Thyssen-Technik für die Praxis. Thyssen Polymer Profil

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Thyssen-Technik für die Praxis. Thyssen Polymer Profil
422 Dat./Fak./Tipps 02/03
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Thyssen-Technik für die Praxis.
Daten,Fakten,Tips.
Thyssen Polymer Profil-Systeme
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Thyssen-Technik
für die Praxis
Der Wintergarten erfreut sich
wachsender Beliebtheit.
Das hat gute Gründe, die mit
schönerem Wohnen zu tun
haben, und solche, die mit
Energiesparen zu tun haben.
Seit der Wintergarten nicht
nur separates Gewächshaus ist,
sondern auf vielerlei Art ans
Haus angebaut wird, ist ein
doppelter Nutzen möglich:
Erweiterung des Wohnraums
und Senkung der Heizkosten.
Was der Wintergarten bietet und
was er bauphysikalisch erfordert.
Im wesentlichen gibt es zwei Arten,
einen Wintergarten oder sonstigen
Glasanbau zu nutzen:
Ganzjährige Nutzung
als Wohnbereich
Nutzung als thermischer Puffer
und Sonnenkollektor
Hier muss der Wintergarten auf alle
Fälle beheizbar sein. Energieverlust
wird vermieden durch geeignete
Wärmeschutz-Verglasung.
Geht es um den Wintergarten als
klimatische Übergangszone zwischen drinnen und draußen, dann
ist keine zusätzliche Heizung nötig.
Der Glasvorbau wirkt als thermischer Puffer und Sonnenkollektor.
Es muß nur gewährleistet sein, daß
die gewonnene Wärme an das Haus
selbst abgegeben wird.
Wird der Wintergarten als zusätzlicher, beheizter Wohnraum genutzt
mit einem Volumen von 30 m3 bis
100 m3, dann unterliegt er den Anforderungen der Energieeinsparverordnung. Für die Fenster und Türen
ist dann ein UW-Wert von mindestens
1,7 W/m2K einzuhalten.
Bei einem kleineren Anbau von
weniger als 30 m3 sind keine Anforderungen an die Elemente zu berücksichtigen. Bei einem beheizten
Volumen von mehr als 100 m3 ist
eine Energiebedarfsberechnung
durchführen zu lassen.
Wenn es ans Planen geht, sollte
man wissen, was der Wintergarten leisten soll. Geht es in
erster Linie um erweiterten
Wohnraum, um Aufenthalt zu
jeder Jahreszeit, geht es um
optimales Klima für die Pflanzen oder geht es um die Energiebilanz fürs ganze Haus.
Oder möchte man verschiedene
Vorteile miteinander verbinden. Der beheizte Wintergarten verbessert den mittleren Wärmedurch-
In jedem Fall bieten Kunststoff- gangskoeffizienten des gesamten
Profilsysteme, vom Fachbetrieb Hauses entsprechend seinem
verarbeitet, die geeignete Flächenanteil an der Außenhülle.
Technik. Für die Statik, für den
Wärmehaushalt, für Sonnenschutz und Lüftung. Damit
die Konstruktion des Wintergartens den individuellen
Ansprüchen gerecht wird.
Was dabei zu beachten ist,
welche Gesetzmäßigkeiten und
welche Erfahrungswerte
gelten, das soll hier knapp und
verständlich dargestellt werden. Mit der Kompetenz eines
führenden Herstellers von
Profilsystemen für Fenster,Türen,
Wintergärten und Fassaden.
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Um in diesem Sinne wirken zu können, braucht der Wintergarten eine
große Speichermasse, die Wärme
aufnehmen und abgeben kann.
Es ist deshalb von Teppichbelägen
abzuraten, die den Fußboden
ungünstig abschirmen.
An die Verglasung werden keine
besonderen Ansprüche gestellt.
In den meisten Fällen reicht Einfachverglasung aus. Zu empfehlen ist
aber Isolierglas, weil es die Bildung
von Tauwasser und Eis verhindert.
Richtig angelegt verbessert der unbeheizte Wintergarten die Wärmedämmung und damit die Heizkostenrechnung. Allerdings kann er
nicht das ganze Jahr hindurch als
Wohnraum dienen.
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Sonnenschutz.
Wie aus Licht Wärme wird.
Viel Glas bedeutet nicht nur viel
Licht, sondern auch viel Sonnenenergie. Der Wintergarten bietet
sich an, Sonneneinstrahlung in
Wärme zu verwandeln, um damit
den Bedarf an Heizwärme zu verringern. Dabei ist nicht so entscheidend, ob er nach Norden, Osten,
Süden oder Westen ausgerichtet ist.
Denn in unseren Breiten überwiegt
der bewölkte Himmel und damit
die diffuse Strahlung.
Vom Licht, das auf das Glas des
Wintergartens fällt, wird ein Teil
durchgelassen – als Primärenergie,
ein Teil wird reflektiert und geht
damit verloren, ein dritter Teil wird
vom Glas absorbiert und gelangt
teilweise als Sekundärenergie ins
Rauminnere. Entscheidend für die
Gewinn- und Verlustrechnung ist
die Wellenlänge des Lichts und sein
Einfallswinkel. Direkt durchgelassen
wird hauptsächlich das sichtbare
Licht und kurzwellige InfrarotStrahlung. Langwellige IR-Strahlung
und die kurzwellige UV-Strahlen dagegen werden vom Glas absorbiert.
Wieviel Licht reflektiert wird, also
nicht ins Innere gelangen kann, das
ist eine Sache des Einfallswinkels.
Je flacher dieser Winkel ist, desto
weniger Licht dringt ein. Trifft das
Licht senkrecht auf, ist die Ausbeute
am größten. Was durchkommt von
der Lichteinstrahlung, wandelt sich
beim Auftreffen auf Wände und
Boden in Wärme um – der Raum
wird temperiert.
Natürlich kann die Wärmegewinnung im Wintergarten auch das
gewünschte Maß übersteigen.
Für die Sommermonate ist Vorsorge
gegen Überhitzung zu treffen,
durch Beschattungsanlagen und
durch geeignete Lüftungstechnik.
Auf beides sollte man achten bei
der Planung des Wintergartens –
auf guten Wärmeschutz und auf
hohen Energiegewinn. Technisch
ausgedrückt bedeutet das eine
günstige Kombination von U-Wert
für den Wärmeschutz und g-Wert
für den Gesamtdurchlaß an Energie
(Primär- plus Sekundärstrahlung).
Um die Temperaturen unter Kontrolle zu behalten ist ein Sonnenschutz unerläßlich. Es gibt zwei
Möglichkeiten, ihn zu installieren:
außenliegend und innenliegend.
Außenliegender Sonnenschutz:
Dieser bringt am meisten Wirkung,
bedeutet aber höheren technischen
Aufwand, also auch höhere Kosten.
Verträgt sich auch nicht mit jeder
Konstruktion.
Innenliegender Sonnenschutz:
Das ist die konstruktiv und preislich
günstigere Variante. Zwischen
Glasscheibe und Sonnenschutz
ist ein Sicherheitsabstand von
mindestens 10 cm vorzusehen.
Die Wärme, die zwischen beiden
Schichten ensteht, sollte über
die Lüftung nach außen abgeführt
werden.
Sonnenschutzisolierglas ist zu
empfehlen, reicht aber in der Regel
allein nicht aus, um für den Hochsommer ausreichenden Wärmeschutz zu bieten.
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B
Wandanschluß
am Hauptgebäude
A
Traufpfette
mit Stufenisolierglas
und Regenrinne
B
A
D
Pfosten mit Glas und Stahlarmierung
1 Befestigungsschraube
aus Edelstahl
mit Dichtscheibe
1
5
-8° C
2 Thermische Trennung
durch Kunststoffprofil
3 Hohlkammer
für Riegelverbinder
-10° C
8
2
6
-6° C
7
-4° C
-2° C
0° C
4 Aufrastbare KunststoffVerkleidung
3
D
5 Alu Abdeck- und Andruck4
profile. Ansichtsbreite 60 mm.
2° C
9
4° C
6° C
6 Glasdicke von 16–30 mm
8° C
7 Trockenverglasung
mit EPDM-Dichtungen
C
4
9
10° C
8 Glasfalzbelüftung
12° C
9 Raumseitige Pfosten und
Riegel aus Stahlrohren, je nach 4
statischen Anforderungen
bis 120 mm Tiefe.
14° C
Schallschutz:
Wärmeschutz:
9
16° C
18° C
bis Schallschutzklasse 3
UR = 1,5 W/m2K
Die Temperaturlinien beweisen
die hervorragende Wärmedämmung der Konstruktion.
C
Bodenanschluß
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Lüftung
Ein gutes Raumklima ist das A und O
beim Wintergarten, und das ist in
erster Linie eine Sache der Be- und
Entlüftung. Es gilt große Temperaturschwankungen zu vermeiden,
und es gilt die Feuchtigkeit niedrig
zu halten. Eine gute Be- und Entlüftung vermeidet Tauwasser und
führt Raumfeuchte ab. Diese entsteht vor allem durch unkontrollierten Luftaustausch zwischen
Wintergarten und Hauptgebäude
und dem, was Pflanzen und Menschen an die Atmosphäre abgeben.
Es gibt 3 Arten der Lüftung:
Schon bei der Grundausstattung
kann man etwas fürs Klima tun.
Eine gute thermische Trennung der
Rahmenkonstruktion, im Verbund
mit geeigneten Scheiben, schafft
günstige Voraussetzungen (beim
Thyssen Polymer Fassadensystem
ist der Wärmedurchgangskoeffizient
UR = 1,5 W/m2K).
Diagonallüftung
Hier strömt die Außenluft am
Fußpunkt des Wintergartens
ein und wird seitlich im oberen
Bereich nach draußen gelassen.
Es entsteht also eine Luftströmung diagonal durch den
ganzen Raum, was besonders
effektiv ist bei größeren
Anlagen (Breite > 6 m).
Querlüftung
Dies ist die einfachste Methode.
Die Lüfter werden in Kopfhöhe
an gegenüberliegenden Seiten
des Wintergartens angebracht.
Sie bewirken einen horizontalen
Luftaustausch.
Dachlüftung
Der Luftaustausch wird noch
intensiver, wenn die Luft unten
an der Wand eingelassen wird
und durch eine Öffnung im
Dachbereich entweicht. Der
Höhenunterschied bewirkt hier
einen optimalen Luftaustausch.
Der natürlichen Konvektion kann
man auch mechanisch nachhelfen,
d. h. durch automatisch geregelte
Ventilation. Mit Lüftungsgeräten
kann das Raumklima unkompliziert
und zuverlässig gesteuert werden.
Richtig dimensionierte Ventilatoren
sorgen für einen hygienisch ausreichenden Luftwechsel und regeln
unabhänging vom Außenklima
die Luftfeuchtigkeit.
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Statik
Vorteilhaft bauen
mit THYSSEN-Profilen
Eine Wintergartenkonstruktion
muss Lasten verschiedener
Art aufnehmen. Diese werden
ausschließlich von der PfostenRiegel-Konstruktion getragen.
Sie muß Gewähr bieten für alle
baustatischen Erfordernisse.
Der Name THYSSEN POLYMER steht
seit Jahrzehnten für das moderne
Bauen mit Kunststoff. Thyssen als
Profilhersteller und seine Partnerbetriebe verfügen über Erfahrung
mit Konstruktionen aller Art, vom
Einzelfenster und vom kleinen
Vorbau bis zur mehrgeschossigen
Fassade aus Glas.
andershin läuft als in die Regenrinne. Diese Dachrinne hat Überlauföffnungen, damit auch bei heftigem
Niederschlag kein Wasser ins Rauminnere dringen kann.
Was sonst noch für die Ausführung
von Dachrinnen wichtig ist, beschreiben die Normen DIN 18460,
DIN 18461 und DIN 18469.
Für größere Objekte haben wir ein
Fassadensystem in Ständerbauweise
entwickelt. Es setzt sich zusammen
aus einer Stahlunterkonstruktion,
Kunststoffprofilen, die das Glas
tragen, und Außenschalen aus Aluminium. Die damit erstellte Pfostenund Riegelkonstruktion zeichnet
sich durch hohe Biegefestigkeit
und gute Wärmedämmung aus.
Ein Tip zum Stufenglas:
Der Randverbund muss UV-beständig sein. Wenn das nicht der Fall ist,
muss er durch eine Spezialabdekkung geschützt werden.
Zu empfehlen sind hier Butylbänder
mit einer Aluminiumschutzfolie.
Die Lasten sind nach DIN 1055
anzusetzen. Sie umfassen Wind,
Schnee und das Eigengewicht
der Konstruktion. Was da an Lasten
entstehen kann, muß von den
vertikalen Pfosten auf das
Fundament übertragen werden.
Für die Überdachverglasung
gelten Vorschriften, die von den
Bundesländern erlassen werden.
Im Allgemeinen gilt, dass die dem
Innenraum zugewandte Scheibe
splitterbindend ausgeführt sein
muss, d. h. hier sollten VSG-Scheiben eingebaut werden. Bei der
außenliegende Scheibe genügt
ESG oder einfaches Floatglas.
Für jede Glasart ist eine maximal
zulässige Biegespannung festgelegt. Die Durchbiegung darf auch
bei Schnee- und Windlast nicht
überschritten werden. Der Grenzwert liegt bei 1/300 der Stützweite
bzw. absolut bei 8 mm.
Alle im THYSSEN-Profilsystem eingesetzten Dichtungen sind hoch
UV- und witterungsbeständig. Auf
Wenn der Wintergarten zufriedengute Abdichtung kommt es besonstellen soll als Wohnraum und als
ders bei Lüftungsflügeln im DachKlimaschleuse, darf er keine Schwach- bereich an. Hier ist es vorteilhaft,
dass diese Flügel direkt zwischen
stelle haben. Deshalb bietet THYSSEN POLYMER spezielle technische die Sparren gesetzt werden können.
Lösungen für die kritischen Zonen
Der Wintergarten will genau so gut
wie Wandanschluss, Traufe, Fußpunkt. Damit das Bauwerk zuverläs- geplant und gebaut sein wie Haus
und Wohnung. Nur wenn die bausig dicht ist gegen Schlagregen
physikalischen Grundlagen beachund Wärmeverlust.
tet werden und die Ansprüche klar
sind, die man an den Wintergarten
Der Wasserablauf im Dachbereich
stellt, kann er zufriedenstellend
ist ein besonders wichtiger Punkt.
ausgeführt werden. Dann allerdings
Eine große Ablaufrinne im Glasträwird man ihn nicht mehr missen
gerprofil sorgt hier für Sicherheit.
wollen, denn er bietet WohnkomIm Bereich der Traufe wird Stufenfort der besonderen Art – Wohnglas eingesetzt. Damit ist garankomfort, für den die Vernunft spricht.
tiert, daß Regenwasser nirgendwo
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Ihr Wintergarten-Fachbetrieb:
Thyssen Polymer GmbH · Bayer waldstraße 18 · D-94327 Bogen
Te l e f o n + 4 9 ( 0 ) 9 4 2 2 / 8 2 1 - 0 · Te l e f a x + 4 9 ( 0 ) 9 4 2 2 / 8 2 1 - 1 6 9
w w w. d e c e u n i n c k - t hy s s e n p o l y m e r. c o m · i n f o @ d e c e u n i n c k - t hy s s e n p o l y m e r. c o m
Thyssen