Programm - PDF, 123 KB - Deutsches Filminstitut
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Filmbühne Caligari April 2007 Mo 9.04. 18.00 Mo 9.04. 20.00 Di 10.04. 17.30 Di 10.04. 20.00 Mo 16.04. 18.00 Mo 16.04. 20.00 Di 17.04. 18.00 Di 17.04. 20.00 Mo 23.04. 17.30 Mo 23.04. 20.00 Di 24.04. 17.30 Di 24.04. 20.00 Mo 30.04. 17.30 Stummfilm mit Musik Buster Keaton Komödien USA 1920-22, 78 Min., FSK: ungeprüft Regie: Buster Keaton Lasse Hallström Mein Leben als Hund Schweden 1985, 101 Min., FSK: ab 6 Regie: Lasse Hallström 70. Geburtstag Horst Seemann Levins Mühle DDR 1980, 118 min, FSK: ab 12 Regie: Horst Seemann Hommage Milos Forman Goyas Geister USA/Spanien/F 2006, 114 Min., englische OmU Regie: Milos Forman Musical Die Drei von der Tankstelle Deutschland 1930, 99 Min., FSK: ab 6 Regie: Wilhelm Thiele Über den Schrecken lachen Sein oder nicht sein USA 1942, 98 Min., DF, FSK: ab 12 Regie: Ernst Lubitsch 75. Geburtstag Anouk Aimée Ich suche Dich D 1955, 95 Min., FSK: ab 12 Regie: O. W. Fischer Meryl Streep Sophies Entscheidung USA 1982, 151 Min., DF, FSK: ab 16 Regie: Alan J. Pakula Musical Die Dreigroschenoper Deutschland 1931, 110 Min., FSK: ab 16 Regie: Georg Wilhelm Pabst Kim Ki-Duk Seom – The Isle Südkorea 2000, 86 Min., OmU, FSK: ungeprüft Regie: Kim Ki-Duk 100. Geburtstag Fred Zinnemann Zwölf Uhr Mittags USA 1952, 85 Min., DF, FSK: ab 12 Regie: Fred Zinnemann Über den Schrecken lachen Der große Diktator USA 1940, 126 Min., FSK: ab 12 Regie: Charles Chaplin exground halbzeit – summer of love Musical – Hommage Milos Forman Hair USA 1979, 121 Min., OF, FSK: ab 6 Regie: Milos Forman Mo 30.04. 20.00 exground halbzeit – summer of love Cashback D 2006, 102 Min., OmU, FSK: ungeprüft Regie: Sean Ellis STUMMFILM MIT MUSIK BUSTER KEATON KOMÖDIEN Regie: Buster Keaton, Eddie Cline Live-Musik von und mit Uwe Oberg (Piano) Vier der witzigsten Buster Keaton Kurzfilme mit Uwe Obergs Musikbegleitung garantieren einen höchst vergnüglichen Ostermontags-Caligaribesuch! NEIGHBOURS USA 1920, 16 Min., deutsche Zwischentitel „Romeo und Julia in den Slums“ – allerdings mit einem abgeänderten Ende: Ein Richter entscheidet, dass die Kinder der Streithähne heiraten müssen. Doch auch das geht nicht ohne Komplikationen... FLITTERWOCHEN IM FERTIGHAUS (ONE WEEK) USA 1920, 20 Min., deutsche Zwischentitel Eine Woche haben Buster und seine frisch angetraute Ehefrau, um ihr Fertighaus zu erstellen. Doch ein Rivale hat die Baupläne durcheinander gebracht. Die Einweihungsparty am Freitag, den 13. bietet so manche Überraschung... BUSTERS BUNTE BÜHNE (THE PLAYHOUSE) USA 1921, 18 Min., deutsche Zwischentitel Buster, der Bühnenarbeiter, träumt von einer Varieteshow, in der alle Darsteller, Musiker und Zuschauer er selbst sind. Eine brillante Komödie! DER BALLONFAHRER (THE BALLOONATIC) USA 1922, 24 Min., deutsche Zwischentitel Auf dem Jahrmarkt gerät Buster in einen Fesselballon, der sich von seinen Fesseln löst und mit dem unfreiwilligen Passagier himmelwärts strebt... DIF MO 09.04. 18.00 UHR LASSE HALLSTRÖM MEIN LEBEN ALS HUND (MITT LIV SOM HUND) Schweden 1985, 101 Min., FSK: ab 6 Regie: Lasse Hallström Buch: Lasse Hallström, Reidar Jönsson, Brasse Brannström, Pelle Berglund nach einem Roman von Reidar Jönsson Kamera: Jörgen Persson Mit: Anton Glanzelius, Manfred Serner, Melina Kinnaman Nach dem Welterfolg dieses Films ging Lasse Hallström nach Hollywood, wo er sich im folgenden erstaunlich treu blieb: komödiantisch-leichte Filme in Kleinstädten und auf dem Land, die bei allen Problemen doch immer harmonisch enden - beispielsweite GILBERT GRAPE und CHOCOLAT. An die überragende Klasse seines schwedischen Meisterwerks kam er allerdings nicht wieder heran: MEIN LEBEN ALS HUND ist ein zauberhaftes Filmerlebnis der Sonderklasse. Als seine Mutter schwer erkrankt und sein Vater in Afrika verschollen ist, wird der 12jährige Ingemar, ein fantasiebegabter und aufgeweckter Junge in den Ferien zu seinem Onkel aufs Land geschickt. Vieles hier versteht er nicht, aber das Miteinander der Menschen in der dörflichen Gemeinschaft, das so ganz anders ist als in der Stadt, die Freundschaft zu Gleichaltrigen, mit denen er sich bei Fußball und Boxen messen kann, sowie die spielerische und offene Lebenssicht sind wie ein Labsal für ihn. Der Film beginnt düster und traurig und erhellt sich allmählich. Sind zunächst alle Ereignisse, etwa Ingemars Begegnung mit Sexualität und Rivalitäten um Freundschaft, durch die Präsenz von Krankheit und Tod bestimmt, relativieren sich allmählich die Dinge. Erzählt wird diese Geschichte um die Selbstfindung eines Jungen in facettenreich aufgefächerten, kleineren und größeren Spannungsbögen. Ein wunderschöner, traumhafter Film, einfühlsam und zartfühlend inszeniert, ohne je sentimental zu werden; ein Film zum Entspannen und Genießen - ein Film, den man spätestens dann ins Herz schließt, wenn Ingemar seinen ersten Sieg erringt und selig in den Armen seiner kleinen Freundin einschläft. DIF MO 09.04. 20.00 UHR 70. GEBURTSTAG HORST SEEMANN LEVINS MÜHLE DDR 1980, 118 min, FSK: ab 12 Regie: Horst Seemann Buch: Horst Seemann, nach dem Roman von Johannes Bobrowski Kamera: Jürgen Kruse Musik: Horst Seemann Mit Erwin Geschonneck, Katja Paryla, Christian Grashof, Ionka Iliewa Horst Seemann, Regisseur, Autor und Komponist, am 11. April 1937 in Pyhanken geboren, am 6. Januar 2000 in Egling-Thanning verstorben, wäre diesen Monat 70 Jahre alt geworden. Wir zeigen aus diesem Anlass seinen wichtigsten Film, LEVINS MÜHLE. In einem Dorf in Westpreußen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wird ein jüdischer Mühlenbesitzer von seinem deutschen Konkurrenten vertrieben. Die übrigen Dorfbewohner solidarisieren sich mit dem Mühlenbesitzer. Seemann machte aus dem poetischen Roman von Johannes Bobrowski über Konflikte eine „optische Dichtung“ und komponierte dazu auch noch eine Ballade, die zu den schönsten Musiken der DEFA zählt. DIF DI 10.04. 17.30 UHR HOMMAGE MILOS FORMAN GOYAS GEISTER (GOYA´S GHOSTS) USA/Spanien/F 2006, 114 Min., englische OmU Regie: Milos Forman Buch: Jean-Claude Carrière, Milos Forman Kamera: Javier Aguirresarobe Musik: Verhan Bauer Mit Javier Bardem, Natalie Portman, Stellan Skarsgard, Randy Quaid Zu Abrundung der Hommage an Milos Forman, die goEast – Festival des mittel- und osteuropäischen Films vergangene Woche aus Anlass des 75. Geburtstags des grossen tschechischen Regisseurs (um nur drei Filme zu nennen: EINER FLOG ÜBERS KUCKUCKSNEST, HAIR – läuft Ende des Monats im Caligari -, AMADEUS) durchführte, zeigen wir seinen neuesten Film – ein opulentes Historienepos über den spanischen Maler Francisco de Goya und seine Muse Inès, die 1792 ins Visier der spanischen Inquisition gerät. Erstklassig besetzt mit Javier Bardem als skrupelloser Pater, Stellan Skarsgard als Künstler und mit Natalie Portman, die in der Verwandlung vom lebenslustigen Mädchen aus gutem Hause zur durch Folter und jahrelanger Haft gekennzeichneten Frau glänzt. Ein überzeugendes, ambitioniertes Werk, das gerade in der heutigen Zeit von zunehmenden religiösen Fanatismus und Fundamentalismus auch inhaltlich aktuell ist, von einem der großen Filmkünstler der Gegenwart. DIF DI 10.04. 20.00 UHR MUSICALS DIE DREI VON DER TANKSTELLE Deutschland 1930, 99 Min., FSK: ab 6 Regie: Wilhelm Thiele Buch: Franz Schulz, Paul Franck Kamera: Franz Planer Musik: Werner R. Heymann Mit Lilian Harvey, Willy Fritsch, Oskar Karlweis, Heinz Rühmann, Gertrud Wolle Wilhelm Thiele gilt als der Regisseur, der für die Ufa mit Aufkommen des Tonfilms die Tonfilmoperette kreierte. Mit der Musik von Werner Richard Heymann und mit Lilian Harvey und Willy Fritsch in den Hauptrollen schuf er einige der größten Erfolge der ersten Tonfilmzeit, so LIEBESWALZER und DIE DREI VON DER TANKSTELLE. Die Lieder und Tanz-Szenen entwickeln sich in seinen Filmen direkt aus der Handlung, womit er ein wesentliches Element späterer Hollywood-Musicals vorwegnimmt. In der virtuosen musikalischen Komödie DIE DREI VON DER TANKSTELLE stossen zu Willy Fritsch und Lilian Harvey noch Oskar Karlweis und Heinz Rühmann – die drei Herren spielen Tankstellenbetreiber, die sich alle in dasselbe Mädchen verlieben... DIF MO 16.04. 18.00 UHR ÜBER DEN SCHRECKEN LACHEN SEIN ODER NICHTSEIN (TO BE OR NOT TO BE) USA 1942, 98 Min., DF, FSK: ab 6 Regie: Ernst Lubitsch Buch: Edwin Justus Mayer, nach Melchior Lengyel Kamera: Rudolph Maté Musik: Werner R. Heymann Mit Carole Lombard, Jack Benny, Robert Stack, Stanley Ridges Warschau im Jahre 1939: Die Menschen drehen sich erschreckt um, als ein Mann mit berühmtem Schnauzbart vor einem Delikatessenladen stehen bleibt – aber es ist nicht der Diktator, sondern nur ein als Hitler verkleideter Schauspieler. Das Warschauer Theater studiert gerade ein Anti-Nazi-Stück ein, doch die polnische Regierung verbietet die Aufführung – man will Hitler nicht provozieren. Dafür kommt wieder „Hamlet“ auf den Spielplan. Jedesmal, wenn Joseph Tura in der Titelrolle zu seinem Monolog „Sein oder Nichtsein“ ansetzt, erhebt sich ein junger Mann in einer der vordersten Reihen und verläßt den Raum, um sich in der Zwischenzeit mit dessen Frau zu treffen. Das Lexikon des internationalen Films schreibt: „Der Komik mit Grauen stilvoll verquickende Film ist eine immer noch nützliche Abrechnung mit dem Führerkult und seinen Begleiterscheinungen. Einer der besten Filme von Ernst Lubitsch, der als ätzende Satire die Schergen des Nationalsozialismus als Schmierendarsteller beschreibt und die Schauspielertruppe als tragikomische Helden ehrt... DIF MO 16.04. 20.00 UHR 75. GEBURTSTAG ANOUK AIMÉE ICH SUCHE DICH D 1955, 95 Min., FSK: ab 12 Regie: O. W. Fischer Buch: P. W. Fischer, Gerhard Menzel, Martin Morlock, Claus Hardt Kamera: Richard Angst Musik: Hans-Martin Majewski Mit O. W. Fischer, Anouk Aimée, Nadja Tiller, Otto Brüggemann Anouk Aimée, geboren 1932 als Francoise Sorya in Paris, war Tänzerin und mit 14 Jahren erstmals auf der Bühne, wurde 1947 für den Film entdeckt. Fellinis 8 ½ und LA DOLCE VITA zählen zu ihren großen Erfolgen, doch ihre Karriere begann sie mit romantischen Rollen. Am 27. April wird die zumeist als geheimnisvolle Schöne agierende Schauspielerin 75. Wir zeigen einen Film, in dem sie als religiöse Medizinerin agiert, die auf den wissenschaftsgläubigen Nervenarzt Dr. Paul Venner (O. W. Fischer) trifft, dem niemand seine neuen medizinischen Erkenntnisse glaubt. Zwischen dem ungleichen Paar entwickelt sich eine tiefe Zuneigung, doch der Tod eines Patienten, die Skepsis der Kollegen und die ehemalige Geliebte Dr. Venners sorgen für dramatische Wendungen. DIF DI 17.04. 18.00 Uhr MERYL STREEP SOPHIES ENTSCHEIDUNG (SOPHIE´S CHOICE) USA 1982, 151 Min., DF, FSK: ab 16 Regie: Alan J. Pakula Buch: Alan J. Pakula, nach dem Roman von William Styron Kamera: Nestor Almendros Musik: Marvin Hamlisch Mit: Meryl Streep, Kevin Kline, Peter MacNicol, günther Maria Halmer, Rita Karin Sophie hat das KZ Auschwitz überlebt, findet aber 1947 in Brooklyn wegen quälender Schuldgefühle keine Versöhnung mit der Gegenwart. Ihre Liebe zu Nathan gibt ihr neuen Lebensmut, doch Nathan ist vom Holocaust besessen und neigt immer öfter zu schizophrenen Anfällen. Schließlich trifft Sophie den jungen Schriftsteller Stingo, dem sie ihre Geschichte erzählt. Meryl Streep soll Regisseur Alan J. Pakula förmlich um die Rolle angefleht haben, eignete sich einen polnischen Akzent an und lernte Deutsch. Und bietet eine aussergewöhnliche Leistung in diesem leisen, poetischen und doch so erschütternden Melodram, in dem Meryl Streep ihre Seele bloßlegt (sie erhielt dafür 1983 sowohl den Golden Globe wie auch den Oscar). Auch Kevin Kline als ihr geistig verstörter Geliebter überzeugt. DIF DI 17.04. 20.00 UHR MUSICALS DIE DREIGROSCHENOPER Deutschland 1931, 110 Min., FSK: ab 16 Regie: Georg Wilhelm Pabst Buch: Leo Lania, Béla Balázs, Ladislaus Vajda, nach dem Bühnenstück von Bertholt Brecht Kamera: Fritz Arno Wagner Musik: Kurt Weill, Theo Mackeben Mit Rudolf Forster, Carola Neher, Reinhold Schünzel, Fritz Rasp, Valeska Gert, Ernst Busch Ähnlich Literaturverfilmungen gibt es bei Musikfilmen, die auf einer Vorlage basieren, gelegentlich Streit mit dem Autoren des ursprünglichen Werks: auch Bertholt Brecht wollte (vergeblich) die Aufführung der Verfilmung seiner Gangsterballade von Mackie Messer verhindern, weil der Stil und die Handlungsänderungen ihm nicht gefielen – dabei schuf G. W. Pabst eine durchaus gelungene Adaption mit spezifisch filmischen Vorzügen und einer erstklassigen Besetzung. Und natürlich den großartigen Brecht/Weill-Songs „Die Ballade von Mackie Messer“, „Kanonen-Song“, „Ballade vom traurigen Leben“ und so vielen andern unvergesslichen Melodien und Texten mehr... DIF MO 23.04. 17.30 Uhr KIM KI-DUK SEOM – THE ISLE (SEOM) Südkorea 2000, 86 Min., OmU, FSK: ungeprüft Regie: Kim Ki-Duk Buch: Kim Ki-Duk Kamera: Seo-sh Hwang Musik. Sang-yun Jeon Mit: Suh Jung, Yoosuk Kim, Sung-hee Park, Jae Hyun Cho, Hang-Seon Jang Auch im Sommersemester begleiten wir wieder Seminare der Filmwissenschaften in Mainz mit Filmen, unter anderem ein Seminar über den koreanischen Ausnahmeregisseur Kim Ki-Duk, der mit einer sehr eigenen poetischen Bildsprache, oft durchsetzt von überraschenden Gewaltausbrüchen, und mit zumeist minimalen Dialogen zu einem der bedeutensten Filmemachern der Gegenwart wurde. SEOM war sein erster großer internationaler Erfolg: Wie Seerosenblüten liegen die Wohnflöße der Angler verstreut auf dem See. Ein Mädchen, das nicht spricht, versorgt die Bewohner der Flöße und ist ihre einzige Verbindung zum Land – Liebespaare, die Einsamkeit suchen, Städter auf der Suche nach Ruhe, aber auch Gesetzesbrecher auf der Flucht. Zwischen einem von der Polizei Gesuchten und dem Mädchen entwickelt sich eine zarte Beziehung, die für beide schmerzliche Erfahrungen bedeutet. Vor wenigen Szenen, die weniger durch das drastisch gezeigte als durch die davon angestoßene Vorstellungskraft schockieren, sei gewarnt; der poetisch photografierte Film, der seine Geschichte und die Leiden seiner Protagonisten mit viel Gespür für Ironie und fast ohne Worte zu vermittelt, sei wärmstens empfohlen. Großes Kino – Tolle Bilder. DIF MO 23.04. 20.00 Uhr 100. GEBURTSTAG FRED ZINNEMANN ZWÖLF UHR MITTAGS (HIGH NOON) USA 1952, 85 Min., deutsche Fassung, FSK: ab 12 Regie: Fred Zinnemann Buch: Carl Foreman Kamera: Floyd Crosby Musik: George Duning Mit Gary Cooper, Grace Kelly, Thomas Mitchell, Lloyd Bridges Am 29. April 1907 wurde Fred Zinnemann in Wien geboren. Als Filmregisseur arbeitete er allerdings ausschließlich in Hollywood. Seine Filme zeigen Menschen in Bewährungsproben, die den wahren Charakter zu Tage bringen. 19 Kurz- und 21 Langfilmen schuf er zwischen 1938 und 1982, nicht sehr viele Filme, aber sehr viele bedeutende Filme. Vor 10 Jahren verstarb er. Wir zeigen seinen berühmten Western mit Gary Cooper in einer seiner wichtigsten Rollen: 1870, Hadleyville: Die Sonne steht schon hoch am Himmel, als der Stationsvorsteher die alarmierende Nachricht überbringt, daß der Mörder Frank Miller, den der Sheriff vor fünf Jahren hinter Schloß und Riegel gebracht hat, begnadigt wurde und mit dem Mittagszug ankommt - drei Komplizen sind bereits in der Stadt. Zunächst will der Sheriff vor der Rache fliehen, dann entscheidet er sich doch, der Stadt ein letztes Mal zu helfen, obwohl seine junge Frau Amy (Grace Kelly) ihn gebeten hat, den gefährlichen Job aufzugeben. Ein ausserordentlicher Film, Filmlänge und Handlungsdauer sind identisch. Die Spannung wird kontinuierlich gesteigert, der Rhythmus des Films ist wohldurchdacht und nimmt den Zuschauer unweigerlich gefangen, die Musik ist perfekt eingesetzt. Und Gary Cooper glänzt in einer seiner wichtigsten Rollen. DIF DI 24.04. 18.00 UHR ÜBER DEN SCHRECKEN LACHEN DER GROSSE DIKTATOR (THE GREAT DICTATOR) USA 1940, 126 Min., FSK: ab 12 Regie: Charles Chaplin Buch: Charles Chaplin Kamera: Karl Struss, Roland H. Totheroh Musik: Charles Chaplin Mit Charles Chaplin, Paulette Goddard, Jack Oakie, Reginald Gardiner, Billy Gilbert Der Diktator Hynkel wird nach dem Einmarsch seiner Truppen in das Land Austerlich per Zufall mit seinem Doppelgänger, einem jüdischen Barbier, verwechselt. Der verstörte kleine Mann wagt es, statt der vom Regenten erwarteten Staatsrede einen flammenden Appell für Menschlichkeit, Gerechtigkeit und Friedne zu sprechen. Während junge Amerikaner eingezogen wurden, tat Chaplin das, was er am besten konnte, um sein Land zu unterstützen: Einen Film drehen. Obwohl Chaplin geschworen hatte, niemals einen „Talkie”, einen Tonfim, zu drehen, wurde sein erster Dialog-Film einer seiner größten Erfolge. Wie für einen Chaplin-Film üblich, so strotzt auch dieser Film nur so vor Slapstick und urkomischen Einfällen, doch der Film vergisst bei aller Komik nie sein Anliegen. DIF DI 24.04. 20.00 Uhr EXGROUND HALBZEIT – SUMMER OF LOVE MUSICALS – HOMMAGE MILOS FORMAN HAIR (HAIR) USA 1979, 121 Min., OF, FSK: ab 6 Regie: Milos Forman Buch: Michael Weller Kamera: Miroslav Ondricek Musik: Galt MacDermott Mit John Savage, Treat Williams, Beverly D´Angelo, Annie Golden, Dorsey Wright Das Motto der exground halbzeit 2007 lautet „Summer of Love“ – und welcher Film würde wohl besser dazu passen als dieses Flower-Power-Kultmusical in der Verfilmung von Milos Forman? Lange Haare, Schlaghosen, Drogen, freie Liebe, Frieden und Freiheit waren das Erkennungszeichen der Blumenkinder der 60er Jahre. Auch der schüchterne Farmersjunge Claude, der sich zum Militärdienst in New York melden möchte, ist fasziniert, als er vier Hippies kennen lernt und mit diesen um die Häuser zieht. Dabei trifft er auch Sheila, die zur „upper class“ gehört, und verliebt sich in sie. Berger, der Wortführer der Hippie-Clique, will die beiden Turteltauben zusammenbringen, indem er sich und seine Freunde zu einer Nobel-Party, die zu Ehren Sheilas stattfindet, einschleust, und auf welcher er in einer glänzenden Sequenz das Neureichen-Spießertum buchstäblich vom Tisch fegt. Letztendlich geht Claude doch zur Army, lernt den militärischen Drill und das Töten und soll schließlich nach Vietnam geschickt werden. Seine neuen Freunde machen sich auf den Weg zur Kaserne in Nevada, um ihn dort herauszuholen... Die Musik ist heute noch genauso genial wie damals, also "let the sun shine in"! Untertiteln! DIF und Wiesbadener Kinofestival e. V. MO 30.04. 17.30 Uhr EXGROUND HALBZEIT – SUMMER OF LOVE CASHBACK (CASHBACK) GB 2006, 102 Min., OmU, FSK: ungeprüft Regie: Sean Ellis Buch: Sean Ellis Kamera: Angus Hudson Musik: Guy Farley Mit Sean Biggerstaff, Emilia Fox, Shaun Evans, Michelle Ryan Vor zwei Jahren feierte der Kurzfilm „Cashback“ von Sean Ellis weltweite Erfolge, nun hat er daraus einen langen Spielfilm geschaffen – eine höchst vergnügliche, pfiffige, originelle romantische Komödie, die wir Euch exklusiv im Caligari zeigen können und nach der man das Kino so vergnügt-beschwingt verlässt, dass die „Tanz in den Mai“-Party ein perfekter Anschluss daran ist: Der junge Londoner Kunststudent Ben wird von Schlaflosigkeit geplagt. Um die zusätzlichen Stunden des Tages totzuschlagen, schiebt er Nachtschichten im Supermarkt um die Ecke. Mit dortigen Nacht-Crew ist es nie langweilig. Außerdem entdeckt Ben, dass er mittels Vorstellungskraft die Zeit einfach anhalten kann! Von nun an widmet er sich in aller Ruhe der kunstvollen Schönheit einer „eingefrorenen“ Welt. Das Lieblingsobjekt seiner Fantasie, die hübsche Kassiererin Sharon, könnte ihn vielleicht sogar von seiner Schlaflosigkeit kurieren... Eine großartige romantische Komödie mit phantastischen Elementen, die ihre Spielchen nicht nur mit den Verliebten, sondern auch mit Zeit und Raum treibt. Eine wunderbare Musikauswahl, sympathische Charaktere und schräge Ideen tragen das Ihre zu einem außerordentlichen Kinovergnügen bei. DIF und Wiesbadener Kinofestival e. V. MO 30.04. 20.00 Uhr