Auktionskatalog
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Benefiz-auktion zugunsten der Halle 14 katalog Auktionsinformationen BENEFIZ-AUKTION zugunsten der HALLE 14 im Rahmen des Winterrundgangs der SpinnereiGalerien 11. Januar 2014 Beginn: 16:00 Uhr Besucherzentrum HALLE 14 Vorbesichtigung: Donnerstag, 09. Januar 2014 11:00 –18:00 Uhr Freitag, 10. Januar 2014 11:00–18:00 Uhr Samstag, 11. Januar 2014 11:00–16:00 Uhr Nachbesichtigung: Dienstag, 14. Januar bis Freitag, 24. Januar 11:00–18:00 Uhr Die Auktionsbedingungen finden Sie auf der vorletzten Seite des Kataloges. Weitere Informationen unter www.halle14.org GruSS- und Dankesworte Liebe Freunde der HALLE 14, wenn Künstlerinnen und Künstler eines ihrer Werke stiften, um damit ein gemeinnütziges Kunstzentrum zu unterstützen, setzen sie damit ein ganz besonderes Zeichen. Es verdeutlicht ihre Verbundenheit mit dem Haus und dessen Relevanz. Insgesamt 51 Arbeiten wurden der HALLE 14 von Künstlerinnen und Künstlern gespendet, die auf der Spinnerei ansässig sind oder von den Galerien vor Ort vertreten werden. Darunter sind etablierte Künstler aber auch Newcomer sowie Gastkünstler aus anderen Ländern. Wir sind begeistert von der Fülle und Vielfalt an wunderbaren Arbeiten, die ein breites Spektrum an Techniken der bildenden Künste aufweisen: klassische Malerei und Zeichnung, Fotografie, Lithografie, Radierung, Linolschnitt, Verwendung neuer Medien und Skulptur. Viele der Werke entstanden in den Druckereien auf der Spinnerei. Dieses produktive Miteinander und die künstlerische Verzahnung im Kunstkosmos Spinnerei beweist nun besonders unsere Benefiz-Auktion: Die Werke wurden mit dem Ziel gespendet, die Projekte der HALLE 14 zu unterstützen. Seit nunmehr zwölf Jahren ist das Kunstzentrum Präsentations-, Produktions- sowie Kommunikationsort für zeitgenössische Kunst. Hier finden internationale Gruppenausstellungen und Veranstaltungen statt, die aktuelle gesellschaftskritische Fragestellungen thematisieren. Um Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen den Zugang zur zeitgenössischen bildenden Kunst zu erleichtern, werden zahlreiche Kunstvermittlungsprogramme angeboten. Darüber hinaus verfügt die HALLE 14 über eine außergewöhnliche Kunstbibliothek, die rund 25 000 Raritäten umfasst. Und weil uns der internationale Austausch junger Künstlerinnen und Künstler besonders wichtig ist, vergeben wir im Rahmen unseres Studioprogramms Ateliers an Stipendiaten und Residenzkünstler, die Impressionen aus Leipzig in die Welt tragen. Ich danke allen Künstlerinnen und Künstlern sowie Galerien, die uns mit Werkspenden unterstützt haben. Ich danke dem Auktionatoren-Duo Günther Meyer, bestehend aus dem Galeristen Uwe-Karsten Günther (LADEN FUER NICHTS) und dem Autor Clemens Meyer sowie allen Unterstützern und Helfern. Alle Gäste der Benefiz-Auktion bitte ich, sich recht rege zu beteiligen. Sie tun damit nicht nur Gutes, sondern können sich damit auch selbst eine dauerhafte Freude machen. Ihre Sophia Littkopf Geschäftsführerin der HALLE 14 Beteiligte Künstler Hans Aichinger Kiley Ames Tilo Baumgärtel Burkhard Beschow / Anne Fellner Steven Black Sebastian Burger Oliver Czarnetta Gabriel Dubois Laura Eckert FAMED Tony Franz Rayk Goetze Candace Goodrich Henriette Grahnert Julius Hofmann Helge Hommes Margret Hoppe Annegret Hornik KAESEBERG Yvette Kießling Gabriela Kobus Alexander König Doo-Hyoun Kwon Corinne von Lebusa Edgar Leciejewski Martin Lytke Frank Mädler Emanuel Mathias Mark Matthes Bea Meyer Berit Mücke Bastian Muhr Sebastian Nebe David O‘Kane Maria Ondrej Vlado Ondrej Jochen Plogsties Sönke Poppe Johannes Rochhausen Ricarda Roggan Titus Schade Daniel Schörnig Tilo Schulz Grit Schwerdtfeger Sebastian Speckmann Jana Slaby Ronny Szillo Danny Wagner Matthias Weischer Maeshelle West-Davies Thomas Widmer Auktionatorenduo: Günther Meyer (Galerist Uwe-Karsten Günther / LADEN FUER NICHTS und Autor Clemens Meyer) 1. Hans Aichinger o. T. (2013) Aquarell, gerahmt hinter Glas Maße: 30 × 38 cm Mindestgebot: € 300,– Donated by Hans Aichinger / Courtesy maerzgalerie Hans Aichinger inszeniert in seinen hyperrealistischen Gemälden kammerartige Arrangements. Er isoliert die vorrangig jüngeren Modelle zeitlich und räumlich durch Lichtinszenierungen, die an barocke Meister erinnern. Seine Figuren sind dem Betrachter in ihrer Plastizität so greifbar wie unnahbar, ihre Handlungen entschwinden als rätselhafte Abbilder innerer Zustände. Im Aquarell lässt Aichinger den nackten Knaben eine Axt schwingen, offenbar in der Absicht, die Miniatur eines Kunstbikers zu zertrümmern, gleich der Zerstörung eines überkommenen Wunschbildes. Durch die Komplementärfarben Rot und Blau wird die kontradiktorische Wirkung von unschuldigem Kind und drohendem Zerstörungsakt noch verstärkt. Hans Aichinger gehört zweifelsohne zu den wichtigsten zeitgenössischen Leipziger Malern und weist ein umfangreiches Œuvre auf, wobei seine handwerklich virtuos ausgeführten Ölgemälde in altmeisterlicher Manier hervorzuheben sind. Der 1959 geborene Leipziger studierte 1982–1986 Malerei bei Prof. Bernhard Heisig an der Hochschule für Grafik und Buchkunst. Seine Werke waren in zahlreichen Ausstellungen rund um den Globus zu sehen, zuletzt 2013 in der Einzelausstellung „Die Familie. Eine Aufstellung“ in der maerzgalerie Leipzig, die den Künstler vertritt. Hans Aichinger lebt in Leipzig und arbeitet seit 1994 in der Spinnerei. 2. Kiley Ames Winter Blues (2013) Öl auf Rupfen Maße: 30 × 25 cm Mindestgebot: € 200,– Donated by Kiley Ames Ihr Werk „Winter Blues“ zeigt das Portrait einer Frau mit Pudelmütze und geschlossenen Augen. Markant sind die dicken, reduzierten Pinselstriche und die deutlich sichtbare, grobe Materialität des Untergrundes. Der Bildraum bleibt leer, einzig das Gesicht wirkt wie eine Erscheinung und evoziert einfache Schönheit. Auch für ihre figuralen Skulpturen nutzt Ames diese Materialien und Technik, zeigt puppenhafte, weibliche Körper, die sich biegen, beugen und hingeben. Trotz der Schlichtheit der Figuren wirken diese sehr lebendig und ziehen den Betrachter in den Bann ihrer eigenen Welt. Die 1976 geborene US-Amerikanerin studierte Illustration am Art Center College of Design in Los Angeles und Malerei an der New York Academy of Art. Neben mehrjährigen Lehrtätigkeiten in Los Angeles als Dozentin für Malerei, Zeichnung und Komposition verschlug es die Künstlerin auch nach New York. Dort absolvierte sie ein Praktikum bei der Fotografin Annie Leibovitz und arbeitete anschließend als ihre Assistentin. Als Artist in Residence war Kiley Ames in Bejing, Shanghai und schließlich in der Spinnerei Leipzig auf Zwischenstation. 3. Tilo Baumgärtel Bakbuk (2013) Lithografie, gerahmt hinter Glas Maße: 26 × 33 cm; Auflage:10 / 20 Mindestgebot: € 200,– Donated by Tilo Baumgärtel / Courtesy Galerie Kleindienst Tilo Baumgärtels Werke sind Szenarien aus einer anderen Welt, voller gespenstischer Gestalten und mysteriöser Orte. Der Betrachter wird beunruhigt, in Spannung versetzt und gleichzeitig gebannt von der Rätselhaftigkeit der gemalten Phänomenologie des Künstlers. Die Nähe zum Surrealismus ist bei Baumgärtel deutlich vernehmbar. In seinen Kompositionen verdichten sich starke Raumfluchten mit zufluchtsartigen Nischen zu einer Kulisse, die Schutz vortäuscht und durch die Weichheit der Linien und Formen fast idyllisch erscheint. Die Figuren stagnieren zwischen Hilflosigkeit und Verharren und werden damit zur Ursache einer faszinierenden Beklemmung. Der in Leipzig geborene Tilo Baumgärtel, Jahrgang 1972, absolvierte von 1991 bis 1998 ein Studium der Malerei an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig und war danach Meisterschüler bei Prof. Arno Rink. Er beteiligte sich in den vergangenen Jahren an zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland, wie in London, Seoul, Peking, Oslo, New York und Istanbul. Werke des Künstlers sind Teil verschiedener öffentlicher Sammlungen, so des Museums der bildenen Künste Leipzig. Tilo Baumgärtel wird von der Galerie Kleindienst vertreten, die vom 11. 01.–15. 02. 2014 unter dem Ausstellungstitel „Terra“ aktuelle Zeichnungen und Malereien des Künstlers präsentiert. 4. Burkhard Beschow / Anne Fellner Watercolor (2012) Aquarell und Tintenstrahldruck auf Papier, gerahmt hinter Glas Maße: 30 × 21 cm, gerahmt Mindestgebot: € 100,– Donated by Burkhard Beschow / Anne Fellner Die Gemeinschaftsarbeit von Burkhard Beschow und Anne Fellner entspringt der mittlerweile über 100 Bilder zählenden Serie „Watercolors“, welche die Künstler im Jahr 2011 begannen. Ein mit Wasserfarben gemaltes Motiv wird eingescannt und am Computer gestalterisch ergänzt. Anschlies¬send wird der digitale Bildanteil mit dem Tintenstrahldrucker auf das Original-Aquarell gedruckt. Diese Technik stellt den Versuch dar, eine Synthese aus Malerei und digitaler Bildgestaltung herzustellen, ohne dabei die Originalität des Werks einzubüßen. An der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig studiert Anne Fellner (1986, New York) in der Klasse Bildende Kunst bei Prof. Astrid Klein und Burkhard Beschow (1983, Dresden) in der Klasse Installation und Raum bei Prof. Joachim Blank. Mit ihren kooperativen Ausstellungsbeiträgen war das Künstlerduo zuletzt zu sehen im Center, Berlin, beim “Festisvall“ in Reykjavik, bei der Gruppenausstellung “Hotel Moscow“ im ArtPlay Moskau sowie im Kunstraum Ortloff in Leipzig. 5. Steven Black 2001.02 (2001) Öl auf Leinwand Maße: 120 × 120 cm Mindestgebot € 3.600,– Donated by Steven Black Steven Black arbeitet mit dem immer wiederkehrenden Motiv: der Existenz des Menschen im Raum. Die Architektur ist stets nur mit wenigen Linien angedeutet, die Fluchtpunkte scheinen unlogisch und führen zum Verlust von Orientierung und Selbstverortung. Kontrastierend befinden sich die Personen in detaillierter malerischer Ausführung in unterschiedlichen Posen im Bild verteilt. Blacks frühe Arbeit „2001.02“, zeigt hier fünf Menschen, die auch ein- und diesselbe Person sein könnten. Es gibt keine Interaktion, jeder scheint isoliert zu sein. Der Betrachter wird in diese bedrückende Atmosphäre eingesogen und daran erinnert, dass das Sein auch immer ein Nichtsein bedeuten kann. Der 1973 in Melbourne, Australien geborene Künstler besuchte von 1992 bis 1997 die Queensland College of Art und kam 1999 nach Leipzig, wo er Malerei studierte und 2005 sein Meisterschülerstudium bei Arno Rink abschloss. 2003 war er Preisträger des Ars Lipsiensis Kunstpreises der Dresdener Bank in Leipzig. Black lebt und arbeitet in Leipzig und wird von der Galerie Alexandra Saheb, Berlin vertreten. Zuletzt waren seine Arbeiten in der Galerie Potemka in Leipzig und der Galerie Thomas Fuchs in Stuttgart zu sehen. 6. Sebastian Burger Säerin (2012) Öl auf Papier, gerahmt hinter Glas Maße: 49 × 39 cm Mindestgebot: € 950,– Donated by Sebastian Burger Sebastian Burgers Œuvre zeigt Menschen, Tiere oder mythologische Figuren in fremdartiger, zuweilen surrealistisch oder märchenhaft anmutender Umgebung. So auch in dem monochromen, in Grün gehaltenem Bild „Säerin“. Wie eine Göttin der Fruchtbarkeit wandert hier eine riesenhafte, weibliche, kaum verhüllte Gestalt durch eine Berglandschaft, Samen hinter sich streuend. Das Motiv der Säerin wird hier nicht nur durch den Akt selber gekennzeichnet, sondern auch durch den fruchtbaren Körper der Frau impliziert. Sebastian Burger (1980, Magdeburg) studierte zunächst Grafik und Druckgrafik an der Wiener Kunstschule und wechselte 2003 an die Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig (Diplom 2009, Fachklasse Malerei, Neo Rauch). 2012 absolvierte er seine Meisterschülerprüfung bei Neo Rauch. Burger lebt und arbeitet in Leipzig. Seine Arbeiten befinden sich mittlerweile in nationalen und internationalen Privatsammlungen. Zuletzt stellte er im neuen Kunstverein Aschaffenburg, im Kunstverein Braunschweig, im Centre d‘Art Passerelle in Brest und 2012 in Berlin aus. 7.Oliver Czarnetta Fantasie langweilt nie (2012) Klebstoff, Spielzeug, Fundstücke Maße: 4 × 4 × 8 cm Mindestgebot: € 200,– Donated by Oliver Czarnetta / Courtesy Galerie Queen Anne Die kleinformatige Plastik „Phantasie langweilt nie“ entstand in Zusammenhang mit der Reihe „Goldene Gedanken“, die aus ironisch, manchmal irritierend, oft auch erheiternd betitelten vergoldeten Miniaturplastiken besteht. Über dem Kopf einer goldenen Spielzeugfigur ragt eine durchsichtige Kugel, die unterschiedlichste Fundstücke beinhaltet. Durch den schwarzen Sockel und die im Vergleich zur Figur überproportional große Blase, gewinnt die Plastik an Monumentalität, die in Kontrast zu ihrer tatsächlichen Größe steht. Der Phantasie wird in diesem Werk somit ein Denkmal gesetzt. Der Bildhauer Oliver Czarnetta wurde 1966 in Düren geboren. Heute arbeitet er nach einer Steinbildhauerausbildung und einem mit Promotion absolvierten Kunstgeschichtsstudium als freischaffender Künstler in Aachen und Leipzig. Auf dem Gelände der Leipziger Baumwollspinnerei wird er von der Galerie Queen Anne vertreten, wo er zuletzt auch ausgestellt hat. Seine Werke waren 2013 ebenfalls in der Kölner Galerie Teapot und im Rahmen einer Gruppenausstellung in der Galerie Michael W. Schmalfuss in Marburg zu sehen. 8. Gabriel Dubois Diabetes (2013) Mischtechnik / Papiercollage Maße: 24 × 32 cm Mindestgebot: € 150,– Donated by Gabriel Dubois Die Werke von Gabriel Dubois verweisen auf eine sich zunehmend verdichtende Medien- und Konsumwelt. In abstrakten „sign-paintings“ oder in eklektisch zusammengezimmerten Installationen wird die Außenwelt zergliedert und im neo-kubistischen Stil als subjektive und subtil-ironische Eigendeutungen der Jetzt-Zeit neu zusammengefügt. So werden Text- und Bildschnipsel aus Zeitschriften, wie hier im Bild, in einem wilden Materialmix zu neuen Farb-, Form- und Sinnkompositionen arrangiert. Beim Betrachten dieses Werks mit figürlichen Fragmenten bleibt dann ein bittersüßer Nachgeschmack. 1981 in Ontario, Kanada geboren, wuchs Dubois als Kind im Atelier seines Vaters auf. Er beschäftigte sich mit Schriftzügen und Symbolen der heimatlichen Chinatown und studierte am Emily Carr Institute of Art and Design Fine Arts in Vancouver (CN). Auf Reisen nach Sri Lanka, Japan und Indien sammelte er neue künstlerische Anregungen. Sein Weg führte ihn auch nach Berlin und Leipzig, wo er nun in Halle 14 ein Atelier führt. Er war vertreten in zahlreichen Ausstellungen in England, Frankreich, Kanada und Deutschland sowie 2012 bei The London Art Fair oder der Art Cologne (durch die Spiegelberger Stiftung). 9. Laura Eckert Die Nacht (2011) Schablithografie auf Büttenpapier, gerahmt Maße: 40 × 27 cm; Auflage: 7 / 20 Mindestgebot: € 100,– Donated by Laura Eckert Die Schablithografie „Die Nacht“ von Laura Eckert entstand als Studie zu ihrem gleichnamigen Diplomwerk - einer lebensgroßen, aus sechs Teilstücken bestehenden, in sich beweglichen Steinskulptur. In der Arbeit geht es der Künstlerin weniger um die Darstellung der weiblichen Körperlichkeit, als viel mehr um die unterschiedlichen Zustände des Seins: von der vermeintlichen Vollkommenheit bis hin zur schmerzhaften Auflösung. „Die Nacht“ ist eine sinistre Erscheinung und archaisch anmutende Verkörperung einer rätselhaften Identität – sei diese göttlich, menschlich oder gar technisch generiert. Im Jahr 1983 in Trier geboren, widmete sich Laura Eckert zunächst dem Studium der Ethnologie bevor sie an der Burg Giebichenstein Halle/Saale Bildhauerei bei Prof. Bernd Göbel und Prof. Bruno Raetsch studierte und darin 2011 ihr Diplom absolvierte. Aktuell erhält die Künstlerin ein zweijähriges Atelierstipendium im gemeinnützigen Ideenraum „a room that...“ in Halle 14, finanziert durch die CONTAS KG Leipzig. Ihre Arbeiten waren bei den Rundgängen der SpinnereiGalerien im Frühjahr und Herbst 2013 zu sehn. 10. FAMED Untitled [Home] (2008 / 10) Fotoprint auf Archivpapier, gerahmt hinter Glas Maße: 23,5 × 47 cm; Auflage 18 / 20 Mindestgebot: € 350,– Donated by FAMED / Courtesy ASPN Galerie Bei den Videoarbeiten von FAMED spielt die Fotografie insofern eine große Rolle, als dass zu nahezu jedem Film eine fotografische Arbeit entsteht, die die Essenz des Videos erfasst und als Edition herausgegeben wird. In dem knapp vier-minütigen Video „Untitled [Home]“ bleibt für unzählige Sekunden der Bildschirm in völliger Dunkelheit, bis ein herankommendes Auto die Szenerie erleuchtet und ein junger Mann am Straßenrand sichtbar wird, in den Händen ein Schild mit der Aufschrift „Home“. Dieser Moment wird von FAMED in dem gleichnamigen Produktionsstill festgehalten. Bei der 2003 gegründeten und mehrfach ausgezeichneten Künstlergruppe FAMED handelt es sich um die Künstler Sebastian M. Kretzschmar (1978, Leipzig), Kilian Schellbach (1971, Leipzig) und Jan Thomaneck (1974, Rostock). Ihre Werke befinden sich in öffentlichen Sammlungen wie dem Museum der bildenden Künste Leipzig, dem Kunstmuseum St. Gallen und den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden. FAMED werden von der Galerie ASPN vertreten. Zuletzt wurden ihre Arbeiten im Berliner L40 und in der Kunsthalle Bremerhaven präsentiert. 11. Tony Franz Geier (2013) Bleistift auf Papier, gerahmt hinter Glas Maße: 80 × 60 cm Mindestgebot: € 1.000,– Donated by Tony Franz Das Bild eines Geiers zeigt die zeichnerische Versiertheit des Künstlers, dessen filigrane Ausführungen und expressiven Strukturspiele den Gegenstand lebendig in Szene zu setzen wissen. In seinen Sujets vereint Tony Franz Naturstudien im altmeisterlichen Stil mit ironischen Zitaten der Popkultur oder abstrakten, grafischen Elementen. In den ausschließlich unter Verwendung des Bleistiftes entstandenen Zeichnungen finden sich somit vielfältige künstlerische Traditionen wieder. Der Betrachter wird in düstere, schwarz-weiße Welten entführt, die als Spiegelbilder menschlicher Abgründe anrühren. Der 1985 in Zwickau geborene Absolvent der Hochschule für Bildende Künste Dresden studierte Malerei und bildnerisches Gestalten/Bildforschung bei Prof. Christian Sery und Prof. Ralf Kerbach. Für sein herausragendes zeichnerisches Talent erhielt er 2013 von der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen ein Atelierstipendium in der Spinnerei Leipzig und wurde in der Ausstellung „WIN/WIN - Ankäufe der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen 2013“ in Halle 14 präsentiert. Im Jahr 2009 war er bereits Preisträger des Arras Preises für Kunst / Kultur, Dresden. 12. Rayk Goetze Beauty Fool (2012) Öl / Acryl auf Leinwand Maße: 80 × 60 cm Mindestgebot: € 1.100,– Donated by Rayk Goetze Rayk Goetze vereint in seinen Gemälden abstrakte, unbestimmte Bildräume mit realistisch ausgearbeiteten Partien, die durch Motiv oder Technik auf eine Auseinandersetzung des Künstlers mit der europäischen Malereigeschichte verweisen. So auch in dem Gemälde mit dem zweideutigen Titel „Beauty Fool“, das einen hageren Mann mit heruntergelassener Hose zeigt. Der Kopf ist nur angedeutet, der Fokus liegt auf dem altmeisterlich-gekonnten Faltenwurf des weißen Hemdes und den nackten Beinen der Bildfigur, die in ihrer sorgfältig modellierten Farbigkeit kontrastreich Bezug auf die pastosen Farbflächen im Hintergrund nimmt. Rayk Goetze wurde 1964 in Potsdam geboren. Vor seinem Studium der Malerei an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig (1991–1997) bei Prof. Dr. Arno Rink und Neo Rauch arbeitete er als Taucher bei der Marine. 2000 absolvierte er die Meisterschülerprüfung bei Neo Rauch. Seit 2007 lebt und arbeitet er in Leipzig. Zuletzt stellte er in der Galerie archiv massiv auf der Baumwollspinnerei und in der Galerie Potemka in Leipzig aus. 13.Candace Goodrich Harold Parker State Forrest 1995 Radierung auf Bütten, gerahmt hinter Glas Maße: 33 × 49,5 cm; Auflage: 4 / 20 Mindestgebot: € 200,– Donated by Candace Goodrich Die Kupferstich-Serie „Harold Parker State Forest 1995“ basiert auf den persönlichen Erinnerung der Künstlerin an ihre frühen sexuellen Erfahrungen und pupertäre Identitätsfindung. Die Bildsprache beschäftigt sich mit Einsamkeit, emotionalem Schmerz und Verletzlichkeit, ebenso wie mit Leidenschaft und Lust. Der Wald, bestehend aus Eichenund Pinienbäumen, Teichen und Sümpfen, dient als intimes Refugium, fernab von gesellschaftlicher oder familiärer Einengung und katholischer Prägung. Im feuchten Unterholz, auf Blaubeeren und Efeu gebettet, kann jugendliche Unschuld heimlich ausgelebt werden. Candace A. Goodrich, 1977 geboren in Reading, Massachusetts/USA, studierte bis 2007 Bildende Kunst an der New York Academy of Art, unter anderem bei Michael Grimaldi. Sie arbeitete später im Projektraum „Kaikai Kiki New York“ als eine Assistentin von Takashi Murakami, dann als Leiterin der Werbeabteilung in der Louis Blouin Media Foundation und führt seit 2011 das Projekt One-Sided-Story in der Spinnerei Leipzig, das als Plattform für Künstler aus New York und Kroatien fungiert. Candace Goodrich lebt und arbeitet als freie Künstlerin seit 2011 in Leipzig. 14. Henriette Grahnert o. T. (2011) aus der Serie: Kosmos Papierarbeit, gerahmt hinter Glas Maße: 32 × 30 cm Mindestgebot: € 500,– Donated by Henriette Grahnert / Courtesy Galerie Kleindienst In Henriette Grahnerts Arbeiten, die sich an der Schnittstelle von figurativer und abstrakter Bildsprache befinden, wird durch das Spiel mit unterschiedlichen Materialien die Kunst auf humorvolle, oft ironische Art und Weise persifliert. So auch in der hier präsentierten Arbeit aus der Serie Kosmos. Ein weißes, bekritzeltes Papier klebt auf den Resten von glänzendem violettem, rotem und blauem Bastelpapier. Durch die silberne Rahmung wird das collagenartige Arrangement als auratisches Kunstwerk gekennzeichnet. Die Künstlerin (1977, Dresden) studierte an der Leipziger Hochschule für Grafik und Buchkunst bei Prof. Dr. Arno Rink (Diplom 2004) und an der Glasgow School of Art. Die mehrfache Preisträgerin und Stipendiatin (u. a. der Villa Massimo in Rom) lebt und arbeitet in Leipzig, wo sie von der Galerie Kleindienst vertreten wird. Ihre Werke werden mittlerweile in nationalen und internationalen Museen und Galerien ausgestellt, zuletzt in Galerie Kleindienst. 15. Julius Hofmann No Code (2012) Collage, gerahmt hinter Glas Maße: 21 × 29,5 cm Mindestgebot: € 400,– Donated by Julius Hofmann / Courtesy Galerie Kleindienst In der Collage „No Code“ arbeitet Julius Hofmann mit unterschiedlichen Papiersorten und erzeugt durch das dichte, sich flächig überlappende Arrangement eine Raumtiefe, welche durch die expressive Farbintensität nochmals gesteigert wird. Die abstrakte Formgebung sowie die farbliche und textile Diversität wirken im Zusammenhang mit der figurativen, oft surrealistisch anmutenden Malerei des Künstlers zunächst ungewohnt, jedoch verweisen sie auf eine Auseinandersetzung mit der Psyche, dem Unterbewussten oder auch dem Traum, die charakteristisch für die Arbeiten Hofmanns ist. Julius Hofmann wurde 1983 in Göttingen geboren. 2011 erhielt er sein Diplom an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in der Fachklasse von Heribert C. Ottersbach. Hofmann lebt und arbeitet in Leipzig und wird von der Galerie Kleindienst vertreten. Seine Arbeiten – überwiegend Malerei, aber auch Filmkunst – werden sowohl national als auch international ausgestellt. Zuletzt stellte Hofmann in der Galerie Kleindienst und in der Ornis A. Gallery in Amsterdam aus. 16. Helge Hommes Waldesruh (2012) Öl auf Leinwand Maße: 35 × 50 cm Mindestgebot: € 1.000,– Donated by Helge Hommes / Courtesy Galerie Queen Anne Anfang der 1990er Jahre begann Helge Hommes mit der Arbeit an Werkgruppen, die sich überwiegend mit Natur und Landschaft auseinandersetzen. Der Wald und insbesondere der Baum sind wiederkehrende Motive, wie auch in dem Gemälde „Waldesruh“. Schwarze, dicke Linien auf einer weiß grundierten Leinwand offenbaren sich bei genauerem Hinsehen als Teil eines Astes, der vor einem weißen Winterhimmel in die Luft ragt. Der reliefartige Charakter der Darstellung wird durch den pastosen Farbauftrag, der die Baumstruktur nachzuahmen scheint, verstärkt. Helge Hommes wurde 1964 in Wuppertal geboren. Während seines Selbststudiums der Kunst arbeitete er tagsüber als Straßenmaler; nachts verarbeitete er seine vielfältigen Eindrücke im Atelier. Seit 2002 lebt und arbeitet der Künstler in Aachen, seit 2012 auch in Leipzig, wo er von der Galerie Queen Anne vertreten wird. Zuletzt wurde er in der Galerie Queen Anne und in einer Gruppenausstellung der Kunsthalle Dominikanerkirche in Osnabrück ausgestellt. 17. Margret Hoppe Avenue de l´Opéra (2005) aus der Serie: Rues de Paris Digitaler Inkjet Print, gerahmt hinter Glas Maße: 24 × 18 cm; Auflage: 2 / 5 + 2 e.a. Mindestgebot: € 80,– Donated by Margret Hoppe Die Fotografie „Avenue de l‘Opéra“ zeigt die Straßenansicht einer sterilen, tristen Hausfassade. Zwei Leitern lehnen an der Wand, auf dem Boden liegt Müll einer Fast-Food-Kette. Die Linie ist hier dominierendes Moment der Komposition. Die monochrome graue Farbfläche wird von der Verpackung und zwei hellblauen Leitern aufgebrochen, die durch abwechselnd blaue und gelbe Stufen das Motiv der Linie wieder aufgreifen und die Darstellung rhythmisieren. Die formalistische Auseinandersetzung mit dem Motiv erscheint hier gleichsam als Dekonstruktion des Mythos von Paris. Die 1981 in Greiz geborene Fotografin Margret Hoppe studierte an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig und an der École Nationale Supérieure des Beaux-Arts in Paris. Seit 2011 promoviert sie an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach. Die mehrfache Preisträgerin und Stipendiatin lebt und arbeitet in Leipzig. Ihre Werke befinden sich in öffentlichen Sammlungen u. a. in Leipzig, Essen und Dresden, aber auch in der Schweiz, in Frankreich und den USA. Aktuell sind ihre Werke im Kulturhistorischen Museum in Görlitz zu sehen. 18. Annegret Hornik Zwei Frauen (2008) Aquarell auf Papier, gerahmt Maße: 19 × 22,5 cm Mindestgebot: € 150,– Donated by Annegret Hornik Mystik, Fantasie und Unbeschwertheit prägen die ornament-und farbenreichen, auch naiv anmutenden Malereien, Installationen und Objekte von Annegret Hornik. Die Künstlerin, die mit ihrer Umwelt stets in einem spielerischen Austausch zu stehen scheint, kreiert in ihren Ausstellungen Parallelwelten, die Raum schaffen für Sinnliches und Intuitives. Im Jahr 2008 malte die Künstlerin vier Wochen lang vor einem Cafe in Nürnberg, ihrem damaligen Lebensort, und zog die Aufmerksamkeit zweier älterer Damen auf sich, die das Café täglich besuchten. Ihnen ist dieses Bild mit dem ursprünglichen Titel „Ratschtanten“ gewidmet. Die gebürtige Oberpfälzerin studierte an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg Freie Malerei bei Prof. Thomas Hartmann und unterhielt bis 2012 ein Atelier „Auf AEG“, dem Partnerprojekt der Spinnerei Leipzig, wo ihre Arbeiten mehrfach zu sehen waren. Nach ihrer ersten Leipziger Ausstellung mit dem Titel „I told you i was freaky“ als Gast in der SpinnereiGalerie Laden Fuer Nichts zog es Annegret Hornik, Jahrgang 1981, nun gänzlich in die sächsische Messestadt. 19. kaeseberg hard drive (2009) Kaseinfarbe auf gefaltetem, gewässertem Karton, gerahmt hinter Glas Maße: 45 × 32 cm Mindestgebot: € 1.000,– Donated by KAESEBERG Die neueren Arbeiten KAESEBERGs, wie das Werk „hard drive“, beziehen sich auf magische Ornamentik und elementare Formen wie Kreis, Kreuz, Dreieck oder Stern. In „hard drive“ steht das Piktogramm eines zehnzackigen, rotund grünfarben Sterns im Zentrum. Handschriftliche Notizen geben Ideenfetzen des Künstlers preis, ähnlich einer kalligrafischen Bildsprache. Der mit wässriger Kaseinfarbe bearbeitete Untergrund lässt das Werk antiquarisch wirken. Es ist, als suche KAESEBERG nach einer mystischen Formel der Bilder, indem er auf Ursprünge von Abstraktion und zeichnerischer Tradition sowie auf eine höhere Bedeutung der Zeichen verweist. KAESEBERG, Autodidakt aus Überzeugung, ist 1964 in Leipzig geboren. Er erhielt 1990 das Transpherstipendium des Landes Nordrhein-Westfalen, 1991 den Förderpreis der Jürgen-Ponto-Stiftung und realisierte seit 1993 zahlreiche Kunst am Bau Projekte. Seine Arbeiten sind unter anderem in der Sammlung der Deutschen Bank und der Sammlung zeitgenössischer Kunst der Bundesrepublik Deutschland vertreten. KAESEBERG lebt und arbeitet in Leipzig und als einer der ersten Künstler seit 1994 auf dem Gelände der Spinnerei. 20. Yvette KieSSling la tache 2, gelb (2012) Tuschelithografie, 5-farbig, gerahmt hinter Glas Maße: 36 × 47 cm; Auflage: e. a. / ohne Auflage Mindestgebot: € 100,– Donated by Yvette Kießling „la tache 2, gelb“ ist Teil einer Serie von Tuschelithografien, bei welchen die Künstlerin mit variierenden Farbschichtungen experimentierte. Wie auch in ihren Malereien bereiten flächig gestrichene Farbschichten den Grundton des Bildes, hier mit dem Kolorit aus erdigem Braun und Gelb. Die Blauund Grüntöne in „la tache, gelb“ wurden von einer Uferszene inspiriert. Kießlings Bilder sind keine naturalistischen, romantischen Abbilder von Feld und Wald. Gleichwohl fließen vorgefundene, natürliche Szenarien ein, werden dann aber zu malerischen Abhandlungen über Linien und deren Bewegungsrhythmus, dem Nebeneinander von Farben und Flächen oder dem Spiel des Lichts abstrahiert. Ivette Kießling studierte an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Malerei bei Prof. Arno Rink und absolvierte bei ihm im Jahr 2007 ihren Abschluss als Meisterschülerin. Die 1978 in Ilmenau geborene Künstlerin arbeitet insbesondere mit den Techniken der Lithografie und Radierung und erhielt bereits mehrere Stipendien, unter anderem das Druckgrafikstipendium des sächsischen Künstlerhauses Hohenossig. Ihre Werke wurden zuletzt gemeinsam mit weiteren Leipziger Künstlern ausgestellt, beispielsweise in Frankfurt (Main), Hamburg und Leipzig. Yvette Kießling lebt in Leipzig und führt ein Atelier in der Spinnerei. 21. Gabriela Kobus housing3 (2013) Öl auf Holz Maße: 48 × 53 cm Mindestgebot: € 350,– Donated by Gabriela Kobus Der Schwerpunkt der künstlerischen Arbeit von Gabriela Kobus liegt bei der Zeichnung, der Malerei und der Interaktion im öffentlichen Raum. In ihrem malerischen Werk thematisiert sie häufig den urbanen Raum, bei dem aber jegliche menschliche Interaktion herausgefiltert wird, sodass eine leere Kulisse aus Architekturen zurückbleibt. Der Betrachter löst sich somit von den gewohnten Stadtstrukturen und kann sich auf die rhythmische Anordnung der geometrischen Formen konzentrieren, welche die Stadt als bauliche Komposition gliedern. Gabriela Kobus, geboren in Heimsheim, studierte Modedesign an der HFG Pforzheim. In diesem Bereich arbeitete sie bis 2009 in Berlin. Seit 2009 lebt und arbeitet die sie in Leipzig als freischaffende bildende Künstlerin. Sie nahm an zahlreichen Ausstellungen des Streetart-Festivals IBug, sowie 2011 an dem Dockville Kunstcamp und Dockville Festival in Hamburg teil. 22.Alexander König Ente (2012) Acryl und Öl auf Polyester Maße: 50 × 50 cm Mindestgebot: € 1.500,– Donated by Alexander König / Courtesy Galerie Josef Filipp Alexander Königs Bilder umgibt ein Hauch des Ätherischen, des Mysteriösen, der nicht nur von einer Auseinandersetzung mit literarischen Vorbildern zeugt, sondern auch von einem Studium europäischer Malereigeschichte. An der Grenze zwischen Figuration und Abstraktion entdeckt man auf dem Bild einen Entenkopf, dessen Körper sich in schwarzen Linien auflöst, aus denen – einer Metamorphose gleich – ein skorpionähnlicher Stachel herausragt. Der Künstler arbeitet hier stark mit Kontrasten. Figurative Elemente heben sich von abstrakten Flächen ab; die dunkle Tonigkeit wird stellenweise von leuchtenden Farben durchbrochen. Nach einem Studium der Kunstgeschichte an der Universität Leipzig, studierte Alexander König (1976, Trier) Malerei an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in der Fachklasse von Annette Schröter (Diplom 2011). König lebt und arbeitet in Berlin und Leipzig, wo er von der Galerie Josef Filipp vertreten wird. Seine Werke befinden sich u. a. in den Sammlungen Silbersee, Hildebrandt, SØR Rusche oder der Sparkasse Leipzig. Zuletzt wurde Königs Malerei in der Galerie Josef Filipp und in Mechelem in Belgien präsentiert. 23.Doo-Hyoun Kwon #A8090 (2013), aus der Serie: Soul Breeze Öl auf Leinwand Maße: 50 × 40 cm Mindestgebot: € 500,– Donated by Doo-Hyoun Kwon Doo-Hyoun Kwon versteht sich selbst als „image maker“, der die Medien Fotografie und Malerei gleichermaßen nutzt, um Sinneswahrnehmungen von der Außenwelt in Bildern festzuhalten. In seinen Arbeiten „Ambiphoto“ überrascht er den Betrachter, indem er mit analogen Fotoaufnahmen, die vielmehr malerisch anmuten, die Grenzen der Sehgewohnheiten verwischt. In Kwons neuer Serie „Soul Breeze“ nutzt er die Ölmalerei, um auratisches Erleben von menschlichen Empfindungen als zu Bouquets arrangierten Blumen auszudrücken. Neben den dafür intuitiv gewählten Pflanzenformen und Farbstimmungen fließen in der Pinselführung auch Elemente fernöstlicher Kalligraphie ein. Der 1969 im südkoreanischen Gangneung geborene Doo-Hyoun Kwon studierte an der Chung Ang Universität in Seoul Industriedesign sowie Visuelles Design. Im Jahr 2003 besuchte er das renommierte Pratt Institute in New York. Um seine malerischen Fertigkeiten zu verfeinern suchte er die Leipziger Spinnerei als inspirativen Ort auf und arbeitet seit drei Jahren in einem Atelier in Halle 14. Seine Werke sind in Südkorea sehr gefragt, weshalb er vorrangig dort in Galerien und Ausstellungen repräsentiert ist. Für seine Arbeiten erhielt er unter anderem den koreanischen Young Artists Award von KCAF und den Marc Rosen Scholarship Award des New Yorker Pratt Instituts. 24. Corinne Von Lebusa Cure (2012) Zeichnung, Aquarell, Lack, gerahmt Maße: 18 × 24 cm Mindestgebot: € 300,– Donated by Corinne von Lebusa / Courtesy Galerie Kleindienst Corinne von Lebusas Werke handeln von Männern und Frauen und deren kuriosem, manchmal verwirrendem Miteinander. Mit unterschiedlichen Techniken in einem Bild – häufig Aquarelle, aber auch Anleihen aus der Comicmalerei – gelingt es ihr trotz einer Leichtigkeit in der Darstellung, tiefgründige Inhalte zu vermitteln. Das autobiografische Werk „Cure“, bei dem es um das Werben umeinander und den Umgang mit Ablehnungen geht, lässt sich in diesen Kontext einreihen. Die Künstlerin (1978, Herzberg an der Elster) studierte zunächst an der Burg Giebichenstein in Halle / Saale Grafikdesign. 2001 wechselte sie zur Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig in die Fachklasse Malerei von Prof. Dr. Arno Rink (ab 2005 bei Neo Rauch). Seit ihrem Diplom (2008) lebt und arbeitet die Malerin in Leipzig und wird von der Galerie Kleindienst vertreten. Zuletzt waren ihre Arbeiten in der Galerie Jette Rudolph in Berlin und in Kerry Inman Gallery in Houston / Texas zu sehen. 25.Edgar Leciejewski Wand 30. 07. 2008 (Hotel Wehe) (2008) Farbfotografie auf AluDibond kaschiert, gerahmt Maße: 45 × 45 cm; Auflage 5 / 5 Mindestgebot: € 250,– Donated by Edgar Leciejewski In Leciejewskis konzeptionellen, künstlerischen Arbeiten geht es um Gebrauchsweisen der Fotografie und um die Darstellung der Dimension von Zeit. So auch in der Fotografie „Wand“, die ein scheinbar älteres Foto des Hotels Wehe zeigt. Das Thema Zeit wird hier nicht nur durch das Datum im Titel betont, sondern auch durch das Motiv des „Bild im Bildes“ aufgegriffen, das auf zentrale Erinnerungsmechanismen des Menschen verweist. Nach einem Studium der Theaterwissenschaften und Philosophie in Berlin, studierte Leciejewski (1977, Berlin) an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig (Diplom 2009) und absolvierte seine Meisterschülerprüfung bei Peter Piller. Er lebt und arbeitet heute in Leipzig, wo er von der Galerie ASPN vertreten wird. Seine Arbeiten wurden 2013 sowohl national (ASPN, Staatliche Gemäldesammlungen Dresden), als auch international (Houston / Texas, Wien, London) ausgestellt. Zu seinem Werk sind zahlreiche Publikationen erschienen. 26. Martin Lytke Shopping (2013) Acryl auf Print, gerahmt hinter Glas Maße: 50 × 40 cm Mindestgebot: € 550,– Donated by Martin Lytke Martin Lytke arbeitet mit dem Zufall: er nutzt alltägliche Bilder aus Werbeprospekten – oder neuerdings aus Kunstkatalogen – um sie durch minimale künstlerische Eingriffe in klassische Sujets der Malerei zu verwandeln. Durch Reduktion des Hintergrundes oder Betonung bestimmter Bildteile (er-)findet er ein überraschendes, neues Motiv. Die Referenzen zum Ausgangsmaterial bleiben sichtbar, wodurch das ursprüngliche und das neue Bild in ein Wechselspiel treten. In „Shopping“ manipulierte Lytke die Abbildung einer bemalten, antiken Vase durch Drehen des Bildes und dezenter malerischer Bearbeitung. Sichtbar wurde so eine gesellige Gruppe von Frauen, die er mit dem lockeren Titel in die heutige Zeit beamt. Der geborene Detmolder Martin Lytke, Jahrgang 1969, initiierte Ende der 1990er in Nürtingen die Künstlergruppe „Café Rembrandt‘‘, mit der er erstmals künstlerisch in Erscheinung trat. Im Jahr 2000 stellte er in Zusammenarbeit mit dem Museum für Moderne Kunst München aus, später in Berlin sowie in Leipzig bei der Schau der SØR Rusche Sammlung „Eros und Thanatos“ (Werkschau, Spinnerei), in der Lytke vertreten ist. Seit seiner Teilnahme im Residenzprogramm „Pilotenküche“ in der Spinnerei arbeitet er dort auch kuratorisch. Im Jahr 2012 gründete er den Ausstellungsraum „Museum Lytke“ in Leipzig. Zuletzt war Martin Lytke 2013 beim „Active Art Walk“ im Leipziger Clara-Zetkin-Park zu sehen. 27. Frank Mädler L 13 (2007), aus der Serie: UT Silber Analoge Fotografie auf Metallicpapier auf Dibond kaschiert, Schattenfugenrahmen Maße: 44 × 63 cm; Auflage: 3 / 4 Mindestgebot: € 1.000,– Donated by Frank Mädler Frank Mädler weckt die Emotionen des Betrachters, ohne dabei in Pathos abzuschweifen. Die von ihm fotografisch eingefangene Atmosphäre wird durch seine Experimente mit traditionellen, analogen Techniken verstärkt. Die hier präsentierte Arbeit „L13“ zeigt zwei Menschen auf einem blühenden Feld und ist in Orangetönen gehalten. Es scheint nur als stamme die Fotografie aus einer anderen Zeit, da sie Alterungserscheinungen wie einen Knick oder Verfärbungen aufweist. Mädler re-imaginiert das Vergängliche und betont dabei die Schönheit des Moments. „L13“ entstand 2007 als Teil der 14-teiligen Serie „UT Silber“, die erstmalig in der Corkin Gallery in Toronto ausgestellt wurde. Der Absolvent der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig im Fachbereich Fotografie (Abschluss mit Auszeichnung, 1997) war 2010 Meisterschüler bei Prof. Astrid Klein (HGB Leipzig). Frank Mädler (1963, Torgelow) erhielt zahlreiche Ausszeichnungen und Stipendien, unter anderem von 1994 bis 1998 ein Stipendium der Studienstiftung des Deutschen Volkes sowie im Jahr 2004 das begehrte Stipendium der Deutschen Akademie Rom Villa Massimo. Seine Arbeiten waren zuletzt im Museum der bildenden Künste in Leipzig zu sehen. Mädler lebt in Leipzig, arbeitet bereits seit 1995 in der Spinnerei und wird von der Corkin Gallery in Toronto vertreten. 28. Emanuel Mathias o. T. (B. Fruth, Primatologin) (2013), aus der Arbeit: Grenzen der Objektivität Archival Pigment Print, gerahmt hinter Glas Maße: 40 × 30 cm; Auflage: 1 / 5 Mindestgebot: € 150,– Donated by Emanuel Mathias Bei einer „Performativen Versuchsanordnung für einen interdisziplinären Gesprächskreis“ (Bauhaus Dessau, 2013) lud Emanuel Mathias neben einer Primatologin, einem Architekten, einen Künstler und einem Ornithologen ein, um Kommunikation und Interaktion zwischen den Disziplinen von Kunst und Wissenschaft experimentell zu erkunden. Der Prozess wurde dabei von verschiedenen medialen und personalen Blickwinkeln beobachtet und dokumentiert. So verweist die Fotografie von Emanuel Mathias auf die Foschung der Primatologin B. Fruth. Das Fernglas als zentrales Arbeitsmittel dient ihrer wissenschaftlichen Tätigkeit: dem Beobachten des Verhaltens von Menschenaffen. Emanuel Mathias, 1981 in Halle / Saale geboren, studierte an der Hochschule für Grafik und Buchkunst im Fachbereich Fotografie bei Prof. Timm Rautert und absolvierte 2011 sein Meisterschülerstudium bei Prof. Tina Bara. Sein Fokus liegt auf dem dokumentarischen Arbeiten mit dem Medium Fotografie in interdisziplinären und interkulturellen Grenzregionen. Er erhielt für verschiedene Arbeiten 2013 den SYN Award (SYN Stiftung und Stiftung Bauhaus Dessau), den C / O Talents Award 2013 (Berlin), 2012 den Golden Cube (Dok Festes Kassel) sowie 2011 den Marion Ermer Preis. Emanuel Mathias lebt und arbeitet in Leipzig. 29. Mark Matthes o. T. (Netz # 3) (2013) mixed media (Acryl auf Glas) Maße: 48 × 48 cm Mindestgebot: € 500,– Donated by Mark Matthes Die Phänomene der Informationsüberlagerungen und der stadträumlichen Schichtungen von Formen sind grundlegend für die Kunst von Mark Matthes. Hintergrund und Rahmen für die Malerei bilden Fundstücke, die durch Gebrauchs- und Alterungsspuren eine Geschichte in sich tragen. Es entstehen Verweise auf Räume und Örtlichkeiten, die durch ihre Materialität im Bild anwesend sind und gleichzeitig durch die Malerei eine fiktive Weiterführung erfahren. So lassen die Raumschichten die Wahrnehmung über die verschiedenen Ebenen des Materials zu einem eigenen multiperspektivischen Bildraum finden. Mark Matthes (1976, Hamburg) studierte Freie Kunst an der Hochschule für bildende Künste n Hamburg, wo er, nach einem Aufenthalt in Zürich im Jahr 2006, bei Professor Werner Büttner sein Diplom abschloss. Unter anderem erhielt er das Stipendium des Freundeskreises der HfbK-Hamburg und nahm an dem Artist in Residence Programm der Pilotenküche in der Spinnerei Leipzig teil. Matthes lebt und arbeitet in Leipzig, zuletzt waren seine Arbeiten in Leipzig, Berlin und Rovigo, Italien zu sehen. 30. Bea Meyer Funktionsplan (2010) Klosterstich, schwarze Gimpe auf Baumwollgewebe Maße: 16,5 × 24,5 cm; Auflage: 14 / 20 Mindestgebot: € 160,– Donated by Bea Meyer / Courtesy Galerie b2 In Meyers Arbeit „Funktionsplan“ sieht man ein Raster aus ungeraden Linien und schiefen Kreuzen; es wirkt in seinem Minimalismus durchdacht, ähnlich einer Codesprache. Der Titel lässt an Optimierungsversuche denken, an die Rationalisierung und Technisierung gesellschaftlicher Abläufe. Dass die Medienkünstlerin diese Motive stickt, scheint anachronistisch. Meyer materialisiert die Skizze, den Strich. „Funktionsplan“ erschien als Edition zur Werkreihe “Schießen und in die Mitte treffen“ und umfasst des Weiteren einen Katalog mit dem für die Edition entstandenen Text »Zu: Funktionsplan« von Martina Hefter. Bea Meyer, geboren 1969 in Karl-Marx-Stadt (Chemnitz), lebt und arbeitet in Leipzig. Nach einer Ausbildung zu Textildesignerin studierte sie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig Medienkunst. 2000–2002 war sie Meisterschülerin in der Klasse von Prof. Helmut Mark. Ihre Kunstwerke waren in zahlreichen Ausstellungen zu sehen und sind Teil einschlägiger Leipziger und Dresdner Kunstsammlungen. Meyer realisierte verschiedene Kunstprojekte im öffentlichen Raum, beispielsweise 2006 „Johnny“, Kunst am Bau für das Polizeirevier Süd in Chemnitz oder 2011 „Silberkleid“, Fassadengestaltung für die Diakonie Dresden. Bea Meyer wird von Galerie b2 vertreten. 31. Berit Mücke Mecklenburg (2010) Eitempera, Öl, Tusche auf Leinwand Maße: 46 × 46,5 cm Mindestgebot: € 450,– Donated by Berit Mücke Berit Mücke arbeitet in ihren Werken mit abstrakten Farbflächen, die manchmal erst bei genauerem Hinsehen Gegenständlichkeit erkennen lassen oder aber durch den Titel Assoziationen im Betrachter wecken. Letzteres trifft auch auf das Gemälde „Mecklenburg“ zu. Im Stil des Non-Finito gemalt, dominieren in diesem Bild warme braune und gelbe Farbtöne, kontrastiert durch ein blasses Blau. Durch den verriebenen, nicht ganz deckenden Farbauftrag im Zentrum des Bildes lässt es an einem mit Wolken bedeckten Himmel vor einer kargen Landschaft denken. Die 1968 in Potsdam geborene Künstlerin begann 2005 ein Studium der Malerei an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig in der Fachklasse von Neo Rauch. Nach einem Auslandsaufenthalt an der Accademia delle belle Arti in Rom beendete sie 2012 ihr Studium in der Fachklasse von Heribert C. Ottersbach. Mücke lebt und arbeitet in Leipzig. Zuletzt waren ihre Werke beim Kunstfestival „Wahrschau-Freibeuter“ in Hamburg und im Leipziger Tapetenwerk zu sehen. 32. Bastian Muhr Konfetti (2012) Lithografie auf Bütten, gerahmt hinter Glas Maße: 59,5 × 42,0 cm; Auflage 8 / 10 Mindestgebot: € 150,– Donated by Bastian Muhr / Courtesy Galerie b2 In Bastian Muhrs künstlerischen Arbeiten spielt die Zeichnung eine große Rolle. Der Künstler arbeitet stets methodisch und systematisch, zum Teil auch mit Lineal und Schablone und konterkariert somit das Ideal der klassisch-akademischen Handzeichnung. Dabei faszinieren ihn Ordnungen und Strukturen, die auf eine nicht sofort erfassbare Wirklichkeit verweisen. Bei seinen Arbeiten spielt der Betrachter eine große Rolle, für den sich je nach Nähe oder Distanz zum Bild die Bildwirklichkeit verändert, wie auch in der hier präsentierten Lithografie „Konfetti“. Bastian Muhr (1981, Braunschweig) studierte Malerei und Grafik an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig. 2012 absolvierte er seine Meisterschülerprüfung bei Prof. Annette Schröter. Muhr lebt und arbeitet in Leipzig, wo er regelmäßig in der Galerie b2 ausstellt. Seine Werke befinden sich in mehreren Privatsammlungen in Leipzig, Den Haag und Zürich, aber auch in der Deutschen Bundesbank in Frankfurt. 33. Sebastian Nebe o. T. (Liegestuhl) (2012) Offsetlithografie von 3 Platten Maße: 107 × 76,5 cm; Auflage: e.a. / 10 Mindestgebot: € 500,– Donated by Sebastian Nebe / Courtesy Galerie Kleindienst Sebastian Nebes Bilder wirken wie Kulissen, in denen die Spuren und Überreste der Menschen den ansonsten menschenleeren Bildraum atmosphärisch aufladen. In den Werken greift zeichnerische und reale Form oft ineinander, starke Hell-Dunkel- und Formenkontraste prägen den Gesamteindruck. Die unbetitelte Offsetlithografie zeigt einen zusammengeklappten Liegestuhl in der Horizontale des Bildes, die durch das linierte Muster des Gewebes verstärkt betont wird. Durch den neutralen, weißen Hintergrund hat der Liegestuhl keinerlei Bezug zu einem realen Raum, einzig der Schatten auf dem Gewebe verweist auf menschliche Präsenz. Der diesjährige Preisträger des Kunstpreises der Leipziger Volkszeitung – Sebastian Nebe (1982, Blankenburg) – studierte an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein in Halle/Saale und später an der Leipziger Hochschule für Grafik und Buchkunst in der Fachklasse von Astrid Klein, bei der er auch seine Meisterschülerprüfung absolvierte. Der mehrfache Stipendiat lebt und arbeitet heute in Berlin. In Leipzig wird er von der Galerie Kleindienst vertreten. Seine Arbeiten sind aktuell im Museum der bildenden Künste Leipzig ausgestellt. 34. David O’Kane The Collector (2012) Cliché Verre auf Bütten, gerahmt hinter Glas Maße: 65 × 45 cm; Auflage: e. a. / 3 Mindestgebot: € 300,– Donated by David O’Kane / Courtesy Galerie Josef Filipp David O’Kanes Arbeiten schwanken zwischen dramatischer und banaler Narration, in der Zeit und Raum schwer zu fassen ist. In dem Cliché Verre „The Collector“ widmet sich ein fremdartig wirkender Mann versunken seiner Sammlung von präparierten Schmetterlingen. Die fehlenden Hände, die Dominanz der Schmetterlinge im Vergleich zur Figur, der nicht greifbare Raum und die monochrome düstere Farbigkeit verleihen dieser scheinbar so banalen Szene etwas Verstörendes, das charakteristisch für das Werk David O’Kanes ist. Der mehrfache Preisträger und Stipendiat David O’Kane wurde 1985 in Lifford / Irland geboren. Nach einem Bachelor of Art am National College of Art and Design in Dublin studierte er an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig in der Fachklasse von Neo Rauch (Diplom 2009), bei dem er auch Meisterschüler wurde (2010–2012). O’Kane lebt und arbeitet in Dublin, Berlin und Leipzig, wo er von der Galerie Josef Filipp vertreten wird. Zuletzt waren seine Werke in der Stiftung Starke und dem Grimmuseum in Berlin und im Neuen Kunstverein Aschaffenburg zu sehen. 35. Maria Ondrej Atelier II (2013) Cliché Verre auf Bütten, gerahmt hinter Glas Blattmaße: 76 × 56 cm, Bildmaße: 50 × 40 cm; Auflage: e. a. 2 / 2 Mindestgebot: € 300,– Donated by Maria Ondrej Das Werk „Atelier II“ ist Teil der Experimentalreihe „Cliché verre reloaded“, die 2013 in einer Kooperation von 15 internationalen Künstlern unterschiedlicher Disziplinen im Atelier für Radierung entstand. Die aufwendige, fast in Vergessenheit geratene Technik des Cliché Verre, auch Glasradierung genannt, wurde vom Künstlerpaar Vlado & Maria Ondrej wiederbelebt. Sie verbindet Zeichnung und Fotografie in ungewöhnlich schöner Weise, wie hier zu sehen: die Aufnahme des Lichteinfalls durch die leicht geöffnete Ateliertür wurde mit der Zeichnung eines Flügels verbunden. Der Austritt aus den Kellerräumen der Spinnerei gleicht so einer leuchtenden Erscheinung. Die gebürtige Leipzigerin Maria Ondrej, Jahrgang 1965, studierte an der Burg Giebichenstein in Halle / Saale in der Klasse Plastik / Keramik und anschließend in einem Aufbaustudium bei Prof. Antje Scharf. Seit 1998 ist sie als freischaffende Künstlerin und Bildhauerin tätig und begründete 2007 das Forum für zeitgenössische Keramik (Halle / Saale) mit. Gemeinsam mit ihrem Mann Vlado Ondrej baute sie das Atelier für Radierung in der Spinnerei Leipzig auf, wo hochwertige Drucke und Editionen, oftmals in Kooperation mit renommierten Künstlern, entstehen. 36. Vlado Ondrej Mondlicht (2009) 2-Farb-Radierung auf Bütten, gerahmt hinter Glas Blattmaße: 60 × 60 cm, Bildmaße: 33 × 22 cm; Auflage: e. a. / 6 Mindestgebot: € 225,– Donated by Vlado Ondrej Die Radierungen von Vlado Ondrej sind alles andere als verstaubte Handwerkskunst: sind unmittelbare Verdichtung künstlerischen Schaffens. Mit malerischen und grafischen Elementen will der Künstler das Potenzial von Linien, Formen und Flächen ausloten. Der Entstehungsprozess fordert dabei ganz eigene kreative Wahrnehmungsmuster sowie technisches Know-How. Die Druckplatte lässt jedoch auch Raum zum Experimentieren. In der Arbeit mit dem romantischen Titel „Mondlicht“ erzeugte Ondrej ein stimmungsvolles Wechselspiel aus kaltem, blau-weißem Licht und schwarzen Schattenstrukturen. Vlado Ondrej (1962, Bardejov / Slowakische Republik) studierte 1982–1988 Malerei und Grafik an der Hochschule für Kunst und Design Burg Giebichenstein Halle / Saale. Danach war er Meisterschüler bei Prof. Bernhard Heisig an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig. Vlado Ondrej ist freiberuflicher Maler und Grafiker und besitzt seit 1994 ein Atelier auf dem Spinnereigelände, wo er seit 2008 mit seiner Frau Maria Ondrej das Atelier für Radierung betreibt. Er war zwölf Jahre als Dozent für Radierung an der Burg Giebichenstein tätig. Seine Werke waren in Halle, Chemnitz, Dresden, Kosice und mehrfach in Leipzig zu sehen. 37. Jochen Plogsties Allegorie der Erlösung / Detail (2013) Lithographie auf Bütten, gerahmt hinter Glas Maße: 30 × 24 cm; Auflage: P / A Mindestgebot: € 90,– Donated by Jochen Plogsties / Courtesy ASPN Galerie Jochen Plogsties wählt für seine Arbeiten Motive der alten Meister, vorrangig aus der europäischen Renaissance, bei denen er durch die Wahl des Bildausschnittes künstlerisch eingreift. Seit seiner letzten Ausstellung in der Galerie ASPN wagt der Künstler neue Bildkompositionen. Klassische Motive – hier ein Detail der „Allegorie der Erlösung“ von Lucas Cranach – werden mit roten und blauen, senkrechten Farbstreifen kombiniert, die an die amerikanische Farbfeldmalerei erinnern. Dem Künstler geht es bei diesem Probeabdruck um das (Zusammen-)Spiel von Formen und Motiv, wodurch neue Betrachtungsweisen der vertrauten Motive evoziert werden. Jochen Plogsties (1974, Cochem) studierte bis 2006 Malerei an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig in der Fachklasse von Arno Rink und war bis 2008 Meisterschüler bei Neo Rauch. Der mehrfache Preisträger und Stipendiat lebt und arbeitet heute in Leipzig, wo er von der Galerie ASPN vertreten wird. Seine Werke befinden sich in öffentlichen Sammlungen, wie dem Museum der bildenden Künste Leipzig und den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden. Zuletzt wurden seine Arbeiten in der Inman Gallery, Houston / Texas, in der HDLU Ring Gallery Zagreb, Kroatien und bei Klemens Gasser & Tanja Grunert in New York City ausgestellt. 38. Sönke Poppe Studie Figur (2011) Gouache auf Packpapier, Passepartout, gerahmt hinter Glas Bildmaße: 49 × 28,5 cm, Passepartout: 80 × 60 cm Mindestgebot: € 200,– Donated by Sönke Poppe Sönke Poppe bekennt sich in seinen figürlichen Arbeiten zur sichtbaren Wirklichkeit. Die Modelle, meist Rückenansichten, sind Stilleben, ähnlich auf der Fläche plaziert und reduzieren das Bildgeschehen auf ein Minimum. Der Blick geht dicht an die dargestellten Personen, beläßt sie aber in einer autonomen, würdevollen Anonymität. Sie sind offensiv in ihrem konzentrierten formalen und inhaltlichen Aufbau, gleichzeitig sind sie zurückhaltend und geheimnisvoll und lassen dem Betrachter viel Raum für eigene Perspektiven. Er gesteht uns diesen kostbaren Augenblick innerer Ruhe und Reflexion zu und die Freiheit, das Ungesagte weiter zu denken. Lange Zeit lebte Sönke Poppe (1962, Varel / Friesland) in Hamburg, bevor er 2010 ein Atelier in der HALLE 14 bezog. Prägend für seine künstlerische Entwicklung war die Begegnung mit Franz Radziwill, einem bedeutenden Vertreter des magischen Realismus. Der Autodidakt widmete sich in seinem Hamburger Atelier in Altona seit spätestens1989 hingebungsvoll der Malerei. Im Selbststudium eignete er sich malerische Techniken an, wobei er zumeist Kaseinfarbe und Gouache auf dickem Packpapier verwendet. Sönke Poppes Werke wurden 2010 in Galerie Abrahams in Hamburg gezeigt, 2013 im Archiv Massiv, Spinnerei Leipzig, sowie im sächsischen Kirschau. 39. Johannes Rochhausen Metropolitan Avenue, Brooklyn (2013) Bleistift auf Papier, gerahmt hinter Glas Maße: 30 × 21 cm Mindestgebot: € 300,– Donated by Johannes Rochhausen / Courtesy ASPN Galerie Johannes Rochhausen ist vor allem für seine menschenleeren Atelierbilder bekannt. Trotz Abwesenheit von Bildpersonal wirken durch die Motivwahl und Gestaltung der Künstler und sein Werk präsent. Die Zeichnung „Metropolitan Avenue, Brooklyn“ verweist in gewisser Weise ebenfalls auf die Person des Künstlers, das Bild entstand während seines Stipendienaufenthaltes in New York. In einer Draufsicht sieht man ein Dächermeer verschiedener Gebäude hinter einem Lagerhaus. Gitter, Bäume, Telefonleitungen sind skizzenhaft angedeutet, die Schraffur ist stilbildendes Element. Der Künstler Johannes Rochhausen (1981, Leipzig) studierte von 2001 bis 2007 Malerei an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig in der Fachklasse von Neo Rauch, bei dem er auch 2009 seine Meisterschülerprüfung absolvierte. Der Künstler lebt und arbeitet in Leipzig, wo er von der Galerie ASPN vertreten wird. Zuletzt wurden seine Arbeiten in der Inman Gallery in Houston / Texas, im Kunstverein Lippe und in der Kunstsammlung Gera ausgestellt. 40.Ricarda Roggan Schacht 12 (2006) C-Print, gerahmt hinter Glas Bildmaß: 35 × 28 cm, Blattmaß: 50 × 42 cm; Auflage: e.a. 2 / 7 Mindestgebot: € 500,– Donated by Ricarda Roggan / Courtesy Galerie Eigen + Art Leipzig / Berlin Die Fotografie „Schacht 12“ zeigt einen Gang in HALLE 14. Sie gehört zu einer 2006 angefertigten Serie, in welcher Ricarda Roggan den Spuren der Geschichte der ehemaligen Baumwollspinnerei nachspürte. Dabei ging es ihr nicht nur um die architektonischen Relikte der alten Gründerzeitfabrik. Die Künstlerin inszeniert ihre Arbeiten stets mit konzeptioneller Nüchternheit und ohne Pathos; sie nutzt die Leere als Stilmittel. Gleichzeitig wird dies zur Metapher für das Verschwinden des einst Dagewesenen, das die Räume und Hallen, den „Protagonisten“ ihrer Fotografien, funktional prägte und mit Leben füllte. Was bleibt ist allein eine vage Erinnerung oder die Kulisse für etwas, das sich der Betrachter selbst vorzustellen vermag. Ricarda Roggan, geboren 1972 in Dresden, ehemalige Studentin von Timm Rautert an der Leipziger Hochschule für Grafik und Buchkunst, später Absolventin des Royal College of Art in London, lebt und arbeitet in Leipzig. Neben einschlägigen Stipendien und Auszeichnungen erhielt die Fotografin 2004 den Kunstpreis der Sachsen LB. Ihre Werke sind Teil der Bundessammlung zeitgenössischer Kunst (Bonn), der Sammlung des Deutschen Bundestages sowie der Fotografischen Sammlung des Museum Folkwang Essen. Zuletzt waren ihre Werke in der Galerie Eigen + Art Berlin zu sehen, von der sie vertreten wird. 41.Titus Schade Modellhaus Typ „Siedlungshaus mit 3 Fenstern“ (2013), aus der Serie: Modellhäuser Acryl und Tusche auf Papier, gerahmt hinter Glas Maße: 24 × 18 cm Mindestgebot: € 350,– Donated by Titus Schade Titus Schade setzt sich in seinen Arbeiten mit Bild und Bildraum auseinander. In kulissenartigen Szenerien entwickelt er Orte, die zwischen Modell- und Bühnensitua tion changieren. Dabei imaginiert er ein breites Spektrum verschiedenster Architekturen und Requisiten, die den Betrachter in einen Privatkosmos einladen. Er verhandelt in seinen Arbeiten nicht die Realität, sondern bedient sich ihrer Versatzstücke und ordnet sie neu zu einer in sich geschlossenen Welt. In Schades Schaffen treffen klassische Landschaftsbilder auf geometrische Formen, die in ihrer Zeitlosigkeit universell lesbar sind. Titus Schade studierte an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig bei Neo Rauch (Diplom 2009) und beendete bei ihm sein Meisterschülerstudium 2013. Seitdem fanden seine Werke bereits Aufnahme in viele private oder öffentliche Sammlungen, wie z. B. die der Sächsischen Kulturstiftung. Zuletzt wurden seine Arbeiten auch in einer Gruppenschau junger internationaler Künstler in der Galerie Eigen + Art in Leipzig / Berlin gezeigt, die Titus Schade als Gastkünstler in ihr Programm aufgenommen hat. Er lebt und arbeitet in Leipzig. 42. Daniel Schörnig o. T. (2008) Mischtechnik auf Papier, gerahmt hinter Glas Maße: 29,7 × 29,7 cm Mindestgebot: € 50,– Donated by Daniel Schörnig Das Bild Schörnigs zeigt eine lockere, scheinbar zufällige Komposition von farbigen Punkten und strukturierenden, dynamisierenden Linien. Die Linien verlaufen gerade über das Papier, nehmen Kurs auf die Farbpunkte und deuten eine mögliche Ordnung an. Farb-Punkte und die LinenBewegung bleiben jedoch getrennt und bilden keine Form, obwohl beide Elemente durch ihre pure Anwesenheit bereits etwas Bildhaftes suggerieren. Es handelt sich somit eher um einen Zustand vor dem In-Erscheinung-treten eines Bildes. Der 1965 in Leipzig geborene Daniel Schörnig studierte zunächst bei Prof. Arno Rink Malerei, später Medienkunst unter Prof. Helmut Mark, bei dem er im Jahr 2000 sein Meisterschülerstudium absolvierte. Bis 2005 arbeitete es als künstlerischer Mitarbeiter an der Hochschule für Grafik und Buchkunst. Schörnig, der bereits seit 1997 ein Atelier in der Spinnerei betreibt, beteiligte sich bei der Gründung und Entwicklung des Kunstraums B / 2, der heutigen Galerie b2. Seine Werke wurden in der Kunsthalle der Sparkasse Leipzig, im Grassimuseum sowie zuletzt beim Kunstverein Nördlingen, in Stuttgart und Berlin ausgestellt. 43. Tilo Schulz o. T. (2009), aus der Serie: Schwarzbuch des Formalismus Permanent Marker auf Papier, gerahmt hinter Glas Maße: 70 × 50 cm Mindestgebot: € 600,– Donated by Tilo Schulz / Courtesy Galerie Jochen Hempel „Formalismus bedeutet Zersetzung und Zerstörung der Kunst selbst“ lautet ein Zitat aus der Formalismus- bzw. Antiformalismusdebatte des Kalten Kriegs. Tilo Schulz thematisiert diese in seiner 2008 / 2009 entstandenen Werkserie „Schwarzbuch des Formalismus“ sowohl inhaltlich als auch gestalterisch. Zu der Serie gehört die hier präsentierte, unbetitelte Arbeit. Schulz benutzt, gewollt unorthodox, Permanent Marker in den Signalfarben Schwarz und Neongelb als Medium für seine abstrakte, minimalistische Linienstruktur. Tilo Schulz wurde 1972 in Leipzig geboren, er lebt und arbeitet in Berlin. Er dozierte unter anderem an der Leipziger Hochschule für Grafik und Buchkunst und erhielt zahlreiche Ausszeichnungen, wie 1993 den Preis des Deutschen Künstlerbundes, den Kunstpreis der Stadt Nordhorn und das Stipendium der Villa Aurora in Los Angeles. Zuletzt waren seine Arbeiten in der C24 Gallery in New York und in der Galerie Jochen Hempel, Berlin zu sehen. 44. Grit Schwerdtfeger Steg (2006), aus der Serie: Distanz Analoger C-Print, gerahmt hinter Glas Maße: Blattmaß: 30 × 40 cm, Bildmaß: 23,5 × 35 cm; Auflage: Sonderedition, 10 / 20 Mindestgebot: € 100,– Donated by Grit Schwerdtfeger In der Fotoserie „Distanz 2006“ konzentriert sich Grit Schwerdtfeger auf Schauplätze der Freizeitkultur: Strand, Thermalbad, Park und Aussichtsplattform. Die Orte bleiben unberührt und weisen in eine unbestimmbare Ferne, die Künstlerin greift nicht ein und nähert sich mit Bedacht an ihre Motive an. Der Betrachter wird so vielleicht heiter, aber auch melancholisch an vergangene Urlaubstage errinnert. In der Fotografie „Steg“ scheint das vereiste, mit Schnee bedeckte Wasser fast mit dem Himmel zu verschmelzen. Nur die Spuren menschlicher Anwesenheit bleiben hier sichtbar und wirken in ihrer Funktion ebenfalls erstarrt. Grit Schwerdtfeger (1971, Anklam) studierte Fotografie bei Astrid Klein und Joachim Brohm, bei dem sie 2001 als Meisterschülerin abschloss. Sie erhielt zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem das DAAD-Stipendium für Kuba und das Arbeitsstipendium der Kulturstiftung Sachsen. Seit 2012 lehrt sie an der Ostkreuzschule für Fotografie in Berlin. Ihre Arbeiten sind unter anderem in der Staatlichen Kunstsammlung Dresden und der Sammlung des Kunstmuseums Lentos in Linz vertreten. Schwerdtfeger lebt und arbeitet in Leipzig und wird von der Corkin Gallery Toronto und der Galerie J. J. Heckenhauer in Tübingen vertreten. 45. Jana Slaby Lichtung (2011) C-Print, Handabzug, Diasec Maße: 27 × 26,5 cm; Auflage: 2 / 5 Mindestgebot: € 250,– Donated by Jana Slaby Aus dem Dunkel des Waldes schaut man auf die helle Lichtung bevor die Dunkelheit einen wieder umgibt. Die Lichtung ist ein kurzer Moment des Lichts. Wir sehen junge Bäume, Wiese, Dickicht, können jedoch nichts in der Dunkelheit dahinter erkennen, können nur alles dahinter erahnen. Die Lichtung zieht an und gibt zugleich ein Gefühl des Unheimlichen. Das Bild „“Lichtung“ ist Teil einer Gruppe von Arbeiten, die aus der Faszination für das Unheimliche und Bedrohliche in alltäglichen Situationen entstanden sind. Jana Slaby (1987, Berlin) studiert in der Fachklasse für Fotografie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst bei Prof. Heidi Specker. Zuvor arbeitete sie als Assistentin bei BEER FOR MY HORSES Film und Fotoproduktion sowie als Assistentin der finnischen Künstlerin Heta Kuchka. Ihre Werke stellte sie bereits in Berlin und Leipzig aus, unter anderem im Kunstraum D21 und in HALLE 14. 46. Sebastian Speckmann o. T. (2012) Linolschnitt, gerahmt hinter Glas Maße: 53 × 74 cm; Auflage 2 / 5 + 2 e.a. Mindestgebot: € 800,– Donated by Sebastian Speckmann / Courtesy Galerie Kleindienst Die Arbeiten von Sebastian Speckmann zeichnen sich durch starke Schwarz-Weiß- und Formenkontraste aus, bei denen die Linie als dominierendes Element die Bildkomposition beherrscht. So sieht man auf dem Linolschnitt ein einstöckiges Haus, dessen geometrische, statische Form mit dem filigranen Liniengewirr des herumliegenden Ge rölls kontrastiert. Wie aus einem Schauerroman stammend, erinnert die unheimliche und bedrohliche Szenerie mit dem leerstehenden, verfallenen Gebäude vor dunklem Hintergrund zugleich an die romantische Ästhetik der Ruinenmalerei des 19. Jahrhunderts. Sebastian Speckmann (1982, Wolfen) studierte Malerei an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig (Diplom 2009, Fachklasse Neo Rauch) und an der Royal Academy of Arts in London (2008). 2012 absolvierte er seine Meisterschülerprüfung bei Prof. Heribert C. Ottersbach. Der mehrfache Stipendiat und Preisträger lebt und arbeitet heute in Leipzig, wo er von der Galerie Kleindienst vertreten wird. Zuletzt waren seine Werke in der Kant Galleri in Kopenhagen, an der Universität für bildende Künste in Budapest und in den Kunstsammlungen Zwickau zu sehen. 47. Ronny Szillo gesture painting (2012) Lithografie, gerahmt hinter Glas Maße: 27 × 20 cm; Auflage: e.a. / 20 + 3 e.a. Mindestgebot: € 45,– Donated by Ronny Szillo / Courtesy Galerie b2 Die Lithografie „gesture painting“ ist 2013 im Zusammenhang mit Ronny Szillos Künstlerbuch „O.D.B. – one demand book“ erschienen. Angelehnt an die Kunst des abstrakten Expressionismus kontrastieren hier dicke, zeichenhafte Linien mit schwarzen Tupfern, die den Fingerabdruck des Künstlers erkennen lassen. Szillo bezieht seine Inspiration häufig aus zeitgenössischen Phänomenen der Populärkultur und kreuzt diese in seinen Arbeiten mit den Zeichen und Symbolen unterschiedlicher Wertesysteme. Fragen nach Zugehörigkeit, Identität und Authentizität stehen dabei für ihn im Vordergrund. Ronny Szillo (1978, Chemnitz) studierte Medienkunst an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig (Diplom 2007). 2012 absolvierte er seine Meisterschülerprüfung bei Prof. Joachim Blank. Der Künstler lebt und arbeitet in Leipzig, wo er regelmäßig in der Galerie b2 ausstellt. Seine Werke befinden sich in verschiedenen Privatsammlungen und in der Kunstsammlung des Freistaats Sachsen. Zuletzt stellte er seine Arbeiten im Kunsthaus Erfurt, in der Weißcube Gallery Leipzig und im Artplay in Moskau aus. 48. Danny Wagner o. T. (Objekt # 5) (2012) Zeichnung / Objekt, Graphit auf Papier, gerahmt Maße: 40 × 32 cm Mindestgebot: € 200,– Donated by Danny Wagner Danny Wagner begreift seine Arbeit als künstlerische Enzyklopädie, in welcher er über globale, geologische / geografische als auch über politische Prozesse reflektiert. Die Konzepte von „Überformungen“, oder „Spannung und Entladung“ bilden dabei eine Metaebene, in welche er mit aufklärerischem Forschergeist vordringt. Seine Zeichnungen, Installationen und artifiziellen Kartografien folgen dann als sinnliches Annähern und Nachvollziehen. So werden gezeichnete Linien auf dem Papier manchmal so oft übereinander gezogen, bis das Papier sich wölbt und einen objekthaften, fast skulpturalen Charakter annimmt, wie in dieser Arbeit ohne Titel (Objekt #5) zu sehen ist. Nach Beendigung seines Meisterschülerstudiums bei Prof. Joachim Blank in der Klasse für Installation und Raum an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig, erhielt Danny Wagner im Jahr 2013 ein Arbeitsstipendium der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen. Zuvor studierte er Freie Kunst an der Bauhaus Universität Weimar sowie in der Klasse für Malerei mit medienübergreifender Ausrichtung bei Prof. Ingo Meller (HGB, Leipzig). Seine Werke zeigte der 1975 in Wernigerode geborene Künstler in nationalen wie internationalen Ausstellungen, zuletzt mit einer Einzelausstellung im Kunstraum Tapetenwerk Leipzig. 49.Matthias Weischer Vasen (2012) Radierung, gerahmt hinter Glas Blattmaß: 20,5 × 29 cm, Bildmaß: 13 × 18 cm; Auflage: 2 / 30 Mindestgebot: € 250,– Donated by Matthias Weischer Der thematische Fokus von Matthias Weischer lag bis 2007 auf Arbeiten, die unbelebte Innenräume in ungewöhnlichen Perspektiven zeigen und sich an der Grenze zwischen abstrakter und gegenständlicher Malerei bewegen. Seit einem Rom-Aufenthalt in der Villa Massimo widmet sich der Künstler jedoch verstärkt der direkten Naturbeobachtung im Medium der Zeichnung. Die bemalten Vasen in der monochromen, dunkelgrünen Radierung erinnern in ihrer Motivik an den Exotismus der Brücke-Künstler, während das Stillleben an sich Weischers Interesse für das Studium von Formen und Lichtreflexen verdeutlicht. Matthias Weischer (1973, Elte) war nach dem Studium an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig (1995– 2000) Meisterschüler bei Sighard Gille. Seine Arbeiten werden in zahlreichen internationalen Ausstellungen präsentiert und befinden sich in öffentlichen Kunstsammlungen, wie dem Museum der bildenden Künste Leipzig, dem Museum für Moderne Kunst in Frankfurt am Main und im Museum of Contemporary Art, Los Angeles. Der mehrfache Stipendiat lebt und arbeitet in Leipzig. Zuletzt waren seine Arbeiten in der Grimm Gallery in Amsterdam und im Centre Pompidou in Paris zu sehen. 50.Maeshelle West-Davies try again (2013) Laserdruck auf Folie, Ringbindung Maße: 20 × 20 cm Mindestgebot: € 150,– Donated by Maeshelle West-Davies „Probier‘s nochmal“ heißt diese Arbeit von Maeshelle West-Davies, die uns mit einem Augenzwinkern dazu ermutigt, niemals aufzugeben. So bleibt von dem Kalender, der durch den Verlust seiner Inhalte den eigentlichen Sinn verloren hat („An error occured, please try again. Learn more“) immer noch die Erinnerung daran, dass man auch aus Misserfolgen lernen kann. Dieses Credo ist wie ein roter Faden, dem die US-amerikanische Künstlerin zu immer neuen Orten folgt, um durch das Chaos schließlich zur puren Existenz zu gelangen. Ihre vielfältigen Kunstwerke spiegeln diese Erkenntnisweg wider. Sie lebte in den USA, in London, Berlin und nun in Leipzig. Die Lebensstationen von Maeshelle West-Davies, Jahrgang 1961, sind so vielfältig wie ihre künstlerischen Ausdrucksmittel. Sie arbeitet mit Fotografie, kreiert Installationen und temporäre Objekte oder führt Performances auf. In Leipzig war sie nicht nur in Ausstellungsräumen wie dem Westpol A. I. R.space (Westwerk) oder in Halle 14 zu erleben. Sie engagierte sich auch für den „Red Shoes Day“ zugunsten des Fördervereins „Haus Leben“ (Präventionsmaßnahmen gegen Brustkrebs) und half bei der Realisation der imposanten Schuh-Skulptur auf dem Augustusplatz in Leipzig. 51.Thomas Widmer o. T. (Buggy) (2012) 4-Farb-Fotogravüre Blattmaß: 50 × 70 cm, Bildmaß: 29.5 × 52.5 cm; Auflage: e. a. 2 / 12 Mindestgebot: € 250,– Donated by Thomas Widmer Die Fotogravüre von Thomas Widmer entstammt einer zufälligen Alltagsszene, deren Raum-, Objekt- und Farbwahrnehmung durch die Wahl des Bildausschnitts, durch Verstärkung des Kontrastes sowie durch die Technik des Licht-Drucks verändert wird. Das eigentliche Motiv rückt in den Hintergrund zugunsten einer neuen Komposition von Körpern, Farben und Flächen. Das Gezeigte wird anonymisiert sowie durch den künstlerischen Eingriff seiner eigentlichen Umgebung und Bedeutung entrissen. Dies erzeugt beim Betrachter Irritationen, lässt das Alltägliche verletzlich wirken und schafft gleichzeitig ein gesteigertes Empfinden des vergänglichen, scheinbar trivialen Moments. Der 1958 in Winterthur (CH) geborene Thomas Widmer widmete sich in den vergangenen Jahren insbesondere dem Studium der Drucktechniken Radierung und Litho grafie, so in Kursen bei Prof. Aldo Mozzini und Pirmin Melchior Jost (beide Zürich). Zudem besuchte Widmer die Züricher F+F Schule für Kunst und Mediendesign. Durch das Kuratieren einer Ausstellung mit Druckwerken aus dem Atelier für Radierung von Vlado und Maria Ondrej (Bauhof Winterthur, 2013) entwickelte sich eine Kooperation mit dem Leipziger Künstlerpaar. Im Rahmen des Winterrundgangs der SpinnereiGalerien sind seine Arbeiten nun im Atelier für Radierung Leipzig zu sehen. AUKTIONSBEDINGUNGEN Benefiz-Auktion zugunsten des HALLE 14 e.V. Samstag, den 11. Januar 2014, Beginn: 16:00 Uhr Auktionsort: Besucherzentrum der HALLE 14 Spinnereistraße 7, 04179 Leipzig Für die persönliche Teilnahme an der Auktion ist keine vorherige Anmeldung erforderlich! Wenn Sie an der Versteigerung nicht persönlich teilnehmen können, ist es Ihnen möglich, durch ein Formular ein schriftliches Gebot abzugeben. Dieses Formular finden Sie als Download auf unserer Homepage oder können dieses über [email protected] anfordern. Sollten bei einem Los mehrere konkurrierende Gebote vorliegen, so erhält das zuerst eingegangene Gebot den Vorzug. Um sicherzustellen, dass Ihr Gebot berücksichtigt wird, muss Ihr Gebot bis zum 10. Januar 2013 per Fax unter der Faxnummer +49 (0) 341 / 492 47 29 oder per Email ([email protected]) bei uns eingegangen sein. Ein Aufgeld wird nicht erhoben. Der Kaufpreis versteht sich zuzüglich der gesetzlichen Mehrwertsteuer von 7 %. Der Kaufpreis ist mit dem Zuschlag fällig, das Werk wird gekauft wie gesehen. Der Kaufpreis kann sofort nach der Auktion entrichtet werden (per Barzahlung). Andernfalls ist der Kaufpreis innerhalb von 10 Tagen ab Rechnungsstellung ausschließlich an den HALLE 14 e. V. zu überweisen. Das Werk ist innerhalb der nächsten 30 Tage nach Zahlungseingang abzuholen oder es ist eine Sendung zu beauftragen. Nach diesem Zeitpunkt müssen wir Lager kosten berechnen. Obwohl alle Objekte korrekt durch den HALLE 14 e.V. in Leipzig beschrieben wurden, kann keine Gewährleistung oder Haftung für Sachmängel gegeben werden. Die Abbildungen der Werke können farblich von den Originalwerken abweichen. Wir bitten um ihr Verständnis. Telefonangebote werden ausschließlich auf Risiko des Telefonbieters durchgeführt und der HALLE 14 e.V. kann nicht für Irrtümer haftbar gemacht werden. Telefonbieter müssen sich ebenfalls mit dem o.g. Formular spätestens bis zum 09. Januar 2011 unter der Faxnummer +49 (0) 341 / 492 47 29 oder per Email ([email protected]) bei dem HALLE 14 e. V. akkreditieren. Das Formular steht auf unserer Homepage zum Download bereit. Nichtversteigerte Werke sind noch vom 14. Januar bis zum 24. Januar 2014, Dienstag bis Freitag von 11–18:00 Uhr, in der HALLE 14 einsehbar und können erworben werden. Nachträgliche Gebote zum Ausrufpreis (Mindestgebot) sind in diesem Zeitraum möglich. Impressum HALLE 14 e.V. ist ein gemeinnütziger, eingetragener Verein. Unterstützen Sie unser Kunstzentrum langfristig: Werden Sie Mitglied unseres Fördervereins oder helfen Sie uns mit einer Spende: HALLE 14 e.V. Weberbank Kontonummer: Bankleitzahl: Vereinsregisternummer: VR 4480 Vertretungsberechtigt: Karsten Schmitz __________________ 61 23 774 008 101 201 00 IBAN: DE13 1012 0100 6123 7740 08 SWIFT-BIC:WELADED1WBB __________________ Katalog: Fotos: Werke von Hans Aichinger, Kiley Ames, Tilo Baumgärtel, Burkhard Beschow / Anne Fellner, Steven Black, Gabriel Dubois, Laura Eckert, Tony Franz, Candace Goodrich, Julius Hofmann, Helge Hommes, Doo-Hyoun Kwon, Corinne von Lebusa, Martin Lytke, Berit Mücke, Bastian Muhr, Sebastian Nebe, Vlado Ondrej, Jochen Plogsties, Sönke Poppe, Tilo Schulz, Jan Slaby, Ronny Szillo, Danny Wagner, Maeshelle West-Davies fotografiert von Rainer Justen Werke von Sebastian Burger, KAESEBERG, Maria Ondrej, Johannes Rochhausen, Matthias Weischer sowie das Umschlagsbild: Besucherzentrum der HALLE 14, Leipziger Baumwollspinnerei, 2010 fotografiert von Uwe Walter Redaktion des Katalogs: Laura Bierau Texte zu Werken und Künstlern: Kristin Bartels und Laura Bierau Mitarbeit von: Sophia Pietryga und Pia Hermanns Verantwortlich für die Bildtexte zu: Mark Matthes: Mark Matthes Sönke Poppe: Hans-Dieter Sommer Titus Schade: Distanz Verlag Daniel Schörnig: Daniel Schörnig Jana Slaby: Jana Slaby Lektorat: Susanne Tenzler-Heusler www.brandvorwerk-pr.de Werk von: Oliver Czarnetta fotografiert von Lothar Schnepf Rayk Goetze fotografiert von Stephan Haack Annegret Hornik fotografiert von Peter Kunz Yvette Kießling fotografiert von Michael Ehritt Gabriela Kobus fotografiert von Eugen Rosin Bea Meyer fotografiert von Michael Grzesiak Titus Schade: Halle 14 Henriette Grahnert und Sebastian Speckmann: Galerie Kleindienst Alexander König und David O´Kane: Galerie Josef Filipp Alle Abbildungsrechte liegen bei den Künstlern. Werke von: FAMED, Margret Hoppe, Edgar Leciejewski, Frank Mädler, Emanuel Mathias, Mark Matthes, Ricarda Roggan, Daniel Schörnig, Grit Schwerdtfeger, Thomas Widmer von den jeweiligen Künstlern selbst fotografiert © HALLE 14 e.V., die Künstler, Fotografen und Autoren Wir bedanken uns herzlich für die Unterstützung bei allen beteiligten Künstlern und SpinnereiGalerien! Herzlicher Dank geht auch an: Stadt Leipzig • LVZ • Kreuzer • Rainer Justen sowie an: Gangart • Hawaii F3 • Kristin Bartels • Johannes Feustel • Susanne Tenzler-Heusler • Thomas Klemm