Das Akkordeon

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Das Akkordeon
Das Akkordeon
Das Akkordeon (Pl.: Akkordeons) ist ein Handzuginstrument, bei dem der Ton durch freischwingende,
durchschlagende Zungen erzeugt wird. Es zählt somit zu den selbstklingenden Unterbrechungs-Aerophonen.
Man zählt heute alle Handzuginstrumente, die auf der rechten Seite, dem Diskant, die Tastatur in einer
abgewinkelten Form angebracht haben, zu den diversen Akkordeonarten.
Bezeichnungen
Es gibt eine Reihe von regionalen Bezeichnungen für das Akkordeon oder spezielle Bauformen,
wie Handharmonika, Ziehharmonika, Ziehorgel, Ziach, Handorgel, Riemenorgel, Quetschkommode, Quetsch,
Quetschn, Zerrwanst, Tretschrank, Schifferklavier oder auch einfach Harmonika.
1 Gussrahmen
2 Vorderdeckel
3 Kapodaster bzw. Druckstab
(vordere Saitenbegrenzung)
4 Dämpfer
5 Hinterdeckel
6 Dämpferarm
7 Teil der Pedalmutation (Wackelbrett)
8 Teil der Pedalmutation (Stößer)
9 Teil der Pedalmutation
10 Pedalstange
11 Pedal
12 Steg
13 Saitenanhang
14 Gussrahmen
15 Resonanzboden
16 Saite
Material
Früher wurden beim Bau der Instrumente in erster Linie Holz und Celluloid verwendet.
Die Modelle heute bestehen vorwiegend aus Metall, modernen Kunststoffen und hochwertig brennlackierten
Verkleidungsteilen, die alle weitgehend temperatur- und feuchtigkeits- unabhängig sind.
Das gilt besonders für alle funktionswichtigen Teile, die Bewegungen ausführen.
Der Balg besteht aus überzogener Spezialpappe. Die Stimmstöcke sind aus Holz oder Kunststoff gefertigt,
die Stimmzungen aus hochwertigem Uhrfederstahl.
Auf den Stimmplatten aus Aluminium sind die Stimmzungenschlitze durch Stimmenleder nach außen bzw. innen
abgeschlossen. Heutzutage werden statt dem Stimmenleder in der Regel Kunststoffventile verwendet.
Stimmung
Spricht man beim Akkordeon von "Stimmung", so ist damit die Verbindung bestimmter Stimmzungenreihen
gemeint. Mögliche Stimmungen sind:
Tremolo (Schwebeton-Stimmung)
Oktav
Doppel-Oktav
Mixtur
Um diese akkordeoneigenen Begriffe zu verstehen, muss man näher auf die verwendeten Tonreihen eingehen.
Das Akkordeon ist auf der Diskantseite grundsätzlich mehrchörig, d.h. jeder Ton wird nicht nur durch eine,
sondern durch mehrere Stimmzungen hervorgebracht. Es liegen also zwei bis fünf Tonreihen, auch Chöre genannt,
nebeneinander, die innerhalb des Tonumfangs des Instruments chromatisch durchlaufend alle Einzeltöne enthalten.
Zentrale Tonreihe ist dabei die sog. Grundreihe, die auf a' = 440 Schwingungen pro Minute "temperiert" eingestimmt ist.
Fast allen Akkordeons ist daneben zumindest eine weitere 8-Fuß-Tonreihe dazugegeben worden,
die mit geringem Schwingungsunterschied (3-5 Schwingungen pro Minute Differenz) zur Grundreihe gestimmt
ist und im Zusammenklang mit dieser einen sog. "Schwebeton" ergibt, der mit "Tremolo" bezeichnet wird.
Ist nur eine Schwebetonreihe vorhanden, handelt es sich um die sog. "Oberschwebung".
Bei zwei Tremolo-Reihen neben der Grundreihe spricht man von Ober- und Untertremolo.
Tremolo- oder Schwebeton-Stimmung besitzen demnach alle Akkordeons, die neben der Grundreihe über
eine oder zwei Schwebetonreihen verfügen. Man spricht dann von zwei- oder dreichörigen Tremolo-Instrumenten.
Über Oktav-Stimmung verfügt ein Akkordeon, das eine im Abstand einer Oktave nach unten oder oben zur
Grundreihe stehende Tonreihe besitzt, was aber nicht ausschließt, dass zusätzlich Schwebetonreihen vorhanden
sind.
Ist neben der in erster Linie verwendeten Oktave noch die hohe Oktave vorhanden, so bezeichnet man diese
Verbindung als Doppel-Oktav-Stimmung.
Auch hier sind eine oder zwei Schwebetonreihen im allgemeinen eingeschlossen.
Schließlich wird heute noch die Mixtur-Stimmung verwendet, bei der gewöhnlich eine Stimmzunge im Abstand
einer Duodezime zur Grundreihe geführt wird. Mixtur-Instrumente haben meist keine Schwebetonreihen.
Alle möglichen und heute gebräuchlichen Stimmungen sind:
Zweichörige Instrumente
2-chörig Tremolo (= Grundreihe mit Obertremolo)
2-chörig Oktav (= Grundreihe mit tiefer Oktave)
Dreichörige Instrumente
3-chörig Tremolo (= Grundreihe mit Ober- und Untertremolo)
3-chörig Oktav (= Grundreihe mit Obertremolo und tiefer Oktave)
Vierchörige Instrumente
4-chörig Oktav (= Grundreihe mit Ober- und Untertremolo und tiefer Oktave)
Fünfchörige Instrumente
Grundreihe mit Ober- und Untertremolo und tiefer und hoher Oktave
Mixtur Instrumente
Grundreihe mit Obertremolo, tiefe Oktave und Oberoktavquinte
Zwei Grundreihen, tiefe Oktave und Oberoktavquinte
Grundreihe, tiefe und hohe Oktave und Oberoktavquinte
Das Erlernen des Akkordeonspiels
Die rechte Hand
Die rechte Hand spielt entweder eine Klaviertastatur oder eine chromatische Tastatur (Knöpfe),
die die Oberstimmen-Noten darstellen.
Die Finger sind numeriert, um einen Verweis auf den benutzten Fingersatz zu geben.
Die rechte Hand wird auch benutzt, um Schalter zu bedienen, während das Instrument gespielt wird.
Auf einigen kleineren Akkordeons wird der Daumen nicht benutzt.
Wenn das passiert, wird der große Finger zum Zeigefinger und der kleine Finger wird zum Ringfinger.
Die linke Hand
Diese Hand spielt die Bassnoten und die festgesetzten Akkorde. Die Finger sind ebenfalls numeriert,
um einen Verweis zum Bassbrett zu dienen. Die linke Hand wird auch benutzt,
um Schalter umzuschalten und um den Luftknopf zu bedienen.
Der linke Arm
Das linke Handgelenk paßt in den Bass Riemen hinein, was dem Arm ermöglicht, den Blasebalg zu bedienen.
Riemen
Das Akkordeon wird vom Akkordeonisten durch verschiedene Lederriemen gehalten.
Für größere Akkordeons werden Schulterriemen benutzt. (einer für jede Schulter), die am oberen und unteren
Ende des Akkordeons angebracht sind. Diese sind einstellbar.
Für kleinere Akkordeons wird nur ein Schulterriemen benutzt und manchmal sogar gar keiner.
Akkordeonisten können auch Kombinationen von Handgelenk-Riemen und Daumen-Riemen benutzen.
Wie vorher erwähnt, ermöglicht der Bass-Riemen es dem Spieler, die Blasebälge zu bewegen.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Fl%C3%BCgel_(Tasteninstrument)