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Ausgezeichnet. Die Preise der FH Münster 2016 Ausgezeichnet. Die Preise der FH Münster 2016 Prof. Dr. Ute von Lojewski LIEBE ABSOLVENTINNEN Präsidentin UND ABSOLVENTEN, Sie haben es geschafft! Nach Jahren hoffentlich intensiver und teilweise vielleicht auch mühevoller Studien haben Sie Ihr Studium erfolgreich abgeschlossen. Dass Sie dieses hervorragend bewältigt haben, beweisen Sie mit Ihren anspruchsvollen Abschlussarbeiten, in die diese Broschüre einen kleinen Einblick gibt. der FH Münster Mit der Lektüre informiert man sich aber nicht nur über die ausgezeichneten Abschlussarbeiten, sondern man bekommt auch einen Eindruck von der Vielfalt und Interdisziplinarität unserer Hochschule. Wir lehren und forschen zu ingenieurwissenschaftlichen Fragestellungen ebenso wie zu Aufgaben aus den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, von Herausforderungen in der Gestaltung bis hin zum Thema Gesundheit. Gesundheit war auch das Motto des vergangenen Jahres, in dem die Gesundheitsvorsorge in unserer Hochschule noch stärker in den Fokus gerückt wurde als sonst. Denn Burn-out, Stress, Rückenschmerzen oder Bewegungsmangel sind heute weitverbreitet – und betreffen leider auch die Studierenden und Beschäftigten der FH Münster. Da nur gesunde Studierende ihr Studium erfolgreich meistern und nur gesunde Mitarbeitende wirklich motiviert ans Werk gehen, legt die Hochschulleitung sehr viel Wert darauf, die Gesundheit ihrer Angehörigen aktiv zu fördern und langfristig zu erhalten. Im letzten Jahr haben wir dazu viele Aktionen wie Ergonomie-, Verkehrssicherheits- und Gesundheitstage angeboten. Vielleicht hat der eine oder andere von Ihnen an einem Ernährungscheck teilgenommen, einen leckeren gesunden Smoothie gekostet oder sich auf einem der Massagestühle entspannt. Die Hochschulleitung erachtet das Thema Gesundheit für so bedeutsam, dass auch das Jahr 2016 dem Jahresmotto „Gesundheit“ gewidmet wird. Deshalb vergibt die Hochschule auch den diesjährigen Sonderpreis zu diesem Thema – er geht an einen Absolventen aus dem Fachbereich Design. Liebe Preisträgerinnen, liebe Preisträger, mit Ihrem Abschluss an der FH Münster stehen Ihnen viele Wege offen – dass Sie für die Zukunft gut gerüstet sind, haben Sie mit Ihren ausgezeichneten Abschlussarbeiten bewiesen. Ich wünsche Ihnen, dass Sie die für sich richtigen Entscheidungen treffen und Ihre Chancen nutzen. Und behalten Sie die FH Münster in guter Erinnerung! Editorial Die Preise und Preisträger der FH Münster: DER BERNARDRINCKLAKE-PREIS DER HOCHSCHULPREIS ↗ 10 Fachbereich Architektur 10 Stefan Heß 11 Sebastian Neimeier Fachbereich Wirtschaft 41 Nico Volbert Fachbereich Bauingenieurwesen 12 Ute Schmiedel 13 Holger Urban Fachbereich Maschinenbau 41 Antonia Kappel Fachbereich Chemieingenieurwesen 14 Andreas Geiger 15 Michael Ehrentraut Fachbereich Design 16 ↗ 43 Boris Bromberg Fachbereich Elektrotechnik und Informatik 18 Nils Wortmann 19 Hendrik Haase Fachbereich Energie · Gebäude · Umwelt 20 Andre Hülskötter 21 Jan Ortmann Fachbereich Gesundheit 22 Cora Friese und Stephanie Henning 23 Markus Fecke Fachbereich Maschinenbau 24 Nico Volbert 25 Maximilian Passmann Fachbereich Oecotrophologie · Facility Management 26 Julia Wierzoch 27 Pia Wellmann Fachbereich Physikalische Technik 28 Dennis Vogt 29 René Hilgemann Fachbereich Sozialwesen 30 Sabine Cornelia Gebauer 31 Fachbereich DER SONDERPREIS »GESUNDHEIT« ↗ 39 Fachbereich Design 45 Johann Krebs DER DAAD-PREIS Fachbereich Wirtschaft 49 ↗ 47 Kateryna Prokopovych PROMOTIONEN ↗ 51 52 . 53 Kamila Szmyt DER LISSABON-PREIS Wirtschaft 32 Tobias Voß 33 Antonia Kappel Institut für Berufliche Lehrerbildung 34 Jill Katrin Hergemöller 35 Silvia Ruhuza Fachbereich Sozialwesen 57 Prof. Dr. Aladin El-Mafaalani Institut für Technische Betriebswirtschaft 36 Leon Bergmann 37 Alexander Hölker Fachbereich Sozialwesen 58 Prof. Dr. Joachim Merchel ↗ 55 DER HOCHSCHULPREIS 2016 Gerade einmal ein Prozent aller Absolventen eines Jahrganges erhält ihn: den Hochschulpreis. Jedes Jahr kürt das Präsidium gemeinsam mit der Gesellschaft der Förderer der Fachhochschule Münster e. V. (gdf) auf Vorschlag der Fachbereiche und Zentralen Wissenschaftlichen Einrichtungen die besten Abschlussarbeiten. Ausgezeichnet. Die Preise der FH Münster Fachbereich Betreuung Fachbereich Betreuung Architektur Prof. Michael Schanné Architektur Prof. Kazuyuki Blumfeld-Hanada Thema Prof. Joachim Schultz-Granberg Thema Prof. Joachim Schultz-Granberg Transformation – ein Kolumbarium Marktlücke für die Stadt Basel Stefan Heß Sebastian Neimeier Bachelor Master URBANE TRAUER BERLINER MARKTLÜCKE AUSGEZEICHNET FÜR: AUSGEZEICHNET FÜR: Weg zu dieser Idee führte den Absolventen zunächst in die Geschichte: Er analysierte die geographische Lage von Begräbnisstätten europäischer Städte und deren Infrastruktur im städtischen Gefüge. Auf Basis der historischen Analyse und aktuell steigenden Akzeptanz von Einäscherungen leitete er seinen Entwurf für ein Kolumbarium ab. Einer der Hauptgründe für ein Leben in der Stadt ist die Zentralität: Sie bietet hohe Verfügbarkeiten, eine große Auswahl und kurze Wege. Doch nicht immer lässt sich dieser Anspruch in aller Konsequenz umsetzen. Ein bedeutsames Beispiel ist der Tod. Denn viele Trauer- und Begräbnisstätten sind bis heute außerhalb der Stadt verortet. Doch warum sollte man diesen Teil des Lebens aus der Stadt verbannen? Und wie kann man ihn integrieren? Stefan Heß gibt darauf in seiner Bachelorarbeit für die Stadt Basel eine Antwort. Mitten im Zentrum Basels entwirft Heß eine urbane Begräbnisstätte in rötlichem Sichtbeton. Durch seine zentrale Position und die Integration einer Bibliothek funktioniert das Kolumbarium dabei auch als Anlaufstelle für Informationssuchende – und wird so zu einem kulturellen Ort für die Bewohner der Stadt. „Aufgabe eines Architekten ist es, innovative Lösungsansätze zu finden, ohne sich oder andere zu kopieren“, betont Prof. Michael Schanné, der den Absolventen betreute: „Gleichzeitig muss er jedoch einen sensiblen Blick für die Baulücke und den städtischen Kontext behalten.“ Heß füllt diese Lücke mit einem Kolumbarium, einem urbanen Sakralraum für die Aufbewahrung von Urnen. Der nenraum entstehen die für Berlin typischen Höfe, die rational gestalteten Wohnbereiche zitieren die kühlen Elemente der Plattenbauten und die heutige sandige Brachfläche lässt er mit einem Skulpturgarten im Obergeschoss aufleben. „Der Charakter des Ortes wird so gleichsam bewahrt und weiterentwickelt“, honoriert Prof. Kazuyuki Blumfeld-Hanada, der den Absolventen betreute. In dieser anderen Welt über der Markthalle schaffen halböffentliche Nutzungen wie Galerien oder Ateliers neue Räume für das Künstlerquartier – und lassen so das Tacheles wieder aufleben. Das Johannisquartier in Berlin ist schon oft in den Mittelpunkt von Interessenskonflikten zwischen Anwohnern, Politik und Investoren geraten – nicht zuletzt auch wegen des schillernden Kunstvereins „Tacheles“, der das Bild des Areals bis heute prägt. Die Auseinandersetzungen haben – zumindest baulich – zu einem Stillstand geführt: Das Quartier ist die letzte große Brachfläche in Berlin Mitte. In seiner Masterarbeit zeigt Sebastian Neimeier, wie ein Neuanfang gelingen könnte. In den Mittelpunkt stellt er dabei eine Markthalle: nicht nur architektonisch, sondern auch als sozialen und kulturellen Handelsraum. Der Entwurf abstrahiert und interpretiert die für Markthallen charakteristische Bogenform neu und markiert so öffentliche und gewerbliche Nutzungen. Denn auf dem Areal soll nicht nur gehandelt, sondern auch gewohnt werden. Der Absolvent ging dabei auf prägende Merkmale der Stadt ein: Im In- Neimeiers Arbeit zeigt: Die scheinbare Unvereinbarkeit der Interessen, die diesen Ort hat leblos werden lassen, kann durchbrochen werden. Hochschulpreis Hochschulpreis 10 11 Fachbereich Betreuung Fachbereich Betreuung Bauingenieurwesen Prof. Dr. Sabine Flamme Bauingenieurwesen Prof. Dr. Dietmar Mähner Thema Matthias Röhring Thema Dr. Jörg Menke Stand und Perspektiven der Bewertung von ausführungstechnischen stoffstromorientierten Entsorgung Problempunkten bei der Herstellung von Windenergieanlagen von Großbohrpfählen im Grundwasser im Kelly- mit Schwerpunkt Rotorblatt oder Greiferverfahren unter besonderer Berücksichtigung der Betoneigenschaften und des Betoneinbaus Ute Schmiedel Holger Urban Bachelor Master ROTORRECYCLING AUF SICHEREM STAND AUSGEZEICHNET FÜR: AUSGEZEICHNET FÜR: fehlungen für die Aufbereitung von Rotorblättern abzuleiten. Schmiedel schätzte dazu zunächst die zukünftige Entsorgungsmenge aus den Anlagen und deren voraussichtliche Zusammensetzung ab. Danach führte sie erste Rückbau- und Aufbereitungsversuche mit demontierten Rotorblättern durch. Die Absolventin zeigt: Je nach Material sind viele Entsorgungs- und Verwertungswege möglich – zum Beispiel als Ersatzbrennstoff, Rohstoff im Zementwerk oder hochwertige Sekundärfaser. Die Windkraft ist die Nummer eins im Ranking der erneuerbaren Energien. Doch die große Verbreitung von Windenergieanlagen (WEA) führt viele Jahre nach Einführung der Technologie heute auch zu Herausforderungen: Denn mittlerweile fallen auch größere Mengen an ausgedienten WEA zur Entsorgung an. Zwar lassen sich bereits bis zu 90 Prozent im Sinne der Kreislaufwirtschaft stofflich verwerten – für die Rotorblätter hingegen existiert kein belastbarer Entsorgungsweg. In ihrer Bachelorarbeit suchte Ute Schmiedel daher nach Möglichkeiten, diese Verwertungslücke zu schließen. Die Arbeit entstand in Kooperation mit der Stratmann Städtereinigung GmbH & Co. KG, die die Ergebnisse nun für die Entwicklung ihrer Entsorgungskonzepte nutzen kann. „Vor allem die Abmessungen und die stoffliche Zusammensetzung erschweren die mechanische Aufbereitung und Entsorgung der Rotorblätter“, berichtet Erstprüferin Prof. Dr. Sabine Flamme. Ziel der Arbeit war es, die wesentlichen Herausforderungen beim Rückbau der WEA herauszuarbeiten und Emp- von rund 45 Metern und stehen dann vollständig im Grundwasser.“ Entstehen hier bei der Betonage Probleme, lassen sie sich später nur schwer und sehr kostenintensiv beheben. Urban prüfte daher, wo Schwachstellen bestehen und welche Auswirkungen daraus folgen. Dazu wertete er etablierte technische Möglichkeiten systematisch aus, suchte nach Lösungsansätzen auf Baustellen sowie in der Literatur und befragte Experten nach deren Erfahrungen. Pfähle sorgen dafür, dass Bauwerke auch unter schwierigen Bedingungen entstehen können – zum Beispiel eine Stadt auf instabilem Untergrund oder eine Brücke über eine Meeresenge. Das Prinzip machen sich Menschen seit der Steinzeit zunutze: Pfähle dringen so tief in den Boden ein, bis sie auf belastbaren Grund stoßen. Heute kommen häufig Bohrpfähle aus Beton zum Einsatz. Deren Herstellung ist anspruchsvoll und von vielen Einflüssen abhängig. Holger Urban untersuchte in seiner Masterarbeit, welche Punkte besonders kritisch sind. Die Arbeit entstand in Kooperation mit der Bilfinger Spezialtiefbau GmbH. Die entwickelten Arbeitsanweisungen für die Baustelle helfen dort, die identifizierten Schwachstellen zu minimieren. Bohrpfähle entstehen, indem man einen gebohrten oder ausgehobenen Hohlraum mit Beton auffüllt. „In der Vergangenheit konnten der Betoneinbau und die Betoneigenschaften als Verursacher einiger schwerwiegender Schadensfälle identifiziert werden“, berichtet Erstbetreuer Prof. Dr. Dietmar Mähner: „Solche Pfähle reichen bis zu einer Tiefe Hochschulpreis Hochschulpreis 12 13 Fachbereich Betreuung Fachbereich Betreuung Chemieingenieurwesen Prof. Dr. Thomas Jüstel Chemieingenieurwesen Prof. Dr. Hans-Arno Jantzen Thema Dr. Frank Clemens Thema Prof. Dr. Volkmar Jordan 3D Printing of Lead Zirconate Numerische Untersuchungen Titanate Grid Structures by zur Mischgüte beim Rühren Tailoring the Process Parameters von viskoplastischen Fluiden and the Feedstock Andreas Geiger Michael Ehrentraut Bachelor Master ELEKTRONIK DRUCKEN GUTE MISCHUNG AUSGEZEICHNET FÜR: AUSGEZEICHNET FÜR: dimensional „gedruckt“. Für die Herstellung des Filaments ermittelte Geiger das optimale Verhältnis von magnetischem, piezokeramischem Pulver und der thermoplastischen Trägermasse. Aus der so entstandenen homogenen Masse extrudierte der Absolvent schließlich das Filament und nutzte es als „Tinte“ für den 3D-Drucker. Die ausgedruckten Scheiben wurden im Ofen gebrannt. Auf diese Weise entstanden Keramikgitter mit ferroelektrischen Eigenschaften. Moderne Elektronik lebt von ihrer Geschwindigkeit. Neben dem Prozessor nimmt hierbei auch der Speicher eine zentrale Rolle ein. Handys, Tablets oder hochwertige Computer setzen daher auf den schnellen Flash-Speicher, der die klassische und langsame Festplatte abgelöst hat. Den nächsten Geschwindigkeitssprung soll der sogenannte Ferroelectric Random Access Memory bringen. Dieser superschnelle Speicher basiert auf ferromagnetischen Bauteilen. In seiner Bachelorarbeit prüfte Andreas Geiger, ob man die dazu nötigen Strukturen mit einem 3D-Drucker herstellen kann – und betritt damit Neuland. Erste Versuche bei einer Firma in der Schweiz haben gezeigt, dass das neue Verfahren in der Industrie umsetzbar ist. Dort gibt es nun auch ein weiterführendes Projekt. „Bisher gibt es keinen Hersteller von flexiblen Filamenten zum Drucken von ferroelektrischen Keramiken“, so Prof. Dr. Thomas Jüstel, der die Arbeit als Erstprüfer betreute. Beim 3D-Druck wird ein fadenförmiges, festes Druckmaterial – das Filament – im Druckkopf durch Wärme verflüssigt und dann drei- mer mehr auch die funktionale Bauteil- und Prozessbeschreibung“, berichtet Erstbetreuer Prof. Dr. Hans-Arno Jantzen. Einer der möglichen Qualitätsindikatoren der Durchmischung ist die Ausbreitung von sogenannten Tracern, die sich innerhalb des Mischgutes nachverfolgen lassen. „Diese Methodik ist jedoch sehr rechenintensiv“, so Jantzen. Ehrentraut suchte daher nach einem anderen Indikator – und bestätigte in seiner Arbeit das Konzept der sogenannten Kaverne. Ganz gleich ob Kunststoff, Zahnpasta oder Beton: In nahezu allen Industriezweigen werden Güter auf ihrem Weg vom Ausgangsmaterial zum Produkt gerührt – und häufig mit anderen Bestandteilen vermischt. Ob eine möglichst homogene Verteilung entsteht oder nicht, hängt maßgeblich von der Viskosität der Mischgüter ab. Besonders bei zähflüssigen Stoffen können im Rührbehälter Bereiche entstehen, die nur sehr schlecht durchmischt werden. Rührwerkshersteller aus der chemischen Verfahrenstechnik optimieren daher ihre Systeme in vielen Fällen vorab in einer Computersimulation. In seiner Masterarbeit untersuchte Michael Ehrentraut eine neuartige Methodik, dies auch für die Auslegung von Rührwerken in Biogas-Fermentern zur Anwendung zu bringen. Kavernen sind Bereiche im Behälter, in denen die Fließgrenzspannung überschritten wird und deshalb eine Durchmischung stattfindet. Ehrentraut konnte in seiner Arbeit zeigen, dass bei der Berechnung der Kavernengröße statt der Fließgrenzspannung die Geschwindigkeit als Kriterium genutzt werden kann. So wird die rechnerische Bewertung der Mischschgüte im gesamten Behälter auch mit vereinfachten Rechenmodellen möglich. „Die zunehmend in den Rechner verlagerte Produktentwicklung erlaubt mittlerweile nicht nur die rein geometrische, sondern im- Hochschulpreis Hochschulpreis 14 15 Fachbereich Betreuung Design Prof. Felix Scheinberger Thema Prof. Rüdiger Quass von Deyen Die Finger an den Füßen Boris Bromberg Bachelor FINGER AN DEN FÜSSEN Der diesjährige Sonderpreis „Gesundheit“ geht an einen Absolventen des Fachbereichs Design. AUSGEZEICHNET FÜR: Kinderbücher erzählen von Helden, sprechenden Tieren und einsamen Prinzessinnen. Oder nicht? Zumindest nicht unbedingt. Vor allem dann nicht, wenn die eigentliche Zielgruppe längst kein Kind mehr ist. Mit seiner Bachelorarbeit präsentiert Boris Bromberg ein Kinderbuch für Erwachsene. Statt einer idealisierten Wunschvorstellung schildert er dort eine wirklichkeitsnahe Kindheit voller Belanglosigkeiten, Träume, kleiner Misserfolge, Ängste und unfreiwilliger Komik. in ihrer Anwendungs- und Zielorientiertheit methodisch bleibt“, honoriert Erstbetreuer Prof. Felix Scheinberger die fachliche Qualität der Arbeit. Im Mittelpunkt steht dabei die Technik der Handzeichnung: Alle Illustrationen und Schriften entstanden per Hand. Dadurch lässt Bromberg den Eindruck entstehen, dass es auch ein Zehnjähriger sein könnte, der in den Episoden zu Wort kommt. Auf diese Weise schafft er Authentizität, ohne dabei den „Draht“ zum erwachsenen Leser zu verlieren. In „Die Finger an den Füßen“ geht es um das Unspektakuläre, das medial wenig Verwertbare, um Alltäglichkeit und um die Schilderung eines ganz normalen Lebens: von nervenden Eltern, geplatzten Träumen und dem Sieg der Blauäugigkeit. Das Buch wurde unmittelbar nach der Fertigstellung vom renommierten Kettler Verlag publiziert und ist im Handel erhältlich. „Seine Arbeit zeichnet sich dadurch aus, dass sie offen und experimentell die Inhalte ihrer Auseinandersetzung umkreist, dabei aber stets Hochschulpreis 16 ↗ Erfahren Sie mehr auf Seite 45. Fachbereich Betreuung Fachbereich Betreuung Elektrotechnik und Informatik Prof. Dr. Nikolaus Wulff Elektrotechnik und Informatik Prof. Dr. Jürgen te Vrugt Thema Axel Hessenkämper Thema Dr. Carsten Cruse Modellbasierte Modellierung Automatische Generierung von industriellen Zentrifugen von Klassifikationssystemen mit Codegenerierung für Steuerungssysteme Nils Wortmann Hendrik Haase Bachelor Master CODEGENERATOR SCHRITT FÜR SCHRITT AUSGEZEICHNET FÜR: AUSGEZEICHNET FÜR: werfen“, erläutert Erstbetreuer Prof. Dr. Nikolaus Wulff: „Aus dem so erstellten Modell heraus erstellt dann ein Codegenerator die eigentliche Applikation.“ Um das zu ermöglichen, entwickelte der Absolvent eine eigene Meta-Programmiersprache – die „Centrifuge Modelling Language“, mit der er schließlich die Anwendersoftware „Centrifuge Modelling Tool“ umsetzen konnte. Auf diese Weise sparen die Nutzer der Zentrifugen nicht nur Kosten für Informatikexperten, sie machen auch das produktions- und verfahrenstechnische Wissen der eigenen Fachkräfte „an der Maschine“ nutzbar. In der Industrie kommen Zentrifugen zum Einsatz, um unterschiedlich feste Stoffe voneinander zu trennen: zum Beispiel Sahne von Milch, Öl von Wasser oder Metallteile von Verunreinigungen. Jedes Anwendungsfeld erfordert dabei eine maßgeschneiderte Steuerungssoftware. Häufig sind Neukonfigurationen nötig. Diese Programmierarbeiten sind so komplex, dass sie nur von speziell geschulten, meist externen Technikern durchgeführt werden können. Diese Experten haben jedoch in der Regel keine Kenntnisse über den eigentlichen Einsatzzweck der Zentrifuge und das Produktionsverfahren, in das sie eingebunden sind. Ziel der Bachelorarbeit von Nils Wortmann war es daher, eine Anwendersoftware für die Fachkräfte vor Ort zu entwickeln. Die Arbeit entstand in Kooperation mit der GEA Westfalia Separator GmbH. Die Software ist dort bereits in einem Prototyp implementiert. „Ohne weitere Programmierkenntnisse sollten die Mitarbeiter in die Lage versetzt werden, Steuerungsapplikationen visuell zu ent- der Person ab, die sich mit dem Problem befasst“, macht Erstbetreuer Prof. Dr. Jürgen te Vrugt deutlich: „Nur ein erfahrener Entwickler kann schnell gute Ergebnisse erzielen.“ Die von Haase präsentierte Lösung könnte dies nun ändern. Möglich wurde dies durch die Kombination von Statistik, überwachtem Lernen und Heuristiken. Mit Hilfe eines iterativen Verfahrens wird ein Klassifikationssystem automatisch generiert: Dabei nähert es sich Schritt für Schritt dem Optimum an, indem Abläufe und Rechengänge systematisch variieren und die Güte des Systems bewertet wird. Die digitale Bildverarbeitung hat in weiten Teilen der Industrie das menschliche Auge abgelöst: Moderne Lösungen können in höchster Geschwindigkeit Dinge erkennen und bewerten – zum Beispiel in der Qualitätskontrolle oder Produktion. Die meisten dieser Lösungen sind hochspezialisiert. Die Anbieter von Bildverarbeitungstechnologien fangen häufig mit jedem neuen Auftrag auf dem sprichwörtlichen weißen Blatt Papier an. Das erhöht die Kosten. Hendrik Haase entwickelte in seiner Masterarbeit daher eine automatisierte Methodik zur Erstellung eines Basissystems, mit dem die Hersteller die ersten Schritte der Entwicklung einsparen können. Er arbeitete dazu eng mit der CLK GmbH zusammen – und konnte dort auf langjährigen Erfahrungen und Ideen des Unternehmens aufbauen. Neben der Entwicklung des theoretischen Konzeptes realisierte der Absolvent einen funktionstüchtigen Prototyp, der wesentliche Elemente der Bildverarbeitungskette automatisch generiert. Die vielversprechenden Ergebnisse werden in der CLK GmbH weiter aktiv entwickelt und testweise eingesetzt. „Derzeit hängt die Realisierung einer Lösung stark vom Verständnis und der Erfahrung Hochschulpreis Hochschulpreis 18 19 Fachbereich Betreuung Fachbereich Betreuung Energie · Gebäude · Umwelt Prof. Dr. Bernd Boiting Energie · Gebäude · Umwelt Prof. Dr. Christof Wetter Thema Stefan Bauer Thema Prof. Dr. Peter Vennemann Energieverbrauch in Optimierung des Betriebs eines Krankenhäusern / Entwicklung eines Nahwärmenetzes mit Konzepts zur Bewertung Hilfe meteorologischer Daten am der energetischen Situation Beispiel der Gemeinde Saerbeck Andre Hülskötter Jan Ortmann Bachelor Master TRANSPARENTE KOSTEN GRÜNE WÄRME AUSGEZEICHNET FÜR: AUSGEZEICHNET FÜR: Hohe Energiepreise und die Energieversorgungssicherheit stehen im Fokus von Unternehmen aller Branchen. Um die Effizienz zu erhöhen und Einsparpotenziale aufzudecken, sind Energiemanagementsysteme und Energieaudits bereits heute flächendeckend vorgeschrieben. Auch der Gesundheitssektor sucht nach Möglichkeiten, Kosten zu reduzieren. Doch gerade Krankenhäuser wurden oft über Jahre ausgebaut, alte und neue Gebäudeteile stellen hohe Anforderungen an die Analyse. Andre Hülskötter untersuchte in seiner Bachelorarbeit, wie sich die energetische Situation trotzdem zuverlässig erfassen lässt. ist oft zeit- und kostenintensiv. Der wichtigste Schritt ist daher, den Verantwortlichen im Krankenhaus schnell und einfach Handlungsfelder aufzuzeigen, die ohne hohe Investitionen große Einsparpotenziale bieten. Der Absolvent entwickelte dazu ein ExcelTool, das den Gesamtenergieverbrauch eines Krankenhauses anhand spezifischer Sollwerte rasch erfasst und mit anderen Häusern vergleichbar macht. Die hohe Anpassungsfähigkeit der Lösung und die Einbeziehung realer Verbrauchswerte ermöglichen dabei über die Zeit eine immer höhere Zuverlässigkeit der Abschätzung. „Die Schnellerfassung und Auswertung eines bestehenden Gebäudes ist ein grundsätzliches Problem, das bis dato eher pauschal über Baualtersklassen und Faustwerte behandelt wurde“, berichtet Erstprüfer Prof. Dr. Bernd Boiting. Denn die Einführung dafür geeigneter Kontroll- und Analyseverfahren Die kooperierende encadi GmbH hat die Ergebnisse der Arbeit bereits in die eigenen Beratungstätigkeiten übernommen. Ein Großteil der Öffentlichkeit denkt bei erneuerbaren Energien an die Stromerzeugung – dabei entfallen über 50 Prozent des Endenergieverbrauchs in Deutschland auf die Wärme. Die Gemeinde Saerbeck hat es sich deshalb zum Ziel gesetzt, ein mit grünen Energien gespeistes Nahwärmenetz aufzubauen. Besonders sparsam ist es aber nur dann, wenn Speicher- und Erzeugungskapazitäten flexibel auf den aktuellen Bedarf angepasst sind. Jan Ortmann entwickelte in seiner Masterarbeit daher ein Tool, das das Netz durch die Einbindung von Wetterprognosen optimiert. genter Regelungstechnik bei der Erzeugung und Speicherung der Wärmeenergie. Ortmann wertete dazu zunächst die Qualität und Zuverlässigkeit von Wetterprognosen des Deutschen Wetterdienstes und Meteomedia aus. Auf dieser Basis programmierte er dann ein Simulationstool für Microsoft Excel. Das Ergebnis: Ein auf Wetterprognosen abgestimmter Betrieb der Speicher könnte die Speicherverluste um knapp sieben Prozent reduzieren. Würde man den gesamten Prozess auf Basis der Daten optimieren, ließen sich bis zu 18 Prozent einsparen. „Klimadaten werden schon lange verwendet, um Wärmebedarfe von Wohnungen, Gebäuden und ganzen Versorgungsnetzen einschätzen zu können“, berichtet Erstbetreuer Prof. Dr. Christof Wetter. Die vom Absolventen präsentierte Lösung ermöglicht es jedoch, auch auf kurzfristige Wetterveränderungen zu reagieren: zum Beispiel mit Hilfe intelli- Die Gemeinde Saerbeck hat die Ergebnisse der Arbeit in ihre Planung übernommen und wird sie in den nächsten Jahren umsetzen. Hochschulpreis Hochschulpreis 20 21 Fachbereich Betreuung Fachbereich Betreuung Gesundheit Heidi Kuckeland Gesundheit Thema Prof. Dr. Kordula Schneider Prof. Dr. Märle Poser Thema Prof. Dr. Andrea Zielke-Nadkarni Akademisch primärqualifizierte Ist-Analyse und Entwicklung eines Konzeptes zur Reflexion Pflegekräfte als Agenten der von Praxiseinsätzen Disseminierung und Implementierung von Innovation und in der Pflegeausbildung Evidenz in der Pflegepraxis Cora Friese und Stephanie Henning Markus Fecke Bachelor Master REFLEXION HANDLUNGSFÄHIGKEIT AUSGEZEICHNET FÜR: AUSGEZEICHNET FÜR: Schule jedoch nicht strukturiert reflektiert.“ Das verhindert eine Evaluation und Weiterverarbeitung des Erlebten. Henning und Friese analysierten daher, welche Reflexionsmodelle, Instrumente und Methoden erforderlich sind, um die Auszubildenden besser auf ihren Arbeitsalltag vorzubereiten. Dazu führten sie auch eine Ist-Analyse an Gesundheits- und Pflegeschulen sowie Altenpflegeseminaren in Nordrhein-Westfalen durch. Insgesamt 85 Einrichtungen antworteten auf die erstellten Fragebögen. In ihrer Ausbildung werden viele angehende Pflegefachkräfte zum ersten Mal mit schlimmen Schicksalen, schweren Krankheiten und psychischen Leiden konfrontiert: Dort agieren sie im Spannungsfeld zwischen individuellen Klientenbedürfnissen und äußeren Rahmenbedingungen. Hier entstehen häufig Konflikte und Dilemmata, denen sie professionell begegnen müssen. Um das zu können, müssen sie ihre Arbeit reflektieren. Doch bisher gibt es in der Ausbildung kaum Raum für diesen wichtigen Schritt. Stephanie Henning und Cora Friese entwickelten in ihrer Bachelorarbeit ein Konzept, mit dem sich dies ändern könnte. Die Absolventinnen entwickelten auf dieser Basis ein Konzept, das gestuft über die dreijährige Pflegeausbildung die systematische und theoriegeleitete Auswertung der Praxiseinsätze umfasst – und leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Qualitätsentwicklung in der Pflegepraxis und Pflegedidaktik. „Reflexion ist ein bedeutender Schritt, um einen Veränderungsbedarf oder Probleme aufzudecken und anschließend Entwicklungsprozesse zu aktivieren“, erläutert Heidi Kuckeland, die die Absolventinnen betreute: „Die Praxiseinsätze werden am Lernort Mit Zunahme multimorbider Erkrankungen steigt auch der Bedarf an gut geschulten Pflegekräften mit Expertenwissen. Gesetzgeber und Hochschulen haben dazu vor einigen Jahren spezielle Studienangebote für Auszubildende in Pflegeberufen geschaffen – um durch akademisch primärqualifizierte Pflegekräfte eine professionelle und evidenzbasierte Pflegepraxis weiter zu befördern. Zehn bis 20 Prozent der Auszubildenden sollen in Zukunft diese Angebote an Hochschulen wahrnehmen. Entsprechend hoch sind die Erwartungen an ihre Kompetenz in der Praxis. In seiner Masterarbeit untersuchte Markus Fecke, inwieweit dem akademisch erworbenen Handlungswissen auch ein entsprechendes Handlungsvermögen folgt. prüferin Prof. Dr. Märle Poser. Ob Absolventen der primärqualifizierenden Studienprogramme tatsächlich zur Bewältigung dieser Differenz beitragen, untersuchte der Absolvent auf der Basis problemzentrierter Interviews. Den theoretischen Unterbau lieferte der organisationssoziologische Neo-Institutionalismus, der einen starken Bezug zu Personen, Gesellschaften und Organisationen legt. Die Ergebnisse der Arbeit zeigen: Ob eine Innovation dauerhaft in die Pflegepraxis Eingang findet, hängt neben dem Handlungswissen insbesondere vom Handlungsvermögen sowie der sozialen Struktur ab, in die Absolventen „eingebettet“ sind. Eine wichtige Rolle nimmt hier das Pflegemanagement ein, um akademische Pflegekräfte gemäß ihrer Qualifikation einzubinden und zu Trägern innovativer Handlungsroutinen werden zu lassen. „Damit ist der Fokus der Fragestellung auf die Theorie-Praxis-Differenz gerichtet, die in der Disseminations- und Implementierungsforschung im Mittelpunkt steht“, erläutert Erst- Hochschulpreis Hochschulpreis 22 23 Fachbereich Betreuung Fachbereich Betreuung Maschinenbau Prof. Dr. Hans-Arno Jantzen Maschinenbau Prof. Dr. Stefan aus der Wiesche Thema Prof. Dr. Jürgen Scholz Thema Prof. Dr. Franz Joos Theoretische und experimentelle Auslegung und Konstruktion Grundsatzuntersuchung zur der modularen Testsektion Auslegung eines Rohrviskosimeters eines geschlossenen Windkanals für ORC Fluide Nico Volbert Maximilian Passmann Bachelor Master IM FLUSS BLEIBEN ORGANISCHE DAMPFKRAFT AUSGEZEICHNET FÜR: AUSGEZEICHNET FÜR: Der Wirkungsgrad von Biogasanlagen ist ausbaufähig: Rund 40 Prozent des Eigenstrombedarfs entfallen zum Beispiel alleine auf den Rührvorgang im Fermenter. Dieser wichtige Vorgang entscheidet über die Effektivität der Methanproduktion. Eine rechnergestützte Systementwicklung könnte bei der Optimierung helfen. Die Simulation der sehr komplexen Strömungskinematik erfordert jedoch eine präzise Beschreibung der Viskosität der Gärsubstrate – diese Daten müssen experimentell ermittelt werden. Dazu werden in praktischen Untersuchungen Viskositätsmessungen durchgeführt. Doch Standard-Viskosimeter kommen hier schnell an ihre Grenzen. Nico Volbert entwickelte daher ein Messgerät, dass auch im schwierigen Umfeld einer Biogasanlage einsetzbar ist. Die zuverlässige und nachhaltige Erzeugung elektrischer Energie ist eine der größten technologischen Herausforderungen der Zukunft. Ein vielversprechender Lösungsansatz ist der Organic Rankine Cycle (ORC): Mit ihm können auch Wärmequellen mit geringem Temperaturgefälle zur Energiegewinnung genutzt werden. Das Grundprinzip findet bereits in Kohlekraftwerken bei deutlich höheren Temperaturen und mit Wasserdampf Verwendung. Die im ORC genutzten organischen Dämpfe verfügen jedoch über ein viel komplexeres Strömungsverhalten und erfordern neue Messtechnologien. Maximilian Passmann präsentiert in seiner Masterarbeit einen wichtigen Baustein für den Aufbau eines Windkanals für ORC Fluide. Die präsentierte Messmethode wird derzeit in einen vergrößerten Maßstab übertragen und soll künftig die genaue Vermessung real verwendeter Substrate ermöglichen. Neue potenzielle Anwendungsgebiete, wie beispielsweise die Nutzung industrieller Abwärme, Geothermie oder die Möglichkeit der dezentralen Stromerzeugung über Mini- ORC-Anlagen, haben in den letzten Jahren zu verstärkten Forschungsaktivitäten geführt. „Doch die Entwicklung von Turbomaschinen für ORC-Prozesse ist durch deren oftmals geringen Wirkungsgrad herausfordernd“, berichtet Erstprüfer Prof. Dr. Stefan aus der Wiesche. Die von Passmann entwickelte Testsektion für organische Fluide soll dabei helfen, das strömungstechnische und thermodynamische Verhalten organischer Dämpfe besser zu verstehen. Sein mathematisch anspruchsvolles Auslegungsverfahren basiert auf einem ursprünglich in den 1990er Jahren bei der NASA entwickelten Modell. Die Arbeit war in ein großes Forschungsvorhaben der Hochschule eingebettet, an dessen Ende ein gasdichter ORC-Windkanal stehen wird. Passmanns Testsektion wird dort umgesetzt werden. 24 Be rn Hochschulpreis ar d- Ri nc kl a ke -P re i s Zur Stromerzeugung aus Biogas werden verschiedene biogene Rohstoffe wie Gülle, Pflanzenteile oder Bioabfälle durch anaerobe Prozesse vergoren. „Vor allem diese starke Heterogenität der Substrate und die langen Fasern im Fluid erschweren belastbare Messungen mit herkömmlichem Messequipment“, macht Prof. Dr. Hans-Arno Jantzen deutlich, der die Arbeit betreute. Der Absolvent entwickelte daher ein Rohrviskosimeter, das die Zähigkeit des Fluids über die Messung des Druckverlustes in einer Rohrstrecke ermittelt. Herkömmliche Messgeräte basieren in den meisten Fällen auf dem Rotationsprinzip. In experimentellen Voruntersuchungen legte Volbert die Grundlage für die Konzipierung des Viskosimeters. Auf dieser Basis konstruierte er einen Prototyp, nahm ihn in Betrieb und konnte so das Messprinzip bestätigen. Hochschulpreis 25 Fachbereich Betreuung Fachbereich Betreuung Oecotrophologie · Facility Management Prof. Dr. Pirjo Susanne Schack Oecotrophologie · Facility Management Prof. Dr. Anja Markant Thema Dr. Iris Hugendieck Thema Prof. Dr. Lutz Weber Zum Ernährungsverhalten Wachstum und Entwicklung des ethnischer Gruppen in Deutschland. Ernährungszustandes bei chronisch Optimierung des Verpflegungs- niereninsuffizienten Säuglingen angebotes der apetito AG und Kleinkindern im präterminalen in Gemeinschaftsunterkünften und terminalen Stadium Julia Wierzoch Pia Wellmann Bachelor Master FLÜCHTLINGSVERSORGUNG KLEINE PATIENTEN AUSGEZEICHNET FÜR: AUSGEZEICHNET FÜR: Die Absolventin setzte sich dazu zunächst mit den Speisevorschriften des Islam auseinander. Danach interviewte sie mit einem eigens erstellten Fragebogen Probanden zu traditionellen Vor-, Haupt- und Nachspeisen. Auch Speiseabfolgen, Zubereitungsarten und Nahrungsmitteltabus konnte sie so erfassen. Der große Flüchtlingsstrom ist beherrschendes Thema in Europa. Neben einer Unterkunft ist vor allem die Verpflegung eine der wichtigsten Aufgaben. Fast 70 Prozent der Asylsuchenden sind Moslems. Viele kommen aus dem arabischen Raum. Dieser kulturelle und religiöse Hintergrund hat auch Auswirkungen auf die Essgewohnheiten. Caterer und Gemeinschaftsverpflegungseinrichtungen versuchen daher, ihre bisher eingesetzten Speisen anzupassen. In ihrer Bachelorarbeit untersuchte Julia Wierzoch, welche Faktoren hierbei zu beachten sind. Die entwickelten Daten wurden der kooperierenden apetito AG zur Verfügung gestellt. Das Unternehmen beliefert seit Längerem Flüchtlingsunterkünfte in ganz Deutschland. Mit den Ergebnissen der Arbeit kann es nun Gerichte an die Vorlieben der Menschen in den Flüchtlingsunterkünften anpassen. „Viele Gerichte wurden unberührt wieder zurückgegeben und weggeworfen, weil sie nicht bekannt oder nicht akzeptiert waren“, berichtet Prof. Dr. Pirjo Susanne Schack, die die Arbeit betreute. Das Ergebnis: hohe Kosten, Unzufriedenheit und viel Abfall. Ziel der Arbeit war es daher, die Verpflegung an das Ernährungsverhalten der Flüchtlinge anzupassen. Eine chronische Niereninsuffizienz birgt für jeden Patienten große Gefahren. Das gilt besonders für Säuglinge und Kleinkinder. Eine der Auswirkungen der Erkrankung ist die Appetitlosigkeit: Sie führt häufig zu Unterernährung und verzögertem Wachstum – im Einzelfall sogar mit lebensbedrohlichen Folgen. Spezielle Ernährungspläne können dabei helfen, die jungen Patienten zu stabilisieren. In ihrer Masterarbeit untersuchte Pia Wellmann, welche Konzepte besonders vielversprechend sind. zusetzen“, erläutert Prof. Dr. Anja Markant, die die Absolventin betreute. Wellmann erfasste daher zunächst anhand von Daten des kooperierenden Universitätsklinikums Köln, welche Auswirkungen die dort durchgeführten Ernährungsinterventionen auf den Ernährungszustand und das Wachstum von Säuglingen und Kleinkindern hatten. Auf dieser Basis konnte sie Optimierungspotenziale für die Versorgung dieser Patientengruppe identifizieren, die eine angemessene Ernährung und Entwicklung ermöglichen. Die Erstellung dieser speziellen Ernährungspläne ist komplex: Sie erfordern individuelle Anpassungen an die Grunderkrankung, deren Schweregrad, Alter oder Laborwerte. „Die derzeit existierenden nationalen und internationalen Ernährungsempfehlungen für Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz sind aber nicht präzise genug, um sie für Säuglinge und Kleinkinder in der Praxis um- Die Ergebnisse der Arbeit liefern dem Klinikum jetzt eine belastbare Grundlage zur bedarfsangepassten Modifikation der ernährungsmedizinischen Interventionen. Hochschulpreis Hochschulpreis 26 27 Fachbereich Betreuung Fachbereich Betreuung Physikalische Technik Prof. Dr. Uvo Hölscher Physikalische Technik Prof. Dr. Uvo Hölscher Thema Dr. Ulf Pilz Thema Prof. Dr. Stephan Dutke Entwicklung eines Konzeptes zur Analyse radiometrischer Störeinflüsse und Entwurf und Konstruktion Überprüfung des minimalen eines Referenzkörpers zur Verbesserung Risikowissens nach erfolgter Einweisung der absoluten Temperaturgenauigkeit am Beispiel der HF-Chirurgie einer LWIR-Kamera Dennis Vogt René Hilgemann Bachelor Master KONTAKTLOS MESSEN KEIN FREIFAHRTSCHEIN AUSGEZEICHNET FÜR: AUSGEZEICHNET FÜR: größten Hürden: die Verbesserung der Genauigkeit der Temperaturmessung. Zahlreiche Störeinflüsse können die Messung stören. Diese analysierte der Absolvent, konnte so Messabweichungen voraussagen und präzise abschätzen. Mit einem Referenzkörper hat er die Aufgabe schließlich gelöst: Vogt steigerte die Genauigkeit um das Fünfzehnfache und übertrifft deutlich die klinischen Anforderungen. Die meisten Menschen setzen zur Bestimmung der Körpertemperatur vermutlich noch ein klassisches Thermometer ein – und messen im Mund oder unter der Achsel. Mittlerweile gibt es auch einfache, berührungslos arbeitende Geräte. Für zuhause ist deren Leistung ausreichend. In der klinischen Anwendung sind die Ärzte jedoch auf weitaus genauere Instrumente angewiesen: zum Beispiel auf der Intensivstation für Frühgeborene. Spezielle Infrarotkameras sind hier die Zukunft. Dennis Vogt überprüfte in seiner Bachelorarbeit, wie sich die Geräte für den speziellen Einsatz in der Versorgung von Frühgeborenen verbessern lassen. Mit den Ergebnissen kann die kooperierende Drägerwerk AG & Co. KGaA die berührungslose Überwachung der genauen Körpertemperatur von Neugeborenen realisieren. Und noch wichtiger: Die frühgeborenen Säuglinge werden im Inkubator durch die berührungslose Überwachung deutlich weniger belastet und können dadurch schneller heranwachsen. „Die berührungslose, optische Temperaturmessung wird in der Intensivmedizin zurzeit noch nicht eingesetzt, weil grundlegende Schwierigkeiten noch nicht gelöst waren“, berichtet Prof. Dr. Uvo Hölscher, der die Arbeit als Erstprüfer betreute. Eine der am Beispiel von Hochfrequenzchirurgiegeräten ein grundlegendes Konzept zur Abfrage von risikorelevantem Wissen zu entwickeln – und so die eingewiesenen Personen zu prüfen. Hilgemann analysierte dazu rechtliche Bestimmungen, definierte Lernziele und entwarf eine Bewertungsmethodik. Den daraus abgeleiteten schriftlichen Test überprüfte der Absolvent schließlich experimentell mit 19 Anwendern aus der Praxis. Um Technologie nutzen zu können, benötigt man das entsprechende Wissen: Es beginnt bei der Anleitung für den Fernseher und endet beim Pilotenschein. Je komplexer die Aufgabe, desto höher ist auch der Lernaufwand. Das ist bei Medizinprodukten nicht anders. Gleichwohl ist die Nutzung solcher Technologien aber häufig mit einem hohen Risiko verbunden: Anwendungsfehler haben direkten Einfluss auf das Wohl des Patienten. Umso überraschender ist es, dass dieses Wissen zwar vermittelt wird, es aber keine Regelung für die Überprüfung des Lernerfolges gibt. In seiner Masterarbeit zeigt René Hilgemann, wie man diesen Missstand lösen könnte. Die Ergebnisse zeigen: Krankenhausmitarbeiter weisen ohne Drucksituation eine Tendenz zur Selbstüberschätzung des eigenen Wissens auf – mit möglicherweise fatalen Folgen in der Praxis. Hilgemanns Konzept kann dieses Risiko mindern. „Die zum Teil gravierenden Mängel in den gesetzlich geforderten Einweisungen in die sichere Anwendung von Medizinprodukten werden zwar häufig beklagt, aber sonst nicht weiter thematisiert“, schildert Erstprüfer Prof. Dr. Uvo Hölscher. Ziel der Arbeit war es, Hochschulpreis Hochschulpreis 28 29 Fachbereich Betreuung Fachbereich Betreuung Sozialwesen Prof. Dr. Horst Blatt Sozialwesen Prof. Dr. Hanns Rüdiger Röttgers Thema Prof. Dr. Stephan Barth Thema Caterina Metje Trauma – eine Wirklichkeits- Menschen mit konstruktion? Systemtheoretische Autismus-Spektrum-Störung Betrachtung zum Umgang in Polen mit traumatisierten Menschen in der Sozialen Arbeit Sabine Cornelia Gebauer Kamila Szmyt Bachelor Master SCHICKSALSSCHLÄGE VOM NACHBARN LERNEN AUSGEZEICHNET FÜR: AUSGEZEICHNET FÜR: solventin daher eine systemtheoretische Perspektive: Das Individuum als Teil der Gesellschaft wird im Kontext der gesellschaftlichen Beziehungen und Wechselwirkungen betrachtet. Daraus leitete sie schließlich beispielhaft allgemeine, bedürfnisgerechte Leitlinien zur Stabilisierung der Persönlichkeit und einer Wiederherstellung ihrer Handlungsfähigkeit ab. Überall dort, wo mit Menschen gearbeitet wird, trifft man auch auf ihre Schicksale. Rund 50 Prozent der älteren Deutschen sind laut Studien durch lang zurückliegende Kriegserlebnisse traumatisiert. Gleiches gilt ganz aktuell auch für viele der zu uns kommenden Flüchtlinge. In der Sozialen Arbeit ist daher der Umgang mit Traumata ein zentrales Thema. Dazu benötigen Sozialarbeiter Leitlinien, die ihnen in der Praxis helfen. Sabine Gebauer zeigt in ihrer Arbeit, wie solche Hilfestellungen entstehen können. Für den konkreten Umgang mit betroffenen Menschen schlägt Gebauer eine schrittweise Annäherung vor: Trauma erkennen, erklären, verstehen und damit umgehen. Zudem berücksichtigt sie auch mögliche Rückwirkungen auf die Fachkräfte, die durch die Arbeit mit traumatisierten Menschen selbst betroffen werden können. „Soziale Arbeit ist darauf angewiesen, ihre Klientel durch fachliches Handeln nachweisbar zu befähigen, ihr Leben auch unter schwierigen Bedingungen zu bewältigen und so gut als möglich gesund zu werden“, erläutert Prof. Dr. Horst Blatt, der die Arbeit als Erstprüfer betreute. Entscheidend ist dabei die Art und Weise, wie der Traumadiskurs geführt wird. In ihrer Arbeit wählte die Ab- In der Behandlung von und im Umgang mit Menschen mit Autismus-Spektrum-Störung (ASS) gibt es trotz eines wissenschaftlichen Konsenses bis heute keine einheitliche Praxis – viele der angewandten „Therapien“ und „Methoden“ sind nicht evidenzbasiert. Das ist kein rein deutsches Problem, wenngleich gerade hierzulande die Versorgungslandschaft durch mangelnde Standards und fehlende Personalqualifikation gekennzeichnet ist. Es kann also hilfreich sein, über die Grenzen hinweg nach Erfahrungen zu suchen. Zum Beispiel in Polen: Dort existieren viele hoch spezialisierte Angebote für Autisten, deren Familien und Betreuer. Anders als bei uns werden sie jedoch zum großen Teil von gemeinnützigen Organisationen angeboten. Kamila Szmyt überprüft in ihrer Masterarbeit, ob diese Maßnahmen greifen. griffen“, so Erstprüfer Prof. Dr. Hanns Rüdiger Röttgers, „die Situation ist aus wissenschaftlicher Sicht erfreulicher als die völlig zersplitterte Versorgungslandschaft in Deutschland.“ Dennoch stellen aus Sicht der Absolventin einige dieser Veränderungen nur auf den ersten Blick einen Fortschritt dar. So werden zum Beispiel autistische Schüler zwar mit höherem Finanzaufwand gefördert als beispielsweise blinde – die eingesetzten Methoden sind jedoch oft nicht treffsicher. Szmyt deckt eine Vielzahl von Lösungen auf, die einen eher vordergründigen Nutzen haben. Dazu analysierte sie zugrundeliegende institutionelle, fachliche und gesellschaftliche Mechanismen, berücksichtigte existierende Initiativen und setzte sich kritisch mit Therapiemethoden auseinander. Die Ergebnisse der Arbeit sind nicht nur eine Bestandsaufnahme der Situation in Polen, sie ermöglichen auch neue Impulse für die Debatte in Deutschland. „In den vergangenen Jahrzehnten wurden viele Initiativen für Menschen mit ASS in Polen er- Hochschulpreis Hochschulpreis 30 31 Fachbereich Betreuung Fachbereich Betreuung Wirtschaft Prof. Dr. Nina Michaelis Wirtschaft Prof. Dr. Wolfgang Buchholz Thema Dr. Therese Kirsch Thema Prof. Dr. Ingmar Ickerott Development and application Regional application of biofuels for the logistics industry – of a Supply Net Mapping sustainable sourcing and operational Model for purchasing in the agricultural success factors machinery company CLAAS Tobias Voß Antonia Kappel Bachelor Master GRÜNE LOGISTIK KLARE LIEFERKETTE AUSGEZEICHNET FÜR: AUSGEZEICHNET FÜR: Die Energiewende ist unumgänglich: Nicht nur, weil fossile Brennstoffe früher oder später ausgeschöpft sind – auch Umwelt- und Klimaschutz sind zentrale Themen. Ein großer CO2-Verursacher ist der Güterverkehr. In der globalisierten Wirtschaft werden täglich Milliarden von Sendungen bewegt. Vor allem LKW und große Transporter sind durch den hohen Transportanteil für den hohen Schadstoffausstoß verantwortlich. Tobias Voß untersuchte in seiner Bachelorarbeit, wie Biotreibstoffe die CO2-Bilanz verbessern könnten. die Deutsche Post DHL, die als Praxispartner in die Arbeit eingebunden war. Voß überprüfte dort das Potenzial für den Einsatz von Biotreibstoffen in der Logistik unter der Prämisse einer nachhaltigen Beschaffung und der betrieblichen Anwendbarkeit. Der Absolvent arbeitete dazu interne und externe Erfolgsfaktoren der Nutzung dieser Brennstoffe für unterschiedliche Zielländer heraus, in denen das Unternehmen aktiv ist. Auf dieser Basis führte er eine beispielhafte Potenzialanalyse für die USA, Brasilien und Indien durch. „Logistikunternehmen müssen nicht nur gesetzliche Vorgaben im Zuge der EU-Klimaziele einhalten“, berichtet Erstbetreuerin Prof. Dr. Nina Michaelis, „für die Branche wird die langfristige Verteuerung fossiler Energieträger auch ein wirtschaftlicher Faktor.“ Die Nutzung von „grünen“ Treibstoffen ist daher ein strategisches Thema für viele Unternehmen der Branche. Dazu zählt auch Voß trägt damit zu einer nachhaltigeren Gestaltung der Mobilität bei dem weltweit agierenden Logistikunternehmen bei. Die Ergebnisse seiner Arbeit nutzte DHL bereits für grüne Logistiklösungen auf globaler Ebene. Hersteller von Produkten, die in Kombination mit dem Ursprungsprodukt genutzt werden – miteinbezieht“, erläutert Erstprüfer Prof. Dr. Wolfgang Buchholz. Auf diese Weise können Einsparpotenziale und Risiken besser aufgedeckt, in Bezug auf den Markt analysiert und in Benchmarks verglichen werden. Kappel ging dabei in zwei Richtungen vor: Top-down mit strategischem Blick der Unternehmensleitung und Bottom-up aus Sicht der Lieferanten. Damit produzierende Unternehmen effizient arbeiten können, muss ein möglichst reibungsloser Herstellungsprozess sichergestellt werden. Doch nur selten liegen alle Schritte in einer Hand. Die Lieferkette besteht in der Regel aus einer großen Anzahl an Zulieferern oder Händlern. Mit dem Supply Chain Management ist es möglich, die unternehmensübergreifende Zusammenarbeit von der Rohstoffquelle bis zum Endkunden bestmöglich zu organisieren. Doch es gibt Hürden: zum Beispiel die häufig fehlenden Informationen über die Partner in der Supply Chain und deren Wertschöpfungsbeitrag. In ihrer Masterarbeit präsentiert Antonia Kappel einen praxisnahen Ansatz, der mehr Transparenz schaffen kann, indem sie einzelne Ketten zu einer Netzwerkkarte verbindet. Die Arbeit entstand in Zusammenarbeit mit dem internationalen Landmaschinenkonzern CLAAS. Pilotanwendungen für erste Materialgruppen haben dort bereits zu Einsparergebnissen geführt – ein Roll-out auf andere Materialgruppen ist geplant. „Das Modell basiert auf einer 360-Grad-Analyse, die neben Lieferanten und Kunden auch Wettbewerber und Komplementoren – also s 32 i re -P ke la ck in R dar rn Be Hochschulpreis Hochschulpreis 33 Institut für Betreuung Institut für Betreuung Berufliche Lehrerbildung Prof. Dr. Irmhild Kettschau Berufliche Lehrerbildung Prof. Dr. Kordula Schneider Thema Marie Nölle Thema Prof. Dr. Andrea Zielke-Nadkarni Die hohe Abbruchquote Kultursensible Pflege – im Ausbildungsberuf Didaktische Überlegungen für Koch/Köchin – Ursachen und den Altenpflegeunterricht Handlungsmöglichkeiten Jill Katrin Hergemöller Silvia Ruhuza Bachelor Master STRESS IN DER KÜCHE KULTURSENSIBLE PFLEGE AUSGEZEICHNET FÜR: AUSGEZEICHNET FÜR: Ausbildungsreife, Berufsinformationen und Ausbildungsqualität. Es zeigte sich schnell, dass die Ursachen nicht isoliert voneinander, sondern auch in ihrem Zusammenwirken zu der hohen Vertragslösungsquote führen. Dabei gibt es bereits heute eine Fülle an Siegeln für gute Ausbildungsbetriebe und gesetzliche Vorschriften zur Ausbildungsqualität – doch oft werden diese nicht eingehalten. Für viele Köche ist der eigene Beruf vor allem auch Berufung: Es braucht viel Leidenschaft, um mit Stress, in die Nacht reichenden Arbeitszeiten und nicht selten auch strengen „Küchenregimenten“ umzugehen. Diesen Anforderungen sehen sich auch Auszubildende gegenüber. Es wundert also nicht, dass die Abbruchquote in der Kochausbildung mit fast 50 Prozent an der Spitze aller dualen Berufe steht – und damit doppelt so hoch ist wie der Durchschnitt im Dualen System. Jill Katrin Hergemöller untersuchte in ihrer Bachelorarbeit, wo die Hauptgründe dafür liegen und welche Maßnahmen zu einer Verbesserung führen könnten. Die Arbeit macht deutlich, dass viele Probleme erst durch die geduldete Missachtung der Gesetze entstehen. Kommen dazu noch die fehlende Anerkennung oder ein Überforderungsgefühl, ist die große Frustration der Auszubildenden nachvollziehbar. Unabhängige Kontrollen und mehr Betriebspraktika bereits in den allgemeinbildenden Schulen könnten dem nach Einschätzung der Absolventin entgegenwirken. „Für Unternehmen, Berufsverbände und Bildungspolitik ist das ein hochrelevantes Thema“, so Erstprüferin Prof. Dr. Irmhild Kettschau, „denn im gesamten Gastgewerbe sehen wir uns Lösungsquoten von 40 Prozent oder mehr gegenüber.“ Hergemöller identifizierte drei Hauptgründe für die Abbrüche: lematisch und belastend erlebt“, berichtet Erstprüferin Prof. Dr. Kordula Schneider, „etwa aufgrund von Wissensdefiziten oder vorherrschenden Stereotypen.“ Auch die in der Arbeit befragten Schülerinnen und Schüler stehen anderen Kulturen nicht selten negativ gegenüber. Um dem entgegenzuwirken, stellt die Absolventin zunächst einen zeitgemäßen Kulturbegriff heraus und erfasst die Vielfalt der individuellen Migrationshintergründe. In den 1960er Jahren startete Deutschland eine große Anwerbephase für Gastarbeiter aus dem Ausland. Dabei fanden sie nicht nur eine Arbeit, sondern häufig auch eine neue Heimat. Viele von ihnen leben heute noch in Deutschland, einige sogar in stationären Einrichtungen der Altenhilfe. Studien haben gezeigt, dass sich der Umgang zwischen Pflegebedürftigen aus anderen Kulturen und dem Pflegepersonal manchmal schwierig gestaltet: Kulturelle Missverständnisse stehen dabei häufig im Mittelpunkt. Dies wirkt sich nicht nur negativ auf den Beziehungsaufbau aus, sondern beeinflusst auch den Behandlungserfolg. Menschen mit Migrationshintergrund sind daher in der pflegerischen Versorgung häufig Benachteiligungen ausgesetzt. Silvia Ruhuza untersuchte in ihrer Masterarbeit, wie Auszubildende in der Altenpflege auf diese Problematik vorbereitet werden können. Auf dieser Basis erarbeitete sie schließlich eine Unterrichtsreihe zum Thema „Kultursensible Pflege“, in der die Schülerinnen und Schüler eine kritische Selbstreflexion erwerben, erforderliches Hintergrundwissen gewinnen und durch praktische Übungen Interesse für individuelle Lebenswelten und Biographien entwickeln. Das Unterrichtskonzept kann flexibel auf unterschiedliche Zielgruppen angewendet werden. „Interkulturelle Begegnungen in der Pflege werden von Pflegefachkräften häufig als prob- Hochschulpreis Hochschulpreis 34 35 Institut für Betreuung Institut für Betreuung Technische Betriebswirtschaft Prof. Dr. Ralf Ziegenbein Technische Betriebswirtschaft Prof. Dr. Markus Schwering Thema Birgitt Klugermann Thema Andreas Pöpping Fließfertigung in Einsatzmöglichkeiten der der Großbauteil-Produktion – Conjoint-Analyse zur Implikationen und Integration von Kundenvor- Gestaltungsansätze unter stellungen im Prozess Berücksichtigung des Produktmanagements der von Lean-Konzepten Schmitz Cargobull AG Leon Bergmann Alexander Hölker Bachelor Master SCHLANKE PRODUKTION KÖNIG KUNDE AUSGEZEICHNET FÜR: AUSGEZEICHNET FÜR: te: „Aber erst seit Kurzem beschäftigt man sich damit, Baustellen- und Gruppenfertigungen großer Bauteile durch das mit diesem Ansatz verbundene Flussprinzip zu ersetzen.“ Doch die immense Bauteilgröße eines Passagierflugzeugs birgt Herausforderungen. Bergmann prüfte daher, wie trotz der hohen Komplexität der Produkte die Flexibilität der Fertigung erhalten bleiben kann, um Verkettungsverluste zu vermeiden. Sei sparsam, verschwende nichts: Auf diesem Grundsatz entwickelte sich vor einigen Jahrzehnten in Japan die Idee der „lean production“, der schlanken Produktion. Alle wichtigen Produktionsfaktoren von Personal über Werkstoffe bis zur Organisation sollten dem Modell folgend aufeinander abgestimmt sein – und im Zweifel gestrichen oder zusammengelegt werden. Diese aus der Automobilindustrie stammenden Lean-Konzepte sind nicht immer auf andere Branchen übertragbar. In seiner Bachelorarbeit untersuchte Leon Bergmann, ob das Prinzip auch in der Großbauteil-Produktion anwendbar ist – und zwar am Beispiel des Airbus A 350. Sollte es Unternehmen mit Großbauteile-Fertigung gelingen, die Prinzipien des „Lean Manufacturing“ wie in der Arbeit vorgeschlagen umzusetzen, könnte das Unternehmen trotz steigender Produktionszahlen mit kürzeren Durchlaufzeiten und effizienteren sowie gleichzeitig qualitativ höherwertigen Erzeugnissen rechnen. „Die Umsetzung von Lean-Konzepten in der Industrie wird in Deutschland und Europa bereits seit den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts mit – mal mehr, mal weniger – Erfolg betrieben“, berichtet Prof. Dr. Ralf Ziegenbein, der die Arbeit als Erstprüfer betreu- Die Kundenorientierung ist heute zum unverzichtbaren Bestandteil einer wachstumsorientierten Unternehmensentwicklung geworden. Dabei spielt nicht nur eine Rolle, was die Kunden von einem Produkt erwarten. Wichtig ist auch, inwieweit ein Anbieter diese Vorstellungen beeinflussen kann – gerade in umkämpften Märkten. Ein Beispiel hierfür ist die Automobilindustrie: Die hohe Konfigurierbarkeit der Produkte ist mit den gängigen Methoden der Betriebswirtschaftslehre kaum mehr beherrschbar. Insbesondere ist unklar, welche Wertvorstellungen – und damit Preisbereitschaften – Kunden mit Einzelkomponenten in einem komplexen Gesamtgebilde verbinden. Alexander Hölker präsentiert in seiner Masterarbeit einen Ansatz, der dies abbilden kann: die Conjoint-Analyse. Ansatz“, berichtet Prof. Dr. Markus Schwering, der den Absolventen betreute. Die Idee dahinter: Die Bewertungen der Befragten beziehen sich zunächst auf ganzheitliche Produktkombinationen, die erst bei der Auswertung zerlegt und mittels mathematischer Modelle auf die zu untersuchenden Produkteigenschaften umgerechnet werden. Die Conjoint-Analyse entspricht damit in hohem Maße dem tatsächlichen Bewertungsprozess einer realen Kaufsituation. Auf diese Weise konnte der Absolvent klären, welchen Einfluss einzelne Produktgestaltungsmerkmale auf die Kundenzufriedenheit nehmen – und welche Konsequenzen damit etwa für die Preispolitik von Herstellern verbunden sind. Die Arbeit entstand in Kooperation mit der Schmitz Cargobull AG: Die Erkenntnisse des Absolventen helfen dort unter anderem, die Preisfindung anhand von Aufschlagskalkulationen um eine marktorientierte Komponente zu erweitern. „Während im Konsumgüterbereich diese Methode bereits als mehrdimensionale Befragungstechnik etabliert ist, liefert Herr Hölker einen für den Industriegüterbereich bisher wenig verbreiteten Hochschulpreis Hochschulpreis 36 37 DER BERNARDRINCKLAKE-PREIS 2016 Die Gesellschaft der Förderer der Fachhochschule Münster e. V. (gdf) würdigt die Spitzenleistungen eines Absolventenjahrgangs mit dem BernardRincklake-Preis. Rincklake war 1878 Mitbegründer der ältesten Vorgängereinrichtung der FH Münster. Ausgezeichnet. Die Preise der FH Münster Nico Volbert Antonia Kappel ↗ Seite 24 ↗ Seite 33 Hermann Eiling Vorsitzender des Vorstandes der gdf ERFOLG BRAUCHT STARKE PARTNER Die Gesellschaft der Förderer der Fachhochschule Münster e.V. (gdf) unterstützt die FH Münster seit 1977 in Forschung und Lehre. Seit September 2010 fördert dieses Anliegen auch die aus der gdf gegründete Stiftung. Über alle Fachbereiche hinweg hat die Fördergesellschaft bis 2013 mehr als 640.000 Euro bereitgestellt und dabei ganz bewusst ein breites Förderspektrum unterstützt: ↗↗ die praxisbezogene Lehre, ↗↗ die anwendungsorientierte Forschung, ↗↗ deren Umsetzung in die berufliche Praxis, ↗↗ die personelle und sachliche Ausstattung ↗↗ sowie internationale Kooperationen der Hochschule. Seit 2014 unterstützen die gdf und die aus ihr gegründete Stiftung die Hochschule insbesondere durch die Übernahme von Deutschlandstipendien. So konnten insgesamt 20 Stipendiaten durch die gdf und ihre Stiftung mit jeweils 1.800 Euro finanziell unterstützt werden. Auch künftig werden die gdf und die gdf-Stiftung alles daran setzen, die gewachsenen Beziehungen zwischen der Hochschule, ihren Mitgliedern und der gdf weiterzuentwickeln. Dabei ist uns in besonderer Weise bewusst, dass eine Hochschule erst durch ihre Studierenden lebendig wird. Unser Anliegen war von Beginn an, außergewöhnliche Leistungen der Absolventinnen und Absolventen zu honorieren. Gemeinsam mit der Hochschulleitung vergeben wir daher seit vielen Jahren den Hochschulpreis für die besten Abschlussarbeiten eines Jahres. Mit dem Bernard-Rincklake-Preis prämieren wir darüber hinaus innerhalb dieser Gruppe eine Bachelor- und Masterarbeit als die Spitzenleistungen des Jahrgangs. Die jeweils mit 1.500 Euro dotierten Preise erhalten Nico Volbert, Fachbereich Maschinenbau, Antonia Kappel, Fachbereich Wirtschaft, für seine Bachelorarbeit „Theoretische und experimentelle Grundsatzuntersuchung zur Auslegung eines Rohrviskosimeters“ für ihre Masterarbeit „Development and application of a Supply Net Mapping Model for purchasing in the agricultural machinery company CLAAS“ Herzlichen Glückwunsch! Hermann Eiling Vorsitzender des Vorstandes der gdf Bernard-Rincklake-Preis Bernard-Rincklake-Preis 40 41 DER SONDERPREIS „GESUNDHEIT“ Mit dem Sonderpreis prämiert das Präsidium eine Abschlussarbeit zu einem herausragenden Thema, das uns im vergangenen Jahr geprägt hat. 2015 war das die „Gesundheit“. Die Auszeichnung ist mit 500 Euro dotiert. Ausgezeichnet. Die Preise der FH Münster Fachbereich Betreuung Design Prof. Torsten Wittenberg Thema Prof. Steffen Schulz Ganzheitliches Bedienkonzept für medizinische Geräte Johann Krebs Name Jedes Jahr stellt die Hochschule unter Master ein besonderes Motto. 2015 war dies die „Gesundheit“ – eines der großen Themen unserer Zeit, das auch uns sehr wichtig ist: SICHERE MEDIZINGERÄTE Studierenden und Beschäftigten stehen deshalb zahlreiche Angebote zur Gesundheitsvorsorge offen – zum Beispiel AUSGEZEICHNET FÜR: Sportkurse oder Workshops zur besseren Ernährung. Das Thema spiegelt sich aber ebenso in Lehre und Forschung wider. Nicht nur in Forschungsprojekten, sondern auch in vielen Abschlussarbeiten werden Antworten darauf gegeben, wie wir eine Erschwerend kam hinzu: Je nach Hersteller, Kulturkreis, spezifischen Normen, Symbolen und Betätigungsstandards unterscheiden sie sich sehr. Ärzte und Pflegepersonal müssen oft mit einer Vielzahl medizinischer Geräte gleichzeitig umgehen. Jedes davon hat sein spezifisches Bedienkonzept, das sich von denen benachbarter Geräte unterscheidet. Die Anwender stehen vor der Herausforderung, damit dennoch routiniert und sicher umzugehen. Dies kann zu langen Untersuchungszeiten oder sogar zu Fehlbedienungen führen – und die Patienten so im schlimmsten Fall in Gefahr bringen. „ gesundere Welt ermöglichen können. Damit könnte nun Schluss sein: Denn der Absolvent entwickelte ein einheitliches Bedienkonzept, das auf einer Vielzahl von Gerätetypen funktioniert. Die ebenfalls entstandene Design Guideline könnte die Basis für weitere Entwicklungen werden. In seiner Arbeit untersuchte Krebs daher in einem OP eingesetzte medizintechnische Geräte vor allem hinsichtlich der Mensch-Maschine-Schnittstelle – in den meisten Fällen eine Kombination von Tasten, Stellteilen und berührungsempfindlichen Oberflächen. Mit dem Sonderpreis „Gesundheit“ wollen wir das honorieren. s ei pr er nd So it“ he nd u es „G Sonderpreis 45 DER DAAD-PREIS 2016 Mit dem DAAD-Preis würdigen wir gemeinsam mit dem Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) auf Vorschlag der Lehrenden hervorragende Studienleistungen und soziales, gesellschaftliches Engagement ausländischer Studierender. Ausgezeichnet. Die Preise der FH Münster DAAD DAAD-Preis Deutscher Akademischer Austauschdienst für hervorragende Leistungen ausländischer Studierender Fachbereich Wirtschaft Kateryna Prokopovych Die FH Münster ist stolz auf ihre internationalen Kontakte und diejenigen jungen Menschen, die ihr für eine Weile mit ihrem Aufenthalt weitab der BRÜCKEN BAUEN eigenen Heimat ihr Vertrauen schenken. Ausländische Studierende sind ein echter Gewinn für unsere Hochschulkultur. Jedes Jahr vergeben wir daher gemeinsam mit dem Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) den DAAD-Preis für hervorragende Leistungen ausländischer Studierender. Der mit 1.000 Euro dotierte Preis prämiert neben guten Studienleistungen vor allem auch das soziale Engagement der oder des Ausgezeichneten. AUSGEZEICHNET FÜR: treuung von Gastdozenten oder half bei der Klärung von interkulturellen Fragen zwischen Professoren und Studierenden. In der studentischen Unternehmensberatung Kreaktiv e.V. verband sie ihre fachlichen und internationalen Stärken durch die Leitung des Projektteams „Kulturworkshops“. Die gebürtige Ukrainerin studiert im Masterstudiengang „Accounting and Finance“ an der FH Münster – und machte hier bereits ihren Bachelorabschluss im Studiengang Betriebswirtschaft. Dass sie nicht nur fachlich, sondern auch durch ihre interkulturellen Kompetenzen überzeugt, zeigen auch ihre Stationen außerhalb Deutschlands: Ihr Auslandssemester absolvierte sie in Malaysia, davor lagen Praktika in Spanien und Italien. All das macht die diesjährige Preisträgerin zu einem guten Beispiel dafür, was unsere Gesellschaft durch Ausbildung und Integration von jungen Menschen aus anderen Ländern gewinnen kann: Wissen, Elan und Fähigkeiten – aber auch Persönlichkeit und Freude. In Münster engagierte sich Prokopovych mit ihrer Erfahrung zum Beispiel beim Welcome Service des International Office und als Mitbegründerin des Arbeitskreises „Ukrainehilfe“ des Zukunftswerkstatt Kreuzviertel e. V. Am Fachbereich unterstützte sie zudem die Be- A DA is re -P D DAAD-PREIS 49 PROMOTIONEN Als eine der forschungsstärksten Fachhochschulen bauen wir seit vielen Jahren belastbare Strukturen und ein akademisches Umfeld für eine erfolgreiche Promotion an unserer Hochschule aus. In einem kooperativen Promotionsverfahren mit einer Universität ermöglichen wir unseren Absolventen so den Weg zum Doktortitel. Ausgezeichnet. Die Preise der FH Münster PROMOTIONEN Dr. Sebastian Bornemann Dr. Todd Davey Dr. Malte Henrichs Dr. Kerstin Kurzhals Dr. Morin Ostkamp Dr. Lina Sofie von Fricken Institut für Berufliche Lehrerbildung Fachbereich Wirtschaft Fachbereich Bauingenieurwesen Fachbereich Wirtschaft Fachbereich Elektrotechnik Fachbereich Wirtschaft und Informatik Ansprechpartner/Betreuer: Ansprechpartner/Betreuer: Ansprechpartner/Betreuer: Ansprechpartner/Betreuer: Prof. Dr. Franz Stuber, FH Münster Prof. Dr. Thomas Baaken, FH Münster Prof. Dr. Mathias Uhl, FH Münster Prof. Dr. Thomas Baaken, FH Münster Ansprechpartner/Betreuer: Prof. Dr. Nina Michaelis, FH Münster Prof. Dr. Friedrich Schönweiss, Prof. Dr. Peter Groenewegen, Prof. Dr. Peter Krebs, TU Dresden Dr. Gerry Urwin, Coventry University Prof. Dr. Gernot Bauer, FH Münster Prof. Dr. Werner Klohn, Universität Münster VU Amsterdam Prof. Dr. Christian Kray, Universität Vechta Universität Münster Prof. Dr. Hans-Wilhelm Windhorst, Social Media in Bildungskontexten: Entwicklung von Analysekriterien, Gestaltungsgrundsätzen und exemplarischen Anwendungsszenarien zur Implementation Web-2.0-gestützter Bildungsangebote im Rahmen der Lehrerausbildung Dr. Robert Brezina Fachbereich Chemieingenieurwesen Prof. Dr. Peter van der Sijde, VU Amsterdam Entrepreneurship at Universities – Exploring the Conditions and Factors Influencing the Development of Entrepreneurship at Universities Dr. Thomas Dorn Fachbereich Bauingenieurwesen Ansprechpartner/Betreuer: Ansprechpartner/Betreuer: Prof. Dr. Sabine Flamme, FH Münster Prof. Dr. Klaus Schlitter, FH Münster Prof. Dr. Michael Nelles, Prof. Dr. Monika Bauer, BTU Cottbus Universität Rostock Qualitative und quantitative Bestimmung der intrinsisch gebildeten Emittenten (Hexanal und Hexansäure) und deren Verteilungs- und Diffusionskoeffizienten während der chemischen Trocknung in Alkydharzlacken Principles, opportunities and risks associated with the transfer of environmental technology between Germany and China using the example of thermal waste disposal Dr. Victoria Galán Muros Fachbereich Wirtschaft Ansprechpartner/Betreuer: Prof. Dr. Thomas Baaken, FH Münster Prof. Dr. Peter van de Besselaar, VU Amsterdam Prof. Dr. Peter van der Sijde, Einfluss von Unsicherheiten auf die Kalibrierung urban-hydrologischer Modelle Resource Recombination in Firms from a Dynamic Capability Perspective Dr. Thorsten Kliewe Dr. Melanie Lukas Fachbereich Wirtschaft Fachbereich Oecotrophologie Ansprechpartner/Betreuer: Ansprechpartnerinnen/Betreuerinnen: Prof. Dr. Thomas Baaken, FH Münster Prof. Dr. Carola Strassner, FH Münster Dr. Gerry Urwin, Coventry University Prof. Dr. Kirsten Schlegel-Matthies, Value creation in Universityindustry relationships: A view on stakeholder and relationship value from the perspective of academics in England Dr. Lisanne Kobold Fachbereich Wirtschaft Universität Paderborn Konsum und Suffizienz – Wann kann weniger mehr sein? Eine Untersuchung privater Haushalte in Deutschland Dr. Daniel Meiners Fachbereich Wirtschaft Ansprechpartner/Betreuer: Ansprechpartner/Betreuer: Designing Privacy-Preserving Personalized Public Display Systems Dr. Markus Schlamann Universität Vechta Sustainability in conventional agriculture and its impact on rural development: An exemplary analysis of investing in sustainable pig husbandry Fachbereich Elektrotechnik und Informatik Dr. Georg Wacker Ansprechpartner/Betreuer: Prof. Dr. Heinz-Georg Fehn, FH Münster Fachbereich Chemieingenieurwesen Prof. Dr. Andreas Czylwik, Ansprechpartner/Betreuer: Universität Duisburg-Essen Prof. Dr. Martin Kreyenschmidt, Synchronisation und Entzerrung in OFDM-SDMASystemen mit Lattice-Filtern Dr. Tobias Scholz Fachbereich Physikalische Technik Ansprechpartner/Betreuer: Prof. Dr. Wolfgang Buchholz, Prof. Dr. Ulrich Balz, FH Münster FH Münster Ansprechpartner/Betreuer: Prof. Dr. Johannes Ringel, Prof. Dr. Thorsten Claus, TU Dresden Prof. Dr. Klaus Dickmann, FH Münster Universität Leipzig Prof. Dr. Rainer Lasch, TU Dresden Prof. Dr. Andreas Ostendorf, Doing business with shrinking cities – a requirement profile for technical infrastructure companies Gestaltung der Supply Chain unter Berücksichtigung ausgewählter Wachstumsstrategien bei mittelständischen Unternehmen Ruhr-Universität Bochum Nanopartikelbildung beim Laserschweißen von Metallen FH Münster Prof. Dr. Matthias Otto, TU Freiberg Bestimmung der Polymermatrix von Kunststoffen mit der Röntgenfluoreszenzanalyse unter Anwendung der Partial Least Squares Regression Dr. Philipp Zellner Fachbereich Wirtschaft Prof. Dr. Wieland Appelfeller, FH Münster Prof. Dr. Thorsten Claus, TU Dresden Prof. Dr. Werner Esswein, TU Dresden Dr. Sebastian Schwung VU Amsterdam Fachbereich Chemieingenieurwesen The University-Business Cooperation Ecosystem: an Evidence-Based Approach for the Management of European University-Business Cooperation Ansprechpartner/Betreuer: Prof. Dr. Thomas Jüstel, FH Münster Prof. Dr. Rainer Pöttgen, Universität Münster Frequenzkonversion an anorganischen (Nano)kristallen Promotionen Promotionen 52 53 Entwicklung einer Methode zur intraorganisationalen Prozessstandardisierung DER LISSABON-PREIS 2016 Wissen gestaltet Europa – unter diesem Leitgedanken der Europäischen Union steht die Verleihung des Lissabon-Preises an der FH Münster. Mit der Auszeichnung prämieren wir herausragende Transferleistungen zwischen Hochschule und Gesellschaft. Sie ist mit 5.000 Euro dotiert. Ausgezeichnet. Die Preise der FH Münster Fachbereich Lissabon-Preis für Sozialwesen Transferleistungen zwischen Hochschule und Gesellschaft Entstanden und benannt nach dem Sondergipfel der Staats- und Regierungs- Prof. Dr. Aladin El-Mafaalani chefs der EU im März 2000 in der portugiesischen Hauptstadt, setzte sich die Lissabon-Strategie bis 2010 die Entwicklung der Europäischen Union zum wettbewerbsfähigsten und IN DIE GESELLSCHAFT WIRKEN dynamischsten wissensbasierten Wirtschaftsraum der Welt zum Ziel. Die Nachfolge hat „Europa 2020“ angetreten. Das Ziel: intelligentes, nachhaltiges und integratives Wachstum für Europa. Die FH Münster stellt sich mit ihrem Bildungsangebot und ihrer Forschungsarbeit in den Dienst der Menschen unserer Gesellschaft – diese „Third Mission“ ist tief bei uns verankert. Die diesjährigen Preisträger leben diese Überzeugung auf AUSGEZEICHNET FÜR: öffentlichen Ringvorlesungen ermöglicht er einen erfolgreichen Transfer in die Gesellschaft. Die Dritte Mission der Hochschulen umfasst den wechselseitigen Austausch zwischen Wissenschaft und ihrer Umwelt. Der Preisträger erfüllt mit seiner Arbeit diesen Anspruch auf herausragende Art und Weise: All das macht ihn zum verdienten Preisträger im Sinne der „Third Mission“. Prof. Dr. Aladin El-Mafaalani leistet durch seine Forschung zu Migration, Integration oder Präventionsstrategien bei politischer und religiöser Radikalisierung im Jugendalter einen wichtigen Beitrag für eine friedliche Gesellschaft. Als Berater von Ministerien, Mitglied in Verbänden und Netzwerken oder Organisator von bemerkenswerte Weise. s i re -P on ab ss Li Lissabon-Preis 57 Fachbereich Lissabon-Preis für Sozialwesen Transferleistungen zwischen Hochschule und Gesellschaft Prof. Dr. Joachim Merchel IN DIE GESELLSCHAFT WIRKEN IMPRESSUM AUSGEZEICHNET FÜR: HERAUSGEBER Präsidium der FH Münster gremien leistet er einen wichtigen Beitrag zum Wissensaustausch zwischen Hochschule und Gesellschaft. Die Dritte Mission der Hochschulen umfasst den wechselseitigen Austausch zwischen Wissenschaft und ihrer Umwelt. Der Preisträger erfüllt mit seiner Arbeit diesen Anspruch auf herausragende Art und Weise: All das macht ihn zum verdienten Preisträger im Sinne der „Third Mission“. Prof. Dr. Joachim Merchel verbessert durch seine Arbeit die Organisation und das Management in der Sozialen Arbeit – und legt damit den Grundstein für soziale Gerechtigkeit und ein besseres Leben für hilfsbedürftige, oft junge Menschen. Hüfferstraße 27, 48149 Münster www.fh-muenster.de REDAKTION UND TEXT Rolf Laakmann FOTOS Foto der Präsidentin von Robert Rieger, Absolventenfotos von den Absolventen, HWK, Pressestelle, Foto von Prof. El-Mafaalani von Wilfried Gerharz, Foto von Prof. Merchel Durch ein großes Angebot an Fortbildungen, Vorträgen und Handlungsweisen für die Praxis sowie als Mitglied in bundesweiten Fach- von Ulrike Dammann GESTALTERISCHES KONZEPT, SATZ + LAYOUT BOK + Gärtner GmbH Münster Lissabon-Preis 58 Li s sa bo n- Pr ei s www.bokundgaertner.de Mai 2016 Ausgezeichnet.