Die Seele - Akademie für Logotherapie und Existenzanalyse Mainz
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Die Seele - Akademie für Logotherapie und Existenzanalyse Mainz
Akademie für Logotherapie Leitung: Prof. Dr. Randolph Ochsmann [email protected] / www.logotherapie-mainz.de c/o Volkshochschule Mainz e.V. Karmeliterplatz 1 ● Postfach 4064 ● 55030 Mainz Informationen rund um die Mainzer Akademie Juni 2008 AUSGABE 17 Franz Lenbach/ Knabe in der Sonne (1860) (Hess. Landesmuseum Darmstadt) 1 DIE SEELE BAUMELN LASSEN Liebe Freundinnen und Freunde der Logotherapie! Kurt Tucholsky ist sozusagen der Erfinder unseres Logo-NewsSommertitels: „Wir lagen auf der Wiese und baumelten mit der Seele“ – so verbringt das Liebespaar in Tucholskys Roman „Schloß Gripsholm“ drei Sommerwochen in Schweden. Inzwischen ist der Ausdruck „Die Seele baumeln lassen“ sprichwörtlich geworden und er wird besonders von der Reise- und Wellnessbranche in Anspruch genommen: Man kann die Seele baumeln lassen auf dem Bauernhof, bei einem besonders delikaten Cappuccino, auf einem Kreuzfahrtsschiff, im Kloster, beim Tauchen, im Vitalzentrum, am Sandstrand, im Landhotel,... Wikipedia bietet über eine Million solcher Eintragungen, - was Tucholsky wohl dazu gesagt hätte? Vermutlich wäre ihm dazu nur mehr eine Satire eingefallen.... Prospekte versprechen also baumelnde Seelen rund um den Globus. Wie kann man etwas Unsichtbares baumeln lassen? Und: Was ist eigentlich „Seele“? Die Seele Wir gehen davon aus, dass jeder lebendige Körper beseelt ist. Das war nicht immer so. In alten Kulturen wurden z.B. Säuglinge als seelenlos angesehen; erst mit der Verleihung des Namens bekam das Kind seine Seele. Auch Menschen, die aus der Gesellschaft ausgeschlossen waren, galten als seelenlos (Verbannte Verbrecher, Aussätzige,...). Durch Jahrhunderte hinweg schrieben die Menschen der Seele einen göttlichen Ursprung zu. Und ebenso seit Jahrhunderten versuchen Menschen, der Seele zu „habhaft“ zu werden: Leonardo da Vinci wurde 1515 der Zauberei bezichtigt, weil er durch anatomische Studien am Gehirn den Sitz der Seele erforschen wollte. Dr. Mac Dougall versuchte 1901 mit einer Testreihe die Seele durch Wiegen nachzuweisen. Mehrfach stellte er fest, dass beim Tod eines Patienten die Waagschale plötzlich nach unten sank, und er meinte, dieser plötzliche Gewichtsverlust könnte der entweichenden Seele entsprechen. Der letzte Versuch aber scheiterte und so stellte er die Experimente wieder ein. 2 Von Virchow ist das Zitat überliefert: „Ich habe viele Leichen seziert, aber eine Seele habe ich nicht gefunden.“ Die Seele ist Harmonie (Pythagoras) Die Seele ist das Bindeglied zwischen der oberen und der unteren Welt (Pythagoras) Die Seele ist Atem (Indien) Die Seele ist mein Ich (Sophokles) Die Seele ist Vernunft (Sokrates) Die Seele ist dreigeteilt (Platon) Die Seele ist das belebende Prinzip (Aristoteles) Die Seele ist die entscheidende Instanz (Stoiker) Die Seele ist das Denken (Augustinus) Die Seele ist die Lebenskraft (Thomas v. Aquin) Die Seele ist der göttliche Funken im Menschen (Mittelalter) Die Seele ist eine Entwicklungsstufe des Geistes (Hegell) Die Seele ist eine überflüssige Hypothese (Karl Vogt 1855) Die Seele ist die Mitte des Menschen (Anthroposophie) Die Seele ist die Summe verschiedener Gehirnzustände (Psychologie) Die Seele besteht aus Feuer Die Seele besteht aus kugeligen Atomen Die Seele sitzt in der Kehle (näfäsch) Die Seele besteht aus windartigen Atomen Die Seele sitzt im Gehirn Die Seele sitzt im Herzen Der Körper ist das Grab der Seele Die Seele durchdringt den ganzen Körper und ist ständig in Bewegung (Heraklit) (Demokrit) (Judentum) (Lukrez) (Descartes) (Volksmeinung) (Platon) (Hildegard v. Bingen) Die Seele ist sterblich Die Seele ist unsterblich Die Seele ist materiell (an ein „Substrat“ gebunden) Die Seele ist immateriell (unkörperlich) Die Seele wandert Die Seele wandert nicht Ich-Seele Fremd-Seele Volks-Seele Welten-Seele „Zwei Seelen, ach...“ schwarze Seelen arme Seelen 3 tote Seelen Seelenbalsam Seelentrost verletzte Seelen ein Herz und eine Seele sein verschlossene Seelen treue Seelen seelisches Gleichgewicht....... Und wo sitzt sie nun wirklich, die Seele? Und wie ist ihr Verhältnis zum Körper? Und woraus besteht sie? Jahrtausendelang sind Menschen diesen Fragen nachgegangen, und trotzdem sind sie bis heute nicht gelöst: „Die Vorstellungen von der Seele sind unterschiedlicher denn je.“ (Hinterhuber/ Die Seele) „Die Genauen in Wissenschaft und Technik kennen keine Seele mehr, und die, die von der Seele sprechen, verlieren sich im Ungenauen.“ (w.o.) Der „beseelte Mensch“ ist letztlich der nicht erklärbare Mensch, und das ist gut so! Erklärbares fällt rasch in die Rubrik der Verfügbarkeit, und wohin ein solches Menschenbild führt, das zeigt – nicht nur, aber in besonders erschreckender Weise - die Geschichte des 20. Jahrhunderts. Frankl warnte stets vor dem Reduktionismus, der den Menschen nur als Produkt der Erziehung oder als Spielball seiner Triebe oder als den gesellschaftlichen Verhältnissen Unterworfenen sieht. Und Frankl drückte mit dem Begriff „ärztliche Seelsorge“ auch die Notwendigkeit einer Seelenpflege aus, die in zunehmend säkularisierten Zeiten ganz aus dem Blick geraten ist. Übrigens: warum sollen ausgerechnet wir die Seele verstehen, wenn selbst Philosophen und Theologen an diesem Thema scheitern? Halten wir uns doch an Karl Jaspers und lassen die Seele ein Geheimnis bleiben! „Wenn alles geklärt ist, dann erst wird deutlich, was der Mensch jenseits des Erklärbaren ist.“ Karl Jaspers 4 Die Seele baumeln lassen – logotherapeutisch gesehen Wenn ein Begriff wie „Die Seele baumeln lassen“ so weite Verbreitung findet, dann scheint er etwas im Menschen anzusprechen. Vielleicht ist es die Sehnsucht des modernen Menschen nach Einfachda-sein-dürfen? Die Arbeitswelt erwartet vom Menschen, dass er „funktioniert“; der Markt will Konsum, die sich im Sommer häufenden Grillfeste erfordern Smalltalk (Anmerkung: was wäre eigentlich das Gegenteil von Smalltalk??), Elternabende Erziehungs- und Schulhoferneuerungskonzepte, Wahlen Entscheidungen für oder gegen Parteien, ..... Die Seele baumeln lassen, heißt: einfach da-sein, absichtslos; dankbar genießen, was uns das Leben schenkt; oder „steil“ ausgedrückt: Erlebniswerte verwirklichen. Bücher lesen aus Interesse und nicht, weil ich ein glänzendes Referat daraus zusammenstellen muss Fahrrad fahren, weil es Freude macht, Muskeln und Gelenke zu spüren und nicht, weil Fitnesstraining den Apparat Körper ölt und das Alter hinauszögert Auf der Terrasse sitzen und den Vögeln zuhören ganz ohne schlechtes Gewissen über „vertane“ Zeit Reisen, weil es so viel Schönes auf der Welt gibt und nicht, um Bildungsziele „abzuhaken“ Malen, weil die Beschäftigung mit Farbe gut tut und nicht, weil ich besser werden will als Frau XY Jemanden besuchen, einfach so und nicht, weil „es sich so gehört“..... Selig sind die Stunden des Nichtstuns, denn in ihnen arbeitet unsere Seele. (Egon Friedell) Manchmal ist auch erzwungenes Nichtstun ein Aha-Erlebnis, wie der folgende Beitrag von Wolfgang Schäfer zeigt. Im Juni 2003 verbrachte ich mit meiner (damaligen) Frau einige Tage in Florenz und eine Woche in der Toskana, wo wir in der Nähe von San Gimignano in der Fattoria Torre Prima wohnten. Die Fattoria, ein ehemaliges Weingut, ca. 6km von San Gimignano entfernt, lag auf einem kleinen Hügel und wir hatten eine tolle Sicht über die Landschaft 5 der Toskana – „so weit das Auge reichte“. Wir hatten geplant, von dort die Sehenswürdigkeiten der Toskana zu besuchen, also viel zu unternehmen. Leider hatte sich meine Frau schon in Florenz stark erkältet und war so geschwächt, dass sie die meiste Zeit im Bett oder vor unserem Appartement im Liegestuhl zubringen musste. So war auch ich „gezwungen“ auf die Aktivitäten zu verzichten und bis auf verschiedene „Botengänge“ die Zeit in Ruhe zu durchleben. Es waren sicher die schönsten Tage, die ich je in der Toskana erlebt habe: allein der tägliche Blick über die hügelige Landschaft mit den dort typischen Bäumen – Pinien und Säulenzypressen – war himmlisch: Ich saß stundenlang da und genoss diese Landschaft, die Ruhe, die kleinen Katzen, die sich regelmäßig ihre Streicheleinheiten abholten, den Käse, den Wein ... und ließ meine Seele baumeln ... Downshifting – im Leben herunter schalten Eine neue Methode mit logotherapeutischen Aspekten (von Carsten Ulrich) In einer Reportage im Fernsehen ist mir der Begriff „Downshifting“ aufgefallen. Es ging um einen Karriere-Menschen, der seine Arbeit reduziert hat, um das Leben mehr genießen zu können. Im Internet habe ich mehr darüber erfahren. Es handelt sich um eine Methode, sich im Leben auf Weniges zu reduzieren, um dieses zu genießen, anstatt die Zeit mit Unnötigen zu verschwenden. Downshifting soll bedeuten einen (oder auch zwei) Gänge runter schalten. Aber nicht, um dann mehr Gas zu geben, sondern um sich zurücklehnen und zu cruisen. Durch diese Verlangsamung im Leben kann Wesentliches intensiver wahrgenommen werden. Damit die Seele baumeln kann, braucht sie Zeit. Zwischen lauter Terminen und Dingen, die man dringend erledigen will, bleibt diese nicht. Daher kann die Methode Downshifting eine kleine Hilfe sein. Downshifting besteht hauptsächlich aus folgenden Kriterien: Entrümpeln Was ist in meinem Leben wirklich wichtig? Was kostet mich zuviel Energie? Worauf kann ich verzichten? Weniger konsumieren 6 In der heutigen Welt gibt es eine Vielzahl an Konsumgütern, nicht nur materiell, sondern besonders zum Erleben. Aber was brauche ich wirklich für mein Seelenheil und lohnt sich die Zeit, die ich damit verbringe? Prioritäten setzen Hier geht es darum, wesentliche Dinge des Alltags zu tun, aber auch noch Zeit zum Entspannen und Genießen zu haben. Innere Freiheit finden Zum einen geht es um eine grundlegende Infragestellung der eigenen Werte und darum, diese gegebenenfalls zu wandeln. Innere Freiheit heißt aber auch, diese umzusetzen und zu leben. Diese Kriterien beziehen sich auf das Berufsleben genauso wie auf das Privatleben. Auch soll sich gefragt werden, ob nicht das gleiche Ziel mit weniger Energie erreicht werden kann. Meiner Meinung nach fehlt in dieser Methode die Suche nach dem Sinn. Es ist wichtig, im Leben zu bremsen, wenn es zu schnell geht. Aber es besteht die Gefahr, zu sehr zu genießen und dadurch keine Ziele mehr zu verfolgen. Daher wäre es meiner Meinung nach wichtig, an dieser Stelle nach dem Sinn zu fragen. Die Informationen über die Methode „Downshifting“ stammen von Ego.net(Ausgabe Mai 2001): „Downshifting - Weniger ist mehr“ URL: http://www.berlinx.de/ego/0501/art4.htm [Stand: 21.05.2008] Die Seele baumeln lassen – im Odenwald : Besondere Orte im Odenwald (Folge I) (von Carsten Ulrich) Ich komme ursprünglich aus dem Osten von Hessen, der Rhön. Als Mittelgebirge eine sehr schöne Gegend mit besonderen Bergen (z.B. der Milseburg). Daher fand ich den Odenwald anfänglich etwas langweilig. Zum einen nicht sehr hoch und zum anderen gibt es mehr Bergrücken und wenig einzelne Berge. Aber als ich vor 9 Jahren hierher gezogen bin, begann ich die Gegend zu erkunden. 7 Ich bin gerne in der Natur, um die Seele baumeln zu lassen. Ich möchte daher gerne in den Logo-News einige bekannte und eher unbekannte Orte im Odenwald vorstellen. In dieser Ausgabe den Erlebnispfad an der Burg Frankenstein. Der Erlebnispfad an der Burg Frankenstein Der Verein Walderlebnis-Frankenstein e.V. hat um die Burg einen Pfad der besonderen Art angelegt. An vielen Stationen kann die Natur erlebt werden. Dabei geht es sich darum, Stationen zu erleben und zu begreifen. Nicht wie viele Naturpfade, die „nur“ Schautafeln zu bieten haben. Ingesamt gibt es 20 Sinn(es)-Stationen. Einige möchte ich hier erläutern: Kräutergarten Hier sind nicht nur Kräuter zu sehen, sondern man darf sie anfassen, pflücken und daran riechen. Jungbrunnen Der Jungbrunnen ist ein sagenumwobener Platz aus mehreren kleinen Felsen. Es fließt kein Wasser, dafür hört man den Ton eines geheimnisvollen Instrumentes, das hoch oben im Baum hängt. Barfußpfad Inzwischen ein Klassiker, den ich aber immer wieder gut finde. Summstein Ein großer Stein mit einem Loch. Wenn man den Kopf hineinsteckt und summt, entstehen Vibrationen, die den ganzen Körper erfassen. Eichhörnchentelefon Das Kommunikationsmittel im Wald, ohne dass der Akku leer wird. Klopfen und Kratzen kann über einen langen Baumstamm gehört werden. Laubtunnel Das besondere Erlebnis der Ruhe. Im Laubtunnel sind keine Geräusche zu hören und um so intensiver sind dann die Geräusche, wenn es aus dem Tunnel heraus geht. Es gibt viel zu erleben an der Burg Frankenstein. Der Weg ist für Erwachsene und Kinder gleich spannend. Die Burg selbst ist – wie auch die Aussicht - immer einen Blick wert. Wer sich nach dem viel-NaturErleben stärken will, kann dies im Restaurant in der Burg tun. 8 Die Burg Frankenstein liegt in der Nähe von Darmstadt-Eberstadt. Sie ist gut von der Autobahnausfahrt Darmstadt-Eberstadt zu erreichen. Mehr Informationen gibt es unter: URL: http://www.walderlebnis-frankenstein.de Die Seele baumeln lassen – beim Pilgern : • Von Loccum nach Volkenroda: Der Pilgerweg Loccum-Volkenroda ist eine Initiative der Evangelischlutherischen Landeskirche Hannovers und besteht seit dem Jahre 2005. Als neuer Weg auf alten Spuren lädt er dazu ein, entlang von Weser, Leine und Unstrut Landschaften und Stätten des Glaubens kennen zu lernen und neu zu entdecken. Er verbindet unterschiedliche Kulturlandschaften und zwei historische Orte. Loccum ist als Zisterzienserkloster Tochterkloster von Volkenroda, wo seit 2001 der Christuspavillon der beiden christlichen Kirchen von der Weltausstellung EXPO 2000 steht. Auf dem Weg liegen Klöster, Schlösser und Orte wie z.B. Fischbeck, Hameln, Hämelschenburg, Amelungsborn, Bursfelde oder Mühlhausen. In Volkenroda werden die Pilger von Schwester Johanna Panzer empfangen. Sie ist Mitglied der Jesusbruderschaft und hat 2003 den Kurs in der Mainzer Akademie abgeschlossen. Sr. Johanna weist auf folgende freie Termine hin: • Termine für rustikale Stilletage in Volkenroda: 14. 07. - 18. 07. 2008 28. 07. - 01. 08. 2008 mit einfachem, selbstgekochtem Essen, Unterbringung in Mehrbettzimmern Nähere Informationen: E-Mail:[email protected] www.kloster-volkenroda.de 9 Akademie für Logotherapie und Existenzanalyse Volkshochschule Mainz e.V. 7. Studientag in der Nordpfalz : 27./ 28. September 2008 Liebe Freundinnen und Freunde der Logotherapie! Am 15. September 1998, ein Jahr nach dem Tod von Viktor E. Frankl, wurde die Akademie an der Volkshochschule Mainz gegründet. Zehn Jahre erfolgreiche Arbeit für die Logotherapie - ein guter Grund zum Feiern! Deshalb lag es nahe, in diesem Jahr den traditionellen Studientag mit diesem Jubiläum zu verbinden: Wandern – Tagen – Feiern Wie in den vorausgegangenen Jahren bereiten Irmgard und Werner Hoffmann auch diesmal wieder die Veranstaltung vor, wofür ich nicht oft genug Danke sagen kann. Hier ihre Planungen: Wandern Start ist am Samstag, dem 27. September 2008, um 10 Uhr auf dem Parkplatz „Weiße Grube“ in Langenthal-Imsbach (Verbandsgemeinde Winnweiler: www.winnweiler-vg.de). Ein aussichtsreicher RundWanderweg - festes Schuhwerk ist ratsam! - führt uns zum gemütlichen Falkensteinerhof (www.falkensteiner-hof.com), wo wir uns mit pfälzischen Gerichten stärken können. Zurück geht es dann zum Ausgangspunkt Langenthal-Imsbach, von wo aus wir mit dem Pkw nach Münchweiler (www.muenchweiler.de) fahren. Tagen und Feiern Für diejenigen, die nicht wandern wollen oder können: Ab ca. 14.00 Uhr sind wir in der Klostermühle (www.klostermuehle.com), wo es uns schon 2004 sehr gut gefallen hat. Kaffee und Kuchen können wir bei schönem Wetter auf der Terrasse oder im Klosterhof einnehmen. Danach werde ich wieder mit einem Impuls-Referat eine logotherapeutische Diskussion anregen. Mit dem Abendessen beginnt die Jubiläumsfeier, zu deren Gestaltung alle Logo-Freunde aufgerufen sind. Nach dem gelungenen Abend beim Sinn-Wochenende in Gnadenthal (30. Mai – 1. Juni 2008) freue ich mich schon sehr auf die kreativen Beiträge, die z.B. bei den Abschlussfeiern der Ausbildungsjahrgänge vorgetragen wurden. Aber auch Gedichte, Kurzgeschichten, Sketche, Lieder, Tänze usw. sind sehr willkommen. Wer möchte aktiv werden? 10 Bitte melden Sie sich bei Frau Hoffmann oder bei Frau Lier-Bernsee. Wir freuen uns über jeden Beitrag! Da wir möglichst lange beisammen bleiben wollen, haben sich Herr und Frau Hoffmann um Übernachtungsmöglichkeiten gekümmert. Wegen einer rechtzeitigen Reservierung ist es unbedingt notwendig, dass derartige Wünsche bis zum 20. Juli 2008 übermittelt werden (Telefon: 06302/609655; Fax: 06302-609654; E-Mail: [email protected]). Hotel Klostermühle EZ 58 €, DZ 98 €; zwei weitere Hotels außerhalb EZ 33 - 45 €, DZ: 59 - 72 € Werner und Irmgard Hoffmann bieten auch interessante Unternehmungen am Sonntagvormittag (28. September 2008) an: Kleine Andacht in der Maria-Theresia-Kapelle in Winnweiler mit schönem Ausblick über die Nordpfalz und Winnweiler und/oder ein Besuch des neuen jüdischen Museums in Winnweiler mit Führung, was sehr empfehlenswert ist. Das Mittagessen kann vor der Heimreise im HotelRestaurant „Bierkrug“ in Winnweiler eingenommen werden, das auch eines der Übernachtungshotels ist. Zur Anmeldung benutzen Sie bitte das nachstehende Formular! Mit freundlichen Grüßen Wie komme ich nach Imsbach zum Parkplatz im Langenthal (10 Uhr)? Anfahrt über die A 63 Mainz nach Kaiserslautern - Abfahrt Winnweiler in Winnweiler-Mitte Richtung Imsbach - durch Imsbach fahren Hinweisschildern „Weiße Grube“ folgen. Wie komme ich zur Klostermühle (ab 14.00 Uhr)? Anfahrt über A 63 Mainz nach Kaiserslautern - Abfahrt Winnweiler Richtung Münchweiler a.d.Alsenz - nach ca. 500 m links nach Münchweiler einbiegen zur Klostermühle. 11 Anmeldung zum 7. Studientag und zur 10-Jahre-Akademie-Feier 27. / 28. September 2008 10.00 Uhr Wanderung Parkplatz im Langenthal/Weiße Grube, Imsbach ab 14.00 Uhr Hotel Klostermühle in 67728 Münchweiler/Donnersberg bitte zurück an: Irmgard + Werner Hoffmann Alsenzstr. 4 67722 Winnweiler Tel: 06302-609655 / Fax: 06302-609654 / Email: [email protected] Ich melde mich für den Samstag (27. September 2008) an Ich melde mich für Samstag/Sonntag (27.- 28. September 2008) an und möchte in der Klostermühle 1 EZ ab 58,00 € / 1 DZ ab 98,00 € oder in zwei anderen Hotels 1 EZ ab 33,00 € / 1 DZ ab 59,00 € übernachten. (Bitte bis 20. Juli 2008 anmelden) Ich benötige eine Mitfahrgelegenheit. Ich bringe noch andere Personen mit: 1.______________________________________________________ 2.______________________________________________________ 3.______________________________________________________ Ich bringe folgende(s) Instrument(e) mit: _____________________ ________________________________________________________ Ich werde Folgendes zur Feier beitragen: ___________________________________________________ ___________________________________________________ Datum Name, Vorname Telefon 12 Bericht vom 1. Sinn-Wochenende 29.5. - 1.6.2008 (Wolfgang Schäfer) Meine Eindrücke und Erlebnisse vom SINN – WOCHENENDE in Gnadenthal: Angekündigt war das Wochenende von Prof. Ochsmann wie folgt: „In Zusammenarbeit mit der „Jesus-Bruderschaft“ (Sr. Michaela Klodmann) findet speziell für die Absolventinnen und Absolventen der Akademie erstmals ein „besinnliches“ Wochenende im „Haus der Stille“ in Gnadenthal (Taunus) statt. Zeit und Raum für Treffen der einzelnen Abschlussjahrgänge, für Gespräche und Diskussionen. Zeit und Raum vor allem für die innere Einkehr, für die Arbeit an der „geistigen Person“.“ Das klingt nach viel harter Arbeit und wenig Freude ... trotzdem hatten immerhin 30 Logos den Weg nach Gnadenthal gefunden und die räumlichen Möglichkeiten dort fast vollständig ausgereizt. Für mich begann das Wochenende in Gnadenthal mit viel Positivem: Nicht nur, dass ich von Margit und Kirsten direkt bei meiner Arbeitsstelle abgeholt wurde und so bei angenehmer Unterhaltung schnell den Arbeitsalltag vergessen konnte, und dass ein Blick auf die Namensschilder im „Haus der Stille“ mir verriet, dass ich nicht der einzige Mann in großer Frauenrunde war – was mich zwar nicht gestört hätte, aber so war es doch schöner – nein, auch wurde ich nicht wie angekündigt auf den Nehemia Hof verbannt, sondern bekam ein sehr nettes Zimmer im „Brüderhaus“, was vor allem den Vorteil der kurzen Wege hatte. Der optionale Beginn war eine Andacht (Sabbatfeier) in der Klosterkirche, der offizielle Beginn unser gemeinsames Abendessen im „Haus der Stille“ mit der sich anschließenden Vorstellungsrunde im Seminarhaus. Die heimelige Atmosphäre in den Häusern, das herzliche Willkommen durch alle GastgeberInnen und das Wiedersehen mit mir liebgewordenen Logos machten mir große Freude und weckte in mir viel Leichtigkeit. Der Samstag war geprägt von Persönlichkeitsarbeit – vormittags eher rückwärtsgewandt auf Biographie und Herkunft, nachmittags mit einem Blick in die Zukunft, auf Potentiale und Wünsche. Vormittags in einer durch Zufall entstandenen Kleingruppe, nachmittags mit einer – wenn vorhanden – vertrauten Person. In beiden Fällen hatte ich großes Glück: 13 In der Kleingruppe herrschte sofort große Offenheit und viel Vertrauen und für das Zwiegespräch fand ich schnell eine Gesprächspartnerin, mit der schon oft vertrauensvoll und offen zusammengearbeitet hatte. Beide Arbeitseinheiten waren sehr intensiv und ich war anschließend zwar bereichert sowie gewachsen, aber auch entsprechend müde. So hatte ich dann die Führung durch Gnadenthal auf meinem anscheinend doch zu bequemen Sofa leider verschlafen. Eingerahmt waren diese Arbeitseinheiten durch ein Frühstück in Stille (für mich übungsbedürftig), einem kleinen Mittagessen und einem festlichen Abendessen mit einführender Feier des Beginns des Sonntags . Optional konnten an diesem Tag noch Gottesdienste morgens und mittags besucht werden. Abends nach dem festlichen Essen folgte dann ein von uns selbst eher zufällig gestaltetes und dadurch spannendes Zusammensein: verschiedene gesungene sowie gesprochene Darbietungen von Abschlussfeiern wurden noch einmal aufgeführt und Andrea setzte Gitarre und CD-Player ein, um uns zum Singen und Tanzen – bzw. Bewegungen, die dem Tanzen ähnlich sind - zu animieren. Es war ein lockerer und unterhaltsamer Abend, der mir große Freude bereitete. Der Sonntag war dann mehr durch Ruhe bestimmt: Frühstück in Stille, Gottesdienst im „Brüderhaus“, Schlussbesprechung, Mittagessen und Verabschiedung. Mein Fazit: ein gelungenes Wochenende in einer zur Ruhe und Erholung einladenden Landschaft an dem ich mir bekannte Logos wiedergesehen und bis dahin nicht bekannte kennen gelernt habe, einiges über mich selbst erfahren habe und in die geistige Dimension eingetaucht bin (kann man das?) – und: so viele Abendmahle gefeiert habe wie sonst vielleicht in einem halben Jahr, denn wir Protestanten sind nicht so großzügig mit dem Verteilen von Brot und Wein ... Wer jetzt Lust bekommen hat und das nächste Mal nicht versäumen will: 2. Sinnwochenende in Gnadenthal 22. – 24. Mai 2009 14 Lesefutter : • Hartmann Hinterhuber/ Die Seele (Springer Verlag, 33.-€) (Natur-und Kulturgeschichte von Psyche, Geist und Bewußtsein: Empfohlen für die ganz Genauen) • Mattanza/ Seele und Forschung (Verlag Karger, 50.-€) • Marco von Münchhausen/ Wo die Seele auftankt (Mosaikverlag, 9.-€) (Die besten Möglichkeiten, Ihre Ressourcen zu aktivieren) • Wunibald Müller/ Auf der Suche nach der verlorenen Seele (Topos-Verlag, 10.-€) (Lesenswertes Taschenbuch für alle, die sich stärkeren Kontakt mit ihrer eigenen Mitte wünschen). • Fisher/ Der Versuch, die Seele zu wiegen (Primus Verlag, 25.-€) (und andere interessante Merkwürdigkeiten aus Geschichte und Forschung) • Andres Furger/ Das Bild der Seele – Im Spiegel der Jahrtausende (Verlag NZZ, nur mehr Antiquariat) (mit vielen Bildern) • Canfield/ Hühnersuppe für die Seele (verschiedene Geschichtensammlungen; Verlag Arkana, 8-9 €) • Gundlach, Jens / Zwischen Loccum und Volkenroda (Lutherisches Verlagshaus, 14,90 €) • Michael Titze, Die heilende Kraft des Lachens (Kösel, 22.-€) Bereits vor über zehn Jahren legte der Psychotherapeut Michael Titze sein Buch über die »heilende Kraft des Lachens« vor - für ihn ist »therapeutischer Humor« ein Weg, »frühe Beschämungen« zu heilen. Er wurde unter anderem angeregt durch die Arbeit eines Paul Watzlawick, der sich intensiv mit der so genannten »double bind«-Kommunikation beschäftigt hat - einer Kommunikationsform, bei der man auf vielen Ebenen aneinander vorbeiredet. Beeinflusst hat ihn aber auch der Ansatz Viktor Frankls, der schrieb, dass ein Symptom zugleich »Mittel und Ausdruck« sei. Der Band führt mitten in sehr persönliche Krankengeschichten und richtet sich an Menschen, die therapeutisch arbeiten und mit Humor heilen wollen. In den USA gab es die ersten »närrischen Therapeuten« und Clownärzte bereits in den 80-er-Jahren, dass man inzwischen auch in Europa mit dem Konzept des »therapeutischen Humors« arbeitet, ist auch Praktikern wie Michael Titze zu verdanken. (Helga Lier-Bernsee) • Steiner-Junker/ Lachen ist gesund (Südwest, 11.-€) 15 Die Seele baumeln lassen – beim Lachyoga (Helga Lier-Bernsee) Am 7.2.2008 hatten wir Gudula Steiner-Junker eingeladen, um uns das Lachyoga nahe zu bringen. Wir waren eine große Gruppe im Haus des Deutschen Weines und waren ganz fröhlich und locker. Sogar die Damen vom Service lugten um die Ecke, da ich ihnen gesagt habe, es könnte sein, dass wir lachen. Gudula erzählte von ihrem Werdegang als Clown-Doktor und über die einfühlsame Erfahrung mit dem Lachen, wie wirksam es Menschen verbindet und welch heilsame Wirkung es auf den Körper und Stimmung hat. Wir erfuhren von dem verspielten Lachen der Kinder, die am Tag bis zu 400-mal lachen, während ein Erwachsener im Schnitt nur noch 15mal pro Tag lacht - übrigens Frauen häufiger als Männer. Ihre erste Übung mit uns: Die Hände werden zu Bechern geformt und der imaginäre Inhalt wird von einem Becker ins andere gekippt und dann wird der Inhalt lachend getrunken. Wir schütteln uns die Hände und lachen uns an. Wir werden zu Löwen und üben das Löwenlachen. Einfach herrlich. Es folgen noch mehrere Übungen und wir lachen, es ist so entspannend - dass ich alles vergesse, Gedanken, Zeit... (ein heilsames Vergessen wie in Yaloms Übungen - Emotionen anschauen und vergessen). Die lockere, heitere, stressfreie Atmosphäre gefällt mir, und einmal möchte ich mal mittwochs um 18:30 in Mainz-Kastel auf der Wiese am Rhein die lachende Gruppe von Gudula erleben (ca. 300m unterhalb der Theodor-Heuss-Brücke in Richtung Wi-Biebrich gegenüber der Christuskirche). Logotherapeutisches: Heitere Gelassenheit entsteht nicht im permanenten Dauertraining des Funktionierens und des „Machens". Stress entsteht durch dauerndes Funktionieren. Heiterkeit verhindert Stress und ermöglicht Distanz. Nichts ist mehr geeignet Distanz zu schaffen als der Humor. so schreibt Viktor Frankl in seiner „Ärztlichen Seelsorge“. Es gibt nun einmal Situationen, in denen einem eben keine Wahl mehr bleibt, es sei denn die Wahl der Haltung und Einstellung. Diese innere Haltung ist gemeint, wenn wir über Humor in der Palliativmedizin nachdenken. Auf die persönliche Einstellung des Arztes und die innere Haltung der Krankenschwester und der Betroffenen kommt es an. Menschen, die auf Pflege angewiesen sind, verfügen über besonders gute Antennen des nicht Messbaren. Eine heitere Einstellung äußert sich nicht in der Begabung Witze erzählen zu können, sondern in der Fähigkeit der Empathie und der Distanz. Dazu braucht es weniger Hirn, dafür mehr Herz. 16 Gerade die nonverbalen Ausdrucksmöglichkeiten, die gefragt sind, wenn ein Gespräch nicht mehr möglich ist, erfordern Kreativität und Spontaneität. Besonders im Angesicht des Todes wollen Menschen nicht als Ware behandelt werden, sondern als Menschen. Der Humor ist eine zutiefst menschliche Fähigkeit und nicht eine Frage von Diagnose und Methodik. Der gute Humor hat viel mehr mit Zuneigung, Zuwendung und mit der Fähigkeit zu tun, Vertrauen auszustrahlen. Der Humor ist auch keine Wunderdroge und er verhindert nicht das Unvermeidliche. Doch wer guten Humor zur rechten Zeit ins Spiel bringt, verfügt über Ressourcen, die den Umgang mit dem Unvermeidlichen erleichtern. Mitstreiter für Projekt gesucht! „Logotherapie in Wirtschaft und Arbeitswelt (Logo-AWi)“ Liebe Logos, in der Abschlussbesprechung zum Sinn-Wochenende in Gnadenthal am 1.6.08 habe ich in Abstimmung mit Herrn Prof. Ochsmann die Aufgabe übernommen, das Thema "Logotherapie in Wirtschaft und Arbeitswelt" zu thematisieren. Bisher identifizierte Ziele: • Erarbeitung von Vortrags- und Seminarkonzepten für interessierte Bürger und Logos unserer Mainzer Akademie • Entwicklung von Coaching-Konzepten für die Wirtschaftsunternehmen in der Region • Erarbeitung von Therapieansätzen für einzelne Klienten (Problemursache Arbeitswelt) Das Projekt ist offen für weitere Ziele, die im Arbeitskreis definiert werden. Ich bitte Interessierte um Ihre Unterstützung und Mitarbeit, damit dieses umfassende Thema möglichst breit und vielschichtig bearbeitet wird. Bitte senden Sie mir einfach eine Nachricht per E-Mail innerhalb von 10 Tagen nach Erscheinen der Logo-News: "Ich mache mit beim Projekt Logo-AWi", an [email protected]. Ich freue mich auf Ihre Unterstützung. Liebe Grüße Klaus Rommel 17 Augenschmaus (Video/ DVD): Film-Tipp von Carsten Ulrich: „I love huckabee“ mit Dustin Hoffmann Zwei „existenzielle“ Detektive analysieren den Alltag eines frustrierten Umweltaktivisten. Dazu kommt eine abtrünnige Schülerin der Detektive, die dem jungen Mann ihre Philosophie näher bringen will. Besonders der von Dustin Hoffmann gespielte Detektiv ist sehr sehenswert. Wer den Film bis zur nächste Ausgabe gesehen hat, den bitte ich seine Meinung in der nächsten Ausgabe der Logo-News einzubringen. Die Seele – zum Schmunzeln: • Mitunter sitzt die ganze Seele In eines Zahnes dunkler Höhle.... (Eugen Roth) • So winzig sind der Frauen Seelen, dass mancher annimmt, dass sie gänzlich fehlen. (Samuel Butler d.Ä., 1612-1680) Anmerkung: Ob sich da einer geirrt hat?? Ausblick: • Nächste Ausgabe der Logo-News: September 2008 Thema: „Reifen“ • Mitarbeit, Kritik und Anregungen sind ausdrücklich erwünscht! Eine erholsame Sommerzeit wünscht das Redaktionsteam: Anneliese Handel (Text) und Dominik Schneider (Technik) 18