Monatsthema
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12-2006 Die Volkswirtschaft Ganztägiges Seminar am 30. Januar 2007, Hilton Zürich Airport Das Magazin für Wirtschaftspolitik Die Volkswirtschaft 12-2006 79. Jahrgang CHF 15.90 GO ODER NO-GO? Wie gut kennen Sie Ihre zukünftigen Geschäftspartner? Renommierte Firmen aus Finanz-, Versicherungs- und Kreditwirtschaft geben Einblick in ihre Erfahrung im Umgang mit Rating-Systemen. Melden Sie sich jetzt an! Seminarprogramm und Anmeldung unter www.teledata.ch/seminar Teledata Online-Kundenrating – direkt, schnell, verlässlich. Eine Dienstleistung der Orell Füssli Wirtschaftsinformationen AG www.teledata.ch [email protected] Gesundheitssystem und Gesundheitsförderung Ausbildungsbereitschaft der Betriebe Schweiz: Analyse des Wirtschaftswachstums Korruptionsbekämpfung bei Unternehmen Seite 3 Monatsthema: Gesundheitssystem und Gesundheitsförderung Seite 35 Ausbildungsbereitschaft der Betriebe Seite 40 Schweiz: Analyse des Wirtschaftswachstums Seite 51 Korruptionsbekämpfung bei Unternehmen Inhalt Monatsthema 3 Editorial Boris Zürcher 4 Das schweizerische Gesundheitswesen: Analyse und Empfehlungen der OECD und der WHO Delphine Sordat Fornerod 10 Europäische Gesundheitssysteme – Grundfragen und Vergleich Reinhard Busse 14 Gesundheitskompetenz – Grundlage für einen neuen Blick auf die Gesundheit Theres Stutz Steiger und Stefan Spycher 17 Qualitätsmanagement: Hygiene in den Spitälern Hugo Sax 20 Betriebliche Gesundheitsförderung – ein nicht zu unterschätzender Wettbewerbsvorteil Dieter Kissling 4 OECD und die WHO kommen in einem gemeinsamen Examen des schweizerischen Gesundheitssystems zum Schluss, dass die Qualität insgesamt gut sei, die Kosten im internationalen Vergleich aber (zu) hoch seien. Verbesserungspotenzial orten die Experten auch bei der staatlichen Steuerung in den Bereichen Versorgung, Prävention und Gesundheitsförderung. Die Suche nach dem optimalen Gesundheitssystem ist das Thema weiterer Beiträge des Monatsthemas. Wirtschaftspolitische Stellungnahmen 24 Für eine wirksame Reform des Gesundheitswesens: Prioritäten Stefan Brupbacher 27 Das Gesundheitswesen braucht starke Medizin Serge Gaillard und Rebecca Schreier Schweizer Volkswirtschaft 30 Wirtschaftspolitische Agenda 35 Hat die Ausbildungsbereitschaft der Betriebe abgenommen? Jürg Schweri 40 Statistische Analyse des Wirtschaftswachstums in der Schweiz zwischen 1991 und 2004 Gregory Rais und Pierre Sollberger 44 Erwerb von Ferienwohnungen durch Personen im Ausland in der Schweiz im Jahr 2005 Gertrud Zinniker 35 Der Anteil der ausbildenden Betriebe hat in den letzten 20 Jahren deutlich abgenommen. Worauf ist diese Entwicklung zurückzuführen? In einer Studie haben die Autoren keine verminderte Ausbildungsneigung bei den Unternehmen ausmachen können. Dazu beigetragen haben hingegen der demografisch bedingte Rückgang des Anteils der Sechzehnjährigen, die Zunahme von Kleinbetrieben sowie die konjunkturelle Entwicklung. Internationales 47 Wirkungen der allgemeinen Budgethilfe – eine positive Zwischenbilanz Jean-Luc Bernasconi 51 Unternehmen und Korruptionsbekämpfung Hugo Bruggmann Aktuelle Wirtschaftsdaten 55 40 Die neuen Arbeiten des Bundesamtes für Statistik erlauben, die Entwicklung der Produktionsfaktoren Arbeit und Kapital sowie die Multifaktorproduktivität (MFP) der Schweiz gesondert zu analysieren. Eine entsprechende Untersuchung zeigt, dass für das Wirtschaftswachstum in den Jahren 1991–2004 die Ausweitung des Anlagekapitals sowie die Steigerung der MFP entscheidend waren. Auswahl statistischer Tabellen Monatsthema der nächsten Ausgabe: Wissensstandort Schweiz: BFI 2011 51 Weltweit werden jedes Jahr Schmiergelder in der Grössenordnung von 1 Bio. US-$ gezahlt. Trotz verschärften Strafbestimmungen steckt die Korruptionsbekämpfung immer noch in den Kinderschuhen; auch in der Schweiz besteht Handlungsbedarf. Die «Business Principles» der Organisation Transparency International sind ein Ansatz, wie auf Unternehmensebene Prävention betrieben werden könnte. Monatsthema Editorial Für mehr Marktelemente im Gesundheitswesen Bereits in den 1960er-Jahren hat der Wirtschaftswissenschafter William Baumol auf die sogenannte «Kostenkrankheit» bei bestimmten Dienstleistungen hingewiesen. Demnach sind bei Dienstleistungen, die eine hohe Arbeitsintensität und viele zwischenmenschliche Kontakte erfordern, Produktivitätssteigerungen nicht ohne Qualitätseinbussen möglich. Als Beispiel nannte er das Spielen eines klassischen Streichkonzertes. Ganz ähnlich liegt der Fall in vielen Bereichen des Gesundheitswesens, wo Dienstleistungen im Rahmen einer persönlichen Interaktion erbracht werden. Da hier die Produktivität nicht im selben Mass wie beispielsweise in der Automobilherstellung gesteigert werden kann, steigen die Kosten und Ausgaben für Gesundheitsdienstleistungen rascher und deutlicher. Offenbar sind wir bereit, diese Kostenzunahme zu tragen, insbesondere dann, wenn auch unser Einkommen steigt. Jedes Jahr geben wir einen immer grösseren Teil unseres Einkommens für Gesundheitsdienstleistungen aus. Das ist mit ein Grund, weshalb das Gesundheitswesen als die Wachstumsbranche der Zukunft gilt. Steigende Gesundheitsausgaben sind immer auch ein Zeichen eines zunehmenden Wohlstandes. Nicht hinter allen Ausgaben im Gesundheitswesen stehen aber gerechtfertigte Kosten. In einem funktionierenden Markt würden ineffiziente Kosten durch den Wettbewerb eliminiert. Nicht so im Gesundheitswesen, wo Marktelemente praktisch vollständig fehlen und ein beträchtlicher Teil durch Zwangsausgaben finanziert wird. So leistet sich beispielsweise die Schweiz nicht ein Gesundheitswesen, sondern deren 26, mit einer ganzen jeweils dazugehörenden Verwaltung! Zudem findet der Wettbewerb zwischen den Anbietern von Gesundheitsdienstleistungen praktisch nicht statt. Der gemeinsame Bericht der OECD und WHO über das schweizerische Gesundheitswesen moniert denn auch zu Recht die komplizierten und untransparenten Steuerungsmechanismen. Viele Akteure nutzen diese Situation bewusst oder unbewusst zur Abschöpfung von ungerechtfertigten Renten aus. Letztlich bedeutet das aber nichts anderes, als dass die heutigen Leistungen zu einem deutlich günstigeren Preis zu haben wären. Will daher die Schweiz in der Wachstumsbranche Gesundheitswesen weiterhin Spitzenleistungen und eine hohe Qualität erbringen, wird die Politik kaum darum herum kommen, die Effizienz des Systems zu steigern und vermehrt Marktmechanismen einzuführen. Wie der Bericht zeigt, mangelt es nicht an Vorschlägen. Dr. Boris A. Zürcher Wirtschaftsberater der Departementsvorsteherin EVD Monatsthema Das schweizerische Gesundheitswesen: Analyse und Empfehlungen der OECD und der WHO Auf schweizerische Anfrage hin haben die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) kürzlich einen gemeinsamen Bericht zum schweizerischen Gesundheitswesen publiziert.1 Die beiden Organisationen betonen die Qualität der schweizerischen Gesundheitsversorgung im Vergleich mit anderen OECDLändern, empfehlen aber, die hohen Kosten zu senken. Eine der wichtigsten Massnahmen zur Erreichung dieses Ziels besteht in der Verbesserung der staatlichen Steuerung des Gesundheitssystems – und zwar im Bereich der Versorgung sowie bei Prävention und Gesundheitsförderung. 1 OECD (2006) OECD-Berichte über Gesundheitssysteme: Schweiz, OECD, Paris. Bezugsquelle: www.bag.admin.ch/aktuell, Vgl. auch: www.oecd.org. 2 OECD (2004), Towards High-Performing Health Systems: Policy Studies, OECD, Paris. Delphine Sordat Fornerod Abteilung Internationales, Bundesamt für Gesundheit (BAG), Bern Das schweizerische Gesundheitssystem ist gemäss den Experten der OECD und WHO insgesamt gut, vor allem was den Gesundheitszustand der Bevölkerung, den Zugang zu und das Angebot an medizinischen (Spitzen-)Leistungen betrifft. Allerdings haben diese Erfolge ihren Preis: Der Anteil der Gesundheitskosten am Bruttoinlandprodukt (BIP) beträgt hohe 11,5%. Im Bild: Thermalbad in Bad Ragaz. Bild: Keystone Eine Premiere Die Überprüfung des schweizerischen Gesundheitssystems wurde von Bundesrat Couchepin anlässlich der OECD-Ministerkonferenz vom 13. Mai in Paris offiziell angekündigt; parallel zur Ministerkonferenz fand erstmals die Tagung der Gesundheitsminister statt, die dem Thema der nachhaltigen Finanzierung der Gesundheitssysteme gewidmet war. Der Bericht ist Teil einer neuen OECD-Publikationsreihe zu Gesundheitssystemen. Die ersten in deren Rahmen untersuchten Länder waren Korea (2003), Mexiko (2005) und Finnland (2005). Die Besonderheit des Berichts zur Schweiz liegt darin, dass die Untersuchung auf Anfrage der Schweiz zum ersten Mal von der OECD und der WHO gemeinsam vorgenommen wurde. Die Arbeiten der OECD, die sich mit der Wechselwirkung zwischen Wirtschaft und Gesundheit im Allgemeinen befassen, werden um die Studien der WHO ergänzt. Darin geht es hauptsächlich um die Verbesserung des Gesundheitszustandes der Bevölkerung und um den Abbau von Ungleichheiten beim Zugang zur Gesundheitsversorgung. Der Bericht bietet damit eine Gesamtsicht des schweizerischen Systems sowohl aus dem 4 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 12-2006 Blickwinkel der öffentlichen Gesundheit wie auch aus wirtschaftlicher Perspektive. Auf der Grundlage eines komparativen Analyserahmens der OECD2 bewertet der Bericht die institutionellen Mechanismen und die Leistungsfähigkeit des schweizerischen Gesundheitssystems im Hinblick auf dessen wichtigsten Ziele: Wirksamkeit und Qualität, Zugang zum System und Konsumentenzufriedenheit sowie Wirtschaftlichkeit und finanzielle Tragbarkeit. Der Bericht prüft die Stärken und Schwächen des schweizerischen Systems, beleuchtet die zukünftigen Herausforderungen und zeigt mögliche Reformoptionen auf. Einen grossen Beitrag zur Erstellung des Berichts haben die verschiedenen beteiligten Behördenvertreter und Experten des Gesundheitsbereichs mit ihrem Fachwissen und dem zur Verfügung gestellten Material geleistet. Sie trafen das OECD/WHO-Redaktionsteam während eines Arbeitsbesuchs im August 2005. Auch die Kantone Zürich, St. Gallen, Neuenburg und Jura haben sich engagiert. Die Niederlande und Finnland – in vielen Punkten mit der Schweiz vergleichbare Länder – haben sich aktiv an der Analyse beteiligt und ihre externe Sicht sowie wertvolle Erfahrungen Monatsthema Grafik 1 Gesundheitsausgaben in OECD-Ländern als Prozentanteil am BIP, 2003 BIP-Anteil, 2003 Veränderung in %, 1990-2003 Korea OECD-Durchschnitt: 8.8 OECD-Durchschnitt: 1.5 Slowakei Mexiko Polen Luxemburg Türkei Irland Finnland Tschechische Republik Österreich Spanien Vereinigtes Königreich Japan Neuseeland Ungarn Italien Dänemark Australien Schweden Belgien Portugal Niederlande Kanada Griechenland Frankreich Norwegen Island Deutschland Schweiz USA 15 12 9 6 3 –1 0 0 Anmerkung: Angaben für das Vereingte Königreich: 2002. Folgende Reihen enthalten Lücken, entsprechende Jahre in Klammern: Deutschland (1992), Spanien (1991), Finnland (1993), Ungarn (1998), Japan (1995), Mexiko (1999), Norwegen (1997), Niederlande (1998), Portugal (1995), Schweden (1993), Vereinigtes Königreich (1997) und Türkei (1999). Die Daten für folgende Länder sind Schätzungen: Kanada, Frankreich, Ungarn, Island, Japan, Norwegen, Schweiz und Türkei. Der Anteil der Gesundheitsausgaben am BSP der Schweiz beträgt 10,7%. Die Ausgaben für Langzeitpflege (einer der Bestandteile der gesamten Gesundheitsausgaben) werden möglicherweise zu hoch ausgewiesen. 1 2 3 4 5 6 Quelle: OECD (2005), OECD Health Data (2005) / Die Volkswirtschaft eingebracht: die Niederlande mit den kürzlich durchgeführten Reformen, Finnland mit den dort entwickelten Best Practices im Bereich der Prävention. Grafik 2 Lebenserwartung bei der Geburt und Gesundheitskosten pro Kopf, 2003 Viele wichtige Zielvorgaben sind erfüllt – allerdings bei zu hohen Kosten Lebenserwartung (Jahre) 85 R = 0.57 2 SWE JPN ESP 80 ITA FIN NLZ GRC KOR MEX 75 POL PRT ISL CAN NLD AUS FRA AUT BEL IRL GBR DEU CHE NOR LUX USA DNK CZE SVK HUN 70 TUR 65 0 1500 3000 4500 6000 Gesundheitsausgaben pro Kopf (US-$ PPPa) a In US-$, korrigiert nach Kaufkraftparitäten. Quelle: OECD (2005), OECD Health Data (2005) / Die Volkswirtschaft Anmerkung: Die Regressionslinie ist loglinear, um darzustellen, dass die Lebenserwartung eine Obergrenze haben kann. 5 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 12-2006 Laut den Experten der OECD und WHO hat das schweizerische Gesundheitssystem einige Stärken. Im Vergleich mit anderen OECD-Ländern ist der Gesundheitszustand der schweizerischen Bevölkerung gut. Die gesamte Bevölkerung hat Zugang zu einer breiten Palette von Gesundheitsdienstleistungen – darunter viele spitzenmedizinische – und die Patientinnen und Patienten sind im Grossen und Ganzen mit den erhaltenen Leistungen zufrieden. Allerdings haben diese Erfolge ihren Preis: Mit einem Anteil der Gesundheitskosten am Bruttoinlandprodukt (BIP) von 11,5% liegt die Schweiz nach den USA an zweiter Stelle aller OECD-Länder (siehe Grafik 1). Die Finanzierung des Systems belastet sowohl die privaten Haushalte wie die öffentliche Hand erheblich. Die hohen Kosten des Systems werfen die Frage auf nach dem Verhältnis von Leistungsfähigkeit und Ressourceneinsatz. Die Lebens- Monatsthema erwartung der schweizerischen Bevölkerung liegt etwa auf einem Niveau, das man von einem Land mit so hohen Pro-KopfGesundheitsausgaben erwarten kann. Mehrere OECD-Länder können allerdings gleiche, wenn nicht bessere Resultate bei geringeren Kosten vorweisen (siehe Grafik 2). Die zunehmende Überalterung der Bevölkerung und die Entwicklung neuer medizinischer Verfahren legen nahe, dass die Gesundheitsausgaben in der Schweiz sogar weiter steigen werden. Die finanzielle Tragbarkeit des Systems stösst somit klar an ihre Grenzen. Bedenklich ist zudem, dass in der Schweiz nur 2,2% der gesamten Gesundheitsausgaben für Krankheitsprävention und Gesundheitsförderung aufgewendet werden, verglichen mit 2,7% in der OECD (siehe Grafik 3). Die Experten prüften auch die Frage der Gesamtsteuerung (Governance) des stark fragmentierten schweizerischen Gesundheitssystems. Es besteht aus 26 halbautonomen Systemen auf Kantonsebene, die untereinander nur wenige Schnittstellen haben, was naturgemäss die Erarbeitung einer kohärenten nationalen Politik erschwert. Zukünftige Herausforderungen und mögliche Reformoptionen Der Bericht hält deutlich fest, dass sich die Schweiz aufgrund der sich abzeichnenden Herausforderungen nicht auf den Lorbeeren ausruhen sollte. Die Leistungsfähigkeit des Systems kann nur dauerhaft erhalten werden, wenn die Governance verbessert wird und Lösungen für die systemimmanenten Probleme gefunden werden. Die grösste Schwierigkeit besteht in der Kostendämmung bei gleichzeitiger Gewährleistung des gleichen Zugangs für die ganze Bevölkerung zu qualitativ hoch stehenden Gesundheitsleistungen. Hier schlägt der Bericht sechs Reformwege vor, die teilweise den Reformen entsprechen, die vom Departement des Innern (EDI) bereits eingeleitet wurden. Governance des Gesundheitssystems verbessern Der Bericht betont die Notwendigkeit einer Gesamtsicht und schlägt die Erarbeitung eines allgemeinen gesetzlichen Rahmens vor, um die Governance des Systems zu verbessern. Gegenwärtig werden das Angebot an Gesundheitsleistungen und der Versicherungsmarkt auf kantonaler Ebene geregelt. Diese Eigenheit des schweizerischen Systems prägt in hohem Masse den potenziellen Erfolg von Reformen. Ein Rahmengesetz zur Gesundheit, das nationale Ziele festschreiben und die Zuständigkeiten der verschiedenen Regierungsebenen bei der Bereitstellung der Leistungen und Finanzierungsfragen definieren würde, 6 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 12-2006 könnte die Leistungsfähigkeit längerfristig verbessern und die Fragmentierung verringern. Das Krankenversicherungsgesetz(KVG) und die weiteren bestehenden Gesetzesbestimmungen sowie allfällige neue Gesetze – beispielsweise ein Präventionsgesetz – könnten in dieses Rahmengesetz eingebettet werden. Von aussen betrachtet mag die Organisation des schweizerischen Gesundheitssystems für ein so kleines Land doch ziemlich komplex erscheinen. Diese Komplexität ist einerseits ein Reichtum, kann sich aber für die Anpassungsfähigkeit des Systems und für die Verbesserung der Leistungsfähigkeit als hinderlich erweisen. Das EDI legt grossen Wert darauf, dass die Steuerung des Systems auf einer soliden Grundlage beruht. Zu diesem Zweck wurde vor einigen Jahren der «Dialog zur Nationalen Gesundheitspolitik» geschaffen, der die Kantone und die wichtigsten Akteure an einen Tisch bringt und auch den Vorstellungen von OECD und WHO entspricht. Allerdings wird es noch eine Weile dauern, bis ein breiter Konsens besteht, auf welche Art und Weise die Errungenschaften des schweizerischen Gesundheitssystems bei gleichzeitiger Steigerung seiner Wirksamkeit zu erhalten sind. Reform der Finanzierungsmechanismen Laut den Experten ist eine Überprüfung der Finanzierungsmethoden erforderlich, bietet doch das gegenwärtige System Anreize für ein hohes Angebot und teure Spitalaufenthalte. Zu fördern wären Rückerstattungen mittels diagnosebezogener Fallpauschalen (Diagnosis Related Groups, DRG), was die Verweildauer im Spital senken und dadurch die Wirtschaftlichkeit erhöhen würde. Im Bereich der Grundversorgung gilt es, die Entwicklung hin zu einem Rückerstattungssystem mit einer prospektiven Komponente oder mit einer höheren Kopfpauschale (Capitation) zu fördern, ebenso wie HMOoder Hausarztmodelle. Mit der vermehrten Verschreibung von Generika und der Öffnung des Marktes für nicht-patentierte Medikamente könnten weitere Kosten eingespart und die Arzneimittelpreise gesenkt werden. Die nachhaltige Finanzierung des Gesundheitswesens in der Schweiz wird zurzeit heftig debattiert. Das EDI hat bereits Massnahmen unternommen, die in die von der OECD und WHO empfohlene Richtung gehen (wie beispielsweise im Bereich der Generika). Die im Parlament gegenwärtig diskutierten Reformvorschläge zum KVG sind die leistungsbezogene Spitalfinanzierung, die Entwicklung von Gesundheitsnetzwerken und die Aufwertung der Grundversorgung. Monatsthema Grafik 3 Ausgaben für Prävention und Gesundheitsförderung als Anteil an den gesamten Gesundheitsausgaben in OECD-Ländern, 2003 in % Niederlande Ungarn Deutschland USA Finnland Polen Mexiko Australien Tschechische Rep. OECD Frankreich Türkei Japan Schweiz Norwegen Slowakei Österreich Korea Island Spanien Luxemburg Italien gehen bereits in Richtung eines verstärkten Wettbewerbs, allerdings nicht auf nationaler Ebene. Andere Massnahmen, insbesondere die Abschaffung des Kontrahierungszwangs, sind zurzeit sehr umstritten. Ein besseres Gleichgewicht zwischen Prävention und Kurativmedizin herstellen 0 1 2 Anmerkung: Die Daten für die Türkei beziehen sich auf das Jahr 2000, diejenigen für Australien auf 2001, diejenigen für Ungarn und Japan auf 2002. In der Schweiz werden einige Ausgaben für Geburtshilfeund Kindergesundheitsprogramme als ambulante Leistungen und nicht als Prävention oder Public Health verbucht. 3 4 5 6 Quelle: OECD (2005), OECD Health Data (2005) / Die Volkswirtschaft Voraussetzungen für eine Stärkung der Marktmechanismen schaffen Nur ein kantonsübergreifender Wettbewerb kann das Ziel der Kostenreduktion auch wirklich erreichen. Der Bericht kommt zum Schluss, dass eine der grössten Schwächen des schweizerischen Gesundheitssystems darin besteht, den Wettbewerb zwischen Versicherern sowie das Leistungsangebot innerhalb enger geografischer Grenzen und für kleine Bevölkerungsgruppen zu organisieren. Die Hindernisse, die heute interkantonalen Abkommen im Weg stehen, sollten deshalb schrittweise abgeschafft werden. Weiter sei den Krankenversicherern die selektive Kontrahierung sowohl im stationären wie im ambulanten Bereich zu gestatten, da die Versicherer die Leistungen aufgrund von Qualität und Preis einkaufen würden. Die Kantone müssten in einem solchen Fall ihre Überwachungsfunktion auf dem Markt stärker wahrnehmen, um die Einhaltung von Mindestnormen der Versorgung zu gewährleisten, die Entstehung lokaler Ungleichgewichte zu vermeiden und den Zugang zur Versorgung zu sichern. Das Risikoausgleichssystem bedürfe ebenfalls einer Verbesserung, um für die Versicherer keine Anreize für eine Risikoselektion zu schaffen und den Versicherten die Möglichkeit zu geben, als informierte Konsumentinnen und Konsumenten zu handeln. Als ungenügend wird die Informationslage zum Gesundheitssystem beurteilt, sei es zu den verschiedenen Leistungserbringern (Ärzteschaft, Spitäler) oder zu den Versicherern. Einige der vom EDI im Rahmen der laufenden KVG-Revision geplanten Massnahmen 7 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 12-2006 Zwar gibt es in der Schweiz eine beträchtliche Anzahl an Programmen zu Prävention und Gesundheitsförderung; aufgrund der starken Zersplitterung der Zuständigkeiten fehlt es aber an Koordination. Die Annahme eines Rahmengesetzes in diesem Bereich würde diese Situation verbessern. Zudem müssten spezifische Präventions- und Gesundheitsförderungsprogramme stärker auf die dominierenden Probleme der öffentlichen Gesundheit (etwa Tabak- und Alkoholmissbrauch) oder auf bisher noch zu wenig beachtete Aspekte (wie psychische Gesundheit und Übergewicht) ausgerichtet werden. Die Schweiz prüft gegenwärtig einen Ausbau von Prävention und Gesundheitsförderung im Rahmen des Projekts «Neuregelung von Prävention und Gesundheitsförderung» (PGF 2010). Das Projekt wurde im Frühjahr 2005 gestartet; die zuständige Fachkommission hat kürzlich ihren Bericht veröffentlicht. Als wichtigste Bedingungen für einen Ausbau von Prävention und Gesundheitsförderung werden genannt: – Stärkere politische Anerkennung; – Ausrichtung von Prävention und Gesundheitsförderung auf nationale Gesundheitsziele; – Konzentration von Ressourcen und Kompetenzen; – Neuorganisation der Finanzierungsgrundsätze und Schaffung der gesetzlichen Grundlagen für deren Umsetzung. Mehr Transparenz bei Qualität und Effizienz der Gesundheitsleistungen In der Schweiz gibt es keine nationalen Qualitätsindikatoren für den Gesundheitsbereich. Gegenwärtig beruhen die Bemühungen um eine Qualitätsverbesserung zum grössten Teil auf lokalen Initiativen individueller Leistungserbringer, die untereinander nicht koordiniert sind. Da eine professionelle Selbstregulierung den Anforderungen nicht genügen dürfte, wäre eine nationale Erhebung einschlägiger Daten notwendig. Für die Erhebung dieser Indikatoren wäre der geeignete Rahmen zu schaffen, bei gleichzeitiger Förderung nationaler Programme zur Qualitätsverbesserung in einigen Schlüsselbereichen der Gesundheitsversorgung. Die Schaffung eines nationalen Systems für Monitoring und Qualitätsverbesserungen im Gesundheitswesen stellt ein längerfristiges Monatsthema Kasten 1 Reformempfehlungen für das schweizerische Gesundheitssystem Verbesserung der Gesamtsteuerung (Governance) des Gesundheitssystems mittels: – Erarbeitung eines übergreifenden Rahmengesetzes für Gesundheit auf Bundesebene; – Einrichtung nationaler Gesundheitsinformationssysteme, vor allem in Bezug auf die Qualität der ärztlichen Versorgung, die Responsiveness des Systems, das Gesundheitspersonal und die medizinischen Dienste; – Investitionen in neue Informationstechnologien, beispielsweise mit der Einführung elektronischer Krankengeschichten und individueller EDV-Smart-Cards für eine verbesserte Koordination und Erbringung von Gesundheitsleistungen; – Erarbeitung eines neuen gesetzlichen Rahmens zur Bereitstellung von: – komparativen Performance-Daten über Versicherer und Leistungserbringer; – Minimalgarantien für die Adäquatheit und Qualität der Versorgung; – geeigneten Leistungen des Service Public (z.B. Notfalldienste) und – einer langfristigen Planung des Versorgungsbedarfs. Änderung der Finanzierungsmodi zur Stimulierung der Effizienz des schweizerischen Gesundheitssystems mittels: – Förderung der Einführung gemischter Zahlungsmechanismen für Ärztinnen und Ärzte im ambulanten Sektor und Unterstützung der Einführung von Gatekeeping-Modellen; – Schaffung strengerer Budgetvorschriften für institutionelle Leistungserbringer; – Wechsel zu einem System mit einem einzigen Direktzahler für Spitäler, wobei die staatlichen Beiträge direkt an die Versicherten (oder an die Versicherer) gehen; – Neukonzeption des Kostenbeteiligungssystems im Hinblick auf eine vermehrte Verschreibung von Generika und die Inanspruchnahme kostenwirksamer medizinischer Leistungen und Güter (z.B. Präventionsmassnahmen mit erwiesener Kostenwirksamkeit); – Umsetzung von Politiken zur Überwachung und Förderung einer kostenwirksamen Verschreibung und Abgabe von Arzneimitteln, beispielsweise mit einer Marktöffnung für nicht-patentierte Medikamente aus dem Ausland und mit dem Verbot der Selbstdispensation für Ärztinnen und Ärzte. Verlässt man sich zur Versorgungsregulierung in stärkerem Masse auf Marktmechanismen, so sind bessere Bedingungen für einen wertbasierten Wettbewerb auf dem Krankenversicherungsund Leistungserbringermarkt zu schaffen mittels: – Organisation der Versorgung und des Wettbewerbs zwischen Leistungserbringern und Versicherern auf nationaler oder interkantonaler Ebene; – Anpassung des Risikoausgleichsmechanismus mittels Faktoren, die auf Gesundheitsindikatoren beruhen; – Bewilligung der selektiven Kontrahierung zwischen Versicherern und Leistungserbringern und Gewährleistung der Anwendung des Kartellgesetzes im Gesundheitswesen; – Abbau von Hindernissen und Kosten bei einem Wechsel des Krankenversicherers (z.B. mittels Durchsetzung einer vollständigen Trennung der Grundversicherung von der Zusatzversicherung). Entwicklung von Interventionen auf dem Gebiet der öffentlichen Gesundheit und Verbesserung der Kostenwirksamkeit gedeckter Leistungen mittels: – Erarbeitung eines Bundesgesetzes über Prävention und Gesundheitsförderung mit allgemeinen Zielen und einer klaren Zuteilung der Zuständigkeiten sowie Bestimmung der Finanzierungsmodi; – systematischer Bewertung von Programmen zur Gesundheitsförderung und Krankheitsprävention, die auf kantonaler oder nationaler Ebene umgesetzt werden; – Erleichterung der Umsetzung von Massnahmen mit nachgewiesener Kostenwirksamkeit, zum Beispiel mit einer stärkeren Zuhilfenahme der Besteuerung von Alkohol und Tabak zwecks Konsumsenkung und mit der Implementierung eines nationalen Brustkrebs-Früherkennungsprogramms; – Nutzenmaximierung bei den vom KVG übernommenen Leistungen, indem neue Verfahren zur unabhängigen Bewertung von Leistungen eingeführt, die Anwendung von Kostenwirksamkeitsanalysen sowie die Publikation von Evaluationsberichten gefördert werden. Förderung eines besseren klinischen Managements mittels: – Förderung transparenter Mechanismen für die professionelle Selbstregulierung; – Unterstützung nationaler Initiativen zur Qualitätsförderung und Verbesserung der Datenerhebung auf nationalem Niveau; – Entwicklung eines landesweiten Systems zur Überwachung und zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung in Bezug auf Strukturen, Prozesse und klinische Ergebnisse. Förderung der horizontalen und vertikalen Gleichheit bei der Finanzierung von Gesundheitsleistungen mittels: – Festlegung minimaler, landesweit geltender Kriterien, welche die Kantone bei der Entrichtung von Unterstützungsbeiträgen an einkommensschwache Personen und Haushalte erfüllen müssen; – Überwachung der Wirksamkeit von Mechanismen zum Schutz der sozial Schwächeren (Prämienverbilligungen, Befreiung von der Kostenbeteiligung) durch die Abfederung der nachteiligen Folgen der regressiven Finanzierungsstruktur; – Gewährleistung, dass alle Kosten für medizinische Leistungen der Langzeitpflege von KVGVersicherern gedeckt werden und dass die Massnahmen zum Schutz der sozial Schwächeren bei der Deckung der nicht-medizinischen Kosten greifen. 8 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 12-2006 Ziel dar. Das EDI plant im Rahmen der KVGRevision bereits einige Massnahmen in diesem Bereich, so etwa die Verbesserung der Gesundheitsstatiken. Vereinheitlichung des Prämienverbilligungssystems In der Schweiz ist der Zugang zum Gesundheitssystem aufgrund eines Prämienverbilligungssystems und der Möglichkeit der Befreiung von der Selbstbeteiligung für alle gegeben. Allerdings bestehen grosse kantonale Unterschiede bei der Höhe der Prämienverbilligungen und der Bedingungen für einen Anspruch. Laut den Experten wäre die Festlegung einer einheitlichen Einkommensschwelle für das Anrecht auf eine Prämienverbilligung sowie eines Mindestniveaus der Unterstützung ein Schritt zu einer schlüssigeren Politik. Bis heute sind in der Schweiz alle Versuche einer Vereinheitlichung in diesem Gebiet (z.B. Sozialziele, Einkommensbemessung auf Grundlage der direkten Bundessteuer, Mindesthöhe der Verbilligung) auf politischer Ebene gescheitert. Die Frage hängt eng mit der Sozialhilfe zusammen, die ebenfalls in den Händen der Kantone liegt. Fazit Der Bericht präsentiert eine umfassende Bilanz des schweizerischen Gesundheitswesens und stellt damit ein nützliches Referenzwerk dar – nicht nur für die laufenden Diskussionen, sondern auch in der längerfristigen Perspektive einer Gesamtreflexion des Systems. Der Blick von aussen der beiden internationalen Organisationen ist ebenso wertvoll wie die Kommentare der Peer-Länder, die sich mit ähnlichen Problemen konfrontiert sehen. Eine der Schlussfolgerungen der OECD-Ministerkonferenz im Jahr 2004 lautete, dass es aufgrund der in jedem Land bestehenden Werte, Traditionen und spezifischen Institutionen keine Einheitslösung für die Organisation eines Gesundheitssystems im Sinne eines Idealrezepts geben könne. Die Länder könnten aber von den gegenseitigen Erfahrungen profitieren. In dieser Optik stellt der Bericht ein aufschlussreiches Vergleichsinstrument dar und verhilft dem schweizerischen Gesundheitssystem auf internationaler Ebene zudem zu mehr Präsenz. Monatsthema Europäische Gesundheitssysteme – Grundfragen und Vergleich In Europa lassen sich im Wesentlichen zwei Modelle von Gesundheitssystemen unterscheiden: Das Beveridge-Modell, das sich in der Finanzierung primär auf Steuern stützt, ist in den nordeuropäischen Ländern sowie in Irland und dem Vereinigten Königreich anzutreffen. Auch südeuropäische Länder wie Spanien, Portugal und Griechenland sind seit den Achtzigerjahren eher dieser Gruppe zuzurechnen. Das Bismarck-Modell mit der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) ist hingegen in fast allen mitteleuropäischen und seit etwa zehn Jahren auch in nahezu allen osteuropäischen Ländern verbreitet. Innerhalb der europäischen Gesundheitssysteme kann grob zwischen steuerbasierten Systemen und Systemen mit gesetzlicher Krankenversicherung unterschieden werden. Beide Typen haben sich in den letzten Jahrzehnten stark weiterentwickelt und differenziert. Bild: Keystone Was zeichnet Gesundheitssysteme aus? Gesundheitssysteme sind hochkomplexe Gebilde. Um sie vereinfachend, aber hinreichend korrekt beschreiben können, verwenden wir ein Dreieck (siehe Grafik 1). Auf der Unterseite des Dreiecks befinden sich die zwei zentralen Teilnehmer am System: die Bevölkerung und die Leistungserbringer. Hinzu kommen die Third Party Payers oder die Drittzahler, welche einen Grossteil der Finanzierung abwickeln. In der Mitte des Dreiecks sind, wie sie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) nennt, die Stewards oder die Regulatoren des Gesamtsystems. Zentrale Fragen und ihre Beschreibungskriterien Prof. Dr. med. Reinhard Busse Fachgebiet Management im Gesundheitswesen, Institut für Gesundheitswissenschaften, Technische Universität Berlin Zentrale Fragen und Beschreibungskriterien von Gesundheitssystemen kann man um dieses Dreieck anordnen. Links unten stehen die Fragen nach dem Versicherungsschutz: Ist die Bevölkerung universell oder nur teilweise gegen das Risiko von Krankheiten versichert («Wer ist versichert?»). Und wie sieht der versicherte Leistungsumfang aus («Was ist versichert?»). Hinzu kommen Fragen nach der Art der Ressourcenmobilisierung und nach Art 10 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 12-2006 und Umfang des Pooling der finanziellen Ressourcen. Praktisch kein Pooling gibt es in Singapur, wo jeder Bürger sein eigenes Medizin-Sparbuch hat; er sammelt individuell sein Geld, das er für die Gesundheitsleistungen verwendet. Das andere Extrem ist ein nationaler Pool, in den die gesamte Bevölkerung einzahlt. Ein Beispiel einer Zwischenlösung sind Krankenkassen ohne Risikoausgleich, die jeweils das Finanzpooling nur für ihre Mitglieder betreiben. Eine weitere zentrale Frage betrifft die Allokation bzw. Reallokation an die Zahler – und damit den Risikoausgleich. Fragen des Risiko(struktur-)ausgleichs stellen sich auch in nicht wettbewerbsorientierten Systemen, wenn es darum geht, wie etwa der nationale Pool auf die Regionen verteilt werden soll, ob die angemessene Finanzierungshöhe vorab oder nachträglich festgestellt wird oder ob neben allgemeinen demografischen Variablen (wie Alter und Geschlecht) auch Indikatoren für die Morbidität der Personen berücksichtigt werden sollen. Die eigentlichen Zahler machen den Leistungseinkauf durch Verträge mit und Vergütung von den Leistungserbringern. Für das Gesundheitssystem zentral sind auch die Fragen von Zugang und Versorgung auf der Ebene zwischen Bevölkerung und Leistungs- Monatsthema Grafik 1 Wesentliche Akteure und Funktionen in Gesundheitssystemen Ressourcenpooling & (Re-)Allokation Beitragseinnehmer Zahler («Third Party Payer») Leistungseinkauf/ Verträge/Vergütung Ressourcenmobilisierung/ aufbringung «Steward» Regulierer Regulierung Bevölkerung Versicherung Wer? Was (Leistungskatalog)? Leistungserbringer Zugang und Versorgung Quelle: Busse / Die Volkswirtschaft erbringern sowie der Regulierung bzw. Steuerung des Gesamtsystems. Die Unterscheidung zwischen steuerbasierten Systemen und den Systemen mit gesetzlicher Krankenversicherung (GKV) lässt sich empirisch nicht in jedem Fall machen: So hat Belgien zwar einen hohen Grad an Steuerfinanzierung. Aber weil es auch Krankenkassen gibt, ordnen wir Belgien den GKV-Systemen zu. Steuerfinanzierte Systeme und die Reformentwicklung Steuerfinanzierte Systeme (Beveridge-Modell) haben sich in den letzten Jahren deutlich diversifiziert. Noch vor 15 Jahren waren etwa die Third Party Payer und die Leistungserbringer häufig identisch. Der Bürger sah sich nur einer Organisation gegenüber, dem Staat, dem er die Steuern bezahlt hat und der ihm einen – oftmals beschränkten – Zugang zu Gesundheitsleistungen gegeben hat. Dieses System gewährleistete die vertikale Integration zwischen Zahlern und Leistungserbringern. Die erste wichtige Reformentwicklung in den Beveridge-Ländern (Nordeuropa, Grossbritannien, Irland und später auch Südeuropa) gab, war der sog. Purchaser Provider Split. Das bedeutete, dass zwar alles staatlich blieb, aber die Organisation in zwei Hälften geteilt wurde. Die eine hatte das Geld und kaufte bei der anderen die Leistungen ein. Teile der anderen Hälfte – die Krankenhäuser, Rettungsdienste usw. – wurden autonom; d.h. sie bleiben in staatlicher Hand, wurden aber finanziell unabhängig und erhielten ein eigenständiges Management. Die Manager beider Seiten verhandelten nun auch über Verträge, ähnlich wie in GKV-Ländern. Sichtbarstes Zeichen 11 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 12-2006 der Umstellung für viele Angestellte in den Organisationen war, dass sie ihr Gehalt nicht mehr vom Gesundheitsministerium erhielten, sondern von ihrem Krankenhaus, welches dieses aus der erwirtschafteten Vergütung bestreiten musste. Die zweite Reformentwicklung ist eng mit obiger Entwicklung verknüpft: Der Bevölkerung wurde eine grössere Wahlfreiheit des Leistungserbringers eingeräumt. Das Geld wurde nicht mehr vorab zugeteilt, sondern an die Nutzung des Gesundheitssystems geknüpft. Die dritte Reformentwicklung betrifft die Dezentralisierung der Systeme in den Ländern. Wo sie ursprünglich zentral geregelt waren – wie etwa in Grossbritannien, Spanien oder Italien –, wurden sie oftmals regionalisiert und regionale Gesundheitsdienste geschaffen. Dabei blieben oft wichtige Fragen wie etwa die Finanzierung umstritten. Soll das System also über regionale Steuern finanziert werden, oder bleibt es bei nationalen Steuern, die dann heruntergebrochen werden müssen? Existiert ein einheitlicher Leistungskatalog? Gibt es eine einheitliche Angebotsplanung und Qualitätssicherung in allen Regionen? Wie gross ist der Entscheidungsspielraum der Regionalregierungen? Hier besteht ein bedeutendes Spannungsfeld zwischen den zentralen und den regionalen Behörden. Mit der vierten Reformentwicklung verbunden ist, dass die Verträge nun erlaubten, nicht mehr nur die vorher eigenen staatlichen Leistungserbringer zu kontrahieren, sondern auch nicht staatliche, also private oder frei gemeinnützige Leistungserbringer. Systeme mit gesetzlicher Krankenversicherung (GKV-Systeme) Wenn wir die Länder mit Sozialversicherungssystemen – international auch BismarckLänder genannt – betrachten, stellen wir Folgendes fest: Bindung an das Arbeitsverhältnis und ihre Folgen In diesen Ländern war das Versicherungsverhältnis klassischerweise an das Arbeitsverhältnis geknüpft. Lange gab es nur eine Versicherung für Arbeiter und später für Angestellte. Erst danach wurde das Sozialversicherungssystem ausgeweitet: auf Familienangehörige, Arbeitslose und Rentner. Ein universeller Versicherungsschutz ist in diesen Ländern ein neues Phänomen. Mit Ausnahme der Niederlande, die 1968 eine bevölkerungsweite Versicherung für die erweiterte Pflegeversicherung eingeführt haben, wurde diese erst Ende der Neunzigerjahre eingeführt: zuerst in der Schweiz (1996), dann in Belgien Monatsthema Grafik 2 erbringern existieren, entstehen enorm hohe Transaktionskosten. Der klassische Ansatz für die Kostenminimierung ist hier der so genannte Kollektivvertrag: Es besteht nur ein Vertrag pro Sektor und Region, egal, wie viele Akteure es auf beiden Seiten sind. Entwicklung der Lebenserwartung bei Geburt in den EU-15-Ländern und der Schweiz, 1980–2005 Österreich Frankreich Italien Spanien Belgien Deutschland Luxemburg Schweden Dänemark Griechenland Niederlande Schweiz Finnland Irland Portugal Vereinigtes Königreich Neuere Entwicklungen Jahre 82 80 78 76 74 72 1980 1985 Systeme der gesetzlichen Krankenversicherung Nationale Gesundheitssysteme (National Health Systems) 1990 1995 2000 2005 Quelle: WHO, Busse / Die Volkswirtschaft Ein neuer Ansatz, der am ausgeprägtesten in Frankreich und in Österreich anzutreffen ist, besteht darin, den Kassen das Recht abzusprechen, Verträge für bestimmte Leistungssektoren zu schliessen. Der Staat bestimmt, dass die Kassen insbesondere für die stationäre Versorgung das Geld in einen gemeinsamen Topf einzahlen. Die so finanzierten regionalen Agenturen für stationäre Versorgung schliessen dann die Verträge für alle Versicherten aller Kassen mit den Krankenhäusern ab. 2004 wollte die damalige österreichische Regierung sogar regionalen Gesundheitsagenturen die alleinige Zahlerrolle übertragen, d.h. die Kassen zu reinen Beitragseinnehmern machen. Einen interessanten Ansatz kennen die Niederlande: Im ambulanten Bereich sind Kollektivverträge untersagt; hier werden die Leistungen ausschliesslich über Selektivverträge geregelt. Was GKV-Systeme noch auszeichnet (1998) und zuletzt in Frankreich (1999). Seit 2006 gibt es in den Niederlanden auch für den akutmedizinischen Bereich einen allgemeinen Versicherungsschutz. In einigen dieser Länder – Belgien, Deutschland, Niederlande, Schweiz – existiert eine Krankenkassenwahlfreiheit. Andere Länder – wie Österreich, Frankreich und Luxemburg – schreiben hingegen vor, wer bei welcher Kasse versichert sein muss. Deutschland hat seit 2006 eine Sonderposition, indem es nunmehr das einzige Land ist, das für bestimmte Personen eine Wahl zwischen GKV und PKV erlaubt. Beim Verhältnis Beitragseinnehmer – Zahler ziehen die meisten Länder die Beiträge zentral ein: manchmal durch den Staat, wie etwa in Belgien oder Frankreich, und manchmal durch den Krankenkassenverband, wie in Luxemburg. Die Kassen erhalten das Geld aus dem grossen Topf auf der Basis einer Risikostrukturformel zugeteilt. Alle Länder kämpfen mit der Frage, wie die chronisch Kranken, die sehr hohe Kosten auslösen, in diesen Allokationsmechanismus einbezogen werden können. Erschwerte Kostendämpfung Die klassische Beziehung von GKV-Systemen ist die Beziehung zwischen Zahlern und Leistungserbringern, die durch Verträge geregelt ist. Dadurch wird die Kostendämpfung erschwert. In Deutschland etwa, wo Hunderte von Kassen und Zehntausende von Leistungs- 12 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 12-2006 Ein klassisches Merkmal der GKV-Systeme ist, dass die Versicherten die freie Arztwahl haben. Wir wissen aus Untersuchungen, dass ein gesteuerter Zugang über Gatekeeping, wo die Versicherten erst zum Hausarzt gehen, kostengünstiger wäre. Wir wissen aber auch, dass diese Regelung nicht sehr beliebt ist. Deutschland, Frankreich und die Schweiz versuchen, mit mehr oder weniger freiwilligem Gatekeeping kostendämpfend zu wirken. Welche Systeme sind «besser»? Wodurch unterscheidet sich ein besseres von einem schlechteren Gesundheitssystem? Der Grad der Zielerreichung kann nur gemessen werden, wenn auch die Ziele definiert sind. Die häufigsten international genannten Ziele sind: Die Gewährleistung einer zugänglichen, (qualitativ) angemessenen und bedarfsgerechten, zugleich aber auch notwendigen und wirtschaftlichen Gesundheitsversorgung sowie die finanzielle Absicherung im Krankheitsfall. In der internationalen Literatur sind Qualität, Zugang, Gleichheit, Kostenbegrenzung und Kosteneffektivität die am häufigsten genannten Ziele. Welche Ziele sollen erreicht werden? Die WHO hat in ihrem Weltgesundheitsbericht 2000 einen ersten Beitrag zur Definition und Quantifizierung geleistet. Unter Einbeziehung weiterer Zielkataloge, etwa der Monatsthema Tabelle 1 Anteil privater Ausgaben und Verteilungsgerechtigkeit finanzieller Belastungen – europäische Länder im Vergleich (Sortiert nach der Höhe des Anteils privater Ausgaben 2002) Anteil privater Ausgaben in % der Gesamtgesundheitsausgaben Anteil der Haushalte in %, die über 40% ihres Einkommens für Gesundheitsausgaben aufwenden Anteil der Haushalte in %, die über 40% ihres Einkommens für Zuzahlungen ausgeben («out-of-pocket») 2002 1990 Finanzielle VerteilungsGerechtigkeit (max. 1,00) Griechenland 47,1 46,3 0,858 3,29 2,17 Schweiz 42,1 47,6 0,875 3,03 0,57 Österreich 30,1 26,5 n.v. n.v. n.v. Portugal 29,5 34,5 0,845 4,01 2,71 Belgien 28,8 n.v. 0,903 0,23 0,09 Spanien 28,6 21,3 0,899 0,89 0,48 Polen 27,6 8,3 n.v. n.v. n.v. Niederlande 26,7 32,9 n.v. n.v. n.v. Italien 24,4 20,7 n.v. n.v. n.v. Finnland 24,3 19,1 0,901 1,36 0,44 Frankreich 24,0 23,4 0,889 0,68 0,01 Deutschland 21,5 23,8 0,913 0,54 0,03 Dänemark 16,9 17,3 0,920 0,38 0,07 Grossbritannien 16,6 16,4 0,921 0,33 0,04 Norwegen 14,7 17,2 0,888 1,22 0,28 Schweden 14,7 10,1 0,920 0,39 0,18 n.v. = nicht verfügbar. Quelle: OECD Health Data 2004, WHO Health for All Databank 2004, Murray & Evans 2003 / Die Volkswirtschaft OECD, spricht man heute von vier bis sechs Zielbündeln: Gesundheit, Zugang zu bedarfsgerechten Technologien und Versorgung, Bevölkerungs- und Patientenorientierung (Responsiveness) sowie faire und nachhaltige Finanzierung. Dazu kommen Verteilungsgesichtspunkte bei Gesundheit, Zugang (Equity) sowie Effizienz. Nicht alle Ziele können gleich effektiv verfolgt werden. Sind etwa Mindestmengen an diagnostischen Massnahmen oder Operationen pro Institution oder Arzt zum Zwecke der Qualitätssteigerung vorgeschrieben, so müssen Nachteile im Zugang zu diesen Leistungen – z.B. für die ländliche Bevölkerung – in Kauf genommen werden. Grenzen des WHO-Ansatzes Wissenschaftlich unumstritten ist heute auch, dass der Versuch der WHO, alle diese verschiedenen Ziele in einem gewichteten Index zu vereinigen, mit dessen Hilfe alle Gesundheitssysteme mit einander verglichen werden können, (noch) nicht funktioniert. Deshalb seien hier auch nur für zwei der Zielbündel exemplarische Ergebnisse demonstriert: Bezüglich der Dimension «Gesundheit» ist die Lebenserwartung immer noch der am leichtesten verfügbare Indikator, auch wenn er nicht unbedingt der spezifischste ist; andere Faktoren bestimmen die Gesundheitserwartung mit. Besser sind Berechnungen, die sich auf die vom Gesundheitssystem beeinflussbaren Todesursachen konzentrieren (amenable 13 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 12-2006 mortality). Punkto Lebenserwartung bei Geburt zeigt sich sowohl für steuerfinanzierte als auch für GKV-Länder ein praktisch kontinuierlicher Anstieg, der allerdings in Letzteren – insbesondere in Österreich und der Schweiz – deutlicher ausfällt (vgl. Grafik 2). Ein zweites Beispiel ist die Fairness der Finanzierung. Diese kann anhand des Konstruktes «Verteilungsgerechtigkeit» bestimmt werden; der optimale Wert 1,0 bedeutet, dass jeder den gleichen Anteil seines Einkommens zur Finanzierung beiträgt. Eine andere Möglichkeit der Berechnung besteht darin, die Fairness der Finanzierung anhand des Anteils an Haushalten zu bestimmen, die einen inakzeptabel hohen Teil ihres Einkommens für Gesundheit aufbringen müssen (siehe Tabelle 1). Die steuerfinanzierten Länder Grossbritannien, Dänemark und Schweden schneiden bei der Verteilungsgerechtigkeit am besten ab, allerdings dicht gefolgt von den GKV-Ländern Deutschland und Belgien, während die Schweiz vor Griechenland und Portugal hinten liegt. Die gleichen drei Länder bilden auch das Schlusslicht bei den Prozentsätzen an Haushalten, die über 40% ihres Einkommens für Gesundheit aufwenden – mit dem Unterschied, dass in Griechenland und Portugal überwiegend Out-of-pocket-Zahlungen, in der Schweiz jedoch die Prämien hierfür verantwortlich sind. Insgesamt ergibt sich über alle Länder hinweg eine sehr enge Korrelation zum Anteil privater Ausgaben an den gesam ten Gesundheitsausgaben. Monatsthema Gesundheitskompetenz – Grundlage für einen neuen Blick auf die Gesundheit Ähnlich wie Lesen und Schreiben für die Bewältigung des beruflichen und gesellschaftlichen Alltags notwendig sind, braucht es Gesundheitskompetenz, um gesund zu werden, gesund zu bleiben und gesundheitspolitische Entscheide zu fällen. Ausländische Studien lassen vermuten, dass es auch in der Schweiz vielfach an Gesundheitskompetenz fehlt. Zudem haben die Anforderungen, um sich im Gesundheitssystem zurechtzufinden, in den letzten Jahren stark zugenommen. Fehlende Gesundheitskompetenz wirkt sich jedoch nicht nur im Gesundheitswesen selbst, sondern auch in Wirtschaft, Gesellschaft und Politik aus. Dr. med. Therese Stutz Steiger Leiterin Sektion Neue Themen, Bundesamt für Gesundheit (BAG), Liebefeld b. Bern Dr. Stefan Spycher Leiter des Schweizerischen Gesundheitsobservatoriums (Obsan), Bundesamt für Statistik (BFS), Neuenburg Die heutige Informations- und Wissensgesellschaft verlangt von den Bürgerinnen und Bürgern immer mehr Kompetenzen. Eine davon ist die Gesundheitskompetenz. Dieser Begriff, der im englischsprachigen Raum als «Health Literacy» schon seit einigen Jahren diskutiert wird, fasst im deutschsprachigen Raum erst allmählich Fuss. Gesundheitskompetenz ist die Fähigkeit jedes und jeder Einzelnen, im täglichen Leben Entscheidungen zu treffen, die sich positiv auf die Gesundheit auswirken (vgl. Kasten 1). Nutbeam (2000) unterscheidet drei Ebenen der Gesundheitskompetenz: – Funktionale Gesundheitskompetenz: Ausreichende Grundkompetenzen im Bereich Lesen und Schreiben; – kommunikative, interaktive Gesundheitskompetenz: Grundlegende kognitive und soziale Kompetenzen, die es erlauben, aktiv am Alltag teilzunehmen, Informationen zu sammeln und in Interaktionen mit anderen Akteuren zu interpretieren sowie vorhandene Informationen unter veränderten Bedingungen anzuwenden; – kritische Gesundheitskompetenz: Fortgeschrittene kognitive und soziale Kompetenzen, die für die kritische Analyse von Informationen eingesetzt werden können, um eine grössere Kontrolle unter verschiedenen Lebenssituationen ausüben zu können. Dienstleistungen, Behandlungsmöglichkeiten und Produkte, die mit Gesundheit zu tun haben, wurden in den letzten 15 Jahren immer zahlreicher. Parallel dazu haben die Anforderungen an die Menschen zugenommen, um sich im Gesundheitswesen zu orientieren, Leistungen auszuwählen, über Therapien zu entscheiden und sich über einen gesunden Lebensstil zu informieren, aber auch um gesundheitspolitisch gut abgestützte Entscheide zu treffen. Notwendige Grundlage zur Bewältigung dieser Rollen- und Anforderungsvielfalt ist ein genügendes Mass an Gesundheitskompetenz. Ist diese nicht ausreichend, muss mit negativen Auswirkungen in verschiedenen Bereichen gerechnet werden. Zentral ist dabei das Gesundheitswesen selbst. Menschen mit weniger Gesundheitskompetenz sind häufiger krank und können allfällige Krankheiten weniger gut bewältigen. Insbe- 14 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 12-2006 sondere haben Menschen, die von gesundheitlicher Ungleichheit besonders betroffen sind, ohne ausgeprägte Gesundheitskompetenz kaum Chancen, ihre Lage zu verbessern. Auch in der Wirtschaft ist mit Folgekosten zu rechnen. Die Auswirkungen der Gesundheitskompetenz auf das Gesundheitswesen wurden bereits an anderer Stelle beschrieben.1 Im Rahmen dieses Beitrags fokussieren wir auf die wirtschaftlichen Aspekte sowie auf die Möglichkeiten der Bürgerinnen und Bürger, in der Gesundheitspolitik Einfluss zu nehmen. Ökonomische Auswirkungen ungenügender Gesundheitskompetenz Grafik 1 zeigt stark vereinfacht die Bedeutung der Gesundheitskompetenz. Neben den Ressourcen der einzelnen Personen bzw. den Ressourcen des gesellschaftlichen Umfeldes ist die Gesundheitskompetenz eine wichtige Grundlage für das individuelle Gesundheitsverhalten, das sich unmittelbar auf den Gesundheitszustand auswirkt. Sie beeinflusst aber den Gesundheitszustand auch direkt, da davon auszugehen ist, dass kranke Menschen mit höherer Gesundheitskompetenz rascher gesund werden und nachhaltiger gesund bleiben. Der Gesundheitszustand wirkt sich in unterschiedlichen Bereichen – Wirtschaft, Gesundheitswesen, Politik, Gesellschaft – aus. Somit besteht ein direkter Zusammenhang zwischen dem Ausmass der Gesundheitskompetenz und den ökonomischen Auswirkungen eines Defizits in verschiedenen Bereichen. Zurzeit liegen für die Schweiz keinerlei empirische Schätzungen vor, in welchem Ausmass zusätzliche Kosten entstehen, die auf mangelnde Gesundheitskompetenz zurückzuführen sind. Wendet man die Ergebnisse einer amerikanischen Studie2 auf die Schweiz an und nimmt man einige Anpassungen für die hiesigen Verhältnisse vor, so dürften im Jahr 2004 im Gesundheitswesen rund 1,5 Mrd. Franken an vermeidbaren Mehrkosten entstanden sein. Davon dürften rund 700 Mio. Franken auf die obligatorische Krankenversicherung entfallen. Selbstverständlich sind dies nur sehr grobe Kostenschätzungen, die sich zudem nur auf den Bereich des Gesundheitswesens beschränken. Sie weisen aber darauf Monatsthema Grafik 1 Wirkungen von Gesundheitskompetenz Ressourcen der Bürgerinnen und Bürger Ressourcen der Umwelt Wirtschaft wirkungen sind noch nicht empirisch untersucht. Wenn sie positiv sind und gesundheitskompetente Menschen letztlich Geld einsparen, so werden diese finanziellen Ressourcen für anderen Konsum (bzw. für das Sparen) frei. Unter Umständen geht davon also ein positiver Wachstumsimpuls aus. Gesundheitswesen Abschätzung von Kosten und Nutzen Gesundheitszustand Gesundheitskompetenz Gesundheitsverhalten Politik Gesellschaft Quelle: Stutz, Spycher / Die Volkswirtschaft Kasten 1 Definition Gesundheitskompetenz ist die Fähigkeit des und der Einzelnen, im täglichen Leben Entscheidungen zu treffen, die sich positiv auf die Gesundheit auswirken. Sie umfasst fünf wichtige Bereiche: a) Persönliche Gesundheit: Individuelle Gestaltung der Gesundheit. Wissen und Anwendung von entsprechendem Verhalten auch bei der Betreuung der Familie; b) Systemorientierung: Die Fähigkeit, sich im Gesundheitssystem zurechtzufinden und gegenüber den Gesundheitsberufen als kompetente/r Partner/in aufzutreten; c) Konsumverhalten: Die Fähigkeit, Konsumund Dienstleistungsentscheidungen unter gesundheitlichen Gesichtspunkten zu treffen; d) Arbeitswelt: Unfälle und Berufskrankheiten vermeiden, Einsatz für die Sicherheit und für gesundheitsförderliche Arbeitsbedingungen sowie eine angemessene Balance zwischen Beruf und Privatleben; e) Gesundheitspolitik: Informiertes gesundheitspolitisches Handeln (Eintreten für Gesundheitsrechte, Stellungnahmen zu Gesundheitsfragen, Mitgliedschaften in Patienten- und Gesundheitsorganisationen). Quelle: Kickbusch (2006) 1 Vgl. Spycher (2006a,b). 2 Vgl. CAS (1998). hin, dass es sich beim Phänomen der mangelnden Gesundheitskompetenz auch um ein quantitativ relevantes Problem handelt. Die Beziehungen zwischen Gesundheitskompetenz und Wirtschaft sind vielfältig. Sie können folgendermassen beschrieben werden: – Der von der Gesundheitskompetenz mitbeeinflusste Gesundheitszustand hat einen direkten Einfluss auf die Produktivität der Mitarbeitenden. Gesunde Menschen erbringen grundsätzlich bessere Arbeitsleistungen als kranke. Kranke Menschen sind zudem öfter abwesend. Dies verursacht entsprechende Folgekosten für die Betriebe und die Versicherungen. Die Gesundheit der Mitarbeitenden ist darüber hinaus eine wesentliche Voraussetzung für deren Motivation. Günstige Rahmenbedingungen und eine sinnstiftende sowie herausfordernde Arbeit stärken die Gesundheit und damit die Motivation der Mitarbeitenden. – Die Bereitstellung von Informationen und Angeboten zum Aufbau, zum Erhalt und zum Ausbau der Gesundheitskompetenz stellt einen eigenen und gewinnträchtigen Markt dar (Kurse, Zeitschriften etc.). Allerdings gibt es auch gewisse Branchen, die durch eine Zunahme der Gesundheitskompetenz an Umsatz verlieren könnten (z.B. die Pharma- oder die Tabakindustrie). – Gesundheitskompetentere Menschen geben mehr Geld für die Prävention und einen gesunden Lebensstil aus. Andererseits sparen sie Geld ein, weil sie weniger häufig und weniger lang krank sind. Die Netto- 15 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 12-2006 Die Bildung und Erhaltung von Gesundheitskompetenz ist nicht kostenlos. Dies führt zu einer Güterabwägung: Investitionen in Gesundheitskompetenz kosten Geld, bringen aber auf der anderen Seite auch einen Nutzen, indem die negativen volkswirtschaftlichen Auswirkungen geringer Gesundheitskompetenz in den genannten Bereichen reduziert werden. Für die Schweiz ist daher zweierlei empirisch zu untersuchen: – In welchem Ausmass fehlt Gesundheitskompetenz, und mit welchen Folgekosten ist bereits heute zu rechnen? – Wie kann die Gesundheitskompetenz erhöht werden, und wie hoch sind die Kosten dafür? Führt man beide Seiten zusammen, können Kosten und Nutzen einer zusätzlichen Investition in die Gesundheitskompetenz abgeschätzt werden. Dabei ist allerdings zu berücksichtigen, dass nicht alles in Franken und Rappen berechnet werden kann. So dürften gesundheitskompetentere Menschen auch eine höhere Lebensqualität geniessen, deren Nutzen nur schwer zu beziffern ist. Makroökonomische Aspekte Ungenügende Gesundheitskompetenz führt zu Kostenfolgen in den Bereichen des Gesundheitswesens, der Wirtschaft und der Gesellschaft. Was vom Standpunkt der Gesundheitskompetenz aus negativ zu bewerten ist – «unnötige» Folgekosten, geringere Lebensqualität der Betroffenen –, sieht aus einer makroökonomischen Perspektive etwas anders aus: Die Folgekosten im Gesundheitswesen führen zu zusätzlichen Anstellungen und damit zu einer Steigerung des Bruttosozialproduktes. Oder umgekehrt betrachtet: Wird die Gesundheitskompetenz erhöht, dann könnte es im Gesundheitsbereich zu einer geringeren Wertschöpfung kommen. Dieser Effekt kann vermieden werden, wenn – was sicher sinnvoll wäre – die Akteure für ihr Engagement im Bereich der Gesundheitskompetenz abgegolten werden. Zudem ist zu berücksichtigen, dass Bildung und Erhalt der Gesundheitskompetenz einen eigenen Markt darstellen. Monatsthema Gesundheitsförderung und Prävention Immer öfter wird darauf hingewiesen, dass die steigenden Kosten im Gesundheitswesen nur dann wirklich stabilisiert werden können, wenn die Menschen weniger häufig krank werden. Gesundheitsförderung und Prävention sind wichtige zukünftige Handlungsfelder von Politik und Wirtschaft. Allerdings muss auch in diesem Zusammenhang die Gesundheitskompetenz der Bevölkerung im Auge behalten werden: Präventionskampagnen können beispielsweise ihre Wirkung nur dann entfalten, wenn die Informationen verstanden und insbesondere auch umgesetzt werden. Bei der Gesundheitsförderung kommen den Betrieben wichtige Aufgaben zu, da sie im täglichen Kontakt mit den Mitarbeitenden stehen. Damit gesundheitsfördernde Massnahmen wirksam sein können, müssen die Mitarbeitenden über eine ausreichende Gesundheitskompetenz verfügen. Kompetenz in der Gesundheitspolitik In einer demokratischen Gesellschaft hängt die Qualität der politischen Entscheidungen und somit die Qualität der institutionellen Rahmenbedingungen wesentlich von den Kompetenzen der Bürgerinnen und Bürger ab. Im Bereich der Gesundheitspolitik kommt der Gesundheitskompetenz eine doppelte Bedeutung zu. Zum einen ermöglicht eine hohe Gesundheitskompetenz das Verständnis der Vorlagen und das Treffen informierter Entscheide. Dies lässt sich am Beispiel der Volksinitiative zur Einführung einer Einheitskasse illustrieren. Um sich eine Meinung zu dieser einfach formulierten, inhaltlich aber äusserst komplexen Vorlage bilden zu können, sind verschiedenste Kompetenzbereiche von grosser Bedeutung. Zum anderen beeinflusst die Gesundheitskompetenz das Verhalten des Einzelnen innerhalb des Gesundheitssystems. Folglich müsste bei der Wahl der institutionellen Rahmenbedingungen auch darüber nachgedacht werden, ob die teilweise nicht vorhandene bzw. ungenügende Gesundheitskompetenz der Menschen ausreichend berücksichtigt wird. So beruht das Krankenversicherungsgesetz (KVG) auf dem Konzept des regulierten Wettbewerbs: Innerhalb starker staatlicher Rahmenbedingungen sollen in verschiedenen Bereichen Wettbewerbselemente zum Tragen kommen. Dieses System erfordert von den Versicherten intensive Orientierungsarbeiten, wenn z.B. verschiedene Versicherungspakete, Prämien oder Leistungserbringer verglichen werden sollen. Kann aber ein solches System funktionieren, wenn viele Menschen die dazu notwendige Gesundheitskompetenz nicht mitbringen? Welche Konsequenzen hat dies für die Ausgestaltung der aktuell diskutierten KVG-Reformen? Kasten 2 Schlussfolgerungen Literatur – Abel Thomas und Eva Bruhin (2003): Health Literacy / Wissensbasierte Gesundheitskompetenz», in: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (Hrsg.): Leitbegriffe der Gesundheitsförderung. Vierte und erweiterte Auflage, Schwabenheim a.d. Selz. – BAG (2006): Arbeitsbericht Gesundheitskompetenz 2006, www.bag.admin.ch, Rubriken «Themen», «Gesundheitspolitik», «Politik», «Gesundheitskompetenz». – BAG (2006): Zukunft von Prävention und Gesundheitsförderung in der Schweiz; Bericht der Fachkommission «Prävention + Gesundheitsförderung» zuhanden des Eidgenössischen Departements des Innern (EDI), www.bag.admin.ch, Rubriken «Themen», «Gesundheitspolitik», «Politik», «Neuregelung von Prävention und Gesundheitsförderung», «Fachkommission ‹Prävention + Gesundheitsförderung›». – Banks Ian, Ilona Kickbusch, Daniela Maag, Peggy McGuire und Suzanne Wait (2006): Navigating Health. The Role of Health Literacy, www.ilcuk.org.uk, Rubrik «Publications». – CAS Center on an Aging Society (1998): Low Health Literacy Skills Increase Annual Health Care Expenditures by $73 Billion, http://ihcrp.georgetown.edu/agingsociety, Rubriken «Papers and Projects», «Publications». – European Health Forum Gastein (2005): Gastein Health declaration 2005. Partnerships for Health, www.ehfg.org, Rubriken «Archiv», «2005». – Gesundheitsförderung Schweiz (2005): Denkanstösse für ein Rahmenkonzept zu Health Literacy. – Kickbusch Ilona (2006): Die Gesundheitsgesellschaft. Megatrends und deren Konsequenzen für Politik und Gesellschaft. Verlag für Gesundheitsförderung, Hamburg. – Nationale Gesundheitspolitik Schweiz (2006): Gesundheitspolitiken in der Schweiz – Potential für eine nationale Gesundheitspolitik. – Nutbeam D. (2000): Health Literacy as Public Goal: A Challenge for Contemporary Health Education and Communication Strategies into the 21st Century, Health Promotion International, 15(3), S. 259–267. – Spycher Stefan (2006): Ein bisher vernachlässigtes Thema: Die Folgekosten fehlender Gesundheitskompetenzen, Soziale Sicherheit, 4/2006, S. 220–224. – Spycher Stefan (2006): Ökonomische Aspekte der Gesundheitskompetenzen. Ein Konzeptpapier, www.buerobass.ch, Rubriken «Studienverzeichnis», «Krankenversicherung, Gesundheitswesen». 16 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 12-2006 Noch vieles ist im Zusammenhang mit Gesundheitskompetenz ungeklärt. Ausländische Studien lassen jedoch vermuten, dass auch in der Schweiz Gesundheitskompetenz nicht in genügendem Ausmass vorhanden ist. Trifft dies zu, so muss die Frage aufgeworfen werden, ob in den Schulen, der beruflichen Ausbildung, den höheren Ausbildungen, am Arbeitsplatz oder bei der Ausbildung der Leistungserbringer im Gesundheitswesen nicht zu wenig in den Aufbau und den Erhalt der Gesundheitskompetenz investiert wird. Diesbezügliche Forschungsanstrengungen drängen sich auf; doch sie allein genügen nicht. Alle staatlichen Akteure, Nicht-Regierungsorganisationen und Arbeitgeber, aber auch die Bürgerinnen und Bürger sind gefordert, sich mit diesem Thema auseinander zu setzen. Monatsthema Qualitätsmanagement: Hygiene in den Spitälern Die Spitalhygiene spielt eine wichtige Rolle bei Fragen der Patientensicherheit im Gesundheitswesen. Insbesondere geht es um die Messung und Reduktion der schleichenden Form endemischer Infektionen sowie das Aufdecken, Abklären und Eindämmen von Epidemien. Die Gruppe Swissnoso hat im Jahr 2006 zusammen mit 116 Spitälern auf nationaler Ebene eine erfolgreiche Initiative zur Patientensicherheit im stationären Gesundheitswesen lanciert. Laut Hochrechnung könnten mit der Verbesserung der Händehygiene 17 000 Infektionen verhindert und damit 60 Mio. Franken eingespart werden. 1 Nosos = krankheitsbezogen; komeion = im Zusammenhang mit medizinischer Betreuung. Dr. med. Hugo Sax Leitender Arzt Swissnoso und Service prévention et contrôle de l’infection, Hôpitaux universitaires de Genève, Genf Die Händehygiene ist eine einfache und meist unterschätzte Massnahme gegen Spitalinfektionen. In einer schweizweiten Kampagne konnte die richtige Anwendung der Händehygiene innerhalb von vier Monaten um 25% gesteigert werden. Bild: Sax Die Spitalhygiene – im Englischen zutreffender «Infection Control» genannt – ist eine besondere Form des Qualitätsmanagements, welche die Verhütung von Infektionen anstrebt, die im Zusammenhang mit medizinischer Betreuung entstehen. Die vom Griechischen abgeleitete Bezeichnung «nosokomiale Infektionen»1 weist in die Richtung der moderneren Auslegung des Begriffs, nämlich die Infektionen im Zusammenhang mit jeglicher medizinischen Betreuung, und greift damit weiter als der populäre Begriff «Spitalinfektionen». In der Schweiz gibt es keine gesetzlichen Vorgaben zur Ausrüstung der Spitäler mit Spitalhygieneabteilungen. Dennoch haben heute die meisten Spitäler entsprechendes Personal, wenn auch in unterschiedlichem Mass: Die Bandbreite reicht von einer designierten Pflegefachkraft, die diese Aufgabe zusätzlich übernimmt, bis hin zu interdisziplinären Teams mit Infektiologen-Epidemiologen, Mikrobiologen, Informatikern und Pflegepersonal, das die in der Schweiz angebotene Spezialausbildung absolviert hat. Gefordert wäre ein verantwortlicher ausgebildeter Arzt pro Spital und eine Hygienepflegeperson – je nach Betriebsart – pro 125–250 Betten. Wichtig ist die Stellung des Teams innerhalb 17 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 12-2006 des Spitals als Stabsfunktion der Direktion. Damit wird sichergestellt, dass diese transversale Funktion früh und schnell in Entscheidungsprozesse eingreifen kann. Kostenfolgen von spitalerworbenen Infektionen Aus den Erhebungen der Gruppe Swissnoso (siehe Kasten 1) wissen wir, dass in den Schweizer Akutspitälern – abhängig von der Grösse – zwischen 2% und 14% der Patienten eine spitalerworbene Infektion erleiden. Hochgerechnet wären es also jährlich 70 000 Patienten, die sich infizieren. Dies führt zu Mehrkosten von 240 Mio. Franken und einer Aufenthaltsverlängerung von 300 000 Spitaltagen. Die Berechnung der Mehrkosten beruht auf der konservativen Annahme von durchschnittlich 3500 Franken an Zusatzkosten pro Infektion. Einzelne, schwere Infektionen ziehen jedoch Behandlungen im Bereich von vierstelligen Beträgen nach sich. Bei Anwendung einer Fallkostenpauschale werden diese Mehrkosten für den Leistungserbringer direkt spürbar. Zu Überwachungszwecken werden die Infektionen in 13 verschiedene Gruppen eingeteilt, die gemäss objektiven Kriterien definiert Monatsthema Kasten 1 Tätigkeiten von Swissnoso Die Tätigkeiten von Swissnoso beinhaltet Beratungsangebote für das Bundesamt für Gesundheit (BAG) in Gebieten wie der Bedrohung durch die neue Variante von Creutzfeldt-Jakob, Sars, der Vogelgrippe und einer Grippepandemie sowie die Herausgabe eines vierteljährlichen Bulletins mit nationalen Richtlinien und Schulungstätigkeit. Daneben hat die Gruppe unter Leitung des Autors wiederholte landesweite Messungen der spitalerworbenen Infektionen durchgeführt, aufgrund derer das Ausmass des Problems beziffert werden kann. Dies hat zum Aufbau eines Netzwerks geführt, das einen Wissenstransfer von den universitären Zentren in die peripheren Spitäler erlaubt. Weitere Informationen sowie die Liste der Mitglieder sind unter www.swiss-noso.ch abrufbar. 2 Study on the Efficacy of Nosocomial Infection Control, Senic. sind, welche durch die US-amerikanischen Centres for Disease Control and Prevention im Jahre 1988 erarbeiteten wurden. Die häufigsten vier Infektionsarten, die zusammen über 80% aller Infektionen ausmachen, sind: – die Urininfektionen; – die Infektionen im Zusammenhang mit chirurgischen Eingriffen; – die Lungenentzündungen; – die Infektionen des Blutstroms (Bakteriämien). Bakteriämien sind mit einer hohen Sterblichkeit von rund 20% behaftet, wohingegen die Urininfektionen unter Antibiotikumbehandlung meist glimpflich ablaufen. Zweierlei Risikofaktoren Die Risikofaktoren hängen einerseits mit dem Gesundheitszustand des Patienten bzw. seiner Infektabwehr zusammen. Chronische Erkrankungen – wie Zuckerkrankheit, Krebs oder Aids – führen zu einer erhöhten Infektanfälligkeit. Das gleiche gilt auch für akute Zustände, wie Mehrfachverletzungen mit diversen Organschäden aufgrund eines schweren Unfalls oder einer schweren Infektion, die ausserhalb des Spitals erworben wurde. Andererseits hängt das Infektrisiko von der Qualität der medizinischen Betreuung insgesamt und der Strategie zur Infektverhinderung im Besonderen ab. Die verschiedenen ausschlaggebenden Faktoren können anhand des Qualitätsmodells dargestellt werden, das von Donabedian bereits 1966 vorgeschlagen wurde. Die Qualität des Systems wird dabei eingeteilt in Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität. Strukturen wie der Ausbildungsstand und die Organisation des betreuenden interdisziplinären Teams, die Architektur des Spitals, die Qualität der Desinfektionsmittel und der Instrumente, aber auch das Vorhandensein, die Qualität und Zugänglichkeit von Behandlungsprotokollen spielen hier eine Rolle. In einer Studie aus den Siebzigerjahren2 konnte gezeigt werden, dass das Vorhandensein eines zuständigen Arztes und einer Pflegefachperson für Spitalhygiene eines der Elemente war, die zur Reduktion von nosokomialen Infektionen geführt hat. Die «Ergonomie» der Strukturen im weiteren Sinn wirkt unmittelbar und sehr stark auf die Qualität der Leistung des Spitalpersonals. Es gehört zur modernen Fehlerkultur, dass eine Systemanalyse die Faktoren ergründet, die zum «menschlichen» Versagen eines Mitarbeiters führten. Im gleichen Sinn wendet die Spitalhygiene heute Erkenntnisse aus der Verhaltenspsychologie und der Arbeitsergonomie an, um Behandlungsprotokolle, medizinische Produkte und die Spitalumgebung sicherer zu machen. 18 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 12-2006 Eigenheiten von Spitalinfektionen Eine der Eigenheit von Spitalinfektionen ist, dass sie häufig durch ein Zusammenspiel vieler verschiedener Faktoren zustande kommen. Bei einigen Infektionen können Risikofaktoren identifiziert werden, die einen grossen Teil des Entstehens erklären. Für diese besteht deshalb heute ein grösseres Präventionspotenzial als für andere Infektionen. Zu den gewichtigen und definierten Risiken gehören chirurgische Eingriffe sowie das Einlegen von Fremdkörpern. Bei Urininfektionen ist dies der Urinkatheter, bei chirurgischen Infektionen die Operation und bei Bakteriämien der zentrale Venenzugang. Die Infektionen werden dabei mehrheitlich während des Eingriffs durch Keime ausgelöst, die der Patient bereits auf oder in sich trägt. Diese Keime können durchaus einige Tage zuvor durch mangelnde Händehygiene beim Personal auf den Patienten übertragen worden sein. Falls die Keime zudem bereits eine spitaltypische Antibiotikaresistenz aufweisen, kann dies den Therapieerfolg gefährden. Forschungs- und Handlungsbedarf Die ausschlaggebende Behandlungsqualität ist also einerseits mit einem präzisen und sauberen Vorgehen bei Eingriffen und andererseits mit der sparsamen und gezielten Anwendung von eingreifenden Techniken und Antibiotika zu erreichen. Über die Ursache der Infektionen und deren Verhütung besteht sicher noch ein wesentlicher Forschungsbedarf. Zwischen den bereits bestehenden wissenschaftlichen Erkenntnissen und der Umsetzung in der Spitalroutine klafft aber noch ein Graben, den es zuzuschütten gilt. Die Frage nach der Verteilung des Risikos zwischen patienten- und behandlungsbedingten Risiken bringt uns direkt zur Frage nach der maximalen Reduzierbarkeit der nosokomialen Infektionen. Eine Durchsicht aller publizierten Studien zur Infektreduktion lässt auf eine mittlere Reduzierbarkeit von 20% mit einer Spannbreite von 10% bis 70% schliessen. Eine neuere Arbeit spricht gar von einer Reduktion der gefährlichen katheterbedingten Bakteriämien auf 0 über mehrere Monate. Möglich wurde dies durch eine rigorose, kontrollierte Anwendung aller bekannten Verhinderungsstrategien bei jeder Kathetereinlage. Mit der weiteren Erforschung von Risikofaktoren und der gezielteren Anwendung von Prozessdesign dürfte demnach die tolerierbare Infektionsrate noch mehr reduziert werden. Qualitätsmessung der Infektverhütung Die Messung der Qualität bezüglich Infektverhütung kann auf zwei Ebenen erfolgen: Monatsthema Kasten 2 Swiss Hand Hygiene Campaign Die 5 Momente für die Durchführung der Händehygiene: 1. Unmittelbar vor dem Berühren eines Patienten; 2. Unmittelbar nach dem Berühren eines Patienten; 3. Unmittelbar vor einer «sauberen» Handlung; 4. Unmittelbar nach Kontakt mit Körperflüssigkeiten; 5. Unmittelbar nach dem Berühren der unmittelbaren Patientenumgebung. Die 6 Strategien zur Promotion der Händehygiene (Genfer Modell): 1. Sichtbare, anhaltende Unterstützung durch die Spitalleitung; 2. Bereitstellen der Händedesinfektionsmittel an jedem Patientenbett (Spender oder Kittelflaschen); 3. Schriftliche, leicht zugängliche Anordnungen; 4. Einweisung jeder/s Mitarbeiters/-in in Händehygiene; 5. Wiederholte Messung der Händehygiene beim Personal mit Rückmeldung der Resultate; 6. Erinnerungshilfen am Arbeitsort. Weitere Informationen unter www.swisshandhygiene.ch. Kasten 3 Literatur – Sax H., Ruef C., Widmer A. F., Quality Standards for Hospital Hygiene in Intermediate and Large Hospitals in Switzerland: A Recommended Concept. Swiss Med Weekly 1999; 129(7), S. 276–284. – Haley R. W., Culver D. H., White J. W. et al., The Efficacy of Infection Surveillance and Control Programs in Preventing Nosocomial Infections in US Hospitals. Am J Epidemiol 1985; 121(2), S. 182–205. – Harbarth S, Sax H, Gastmeier P. The Preventable Proportion of Nosocomial Infections: An Overview of Published Reports. J Hosp Infect 2003; 54(4), S. 258–266; quiz 321. – Berenholtz S. M., Pronovost P. J., Lipsett P. A. et al., Eliminating Catheter-Related Bloodstream Infections in the Intensive Care Unit. Crit Care Med 2004; 32(10), S. 2014–2020. – Pittet D., Hugonnet S., Harbarth S. et al., Effectiveness of a hospital-wide programme to improve compliance with hand hygiene. Infection Control Programme. Lancet 2000; 356(9238): 1307–1312. – Pittet D., Sax H., Hugonnet S., Harbarth S., Cost Implications of Successful Hand Hygiene Promotion. Infect Control Hosp Epidemiol 2004;25(3), S. 264–246. – auf Ergebnisebene, d.h. der Infektionsrate; – auf Prozessebene, d.h. der tatsächlichen Anwendung der Massnahmen zur Infektverhütung. In der Schweiz gibt es – im Gegensatz zu anderen europäischen Ländern – keine direkten gesetzlichen Vorgaben, die Gesundheitseinrichtungen dazu anhalten, nosokomiale Infektionen zu messen. Die Messung der Infektionen wurde häufig als unabdinglicher erster Schritt zu deren Verhütung bezeichnet. Es konnte zudem verschiedentlich gezeigt werden, dass die vertrauliche Rückmeldung der Infektionsrate an die betroffenen Mitarbeiter zu einer Reduktion der Infektionen geführt hat, ohne dass andere Massnahmen getroffen wurden. Allerdings bestehen bei der Messung zwei grundsätzliche Probleme. Das eine Problem betrifft paradoxerweise die relative Seltenheit der nosokomialen Infektionen. Das führt dazu, dass über einen Zeitraum von einem Jahr in einem Spital von bis zu 200 Betten kaum statistisch brauchbare Zahlen entstehen. Dies wäre jedoch zur Systemsteuerung unabdingbar. Zudem ist die Infektüberwachung eine zeitaufwendige Tätigkeit, da jeder Patient mehrmals pro Woche evaluiert werden muss. Allein diese Tatsache erklärt, warum tendenziell nur die grossen Spitäler eine Infektüberwachung durchführen. Das andere Problem hängt damit zusammen, dass die Infektionen, wie oben ausgeführt, stark durch den Zustand des Patienten beeinflusst werden. Damit widerspiegelt die Infektrate eines Spitals nicht nur dessen Qualität in der Infektverhütung, sondern gleichzeitig auch den kumulativen Gesundheitszustand der vom Spital betreuten Patienten. Ironischerweise läuft der Letztere konträr zur Qualität des medizinischen Angebots, da schwerkranke Patienten meist nur in entsprechend hoch qualifizierten Kliniken oder Abteilungen behandelt werden können. So liegt die Infektrate auf Intensivstationen in der Schweiz typischerweise über 25%, während sie auf der Geburtenabteilung unter 3% sein dürfte. Dass dieser Unterschied nicht die Behandlungsqualität widerspiegelt, sondern vor allem das Patientengut, ist offenkundig. Das patientenseitige Infektrisiko kann aber heute noch nicht zuverlässig und kostengünstig gemessen werden. Messung der Prozessqualität als Alternative Als attraktive Alternative bietet sich die Messung der Prozessqualität an, falls der Zusammenhang zwischen der Prozessgrösse und der Ergebnisgrösse feststeht. Dies ist zum Beispiel für die rechtzeitige Gabe einer Antibiotikumprophylaxe vor einem chirurgischen Eingriff der Fall. Ist die Voraussetzung des kausalen Zusammenhangs gegeben, hat die 19 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 12-2006 Prozessmessung viele Vorteile. Prozessereignisse sind viel häufiger, was die Produktion von lokalen statistisch signifikanten Zahlen in kurzer Zeit erlaubt. Ausserdem ist die Prozessqualität nahezu unabhängig vom Patientenrisiko und eignet sich deshalb besser für ein Benchmarking: Das Antibiotikum muss auch bei Schwerkranken genau eine halbe Stunde vor Schnitt gegeben werden. Kampagne zur Verbesserung der Händehygiene Aufgrund der gleichbleibenden Infektionsrate über die letzten Jahre hat Swissnoso beschlossen, eine Promotionskampagne zur Verbesserung der Händehygiene durchzuführen (siehe Kasten 2). Die Händehygiene ist eine einfache und meist unterschätzte Massnahme gegen Spitalinfektionen, basierend auf der häufigen und gezielten Anwendung einer alkoholischen Händedesinfektionslösung. Insgesamt haben 116 Spitäler aus der ganzen Schweiz daran teilgenommen. Die Kampagne wurde nach dem «Genfer Modell» geplant. Dieses beruht auf der Erkenntnis, das nur eine mehrschichtige Strategie den nötigen Systemwechsel und die gewünschte Verhaltensänderung herbeiführen kann. Die objektive Messung der Händehygiene wurde nur möglich durch eine aufwendige Entwicklungsarbeit. Die Momente der Händehygiene wurden einfach und prägnant beschrieben. Mittlerweile wurde diese Methode von mehreren Ländern übernommen und auch von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in einer weltweiten Kampagne verwendet. Grosse Erfolge in kurzer Zeit Kürzlich wurden die ersten Resultate publiziert. Die richtige Anwendung der Händehygiene, die vor der Kampagne nur in einem von zwei Fällen durchgeführt wurde, konnte innerhalb von vier Monaten um 25% gesteigert werden. Zwei Spitäler haben gleichzeitig die Infektionsrate gemessen und konnten eine Reduktion von 25% ausweisen. Landesweit hochgerechnet, konnten so bereits 17 000 Infektionen verhindert und 60 Mio. Franken Mehrkosten eingespart werden. Die Berechnung der Ausgaben für die laufende Kampagne sind noch nicht abgeschlossen; aufgrund der Zahlen aus Genf kann mit einem Ausgaben-Einsparungs-Verhältnis von rund 1:100 gerechnet werden. Das macht die Kampagne zu einer der erfolgreichsten Unternehmungen für die Sache der Patientensicherheit im stationären Schweizer Gesundheitswesen und zeigt das Potenzial einer vernetzten Spitalhygiene unter dem Einfluss eines strategischen «Innovation Centers». Monatsthema Betriebliche Gesundheitsförderung – ein nicht zu unterschätzender Wettbewerbsvorteil Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) wird oft fälschlicherweise mit Prävention – d.h. der Verhinderung von Krankheiten und dem Erkennen von Risikofaktoren – sowie mit Unfallverhütung im Unternehmen gleichgesetzt. BGF ist vielmehr ein Kultur- und Wertewandel, der nicht von heute auf morgen eingeführt werden kann. Sie gibt den Unternehmen Mittel und Wege in die Hand, um das Wohlbefinden der Mitarbeitenden zu steigern und sie somit leistungsfähiger zu machen. Ein gesundheitsfördernder Betrieb ist ein attraktiver Arbeitgeber. Im Zeitalter des zu- Der Arbeitsplatz hat eine zentrale Bedeutung für die Erhaltung der Gesundheit. Die betriebliche Gesundheitsförderung ist ein Konzept, dass die Gesundheit am Arbeitsplatz gezielt verbessern will. Sie bedingt allerdings ein Umdenken und eine Verhaltensänderung auf allen Hierarchiestufen. Bild: Keystone nehmenden Fachkräftemangels kann das ein nicht zu unterschätzender Wettbewerbsvorteil sein. 1 Siehe Daniel Ramaciotti und Julien Perriard: Die Kosten des Stresses in der Schweiz. Studie im Auftrag des Seco, Bern, 2003. Internet: www.seco.admin.ch, Rubriken «Publikationen und Formulare», «Studien und Berichte», «Arbeit». Die Veränderungen der Gesellschaft und der Arbeitswelt in den letzten 30 Jahren haben zu einer zunehmenden psychischen Belastung der Arbeitnehmenden geführt. In der schweizerischen Gesundheitsbefragung im Jahr 2002 geben 44% der 19 700 Befragten an, unter starken nervlichen Anspannungen am Arbeitsplatz zu leiden. Diese Gruppe beklagt sich über doppelt so viele starke körperliche Beschwerden als die nicht nervlich Angespannten. In der gleichen Untersuchung leiden fast doppelt so viele Gestresste unter einem schlechten psychischen Wohlbefinden als nicht Gestresste. Die viel zitierte Studie des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco) über Stress am Arbeitsplatz1 zeigt ebenfalls, dass Gestresste viel höhere Gesundheitskosten als Dr. med. Dieter Kissling Geschäftsleiter Institut für Arbeitsmedizin (IFA), Baden 20 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 12-2006 nicht Gestresste verursachen. In Deutschland stieg der Anteil psychischer Ursachen für Arbeitsausfälle zwischen 2001 und 2003 von 6,6% auf 9,7%, also um fast 50%. Bei den Diagnosen als Grund für eine IV-Berentung liegen 2004 psychische Erkrankungen mit 44,7% weit an der Spitze. Was heisst «gesund sein»? Gemäss Definition der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist «Gesundheit» ein Zustand des völligen körperlichen, seelischen und sozialen Wohlbefindens und nicht nur das Freisein von Krankheit und Gebrechen. Leo A. Nefiodow hat in seinem Buch «Der sechste Kondratieff» eine aus WHO-Aussagen zusammengestellte Liste der für die Gesundheit relevanten Kriterien erstellt. Um sich nach WHO-Definition gesund zu fühlen, müssen folgende Kriterien erfüllt sein: – ein stabiles Selbstwertgefühl; – ein positives Verhältnis zum eigenen Körper; – die Fähigkeit zu Freundschaft und sozialen Beziehungen; – eine intakte Umwelt; – eine sinnvolle Arbeit und gesunde Arbeitsbedingungen; Monatsthema – Gesundheitswissen und Zugang zur Gesundheitsversorgung; – eine lebenswerte Gegenwart und die begründete Hoffnung auf eine lebenswerte Zukunft. Zentrale Bedeutung des Arbeitsplatzes für die Gesundheit Kasten 1 Kennzahlen der betrieblichen Gesundheitsförderung Auch wenn sich die BGF um weiche Faktoren im Unternehmen kümmert, stehen der Unternehmensleitung Kennzahlen zur Verfügung, die als Temperaturfühler Auskunft über das Wohlbefinden der Belegschaft geben. – Absenzzahlen: Die durchschnittliche krankheits- und unfallbedingte Absenz in Schweizer Unternehmen liegt bei 68 Stunden pro Mitarbeiter pro Jahr (Bundesamt für Statistik 2004). Dies entspricht einer Absenzrate von 4%. Eine Geschäftsleitung sollte sich mindestens einmal pro Quartal mit diesen Zahlen befassen. – Fluktuationsrate: Auch diese Zahl zeigt auf, wie gerne Mitarbeitende im Betrieb arbeiten und wie attraktiv der Arbeitgeber für sie ist. Es reicht jedoch nicht, diese Zahlen einfach nur zur Kenntnis zu nehmen – bei zu hohen Werten ist eine Reaktion angezeigt. – Resultate der Mitarbeiterumfrage: Mitarbeiterumfragen sind äusserst wichtig. Die Belegschaft muss nach der Umfrage informiert werden, und sie muss bei schlechten Resultaten Veränderungen spüren. Ist die Geschäftsleitung nicht bereit, Veränderungen vorzunehmen, ist es wohl besser, keine Umfragen durchzuführen. – Betriebsspezifische Umfragen: Beispielsweise macht British Telecom regelmässige Stressumfragen im Unternehmen. Jeder Vorgesetzte aller Stufen erhält eine Grafik, aus der er ersehen kann, wie die Mitarbeitenden seiner Gruppe, Abteilung oder Division geantwortet haben. Analysieren wir diese Punkte, können wir feststellen, dass der Arbeitsplatz eine zentrale Rolle für die Gesundheit einnimmt. Der Arbeitsplatz ist für die Steigerung des Selbstwertgefühls zentral, vorausgesetzt, Arbeitsklima und Führungsverhalten des Vorgesetzten erlauben eine Steigerung des Selbstwerts. Die Erweiterung des sozialen Umfeldes am Arbeitsplatz ermöglicht uns, neue Freundschaften und soziale Beziehungen einzugehen. Dies gilt vor allem, wenn ein unterstützendes und teamorientiertes Klima herrscht. Der Sinn der Arbeit ist von elementarer Wichtigkeit; letztendlich ist es ein natürliches Bestreben, eine Arbeit machen zu dürfen, die Sinn macht. Die Arbeitsbedingungen haben sich aus der Warte der klassischen Arbeitsmedizin dank reduzierten physikalischen, chemischen und biologischen Belastungen in den letzten Jahrzehnten beträchtlich verbessert. Die Verdichtung der Arbeit, die Beschleunigung der Geschäftsprozesse und die Veränderung der Produkte und Märkte haben jedoch zu einer ganz neuen Form von belastenden Arbeitsbedingungen geführt. Der Arbeitstakt hat sich beschleunigt. In einer Studie der Arbeitspsychologie der Universität Bern konnte gezeigt werden, dass 75% der Stressoren von Arbeitnehmenden am Arbeitsplatz entstehen. Der letzte Punkt hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten dahingehend geändert, dass die früher vorherrschende patronale Führungsstruktur nicht mehr dominierend ist. Der psychologische Vertrag zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber hat sich enorm abgeschwächt. War man in den Achtzigerjahren noch überzeugt, in einer Firma von jungen Alter bis zur Pensionierung zu bleiben und somit eine begründete Hoffnung auf eine lebenswerte Zukunft zu haben, hat sich diese Situation innerhalb einer Generation drastisch geändert. Massenentlassungen, Restrukturierungen und Fusionen haben dazu geführt, dass wir heute vom Mitarbeiter zum Eigenunternehmer mutieren müssen. Dieser Forderung vermögen längst nicht alle Arbeitnehmenden nachzukommen. Die Erhaltung der Arbeitsmarktfähigkeit mit dem entsprechenden lebenslangen Lernen und der ständigen Fort- und Weiterbildung überfordert zahlreiche Arbeitnehmende. Die Folgen können leicht aus der schweizerischen Gesundheitsstatistik ersehen werden. 21 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 12-2006 Grundwerte und Eckpfeiler der BGF Die zentralen Fragen der Gesundheitsförderung sind: Was erhält Gesunde gesund? Welches sind die Gesundheitsressourcen, und wie kann ich diese fördern? BGF erschöpft sich somit nicht in einem Apfeltag im Unternehmen, sondern bedeutet einen Denkwandel in den Köpfen aller Betroffenen von der Geschäftsleitung bis zum Arbeitnehmenden, der auch gelebt werden muss. Die Einführung von BGF in einem Unternehmen ist Chefsache. Sie ist ohne die volle Unterstützung durch die Geschäftsleitung vergebene Mühe und sollte gar nicht erst begonnen werden. BGF beruht auf folgenden Eckpfeilern: Empowerment Dies bedeutet so viel wie Befähigung, Ermächtigung. Das Menschenbild der BGF geht vom selbstständigen, eigenverantwortlichen Mitarbeitenden aus, der vom Vorgesetzten die nötige Handlungsfreiheit erhält, um seine Arbeit den Gesundheitskriterien entsprechend zu machen. Dazu gehört auch das Gesundheitswissen. Über gesundheitsrelevante Themen soll regelmässig gesprochen werden. Weshalb nicht während eines Jahres das Thema Selbstwert in den Mittelpunkt der betriebsinternen Fortbildungen stellen? Auch Themen wie Ergonomie, Nichtrauchen oder richtige Ernährung dürfen in einem Unternehmen Platz haben. Partizipation Die Mitarbeitenden sind durch die Einführung der BGF nicht nur reine Empfänger von Befehlungen und Anweisungen, sondern sie tragen aktiv dazu bei, ihren Arbeitsplatz, ihre Arbeitsprozesse und ihre Arbeitsumgebung mitzugestalten. Dadurch ändert sich das Verhältnis von Chef und Mitarbeitenden: Es begegnen sich nun zwei gleichwertige Partner. Der Mitarbeitende, der seine Arbeitsprozesse und -tätigkeiten am besten kennt, soll partnerschaftlich seine Kenntnisse einbringen. Das Umdenken findet also nicht nur auf Seiten des bisherigen Befehlsempfängers statt, sondern betrifft auch die Vorgesetzten, die den Mitarbeitenden zu mehr Mitbestimmung auffordern. Ausgerechnet diese Massnahme stösst bei Vorgesetzten auf viele Widerstände, da sie bei diesen Ängste auslöst. Multisektorielles Vorgehen Damit ist das Einbinden der BGF in alle Bereiche des Betriebs gemeint. BGF ist nicht Sache des Betriebsarztes oder eines Hausarztes. Sie gehört in das Pflichtenheft eines Arbeitgebers. Damit Mitarbeitende den Gesundheitskriterien entsprechend leben können, braucht es einen Umgang im Betrieb, Monatsthema Typischerweise sind strukturelle Massnahmen mit viel mehr Widerstand behaftet als individuelle; sie sind jedoch auch viel effektiver und nachhaltiger. Bild: Keystone Das Führungsverhalten ist in der Umsetzung der BGF zentral. Dazu gehört insbesondere die Möglichkeit, sozialen Austausch zu pflegen. vornehmlich im Rahmen des Führungsverhaltens. Das psychische und soziale Wohlbefinden am Arbeitsplatz wird letztendlich zentral vom Vorgesetzten gesteuert. Wenn seine Denkhaltung nicht menschenfreundlich und wertschätzend ist, wird sein Team nicht in einem guten Arbeitsklima arbeiten können. Die Führungskräfte bedürfen deshalb einer entsprechenden Schulung, die ihnen die Wichtigkeit ihrer Funktion bezüglich der Gesundheit ihrer Mitarbeitenden aufzeigt. Die psychologische Kompetenz der Führungskräfte wird mit dem zunehmenden Veränderungsdruck noch mehr gefordert sein. Um Erfolg zu haben, wird sich der Unternehmer der Zukunft immer mehr um immaterielle Faktoren seines Tuns kümmern müssen. Leider sind viele Vorgesetzte nicht zu einem solchen Umdenken fähig. Die Tage dieser «Dinosaurier der Führung» sind jedoch gezählt, da sie mit ihrem Verhalten demotivierend sind und sich dies über kurz oder lang in der Performance ihres Teams oder Unternehmens niederschlagen wird. Umsetzung auf individueller und struktureller Ebene Die Umsetzung der BGF sollte immer auf zwei Ebenen erfolgen. – Individuelle Ebene, z.B. in Form einer Nichtraucherkampagne. Diese Massnahme richtet sich aber nur an diejenigen, die ausstiegswillig sind. Somit betrifft die individuelle Ebene nur wenige. – Strukturelle Ebene, z.B. ein Rauchverbot in den Firmenräumlichkeiten. Eine solche Massnahme hilft sowohl den nicht Ausstiegswilligen wie auch den Nichtraucher. 22 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 12-2006 Die individuelle Ebene zeigt den Mitarbeitenden konkret auf, dass der Betrieb an der Gesundheit des Mitarbeitenden interessiert ist. Der Nutzen kommt direkt dem Individuum zugute, indem es die Gesundheitsförderung am eigenen Leib spürt. Auf dem Markt werden zahlreiche individuelle Gesundheitsförderungsmodule angeboten. Sie beinhalten meistens die Themen der individuellen Gesundheit wie Bewegung, Ernährung und Entspannung. Auf der strukturellen Ebene sind heute Absenzmanagement-Programme am meisten gefragt. Sie bringen relativ schnell nach der Einführung grosse finanzielle Einsparungen für das Unternehmen. Allerdings besteht die Gefahr einer falschen Handhabung dieses Instruments. Oft wird eine repressive Methode gewählt, die kontrollierend ist. Dies führt zwar kurzfristig zu einer Reduktion der Absenzen, hat aber zur Folge, dass die Demotivation der Mitarbeitenden im Betrieb steigt. Deshalb ist die Führungsschulung ein zentrales Element des Absenzmanagements. Eine gute Datenerfassung und -bewirtschaftung bildet ein weiteres Element. Die Kennzahlen der Absenzen und Fluktuation müssen dem Betrieb bekannt sein. Erfahrungen aus Seminaren lassen vermuten, dass immer noch 80% der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) ihre Absenzzahlen nicht kennen, geschweige denn bewirtschaften. Das dritte Element ist das Case Management. Mitarbeitende, die mehr als einen Monat krank sind, müssen frühzeitig und professionell in ihrer baldigen Rückkehr in den Beruf begleitet werden. Grundsätze des Führungsverhaltens Für die Gesundheit der Mitarbeitenden im Unternehmen ist das Führungsverhalten elementar. Folgende Grundsätze müssen die Führungskräfte kennen und berücksichtigen: – Sorgen Sie dafür, dass Ihre Mitarbeitenden möglichst viel Handlungsspielraum bei der Ausübung ihrer Tätigkeit haben. Schenken Sie ihnen Vertrauen. Im Zeitalter der Wissensarbeiter verliert die Weisheit «Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser» an Wahrheitsgehalt. Wenn Sie Ihrem Mitarbeiter nicht vertrauen können, weshalb arbeitet er überhaupt noch bei Ihnen? Durch mehrere Studien ist belegt, dass ein hoher Handlungsspielraum die psychosomatischen Beschwerden ihrer Mitarbeitenden reduziert. Monatsthema Grafik 1 Zehn Module der Umsetzung von BGF in Klein- und Mittelunternehmen (KMU) Einstiegsmodul Einstiegs-Workshop Analysemodule Managementbefragung Gesundheitszirkel Umsetzungsmodule Organisationsentwicklung Personalentwicklung Gesundheitsverhalten Arbeitsgestaltung Zusammenarbeit im Team Wellness Aspekte der Ergonomie BGF als Führungsaufgabe Stressmanagement Quelle: Kissling / Die Volkswirtschaft Kasten 2 Wo erhalten Sie Unterstützung? Die Gesundheitsförderung Schweiz (www.gesundheitsfoerderung.ch) hat zwischen 2001 und 2004 ein Projekt finanziert, das KMU kostenlose Module der betrieblichen Gesundheitsförderung zur Verfügung stellt (www.kmu-vital.ch). Beispielsweise steht eine Mitarbeiterumfrage online in mehreren Sprachen zur Verfügung, die direkt ausgewertet wird. Gleichzeitig wird ein Benchmarking als Vergleich zu anderen Firmen angeboten. Weitere Module sind u.a.: Zusammenarbeit im Team, Ergonomie, Wellness für Mitarbeitende, Managementbefragung und Gesundheitszirkel. Für eine ganzheitliche und nachhaltige Umsetzung der BGF gibt es einige etablierte und seit Jahren in diesem Bereich tätige Firmen und Institutionen: – Institut für Arbeitsforschung und Organisationsberatung: www.iafob.com; – Gesundheitsförderung der Suva: www.suva.ch, Rubriken «suvapro», «Betriebliche Gesundheitsförderung»; – Institut für Arbeitsmedizin: www.arbeitsmedizin.ch. – Die Arbeit Ihres Mitarbeitenden soll möglichst ganzheitlich sein. Überlegen Sie sich bei jeder Delegation von Arbeit, ob Sie – auf das Können des Mitarbeitenden bezogen – eine möglichst ganzheitliche Arbeit vergeben. Nur so sieht dieser den Sinn und Nutzen seiner Tätigkeit und baut Selbstvertrauen auf. – Holen Sie das Wissen Ihres Mitarbeiters bei Veränderungen ab. Er weiss oft besser als Sie, was den Arbeitsprozess optimiert. Nehmen Sie ihn ernst. – Ihr Mitarbeiter braucht Unterstützung auf fachlicher und sozialer Ebene. Er soll jederzeit die Möglichkeit haben, seinen Vorgesetzten um fachlichen Rat zu fragen. Geben Sie Ihren Mitarbeitenden zudem die Möglichkeit, sozialen Austausch zu pflegen. Vertrauen wird in der Kaffeepause gebildet und nicht in Team- oder Projektarbeit. – Gestehen Sie Ihren Mitarbeitenden das Recht auf Freizeit zu. Eine ausgeglichene Work-Life-Balance ist Voraussetzung für die Gesundheit Ihrer Mitarbeitenden. – Sehr krank machend sind widersprüchliche Anforderungen an den Arbeitnehmenden. Wie oft verlangen Sie von Mitarbeitenden das Unmögliche und erhöhen dadurch die Stresslast? – Befragen Sie Ihre Mitarbeitenden regelmässig nach ihrem Befinden, einerseits direkt und andererseits anonym in Mitarbeiterbefragungen. Legen Sie dabei auch ein Augenmerk auf die Gratifikation. Ihr Mitarbeiter muss das Gefühl haben, «seinem» Unternehmen viel zu geben und dafür auch viel zu erhalten. Die Gratifikation muss nicht materiell sein. Anerkennung, Lob, Wertschätzung und Möglichkeiten zur 23 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 12-2006 Weiterbildung sind Gratifikationen, die wenig kosten und die Gesundheit des Mitarbeiters erhalten. Wir wissen, dass Mitarbeitende, die das Gefühl haben, sich für die Firma aufzuopfern, dafür aber nur einen schäbigen Lohn zu erhalten, ein zwei- bis vierfach erhöhtes Herzinfarktrisiko haben und mehr unter Rückenschmerzen leiden als Mitarbeitende, die ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Geben und Nehmen angeben. – Bauen Sie alle unnötigen bürokratischen Hindernisse ab. In der Arbeitspsychologie sprechen wir von Regulationshindernissen. Die Einführung eines neuen EDV-Systems, das den Zeitaufwand der Bedienung verdoppelt, oder ein PC, der einmal mehr abstürzt, erhöht den Stresspegel massiv. Rentiert sich betriebliche Gesundheitsförderung? Zahlreiche Studien belegen die finanzielle Rentabilität der BGF. Vielfach wird ein Return on Investment von 3:1 ausgewiesen. Nebst dem direkten finanziellen Nutzen ist der ideelle Ansatz entscheidend. Es ist schön, wenn Sie als Unternehmer Arbeitsplätze schaffen. Es ist noch viel schöner, wenn Sie als Arbeitgeber gesundheitsförderliche Arbeitsplätze schaffen, an denen sich Ihre Mitarbeitenden wohl fühlen und einer sinnvollen Tätigkeit mit interessantem Inhalt in einem Umfeld mit gutem Arbeitsklima nachgehen können. Selbstverständlich sorgen Sie auch dafür, dass Ihre Mitarbeitenden sich persönlich und fachlich dauernd weiterentwickeln können. Ihre Mitarbeitenden danken es Ihnen mit hoher Motivation und Leistungsbereitschaft. Sie danken es Ihnen auch dadurch, dass sie gut von Ihrem Unternehmen sprechen und stolz sind, in Ihrem Unternehmen arbeiten zu dürfen. Wirtschaftspolitische Stellungnahmen Für eine wirksame Reform des Gesundheitswesens: Prioritäten Der Gesundheitssektor wird für die Schweiz immer wichtiger: Bereits erarbeiten 17% der Beschäftigten einen Anteil von 14% des Bruttoinlandprodukts (BIP)1 – Tendenz steigend. Gemäss Credit Suisse ist der Gesundheitscluster zentral für die Steigerung des Wachstums.2 Die Freude ist aber nicht ungetrübt: Neben wettbewerbsfähigen, exportorientierten Branchen kranken staatlich regulierte und kontrollierte Bereiche wie die Spitäler an einer tiefen Produktivität. Auch belasten Zwangsabgaben den Steuer- und Prämienzahler immer mehr. Unklar ist, wie stark der Kostenanstieg auf Fehlversorgung oder auf medizinischen Fortschritt und demografische Veränderung zurückzuführen ist. Während Ersteres volkswirtschaftlich schädlich ist, stellt Letzteres eine u.a. über die flexible Erhöhung des AHV-Alters amortisierbare Investition dar. Steigende Kosten führen einerseits zu Forderungen nach Rationierung und andererseits zu Planwirtschaft bei Spitälern und Versicherungen. Rationierung scheitert am Veto des Volkes, das klar den Zugang zu neuen Therapien will. Planwirtschaft führt in die Sackgasse. Kurzfristige Einsparungen werden durch Qualitätseinbussen, Wartefristen oder verzögerte Einführung neuer Therapien zu teuer erkauft. In Quebec etwa, dem Vorbild für die Einheitskasseninitiative, verstiessen überlange Wartelisten gegen die Verfassung, weshalb das oberste Gericht private Krankenkassen und Leistungsanbieter zuliess.3 Richtungsentscheide sind gefragt Einigkeit herrscht darüber, dass Reformen notwendig sind. Nach Jahren der «Pflästerlipolitik» braucht es Richtungsentscheide, wie auch der OECD-Bericht zum Gesundheitswesen4 betont. Für die Wirtschaft sind dabei folgende Ziele wegweisend: – Sicherstellen des Zugangs aller zur technologisch fortschrittlichen Qualitätsmedizin, insbesondere bei medizinischen Grossrisiken; – Dämpfung des durch obligatorische Abgaben finanzierten Kostenanstiegs mittels Effizienzsteigerung der Leistungserbringer dank Qualitäts- und Kostenwettbewerb und Anreizen für individuelle Eigenverantwortung, v.a. bei lebensstilabhängigen Krankheiten; – Stärkung des Wachstumsclusters «Gesundheit». Die aufdatierten Zahlen der Interdepartementalen Arbeitsgruppe «Finanzierungsperspektiven der Sozialversicherungen» (IDA- Dr. Stephan Brupbacher Issue Manager Gesundheits- und Regionalpolitik, Economiesuisse, Zürich 24 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 12-2006 FiSo) zeigen, dass im stationären Bereich mit 3 Mrd. Franken das grösste Sparpotenzial liegt, gefolgt von neuen Versicherungsformen und stärkerer Eigenverantwortung im ambulanten Bereich. Hier gilt es anzusetzen. Die Kosteneffizienz ist zu verbessern, was nur durch einen Strukturwandel erreicht werden kann. Mittels Prozessinnovation sind geografisch und funktionell unterteilte Gesundheitsmärkte zu verknüpfen sowie Qualität und Kosten der Leistungserbringer mittelfristig über den Behandlungszyklus auszuweisen und dem Wettbewerb auszusetzen. Die Gesundung des Gesundheitswesens braucht Zeit; wichtig ist die richtige Weichenstellung. Im Folgenden werden vier Ansätze vertieft dargestellt. Qualitätswettbewerb bei Spitälern Trotz zehn Jahren kantonaler Spitalplanung weist die Schweiz im internationalen Vergleich sowohl eine zu hohe Bettendichte als auch zu lange Spitalaufenthalte auf. Das ist teuer: Jährlich bezahlen Steuer- und Prämienzahlende durchschnittlich 1500 Franken pro Kopf für Spitäler. Das zentrale Problem ist der – auch in den Berichten von OECD und der Kommission für Konjunkturfragen (KfK) angeprangerte – Interessenkonflikt der Kantone: Sie sind Eigentümer öffentlicher Spitäler, finanzieren deren Investitionen sowie ca. 50% der Pflegekosten und entscheiden über Spitalplanung und Tarife. Ihre Priorität ist aus regional- und beschäftigungspolitischen Gründen das Füllen «eigener» Betten. Dank Spitalplanung verhindern sie, dass Geld über Kantonsgrenzen oder gar in Privatspitäler fliesst. Der Wunsch der Patienten nach Qualität ist dabei sekundär. In der Schweiz wird medizinische Ergebnisqualität kaum gemessen und nicht veröffentlicht. So wird verdrängt, was man im Ausland weiss: – Die Qualitätsunterschiede sind frappant: In den Niederlanden lag die Sterberate 180 Tage nach Schlaganfall im schlechtesten Spital bei 32%; im 20-schlechtesten lag sie noch bei 14,5%. – Transparenz verbessert die Qualität: So führte in New York die Publikation von Ergebnisdaten bei Herzoperationen zur tiefsten Sterberate der USA. Wirtschaftspolitische Stellungnahmen Trotz zehn Jahren kantonaler Spitalplanung weist die Schweiz im internationalen Vergleich sowohl eine zu hohe Bettendichte als auch zu lange Spitalaufenthalte auf. Jährlich bezahlen Steuer- und Prämienzahlende durchschnittlich 1500 Franken pro Kopf für Spitäler. 1 Infras: Wertschöpfung und Beschäftigung im Gesundheitssektor Schweiz, 2006. 2 CS Economic Briefing 41: Schweiz im Wandel – Branchen als Bausteine des Wachstums, 2005. 3 Chaoulli v. Quebec, 2005 SCC 35. 4 OECD/WHO: Berichte über Gesundheitssysteme – Schweiz, 2006. 5 KfK: Jahresbericht, S. 46, 74; NZZ 30.8.2006, S. 17. 6 Yach/Stuckler/Brownell: Epidemiologic and Economic Consequences of the Global Epidemics of Obesity and Diabetes, Nature Medicine, 1/2006, S. 62. 7 Basierend auf Zahlen von Camanor/Frech/Miller: Is the US an Outlier in Health Care and Health Outcomes? International Journal of Health Care Finance and Economics, March 2006. 8 OECD, SG/ADHOC/HEA(2004)12, Rz 49, 78. 9 Ibid. Rz 53, 71. Bild: Keystone – Qualität muss nicht teuer sein: Oft gehören die teuersten Spitäler nach Berücksichtigung des Patientenmixes zu den qualitativ schlechten. – Wichtiger als die Spitalgrösse ist die Spezialisierung, da die Fallzahl pro Abteilung und Operateur zentral für die Ergebnisqualität ist. Der Ständerat hat dem Druck der Kantone nachgegeben. Zwar sollen zu Recht Fallpauschalen eingeführt werden. Auch sollen kantonale Beiträge an Patienten in Privatspitälern ausgerichtet werden, womit Quersubventionen von der Zusatz- zur Allgemeinversicherung wegfallen. Diese Kostenverlagerung soll ein rascherer Strukturwandel mit einer verschärften Spitalplanung kompensieren. Damit werden aber die kantonalen Grenzen erhöht und die Privatspitäler benachteiligt: Kantonale Beiträge von ca. 60% der Fallpauschalen erhält ein Spital nur, wenn es auf die Spitalliste aufgenommen wird. Den Zugang zur Spitalliste – d.h. zum Markt – kontrolliert der Kanton, der seine Spitäler bevorzugen wird. Sekundär bleibt dabei die Qualität: Tarife sollen sich an Spitälern orientieren, welche «notwendige» Qualität effizient und günstig erbringen. Was notwendig ist, wird durch kantonale Behörden und nicht durch ausgewiesene Ergebnisqualität bestimmt. In eine andere Richtung geht der auch von der KfK unterstützte Gegenvorschlag der Professoren Leu und Poledna sowie der Nationalräte Wehrli, Humbel (beide CVP), Bortoluzzi (SVP) und Gutzwiller (FDP).5 In diesem ersetzt ein doppelter Leistungsvergleich der ausgewiesenen medizinischen Ergebnisqualität sowie der Fallkosten die kantonale Spitalplanung. Spitalabteilungen, welche kumulativ 25 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 12-2006 bei Qualität und Kosten zu den schweizweit besten gehören, unterstehen dem Vertragszwang. Qualitativ schlechte und/oder zu teure Abteilungen haben mit den Versicherungen zu verhandeln oder scheiden aus dem Markt. Die medizinischen Qualitätsindikatoren werden durch eine unabhängige Bundesstelle in Zusammenarbeit mit den Arzt- und Pflegeorganisationen sowie aufgrund ausländischer Erfahrungen bestimmt. Der Patient kann schweizweit zwischen jenen Spitälern wählen, die dem Vertragszwang unterstehen, was einer Einführung des Spitalbinnenmarktes gleichkommt. Werden Leistungsverträge vergeben, erfolgt dies in einem öffentlichen Bieterverfahren. Von diesem System profitieren nicht nur die Patienten, sondern dank beschleunigtem Strukturwandel auch die Steuer- und Prämienzahler. Natürlich wäre die sofortige Einführung von Monismus und Vertragsfreiheit ideal, doch ist sie unrealistisch. Das Wiederholen von Maximalforderungen dient nur den Reformgegnern. Demgegenüber erfüllt das neue Modell jene zwei Forderungen, zu denen in der Schweizer Bevölkerung ein Konsens besteht. Den Reformgegnern wird es schwer fallen, den Bürgerinnen und Bürgern zu erklären, weshalb diese weder Qualitätstransparenz noch Wahlfreiheit haben sollen. Eigenverantwortung stärken Die OECD fordert mehr Prävention, da ansonsten die Veränderung des Lebensstils zu einer Kostenwelle führe. Besonders problematisch sind Bewegungsarmut, Übergewicht und Fehlernährung. Dieses Trio ist für 7 der 15 teuersten Diagnosen eine bedeutende Ursache: Herzinfarkt, Hirnschlag, Bluthochdruck, Diabetes, Artrose, Gelenk- und Rückenprobleme, Osteoporose, Krebs, Asthma und Depression. So lassen sich bei Diabetes II gemäss Weltgesundheitsorganisation (WHO) rund 60%–80% der Fälle direkt auf Übergewicht zurückführen. Das fällt finanziell ins Gewicht: In den USA stiegen die durch Diabetes verursachten Kosten in fünf Jahren von 44 Mrd. auf 92 Mrd. US-$.6 Ähnliches droht zukünftig auch der Schweiz.7 Aus diesen Erfahrungen gilt es zu lernen. Auch wenn die Bedeutung von Prävention zunehmen wird – die bisherigen Erfahrungen mit ihren Instrumenten sind ernüchternd. So fehlt die Evidenz für die Wirksamkeit und Kosteneffizienz von Steuern oder Subventionen bei Nahrungsmitteln;8 der grossflächige Einsatz von Medikamenten ist wirksam, aber sehr teuer.9 Notwendig – und von der Bevölkerung gefordert – sind deshalb individuelle Anreize über freiwillige Bonusmodelle. Solche Modelle sind mit der sowieso notwendigen Wirtschaftspolitische Stellungnahmen Vorlage Managed Care einzuführen. Sie sollen Risikopatienten über Mehrjahresprogramme beraten und Gesundheitsziele setzen, deren Erreichen Prämienverbilligungen auslösen. Das Erreichen der Gesundheitsziele ist anhand der Fitness leicht zu messen; zudem liegt der Anreiz direkt beim Kostenverursacher. Über den Bonus wird schliesslich nicht nur der Patient belohnt: Dank weniger Hochkostenpatienten profitieren letztlich alle. Damit weichen solche Modelle weder die Solidarität auf, noch benachteiligen sie sozial Schwache, steht doch die normale Grundversicherung weiterhin allen offen. Wird aber die durch den Lebensstil verursachte Kostenwelle nicht aufgefangen, erhalten Rationierung und Planwirtschaft Auftrieb, womit die Solidarität ad absurdum geführt würde. E-Health als Schlüssel zu Innovation Das Gesundheitswesen ist personalintensiv. Trotzdem liegt kein Fall von Baumols «Cost Disease» vor – Produktivitätssteigerungen sind möglich. Nachdem Produktinnovation den technologischen Fortschritt in den vergangenen 60 Jahren dominierte,10 besteht heute bei der Prozessinnovation ein grosses Potenzial. E-Health ist der Schlüssel dazu: Wichtiger als Effizienzgewinne bei Administrativarbeiten sind Qualitätsgewinne. Sie werden durch die Integration der Behandlungskette, die verbesserte Betreuung Chronischkranker zu Hause oder die Reduktion von Fehlmedikationen dank Unverträglichkeitsprüfung ermöglicht. Qualität wird dabei nicht gegen Effizienz ausgespielt. So ermöglicht Telemedizin bei der Überwachung von Patienten auf Intensivstationen eine Reduktion der Sterblichkeit um 27%, der Liegedauer um 17% sowie der Fallkosten um 25%.11 Erschwert wird die Einführung von EHealth durch die regulative Unterteilung des Gesundheitssystems, den Datenschutz und Finanzierungsfragen. Diese Gründe dienen jedoch oft als Deckmantel für Partikularinteressen, welche die Transparenz der Leistungserbringung befürchten. Hier hat die Politik eine Führungsaufgabe: Im stark regulierten Gesundheitsbereich hat sie rasch das notwendige technologie- und innovationsfreundliche Umfeld zu schaffen. 10 Curtler: Your Money or Your Life, New York 2005, S. 2 ff. 11 Gross: Konzept mit Zukunft? EHealthCom, 1/2006, S. 24. 12 WHO: Priority Medicines for Europe and the World, 2004. 13 Preisüberwacher, Jahresbericht 2005, S. 742. 14 Angriff auf Novartis, NZZaS vom 3.9.2006. 15 GSK v. Kommission, T-168/01 vom 27.9.2006 und Syfait v. GSK C-53/03 vom 28.10.2004. 16 Im Spezialkapitel erachtet auch die KfK nach detaillierter Analyse den heutigen Kompromiss als «eher innovationsfreundlich» und die Effekte von Parallelimporten als unklar (S. 86). Kein Populismus bei Medikamenten Im Medikamentenmarkt wurden 2006 Preissenkungen von 400 Mio. Fr. erreicht, indem die Preise älterer Produkte gesenkt und die Verwendung von Generika gefördert wurden. Trotzdem wird die Diskussion um Gesundheitsreformen weiterhin von der For- 26 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 12-2006 derung nach Parallelimporten für patentgeschützte Medikamente dominiert. Das ist gerade im Pharmabereich absurd: – Ein gemeinsamer EU-Medikamentenmarkt existiert nicht: Medikamentenpreise werden durch die Mitgliedstaaten festgelegt. Für die WHO handelt es sich dabei um eine «unvorhersehbare Lotterie».12 Damit ist die Voraussetzung für Parallelimporte nicht erfüllt. – Parallelimporte als Kostensenker sind illusorisch: Als gewinnorientierte Unternehmer legen Parallelimporteure ihre Preise knapp unter jene der Originalpräparate. Während der Preisüberwacher Einsparungen von 800 Mio. Fr. 13 verspricht, schätzte die KfK das Potenzial äusserst grosszügig auf 90 Mio. Franken. Die Parallelimporteure bieten ihrerseits nur gerade 35–55 Mio. Franken jährlich an.14 Letzteres liegt bis zu 90% tiefer als die 2006 erzielten Einsparungen im Medikamentenbereich und gar bis zu 98% tiefer als die Schätzungen der IDAFiso zum Sparpotenzial im Spitalbereich. Diese Argumentation entspricht der Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs;15 auch der OECD-Länderbericht fordert keine Parallelimporte.16 Vor diesem Hintergrund enttäuscht die politische Diskussion, die sich lieber zu Parallelimporten statt zum fehlenden Wettbewerb im Spitalmarkt äussert. Wegen Populärökonomie und Wahlkampfpopulismus darf aber die Führungsposition der Schweiz bei Innovationsmotoren nicht verspielt werden. Nutzung von brachliegendem Potenzial Das Schweizer Gesundheitswesen ist gut. Doch das reicht nicht: Das brachliegende Potenzial des Gesundheitsclusters gilt es zu nutzen. Gegen Fehl- und Überregulierung sowie Kirchturmpolitik muss Gegensteuer gegeben werden. Durch Reformen ist der finanzielle Spielraum für Investitionen in technologischen Fortschritt zu schaffen. Ein effizientes Gesundheitssystem mit qualitativen Spitzenleistungen ist ein unerlässlicher Teil einer Export- und damit Wachstumsstrategie für die Schweiz, von der die ganze Bevölkerung unse res Landes profitiert. Wirtschaftspolitische Stellungnahmen Das Gesundheitswesen braucht starke Medizin Mit dem Krankenversicherungsgesetz (KVG) wurden bei der Einführung 1996 drei Ziele verfolgt: das Sicherstellen einer qualitativ hoch stehenden medizinischen Versorgung, die Stärkung der Solidarität unter den Versicherten und eine Dämpfung der Kostenentwicklung. Gemäss einer Wirkungsanalyse des Bundesamtes für Sozialversicherung1 konnten die ersten zwei Ziele erreicht werden. Das dritte Ziel wurde jedoch klar verfehlt. Die degressiven Wirkungen der Kopfprämie konnten mit der Einführung der individuellen Prämienverbilligung zumindest für Personen in bescheidenen wirtschaftlichen Verhältnissen gemildert werden. Haushalte mit mittleren Einkommen werden allerdings durch die steigenden Prämien finanziell sehr stark belastet. Davon besonders betroffen sind Familien mit Kindern oder Jugendliche in Ausbildung. 1 Bundesamt für Sozialversicherung (Hrsg.) (2001), Wirkungsanalyse Krankenversicherungsgesetz, Synthesebericht. Bern. 2 Vgl. OECD (2003), Health Care Systems: Lessons from the Reform Experience, Economics Department Working Papers No. 374, Paris. Prämienexplosion seit 1998 Seit 1980 lag das Wachstum der Gesundheitskosten in der Schweiz praktisch immer über demjenigen des Bruttoinlandproduktes (BIP). Die wachsenden Gesundheitskosten konnten somit nicht durch steigende Einkommen kompensiert werden. Die durchschnittliche jährliche reale Wachstumsrate des BIP betrug zwischen 1981 und 2003 1,3%, diejenige der Gesundheitskosten 3,4%. Die im Vorfeld der Einführung des KVG versprochene Dämpfung der Kostenentwicklung hat in den Jahren nach der Einführung keinerlei Wirkung gezeigt. Zwischen 1998 und 2003 haben die Kosten des Gesundheitswesens jährlich um 3,7% zugenommen. Die Kosten der obligatorischen Krankenpflegeversicherung sind in derselben Periode um jährlich 4,3% angestiegen und die Prämien der Grundversicherung gar um 5,8%. Die Hoffnungen, dass die Konkurrenz zwischen den Versicherungen auf die Kostenentwicklung dämpfend wirken würde, haben sich nicht erfüllt. Der Kostenanstieg im Gesundheitswesen wird kontrovers beurteilt. Auf der einen Seite wird zu Recht darauf hingewiesen, dass ein überproportionaler Anstieg der Gesundheitsausgaben Folge des medizinischen Fortschritts und – bis zu einem bestimmten Grad – eine unvermeidliche Begleiterscheinung des wachsenden Wohlstands sei. Unzählige Studien zeigen denn auch, dass steigende Einkommen ein wichtiger Erklärungsfaktor für die zunehmenden Gesundheitsausgaben sind.2 Eine weitere Ursache ist die demografische Entwicklung, welche für sich allein eine jährliche Zunahme der Gesundheitsausgaben um rund 1% erklärt. Auf der anderen Seite wird darauf hingewiesen, dass das heutige Gesundheits- Dr. Serge Gaillard Geschäftsleitender Sekretär, Schweizerischer Gewerkschaftsbund (SGB), Bern Rebecca Schreier Schweizerischer Gewerkschaftsbund (SGB), Bern 27 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 12-2006 system anfällig sei für Fehlanreize, die zu einer übermässigen Leistungsbeanspruchung führen können. Das Gesundheitswesen könne wegen dem Abhängigkeitsverhältnis der Patienten vom Arzt sowie der Schwierigkeit, die Leistungserbringer zu überwachen, als «Angebotsmarkt» charakterisiert werden. Die Anbieter würden das Ausmass der Leistungsbeanspruchung festlegen, weshalb die Kosten in Kantonen mit einer hohen Ärztedichte auch höher seien als in solchen mit einer tieferen. Grundsätzlich sei die Kombination von Einzelleistungsvergütungen und dem Kontrahierungszwang geeignet, um das Angebot ungesteuert zunehmen zu lassen und damit eine rasche Zunahme der Kosten zu begünstigen. Verschiedene Statistiken scheinen die Hypothese von Ineffizienzen in der Schweiz zu bestätigen. Internationaler Vergleich Auch ein internationaler Vergleich der Entwicklung der Gesundheitsausgaben deutet darauf hin, dass es im schweizerischen Gesundheitswesen erhebliche Sparpotenziale geben dürfte (vgl. Grafik 1). Im Jahr 1980 befand sich die Schweiz im Mittelfeld unter den betrachteten Ländern bezüglich des Anteils der Gesundheitskosten am BIP. Am stärksten zugenommen hat dieser Anteil in der Schweiz sowie in den USA. 2002 belegte die Schweiz mit 11,1% hinter den USA (14,6%) den zweiten Platz. Die Grafik zeigt weiter, dass sich keinerlei Konvergenz finden lässt. Einige Länder – wie zum Beispiel Österreich – sind im Mittelfeld geblieben, während Länder wie die USA bereits 1980 einen hohen Anteil der Gesundheitsausgaben am BIP hatten, der aber in der Folge noch weiter gestiegen ist. Und schliesslich gibt es Länder mit sowohl tiefen als auch mit hohen Ausgangspunkten, deren Ausgaben nur mässig gestiegen sind. Auffallend sind die beiden skandinavischen Länder Schweden und Dänemark, deren Anteil am BIP nicht zugenommen bzw. sogar abgenommen hat. Das sind starke Hinweise darauf, dass bei geeigneter Organisationsform die Ausgaben auf das Wachstum des BIP beschränkt werden können. Gleichzeitig widerlegt diese Grafik auch die Hypothese einer «Konvergenz» der Kosten. Im Gegenteil: In den USA hat der BIP- Wirtschaftspolitische Stellungnahmen Grafik 1 lieren können. Grafik 2 zeigt, dass die BIPQuote in den vergangenen 20 Jahren in Ländern mit einem geringeren Anteil staatlicher Finanzierung stärker zugenommen hat. Eine vorsichtige Schlussfolgerung könnte dahin gehen, dass Gesundheitssysteme mit einem hohen öffentlichen Finanzierungsanteil eher in der Lage sind, die Ausgabenentwicklung zu kontrollieren. Damit ist nichts über die Qualität der Gesundheitssysteme gesagt. Allerdings bestätigen Studien, dass innerhalb der von uns betrachteten reichen Länder kein Zusammenhang besteht zwischen dem Gesundheitszustand der Bevölkerung und der Höhe der Gesundheitsausgaben.4 Anteil Gesundheitsausgaben am BIP 1980 und Veränderung 1980-2002 BIP-Quote 1980 10 S DK D USA 8 NL A CDN CH F J SF 6 GB Managed Care – Kontrolle durch öffentliche Hand oder Krankenversicherungen? 4 –1 0 1 3 5 7 Veränderung BIP-Quote 1980–2002 Anmerkung: Italien fehlt aufgrund fehlender Daten für 1980. Quelle: OECD 2005, Gaillard / Die Volkswirtschaft Grafik 2 Veränderung der BIP-Quote 1980-2002 und Anteil öffentliche Finanzierung 2002 Veränderung BIP-Quote 1980–2002 7 6 USA 5 4 CH 3 CDN F GB D 2 NL J 1 SF A 0 S DK –1 0.4 0.5 0.6 0.7 0.8 0.9 1.0 Anteil öffentliche Finanizerung 2002 Quelle: OECD 2005, Gaillard / Die Volkswirtschaft 4 Kommission für Konjunkturfragen. Jahresbericht 2006. 5 Kommission für Konjunkturfragen. Jahresbericht 2006. 6 Peters Oliver: Wann sind öffentliche Monopole effizienter als private Versicherungen? In: Jahrbuch Denknetz 2006. Anteil am meisten zugenommen, obschon die USA bereits damals einen hohen Anteil für das Gesundheitswesen zu verzeichnen hatten. Die internationalen Vergleiche geben auch einen Hinweis darauf, ob liberale Marktsysteme mit einem verhältnismässig geringen Staatseinfluss oder Systeme, in denen die öffentliche Hand für die Angebotssteuerung verantwortlich ist, die Kosten besser kontrol- 28 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 12-2006 Zunehmend scheint sich die Vorstellung durchzusetzen, wonach die Effizienz- und Qualitätsprobleme des Gesundheitswesens durch den Einsatz von so genannten Managed-Care-Modellen gelöst werden sollen. Dadurch wird eine «Organisation» geschaffen, welche für eine festgelegte Gruppe der Bevölkerung die medizinischen Leistungen erbringt und zudem die Leistungserbringer (Spitäler, Ärzte, Pflegeheime etc.) vernetzt. Zur zweckmässigen Planung und Überwachung der Qualität muss die Möglichkeit bestehen, selektiv Verträge mit den Leistungserbringern abzuschliessen. Somit müsste der heutige Kontrahierungszwang zumindest gelockert werden. Weiter muss eine Managed-Care-Organisation über die Kompetenz verfügen, den Zugang der Versicherten zu den einzelnen Leistungsanbietern zu beschränken. Den Versicherten kann beispielsweise vorgeschrieben werden, vor jeder Behandlung einen Hausarzt aufzusuchen, welcher über eine weitergehende Behandlung bei einem Spezialisten resp. im Spital entscheidet (Gatekeeping). Eine solche Organisation ermöglicht eine verbesserte Kontrolle von Kosten und Qualität, beseitigt Doppelspurigkeiten in der Behandlung und verhindert den Aufbau von Überkapazitäten, insbesondere bei teuren technologischen Ausrüstungen. In der Schweiz stecken Managed-CareModelle in den Kinderschuhen, weil kein Konsens darüber besteht, ob sie unter öffentlicher Kontrolle stehen oder von den Krankenversicherungen aufgebaut werden sollen. Im ersten Fall müssten die Planungskompetenzen der öffentlichen Hand besser genutzt oder verstärkt, im zweiten müsste der Kontrahierungszwang aufgehoben werden. Die Krankenversicherungen erhielten so das Recht, selektiv mit Spitälern und Ärzten Verträge abzuschliessen. Wirtschaftspolitische Stellungnahmen Bei diesem strategischen Entscheid geht es nicht in erster Linie darum, ob Wettbewerbselemente in das Gesundheitswesen eingebaut werden. Solche sind in beiden Systemen denkbar. Sowohl die öffentliche Hand wie auch die Krankenversicherungen können beim Aufbau von Managed-Care-Modellen zwischen verschiedenen Leistungsanbietern auswählen oder Leistungen ausschreiben. Allerdings bleibt die Frage, ob es sinnvoll ist, in der kleinräumigen Schweiz verschiedene sich konkurrierende Versorgungsnetze aufzubauen. Die Folge wäre, dass die Leistungsanbieter mit jeder Krankenversicherung unterschiedliche Verträge abschliessen müssten und die Leistungen nach unterschiedlichen Bewertungsgrundsätzen abgerechnet würden. Bringt der Wettbewerb zwischen den Krankenversicherungen Vorteile? Kasten 1 Soziale Einheitskasse als Chance? Im März 2007 hat das Stimmvolk über die Initiative zur Schaffung einer «Sozialen Einheitskasse» zu entscheiden. Sie fordert einerseits den Vollzug der obligatorischen Krankenpflegeversicherung durch eine einzige Krankenkasse und andererseits den Ersatz der heutigen Kopfprämie durch Prämien, welche die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Versicherten berücksichtigt. Die Initiative sieht kantonal unterschiedliche Prämien vor, da die Planung der Gesundheitsversorgung in der Kompetenz der Kantone verbleibt. Eine Einheitskasse kann dazu beitragen, Risikoselektion zu verhindern, Verwaltungskosten zu sparen und die Qualitäts- und Kostenkontrolle zu verstärken. Einheitliche Instrumente zur Qualitätsbemessung und -bewertung sowie zur Effizienzkontrolle können eher durchgesetzt werden, da alle Leistungserbringer bei der gleichen Kasse unter Vertrag stehen. Mit der Schaffung einer Einheitskasse wäre auch ein Grundsatzentscheid gefällt: Die öffentliche Hand wäre fortan für eine qualitativ hoch stehende sowie effiziente Gesundheitsversorgung zuständig. Sie hätte die Spitalplanung vorzunehmen, müsste Versorgungsnetze aufbauen und die Verantwortung für mehr Kostenbewusstsein übernehmen. Dabei könnten durchaus auch Wettbewerbselemente eingebaut werden, beispielsweise durch Ausschreibungen für bestimmte Leistungen. Die Verantwortung für ein effizientes Gesundheitssystem wäre aber klar geregelt. Sie könnte nicht mehr wie heute zwischen der öffentlichen Hand und den Versicherungen hin und her geschoben werden. Die meisten Ökonomen in der Schweiz schlagen vor, den Vertragszwang der Versicherungen mit den Leistungsanbietern aufzuheben und den Krankenkassen dadurch zu ermöglichen, auf breiter Basis ManagedCare-Modelle anzubieten.5 Sie versprechen sich vom Wettbewerb unter den Versicherungen effiziente und qualitativ hoch stehende Versorgungsnetze. Die Krankenversicherungen würden damit versuchen, möglichst viele Versicherte und Marktanteile zu gewinnen. Allerdings bestehen erhebliche Zweifel, ob ein solches Modell funktionieren kann. – Risikoselektion: Eine Aufhebung des Kontrahierungszwangs hat zur Folge, dass die Versicherungen auch gegenüber den Leistungserbringern Risikoselektion betreiben können. So können Ärzte, welche vor allem teure Patienten und Patientinnen behandeln, von der Liste genommen und die überdurchschnittlich teuren Versicherten zum Wechsel in eine andere Versicherung motiviert werden. Es ist umstritten, ob ein finanzieller Risikoausgleich zwischen den Versicherungen geschaffen werden kann, der den Kassen den Anreiz nimmt, Risikoselektion zu betreiben. Somit ist zu befürchten, dass die Versicherungen einen grossen Teil ihres Handlungsspielraums für die Werbung der jungen und billigen Versicherten und das Abschieben teurer Patienten nutzen werden. – Qualität und Prävention: Der Gesundheitszustand einer Person ist weder beim Eintritt noch bei einem allfälligen Austritt aus einer Versicherung messbar. Deshalb besteht für die Krankenversicherungen kein Interesse, den Gesundheitszustand ihrer Versicherten langfristig zu optimieren. Sie werden deshalb nicht genug in die Prävention investieren. Ebenso werden sie teure 29 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 12-2006 Behandlungen zu vermeiden suchen, auch wenn diese langfristig die beste Garantie für eine gute Gesundheit bieten.6 – Hohe Verwaltungskosten: Sobald die Krankenversicherungen selektive Verträge mit den Leistungsanbietern abschliessen, dürften die Verwaltungskosten in die Höhe schiessen. Da die Schweiz sehr klein ist, können die Versicherungen nicht eigene Versorgungsnetze mit eigenen Spitälern aufbauen. Sie müssen mit allen bestehenden Leistungsanbietern Verträge abschliessen. Das hiesse, dass sich die Leistungsanbieter mit unterschiedlichen Abrechnungsmodalitäten der Versicherungen herumschlagen müssten. Jede Versicherung könnte wählen, welche Behandlungen sie bezahlt und welche nicht, ebenso welche Tarife verwendet werden. Die Verwaltungskosten wären sowohl bei Versicherungen wie auch bei den Leistungsanbietern hoch. Lebendiges Beispiel dafür sind die USA: Die Verwaltungskosten von Versicherungen, die im Wettbewerb stehen, sind rund 10 Mal höher als diejenigen der staatlichen Medicare. Auch in der Schweiz sind die Verwaltungskosten der Zusatzversicherungen rund vier Mal höher als diejenigen der Grundversicherung. Das bedeutet, dass die Einsparungen in Folge neuer Managed-Care-Modelle, welche vielleicht 15% bis 20% der Kosten ausmachen könnten, durch höhere Verwaltungskosten überkompensiert würden. Die genannten Argumente erklären, weshalb Gesundheitssysteme ohne staatliche Planung im internationalen Vergleich teurer sind. Sie sprechen dafür, Managed-Care-Modelle unter öffentlicher Kontrolle aufzubauen und diese Aufgabe nicht den privaten Krankenversicherern zu überlassen. Ein Schritt in diese Richtung könnte im Rahmen der obligatorischen Krankenpflegeversicherung eine Beschränkung des Zugangs zu teuren Spezialisten und Spitälern sein. Teure Ausrüstungen und Operationen könnten in wenigen Spitälern konzentriert werden, was die Überkapazitäten verringern und dadurch die Kosten senken würde. Gleichzeitig dürfte damit dank grösserer Routine auch die Qualität erhöht werden. Um dies zu erreichen und zu verhindern, dass die Spitalplanung und Kostenkontrolle durch den unkontrollierten Aufbau von Privatspitälern unterlaufen werden, müssen die Planungskompetenzen der Kantone erweitert werden. Auch wären die Tarifsysteme auf falsche Anreize hin zu untersuchen, welche zu einer Mengenausweitung bei teuren Unter suchungen führen. Schweizer Volkswirtschaft Wirtschaftspolitische Agenda Wirtschaftspolitische Agenda Wirtschaftspolitische Agenda Stand 20. November 2006 Dossiers Start Vernehmlassung Botschaft Erstrat Kommission Unternehmenssteuerreform II1 05.12.2003 Zweitrat Plenum Kommission Differenzbereinigung Plenum Schlussabstimmung in eidg. Räten 22.06.2005 Teilliquidation2 WAK-S: Beratung SR: Beratung abgeschlossen abgeschlossen (16.01.2006) (14.03.2006) WAK-N: Beratung abgeschlossen (04.04.2006) NR: Beratung abgeschlossen (09.06.2006) Rahmenbedingungen3 WAK-S: Beratung SR: Beratung abgeschlossen abgeschlossen (26.05.2006) (13.06.2006) WAK-N: Beratung NR: Beratung abgeschlossen (29.08.2006) abgeschlossen (04.10.2006) Differenzbereinigung abgeschlosssen (20.06.2006) Beiträge in: «Die Volkswirtschaft» www.parlament.ch, Dokumentation DV 10-2004, S. 3ff. www.edi.admin.ch, Themen DV 07-2004, S. 3 ff. Laufende Differenzbereinigung 19.04.-27.04.2004 26.05.2004 www.parlament.ch, Dokumentation Kostenbeteiligung (1D) 19.04.-27.04.2004 26.05.2004 SGK-S: Beratung SR: Beratung abgeschlossen abgeschlossen (24.08.2004) (21.09.2004) Spitalfinanzierung (2A)6 12.05.2004 15.09.2004 Subkommission SGK-S: Beratung abgeschlossen (30.08.2005) Managed Care (2B)7 12.05.2004 15.09.2004 SGK-S: Beratung abgeschlossen (14.11.2006) Pflegefinanzierung (3)8 23.06.2004 16.02.2005 SGK-S: Beratung SR: Beratung abgeschlossen abgeschlossen (22.08.2006) (19.09.2006) 5 Informationen im Internet 23.06.2006 KVG-Revisionspakete Vertragsfreiheit (1B)4 Referendum SR: Beratung abgeschlossen (08.03.2006) SGK-N: Laufende Beratung IV-Revision www.parlament.ch, Dokumentation 5. IVG-Revision9 24.09.2004 22.06.2005 SGK-N: Beratung NR: Beratung abgeschlossen abgeschlossen (17.02.2006) (22.03.2006) SGK-S: Beratung SR: Beratung abgeschlossen abgeschlossen (30.05.2006) (22.06.2006) Verfahrensstraffung10 24.09.2004 22.06.2005 SGK-N: Beratung NR: Beratung abgeschlossen abgeschlossen (19.08.2005) (04.10.2005) SGK-S: Beratung abgeschlossen SR: Beratung abgeschlossen (06.12.2005) Zusatzfinanzierung 24.09.2004 22.06.2005 SGK-N: Laufende Beratung Stromversorgungsgesetz11 01.07.2004 03.12.2004 UREK-N: Beratung abgeschlossen UREK-S: Beratung abgeschlossen SR: Beratung abgeschlossen (05.10.2006) CO2-Abgabe12 20.10.2004 23.03.2005 UREK-N: Beratung NR: Beratung abgeschlossen abgeschlossen (30.05.2006) (20.06.2006) 02.05.2005 21.12.2005 SGK-N: Laufende Beratung www.parlament.ch, Dokumentation Agrarpolitik 2011 14.09.2005 17.05.2006 WAK-S: Laufende Beratung www.blw.admin.ch, Dossier DV 09-2006, S. 3ff. Patentgesetz-Revision14 Dez. 2001 / 07.06.2004 23.11.2005 RK-N: Beratung abgeschlossen (10.11.2006) www.ige.ch, Juristische Infos DV 07+08-2006, S. 3ff. FINMAG15 15.10.2003 01.02.2006 WAK-N: Laufende Beratung www.efd.admin.ch, Themen DV 03-2005, S. 3ff. Aktienrechts-Revision16 05.12.2005 www.ejpd.admin.ch Themen DV 04-2003, S. 14f. DV 11-2006, S. 28f. Landeswerbung17 18.10.2006 www.evd.admin.ch, Dossiers 11. AHV-Revision 13 NR: Beratung abgeschlossen (21.09.2005) Differenzbereinigung abgeschlossen (03.10.2006) UREK-S: Laufende Beratung 06.10.2006 DV 07-2004, S. 3ff. DV 10-2005 S. 3ff. 16.12.2005 www.parlament.ch, Dokumentation DV 01 + 02-2005, S. 3 ff. www.parlament.ch, Dokumentation DV 07+08-2005, S. 3ff. Quelle: Die Volkswirtschaft / Weitere Quellen: www.parlament.ch; www.bk.admin.ch 30 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 12-2006 31 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 12-2006 32 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 12-2006 Wirtschaftspolitische Stellungnahmen Wirtschaftspolitische Agenda Wirtschaftspolitische Agenda Entscheidungen des Bundesrates (15. Oktober bis 20. November 2006) 45 18.10. Landeswerbung: Der BR hat das Vernehmlassungsverfahren zu einem Entwurf für ein Bundesgesetz über die Schweizerische Landeswerbung eröffnet. Er schlägt vor, die Institutionen des Bundes, welche mit gesetzlichen Kommunikationsaufträgen im Ausland tätig sind, in einer einzigen und bereichsübergreifenden Organisation zu bündeln. Zu diesem Zweck sollen Präsenz Schweiz, Schweiz Tourismus und LOCATION Switzerland in eine neu zu gründende öffentlich-rechtliche Anstalt des Bundes überführt werden. Änderungen auf einen Blick • Der Bundesrat hat zu einem Entwurf für ein Bundesgesetz über die Schweizerische Landeswerbung das Vernehmlassungsverfahren eröffnet. Entscheidungen der Kommissionen • Die WAK-N hat die Beratungen über das FINMAG aufgenommen. • Die SGK-N hat die Beratungen über die Zusatzfinanzierung der IV aufgenommen. • Die WAK-S hat die Beratungen über die AP 2011 abgeschlossen. • Die SGK-S hat die Beratungen über das KVG-Revisionspaket Managed Care abgeschlossen. • Die Dossiers Neue Regionalpolitik und Ehepaarbesteuerung wurden nach der Schlussabstimmung in den eidgenössischen Räten aus der Wirtschaftspolitischen Agenda verabschiedet. 31.10. (15. Oktober bis 20. November 2006) Vollständige Titel der Dossiers 1 Unternehmenssteuerreformgesetz II 2 Bundesgesetz über dringende Anpassungen bei der Unternehmensbesteuerung (Vorlage 2) 3 Bundesgesetz über die Verbesserung der steuerlichen Rahmenbedingungen für unternehmerische Tätigkeiten und Investitionen (Vorlage 1) 4 Bundesgesetz über die Krankenversicherung. Teilrevision. Vertragsfreiheit 5 Bundesgesetz über die Krankenversicherung. Teilrevision. Kostenbeteiligung 6 Bundesgesetz über die Krankenversicherung. Teilrevision. Spitalfinanzierung 7 Bundesgesetz über die Krankenversicherung. Teilrevision. Managed Care 8 Bundesgesetz über die Krankenversicherung. Teilrevision. Pflegefinanzierung 9 5. Revision des Bundesgesetzes über die Invalidenversicherung 10 Bundesgesetz über die Invalidenversicherung (IVG). Massnahmen zur Verfahrensstraffung 11 Stromversorgungsgesetz und Elektrizitätsgesetz. 12 CO2-Gesetz / CO2-Abgabe 13 Agrarpolitik 2011. Weiterentwicklung der Agrarpolitik 14 Bundesgesetz über die Erfindungspatente. Revision 15 Bundesgesetz über die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (Finanzmarktaufsichtsgesetz; FINMAG) 16 Revision des Aktien- und Rechnungslegungsrechts 17 Entwurf zu einem Bundesgesetz über die Schweizerische Landeswerbung Diverse Abkürzungen APK: BR: DV: KVF: NR, N: RK: SGK: SR, S: UREK: WAK: WBK: Aussenpolitische Kommission Bundesrat «Die Volkswirtschaft» Kommission für Verkehr und Fernmeldewesen Nationalrat Kommission für Rechtsfragen Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit Ständerat Kommission für Umwelt, Raumplanung und Energie Kommission für Wirtschaft und Abgaben Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur 33 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 12-2006 18.10. KVG-Revision. Managed Care (2 B): Die SKG-S ist sich im Grundsatz einig, dass die Qualität der Dienstleistung durch die Steuerung der Behandlung in Ärztenetzen wesentlich gesteigert werden kann. Sie geht aber davon aus, dass sich die verschiedenen Modellformen (Netzwerke, Hausarztmodelle, Ärztelisten, Telefontriage usw.) am besten entwickeln, wenn ihnen das Gesetz einen möglichst grossen Gestaltungsspielraum lässt. 20.10. AP 2011: Die WAK-S hat einstimmig beschlossen, dass die Zollabgabesätze keine Industrieschutzkomponenten enthalten dürfen. Bei den Parallelimporten hat sich die Kommission klar für die internationale Erschöpfung bei den landwirtschaftlichen Produktionsmitteln ausgesprochen. Was die Aufhebung gewisser Marktstützungsmassnahmen betrifft, folgt sie dem Vorschlag des BR, die Bestimmung zu streichen, wonach der Bund den Export der landwirtschaftlichen Produktion unterstützen kann. Bei den Vorschriften über die Kennzeichnung aus dem biologischen Landbau hat die WAK-S entschieden, den Handlungsspielraum des Bundesrates auszuweiten. 20.10. Unternehmenssteuerreform II. Differenzen: Die WAK-S hat sich beim Teilbesteuerungssatz von Dividenden, Gewinnanteilen usw. einstimmig dafür ausgesprochen, an ihrer Position festzuhalten und ihrem Rat vorzuschlagen, den Satz bei 60% zu belassen. Beim Quasi-Wertschriftenhandel beschloss sie ebenfalls Festhalten. 25.10. Stromversorgungsgesetz. Differenzen: Die UREK-N ist dem ständerätlichen Vorschlag einer nationalen Netzgesellschaft gefolgt. Auch bei der Marktöffnung folgt sie dem SR, der diese in zwei Schritten vornehmen will. Im Unterschied zum SR 03.11. 03.11. 10.11. 10.11. 14.11. will die UREK-N den erneuerbaren Energien auch dann den Vorrang geben, wenn die sichere Stromversorgung mittel- und langfristig gefährdet wäre. Bei den Energiesparzielen hat sie die ständerätliche Lösung übernommen und sich auch für die Förderung der erneuerbaren Energien ausgesprochen. Allerdings soll der Betrag, der für die Einspeisevergütung für solche Energie maximal zur Verfügung stehen soll, höher als der vom SR beschlossene und zeitlich nicht gestaffelt sein. FINMAG: Die WAK-N ist auf das Geschäft eingetreten. Ein Antrag auf Nichteintreten wurde ebenso abgelehnt wie der Antrag auf Rückweisung der Vorlage an den BR, mit dem Auftrag, die Aufsicht über die Pensionskassen und Anlagestiftungen, die Suva und die Post-Finance in den Gesetzesentwurf zu integrieren. Mit Stichentscheid des Präsidenten wurde beschlossen, dass in allen Sprachen die neue Behörde den Namen «Finma» trage. Zudem hat die Kommission dem Vorschlag des BR zugestimmt, dass der Sitz von Finma im Gesetz zu regeln und Bern sei. CO2-Abgabe: Die UREK-S hat die Beratung der CO2Abgabe auf Brennstoffe bis zur Abklärung von energiepolitischen Fragen auf die nächste Sitzung verschoben. Durch eine Änderung des Mineralölsteuergesetzes will die Kommission Gastreibstoffe sowie Treibstoffe aus erneuerbaren Rohstoffen fiskalisch fördern. IV-Revision. Zusatzfinanzierung: Die SGK-N hat den Antrag der SVP-Fraktion abgelehnt, die Beratungen auszusetzen, bis Klarheit über das Inkrafttreten der mit einem Referendum bekämpften Gesetzesrevision bestehe. Die volle Finanzierungslücke beträgt rund 24 Mrd. Franken. Die Schulden sollen nach den Plänen der Kommission je zur Hälfte über eine Erhöhung der Lohnprozente (oder allenfalls der Mehrwertsteuer) und vom Bund aufgebracht werden. Definitive Entscheide wurden noch keine gefasst. AP 2011: Die WAK-S hat die Vorlage weitgehend im Sinne des BR verabschiedet. Sie verschob das Gewicht von den Direktzahlungen leicht zur Marktstützung; der Zahlungsrahmen bleibt bei 13,5 Mrd. Franken. Eine Erhöhung des Globalkredits um 150 Mio. lehnte die WAK-S ab. Unternehmenssteuerreform II. Differenzen: Die WAK-S beantragt weitgehend Festhalten an den Beschlüssen des SR. KVG-Revision. Managed Care (2 B): Die SGK-S hat die Vorlage zu Ende beraten und in der Gesamtabstimmung angenommen. Einsparungen, die durch Managed-Care-Modelle erzielt werden, sollen nicht in den Risikoausgleich einbezogen werden. 34 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 12-2006 Bei diesem strategischen Entscheid geht es nicht in erster Linie darum, ob Wettbewerbselemente in das Gesundheitswesen eingebaut werden. Solche sind in beiden Systemen denkbar. Sowohl die öffentliche Hand wie auch die Krankenversicherungen können beim Aufbau von Managed-Care-Modellen zwischen verschiedenen Leistungsanbietern auswählen oder Leistungen ausschreiben. Allerdings bleibt die Frage, ob es sinnvoll ist, in der kleinräumigen Schweiz verschiedene sich konkurrierende Versorgungsnetze aufzubauen. Die Folge wäre, dass die Leistungsanbieter mit jeder Krankenversicherung unterschiedliche Verträge abschliessen müssten und die Leistungen nach unterschiedlichen Bewertungsgrundsätzen abgerechnet würden. Bringt der Wettbewerb zwischen den Krankenversicherungen Vorteile? Kasten 1 Soziale Einheitskasse als Chance? Im März 2007 hat das Stimmvolk über die Initiative zur Schaffung einer «Sozialen Einheitskasse» zu entscheiden. Sie fordert einerseits den Vollzug der obligatorischen Krankenpflegeversicherung durch eine einzige Krankenkasse und andererseits den Ersatz der heutigen Kopfprämie durch Prämien, welche die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Versicherten berücksichtigt. Die Initiative sieht kantonal unterschiedliche Prämien vor, da die Planung der Gesundheitsversorgung in der Kompetenz der Kantone verbleibt. Eine Einheitskasse kann dazu beitragen, Risikoselektion zu verhindern, Verwaltungskosten zu sparen und die Qualitäts- und Kostenkontrolle zu verstärken. Einheitliche Instrumente zur Qualitätsbemessung und -bewertung sowie zur Effizienzkontrolle können eher durchgesetzt werden, da alle Leistungserbringer bei der gleichen Kasse unter Vertrag stehen. Mit der Schaffung einer Einheitskasse wäre auch ein Grundsatzentscheid gefällt: Die öffentliche Hand wäre fortan für eine qualitativ hoch stehende sowie effiziente Gesundheitsversorgung zuständig. Sie hätte die Spitalplanung vorzunehmen, müsste Versorgungsnetze aufbauen und die Verantwortung für mehr Kostenbewusstsein übernehmen. Dabei könnten durchaus auch Wettbewerbselemente eingebaut werden, beispielsweise durch Ausschreibungen für bestimmte Leistungen. Die Verantwortung für ein effizientes Gesundheitssystem wäre aber klar geregelt. Sie könnte nicht mehr wie heute zwischen der öffentlichen Hand und den Versicherungen hin und her geschoben werden. Die meisten Ökonomen in der Schweiz schlagen vor, den Vertragszwang der Versicherungen mit den Leistungsanbietern aufzuheben und den Krankenkassen dadurch zu ermöglichen, auf breiter Basis ManagedCare-Modelle anzubieten.5 Sie versprechen sich vom Wettbewerb unter den Versicherungen effiziente und qualitativ hoch stehende Versorgungsnetze. Die Krankenversicherungen würden damit versuchen, möglichst viele Versicherte und Marktanteile zu gewinnen. Allerdings bestehen erhebliche Zweifel, ob ein solches Modell funktionieren kann. – Risikoselektion: Eine Aufhebung des Kontrahierungszwangs hat zur Folge, dass die Versicherungen auch gegenüber den Leistungserbringern Risikoselektion betreiben können. So können Ärzte, welche vor allem teure Patienten und Patientinnen behandeln, von der Liste genommen und die überdurchschnittlich teuren Versicherten zum Wechsel in eine andere Versicherung motiviert werden. Es ist umstritten, ob ein finanzieller Risikoausgleich zwischen den Versicherungen geschaffen werden kann, der den Kassen den Anreiz nimmt, Risikoselektion zu betreiben. Somit ist zu befürchten, dass die Versicherungen einen grossen Teil ihres Handlungsspielraums für die Werbung der jungen und billigen Versicherten und das Abschieben teurer Patienten nutzen werden. – Qualität und Prävention: Der Gesundheitszustand einer Person ist weder beim Eintritt noch bei einem allfälligen Austritt aus einer Versicherung messbar. Deshalb besteht für die Krankenversicherungen kein Interesse, den Gesundheitszustand ihrer Versicherten langfristig zu optimieren. Sie werden deshalb nicht genug in die Prävention investieren. Ebenso werden sie teure 29 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 12-2006 Behandlungen zu vermeiden suchen, auch wenn diese langfristig die beste Garantie für eine gute Gesundheit bieten.6 – Hohe Verwaltungskosten: Sobald die Krankenversicherungen selektive Verträge mit den Leistungsanbietern abschliessen, dürften die Verwaltungskosten in die Höhe schiessen. Da die Schweiz sehr klein ist, können die Versicherungen nicht eigene Versorgungsnetze mit eigenen Spitälern aufbauen. Sie müssen mit allen bestehenden Leistungsanbietern Verträge abschliessen. Das hiesse, dass sich die Leistungsanbieter mit unterschiedlichen Abrechnungsmodalitäten der Versicherungen herumschlagen müssten. Jede Versicherung könnte wählen, welche Behandlungen sie bezahlt und welche nicht, ebenso welche Tarife verwendet werden. Die Verwaltungskosten wären sowohl bei Versicherungen wie auch bei den Leistungsanbietern hoch. Lebendiges Beispiel dafür sind die USA: Die Verwaltungskosten von Versicherungen, die im Wettbewerb stehen, sind rund 10 Mal höher als diejenigen der staatlichen Medicare. Auch in der Schweiz sind die Verwaltungskosten der Zusatzversicherungen rund vier Mal höher als diejenigen der Grundversicherung. Das bedeutet, dass die Einsparungen in Folge neuer Managed-Care-Modelle, welche vielleicht 15% bis 20% der Kosten ausmachen könnten, durch höhere Verwaltungskosten überkompensiert würden. Die genannten Argumente erklären, weshalb Gesundheitssysteme ohne staatliche Planung im internationalen Vergleich teurer sind. Sie sprechen dafür, Managed-Care-Modelle unter öffentlicher Kontrolle aufzubauen und diese Aufgabe nicht den privaten Krankenversicherern zu überlassen. Ein Schritt in diese Richtung könnte im Rahmen der obligatorischen Krankenpflegeversicherung eine Beschränkung des Zugangs zu teuren Spezialisten und Spitälern sein. Teure Ausrüstungen und Operationen könnten in wenigen Spitälern konzentriert werden, was die Überkapazitäten verringern und dadurch die Kosten senken würde. Gleichzeitig dürfte damit dank grösserer Routine auch die Qualität erhöht werden. Um dies zu erreichen und zu verhindern, dass die Spitalplanung und Kostenkontrolle durch den unkontrollierten Aufbau von Privatspitälern unterlaufen werden, müssen die Planungskompetenzen der Kantone erweitert werden. Auch wären die Tarifsysteme auf falsche Anreize hin zu untersuchen, welche zu einer Mengenausweitung bei teuren Unter� suchungen führen. Schweizer Volkswirtschaft Hat die Ausbildungsbereitschaft der Betriebe abgenommen? Der Anteil der ausbildenden Betriebe in der Schweiz hat in den letzten 20 Jahren markant abgenommen. Vor diesem Hintergrund wurden verschiedentlich Befürchtungen laut, wonach das Interesse von Unternehmen an der Ausbildung von Lehrlingen generell abgenommen hätte. Dieser Frage sind die Autoren im Rahmen eines Forschungsprojektes nachgegangen, dessen Ergebnisse hier vorgestellt werden.1 Sie kommen zum Schluss, dass die Abnahme des Anteils ausbildende Betriebe kaum auf die Ausbildungsbereitschaft der Betriebe, sondern vor allem auf den demografischen Rückgang der Sechzehnjährigen und die Zunahme von Kleinstbe- Der Lehrstellenmarkt 1985 bis 2001 Betrachtet man die Diskussionen in Politik und Medien der letzten zehn Jahre, scheint der Befund klar: Es bilden immer weniger Betriebe Lehrlinge aus. Die Grundlage für diese Aussage findet sich in den Zahlen aus der Betriebszählung des Bundesamtes für Statistik (BFS), die in Grafik 1 dargestellt sind. Sie zeigen, dass der Anteil der ausbildenden Betriebe an allen privaten Betrieben in der Schweiz (Ausbildungsbeteiligung) von 24,7 % im 1985 auf 17,6% im Jahr 2001 abgenommen hat. Allerdings können aus dieser Abnahme noch keinerlei politische Schlussfolgerungen gezogen werden. Um beurteilen zu können, ob die Abnahme für die Berufsbildung ein Alarmsignal darstellt, müssen deren Ursachen genauer untersucht werden.2 Trotz der grossen medialen Aufmerksamkeit für das Thema Lehrstellen finden sich jedoch keine Studien, welche diese Entwicklung genauer unter die Lupe nehmen und die Daten der Betriebszählung analysieren.3 trieben zurückzuführen ist. Hypothesen in der öffentlichen Diskussion In den Diskussionen werden verschiedene Vermutungen geäussert, welche Faktoren für eine abnehmende Ausbildungsbeteiligung der Betriebe verantwortlich sein könnten. Eine Hypothese besagt, dass die Betriebe in Zeiten zunehmenden Wettbewerbsdrucks ihren gesellschaftlichen Verpflichtungen immer weniger nachkämen und daher generell das Ausbildungsengagement reduzierten. Diese These postuliert, dass die Abnahme des Indikators ganz oder teilweise auf dem abnehmenden Ausbildungswillen der Betriebe beruht. 1 Der Forschungsbericht liegt vor als SIBP Schriftenreihe Nr. 31, vgl. Müller und Schweri (2006). Internet: www.sibp.ch/schriftenreihe. Der vorliegende Artikel entstand unter Mitarbeit von Barbara Müller, Schweiz. Institut für Berufspädagogik (SIBP). 2 Ein anderes Problem bei der Interpretation des Indikators «Anteil ausbildende Betriebe» liegt darin, dass viele Betriebe gar nicht ausbildungsfähig sind und der Indikator daher schon theoretisch nie 100% erreichen kann. Mühlemann et al. (2004) schätzen die Ausbildungsbeteiligung der Betriebe – bereinigt um jene Betriebe, die aus betrieblichen Gründen nicht ausbilden können – für das Jahr 2000 auf rund 30%. Im vorliegenden Artikel steht jedoch nicht die absolute Höhe des Indikators zur Diskussion, sondern die korrekte Interpretation seiner Entwicklung über die Zeit. 3 Eine Ausnahme bildet Utiger (2003), der in einer beschreibenden Analyse die Entwicklung der Beschäftigten- und der Lernendenzahlen miteinander vergleicht. Dr. Jürg Schweri Leiter Bildungsökonomische Studien am Schweizerischen Institut für Berufspädagogik (SIBP), Zollikofen b. Bern 35 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 12-2006 Eine andere Hypothese lautet, dass der Strukturwandel der Wirtschaft im Zuge der Globalisierung und der Entwicklung zur Wissens- und Informationsgesellschaft Rückwirkungen auf die duale Berufsbildung hat. Hier ist häufig von der «Tertiarisierung» die Rede: Da die Berufsbildung klassischerweise auf Gewerbe und Industrie ausgerichtet ist und die Ausbildungsbedingungen in den Dienstleistungsbetrieben weniger günstig seien, sinke die Zahl der Lehrstellen und der Lehrbetriebe im Gleichschritt mit der Zunahme der Dienstleistungsbetriebe. Der Schwerpunkt dieses Artikels liegt auf der Frage, ob die Unterschiede in der Ausbildungsbeteiligung durch äussere Einflussfaktoren erklärbar sind oder ob sich das Verhalten der individuellen Betriebe ohne äusseren Einfluss geändert hat. Im Rahmen dieser Diskussion lässt sich auch überprüfen, ob die Tertiarisierungshypothese einen wichtigen Erklärungsbeitrag liefert. Demografie – ein vergessener Faktor auf dem Lehrstellenmarkt Die Diskussionen rund um die Ausbildungsbereitschaft der Betriebe leiden häufig unter einem Fehlverständnis: Für die Entwicklung des Anteils ausbildender Betriebe werden ausschliesslich die Betriebe verantwortlich gemacht. Dabei wird übersehen, dass dieser Indikator nicht direkt die Ausbildungsbereitschaft misst, sondern sich aus der Marktinteraktion zwischen Betrieben und Jugendlichen ergibt, die sich für eine Lehrstelle interessieren. Entwicklungen auf Seiten der Jugendlichen können den Anteil der ausbildenden Betriebe genauso beeinflussen wie Entwicklungen auf Seiten der Betriebe. Bei den Jugendlichen ist insbesondere die demografische Entwicklung zu nennen: Wenn die Zahl der Sechzehnjährigen sinkt, kommen auch weniger Jugendliche auf den Lehrstellenmarkt. Es wird dann für die Betriebe schwieriger, Kandidatinnen und Kandidaten zu finden, welche die für die jeweilige Lehrstelle erforderlichen Eigenschaften mitbringen. Somit werden weniger Lehrstellen besetzt, was sich auch im Anteil ausbildender Betriebe niederschlägt. Der Indikator «Ausbildungsbeteiligung» ist also nicht gleichzusetzen mit der Ausbil- Schweizer Volkswirtschaft Grafik 1 Entwicklung der betrieblichen Ausbildungstätigkeit, 1985–2001 Ausbildungsbeteiligung (Anteil ausbildende Betriebe) Anteil Lernende an der Gesamtbeschäftigung Durchschnittlicher Anteil Lernende an der Beschäftigung in Ausbildungsbetrieben in % 30 25 20 15 10 5 0 1985 1995 1998 2001 Quelle: BFS / Die Volkswirtschaft dungsbereitschaft der Betriebe. Vielmehr sind alle Faktoren in die Analyse einzubeziehen, die für Entwicklungen verantwortlich sein können, das heisst Veränderungen auf Seiten der Jugendlichen (Demografie) ebenso wie Veränderungen auf Seiten der Betriebe (Veränderungen der Betriebsmerkmale). Ist die Abnahme im Indikator Ausbildungsbeteiligung nicht vollständig durch diese Veränderungen erklärbar, könnte eine Reduktion der Ausbildungsbereitschaft für den unerklärten Teil verantwortlich sein. Datengrundlage und Methode 4 Vgl. Wolter et al. (2006). 5 Vgl. Mühlemann et al. (2005). 6 Die in Tabelle 1 angegebenen Vorzeichen entsprechen den Vorzeichen der Koeffizienten in einer Probit-Schätzung. Die abhängige Variable ist der Ausbildungsstatus des Betriebs (0: nicht ausbildend, 1: ausbildend); die unabhängigen Variablen sind in der Tabelle angegeben, hinzu kommen Kantons-Dummyvariablen. Es wurden nur Effekte angegeben, die mindestens auf dem 1%-Niveau signifikant sind; bei Dummy-Variablen wurde zudem darauf geachtet, dass der Einheitseffekt für einen durchschnittlichen Betrieb (die Abweichung von der Vergleichsgruppe) mindestens 1%-Punkt ausmacht, da angesichts der hohen Fallzahl auch ökonomisch unbedeutende Effektgrössen statistisch signifikant sein können. 7 In Panel-Schätzungen, welche den Rahmen dieses Artikels sprengen würden, findet sich hingegen der erwartete negative Zusammenhang mit der Ausbildungsbeteiligung, vgl. Müller und Schweri (2006). In den Analysen verwenden wir zwei Variablen, um die Entwicklungen auf Seiten der Lehrstellensuchenden abzubilden: – Erstens den Anteil Sechzehnjähriger an der ständigen Wohnbevölkerung im erwerbsfähigen Alter eines Kantons (demografische Entwicklung); – zweitens den Anteil Sechzehnjähriger, welche eine gymnasiale Maturität anstreben. Diese Variablen stammen aus entsprechenden Statistiken des BFS und wurden dem Datensatz der Betriebszählung zugespielt. Bereits eine deskriptive Betrachtung dieser Daten lässt vermuten, dass die demografische Entwicklung einen bedeutenden Einfluss auf den Lehrstellenmarkt hat (siehe Grafik 2): Die 36 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 12-2006 Entwicklung der Eintritte ins erste Lehrjahr weist deutliche Parallelitäten auf mit der Entwicklung der Anzahl Sechzehnjähriger in der Schweiz. Beim zweiten Marktteilnehmer, den Betrieben, sind die Kosten und Nutzen einer eigenen Ausbildung eine wichtige Determinante der Ausbildungsbeteiligung. Schweri et al. (2003) haben diese Kosten und Nutzen erhoben und untersucht. Es zeigt sich, dass ausbildende Betriebe ein günstigeres Kosten-Nutzen-Verhältnis aufweisen als nicht ausbildende Betriebe4 und dass die Nettokosten während der Lehrzeit einen signifikanten Einfluss auf die Ausbildungsbeteiligung ausüben5. Da es sich bei diesen Kosten-Nutzen-Daten um eine Querschnittserhebung handelt, also Daten für einen Erhebungszeitpunkt vorliegen, können nur beschränkt Rückschlüsse auf die Entwicklung der betrieblichen Ausbildungsbereitschaft gezogen werden. Für unsere Analysen standen keine Kosten-Nutzen-Daten zur Verfügung; daher wurden verschiedene Betriebsmerkmale als Variablen verwendet (vgl. Tabelle 1), welche ihrerseits einen Einfluss auf das Kosten-Nutzen-Verhältnis der Ausbildung haben. Die Betriebszählung bietet als Datengrundlage den Vorteil, dass die Betriebe in den Jahren 1985, 1995, 1998 und 2001 befragt wurden, ob sie Lehrlinge ausbilden oder nicht. Ein weiterer grosser Vorteil besteht darin, dass es sich um eine Vollerhebung handelt, in der sämtliche Betriebe in der Schweiz erfasst werden. Damit kann die Ausbildungsbeteiligung der einzelnen Betriebe über die Zeit verfolgt werden, zudem muss nicht befürchtet werden, dass durch eine nicht repräsentative Stichprobe die Resultate verzerrt sind. Insgesamt stehen mit den vier Erhebungswellen 1 252 132 Fälle zur Verfügung. Determinanten der Ausbildungsbeteiligung In Grafik 1 ist sichtbar, dass sich Veränderungen über die Zeit vor allem bei der Ausbildungsbeteiligung der Betriebe abspielten. Die Ausbildungsintensität bei den ausbildenden Betrieben, also der Anteil der Lernenden an der Anzahl Mitarbeitender, schwankte dagegen nur geringfügig. Die nachfolgenden Auswertungen konzentrieren sich daher auf die Ausbildungsbeteiligung. Tabelle 1 zeigt, wie die einzelnen Faktoren gemeinsam die Ausbildungsbeteiligung beeinflussen. Bei «+» bewirkt eine höhere Ausprägung der Variable eine höhere Ausbildungswahrscheinlichkeit eines Betriebs, bei «–» bewirkt dies eine niedrigere Ausbildungswahrscheinlichkeit. Bei Kategorienvariablen, z.B. bei den Branchenvariablen, bedeutet «+», Schweizer Volkswirtschaft be, und umgekehrt. Der Lehrstellenmarkt weist demnach eine gewisse Flexibilität gegenüber der demografischen Entwicklung auf. Wie stark ist der Einfluss der Demografie? Von 1985 bis 1995 etwa nahm der Anteil Sechzehnjähriger an der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter in der Schweiz um 0,62 Prozentpunkte ab (von 2,27% auf 1,65%). Gemäss den Schätzungen führte allein diese Entwicklung, wenn alle anderen Faktoren sich nicht verändert hätten, zu einem Rückgang des Indikators Ausbildungsbeteiligung um rund 3 Prozentpunkte. Es handelt sich also um einen sehr wichtigen Faktor für die Erklärung von Schwankungen der Ausbildungsbeteiligung über die Zeit. Die Maturitätsquote zeigte keinen signifikanten Zusammenhang mit der Ausbildungsbeteiligung.7 Grössere Betriebe bilden eher aus, dieses Resultat ist seit langem bekannt. Grafik 2 Eintritte in eine duale Lehre und Demografie, 1981–2004 16-jährige Lernende im 1. Lehrjahr 110 000 100 000 90 000 80 000 70 000 60 000 50 000 Branchenunterschiede 2004 2003 2002 2001 2000 1999 1998 1997 1996 1994 1995 1993 1992 1991 1990 1989 1988 1987 1986 1985 1984 1983 1982 1981 40 000 Quelle: Müller, Schweri; BFS / Die Volkswirtschaft Tabelle 1 Determinanten der Ausbildungsbeteiligung und deren Einfluss auf die Ausbildungstätigkeit eines Betriebes Determinanten Einfluss Demografie Maturitätsquote Betriebsgrösse + 0 + Branchengruppe (Vgl.: Traditionelle Dienstleistungen) Traditionelle Industrie Moderne Industrie Baugewerbe Moderne Dienstleistungen + – + – Betriebstyp (Vgl.: Einzelbetrieb) Hauptbetrieb Nebenbetrieb + – Gebiet (Vgl.: Städt. Gebiet) Ländliches Gebiet 0 Erhebungsjahr (Vgl.: 2001) 1985 1995 1998 + – 0 Quelle: Schweri, Müller / Die Volkswirtschaft dass diese Gruppe eine höhere Ausbildungswahrscheinlichkeit besitzt als die angegebene Vergleichsgruppe.6 «0» bedeutet, dass kein bedeutsamer Zusammenhang gefunden wurde. Einfluss der Demografie Die Demografie, also die Entwicklung der Sechzehnjährigen in einem Kanton, zeigt einen positiven Zusammenhang mit der Ausbildungswahrscheinlichkeit. Wenn in einem Kanton die Zahl der Sechzehnjährigen zunimmt, steigt der Anteil ausbildender Betrie- 37 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 12-2006 Zwischen den Branchen finden sich signifikante Unterschiede, wobei die Trennlinie weniger zwischen Betrieben des Gewerbe-/Industriesektors und des Dienstleistungssektors verläuft als zwischen traditionellen und modernen Branchengruppen. Sowohl die moderne (Hightech-)Industrie wie die modernen (wissensintensiven) Dienstleistungen – u.a. Banken, Versicherungen, Unternehmensberatungen, Informatik, Gesundheits-/Sozialwesen – weisen eine geringere Ausbildungswahrscheinlichkeit auf als die traditionellen Branchengruppen. Wie vertiefende Analysen zeigen, haben sich diese Unterschiede zudem über die Jahre etwas vergrössert. Erhebungsjahre Die Erhebungsjahrvariablen geben an, wie sich die Ausbildungsbeteiligung zwischen den Jahren unterscheidet, bereinigt um die Effekte der übrigen Variablen in Tabelle 1. Veränderungen in der demografischen Entwicklung, in der Betriebsgrössenstruktur oder der Branchenzusammensetzung der Wirtschaft können also für allenfalls verbleibende Unterschiede zwischen den Jahren nicht mehr verantwortlich sein. Es zeigt sich, dass die Ausbildungsbeteiligung im Jahr 1985 im Vergleich zu 2001 signifikant höher lag, und zwar um 1,8 Prozentpunkte. Im Jahr 1995 lag sie dagegen um 3,2 Prozentpunkte tiefer als 2001. Ein eindeutiger, durchgehender Trend zu weniger Ausbildung ist demnach nicht feststellbar. Die Unterschiede zwischen den Jahren haben sich deutlich verringert, was der Vergleich mit dem unbereinigten Indikator Ausbildungsbeteiligung in Grafik 1 verdeutlicht. Der überwiegende Teil der Unterschiede lässt sich also mit den Determinanten in Tabelle 1 erklären. Schweizer Volkswirtschaft Grafik 3 Konjunktur und Anteil Lehreintritte, 1981–2004 Anteil Lehreintritte an 16-Jährigen abzüglich Maturitätseintritte und Wachstum der Bruttowertschöpfung (BWS) Anteil Lehreintrittea Dreijahresdurchschnitt des BWS-Wachstums BWS-Wachstum in % 5 in % Konjunktur Anteil Lehreintritte 110 4 105 3 100 2 95 1 90 0 85 80 –1 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 a Der Anteil der Lehrantritte an den Sechzehnjährigen kann über 100% betragen, da erstens die Schulstatistik Doppelzählungen enthält von Jugendlichen, die mehrere Ausbildungen begonnen haben, und zweitens bei guter Wirtschaftslage vermehrt Jugendliche eine Lehre beginnen, die sich nach Verlassen der obligatorischen Schule zunächst in einer Übergangslösung befanden. 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 Quelle: Müller, Schweri / Die Volkswirtschaft Einfluss des Faktors Konjunktur Sind die noch verbleibenden Unterschiede nun auf einen abnehmenden Ausbildungswillen der Betriebe zurückzuführen? Dies lässt sich nicht direkt überprüfen, doch gibt es einen weiteren gewichtigen Faktor, der bisher nicht in die Analysen einbezogen wurde, nämlich die konjunkturelle Entwicklung.8 1985 war die wirtschaftliche Situation günstig, während sie 1995 ungünstig war und sich anschliessend wieder verbesserte. Da uns keine Informationen zu den Umsätzen oder Gewinnen (resp. Gewinnerwartungen) der Firmen vorliegen, können diese Informationen nicht in optimaler Weise direkt in die Schätzungen einbezogen werden. Grafik 3 macht einen Zusammenhang jedoch immerhin plausibel: Sie stellt die Entwicklung der Anzahl Lernender der Konjunkturentwicklung gegenüber. Beide Grössen zeigen ähnliche Bewegungen. Die verbleibenden Unterschiede zwischen den Jahren in der Ausbildungsbeteiligung der Betriebe dürften also – mindestens teilweise – auf die konjunkturelle Entwicklung zurückzuführen sein. 8 Ein weiterer möglicher Faktor sind Messfehler in den Daten. Wie bei Müller und Schweri (2006) nachzulesen, scheint die Betriebszählung die Zahl der Lehrlinge für 1995 im Vergleich zur ebenfalls vom BFS erhobenen Schülerstatistik etwas zu unterschätzen. 9 Unter anderem wurde dieses Verfahren vor Bundesgericht eingesetzt, um Lohndiskriminierung zwischen Frauen und Männern in Unternehmen zu analysieren. 1997 Erklärungsfaktoren für die Entwicklung 1985–2001 Von 1985 bis 2001 betrug die Abnahme im Indikator Ausbildungsbeteiligung 7,1 Prozentpunkte. Im vorhergehenden Abschnitt wurde gezeigt, dass sich dieser Unterschied auf 38 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 12-2006 weniger als 2 Prozentpunkte reduziert, wenn man die Faktoren in Tabelle 1 in die Analysen mit einbezieht. Sie sind also für über 5 Prozentpunkte der Veränderung verantwortlich. Welchen Erklärungsbeitrag liefern die einzelnen Determinanten dabei? Diese Frage wird mit Hilfe eines statistischen Zerlegungsverfahrens, der sog. OaxacaBlinder-Zerlegung, untersucht. Mit diesem Verfahren können Unterschiede zwischen zwei Gruppen oder Entwicklungen zwischen zwei Jahren analysiert werden.9 Die Erklärungsanteile der betrachteten Faktoren (wiederum ohne die Konjunktur, da ihr Einbezug bei einem Vergleich von zwei Zeitpunkten über diesen langen Zeitraum wenig Sinn macht) stellen sich wie folgt dar: – 40% der erklärten Abnahme im Indikator gehen auf den gesunkenen Bevölkerungsanteil der Sechzehnjährigen (Demografie) zurück. – Weitere 15% lassen sich mit der zunehmenden Maturitätsquote erklären. – Knapp 35% sind der anteilsmässigen Zunahme sehr kleiner Betriebe (weniger als zwei Vollzeitmitarbeitende) mit tiefer Ausbildungswahrscheinlichkeit zuzuschreiben. Absolut nahm die Zahl der übrigen Betriebe jedoch nicht ab, sodass durch die Zunahme der Kleinstbetriebe keine Lehrstellen verloren gingen. – Die Gewichtsverschiebungen zwischen den Branchen (Tertiarisierung) erklären schliesslich noch rund 10%: Anteilsmässig Schweizer Volkswirtschaft Kasten 1 sind in der Volkswirtschaft jene Branchen gewachsen, in welchen die duale Berufsbildung traditionell weniger stark verankert ist. Literatur – Mühlemann, S., J. Schweri, R. Winkelmann, St. Wolter: A Structural Model of Demand for Apprentices. CESifo Working Paper Series Nr. 1417, 2005. – Mühlemann, S., J. Schweri, St. Wolter): Wenn die Ausbildung eines Lehrlings nicht rentiert, Panorama, Zürich, 1/2004. – Müller, B., J. Schweri: Die Entwicklung der betrieblichen Ausbildungsbereitschaft. Eine Längsschnittuntersuchung zur dualen Berufsbildung in der Schweiz. SIBP Schriftenreihe Nummer 31, Juni 2006. – Schweri, J., S. Mühlemann, Y. Pescio, B. Walther, St. Wolter, L. Zürcher: Kosten und Nutzen der Lehrlingsausbildung aus der Sicht Schweizer Betriebe. Rüegger Verlag, Chur; Zürich, 2003. – Utiger, U.: Berufsbildung 1985–2003 im Kanton Zürich: Wenig Lehrstellen in attraktiven Dienstleistungsbranchen. Statistisches Amt des Kantons Zürich (statistik.info Nr. 22) 2003. – Wolter, St., S. Mühlemann, J. Schweri: Why some firms train apprentices and many others do not. German Economic Review 7 (3), 2006, 249–264. SL_610120_VIS_0001.ps Fazit – kein abnehmender Ausbildungswillen der Betriebe zu erkennen Die Analysen haben aufgezeigt, dass mit einer Reihe von Variablen die Schwankungen des Indikators Ausbildungsbeteiligung von 1985 bis 2001 in der Schweiz recht gut erklärt werden können. Hervorzuheben ist dabei der Einfluss der demografischen Entwicklung; grossen Einfluss hatte auch die Zunahme der Kleinstbetriebe. Eher schwach ist dagegen der Einfluss der Tertiarisierung. Aus Sicht der Bildungspolitik sind die Befunde eher erfreulich, da diese Entwicklungen für das duale Ausbildungssystem wenig Bedrohliches erkennen lassen. Allerdings ist den modernen Branchengruppen, insbesondere im Dienstleistungsbereich, besondere Aufmerksamkeit zu widmen, weil diese ein hohes Wachstumspotenzial aufweisen, die Bedingungen für eine Ausbildung im Betrieb aber eher ungünstiger 18.10.2006 14:13 Uhr sind als in den traditionellen Branchengruppen. Die verbleibenden Schwankungen über die Jahre, welche durch diese Faktoren nicht erklärt werden können, sind relativ gering und zeigen keinen generellen Trend in Richtung weniger Ausbildungsbeteiligung. Zumindest teilweise können sie vermutlich auf Konjunkturschwankungen zurückgeführt werden. Eine wichtige Lehre aus den Analysen ist, dass ein Indikator wie der Anteil ausbildender Betriebe vorsichtig zu interpretieren ist. Eine Abnahme ist nicht gleichzusetzen mit einem abnehmenden Ausbildungswillen der Betriebe, sondern kann durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden. Erst eine vertiefte Analyse kann aufzeigen, welche Ursachen den Schwankungen zugrunde liegen. Seite 1 Nationale Tagung für betriebliche Gesundheitsförderung 2007 Work-Life-Balance als Gewinn für Betriebe und Mitarbeitende Donnerstag, 29. März 2007, Universität St. Gallen (HSG) Ziele der Tagung: Mehrere Entwicklungen im Privat- und Arbeitsleben machen es immer schwieriger, die Balance zu bewahren und den eigenen Ansprüchen, jenen aus dem privaten Umfeld sowie jenen des Arbeitgebers konfliktfrei zu genügen. Dass dieses dynamische Gleichgewicht erhalten wird, liegt im Interesse der Unternehmen und ihrer Beschäftigten. Um diese Daueraufgabe ständig erfolgreich zu bewältigen, sind organisatorische Massnahmen auf betrieblicher und auf individueller Ebene notwendig. Ein aktives Selbstmanagement der Beschäftigten hilft zudem, Stress und Burnout vorzubeugen. Die Tagung zeigt praxisgerechte Methoden und Beispiele, und dass sich die Realisierung entsprechender Massnahmen in vielerlei Hinsicht, auch wirtschaftlich, lohnt. Zielpublikum: • Führungskräfte, Personalfachleute und Gesundheitsbeauftragte in Unternehmen • Akteure der betrieblichen Gesundheitsförderung, der Prävention und der Rehabilitation • Spezialistinnen und Spezialisten der Sicherheit und des Gesundheitsschutzes am Arbeitsplatz (ASA) • Vertreterinnen und Vertreter von öffentlichen Institutionen • Politikerinnen und Politiker Tagungsgebühr: CHF 250.– / EUR 170.– inkl. Mittagessen, Pausenverpflegung und Tagungsmappe. CHF 50.– Vergünstigung für eine Person pro Mitgliedunternehmen des Schweiz. Verbandes für betriebliche Gesundheitsförderung (www.svbgf.ch). www.svbgf.ch).). Schirmherrschaft/Veranstalter: Universität St.Gallen (HSG) • Staatssekretariat fürWirtschaft (SECO) • Gesundheitsförderung Schweiz Trägerschaft: SchweizerischerVerband für betriebliche Gesundheitsförderung (SVBGF) • Fachstelle UND – Familien- und Erwerbsarbeit für Männer und Frauen • Schweizerische Gesellschaft für Arbeits- und Organisationspsychologie (SGAOP) • Swiss Re • Suva • CSS Versicherung • Helsana Versicherungen AG • santésuisse • SWICA Gesundheitsorganisation • Bundesamt für Gesundheit (BAG) • Dachverband der Fachgesellschaften für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz (suissepro) • Institut für Organisation und Personal der Universität Bern (IOP) Bezugsquellen für Programm und Anmeldetalon: www.bgf-tagung.ch Telefon +41 (0)55 442 91 02 Kontakt: Moser Luthiger & Partner Consulting Tagungs- und Konferenzorganisation Hintere Bahnhofstrasse 9, CH-8853 Lachen SZ Fax +41 (0)55 442 91 03 E-Mail [email protected] 39 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 12-2006 Schweizer Volkswirtschaft Statistische Analyse des Wirtschaftswachstums in der Schweiz zwischen 1991 und 2004 Eine neue Studie des Bundesamtes für Statistik (BFS) beziffert erstmals für die Schweizer Volkswirtschaft die Wachstumsbeiträge der Produktionsfaktoren Arbeit und Kapital sowie den Beitrag der Multifaktorproduktivität (MFP). Die Analyse zeigt, dass das durchschnittliche jährliche Wachstum des Bruttoinlandprodukts (BIP) zwischen 1991 und 2004 vor allem auf der starken Ausweitung des Anlagekapitals sowie auf der Steigerung der MFP beruhte. Die Schweizer Wirtschaft wird demnach immer kapitalintensiver. Das Spektrum möglicher Analysen Die offiziell verfügbaren Daten liessen bis anhin lediglich eine Untersuchung der Arbeitsproduktivität zu. Seit den Arbeiten des BFS zur Evaluation des nicht-finanziellen Kapitalstocks ist es nun möglich, die Kapitalleistungen und die Entwicklung der Multifaktorproduktivität (MFP) zu schätzen. Bild: Keystone der Schweizer Wirtschaftsleistung wird durch diese Arbeiten erheblich erweitert. Fortan können auch bisher fehlende Komponenten wie die Kapitalproduktivität oder die Kapitalintensität integriert werden. 1 Vgl. Bundesamt für Statistik BFS, 2006b. 2 Vgl. BFS, 2006a. Für die Evaluation des Kapitalstocks und der MFP wurden bereits vorhandene BFS-Daten verwendet. Mit anderen Worten: Es wurde keine zusätzliche Erhebung geschaffen. Dieser Entscheid ist im Wesentlichen auf das Bestreben des BFS zurückzuführen, die statistische Belastung der Unternehmen nicht weiter zu erhöhen. Ausserdem stehen diese Berechnungen vollständig im Einklang mit internationalen Empfehlungen und erlauben Vergleiche mit anderen Ländern, die über ähnliche Daten verfügen. 3 Vgl. BFS, 2006c. 4 Vgl. OECD, 2005. 5 Vgl. Solow, 1956. Das schwache Wirtschaftswachstum der Schweiz in den Neunzigerjahren gab Anlass zu zahlreichen Diskussionen über ihre Wettbewerbsfähigkeit und ihre weltwirtschaftliche Stellung. Die Diskussionen fokussierten häufig auf den Indikator der Produktivität, der ein zentrales Element der Wachstumsanalysen darstellt. Allerdings liessen die offiziell verfügbaren Daten bis anhin lediglich eine Untersuchung der Arbeitsproduktivität zu. Um eine breitere Diskussion zu ermöglichen, nahm das BFS 2006 Arbeiten zur Evaluation des nichtfinanziellen Kapitalstocks in Angriff1. Gestützt darauf ist es fortan möglich, Schätzungen der Kapitalleistungen und der Entwicklung der Multifaktorproduktivität (MFP) zu erstellen2. Gregory Rais Sektion Struktur und Konjunktur, Bundesamt für Statistik (BFS), Neuenburg Pierre Sollberger Sektion Struktur und Konjunktur, Bundesamt für Statistik (BFS), Neuenburg 40 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 12-2006 Analyse des Wirtschaftswachstums – die Rolle der Produktivität Das Konzept der Produktivität gewinnt in den Wachstumsanalysen immer mehr an Bedeutung. Diese setzen häufig die wirtschaftliche Leistung eines Landes mit der Arbeitskraft und dem Sachkapital in Beziehung, die im Produktionsprozess beansprucht wurden. Die Produktivität ist zudem ein wertvoller Indikator für die Entwicklung der in einer Wirtschaft verfügbaren Ressourcen. Man geht davon aus, dass eine starke Produktivitätssteigerung über einen längeren Zeitraum via Umverteilungstransaktionen zu einer Zunahme der Einkommen und des Lebensstandards führt. Schliesslich basieren internationale Vergleiche auf der Entwicklung der Produktivität, welche die allgemeine Wettbewerbsfähigkeit einer Wirtschaft widerspiegelt. Eine schwache Produktivitätssteigerung eines Landes wird oft als Zeichen für eine im Vergleich zu anderen Ländern geringere Leistung angesehen. Hin zu einem breiter gefassten Produktivitätsmass Es gibt zahlreiche Methoden, um die Produktivität zu messen. Bekannte Ansätze sind Schweizer Volkswirtschaft Tabelle 1 Beitrag der Produktionsfaktoren und der Multifaktorproduktivität zum Wirtschaftswachstum in Prozentpunkten sowie durchschnittliche Wachstumsrate der Kapitalintensität Jahr Veränderung des BIP Beitrag des Arbeitsinputs Beitrag des Kapitalinputs Veränderung der MFP (4) = (1) – (2) – (3) (1) (2) (3) 1991–1996 0.4% -0.6% 0.6% 0.4% 1996–2000 2.4% 0.7% 0.8% 0.8% 1.9% 2000–2003 0.4% -0.2% 0.5% 0.1% 2.0% 1991–2000 1.2% 0.0% 0.7% 0.6% 2.4% 2000–2004 0.9% 0.2% 0.5% 0.1% 1.4% 2004 2.3% 1.5% 0.5% 0.3% -0.5% 1991–2004 1.1% 0.0% 0.6% 0.4% Anmerkung: Die Ergebnisse werden ohne Rücksicht auf die Endsumme gerundet. Die Totalbeträge können daher geringfügig von der Summe der Einzelwerte abweichen. Aufteilung des Wirtschaftswachstums in der Schweiz MFP Beitrag des Arbeitsinputs Beitrag des Kapitalinputs in % 3.0 2.0 1.0 0.0 –1.0 –2.0 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2.7% 2.1% Quelle: BFS / Die Volkswirtschaft Grafik 1 4.0 Veränderung der Kapitalintensität 2001 2002 2003 2004 1991– 2004 Quelle: BFS / Die Volkswirtschaft die Messung der Arbeits- oder der Kapitalproduktivität. Die Multifaktorproduktivität kombiniert die Faktoren Arbeit (tatsächlich geleistete Arbeitsstunden) und Kapital (Kapitalleistungen). Sie misst die Effizienz, mit der die Inputs im Produktionsprozess genutzt werden und gibt Aufschluss über den Beitrag dieser beiden Produktionsfaktoren zum Wirtschaftswachstum. Mittels Untersuchung der Kapitalintensität (Verhältnis von Kapital und Arbeit) dokumentiert sie den veränderten Einsatz der Ressourcen Arbeit und Kapital im Zeitverlauf. Im Gegensatz zur Arbeits- oder Kapitalproduktivität ist die MFP nicht direkt messbar. Die Schätzungen der MFP in der Schweiz3 beruhen weit gehend auf der von der Organi- 41 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 12-2006 sation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) konzipierten Methode.4 Technisch betrachtet entspricht die Wachstumsrate der MFP der Differenz zwischen dem BIP-Wachstum zuVorjahrespreisen und dem Beitrag der Faktoren Arbeit und Kapital (zum Begriff «Beitrag» siehe Kasten 1). Laut dieser Definition setzt sich das Wirtschaftswachstum zusammen aus: – dem Beitrag des Arbeitsinputs (Veränderung der Anzahl tatsächlich geleisteter Arbeitsstunden); – dem Beitrag des Kapitalinputs (Veränderung der Kapitalleistungen); – der Veränderung der MFP. Laut dem berühmten Modell von Solow5 ist das Wirtschaftswachstum eines Landes auf die Steigerung des Arbeits- und Kapitalinputs sowie den technischen Fortschritt zurückzuführen. Allerdings ist die Art der Messung der MFP in der vorliegenden Analyse kein adäquates Mass für den technischen Fortschritt. Die MFP widerspiegelt – neben dem Einfluss des technologischen Wandels – weitere Komponenten wie Skalenerträge, Veränderungen Kasten 1 Zum Begriff «Beitrag» Die Wachstumsraten liefern nur beschränkte Anhaltspunkte zur tatsächlichen Rolle der Produktionsfaktoren Arbeit und Kapital hinsichtlich des Wachstums der Gesamtwirtschaft. Um den BIP-Wachstumsbeitrag eines bestimmten Faktors genauer zu kennen, muss nicht nur dessen Entwicklung, sondern auch dessen Gewicht in der Volkswirtschaft berücksichtigt werden. Dieses Gewicht lässt sich anhand des Anteils des Faktors an den Gesamtfaktorkosten messen. Für weitere Informationen zum Begriff des Beitrags siehe Bundesamt für Statistik (BFS), Die Schweizer Wirtschaft von den Neunzigerjahren bis heute, Wichtige Fakten und Konjunkturanalysen, Neuenburg, 2005. Schweizer Volkswirtschaft Die Analysen des MFP-Wachstums in der Schweiz zeigen, dass der Produktionsfaktor Kapital der Hauptmotor des Wirtschaftswachstums im Zeitraum von 1991–2004 war. Bild: Keystone in der Zusammensetzung des Arbeitsangebots, konjunkturelle Schwankungen, nicht berücksichtigte Aktiva (u.a. immaterielle Werte, natürliche Ressourcen) und statistische Messfehler. Deshalb kann auf keinen Fall von einer allzu engen Korrelation zwischen MFP und technologischem Fortschritt ausgegangen werden. Kapitalinput als Hauptmotor des Wirtschaftswachstums in der Schweiz Das mittlere jährliche BIP-Wachstum von 1,1% im Zeitraum 1991–2004 resultiert aus dem positiven Beitrag des Faktors Kapital von 0,6% sowie aus dem Anstieg der MFP von 0,4% (siehe Grafik 1). Das übrige Wachstum erklärt sich durch den geringfügigen Beitrag des Faktors Arbeit von weniger als 0,1%. Die unterschiedliche Dynamik der beiden Faktorinputs hatte eine mittlere jährliche Erhöhung der Kapitalintensität um 2,1% zur Folge. Über den gesamten Berichtszeitraum hinweg erhöhte sich der Anteil der Arbeitskosten an den Gesamtfaktorkosten, während der Anteil der Kapitalkosten schwindet. Wir haben es folglich mit einer strukturellen Veränderung hinsichtlich des Einsatzes der Produktionsfaktoren im Produktionsapparat der Schweiz zu tun. Diese Restrukturierung bewirkt zunächst 42 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 12-2006 einen starken Rückgang der Anzahl geleisteter Arbeitsstunden. Man erinnert sich: Die Erwerbslosigkeit ist in der Schweiz bis 1997 markant gestiegen, um sich anschliessend schrittweise zu verringern. Die Restrukturierung führt ferner zu einer merklichen Erhöhung der Kapitalleistungen für den im Produktionsprozess eingesetzten Kapitalstock. Die Schweizer Wirtschaft wird also immer kapitalintensiver. Angesichts des prozyklischen Charakters der MFP-Entwicklung – d.h. dem Abflauende in Stagnationsphasen und Erstarken in Zeiten der Hochkonjunktur – empfiehlt sich eine Analyse des Zeitraums von 1991–2004 (siehe Tabelle 1) unter Berücksichtigung der verschiedenen Phasen des Wirtschaftszyklus (konjunkturelle Wendepunkte). 1991–1996 Die Phase von 1991–1996 ist durch eine hohe Erwerbslosigkeit und ein tiefes durchschnittliches jährliches BIP-Wachstum von +0,4% gekennzeichnet. Der Anstieg des Zinsniveaus bremst die Investitionsbereitschaft und beeinträchtigt dadurch das Wachstum des Kapitalinputs. Dieser bleibt jedoch positiv. Die Anzahl geleisteter Arbeitsstunden verringerte sich. Das bescheidene Wirtschaftswachstum ist folglich den Beiträgen des Kapital- Schweizer Volkswirtschaft inputs (+0,6%) und der MFP (+0,4%) zuzuschreiben, die stark genug waren, um den Rückgang des Beitrages des Arbeitsinputs (–0,6%) zu kompensieren. 1996–2000 Zwischen 1996 und 2000 verbesserte sich die wirtschaftliche Lage der Schweiz. Der deutliche Zuwachs des BIP (mittlere jährliche Wachstumsrate: +2,4%) trug zum Abbau der Erwerbslosigkeit bei. Der Rückgang des Zinsniveaus bewirkte ein Wachstum der Investitionen, insbesondere bei den Ausrüstungsgütern. Beide Produktionsfaktoren und die MFP leisteten einen positiven Beitrag zum Wirtschaftswachstum. Da der Kapitalinput stärker wuchs als der Arbeitsinput, erhöhte sich die Kapitalintensität (1,9%). 2000–2003 Kasten 2 Bibliografie – Bundesamt für Statistik (BFS), Arbeitsproduktivität: Internationale Vergleiche: Datenlage und Interpretation, Neuenburg, 2004. – Bundesamt für Statistik (BFS), Die Schweizer Wirtschaft von den Neunzigerjahren bis heute, Wichtige Fakten und Konjunkturanalysen, Neuenburg, 2005. – Bundesamt für Statistik (BFS), Kapitalentwicklung als wichtigster Wachstumsmotor der Schweizer Wirtschaft in den vergangenen 13 Jahren, BFS Aktuell, Neuenburg, 2006a. – Bundesamt für Statistik (BFS), Stock de capital non financier, Rapport méthodologique, Neuenburg, 2006b. – Bundesamt für Statistik (BFS), Productivité multifactorielle, Rapport méthodologique, Neuenburg, 2006c. – Bundesamt für Statistik (BFS), Arbeitsmarktindikatoren 2006, Neuenburg, 2006d. – Bundesamt für Statistik (BFS), Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung: Eine Einführung in Theorie und Praxis – «Methoden und Konzepte des ESVG», Neuenburg, 2003. – Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), Compendium of Productivity Indicators, Paris, 2005. – Solow, Robert, A Contribution to the Theory of Economic Growth, Quarterly Journal of Economics, 70, S. 65–94, 1956. Von 2000-2003 geriet die Schweizer Wirtschaft in eine Stagnationsphase; das mittlere jährliche BIP-Wachstum ging erneut auf +0,4% zurück. Infolge des Rückgangs der Ausrüstungsinvestitionen verlangsamte sich das Wachstum des Kapitalinputs, bleib aber im positiven Bereich. Da der Arbeitsinput gleichzeitig sank, nahm die Kapitalintensität weiter zu (2,0%). Der Kapitalinput wirkte wiederum als Wachstumsstütze (ebenso wie die MFP), wogegen der Beitrag des Arbeitsinputs leicht negativ war. 2004 Das Jahr 2004 signalisiert die Rückkehr auf den Wachstumspfad mit einem BIP-Wachstum von +2,3%. Die neuesten verfügbaren Informationen bestätigen den nachhaltigen Charakter dieser Wende. Beide Produktionsfaktoren – Arbeit und Kapital – ebenso wie die MFP trugen zum Wirtschaftswachstum bei. Bemerkenswert ist, dass der Arbeitsinput als Hauptmotor des Wirtschaftswachstums gewirkt hat. Allerdings ist die Zunahme der tatsächlich geleisteten Arbeitsstunden hauptsächlich darauf zurückzuführen, dass 2004 ein Schaltjahr war und mehr Feiertage auf Wochenenden fallen als 2003. Da der Arbeitsinput stärker gewachsen ist als der Kapitalinput, ergibt sich – zum ersten Mal in diesem Jahrzehnt – eine Verringerung der Kapitalintensität (–0,5%). Erhöhte Kapitalintensität Die Entwicklung der Kapitalintensität zeigt seit Beginn dieses Jahrzehnts Zeichen der Verlangsamung, bleibt aber weiterhin positiv. Die Hauptursache dafür liegt in einer Verlangsamung der Kapitalakkumulation der Schweizer Wirtschaft. So betrug die Investitionsquote im Zeitraum von 1991-2000 noch 24%, während sie 2000–2004 auf 22% zurückging. 43 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 12-2006 Diese verschiedenen Ergebnisse widerspiegeln die Tatsache, dass die Schweizer Wirtschaft ein ausserordentlich hohes Niveau an Kapitalintensität erreicht hat. Pro Arbeitsstelle wird heute sehr viel mehr Kapital eingesetzt als vor 13 Jahren, was den Erhalt eines hohen Lebensstandards ermöglicht, obschon die Anzahl tatsächlich geleisteter Arbeitsstunden praktisch stagniert. Allerdings ist heute noch nicht ersichtlich, ob die Verlangsamung des Rhythmus der Kapitalakkumulation auf konjunkturelle oder strukturelle Faktoren oder allenfalls auf einen Attraktivitätsverlust der Schweiz als Produktionsstandort zurückzuführen ist. Fazit Die jüngsten Arbeiten des BFS im Bereich der Messung des nicht finanziellen Kapitalstocks haben die Voraussetzungen zur Schätzung der Kapitalleistungen und des Wachstums der Multifaktorproduktivität geschaffen. Diese Arbeiten haben experimentellen Charakter und sollen in naher Zukunft durch weiterführende Analysen ergänzt werden. So sollen insbesondere Überlegungen angestellt werden zur Frage der Zusammensetzung des Arbeitsinputs bezüglich Qualifikation der Arbeitnehmenden und deren Auswirkungen auf die Ergebnisse der MFP. Die Analysen des MFP-Wachstums in der Schweiz zeigen, dass der Produktionsfaktor Kapital der Hauptmotor des Wirtschaftswachstums im Zeitraum von 1991–2004 war. Diese Entwicklung geht einher mit einer starken Zunahme der Kapitalintensität: Pro tatsächlich geleistete Arbeitsstunde wird immer mehr Kapital eingesetzt, um immer mehr Waren und Dienstleistungen zu produzieren. Allerdings ist zu beobachten, dass sich das Wachstum der Kapitalintensität – bedingt durch die Verlangsamung der Kapitalakkumulation – in jüngster Zeit (2000-2004) allmählich abgeschwächt hat. Die neuen Untersuchungen des BFS werfen ein anderes Licht auf Themen wie Wachstum, Konkurrenzfähigkeit und die Stellung der Schweizer Wirtschaft auf dem Weltmarkt. Das Spektrum möglicher Performance-Analysen der Schweizer Wirtschaft wird dadurch erheblich erweitert. Die Ergebnisse stellen somit zusätzliche statistische Grundlagen für die Analysen bzw. Entscheidungen bereit, die ihrerseits unsere wirtschaftlichen Rahmenbe dingungen beeinflussen können. Schweizer Volkswirtschaft Erwerb von Ferienwohnungen durch Personen im Ausland in der Schweiz im Jahr 2005 Im Jahr 2005 wurden für den Erwerb von Ferienwohnungen durch Personen im Ausland etwas weniger Bewilligungen erteilt als im Kontingente Vorjahr. Die Zahl der tatsächlich Seit 2002 muss der Bundesrat nicht mehr alle zwei Jahre bei der Festsetzung der jährlichen kantonalen Bewilligungskontingente die gesamtschweizerische Zahl dieser Kontingente herabsetzen, sondern kann sie im Rahmen einer obersten Grenze von 1500 Einheiten unter Berücksichtigung der volkswirtschaftlichen und staatspolitischen Interessen des Landes nach seinem Ermessen bestimmen. Er hat sie auf 1400 Einheiten festgelegt. Mit den genannten Lockerungen und der im Jahre 1996 eingeführten sog. Pool-Lösung konnte der konstante Kontingentsmangel in erfolgten Erwerbe durch Ausländer liegt jedoch etwas über derjenigen des Vorjahres, weshalb die bewilligte Fläche entsprechend höher ist. Im Grundbuch wurden 1653 Handänderungen eingetragen. Nach Abzug der von Schweizern zurückgekauften und unter Ausländern übertragenen Grundstücke ergibt sich ein Nettozuwachs von 891 Ferienwohnungen. Eine vergleichbare Entwicklung scheint sich für das Jahr 2006 abzuzeichnen. Gertrud Zinniker Sektion Erwerb von Grundstücken durch Personen im Ausland, Bundesamt für Justiz (BJ), Bern den Kantonen Tessin, Waadt und Wallis wesentlich gemildert werden. Wie bis anhin kann ein Kanton die im laufenden Jahr nicht gebrauchten Kontingentseinheiten auf das darauf folgende Jahr übertragen. Ende Oktober des zweiten Jahres fallen diese an den Bund zurück und können auf Gesuch einem Kanton zugeteilt werden, wenn dieser sein Kontingent des laufenden Jahres bereits aufgebraucht hat. Es darf ihm aber höchstens die Hälfte seines ordentlichen Kontingents zusätzlich zugesprochen werden. Zusätzliche Einheiten aus dem Kontingent 2005 beanspruchten die Kantone Tessin, St. Gallen, Wallis und Waadt. Vom gesamtschweizerischen Kontingent von 1400 Einheiten wurden alle 1400 bewilligt (2004: 1362). Die Ausschöpfung der Kontingente stimmt in einem bestimmten Jahr mit den erteilten Bewilligungen nicht unbedingt überein. Die Zahl der erteilten Bewilligungen kann insgesamt oder auch nur in einzelnen Kantonen etwas höher als das Jahreskontingent liegen, dies aus zwei Gründen: – Erstens sind die Kontingentseinheiten, die in einem Jahr nicht gebraucht werden, auf das folgende Jahr übertragbar; Grafik 1 Entwicklung der Kontingentsausschöpfung, 1985–2005 Kontingente Ausgeschöpfte Kontingente Ausschöpfung in % 100 2000 1800 90 1600 80 1400 70 1200 60 1000 50 800 40 600 30 400 20 200 10 0 0 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 Quelle: BJ / Die Volkswirtschaft 44 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 12-2006 Schweizer Volkswirtschaft Bild: Keystone Im Jahr 2005 wurde das gesamtschweizerische Kontingent für den Erwerb von Ferienwohnungen durch im Ausland wohnhafte Personen von 1400 Einheiten zu 100% ausgenützt. – zweitens können in früheren Jahren erteilte Grundsatzbewilligungen (Zusicherungen von Bewilligungen an Verkäufer) auch später noch über einen bestimmten Zeitraum ausgeschöpft werden. Grafik 2 Zur Entwicklung der Kontingentsausschöpfung siehe Grafik 1, welcher auch entnommen werden kann, dass im langjährigen Durchschnitt die Kontingente nur etwa zu 70% ausgeschöpft wurden. Bewilligungen und Handänderungen von Ferienwohnungen, 2005 (CH Total Bewilligungen: 1845; Handänderungen: 1653) Bewilligungen Handänderungen Anzahl 800 Bewilligungen 700 Im Jahr 2005 wurden in der Schweiz 1845 Bewilligungen für den Erwerb von Ferienwohnungen erteilt (im Vorjahr 1874). Der Grossteil der Bewilligungen wurde in den Kantonen Wallis (759), Waadt (339), Graubünden (295), Tessin (204) und Bern (161) erteilt (vgl. Grafik 2). 600 500 400 300 200 Handänderungen 100 0 BE LU UR SZ OW NW GL FR SG GR TI VD VS NE Quelle: BJ / Die Volkswirtschaft 45 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 12-2006 Die Handänderungsstatistik gibt – im Unterschied zur Bewilligungsstatistik – Aufschluss über die tatsächlich ausgeübten Erwerbsgeschäfte. Im langjährigen Durchschnitt Schweizer Volkswirtschaft Tabelle 1 Nettozuwachs an ausländischem Grundeigentum, 2005 Kanton Bern Total Handänderungen Anzahl Fläche in m2 Handänderungen zwischen Ausländern Anzahl Fläche in m2 110 31 855 16 Luzern 1 859 0 Schwyz 7 1270 1 Obwalden 27 6281 2 Nidwalden 14 5443 Glarus 2 Freiburg St.Gallen Graubünden Rückerwerb durch Schweizer Anzahl Fläche in m2 5707 Nettozuwachs Anzahl Fläche in m2 4 1374 90 24 774 9 2033 –8 –1174 100 8 2123 –2 –953 370 7 1140 18 4771 0 3 1451 11 3992 335 0 2 2565 0 –2230 9 3857 5 13 5937 –9 –4165 4 520 0 4 851 0 –331 404 83 647 80 186 135 100 138 –65 178 2085 13 725 Tessin 182 45 851 38 9574 1 500 143 35 777 Waadt 150 62 657 45 14 154 19 5645 86 42 858 Wallis Schweiz 743 192 324 229 56 099 90 28 005 424 108 220 1653 434 899 416 101 814 346 186 724 891 146 361 Quelle: BJ / Die Volkswirtschaft Grafik 3 Handänderungen nach Nationalität der Erwerber, 2005 (Total Handänderungen: 1653) Deutschland Niederlande Frankreich Übriges Europa Italien USA Liechtenstein Sowjetunion (ehemalige) Österreich Israel Belgien Übriger Naher Osten Grossbritannien Übrige Länder Quelle: BJ / Die Volkswirtschaft führen etwa 85% aller Bewilligungen zu einem Grundbucheintrag. Die Differenz zwischen der Handänderungs- und der Bewilligungsstatistik ergibt sich, weil zwischen der Erteilung einer Bewilligung und dem Eintrag im Grundbuch in der Regel mehrere Monate verstreichen und die Statistik auf die Handänderungen des erhobenen Jahres abstellen muss. Weiter kann es vorkommen, dass die Ausländer auf den Erwerb verzichten. Im Jahr 2005 war die Zahl der Handänderungen für Ferienwohnungen mit 1653 höher als im Vorjahr (1397). Am meisten Eintragungen in das Grundbuch wurden in den klassischen Fremdenverkehrskantonen verzeichnet: Wallis 743, Graubünden 404, Tessin 182, Waadt 150 und Bern 110 (vgl. Grafik 2). Die Aufteilung der Handänderungen nach der Nationalität der Erwerberinnen und Erwerber hat sich kaum geändert (vgl. Grafik 3). Nettozuwachs Kasten 1 Statistik über den Erwerb von Ferienwohnungen Ferienwohnungen können nur in Kantonen erworben werden, welche dazu eine entsprechende Rechtsgrundlage eingeführt haben. Zurzeit sind das 16 Kantone, wobei nur in etwa der Hälfte davon auch tatsächlich eine Nachfrage besteht. Erhoben werden folgende Daten: die Anzahl der erteilten Bewilligungen, die tatsächlich ausgeführten Handänderungen, die Fläche der Grundstücke, die Staatsangehörigkeit der Erwerberinnen und Erwerber sowie die Anzahl der Veräusserungsgeschäfte zwischen Ausländern und der Rückerwerbe durch Schweizer. Dadurch lässt sich der jährliche Nettozuwachs gesamtschweizerisch und aufgeteilt auf die Kantone ausweisen. Zusätzlich ausgewiesen wird die Ausschöpfung der Kontingente. 46 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 12-2006 Um den Nettozuwachs von ausländischem Ferienwohnungseigentum in der Schweiz zu berechnen, sind vom Total der Handänderungen einerseits die Rückerwerbe durch Schweizerinnen und Schweizer und zusätzlich die Veräusserungen von Ausländern an Ausländer in Abzug zu bringen. Für das Jahr 2005 ergibt sich – nach Abzug von 416 Übertragungen zwischen Ausländern und 346 Rückübertragungen an Schweizerinnen und Schweizer – ein Nettozuwachs von 891 Ferienwohnungen. Flächenmässig macht dies rund 15 (Vorjahr 27) Hektaren aus. Detaillierte Angaben mit der Verteilung auf die Kantone können der Tabelle 1 entnommen werden. Internationales Wirkungen der allgemeinen Budgethilfe – eine positive Zwischenbilanz 2006 wurde auf internationaler und nationaler Ebene in verschiedenen Arbeiten eine Bilanz zur Wirkung der allgemeinen Budgethilfe als Instrument der Entwicklungszusammenarbeit gezogen. Dabei hat sich gezeigt, dass dieses Instrument zwar kein Allheilmittel für sämtliche Entwicklungsprobleme ist, dass jedoch eine wichtige Schlussfolgerung gezogen werden kann: Budgethilfe ist unter gewissen Voraussetzungen eine wichtige Komponente der Zusammenarbeit. Die Schweiz ist bisher in der Vergabe von Budgethilfe selektiv vorge- Die generelle Budgethilfe legt ein besonderes Augenmerk auf die Armutsbekämpfung und die Wachstumsförderung. Sie richtet sich insbesondere an Länder, die bereits erste wirtschaftliche und soziale Reformen umgesetzt haben, wie Burkina Faso. Im Bild: Schule für Erwachsenenalphabetisierung in Kantchari. Bild: Photopress gangen und sieht sich in ihrem Ansatz durch die Ergebnisse von unabhängigen Untersuchungen bestätigt, namentlich einer grossangelegten Evaluation unter Federführung der OECD. Jean-Luc Bernasconi Leiter Ressort Makroökonomische Unterstützung, Bereich Wirtschaftliche Entwicklungszusammenarbeit, Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco), Bern Von der Zahlungsbilanzhilfe zur allgemeinen Budgethilfe Die allgemeine Budgethilfe trat Ende der Neunzigerjahre als neuartiges Instrument der finanziellen Entwicklungszusammenarbeit in Erscheinung. Gewisse Geberländer wie die Schweiz – speziell das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) – setzten dieses relativ früh, aber sehr gezielt ein. Sie ersetzte die Zahlungsbilanzhilfe, die zuvor punktuell Ländern gewährt worden war, die sich mit unerwarteten und grossen Aussenbilanzdefiziten konfrontiert sahen. Das Ziel der Zahlungsbilanzhilfen war ein kurzfristiges: Durch die Finanzierung von Importen sollte eine rasche makroökonomische Stabilisierung erreicht werden. Auch wenn diese kurzfristige Zielsetzung in den meisten Fällen erfüllt wurde, hat sich gezeigt, dass diese Form der Unterstützung mittelfristig kaum zur wirtschaftlichen Entwicklung beigetragen hat. Obwohl das Ziel der wirtschaftlichen Stabilisierung zentral bleibt, ist allgemeine Budgethilfe langfristiger ausgerichtet und legt ein besonderes Augenmerk auf die Armutsbekämpfung sowie die Förderung des wirtschaftlichen Wachstums. Sie bevorzugt Partnerländer, die bereits erste wirtschaftliche und 47 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 12-2006 soziale Reformen umgesetzt haben und die entschlossen sind, diese Bemühungen fortzusetzen oder zu intensivieren. Durch die Bereitstellung von nicht gebundenen und nicht rückzahlbaren Ressourcen stellt die allgemeine Budgethilfe eine Investition in diese nationale Entwicklungspolitik dar. Das nationale Budget ist das zentrale Instrument zur Umsetzung einer solchen Politik. Partnerschaftliche Zusammenarbeit Budgethilfegelder sind keineswegs BlankoSchecks. Ihre Auszahlung ist vielmehr an gewisse, gemeinsam von Geber- und Empfängerländern festgelegte Leistungskriterien geknüpft, die regelmässig überprüft werden. Diese Bindung an Bedingungen war bereits Bestandteil der häufig angeprangerten Strukturanpassungsprogramme (SAP) der Achtzigerjahre. Die Budgethilfe beruht jedoch auf einer «Partnerschaft» und hebt sich von den SAP gerade dadurch ab, dass die Konditionalität durch die Partnerländer auf Basis ihrer wirtschaftlichen Entwicklungs- und Armutsbekämpfungsziele definiert werden. Diese Konditionalität wird in einem Verhandlungsprozess festgelegt, anstatt vom Ausland aufgezwungen zu werden. Ergänzt wird der Internationales Grafik 1 Analyserahmen zur Messung der Wirkung allgemeiner Budgethilfe 0. Voraussetzungen – Wirtschaftsleistung und -politik – Gouvernanz – Verwaltung der öffentlichen Finanzen – Ausgewiesenes Engagement für eine Wachstums- und Armutbekämpfungspolitik 1. Inputs – Finanzielle Ressourcen – Politikdialog und Auszahlungskriterien – Fachliche Unterstützung und Stärkung der Institutionen 2. Sofortwirkung – Ausweitung des Anteils der Auslandgelder, die über das Staatsbudget laufen – Bessere Vorhersehbarkeit der Aussenfinanzierung – Fokussierung des Politikdialogs und der Auszahlungskriterien auf Kernthemen – Bessere Koordination der Geber und Abstimmung mit den im Partnerland festgelegten Prioritäten 3. Kurzfristige Ergebnisse – Stärkung der Budgetdisziplin – Ausweitung des Anteils prioritärer Sektoren bei der Budgetallokation – Stärkung der Systeme zur Verwaltung der öffentlichen Finanzen – Grössere Verantwortung der Staaten bei der Umsetzung des Budgets (Rechenschaft ablegen) – Bessere Übereinstimmung zwischen den Zielen einzelner Politikbereiche und dem wirtschaftlichen Rahmen 4. Mittelfristige Ergebnisse 5. Langfristige Wirkung – Wirtschaftliche Stabilität – Rahmenbedingungen für private Investitionen – Effizienz der öffentlichen Dienstleistungen … aber überzeugende Zwischenergebnisse Makroökonomische Stabilität – Wirtschaftswachstum – Armutsbekämpfung Quelle: OECD / Die Volkswirtschaft 1 Eine Beschreibung der vom Seco festgelegten Budgethilfestrategie ist abrufbar unter www.seco-cooperation. admin.ch, Rubrik «Wirtschaftliche Rahmenbedingungen», «Budgethilfe». 2 Burkina Faso, Malawi, Mosambik, Nicaragua, Ruanda, Uganda und Vietnam. Der Synthesebericht und die Vorbereitungsstudien sind abrufbar unter www.oecd.org/ dac/evaluation. 3 Eine Synthese zu diesem Thema liefern Clemens, Radelet und Bhavnani (2004), welche die Ergebnisse in drei Kategorien einteilen: (i) Studien, die eine positive Korrelation finden, (ii) Studien, die zum Schluss kommen, dass keine positive Korrelation existiert und (iii) Studien, die eine positive Korrelation unter gewissen Voraussetzungen nachweisen. In ihrer eigenen Untersuchung verwenden die Autoren eine relativ komplexe ökonometrische Methode zur Analyse der Wirkung der verschiedenen Hilfsmodalitäten auf das Wachstum. Sie weisen nach, dass sich gewisse Modalitäten (u.a. die Budgethilfe) kurzfristig positiv auf das Wachstum auswirken können, gelangen indessen auch zum Schluss, dass die zur Verfügung gestellten Mittel ab einem gewissen Umfang an Wirkung verlieren. Easterly (2006) dessen Skepsis gegenüber der Entwicklungszusammenarbeit ein breites Echo in der Schweizer Presse gefunden hat, fasst in seinem Buch diejenigen Studien zusammen, welche keine positive Korrelation nachweisen können. 4 In ihrer mosambikanischen Länderstudie kommen Arndt, Jones und Tarp (2006) zum Schluss, dass die Entwicklungshilfe und insbesondere die Budgethilfe einen spürbaren und klaren Beitrag zu den sehr starken wirtschaftlichen und sozialen Fortschritten des Landes seit dem Ende des Bürgerkrieges geleistet hat. 5 Befragung «Doing business 2006», Weltbank, 2006. 6 Gemäss den Daten des Internationalen Friedensforschungsinstituts Stockholm. Siehe www.sipri.org. 7 Das Problem der Fungibilität besteht dann, wenn durch Projektfinanzierung öffentliche Ressourcen aus dem Staatsbudget freigesetzt werden, welche anschliessend für nicht prioritäre Ausgaben verwendet werden. zwischen der Budgethilfe und der erwarteten Wirkung festgestellt werden (Wirtschaftswachstum, Armutsverminderung). Dieser Befund überrascht nicht, ist doch die Kausalitätskette sehr komplex (siehe Grafik 1). Dieses Ergebnis entspricht auch den Resultaten zahlreicher statistischer Untersuchungen, welche sich mit der Korrelation zwischen Hilfsvolumen (u.a. Budgethilfe) und Wirtschaftswachstum befassten und zu teilweise gegensätzlichen Schlussfolgerungen gelangen.3 Daneben erklärt sich das Fehlen eines statistisch nachweisbaren Zusammenhangs in einer Querschnittsstudie mit mehreren Ländern nicht zuletzt dadurch, dass die Entwicklungshilfe über die Zeit und je nach geografischem Raum keine homogene Variable darstellt. Deshalb scheint es nützlicher, die konkrete Situation einzelner Länder zu untersuchen.4 Politikdialog vielerorts durch technische Unterstützung oder eine Stärkung der institutionellen Kapazitäten. Damit können die Partnerländer von den vorhandenen Erfahrungen bei der Definition und Umsetzung häufig komplexer Reformen profitieren. Die allgemeine Budgethilfe beinhaltet also weit mehr als den Transfer von Finanzmitteln.1 Die Schweiz wendet das Instrument sehr selektiv an. Zurzeit engagiert sich das Seco in fünf Partnerländern: Burkina Faso, Ghana, Mosambik, Nicaragua und Tansania. Die jährlichen Auszahlungen erreichen etwa 35 bis 40 Mio. Franken. Damit nimmt die allgemeine Budgethilfe weniger als 3% der von der Schweiz bereitgestellten öffentlichen bilateralen Entwicklungsgelder in Anspruch. Wirkung schwierig abzuschätzen… Nach mehreren Jahren praktischer Erfahrung mit dem neuen Instrument haben sich rund 20 Geberländer und multilaterale Institutionen, darunter die Schweiz, unter Federführung des Entwicklungshilfeausschusses (DAC) der OECD vereint und eine unabhängige Evaluation über die allgemeine Budgethilfe in Auftrag gegeben.2 In der Evaluation konnte auf wissenschaftlicher Basis – vor allem wegen methodologischer Schwierigkeiten – kein direkter Bezug 48 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 12-2006 Eine positive Rolle spielt Budgethilfe für die makroökonomische Stabilität als unerlässlicher Rahmenbedingung für Wachstum. Bei der Zahlungsbilanzhilfe wurde versucht, die makroökonomischen Kerngrössen kurzfristig zu stabilisieren. Bei der Budgethilfe besteht das Ziel darin sicherzustellen, dass diese Stabilität von Dauer ist und gleichzeitig strukturelle und soziale Herausforderungen, welche das Wachstum beeinträchtigen, anzugehen. Durch den Politikdialog im Rahmen des Budgethilfeprozesses wird immer wieder getestet, ob die Prioritäten eines bestimmten Bereichs (zum Beispiel die Rekrutierung von Lehrkräften mit dem Ziel einer höheren Einschulungsrate) vereinbar sind mit dem Erhalt des makroökonomischen Gleichgewichts (in diesem Fall eine kontrollierte Zunahme der Lohnsumme). Geschäftsklima und Privatinvestitionen Privatinvestitionen werden durch den mit der Budgethilfe initiierten Politikdialog begünstigt, weil dadurch die Reformen auf eine begrenzte Anzahl fokussiert werden. Dieser Effekt ist nachgewiesen: In der jährlichen Erhebung der Weltbank über Wirtschaftshemmnisse für Unternehmen werden für gewisse afrikanische Länder, in denen die Budgethilfe in den vergangenen Jahren an Bedeutung gewonnen hat, deutliche Fortschritte festgestellt: zum Beispiel Ghana oder Tansania, welche 2006 diesbezüglich unter den 10 reformeifrigsten Ländern rangierten.5 Effizienz der öffentlichen Ausgaben Der Einfluss der Budgethilfe auf die Zusammensetzung der Budgetausgaben und die Haushaltführung in den Partnerländern ist Internationales direkter messbar. Der Anteil der prioritären Ausgaben (Gesundheit, Bildung, Infrastruktur) an den Staatshaushalten ist in Ländern, die Budgethilfe erhalten, stetig gewachsen. Die Allokationseffizienz – d.h. die Übereinstimmung zwischen Budgetallokationen und prioritären Bereichen der jeweiligen Entwicklungspolitik – ist kontinuierlich gestiegen. Der zuweilen von den Kritikern der Budgethilfe vermittelte Eindruck, wonach die Mittel der Budgethilfe lediglich die nicht-produktiven Ausgaben des Staates – wie z.B. die Landesverteidigung – alimentierten, wird durch die Evaluation und weitere Analysen nicht erhärtet. In den fünf Ländern, denen das Seco Budgethilfe gewährt, liegen die Militärausgaben durchschnittlich bei 1,1% des Bruttoinlandprodukts (BIP) und sind seit 2000 jährlich um 2% zurückgegangen.6 Demgegenüber liegt Kasten 1 Budgethilfe und Korruption: Herausforderungen Im Zusammenhang mit der wirtschaftlichen und politischen Gouvernanz wird die Budgethilfe oft als ein besonders risikoreiches Instrument wahrgenommen, da die Rückverfolgbarkeit der Mittel prinzipiell weniger eindeutig scheint als bei eingegrenzten, in sich geschlossenen Projekten. Das Risiko der schlechten wirtschaftlichen Regierungsführung besteht prinzipiell bei allen Einnahmequellen des Staatshaushalts (Steuereinnahmen etc.). Diese als treuhänderisch zu bezeichnenden Risiken sind also in den Schwächen der öffentlichen Finanzverwaltung begründet. Sie sind umso mehr ernst zu nehmen, als die allfälligen Geschädigten nicht nur die Steuerzahler der Geberländer, sondern vor allem die Bevölkerung in den Partnerländern sind. Die treuhänderischen Risiken der Budgethilfe bestehen aus vier Dimensionen: Transferrisiken: Sie beinhalten Risiken, die an den eigentlichen Mitteltransfer der Budgethilfe gekoppelt sind, etwa indem Mittel abgezweigt werden, bevor sie im Finanzministerium des Ziellandes angekommen sind. Die externen Geldgeber finanzieren eine externe Prüfung zur Kontrolle dieses Risikos, welches sich allerdings in den vom Seco betreuten Ländern bisher noch nie konkretisiert hat. Risiko der nicht geplanten Ausführung: Damit wird das Risiko bezeichnet, dass sich die effektive Budgetumsetzung nicht an das vom Parlament verabschiedete Budget hält. Risiko der Nicht-Registrierung: Dieses bezeichnet das Risiko einer nicht adäquaten Verbuchung der Finanzflüsse sowie einer nicht vorhandenen resp. nicht den qualitativen und terminlichen Bedürfnissen angepassten internen oder externen Kontrolle. Risiko der sub-optimalen Ressourcenverwendung: Dieses beruht auf dem Konzept einer Verwendung der Ressourcen gemäss den Prinzipen der Wirtschaftlichkeit (Einkauf zum günstigsten Preis), Effizienz (effektiv erbrachter Service Public) und Wirksamkeit (gemessen an den Entwicklungszielen). Das Erkennen und Limitieren der treuhänderischen Risiken beruht auf drei Arten von Instrumenten: – Vorgängige Diagnose; – simultane Kontrolle; – nachträgliche Buchprüfung und Evaluation. Für das Seco ist die vorgängige Diagnose besonders wichtig. Ein Engagement in Form von Budgethilfe wird nur in Betracht gezogen, wenn sich das treuhänderische Risiko in einem vertretbaren Rahmen bewegt, wenn die angeforderte Unterstützung den Haushalt des Partnerlandes wirklich stärkt und wenn eine solche Hilfe von den multilateralen Institutionen zugestanden worden ist. Die externen und unabhängigen Diagnosen werden in der Regel von den Gebern in Absprache mit den Behörden veranlasst. Sie folgen der PefaMethodologie («Public Expenditure and Financial Accountability»), die mit Schweizer Unterstützung entwickelt worden ist.a Mit diesem Instrument wird das Risiko beim Einstieg sowie die Fortschritte bei der Stärkung der öffentlichen Finanzverwaltung gemessen. In den Ländern, in denen das Seco präsent ist, werden die simultanen Kontrollen der Ausgaben von den nationalen Haushalts- und Finanzkontrollorganen durchgeführt. Die Qualität dieser nationalen Systeme hängt natürlich von den lokalen Kapazitäten ab, die deshalb regelmässig evaluiert werden. Das reibungslose Funktionieren der Kontrollorgane steht im Zentrum des politischen Dialogs zwischen Gebern und lokalen Behörden. Die weiteren Dimensionen der Korruption (Schmiergelder, «Kleinkorruption», Bestechung, schwarze Kassen, passive Bestechung usw.) sind für die Entwicklung sehr schädlich, stellen aber für die Budgethilfe kein grösseres Risiko dar als für andere Formen der Zusammenarbeit. Der mit der Budgethilfe einhergehende Dialog kann hingegen zum Anlass genommen werden, die Vorgänge transparenter zu machen. So wurden in gewissen Partnerländern institutionelle Reformen (z.B. des Justizsystems oder des öffentlichen Dienstes) als Bedingung für die Budgethilfe festgelegt. Die tatsächliche Wirkung solcher Massnahmen wird regelmässig überwacht. a Für nähere Informationen zur Pefa-Methodologie siehe www.pefa.org. 49 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 12-2006 dieser Anteil in den einkommensschwachen oder den OECD-Ländern bei 2,6%. Die Budgethilfe kann dem Problem der «Fungibiliät» der Projekthilfe insoweit vorbeugen, als sie einen Politikdialog über das gesamte Budget ermöglicht.7 Management der öffentlichen Finanzen Bezüglich der Effizienz bei der Verwaltung der öffentlichen Finanzen (operative Effizienz) ist ebenfalls ein Aufwärtstrend auszumachen. Durch die zusätzlichen Beiträge an den Staatshaushalt steigen auch die Anforderungen der Geber- an die Partnerländer punkto Transparenz und Integrität des Budgets. Damit könnten die lokalen, mit der Kontrolle betrauten Institutionen und Vertragsparteien verdrängt werden. Die Erfahrungen zeigen jedoch, dass sich diese Prozesse gegenseitig stärken, zum Beispiel wenn sich die Geberländer auf Berichte der nationalen Rechnungsprüfungsorgane – wie Rechnungshöfe oder staatliche Revisionsstellen – berufen. Prioritäre öffentliche Dienstleistungen Die Budgethilfe führt zu einer deutlichen Ausweitung der prioritären öffentlichen Dienstleistungen (Gesundheit, Bildung und Infrastruktur). Die Wirkung auf die Qualität ist hingegen weniger eindeutig. Der Grund dafür liegt in der Ausrichtung der Millenniums-Entwicklungsziele, die vorwiegend eine quantitative Verbesserung gewisser Indikatoren (z.B. die Bruttoeinschulungsrate) anstreben. Die staatlichen Massnahmen konzentrieren sich deshalb zuerst darauf, die dafür notwendigen Voraussetzungen zu schaffen (Rekrutierung von Lehrkräften, Bau von Schulen). Solche Bemühungen sind jedoch nur nachhaltig, wenn sie bald durch Massnahmen zur Sicherstellung der Qualität ergänzt werden. Budget- und Projekthilfe Schliesslich konnte mit der Evaluation auch die Beziehung zwischen allgemeiner Budgetund Projekthilfe überprüft werden. Zu voreilig wurde davon ausgegangen, dass sich diese beiden Ansätze gegenseitig konkurrenzieren und ersetzen. Der unbestreitbare Beitrag der Budgethilfe zu einer besseren Koordination der Geberländer hat indes positive Folgen auf die Verwaltung der Mittel im Rahmen der traditionelleren Entwicklungszusammenarbeit in Form von Projekten. Dennoch überwiegen in den Programm-Portefeuilles der Geberländer, auch wenn sie Budgethilfe gewähren, weiterhin die Projekte. Immerhin ist eine wachsende Sensibilisierung für Effizienzprobleme – z.B. wegen parallelen Verwaltungsstrukturen – spürbar, vor allem in Ländern mit sehr beschränkten Verwaltungskapazitäten. Abgese- Internationales Kasten 2 Referenzen – Arndt Channing, Jones Sam und Tarp Finn, Aid and Development: The Mozambican Case, Discussion Paper no. 27E, Directorate of Studies and Policy Analysis, 2006. Abrufbar unter www.mpd.gov.mz/gest/ English.htm, Rubrik «Publikationen». – Clemens, Radelet und Bhavnani, Counting Chickens When They Hatch: The Short-term Effect of Aid on Growth, Working Paper 44, Center for Global Development, 2004. Abrufbar unter www.cgdev.org, Rubrik «Publikationen». – Easterly, W., The White Man’s Burden, The Penguin Press, 2006. – Isard Peter, Lipschitz Leslie, Mourmouras Alex und Yontcheva Boriana, The Macroeconomic Management of Foreign Aid: Opportunities and Pitfalls, Internationaler Währungsfonds, 2006. – Koeberle Stefan, Stavreski Zoran und Walliser Jan, Budget Support as More Effective Aid?, Weltbank 2006. 8 Diese auf den ersten Blick überraschende Schlussfolgerung erklärt sich durch das Problem der oben erwähnten Fungibilität sowie durch andere Faktoren. Wissenschaftliche Studien haben festgestellt, dass korrupte Individuen eine Präferenz für Projekte haben, die eine exklusivere Kontrolle der Mittel ermöglichen. Diese Exklusivität ist für Budgetressourcen weniger gegeben. Da Projekte oftmals dem Fiskus entgehen, können sie zudem betrugsanfälliger sein. 9 Für eine ausführliche Darstellung der Herausforderungen, welche durch einen massiven Zufluss der Auslandshilfe an das makroökonomische Management gestellt werden, siehe die ausgezeichnete Arbeit von Isard et al. (2006). 10 Burkina Faso, Mosambik, Nicaragua und Tansania. 11 Diese Grundsätze wurden in der Erklärung von Paris verankert, die im März 2005 von einer Vielzahl von Geberländern, u.a. der Schweiz, unterzeichnet wurde. Siehe www.oecd.org, Rubrik «Browse by Department», «DAC Development Co-operation». hen von der Harmonisierung werden die potenziellen Synergien zwischen Projekten und Budgethilfe noch zu wenig ausgeschöpft. Projekte sind zweifellos der geeignetste Ansatz, um innovative Ansätze zu testen oder mit gezielten Aktionen den Privatsektor zu fördern. Die Budgethilfe bietet dagegen einen idealen Resonanzboden zur Verbreitung positiver Felderfahrungen und zu deren grossflächiger Anwendung. Klar identifizierte Risiken Wie jede andere Form der Entwicklungszusammenarbeit ist die Budgethilfe mit gewissen Risiken verbunden, die aber im Voraus klar identifizierbar sind und sich mit geeigneten Strategien einschränken lassen. Ungebundene Mittel, die Entwicklungsländern zur Verfügung gestellt werden, werden gerne mit Korruption in Verbindung gebracht. Die Evaluation hat jetzt allerdings festgestellt, dass Budgethilfe nicht anfälliger für Korruptionsrisiken ist als Projekthilfe,8 vor allem wenn letztere ein grosses Volumen erreicht. Zudem lassen sich die Komponenten des treuhänderischen Risikos im Zusammenhang mit Budgethilfe gut identifizieren (siehe Kasten 1). Eine zweite Art von Risiken betrifft die makroökonomische Anfälligkeit. Einerseits könnte ein massiver Mittelzufluss in Form von Auslandhilfe die «Dutch Disease» auslösen, also eine reale Aufwertung der Landeswährung und damit einen Wettbewerbsverlust infolge der plötzlichen Nachfragezunahme nach Waren und Leistungen aus geschützten (bzw. nicht handelbaren) Sektoren. Dieses Phänomen wurde mitunter in Ländern beobachtet, in denen reichhaltige Vorkommen an natürlichen Ressourcen entdeckt und ausgebeutet wurden. Auch wenn dies in Ländern, die umfangreiche Hilfsgelder erhalten, noch nicht empirisch nachgewiesen wurde, lässt sich das Risiko nicht grundsätzlich ausschliessen. Deshalb wird dem makroökonomischen Management im Politikdialog ein prominenter Platz eingeräumt.9 Ein anderes Risiko betrifft den «Moral Hazard»: Durch den Zufluss externer Mittel könnten die Anstrengungen zur Mobilisierung interner Ressourcen des nationalen Steuersystems nachlassen. Auch dieses Szenario ist bis anhin nicht eingetreten, selbst wenn die Steuerbelastung in den betreffenden Ländern nur sehr leicht angestiegen ist. Das Seco engagiert sich in allen mit Budgethilfe unterstützten Ländern dafür, dass die Frage der internen Ressourcenmobilisierung voll in den Politikdialog integriert wird. Ein letztes, nicht zu vernachlässigendes Risiko liegt im Prozess des Politikdialogs selbst, falls sich dieser auf einen Meinungsaustausch zwischen den Regierungen von Partner- und 50 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 12-2006 Geberländern beschränkt, ohne Einbezug der lokalen demokratischen Institutionen (Parlamente), dezentraler Gemeinwesen, der Zivilgesellschaft oder des Privatsektors. Die Evaluation der OECD beschäftigt sich nicht sehr detailliert mit dieser wichtigen Dimension. Die Erfahrungen des Seco zeigen jedoch, dass die Partizipation der Zivilgesellschaft eine doppelte Herausforderung darstellt: – Den Zugang zu relevanten Daten über das Staatsbudget und die makroökonomische Politik verbessern; – die Kapazitäten der Verbände und Vereinigungen stärken, um diese Informationen zu verarbeiten und Stellungnahmen dazu formulieren zu können. Der Einbezug nichtstaatlicher Akteure ist einer der Schwerpunkte der schweizerischen Budgethilfe. Diese können zweifellos am besten beurteilen, wie effizient die staatlichen Leistungen in ihrem Land sind. Ausserdem bietet der Politikdialog rund um die Budgethilfe eine Plattform für einen vertieften Dialog über die Konditionen und Modalitäten einer Dezentralisierung, wie sich beispielsweise in Mosambik gezeigt hat. Welche Aufgaben und Vorteile für die Schweiz? Eine abschliessende Beurteilung der endgültigen Wirkung der Budgethilfe ist schwierig. Insgesamt bestätigen die positiven Schlussfolgerungen der Evaluation sowie die praktischen Erfahrungen der Schweiz, dass diese Art der Zusammenarbeit in bestimmten Fällen sehr wichtig ist. Dennoch muss der Mehrwert dieses grundsätzlich bewährten Instruments und sein Platz im Kontext der bilateralen Entwicklungszusammenarbeit der Schweiz immer wieder überprüft werden. Die Schweiz hat in letzter Zeit den Vorsitz der Gebergruppen in vier der fünf von ihr mit Budgethilfe unterstützen Länder übernommen.10 Diese Erfahrungen machen deutlich, dass eine starke Präsenz vor Ort durch die Kooperationsbüros für eine hohe Glaubwürdigkeit sowohl bei lokalen Partnern als auch bei den übrigen Geberländern sorgt. Mit der allgemeinen Budgethilfe kann zudem die Wirksamkeit der Entwicklungszusammenarbeit erhöht werden, weil die Entwicklungspolitiken im Dialog mit den Partnerländern entwickelt, die Ressourcen auf lokale Prioritäten konzentriert und die Geberpraktiken harmonisiert werden.11 Bestärkt durch diese Schlussfolgerungen und die eigenen positiven Erfahrung wird das Seco die Anwendung der Budgethilfe weiterführen und die Ergebnisse vor Ort regelmässig und objektiv evaluieren. Internationales Unternehmen und Korruptionsbekämpfung Praktisch jeden Tag wird in den Medien über Korruptionsfälle berichtet. Dabei handelt es sich nur um die Spitze des Eisbergs. Weltweit werden nach Schätzungen der Weltbank jährlich Schmiergelder in der Grössenordnung von 1000 Mrd. US-$ bezahlt. Die Folgen sind vor allem in den Entwicklungsländern verheerend. Auch in der Schweiz ist für viele Unternehmen die Korruptionsbekämpfung immer noch kein Thema – trotz der verschärften Strafrechtsbestimmungen, die in den letzten Jahren in Kraft getreten sind. Verantwortungsvolle Unternehmen setzen sich heute mit der Korruptionsgefahr bewusst aus- Spektakuläre Fälle von Korruption wie jene von Enron (im Bild: Ex-CEO Skilling nach der Urteilsverkündung im Oktober 2006) sind nur die Spitze des Eisbergs. Die Dunkelziffer ist enorm hoch, und die Folgekosten übersteigen die bezahlten Schmiergelder in der Grössenordnung von 1 Bio. US-$ jährlich bei weitem. Bild: Keystone einander und treffen Massnahmen, um das Korruptionsrisiko zu vermindern. Ein zweckmässiger Was ist eigentlich Korruption? Ansatz sind die so genannten Vereinfacht lässt sich Korruption beschreiben als den Missbrauch einer anvertrauten Machtstellung zur Erlangung eines unerlaubten Vorteils für sich oder für andere.1 Korruption ist ein umfassender Begriff, der verschiedene Erscheinungsformen beinhaltet. Dazu gehören die Bestechung (einschliesslich der Auslandskorruption), die private Korruption, die Vorteilsgewährung bzw. -annahme, das gezielte Anfüttern sowie die missbräuchliche Einflussnahme. Bestechung ist eine besonders schwere Form von Machtmissbrauch, bei der immer Business Principles. 1 In den Business Principles von Transparency International wird Korruption definiert als «das Anbieten, Geben oder Annehmen eines Geschenks, Darlehens, einer Provision, Belohnung oder irgend eines anderen Vorteils an oder von einer Person als Anreiz dazu, im Rahmen des normalen Geschäfts des Unternehmens etwas zu tun, was unredlich, illegal oder ein Vertrauensbruch ist.» Dr. Hugo Bruggmann Mitglied des Vorstandes von Transparency International Schweiz, Bern 51 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 12-2006 mindestens zwei Personen beteiligt sind: der Bestochene und der Bestechende. Bezeichnend ist, dass die involvierten Personen ein gemeinsames Interesse haben, dass die Bestechung nicht aufgedeckt wird. Da es bei Bestechungsfällen nur selten einen sichtbaren, direkten Schaden (wie z.B. einen materiellen Verlust oder eine Körperverletzung) und klare Beweise (wie z.B. ein Radarbild mit der Geschwindigkeitsüberschreitung, schriftliche Aufzeichnungen, Fingerabdrücke, DNATests) gibt, ist die Aufdeckung sehr schwierig. Fachleute gehen von einer Dunkelziffer von 97% bis 99% aus. Wenn Bestechungsfälle publik werden, ist dies oft so genannten Whistleblowers zu verdanken. Das sind Personen, die an ihrem Arbeitsplatz Zeugen von illegalen Praktiken werden, diese intern melden oder an die Öffentlichkeit tragen. Der durch Korruption angerichtete Schaden verteilt sich in der Regel auf eine Vielzahl von indirekt Geschädigten, welche sich bei unaufgedeckten Fällen ihres Schadens nicht bewusst sind. Solche indirekt Betroffenen können zum Beispiel die Steuerzahler, die Mitkonkurrenten bei einer Ausschreibung, die Aktionäre oder die Bevölkerung in Entwicklungsländern sein. Diese diffuse Scha- Internationales Kasten 1 Strafbarkeit von Unternehmen, Schweizerisches Strafgesetzbuch Art. 100quater (Abs. 1–3) 1 Wird in einem Unternehmen in Ausübung geschäftlicher Verrichtung im Rahmen des Unternehmenszwecks ein Verbrechen oder Vergehen begangen und kann diese Tat wegen mangelhafter Organisation des Unternehmens keiner bestimmten natürlichen Person zugerechnet werden, so wird das Verbrechen oder Vergehen dem Unternehmen zugerechnet. In diesem Fall wird das Unternehmen mit Busse bis zu 5 Mio. Franken bestraft. 2 Handelt es sich dabei um eine Straftat nach den Artikeln 260ter (kriminelle Organisation), 260quinquies (Finanzierung des Terrorismus), 305bis (Geldwäscherei), 322ter (Bestechung schweizerischer Amtsträger), 322quinquies (Vorteilsgewährung schweizerischer Amtsträger) oder 322septies Absatz 1 (Bestechung fremder Amtsträger) oder um eine Straftat nach Artikel 4a Absatz 1 Buchstabe a des Bundesgesetzes vom 19. Dezember 1986 gegen den unlauteren Wettbewerb (aktive Bestechung im privaten Sektor), so wird das Unternehmen unabhängig von der Strafbarkeit natürlicher Personen bestraft, wenn dem Unternehmen vorzuwerfen ist, dass es nicht alle erforderlichen und zumutbaren organisatorischen Vorkehren getroffen hat, um eine solche Straftat zu verhindern. 3 Das Gericht bemisst die Busse insbesondere nach der Schwere der Tat und der Schwere des Organisationsmangels und des angerichteten Schadens sowie nach der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit des Unternehmens. Anmerkung: Die in kursiver Schrift und in Klammern angebrachten Präzisierungen stammen vom Autor. 2 In dieser Zahl nicht eingeschlossen sind die Veruntreuung von öffentlichen Geldern und die Bestechung innerhalb des privaten Sektors. Vgl. World Bank, Medienmitteilung vom 8. April 2004. 3 Vgl. dazu die beiden folgenden Artikel: Pieth Mark, Bekämpfung der transnationalen Korruption: Das OECD-Instrument, in: Die Volkswirtschaft, 4-2005, S. 22ff und Kaufmann Ivo, Länderexamen Korruption – die Schweiz im internationalen Vergleich, in: Die Volkswirtschaft, 1/2-2005, S. 67ff. 4 Diese sind: Beteiligung an einer kriminellen Organisation, Finanzierung des Terrorismus, Geldwäscherei, Bestechung von schweizerischen bzw. fremden Amtsträgern, Vorteilsgewährung und aktive Bestechung im privaten Sektor (vgl. auch Kasten 1). 5 Vgl. NZZ am Sonntag, 17. September 2006. 6 Vgl. www.transparency.org/global_priorities/ private_sector/business_principles. denswahrnehmung ist mit ein Grund, weshalb Korruption bis vor kurzem vielerorts als Kavaliersdelikt galt oder immer noch gilt. Noch vor sieben Jahren war das Bestechen von ausländischen Amtsträgern in der Schweiz erlaubt. Die im Ausland bezahlten Bestechungsgelder konnten sogar als ausserordentlicher Aufwand von der Steuer abgezogen werden. Nicht selten sind gerade Bestechungsfälle mit anderen Straftatbeständen verbunden, insbesondere mit Wirtschaftsdelikten wie Veruntreuung, Geldwäscherei, Urkundenfälschung und Insider-Trading. Warum ist Korruption überhaupt ein Problem? Korruption ist ein Krebsgeschwür, welches Wirtschaft und Gesellschaft weltweit einen erheblichen Schaden zufügt. In Ländern, die stark davon betroffen sind, kann sie sogar die institutionellen Grundlagen für die wirtschaftliche und soziale Entwicklung zerstören. Die effektiven Folgekosten gehen weit über den von der Weltbank geschätzten Betrag von 1000 Mrd. US-$2 hinaus: – Falsche Ressourcenallokation: Korruption setzt den Marktmechanismus und die Regeln der Fairness ausser Kraft. Sie erhöht die Kosten der öffentlichen Infrastruktur und Dienstleistungen und absorbiert Mittel, die sonst für die wirtschaftliche Entwicklung eingesetzt werden könnten. – Verschärfung der Armut: In den Entwicklungsländern sind die Auswirkungen besonders verheerend. Die schon bescheidenen öffentlichen Mittel, die zur Armutsbekämpfung zur Verfügung stehen, werden durch die Korruption noch verringert. Für die Armen bedeutet Korruption bei der staatlichen Grundversorgung zudem, dass ihr Zugang zu Bildung und Gesundheitsdienstleistungen wegen des Zahlens von Schmiergeldern eingeschränkt ist. – Geringeres Wirtschaftswachstum: Korrupte Praktiken – z.B. bei der Vergabe von Lizenzen, Baubewilligungen und Bescheinigungen – behindern die Entfaltung des privaten Sektors. Dadurch werden nicht nur die Transaktionskosten erhöht, sondern auch das Vertrauen in- und ausländischer Investoren in das Rechtssystem und in die staatlichen Institutionen unterminiert. Dementsprechend wird weniger investiert – mit negativen Folgen für Wirtschaftswachstum und Beschäftigung. – Verminderte Sicherheit: Korruption im Bereich der Sicherheit – z.B. im Bausektor, im Gesundheitswesen, beim Verkehr oder beim Umweltschutz – kann tödliche Folgen haben. Beispiele sind der von bestochenen staatlichen Kontrollorganen ge- 52 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 12-2006 deckte Bau von nicht erdbebensicheren Häusern oder die tolerierte vorschriftswidrige Entsorgung von gefährlichen Abfällen. – Vertrauensverlust: Korruption breitet sich vor allem dort aus, wo das Rechtssystem schwach ist. Wenn Willkür und Unrecht um sich greifen und Korruption systematisch oder endemisch wird, geht das Vertrauen in die staatlichen Institutionen rasch verloren. Solche Länder können dann zu einem idealen Nährboden werden für die organisierte Kriminalität und für die Entfaltung von terroristischen Gruppen. Im Zuge der Globalisierung laufen auch Länder mit demokratischem Rechtssystem und intakten Institutionen Gefahr, die Folgen solcher Entwicklungen mittragen zu müssen. Unternehmen können selber Opfer von Korruption werden, wenn sie zum Beispiel einen Auftrag nicht erhalten, obwohl sie die beste Offerte eingereicht haben. Solange dies für sie ein Einzelfall bleibt, dürfte sich der Schaden in Grenzen halten. Anders sieht es aus, wenn ein Unternehmen direkt in einen Korruptionsfall verwickelt wird, weil etwa Mitglieder der Geschäftsleitung, Mitarbeiter oder von ihm angestellte Geschäftsvermittler bestochen haben und diese Machenschaften ans Tageslicht kommen. Der grösste Schaden entsteht meistens dadurch, dass das Image des Unternehmens in Mitleidenschaft gezogen wird (Reputationsschaden) und dies gravierende Folgen für die Geschäftsbeziehungen, den Umsatz und den Aktienkurs hat (Beispiele Enron, WorldCom, Arthur Andersen). Stark in Mitleidenschaft gezogen werden in der Regel auch das Betriebsklima und die Unternehmenskultur. Nicht zu unterschätzen ist zudem die Abhängigkeit, in die ein Unternehmen mit korrupten Geschäftspraktiken fällt: Ein Bestechungsfall genügt, um ein Unternehmen erpressbar zu machen. Die schädlichen Auswirkungen der Korruption sind heute allgemein bekannt. Dass in den letzten zehn Jahren eine Bewusstseinsänderung stattgefunden hat, zeigt sich auch daran, dass auf internationaler Ebene verschiedene Instrumente zur Bekämpfung der Korruption verabschiedet worden sind. Dazu gehören das OECD-Übereinkommen über die Bekämpfung der Bestechung ausländischer Amtsträger im internationalen Geschäftsverkehr3, die Strafrechts- und die Zivilrechtskonvention des Europarates gegen Korruption sowie die UNO-Konvention gegen die Korruption. Aufgrund dieser internationalen Instrumente sind die relevanten Rechtsvorschriften auf nationaler Ebene angepasst und verschärft worden. Internationales Organisation auf, insbesondere in Bezug auf vorbeugende Massnahmen gegen Korruption, Geldwäscherei und andere Straftaten. Auch Schweizer Unternehmen sind nicht immun gegen Korruption. Ein Indiz für den offensichtlichen Handlungsbedarf ist, dass die schweizerischen Justizbehörden bis im Herbst 2006 im Zusammenhang mit dem «Oil-forFood»-Programm der UNO 22 strafrechtliche Verfahren gegen Schweizer Firmen eröffnet haben. Bei den Ermittlungen geht es um den Verdacht der Bestechung fremder Amtsträger und der Geldwäscherei sowie um Widerhandlungen gegen die wirtschaftlichen Sanktionen gegen den Irak unter Saddam Hussein.5 Handlungsbedarf besteht auch in der Schweiz. Ein Indiz dafür ist die Eröffnung von 22 strafrechtlichen Verfahren gegen Schweizer Firmen im Zusammenhang mit dem «Oil-for-Food»Programm der UNO im Irak. Kasten 2 Transparency International Transparency International (TI) ist die führende Nichtregierungsorganisation im Kampf gegen Korruption. Sie wurde 1993 mit Sitz in Berlin gegründet und zählt mittlerweile über 90 nationale Sektionen. Jährlich veröffentlicht TI den Corruption Perception Index, der über 150 Länder nach ihrer Korruptionsanfälligkeit klassiert, und den Global Corruption Report. Webadresse: www.transparency.org Transparency International Schweiz (TISchweiz) ist die Schweizer Sektion von TI. Sie wurde 1995 gegründet, hat ihren Sitz in Bern und zählt über 130 Mitglieder (Privatpersonen und Unternehmen). TI-Schweiz engagiert sich für Transparenz in der Privatwirtschaft und in der öffentlichen Verwaltung. Ihre Hauptaktivitäten konzentrieren sich auf Information, Prävention und Lobbying. Mit Instrumenten wie der Integritätsklausel für öffentliche Aufträge oder Verhaltenskodizes für Unternehmen verfolgt TI-Schweiz das Ziel, Korruption effektiv zu bekämpfen. Webadresse: www.transparency.ch Bild: Keystone Relevante Rechtsvorschriften und wichtige Neuerungen in der Schweiz Auch in der Schweiz sind die strafrechtlichen Bestimmungen betreffend die Korruption in den letzten Jahren verschärft worden. Seit dem 1. Oktober 2003 können Unternehmen selbst strafrechtlich belangt werden. Vorher wurden nur die für das Unternehmen handelnden natürlichen Personen vom Strafrecht erfasst, auch wenn eine Tat im Rahmen der geschäftlichen Tätigkeit begangen wurde. Die Strafbarkeit von Unternehmen ist im Artikel 100quater des Strafgesetzbuches (vgl. Kasten 1) geregelt. Mit diesem Artikel haben erstmals Vorschriften über die Strafbarkeit juristischer Personen ins Strafgesetzbuch Eingang gefunden. Grundsätzlich bleiben natürliche Personen für ihre Handlungen verantwortlich. Unabhängig vom Verschulden der natürlichen Personen besteht aber zusätzlich eine strafrechtliche Verantwortung des Unternehmens im Falle von Korruption, Geldwäscherei und anderen explizit aufgezählten Straftaten.4 Voraussetzung ist, dass das Unternehmen nicht alle erforderlichen organisatorischen Vorkehrungen zur Verhinderung der genannten Straftaten getroffen hat. Am 1. Juli 2006 sind in der Schweiz weitere Strafrechtsbestimmungen in Kraft getreten. Neu sind nun auch die passive Privatbestechung sowie die passive Bestechung von ausländischen und internationalen Amtsträgern strafbar. Für Unternehmen besonders relevant ist, dass die Strafbarkeit des Unternehmens auch auf die aktive Privatbestechung ausgedehnt worden ist. Für verantwortungs- und risikobewusste Unternehmen drängt sich aufgrund dieser Rechtslage eine kritische Überprüfung ihrer 53 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 12-2006 Business Principles als Orientierungsrahmen für alle Unternehmen Eine Möglichkeit, wie Unternehmen beim Korruptionsrisiko ihrer Sorgfaltspflicht gemäss den neuen Strafrechtsbestimmungen nachkommen können, ist die Umsetzung der Geschäftsprinzipien von Transparency International (TI) für die Bekämpfung von Korruption (vgl. Kasten 2). Diese so genannten Business Principles sind unter der Leitung von TI und Social Accountability International durch einen breit zusammengesetzten, internationalen Lenkungsausschuss entwickelt und in der Praxis erprobt worden. Im Lenkungssausschuss mitgewirkt haben Vertreter aus Unternehmen, Nichtregierungsorganisationen und Gewerkschaften. Seit ihrer Initiierung im Jahr 2002 sind die Business Principles aufgrund der Erfahrungen periodisch angepasst und durch Informationsanlässe sowie über das Internet6 weltweit verbreitet worden. Auch in Zukunft sollen diese Grundsätze und die von TI angebotenen Umsetzungshilfen weiterentwickelt und auf die Bedürfnisse der verschiedenen Unternehmenskategorien angepasst werden. Unternehmen, welche bereits ein Abwehrdispositiv gegen Korruption aufgebaut haben, ist zu empfehlen, dieses mit den Business Principles zu vergleichen. Wegen der breiten Ausrichtung und der bewiesenen Praxistauglichkeit eignen sich die Business Principles für alle Unternehmen sehr gut als Bezugsrahmen (Benchmark) zur Überprüfung der Vollständigkeit und Wirksamkeit von bestehenden Abwehrsystemen. Worum geht es bei den Business Principles? Bei den Business Principles geht es im Wesentlichen darum, dass die Unternehmen erstens ihren Mitarbeitenden jegliche Form der Korruption verbieten und zweitens ein Massnahmenprogramm zur Verminderung der Internationales Kasten 3 Integritätsklausel Bei der von TI empfohlenen Integritätsklausel handelt es sich um eine Vereinbarung (normalerweise zwischen einer Regierungsstelle und einem oder mehreren Privatunternehmen), welche die Zahlung und Entgegennahme von Bestechungsgeldern bei der Abwicklung von öffentlichen Aufträgen ausdrücklich ausschliesst. Sie ist ein wesentlicher Bestandteil der Ausschreibungsunterlagen. Die ausschreibende öffentliche Stelle verpflichtet sich dafür zu sorgen, dass die Auftragsvergabe auf transparente Weise erfolgt und dass die verantwortlichen Beamten keine Bestechungsgelder annehmen. Alle an der Ausschreibung teilnehmenden Unternehmen verpflichten sich ihrerseits, keine Bestechungsgelder anzubieten und über sämtliche im Rahmen der Ausschreibung getätigten Ausgaben exakt Buch zu führen. Sie müssen Einsicht in ihre Buchhaltung gewähren. Die Integritätsklausel kann auf zwei Arten angewendet werden. Entweder wird sie als separater Vertrag ausgearbeitet oder sie wird direkt in den Kauf- oder Projektvertrag aufgenommen. TI empfiehlt aufgrund der einfachen Anwendung die zweite Möglichkeit. In diesem Fall werden dem jeweiligen Vertrag noch eine Reihe allgemeiner Bestimmungen beigefügt, sei es bezüglich der Tragweite der Verpflichtungen oder der Sanktionen im Falle einer Vertragsverletzung. Die Integritätsklausel bezweckt, dass alle an einer Ausschreibung teilnehmenden Anbieter auf die Zahlung von Bestechungsgeldern verzichten können. Es soll die Gewissheit herrschen, dass kein Konkurrent besticht. Dadurch wird das folgende, immer wieder gehörte Argument entkräftet: «Meine Firma muss bestechen, weil die andern es auch tun und wir den Auftrag sonst sicher nicht erhalten.» Kasten 4 Literaturhinweis Im September 2003 hat das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) eine praxisorientierte Broschüre zum Thema Korruption herausgegeben: «Korruption vermeiden – Hinweise für im Ausland tätige Schweizer Unternehmen». Diese entstand in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Justiz (BJ), dem Eidg. Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA), Economiesuisse und TI-Schweiz. Für Anfang 2007 ist eine aktualisierte Neuauflage vorgesehen. Internet: www.seco.admin.ch, Rubriken «Spezialthemen», «Korruptionsbekämpfung», «Publikationen». 7 Vgl. www.transparency.org/global_priorities/private_sector/business_principles/guidance_document. Korruptionsrisiken durchführen. Die entsprechenden Programme sollen auf die Besonderheiten der Unternehmen abgestimmt sein. Dazu gehören die Grösse, die Branchenzugehörigkeit, die potenziellen Risiken, die Standorte sowie die Beschaffungs- und Absatzmärkte. Die vorgenannten Grundsätze beruhen auf den fundamentalen Werten Integrität, Transparenz, Fairness und Verantwortlichkeit. Die Unternehmen sollen eine auf Vertrauen basierende, umfassende Unternehmenskultur schaffen und aufrechterhalten, in der Korruption nicht toleriert wird. Für Unternehmen, die sich zu den Business Principles bekennen, gelten unter anderem die folgenden Standards: – Die oberste Führung genehmigt die Business Principles und stellt die zur Umsetzung des Massnahmenprogramms notwendigen Ressourcen zur Verfügung. Der CEO ist dafür verantwortlich, dass das Programm konsequent umgesetzt wird. – Das Programm beinhaltet eine gezielte Ausbildung der Führungskräfte, Angestellten und Geschäftsvermittler (Agenten). – Die Mitarbeitenden haben die Möglichkeit, der obersten Führung ihre Bedenken oder Korruptionsvorgänge vertraulich zur Kenntnis zu bringen, ohne dass sie Nachteile zu befürchten haben. – Es werden keine Beiträge an politische Parteien oder Politiker geleistet, um Geschäftsvorteile zu erlangen. Alle Spenden an Parteien, gemeinnützige Organisationen und andere Sponsorbeiträge werden veröffentlicht. – Es werden keine ungebührlichen Zahlungen gemacht, insbesondere auch nicht über Geschäftsvermittler. Die Geschäftsvermittler werden vertraglich in das Programm eingebunden. – Das Unternehmen führt seine Beschaffungsgeschäfte auf faire und transparente Weise durch. Alle finanziellen Transaktionen werden genau verbucht. Es werden keine geheimen Konten geführt. Die obere Führungsebene soll das Massnahmenprogramm überwachen, seine Angemessenheit regelmässig prüfen und allenfalls entsprechende Verbesserungen vornehmen. Von den Unternehmen wird erwartet, dass sie ihre Anstrengungen zur Korruptionsbekämpfung – z.B. in ihrem Branchenverband – bekannt machen und auf Wunsch ihr Massnahmenprogramm offen legen. Dadurch sollen nicht zuletzt auch Konkurrenten dazu gebracht werden, ihrerseits Massnahmen zur Korruptionsbekämpfung einzuleiten oder in einen Erfahrungsaustausch einzutreten. Die Business Principles können so zur Vertrauens- 54 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 12-2006 bildung beitragen, ähnlich wie dies die so genannte Integritätsklausel bei öffentlichen Ausschreibungen tut (vgl. Kasten 3). Die Erfahrungen von TI zeigen, dass Unternehmen die Business Principles nicht nur aus ethischen Gründen übernehmen. Zunehmend werden sie von den Unternehmen als wichtiges Instrument des Risikomanagements und als wirksames Instrument zur Verbesserung des Images bei den für die Unternehmen relevanten Bezugsgruppen (Stakeholders) gesehen. Damit kommt ihnen auch für die mittel- und langfristige Geschäftsentwicklung eine nicht zu unterschätzende Bedeutung zu. Verbreitung der Business Principles und neue Instrumente Seit 2003 führen TI und die nationalen Sektionen von TI weltweit Informationsveranstaltungen zur Verbreitung der Business Principles durch. In der Schweiz fanden bisher zwei solche Anlässe statt (2004, 2006). Mehr als die Hälfte der 41 Unternehmen, die Mitglied der Schweizer Sektion von TI sind, haben sich bisher verpflichtet, die Business Principles umzusetzen. Um insbesondere den KMU die Übernahme der Business Principles zu erleichtern, hat TI ein vereinfachtes, sechsstufiges Einführungsprogramm entwickelt. Zur weiteren Unterstützung wurde eine detaillierte Anleitung (Guidance Document) zur Umsetzung der Grundsätze ausgearbeitet.7 Beide Instrumente sind auf dem Internet veröffentlicht. Gegenwärtig testet TI zudem ein Modul, das den Unternehmen erlauben soll, die Tauglichkeit ihrer Antikorruptionssysteme selbst zu beurteilen. Die Einführung dieses Moduls ist auf Anfang 2007 vorgesehen. Die Business Principles werden aufgrund der Erfahrungen und neuer Entwicklungen laufend überdacht und periodisch angepasst. Dafür verantwortlich sind TI (Sekretariat Business Principles) und der Lenkungsausschuss. Die zunehmende weltweite Relevanz der Business Principles zeigt sich auch darin, dass die Grundsätze für faire Geschäftspraktiken in die in Ausarbeitung sich befindenden ISO26000-Richtlinien aufgenommen werden sollen. ISO 26000 hat die soziale Verantwortung von privaten Unternehmen und öffentlichen Institutionen zum Gegenstand. Im Gegensatz zu ISO 9001:2000 und ISO 14001:2004 wird ISO 26000 zunächst noch nicht als zertifizierungsfähiger Standard konzipiert. TI ist an der Erarbeitung von ISO 26000 massgeblich beteiligt und bringt seine Erfahrungen mit den Business Principles und der Korruptionsbekämpfung ein. Die offizielle Lancierung von ISO 26000 ist für 2009 geplant. Aktuelle Wirtschaftsdaten Inhalt 56 A Internationaler Überblick 59 B Wirtschaftsdaten Schweiz 59 B 1 62 63 67 70 72 75 77 82 83 84 87 90 91 B 2 B 3 B 4 B 5 B 6 B 7 B 8 B 9 B 10 B 11 B 12 B 13 B 14 93 94 96 B 15 B 16 B 17 Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung Produktion Aussenwirtschaft Geld-, Kapital- und Devisenmarkt Preise Öffentliche Finanzen Bevölkerung Arbeitsmarkt Arbeitszeit Löhne Sozialversicherungen Bildung Forschung und Entwicklung Betriebs- und Unternehmensstruktur Detailhandel, Konsum Tourismus Kantone 98 98 Stichwortverzeichnis Abkürzungsverzeichnis Zusätzliche Statistik-Informationen – Weitere Zahlen und vertiefte Informationen zu den meisten Tabellen sind aus der vom Bundesamt für Statistik (BFS) herausgegebenen Fachreihe «Statistik der Schweiz» erhältlich. (Bestellungen: Tel. 032/713 60 60). – Zur Arbeitslosenstatistik: Vergleichen Sie die monatlich erscheinenden Fachpublikationen des Seco «Die Lage auf dem Arbeitsmarkt», «Kurzarbeit» (Bestellungen: Tel. 031/322 28 64) und das Jahresheft «Arbeitslosigkeit in der Schweiz» (Bestellungen: Tel. 032/713 60 60). – Zur Statistik über den Geld-, Kapital- und Devisenmarkt: Vergleichen Sie auch die Statistischen Monatshefte und Quartalshefte der Schweizerischen Nationalbank (Bestellungen: Tel. 044/631 32 84). – Die Tage, an denen neueste Statistikwerte in der Schweiz veröffentlicht werden, können jeweils ein Quartal im Voraus auf dem Dissemination Standards Bulletin Board des Internationalen Währungsfonds unter folgender Internet-Adresse abgerufen werden: http://dsbb.imf.org. Erläuterungen – Zahlen werden laufend aktualisiert; revidierte Daten werden nicht speziell gekennzeichnet. – Provisorische Daten, Schätzungen und Prognosen sind hingegen in den Fussnoten vermerkt. – Rundungen: Bei relativen Zahlen (Prozentzahlen, Durchschnitten, Pro-Kopf-Werten usw.) wird in der Regel jede Zahl einer Tabelle für sich gerundet, ohne Rücksicht darauf, ob sich bei einer Addition oder Subtraktion der gerundeten Relativzahlen weiterhin eine angegebene Summe bzw. 100% ergibt. Zeichenerklärungen – Es kommt nichts vor (Wert genau Null) 0 0,0 Grösse, die kleiner ist als die Hälfte der kleinsten verwendeten Einheit () Zahlenangabe unterbleibt aus Gründen des Datenschutzes ... Zahl nicht bekannt, gegenstandslos oder aus statistischen Gründen nicht aufgeführt 55 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 12-2006 Aktuelle Wirtschaftsdaten A Internationaler Überblick A1 Bruttoinlandprodukt Nominal Mrd. Reale Veränderung in % gegenüber der Vorperiode 2005 2001 2002 2003 2004 2005 3/2005 4/2005 1/2006 Schweiz CHF 457 1.0 0.3 -0.31) 2.11) 1.91) 0.9 0.7 0.8 2/2006 0.7 Deutschland EUR 2241 1.2 0.1 -0.2 1.6 1.0 2.1 1.1 2.7 3.6 Frankreich EUR 1710 1.9 1.0 1.1 2.3 1.2 2.6 0.9 2.0 4.6 Italien EUR 1417 1.8 0.3 0.0 1.1 -0.0 1.2 -0.0 2.8 1.9 Grossbritannien GBP 1225 2.2 2.0 2.5 3.2 1.8 1.6 2.6 2.9 3.0 Euro-Zone EUR 7999 1.9 1.2 1.2 2.4 1.3 2.8 1.4 3.2 3.6 USA USD 12487 0.8 1.6 2.7 4.2 3.5 4.1 1.8 5.5 2.9 Japan JPY 503 0.4 0.1 1.8 2.3 2.6 0.8 4.4 2.7 0.8 OECD USD 348751) 1.2 1.6 2.0 3.4 2.6 3.4 2.3 4.1 ... 1) Provisorische Zahlen. A2 Quellen: BFS, Seco, OECD Vorlaufende Indikatoren der Konjunktur Indikator inkl. Trend März 2006 April 2006 Veränderungsraten über 6 Monate, hochgerechnet auf Jahresbasis Mai 2006 Juni 2006 Juli 2006 August 2006 Sept. 2006 März 2006 April 2006 Mai 2006 Juni 2006 Juli 2006 August 2006 Sept. 2006 Schweiz 110.8 112.0 111.7 112.0 112.5 113.6 113.5 2.8 4.2 2.9 2.9 3.2 4.5 3.7 Deutschland 112.5 113.3 113.8 113.9 113.9 114.0 114.1 7.6 7.9 7.6 6.5 5.4 4.6 3.8 Frankreich 106.7 107.1 107.2 107.4 107.6 108.0 108.4 2.7 3.0 2.9 2.6 2.4 2.6 2.7 96.8 97.1 97.5 97.8 97.2 97.0 96.8 0.2 0.8 1.5 1.8 0.6 0.0 -0.5 Grossbritannien 101.7 101.9 101.9 101.7 101.7 101.7 101.8 1.6 1.8 1.6 1.0 0.9 0.7 0.7 EU15 107.5 107.9 108.3 108.4 108.4 108.5 108.6 4.1 4.4 4.4 3.9 3.2 2.8 2.4 Italien USA 107.0 107.0 106.7 106.6 106.5 106.7 107.7 4.5 3.8 2.6 1.9 1.3 1.4 2.6 Japan 101.7 101.7 101.4 100.5 99.8 99.9 100.0 1.7 1.4 0.5 -1.3 -2.6 -2.4 -2.0 OECD 108.7 109.0 109.0 109.0 108.9 109.1 109.6 4.3 4.1 3.6 2.9 2.2 2.1 2.5 Quelle: OECD A3 Internationales Handelsvolumen Exporte Importe In Mrd. USD Jährliche Veränderung in % In Mrd. USD Jährliche Veränderung in % Güter 2004 2000-2004 2003 2004 2004 2000-2004 2003 2004 Weltweit 8907 9.2 16.6 21.3 9250 9.1 16.5 21.3 Nordamerika1) 1324 2.0 5.1 13.9 2013 4.5 7.6 16.5 Lateinamerika 276 9.2 13.4 29.8 237 3.6 5.4 26.5 4031 11.2 19.3 19.2 4140 10.5 20.3 19.7 3714 11.1 19.3 18.9 3791 10.3 20.1 19.2 30.0 Europa EU (25) GUS 266 16.2 27.0 36.5 172 20.5 27.2 Afrika 232 12.0 25.0 32.3 212 13.0 21.8 27.1 Naher Osten 390 9.8 20.1 29.1 252 12.1 13.0 27.1 2388 9.6 17.8 24.8 2224 10.4 19.4 26.9 2125 9.0 14.0 18.0 2095 9.0 14.0 17.0 379 3.0 5.0 11.0 335 6.0 9.0 13.0 Asien Dienstleistungen Weltweit Nordamerika1) Europa EU (25) Asien 1126 12.0 19.0 17.0 1025 11.0 19.0 15.0 1017 12.0 19.0 17.0 954 11.0 19.0 15.0 450 10.0 9.0 27.0 512 10.0 8.0 1) Ohne Mexiko. A4 25.0 Quelle: WTO Ertragsbilanz In % des BIP In Mrd. USD 2002 2003 2004 2005 20061) 20071) 2002 2003 2004 2005 20061) Schweiz 8.3 13.3 14.6 13.2 13.5 13.6 23.3 43.2 52.3 48.2 48.2 49.9 Deutschland 2.3 2.2 3.8 4.1 4.6 5.2 46.3 53.3 103.4 114.0 125.4 144.2 Frankreich 20071) 0.9 0.4 -0.4 -1.6 -1.4 -1.1 13.3 7.8 -7.9 -33.1 -29.3 -24.0 Italien -0.8 -1.3 -0.9 -1.5 -1.9 -2.3 -9.9 -19.7 -15.3 -25.5 -32.6 -40.0 Grossbritannien -1.6 -1.5 -2.0 -1.8 -2.3 -2.7 -24.6 -27.6 -42.6 -40.5 -49.8 -60.9 0.7 0.3 0.5 -0.2 -0.2 -0.1 45.6 23.9 43.6 -17.0 -19.2 -5.9 -4.5 -4.7 -5.7 -6.5 -6.7 -7.0 -475.2 -519.7 -668.1 -805.7 -889.6 -980.0 Euro-Zone USA Japan 2.8 3.2 3.7 3.4 3.9 4.7 112.1 137.2 172.0 158.0 171.7 215.1 OECD -1.2 -1.1 -1.3 -1.8 -2.0 -2.0 -309.8 -328.7 -420.5 -642.9 -721.1 -755.3 1) Schätzungen und Prognosen (Dezember 2005). Quelle: OECD 56 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 12-2006 Aktuelle Wirtschaftsdaten A5 Veränderung in % gegenüber Vorjahresperiode Konsumentenpreise 2002 2003 2004 2005 April 2006 Mai 2006 Juni 2006 Juli 2006 Schweiz 0.6 0.6 0.8 1.2 1.1 1.4 1.6 1.4 Aug. 2006 Sept. 2006 1.4 Deutschland 1.4 1.0 1.7 2.0 2.0 1.9 2.0 1.9 1.7 1.0 Frankreich 1.9 2.1 2.1 1.7 1.7 2.1 1.9 1.9 1.9 1.2 Italien 2.5 2.7 2.2 2.0 2.2 2.2 2.3 2.2 2.2 2.1 Grossbritannien 1.6 2.9 3.0 2.8 2.6 3.0 3.3 3.3 3.4 3.6 2.0 0.8 EU15 2.1 2.2 2.2 2.2 2.3 2.4 2.5 2.4 2.4 USA 1.6 2.3 2.7 3.4 3.5 4.2 4.2 4.1 3.8 2.1 Japan -0.9 -0.3 -0.0 -0.3 -0.1 0.1 0.5 0.3 0.9 0.6 OECD 2.5 2.5 2.5 2.7 2.7 3.1 3.2 3.1 3.0 2.1 Quellen: BFS, OECD A6 In % Zinssätze 2003 2004 2005 April 2006 Mai 2006 Juni 2006 Juli 2006 Aug. 2006 Sept. 2006 Kurzfristige Zinssätze Schweiz1) 0.33 0.48 0.81 1.34 1.42 1.52 1.55 1.68 1.81 Grossbritannien 3.67 4.57 4.70 4.57 4.65 4.69 4.68 4.90 4.98 Euro-Zone 2.34 2.11 2.19 2.79 2.89 2.99 3.10 3.23 3.34 USA 1.15 1.56 3.51 5.03 5.15 5.35 5.46 5.38 5.34 Japan 0.04 0.03 0.03 0.06 0.11 0.22 0.37 0.38 0.39 Langfristige Zinssätze Schweiz1) 2.66 2.74 2.10 2.75 2.70 2.85 2.74 2.55 2.37 Grossbritannien 4.52 4.87 4.41 4.40 4.60 4.65 4.64 4.63 4.49 3.84 Euro-Zone 4.16 4.14 3.44 4.01 4.06 4.07 4.10 3.97 USA 4.02 4.27 4.29 4.99 5.11 5.11 5.09 4.88 4.72 Japan1) 1.00 1.49 1.35 1.96 1.85 1.90 1.93 1.67 1.63 1) Jahres- bzw. Monatsende. A7 Quelle: OECD Devisenkurse Interbankhandel (Ankauf 11 Uhr) Wechselkurse (Geldkurse) Devisenkurse1) 2002 2003 2004 April 2006 2005 Mai 2006 Juni 2006 Juli 2006 Aug. 2006 Sept. 2006 Okt. 2006 CHF/USD 1 USD 1.56 1.35 1.24 1.25 1.28 1.22 1.23 1.24 1.23 1.24 1.26 CHF/GBP 1 GBP 2.33 2.20 2.27 2.26 2.27 2.28 2.27 2.28 2.33 2.35 2.36 CHF/JPY 100 JPY 1.24 1.16 1.15 1.13 1.10 1.09 1.07 1.07 1.06 1.06 1.06 CHF/EUR 1 EUR 1.47 1.52 1.54 1.55 1.57 1.56 1.56 1.57 1.58 1.58 1.59 Reale und nominelle Wechselkursindizes2) Real total Index 101.3 101.0 100.1 98.7 96.3 98.1 97.8 96.6 96.2 96.5 95.3 Deutschland Index 107.6 103.5 101.0 100.0 98.2 99.4 98.9 97.4 97.1 96.5 96.4 Frankreich Index 107.1 101.9 99.0 98.2 96.3 97.3 97.0 96.0 95.3 94.7 94.7 Italien Index 104.3 98.7 95.8 94.8 92.8 93.8 93.5 92.1 91.6 91.1 91.0 Grossbritannien Index 94.3 98.0 92.6 91.6 90.6 89.8 89.7 88.7 86.6 85.9 85.6 USA Index 84.6 96.1 102.2 99.9 95.1 99.8 98.5 97.2 97.7 96.4 95.5 Japan Index 104.9 113.3 115.4 118.9 124.3 124.8 126.7 126.9 127.1 126.8 127.2 Index 105.3 106.8 107.1 106.7 104.7 106.7 106.6 106.1 105.5 105.0 104.4 Nominal total 1) Jahresmittel, Monatsmittel. 2) Gegenüber 24 Handelspartnern. Zur Revision der Wechselkursindizes vgl. Quartalsheft 3/2001 der SNB. Index Januar 1999 = 100. A8 Quelle: SNB Internet: www.snb.ch Aktienkurse1) Index (Ende 1993 = 100), Periodenendwerte Veränderung in % 2002 2003 2004 2005 Aug. 2006 Sept. 2006 Okt. 2006 Schweiz 174 212 227 307 383 384 388 8.7 Deutschland 128 175 188 239 283 293 298 5.0 Frankreich 135 157 168 208 271 266 284 2.4 Italien 176 201 237 270 295 303 298 3.7 Grossbritannien 115 131 141 164 191 193 200 2.8 USA 222 278 287 286 291 312 315 8.0 49 61 66 93 81 85 83 Japan 1) Aktienindizes: Schweiz Swiss Performance, Deutschland DAX, Frankreich CAC-40, Grossbritannien FT-SE-100, Italien MIBTEL, Japan Nikkei-225, USA Dow Jones Industrieaktien. 57 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 12-2006 Ende März 2006 bis Ende Okt. 2006 -3.9 Quelle: Finanz und Wirtschaft Aktuelle Wirtschaftsdaten A9 Bevölkerung In Mio. Veränderung in % gegenüber Vorjahresperiode 1960 1970 1980 1990 2003 2004 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 5.3 6.2 6.3 6.7 7.3 7.3 0.2 0.4 0.6 0.6 0.8 0.8 0.0 Deutschland1) 55.6 60.7 61.6 63.3 82.5 82.5 0.0 0.1 0.1 -1.0 1.4 0.1 0.0 Frankreich 45.5 50.8 53.9 56.7 60.0 60.2 0.3 0.4 0.5 0.5 0.5 0.5 0.3 Italien 50.2 53.7 56.4 56.7 57.5 57.6 0.2 0.1 0.2 0.3 0.2 0.0 0.1 Grossbritannien 52.4 55.6 56.0 57.2 59.6 59.8 0.4 0.4 0.4 -1.6 0.9 0.4 0.4 EU 280.2 303.3 317.9 348.0 381.7 383.3 0.2 0.3 0.4 -0.1 1.0 0.4 0.4 USA 180.7 205.1 227.7 250.0 290.8 293.7 0.9 0.9 0.9 3.7 0.9 1.0 1.0 Japan 93.3 103.7 116.8 123.6 127.6 127.7 0.3 0.2 0.2 0.3 0.1 0.1 0.1 OECD 640.8 715.1 780.5 1025.3 1153.1 1160.7 0.7 0.7 0.6 1.4 0.8 0.7 0.7 Welt 3019.0 3693.0 4450.0 5266.4 6301.5 ... 1.3 1.3 1.3 1.3 1.5 1.2 ... Schweiz 1) Bis 1990: Exkl. «Neue Bundesländer». A 10 Quellen: BFS, OECD, UNO Erwerbstätigkeit Erwerbstätige In Mio. In %1) 2004 2005 2000 2001 2002 2003 2004 2005 4.2 77.2 1.6 1.6 0.6 -0.2 0.3 0.1 Deutschland 38.9 65.5 0.5 0.3 -0.8 -0.8 0.3 ... Frankreich 24.7 62.3 2.8 2.0 0.6 0.1 0.0 0.3 Italien 22.2 57.5 1.8 2.0 1.5 1.0 1.5 0.8 Grossbritannien 28.5 72.6 1.6 0.6 0.7 ... ... ... EU-15 169.3 65.4 1.9 1.3 0.7 0.5 0.8 ... USA Schweiz Veränderung in % gegenüber Vorjahresperiode 139.2 71.5 2.6 0.0 -0.3 0.9 1.1 1.8 Japan 63.3 69.3 -0.2 -0.5 -1.3 -0.2 0.2 0.4 OECD 516.7 65.5 1.7 0.5 0.1 0.6 0.9 1.3 1) Erwerbstätige in % der Wohnbevölkerung im Erwerbsalter. A 11 Quellen: BFS, OECD Arbeitslosigkeit Arbeitslose In 1000 2005 Schweiz Deutschland Arbeitslosenquote 2004 2005 3/2005 4/2005 1/2006 2/2006 3/2006 April 2006 Mai 2006 Juni 2006 Juli 2006 August 2006 Sept. 2006 2002 2003 149 2.5 3.7 3.9 3.8 3.6 3.7 3.8 3.3 3.1 3.5 3.3 3.1 3.1 3.1 3.1 4861 9.8 9.1 9.6 9.6 9.2 9.3 8.8 8.3 8.5 8.2 8.4 8.2 8.3 8.6 8.7 Frankreich 2420 9.1 9.5 9.6 9.9 9.8 9.8 9.6 9.3 9.0 9.4 9.3 9.2 9.1 9.0 8.9 Italien 1889 8.6 8.4 8.0 7.7 7.6 7.8 7.2 6.8 ... 6.8 6.8 6.8 ... ... ... 874 3.1 4.9 4.7 4.8 4.7 5.0 5.2 5.5 ... 5.4 5.5 5.5 5.6 ... ... ... 7.6 8.0 8.1 7.9 7.8 7.8 7.6 7.4 7.4 7.4 7.4 7.3 7.3 7.4 7.4 USA 7591 5.8 6.0 5.5 5.1 5.0 5.0 4.7 4.7 4.7 4.7 4.6 4.6 4.8 4.7 4.6 Japan 2944 5.4 5.3 4.7 4.4 4.3 4.5 4.2 4.1 4.1 4.1 4.0 4.2 4.1 4.2 4.2 ... 6.9 7.1 6.9 6.6 6.5 6.5 6.2 6.0 6.0 6.1 6.0 6.0 6.0 6.0 6.0 Grossbritannien EU15 OECD Quellen: Seco, OECD A 12 In % des BIP F&E-Bruttoinlandaufwendungen 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 ... ... 2.67 ... ... ... 2.57 ... ... ... Deutschland 2.18 2.19 2.19 2.24 2.27 2.40 2.45 2.46 2.49 2.52 Frankreich 2.32 2.29 2.27 2.19 2.14 2.16 2.15 2.20 2.23 2.18 Italien 1.05 1.00 1.01 1.05 1.07 1.04 1.07 1.11 1.16 ... Grossbritannien 2.01 1.95 1.88 1.81 1.80 1.87 1.86 1.87 1.89 1.88 EU 1.80 1.78 1.78 1.78 1.79 1.84 1.87 1.90 1.91 1.91 USA 2.42 2.51 2.55 2.58 2.62 2.66 2.74 2.76 2.65 2.68 Japan 2.77 2.90 2.78 2.84 2.95 2.96 2.99 3.07 3.12 3.15 OECD 2.06 2.08 2.10 2.13 2.15 2.19 2.23 2.28 2.24 2.26 Schweiz 2003 Quelle: OECD 58 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 12-2006 Aktuelle Wirtschaftsdaten B Wirtschaftsdaten Schweiz B1 Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung B 1.1 Bruttoinlandprodukt nach Verwendungsarten, zu laufenden Preisen In Mio. Fr. 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 20042) 20052) Konsumausgaben 256883 260760 266136 270576 275278 279775 286289 295430 304233 309739 314731 321076 326723 Private Haushalte und POoE1) 274764 Gliederung 214480 217732 222625 226273 231320 235793 241996 249243 255236 259342 262672 268920 Staat 42403 43029 43511 44303 43957 43982 44293 46187 48997 50398 52059 52156 51959 Bruttoinvestitionen 80366 86497 87003 84276 84185 91284 89170 96369 99828 93310 91017 93587 98046 97716 Bruttoanlageinvestitionen 83399 86861 86849 82940 82473 87223 88851 94899 93754 92812 89915 94032 Ausrüstungen 40940 41424 42968 43000 44332 48835 51014 54333 53235 51890 48854 50745 51911 Bau 42459 45437 43882 39940 38141 38389 37837 40567 40519 40922 41062 43287 45805 -2061 Vorratsveränderungen Nettozugang an Wertsachen Exporte -2465 -79 670 1054 -3 22 -43 148 1011 -427 -120 -1147 -568 -285 -517 282 1715 4039 362 1321 5063 926 1222 702 2392 128786 131258 131877 135499 151608 156909 165832 189823 190767 187974 188534 205524 218096 158695 Waren 94519 97030 97462 99729 111459 115168 121466 137746 140060 138031 137062 148704 Dienstleistungen 34267 34228 34415 35770 40149 41741 44367 52077 50707 49942 51472 56819 59401 107709 110786 112765 116359 130477 137778 143398 166093 172343 160497 159518 172877 187271 155583 Importe Waren 92070 94794 96422 98583 111913 117497 121742 141963 144710 132930 132726 141981 Dienstleistungen 15639 15992 16343 17776 18564 20281 21657 24130 27633 27567 26792 30896 31688 358326 367729 372250 373993 380593 390191 397894 415529 422485 430527 434764 447309 455594 Bruttoinlandprodukt 1) Private Organisationen ohne Erwerbszweck. 2) Provisorische Zahlen. B 1.2 Quelle: BFS Info-Telefon: 032/713 66 48 E-Mail: [email protected] Internet: www.statistik.admin.ch Veränderung in % gegenüber dem Vorjahr, zu Preisen des Vorjahres Bruttoinlandprodukt nach Verwendungsarten, Veränderung in % Gliederung 2003 20042) 20052) 0.2 1.1 1.1 0.9 0.0 0.8 1.5 1.3 4.2 1.7 2.6 -0.8 -1.6 1.3 2.3 -2.6 -1.8 2.7 2.1 4.3 -3.1 0.3 -1.4 4.5 3.2 4.9 5.5 -2.9 -1.1 -3.9 4.9 2.9 1.0 -3.7 2.7 -3.4 2.2 1.8 3.9 3.5 ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... 3.6 11.1 3.9 6.5 12.2 0.2 -0.7 -0.4 8.4 6.4 5.8 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 Konsumausgaben 1.1 0.7 1.0 1.2 1.9 2.0 2.4 2.3 Private Haushalte und POoE1) 1.0 0.7 1.0 1.5 2.4 2.3 2.3 2.0 Staat 2.0 1.0 0.9 -0.1 -0.9 0.3 2.6 Bruttoinvestitionen 8.2 4.2 -2.1 -1.9 11.1 -5.0 6.6 4.4 -1.7 2.1 6.6 1.2 Ausrüstungen 5.9 13.3 3.1 5.4 11.3 Bau 7.1 -3.6 -6.4 -1.5 Vorratsveränderungen ... ... ... Nettozugang an Wertsachen ... ... 1.9 0.5 Bruttoanlageinvestitionen Exporte Waren Dienstleistungen Importe 3.0 1.7 3.8 11.7 3.8 6.5 11.6 1.4 1.1 -0.1 7.8 -1.0 -2.8 3.0 9.3 4.2 6.4 13.6 -2.8 -5.7 -1.4 10.0 8.0 7.7 4.3 3.2 8.3 7.5 4.3 9.6 3.2 -2.6 1.0 7.4 5.3 Waren 8.0 3.4 3.2 10.7 7.1 4.0 10.2 1.8 -3.0 2.2 6.4 5.5 Dienstleistungen 5.9 10.1 3.4 -4.9 9.8 6.0 5.9 11.2 -0.7 -4.8 12.1 4.4 Bruttoinlandprodukt 1.1 0.4 0.5 1.9 2.8 1.3 3.6 1.0 0.3 -0.2 2.3 1.9 1) Private Organisationen ohne Erwerbszweck. 2) Provisorische Zahlen. Quelle: BFS Info-Telefon: 032/713 66 48 E-Mail: [email protected] Internet: www.statistik.admin.ch 59 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 12-2006 Aktuelle Wirtschaftsdaten B 1.3 P.1 In Mio. Fr. Produktionskonto nach institutionellen Sektoren, zu laufenden Preisen Produktionswert Code Institutionelle Sektoren S.11 Nichtfinanzielle Kapitalgesellschaften S.12 Finanzielle Kapitalgesellschaften 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 20041) 444977 450048 457478 460824 469496 482434 496744 508613 528600 546025 546386 572187 101978 63624 62460 63506 68733 77869 85363 87863 99568 95418 100478 102292 S.121/S.122 Finanzielle Kapitalgesellschaften (ohne S.125) 34441 33312 33268 37191 45161 51586 54598 64021 60079 58149 56893 57158 S.125 Versicherungsgesellschaften und Pensionskassen 29183 29148 30238 31542 32708 33777 33264 35547 35339 42329 45398 44820 50803 52112 52686 53552 53147 53843 54629 57119 60176 61992 64037 64878 450 465 472 606 839 900 917 800 805 878 968 1163 Private Haushalte 93984 98899 100706 100791 100427 100894 92296 95886 92340 86909 86777 88062 S.13 Staat S.1314 Öffentliche Sozialversicherungen S.14 S.15 Private Organisationen ohne Erwerbszweck 10145 10398 10503 10442 10549 10733 10846 11239 11986 12799 13186 13700 D.21 Gütersteuern 18748 18946 21764 22071 22742 24985 26976 29656 29474 28372 28771 29942 D.31 Gütersubventionen Total -5636 -5994 -6034 -6359 -5443 -6467 -3929 -3711 -4018 -3962 -3791 -3777 676645 686869 700609 710054 728788 751785 765425 798370 813975 832612 837656 866969 P.2 Vorleistungen Code Institutionelle Sektoren S.11 Nichtfinanzielle Kapitalgesellschaften S.12 Finanzielle Kapitalgesellschaften S.121/S.122 Finanzielle Kapitalgesellschaften (ohne S.125) S.125 Versicherungsgesellschaften und Pensionskassen S.13 Staat S.1314 Öffentliche Sozialversicherungen S.14 Private Haushalte S.15 Private Organisationen ohne Erwerbszweck P.119 Unterstellte Bankdienstleistung Total 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 20041) 229542 227965 234065 238031 245484 252640 260359 267291 274330 283304 286326 303756 23150 23974 25074 27345 29718 31907 33745 37802 40678 41050 39763 39984 8730 9043 10132 11252 13691 15013 16668 19322 19676 17960 16683 17532 14420 14931 14942 16093 16028 16894 17077 18480 21002 23090 23079 22452 12913 13242 13647 13979 13937 14384 14795 15391 15913 16213 16859 17220 283 302 310 413 609 669 678 582 566 620 682 864 29223 31451 32394 32580 32176 32932 28435 29175 27350 26974 25947 26630 3895 3960 3987 3952 4006 4062 4102 4246 4560 4927 5084 5239 19597 18548 19192 20173 22872 25669 26096 28936 28659 29618 28913 26831 318319 319140 328359 336061 348195 361594 367532 382841 391490 402086 832612 419660 B.1 Bruttowertschöpfungen und Bruttoinlandprodukt Code Institutionelle Sektoren S.11 Nichtfinanzielle Kapitalgesellschaften S.12 Finanzielle Kapitalgesellschaften S.121/S.122 S.125 Finanzielle Kapitalgesellschaften (ohne S.125) Versicherungsgesellschaften und Pensionskassen S.13 Staat S.1314 Öffentliche Sozialversicherungen S.14 Private Haushalte S.15 Private Organisationen ohne Erwerbszweck Bruttoinlandprodukt 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 20041) 215435 222084 223413 222793 224012 229794 236385 241322 254270 262721 260059 268431 40474 38486 38432 41388 48151 53456 54118 61766 54740 59429 62529 61994 25711 24269 23136 25938 31471 36573 37931 44698 40403 40189 40210 39626 14763 14218 15296 15450 16680 16883 16187 17067 14337 19240 22319 22368 37890 38870 39039 39573 39209 39459 39834 41728 44263 45778 47178 47657 167 163 163 192 230 232 239 219 240 257 286 299 64761 67448 68312 68211 68251 67962 63862 66711 64989 59935 60829 61432 6517 6490 6543 6671 6744 6993 7426 7872 8102 8461 372250 373993 380593 390191 397894 415529 422485 430527 434764 447309 6250 6437 358326 367729 1) Provisorische Zahlen. B 1.4 Quelle: BFS; Info-Telefon: 032/713 66 48; E-Mail: [email protected]; Internet: www.statistik.admin.ch Hauptindikatoren der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung 1992 Zu laufenden Preisen 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 20041) Veränderung in % gegenüber dem Vorjahr Bruttoinlandprodukt 2.2 2.1 2.6 1.2 0.5 1.8 2.5 2.0 4.4 1.7 1.9 1.0 2.9 Inländlische Endnachfrage 0.8 0.5 2.2 1.5 0.2 1.2 2.6 2.2 4.0 2.0 1.1 0.5 2.6 Bruttoinlandprodukt 0.0 -0.2 1.1 0.4 0.5 1.9 2.8 1.3 3.6 1.0 0.3 -0.2 2.3 Inländische Endnachfrage -1.8 -1.2 2.5 1.7 0.3 1.4 2.9 1.8 2.8 1.0 0.2 0.5 1.9 ... Zu Preisen des Vorjahres Entwicklung der gesamtwirtschaftlichen Arbeitsproduktivität ausgedrückt in: Vollzeitäquivalente Beschäftigung Verhältnis in % ... 2.2 2.4 0.5 1.9 3.4 2.5 0.4 1.8 -0.4 ... ... 1.0 0.8 0.5 1.7 2.2 2.6 1.0 -0.8 2.9 1.8 ... ... ... -2.4 -2.7 -1.9 -1.2 -1.4 -2.4 -1.5 0.0 2.4 0.9 0.1 -1.3 -1.1 Haushaltsersparnis in % des verfügbaren Bruttohaushaltseinkommens2) 15.9 16.3 16.3 16.6 16.2 15.4 15.5 15.1 16.8 16.9 14.5 14.3 13.8 Volksersparnis in % des Bruttovolkseinkommens3) 28.3 29.0 28.9 28.9 28.3 29.6 30.4 30.9 32.3 30.1 28.0 30.7 31.2 4.4 5.9 5.6 5.1 5.1 5.6 4.9 5.6 5.7 4.4 6.4 6.7 7.3 Geleistete Arbeitsstunden Staatsdefizit im Verhältnis zum BIP Sparquote Aussenbeitrag in % des BIP In Franken pro Person, zu laufenden Preisen Ausgaben für den letzten Konsum der privaten Haushalte und POoE4) pro Einwohner 30154 30689 30941 31440 31845 32519 33061 33767 34574 35155 35318 35472 36077 Letzter Verbrauch der privaten Haushalte und POoE4) pro Einwohner 33347 33914 34171 34739 35209 35970 36571 37262 38050 38771 39109 39489 40067 Verfügbares Einkommen der privaten Haushalte und POoE4) pro Einwohner 32078 32778 33265 34106 34230 34377 35043 35856 37476 39014 38336 38451 38885 Verfügbares Einkommen der privaten Haushalte und POoE4) pro Einwohner (Verbrauchskonzept) 35271 36003 36495 37406 37594 37828 38552 39352 40953 42630 42126 42469 42874 1) Provisorische Zahlen. 2) Die Haushaltsersparnis in % des verfügbaren Bruttohaushaltseinkommens zeigt den Anteil des verfügbaren Einkommens, der nicht zu Konsumzwecken gebraucht wird. 3) Die Volksersparnis in % des Bruttovolkseinkommens zeigt den gesparten Anteil des Volkseinkommens. 4) POoE: Private Organisationen ohne Erwerbszweck. 60 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 12-2006 Quelle: BFS, Info-Telefon: 032/713 66 48 E-Mail: [email protected] Internet: www.statistik.admin.ch Aktuelle Wirtschaftsdaten B 1.5 Entwicklung des Bruttoinlandproduktes gemäss Verwendungsansatza) Quartalswerte (real) gemäss ESVG951), zu Preisen des Vorjahres, verkettete Werte Konsumausgaben Private Haushalte und POoE2) Staat Bruttoanlageinvestitionen Ausrüstungen Bau Veränderung in % gegenüber dem Vorquartal (saisonbereinigte Werte) 3/2004 4/2004 1/2005 2/2005 3/2005 4/2005 1/2006 -0.1 0.1 0.4 0.1 0.5 0.5 0.1 2/2006 0.2 0.1 0.1 0.6 0.1 0.7 0.6 0.3 0.4 -0.7 -0.2 -0.4 -0.2 -0.7 -0.1 -0.9 -1.1 1.3 -2.1 1.7 3.6 -1.3 0.2 0.9 3.7 2.2 -1.9 1.1 1.3 0.0 1.2 2.2 5.2 1.9 0.2 -2.2 2.4 6.3 -2.8 -1.0 -0.7 Inländische Endnachfrage3) 0.2 -0.4 0.7 0.9 0.1 0.4 0.3 1.0 Inlandnachfrage 0.3 -0.3 0.4 -0.2 0.4 1.5 0.6 0.7 Exporte Waren Waren ohne Wertsachen4) 1.3 -0.4 0.1 6.0 1.8 2.6 2.5 0.0 2.8 -1.2 -0.5 7.4 -0.2 2.7 4.8 -0.4 1.2 2.2 0.2 -1.3 8.4 -0.9 2.7 4.0 -2.4 1.9 1.4 2.2 7.3 2.4 -3.4 1.1 Gesamtnachfrage 0.7 -0.3 0.3 1.9 0.9 1.9 1.2 0.5 Importe 2.0 -1.6 0.1 4.5 0.9 4.9 2.2 -0.1 Waren 2.6 -1.8 -0.4 5.1 0.9 4.9 3.0 -0.5 -0.6 Dienstleistungen Waren ohne Wertsachen4) 2.6 -1.9 -0.1 4.6 1.4 3.6 3.6 Dienstleistungen -1.1 -0.6 2.8 1.4 0.9 4.5 -1.4 2.0 Bruttoinlandprodukt 0.1 0.2 0.3 0.9 0.9 0.7 0.8 0.7 a) Für Fussnoten vgl. Tab. B1.8. B 1.6 Quelle: Seco, Info-Telefon: 031/323 16 81 E-Mail: [email protected], Internet: www.seco.admin.ch Entwicklung des Bruttoinlandproduktes gemäss Verwendungsansatza) Jahres- und Quartalswerte (nominal) gemäss ESVG951), zu laufenden Preisen Konsumausgaben Private Haushalte und POoE2) Staat Bruttoanlageinvestitionen Ausrüstungen Bau in Mio. Fr. Veränderung in % gegenüber Vorjahresperiode (Ursprungswerte) 20045) 20055) 3/2005 4/2005 1/2006 2/2006 20045) 20055) 3/2005 4/2005 1/2006 2/2006 321076 326723 79456 85325 84137 82276 2.0 1.8 1.8 2.5 2.6 2.9 268920 274764 66558 72286 71219 69402 2.4 2.2 2.2 3.0 3.2 3.7 52156 51959 12898 13038 12918 12874 0.2 -0.4 -0.4 -0.3 -0.5 -1.2 94032 97716 24788 24980 22958 26966 4.6 3.9 2.5 4.8 3.9 4.3 50745 51911 12619 13637 12982 14323 3.9 2.3 -0.4 3.5 3.9 8.8 43287 45805 12169 11343 9976 12643 5.4 5.8 5.8 6.5 3.8 -0.3 Inländische Endnachfrage3) 415108 424439 104244 110305 107095 109242 2.6 2.2 1.9 3.0 2.9 3.3 Inlandnachfrage 414663 424769 106240 113641 102642 110750 2.2 2.4 1.6 3.1 3.5 4.7 Exporte 205524 218096 54557 57316 58861 59686 9.0 6.1 7.5 9.7 14.8 3.3 148704 158695 38936 42056 43358 44198 8.5 6.7 7.4 9.8 17.3 4.7 143051 153385 37742 40507 41831 42673 8.1 7.2 7.7 10.2 16.6 3.3 Waren Waren ohne Wertsachen4) 56819 59401 15621 15259 15503 15488 10.4 4.5 7.8 9.6 8.5 4.7 Gesamtnachfrage Dienstleistungen 620186 642865 160797 170956 161504 170436 4.4 3.7 3.6 5.2 7.4 6.0 Importe 172877 187271 47081 49665 50770 51555 8.4 8.3 7.2 13.4 15.6 10.6 Waren 141981 155583 38133 41984 43496 42933 7.0 9.6 8.7 14.5 17.7 11.5 135626 147881 36475 39550 41031 40480 7.0 9.0 8.7 13.2 16.9 10.1 30896 31688 8948 7681 7274 8622 15.3 2.6 1.3 7.6 4.3 6.6 447309 455594 113716 121291 110734 118881 2.9 1.9 2.1 2.2 4.0 4.2 Waren ohne Wertsachen4) Dienstleistungen Bruttoinlandprodukt a) Für Fussnoten vgl. Tab. B1.8. B 1.7 Quelle: Seco, Info-Telefon: 031/323 16 81 E-Mail: [email protected], Internet: www.seco.admin.ch Entwicklung des Bruttoinlandproduktes gemäss Produktionsansatza) Quartalswerte (real) gemäss ESVG951), zu Preisen des Vorjahres, verkettete Werte Veränderung in % gegenüber Vorquartal (saisonbereinigte Werte)6) 3/2004 4/2004 1/2005 2/2005 3/2005 4/2005 1/2006 2/2006 A1 Land- und Forstwirtschaft, Jagd, Fischerei, Fischzucht 1.6 -0.3 0.7 -2.9 -2.1 -3.4 -2.1 -3.3 A2 Bergbau, Industrie, Energie- und Wasserversorgung 0.7 0.6 0.6 1.3 0.4 0.5 -0.7 2.0 A3 Baugewerbe 0.3 -0.9 -0.5 6.0 -2.6 -0.3 0.0 2.8 -0.4 -1.1 1.3 0.4 0.9 1.0 0.1 2.0 A5 Kreditgewerbe, Versicherungen, Immobilien, Vermietung, Informatik, F&E 0.7 1.0 1.0 2.4 3.0 2.3 1.9 1.1 A6 Öffentliche Verwaltung und Sozialversicherung, Unterrichtswesen, Gesundheitsund Sozialwesen, sonstige öffentliche und private Dienstleistungen, Vermietung (private Haushalte) 0.4 -0.3 0.0 -0.1 0.5 0.4 0.1 0.1 FISIM8) 0.7 2.6 7.7 3.1 2.1 0.0 3.7 3.1 Gütersteuern 0.4 1.7 0.5 -0.3 1.0 -0.2 1.4 0.6 -1.0 1.0 -5.4 -4.6 5.5 2.9 -4.3 -1.9 0.1 0.2 0.3 0.9 0.9 0.7 0.8 0.7 A4 Handel und Reparatur, Gastgewerbe, Verkehr und Nachrichtenübermittlung Gütersubventionen Bruttoinlandprodukt a) Für Fussnoten vgl. Tab. B1.8. Quelle: Seco, Info-Telefon: 031/323 16 81 E-Mail: [email protected], Internet: www.seco.admin.ch 61 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 12-2006 Aktuelle Wirtschaftsdaten B 1.8 Entwicklung des Bruttoinlandproduktes gemäss Produktionsansatza) Jahres- und Quartalswerte (nominal) gemäss ESVG951), zu laufenden Preisen in Mio. Fr. Veränderung in % gegenüber Vorjahresperiode (Ursprungswerte) 20047) 20057) 3/2005 4/2005 1/2006 2/2006 20047) 20057) 3/2005 4/2005 1/2006 2/2006 5866 5540 1390 1146 1335 1355 8.1 -5.5 -7.1 -9.9 -10.9 -10.0 A2 Bergbau, Industrie, Energie- und Wasserversorgung 93541 96274 23905 24837 24072 25204 1.8 2.9 3.2 3.5 3.0 4.3 A3 Baugewerbe 24332 25335 6614 6276 5965 6949 1.7 4.1 4.0 4.2 5.1 2.6 A4 Handel und Reparatur, Gastgewerbe Verkehr und Nachrichtenübermittlung A1 Land- und Forstwirtschaft, Jagd, Fischerei, Fischzucht 97608 99399 24086 26124 24714 26009 2.7 1.8 1.8 3.3 2.6 3.6 A5 Kreditgewerbe, Versicherungen, Immobilien, Vermietung, Informatik, F&E 108030 112363 28051 29424 29951 30699 1.9 4.0 4.7 5.9 11.1 10.0 A6 Öffentliche Verwaltung und Sozialversicherung, Unterrichtswesen, Gesundheits- und Sozialwesen, sonstige öffentliche und private Dienstleistungen, Vermietung (private Haushalte) 118601 120403 30257 30359 30509 30625 1.9 1.5 1.3 1.7 2.1 2.4 FISIM8) 26831 30494 7729 7770 8178 8443 -7.2 13.7 16.6 13.5 10.6 11.0 Gütersteuern 29942 30421 8038 11876 3259 7401 4.1 1.6 6.5 -3.7 -0.4 2.3 3777 3649 896 981 894 918 -0.4 -3.4 -2.4 -1.5 0.9 3.6 447309 455594 113716 121291 110734 118881 2.9 1.9 2.1 2.2 4.0 4.2 Gütersubventionen Bruttoinlandprodukt 1) Saisonbereinigungsverfahren gemäss www.seco.admin.ch/themen/zahlen/bip/index.html, Rubrik Daten, technische Notizen, Methoden. 2) Der Konsum der privaten Haushalte wird gemäss Inländerkonzept ausgewiesen. Ebenfalls enthalten ist der Endverbrauch der privaten Organisationen ohne Erwerbscharakter (POoE). 3) Die inländische Endnachfrage enthält keine Vorratsveränderungen. 4) Wertsachen = Aussenhandel mit Edelmetallen, Edel- und Schmucksteinen sowie Kunstgegenständen und Antiquitäten. 5) Jahresergebnisse 2004 und 2005 gemäss BFS. 6) Als Saisonbereinigungsverfahren werden Census-X12-Arima des U.S. Bureau of the Census und Tramo/Seats verwendet. 7) Ergebnisse des BFS. 8) Financial intermediation services indirectly measured (FISIM) oder auf deutsch: unterstellte Bankgebühr, indirekte Messung. B2 Produktion B 2.1 Produktionsindex Index (1995 = 100) 2005 3/2005 4/2005 1/2006 Sekundärer Sektor ohne Baugewerbe: Total C Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden1) CA Gewinnung von energetischen Produkten CB Gewinnung von Steinen und Erden. Bergbau D Verarbeitendes Gewerbe, Industrie DA Nahrungsmittel und Getränke, Tabakverarbeitung DB Textilien und Bekleidung DC Lederwaren und Schuhe 2/2006 Quelle: Seco Info-Telefon: 031/323 16 81 E-Mail: [email protected] Internet: www.seco.admin.ch Veränderung in % gegenüber Vorjahresperiode 2002 2003 2004 2005 2/2005 3/2005 4/2005 1/2006 2/2006 125.2 120.9 129.5 126.1 130.4 -5.1 0.0 4.0 2.7 3.7 3.1 4.1 8.4 4.3 105.0 108.1 101.8 64.2 113.5 -1.5 -0.7 4.2 -5.6 -3.0 -2.4 -0.9 23.3 8.7 ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... 105.0 108.1 101.8 63.5 113.5 -1.5 -0.7 4.2 -5.6 -3.0 -2.4 -0.9 23.3 8.7 127.5 123.7 131.3 126.9 133.3 -5.2 -0.1 4.4 3.1 4.5 3.9 4.7 9.3 4.3 94.5 89.7 99.2 91.6 98.5 0.7 -0.9 1.3 1.4 3.1 3.4 2.1 4.7 6.1 72.7 74.0 71.4 76.9 72.3 -7.7 -4.7 7.4 1.7 7.0 0.2 0.1 7.2 1.5 -3.5 59.1 56.8 61.4 56.9 51.7 -15.0 -3.9 6.2 -1.2 -12.0 -6.3 11.4 -4.4 DD Be- und Verarbeitung von Holz (ohne Möbel) 124.2 117.3 131.1 103.8 122.3 0.3 0.1 6.6 -0.4 2.3 0.1 0.7 8.5 4.6 DE 100.8 94.8 106.7 97.2 99.8 -9.6 -3.7 -1.2 -1.2 0.9 -0.3 -2.5 -0.1 -4.1 37.4 Papier-. Karton-. Verlags- und Druckgewerbe DF Kokerei, Mineralölverarb., nukl. Brennstoffe 116.0 120.5 111.5 121.5 113.2 -0.2 -5.8 11.8 -6.0 -27.7 13.2 0.0 15.2 DG Chemische Industrie 224.6 226.2 223.0 246.5 241.9 5.6 8.6 4.6 8.5 7.8 10.8 11.3 11.0 7.6 121.3 122.7 119.9 126.8 131.9 -3.1 2.5 5.9 -0.1 2.7 -0.2 1.5 10.7 -0.1 -1.0 DH Gummi- und Kunststoffwaren DI Sonstige Produkte aus nichtmetallischen Mineralien 211.1 214.8 207.4 158.6 225.9 -7.7 4.9 22.1 9.1 18.7 7.1 4.9 12.4 DJ Metallbearbeitung und -verarbeitung 118.5 113.2 123.8 113.4 120.1 -9.6 -1.1 1.0 -0.3 2.5 -1.8 2.9 5.1 0.4 DK Maschinenbau 110.3 105.0 115.7 109.7 114.4 -10.5 -6.0 7.2 -1.5 -1.3 -1.0 -1.9 9.9 5.2 DL Elektr. Geräte und Einrichtungen, Feinmechanik. Optik 117.3 110.6 124.0 120.0 125.3 -8.9 -2.1 2.4 6.5 7.7 5.5 12.1 14.2 7.5 84.8 77.2 92.5 79.7 89.6 -6.5 -4.8 5.0 -9.9 1.1 -14.6 -8.4 21.3 4.3 -2.7 DM Fahrzeugbau DN Sonstiges verarbeitendes Gewerbe E Energie- und Wasserversorgung Sekundärer Sektor ohne Baugewerbe: Total 101.0 94.7 107.2 96.3 102.3 -6.9 -5.8 1.4 2.8 4.7 5.2 3.2 8.9 102.9 93.2 112.6 122.0 101.4 -4.0 2.0 -0.4 -2.4 -5.8 -6.2 -2.1 -1.1 4.1 125.2 120.9 129.5 126.1 130.4 -5.1 0.0 4.0 2.7 3.7 3.1 4.1 8.4 4.3 2.8 Vorleistungsgüter 120.8 117.1 124.5 122.2 125.4 -4.7 1.4 4.3 1.5 3.3 1.7 1.4 8.0 Investitionsgüter 119.3 112.7 125.9 113.7 120.3 -8.8 -2.7 5.5 0.1 1.0 -0.2 4.1 11.1 4.2 Gebrauchsgüter 114.8 107.9 121.8 117.3 125.2 -8.7 -8.3 6.0 9.0 8.3 7.3 11.6 2.4 5.6 Verbrauchsgüter 148.2 146.3 150.0 155.0 157.4 -0.9 5.0 1.8 5.6 5.8 8.0 7.9 8.8 7.2 1) Klassifikation nach der Allgemeinen Systematik der Wirtschaftszweige (Noga). 62 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 12-2006 Quelle: BFS Info-Telefon: 032/713 64 34 E-Mail: [email protected] Internet: www.statistik.admin.ch Aktuelle Wirtschaftsdaten B3 Aussenwirtschaft B 3.1 Aussenhandel Übersicht1) Total 12) Export in Mio. Fr. Vorjahresveränderung in % nominal real4) Mittelwertindex3),4) Import in Mio. Fr. Vorjahresveränderung in % nominal real4) Mittelwertindex3),4) Handelsbilanzsaldo 2002 2003 2004 2005 4/2005 1/2006 2/2006 3/2006 Aug. 2006 Sept. 2006 Okt. 2006 Jan.-Okt. 2006 135740.8 135472.2 146312.3 156977.3 41403.6 42653.0 43433.3 42868.3 13186.2 15021.8 16624.4 146346.8 13.1 3.1 -0.2 8.0 7.3 10.1 16.1 8.0 11.0 14.1 5.5 19.8 5.5 0.2 5.3 5.5 6.5 10.5 7.5 6.1 4.8 4.2 17.8 9.4 -2.3 -0.4 2.6 1.7 3.4 5.1 0.5 4.6 9.0 1.2 1.6 3.4 128207.1 128595.5 136986.5 149094.3 39534.2 40228.3 40759.1 39140.4 12609.1 13193.3 15048.1 136245.3 -1.4 0.3 6.5 8.8 12.0 13.4 9.8 5.9 8.0 1.0 16.4 11.2 2.0 0.1 3.6 3.5 6.7 5.0 3.9 1.3 4.1 -3.2 12.7 5.7 -3.3 0.2 2.8 5.2 4.9 8.1 5.6 4.6 3.8 4.3 3.2 5.2 7533.7 6876.7 9325.8 7883.0 1869.4 2424.8 2674.2 3728.0 577.1 1828.5 1576.3 10101.5 142922.6 141157.5 152756.5 162991.1 43139.7 44378.2 45163.9 44824.0 13651.9 15885.8 17646.7 152777.6 Total 2 (gesamter Warenverkehr) Export in Mio. Fr. Vorjahresveränderung in % nominal Import in Mio. Fr. Vorjahresveränderung in % nominal 3.2 -1.2 8.2 6.7 9.6 16.8 7.9 12.1 14.1 7.9 23.2 13.9 135893.9 134986.7 143996.2 157544.5 42160.3 42930.9 43441.2 41343.1 13304.6 13964.3 15790.7 144635.9 -4.2 -0.7 6.7 9.4 13.3 14.4 11.2 6.6 8.8 1.1 16.3 12.2 7028.7 6170.8 8760.4 5446.7 979.4 1447.2 1722.7 3480.9 347.3 1921.5 1856.0 8141.7 Exporte in % des Einfuhrwertes (Total 2) 105.2 104.6 106.1 103.5 102.3 103.4 104.0 108.4 102.6 113.8 111.8 105.6 Terms of trade in % (Total 1) 101.0 99.4 99.8 96.7 98.6 97.2 95.2 100.0 105.0 97.0 98.4 98.3 Handelsbilanzsaldo 1) Zahlen des laufenden Jahres sind provisorisch und werden nicht laufend revidiert. 2) Ohne Edel- und Schmucksteine sowie Kunstgegenstände und Antiquitäten. 3) Schätzungen der Preisveränderungen im Aussenhandel. 4) Optimierter (revidierter) Index nach neuer Berechnungsmethode. B 3.2 Quelle: EZV/OZD Info-Telefon deutsch: 031/322 66 06 Info-Telefon französisch: 031/322 66 54 Internet: www.zoll.admin.ch Aussenhandel nach Verwendungszweck (Total 1)1) Warengruppen In Mio. Fr. 2002 2005 %-Anteil am Total 2005 Export total 135740.8 135472.2 146312.3 156977.3 2003 2004 In Mio. Fr. 4/2005 1/2006 2/2006 3/2006 Aug. 2006 Sept. 2006 Okt. Jan.-Okt. 2006 2006 16624.4 146346.8 100.0 41403.6 40228.3 43433.3 42868.3 13186.2 15021.8 32904.2 33144.4 35482.5 36411.0 23.2 9261.4 10054.6 10137.7 9800.8 2964.2 3540.5 3778.4 Energieträger und Hilfsstoffe 2852.3 2808.9 2810.7 3456.2 2.2 978.3 3537.2 848.3 839.0 271.4 256.5 368.2 3731.9 Investitionsgüter 43747.8 43834.5 46540.5 48251.1 30.7 12966.9 10286.6 12863.6 12968.1 3962.4 4578.8 4785.2 43233.0 38699.7 38640.1 41395.9 43739.2 27.9 11811.5 8027.9 11802.0 11730.8 3591.8 4099.0 4268.2 39216.5 3768.1 3907.1 3780.1 3126.8 2.0 804.6 1477.1 709.9 854.4 258.2 336.7 379.0 2773.6 56236.5 55684.3 61478.7 68859.0 43.9 18197.0 16349.9 19583.7 19260.4 5988.1 6646.1 7692.6 65812.2 Rohstoffe, Halbfabrikate Maschinen und Apparate Nutzfahrzeuge Konsumgüter Nahrungs- und Genussmittel Übrige nicht dauerhafte Waren Dauerhafte Waren Import total Rohstoffe, Halbfabrikate Energieträger und Hilfsstoffe Investitionsgüter Maschinen und Apparate Nutzfahrzeuge Konsumgüter Nahrungs- und Genussmittel 33569.7 3165.9 3244.7 3562.8 3874.7 2.5 1078.8 1687.3 1131.4 1222.5 398.4 447.0 472.3 3906.9 36152.6 36649.7 40604.9 45779.6 29.2 11296.7 8727.0 13034.1 13105.9 4132.1 4408.7 4982.4 44730.0 16918.0 15789.9 17311.0 19204.7 12.2 5821.5 5935.6 5418.1 4932.0 1457.6 1790.3 2237.9 17175.3 128207.1 128595.5 136986.5 149094.3 100.0 39534.2 42653.0 40759.1 39140.4 12609.1 13193.3 15048.1 136245.3 32561.3 32884.5 36004.1 38875.8 26.1 9737.6 9837.5 11045.7 10499.0 3357.5 3657.7 4389.0 6857.0 6905.7 7767.7 11194.4 7.5 3240.9 940.2 3312.2 3118.7 1079.9 1010.0 1120.1 36131.0 11735.9 34082.9 34219.5 36096.7 38954.3 26.1 10747.2 12595.0 10502.9 10219.0 3154.6 3418.1 3780.9 34926.2 27036.0 26401.3 28100.2 30711.4 20.6 8427.9 11392.3 7992.5 8021.0 2545.0 2693.5 2982.9 27145.3 4573.9 5203.2 5079.1 5039.5 3.4 1494.5 832.9 1588.5 1241.4 314.7 388.0 439.3 4755.6 54705.9 54585.8 57117.9 60069.7 40.3 15808.5 19280.4 15898.2 15303.6 5017.0 5107.5 5758.1 53452.2 5943.2 6238.0 6265.3 6507.3 4.4 1784.3 1075.6 1764.5 1632.7 527.8 567.5 601.6 5710.4 Übrige nicht dauerhafte Waren 27560.4 27819.3 29402.6 31298.2 21.0 8029.6 13616.3 8294.5 8382.7 2952.3 2583.1 2927.0 28393.4 Dauerhafte Waren 21202.3 20528.5 21450.0 22264.2 14.9 5994.6 4588.5 5839.2 5288.2 1536.9 1956.8 2229.5 19348.3 1) Zahlen des laufenden Jahres sind provisorisch und werden nicht laufend revidiert. 63 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 12-2006 Quelle: EZV/OZD Info-Telefon deutsch: 031/322 66 06 Info-Telefon französisch: 031/322 66 54 Internet: www.zoll.admin.ch Aktuelle Wirtschaftsdaten B 3.3 Aussenhandel nach Warenarten (Total 1)1) Warengruppen Export total Land- und Forstwirtschaft, Fischerei Energieträger und Hilfsstoffe Textilien, Bekleidung, Schuhe Papier und Papierwaren Leder, Kautschuk, Kunststoffe Chemikalien Steine und Erden Metalle Maschinen Fahrzeuge Präzisionsinstrumente, Uhren u. Bijouterie Verschiedene übrige Waren Import total Land- und Forstwirtschaft, Fischerei Energieträger und Hilfsstoffe Textilien, Bekleidung, Schuhe Papier und Papierwaren Leder, Kautschuk, Kunststoffe Chemikalien Steine und Erden Metalle Maschinen Fahrzeuge Präzisionsinstrumente, Uhren u. Bijouterie Verschiedene übrige Waren %-Anteil In Mio. Fr. am Total 2002 2003 2004 2005 2005 135740.8 135472.2 146312.3 156977.3 100.0 4294.2 4427.0 4863.4 5192.2 3.3 2852.3 2808.9 2810.7 3456.2 2.2 4100.6 4169.2 4239.9 4200.3 2.7 3305.6 3308.1 3370.9 3415.2 2.2 3656.3 3794.4 4030.6 4165.7 2.7 44943.6 45193.6 49601.9 54838.0 34.9 784.3 806.7 859.2 881.0 0.6 9803.6 9976.0 11112.5 11663.7 7.4 32060.9 31183.3 33839.3 35172.0 22.4 4817.2 4968.9 4990.0 4425.0 2.8 23358.4 23086.0 24666.9 27638.4 17.6 1763.7 1750.0 1927.1 1929.6 1.2 128207.1 128595.5 136986.5 149094.3 100.0 9927.5 10368.7 10505.2 10997.4 7.4 6857.0 6905.7 7767.7 11194.4 7.5 8714.7 8611.5 8699.3 8846.2 5.9 4751.6 4748.2 4901.0 5049.5 3.4 4282.4 4453.1 4835.9 5198.8 3.5 27439.4 27489.4 29606.7 32796.5 22.0 2238.1 2307.4 2509.8 2620.0 1.8 9418.0 9789.9 11571.9 12367.2 8.3 26336.7 26009.6 27659.7 29972.3 20.1 13713.8 14204.1 14349.8 14333.2 9.6 9995.6 9210.7 9904.3 10785.9 7.2 4532.3 4497.0 4675.2 4932.9 3.3 1) Zahlen des laufenden Jahres sind provisorisch und werden nicht laufend revidiert. B 3.4 In Mio. Fr. Aug. Sept. Okt. Jan.-Okt. 4/2005 1/2006 2/2006 3/2006 2006 2006 2006 2006 41403.6 42653.0 43433.3 42868.3 13186.2 15021.8 16624.4 146346.8 1410.6 1423.9 1503.5 1581.7 507.2 572.4 604.5 5118.1 978.3 940.2 848.3 839.0 271.4 256.5 368.2 3731.9 1010.5 1142.3 1050.3 1118.5 318.6 385.8 375.2 3685.9 866.0 884.2 878.4 853.8 271.1 304.5 313.0 2928.7 1048.5 1127.1 1173.1 1165.3 367.8 402.0 426.1 3892.8 13629.2 16005.5 15566.5 15387.0 4880.6 5221.6 5945.6 52905.5 244.9 219.6 220.0 220.9 66.9 78.4 99.3 758.3 2947.0 3253.6 3297.1 3281.1 961.2 1196.8 1278.7 11118.2 9556.9 8909.0 9482.6 9588.7 2909.0 3387.3 3446.3 31441.5 1138.9 1160.4 1065.1 1187.2 350.9 456.7 509.8 3918.4 8034.3 7110.7 7929.1 7199.0 2143.9 2592.0 3078.6 25327.8 538.5 476.4 419.2 446.3 137.5 168.0 178.9 1519.7 39534.2 40228.3 40759.1 39140.4 12609.1 13193.3 15048.1 136245.3 2919.6 2904.7 3021.8 2773.7 886.7 976.5 1045.3 9782.8 3240.9 3537.2 3312.2 3118.7 1079.9 1010.0 1120.1 11735.9 2015.4 2568.1 1966.3 2664.9 892.1 918.8 800.1 8030.0 1308.9 1350.5 1274.7 1301.3 432.9 465.9 497.9 4436.8 1284.7 1367.8 1404.2 1455.7 463.2 504.6 535.7 4783.7 8556.9 8480.9 9334.4 8093.2 2875.7 2444.8 3368.4 29352.5 696.7 609.5 729.0 743.4 222.7 261.4 284.9 2374.3 3139.7 3545.0 3783.1 3910.0 1196.0 1393.1 1553.5 12834.4 8240.4 7766.0 7619.0 7687.8 2438.5 2618.5 2924.9 26118.3 3860.7 3762.7 4171.0 3348.5 883.7 1156.2 1325.4 12628.0 2898.7 3083.6 2941.7 2799.5 861.3 971.1 1072.1 9937.2 1371.5 1252.2 1201.8 1243.7 376.2 472.4 519.8 4231.4 Quelle: EZV/OZD Info-Telefon deutsch: 031/322 66 06, französisch: 031/322 66 54. Internet: www.zoll.admin.ch Aussenhandel nach Ländern und Ländergruppen (Total 1)1) Export total Nach Ländern: Deutschland Frankreich Italien Vereinigtes Königreich Niederlande USA Japan Hongkong Singapur Nach Ländergruppen: Industrieländer EU Efta Transformationsländer Entwicklungsländer Opec Nicht ölexportierende Schwellenländer Import total Nach Ländern: Deutschland Frankreich Italien Vereinigtes Königreich Niederlande USA Japan Hongkong Singapur Nach Ländergruppen: Industrieländer EU Efta Transformationsländer Entwicklungsländer Opec Nicht ölexportierende Schwellenländer %-Anteil In Mio.Fr. am Total 2002 2003 2004 2005 2005 135740.8 135472.2 146312.3 156977.3 100.0 28233.1 12628.9 12372.7 6646.0 4146.7 14822.2 4909.7 3190.5 1503.8 28707.1 30270.6 12047.0 12927.9 1566.1 13432.0 6343.4 6946.9 4456.0 4435.9 14045.4 14451.9 5141.6 5333.5 2840.6 3165.1 1345.7 1471.3 31180.8 13497.8 14514.3 8005.5 5524.5 16333.2 5703.7 3172.4 1604.1 19.9 8.6 9.3 5.1 3.5 10.4 3.6 2.0 1.0 109006.6 108979.9 116338.0 125303.1 85997.9 86637.6 92589.5 98735.8 567.0 541.2 562.9 653.7 4207.4 4876.6 5912.8 6726.3 9538.6 8950.4 9783.1 10605.4 4115.9 3938.8 4218.0 4639.9 5072.5 4733.4 5236.5 5659.8 12988.2 12665.3 14278.4 14342.5 128207.1 128595.5 136986.5 149094.3 79.8 62.9 0.4 4.3 6.8 3.0 3.6 9.1 100.0 40759.9 42053.8 45653.5 14242.8 14986.9 14542.0 13468.5 13989.4 15755.9 5988.4 5235.2 5040.2 6701.0 6478.8 6951.1 7270.0 6025.1 6268.1 2698.1 2757.9 2899.6 755.2 664.1 697.6 249.5 271.7 280.3 In Mio.Fr. Aug. 4/2005 1/2006 2/2006 3/2006 2006 41403.6 42653.0 43433.3 42868.3 13186.2 7852.7 3528.0 3724.4 2134.5 1443.6 4509.1 1558.0 906.3 488.2 8409.0 3745.3 4011.0 2187.3 1534.1 4270.1 1450.3 784.0 435.8 32576.9 34062.7 25388.0 27060.7 184.1 189.6 1937.5 1847.2 2987.1 2940.0 1354.2 1373.6 1517.8 1470.3 3902.1 3803.0 39534.2 40228.3 8730.9 3669.6 3781.1 1968.9 1505.3 4531.1 1581.2 921.2 429.5 8811.2 3625.1 3563.4 2118.3 1416.9 4410.6 1605.3 854.7 456.0 2846.9 1068.8 912.3 678.1 456.4 1381.3 472.4 244.5 128.7 34251.0 33642.5 10267.8 26854.7 26366.5 8003.4 189.7 184.8 60.9 2136.6 2053.0 664.9 2949.0 3043.7 950.0 1306.4 1370.0 407.6 1563.6 1588.4 513.8 4096.8 4129.1 1303.4 40759.1 39140.4 12609.1 48884.1 14928.1 16413.9 6337.7 7524.4 6986.1 2762.8 775.4 299.6 32.8 10.0 11.0 4.3 5.0 4.7 1.9 0.5 0.2 12917.0 4055.0 4380.2 1813.2 1869.3 1831.1 617.8 217.0 80.1 13243.3 3919.9 4438.5 1592.8 1984.9 2167.1 711.5 234.2 89.0 13293.5 13502.5 4112.7 3677.0 4613.7 4473.1 1380.7 1510.2 2091.2 1998.5 2042.1 1978.8 685.5 596.5 177.9 197.2 85.6 81.6 4511.1 1075.5 1257.0 449.3 618.7 680.5 216.6 59.3 24.7 115699.2 116801.1 123779.7 133891.7 104721.5 106957.4 113368.7 122760.8 311.7 297.7 335.2 332.0 2802.3 3076.7 3608.6 4463.4 5005.4 4532.3 5090.7 5803.1 2221.6 2058.8 2408.0 3168.8 2697.5 2369.1 2572.9 2551.0 4700.2 4185.4 4507.5 4936.1 89.8 82.3 0.2 3.0 3.9 2.1 1.7 3.3 35360.5 32599.2 87.8 1194.2 1656.4 1076.7 551.8 1323.0 35762.4 32515.5 106.7 1245.6 1877.8 1238.7 602.4 1342.5 36593.6 34879.8 33394.9 31882.2 116.7 100.9 1346.5 1381.0 1539.8 1558.9 931.5 985.7 570.5 541.0 1279.2 1320.7 11139.4 10112.0 27.2 482.3 566.4 371.4 186.3 421.0 1) Zahlen des laufenden Jahres sind provisorisch und werden nicht laufend revidiert. Sept. Okt. Jan.-Okt. 2006 2006 2006 15021.8 16624.4 146346.8 3007.7 1289.5 1279.8 747.4 462.8 1480.2 601.4 339.2 153.8 3168.7 1569.8 1474.8 764.5 543.3 1881.1 657.2 350.5 181.0 29506.7 12754.1 13054.2 7038.0 4999.5 15103.2 5296.2 2911.0 1502.1 11732.3 13221.1 115928.2 9276.3 10172.8 91193.5 70.4 67.7 631.9 718.8 728.1 6760.4 1094.4 1142.8 10083.1 529.0 489.4 4546.8 532.2 610.5 5233.4 1476.3 1532.4 13575.2 13193.3 15048.1 136245.3 4478.5 1344.7 1579.8 509.8 722.3 627.6 202.7 77.1 28.1 5021.1 1615.0 1637.6 614.3 745.9 698.3 211.0 87.3 27.5 45445.2 13732.1 15277.5 5120.7 6847.2 6898.0 2214.2 698.0 286.0 11808.1 13521.3 121743.5 10865.3 12448.0 111195.2 38.9 42.0 371.8 471.5 532.0 4559.6 466.8 472.1 5443.0 281.8 195.4 3342.6 175.9 192.2 1919.9 446.9 522.7 4499.2 Quelle: EZV/OZD Info-Telefon deutsch: 031/322 66 06, französisch: 031/322 66 54. Internet: www.zoll.admin.ch 64 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 12-2006 Aktuelle Wirtschaftsdaten B 3.5 Zahlungsbilanz der Schweiz1) In Mrd. Fr. 2003 20042) 20053) 2/20053) 3/20053) 4/20053) 1/20064) 2/20064) 58.1 60.5 67.7 18.6 14.3 19.1 18.8 18.5 Waren Saldo 4.3 6.7 3.0 2.2 0.6 0.3 0.3 0.7 Spezialhandel, Saldo 6.9 9.3 7.9 3.1 1.7 1.9 2.1 2.6 Exporte 135.5 146.3 157.0 40.2 38.6 41.4 42.8 43.5 Importe Ertragsbilanz Saldo -128.6 -137.0 -149.1 -37.1 -36.9 -39.5 -40.7 -40.9 Sonstiger Warenverkehr, Saldo -2.6 -2.6 -4.9 -0.9 -1.1 -1.6 -1.8 -1.8 Dienste Saldo 24.7 26.3 29.6 6.6 7.2 8.1 9.0 7.6 2.3 2.2 2.2 0.2 0.0 0.4 1.5 0.3 Fremdenverkehr, Saldo Einnahmen 12.4 13.1 13.7 3.3 4.0 3.0 3.7 3.7 Ausgaben -10.1 -10.9 -11.6 -3.1 -4.0 -2.6 -2.1 -3.4 Bankkommissionen, Saldo 10.4 10.6 11.7 2.7 3.0 3.3 3.3 3.1 Sonstige Dienste, Saldo 12.0 13.5 15.7 3.7 4.2 4.4 4.1 4.2 Arbeits- und Kapitaleinkommen Saldo 36.3 34.9 46.4 11.5 9.4 15.4 11.4 11.2 Arbeitseinkommen, Saldo -9.7 -10.1 -10.3 -2.6 -2.6 -2.6 -2.7 -2.7 Kapitaleinkommen, Saldo 46.1 45.0 56.7 14.1 12.0 18.0 14.0 13.9 Einnahmen 83.5 87.7 125.4 29.1 35.3 34.3 29.1 32.1 Ausgaben -37.4 -42.6 -68.7 -15.0 -23.3 -16.3 -15.1 -18.1 -7.3 -7.4 -11.3 -1.7 -2.9 -4.7 -1.8 -1.0 -0.9 -1.7 -1.0 -0.2 -0.2 -0.2 -0.2 -0.2 -36.2 -70.1 -86.4 -11.3 -18.4 -33.8 -18.3 -25.9 1.4 -30.8 -47.1 -9.5 -14.4 -13.5 -20.2 -11.5 Schweizerische Direktinvestitionen im Ausland -20.8 -32.4 -65.5 -14.8 -18.7 -21.7 -23.0 -15.4 Ausländische Direktinvestitionen in der Schweiz 22.2 1.6 18.4 5.3 4.3 8.2 2.8 3.8 Portfolioinvestitionen Saldo -47.0 -49.7 -59.2 -5.1 -21.9 -12.5 -46.1 -4.4 Schweizerische Portfolioinvestitionen im Ausland -44.5 -53.3 -66.3 -8.6 -22.9 -15.9 -46.1 -4.3 Ausländische Portfolioinvestitionen in der Schweiz -2.5 3.6 7.2 3.5 0.9 3.4 0.0 -0.1 Übrige Investitionen Saldo 13.9 12.1 -2.2 -17.6 13.2 -7.4 46.4 -9.9 Kredite der Geschäftsbanken, Saldo -6.8 16.9 1.9 -8.3 14.8 0.5 45.2 -8.0 6.1 -12.9 -0.5 -5.4 2.2 -1.9 9.4 -4.3 Kredite der öffentlichen Hand, Saldo -0.1 0.4 0.1 0.0 0.0 0.1 0.0 -0.1 Sonstige Investitionen, Saldo 14.8 7.7 -3.7 -3.8 -3.8 -6.1 -8.2 2.6 Währungsreserven -4.5 -1.8 22.0 20.9 4.7 -0.3 1.5 -0.2 -21.0 11.3 19.7 -7.1 4.3 14.9 -0.3 7.6 Laufende Übertragungen Saldo Vermögensübertragungen Saldo Kapitalverkehr Saldo Direktinvestitionen Saldo Kredite der Unternehmen 5), Saldo Restposten 1) Ein Minus bedeutet in der Ertragsbilanz einen Überschuss der Importe über die Exporte, bei den übrigen Positionen einen Kapitalexport. Abweichungen zwischen Aggregaten bzw. Salden und Summen der Komponenten sind durch das Runden der Zahlen bedingt. 2) Revidiert. 3) Provisorisch. 4) Schätzung. 5) Konzernkredite sind unter Direktinvestitionen ausgewiesen. B 3.6 Quelle: SNB Internet: www.snb.ch Schweizerische Direktinvestitionen im Ausland1) In Mio. Fr. Personalbestand im Ausland am Jahresende Kapitalexporte2) Kapitalbestand am Jahresende (Buchwert) 2001 2002 2003 20043) 2001 2002 2003 20043) 2001 2002 2003 20043) Total 418090 400706 418563 448614 30916 12785 20795 33373 1725220 1832673 1808938 1869298 EU4) 851440 173574 173621 176861 197818 11698 7841 6524 15825 768126 801513 758999 Deutschland 27630 27669 26366 24019 5696 247 304 41 215655 225575 218267 214590 Frankreich 17495 20155 20273 22590 -1582 985 -1873 3220 137373 149648 158648 159999 103679 Vereinigtes Königreich Übriges Europa Nordamerika 32852 34921 37756 46753 769 363 741 5413 119606 126093 105788 34293 33093 37416 31876 1763 2433 2912 -248 111525 151563 151655 89429 104678 82108 83334 85662 9679 3642 6769 8879 339827 335872 327624 327727 4077 2848 2952 1074 108 307 353 3141 28859 29656 30818 29685 Vereinigte Staaten 100601 79260 80382 84588 9571 3336 6416 5738 310968 306217 296806 298042 Mittel- und Südamerika 64039 65778 74083 85561 6254 -1162 3753 2986 161776 160243 180203 196938 45584 48539 54999 67327 5595 -440 3943 1839 7566 6666 6212 7268 33321 37080 32374 34745 1416 86 128 5158 250249 281397 283620 295746 68587 Kanada Offshore Finanzzentren5) Asien China (Volksrepublik) 2061 1911 2404 2682 181 -64 -188 202 40496 54514 60164 Hongkong 3628 3691 3942 2980 5 -363 101 -149 14901 16553 16770 16790 567 620 628 729 139 76 140 165 20274 20979 21481 22469 36295 Indien Japan 4271 7261 7239 7722 741 -481 -165 1039 29344 35734 35134 13055 14410 9045 11013 -519 1050 -202 3683 18898 21018 16679 16018 Afrika 4403 3496 3305 2586 143 -489 -248 -372 63736 71198 74204 69377 Ozeanien 3782 5531 11191 10367 -37 433 957 1144 29981 30887 32633 38641 Singapur 1) Erweiterung des Erhebungskreises im Jahr 2004 und die Ländergliederung entspricht der Geonomenklatur Eurostat. 2) Ein Minuszeichen (-) bedeutet einen Kapitalrückfluss in die Schweiz (Desinvestition). 3) Provisorische Werte. 4) Bis 2003 EU15, ab 2004 EU25. 5) Amerikanische Jungferninseln, Anguilla, Antiquea und Barbuda, Bahamas, Barbados, Belize, Bermuda, Brititsche Jungferninseln, Dominica, Grenada, Jamaica, Kaimaninseln, Montserrat, Niederländische Antillen, Panama, St. Kitts und Nevis, St. Lucia, St. Vincent und die Grenadinen, Turks- und Caicos-Inseln. 65 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 12-2006 Quelle: SNB Internet: www.snb.ch Aktuelle Wirtschaftsdaten B 3.7 Ausländische Direktinvestitionen in der Schweiz1) In Mio. Fr. Kapitalimporte2) Kapitalbestand am Jahresende (Buchwert) 2001 2002 2003 20043) 2001 2002 2003 Total 148887 173085 200357 221713 14945 9783 22224 932 EU4) 89721 99680 112101 124607 11385 7976 14125 -3956 Deutschland 15976 15696 16327 17833 -1425 -321 -21 -317 Frankreich 11364 14145 13797 16011 944 2685 939 694 Niederlande 35766 35752 41637 48137 7505 297 6025 -2731 Übriges Europa5) Nodamerika 20043) 1142 798 1906 2017 34 -786 34 110 53193 67544 81825 91297 2869 3075 7213 6736 Kanada 1788 1813 1758 1967 -454 193 290 -175 Vereinigte Staaten 51405 65731 80067 89330 3323 2883 6923 6911 Mittel- und Südamerika 1577 1926 1953 1390 119 32 932 -1430 1261 1622 1649 27 137 43 941 -1966 3254 3137 2572 2402 538 -515 -79 -529 Israel 764 469 487 509 14 -310 26 33 Japan 1637 1346 1102 1081 278 -291 -263 -229 Offshore Finanzzentren Asien, Afrika, Ozeanien 1) Erweiterung des Erhebungskreises im Jahr 2004 und die Ländergliederung entspricht der Geonomenklatur Eurostat. 2) Ein Minuszeichen (-) bedeutet einen Kapitalrückfluss in die Schweiz (Desinvestition). 3) Provisorische Werte. 4) Bis 2003 EU15, ab 2004 EU25. 5) Bis 2003 inkl. Baltische Staaten, Malta, Polen, Slowakei, Slowenien, Tschechische Republik, Ungarn und Zypern. B 3.8 Quelle: SNB Internet: www.snb.ch In Mio. Fr. Auslandvermögen der Schweiz Aktiven am Jahresende 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 989785 1246565 1471222 1646967 1984329 2231718 2213905 2096556 2184685 2237112 444740 Direktinvestitionen 163922 190638 240655 253596 311258 381911 425280 406804 423706 Portfolioinvestitionen 399270 484462 557063 646297 807264 820670 820181 722060 813312 857765 Übrige Aktiven (ohne Währungsreserven) 370605 505674 602797 678108 793521 941260 881392 880319 859289 849853 Währungsreserven Passiven am Jahresende Direktinvestitionen 55987 63795 68710 68966 70287 87877 87052 85370 86375 84754 640238 791089 1020096 1154692 1410539 1711225 1618018 1508522 1595413 1638611 204857 65651 72596 86618 99101 121561 142055 148887 173085 200159 Portfolioinvestitionen 239975 273831 397013 486691 543049 673331 586605 486163 556790 589510 Übrige Passiven 334612 444663 536466 568900 745928 895839 882527 849314 838503 844244 Währungsreserven Nettovermögen Direktinvestitionen Portfolioinvestitionen - - - - - - - - - - 349546 453479 449129 492275 571791 520492 595887 586032 587269 598500 98272 118042 154037 154494 189696 239856 276393 233719 223547 239883 159295 210632 160050 159606 264215 147339 233576 235898 256521 268255 Saldo übrige (übrige Aktiven minus übrige Passiven) 35993 61011 66332 109209 47593 45421 -1134 31045 20826 5609 Währungsreserven 55987 63795 68710 68966 70287 87877 87052 85370 86375 84754 Quelle: SNB Internet: www.snb.ch B 3.9 Exportrisikogarantie (ERG) In Mio. Fr. 1975 Veränderung in % gegenüber Vorjahr 1980 1985 1990 1995 2000 2003 2004 2005 1996 2000 2003 2004 2005 -35.3 Garantiesumme Neugarantien 3067 6959 2007 1885 2149 3124 2201 2338 1513 -34.0 28.6 12.8 6.2 Gesamtengagement1) 8465 25283 14123 8296 6367 8345 8965 8611 7840 7.2 23.1 5.3 -3.9 -9.0 Saldo der Jahresrechnung2) 98 -25 -195 -96 - - 224 422 274 - - 34.1 88.4 -35.1 Forderungen aus Konsolidierungsabkommen1) 57 171 721 2437 3137 2602 2656 2529 2074 -0.0 2.2 0.7 -4.8 -18.0 - - 794 1931 1728 550 150 - - 8.7 -15.4 -53.8 - - Bundesvorschuss1) 1) Stand Jahresende. 2) Ab 1986 Forderungen aus Konsolidierungsabkommen in der Bilanz aktiviert. 66 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 12-2006 Quelle: Seco Info-Telefon: 031/324 08 95 Aktuelle Wirtschaftsdaten B4 Geld-, Kapital- und Devisenmarkt B 4.1 Geldmenge1) Ausweise am Ende der entsprechenden Zeitperiode In Mio. Fr. Veränderung in % gegenüber Vorjahresperiode 2005 Juli 2006 Aug. 2006 Sept. 2006 Okt. 2006 2003 2004 2005 Notenbankgeldmenge 41871 42289 Saisonbereinigte Notenbankgeldmenge 41877 42621 Juli 2006 42345 42178 42504 5.3 3.2 0.4 1.3 43126 42957 43251 5.3 3.2 0.4 2.7 Aug. 2006 Sept. 2006 Okt. 2006 2.1 1.7 2.4 2.6 2.4 2.5 Geldmenge Bargeldumlauf 34394 34762 34285 34676 34945 1.3 1.4 2.1 2.7 1.3 1.8 2.3 Sichteinlagen 153273 148222 149728 149005 150649 35.7 7.7 -5.2 -3.2 -0.7 -3.9 -4.1 Einlagen auf Transaktionskonti2) Geldmenge M1 Spareinlagen3) Geldmenge M2 Termineinlagen Geldmenge M3 96959 96551 96654 96625 96486 11.4 3.2 4.2 -0.0 -1.8 -0.8 -1 284625 279535 280667 280306 282080 21.9 5.5 -1.3 -1.4 -0.8 -2.2 -2.3 -5.8 207693 197832 197253 195021 194166 11.7 2.8 0.3 -4.2 -4.9 -5.6 492318 477367 477920 475327 476246 17.4 4.3 -0.7 -2.6 -2.5 -3.6 -3.8 95474 119993 123470 125443 130725 -28.9 -4.1 42.7 19.9 25.1 28.8 33.7 587792 597360 601390 600770 606971 8.3 3.2 4.5 1.3 2.1 1.7 2.4 1) Neue Definition 1995. 2005: provisorische Zahlen. 2) Einlagen auf den Spar- und Depositenkonti, die vor allem Zahlungszwecken dienen. 3) Einlagen auf Spar- und Depositenkonti minus die unter diesen Positionen enthaltenen Einlagen zu Zahlungszwecken ./. Vorsorgegelder. B 4.2 Quelle: SNB Internet: www.snb.ch Ausweise am Ende der entsprechenden Zeitperiode Schweizerische Nationalbank In Mio. Fr. Veränderung in % gegenüber Vorjahresperiode 2004 2005 Sept. 2006 Okt. 2006 2005 Juni 06 Juli 06 Aug. 06 Sept. 06 Okt. 06 117908.8 108970.9 104811.6 102808.3 8.2 -2.8 4.4 5 3.1 4.5 Gold und Forderungen aus Goldgeschäften 21639.2 28050.2 31227.9 31190.4 -22.9 34.1 34.4 34.5 22.5 22.7 Devisenanlagen 60708.0 46585.5 45400.0 45309.2 30.3 -10.3 -1.9 -2.9 -0.4 0.6 2035.1 1079.8 728.2 658.6 88.5 -62.1 -62.7 -53.3 -52.8 -56.7 Bilanzsumme Aktiven1) Reserveposition beim IWF Internationale Zahlungsmittel 80.1 78.9 177.0 46.4 1.5 278.8 -87.0 114.1 3587.5 404.3 291.3 270.2 196.7 194.8 7.8 -33.6 -31.5 -31.5 -29.8 -30.0 24502.7 26198.6 21004.6 19500.0 -6.5 -16.0 -4.4 -1.5 -4.5 0.0 6.6 - - - - - - - - Inländische Wertschriften 7405.4 5734.4 5199.2 5067.3 29.1 -8.4 -8.5 -9.9 -9.8 -10.8 Übrige Aktiven 1240.3 990.6 877.0 843.5 25.2 -9.8 -11.4 -11.1 -14.3 -12.4 39719.3 41365.5 38134.3 38214.3 -4.0 1.8 2.4 1.9 2.5 2.3 9025.9 9462.9 7436.2 5758.9 -4.6 -35.0 -20.2 -12.5 -20.8 -14.9 165.0 168.9 210.7 229.1 -2.3 -12.9 10.0 8.3 -14.5 8.6 68990.5 57972.5 58931.4 58591.7 19.0 1.3 9.8 9.8 7.4 8.3 Währungshilfekredite Forderungen aus Repogeschäften in CHF Lombardvorschüsse Passiven1) Notenumlauf Sichtverbindlichkeiten: Girokonten inländ./ausländ. Banken, Verbindlichkeiten gegenüber dem Bund Übrige Sichtverbindlichkeiten Übrige Passiven 1) Differenzen in den Summen durch Runden der Zahlen. B 4.3 Quelle: SNB Internet: www.snb.ch Kredittätigkeit im Inland1) Ausweise am Ende der entsprechenden Zeitperiode %-Anteil am Total Beanspruchungsquote3) Veränderung in % gegenüber Vorjahresperiode Vormonat 2005 Sept. 2006 Sept. 2006 2005 Sept. 2006 2005 Sept. 2006 In Mio. Fr. 2003 2004 Stand der bewilligten Kredite 715378 749432 788929 828142 100.0 ... ... 5.3 5.9 0.4 0.0 1.4 davon Baukredite Hypothekarforderungen2) 12182 505825 13564 531834 13543 558909 14583 577080 1.8 69.7 ... ... ... ... -0.2 5.1 5.1 4.6 2.2 0.2 2.0 0.3 1.9 0.4 Stand der beanspruchten Kredite 610597 633240 659891 689505 100.0 -16.4 -16.7 4.2 4.5 0.9 -0.3 0.7 davon Baukredite Hypothekarforderungen2) Juli 2006 Aug. 2006 Sept. 2006 5306 5299 5107 5160 0.7 -62.3 35.4 -3.6 1.4 3.2 4.2 3.6 489388 516617 541992 559380 81.1 -3.0 96.9 4.9 4.2 0.4 0.2 0.4 1) Gemäss Kreditstatistik, inländische Bankstellen. 2) Hypothekaranlagen sowie feste Vorschüsse gegen hypothekarische Deckung. 3) Anteil der beanspruchten an den bewilligten Krediten in %. 67 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 12-2006 Quelle: SNB Internet: www.snb.ch Aktuelle Wirtschaftsdaten B 4.4 Banken Ausweise am Ende der entsprechenden Zeitperiode %-Anteil am Total In Mio. Fr. Bilanz Bilanzsumme von 252 Banken1) Veränderung in % gegenüber Vorjahresperiode Vormonat 2004 2005 Aug. 2006 Sept. 2006 Sept. 2006 2005 Sept. 2006 Juli 2006 Aug. 2006 Sept. 2006 2484720 2842902 3057985 3152674 100.0 -12.6 12.2 -0.6 1.0 3.1 Aktiven 252 Banken Forderungen gegenüber Banken auf Sicht 74425 80129 84856 85175 2.7 -7.1 11.6 0.4 -11.7 0.4 auf Zeit 644517 745943 773651 809893 25.7 -13.6 10.4 -2.0 2.7 4.7 Forderungen gegenüber Kunden 393561 465545 608879 647851 20.5 -15.5 37.0 1.2 2.6 6.4 Hypothekarforderungen 584047 630119 640681 645584 20.5 -7.3 4.0 0.3 0.8 0.8 CHF 1004963 1033759 1071836 1073719 34.1 -2.8 3.4 -0.3 0.5 0.2 USD 722040 923467 1022172 1096246 34.8 -21.8 23.2 -1.6 1.7 7.2 EUR 320877 394288 439153 447590 14.2 -18.6 15.9 -1.7 3.2 1.9 Monatsbilanzen Aktiven nach Währungen total 394108 444058 466700 475639 15.1 -11.2 3.9 1.6 -0.9 1.9 Aktiven im Inland Übrige Währungen 948051 982967 1016411 1024990 32.5 -3.6 4.9 -0.2 0.0 0.8 Aktiven im Ausland 1536669 1859935 2041574 2127684 67.5 -17.4 16.1 -0.9 1.5 4.2 Inland total 701991 732654 759731 764339 24.2 -4.2 4.5 0.8 -0.2 0.6 Ausland total 274886 362379 489192 528421 16.8 -24.1 46.3 0.6 4.6 8.0 2.2 Kredite2) Passiven 252 Banken Verpflichtungen gegenüber Banken auf Sicht 71527 79686 83842 85691 2.7 -10.2 -1.7 1.9 -7.5 auf Zeit 655329 732482 796705 849573 26.9 -10.5 16.3 -2.2 -1.3 6.6 349007 360141 349475 347167 11.0 -3.1 -2.6 -0.7 -0.3 -0.7 255080 ... ... ... ... ... ... ... ... ... 93926 ... ... ... ... ... ... ... ... ... auf Sicht 256402 293372 292903 294634 9.3 -12.6 2.4 -3.8 0.0 0.6 auf Zeit 435102 557519 683967 696945 22.1 -22.0 31.4 1.8 6.7 1.9 27895 27368 30455 31260 1.0 1.9 13.7 0.2 1.6 2.6 178861 233654 265383 273152 8.7 -23.5 23.2 0.5 1.3 2.9 CHF 1025270 1080617 1101215 1108399 35.2 -5.1 3.8 0.0 0.6 0.7 USD 704687 859519 954660 1000093 31.7 -18.0 19.4 -1.7 2.1 4.8 2.0 Verpflichtungen gegenüber Kunden in Sparform in Anlageform Übrige Verpflichtungen gegenüber Kunden Kassenobligationen Anleihen und Pfandbriefdarlehen Monatsbilanzen Passiven nach Währungen total EUR 347159 414496 498394 508515 16.1 -16.2 23.1 -1.6 3.8 Übrige Währungen 366466 444078 450645 483011 15.3 -17.5 6.6 1.2 -3.2 7.2 Passiven im Inland 1089016 1168877 1204042 1212041 38.4 -6.8 5.7 0.7 0.7 0.7 Passiven im Ausland 1395704 1674025 1853943 1940633 61.6 -16.6 16.7 -1.5 1.2 4.7 319071 389312 412648 421256 13.4 -18.0 19.7 4.4 0.9 2.1 -10.4 Treuhandaktiven total Aktiven im Inland 2551 2478 2933 2629 0.1 2.9 1.3 -0.3 5.1 Aktiven im Ausland 316520 386834 409715 418628 13.3 -18.2 19.8 4.5 0.8 2.2 Treuhandpassiven total 319071 389311 412648 421257 13.4 -18.0 19.7 4.4 0.9 2.1 Passiven im Inland 53892 67094 74707 76713 2.4 -19.7 19.4 3.9 0.9 2.7 Passiven im Ausland 265179 322217 337941 344544 10.9 -17.7 19.8 4.5 0.8 2.0 1) Bankstellen in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein sowie die Filialen im Ausland. Nur Unternehmen, deren Bilanz- und Treuhandgeschäft mindestens 150 Mio. Franken beträgt. Erhebungsstufe: Unternehmung. 2) Forderungen gegenüber Kunden und Hypothekarforderungen. Ohne Edelmetalle, Leih- und Repogeschäfte. B 4.5 Quelle: SNB Internet: www.snb.ch In % Geld- und Kapitalmarktsätze 2001 2002 2003 2004 2005 Sondersatz Engpassfinanzierungsfazilität1) 3.75 2.75 2.25 2.51 2.52 Mai 2006 Juni 2006 2.97 3.25 Juli 2006 Aug. 2006 Sept. 2006 Okt. 2006 Nov. 2006 3.28 3.35 3.65 3.56 ... Dreimonatsdepots bei Grossbanken2) 2.53 0.90 0.21 0.25 0.52 1.10 1.18 1.25 1.30 1.41 1.56 1.60 Spareinlagen Kantonalbanken2) 1.50 1.18 0.63 0.51 0.48 0.46 0.46 0.48 0.49 0.50 0.50 0.51 Kassenobligationen Grossbanken2) 2.95 2.57 1.65 1.88 1.62 2.13 2.25 2.25 2.39 2.39 2.34 2.27 Neue Hypotheken Kantonalbanken 1.Rang2),3) 4.30 3.93 3.27 3.20 3.12 3.03 3.03 3.03 3.03 3.03 3.03 3.05 1) Bis 30. April 2004 Lombardsatz. 2) Jahr: Durchschnitt aus Monatswerten, Anfang Monat. 3) Wohnbau und Landwirtschaft. Quelle: SNB Internet: www.snb.ch 68 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 12-2006 Aktuelle Wirtschaftsdaten B 4.6 Emissionen In Mio. Fr. Emissionswert %-Anteil am Total In Mio. Fr. 2003 2004 2005 2005 4/2005 1/2006 2/2006 3/2006 31973.6 32088.8 21926.2 100.0 5778.4 7218.6 7277.0 2989.4 16955.6 16547.3 6591.0 30.1 1790.6 2485.3 2162.2 611.9 Kantone 3247.1 3565.4 1208.8 5.5 - - - - Gemeinden 595.4 504.0 828.0 3.8 - 402.6 - - Kraft-, Gas-, Wasserwerke 736.3 100.4 632.5 2.9 380.7 402.2 - 125.5 201.4 Öffentlich aufgelegte Anleihen schweizerischer Schuldner1),2) Bund Industrie - 175.0 302.3 1.4 - - - 328.2 452.4 252.2 1.2 - - - - Banken 2615.3 4245.5 3646.0 16.6 1107.7 1186.4 1862.3 459.9 Pfandbriefinstitute 4070.9 3899.0 5440.8 24.8 2270.3 1544.0 1896.4 1084.8 749.4 1660.7 893.5 4.1 150.0 - 150.0 - 2675.5 939.2 2131.0 9.7 79.1 1198.1 1206.1 505.9 Warenhandel, Vermittlung Holdinggesellschaften Übrige 24341.0 24412.7 22790.6 ... 4563.2 4917.7 9323.6 5448.0 Nettobeanspruchung des Marktes durch schweizerische Anleihen Rückzahlungen schweizerischer Anleihen 7632.6 7676.1 -864.4 ... 1215.2 2300.9 -2046.6 -2458.6 Öffentlich aufgelegte schweizerische Aktienemissionen1),2) 5295.4 5130.9 4318.7 ... 3443.1 - 3578.9 8.0 3985.1 7646.4 9150.9 ... 3981.3 588.5 567.8 3452.4 Rückzahlungen schweizerischer Aktien Nettobeanspruchung des Marktes durch schweizerische Aktien Total schweizerische Emittenten, netto1) Öffentlich aufgelegte Anleihen ausländischer Schuldner1) Rückzahlungen Anleihen ausländischer Schuldner Nettobeanspruchung des Marktes durch ausländische Anleihen Total Emissionen, netto1) 1310.3 -2515.4 -4832.2 ... -538.2 -588.5 3011.1 -3444.4 8942.9 5160.7 -5696.6 ... 677.0 1712.4 964.5 -5903.0 48486.9 34931.4 55011.2 ... 13825.1 19398.2 16932.1 9858.6 34381.6 25764.7 39170.0 ... 8275.0 14062.0 7412.0 7130.0 14105.3 9166.7 15841.2 ... 5550.1 5336.2 9520.1 2728.6 23048.2 14327.4 10144.6 ... 6227.1 7048.6 10484.6 -3174.4 1) Ohne Gewähr für Vollständigkeit. 2) Nach Liberierungsdatum. B4.7 Quelle: SNB Internet: www.snb.ch Swiss Performance Index der Börse Schweiz 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 Gesamtindex (mit Dividenden-Reinvestitionen)1) 908.3 1052.8 1238.6 1867.8 1725.5 2123.4 2511.9 3898.2 4497.1 5022.9 5621.1 4382.9 3245.5 3961.6 4234.6 Namenaktien1) 1117.5 Inhaberaktien und PS1) 812.2 Banken2) 1347.4 1602.9 2267.5 2082.9 2523.6 3150.8 5222.7 6060.3 6526.6 918.9 1073.5 1694.0 1569.0 1954.4 7517.9 5981.8 4364.9 5276.7 5593.6 2176.1 3084.4 3602.9 4403.6 4513.9 3271.2 2583.4 3313.9 3668.7 … … … … … … … … … … … … … … … … … … … … 1070.9 765.6 359.6 510.3 622.9 Versicherungen2) … … … … … … … … … … 939.9 478.8 490.7 484.7 Nahrungsmittel und Getränke2) … … … … … … … … … … 1305.9 1239.3 1044.5 1135.4 1132.1 Finanzdienstleistungen2) 1) 1.6.1987= 1000 2) 1.1.2000= 1000 1297.9 1183.7 1175.7 955.5 1209.9 1354.7 Quelle: SNB Internet: www.snb.ch 69 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 12-2006 Aktuelle Wirtschaftsdaten B 4.8 Devisen- und Goldmarkt Devisenkurse1) Interbankhandel (Ankauf 11 Uhr) 2002 2003 2004 2005 April 2006 Mai 2006 Juni 2006 Juli 2006 Aug. 2006 Sept. 2006 Okt. 2006 CHF/USD 1 USD 1.56 1.35 1.24 1.25 1.28 1.22 1.23 1.24 1.23 1.24 1.26 CHF/GBP 1 GBP 2.33 2.20 2.27 2.26 2.27 2.28 2.27 2.28 2.33 2.35 2.36 CHF/JPY 100 JPY 1.24 1.16 1.15 1.13 1.10 1.09 1.07 1.07 1.06 1.06 1.06 CHF/EUR 1 EUR 1.47 1.52 1.54 1.55 1.57 1.56 1.56 1.57 1.58 1.58 1.59 95.3 Reale und nominelle Wechselkursindizes1,2) Real total Index 101.3 101.0 100.1 98.7 96.3 98.1 97.8 96.6 96.2 96.5 Europa Index 104.7 100.6 97.6 96.3 94.7 95.4 95.2 93.9 93.3 92.7 92.6 Euro-Währungsgebiet Index 105.9 101.1 98.3 97.2 95.2 96.3 96.0 94.7 94.2 93.6 93.6 Nordamerika Index 84.8 95.5 100.9 98.1 93.2 97.7 96.4 95.2 95.6 94.4 93.6 Asien Index 102.4 114.1 118.8 119.1 118.1 121.2 121.7 120.8 121.2 120.3 119.9 Australien Index 94.6 89.7 84.5 80.2 79.0 80.3 82.0 79.9 79.2 79.0 78.5 Deutschland Index 107.6 103.5 101.0 100.0 98.2 99.4 98.9 97.4 97.1 96.5 96.4 94.7 Frankreich Index 107.1 101.9 99.0 98.2 96.3 97.3 97.0 96.0 95.3 94.7 Italien Index 104.3 98.7 95.8 94.8 92.8 93.8 93.5 92.1 91.6 91.1 91.0 Grossbritannien Index 94.3 98.0 92.6 91.6 90.6 89.8 89.7 88.7 86.6 85.9 85.6 USA Index 84.6 96.1 102.2 99.9 95.1 99.8 98.5 97.2 97.7 96.4 95.5 Japan Index 104.9 113.3 115.4 118.9 124.3 124.8 126.7 126.9 127.1 126.8 127.2 Nominal total Index 105.3 106.8 107.1 106.7 104.7 106.7 106.6 106.1 105.5 105.0 104.4 CHF/kg 15422 15646 16199 17992 25657 25266 23648 25030 24380 24074 23988 USD/Unze 311.54 366.13 408.20 447.7 637.2 650.5 598.3 633.5 620.1 599.35 598.10 Goldkurs 3) 1) Jahresmittel, Monatsmittel. 2) Gegenüber 24 Handelspartnern. Index Januar 1999 = 100. 3) Monatsende. B5 Preise B 5.1 Konsumentenpreise ausgewählter Warengruppen Quelle: SNB Internet: www.snb.ch Index (Dezember 2005 = 100) Veränderung in % gegenüber Gewichtung in % Jahresmittel 2006 2005 Aug. 2006 Sept. 2006 Okt. 2006 2005 Okt. 2006 Okt. 2006 99.5 100.5 100.3 100.7 1.2 0.3 0.3 -1.4 Totalindex Vorjahresperiode Vormonat Bedarfsgruppen Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke 10.998 101.3 101.5 102.6 101.1 -0.7 0.9 Alkoholische Getränke und Tabak 1.962 99.0 100.1 100.1 100.1 4.7 0.0 0.0 Bekleidung und Schuhe 4.259 91.9 85.1 85.1 102.0 -0.1 2.0 19.9 Wohnen und Energie 25.175 98.8 102.1 101.7 101.7 3.0 1.1 0.0 4.335 100.4 100.7 100.2 100.2 0.0 -0.1 0.0 Gesundheitspflege 16.719 100.1 99.9 99.9 99.8 0.6 -0.2 -0.1 Verkehr 10.286 99.0 104.1 102.3 100.6 3.4 -1.6 -1.6 Nachrichtenübermittlung 2.636 105.2 97.9 97.9 97.9 -5.7 -2.2 0.0 Freizeit und Kultur 9.242 99.7 99.5 99.1 99.1 -0.6 -0.5 0.1 Erziehung und Unterricht 0.663 99.0 100.0 101.5 101.5 1.1 1.6 0.0 Restaurants und Hotels 9.009 100.1 101.2 101.2 100.9 1.1 0.9 -0.3 Sonstige Waren und Dienstleistungen 4.716 100.0 100.7 100.7 100.7 0.9 0.7 0.0 43.702 98.9 99.7 99.2 100.1 1.4 -1.1 0.9 Nichtdauerhafte Waren 27.464 99.3 101.9 101.3 100.1 2.6 -1.7 -1.2 Semidauerhafte Waren 7.930 95.4 91.6 91.6 100.8 -0.3 1.0 10.0 8.308 100.6 100.1 99.3 99.5 -1.4 -0.7 0.1 56.298 99.9 101.2 101.2 101.1 1.0 1.3 -0.1 Hausrat und laufende Haushaltführung Waren Dauerhafte Waren Dienstleistungen Private Dienstleistungen 46.315 99.9 101.1 101.2 101.0 0.9 1.3 -0.1 9.983 99.8 101.3 101.3 101.3 1.5 1.3 0.0 Inland 73.372 100.0 100.9 101.0 100.8 0.6 1.0 -0.1 Ausland 26.628 97.9 99.6 98.5 100.1 2.7 -1.7 1.7 Öffentliche Dienstleistungen Herkunft der Güter Quelle: BFS Info-Telefon: 032/713 69 00 Internet: www.statistik.admin.ch 70 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 12-2006 Aktuelle Wirtschaftsdaten B 5.2 Produzenten- und Importpreisindex, Baupreisindizes Index (Mai 2003 = 100) Veränderung in % gegenüber Gewichtung in % Sept. 2006 Okt. 2006 Vorjahresmonat Dez. 2005 Preisindex Gesamtangebot: Total1) 100.0000 105.5 105.4 2.4 2.7 Vormonat -0.1 Preisindex Gesamtangebot im Inland: Total2) 100.0000 106.9 106.6 2.7 3.3 -0.2 Produzentenpreisindex: Total 100.0000 104.7 104.8 2.0 2.0 0.1 Produktgruppen Land- und forstwirtschaftliche Produkte Landwirtschaftliche Produkte Forstwirtschaftliche Produkte 3.8087 103.6 101.3 1.9 3.0 -2.2 3.6113 104.0 101.6 1.7 2.9 -2.3 0.1974 96.6 96.6 6.1 6.9 0.0 Natursteine, Sand und Kies 0.8051 102.6 102.6 1.8 1.5 0.0 Verarbeitende Produktion3) 90.8214 105.1 105.2 2.0 1.9 0.1 11.9663 103.2 102.9 0.1 0.2 -0.3 Textilien, Bekleidung 1.9905 102.8 102.8 0.8 0.8 0.0 Holz, Holzprodukte 2.8210 102.0 102.6 1.5 0.3 0.5 Papier, Papierprodukte, Druckereierzeugnisse 5.3645 100.3 100.3 0.9 1.1 0.0 Mineralölprodukte 1.4418 152.8 144.7 -11.2 -0.1 -5.3 Nahrungsmittel, Tabakwaren Chemische Produkte 16.7734 96.9 96.9 -0.3 -1.5 0.0 Gummi- und Kunststoffprodukte 2.8696 107.4 107.4 3.1 2.3 0.0 Produkte aus Glas, Keramik, Steinen, Erden 2.0203 105.3 105.3 2.6 2.4 0.0 Metall, Metallprodukte 9.3864 117.3 117.9 8.7 8.8 0.5 Maschinen 14.0547 102.5 103.2 1.7 1.6 0.7 Elektrotech. und feinmech. Produkte, Uhren 18.3367 106.6 107.0 3.5 3.0 0.4 Fahrzeuge, Fahrzeugteile 1.8960 106.8 106.9 1.4 1.4 0.1 Möbel und sonstige Produkte, Rückgewinnung 1.7279 114.6 113.9 3.8 4.9 -0.6 Energieversorgung 4.5648 98.4 100.1 3.7 2.8 1.7 Inlandabsatz 53.6175 106.7 106.6 2.3 2.7 -0.1 Export 46.3825 102.5 102.7 1.7 1.2 0.3 3.8087 103.6 101.3 1.9 3.0 -2.2 Land- und forstwirtschaftliche Produkte Vorleistungsgüter 29.9727 107.2 107.3 4.5 4.4 0.1 Investitionsgüter 26.6196 104.6 105.3 2.1 2.0 0.7 Gebrauchsgüter 7.2910 103.7 103.6 2.8 2.1 0.0 Verbrauchsgüter 26.3014 101.0 100.9 -0.2 -0.9 -0.2 Energie Importpreisindex: Total Landwirtschaftliche Produkte 6.0066 111.4 110.8 -1.4 1.9 -0.6 100.0000 107.0 106.7 3.1 4.0 -0.4 2.5236 107.4 104.4 4.9 -0.6 -2.8 Vorleistungsgüter 31.9865 115.7 116.6 9.3 9.2 0.7 Investitionsgüter 34.0702 91.9 92.4 -0.4 0.4 0.6 Gebrauchsgüter 5.6207 93.7 93.2 -1.0 -0.4 -0.5 Verbrauchsgüter 21.6882 101.9 102.3 2.0 2.0 0.4 4.1108 209.5 189.9 -4.6 5.7 -9.4 April 2005 Okt. 2005 April 2006 April 2005 Okt. 2005 Baugewerbe insgesamt 111.1 112.6 113.9 2.6 1.9 2.5 Hochbau total 109.6 110.6 112.1 2.7 1.9 2.2 Neubau von Bürogebäuden 111.9 112.6 114.4 2.7 1.9 2.3 Neubau von Mehrfamilienhäusern 109.0 110.1 111.3 3.0 1.7 2.1 Neubau von Mehrfamilienhäusern aus Holz5) 102.1 102.9 104.4 2.3 1.4 2.1 Renovation von Mehrfamilienhäusern 109.6 110.7 112.2 2.4 2.1 2.4 115.8 118.7 119.8 2.1 2.1 3.5 Neubau von Strassen 113.3 115.8 117.4 1.4 2.1 3.6 Neubau von Unterführungen7) 102.4 105.3 105.8 2.9 2.1 3.4 Energie Index Schweizerischer Baupreisindex4) Tiefbau total6) Veränderung in % gegenüber Vorjahr April 2006 Regionale Baukostenindizes Stadt Zürich8) 100.0 ... 101.6 ... ... 1.6 Stadt Bern9) 126.7 127.8 129.8 2.0 0.9 2.4 Kanton Genf10) 102.7 102.1 104.3 ... ... 1.6 1) Total von Produzenten- (Anteil: 65,8169%) und Importpreisindex (Anteil: 34,1831%). 2) Total von Produzentenpreisindex Inlandabsatz (Anteil: 50,7959%) und Importpreisindex (Anteil: 49,2041%). 3) Im Folgenden ohne Leder/Schuhe. 4) Oktober 1998 = 100. 5) April 2003 = 100. 6) Für die Aggregation wurde der Teilindex «Neubau von Unterführungen aus Stahlbeton» auf Oktober 1998 umbasiert. 7) April 2001 = 100. 8) April 2005 = 100. 9) April 1987 = 100. 10) April 2003 = 100. Quellen: Produzenten- und Importpreisindex, BFS Schweizerischer Baupreisindex, BFS Statistische Ämter der Städte Zürich, Bern Statistisches Amt des Kantons Genf 71 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 12-2006 Info-Telefon: 032/713 69 95 Info-Telefon: 032/713 62 81 Internet: www.statistik.admin.ch Aktuelle Wirtschaftsdaten B6 Öffentliche Finanzen B 6.1 Finanzen der öffentlichen Hand In Mio. Fr. 1990 Durchschnittliche jährliche Veränderung in % 1995 2000 2002 2003 2004 Schätzung 2005 Budget 2006 19701980 19801990 19901995 2002/ 2003 2003/ 2004 3.4 Einnahmen1) Total2) 83161 103555 131491 134560 129814 134224 140693 138328 8.9 6.0 4.5 -3.6 Bund3) 30837 36162 51994 51431 47511 48945 52984 52444 7.4 6.6 3.2 -7.6 3.0 Kantone 39264 50147 62818 66290 65731 67913 69500 68400 8.9 6.1 5.0 -0.8 3.3 Gemeinden6) 29423 37587 42068 43651 44123 44866 45750 45800 10.2 5.7 5.0 1.1 1.7 Ausgaben1) Total2) 86614 111054 123611 134253 135811 138379 139532 141196 8.8 6.2 5.1 1.2 1.9 Bund3) 31616 40856 48208 51927 51284 52656 52604 54112 8.4 5.9 5.3 -1.2 2.7 Kantone 41116 52111 60194 66591 67946 68893 69469 70100 8.7 6.5 4.9 2.0 1.4 Gemeinden6) 30245 38427 40599 42498 44131 44330 45000 45300 9.2 6.3 4.9 3.8 0.5 Saldo1) Total2) -3453 -7499 7879 357 -5997 -4155 1161 -2868 - - - - - Bund3) -779 -4695 3786 -496 -3773 -3711 380 -1668 - - - - - -1852 -1964 2624 -301 -2215 -980 31 -1700 - - - - - -822 - - - - 2.4 Kantone Gemeinden6) -840 1469 1153 -8 535 750 500 Schulden Total 98044 169793 207422 234273 240624 246454 244212 245880 7.8 2.4 11.7 2.7 Bund3) 38509 79936 105333 122438 123809 126740 130412 132680 10.9 2.0 15.7 1.1 2.4 Kantone 30535 52857 64090 73335 77815 80314 75100 75000 8.4 3.1 11.8 6.1 3.2 Gemeinden6) 29000 37000 38000 38500 39000 39400 38700 38200 4.4 2.3 5.0 1.3 1.0 Schulden in % des BIP Total 29.9 45.8 49.9 54.5 55.5 55.3 53.4 52.0 - - - - - Bund3) 11.8 21.5 25.3 28.5 28.6 28.4 28.5 28.1 - - - - - Kantone 9.3 14.4 15.4 17.0 17.9 18.0 16.4 15.9 - - - - - Gemeinden6) 8.9 9.9 9.1 8.9 9.0 8.8 8.5 8.1 - - - - - Staatsquote4) 26.4 29.8 29.7 31.1 31.3 31.0 30.5 29.9 - - - - - Fiskalquote5) 19.9 20.3 23.1 22.3 22.1 ... ... ... - - - - - 1) Finanzrechnung (gemäss Finanzstatistik). 2) Total ohne Doppelzählungen. 3) Inkl. ETH-Bereich und Fonds für die grossen Eisenbahnprojekte. 4) Gesamtausgaben (laufende und investive Ausgaben der öffentlichen Verwaltungen ohne Doppelzählungen) gemäss Finanzstatistik in % des BIP. 5) Steuereinnahmen und obligatorische Beiträge an die Sozialversicherungen in % des BIP. 6) Teilweise geschätzt. 72 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 12-2006 Quelle: EFV Info-Telefon: 031/322 60 21 Aktuelle Wirtschaftsdaten B 6.2 Einnahmen und Ausgaben nach Funktionen und Sachgruppen Total in Mio Fr.2) Gesamteinnahmen 2004 nach Gebietskörperschaften in Mio Fr. Anteil am Total in % Kantone4) Gemeinden5) Veränderung in % 1990 2003 2004 Bund3) 83161 129814 134224 48945 64700 94568 97643 44723 32041 20879 72.8 72.7 3.3 47444 66042 68274 17205 30130 20830 50.9 50.9 3.4 67913 44866 2003 2004 2003/2004 100.0 100.0 3.4 davon Steuern1) Steuern auf Einkommen und Vermögen Belastung des Verbrauchs6) Gesamtausgaben 17256 28526 29369 27518 1911 50 22.0 21.9 3.0 86614 135811 138379 52656 68893 44330 100.0 100.0 1.9 -3.8 Funktionen Allgemeine Verwaltung 6031 9204 8855 1918 3396 3783 6.8 6.4 Öffentliche Sicherheit 11590 12938 12949 5382 5720 2308 9.5 9.4 0.1 1581 2365 2427 2427 - - 1.7 1.8 2.6 16658 26560 27684 5233 17280 9590 19.6 20.0 4.2 3122 4212 4249 447 1415 2496 3.1 3.1 0.9 Gesundheit 10698 18839 19326 200 12538 9156 13.9 14.0 2.6 Soziale Wohlfahrt Beziehungen zum Ausland Bildung Kultur und Freizeit 13444 26481 27742 13807 13064 7002 19.5 20.0 4.8 Verkehr 9171 14024 14411 8549 6293 3165 10.3 10.4 2.8 Umwelt, Raumordnung 3699 4897 4907 730 1367 3532 3.6 3.5 0.2 Volkswirtschaft 5173 6466 6344 4546 4067 678 4.8 4.6 -1.9 Finanzen und Steuern 5447 9825 9486 9417 3752 2620 7.2 6.9 -3.4 Laufende Ausgaben 74173 119910 122908 45987 62149 44330 88.3 88.8 2.5 Personalaufwand 31740 48752 49408 5860 25625 38895 35.9 35.7 1.3 Sachaufwand 16184 22628 22795 4709 8507 9579 16.7 16.5 0.7 Passivzinsen 4568 6866 6618 3172 1889 1557 5.1 4.8 -3.6 Anteile, Beiträge ohne Zweckbindung 3718 8415 8388 6029 1567 732 1.4 1.4 -0.3 - 6550 6463 ... ... ... ... ... -1.3 31809 60234 62864 26216 25722 10986 28.2 28.2 4.4 10128 20435 20702 ... ... ... ... ... 1.3 12441 15901 15472 6669 6744 5436 11.7 11.2 -2.7 9907 11072 10762 886 4941 4935 8.2 7.8 -2.8 914 2270 2223 1920 224 79 1.7 1.6 -2.1 5125 6128 5972 3864 1594 515 2.1 2.0 -2.6 3572 3584 3489 ... ... ... ... ... -2.7 67 14 3 - 2 1 0.0 0.0 -75.6 Sachgruppen davon an Gemeinwesen Beiträge davon an Gemeinwesen Investitionsausgaben Sachgüter Darlehen und Beteiligungen Beiträge davon an Gemeinwesen Übrige 1) Ohne Kirchensteuern. 2) Ohne Doppelzählungen. 3) Inkl. ETH-Bereich und Fonds für die grossen Eisenbahnprojekte. 4) Ohne Doppelzählungen Kantone-Kantone. 5) Ohne Doppelzählungen Gemeinden-Gemeinden. 6) Inkl. Spielbankenabgabe. B 6.3 Quelle: EFV Info-Telefon: 031/322 60 21 Ausgaben des Bundes Finanzrechnung in Mio. Fr. Anteil am Haushalt in % Veränderung in % gegenüber Vorjahr 1980 1990 2004 2005 Budget 2006 1980 1990 2004 2005 Gliederung nach Sachgruppen Total Ausgaben 17816 31615 50285 51403 52743 100.0 100.0 100.0 100.0 100.0 2.2 2.6 Laufende Ausgaben 15479 28115 44620 45560 47214 86.9 88.9 88.7 88.6 89.5 2.1 3.6 Personalausgaben 2188 4056 4410 4321 4441 12.3 12.8 8.8 8.4 8.4 -2.0 2.8 Sachausgaben 1375 2518 2780 2662 2917 7.7 8.0 5.5 5.2 5.5 -4.2 9.6 Rüstungsausgaben 1624 2793 1556 1491 1408 9.1 8.8 3.1 2.9 2.7 -4.2 -5.6 Passivzinsen 1117 1832 3172 3577 3731 6.3 5.8 6.3 7.0 7.1 12.8 4.3 Anteile an Bundeseinnahmen 1310 2442 6029 6614 7004 7.4 7.7 12.0 12.9 13.3 9.7 5.9 64 90 59 54 54 0.4 0.3 0.1 0.1 0.1 -8.5 0.0 Entschädigungen an Gemeinwesen Beiträge an laufende Ausgaben Budget Rechnung 2006 2005 Budget 2006/ Rechnung 2005 7801 14384 26614 26841 27659 43.8 45.5 52.9 52.2 52.4 0.9 3.0 Investitionsausgaben 2337 3500 5665 5843 5529 13.1 11.1 11.3 11.4 10.5 3.1 -5.4 Investitionsgüter 269 582 568 537 600 1.5 1.8 1.1 1.0 1.1 -5.5 11.7 Darlehen und Beteiligungen 102 410 333 398 299 0.6 1.3 0.7 0.8 0.6 19.5 -24.9 1966 2508 4764 4908 4630 11.0 7.9 9.5 9.5 8.8 3.0 -5.7 17816 31615 50285 51403 52743 100.0 100.0 100.0 100.0 100.0 2.2 2.6 674 1581 2441 2466 2463 3.8 5.0 4.9 4.8 4.7 1.0 -0.1 Landesverteidigung 3620 6053 4641 4576 4541 20.3 19.1 9.2 8.9 8.6 -1.4 -0.8 Bildung und Grundlagenforschung 1372 2438 3903 3925 4062 7.7 7.7 7.8 7.6 7.7 0.6 3.5 Soziale Wohlfahrt 3622 6866 13813 14143 14588 20.3 21.7 27.5 27.5 27.7 2.4 3.1 Verkehr 2728 4680 7435 7806 7693 15.3 14.8 14.8 15.2 14.6 5.0 -1.4 Investitionsbeiträge Gliederung nach Aufgabengebieten Total Ausgaben Beziehungen zum Ausland Landwirtschaft und Ernährung 1639 2676 3902 3771 3754 9.2 8.5 7.8 7.3 7.1 -3.4 -0.5 Finanzen und Steuern 2482 4331 9417 10216 10806 13.9 13.7 18.7 19.9 20.5 8.5 5.8 Quelle: EFV Info-Telefon: 031/322 61 16 73 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 12-2006 Aktuelle Wirtschaftsdaten B 6.4 Einnahmen des Bundes nach Sachgruppen Finanzrechnung in Mio. Fr. Anteil am Haushalt in % Veränderung in % gegenüber Vorjahr 1980 1990 2004 2005 Budget 2006 1980 1990 2004 2005 Budget Rechnung 2006 2005 Budget 2006/ Rechnung 2005 Gliederung nach Sachgruppen Total Einnahmen 16745 32673 48629 51282 52157 100.0 100.0 100.0 100.0 100.0 5.5 Laufende Einnahmen 16612 32583 48206 51002 51968 99.2 99.7 99.1 99.5 99.6 5.8 1.9 Fiskaleinnahmen 14516 28815 44755 47520 48595 86.7 88.2 92.0 92.7 93.2 6.2 2.3 1.7 Direkte Bundessteuer 3420 6710 11822 12213 13765 20.4 20.5 24.3 23.8 26.4 3.3 12.7 Verrechnungssteuer 1249 4044 2628 4000 3014 7.5 12.4 5.4 7.8 5.8 52.2 -24.7 3.6 Stempelabgaben Warenumsatzsteuer Mehrwertsteuer Tabaksteuer Verkehrsabgaben Landwirtschaftliche Abgaben WTO, zweckgebundene Zolleinnahmen Einfuhrzölle Mineralölsteuer auf Treibstoffen 696 2091 2755 2703 2800 4.2 6.4 5.7 5.3 5.4 -1.9 4772 9871 - - - 28.5 30.2 - - - - - - - 17666 18119 18485 - - 36.3 35.3 35.4 2.6 2.0 634 988 2040 2051 2119 3.8 3.0 4.2 4.0 4.1 0.5 3.3 - 328 993 1537 1500 - 1.0 2.0 3.0 2.9 54.8 -2.4 542 450 4 4 2 3.2 1.4 - - - 0.0 -50.0 - - - - - - - - - - - - 946 1193 1054 974 980 5.6 3.7 2.2 1.9 1.9 -7.6 0.6 955 1322 2927 2957 2970 5.7 4.0 6.0 5.8 5.7 1.0 0.4 1263 1745 1979 1997 2010 7.5 5.3 4.1 3.9 3.9 0.9 0.7 Automobilsteuer - - 312 310 330 - - 0.6 0.6 0.6 -0.6 6.5 Lenkungsabgaben Umweltschutz - - 156 170 146 - - 0.3 0.3 0.3 9.0 -14.1 Mineralölsteuerzuschlag auf Treibstoffen Übrige Fiskaleinnahmen 39 73 419 485 474 0.2 0.2 0.9 0.9 0.9 15.8 -2.3 Regalien und Konzessionen 390 328 1237 1307 1245 2.3 1.0 2.5 2.5 2.4 5.7 -4.7 Vermögenserträge 405 689 890 959 1063 2.4 2.1 1.8 1.9 2.0 7.8 10.8 Entgelte 864 914 1324 1216 1065 5.2 2.8 2.7 2.4 2.0 -8.2 -12.4 437 1837 - - - 2.6 5.6 - - - - - 133 90 423 280 189 0.8 0.3 0.9 0.5 0.4 -33.8 -32.5 Einnahmenüberschuss PKB1) Investitionseinnahmen 1) Pensionskasse des Bundes. B 6.5 Quelle: EFV Info-Telefon: 031/322 61 15 In Mio. Fr. Finanzen der Kantone Einnahmen Kantone Ausgaben Abschlüsse 2004 davon Steuern 2005 davon Steuern 2004 2005 2004 2005 10154 4641 10397 4726 10586 10754 -432 -357 Bern 8261 3975 8753 4211 8142 8407 120 346 Luzern 2960 1007 3068 1014 2941 2922 19 146 Uri 418 102 448 100 419 452 -1 -4 Schwyz 792 335 834 359 877 861 -85 -27 Obwalden 298 72 302 75 280 284 18 18 Nidwalden 361 128 374 126 350 379 11 -5 Glarus 339 152 345 155 366 366 -28 -21 943 466 958 486 944 917 0 41 2387 847 2539 962 2321 2383 66 156 Zürich Zug Freiburg Solothurn 1657 768 1708 803 1595 1639 62 69 Basel-Stadt 3726 2038 3930 2201 3641 3820 85 110 Basel-Landschaft 180 2385 1261 2680 1506 2417 2500 -32 Schaffhausen 647 249 645 245 610 604 37 41 Appenzell A.Rh. 411 149 410 151 411 397 0 13 Appenzell I.Rh. 125 40 124 37 128 129 -3 -5 St. Gallen 3644 1523 3770 1596 3599 3643 45 127 Graubünden 2068 659 2193 691 2039 2040 29 153 Aargau 3914 1845 4075 1905 3837 3955 77 120 Thurgau 1513 637 1531 626 1496 1519 17 12 Tessin 2568 1251 2677 1358 2889 2882 -321 -205 Waadt 6630 3704 6933 3918 6607 6755 23 178 Wallis 2349 839 2407 877 2285 2220 64 187 Neuenburg 1630 675 1686 832 1732 1765 -102 -79 Genf 6830 4465 6993 4442 7562 7826 -732 -833 Jura 903 212 801 248 818 816 86 -15 Total 67913 32041 70581 33650 68893 69419 -980 1162 Quelle: EFV 74 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 12-2006 Aktuelle Wirtschaftsdaten B7 Bevölkerung B 7.1 Bilanz der ständigen Wohnbevölkerung Szenario A-00-2005 1960 Bevölkerungsstand in 1000, 1. Januar 5295.5 1970 1980 1990 1995 2000 6168.7 6303.6 6673.9 7019.0 7164.4 2005 2010 2015 2020 2025 2030 7415.1 7650.0 7850.0 7983.1 8073.4 8134.9 2035 2040 2045 2050 8161.0 8155.3 8124.3 8073.1 64.9 Bewegungen Lebendgeborene 94.4 99.2 73.7 83.9 82.2 78.5 72.9 70.5 71.6 71.9 70.4 67.8 66.0 65.2 65.0 Gestorbene 52.1 57.1 59.1 63.7 63.4 62.5 61.1 62.6 64.6 67.1 70.4 74.8 79.8 84.5 88.7 92.3 Geburtenüberschuss 42.3 42.1 14.6 20.2 18.8 15.9 11.8 8.0 6.9 4.7 -0.009 -7.0 -13.8 -19.4 -23.7 -27.3 Zuzüger ... ... ... 154.2 114.0 110.3 118.3 120.8 115.4 107.5 107.5 107.5 107.5 107.5 107.5 107.5 Wegzüger ... ... ... 97.6 99.5 90.1 82.1 86.5 89.3 92.5 92.5 92.5 92.5 92.5 92.5 92.5 22.4 -17.7 17.1 56.6 14.5 20.2 36.2 34.3 26.1 15.0 15.0 15.0 15.0 15.0 15.0 15.0 6750.7 7062.4 7204.1 7459.1 7692.3 7883.0 8002.8 8088.3 8142.9 8162.1 8151.0 8115.6 8061.0 Wanderungssaldo Bevölkerungsstand in 1000, 31. Dezember 5360.2 6193.1 6335.2 Veränderung in 1000 in % 64.7 24.4 31.7 76.8 43.3 39.6 44.0 42.3 33.0 19.7 15.0 8.0 1.2 -4.4 -8.7 -12.4 1.2 0.4 0.5 1.2 0.6 0.6 0.6 0.6 0.4 0.2 0.2 0.1 0.0 -0.1 -0.1 -0.2 Quelle: BFS/Espop Info-Telefon: 032/713 67 11 E-Mail: [email protected] Internet: www.statistik.admin.ch B 7.2 Wohnbevölkerung nach Alter und Heimat Mittlere Wohnbevölkerung1) 19802) in 1000 Ständige Wohnbevölkerung 19902) in % 20002) in 1000 in % in 1000 20052) 20103) 2005 20153) in % in 1000 in % in 1000 in % in 1000 in % in 1000 in % Altersgruppen 0–19 1755.6 27.5 1577.8 23.2 1665.7 23.1 1640.4 21.9 1634.3 21.9 1595.0 21.4 1546.2 20.7 20–39 1954.5 30.6 2162.3 31.8 2106.2 29.2 2091.8 27.9 2037.7 27.3 2024.4 27.1 2055.3 27.6 40–64 1800.3 28.2 2078.1 30.6 2335.6 32.4 2585.7 34.5 2594.6 34.8 2741.0 36.7 2794.0 37.5 874.8 13.7 978.1 14.4 1101.5 15.3 1183.3 15.8 1192.4 16.0 1332.5 17.9 1488.4 20.0 Total 6385.2 100.0 6796.3 100.0 7209.0 100.0 7501.3 100.0 7459.1 100.0 7692.3 100.0 7883.0 100.0 Schweizer 5410.5 84.7 5615.6 82.6 5768.8 80.0 5903.8 78.7 5917.2 79.3 6057.7 81.2 6173.9 82.8 Ausländer 974.7 15.3 1180.6 17.4 1440.3 20.0 1597.4 21.3 1541.9 20.7 1634.6 21.9 1709.2 22.9 65+ 1) Mittlere Wohnbevölkerung: bis 2001 inkl. Saisonniers, ab 2002 inkl. alle Kurzaufenthalter mit max. 12 Monaten Aufenthaltsdauer. 2) BFS/Espop. 3) BFS/Szenario A-00-2005. B 7.3 Quelle: BFS/Espop Info-Telefon: 032/713 67 11 E-Mail: [email protected] Internet: www.statistik.admin.ch In 1000 Sozioökonomische Daten Heiraten1) Scheidungen1) Haushaltungen2) 1960 1970 1980 1990 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 41.6 46.7 35.7 46.6 38.7 40.6 39.8 39.2 40.2 40.1 39.5 40.1 4.7 6.4 10.9 13.2 17.9 20.8 10.5 15.8 16.4 16.8 17.9 21.3 1594.0 2062.4 2459.3 2859.8 ... ... 3181.6 ... ... ... .... .... 1) BFS/Bevnat. 2) Volkszählungswerte. 2005 Quelle: BFS Info-Telefon: 032/713 67 11 E-Mail: [email protected] Internet: www.statistik.admin.ch 75 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 12-2006 Aktuelle Wirtschaftsdaten B 7.4 Wohnbevölkerung nach Sprache, 20001) Wohnbevölkerung Sprachgruppen Schweizer Ausländer Total Männer Frauen Total Männer Frauen Total Männer Frauen 7288010 3567567 3720443 5792461 2766020 3026441 1495549 801547 694002 Deutsch 63.67 63.51 63.82 72.53 73.19 71.93 29.36 30.13 28.47 Französisch 20.38 20.18 20.57 21.00 20.81 21.17 17.97 18.02 17.92 Italienisch 6.46 6.85 6.09 4.30 4.21 4.38 14.84 15.95 13.57 Rätoromanisch 0.48 0.48 0.48 0.58 0.60 0.57 0.08 0.08 0.08 Andere 9.01 8.98 9.04 1.59 1.20 1.95 37.74 35.82 39.96 Total in 1000 %-Anteil: 1) Volkszählungsdaten, provisorische Werte. B 7.5 Quelle: BFS/VZ 2000 Info-Telefon: 032/713 61 11 E-Mail: [email protected] Internet: www.statistik.admin.ch Jahresdurchschnitt Bilanz der Jahresaufenthalter und Niedergelassenen Stand der ausländischen Wohnbevölkerung1), Dezember 1980 1990 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 892807 1100262 1368670 1384382 1419095 1447312 1471033 1495008 1511937 14.2 16.4 19.3 19.4 19.7 19.9 20.1 20.3 20.3 Anteil an der gesamten Wohnbevölkerung in % Zugänge Geburten 11535 14471 17946 17332 18160 18663 18793 18573 18264 Einwanderungen 75262 117711 85838 87448 101353 101876 94049 96270 94357 Abgänge Sterbefälle 3834 4158 4544 4602 4510 4606 4844 4858 4769 Auswanderungen 63697 59587 58104 55770 52713 49697 46320 47894 49745 Bürgerrechtswechsel2) 16060 8658 20363 28700 27583 36515 35424 35685 38437 7701 10313 13402 12730 13650 14057 13949 13715 13495 11565 58124 27734 31678 48640 50649 45181 45957 41856 Geburtenüberschuss Wanderungsüberschuss 1) Ohne internationale Funktionäre und deren Familienangehörige. 2) Total (Einbürgerung und Adoption). B 7.6 Quellen: BFM/ZAR Info-Telefon: 031/325 95 36 Ende Dezember Jahresaufenthalter und Niedergelassene nach Staatsangehörigkeit Anteile in % absolut Veränderung absolut 1985 1990 1995 2000 2004 2005 2005 1990/85 1995/90 2000/1995 2005/2000 2005/2004 100.0 100.0 100.0 100.0 100.0 100.0 1511937 160591 230312 53808 127555 16929 78.7 72.5 62.2 57.8 58.1 58.7 887187 58222 29879 -28241 87537 18348 41.8 34.4 27.0 23.1 20.1 19.6 296392 -13732 -19816 -39292 -23249 -3822 Serbien und Montenegro1) 7.4 12.8 22.1 13.8 13.3 13.0 196179 71212 153478 ... 5448 -2971 Portugal 3.3 7.8 10.1 9.7 10.7 11.1 167269 54798 49178 -152 32594 7532 Spanien 11.5 10.6 7.6 6.0 5.0 4.7 71376 7786 -14726 -18007 -12029 -2913 Total EU- und EftaStaaten, total Italien Deutschland 8.6 7.6 6.8 7.9 9.7 10.4 157580 2259 7502 17912 48765 12716 Türkei 5.4 5.8 5.9 5.7 5.1 5.0 75448 13269 14423 861 -4028 -1183 Frankreich 5.0 4.5 4.0 4.3 4.5 4.6 68986 2884 3632 6201 9173 2012 Österreich 3.1 2.6 2.1 2.1 2.2 2.2 32822 -360 -693 803 3910 334 Grossbritannien 1.6 1.5 1.4 1.5 1.6 1.6 24867 1222 1719 2367 4116 780 Niederlande 1.1 1.1 1.0 1.0 1.0 1.0 15804 1071 1749 600 1582 391 Griechenland 0.9 0.8 0.5 0.4 0.4 0.4 5659 -448 -1176 -1111 -340 -42 Belgien 0.5 0.5 0.5 0.5 0.6 0.6 8799 800 719 1115 1357 271 0.4 0.4 0.4 0.4 0.4 0.4 6025 818 571 350 534 163 Europa Schweden 93.7 92.9 91.8 89.7 87.5 87.4 1321138 141810 199634 19846 79797 12527 Afrika 0.5 0.7 1.0 2.3 2.8 2.9 43505 3382 5360 18898 11535 1496 Nordamerika (USA, Kanada) 1.2 1.1 1.1 1.2 1.2 1.2 18640 913 2428 2464 1721 657 Mittel- und Südamerika 1.0 1.3 1.6 2.1 2.5 2.5 38464 4288 6749 7908 9883 1701 Asien 2.6 2.8 3.3 4.5 5.8 5.8 87217 7141 12055 19570 24308 561 Übrige Staaten 0.1 0.2 0.2 0.2 0.2 0.2 2973 459 304 -14878 311 -13 1) Bis 31.12.98 Ex-Jugoslawien - wird ab 1.1.99 nicht mehr ausgewiesen, daher keine Veränderung möglich. 76 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 12-2006 Quelle: BFM/ZAR Info-Telefon: 031/325 95 36 Aktuelle Wirtschaftsdaten B 7.7 Jahresdurchschnitt Ausländer nach Aufenthaltskategorien Mittlere ausländische Wohnbevölkerung 1975 1980 1990 2000 2001 2002 2003 2004 2005 1123357 974738 1180631 1439139 1468792 1434695 1461221 1486608 1597427 Jahresaufenthalter 388110 205341 269323 343635 345001 350053 364097 378067 389389 Niedergelassene 655011 680679 801869 1035108 1058752 1079605 1087076 1090027 1090386 19900 20690 25675 25897 25972 27259 27480 27248 27334 ... ... ... ... ... 8636 10048 18515 24558 98900 97100 173200 150641 163626 171238 177218 185542 201739 ... 27660 28578 25447 26164 26261 25190 24417 23827 ... ... 67132 71854 65733 66506 64556 55103 48193 Internationale Funktionäre1) Kurzaufenthalter >= 12 Mt. Grenzgänger Anerkannte Flüchtlinge2) Asylsuchende und vorläufig Aufgenommene (Bestand Ende Jahr) 1) Inkl. Familienangehörige. 2) Im Bestand der Jahresaufenthalter oder der Niedergelassenen inbegriffen. B8 Arbeitsmarkt B 8.1 Erwerbstätige1) Quellen: BFS/Espop BFM/ZAR Erwerbstätige in 1000 Personen Erwerbstätige insgesamt Info-Telefon:032/713 67 11 Info-Telefon: 031/325 95 36 E-Mail: [email protected] Internet: www.statistik.admin.ch Veränderung in % gegenüber Vorjahr 20032) 20042) 20052) 4/2005 1/2006 4167 4178 4196 4223 4246 2/2006 3/20063) 4272 4321 2004 2005 4/2005 1/2006 0.3 0.4 1.2 2.0 2/2006 3/20063) 2.1 2.6 Nach Geschlecht: Frauen 1853 1858 1869 1885 1897 1905 1932 0.3 0.6 1.3 2.1 2.2 3.3 Männer 2314 2320 2326 2337 2349 2366 2390 0.3 0.3 1.1 1.9 2.0 2.0 Nach Nationalität: Schweizer 3130 3133 3138 3163 3173 3179 3212 0.1 0.2 0.9 1.7 1.7 2.1 Ausländer 1036 1045 1057 1060 1072 1093 1109 0.9 1.1 2.0 2.8 3.2 4.0 Nach Sektoren und Wirtschaftszweigen4) 01-05 Sektor 1 169 159 159 158 157 160 160 -6.2 0.2 0.4 -0.2 -0.5 -0.2 10-45 Sektor 2 992 986 993 999 996 1017 1035 -0.5 0.7 1.8 2.1 2.5 2.9 5 5 5 5 5 5 5 2.1 -1.2 -0.7 6.7 1.2 3.6 Herstellung von Nahrungsmitteln und Getränken 60 60 60 60 58 59 60 -0.9 0.1 0.5 -3.7 -0.2 0.5 17 Textilgewerbe 13 12 11 11 11 11 12 -2.7 -6.7 -5.1 -0.8 -1.6 2.7 19 Herstellung von Lederwaren und Schuhen 2 2 2 2 2 2 2 2.2 2.3 3.2 0.1 -8.8 -3.7 20 Be-/Verarbeitung von Holz 10-14 Bergbau und Gewinnung von Steinen/Erden 15 23-24 Chemische Industrie 37 37 38 38 38 38 39 1.6 1.7 1.4 0.8 1.3 2.5 65 66 67 68 68 70 71 1.0 1.9 2.7 2.5 6.7 3.2 25 Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren 24 25 25 25 25 25 26 1.9 -1.0 0.9 1.7 2.7 4.8 27 Erzeugung und Bearbeitung von Metall 15 14 14 14 15 16 16 -5.3 1.3 2.0 13.6 10.2 12.7 28 Herstellung von Metallerzeugnissen 84 84 84 85 86 87 89 0.4 0.5 1.8 3.0 4.1 3.7 29 Maschinenbau 102 99 99 99 102 102 103 -2.6 0.2 -0.1 3.4 2.0 2.9 33 Medizinische Geräte/Präzisionsinstrumente/Uhren 8.0 40-41 Energie- und Wasserversorgung 45 Baugewerbe 50-95 Sektor 3 50-52 Handel, Reparatur von Autos/Gebrauchsgütern 76 75 78 81 80 83 86 -0.6 4.0 8.8 6.2 6.5 25 26 25 25 24 25 25 3.1 -2.8 -3.4 -4.2 -0.6 0.6 288 288 293 293 290 302 308 0.1 1.4 2.3 3.2 2.5 2.5 3006 3033 3043 3066 3093 3095 3126 0.9 0.3 1.0 2.1 2.1 2.6 649 653 647 649 646 647 650 0.6 -0.9 -0.5 -0.2 -0.1 0.9 93 96 97 99 101 100 100 3.1 1.5 2.8 4.6 4.2 2.7 50 Handel, Reparatur von Automobilen/Tankstellen 51 Handelsvermittlung und Grosshandel 199 201 201 200 202 205 206 0.9 -0.1 0.3 0.6 1.9 2.4 52 Detailhandel, Reparatur von Gebrauchsgütern 357 356 349 350 344 342 343 -0.2 -2.1 -1.8 -2.0 -2.3 -0.5 55 Gastgewerbe 240 241 240 243 250 248 245 0.7 -0.3 1.8 4.3 4.5 1.1 274 277 274 277 279 277 280 1.3 -0.9 -0.4 1.0 2.1 2.3 0.0 60-64 Verkehr und Nachrichtenübermittlung 64 Nachrichtenübermittlung 94 94 91 90 91 91 92 0.4 -3.9 -3.7 -0.2 1.7 65-67 Kredit- und Versicherungsgewerbe 221 220 216 217 214 217 221 -0.3 -1.8 -1.7 -1.1 1.7 1.9 65 Kreditgewerbe 135 134 131 131 130 132 135 -1.0 -2.2 -2.9 -2.1 2.4 3.8 66 Versicherungsgewerbe 60 60 59 59 57 57 58 -0.1 -2.7 -1.2 -2.1 -0.2 -3.0 70-74 Immobilien/Vermietung/Informatik/F&E 485 489 493 496 512 513 528 0.9 0.8 1.5 5.8 3.9 5.8 74 Erbringung von Dienstleistungen für Unternehmen 361 366 369 370 382 381 394 1.3 0.7 1.3 6.0 3.1 5.1 75 Öffentl. Verwaltung/Landesvert./Sozialvers. 167 172 177 178 178 176 177 2.8 3.0 2.7 1.6 0.0 -0.1 80 Unterrichtswesen 275 273 275 278 279 279 282 -0.8 0.8 1.5 1.9 1.4 3.1 85 Gesundheits- und Sozialwesen 463 471 484 490 490 494 499 1.7 2.7 3.0 2.4 2.7 2.9 178 180 184 186 190 190 192 1.2 2.1 3.1 3.9 3.5 4.8 90-93 Erbringung v. sonst. öff. u. pers. Dienstleistungen 1) Gemäss der Definition des Internationalen Arbeitsamtes. 2) Jahresdurchschnitt. 3) Provisorische Werte. 4) Nomenklatur: Noga, Gruppierung: Seco. Quelle: BFS Info-Telefon: 032/713 63 63 E-Mail: [email protected] Internet: www.statistik.admin.ch 77 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 12-2006 Aktuelle Wirtschaftsdaten B 8.2 Erwerbstätige Ausländer1) Erwerbstätige in 1000 Personen Veränderung in % gegenüber Vorjahr 20032) 20042) 20052) 4/2005 1/2006 2/2006 3/20063) 2004 2005 4/2005 1/2006 2/2006 1036 1045 1057 1060 1072 1093 1109 0.9 1.1 2.0 2.8 3.2 4.0 588 579 573 568 569 573 573 -1.6 -1.0 -1.0 -0.7 -0.5 -0.2 Aufenthalter 210 227 242 249 257 265 270 7.7 6.6 8.5 10.8 10.9 9.6 Grenzgänger4) 168 174 177 178 179 183 188 3.7 1.7 1.7 1.4 2.9 6.3 Kurzaufenthalter5) 58 55 56 56 58 63 68 -5.3 1.8 8.8 13.1 12.5 14.9 Übrige Ausländer6) 12 11 10 9 9 9 10 -10.6 -10.1 -8.8 -9.8 -7.3 0.6 Erwerbstätige Ausländer Niedergelassene 1) Gemäss der Definition des Internationalen Arbeitsamtes. 2) Jahresdurchschnitt. 3) Provisorische Werte. 4) Gemäss Grenzgängerstatistik, basierend auf der Beschäftigungsstatistik (Besta), der Betriebszählung (BZ) und dem zentralen Ausländerregister (ZAR). 5) Die Kurzaufenthalter mit einer Bewilligung ab 12 Monaten sind bei den Aufenthaltern mitgezählt. 6) Personen im Asylprozess, Personal der Schweizer Botschaften, Konsulate und Hochseeflotte. B 8.3 3/20063) Quelle: BFS Info-Telefon: 032/713 63 63 E-Mail: [email protected] Internet: www.statistik.admin.ch Einwanderung ausländischer Arbeitskräfte Anzahl Veränderung in % gegenüber Vorjahr 2004 2005 3/2005 4/2005 1/2006 2/2006 3/2006 2005 4/2005 1/2006 2/2006 3/2006 32.0 Kurzaufenthalter ≥12 Monate 15173 17580 4260 5296 5586 5909 5624 15.9 33.3 55.1 33.6 Aufenthalter 24426 22381 5675 5643 5751 5393 6096 -8.4 -5.8 -0.1 1.6 7.4 352 312 72 76 84 81 84 -11.4 -12.6 20.0 -13.8 16.7 108449 101624 22744 28113 24019 32274 26879 -6.3 3.8 14.4 8.4 18.2 Niedergelassene Nicht ständige ausländische Wohnbevölkerung Quelle: BFM/ZAR Info-Telefon: 031/325 95 36 B 8.4 Registrierte Arbeitslose Arbeitslosenquoten in %1) Anzahl Total Saisonbereinigt 20032) 20042) 20052) August 2006 Sept. 2006 Okt. 2006 20032) 20042) 20052) August 2006 Sept. 2006 Okt. 2006 145687 153091 148537 123074 121876 122765 3.7 3.9 3.8 3.1 3.1 3.1 ... ... ... 129246 127508 125521 ... ... ... 3.3 3.2 3.2 Nach Regionen Deutsche Schweiz 95917 98549 92762 73959 73190 73248 3.4 3.4 3.2 2.6 2.6 2.6 Westschweiz und Tessin 49770 54543 55775 49115 48686 49517 4.6 5.0 5.1 4.5 4.5 4.6 Frauen 64036 69541 69713 62207 61670 61751 3.7 4.0 4.0 3.6 3.5 3.5 Männer 81651 83551 78824 60867 60206 61014 3.7 3.8 3.6 2.8 2.7 2.8 Schweizer 84347 90039 87468 74301 72687 72170 2.8 2.9 2.9 2.4 2.4 2.4 Ausländer 61340 63052 61069 48773 49189 50595 6.9 7.1 6.8 5.5 5.5 5.7 4.2 Nach Geschlecht Nach Nationalität Nach Alter 15-24 Jahre 26132 28310 28042 24694 24412 23393 4.7 5.1 5.1 4.5 4.4 25-49 Jahre 92411 94864 90327 71745 71234 72787 3.8 3.9 3.7 3.0 3.0 3.0 50 und mehr 27143 29917 30168 26635 26230 26585 2.8 3.0 3.1 2.7 2.7 2.7 122508 127833 123331 100955 99926 101026 ... ... ... ... ... ... 23179 25258 25207 22119 21950 21739 ... ... ... ... ... ... 1-6 Monate 85405 84987 83564 67447 68704 71059 ... ... ... ... ... ... 7-12 Monate 37082 38374 35472 29608 27778 26865 ... ... ... ... ... ... > 1 Jahr 23200 29731 29501 26019 25394 24841 ... ... ... ... ... ... 127822 134205 129586 107236 105651 106341 ... ... ... ... ... ... 5066 5891 5900 6260 6114 5673 ... ... ... ... ... ... Wiedereintritt ins Erwerbsleben 3851 3684 3284 2963 2913 2993 ... ... ... ... ... ... Umschulung, Weiterbildung 8948 9312 9767 6615 7198 7758 ... ... ... ... ... ... Nach Erwerbsstatus Ganzarbeitslose Teilweise Arbeitslose Nach bisheriger Dauer Nach Erwerbssituation Vorher erwerbstätig Erstmals auf Stellensuche 1) Die Berechnung der Arbeitslosenquoten erfolgt auf der Grundlage der Volkszählung 2000 mit 3946988 Erwerbspersonen. 2) Jahresdurchschnitt. 78 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 12-2006 Quelle: Seco Info-Telefon: 031/322 28 92 E-Mail: [email protected] Internet: http://ams.jobarea.ch Aktuelle Wirtschaftsdaten B 8.5 Registrierte Arbeitslose nach Kantonen Arbeitslosenquoten in %1) Anzahl Total 20042) 20052) Sept. 2006 Okt. 2006 20042) 20052) Sept. 2006 Okt. 2006 153091 148537 121876 122765 3.9 3.8 3.1 3.1 Zürich 32402 29042 22233 21932 4.5 4.0 3.1 3.0 Bern 15213 14810 11965 12406 2.9 2.8 2.3 2.4 5955 5784 4667 4719 3.2 3.1 2.5 2.5 209 231 191 206 1.2 1.3 1.1 1.2 1630 1649 1316 1329 2.3 2.3 1.8 1.9 Obwalden 295 283 225 230 1.7 1.6 1.3 1.3 Nidwalden 408 411 307 319 1.9 2.0 1.5 1.5 Luzern Uri Schwyz Glarus 490 513 418 408 2.4 2.5 2.0 2.0 Zug 1992 1827 1377 1320 3.4 3.2 2.4 2.3 Freiburg 3696 3932 3716 3656 2.9 3.1 2.9 2.9 Solothurn 4719 4471 3606 3501 3.6 3.4 2.7 2.6 Basel-Stadt 4473 3971 3461 3424 4.6 4.1 3.5 3.5 Basel-Landschaft 4672 4588 3565 3488 3.4 3.3 2.6 2.5 Schaffhausen 2.6 1336 1278 984 995 3.4 3.3 2.5 Appenzell A.Rh. 644 617 521 532 2.3 2.2 1.8 1.9 Appenzell I.Rh. 121 111 73 65 1.6 1.5 1.0 0.9 2.3 St. Gallen 7478 7197 5698 5622 3.1 3.0 2.3 Graubünden 2104 2203 1413 1865 2.1 2.2 1.4 1.8 Aargau 10524 9965 8108 7909 3.4 3.3 2.6 2.6 Thurgau 3884 3811 3062 2978 3.1 3.1 2.5 2.4 Tessin 6749 7218 6684 7022 4.5 4.9 4.5 4.7 Waadt 15468 17750 14878 14997 5.4 5.3 4.5 4.5 Wallis 4722 5450 3867 4356 3.8 4.0 2.8 3.2 Neuenburg 3820 3735 3332 3334 4.5 4.3 3.9 3.9 Genf 14307 16248 15029 14973 7.1 7.4 6.8 6.8 Jura 1653 1442 1180 1179 4.6 4.2 3.5 3.4 1) Vgl. Tabelle B8.4, Fussnote 1. 2) Jahresdurchschnitt. B 8.6 Quelle: Seco, Info-Telefon: 031/322 28 92 E-Mail: [email protected], Internet: http://ams.jobarea.ch B 8.7 Gemeldete offene Stellen nach Kantonen 20041) 20051) Sept. 2006 Okt. 2006 Total 8975 8802 11266 11203 Zürich 1440 1549 2676 2572 Bern 721 814 1096 891 Luzern 214 188 183 178 14 19 13 26 111 98 166 139 Uri Schwyz Obwalden 17 18 35 41 Nidwalden 19 12 11 27 Glarus 31 42 43 47 Zug 136 107 103 104 Freiburg 229 272 295 259 Solothurn 240 246 244 263 Basel-Stadt 158 145 169 178 Basel-Landschaft 139 135 203 203 Schaffhausen 102 115 116 146 Appenzell A.Rh. 15 23 27 29 Appenzell I.Rh. 4 5 5 3 St. Gallen 699 778 884 898 Graubünden 701 770 1180 1215 Aargau 726 627 654 772 Thurgau 399 489 534 490 Tessin 398 290 297 271 Waadt 681 771 954 1071 Wallis 793 519 506 591 Neuenburg 190 160 168 156 Genf 708 523 608 572 Jura 91 87 96 61 1) Jahresdurchschnitt. Kurzarbeit Betriebe Betroffene Arbeitnehmer 20031) 20041) 20051) Juli 2006 August 2006 Sept. 2006 747 366 219 63 44 49 8934 3490 2107 502 293 383 Frauen 6577 2711 1610 338 208 279 Männer 2356 779 496 164 85 104 Ausgefallene Arbeitsstunden 540965 210890 141790 28928 18725 26762 Deutsche Schweiz 355502 143762 97338 18285 14601 15343 Westschweiz und Tessin 185464 67127 44452 10643 4124 11419 1) Jahresdurchschnitt. Quelle: Seco Info-Telefon: 031/322 28 92 E-Mail: [email protected] Internet: http://ams.jobarea.ch 79 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 12-2006 Quelle: Seco Info-Telefon: 031/322 28 92 E-Mail: [email protected] Aktuelle Wirtschaftsdaten B 8.8 Registrierte Arbeitslose nach Wirtschaftszweigen1) Arbeitslosenquoten in %3) Anzahl Total 20042) 20052) Sept. 2006 Okt. 2006 20042) 20052) Sept. 2006 Okt. 2006 153091 148537 121876 122765 3.9 3.8 3.1 3.1 1468 1507 1012 1078 1.1 1.2 0.8 0.8 33074 30141 21421 21476 3.9 3.6 2.5 2.5 102577 97794 80208 81130 4.5 4.3 3.5 3.6 1468 1507 1012 1078 1.1 1.2 0.8 0.8 A, B Sektor 1 (Land- und Forstwirtschaft) C-F Sektor 2 (Industrie) G-P Sektor 3 (Dienstleistungen) A, B Land- und Forstwirtschaft C Bergbau, Steine und Erden 64 60 40 41 1.5 1.4 0.9 1.0 DA Nahrungsmittel, Getränke, Tabak 1638 1578 1371 1390 3.1 3.0 2.6 2.7 DB Textilien und Bekleidung 1394 1307 951 950 7.8 7.3 5.3 5.3 DC Lederwaren, Schuhe 172 160 152 146 8.9 8.3 7.9 7.6 DD Be- und Verarbeitung von Holz 1203 1121 711 727 3.6 3.3 2.1 2.2 DE Papier-, Verlags- und Druckgewerbe 3000 2599 2054 2008 4.8 4.2 3.3 3.2 DG, DF Chemische Industrie, Mineralölverarbeitung 933 938 820 830 2.0 2.1 1.8 1.8 DH Gummi- und Kunststoffwaren 496 488 364 354 2.4 2.4 1.8 1.7 DI Glas-, Keramik- und Zementwaren 405 404 299 287 2.5 2.5 1.8 1.8 DJ Metall, Metallerzeugnisse 3544 3038 2097 2100 4.2 3.6 2.5 2.5 1.9 DK Maschinenbau 3216 2694 1820 1799 3.4 2.9 1.9 DL Elektrotechnik, Elektronik, Uhren, Optik 5631 4694 3505 3439 5.0 4.2 3.1 3.1 1466 1157 925 919 6.4 5.0 4.0 4.0 DL33.5 Uhren DM Fahrzeugbau 425 418 306 296 3.1 3.0 2.2 2.1 DN Möbel, Schmuck, etc./Recycling 982 872 1051 1020 3.8 3.4 4.1 4.0 E Energie- und Wasserversorgung F Baugewerbe G Handel, Reparatur- und Autogewerbe 593 520 388 379 2.7 2.4 1.8 1.7 9378 9251 5492 5710 3.9 3.9 2.3 2.4 25406 24489 19618 19156 4.7 4.5 3.6 3.6 2277 2216 1886 1805 3.0 2.9 2.5 2.4 G50 Autohandel und -reparatur, Tankstellen G51 Grosshandel 9286 8538 6506 6390 5.3 4.8 3.7 3.6 G52 Detailhandel, Gebrauchsgüterreparatur 13843 13736 11226 10961 4.8 4.8 3.9 3.8 H Gastgewerbe 17928 17979 13934 15629 10.2 10.3 8.0 8.9 I Verkehr, Nachrichtenübermittlung 6436 5877 4419 4432 3.2 2.9 2.2 2.2 J Kredit- und Versicherungsgewerbe 6229 4943 3821 3757 3.1 2.5 1.9 1.9 J65 Banken 4510 3478 2645 2602 3.4 2.6 2.0 1.9 J66 Versicherungen 1131 1003 819 807 2.0 1.8 1.4 1.4 Immob., Informatik, F&E, DL für Unternehmen K 21800 19332 14832 14978 6.3 5.6 4.3 4.3 K70/71 Immobilienwesen, Vermietung 1241 1210 1094 1055 3.8 3.7 3.3 3.2 K72 Informatik 2744 2032 1452 1421 5.6 4.1 3.0 2.9 K73 Forschung und Entwicklung 529 496 372 390 4.4 4.1 3.1 3.2 K74 Dienstleistungen für Unternehmen 17286 15594 11914 12112 6.9 6.2 4.8 4.8 Öffentliche Verwaltung, Sozialversicherung 5339 5758 5552 5469 3.7 4.0 3.9 3.8 M Unterrichtswesen 3567 3458 3267 3166 1.9 1.8 1.7 1.6 N Gesundheits- und Sozialwesen 8711 8944 8390 8238 2.6 2.7 2.5 2.5 L O 6074 6160 5626 5560 4.5 4.5 4.1 4.1 O90-92 Sonstige öffentliche Dienstleistungen Sonstige Dienstleistungen 3540 3589 3237 3189 3.8 3.8 3.5 3.4 O93 Persönliche Dienstleistungen 2534 2571 2389 2371 6.0 6.1 5.6 5.6 P Private Haushalte 1086 854 749 745 ... ... ... ... 00 Keine Angaben 15972 19096 19235 19081 ... ... ... ... 1) Gliederung der Wirtschaftszweige nach Noga-2002. 2) Jahresdurchschnitt. 3) Die Arbeitslosenquoten für die einzelnen Wirtschaftszweige werden auf der Grundlage der Volkszählung 2000 erstellt. B 8.9 Quelle: Seco Info-Telefon 031/322 28 92 E-Mail: [email protected] Internet: http://ams.jobarea.ch Langzeitarbeitslose Anzahl Anteile am Total der Arbeitslosen in % 20041) 20051) Sept. 2006 Okt. 2006 20041) 20051) Sept. 2006 Okt. 2006 Total 29731 29501 25394 24841 19.4 19.9 20.8 20.2 Deutsche Schweiz 16445 15086 12105 11779 16.7 16.3 16.5 16.1 Westschweiz und Tessin 13286 14415 13289 13062 24.4 25.8 27.3 26.4 Frauen 13025 13586 12535 12229 18.7 19.5 20.3 19.8 Männer 16706 15915 12859 12612 20.0 20.2 21.4 20.7 Schweizer 16645 16771 14623 14314 18.5 19.2 20.1 19.8 Ausländer 13086 12730 10771 10527 20.8 20.8 21.9 20.8 15–24 Jahre 2160 2102 1728 1605 7.6 7.5 7.1 6.9 25–49 Jahre 17995 17245 13967 13650 19.0 19.1 19.6 18.8 50 und mehr 9577 10154 9699 9586 32.0 33.7 37.0 36.1 1) Jahresdurchschnitt. Quelle: Seco Info-Telefon: 031/322 28 92 E-Mail: [email protected], Internet: http://ams.jobarea.ch 80 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 12-2006 Aktuelle Wirtschaftsdaten B 8.10 Registrierte Arbeitslose nach Berufsgruppen1) Anzahl Total Anteile in % 20042) 20052) Sept. 2006 Okt. 2006 2004 2005 Sept. 2006 Okt. 2006 153091 148537 121876 122765 100 100 100 100 11 Land- und Forstwirtschaft, Tierzucht 1975 2056 1548 1691 1.3 1.4 1.3 1.4 21 Lebens-/Genussmittelherst. und -verarbeitung 1343 1362 1141 1160 0.9 0.9 0.9 0.9 22 Textil- und Lederherstellung und -verarbeitung 1060 896 711 700 0.7 0.6 0.6 0.6 23 Keramik- und Glasverarbeitung 56 52 42 37 0.0 0.0 0.0 0.0 3.1 2.7 2.1 2.1 24 Metallverarbeitung und Maschinenbau 4676 4065 2619 2620 25 Elektrotechnik, Elektronik, Uhrenindustrie, Fahrzeug- und Gerätebau sowie -unterhalt 2927 2820 2285 2196 1.9 1.9 1.9 1.8 26 Holzverarbeitung, Papierherstellung und -verarb. 1031 988 647 674 0.7 0.7 0.5 0.5 27 Graphische Industrie 1282 1133 834 794 0.8 0.8 0.7 0.6 28 Chemie- und Kunststoffverfahren 807 785 683 634 0.5 0.5 0.6 0.5 29 Übrige be- und verarbeitende Berufe 6474 5957 4500 4474 4.2 4.0 3.7 3.6 31 Ingenieurberufe 2113 1659 1079 1077 1.4 1.1 0.9 0.9 32 Techniker/innen 1320 1168 845 824 0.9 0.8 0.7 0.7 33–34 Technische Zeichner/innen und Fachkräfte 2402 2187 1535 1496 1.6 1.5 1.3 1.2 35 Maschinisten/Maschinistinnen 1605 1481 963 1020 1.0 1.0 0.8 0.8 36 Informatik 4130 3176 2294 2177 2.7 2.1 1.9 1.8 41 Baugewerbe 9755 9884 5815 6151 6.4 6.7 4.8 5.0 42 Bergbau, Stein- und Baustoffherst. sowie -verarb. 51 Handel und Verkauf 52 Werbung, Marketing, Tourismus und Treuhand 53 Transport und Verkehr 54 Post- und Fernmeldewesen 821 809 647 640 0.5 0.5 0.5 0.5 61 Gastgewerbe und Hauswirtschaf t 18962 19059 15938 17394 12.4 12.8 13.1 14.2 62 Reinigung, Hygiene, Körperpflege 7682 8115 7226 7718 5.0 5.5 5.9 6.3 71 Unternehmer/innen, Direktoren/Direktorinnen und leitende Beamte/Beamtinnen 72 Kaufmännische und administrative Berufe 73 Bank- und Versicherungsgewerbe 1444 74 Sicherheits- und Ordnungspflege 1014 127 136 93 100 0.1 0.1 0.1 0.1 15258 15476 13632 13301 10.0 10.4 11.2 10.8 2949 2401 1967 1935 1.9 1.6 1.6 1.6 4738 4492 3473 3542 3.1 3.0 2.8 2.9 7810 6979 5684 5675 5.1 4.7 4.7 4.6 16377 15490 13155 12708 10.7 10.4 10.8 10.4 1165 920 921 0.9 0.8 0.8 0.8 1089 880 910 0.7 0.7 0.7 0.7 75 Rechtswesen 425 392 360 352 0.3 0.3 0.3 0.3 81 Medienschaffende und verwandte Berufe 1495 1353 1175 1184 1.0 0.9 1.0 1.0 82 Künstlerische Berufe 2031 1894 1669 1612 1.3 1.3 1.4 1.3 83–84 Unterricht, Bildung, Seelsorge und Fürsorge 4508 4788 4636 4428 2.9 3.2 3.8 3.6 85 Wissenschaften 1065 1044 889 904 0.7 0.7 0.7 0.7 86 Gesundheitswesen 5075 5564 5182 5223 3.3 3.7 4.3 4.3 87 Sport und Unterhaltung 191 192 180 162 0.1 0.1 0.1 0.1 91 Dienstleistungsberufe, wenn nicht anderswo 390 423 381 384 0.3 0.3 0.3 0.3 92–93 Übrige Berufe 11811 11154 9162 9225 7.7 7.5 7.5 7.5 Keine Angabe 5964 6854 7086 6722 3.9 4.6 5.8 5.5 1) Gliederung der Berufsgruppen nach BN-2000 des BFS. 2) Jahresdurchschnitt. B 8.11 Registrierte Arbeitslose nach Altersklassen Quelle: Seco Info-Telefon: 031/322 28 92 E-Mail: [email protected] Internet: http://ams.jobarea.ch Arbeitslosenquoten in %1) B 8.12 Anteile in % Registrierte Arbeitslose nach zuletzt ausgeübter Funktion 20042) 20052) Sept. 2006 Okt. 2006 20041) 20051) Sept. 2006 Okt. 2006 Total 3.9 3.8 3.1 3.1 Total 100 100 100 100 15–19 3.3 3.4 3.6 3.2 Selbständigerwerbende 0.8 0.9 1.0 1.0 20–24 6.2 6.1 4.9 4.8 Kaderfunktion 6.6 6.1 6.0 5.9 25–29 5.0 4.7 3.7 3.8 Fachfunktion 55.2 55.2 53.0 52.7 30–34 4.1 3.8 2.9 3.0 Hilfsfunktion 30.9 30.6 30.5 31.9 35–39 3.8 3.5 2.7 2.7 Lehrling 3.4 3.8 5.4 4.6 40–44 3.6 3.6 2.9 2.9 Heimarbeiter 0.2 0.2 0.2 0.2 Schüler, Studierende 2.9 3.2 4.0 3.6 45–49 3.3 3.3 2.7 2.7 50–54 2.8 2.8 2.4 2.4 55–59 3.0 3.0 2.5 2.6 60 und älter 3.5 3.6 3.4 3.4 1) Vgl. Tabelle B8.4, Fussnote 1. 2) Jahresdurchschnitt. 1) Jahresdurchschnitt. Quelle: Seco Info-Telefon: 031/322 28 92 E-Mail: [email protected] Internet: http://ams.jobarea.ch 81 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 12-2006 Quelle: Seco Info-Telefon: 031/322 28 92 E-Mail: [email protected] Internet: http://ams.jobarea.ch Aktuelle Wirtschaftsdaten B9 Arbeitszeit B 9.1 Tatsächliches jährliches Arbeitsvolumen und tatsächliche Jahresarbeitszeit gemäss Inlandkonzept1) Tatsächliche Jahresarbeitszeit in Stunden pro Arbeitsstelle2) Tatsächliches jährliches Arbeitsvolumen in Mio. Stunden 2000 2001 2002 2003 2004 2000 2001 2002 2003 2004 Geschlecht Männer 4452 4395 4378 4383 4455 1856 1828 1813 1812 1843 Frauen 2436 2444 2422 2447 2519 1283 1257 1236 1242 1269 Schweizer 5126 5062 5031 5050 5150 1579 1548 1524 1525 1556 Ausländer 1763 1778 1769 1780 1824 1677 1648 1650 1651 1671 2153 Nationalität Wirtschaftsabschnitte Noga A,B Land- und Forstwirtschaft C,D,E Industrie, Energie- und Wasserversorgung 403 386 376 363 365 2144 2157 2083 2077 1349 1326 1260 1216 1235 1754 1714 1693 1687 F Baugewerbe 1735 526 526 519 516 528 1749 1736 1750 1763 1806 G Handel, Reparaturgewerbe H Gastgewerbe 1061 1051 1040 1056 1077 1626 1601 1578 1578 1606 426 393 388 396 401 1687 1591 1568 1586 I 1612 Verkehr und Nachrichten 467 451 457 459 459 1659 1613 1619 1620 1634 J Kredit- und Versicherungsgewerbe 362 378 387 386 388 1718 1690 1690 1709 1748 K Immobilien, Informatik, F&E 755 781 787 796 820 1604 1575 1551 1559 1589 L Öffentliche Verwaltung 278 274 283 310 318 1578 1530 1509 1535 1527 M Unterrichtswesen 344 352 363 369 380 1244 1236 1216 1224 1252 N Gesundheits- und Sozialwesen 616 615 635 652 685 1369 1352 1340 1338 1365 O Sonstige Dienstleistungen 257 259 261 268 276 1300 1291 1282 1292 1293 P Private Haushalte 46 48 43 44 44 634 671 676 678 684 Vollzeit (90%-100%) 5733 5681 5631 5614 5725 1976 1944 1928 1931 1967 Teilzeit (weniger als 90%) 1155 1159 1169 1216 1249 827 812 804 821 837 805 805 816 859 879 1263 1235 1225 1229 1249 Beschäftigungsgrad davon Teilzeit I (50-89%) davon Teilzeit II (weniger als 50%) Total 350 353 353 357 370 461 456 448 456 469 6888 6840 6800 6830 6974 1603 1573 1555 1556 1584 1) Total aller produktiven Tätigkeiten innerhalb des Schweizer Wirtschaftsgebietes. 2) Die hier verwendeten Beschäftigungszahlen berücksichtigen im Unterschied zur Beschäftigungsstatistik (Besta) auch den Primärsektor, die Beschäftigten mit weniger als 6 Arbeitsstunden pro Woche, die Heimarbeiter, die Angestellten von Privathaushalten und die Selbständigen ohne Betrieb. B 9.2 Quelle: BFS Info-Telefon: 032/713 64 86 E-Mail: [email protected] Internet: www.statistik.admin.ch Jahresdurchschnitt in Std. pro Woche Betriebsübliche wöchentliche Arbeitszeit Noga-Abschnitte 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 A–O Total 41.9 41.9 41.8 41.8 41.7 41.7 41.7 41.6 41.6 A (01.12, 02) Sektor 1 (Gartenbau und Forstwirtschaft) 43.4 43.3 43.3 43.2 43.1 43.0 43.0 42.8 42.8 C-F Sektor 2 41.7 41.6 41.6 41.5 41.5 41.4 41.4 41.3 41.3 C,E Bergbau und Gewinnung von Steinen/ Erden, Energie- und Wasserversorgung 41.6 41.6 41.5 41.4 41.3 41.4 41.3 41.3 41.3 D Industrie, Verarbeitendes Gewerbe 41.4 41.4 41.3 41.3 41.2 41.2 41.2 41.2 41.2 F Baugewerbe 42.4 42.3 42.1 42.0 42.0 41.9 41.8 41.7 41.7 G-O Sektor 3 42.0 42.0 41.9 41.9 41.8 41.8 41.8 41.7 41.7 G Handel, Reparaturgewerbe 42.3 42.3 42.2 42.1 42.1 41.9 41.9 41.9 41.9 H Gastgewerbe 42.8 42.9 42.3 42.2 42.2 42.2 42.2 42.1 42.1 I Verkehr und Nachrichten 42.2 42.2 42.2 42.2 41.9 42.0 42.0 42.0 42.1 J Kredit- und Versicherungsgewerbe 41.6 41.5 41.5 41.5 41.4 41.5 41.5 41.5 41.5 K Immobilien, Informatik, F&E 41.9 41.9 41.9 41.8 41.8 41.7 41.7 41.7 41.8 L Öffentliche Verwaltung 41.7 41.7 41.7 41.6 41.6 41.6 41.6 41.6 41.5 M Unterrichtswesen 41.7 41.8 41.7 41.6 41.5 41.4 41.5 41.4 41.5 N Gesundheits- und Sozialwesen 41.7 41.7 41.7 41.7 41.7 41.6 41.6 41.5 41.5 O Sonstige Dienstleistungen 42.0 42.0 42.0 41.9 41.7 41.8 41.9 41.7 41.6 Quelle: BFS Info-Telefon: 032/71364 86 (aufgrund der Daten der SSUV) E-Mail: [email protected] Internet: www.statistik.admin.ch 82 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 12-2006 Aktuelle Wirtschaftsdaten B 10 Löhne B 10.1 Monatlicher Bruttolohn, Zentralwert (Median)2) in Franken Monatlicher Bruttolohn1) nach Wirtschaftszweigen, 2004 Anforderungsniveau des Arbeitsplatzes3) Insgesamt Wirtschaftszweige (Noga) 1+2 3 4 Total Frauen Männer Total Frauen Männer Total Frauen Männer Total Frauen Männer Privater Sektor 5500 4735 5910 7290 6241 7722 5323 4870 5550 4235 3893 4588 15 Herstellung von Nahrungsmitteln und Getränken 4965 4162 5293 6698 5557 6984 5130 4522 5336 4055 3652 4452 17 Textilgewerbe 4768 3884 5422 6825 5496 7356 4882 4210 5303 4040 3539 4678 21 Papier- und Kartongewerbe 5688 4391 5964 7437 6300 7692 5831 5107 5984 4818 3776 5200 22 Verlag, Druck, Vervielfältigung 6192 5200 6647 7475 6331 7800 6120 5417 6414 4701 4117 5236 23–24 Kokerei, chemische Industrie 7273 6493 7590 9652 8590 10000 6919 6341 7131 5469 4331 5961 27–28 Metallbe- und verarbeitung 5373 4405 5525 6690 5813 6817 5407 4767 5471 4562 3895 4777 29, 34–35 Maschinen- und Fahrzeugbau 6107 5025 6271 7265 6233 7363 5794 5309 5862 4695 4044 4979 40–41 Energie- und Wasserversorgung 7003 5813 7137 8553 6954 8696 6509 5604 6638 5932 5139 6080 45 Baugewerbe 5411 5118 5419 6189 5525 6243 5343 5067 5358 4816 4333 4829 51 Handelsvermittlung, Grosshandel 5977 5302 6346 8057 6620 8571 5564 5262 5710 4508 4152 4672 52 Detailhandel und Reparatur 4260 3975 4984 5778 4908 6521 4224 3981 4876 3904 3792 4280 55 Gastgewerbe 3825 3707 4017 4722 4321 5104 4000 3846 4186 3482 3466 3514 65 Kreditgewerbe 7540 6171 8933 10337 8443 11000 6111 5794 6662 5693 5571 5964 66 Versicherungsgewerbe 7068 5853 8484 9506 7705 10143 6130 5630 7135 5438 5196 5928 Öffentlicher Sektor (Bund) 6378 5908 6535 9016 8105 9190 6456 6073 6522 5238 5000 5301 Kantonaler öffentlicher Sektor 7154 6500 8017 8949 7848 9783 6436 6131 6846 5134 4851 5532 1) Standardisierter Monatslohn (Vollzeitäquivalent basierend auf 4 1/3 Wochen à 40 Arbeitsstunden). 2) Für die eine Hälfte der Arbeitsstellen liegt der standardisierte Lohn über, für die andere Hälfte dagegen unter dem ausgewiesenen Zentralwert (Median). 3) 1 = Verrichtung höchst anspruchsvoller und schwierigster Arbeiten. 2 = Verrichtung selbstständiger und qualifizierter Arbeiten. 3 = Berufs- und Fachkenntnisse vorausgesetzt. 4 = Verrichtung einfacher und repetitiver Tätigkeiten. B 10.2 Quelle: BFS Info-Telefon: 032/713 64 29 E-Mail: [email protected] Internet: www.statistik.admin.ch Veränderung in % gegenüber Vorjahr (Jahresdurchschnitt) Lohnentwicklung Noga-Abschnitte 2000 2001 2002 2003 2004 2005 Nominal Total 1.3 2.5 1.8 1.4 0.9 1.0 A (01.12, 02) Gartenbau, Forstwirtschaft 1.9 1.7 2.3 1.4 0.9 ... C,E Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden, Energie- und Wasserversorgung 1.3 2.5 0.7 1.2 0.8 1.1 D Verarbeitendes Gewerbe, Industrie 1.3 2.7 1.8 1.2 0.7 1.3 F Baugewerbe 1.9 2.8 1.6 1.0 0.4 1.1 G,H Handel, Reparatur, Gastgewerbe 1.0 2.4 1.9 1.5 1.0 1.2 I Verkehr und Nachrichtenübermittlung 0.3 1.6 2.0 1.6 1.4 0.4 J,K Kredit- und Vers.-Gewerbe, Immobilien, Vermarktung, Informatik, F&E 2.1 3.1 1.7 1.6 1.3 0.9 L Öffentliche Verwaltung, Landesverteidigung, Sozialversicherungen 1.0 1.5 2.3 1.4 0.6 1.1 M,N,O Unterrichtswesen, Gesundheits- und Sozialwesen, sonstige öffentliche Dienstleistungen, persönliche Dienstleistungen Real Total1) 1.0 2.1 1.7 1.7 1.3 0.6 -0.3 1.5 1.1 0.8 0.1 -0.2 1) Deflationiert mit dem Landesindex der Konsumentepreise (Jahresdurchschnitt). B 10.3 Quelle: BFS (aufgrund der Daten der SSUV) Info-Telefon: 032/713 64 66 E-Mail: [email protected] Internet www.statistik.admin.ch Nominal- und Reallohnindex, 1939 = 100 1980 1985 1990 1995 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 1058 1323 1595 1887 1938 1963 2011 2047 2076 2095 2115 Männer 1005 1256 1511 1789 1835 1856 1902 1933 1958 1975 1992 Frauen 1162 1459 1775 2087 2156 2190 2245 2296 2334 2360 2386 Real Total 254 259 272 279 280 279 284 287 289 289 289 Männer 241 246 257 264 265 264 268 270 272 272 271 Frauen 279 285 302 307 311 311 316 321 324 325 325 Nominal total Quelle: BFS Bis 1993: Oktoberlohnerhebung, ab 1994: aufgrund der Daten der SSUV Info-Telefon: 032/713 64 66 E-Mail: [email protected] Internet: www.statistik.admin.ch 83 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 12-2006 Aktuelle Wirtschaftsdaten B 10.4 Nominallohnindex, 1993=100 Total Total 2004 2005 114.1 115.2 Total Abteilung (Noga) Total 2004 2005 Männer 2005 Frauen 2005 114.1 115.2 114.3 117.9 115.7 ... ... ... Abschnitt (Noga) 01.12 Gartenbau 116.0 ... A (01.12, 02) Gartenbau, Forstwirtschaft 02 Forstwirtschaft 114.0 ... C, E Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden, Energie- und Wasserversorgung 112.5 113.7 113.7 ... 113.7 D Verarbeitendes Gewerbe, Industrie 113.5 115.0 114.0 119.9 10–14, Bergbau u. Gewinnung v. Steinen u. Erden, 40–41 Energie- und Wasserversorgung 112.5 15–16 H. v. Nahrungsm. und Getränken, Tabakverarb. 112.5 114.0 F Baugewerbe 112.7 114.0 114.0 … 17–18 Herstellung von Textilien und Bekleidung 110.5 112.4 G, H Handel, Reparatur, Gastgewerbe 114.5 115.9 115.0 117.4 20 Be- und Verarbeitung von Holz 111.6 113.4 I Verkehr und Nachrichtenübermittlung 111.5 111.9 111.6 112.6 21–22 Papier-, Karton-, Verlags- und Druckgewerbe 109.7 110.5 J, K 19, 23–25 H. v. Lederwaren und Schuhen, Kokerei, chemische Industrie, H. v. Gummi- und Kunststoffwaren Immob., Verm., Informatik, F&E, Kredit- und Vers. Gewerbe 120.4 121.5 120.2 123.9 L 119.5 123.2 Öffentliche Verwaltung, Landesverteidigung, Sozialversicherung 111.1 112.3 111.6 114.7 26 Herstellung v. sonst. nichtmetallischen Mineralien 112.6 113.3 M, N, O 27–28 Metallbe- und -verarbeitung 113.2 113.8 112.0 112.5 Unterrichtswesen, Gesundheits- und Sozialwesen, sonstige öffentliche Dienstleistungen, persönliche Dienstleistungen 113.5 114.1 112.6 115.4 116.3 29, 34–35 Maschinen- und Fahrzeugbau 30–33 H. v. elektr. und elektron. Geräten, Feinmechanik 114.5 36 H. v. Möbeln, Schmuck u. sonst. Erzeugn. 112.6 113.5 45 Baugewerbe 112.7 114.0 50 Handel, Instandhalt. u. Reparatur v. Autos 113.1 114.8 Sektor I 115.7 ... ... ... 51 Handelsvermittlung und Grosshandel 114.3 115.2 Sektor II 113.3 114.7 114.0 119.3 Sektor III 114.8 115.7 114.7 117.6 52 Detailhandel, Reparatur von Gebrauchsgütern 114.2 115.9 55 Gastgewerbe 115.6 117.0 Wirtschaftssektor Arbeitsbereich 60–63 Verkehr 106.8 107.2 Betrieb 112.0 ... ... ... 64 Nachrichtenübermittlung 120.0 120.5 Büro und Technik 114.1 ... ... ... 65 Kreditgewerbe 123.4 124.0 Verkauf 116.4 ... ... ... 66 Versicherungsgewerbe 124.9 126.1 Qualifikation 67 Mit Kredit- und Versicherungsgew. verb. Tätigkeit 124.1 125.3 Gelernte 113.1 ... ... ... 70–74 Immobilienwesen, Informatik, F&E 116.6 117.8 An- und Ungelernte 113.0 ... ... ... 75 Öffentl. Verwaltung, Landesverteid., Sozialversich. 111.1 112.3 80 Unterrichtswesen 110.3 110.9 85 Gesundheits- und Sozialwesen 114.2 114.9 90–93 Erbringung von sonstigen öffentlichen und persönlichen Dienstleistungen 115.9 116.8 Quelle : BFS (aufgrund der Daten der SSUV) Info-Telefon: 032/713 64 66 E-Mail: [email protected] Internet: www.statistik.admin.ch B 11 Sozialversicherungen B 11.1 Betriebsrechnungen und Gesamtrechnung der Sozialversicherungen: Einnahmen und Ausgaben1) Einnahmen Ausgaben Beiträge 20032) in Mio. Fr. Alters- und Hinterlassenenversicherung AHV Versicherte, Arbeitgeber Öffentliche Hand Sozialleistungen 20032) in Mio. Fr. 2002 2003 2004 in Mio. Fr. in % in Mio. Fr. in % 2002 2003 2004 in Mio. Fr. in % 99.6 28903 31958 32387 22437 70.2 8051 25.2 29095 29981 30423 29866 Ergänzungsleistungen zur AHV 1525 1573 1651 – – 1573 100 1525 1573 1651 1573 100 Invalidenversicherung IV 8775 9210 9511 3764 40.9 5329 57.9 9964 10658 11096 10295 96.6 Ergänzungsleistungen zur IV 1003 1099 1197 – – 1099 100 1003 1099 1197 1099 100 Berufliche Vorsorge BV3),4) 45717 46100 … 32800 71.1 – – 34590 35600 … 22600 63.5 Krankenversicherung KV 15588 17000 … 13836 81.4 2978 17.5 15570 16390 … 15399 94 6683 6449 … 5014 77.7 – – 4972 5236 … 4528 86.5 Unfallversicherung UV Erwerbsersatzordnung EO 662 932 957 804 86.3 – – 692 703 550 701 99.7 Arbeitslosenversicherung ALV 6969 5978 4835 5610 93.8 268 4.5 4966 6786 7107 5370 79.1 Familienzulagen FZ3) 4796 4827 … 4665 96.6 117 2.4 4676 4758 … 4619 97.1 121799 123436 … 88231 71.5 19413 15.7 106605 112085 … 95351 85.1 Total der Gesamtrechnung1),5) 1) Die harmonisierten Daten der Gesamtrechnung der Sozialversicherungen können von den Angaben der Betriebsrechnungen der einzelnen Sozialversicherungen abweichen. 2) Letztes vollständig verfügbares Jahr. 3) Schätzung BSV bzw. BFS. 4) Provisorische Werte. 5) Konsolidierte Rechnung, d.h. Doppelzählungen sind bereinigt. 84 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 12-2006 Quelle: BSV Info-Telefon: 031/322 90 23 E-Mail: [email protected] Internet: www.bsv.admin.ch Aktuelle Wirtschaftsdaten B 11.2 Betriebsrechnungen und Gesamtrechnung der Sozialversicherungen: Saldi/Reserven/Bezügerinnen und Bezüger Stand Kapitalkonto Ende Jahr1) in Mio. Fr. Saldo in Mio. Fr. Bezügerinnen und Bezüger in 10002) 2002 2003 2004 2002 2003 2004 2002 2003 2004 -191 1977 1964 23067 25044 27008 1756 1791 1836 – – – – – – 143 146 149 -1189 -1448 -1586 -4503 -4450 -6036 432 457 478 – – – – – – 74 79 85 Berufliche Vorsorge BV3) 11127 10500 … 423600 468000 … 803 830 … Krankenversicherung KV 19 609 … 6266 7050 … 6171 6105 6076 1711 1214 … 29785 31584 … 111 111 112 -30 229 406 3545 2274 2680 302 318 239 2004 -808 -2272 2282 1475 -797 252 317 330 120 69 … ... ... ... ... ... ... 15194 11352 … 484043 530976 … ... ... ... Alters- und Hinterlassenenversicherung AHV Ergänzungsleistungen zur AHV Invalidenversicherung IV Ergänzungsleistungen zur IV Unfallversicherung UV Erwerbsersatzordnung EO Arbeitslosenversicherung ALV Familienzulagen FZ3) Total der Gesamtrechnung4) 1) BV: Bilanzsumme der Pensionskassen, bereinigt um Kreditoren und Passivhypotheken. UV: Rückstellungen, Reseven. KV: Reserven. 2) AHV, IV und EL: Anzahl Personen. KV: Personen, welche mindestens einmal ambulante oder stationäre Kosten verursacht haben. UV: Rentenbezüger, ALV: Taggeldbezüger. 3) Schätzung BFS oder BSV, provisorische Werte. 4) Die harmonisierten Daten der Gesamtrechnung der Sozialversicherungen können von den Angaben der Betriebsrechnungen der einzelnen Sozialversicherungen abweichen. B 11.3 Quelle: BSV Info-Telefon: 031/322 90 23 E-Mail: [email protected] Internet: www.bsv.admin.ch Arbeitslosenversicherung In 1000 Fr. Veränderung in % gegenüber Vorjahr 2002 2003 2004 2005 2002 2003 2004 2005 7248703 6387440 5267849 5233387 3.0 -11.9 -17.5 -0.7 6762019 5626530 4357591 4361933 3.0 -16.8 -22.6 0.1 5245228 7195317 7539772 7111731 45.7 37.2 4.8 -5.7 davon Leistungen insgesamt 3901895 5655978 5906861 5508742 57.0 45.0 4.4 -6.7 Arbeitslosenentschädigung 3195834 4755330 5030962 4625748 54.4 48.8 5.8 -8.1 Kurzarbeitsentschädigungen 182901 201128 102609 57058 568.1 10.0 -49.0 -44.4 128.0 Einnahmen total davon Beiträge der Versicherten und Arbeitgeber Ausgaben total Schlechtwetterentschädigungen 23639 51269 46096 105081 12.4 116.9 -10.1 Insolvenzentschädigungen 75095 56661 43651 41136 70.2 -24.5 -23.0 -5.8 Arbeitsmarktmassnahmen 424426 591590 683543 679718 31.3 39.4 15.5 -0.6 Quelle: Seco Info-Telefon: 031/300 71 37 B 11.4 Bezüger der Arbeitslosenversicherung Veränderung in % gegenüber Vorjahr 2003 2004 2005 2003 2004 2005 Bezüger Total 316850 330328 322640 29.6 4.3 -2.3 Männer 176895 179966 170780 34.8 1.7 -5.1 Frauen 139955 150362 151860 23.7 7.4 1.0 Bezugstage1) Total 32906175 34441105 32542885 45.7 4.7 -5.5 Männer 18341358 18562901 16943153 54.5 1.2 -8.7 Frauen 14564817 15878204 15599732 36.3 9.0 -1.8 -3.3 Durchschnittliche Bezugsdauer je Bezüger in Tagen Total 104 104 101 13.0 0.4 Männer 104 103 99 15.1 -0.5 -3.8 Frauen 104 106 103 10.0 1.5 -2.7 Durchschnittliche Auszahlungen je Bezüger in Fr.2) Total 13793 13801 13012 19.7 0.1 -5.7 Männer 15751 15681 14727 20.5 -0.4 -6.1 Frauen 11318 11552 11084 16.5 2.1 -4.1 Durchschnittliche Auszahlungen je Bezugstag und Bezüger in Fr. Total 133 132 129 5.9 -0.3 -2.5 Männer 152 152 148 4.4 0.1 -2.4 Frauen 109 109 108 5.8 0.6 -1.4 1) Inkl. Einstelltage. 2) Nettoauszahlung : Taggelder + Zulagen – Abzüge. Quelle: Seco Info-Telefon: 031/322 27 42 85 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 12-2006 Aktuelle Wirtschaftsdaten B11.5 Krankenversicherungsprämien-Index: Zusatzversicherungen VVG nach Kanton Index (1999 = 100) Veränderung in % gegenüber Vorjahr Kanton 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2000 2001 2002 2003 2004 Zürich 108.1 113.5 118.0 119.0 120.5 121.9 8.1 5.0 4.0 0.8 1.3 2005 1.1 Bern 105.9 112.0 116.7 118.1 119.7 120.5 5.9 5.8 4.2 1.2 1.4 0.7 0.7 Luzern 105.1 109.1 113.5 114.3 115.8 116.6 5.1 3.7 4.0 0.7 1.3 Uri 105.7 109.5 113.4 113.8 115.3 116.0 5.7 3.5 3.6 0.4 1.3 0.7 Schwyz 105.8 109.8 113.3 114.0 115.4 116.2 5.8 3.8 3.1 0.6 1.2 0.7 Obwalden 107.2 111.1 115.0 115.8 117.3 118.1 7.2 3.6 3.5 0.7 1.3 0.7 Nidwalden 107.5 111.6 115.3 115.7 117.2 118.0 7.5 3.8 3.3 0.4 1.3 0.7 Glarus 105.8 108.2 111.1 111.6 112.9 114.2 5.8 2.3 2.6 0.5 1.2 1.1 Zug 105.1 108.7 112.1 112.6 114.1 114.9 5.1 3.5 3.2 0.4 1.3 0.7 Freiburg 104.2 109.4 114.2 115.1 116.6 117.4 4.2 5.0 4.4 0.7 1.3 0.7 Solothurn 106.6 110.6 114.1 115.3 116.9 117.7 6.6 3.8 3.2 1.1 1.3 0.7 Basel-Stadt 108.8 114.8 119.7 120.9 122.5 123.9 8.8 5.5 4.3 1.0 1.3 1.1 Basel-Landschaft 106.8 110.8 115.4 116.0 117.6 118.4 6.8 3.7 4.1 0.6 1.3 0.7 Schaffhausen 107.1 112.5 117.3 118.4 119.9 120.7 7.1 5.1 4.2 1.0 1.2 0.7 Appenzell A.Rh. 106.5 110.4 113.5 114.3 115.7 116.4 6.5 3.7 2.9 0.7 1.2 0.7 Appenzell I.Rh. 105.1 108.9 112.4 112.8 114.1 114.9 5.1 3.6 3.1 0.4 1.2 0.7 St. Gallen 106.3 110.4 114.8 115.6 117.0 118.3 6.3 3.9 4.0 0.7 1.2 1.1 Graubünden 105.7 109.7 113.0 113.9 115.2 116.0 5.7 3.8 3.0 0.7 1.2 0.7 Aargau 105.0 110.2 114.5 115.6 117.1 117.9 5.0 4.9 3.9 1.0 1.3 0.7 Thurgau 105.6 110.5 114.2 114.8 116.3 117.1 5.6 4.7 3.3 0.6 1.3 0.7 0.7 Tessin 107.9 111.7 114.8 115.5 116.9 117.7 7.9 3.6 2.8 0.6 1.2 Waadt 106.2 110.2 115.0 116.0 117.6 118.9 6.2 3.8 4.3 0.9 1.3 1.1 Wallis 104.4 108.6 112.4 113.4 114.7 116.2 4.4 4.0 3.4 0.9 1.1 1.4 0.7 Neuenburg 106.3 110.9 115.1 116.0 117.6 118.4 6.3 4.3 3.8 0.8 1.3 Genf 106.3 110.0 115.2 116.1 117.6 118.9 6.3 3.5 4.7 0.8 1.3 1.1 Jura 106.9 110.8 114.6 115.1 116.6 117.4 6.9 3.6 3.4 0.4 1.3 0.7 Schweiz 106.4 111.1 115.4 116.4 117.9 118.9 6.4 4.4 3.9 0.8 1.3 0.9 Quelle: BFS Info-Telefon: 032/713 65 04 E-Mail: [email protected] Internet: www.statistik.admin.ch B11.6 Krankenversicherungsprämien-Index: Zusatzversicherungen VVG nach Produkt Index (1999=100) Gewichtung 2005 Veränderung in % gegenüber Vorjahr 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2000 2001 2002 2003 2004 2005 100.000 106.4 111.1 115.4 116.4 117.9 118.9 6.4 4.4 3.9 0.8 1.3 0.9 Allgemeine Abteilung ganze Schweiz 25.309 104.3 107.5 107.9 110.0 113.3 114.2 4.3 3.0 0.4 1.9 3.0 0.8 Männer 12.025 104.3 107.4 107.9 110.1 113.5 114.4 4.3 3.0 0.5 2.0 3.1 0.8 10 Jahre (0-18 Jährige) 0.895 104.7 107.7 108.1 117.8 120.9 121.8 4.7 2.9 0.4 9.0 2.6 0.8 20 Jahre (19-35 Jährige) 1.967 104.1 106.8 107.3 108.9 112.3 113.0 4.1 2.5 0.5 1.5 3.1 0.7 42 Jahre (36-65 Jährige) 5.771 104.8 107.4 108.3 110.0 113.6 114.5 4.8 2.5 0.8 1.6 3.2 0.8 Zusatzversicherungen (Spital) 68 Jahre (66+ Jährige) Frauen 3.392 103.5 107.9 107.7 109.3 112.4 113.4 3.5 4.2 -0.2 1.4 2.9 0.8 13.284 104.3 107.5 108.0 109.9 113.2 114.1 4.3 3.1 0.4 1.8 3.0 0.8 10 Jahre (0-18 Jährige) 0.872 104.7 107.7 108.1 115.3 118.3 119.3 4.7 2.9 0.4 6.7 2.6 0.8 20 Jahre (19-35 Jährige) 2.127 104.5 107.1 107.7 109.3 112.5 113.3 4.5 2.5 0.5 1.5 2.9 0.7 42 Jahre (36-65 Jährige) 6.101 104.7 107.3 108.2 109.8 113.4 114.2 4.7 2.5 0.8 1.5 3.2 0.8 68 Jahre (66+ Jährige) 4.184 103.5 107.9 107.7 109.3 112.4 113.4 3.5 4.2 -0.2 1.4 2.9 0.8 43.567 107.5 112.5 117.5 117.9 118.6 119.4 7.5 4.7 4.4 0.3 0.6 0.7 Halbprivate Abteilung ganze Schweiz Männer 16.797 107.4 113.0 118.1 118.5 119.9 120.7 7.4 5.2 4.5 0.3 1.2 0.7 20 Jahre (0-35 Jährige) 0.917 107.7 113.5 118.3 117.6 118.7 118.9 7.7 5.4 4.2 -0.6 0.9 0.2 42 Jahre (36-65 Jährige) 9.661 107.1 112.5 117.3 116.2 117.5 117.7 7.1 5.1 4.2 -0.9 1.1 0.2 68 Jahre (66+ Jährige) 6.219 107.8 113.8 119.6 122.8 124.5 126.4 7.8 5.5 5.1 2.7 1.4 1.5 26.770 107.5 112.2 117.1 117.5 117.8 118.6 7.5 4.3 4.4 0.3 0.3 0.7 Frauen 20 Jahre (0-35 Jährige) 2.352 107.6 112.5 117.5 117.1 117.1 117.3 7.6 4.5 4.5 -0.4 0.0 0.2 42 Jahre (36-65 Jährige) 14.549 107.3 111.7 116.5 115.4 115.7 116.0 7.3 4.1 4.2 -0.9 0.3 0.2 9.869 107.8 112.8 118.1 121.0 121.4 123.2 7.8 4.6 4.7 2.5 0.3 1.5 Private Abteilung ganze Schweiz 68 Jahre (66+ Jährige) 31.124 106.7 112.5 119.3 120.1 121.2 122.7 6.7 5.5 6.0 0.7 0.9 1.3 Männer 13.961 106.6 112.9 119.8 120.7 122.3 123.9 6.6 6.0 6.1 0.8 1.3 1.3 0.655 106.9 113.4 119.5 119.6 120.8 121.2 6.9 6.1 5.4 0.1 1.0 0.3 20 Jahre (0-35 Jährige) 42 Jahre (36-65 Jährige) 7.967 106.5 112.8 118.8 118.9 120.3 120.8 6.5 5.9 5.4 0.1 1.2 0.4 68 Jahre (66+ Jährige) 5.339 106.7 113.2 121.8 124.6 126.4 129.9 6.7 6.1 7.6 2.2 1.4 2.8 17.163 106.7 112.1 118.9 119.7 120.3 121.8 6.7 5.1 6.0 0.7 0.5 1.3 20 Jahre (0-35 Jährige) 1.070 106.9 112.4 118.8 119.2 119.4 119.8 6.9 5.2 5.7 0.4 0.1 0.3 42 Jahre (36-65 Jährige) 9.842 106.7 112.1 118.1 118.0 118.7 119.1 6.7 5.0 5.4 -0.1 0.6 0.4 68 Jahre (66+ Jährige) 6.251 106.7 112.2 120.4 123.0 123.5 127.0 6.7 5.2 7.3 2.1 0.4 2.8 Frauen Quelle: BFS Info-Telefon: 032/713 65 04 E-Mail: [email protected] Internet: www.statistik.admin.ch 86 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 12-2006 Aktuelle Wirtschaftsdaten B11.7 Krankenversicherungsprämien-Index, Totalindex Schweiz Index (1999=100) Veränderung in % gegenüber Vorjahr 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2000 2001 2002 2003 2004 2005 Grundversicherung 103.8 109.8 120.8 133.0 142.1 145.6 3.8 5.8 10.0 10.1 6.8 2.5 Zusatzversicherung 106.4 111.1 115.4 116.4 117.9 118.9 6.4 4.4 3.9 0.8 1.3 0.9 Total 104.6 110.3 119.0 127.4 134.0 136.7 4.6 5.4 7.9 7.0 5.2 2.0 Quelle: BFS; Info-Telefon: 032/713 65 04 E-Mail: [email protected]; Internet: www.statistik.admin.ch B11.8 Gesamtrechnung der Sozialen Sicherheit in Mio. Fr. 1990 Zu laufenden Preisen 2000 2003 2004 in % Leistungen nach Funktionen 1990 2000 2003 2004 Gesamtausgaben 64551 113722 127461 132008 Alter 46.2 47.2 43.9 44.3 Sozialleistungen 57752 103484 117610 122967 Krankheit/Gesundheitspflege 28.5 25.1 26.3 26.0 Einnahmen 87058 135723 147877 147923 Invalidität 9.7 11.7 12.7 12.6 in % Überleben Hinterbliebener 5.5 4.6 4.3 4.2 29.6 Familie/Kinder 6.3 5.1 5.0 4.8 Im Verhältnis zum BIP1) Gesamtausgaben 19.7 27.4 29.3 Sozialleistungen 17.6 24.9 27.1 27.6 Arbeitslosigkeit 0.8 2.8 4.7 4.7 Einnahmen 26.6 32.7 34.0 33.2 Soziale Ausgrenzung, Wohnen 2.9 3.6 3.2 3.4 1) Die Ausgaben, Leistungen und Einnahmen für die Soziale Sicherheit stellen keine Teilmengen des BIP dar. Quelle: BFS, Info-Telefon: 032/713 66 63 E-Mail: [email protected], Internet: www.statistik.admin.ch B 12 Bildung B 12.1 Ausgewählte Bildungabschlüsse Frauen Anzahl Schulstufen Anteil in % 1990 1995 12090 11009 absolut 2000 2005 1990 1995 2000 2005 2005 12932 15024 16471 48.6 50.8 53.9 56.8 9357 11923 13984 16149 46.9 49.5 52.9 56.6 9135 1081 1009 1040 322 65.3 65.5 67.3 68.9 222 1551 2104 1998 584 72.0 74.2 71.3 78.4 458 Berufliche Grundbildung mit EFZ2) 58640 46001 49151 51182 43.9 41.5 43.1 43.3 22144 Berufliche Grundbildung mit EBA3) ... ... ... 94 ... ... ... 13.8 13 Berufe der Landwirtschaft 1769 1406 1169 963 5.5 6.3 12.5 13.7 132 Berufe des Schweizerischen Roten Kreuzes 3455 3954 4565 1090 91.5 90.6 88.6 88.9 969 Handelsmittelschulen BBG 3319 2504 2209 2799 66.6 62.3 59.9 56.9 1593 Anlehre 1541 1635 2081 2526 40.6 36.9 30.2 31.9 807 ... 480 6478 10719 ... 18.8 35.9 44.0 4714 Sekundarstufe II Gymnasiale Maturität Eidgenössisch anerkannt Nicht eidgenössisch anerkannt Schulen für Unterrichtsberufe1) Berufliche Grundbildung Berufsmaturität Technische Richtung ... 230 2686 3678 ... 3.0 9.0 12.2 449 Kaufmännische Richtung ... 154 3315 5604 ... 51.3 55.5 58.6 3286 Uebrige ... 96 477 1437 ... 4.2 51.2 68.1 979 Tertiärstufe Höhere Berufsbildung Höhere Fachschulen (Vorgänger Fachhochschulen) 3505 4133 1083 ... 15.1 20.3 43.1 ... ... Höhere Fachschulen 1922 2944 3068 4055 13.3 16.4 24.0 28.8 1167 Eidg. Diplome (höhere Fachprüfungen) 3115 3147 3232 2556 9.7 16.9 16.2 17.6 450 Eidg. Fachausweise (Berufsprüfungen) 4005 6068 8082 12251 21.5 25.3 32.4 32.8 4022 ... 8822 8126 10613 ... 52.2 55.6 66.7 7083 ... ... 1811 7889 ... ... 17.9 39.6 3125 Nicht vom Bund regl. höhere Berufsbildungen Hochschulen Fachhochschulen Universitäre Hochschulen Lizentiate, Diplome 7752 8690 9686 9251 33.1 38.7 43.9 51.2 4732 Bachelordiplome ... ... ... 2927 ... ... ... 40.4 1183 Masterdiplome ... ... ... 1294 ... ... ... 29.9 387 2140 2597 2746 3093 23.0 27.9 34.5 37.1 1146 Doktorate 1) Primarlehrerpatente. 2) Eidg. Fähigkeitszeugnis. 3) Eidg. Berufsattest. Quelle: BFS, Info-Telefon: 032/713 66 93 E-Mail: [email protected], Internet: www.statistik.admin.ch 87 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 12-2006 Aktuelle Wirtschaftsdaten B 12.2 In 1000 Erwerbsstatus und höchste abgeschlossene Ausbildung nach Geschlecht und Heimat, 2006 Männer Ständige Wohnbevölkerung ab 15 Jahren Frauen Total CH Ausländer B/C Total CH Ausländerinnen B/C Total CH Ausländer B/C Total 322 45 367 171 18 189 493 63 555 27 3 30 55 5 59 82 8 90 1264 435 1699 1189 307 1496 2453 743 3195 Lehrlinge 96 22 118 79 15 93 175 36 211 Erwerbslose 41 37 78 50 41 91 91 78 169 111 28 138 111 30 141 222 58 279 6 3 9 227 83 310 233 86 319 475 80 555 711 71 782 1186 151 1337 Erwerbsstatus Selbstständige Mitarbeitende Familienmitglieder Arbeitnehmer Personen in Ausbildung Hausfrauen/Hausmänner Rentner Andere Nichterwerbspersonen Total 29 16 45 41 24 65 70 40 110 2369 670 3039 2634 593 3227 5003 1263 6266 1375 Höchste abgeschlossene Ausbildung Obligatorische Grundschule 337 221 557 573 244 817 910 465 Anlehre, angelernt 34 25 59 53 16 69 86 42 128 Diplommittelschule und andere1) 30 11 41 164 19 182 193 30 223 964 158 1122 1039 103 1143 2004 261 2265 82 28 111 184 32 215 266 60 326 Maturität 154 50 204 245 58 303 398 108 507 Höhere Berufsausbildung 494 58 552 211 34 245 706 92 797 Universität/Hochschule 274 117 391 164 87 250 438 204 642 Berufslehre Vollzeitberufsschule Keine Angabe, Weiss nicht Total ... ... ... ... ... ... ... ... ... 2369 670 3039 2634 593 3227 5003 1263 6266 1) 2-3 Jahre allgemeinbildende Schule, Diplommittelschule, Verkehrsschule, Handelsschule kurz (1-2 Jahre), Haushaltslehrjahr. B 12.3 Quelle: BFS, Sake 2006 Info-Telefon: 032/713 64 76 E-Mail: [email protected] Internet: www.statistik.admin.ch Schülerinnen, Schüler und Studierende1) Anteile in % Anzahl Frauen 2005 Ausländer 1995 2000 2005 2000 Total 1995 2000 2005 2000 2005 Vorschule 158210 156364 156129 48.6 48.5 48.4 26.0 26.7 10.8 10.4 Obligatorische Schulen 777050 807347 806905 48.7 48.8 48.7 22.9 23.7 56.0 53.9 Schulstufen Primarstufe 452789 473739 454092 49.2 49.3 49.2 21.9 23.1 32.9 30.3 Sekundarstufe I 280537 285014 304064 49.5 49.9 49.7 20.8 21.1 19.8 20.3 Schulen mit besonderem Lehrplan 43724 48594 48749 38.3 37.9 37.7 45.9 45.0 3.4 3.3 280195 307121 317417 45.9 47.6 47.3 16.3 17.0 21.3 21.2 Maturitätsschulen 61833 66888 68264 51.1 55.0 56.3 12.3 13.3 4.6 4.6 Andere allgemein bildende Schulen 16376 17335 23629 70.5 70.4 68.6 24.6 25.3 1.2 1.6 9330 5993 332 80.3 83.4 82.2 2.3 2.4 0.4 0.0 188510 209157 213130 40.7 42.9 42.2 16.7 16.7 14.5 14.2 960 3215 5288 20.6 31.0 44.8 14.3 10.6 0.2 0.4 3186 3876 4966 37.6 33.9 33.2 42.7 41.5 0.3 0.3 Sekundarstufe II Schulen für Unterrichtsberufe Berufliche Grundbildung Berufsmaturität (nach der Berufslehre) Anlehre Vorlehre Tertiärstufe Höhere Berufsbildung Höhere Fachschulen (Übergang zu Fachhochschulen) Höhere Fachschulen Vorbereitung auf höhere Fachprüfungen Vorbereitung auf Berufsprüfungen Übrige Hochschulen ... 657 1808 ... 42.9 54.7 43.7 46.3 0.0 0.1 148024 162646 206404 37.7 41.9 46.9 17.2 19.2 11.3 13.8 59781 41072 39955 31.5 43.1 44.3 12.1 15.6 2.8 2.7 17123 2205 795 19.3 53.0 65.9 7.0 3.8 0.2 0.0 0.1 4956 4989 9796 6.1 5.7 28.2 10.8 13.2 0.3 0.7 10645 7484 4278 23.9 33.5 35.4 21.6 9.3 0.5 0.3 7936 8856 11623 32.1 39.0 40.0 9.9 12.1 0.6 0.8 19121 17538 13463 55.0 58.6 61.3 10.2 23.1 1.2 0.9 ... 121574 166449 ... 41.5 47.6 19.0 20.0 8.4 11.1 ... 24902 54140 ... 25.7 44.4 14.9 15.0 1.7 3.6 Universitäre Hochschulen 88243 96672 112309 45.7 45.6 49.1 20.0 22.4 6.7 7.5 Geistes- und Sozialwissenschaften 28738 34729 41685 65.4 62.5 63.9 18.4 18.7 2.4 2.8 Fachhochschulen Wirtschaftswissenschaften 12071 13159 14233 30.2 27.5 30.3 25.5 29.8 0.9 1.0 Recht 10791 10762 13247 48.4 47.5 52.3 11.6 14.5 0.7 0.9 Exakte und Naturwissenschaften 15230 15797 18714 31.5 31.6 35.6 24.7 29.3 1.1 1.3 Medizin und Pharmazie 10479 10153 10706 56.5 54.9 60.8 12.0 14.5 0.7 0.7 Technische Wissenschaften 9929 10061 10940 22.4 22.1 25.4 27.7 33.8 0.7 0.7 Interdisziplinäre und andere 1005 2011 2784 30.5 40.2 45.4 23.6 19.4 0.1 0.2 6261 8215 9562 50.6 50.1 49.0 87.2 87.9 0.6 0.6 1369740 1441693 1496417 46.9 47.8 48.1 21.6 22.4 100.0 100.0 Nicht auf Stufen zuteilbar Total 1) Jahreszahl = Schuljahr, z.B. 1995 = Schuljahr 1995/96. Quelle: BFS Info-Telefon: 032/713 66 93 E-Mail: [email protected] Internet: www.statistik.admin.ch 88 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 12-2006 Aktuelle Wirtschaftsdaten B 12.4 Berufliche Grundbildung nach Berufsgruppen Anteile in % Total Berufsgruppen Total Frauen Ausländer Total 1990 1995 2000 2005 1990 1995 2000 2005 2000 2005 2000 2005 218780 188510 209157 213130 42.0 40.7 42.9 42.2 16.7 16.7 100.0 100.0 Pflanzenbau und Tierwirtschaft 10197 8603 8824 8959 28.4 31.5 32.3 31.6 2.5 2.8 4.7 4.2 Industrie und Handwerk 77042 71635 78110 81316 8.9 9.5 10.1 11.1 17.2 16.4 35.2 38.2 Technische Berufe 17746 13347 10318 10534 24.2 22.7 23.6 24.4 14.5 11.7 8.1 4.9 Handel und Verwaltung 74358 57677 69288 66457 66.2 65.2 66.1 64.3 18.6 18.9 34.0 31.2 Verkehrsberufe 4953 1804 1395 697 43.9 34.4 26.2 15.8 9.0 11.5 2.3 0.3 Gastgewerbe, Hauswirtschaft 7082 7823 10180 9873 60.5 56.6 55.9 56.9 13.2 14.8 3.2 4.6 Reinigung, Hygiene und Körperpflege 5197 5174 5028 5174 91.6 90.1 89.5 87.6 28.3 26.0 2.4 2.4 Rechts-, Sicherheits-, Ordnungspflege 478 384 583 ... 12.3 18.0 23.8 ... 1.9 ... 0.2 ... 15009 15496 19040 20158 91.8 87.4 89.4 89.3 13.1 15.6 6.9 9.5 Künstlerische Berufe 4961 4609 3687 3534 56.8 55.2 55.1 59.3 27.2 29.9 2.3 1.7 Seelsorge, Fürsorge 609 556 801 1587 98.9 96.0 96.4 96.8 11.1 8.4 0.3 0.7 1148 1402 1903 4841 5.1 10.5 11.5 19.7 26.6 20.2 0.5 2.3 Heilbehandlung Übrige Berufe Quelle: BFS Info-Telefon: 032/713 66 93 E-Mail: [email protected] Internet: www.statistik.admin.ch B 12.5 Berufsbildung der Sekundarstufe II: BBG-Berufe Frauen Total Anteile in % 1990 1995 2000 absolut 2005 1990 1995 2000 2005 2005 Berufliche Grundbildung mit EFZ1) Neu abgeschlossene Lehrverträge 58474 54878 62294 62548 42.3 39.7 42.1 40.8 25526 Gesamtbestand der Lehrverträge 169639 148680 168319 174814 36.8 35.2 38.3 38.7 67608 Lehrabschlussprüfungen 62870 51466 54710 57624 43.9 41.0 42.4 42.5 24516 Ausgestellte Fähigkeitszeugnisse 58640 46001 50406 51182 43.2 41.5 43.1 43.3 22144 Berufliche Grundbildung mit EBA2) Neu abgeschlossene Lehrverträge ... ... ... 1406 ... ... ... 64.5 907 Gesamtbestand der Lehrverträge ... ... ... 1550 ... ... ... 60.8 942 Lehrabschlussprüfungen ... ... ... 94 ... ... ... 13.8 13 Ausgestellte Fähigkeitszeugnisse ... ... ... 94 ... ... ... 13.8 13 Anlehre Neu abgeschlossene Anlehrverträge 1413 1519 2437 2655 38.8 33.1 31.9 26.9 715 Gesamtbestand der Anlehrverträge 2572 3158 4127 4416 35.5 32.4 31.2 30.3 1336 Ausgestellte Ausweise 1541 1635 2081 2526 40.1 36.8 30.2 31.9 807 Handelsmittelschulen Prüfungskandidat/innen 3592 2734 2450 3131 65.8 61.4 58.4 54.3 1700 Ausgestellte Diplome 3319 2504 2181 2799 66.6 62.3 59.8 56.9 1593 1) Eidg. Fähigkeitszeugnis. 2) Eidg. Berufsattest. B 12.6 Quelle: BFS Info-Telefon: 032/713 66 93 E-Mail: [email protected] Internet: www.admin.ch/bfs Studierende an universitären Hochschulen Anteile in % Total Frauen Ausländer Total 1995 2000 2004 2005 2000 2004 2005 2000 2004 2005 2000 2004 Basel 7981 7606 9222 9957 47.0 53.1 54.3 18.8 20.7 20.8 7.9 8.3 8.9 Bern 9918 10193 13274 12174 48.2 52.7 51.0 7.7 8.4 9.8 10.5 12.0 10.8 Freiburg 2005 8746 8849 9913 9937 52.4 56.4 56.6 16.8 17.9 18.1 9.2 8.9 8.8 12583 13178 14652 14566 57.5 58.8 58.8 34.9 37.9 37.3 13.6 13.2 13.0 8996 9893 10231 10452 51.8 54.9 55.2 20.7 20.7 20.5 10.2 9.2 9.3 250 256 1500 1771 46.5 54.2 55.4 18.4 9.2 9.8 0.3 1.4 1.6 Neuenburg 3234 3136 3296 3595 50.4 55.4 55.3 22.9 23.5 24.7 3.2 3.0 3.2 St.Gallen HSG 4015 4705 4556 4661 25.1 27.7 27.9 26.1 33.5 34.8 4.9 4.1 4.2 St.Gallen PHS 236 294 324 382 52.4 55.9 61.0 6.8 6.2 5.0 0.3 0.3 0.3 16224 20598 23395 23832 51.1 53.5 54.0 11.6 13.5 13.8 21.3 21.1 21.2 Genf Lausanne Luzern Zürich Università della Svizzera Italiana EPFL ... 1410 1856 2023 50.6 48.4 48.4 41.6 48.2 54.1 1.5 1.7 1.8 4485 5095 6493 6407 17.9 23.0 23.8 35.5 39.8 40.8 5.3 5.8 5.7 ETHZ 11575 11459 12388 12552 26.3 29.2 29.3 19.2 21.8 22.8 11.9 11.2 11.2 Schweiz 88243 96672 111100 112309 45.6 48.9 49.1 20.0 21.9 22.4 100.0 100.0 100.0 Quelle: BFS Info-Telefon 032/713 69 56 E-Mail: [email protected] Internet: www.education-stat.admin.ch 89 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 12-2006 Aktuelle Wirtschaftsdaten B 12.7 Universitäre Hochschulen: Eintritte und Abschlüsse Anteile in % Total Eintritte auf Stufen Lizenziat/Diplom und Bachelor nach Fachbereichen1) Total Frauen Ausländer 1990 1995 2000 2004 2005 1990 1995 2000 2004 2005 2005 13877 13928 15392 16342 16525 44.8 46.0 49.6 54.5 52.0 20.1 Geistes- und Sozialwissenschaften 4696 4358 5576 6257 5711 65.6 66.4 67.2 69.8 69.3 18.1 Wirtschaftswissenschaften 2471 2230 2703 2184 2377 29.0 30.0 31.0 34.6 33.6 27.8 Recht 1616 1950 1617 2002 2137 47.1 48.7 56.7 60.4 57.0 15.8 Exakte und Naturwissenschaften 2040 2143 2328 2492 2543 29.0 30.7 35.8 38.3 36.3 20.4 Medizin und Pharmazie 1328 1499 1270 1384 1486 53.9 57.5 64.5 68.4 67.0 12.9 Technische Wissenschaften 1606 1563 1618 1625 1795 18.5 20.0 22.7 28.3 26.1 31.2 Interdisziplinäre und andere 120 185 280 398 476 46.7 36.8 41.4 52.3 50.6 4.4 12.7 Abschlüsse nach Prüfungsstufe2) Lizenziate und Diplome 7752 8688 9575 9781 9251 33.1 38.7 43.8 47.7 51.2 Bachelor ... ... ... 1057 2927 ... ... ... 42.9 40.4 16.4 Master ... ... ... 287 1294 ... ... ... 28.2 29.9 18.8 39.4 Doktorate 2176 2578 2745 2768 3093 22.8 27.9 34.5 38.2 37.1 451 1207 1288 1699 ... 44.1 43.3 45.5 49.4 ... ... Weiterbildung (mind. 60 ECTS-Credits) ... ... ... ... 584 ... ... ... ... 33.7 47.9 Universitäres Aufbau-, Vertiefungsstudium ... ... ... ... 1175 ... ... ... ... 54.0 56.7 Nachdiplome (bis 2004) 1) Als Eintritt gilt eine Person, die sich in einem gegebenen Wintersemester erstmals auf einer bestimmten Studienstufe (Bachelor, Master, Diplom/Lizenziat, Doktorat, universitäre Weiterbildung, Aufbau- und Vertiefungsstudien) eines bestimmten Hochschultyps (universitäre Hochschule, Fachhochschule) immatrikuliert. Eine Person kann im Verlauf ihrer Studienbiografie mehrmals als Eintritt auf unterschiedlichen Studienstufen und in unterschiedlichen Hochschultypen erfasst werden. 2) Die %-Anteile beziehen sich auf das Total Männer/Frauen bzw. Schweiz/Ausland (ohne unbekannt). Quelle: BFS Info-Telefon 032/713 69 56 E-Mail: [email protected] Internet: www.education-stat.admin.ch B 13 Forschung und Entwicklung (F&E) B 13.1 Öffentliche und private F&E-Finanzierung in der Schweiz, 2004 In Mio. Fr. Finanzierungsquelle Total 13100 Öffentliche Mittel 2975 davon Bund 2085 davon Kantone Private Mittel 890 9135 Übrige Mittel in der Schweiz 305 Auländische Mittel 685 Quelle: BFS Info-Telefon: 032/713 68 28 E-Mail: [email protected] Internet: www.statistik.admin.ch B 13.2 F&E-Aufwendungen nach Sektor, 2004 Intramuros-Aufwendungen F&E-Personal in Mio. Fr. in Personenjahren 13100 52250 Total in der Schweiz Bund 140 810 Hochschulen 3000 18355 Privatwirtschaft 9660 33085 300 ... Private Organisationen ohne Erwerbszweck Extramuros-Aufwendungen Total Ausland 2880 ... 450 ... F&E-Aufträge und -Beiträge der Privatwirtschaft1) 2430 ... Intra-sektorielle Aufwendungen im Ausland2) 9600 F&E-Aufträge und -Beiträge des Bundes 1) Extramuros-Aufwendungen an ausländische Forschungsstellen (ohne Tochtergesellschaften). 2) Von ausländischen Niederlassungen schweizerischer Unternehmungen im Ausland getätigte F&E- Aufwendungen. 90 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 12-2006 Quelle: BFS Info-Telefon: 032/713 68 28 E-Mail: [email protected] Internet: www.statistik.admin.ch Aktuelle Wirtschaftsdaten B 14 Betriebs- und Unternehmensstruktur B 14.1 Sektoral- und Branchenstruktur1) Marktwirtschaftliche Unternehmen absolut 2001 Marktwirtschaftliche Unternehmen nach Grössenklassen, 2001 absolut Anteil Unternehmen in % 0-9 10-49 50-249 250+ 4.1 5.4 382979 1.8 1.0 87.9 9.9 1.8 0.3 ... ... ... ... ... ... ... ... ... ... 75865 1.2 0.7 80645 -1.8 -0.9 79.9 16.0 3.5 0.6 0.3 Sektor I Sektor II Bergbau, Gewinnung von Steinen und Erden 1995/98 1998/2001 2001 Veränderung in % 306871 Branchen Noga Total Veränderung in % Arbeitsstätten 1995/98 1998/2001 332 6.1 -14.7 424 -15.0 0.0 60.5 35.8 3.3 Herstellung von Nahrungsmitteln und Getränken, Tabakverarbeitung 2623 -0.6 -7.9 2869 -9.4 -5.5 77.3 15.1 6.0 1.6 Herstellung von Textilien und Bekleidung 1648 -6.5 -14.0 1720 -15.6 -7.7 81.6 13.0 5.0 0.4 0.0 Herstellung von Lederwaren und Schuhen 287 -2.4 -16.2 292 -18.2 -3.3 87.8 9.8 2.4 Be- und Verarbeitung von Holz 6503 -2.7 -0.9 6610 -2.0 -3.2 87.4 11.7 0.8 0.1 Papier-, Karton-, Verlags- und Druckgewerbe 4778 -2.2 0.4 5094 -1.1 -4.6 80.9 14.4 3.8 0.9 12 50.0 -57.9 14 -56.0 27.3 58.3 16.7 16.7 8.3 971 22.0 -1.2 1035 -5.0 17.9 57.5 24.0 13.8 4.7 820 1.7 -1.9 892 -4.0 1.1 56.3 29.4 12.4 1.8 1399 3.5 -3.1 1562 -5.7 1.0 76.7 18.1 4.4 0.8 0.4 Mineralölverarbeitung, Kokerei Chemische Industrie Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren Herstellung von sonstigen nicht mineralischen Produkten Erzeugung und Bearbeitung von Metall, Metallerzeugnissen 8270 4.0 3.3 8544 1.5 4.0 77.3 18.5 3.8 Maschinenbau 3364 -2.7 -6.3 3609 -9.2 -3.8 66.3 22.4 9.0 2.2 Herstellung von elektr. und elektron. Geräten, Feinmechanik, Optik 5180 5.3 -4.5 5455 -7.3 4.1 73.6 17.0 7.4 2.0 Fahrzeugbau Sonstiges verarbeitendes Gewerbe Energie- und Wasserversorgung 574 -1.9 0.9 626 1.9 -3.7 76.3 15.2 6.4 2.1 4189 0.6 -3.8 4325 -5.2 0.4 86.8 10.7 2.2 0.2 5.0 382 23.6 -11.0 1005 -19.8 -6.2 36.6 42.4 16.0 34533 1.5 5.1 36569 2.3 -1.2 82.5 15.4 2.0 0.1 231006 5.1 7.1 302334 2.8 1.5 90.5 8.0 1.3 0.3 Handel, Reparatur 71620 -5.6 2.9 87556 0.7 -5.9 90.5 8.2 1.1 0.2 Gastgewerbe 25054 0.5 7.3 28095 4.9 -0.7 85.6 13.0 1.3 0.1 Verkehr, Nachrichtenübermittlung 11081 3.5 6.9 18553 -1.5 3.6 84.5 12.3 2.6 0.6 1.9 Baugewerbe Sektor III Kredit- und Versicherungsgewerbe Immobilien, Informatik, Dienstleistungen für Unternehmen 5434 31.1 21.3 11141 -9.7 15.2 77.1 17.4 3.6 72551 14.2 14.0 76894 10.8 13.4 93.4 5.7 0.8 0.1 1 ... ... 9242 -2.0 -5.2 ... ... ... 100.0 0.2 Öffentliche Verwaltung, Landesverteidigung Unterrichtswesen 4629 36.0 3.4 15701 -2.5 1.1 84.4 12.7 2.7 Gesundheits- und Sozialwesen 19894 15.0 2.8 25715 4.1 -0.2 90.7 6.2 2.4 0.6 Erbringung von sonstigen Dienstleistungen 20742 4.5 5.0 29437 1.2 -2.5 94.7 4.7 0.6 0.0 1) Betriebszählung 2001. B 14.2 Quelle: BFS Info-Telefon: 032/713 62 66 E-Mail: [email protected] Internet: www.statistik.admin.ch Neue Unternehmen und Beschäftigte nach Wirtschaftszweigen Total Beschäftigte1) Anzahl Unternehmen 2001 2002 2003 2004 2001 2002 2003 2004 852 706 807 943 1919 1405 1709 2218 Baugewerbe 1200 1023 1039 1224 2432 2240 2248 2651 Sekundärer Sektor 2052 1729 1846 2167 4351 3645 3957 4869 Handel 5069 Industrie 2298 2257 2564 2682 4791 4361 4994 Gastgewerbe 273 360 419 316 1244 1666 1754 1119 Verkehr und Nachrichtenübermittlung 535 483 462 498 1244 1011 1089 1113 Kredit- und Versicherungsgewerbe 353 318 469 534 892 778 898 1168 Immobilienwesen, Dienstleistungen für Unternehmen 3639 3279 3531 3672 6862 6072 6598 6782 Informatikdienstleistungen 1387 1016 900 840 2862 1876 1613 1587 Unterrichtswesen 137 116 157 179 274 302 402 395 Gesundheits- und Sozialwesen 181 177 227 263 637 549 709 756 Sonstige öffentliche und persönliche Dienstleistungen 495 453 589 637 1026 997 1223 1389 Tertiärer Sektor Total 9298 8459 9318 9621 19832 17612 19280 19378 11350 10188 11164 11788 24183 21257 23237 24247 1) Total Beschäftigte = Vollzeit- + Teilzeitbeschäftigte. Vollzeitbeschäftige = mindestens 90% der betriebsüblichen Arbeitszeit. Teilzeitbeschäftigte = weniger als 90% der betriebsüblichen Arbeitszeit, aber mindestens 6 Std. pro Woche. 91 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 12-2006 Quelle: BFS Info-Telefon: 032/713 66 40 E-Mail: [email protected] Internet: www.statistik.admin.ch Aktuelle Wirtschaftsdaten B 14.3 Voll- und Teilzeitbeschäftigte1) Beschäftigte in marktwirtschaftlichen Unternehmen nach Grössenklassen, 2001 Beschäftigte (Voll- und Teilzeit) in Arbeitsstätten absolut Veränderung in % Anteil in % Anteil Beschäftigte (Voll- und Teilzeit) in % 2001 1995/98 1998/2001 1998 2001 0-9 10-49 50-249 250+ Total 3668468 -2.2 5.7 100.0 100.0 26.3 21.2 19.3 33.2 Sektor II 1036595 -8.0 1.2 29.5 28.3 18.7 25.2 27.0 29.1 5176 -14.5 -0.8 0.2 0.1 17.9 54.2 19.5 8.3 Herstellung von Nahrungsmitteln und Getränken, Tabakverarbeitung 63716 -2.8 -1.9 1.9 1.7 11.8 14.7 27.1 46.4 Herstellung von Textilien und Bekleidung 21515 -19.0 -17.3 0.7 0.6 17.6 25.8 41.9 14.7 Herstellung von Lederwaren und Schuhen 2351 -25.0 -28.4 0.1 0.1 30.8 31.3 37.9 0.0 Be- und Verarbeitung von Holz 38578 -12.4 0.7 1.1 1.1 46.3 36.7 10.5 6.5 Papier-, Karton-, Verlags- und Druckgewerbe 69682 -9.2 -2.2 2.1 1.9 18.6 23.6 28.3 29.5 Branchen Noga Bergbau, Gewinnung von Steinen und Erden Mineralölverarbeitung, Kokerei 735 -39.4 13.3 0.0 0.0 4.3 5.9 55.2 34.6 Chemische Industrie 64356 -8.0 4.1 1.8 1.8 3.1 9.6 23.4 63.9 Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren 25825 4.0 4.8 0.7 0.7 7.9 22.4 42.2 27.4 Herstellung von sonstigen nichtmineralischen Produkten 19774 -8.4 -0.6 0.6 0.5 16.1 28.5 31.6 23.9 Erzeugung und Bearbeitung von Metall, Metallerzeugnissen 104445 -7.4 4.9 2.9 2.8 20.5 32.0 31.4 16.1 Maschinenbau 108939 -3.1 -0.6 3.2 3.0 7.0 17.0 31.9 44.1 Herstellung von elektr. und elektron. Geräten, Feinmechanik, Optik 142569 -2.8 9.0 3.8 3.9 8.4 13.7 28.6 49.3 Fahrzeugbau 19088 42.8 -0.1 0.6 0.5 8.4 11.3 23.5 56.9 Sonstiges verarbeitendes Gewerbe 31831 -9.7 4.4 0.9 0.9 28.1 32.1 28.1 11.8 Energie- und Wasserversorgung 24105 -3.9 -2.4 0.7 0.7 2.4 16.6 29.6 51.4 293910 -13.4 0.0 8.5 8.0 31.5 36.9 22.5 9.0 2631873 0.5 7.5 70.5 71.7 29.9 19.3 15.6 35.1 Handel, Reparatur 591967 -2.4 -1.1 17.2 16.1 33.5 20.1 13.8 32.7 Gastgewerbe 231023 -1.6 2.3 6.5 6.3 43.7 30.0 15.2 11.0 Verkehr, Nachrichtenübermittlung 260205 -9.7 10.5 6.8 7.1 10.8 12.4 12.6 64.3 Kredit- und Versicherungsgewerbe 207354 -1.2 10.8 5.4 5.7 6.8 9.9 10.8 72.4 Immobilien, Informatik, Dienstleistungen für Unternehmen 430553 6.5 25.9 9.9 11.7 42.5 22.7 17.2 17.7 Öffentliche Verwaltung, Landesverteidigung 142179 1.6 2.9 4.0 3.9 0.0 0.0 0.0 100.0 Unterrichtswesen 224907 3.5 7.5 6.0 6.1 21.9 36.9 32.2 9.0 Gesundheits- und Sozialwesen 395807 5.9 7.1 10.6 10.8 21.9 13.1 21.3 43.8 Erbringung von sonstigen Dienstleistungen 147878 4.5 4.4 4.1 4.0 52.1 24.8 8.2 8.7 Baugewerbe Sektor III 1) Betriebszählung 2001. B 14.4 Quelle: BFS Info-Telefon: 032/713 62 66 E-Mail: [email protected] Internet: www.statistik.admin.ch Unternehmen nach Rechtsform, Betreibungen und Konkursen Veränderung in % gegenüber Vorjahr 2000 2001 2002 2003 2004 2005 1999 2001 2002 2003 2004 2005 -0.1 Unternehmen nach Rechtsforma),1) Aktiengesellschaften2) 171984 173127 173332 174370 174149 173944 -0.1 0.7 0.1 0.6 -0.1 Einzelfirmen 142316 142579 144839 147311 148263 148982 1.8 0.2 1.6 1.7 0.6 0.5 16360 15862 15680 15455 14951 14524 -2.0 -3.0 -1.1 -1.4 -3.3 -2.9 Kollektivgesellschaften Komanditgesellschaften 3118 2917 2836 2727 2665 2632 -3.2 -6.4 -2.8 -3.8 -2.3 -1.2 GmbH 46035 53863 61442 68633 76428 84291 23.7 17.0 14.1 11.7 11.4 10.3 Genossenschaften 13590 13221 12975 12529 12198 11860 -1.7 -2.7 -1.9 -3.4 -2.6 -2.8 Zahlungsbefehle 2153280 2250931 2281650 2386989 2449129 2522040 -2.8 4.5 1.4 4.6 2.6 3.0 Pfändungsvollzüge 1027219 1088690 1110352 1210438 1302452 1321114 -5.5 6.0 2.0 9.0 7.6 1.4 373241 397494 392877 388633 414850 435619 -0.4 6.5 -1.2 -1.1 6.7 5.0 Konkurseröffnungen 8665 8945 9376 9798 10524 10678 -4.0 3.2 4.8 4.5 7.4 1.5 Konkurserledigungen 8142 8143 7844 9395 10281 10496 -1.2 0.0 -3.7 19.8 9.4 2.1 Konkurserledigungen: Verluste in 1000 Fr. 3955 3724 3666 3553 4698 4453 -1.3 -5.8 -1.6 -3.1 32.2 -5.2 110 124 130 232 ... ... -18.3 12.7 4.8 78.5 ... ... Betreibungshandlungenb) Verwertungen Bestätigte Nachlassverfahren 1) Bestand am Jahresende. 2) Aktiengesellschaften und Kommandit-Aktiengesellschaften. 92 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 12-2006 Quellen: a) Eidg. Handelsregister Info-Telefon: 031 322 41 96 b) BFS Info-Telefon: 032/713 61 54 E-Mail: [email protected] Internet: www.statistik.admin.ch Aktuelle Wirtschaftsdaten B 15 Detailhandel, Konsum B 15.1 Einkommens- und Verbrauchserhebung (EVE): Ausgabenstruktur der Haushalte 2003 und 2004 Gliederung Personen pro Haushalt Monatliche Ausgaben pro Haushalt in Franken (Mittelwert) Konsumausgaben Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke Alkoholische Getränke und Tabakwaren Bekleidung und Schuhe Wohnen und Energie Wohnungseinrichtung und laufende Haushaltsführung Gesundheitspflege Verkehr Nachrichtenübermittlung Unterhaltung, Erholung und Kultur Schul- und Ausbildungsgebühren1) Gast- und Beherbergungsstätten Andere Waren und Dienstleistungen Transferausgaben Versicherungen Steuern und Gebühren Beiträge, Spenden und sonstige Übertragungen 2003 2.30 In Fr. pro Monat 7752 4781 631 88 223 1364 215 336 589 152 490 45 475 172 2971 1727 1071 173 2004 2.25 2003 In % 100.0 61.7 8.1 1.1 2.9 17.6 2.8 4.3 7.6 2.0 6.3 0.6 6.1 2.2 38.3 22.3 13.8 2.2 7684 4752 614 101 214 1307 236 339 568 160 514 36 484 180 2931 1710 1018 204 1) Variationskoeeffizient >10%. B 15.2 2004 100.0 61.9 8.0 1.3 2.8 17.0 3.1 4.4 7.4 2.1 6.7 0.5 6.3 2.3 38.1 22.3 13.2 2.7 Quelle: BFS Info-Telefon: 032/713 68 11 Internet: www.statistik.admin.ch Detailhandelsumsätze nach Warengruppen und Witrtschaftszweigen1) Veränderungen in % gegenüber Vorjahresmonat August 2006 Ergebnisse pro Monat Ergebnisse pro Verkaufstag Nominal Real Nominal Total ohne Motorfahrzeuge, Treib- und Brennstoffe 4.5 4.5 4.5 4.5 Nahrungsmittel, Getränke, Tabak und Raucherwaren 1.4 -0.2 1.4 -0.2 Nahrungsmittel 2.0 -0.1 2.0 -0.1 Getränke 0.6 1.3 0.6 1.3 -4.5 -5.3 -4.5 -5.3 10.8 7.8 10.8 7.8 4.8 7.2 4.8 7.2 13.0 12.3 13.0 12.3 Detailhandelsumsätze nach Warengruppen Tabak. Raucherwaren Bekleidung, Schuhe Übrige Gruppen Persönliche Ausstattung Real Gesundheit, Körperpflege, Schönheit 2.6 7.7 2.6 7.7 Wohnungseinrichtung 8.8 8.3 8.8 8.3 Küche, Haushalt 7.7 8.9 7.7 8.9 Unterhaltungs- und Büroelektronik 2.3 9.3 2.3 9.3 Do-it-yourself, Freizeit 3.6 2.7 3.6 2.7 Kultur 1.6 1.8 1.6 1.8 Nicht aufteilbar2) 4.6 4.6 4.6 4.6 Ergebnisse pro Verkaufstag Nominal Nominal Total ohne Motorfahrzeuge, Treib- und Brennstoffe 4.5 4.5 Detailhandel und Reparatur von Gebrauchsgütern 4.5 4.5 Detailhandelsumsätze nach Wirtschaftszweigen Detailhandel mit Waren verschiedener Art (in Verkaufsräumen) 1.4 1.4 Fachdetailhandel in Verkaufsräumen mit Nahrungsmitteln, Getränken und Tabakwaren 5.2 5.2 Fachdetailhandel mit pharmazeutischen, medizinischen und kosmetischen Artikeln 3.0 3.0 Sonstiger Fachdetailhandel (Bekleidung, Schuhe, Möbel, elektrische Haushaltsgeräte, Metallwaren, Bücher usw.) 7.9 7.9 -0.7 -0.7 Detailhandel nicht in Verkaufsräumen (Versandhandel, Märkte) 5.7 5.7 Reparatur von Gebrauchsgütern 1.0 1.0 Detailhandel mit Antiquitäten und Gebrauchtwaren (in Verkaufsräumen) 1) Provisorische Ergebnisse. 2) Umsätze, die keiner Warengruppe zugeordnet werden können. 93 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 12-2006 Info-Telefon: 032/713 61 69 Internet: www.statistik.admin.ch Aktuelle Wirtschaftsdaten B 15.3 Detailhandelsumsätze nach Hauptgruppen1) Veränderungen in % gegenüber Vorjahr Quartalsdurchschnitte Gliederung Aug. 2006 2/2005 3/2005 4/2005 1/2006 2/2006 Kumulative Werte2) Aug. 2005 2005 1.3 Nominelle Detailhandelsumsätze Total 4.5 1.5 1.8 2.2 1.0 1.5 1.7 4.0 Nahrungsmittel, Getränke, Tabak und Raucherwaren 1.4 -0.8 0.4 1.5 0.8 2.0 1.6 2.1 0.2 10.8 1.8 4.8 6.3 1.1 3.4 3.1 10.6 3.6 Bekleidung, Schuhe Übrige Gruppen 4.8 2.8 1.9 1.6 1.1 0.6 1.4 3.2 0.9 Total je Verkaufstag 4.5 -1.2 3.1 2.2 -1.5 4.4 1.8 4.0 1.5 Nahrungsmittel, Getränke, Tabak und Raucherwaren Bekleidung, Schuhe Übrige Gruppen 1.4 -3.4 1.7 1.5 -1.8 4.9 1.7 2.1 0.5 10.8 -1.0 6.2 6.3 -1.5 6.3 3.4 10.6 3.7 4.8 0.0 3.2 1.6 -1.4 3.4 1.4 3.2 1.5 1.7 Reale Detailhandelsumsätze Total 4.5 1.8 2.6 2.8 1.4 2.0 2.1 4.7 Nahrungsmittel, Getränke, Tabak und Raucherwaren -0.2 -1.0 0.5 2.1 1.3 2.5 1.8 2.0 0.2 7.8 1.5 8.3 4.5 0.1 1.2 1.3 14.4 3.8 Bekleidung, Schuhe Übrige Gruppen 7.2 3.8 2.8 2.8 2.4 1.7 2.7 4.2 1.1 Total je Verkaufstag 4.5 -0.9 3.9 2.8 -1.2 4.8 2.1 4.7 1.9 Nahrungsmittel, Getränke, Tabak und Raucherwaren 0.6 -0.2 -3.6 1.8 2.1 -1.4 5.3 1.9 2.0 Bekleidung, Schuhe 7.8 -1.3 9.8 4.5 -2.4 4.2 1.5 14.4 4.1 Übrige Gruppen 7.2 1.0 4.2 2.8 -0.2 4.6 2.7 4.2 1.6 1) Provisorische Ergebnisse. 2) Kumulierte Umsatzentwicklung in den Monaten des laufenden Jahres im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum. Quelle: BFS Info-Telefon: 032/713 61 69 Internet: www.statistik.admin.ch B 16 Tourismus B 16.1 Volkswirtschaftliche Bedeutung des Tourismus %-Anteil am Total Totaleinnahmen des schweizerischen Tourismus, in Mio. Fr. 2004 2005 2004 2005 2003 2004 2005 21994 22605 … 100.0 100.0 0.4 2.8 … 5.1 5.1 … ... ... ... ... … 12370 13126 13747 57.3 ... 0.8 6.1 4.7 9624 9656 … 43.3 ... -0.6 0.3 … 4.7 In % des BIP Einnahmen von Ausländern in der Schweiz, in Mio. Fr. Einnahmen aus dem Binnentourismus, in Mio. Fr.1) Veränderung in % gegenüber Vorjahr 2003 Fremdenverkehrsbilanz2) Einnahmen von Ausländern in der Schweiz, in Mio. Fr. 12370 13126 13747 ... ... 0.8 6.1 Ausgaben von Schweizern im Ausland, in Mio. Fr. 10061 10939 11584 ... ... -2.4 8.7 5.9 2309 2187 2163 ... ... 20.0 -5.3 -1.1 6.6 6.4 6.3 ... ... ... ... … ... ... … ... ... ... ... … Überschuss, in Mio. Fr. Einnahmen von Ausländern in der Schweiz In % der Exporteinnahmen3) Marktanteil Schweiz weltweit, in %4) 1) Schätzung. 2) Gliederung nach IWF 1993. 3) Waren- und Dienstleistungsexporte. 4) Quelle: World Tourism Organization (WTO), Berechnungsbasis USD. B 16.2 Quelle: BFS Info-Telefon 032/713 60 66 Internet: www.statistik.admin.ch Angebot und Nachfrage nach Beherbergungsformen %-Anteil am Total Veränderung in % gegenüber Vorjahr 2003 20042) 20053) 20042) 20053) 2003 20042) 2005 64961 64705 32944 100.0 100.0 -1.4 -0.4 - 32086 - 32416 - 98.4 -2.7 - - 1030 - 527 - 1.6 0.0 - - Parahotellerie 32875 - - - - -0.1 - - Inländer 36392 - 14622 - 44.4 0.4 - - Ausländer 28569 - 18321 - 55.6 -3.6 - - der vorhandenen Betten - - 33 - - - - - der verfügbaren Betten - - - - - - - - Logiernächte total (in 1000)1) Hotelbetriebe Kurbetriebe Bettenbesetzung in Hotellerie in % 1) Hotel- und Kurbetriebe: Erhebung. Ohne Logiernächte von Eigentümern und Dauermietern in Zweitresidenzen. 2) Im Rahmen der Sparanstrengungen des Bundes ersetzt 2004 eine Stichprobenerhebung die Beherbergungsstatistik. 3) Zahlen 2005 ohne die Parahotellerie. 94 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 12-2006 Quelle: BFS Info-Telefon: 031/323 66 36 Internet: www.statistik.admin.ch Aktuelle Wirtschaftsdaten B 16.3 Verwendungsseitig ausgelöste, direkt tourismuswirtschaftliche Effekte im Satellitenkonto Tourismus Schweiz 19981), zu laufenden Preisen Total touristische Verwendung im Inland In Mio. Fr. Touristische Bruttowertschöpfung (BWS) In Mio. Fr. Anteil an direkt touristischer BWS In % A. Tourismusspezifische Wirtschaftszweige 25530 12270 95.1 160600 11 A.1 Charakteristisch touristische Wirtschaftszweige 21540 9910 76.8 143300 29 Gliederung 1. Beherbung Tourismusbezogene Beschäftigung In Mio. Fr. Tourismusanteil In % 7370 4000 31.0 55700 19 1.1 Hotellerie/1.2 Parahotellerie 6320 3230 25.0 55700 76 1.3/1.4 Nutzung und Vermietung der Eigentümer 1050 770 6.0 ... 4 3600 1830 14.2 31200 29 3. Passagierverkehr2) 7860 2590 20.1 30200 46 3.1a Eisenbahnen 1580 700 5.4 9800 28 2. Gaststättengewerbe 3.1b Berg- und Spezialbahnen 750 380 3.0 4700 92 3.2 Landverkehr 640 290 2.2 4000 23 3.3 Schiffahrt 3.4 Luftverkehr/3.5 Hilfstätigkeiten Verkehr 3.6 Vermietung von Transportfahrzeugen 4. Reisebüros und Tourismusvereine3) 5. Kultur 110 60 0.5 900 80 4630 1070 8.3 10100 63 140 100 0.8 600 67 1760 1140 8.8 12700 100 14 300 110 0.8 1400 5.1 Darstellende Kunst und Kultur 160 50 0.4 700 11 5.2 Museen und andere kulturelle Angebote 140 50 0.4 700 23 6. Sport und Unterhaltung 6.1 Sport 6.2 Unterhaltung A.2 Tourismusverwandte Wirtschaftszweige Detailhandel3) Tankstellen, Autoreparaturgewerbe, Autohandel3) Produktion dauerhafter tourismusspezifischer Konsumgüter4) Banken und Versicherungen 650 240 1.8 3100 19 300 120 0.9 1400 21 350 120 0.9 1600 17 3990 2360 18.3 26300 3 1610 1010 7.8 13900 5 90 60 0.4 800 1 470 50 0.4 700 100 20 10 0.1 40 <0.1 Aus- und Weiterbildung 360 250 1.9 1800 4 Gesundheits- und Sozialwesen 930 650 5.0 5800 4 Nachrichtenübermittlung 160 100 0.8 600 1 Weitere touristische Dienstleistungen B. Nicht tourismusspezifische Wirtschaftszweige Total Tourismusanteile in % 350 220 1.7 2700 4 5080 630 4.9 4900 <0.5 30610 12900 100.0 165500 ... - 3.4 - 5.2 1) Das Bundesamt für Statistik (BFS) hat die Logiernächtestatistik aus Kostengründen eingestellt. Als Ersatz publizierte das Amt im Jahr 2003 dafür zum ersten Mal ein Satellitenkonto Tourismus (Tourism Satellite Account, TSA) für die Schweiz. Das TSA wird nach den Methoden der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung erstellt. Es enthält alle wichtigen wirtschaftlichen Wirkungen, welche der Tourismus in der Schweiz auslöst. Das Satellitenkonto zeigt namentlich die Umsätze, die Wertschöpfung, die Vorleistungen, die Beschäftigung und die Produktivität der Tourismuswirtschaft sowie der verwandten Branchen auf. Vorläufig ist das TSA nur für das Jahr 1998 verfügbar. Das BFS wird in Zukunft das Satellitenkonto periodisch aufdatieren und publizieren. 2) Bei den hier berücksichtigten Wirtschaftszweigen besteht keine Differenzierung nach Passagier- und Warenverkehr. 3) Bei Detailhandel, Reisebüros, Tankstellen, Autohandel: Bruttomarge. 4) Verwendungsseitig: Nettoimporte (Importe - Exporte). 95 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 12-2006 Quelle: BFS Internet: www.statistik.ch Aktuelle Wirtschaftsdaten B 17 Kantone B 17.1 Kantonale Wirtschaftsdaten Zeitpunkt/ Zeitraum Einheit CH ZH BE LU UR SZ OW NW GL ZG FR 2005 Anzahl 2763 171 398 103 20 30 7 11 27 11 176 Vertreter im Nationalrat 2003 Anzahl 200 34 26 10 1 4 1 1 1 3 7 Fläche 2005 in km2 41285 1729 5959 1493 1077 908 491 276 685 239 1671 1992/97 in % 36.9 43.4 43.3 54.8 24.4 40.9 37.9 37.9 30.5 44.8 57.3 2.7 Politische Gemeinden Landw. Nutzfläche Bevölkerungsentwicklung Lebendgeborene 2005 in 1000 72.9 13.3 8.6 3.4 0.3 1.5 0.3 0.4 0.3 1.1 Gestorbene 2005 in 1000 61.1 10.2 8.8 2.8 0.3 1.0 0.3 0.3 0.4 0.7 1.9 Geburtenüberschuss 2005 in 1000 11.8 3.1 -0.2 0.6 0.0 0.5 0.0 0.1 -0.1 0.5 0.9 Wanderungssaldo Mittlere Wohnbevölkerung Ausländer Bevölkerungsdichte 2005 in 1000 36.2 8.8 2.4 1.2 0.0 0.9 0.0 0.2 -0.1 0.9 2.8 2005 in 1000 7501.2 1292.5 963.7 355.8 34.7 136.5 33.1 39.1 38.1 106.4 255.5 2005 in % 21.2 22.8 12.8 15.8 9.6 17.1 12.1 10.3 21.0 21.5 15.9 2004 pro km2 180 730 160 238 33 150 68 143 56 441 150 Wohnungswesen Wohnungsbestand (approximativ) 2005 Anzahl 3748920 633695 485224 162016 16451 59981 17193 18330 19531 46909 113790 Baubewilligte Wohnungen 2005 Anzahl 31928 6995 3002 1300 45 1066 115 110 45 597 2503 Neuerstellte Wohnungen 2005 Anzahl 37958 6814 3670 2108 82 948 168 404 74 773 1942 1.6.2006 in % 1.06 0.81 1.10 1.06 0.76 0.58 0.97 0.81 2.50 0.40 1.06 2005 Anzahl 57340 12931 5795 2887 161 1553 385 431 162 1341 1789 Leerwohnungsziffer Im Bau befindliche Wohnungen Unternehmungen1) 2001 Anzahl 317739 58535 38106 13527 1172 6348 1403 1960 1763 7609 8897 Arbeitsstätten 2001 Anzahl 382979 69716 46667 16363 1500 7289 1666 2239 2104 8408 10978 Beschäftigte2) 2001 Anzahl 3668468 746751 472513 164043 13921 51776 13715 17784 17492 66356 95889 Industrie, Gewerbe, Energieversorgung 2001 in % 20.2 14.0 20.0 21.1 25.1 24.3 28.6 21.8 34.2 20.4 22.4 Baugewerbe 2001 in % 8.0 6.8 7.9 8.7 14.1 11.6 13.6 9.6 11.4 8.6 8.9 Handel, Rep. Gastgewerbe 2001 in % 22.4 21.7 21.6 24.2 23.0 25.5 24.4 25.0 19.7 27.1 23.8 Verkehr, Nachrichtenübermittlung 2001 in % 7.1 8.7 7.8 6.4 6.8 5.5 4.9 3.4 4.2 3.2 4.9 Kredit- und Versicherungsgewerbe 2001 in % 5.7 10.5 3.5 4.0 2.3 2.8 1.9 9.3 3.6 4.6 2.7 Immobilien, Informatik, Dienstl.f.Untern. 2001 in % 11.7 15.7 10.0 9.8 4.2 10.2 5.4 12.2 5.8 19.0 8.3 Öffentliche Verwaltung 2001 in % 3.9 2.9 6.9 3.8 5.5 2.6 4.3 3.0 3.2 2.5 5.0 Unterrichtswesen 2001 in % 6.1 6.5 5.9 6.7 4.9 4.7 5.3 5.2 5.1 5.0 8.4 11.8 Gesundheits- und Sozialwesen 2001 in % 10.8 9.2 12.3 10.8 11.2 9.3 8.4 7.5 9.2 6.3 Erbringung v.s. Dienstleistungen 2001 in % 4.0 4.1 4.1 4.4 2.8 3.5 3.3 2.9 3.7 3.4 3.9 Arbeitslose (Jahresdurchschnitt) 2005 Anzahl 148537 29042 14810 5784 231 1649 283 411 513 1827 3932 2065 Männer 2005 Anzahl 78824 15486 7892 3020 120 883 145 227 282 1021 Frauen 2005 Anzahl 69713 13556 6918 2764 110 766 138 184 232 806 1867 Ganzarbeitslose 2005 Anzahl 123331 23925 11474 4825 207 1375 247 347 456 1464 3263 Teilweise Arbeitslose 2005 Anzahl 25207 5118 3336 959 24 274 36 65 57 364 669 Ausländer 2005 Anzahl 61069 11991 4817 2204 77 612 101 107 204 725 1454 Arbeitslosenquote (Jahresmittel) 2005 in % 3.8 4.0 2.8 3.1 1.3 2.3 1.6 2.0 2.5 3.2 3.1 Männer 2005 in % 3.6 3.9 2.7 2.8 1.1 2.1 1.4 1.9 2.4 3.1 2.9 Frauen 2005 in % 4.0 4.2 3.0 3.4 1.6 2.6 1.9 2.1 2.6 3.2 3.4 Anzahl 32943736 349496 Tourismus Logiernächte in Hotels 2005 3567970 4697253 1407112 219753 552396 562552 268707 139974 236312 Ausländeranteil 2005 in % 55.6 71.1 53.4 62.1 63.7 33.6 59.9 53.4 19.2 47.9 36.4 2005 Anzahl 3863807 652301 465211 168852 16721 77555 17411 21797 19308 62206 136859 Ärzte 2005 Dichte3) 204 230 212 151 124 131 118 118 152 183 153 Zahnärzte 2005 Dichte3) 50 56 52 48 32 44 36 46 42 45 38 Apotheken 2005 Dichte3) 22 17 19 9 6 9 9 5 5 13 25 2004 in Mio. Fr. 392285 86309 43125 15073 1543 6669 1274 2652 2674 9648 9765 52627 67375 44845 42592 44374 49336 38562 68450 69865 92168 38760 Personenwagen Medizinalbereich Volkseinkommen4) Volkseinkommen pro Einwohner 2004 in Fr. Kantonsausgaben 2005 in Mio. Fr. 70236.9 10754.1 8407.2 2922.4 451.8 860.6 284.2 378.9 366.3 916.8 2383.4 Kantonseinnahmen 2005 in Mio. Fr. 70580.5 10397.2 8753.4 3067.9 448.1 833.7 301.6 374.3 344.9 957.5 2538.9 Saldo Einnahmen/Ausgaben 2005 in Mio. Fr. 343.6 -356.9 346.2 145.5 -3.7 -26.9 17.4 -4.6 -21.4 40.7 155.5 2.89 Steuerbelastung Einkommen von 30‘000 Fr 2005 in % 1.8955) 3.05 1.30 1.83 4.13 2.30 4.82 1.19 4.27 0.78 Einkommen von 50‘000 Fr 2005 in % 5.4655) 5.67 6.20 7.12 6.45 4.57 7.29 4.53 7.11 2.67 7.31 Einkommen von 100‘000 Fr 2005 in % 11.9015) 10.52 13.70 13.03 11.99 8.63 12.19 10.31 13.16 6.74 13.60 2005 in % 20.4115) 19.04 22.69 21.15 20.90 15.49 18.93 17.25 21.49 13.79 22.63 2006/07 Ziffer 100 147 68 64 40 110 30 128 77 224 47 Einkommen von 200‘000 Fr Finanzkraft 1) Total der privaten und öffentlichen Unternehmen. 2) Total V oll- und Teilzeitbeschäftigte. 3) Pro 100000 Einwohner. 4) Provisorische Werte. 5) Mittlere gewogene Belastung inkl. Direkte Bundessteuer. 96 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 12-2006 Aktuelle Wirtschaftsdaten SO BS BL SH AR AI SG GR AG TG TI VD VS NE GE JU 126 3 86 32 20 6 89 208 231 80 204 381 153 62 45 83 7 5 7 2 1 1 12 5 15 6 8 18 7 5 11 2 791 37 518 298 243 173 2026 7105 1404 991 2812 3212 5224 803 282 839 43.4 12.1 41.3 45.0 56.1 55.7 47.9 29.8 45.3 53.2 14.3 43.4 20.3 42.0 41.5 49.3 2.2 1.6 2.3 0.6 0.4 0.2 4.3 1.5 5.5 2.1 2.8 7.2 2.8 1.8 4.8 0.7 2.2 2.2 2.1 0.7 0.5 0.1 3.8 1.6 4.0 1.8 2.8 5.1 2.3 1.6 3.1 0.6 0.0 -0.5 0.1 0.0 0.0 0.0 0.6 -0.1 1.5 0.3 0.0 2.1 0.5 0.3 1.8 0.0 1.0 -0.4 0.6 0.0 -0.2 0.1 0.7 0.1 3.1 1.0 2.5 5.3 3.4 0.6 1.3 0.0 246.9 190.5 264.7 74.1 52.4 15.0 461.0 191.3 567.2 234.0 322.1 663.5 289.5 169.3 436.7 67.9 18.3 29.8 18.2 21.9 13.5 10.3 20.9 17.2 20.5 20.1 25.9 28.7 19.9 23.4 38.2 12.4 313 5047 513 247 218 87 227 26 403 235 114 202 55 209 1514 82 116617 107716 124626 36141 25576 6401 216031 136130 255909 106508 193973 340575 181937 83699 211720 32241 568 137 1035 196 201 58 1468 1346 2619 796 2192 2776 1490 235 939 94 860 240 1171 355 130 83 1966 1395 3618 1143 1802 3513 2316 568 1581 234 2.05 1.98 1.37 0.59 1.59 2.04 1.16 1.66 0.84 1.50 1.93 0.89 0.64 1.41 1.28 0.16 1142 566 1469 418 306 75 2506 1789 4724 1752 2911 6498 2935 549 2111 154 9516 8930 10075 3203 2566 715 19362 9608 22156 9886 15817 25860 12437 6955 18395 2938 11354 11032 11960 3936 2989 821 23264 12092 26618 11525 19206 31806 15157 8684 22034 3571 109069 154664 115240 35063 20916 5213 222197 91650 248366 94515 158813 287689 117024 81163 236024 30622 30.6 17.6 26.5 30.6 32.0 24.9 28.2 12.8 29.3 32.5 19.1 14.9 17.8 32.0 10.5 38.4 7.4 6.5 8.6 7.1 8.2 12.4 8.3 13.4 8.7 9.1 9.6 7.1 11.2 6.2 6.1 7.7 20.6 16.6 21.5 20.2 18.0 32.1 21.1 32.4 22.0 20.3 24.5 23.9 30.1 18.2 21.7 18.1 9.0 10.3 6.9 7.1 4.0 4.1 5.6 8.1 5.8 4.7 6.6 6.6 6.9 4.3 7.3 4.3 2.8 7.5 2.1 2.7 1.7 3.4 4.1 3.3 2.6 2.3 7.6 4.9 3.1 2.4 10.1 2.4 8.1 16.2 12.2 9.6 6.6 6.5 10.9 7.4 9.9 8.8 8.9 12.4 6.7 8.9 15.5 4.4 2.9 3.4 3.2 3.6 3.1 2.7 2.7 3.8 2.7 3.2 4.0 4.4 3.7 4.7 4.1 4.6 5.0 5.7 5.5 4.5 5.2 3.5 6.1 4.5 5.5 5.6 5.4 8.0 5.0 6.7 6.8 5.0 10.4 12.0 10.6 11.3 17.8 7.6 9.8 10.3 9.9 10.5 10.1 13.0 11.0 11.8 12.7 12.2 3.3 4.2 2.9 3.3 3.2 2.8 3.1 4.1 3.5 3.2 4.1 4.9 4.5 4.7 5.4 3.0 4471 3971 4588 1278 617 111 7197 2203 9965 3811 7218 17750 5450 3735 16248 1442 2452 2214 2510 711 317 48 3793 1192 5282 1988 3873 9345 3012 1948 8225 772 2019 1757 2078 568 300 63 3404 1010 4683 1823 3346 8404 2437 1787 8023 670 3606 3253 3589 1060 520 109 5992 1908 8085 3180 6183 15072 4753 3143 14107 1190 865 719 999 218 96 1 1205 295 1880 631 1036 2678 697 592 2141 252 1789 1819 1589 565 194 33 3241 910 3827 1490 3187 8090 2284 1545 7802 416 3.4 4.1 3.3 3.3 2.2 1.5 3.0 2.2 3.3 3.1 4.9 5.3 4.0 4.3 7.4 4.2 3.3 4.2 3.2 3.3 2.0 1.1 2.8 2.1 3.0 2.8 4.5 5.1 3.8 4.1 7.0 4.0 3.5 3.9 3.4 3.3 2.5 2.0 3.2 2.3 3.5 3.4 5.4 5.6 4.2 4.6 7.8 4.6 300141 734313 206106 105697 164045 144889 1012368 5569534 598870 367820 2538996 2340096 4201759 202986 2379795 74796 47.5 70.9 46.8 58.5 35.2 17.2 40.2 48.6 47.7 34.5 45.5 62.7 52.5 51.3 84.0 13.6 133664 66285 133190 39239 27331 7349 224856 92279 311746 124227 194904 354087 166685 87744 224903 36907 163 375 197 197 172 120 161 176 151 132 201 244 176 211 329 163 43 76 49 46 179 33 45 42 40 34 58 50 40 47 60 27 11 37 15 65 10 7 3 19 19 9 54 36 38 34 39 28 11291 20545 13707 3999 2285 667 20260 8804 27126 10304 12960 33788 10559 8164 26463 2632 45873 107592 51917 53916 43488 45429 44103 45946 48153 44230 40577 51474 36850 48401 61223 38762 1639.1 3820.4 2499.9 604.3 397.3 128.9 3642.9 2039.9 3955.1 1519.4 2882.4 6754.5 2219.9 1765.0 7826.1 816.1 1708.1 3929.6 2679.5 645.1 410.3 124.0 3770.0 2193.4 4075.2 1530.9 2677.2 6932.9 2406.9 1686.3 6992.6 801.0 69.0 109.2 179.6 40.8 13.0 -4.9 127.1 153.5 120.1 11.5 -205.2 178.4 187.0 -78.7 -833.5 -15.1 1.72 2.94 1.25 2.26 2.78 2.80 2.35 2.32 2.21 1.40 0.00 1.12 0.00 2.78 2.10 0.08 6.70 7.06 6.63 6.88 7.03 4.63 6.17 4.96 3.93 4.09 2.78 5.22 6.76 5.18 2.40 7.19 14.77 15.00 13.78 13.26 13.07 9.22 13.56 11.23 10.12 11.91 10.44 14.49 12.09 15.33 12.00 15.10 23.83 23.99 23.39 22.09 21.06 16.48 23.56 20.72 19.83 20.22 21.09 22.74 22.73 24.95 22.57 24.16 76 173 109 94 61 61 79 58 108 86 88 99 32 63 152 38 Quellen: BFS/Seco/EFV/ESTV 97 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 12-2006 Aktuelle Wirtschaftsdaten Stichwortverzeichnis Ärzte B17.1 Aktienindex B4.7 Aktienkurse A8 Apotheken B17.1 Arbeitslosenquote A11/B8.4/B8.5/B8.8/B8.11/B17.1 Arbeitslosenversicherung B11 Arbeitsmarkt Arbeitslose, Anzahl A11/B8.4/B8.5/B8.8/B8.9/B8.10/B17.1 Arbeitslosenquote international A11 Schweiz A11/B8.4/B8.5/B8.8/B8.11/B17.1 Ausl. Arbeitskräfte, erwerbstätige B8.2 Ausl. Arbeitskräfte, Einwanderung B8.3 Berufsausbildung B12.2/B12.4/B12.5 Beschäftigung B14.2/B14.3/B17.1 Kurzarbeit B8.7 Langzeitarbeitslose B8.9 Offene Stellen B8.6 Arbeitszeit B9 Arbeitsvolumenstatistik B9.1 Betriebsübliche wöchentliche Arbeitszeit B9.2 Ausfuhr B3.1–B3.4 Ausländer, erwerbstätige B8.2 Ausländische Arbeitskräfte: Einwanderung B8.3 Auslandvermögen der Schweiz B3.8 Aussenwirtschaft B3 Aussenhandel nach Ländern und Ländergruppen B3.4 Aussenhandel nach Verwendungszweck B3.2 Aussenhandel nach Warenarten B3.3 Handelsbilanzsaldo B3.1 Schweiz: Übersicht B3.1 Terms of Trade B3.1 Welthandelsvolumen A3 Zahlungsbilanz B3.5 Banken B4.4 Berufsausbildung B12.2/B12.4/B12.5 Beschäftigung B14.2/B14.3/B17.1 Betreibungen B14.4 Betriebs- und Unternehmensstruktur B14 Bevölkerung international A9 Schweiz A9/B7/B17.1 Ausländer nach Aufenthaltskategorien B7.7 Bilanz der Jahresaufenth. und Niedergelassenen B7.5 Bilanz der ständigen Wohnbevölkerung B7.1 Jahresaufenth. und Niedergelassene nach Staatsangehörigkeit B7.6 Sozioökonomische Daten B7.3 Wohnbevölkerung nach Alter und Heimat B7.2 Wohnbevölkerung nach Sprache B7.4 Bildung Berufsausbildung B12.2/B12.4/B12.5 Bildungsstand der Bevölkerung B12.1 Diplome bzw. Schulabschlüsse B12.2 Lehrlinge B12.5 Maturanden B12.2 Schüler und Studenten B12.3 Studenten nach Fachrichtungen B12.7 Studenten nach Hochschulen B12.6 Börse A8/B4.7 Bruttoinlandprodukt A1/B1 Bundesfinanzen B6 Detailhandelsumsätze nominal/real B15.2/B15.3 Einfuhr B3.1–B3.4 Einwanderung ausländischer Arbeitskräfte B8.3 Ertragsbilanz A4/B3.5 Erwerbstätige Ausländer B8.2 Erwerbstätigkeit A10/B8.1 Exportrisikogarantie (ERG) B3.9 Finanzen, öffentliche B6 Finanzkraft der Kantone B17.1 Forschung und Entwicklung A12/B13 Fremdenverkehrsbilanz B16.1 Geld-, Kapital- und Devisenmarkt B4 Banken B4.4 Börse A8/B4.7 Emissionen B4.6 Geldmenge B4.1 Geld- und Kapitalmarktsätze A6/B4.5 Kredittätigkeit im Inland B4.3 Nationalbank, schweizerische B4.2 Wechselkurse A7/B4.8 Gemeinden Anzahl B17.1 Finanzen B6.1/B6.2 Handelsbilanzsaldo B3.1 Haushaltausgaben B1/B15.1 Index Aktienindex B4.7 Baukostenindizes, Regionale B5.2 Baupreisindex, Schweizerischer B5.2 Importpreisindex B5.2 Krankenversicherungsprämien-Index B11.5 Landesindex der Konsumentenpreise A5/B5.1 Mittelwertindex Aussenhandelsstatistik B3.1 Nominallohnindex und Reallohnindex B10.3/B10.4 Produktionsindex B2.1 Produzentenpreisindex B5.2 Sammelindex der vorlaufenden Indikatoren der Konjunktur A2 Swiss Market Index B4.7 Swiss Performance Index B4.7 Investitionen Ausrüstungsinvestitionen B1.1/B1.2/B1.5–B1.8 Abkürzungsverzeichnis AHV ALV ARE Astra Bafu BAG BAK Bakom BAP BAV Bazl BBG BBT Bevnat BFE BFM BFS BIP BIT BIZ BJ BK BPV BLW BSV BUR BVG BWL BWO BZ Créa Deza EBK EDA EDI EFD Efta EFV EG EJPD ERG Espop Alters- und Hinterlassenenversicherung Arbeitslosenversicherung Bundesamt für Raumentwicklung Bundesamt für Strassen Bundesamt für Umwelt Bundesamt für Gesundheit BAK Basel Economics Bundesamt für Kultur Bundesamt für Kommunikation Bundesamt für Polizei Bundesamt für Verkehr Bundesamt für Zivilluftfahrt Berufsbildungsgesetz Bundesamt für Berufsbildung und Technologie Natürliche Bevölkerungsbewegung Bundesamt für Energie Bundesamt für Migration Bundesamt für Statistik Bruttoinlandprodukt Bundesamt für Informatik und Telekommunikation Bank für Internationalen Zahlungsausgleich Bundesamt für Justiz Bundeskanzlei Bundesamt für Privatversicherungen Bundesamt für Landwirtschaft Bundesamt für Sozialversicherung Betriebs- und Unternehmensregister BG über berufliche Alters-, Hinterlassenen- und Invalidenvorsorge Bundesamt für wirtschaftliche Landesversorgung Bundesamt für Wohnungswesen Betriebszählung Institut Créa de macroéconomie appliquée de l’université de Lausanne Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit Eidg. Bankenkommission Eidg. Departement für auswärtige Angelegenheiten Eidg. Departement des Innern Eidg. Finanzdepartement European Free Trade Association Eidg. Finanzverwaltung Europäische Gemeinschaft Eidg. Justiz- und Polizeidepartement Exportrisikogarantie Statistik des jährlichen Bevölkerungsstandes 98 Die Volkswirtschaft Das Magazin für Wirtschaftspolitik 12-2006 Bauinvestitionen B1.1/B1.2/B1.5–B1.8 Kantone B17.1 Finanzen der Kantone B6.1/B6.2/B6.5/B17.1 Finanzkraft der Kantone B17.1 Kantonale Wirtschaftsdaten B17.1 Steuerbelastung B17.1 Konkurse B14.4 Konsum Detailhandelsumsätze B15.2/B15.3 Privater Konsum B1/B15 Konsumentenpreise international A5 Schweiz A5/B5.1 Krankenversicherungsprämien-Index B11.5 Logiernächte in der Hotellerie B16.2/B17.1 Löhne B10 Bruttolohn nach Wirtschaftszweigen B10.1 Lohnentwicklung (Abschnitt Noga) B10.2 Nominal- und Reallohnindex B10.3/B10.4 Nationalbank, Schweizerische B4.2 Nationale Buchhaltung B1 Bruttoinlandprodukt A1/B1 Öffentliche Finanzen B6 Bund: Einnahmen B6.1/B6.2/B6.4 Ausgaben B6.1/B6.2/B6.3 Finanzen von Bund, Kantonen und Gemeinden B6.1/B6.2/B6.5 Fiskalquote B6.1 Staatsquote B6.1 Personenwagen B17.1 Produktion Industrieproduktion B2.1 Sozialversicherungen B11 Steuerbelastung der Kantone B17.1 Tourismus B16 Angebot und Nachfrage nach Beherbergungsformen B16.2 Fremdenverkehrsbilanz B16.1 Logiernächte in der Hotellerie B16.2/B17.1 Unternehmen nach Rechtsform B14.4 Unternehmen nach Sektoral- und Branchenstruktur B14.1 Unternehmen nach Voll- und Teilzeitbeschäftigten B14.3 Unternehmen, neue und Beschäftigte nach Wirtschaftszweigen B14.2 Volkseinkommen B17.1 Volkwirtschaftliche Gesamtrechnung B1 Wachstum A1/B1 Wechselkurse A7/B4.8 Zahlungsbilanz B3.5 Zahnärzte B17.1 Zinssätze International A6 Schweiz A6/B4.5 ESTV ETHL ETHZ EU EVD EZB EZV FAO F&E GAV HTL IAO IB IEA IGE IMF IV KMU KOF KTI Neat Noga OECD Opec Osec OZD PHS RAV Sake SBF Seco SHAB SNB SSUV Suva UN Uvek VBS VZ Weko WHO WTO ZAR Eidg. Steuerverwaltung Eidg. Technische Hochschule Lausanne Eidg. Technische Hochschule Zürich Europäische Union Eidg. Volkswirtschaftsdepartement Europäische Zentralbank Eidg. Zollverwaltung Food and Agriculture Organization of the UN Forschung und Entwicklung Gesamtarbeitsvertrag Höhere Technische Lehranstalt Internationale Arbeitsorganisation Integrationsbüro EDA/EVD Internationale Energieagentur Eidg. Institut für Geistiges Eigentum International Monetary Fund Invalidenversicherung Kleine und mittlere Unternehmen Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich Kommission für Technologie und Innovation Neue Eisenbahn-Alpentransversale Nomenclature générale des activités économiques Organization for Economic Cooperation and Development Organization for Petroleum Exporting Countries Business Network Switzerland Oberzolldirektion Pädagogische Hochschule St.Gallen Regionale Arbeitsvermittlungszentren Schweiz. Arbeitskräfteerhebung Staatssekretariat für Bildung und Forschung Staatssekretariat für Wirtschaft Schweiz. Handelsamtsblatt Schweiz. Nationalbank Sammelstelle für die Statistik der Unfallversicherung Schweiz. Unfallversicherungsanstalt United Nations Eidg. Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation Eidg. Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport Volkszählung Wettbewerbskommission Word Health Organization World Trade Organization Zentrales Ausländerregister