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| 5-2014
Foto: Bundespolizei
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„Panther Challenge“:
das etwas andere
Schülerpraktikum
Ein bislang in der Bundespolizei einmaliges Schülerpraktikum hat im Sommer bei der Bundespolizeiabteilung Deggendorf stattgefunden. Den Herausforderungen der „Panther Challenge“ stellten sich Ende Juli 99 Schüler und
lernten dabei die Bundespolizei und ihre Aufgaben kennen.
1.Tag, 8 Uhr:
Es ist soweit: 99 Schüler im Alter
zwischen 13 und 16 Jahren setzen
ihre ersten Schritte auf das Gelände
der Bundespolizeiabteilung Deggendorf. Sie haben sich gegen mehr als
250 Bewerber durchgesetzt und dürfen nun an der „Panther Challenge“
teilnehmen. Das Praktikum der besonderen Art wurde im Radio, in regionalen Zeitungen und auf verschiedenen
Schulveranstaltungen angekündigt.
Die „Challenger“ sind aus Niederbayern und der Oberpfalz angereist.
Zögerlich und etwas verunsichert
nähern sie sich, bepackt mit Schlafsäcken, dem Willkommenszelt. Eine
nette Begrüßung durch drei junge
Polizeimeisterinnen lockert die Situation auf. Die Praktikanten erhalten ihre
Namensschilder und werden auf die
Einsatzzüge Panther 100, 200 und
300 aufgeteilt. Gemeinsam mit ihren
Zug- und Gruppenführern besichtigen
sie ihre Herberge für die bevorstehenden drei Tage: elf Gemeinschaftszelte.
Dann die erste Challenge: „Panther
100, 200, 300, in fünf Minuten in
MZA-Hose und schwarzem T-Shirt vor
den Zelten sammeln!“ Plötzlich wird
es hektisch, aus einem Jungenzelt
hört man eine verzweifelte Stimme:
„Warum packt meine Mutter die TShirts immer nach ganz unten in die
Tasche?“ Es erinnert ein bisschen an
die Mini Playback Show: In die Zelte
verschwanden 99 Teenager und heraus kommen 99 Bundespolizisten
– zumindest optisch. Auch die Praktikanten freuen sich sichtlich über ihr
neues Outfit, erste „Selfies“ werden
geschossen.
Im Anschluss an die offizielle Begrüßung stellen zwei Diensthundführer
gemeinsam mit ihren vierpfotigen
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Am Abend fallen 99 hungrige
Teenager über Berge von Pommes
frites und Currywürsten her. Gut, dass
es die Abteilungsküche gibt. Anschließend wird der Antreteplatz zur „Meet
and Greet area“.
der Kickboxweltmeisterin Julia Irmen
und den Polizeitrainern eine intensive
Sporteinheit.
In der Mittagspause werden
Kräfte für die eigentliche „Panther
Challenge“ gesammelt. An zehn
Wettkampfstationen werden Fitness,
Team- und Konzentrationsfähigkeit
sowie Organisations- und Koordinierungsgeschick abverlangt. Das
Engagement der Wettkämpfer ist
überwältigend, auch als die Kräfte
nachlassen, überwinden sie im Team
ihre persönlichen Grenzen. Nach vier
Stunden ist die Challenge bezwungen.
Der Tag klingt mit einem gemütlichen Grillabend aus. 99 junge Frauen
und Männer sitzen bei untergehender
Sonne erschöpft, aber stolz auf ihre
Leistung zusammen. Einige haben
blaue Flecken davongetragen, andere
Blasen an den Füßen. Es scheint sie
nicht zu stören.
„Einstellung und Ausbildung“. Zudem
berichtet ein Pilot der BundespolizeiFliegerstaffel Oberschleißheim anschaulich, wie der Weg ins Cockpit
gelingt.
Am Nachmittag steht die Abschlussfeier auf dem Programm:
253 Angehörige der Praktikanten,
der Oberbürgermeister der Stadt
Deggendorf, der Abteilungsführer
und der Präsident der Bundesbereitschaftspolizei werden erwartet.
Das Bundespolizeiorchester
München eröffnet die Zeremonie mit
dem „Pink Panther“-Lied. Es folgt ein
Blitzlichtgewitter, als die „Challenger“
in Zugformation auf dem Antreteplatz
einlaufen. Auf einer großen Leinwand
werden die schönsten Impressionen
der vergangenen Tage gezeigt und als
Höhepunkt wird die Gewinnermannschaft gekürt.
„Panther Challenge“
Bei der „Panther Challenge“ handelt es
sich um ein Erlebnispraktikum. Teilnehmen
durften ausschließlich junge Frauen und
Männer, die sich für den Polizeiberuf
interessieren und die allgemeinen Bewerbungsvoraussetzungen bereits erfüllen
oder prognostisch erfüllen werden. Das
Praktikum diente der Nachwuchswerbung
und der Öffentlichkeitsarbeit und wurde
kostenneutral durchgeführt.
2. Tag, 6 Uhr
3. Tag, 6 Uhr
Aus einem Lautsprecher ertönt U2
mit „Beautiful Day“, die Sonne strahlt.
Erste Challenge des Tages: Aufstehen mit Muskelkater, da hilft auch
die Guten-Morgen-Musik nicht weiter.
Anschließend fließt der Schweiß beim
Zwölf-Minuten-Lauf und dem Polizeieinsatztraining. Alle geben ihr Bestes.
Dann heißt es durchatmen: Bei kühlen
Getränken erhalten die Praktikanten
Informationen rund um das Thema
Nach dem Frühstück trainieren
die Praktikanten gemeinsam mit der
Wasserwerfereinheit, erleben die Zusammenarbeit zwischen dem Bundespolizeiflugdienst und der Bundesbereitschaftspolizei und absolvieren mit
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Partnern ihre Einsatzfähigkeit dar. Die
Mädchen und Jungen sind begeistert;
den Beißanzug möchte aber dennoch
keiner ausprobieren. Am Nachmittag
folgt die schülerangepasste Formalausbildung – im Dauerregen. Die
widrigen Wetterbedingungen spornen
die „Challenger“ an, trotz durchnässter Kleidung motivieren sie sich
gegenseitig – das Teambuilding hat
begonnen. Zwei Stunden später
informieren einsatzerfahrene Beamte
über ihre Verwendungen im Ausland
und im Bereich der Rückführung.
Besondere Aufmerksamkeit schenken
die Praktikanten zudem den spannenden Ausführungen eines ehemaligen
GSG9-Beamten.
Dann ist der Zeitpunkt der Verabschiedung gekommen. Eine Schülerin
formuliert es treffend: „Auf Wiedersehen, hoffentlich für uns alle bei
der Bundespolizei!“
Assanassia Avgoustis