Ausgezeichnet.

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Ausgezeichnet.
Ausgezeichnet.
Die Preise der FH Münster
2016
Ausgezeichnet.
Die Preise der FH Münster
2016
Prof. Dr. Ute von Lojewski
LIEBE ABSOLVENTINNEN
Präsidentin
UND ABSOLVENTEN,
Sie haben es geschafft! Nach
Jahren hoffentlich intensiver und
teilweise vielleicht auch mühevoller Studien haben Sie Ihr Studium
erfolgreich abgeschlossen. Dass
Sie dieses hervorragend bewältigt
haben, beweisen Sie mit Ihren
anspruchsvollen Abschlussarbeiten,
in die diese Broschüre einen
kleinen Einblick gibt.
der FH Münster
Mit der Lektüre informiert man sich aber nicht
nur über die ausgezeichneten Abschlussarbeiten, sondern man bekommt auch einen Eindruck
von der Vielfalt und Interdisziplinarität unserer
Hochschule. Wir lehren und forschen zu ingenieurwissenschaftlichen Fragestellungen ebenso
wie zu Aufgaben aus den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, von Herausforderungen in der
Gestaltung bis hin zum Thema Gesundheit.
Gesundheit war auch das Motto des vergangenen Jahres, in dem die Gesundheitsvorsorge in
unserer Hochschule noch stärker in den Fokus
gerückt wurde als sonst. Denn Burn-out, Stress,
Rückenschmerzen oder Bewegungsmangel sind
heute weitverbreitet – und betreffen leider auch
die Studierenden und Beschäftigten der FH
Münster. Da nur gesunde Studierende ihr Studium erfolgreich meistern und nur gesunde
Mitarbeitende wirklich motiviert ans Werk gehen, legt die Hochschulleitung sehr viel Wert
darauf, die Gesundheit ihrer Angehörigen aktiv zu fördern und langfristig zu erhalten. Im
letzten Jahr haben wir dazu viele Aktionen wie
Ergonomie-, Verkehrssicherheits- und Gesundheitstage angeboten. Vielleicht hat der eine
oder andere von Ihnen an einem Ernährungscheck teilgenommen, einen leckeren gesunden
Smoothie gekostet oder sich auf einem der
Massagestühle entspannt.
Die Hochschulleitung erachtet das Thema Gesundheit für so bedeutsam, dass auch das Jahr 2016 dem
Jahresmotto „Gesundheit“ gewidmet wird. Deshalb
vergibt die Hochschule auch den diesjährigen Sonderpreis zu diesem Thema – er geht an einen Absolventen aus dem Fachbereich Design.
Liebe Preisträgerinnen, liebe Preisträger, mit Ihrem Abschluss an der FH Münster stehen Ihnen
viele Wege offen – dass Sie für die Zukunft gut
gerüstet sind, haben Sie mit Ihren ausgezeichneten Abschlussarbeiten bewiesen. Ich wünsche
Ihnen, dass Sie die für sich richtigen Entscheidungen treffen und Ihre Chancen nutzen. Und
behalten Sie die FH Münster in guter Erinnerung!
Editorial
Die Preise und Preisträger der FH Münster:
DER BERNARDRINCKLAKE-PREIS
DER
HOCHSCHULPREIS
↗ 10
Fachbereich
Architektur
10
Stefan Heß
11
Sebastian Neimeier
Fachbereich
Wirtschaft
41
Nico Volbert
Fachbereich
Bauingenieurwesen
12
Ute Schmiedel
13
Holger Urban
Fachbereich
Maschinenbau
41
Antonia Kappel
Fachbereich
Chemieingenieurwesen
14
Andreas Geiger
15
Michael Ehrentraut
Fachbereich
Design
16
↗ 43
Boris Bromberg
Fachbereich Elektrotechnik
und Informatik
18
Nils Wortmann
19
Hendrik Haase
Fachbereich
Energie · Gebäude · Umwelt
20
Andre Hülskötter
21
Jan Ortmann
Fachbereich
Gesundheit
22
Cora Friese und
Stephanie Henning
23
Markus Fecke
Fachbereich Maschinenbau
24
Nico Volbert
25
Maximilian Passmann
Fachbereich Oecotrophologie ·
Facility Management
26
Julia Wierzoch
27
Pia Wellmann
Fachbereich
Physikalische Technik
28
Dennis Vogt
29
René Hilgemann
Fachbereich
Sozialwesen
30
Sabine Cornelia Gebauer
31
Fachbereich
DER SONDERPREIS
»GESUNDHEIT«
↗ 39
Fachbereich
Design
45
Johann Krebs
DER
DAAD-PREIS
Fachbereich
Wirtschaft
49
↗ 47
Kateryna Prokopovych
PROMOTIONEN
↗ 51
52 . 53
Kamila Szmyt
DER
LISSABON-PREIS
Wirtschaft
32
Tobias Voß
33
Antonia Kappel
Institut für
Berufliche Lehrerbildung
34
Jill Katrin Hergemöller
35
Silvia Ruhuza
Fachbereich
Sozialwesen
57
Prof. Dr.
Aladin El-Mafaalani
Institut für
Technische Betriebswirtschaft
36
Leon Bergmann
37
Alexander Hölker
Fachbereich
Sozialwesen
58
Prof. Dr.
Joachim Merchel
↗ 55
DER HOCHSCHULPREIS
2016
Gerade einmal ein Prozent aller Absolventen eines Jahrganges erhält ihn:
den Hochschulpreis.
Jedes Jahr kürt das Präsidium gemeinsam mit der Gesellschaft der Förderer
der Fachhochschule Münster e. V. (gdf)
auf Vorschlag der Fachbereiche und
Zentralen Wissenschaftlichen Einrichtungen die besten Abschlussarbeiten.
Ausgezeichnet.
Die Preise der FH Münster
Fachbereich
Betreuung
Fachbereich
Betreuung
Architektur
Prof.
Michael Schanné
Architektur
Prof. Kazuyuki
Blumfeld-Hanada
Thema
Prof. Joachim
Schultz-Granberg
Thema
Prof. Joachim
Schultz-Granberg
Transformation – ein Kolumbarium
Marktlücke
für die Stadt Basel
Stefan Heß
Sebastian Neimeier
Bachelor
Master
URBANE TRAUER
BERLINER MARKTLÜCKE
AUSGEZEICHNET FÜR:
AUSGEZEICHNET FÜR:
Weg zu dieser Idee führte den Absolventen
zunächst in die Geschichte: Er analysierte
die geographische Lage von Begräbnisstätten
europäischer Städte und deren Infrastruktur
im städtischen Gefüge. Auf Basis der historischen Analyse und aktuell steigenden Akzeptanz von Einäscherungen leitete er seinen
Entwurf für ein Kolumbarium ab.
Einer der Hauptgründe für ein Leben in der
Stadt ist die Zentralität: Sie bietet hohe Verfügbarkeiten, eine große Auswahl und kurze Wege. Doch nicht immer lässt sich dieser
Anspruch in aller Konsequenz umsetzen. Ein
bedeutsames Beispiel ist der Tod. Denn viele
Trauer- und Begräbnisstätten sind bis heute
außerhalb der Stadt verortet. Doch warum
sollte man diesen Teil des Lebens aus der Stadt
verbannen? Und wie kann man ihn integrieren? Stefan Heß gibt darauf in seiner Bachelorarbeit für die Stadt Basel eine Antwort.
Mitten im Zentrum Basels entwirft Heß eine
urbane Begräbnisstätte in rötlichem Sichtbeton. Durch seine zentrale Position und die
Integration einer Bibliothek funktioniert das
Kolumbarium dabei auch als Anlaufstelle für
Informationssuchende – und wird so zu einem
kulturellen Ort für die Bewohner der Stadt.
„Aufgabe eines Architekten ist es, innovative Lösungsansätze zu finden, ohne sich oder
andere zu kopieren“, betont Prof. Michael
Schanné, der den Absolventen betreute:
„Gleichzeitig muss er jedoch einen sensiblen
Blick für die Baulücke und den städtischen
Kontext behalten.“ Heß füllt diese Lücke mit
einem Kolumbarium, einem urbanen Sakralraum für die Aufbewahrung von Urnen. Der
nenraum entstehen die für Berlin typischen
Höfe, die rational gestalteten Wohnbereiche
zitieren die kühlen Elemente der Plattenbauten und die heutige sandige Brachfläche lässt
er mit einem Skulpturgarten im Obergeschoss
aufleben. „Der Charakter des Ortes wird so
gleichsam bewahrt und weiterentwickelt“, honoriert Prof. Kazuyuki Blumfeld-Hanada, der
den Absolventen betreute. In dieser anderen
Welt über der Markthalle schaffen halböffentliche Nutzungen wie Galerien oder Ateliers
neue Räume für das Künstlerquartier – und
lassen so das Tacheles wieder aufleben.
Das Johannisquartier in Berlin ist schon oft in
den Mittelpunkt von Interessenskonflikten
zwischen Anwohnern, Politik und Investoren
geraten – nicht zuletzt auch wegen des schillernden Kunstvereins „Tacheles“, der das Bild
des Areals bis heute prägt. Die Auseinandersetzungen haben – zumindest baulich – zu
einem Stillstand geführt: Das Quartier ist die
letzte große Brachfläche in Berlin Mitte. In
seiner Masterarbeit zeigt Sebastian Neimeier,
wie ein Neuanfang gelingen könnte.
In den Mittelpunkt stellt er dabei eine Markthalle: nicht nur architektonisch, sondern
auch als sozialen und kulturellen Handelsraum. Der Entwurf abstrahiert und interpretiert die für Markthallen charakteristische
Bogenform neu und markiert so öffentliche
und gewerbliche Nutzungen. Denn auf dem
Areal soll nicht nur gehandelt, sondern auch
gewohnt werden. Der Absolvent ging dabei
auf prägende Merkmale der Stadt ein: Im In-
Neimeiers Arbeit zeigt: Die scheinbare Unvereinbarkeit der Interessen, die diesen Ort hat leblos werden lassen, kann durchbrochen werden.
Hochschulpreis
Hochschulpreis
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11
Fachbereich
Betreuung
Fachbereich
Betreuung
Bauingenieurwesen
Prof. Dr.
Sabine Flamme
Bauingenieurwesen
Prof. Dr.
Dietmar Mähner
Thema
Matthias Röhring
Thema
Dr. Jörg Menke
Stand und Perspektiven der
Bewertung von ausführungstechnischen
stoffstromorientierten Entsorgung
Problempunkten bei der Herstellung
von Windenergieanlagen
von Großbohrpfählen im Grundwasser im Kelly-
mit Schwerpunkt Rotorblatt
oder Greiferverfahren unter besonderer
Berücksichtigung der Betoneigenschaften
und des Betoneinbaus
Ute Schmiedel
Holger Urban
Bachelor
Master
ROTORRECYCLING
AUF SICHEREM STAND
AUSGEZEICHNET FÜR:
AUSGEZEICHNET FÜR:
fehlungen für die Aufbereitung von Rotorblättern abzuleiten. Schmiedel schätzte dazu
zunächst die zukünftige Entsorgungsmenge
aus den Anlagen und deren voraussichtliche
Zusammensetzung ab. Danach führte sie erste Rückbau- und Aufbereitungsversuche mit
demontierten Rotorblättern durch. Die Absolventin zeigt: Je nach Material sind viele
Entsorgungs- und Verwertungswege möglich –
zum Beispiel als Ersatzbrennstoff, Rohstoff im
Zementwerk oder hochwertige Sekundärfaser.
Die Windkraft ist die Nummer eins im Ranking der erneuerbaren Energien. Doch die
große Verbreitung von Windenergieanlagen
(WEA) führt viele Jahre nach Einführung der
Technologie heute auch zu Herausforderungen: Denn mittlerweile fallen auch größere
Mengen an ausgedienten WEA zur Entsorgung an. Zwar lassen sich bereits bis zu 90
Prozent im Sinne der Kreislaufwirtschaft stofflich verwerten – für die Rotorblätter hingegen
existiert kein belastbarer Entsorgungsweg. In
ihrer Bachelorarbeit suchte Ute Schmiedel
daher nach Möglichkeiten, diese Verwertungslücke zu schließen.
Die Arbeit entstand in Kooperation mit der
Stratmann Städtereinigung GmbH & Co. KG,
die die Ergebnisse nun für die Entwicklung
ihrer Entsorgungskonzepte nutzen kann.
„Vor allem die Abmessungen und die stoffliche Zusammensetzung erschweren die mechanische Aufbereitung und Entsorgung der
Rotorblätter“, berichtet Erstprüferin Prof. Dr.
Sabine Flamme. Ziel der Arbeit war es, die
wesentlichen Herausforderungen beim Rückbau der WEA herauszuarbeiten und Emp-
von rund 45 Metern und stehen dann vollständig im Grundwasser.“ Entstehen hier bei
der Betonage Probleme, lassen sie sich später
nur schwer und sehr kostenintensiv beheben. Urban prüfte daher, wo Schwachstellen
bestehen und welche Auswirkungen daraus
folgen. Dazu wertete er etablierte technische Möglichkeiten systematisch aus, suchte
nach Lösungsansätzen auf Baustellen sowie
in der Literatur und befragte Experten nach
deren Erfahrungen.
Pfähle sorgen dafür, dass Bauwerke auch unter schwierigen Bedingungen entstehen können – zum Beispiel eine Stadt auf instabilem
Untergrund oder eine Brücke über eine Meeresenge. Das Prinzip machen sich Menschen
seit der Steinzeit zunutze: Pfähle dringen so
tief in den Boden ein, bis sie auf belastbaren
Grund stoßen. Heute kommen häufig Bohrpfähle aus Beton zum Einsatz. Deren Herstellung ist anspruchsvoll und von vielen Einflüssen abhängig. Holger Urban untersuchte
in seiner Masterarbeit, welche Punkte besonders kritisch sind.
Die Arbeit entstand in Kooperation mit der
Bilfinger Spezialtiefbau GmbH. Die entwickelten Arbeitsanweisungen für die Baustelle helfen dort, die identifizierten Schwachstellen
zu minimieren.
Bohrpfähle entstehen, indem man einen gebohrten oder ausgehobenen Hohlraum mit
Beton auffüllt. „In der Vergangenheit konnten der Betoneinbau und die Betoneigenschaften als Verursacher einiger schwerwiegender Schadensfälle identifiziert werden“,
berichtet Erstbetreuer Prof. Dr. Dietmar Mähner: „Solche Pfähle reichen bis zu einer Tiefe
Hochschulpreis
Hochschulpreis
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13
Fachbereich
Betreuung
Fachbereich
Betreuung
Chemieingenieurwesen
Prof. Dr.
Thomas Jüstel
Chemieingenieurwesen
Prof. Dr.
Hans-Arno Jantzen
Thema
Dr.
Frank Clemens
Thema
Prof. Dr.
Volkmar Jordan
3D Printing of Lead Zirconate
Numerische Untersuchungen
Titanate Grid Structures by
zur Mischgüte beim Rühren
Tailoring the Process Parameters
von viskoplastischen Fluiden
and the Feedstock
Andreas Geiger
Michael Ehrentraut
Bachelor
Master
ELEKTRONIK DRUCKEN
GUTE MISCHUNG
AUSGEZEICHNET FÜR:
AUSGEZEICHNET FÜR:
dimensional „gedruckt“. Für die Herstellung
des Filaments ermittelte Geiger das optimale
Verhältnis von magnetischem, piezokeramischem Pulver und der thermoplastischen
Trägermasse. Aus der so entstandenen homogenen Masse extrudierte der Absolvent
schließlich das Filament und nutzte es als
„Tinte“ für den 3D-Drucker. Die ausgedruckten Scheiben wurden im Ofen gebrannt. Auf
diese Weise entstanden Keramikgitter mit
ferroelektrischen Eigenschaften.
Moderne Elektronik lebt von ihrer Geschwindigkeit. Neben dem Prozessor nimmt hierbei auch der Speicher eine zentrale Rolle ein.
Handys, Tablets oder hochwertige Computer
setzen daher auf den schnellen Flash-Speicher,
der die klassische und langsame Festplatte
abgelöst hat. Den nächsten Geschwindigkeitssprung soll der sogenannte Ferroelectric
Random Access Memory bringen. Dieser superschnelle Speicher basiert auf ferromagnetischen Bauteilen. In seiner Bachelorarbeit prüfte Andreas Geiger, ob man die dazu nötigen
Strukturen mit einem 3D-Drucker herstellen
kann – und betritt damit Neuland.
Erste Versuche bei einer Firma in der Schweiz
haben gezeigt, dass das neue Verfahren in
der Industrie umsetzbar ist. Dort gibt es nun
auch ein weiterführendes Projekt.
„Bisher gibt es keinen Hersteller von flexiblen Filamenten zum Drucken von ferroelektrischen Keramiken“, so Prof. Dr. Thomas
Jüstel, der die Arbeit als Erstprüfer betreute.
Beim 3D-Druck wird ein fadenförmiges, festes Druckmaterial – das Filament – im Druckkopf durch Wärme verflüssigt und dann drei-
mer mehr auch die funktionale Bauteil- und
Prozessbeschreibung“, berichtet Erstbetreuer Prof. Dr. Hans-Arno Jantzen. Einer der
möglichen Qualitätsindikatoren der Durchmischung ist die Ausbreitung von sogenannten Tracern, die sich innerhalb des Mischgutes nachverfolgen lassen. „Diese Methodik
ist jedoch sehr rechenintensiv“, so Jantzen.
Ehrentraut suchte daher nach einem anderen
Indikator – und bestätigte in seiner Arbeit
das Konzept der sogenannten Kaverne.
Ganz gleich ob Kunststoff, Zahnpasta oder
Beton: In nahezu allen Industriezweigen
werden Güter auf ihrem Weg vom Ausgangsmaterial zum Produkt gerührt –­ und häufig
mit anderen Bestandteilen vermischt. Ob
eine möglichst homogene Verteilung entsteht oder nicht, hängt maßgeblich von der
Viskosität der Mischgüter ab. Besonders bei
zähflüssigen Stoffen können im Rührbehälter Bereiche entstehen, die nur sehr schlecht
durchmischt werden. Rührwerkshersteller
aus der chemischen Verfahrenstechnik optimieren daher ihre Systeme in vielen Fällen
vorab in einer Computersimulation. In seiner
Masterarbeit untersuchte Michael Ehrentraut
eine neuartige Methodik, dies auch für die
Auslegung von Rührwerken in Biogas-Fermentern zur Anwendung zu bringen.
Kavernen sind Bereiche im Behälter, in denen
die Fließgrenzspannung überschritten wird
und deshalb eine Durchmischung stattfindet.
Ehrentraut konnte in seiner Arbeit zeigen,
dass bei der Berechnung der Kavernengröße
statt der Fließgrenzspannung die Geschwindigkeit als Kriterium genutzt werden kann.
So wird die rechnerische Bewertung der
Mischschgüte im gesamten Behälter auch mit
vereinfachten Rechenmodellen möglich.
„Die zunehmend in den Rechner verlagerte Produktentwicklung erlaubt mittlerweile
nicht nur die rein geometrische, sondern im-
Hochschulpreis
Hochschulpreis
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Fachbereich
Betreuung
Design
Prof.
Felix Scheinberger
Thema
Prof.
Rüdiger Quass von Deyen
Die Finger an den Füßen
Boris Bromberg
Bachelor
FINGER AN DEN FÜSSEN
Der diesjährige
Sonderpreis „Gesundheit“ geht
an einen Absolventen
des Fachbereichs Design.
AUSGEZEICHNET FÜR:
Kinderbücher erzählen von Helden, sprechenden Tieren und einsamen Prinzessinnen.
Oder nicht? Zumindest nicht unbedingt. Vor
allem dann nicht, wenn die eigentliche Zielgruppe längst kein Kind mehr ist. Mit seiner
Bachelorarbeit präsentiert Boris Bromberg ein
Kinderbuch für Erwachsene. Statt einer idealisierten Wunschvorstellung schildert er dort
eine wirklichkeitsnahe Kindheit voller Belanglosigkeiten, Träume, kleiner Misserfolge,
Ängste und unfreiwilliger Komik.
in ihrer Anwendungs- und Zielorientiertheit
methodisch bleibt“, honoriert Erstbetreuer
Prof. Felix Scheinberger die fachliche Qualität der Arbeit. Im Mittelpunkt steht dabei die
Technik der Handzeichnung: Alle Illustrationen und Schriften entstanden per Hand. Dadurch lässt Bromberg den Eindruck entstehen,
dass es auch ein Zehnjähriger sein könnte, der
in den Episoden zu Wort kommt. Auf diese
Weise schafft er Authentizität, ohne dabei den
„Draht“ zum erwachsenen Leser zu verlieren.
In „Die Finger an den Füßen“ geht es um das
Unspektakuläre, das medial wenig Verwertbare, um Alltäglichkeit und um die Schilderung
eines ganz normalen Lebens: von nervenden
Eltern, geplatzten Träumen und dem Sieg
der Blauäugigkeit.
Das Buch wurde unmittelbar nach der Fertigstellung vom renommierten Kettler Verlag
publiziert und ist im Handel erhältlich.
„Seine Arbeit zeichnet sich dadurch aus, dass
sie offen und experimentell die Inhalte ihrer
Auseinandersetzung umkreist, dabei aber stets
Hochschulpreis
16
↗ Erfahren Sie mehr
auf Seite 45.
Fachbereich
Betreuung
Fachbereich
Betreuung
Elektrotechnik und
Informatik
Prof. Dr.
Nikolaus Wulff
Elektrotechnik und
Informatik
Prof. Dr.
Jürgen te Vrugt
Thema
Axel Hessenkämper
Thema
Dr.
Carsten Cruse
Modellbasierte Modellierung
Automatische Generierung
von industriellen Zentrifugen
von Klassifikationssystemen
mit Codegenerierung
für Steuerungssysteme
Nils Wortmann
Hendrik Haase
Bachelor
Master
CODEGENERATOR
SCHRITT FÜR SCHRITT
AUSGEZEICHNET FÜR:
AUSGEZEICHNET FÜR:
werfen“, erläutert Erstbetreuer Prof. Dr. Nikolaus Wulff: „Aus dem so erstellten Modell
heraus erstellt dann ein Codegenerator die
eigentliche Applikation.“ Um das zu ermöglichen, entwickelte der Absolvent eine eigene
Meta-Programmiersprache – die „Centrifuge
Modelling Language“, mit der er schließlich
die Anwendersoftware „Centrifuge Modelling Tool“ umsetzen konnte. Auf diese Weise
sparen die Nutzer der Zentrifugen nicht nur
Kosten für Informatikexperten, sie machen
auch das produktions- und verfahrenstechnische Wissen der eigenen Fachkräfte „an der
Maschine“ nutzbar.
In der Industrie kommen Zentrifugen zum
Einsatz, um unterschiedlich feste Stoffe voneinander zu trennen: zum Beispiel Sahne
von Milch, Öl von Wasser oder Metallteile
von Verunreinigungen. Jedes Anwendungsfeld erfordert dabei eine maßgeschneiderte
Steuerungssoftware. Häufig sind Neukonfigurationen nötig. Diese Programmierarbeiten sind so komplex, dass sie nur von speziell geschulten, meist externen Technikern
durchgeführt werden können. Diese Experten haben jedoch in der Regel keine Kenntnisse über den eigentlichen Einsatzzweck der
Zentrifuge und das Produktionsverfahren, in
das sie eingebunden sind. Ziel der Bachelorarbeit von Nils Wortmann war es daher, eine
Anwendersoftware für die Fachkräfte vor Ort
zu entwickeln.
Die Arbeit entstand in Kooperation mit
der GEA Westfalia Separator GmbH. Die
Software ist dort bereits in einem Prototyp implementiert.
„Ohne weitere Programmierkenntnisse sollten die Mitarbeiter in die Lage versetzt werden, Steuerungsapplikationen visuell zu ent-
der Person ab, die sich mit dem Problem befasst“, macht Erstbetreuer Prof. Dr. Jürgen te
Vrugt deutlich: „Nur ein erfahrener Entwickler kann schnell gute Ergebnisse erzielen.“
Die von Haase präsentierte Lösung könnte
dies nun ändern. Möglich wurde dies durch
die Kombination von Statistik, überwachtem
Lernen und Heuristiken. Mit Hilfe eines iterativen Verfahrens wird ein Klassifikationssystem automatisch generiert: Dabei nähert
es sich Schritt für Schritt dem Optimum an,
indem Abläufe und Rechengänge systematisch variieren und die Güte des Systems bewertet wird.
Die digitale Bildverarbeitung hat in weiten Teilen der Industrie das menschliche Auge abgelöst: Moderne Lösungen können in höchster
Geschwindigkeit Dinge erkennen und bewerten – zum Beispiel in der Qualitätskontrolle
oder Produktion. Die meisten dieser Lösungen sind hochspezialisiert. Die Anbieter
von Bildverarbeitungstechnologien fangen
häufig mit jedem neuen Auftrag auf dem
sprichwörtlichen weißen Blatt Papier an.
Das erhöht die Kosten. Hendrik Haase entwickelte in seiner Masterarbeit daher eine
automatisierte Methodik zur Erstellung eines Basissystems, mit dem die Hersteller die
ersten Schritte der Entwicklung einsparen
können. Er arbeitete dazu eng mit der CLK
GmbH zusammen – und konnte dort auf
langjährigen Erfahrungen und Ideen des
Unternehmens aufbauen.
Neben der Entwicklung des theoretischen
Konzeptes realisierte der Absolvent einen
funktionstüchtigen Prototyp, der wesentliche Elemente der Bildverarbeitungskette automatisch generiert. Die vielversprechenden
Ergebnisse werden in der CLK GmbH weiter
aktiv entwickelt und testweise eingesetzt.
„Derzeit hängt die Realisierung einer Lösung
stark vom Verständnis und der Erfahrung
Hochschulpreis
Hochschulpreis
18
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Fachbereich
Betreuung
Fachbereich
Betreuung
Energie · Gebäude · Umwelt
Prof. Dr.
Bernd Boiting
Energie · Gebäude · Umwelt
Prof. Dr.
Christof Wetter
Thema
Stefan Bauer
Thema
Prof. Dr.
Peter Vennemann
Energieverbrauch in
Optimierung des Betriebs eines
Krankenhäusern / Entwicklung eines
Nahwärmenetzes mit
Konzepts zur Bewertung
Hilfe meteorologischer Daten am
der energetischen Situation
Beispiel der Gemeinde Saerbeck
Andre Hülskötter
Jan Ortmann
Bachelor
Master
TRANSPARENTE KOSTEN
GRÜNE WÄRME
AUSGEZEICHNET FÜR:
AUSGEZEICHNET FÜR:
Hohe Energiepreise und die Energieversorgungssicherheit stehen im Fokus von Unternehmen aller Branchen. Um die Effizienz zu
erhöhen und Einsparpotenziale aufzudecken,
sind Energiemanagementsysteme und Energieaudits bereits heute flächendeckend vorgeschrieben. Auch der Gesundheitssektor sucht
nach Möglichkeiten, Kosten zu reduzieren.
Doch gerade Krankenhäuser wurden oft über
Jahre ausgebaut, alte und neue Gebäudeteile
stellen hohe Anforderungen an die Analyse.
Andre Hülskötter untersuchte in seiner Bachelorarbeit, wie sich die energetische Situation trotzdem zuverlässig erfassen lässt.
ist oft zeit- und kostenintensiv. Der wichtigste Schritt ist daher, den Verantwortlichen
im Krankenhaus schnell und einfach Handlungsfelder aufzuzeigen, die ohne hohe Investitionen große Einsparpotenziale bieten.
Der Absolvent entwickelte dazu ein ExcelTool, das den Gesamtenergieverbrauch eines
Krankenhauses anhand spezifischer Sollwerte rasch erfasst und mit anderen Häusern
vergleichbar macht. Die hohe Anpassungsfähigkeit der Lösung und die Einbeziehung realer Verbrauchswerte ermöglichen dabei über
die Zeit eine immer höhere Zuverlässigkeit
der Abschätzung.
„Die Schnellerfassung und Auswertung eines
bestehenden Gebäudes ist ein grundsätzliches Problem, das bis dato eher pauschal
über Baualtersklassen und Faustwerte behandelt wurde“, berichtet Erstprüfer Prof. Dr.
Bernd Boiting. Denn die Einführung dafür
geeigneter Kontroll- und Analyseverfahren
Die kooperierende encadi GmbH hat die Ergebnisse der Arbeit bereits in die eigenen Beratungstätigkeiten übernommen.
Ein Großteil der Öffentlichkeit denkt bei erneuerbaren Energien an die Stromerzeugung –
dabei entfallen über 50 Prozent des Endenergieverbrauchs in Deutschland auf die Wärme.
Die Gemeinde Saerbeck hat es sich deshalb
zum Ziel gesetzt, ein mit grünen Energien
gespeistes Nahwärmenetz aufzubauen. Besonders sparsam ist es aber nur dann, wenn
Speicher- und Erzeugungskapazitäten flexibel
auf den aktuellen Bedarf angepasst sind. Jan
Ortmann entwickelte in seiner Masterarbeit
daher ein Tool, das das Netz durch die Einbindung von Wetterprognosen optimiert.
genter Regelungstechnik bei der Erzeugung
und Speicherung der Wärmeenergie. Ortmann wertete dazu zunächst die Qualität und
Zuverlässigkeit von Wetterprognosen des
Deutschen Wetterdienstes und Meteomedia
aus. Auf dieser Basis programmierte er dann
ein Simulationstool für Microsoft Excel. Das
Ergebnis: Ein auf Wetterprognosen abgestimmter Betrieb der Speicher könnte die
Speicherverluste um knapp sieben Prozent
reduzieren. Würde man den gesamten Prozess auf Basis der Daten optimieren, ließen
sich bis zu 18 Prozent einsparen.
„Klimadaten werden schon lange verwendet,
um Wärmebedarfe von Wohnungen, Gebäuden und ganzen Versorgungsnetzen einschätzen zu können“, berichtet Erstbetreuer Prof.
Dr. Christof Wetter. Die vom Absolventen
präsentierte Lösung ermöglicht es jedoch,
auch auf kurzfristige Wetterveränderungen
zu reagieren: zum Beispiel mit Hilfe intelli-
Die Gemeinde Saerbeck hat die Ergebnisse
der Arbeit in ihre Planung übernommen und
wird sie in den nächsten Jahren umsetzen.
Hochschulpreis
Hochschulpreis
20
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Fachbereich
Betreuung
Fachbereich
Betreuung
Gesundheit
Heidi Kuckeland
Gesundheit
Thema
Prof. Dr.
Kordula Schneider
Prof. Dr.
Märle Poser
Thema
Prof. Dr.
Andrea Zielke-Nadkarni
Akademisch primärqualifizierte
Ist-Analyse und Entwicklung
eines Konzeptes zur Reflexion
Pflegekräfte als Agenten der
von Praxiseinsätzen
Disseminierung und Implementierung
von Innovation und
in der Pflegeausbildung
Evidenz in der Pflegepraxis
Cora Friese und Stephanie Henning
Markus Fecke
Bachelor
Master
REFLEXION
HANDLUNGSFÄHIGKEIT
AUSGEZEICHNET FÜR:
AUSGEZEICHNET FÜR:
Schule jedoch nicht strukturiert reflektiert.“
Das verhindert eine Evaluation und Weiterverarbeitung des Erlebten. Henning und
Friese analysierten daher, welche Reflexionsmodelle, Instrumente und Methoden erforderlich sind, um die Auszubildenden besser
auf ihren Arbeitsalltag vorzubereiten. Dazu
führten sie auch eine Ist-Analyse an Gesundheits- und Pflegeschulen sowie Altenpflegeseminaren in Nordrhein-Westfalen durch. Insgesamt 85 Einrichtungen antworteten auf die
erstellten Fragebögen.
In ihrer Ausbildung werden viele angehende
Pflegefachkräfte zum ersten Mal mit schlimmen Schicksalen, schweren Krankheiten und
psychischen Leiden konfrontiert: Dort agieren sie im Spannungsfeld zwischen individuellen Klientenbedürfnissen und äußeren
Rahmenbedingungen. Hier entstehen häufig
Konflikte und Dilemmata, denen sie professionell begegnen müssen. Um das zu können,
müssen sie ihre Arbeit reflektieren. Doch bisher gibt es in der Ausbildung kaum Raum für
diesen wichtigen Schritt. Stephanie Henning
und Cora Friese entwickelten in ihrer Bachelorarbeit ein Konzept, mit dem sich dies ändern könnte.
Die Absolventinnen entwickelten auf dieser
Basis ein Konzept, das gestuft über die dreijährige Pflegeausbildung die systematische
und theoriegeleitete Auswertung der Praxiseinsätze umfasst – und leisten damit einen
wichtigen Beitrag zur Qualitätsentwicklung
in der Pflegepraxis und Pflegedidaktik.
„Reflexion ist ein bedeutender Schritt, um
einen Veränderungsbedarf oder Probleme
aufzudecken und anschließend Entwicklungsprozesse zu aktivieren“, erläutert Heidi
Kuckeland, die die Absolventinnen betreute: „Die Praxiseinsätze werden am Lernort
Mit Zunahme multimorbider Erkrankungen
steigt auch der Bedarf an gut geschulten Pflegekräften mit Expertenwissen. Gesetzgeber
und Hochschulen haben dazu vor einigen
Jahren spezielle Studienangebote für Auszubildende in Pflegeberufen geschaffen – um
durch akademisch primärqualifizierte Pflegekräfte eine professionelle und evidenzbasierte Pflegepraxis weiter zu befördern. Zehn bis
20 Prozent der Auszubildenden sollen in Zukunft diese Angebote an Hochschulen wahrnehmen. Entsprechend hoch sind die Erwartungen an ihre Kompetenz in der Praxis. In
seiner Masterarbeit untersuchte Markus Fecke, inwieweit dem akademisch erworbenen
Handlungswissen auch ein entsprechendes
Handlungsvermögen folgt.
prüferin Prof. Dr. Märle Poser. Ob Absolventen
der primärqualifizierenden Studienprogramme tatsächlich zur Bewältigung dieser Differenz beitragen, untersuchte der Absolvent auf
der Basis problemzentrierter Interviews. Den
theoretischen Unterbau lieferte der organisationssoziologische Neo-Institutionalismus, der
einen starken Bezug zu Personen, Gesellschaften und Organisationen legt.
Die Ergebnisse der Arbeit zeigen: Ob eine
Innovation dauerhaft in die Pflegepraxis Eingang findet, hängt neben dem Handlungswissen insbesondere vom Handlungsvermögen
sowie der sozialen Struktur ab, in die Absolventen „eingebettet“ sind. Eine wichtige Rolle nimmt hier das Pflegemanagement ein, um
akademische Pflegekräfte gemäß ihrer Qualifikation einzubinden und zu Trägern innovativer Handlungsroutinen werden zu lassen.
„Damit ist der Fokus der Fragestellung auf die
Theorie-Praxis-Differenz gerichtet, die in der
Disseminations- und Implementierungsforschung im Mittelpunkt steht“, erläutert Erst-
Hochschulpreis
Hochschulpreis
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Fachbereich
Betreuung
Fachbereich
Betreuung
Maschinenbau
Prof. Dr.
Hans-Arno Jantzen
Maschinenbau
Prof. Dr.
Stefan aus der Wiesche
Thema
Prof. Dr.
Jürgen Scholz
Thema
Prof. Dr. Franz Joos
Theoretische und experimentelle
Auslegung und Konstruktion
Grundsatzuntersuchung zur
der modularen Testsektion
Auslegung eines Rohrviskosimeters
eines geschlossenen Windkanals
für ORC Fluide
Nico Volbert
Maximilian Passmann
Bachelor
Master
IM FLUSS BLEIBEN
ORGANISCHE DAMPFKRAFT
AUSGEZEICHNET FÜR:
AUSGEZEICHNET FÜR:
Der Wirkungsgrad von Biogasanlagen ist ausbaufähig: Rund 40 Prozent des Eigenstrombedarfs entfallen zum Beispiel alleine auf
den Rührvorgang im Fermenter. Dieser wichtige Vorgang entscheidet über die Effektivität
der Methanproduktion.
Eine rechnergestützte Systementwicklung
könnte bei der Optimierung helfen. Die Simulation der sehr komplexen Strömungskinematik erfordert jedoch eine präzise Beschreibung
der Viskosität der Gärsubstrate – diese Daten
müssen experimentell ermittelt werden. Dazu
werden in praktischen Untersuchungen Viskositätsmessungen durchgeführt. Doch Standard-Viskosimeter kommen hier schnell an
ihre Grenzen. Nico Volbert entwickelte daher
ein Messgerät, dass auch im schwierigen Umfeld einer Biogasanlage einsetzbar ist.
Die zuverlässige und nachhaltige Erzeugung
elektrischer Energie ist eine der größten technologischen Herausforderungen der Zukunft.
Ein vielversprechender Lösungsansatz ist
der Organic Rankine Cycle (ORC): Mit ihm
können auch Wärmequellen mit geringem
Temperaturgefälle zur Energiegewinnung
genutzt werden. Das Grundprinzip findet
bereits in Kohlekraftwerken bei deutlich höheren Temperaturen und mit Wasserdampf
Verwendung. Die im ORC genutzten organischen Dämpfe verfügen jedoch über ein viel
komplexeres Strömungsverhalten und erfordern neue Messtechnologien. Maximilian
Passmann präsentiert in seiner Masterarbeit
einen wichtigen Baustein für den Aufbau eines Windkanals für ORC Fluide.
Die präsentierte Messmethode wird derzeit in
einen vergrößerten Maßstab übertragen und
soll künftig die genaue Vermessung real verwendeter Substrate ermöglichen.
Neue potenzielle Anwendungsgebiete, wie
beispielsweise die Nutzung industrieller
Abwärme, Geothermie oder die Möglichkeit
der dezentralen Stromerzeugung über Mini-
ORC-Anlagen, haben in den letzten Jahren zu
verstärkten Forschungsaktivitäten geführt.
„Doch die Entwicklung von Turbomaschinen
für ORC-Prozesse ist durch deren oftmals
geringen Wirkungsgrad herausfordernd“,
berichtet Erstprüfer Prof. Dr. Stefan aus der
Wiesche. Die von Passmann entwickelte
Testsektion für organische Fluide soll dabei
helfen, das strömungstechnische und thermodynamische Verhalten organischer Dämpfe besser zu verstehen. Sein mathematisch
anspruchsvolles Auslegungsverfahren basiert
auf einem ursprünglich in den 1990er Jahren
bei der NASA entwickelten Modell.
Die Arbeit war in ein großes Forschungsvorhaben der Hochschule eingebettet, an dessen
Ende ein gasdichter ORC-Windkanal stehen
wird. Passmanns Testsektion wird dort umgesetzt werden.
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Hochschulpreis
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Zur Stromerzeugung aus Biogas werden
verschiedene biogene Rohstoffe wie Gülle,
Pflanzenteile oder Bioabfälle durch anaerobe Prozesse vergoren. „Vor allem diese starke
Heterogenität der Substrate und die langen
Fasern im Fluid erschweren belastbare Messungen mit herkömmlichem Messequipment“,
macht Prof. Dr. Hans-Arno Jantzen deutlich,
der die Arbeit betreute. Der Absolvent entwickelte daher ein Rohrviskosimeter, das die
Zähigkeit des Fluids über die Messung des
Druckverlustes in einer Rohrstrecke ermittelt.
Herkömmliche Messgeräte basieren in den
meisten Fällen auf dem Rotationsprinzip. In
experimentellen Voruntersuchungen legte
Volbert die Grundlage für die Konzipierung
des Viskosimeters. Auf dieser Basis konstruierte er einen Prototyp, nahm ihn in Betrieb und
konnte so das Messprinzip bestätigen.
Hochschulpreis
25
Fachbereich
Betreuung
Fachbereich
Betreuung
Oecotrophologie · Facility Management
Prof. Dr.
Pirjo Susanne Schack
Oecotrophologie · Facility Management
Prof. Dr.
Anja Markant
Thema
Dr. Iris Hugendieck
Thema
Prof. Dr.
Lutz Weber
Zum Ernährungsverhalten
Wachstum und Entwicklung des
ethnischer Gruppen in Deutschland.
Ernährungszustandes bei chronisch
Optimierung des Verpflegungs-
niereninsuffizienten Säuglingen
angebotes der apetito AG
und Kleinkindern im präterminalen
in Gemeinschaftsunterkünften
und terminalen Stadium
Julia Wierzoch
Pia Wellmann
Bachelor
Master
FLÜCHTLINGSVERSORGUNG
KLEINE PATIENTEN
AUSGEZEICHNET FÜR:
AUSGEZEICHNET FÜR:
Die Absolventin setzte sich dazu zunächst
mit den Speisevorschriften des Islam auseinander. Danach interviewte sie mit einem
eigens erstellten Fragebogen Probanden zu
traditionellen Vor-, Haupt- und Nachspeisen.
Auch Speiseabfolgen, Zubereitungsarten und
Nahrungsmitteltabus konnte sie so erfassen.
Der große Flüchtlingsstrom ist beherrschendes Thema in Europa. Neben einer Unterkunft ist vor allem die Verpflegung eine der
wichtigsten Aufgaben. Fast 70 Prozent der
Asylsuchenden sind Moslems. Viele kommen
aus dem arabischen Raum. Dieser kulturelle
und religiöse Hintergrund hat auch Auswirkungen auf die Essgewohnheiten. Caterer
und Gemeinschaftsverpflegungseinrichtungen
versuchen daher, ihre bisher eingesetzten
Speisen anzupassen. In ihrer Bachelorarbeit
untersuchte Julia Wierzoch, welche Faktoren
hierbei zu beachten sind.
Die entwickelten Daten wurden der kooperierenden apetito AG zur Verfügung gestellt.
Das Unternehmen beliefert seit Längerem
Flüchtlingsunterkünfte in ganz Deutschland.
Mit den Ergebnissen der Arbeit kann es nun
Gerichte an die Vorlieben der Menschen in
den Flüchtlingsunterkünften anpassen.
„Viele Gerichte wurden unberührt wieder zurückgegeben und weggeworfen, weil sie nicht
bekannt oder nicht akzeptiert waren“, berichtet Prof. Dr. Pirjo Susanne Schack, die die Arbeit betreute. Das Ergebnis: hohe Kosten, Unzufriedenheit und viel Abfall. Ziel der Arbeit
war es daher, die Verpflegung an das Ernährungsverhalten der Flüchtlinge anzupassen.
Eine chronische Niereninsuffizienz birgt für
jeden Patienten große Gefahren. Das gilt besonders für Säuglinge und Kleinkinder. Eine
der Auswirkungen der Erkrankung ist die
Appetitlosigkeit: Sie führt häufig zu Unterernährung und verzögertem Wachstum –
im Einzelfall sogar mit lebensbedrohlichen
Folgen. Spezielle Ernährungspläne können
dabei helfen, die jungen Patienten zu stabilisieren. In ihrer Masterarbeit untersuchte Pia
Wellmann, welche Konzepte besonders vielversprechend sind.
zusetzen“, erläutert Prof. Dr. Anja Markant,
die die Absolventin betreute. Wellmann erfasste daher zunächst anhand von Daten
des kooperierenden Universitätsklinikums
Köln, welche Auswirkungen die dort durchgeführten Ernährungsinterventionen auf den
Ernährungszustand und das Wachstum von
Säuglingen und Kleinkindern hatten. Auf
dieser Basis konnte sie Optimierungspotenziale für die Versorgung dieser Patientengruppe identifizieren, die eine angemessene
Ernährung und Entwicklung ermöglichen.
Die Erstellung dieser speziellen Ernährungspläne ist komplex: Sie erfordern individuelle Anpassungen an die Grunderkrankung,
deren Schweregrad, Alter oder Laborwerte.
„Die derzeit existierenden nationalen und internationalen Ernährungsempfehlungen für
Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz
sind aber nicht präzise genug, um sie für
Säuglinge und Kleinkinder in der Praxis um-
Die Ergebnisse der Arbeit liefern dem Klinikum jetzt eine belastbare Grundlage zur
bedarfsangepassten Modifikation der ernährungsmedizinischen Interventionen.
Hochschulpreis
Hochschulpreis
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27
Fachbereich
Betreuung
Fachbereich
Betreuung
Physikalische Technik
Prof. Dr.
Uvo Hölscher
Physikalische Technik
Prof. Dr.
Uvo Hölscher
Thema
Dr. Ulf Pilz
Thema
Prof. Dr.
Stephan Dutke
Entwicklung eines Konzeptes zur
Analyse radiometrischer Störeinflüsse
und Entwurf und Konstruktion
Überprüfung des minimalen
eines Referenzkörpers zur Verbesserung
Risikowissens nach erfolgter Einweisung
der absoluten Temperaturgenauigkeit
am Beispiel der HF-Chirurgie
einer LWIR-Kamera
Dennis Vogt
René Hilgemann
Bachelor
Master
KONTAKTLOS MESSEN
KEIN FREIFAHRTSCHEIN
AUSGEZEICHNET FÜR:
AUSGEZEICHNET FÜR:
größten Hürden: die Verbesserung der Genauigkeit der Temperaturmessung. Zahlreiche Störeinflüsse können die Messung
stören. Diese analysierte der Absolvent,
konnte so Messabweichungen voraussagen
und präzise abschätzen. Mit einem Referenzkörper hat er die Aufgabe schließlich
gelöst: Vogt steigerte die Genauigkeit um das
Fünfzehnfache und übertrifft deutlich die
klinischen Anforderungen.
Die meisten Menschen setzen zur Bestimmung der Körpertemperatur vermutlich
noch ein klassisches Thermometer ein – und
messen im Mund oder unter der Achsel. Mittlerweile gibt es auch einfache, berührungslos arbeitende Geräte. Für zuhause ist deren
Leistung ausreichend. In der klinischen Anwendung sind die Ärzte jedoch auf weitaus
genauere Instrumente angewiesen: zum Beispiel auf der Intensivstation für Frühgeborene. Spezielle Infrarotkameras sind hier die
Zukunft. Dennis Vogt überprüfte in seiner
Bachelorarbeit, wie sich die Geräte für den
speziellen Einsatz in der Versorgung von
Frühgeborenen verbessern lassen.
Mit den Ergebnissen kann die kooperierende
Drägerwerk AG & Co. KGaA die berührungslose Überwachung der genauen Körpertemperatur von Neugeborenen realisieren. Und noch
wichtiger: Die frühgeborenen Säuglinge werden im Inkubator durch die berührungslose
Überwachung deutlich weniger belastet und
können dadurch schneller heranwachsen.
„Die berührungslose, optische Temperaturmessung wird in der Intensivmedizin zurzeit noch nicht eingesetzt, weil grundlegende Schwierigkeiten noch nicht gelöst waren“, berichtet Prof. Dr. Uvo Hölscher, der
die Arbeit als Erstprüfer betreute. Eine der
am Beispiel von Hochfrequenzchirurgiegeräten ein grundlegendes Konzept zur Abfrage
von risikorelevantem Wissen zu entwickeln –
und so die eingewiesenen Personen zu prüfen. Hilgemann analysierte dazu rechtliche
Bestimmungen, definierte Lernziele und entwarf eine Bewertungsmethodik. Den daraus
abgeleiteten schriftlichen Test überprüfte der
Absolvent schließlich experimentell mit 19 Anwendern aus der Praxis.
Um Technologie nutzen zu können, benötigt
man das entsprechende Wissen: Es beginnt
bei der Anleitung für den Fernseher und endet beim Pilotenschein. Je komplexer die Aufgabe, desto höher ist auch der Lernaufwand.
Das ist bei Medizinprodukten nicht anders.
Gleichwohl ist die Nutzung solcher Technologien aber häufig mit einem hohen Risiko verbunden: Anwendungsfehler haben direkten
Einfluss auf das Wohl des Patienten. Umso
überraschender ist es, dass dieses Wissen
zwar vermittelt wird, es aber keine Regelung
für die Überprüfung des Lernerfolges gibt. In
seiner Masterarbeit zeigt René Hilgemann,
wie man diesen Missstand lösen könnte.
Die Ergebnisse zeigen: Krankenhausmitarbeiter weisen ohne Drucksituation eine Tendenz
zur Selbstüberschätzung des eigenen Wissens
auf – mit möglicherweise fatalen Folgen in
der Praxis. Hilgemanns Konzept kann dieses
Risiko mindern.
„Die zum Teil gravierenden Mängel in den
gesetzlich geforderten Einweisungen in die
sichere Anwendung von Medizinprodukten
werden zwar häufig beklagt, aber sonst nicht
weiter thematisiert“, schildert Erstprüfer
Prof. Dr. Uvo Hölscher. Ziel der Arbeit war es,
Hochschulpreis
Hochschulpreis
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29
Fachbereich
Betreuung
Fachbereich
Betreuung
Sozialwesen
Prof. Dr.
Horst Blatt
Sozialwesen
Prof. Dr.
Hanns Rüdiger Röttgers
Thema
Prof. Dr.
Stephan Barth
Thema
Caterina Metje
Trauma – eine Wirklichkeits-
Menschen mit
konstruktion? Systemtheoretische
Autismus-Spektrum-Störung
Betrachtung zum Umgang
in Polen
mit traumatisierten Menschen
in der Sozialen Arbeit
Sabine Cornelia Gebauer
Kamila Szmyt
Bachelor
Master
SCHICKSALSSCHLÄGE
VOM NACHBARN LERNEN
AUSGEZEICHNET FÜR:
AUSGEZEICHNET FÜR:
solventin daher eine systemtheoretische
Perspektive: Das Individuum als Teil der Gesellschaft wird im Kontext der gesellschaftlichen Beziehungen und Wechselwirkungen
betrachtet. Daraus leitete sie schließlich beispielhaft allgemeine, bedürfnisgerechte Leitlinien zur Stabilisierung der Persönlichkeit
und einer Wiederherstellung ihrer Handlungsfähigkeit ab.
Überall dort, wo mit Menschen gearbeitet
wird, trifft man auch auf ihre Schicksale.
Rund 50 Prozent der älteren Deutschen sind
laut Studien durch lang zurückliegende
Kriegserlebnisse traumatisiert. Gleiches gilt
ganz aktuell auch für viele der zu uns kommenden Flüchtlinge. In der Sozialen Arbeit
ist daher der Umgang mit Traumata ein zentrales Thema. Dazu benötigen Sozialarbeiter
Leitlinien, die ihnen in der Praxis helfen. Sabine Gebauer zeigt in ihrer Arbeit, wie solche
Hilfestellungen entstehen können.
Für den konkreten Umgang mit betroffenen
Menschen schlägt Gebauer eine schrittweise
Annäherung vor: Trauma erkennen, erklären,
verstehen und damit umgehen. Zudem berücksichtigt sie auch mögliche Rückwirkungen auf die Fachkräfte, die durch die Arbeit
mit traumatisierten Menschen selbst betroffen werden können.
„Soziale Arbeit ist darauf angewiesen, ihre
Klientel durch fachliches Handeln nachweisbar zu befähigen, ihr Leben auch unter
schwierigen Bedingungen zu bewältigen und
so gut als möglich gesund zu werden“, erläutert Prof. Dr. Horst Blatt, der die Arbeit als
Erstprüfer betreute. Entscheidend ist dabei
die Art und Weise, wie der Traumadiskurs
geführt wird. In ihrer Arbeit wählte die Ab-
In der Behandlung von und im Umgang mit
Menschen mit Autismus-Spektrum-Störung
(ASS) gibt es trotz eines wissenschaftlichen
Konsenses bis heute keine einheitliche Praxis –
viele der angewandten „Therapien“ und „Methoden“ sind nicht evidenzbasiert. Das ist kein
rein deutsches Problem, wenngleich gerade
hierzulande die Versorgungslandschaft durch
mangelnde Standards und fehlende Personalqualifikation gekennzeichnet ist. Es kann
also hilfreich sein, über die Grenzen hinweg
nach Erfahrungen zu suchen. Zum Beispiel
in Polen: Dort existieren viele hoch spezialisierte Angebote für Autisten, deren Familien
und Betreuer. Anders als bei uns werden sie
jedoch zum großen Teil von gemeinnützigen
Organisationen angeboten. Kamila Szmyt
überprüft in ihrer Masterarbeit, ob diese
Maßnahmen greifen.
griffen“, so Erstprüfer Prof. Dr. Hanns Rüdiger
Röttgers, „die Situation ist aus wissenschaftlicher Sicht erfreulicher als die völlig zersplitterte Versorgungslandschaft in Deutschland.“
Dennoch stellen aus Sicht der Absolventin einige dieser Veränderungen nur auf den ersten
Blick einen Fortschritt dar. So werden zum Beispiel autistische Schüler zwar mit höherem Finanzaufwand gefördert als beispielsweise blinde – die eingesetzten Methoden sind jedoch
oft nicht treffsicher. Szmyt deckt eine Vielzahl
von Lösungen auf, die einen eher vordergründigen Nutzen haben. Dazu analysierte sie zugrundeliegende institutionelle, fachliche und
gesellschaftliche Mechanismen, berücksichtigte existierende Initiativen und setzte sich kritisch mit Therapiemethoden auseinander.
Die Ergebnisse der Arbeit sind nicht nur eine
Bestandsaufnahme der Situation in Polen, sie
ermöglichen auch neue Impulse für die Debatte in Deutschland.
„In den vergangenen Jahrzehnten wurden viele
Initiativen für Menschen mit ASS in Polen er-
Hochschulpreis
Hochschulpreis
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31
Fachbereich
Betreuung
Fachbereich
Betreuung
Wirtschaft
Prof. Dr.
Nina Michaelis
Wirtschaft
Prof. Dr.
Wolfgang Buchholz
Thema
Dr. Therese Kirsch
Thema
Prof. Dr.
Ingmar Ickerott
Development and application
Regional application of biofuels
for the logistics industry –
of a Supply Net Mapping
sustainable sourcing and operational
Model for purchasing in the agricultural
success factors
machinery company CLAAS
Tobias Voß
Antonia Kappel
Bachelor
Master
GRÜNE LOGISTIK
KLARE LIEFERKETTE
AUSGEZEICHNET FÜR:
AUSGEZEICHNET FÜR:
Die Energiewende ist unumgänglich: Nicht
nur, weil fossile Brennstoffe früher oder später ausgeschöpft sind – auch Umwelt- und Klimaschutz sind zentrale Themen. Ein großer
CO2-Verursacher ist der Güterverkehr. In der
globalisierten Wirtschaft werden täglich Milliarden von Sendungen bewegt. Vor allem LKW
und große Transporter sind durch den hohen
Transportanteil für den hohen Schadstoffausstoß verantwortlich. Tobias Voß untersuchte
in seiner Bachelorarbeit, wie Biotreibstoffe die
CO2-Bilanz verbessern könnten.
die Deutsche Post DHL, die als Praxispartner
in die Arbeit eingebunden war. Voß überprüfte dort das Potenzial für den Einsatz von Biotreibstoffen in der Logistik unter der Prämisse einer nachhaltigen Beschaffung und der
betrieblichen Anwendbarkeit. Der Absolvent
arbeitete dazu interne und externe Erfolgsfaktoren der Nutzung dieser Brennstoffe für
unterschiedliche Zielländer heraus, in denen
das Unternehmen aktiv ist. Auf dieser Basis
führte er eine beispielhafte Potenzialanalyse
für die USA, Brasilien und Indien durch.
„Logistikunternehmen müssen nicht nur
gesetzliche Vorgaben im Zuge der EU-Klimaziele einhalten“, berichtet Erstbetreuerin
Prof. Dr. Nina Michaelis, „für die Branche
wird die langfristige Verteuerung fossiler
Energieträger auch ein wirtschaftlicher Faktor.“ Die Nutzung von „grünen“ Treibstoffen
ist daher ein strategisches Thema für viele
Unternehmen der Branche. Dazu zählt auch
Voß trägt damit zu einer nachhaltigeren
Gestaltung der Mobilität bei dem weltweit
agierenden Logistikunternehmen bei. Die Ergebnisse seiner Arbeit nutzte DHL bereits für
grüne Logistiklösungen auf globaler Ebene.
Hersteller von Produkten, die in Kombination mit dem Ursprungsprodukt genutzt werden – miteinbezieht“, erläutert Erstprüfer
Prof. Dr. Wolfgang Buchholz. Auf diese Weise
können Einsparpotenziale und Risiken besser aufgedeckt, in Bezug auf den Markt analysiert und in Benchmarks verglichen werden.
Kappel ging dabei in zwei Richtungen vor:
Top-down mit strategischem Blick der Unternehmensleitung und Bottom-up aus Sicht
der Lieferanten.
Damit produzierende Unternehmen effizient
arbeiten können, muss ein möglichst reibungsloser Herstellungsprozess sichergestellt
werden. Doch nur selten liegen alle Schritte
in einer Hand. Die Lieferkette besteht in der
Regel aus einer großen Anzahl an Zulieferern
oder Händlern. Mit dem Supply Chain Management ist es möglich, die unternehmensübergreifende Zusammenarbeit von der Rohstoffquelle bis zum Endkunden bestmöglich
zu organisieren. Doch es gibt Hürden: zum
Beispiel die häufig fehlenden Informationen
über die Partner in der Supply Chain und
deren Wertschöpfungsbeitrag. In ihrer Masterarbeit präsentiert Antonia Kappel einen
praxisnahen Ansatz, der mehr Transparenz
schaffen kann, indem sie einzelne Ketten zu
einer Netzwerkkarte verbindet.
Die Arbeit entstand in Zusammenarbeit mit
dem internationalen Landmaschinenkonzern
CLAAS. Pilotanwendungen für erste Materialgruppen haben dort bereits zu Einsparergebnissen geführt ­– ein Roll-out auf andere
Materialgruppen ist geplant.
„Das Modell basiert auf einer 360-Grad-Analyse, die neben Lieferanten und Kunden auch
Wettbewerber und Komplementoren – also
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Hochschulpreis
Hochschulpreis
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Institut für
Betreuung
Institut für
Betreuung
Berufliche Lehrerbildung
Prof. Dr.
Irmhild Kettschau
Berufliche Lehrerbildung
Prof. Dr.
Kordula Schneider
Thema
Marie Nölle
Thema
Prof. Dr.
Andrea Zielke-Nadkarni
Die hohe Abbruchquote
Kultursensible Pflege –
im Ausbildungsberuf
Didaktische Überlegungen für
Koch/Köchin – Ursachen und
den Altenpflegeunterricht
Handlungsmöglichkeiten
Jill Katrin Hergemöller
Silvia Ruhuza
Bachelor
Master
STRESS IN DER KÜCHE
KULTURSENSIBLE PFLEGE
AUSGEZEICHNET FÜR:
AUSGEZEICHNET FÜR:
Ausbildungsreife, Berufsinformationen und
Ausbildungsqualität. Es zeigte sich schnell,
dass die Ursachen nicht isoliert voneinander,
sondern auch in ihrem Zusammenwirken zu
der hohen Vertragslösungsquote führen. Dabei gibt es bereits heute eine Fülle an Siegeln
für gute Ausbildungsbetriebe und gesetzliche
Vorschriften zur Ausbildungsqualität – doch
oft werden diese nicht eingehalten.
Für viele Köche ist der eigene Beruf vor allem
auch Berufung: Es braucht viel Leidenschaft,
um mit Stress, in die Nacht reichenden Arbeitszeiten und nicht selten auch strengen
„Küchenregimenten“ umzugehen. Diesen Anforderungen sehen sich auch Auszubildende
gegenüber. Es wundert also nicht, dass die
Abbruchquote in der Kochausbildung mit
fast 50 Prozent an der Spitze aller dualen
Berufe steht – und damit doppelt so hoch
ist wie der Durchschnitt im Dualen System.
Jill Katrin Hergemöller untersuchte in ihrer
Bachelorarbeit, wo die Hauptgründe dafür
liegen und welche Maßnahmen zu einer Verbesserung führen könnten.
Die Arbeit macht deutlich, dass viele Probleme erst durch die geduldete Missachtung
der Gesetze entstehen. Kommen dazu noch
die fehlende Anerkennung oder ein Überforderungsgefühl, ist die große Frustration der
Auszubildenden nachvollziehbar. Unabhängige Kontrollen und mehr Betriebspraktika
bereits in den allgemeinbildenden Schulen
könnten dem nach Einschätzung der Absolventin entgegenwirken.
„Für Unternehmen, Berufsverbände und
Bildungspolitik ist das ein hochrelevantes
Thema“, so Erstprüferin Prof. Dr. Irmhild
Kettschau, „denn im gesamten Gastgewerbe
sehen wir uns Lösungsquoten von 40 Prozent
oder mehr gegenüber.“ Hergemöller identifizierte drei Hauptgründe für die Abbrüche:
lematisch und belastend erlebt“, berichtet Erstprüferin Prof. Dr. Kordula Schneider, „etwa
aufgrund von Wissensdefiziten oder vorherrschenden Stereotypen.“ Auch die in der Arbeit
befragten Schülerinnen und Schüler stehen
anderen Kulturen nicht selten negativ gegenüber. Um dem entgegenzuwirken, stellt die
Absolventin zunächst einen zeitgemäßen Kulturbegriff heraus und erfasst die Vielfalt der
individuellen Migrationshintergründe.
In den 1960er Jahren startete Deutschland
eine große Anwerbephase für Gastarbeiter
aus dem Ausland. Dabei fanden sie nicht nur
eine Arbeit, sondern häufig auch eine neue
Heimat. Viele von ihnen leben heute noch
in Deutschland, einige sogar in stationären
Einrichtungen der Altenhilfe. Studien haben
gezeigt, dass sich der Umgang zwischen Pflegebedürftigen aus anderen Kulturen und dem
Pflegepersonal manchmal schwierig gestaltet:
Kulturelle Missverständnisse stehen dabei
häufig im Mittelpunkt. Dies wirkt sich nicht
nur negativ auf den Beziehungsaufbau aus,
sondern beeinflusst auch den Behandlungserfolg. Menschen mit Migrationshintergrund
sind daher in der pflegerischen Versorgung
häufig Benachteiligungen ausgesetzt. Silvia
Ruhuza untersuchte in ihrer Masterarbeit,
wie Auszubildende in der Altenpflege auf diese Problematik vorbereitet werden können.
Auf dieser Basis erarbeitete sie schließlich eine
Unterrichtsreihe zum Thema „Kultursensible
Pflege“, in der die Schülerinnen und Schüler eine
kritische Selbstreflexion erwerben, erforderliches Hintergrundwissen gewinnen und durch
praktische Übungen Interesse für individuelle
Lebenswelten und Biographien entwickeln. Das
Unterrichtskonzept kann flexibel auf unterschiedliche Zielgruppen angewendet werden.
„Interkulturelle Begegnungen in der Pflege
werden von Pflegefachkräften häufig als prob-
Hochschulpreis
Hochschulpreis
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Institut für
Betreuung
Institut für
Betreuung
Technische
Betriebswirtschaft
Prof. Dr.
Ralf Ziegenbein
Technische
Betriebswirtschaft
Prof. Dr.
Markus Schwering
Thema
Birgitt Klugermann
Thema
Andreas Pöpping
Fließfertigung in
Einsatzmöglichkeiten der
der Großbauteil-Produktion –
Conjoint-Analyse zur
Implikationen und
Integration von Kundenvor-
Gestaltungsansätze unter
stellungen im Prozess
Berücksichtigung
des Produktmanagements der
von Lean-Konzepten
Schmitz Cargobull AG
Leon Bergmann
Alexander Hölker
Bachelor
Master
SCHLANKE PRODUKTION
KÖNIG KUNDE
AUSGEZEICHNET FÜR:
AUSGEZEICHNET FÜR:
te: „Aber erst seit Kurzem beschäftigt man
sich damit, Baustellen- und Gruppenfertigungen großer Bauteile durch das mit diesem
Ansatz verbundene Flussprinzip zu ersetzen.“ Doch die immense Bauteilgröße eines
Passagierflugzeugs birgt Herausforderungen.
Bergmann prüfte daher, wie trotz der hohen
Komplexität der Produkte die Flexibilität der
Fertigung erhalten bleiben kann, um Verkettungsverluste zu vermeiden.
Sei sparsam, verschwende nichts: Auf diesem
Grundsatz entwickelte sich vor einigen Jahrzehnten in Japan die Idee der „lean production“, der schlanken Produktion. Alle wichtigen
Produktionsfaktoren von Personal über Werkstoffe bis zur Organisation sollten dem Modell folgend aufeinander abgestimmt sein –
und im Zweifel gestrichen oder zusammengelegt werden. Diese aus der Automobilindustrie stammenden Lean-Konzepte sind nicht
immer auf andere Branchen übertragbar. In
seiner Bachelorarbeit untersuchte Leon Bergmann, ob das Prinzip auch in der Großbauteil-Produktion anwendbar ist – und zwar am
Beispiel des Airbus A 350.
Sollte es Unternehmen mit Großbauteile-Fertigung gelingen, die Prinzipien des „Lean Manufacturing“ wie in der Arbeit vorgeschlagen
umzusetzen, könnte das Unternehmen trotz
steigender Produktionszahlen mit kürzeren Durchlaufzeiten und effizienteren sowie
gleichzeitig qualitativ höherwertigen Erzeugnissen rechnen.
„Die Umsetzung von Lean-Konzepten in der
Industrie wird in Deutschland und Europa bereits seit den 80er Jahren des letzten
Jahrhunderts mit – mal mehr, mal weniger –
Erfolg betrieben“, berichtet Prof. Dr. Ralf Ziegenbein, der die Arbeit als Erstprüfer betreu-
Die Kundenorientierung ist heute zum unverzichtbaren Bestandteil einer wachstumsorientierten Unternehmensentwicklung geworden. Dabei
spielt nicht nur eine Rolle, was die Kunden von
einem Produkt erwarten. Wichtig ist auch, inwieweit ein Anbieter diese Vorstellungen beeinflussen kann – gerade in umkämpften Märkten.
Ein Beispiel hierfür ist die Automobilindustrie:
Die hohe Konfigurierbarkeit der Produkte ist mit
den gängigen Methoden der Betriebswirtschaftslehre kaum mehr beherrschbar. Insbesondere ist
unklar, welche Wertvorstellungen – und damit
Preisbereitschaften – Kunden mit Einzelkomponenten in einem komplexen Gesamtgebilde
verbinden. Alexander Hölker präsentiert in seiner Masterarbeit einen Ansatz, der dies abbilden
kann: die Conjoint-Analyse.
Ansatz“, berichtet Prof. Dr. Markus Schwering,
der den Absolventen betreute. Die Idee dahinter:
Die Bewertungen der Befragten beziehen sich zunächst auf ganzheitliche Produktkombinationen,
die erst bei der Auswertung zerlegt und mittels
mathematischer Modelle auf die zu untersuchenden Produkteigenschaften umgerechnet werden.
Die Conjoint-Analyse entspricht damit in hohem
Maße dem tatsächlichen Bewertungsprozess einer realen Kaufsituation. Auf diese Weise konnte
der Absolvent klären, welchen Einfluss einzelne
Produktgestaltungsmerkmale auf die Kundenzufriedenheit nehmen – und welche Konsequenzen
damit etwa für die Preispolitik von Herstellern
verbunden sind.
Die Arbeit entstand in Kooperation mit der
Schmitz Cargobull AG: Die Erkenntnisse des
Absolventen helfen dort unter anderem, die
Preisfindung anhand von Aufschlagskalkulationen um eine marktorientierte Komponente
zu erweitern.
„Während im Konsumgüterbereich diese Methode bereits als mehrdimensionale Befragungstechnik etabliert ist, liefert Herr Hölker einen für den
Industriegüterbereich bisher wenig verbreiteten
Hochschulpreis
Hochschulpreis
36
37
DER BERNARDRINCKLAKE-PREIS
2016
Die Gesellschaft der Förderer der
Fachhochschule Münster e. V. (gdf)
würdigt die Spitzenleistungen eines
Absolventenjahrgangs mit dem BernardRincklake-Preis. Rincklake war 1878
Mitbegründer der ältesten Vorgängereinrichtung der FH Münster.
Ausgezeichnet.
Die Preise der FH Münster
Nico Volbert
Antonia Kappel
↗ Seite 24
↗ Seite 33
Hermann Eiling
Vorsitzender
des Vorstandes der gdf
ERFOLG BRAUCHT
STARKE PARTNER
Die Gesellschaft der Förderer der Fachhochschule Münster e.V. (gdf) unterstützt die FH Münster
seit 1977 in Forschung und Lehre. Seit September
2010 fördert dieses Anliegen auch die aus der gdf
gegründete Stiftung. Über alle Fachbereiche hinweg hat die Fördergesellschaft bis 2013 mehr als 640.000 Euro bereitgestellt und dabei ganz bewusst ein breites Förderspektrum unterstützt: ↗↗ die praxisbezogene Lehre,
↗↗ die anwendungsorientierte Forschung,
↗↗ deren Umsetzung in die berufliche Praxis,
↗↗ die personelle und sachliche Ausstattung
↗↗ sowie internationale Kooperationen
der Hochschule.
Seit 2014 unterstützen die gdf und die aus ihr gegründete Stiftung die Hochschule insbesondere
durch die Übernahme von Deutschlandstipendien. So konnten insgesamt 20 Stipendiaten durch
die gdf und ihre Stiftung mit jeweils 1.800 Euro
finanziell unterstützt werden.
Auch künftig werden die gdf und die gdf-Stiftung alles daran setzen, die gewachsenen Beziehungen zwischen der Hochschule, ihren Mitgliedern und der gdf weiterzuentwickeln. Dabei
ist uns in besonderer Weise bewusst, dass eine
Hochschule erst durch ihre Studierenden lebendig wird. Unser Anliegen war von Beginn an, außergewöhnliche Leistungen der Absolventinnen
und Absolventen zu honorieren. Gemeinsam
mit der Hochschulleitung vergeben wir daher
seit vielen Jahren den Hochschulpreis für die
besten Abschlussarbeiten eines Jahres.
Mit dem Bernard-Rincklake-Preis prämieren wir
darüber hinaus innerhalb dieser Gruppe eine
Bachelor- und Masterarbeit als die Spitzenleistungen des Jahrgangs. Die jeweils mit 1.500 Euro
dotierten Preise erhalten
Nico Volbert, Fachbereich Maschinenbau,
Antonia Kappel, Fachbereich Wirtschaft,
für seine Bachelorarbeit „Theoretische und experimentelle Grundsatzuntersuchung zur Auslegung eines Rohrviskosimeters“
für ihre Masterarbeit „Development and application of a Supply Net Mapping Model for purchasing
in the agricultural machinery company CLAAS“
Herzlichen Glückwunsch!
Hermann Eiling
Vorsitzender des Vorstandes der gdf
Bernard-Rincklake-Preis
Bernard-Rincklake-Preis
40
41
DER SONDERPREIS
„GESUNDHEIT“
Mit dem Sonderpreis prämiert das
Präsidium eine Abschlussarbeit zu
einem herausragenden Thema, das uns
im vergangenen Jahr geprägt hat.
2015 war das die „Gesundheit“. Die Auszeichnung ist mit 500 Euro dotiert.
Ausgezeichnet.
Die Preise der FH Münster
Fachbereich
Betreuung
Design
Prof.
Torsten Wittenberg
Thema
Prof.
Steffen Schulz
Ganzheitliches Bedienkonzept
für medizinische Geräte
Johann
Krebs
Name
Jedes Jahr stellt die Hochschule unter
Master
ein besonderes Motto. 2015 war
dies die „Gesundheit“ – eines der großen
Themen unserer Zeit, das auch uns
sehr wichtig ist:
SICHERE MEDIZINGERÄTE
Studierenden und Beschäftigten stehen
deshalb zahlreiche Angebote zur
Gesundheitsvorsorge offen – zum Beispiel
AUSGEZEICHNET FÜR:
Sportkurse oder Workshops zur besseren
Ernährung. Das Thema spiegelt sich aber
ebenso in Lehre und Forschung wider.
Nicht nur in Forschungsprojekten, sondern
auch in vielen Abschlussarbeiten werden
Antworten darauf gegeben, wie wir eine
Erschwerend kam hinzu: Je nach Hersteller,
Kulturkreis, spezifischen Normen, Symbolen
und Betätigungsstandards unterscheiden sie
sich sehr.
Ärzte und Pflegepersonal müssen oft mit einer
Vielzahl medizinischer Geräte gleichzeitig umgehen. Jedes davon hat sein spezifisches Bedienkonzept, das sich von denen benachbarter Geräte unterscheidet. Die Anwender stehen vor
der Herausforderung, damit dennoch routiniert und sicher umzugehen. Dies kann zu langen Untersuchungszeiten oder sogar zu Fehlbedienungen führen – und die Patienten so im
schlimmsten Fall in Gefahr bringen.
„
gesundere Welt ermöglichen können.
Damit könnte nun Schluss sein: Denn der
Absolvent entwickelte ein einheitliches Bedienkonzept, das auf einer Vielzahl von Gerätetypen funktioniert. Die ebenfalls entstandene
Design Guideline könnte die Basis für weitere
Entwicklungen werden.
In seiner Arbeit untersuchte Krebs daher in
einem OP eingesetzte medizintechnische Geräte vor allem hinsichtlich der Mensch-Maschine-Schnittstelle – in den meisten Fällen
eine Kombination von Tasten, Stellteilen
und berührungsempfindlichen Oberflächen.
Mit dem Sonderpreis „Gesundheit“ wollen
wir das honorieren.
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„G
Sonderpreis
45
DER DAAD-PREIS
2016
Mit dem DAAD-Preis würdigen wir
gemeinsam mit dem Deutschen
Akademischen Austauschdienst (DAAD)
auf Vorschlag der Lehrenden hervorragende Studienleistungen und
soziales, gesellschaftliches Engagement ausländischer Studierender.
Ausgezeichnet.
Die Preise der FH Münster
DAAD
DAAD-Preis
Deutscher Akademischer
Austauschdienst
für hervorragende
Leistungen
ausländischer Studierender
Fachbereich
Wirtschaft
Kateryna Prokopovych
Die FH Münster ist stolz auf ihre internationalen Kontakte und diejenigen
jungen Menschen, die ihr für eine Weile
mit ihrem Aufenthalt weitab der
BRÜCKEN BAUEN
eigenen Heimat ihr Vertrauen schenken.
Ausländische Studierende sind ein
echter Gewinn für unsere Hochschulkultur.
Jedes Jahr vergeben wir daher gemeinsam mit dem Deutschen Akademischen
Austauschdienst (DAAD) den DAAD-Preis
für hervorragende Leistungen ausländischer Studierender.
Der mit 1.000 Euro dotierte Preis prämiert
neben guten Studienleistungen vor
allem auch das soziale Engagement der
oder des Ausgezeichneten.
AUSGEZEICHNET FÜR:
treuung von Gastdozenten oder half bei der
Klärung von interkulturellen Fragen zwischen
Professoren und Studierenden. In der studentischen Unternehmensberatung Kreaktiv e.V.
verband sie ihre fachlichen und internationalen Stärken durch die Leitung des Projektteams „Kulturworkshops“.
Die gebürtige Ukrainerin studiert im Masterstudiengang „Accounting and Finance“ an der
FH Münster – und machte hier bereits ihren
Bachelorabschluss im Studiengang Betriebswirtschaft. Dass sie nicht nur fachlich, sondern
auch durch ihre interkulturellen Kompetenzen überzeugt, zeigen auch ihre Stationen außerhalb Deutschlands: Ihr Auslandssemester
absolvierte sie in Malaysia, davor lagen Praktika in Spanien und Italien.
All das macht die diesjährige Preisträgerin zu
einem guten Beispiel dafür, was unsere Gesellschaft durch Ausbildung und Integration von
jungen Menschen aus anderen Ländern gewinnen kann: Wissen, Elan und Fähigkeiten –
aber auch Persönlichkeit und Freude.
In Münster engagierte sich Prokopovych mit
ihrer Erfahrung zum Beispiel beim Welcome
Service des International Office und als Mitbegründerin des Arbeitskreises „Ukrainehilfe“
des Zukunftswerkstatt Kreuzviertel e. V. Am
Fachbereich unterstützte sie zudem die Be-
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DA
is
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DAAD-PREIS
49
PROMOTIONEN
Als eine der forschungsstärksten
Fachhochschulen bauen wir seit vielen
Jahren belastbare Strukturen
und ein akademisches Umfeld für eine
erfolgreiche Promotion an unserer
Hochschule aus. In einem kooperativen
Promotionsverfahren mit einer Universität ermöglichen wir unseren Absolventen so den Weg zum Doktortitel.
Ausgezeichnet.
Die Preise der FH Münster
PROMOTIONEN
Dr. Sebastian Bornemann
Dr. Todd Davey
Dr. Malte Henrichs
Dr. Kerstin Kurzhals
Dr. Morin Ostkamp
Dr. Lina Sofie von Fricken
Institut für Berufliche Lehrerbildung
Fachbereich Wirtschaft
Fachbereich Bauingenieurwesen
Fachbereich Wirtschaft
Fachbereich Elektrotechnik
Fachbereich Wirtschaft
und Informatik
Ansprechpartner/Betreuer:
Ansprechpartner/Betreuer:
Ansprechpartner/Betreuer:
Ansprechpartner/Betreuer:
Prof. Dr. Franz Stuber, FH Münster
Prof. Dr. Thomas Baaken, FH Münster
Prof. Dr. Mathias Uhl, FH Münster
Prof. Dr. Thomas Baaken, FH Münster
Ansprechpartner/Betreuer:
Prof. Dr. Nina Michaelis, FH Münster
Prof. Dr. Friedrich Schönweiss,
Prof. Dr. Peter Groenewegen,
Prof. Dr. Peter Krebs, TU Dresden
Dr. Gerry Urwin, Coventry University
Prof. Dr. Gernot Bauer, FH Münster
Prof. Dr. Werner Klohn,
Universität Münster
VU Amsterdam
Prof. Dr. Christian Kray,
Universität Vechta
Universität Münster
Prof. Dr. Hans-Wilhelm Windhorst,
Social Media in Bildungskontexten: Entwicklung von Analysekriterien, Gestaltungsgrundsätzen und exemplarischen
Anwendungsszenarien zur Implementation Web-2.0-gestützter
Bildungsangebote im Rahmen
der Lehrerausbildung
Dr. Robert Brezina
Fachbereich Chemieingenieurwesen
Prof. Dr. Peter van der Sijde,
VU Amsterdam
Entrepreneurship at Universities –
Exploring the Conditions and
Factors Influencing the Development of Entrepreneurship
at Universities
Dr. Thomas Dorn
Fachbereich Bauingenieurwesen
Ansprechpartner/Betreuer:
Ansprechpartner/Betreuer:
Prof. Dr. Sabine Flamme, FH Münster
Prof. Dr. Klaus Schlitter, FH Münster
Prof. Dr. Michael Nelles,
Prof. Dr. Monika Bauer, BTU Cottbus
Universität Rostock
Qualitative und quantitative
Bestimmung der intrinsisch
gebildeten Emittenten (Hexanal
und Hexansäure) und deren
Verteilungs- und Diffusionskoeffizienten während
der chemischen Trocknung
in Alkydharzlacken
Principles, opportunities
and risks associated with the
transfer of environmental
technology between Germany
and China using the example
of thermal waste disposal
Dr. Victoria Galán Muros
Fachbereich Wirtschaft
Ansprechpartner/Betreuer:
Prof. Dr. Thomas Baaken, FH Münster
Prof. Dr. Peter van de Besselaar,
VU Amsterdam
Prof. Dr. Peter van der Sijde,
Einfluss von Unsicherheiten
auf die Kalibrierung
urban-hydrologischer Modelle
Resource Recombination
in Firms from a Dynamic
Capability Perspective
Dr. Thorsten Kliewe
Dr. Melanie Lukas
Fachbereich Wirtschaft
Fachbereich Oecotrophologie
Ansprechpartner/Betreuer:
Ansprechpartnerinnen/Betreuerinnen:
Prof. Dr. Thomas Baaken, FH Münster
Prof. Dr. Carola Strassner, FH Münster
Dr. Gerry Urwin, Coventry University
Prof. Dr. Kirsten Schlegel-Matthies,
Value creation in Universityindustry relationships:
A view on stakeholder and
relationship value from
the perspective of academics
in England
Dr. Lisanne Kobold
Fachbereich Wirtschaft
Universität Paderborn
Konsum und Suffizienz –
Wann kann weniger mehr sein?
Eine Untersuchung privater Haushalte in Deutschland
Dr. Daniel Meiners
Fachbereich Wirtschaft
Ansprechpartner/Betreuer:
Ansprechpartner/Betreuer:
Designing Privacy-Preserving Personalized Public
Display Systems
Dr. Markus Schlamann
Universität Vechta
Sustainability in conventional
agriculture and its impact on
rural development: An exemplary
analysis of investing in
sustainable pig husbandry
Fachbereich Elektrotechnik
und Informatik
Dr. Georg Wacker
Ansprechpartner/Betreuer:
Prof. Dr. Heinz-Georg Fehn, FH Münster
Fachbereich Chemieingenieurwesen
Prof. Dr. Andreas Czylwik,
Ansprechpartner/Betreuer:
Universität Duisburg-Essen
Prof. Dr. Martin Kreyenschmidt,
Synchronisation und Entzerrung in OFDM-SDMASystemen mit Lattice-Filtern
Dr. Tobias Scholz
Fachbereich Physikalische Technik
Ansprechpartner/Betreuer:
Prof. Dr. Wolfgang Buchholz,
Prof. Dr. Ulrich Balz, FH Münster
FH Münster
Ansprechpartner/Betreuer:
Prof. Dr. Johannes Ringel,
Prof. Dr. Thorsten Claus, TU Dresden
Prof. Dr. Klaus Dickmann, FH Münster
Universität Leipzig
Prof. Dr. Rainer Lasch, TU Dresden
Prof. Dr. Andreas Ostendorf,
Doing business with
shrinking cities – a requirement
profile for technical
infrastructure companies
Gestaltung der Supply Chain
unter Berücksichtigung
ausgewählter Wachstumsstrategien bei mittelständischen Unternehmen
Ruhr-Universität Bochum
Nanopartikelbildung beim
Laserschweißen von Metallen
FH Münster
Prof. Dr. Matthias Otto, TU Freiberg
Bestimmung der Polymermatrix
von Kunststoffen mit der
Röntgenfluoreszenzanalyse
unter Anwendung der
Partial Least Squares Regression
Dr. Philipp Zellner
Fachbereich Wirtschaft
Prof. Dr. Wieland Appelfeller,
FH Münster
Prof. Dr. Thorsten Claus, TU Dresden
Prof. Dr. Werner Esswein, TU Dresden
Dr. Sebastian Schwung
VU Amsterdam
Fachbereich Chemieingenieurwesen
The University-Business
Cooperation Ecosystem:
an Evidence-Based Approach
for the Management of
European University-Business
Cooperation
Ansprechpartner/Betreuer:
Prof. Dr. Thomas Jüstel, FH Münster
Prof. Dr. Rainer Pöttgen,
Universität Münster
Frequenzkonversion an
anorganischen (Nano)kristallen
Promotionen
Promotionen
52
53
Entwicklung einer Methode
zur intraorganisationalen Prozessstandardisierung
DER LISSABON-PREIS
2016
Wissen gestaltet Europa – unter
diesem Leitgedanken der Europäischen
Union steht die Verleihung des
Lissabon-Preises an der FH Münster.
Mit der Auszeichnung prämieren
wir herausragende Transferleistungen
zwischen Hochschule und Gesellschaft. Sie ist mit 5.000 Euro dotiert.
Ausgezeichnet.
Die Preise der FH Münster
Fachbereich
Lissabon-Preis für
Sozialwesen
Transferleistungen
zwischen
Hochschule und
Gesellschaft
Entstanden und benannt nach dem
Sondergipfel der Staats- und Regierungs-
Prof. Dr. Aladin
El-Mafaalani
chefs der EU im März 2000 in der
portugiesischen Hauptstadt, setzte sich
die Lissabon-Strategie bis 2010 die
Entwicklung der Europäischen Union
zum wettbewerbsfähigsten und
IN DIE GESELLSCHAFT WIRKEN
dynamischsten wissensbasierten Wirtschaftsraum der Welt zum Ziel.
Die Nachfolge hat „Europa 2020“ angetreten.
Das Ziel: intelligentes, nachhaltiges
und integratives Wachstum für Europa.
Die FH Münster stellt sich mit ihrem
Bildungsangebot und ihrer Forschungsarbeit
in den Dienst der Menschen unserer
Gesellschaft – diese „Third Mission“ ist tief
bei uns verankert. Die diesjährigen
Preisträger leben diese Überzeugung auf
AUSGEZEICHNET FÜR:
öffentlichen Ringvorlesungen ermöglicht er einen erfolgreichen Transfer in die Gesellschaft.
Die Dritte Mission der Hochschulen umfasst
den wechselseitigen Austausch zwischen Wissenschaft und ihrer Umwelt. Der Preisträger
erfüllt mit seiner Arbeit diesen Anspruch auf
herausragende Art und Weise:
All das macht ihn zum verdienten Preisträger
im Sinne der „Third Mission“.
Prof. Dr. Aladin El-Mafaalani leistet durch seine
Forschung zu Migration, Integration oder Präventionsstrategien bei politischer und religiöser
Radikalisierung im Jugendalter einen wichtigen Beitrag für eine friedliche Gesellschaft.
Als Berater von Ministerien, Mitglied in Verbänden und Netzwerken oder Organisator von
bemerkenswerte Weise.
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Lissabon-Preis
57
Fachbereich
Lissabon-Preis für
Sozialwesen
Transferleistungen
zwischen
Hochschule und
Gesellschaft
Prof. Dr.
Joachim Merchel
IN DIE GESELLSCHAFT WIRKEN
IMPRESSUM
AUSGEZEICHNET FÜR:
HERAUSGEBER
Präsidium der FH Münster
gremien leistet er einen wichtigen Beitrag zum
Wissensaustausch zwischen Hochschule und
Gesellschaft.
Die Dritte Mission der Hochschulen umfasst
den wechselseitigen Austausch zwischen Wissenschaft und ihrer Umwelt. Der Preisträger
erfüllt mit seiner Arbeit diesen Anspruch auf
herausragende Art und Weise:
All das macht ihn zum verdienten Preisträger
im Sinne der „Third Mission“.
Prof. Dr. Joachim Merchel verbessert durch seine Arbeit die Organisation und das Management in der Sozialen Arbeit – und legt damit
den Grundstein für soziale Gerechtigkeit und
ein besseres Leben für hilfsbedürftige, oft junge Menschen.
Hüfferstraße 27, 48149 Münster
www.fh-muenster.de
REDAKTION UND TEXT
Rolf Laakmann
FOTOS
Foto der Präsidentin von Robert Rieger,
Absolventenfotos von den Absolventen, HWK,
Pressestelle, Foto von Prof. El-Mafaalani
von Wilfried Gerharz, Foto von Prof. Merchel
Durch ein großes Angebot an Fortbildungen,
Vorträgen und Handlungsweisen für die Praxis sowie als Mitglied in bundesweiten Fach-
von Ulrike Dammann
GESTALTERISCHES KONZEPT,
SATZ + LAYOUT
BOK + Gärtner GmbH
Münster
Lissabon-Preis
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www.bokundgaertner.de
Mai 2016
Ausgezeichnet.

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