Die zwei Seiten der IT-Offensive (30. August 2014)
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Die zwei Seiten der IT-Offensive (30. August 2014)
Position Unabhängige Tageszeitung für Tirol Innsbruck, am 30.08.2014, 312x/Jahr, Seite: _ Druckauflage: 7 816, Größe: 81,96%, easyAPQ: _ Auftr.: 7025, Clip: 8603910, SB: MCI www.observer.at Tiroler Tageszeitung (Kitzbühel) Michael Huber, Geschäftsführer von vizrt aus Vomp (links), mit Florian Brandl, Produktspezialist (rechts). Er testet gerade jene Software für virtuelle Studios, die bei fast allen Fernsehstationen dieser Welt zum Einsatz kommt. Von der IT- und Technologieoffensive hat Huber bis dato nichts gespürt. tua Angela Daniing Die zwei Seiten der IT-Offensive Fünfzehn Jahre und über 20 Millionen Euro hat das Land Tirol in die IT- und Technologieoffensive gesteckt. „Grundsätzlich eine gute Idee, aber mit zu viel Reibungsverlusten", findet IT-Unternehmer Richard Wallak. Innsbruck - Mit der IT- und Technologie-Offensive hat die Tiroler Landesregierung in den vergangenen fünfzehn Jahren mehr als 20 Millionen Euro in Forschung, Arbeitsplätze und in Maßnahmen zur Wettbewerbsfähigkeit investiert. „Damit Tirol auch international als,IT-Standort wahrgenommen wird", sagte Harald Gohm von der Standortagentur kürzlich am Rande einer Pressekonferenz. Diese Maßnahmen sind für Richard Wallak, Geschäftsführer von Wallak Informatics aus Innsbruck, „zu wenig aktiv". Die Angebote des Landes sei- en für den normalen IT-Unternehmer nicht greifbar bzw. zu wenig bekannt. Es werde zu viel auf die Holschuld seitens der Unternehmen gesetzt, meint Wallak. So werde die Tiroler IT-Wirtschaft bei regionalen Ausschreibungen und Projekten viel zu wenig informiert und unterstützt. Prestigeprojekte, die eine politische oder mediale Bedeutung haben, würden vom Land bevorzugt und an Große vergeben. Kooperationen liefen meist mit der Universität Innsbruck oder dem MCLAuch hier kämen wieder nur große Unternehmen in den Genuss der Offensive, sagt Richard Wallak, da die Zusammenarbeit mit heimischen IT-Betrieben nicht gesucht werde. Was an der 20-MilIionenMaßnahme des Landes positiv ist und auch so wahrgenommen werde, ist unter anderem der IT-Cluster der Standortagentur oder die Gründung bzw. Unterstützung der Hochschulen UMIT, MCI und der FH-Kufstein, mit Ausbildungsschwerpunkten in Mechatronik, Kommunikation und IT oder Bioinformatik. Als Basisausbildung sei aber auch die HTL für Informationstechnologie wichtig, so Dieter Zum eigenen Gebrauch nach §42a UrhG.Digitale Nutzung gem PDN-Vertrag des VÖZ voez.at. Anfragen zum Inhalt und zu Nutzungsrechten bitte an den Verlag (Tel: 050403*1543). Wallak, Unternehmensgründer von Wallak Informatics. Was die Wallak-Brüder allerdings vermissen: „Dass es von der Wirtschaftskammer keinen Abgleich mit den ITUnternehmen in Bezug auf Ausbildung, Veranstaltungen, Lehrlingsoffensive oder der Dualen Bildungswege gibt." Ein Umstand, den auch Michael Huber, Geschäftsführer von vizrt, einem Softwareentwickler aus Vomp, kennt und permanent auf Personalsuche ist. „Uns fehlen einfach entsprechend ausgebildete Leute" und dementsprechend groß ist seine Hoffnung in den Lehrstuhl für Computergrafik, den es seit Februar an der Uni Innsbruck gibt. „Jede Graphik im Fernsehen, die man sieht, die Bildunterschriften, fast alle virtuellen TV-Studios dieser Welt arbeiten mit unserer Software." Matthias Härders, der den Lehrstuhl Computergrafik gerade aufbaut, verspricht die ersten Absolventen schon in den nächsten Semestern. Durch die IT- und Technologie-Offensive soll Tirol zu einem internationalen IT-Standort werden. Richard Wallak meint dazu: „Grundsätzlich eine gute Idee, aber mit zu viel Reibungsverlusten." (maba) y Seite: 1/1