Der Blaue Tiger
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Der Blaue Tiger
UNTERRICHTSMATERIAL 1 1. Zum Inhalt 2. Informationen für Lehrerinnen und Lehrer 2.1 Anknüpfungspunkte für den Unterricht, Themenstichpunkte und empfohlene Fächer Zur Konzeption der Materialien und methodisch-didaktische Hinweise 2.2 3. Seite 3 Seite 4 Seite 5 Material für Schülerinnen und Schüler: Themen, Problemstellungen, Impulsfragen und Arbeitsblätter 3.1. Was passiert? 3.2 Zwei Brüder 3.3 Streit und Zusammenhalt 3.4 Beobachten und Ausspionieren 3.5 Geheimnisse und Träume Seite 6 Seite 7 Seite 8-9 Seite 10-14 Seite 15-17 4. Eine eigene Filmkritik schreiben Seite 18 5. Credits Seite 19 2 1. Zum Inhalt Der zehnjährige Ricky lebt mit seinem älteren Bruder Micha und seinen Eltern in einem kleinen Dorf. Den Mittelpunkt der Familie bildet die eigene Tischlerwerkstatt im Haus. Leider läuft das Unternehmen, das seit Generationen der Familie gehört, gar nicht gut und bereitet besonders dem Vater große Sorgen. Dennoch wird hier immer etwas gebaut und Ricky sitzt gerne dabei und schaut seinem Vater und Theo, dem Mitarbeiter, über die Schulter. Manchmal hat er auch eigene Ideen, zum Beispiel zu einem Stuhl. Ansonsten verbringt Ricky seine Zeit am liebsten in seinem Geheimversteck: Zwischen einem Weizenfeld und einem großen, alten Baum kann er ungestört seine Kong-Fu-Übungen machen, ohne dass jemand komisch guckt. Denn Ricky hat einen imaginären Trainingspartner, einen jungen Kong-Fu-Mönch, den er von einer DVD kennt. Manchmal kommt auch ein „echter“ Freund dazu: Der eigenbrötlerische Simon, der für sein Leben gerne Vögel beobachtet. Der Platz hinter dem Feld ist auch deshalb Rickys Lieblingsort, weil er hier gemeinsam mit Micha ein Baumhaus gebaut hat. Zumindest haben sie damit angefangen - irgendwann hatte Micha keine Lust mehr. Der Fünfzehnjährige interessiert sich mittlerweile für ganz andere Sachen und sein kleiner Bruder ist ihm vor allem lästig. Gemeinsam mit seinen besten Kumpels Dennis und Justin fährt Micha mit dem Mofa durch die Gegend. Hin und wieder klauen sie im örtlichen Supermarkt Schnaps und Zigaretten und setzen sich damit gelangweilt an einen Tümpel. Wenn Ricky auftaucht, jagen sie ihn gleich davon – oder schmeißen ihn einfach ins Wasser. Ricky ist traurig, er wünscht sich so sehr, von den „Großen“ akzeptiert zu werden. Aber er lässt sich auch nichts gefallen, wenn sie ihn ärgern, und droht ihnen mit seinen Kong-Fu-Künsten! Eines Tages bekommt Ricky die Chance, seinem Bruder wieder näher zu kommen. Seit kurzem hat die Familie neue Nachbarn: Die dreizehnjährige Alex und ihre alleinerziehende Mutter Leila, die nun die Freundin von Theo ist. Alex ist unglücklich, dass sie ihr altes Zuhause verlassen musste und jetzt auf dem Land lebt. Aus Michas Sicht umgibt das stille, eigenwillige Mädchen eine geheimnisvolle Aura und er verliebt sich sofort in sie. Doch wie kann er Alex kennenlernen? Da kommt es ihm wie gerufen, dass der quirlige Ricky schon Kontakt zu ihr und Leila aufgenommen hat. Er schlägt ihm einen „Deal“ vor: Wenn Ricky Alex für ihn ausspioniert und ihm Informationen über sie liefert, gibt er ihm im Gegenzug „Personenschutz“ vor Dennis und Justin. Gesagt, getan… Womit sie jedoch nicht gerechnet haben, ist dass Ricky plötzlich ebenfalls Gefallen an Alex findet. Die Beiden werden immer engere Freunde und Micha bekommt bald Wind von der Sache. Während die Brüder um das Mädchen konkurrieren, eskaliert die Situation um sie herum. Überall scheint Streit zu herrschen: Aus Enttäuschung über Michas mangelndes Interesse am Tischlern nennt sein Vater ihn einen Versager. Dann sperrt er sich aus Verzweiflung über seine finanzielle Lage in der Werkstatt ein, woraufhin die Mutter wütend wird. Auch Alex und Leila haben Ärger; sie will endlich den Namen ihres echten Vaters wissen. Und zu allem Überfluss endet Michas letzter Versuch, Alex für sich gewinnen, im Krankenhaus. Nun müssen die Brüder beweisen, dass sie auch zusammenhalten können… 3 2. Informationen für Lehrerinnen und Lehrer 2.1 Anknüpfungspunkte für den Unterricht, Themenstichpunkte und empfohlene Fächer Ricky, Micha und Alex befinden sich in unterschiedlichen Stadien des Heranwachsens; dementsprechend verschieden nehmen sie ihr Leben und ihre Umgebung war. Während der fünfzehnjährige Micha die dörfliche Existenz vor allem als Einöde erlebt und von dem Wunsch erfüllt ist, seinen eigenen Weg fernab der elterlichen Vorstellungen zu gehen, ist die Welt aus den Augen des zehnjährigen Rickys noch ein abenteuerlicher Spielplatz. Auch die dreizehnjährige Alex ist gelangweilt und auf der Suche nach dem, was ihre Identität ausmacht. Sie jedoch lässt sich ab und zu von Ricky mitreißen. Dessen kindliche Sicht ist geprägt von seiner Neugierde, seiner Wachsamkeit und Kreativität. Überall entdeckt Ricky spannende Details und er sprüht vor guten Ideen - sei es der Entwurf zu einem eigenen Stuhl, der Bau einer Hundehütte, ein interaktiver Vortrag über das alte Ägypten oder einfach nur ein toter Vogel, der ihn zu einer fernöstlichen Beerdigungszeremonie inspiriert (und die Versöhnung mit seinem besten Freund Simon einleitet). Zu seiner Fantasiebegabung zählt ebenso seine „Partnerschaft“ mit dem imaginären Kong-Fu-Trainer, die jedoch gleichzeitig auch als Ausdruck seiner Einsamkeit zu verstehen ist. Denn Ricky leidet nicht nur unter einer zunehmenden Distanz zu seinem Bruder, sondern auch unter fehlender Aufmerksamkeit durch die Eltern. Diese sind durch die drohende Pleite ihres Unternehmens und durch Auseinandersetzungen mit Micha oft abgelenkt und mit sich beschäftigt. Neben dem gegenseitigen Beobachten und Ausspionieren des Anderen – um sich zu orientieren (so wie Ricky an seinem großen Bruder) oder als Ausdruck des aufkeimenden Interesses am anderen Geschlecht (so wie Micha an Alex) erzählt der Film von innerer Zerrissenheit, von einem ständigen Hin- und Herschwanken als typischer Gefühlszustand an der Schwelle zum Erwachsenenwerden: Die Protagonisten wandeln zwischen Distanz und Nähe, Konkurrenz und Zusammenhalt, Abgrenzung (durch Geheimnisse) und Öffnung (ebenfalls durch Geheimnisse). Indem der Film somit auf sehr einfühlsame, authentische und humorvolle Weise von Träumen, Sehnsüchten, Sorgen und Nöten erzählt, die den kindlichen und jugendlichen Zuschauerinnen und Zuschauern vertraut sein werden, knüpft er unmittelbar an ihre Lebenswelt an und bietet vielfältige Einsatzmöglichkeiten im Unterricht. Dabei eignet sich der Film vor allem für die Arbeit mit Altersgruppen, die sich in vorpubertären und frühpubertären Entwicklungsphasen befinden. 4 Schulunterricht: ab 4. Klasse Altersempfehlung: ab 9 Jahren Themenstichpunkte: Familie, Freundschaft, Erste Liebe, Erwachsenwerden, Idendiätsuche Anknüpfungspunkte im Fach Deutsch: - Festigung und Reflexion des Filminhalts durch eigene sprachliche Wiederholungen - Förderung der eigenen Meinungsbildung sowie der Artikulationsfähigkeit - Filmanalytische Annäherung an die Dramaturgie: Figurenkonstellation, Handlungsmotive, narrative Strukturen und Blickdramaturgie - Filmanalytische Annäherung an die Bildsprache - Freies Schreiben / Eigene Eindrücke und Urteile schriftlich zum Ausdruck bringen (Filmkritik) Anknüpfungspunkte in den Fächern Ethik/Religion: - Beziehungsmuster und -konflikte verstehen: Geschwisterbeziehung und -rivalität, Generationskonflikte, Freundschaft, Erste Liebe, der Wert von Vertrauen, Nähe und Exklusivität in Beziehungen - Pubertät und Identitätsfindung - Die eigenen Wurzeln kennen - Der Wert von Geheimnissen - Differenzierung und Reflexion der eigenen Sichtweisen und Erlebnisse Anknüpfungspunkte im Fach Kunst: - Genaue Betrachtung von Filmbildern / Erkennen formal-ästhetischer Gestaltungsmerkmale - Eigene Eindrücke und Urteile zu einem Kunstwerk ergründen und formulieren (Filmkritik) 2.2 Zur Konzeption der Materialien und methodisch-didaktische Hinweise Die Arbeitsmaterialien sind fächerübergreifend einsetzbar. Hinweise auf einzelne Fächer vor jedem Aufgabenabschnitt geben jedoch eine Orientierung, in welchen schulischen Bereichen die jeweiligen Schwerpunkte besondere Relevanz haben. Die verschiedenen Aufgabentypen dienen nicht nur einer vielfältigen Auseinandersetzung mit dem Filmstoff und mit seiner filmsprachlichen Umsetzung, sondern bergen auch individuelle Entfaltungsmöglichkeiten für die Schülerinnen und Schüler. Der Wechsel aus Verständnisfragen, filmdidaktischen Impulsen und Transferaufgaben vertieft das Verständnis, schärft den Blick für das Medium Film und rückt zudem immer wieder die persönliche Perspektive und das eigene Erleben ins Zentrum. Die Kombination aus Gruppen- und Einzelarbeit fordert und fördert die Schülerinnen und Schülern einerseits in ihrer Kooperationsfähigkeit und andererseits darin, eigenständig zu reflektieren und zu formulieren sowie unabhängig von den Mitschülerinnen und –schülern Urteile zu bilden. Insbesondere die Arbeitsform der Diskussionsrunde kann veranschaulichen, wie sich durch den Mut der Einzelnen, selbstständig gewonnene Erkenntnisse einzubringen, und gleichzeitig durch den lebhaften, kontroversen Austausch mit den Anderen der Erkenntnisstand aller erweitert. Ein besonderer Fokus liegt zudem auf der Förderung der Kreativität der Schülerinnen und Schüler, die in der abschließenden Aufgabe, dem Verfassen einer eigenen Filmkritik, zum Tragen kommt. Dementsprechend sollte hier weniger die Perfektion, etwa bezüglich der Rechtschreibung, im Vordergrund stehen, als vielmehr die Würdigung des Erinnerungs- und Einfühlungsvermögens der 5 Schülerinnen und Schüler sowie ihre Fähigkeit, die gesammelten Erkenntnisse aus den vorherigen Aufgaben in verdichteter Form umzusetzen. 3. Material für Schülerinnen und Schüler: Themen, Problemstellungen, Impulsfragen und Arbeitsblätter 3.1 Was passiert? Fach: Deutsch EINE ZUSAMMENFASSUNG SCHREIBEN ! Überlegt erst einen Moment in Ruhe, was in der Geschichte des Films alles passiert. Versucht euch an so viel wie möglich zu erinnern! (Ein Tipp: Vielleicht hilft es euch, wenn ihr dabei die Augen schließt!) ! Tut euch in Zweiergruppen zusammen und „interviewt“ euch gegenseitig: Was passiert in der Geschichte, worum ging es? ! Danach schreibt jeder für sich eine kurze Zusammenfassung. Wer möchte, kann sie dann der ganzen Klasse vorlesen. EURE MEINUNG IST GEFRAGT ! Zuerst beantwortet jeder für sich folgende Fragen. ! Anschließend diskutiert ihr eure Antworten in einer kleinen Gruppe. (Eine Idee: Wenn es euch gefällt, könnt ihr euch zu diesen Fragen auch wieder gegenseitig „interviewen“!) ? Welcher Moment des Films ist dir am besten in Erinnerung geblieben? Warum glaubst du, ist das so? ? Was fandest du besonders spannend und warum? ? Was fandest du besonders lustig und warum? ? Welcher Moment hat dir vielleicht nicht so gut gefallen? Warum war das so? ? Was denkst du darüber, wie der Film endet? 6 3.2 Zwei Brüder Fächer: Deutsch, Ethik/Religion Ricky und Micha sind zwei ganz normale Brüder. Meistens ist es so zwischen ihnen: Ricky, der Jüngere, wünscht sich, etwas mit Micha zusammen zu machen. Micha, der Ältere, ist genervt von ihm. Im Laufe der Geschichte des Films verändert sich jedoch etwas zwischen ihnen. GRUPPENARBEIT ! Schließt euch in kleinen Gruppen zusammen und diskutiert folgende Fragen. Schreibt alles auf, was euch zusammen als Antworten einfällt. ! Danach könnt ihr eure Ergebnisse der restlichen Klasse vorstellen. ? Wie verstehen sich die beiden Brüder am Anfang des Films? Beschreibt alle Szenen, die euch dazu einfallen! ? Erinnert ihr euch noch, ab wann sich etwas zwischen ihnen verändert? ? Woran kann man erkennen, dass sie sich besser verstehen und langsam näher kommen? Beschreibt alle Szenen, die euch dazu einfallen! ? Woran kann man erkennen, dass sie sich auf einmal wieder nicht mehr so gut verstehen? Beschreibt auch hier alle Szenen, an die ihr euch noch erinnert. ? Was ist der Grund dafür, dass sie sich wieder nicht mehr so gut verstehen? ? Könnt ihr eher Ricky oder eher Micha verstehen? Wie versteht ihr euch mit euren Geschwistern, wenn ihr welche habt? 7 3.3 Streit und Zusammenhalt Fächer: Ethik/Religion In der Geschichte des Films gibt es viel Streit, aber auch viel Zusammenhalt – nicht nur zwischen den beiden Brüdern Ricky und Micha, sondern auch zwischen anderen Figuren. ZUR DISKUSSION ! Überlegt zusammen: ? Wer streitet mit wem? Und was ist jeweils der Grund für den Streit? ? Wer hält zu wem? Und warum ist das so? ! Bearbeitet anschließend das folgende Arbeitsblatt. Am besten macht das jeder für sich. ! Danach könnt ihr euch darüber austauschen. 8 Arbeitsblatt: Streit und Zusammenhalt → Zieht eine farbige Linie zwischen den Personen, die miteinander streiten. → Nehmt dann eine andere Farbe und zieht damit eine Linie zwischen den Personen, die zusammenhalten. → Schreibt den jeweiligen Grund für Streit oder Zusammenhalt neben die verschiedenen Linien! 9 3.4 Beobachten und Ausspionieren Fächer: Deutsch, Kunst Immer wieder geht es in dem Film um das Beobachten und Ausspionieren. Dafür haben die Figuren ganz unterschiedliche Gründe. GRUPPENARBEIT ! Schließt euch in kleinen Gruppen zusammen und diskutiert folgende Fragen. Schreibt alles auf, was euch zusammen als Antworten einfällt. ! Danach könnt ihr eure Ergebnisse der restlichen Klasse vorstellen. ? Wer beobachtet in dem Film wen? (Ein Tipp: Denkt nicht nur an die Hauptfiguren, sondern auch an Nebenfiguren!) ? Was ist jeweils der Grund, weshalb beobachtet wird? ? Was ist der Unterschied zwischen Beobachten und Ausspionieren? ? Wer spioniert in dem Film jemanden nach? Wie macht er das? ? Wie reagieren die Personen jeweils, wenn sie merken, dass sie beobachtet oder ausspioniert werden? (Ein Tipp: Überlegt – wehren sie sich dagegen und wenn ja, wie?) ? Fällt euch ein Gegenstand ein, der ein Symbol für das Beobachten und Ausspionieren ist? (Tipps: Dieser Gegenstand wird ziemlich oft benutzt, man kann damit sehr gut sehen und im Film dient er manchmal als Ausrede…) ? Habt ihr schon mal jemand beobachtet oder ausspioniert? Wenn ja, was war der Grund dafür? ! Bearbeitet anschließend das folgende Arbeitsblatt. Das könnt ihr einzeln oder in eurer Gruppe machen. 10 Arbeitsblatt: Filmbilder erkennen Manchmal zeigt der Film, WIE jemand beobachtet, manchmal sieht man, WAS jemand beobachtet. Hier sind Beispiele: ! Kreuze an, was richtig ist: Hier sieht man, WIE jemand beobachtet [ ] Hier sieht man, WAS jemand beobachtet [ ] ! Woran erkennt man das auf diesem Bild? Beschreib es so genau wie möglich! _________________________________________________________________ _________________________________________________________________ _________________________________________________________________ _________________________________________________________________ _________________________________________________________________ _________________________________________________________________ 11 ! Kreuze an, was richtig ist: Hier sieht man, WIE jemand beobachtet [ ] Hier sieht man, WAS jemand beobachtet [ ] ! Woran erkennt man das auf diesem Bild? Beschreibt es so genau wie möglich! _________________________________________________________________ _________________________________________________________________ _________________________________________________________________ _________________________________________________________________ _________________________________________________________________ _________________________________________________________________ ! Kreuze an, was richtig ist: Hier sieht man, WIE jemand beobachtet [ ] 12 Hier sieht man, WAS jemand beobachtet [ ] ! Woran erkennt man das auf diesem Bild? Beschreibt es so genau wie möglich! _________________________________________________________________ _________________________________________________________________ _________________________________________________________________ _________________________________________________________________ _________________________________________________________________ _________________________________________________________________ ! Kreuze an, was richtig ist: Hier sieht man, WIE jemand beobachtet [ ] Hier sieht man, WAS jemand beobachtet [ ] ! Woran erkennt man das auf diesem Bild? Beschreibt es so genau wie möglich! _________________________________________________________________ _________________________________________________________________ _________________________________________________________________ _________________________________________________________________ _________________________________________________________________ 13 ! Kreuze an, was richtig ist: Hier sieht man, WIE jemand beobachtet [ ] Hier sieht man, WAS jemand beobachtet [ ] ! Woran erkennt man das auf diesem Bild? Beschreibt es so genau wie möglich! _________________________________________________________________ _________________________________________________________________ _________________________________________________________________ _________________________________________________________________ _________________________________________________________________ _________________________________________________________________ ! Fallen euch noch mehr Szenen aus dem Film ein, in denen man gut erkennen kann, dass jemand beobachtet? (= WIE jemand beobachtet) ! Fallen euch noch mehr Szenen aus dem Film ein, in denen man gut erkennen kann, dass etwas beobachtet wird? (= WAS jemand beobachtet) ! Schreibt eine Liste und tauscht euch darüber aus! 14 3.5 Geheimnisse und Träume Fächer: Ethik/Religion, Deutsch Der Film handelt auch davon, Geheimnisse zu haben und Geheimnisse zu teilen. Es gibt zum Beispiel geheime Orte oder geheime Abmachungen. Manchmal bedeutet es ein Geheimnis zu teilen, wenn man jemandem von seinem größten Traum erzählt – also davon, was man sich sehr wünscht und was einem ganz besonders wichtig ist. GRUPPENARBEIT ! Schließt euch in kleinen Gruppen zusammen und diskutiert folgende Fragen. Schreibt alles auf, was euch zusammen als Antworten einfällt. ! Danach könnt ihr eure Ergebnisse der restlichen Klasse vorstellen. → Rickys Geheimnis ? Was macht Ricky immer an seinem geheimen Ort? ? Ist etwas an diesem Ort besonders? Wenn ja, was genau? ? Was bedeutet der Ort für Ricky? Warum ist er ihm wichtig? 15 → Michas Geheimnis ? Erinnert ihr euch noch, was Michas geheimer Ort ist? ? Was hat dieser Ort mit einem großen Wunsch von Micha zu tun? Eines Tages bietet Micha Ricky an, ihm diesen geheimen Ort zu zeigen. Auch Alex nimmt er später dorthin mit. ? Warum zeigt Micha Ricky seinen geheimen Ort? ? Warum nimmt er Alex mit zu diesem Ort? → Alex Geheimnis ? Erinnert ihr euch, was sich Alex am meisten wünscht? Wovon träumt sie? ? Mit welchem großen Geheimnis hängt dieser Wunsch von Alex zusammen? 16 → Geheimnisse teilen Einmal sagt Micha zu Ricky: Weißt du, was ein Mädchen am meisten beeindruckt? Wenn du ihr ein Geheimnis verrätst! Micha denkt nicht daran, dass Ricky den Trick ausgerechnet bei Alex ausprobieren könnte. Genau dies tut er aber. Ricky sagt zu Alex: Wenn du willst, kann ich dir ein Geheimnis zeigen! Dann zeigt er ihr seinen geheimen Lieblingsort. Alex sagt zu ihm: Jetzt ist es nicht mehr geheim! Ricky antwortet: Es ist schon geheim. Nur nicht zwischen uns. ? Glaubt ihr, dass Micha mit seinem „Trick“ Recht hat? Warum könnte es jemanden ein gutes Gefühl geben, wenn man ihm ein Geheimnis verrät? ? Warum zeigt Ricky Alex seinen geheimen Ort? ? Was meint Ricky, wenn er sagt - Es ist schon geheim. Nur nicht zwischen uns. - ? ? Was bedeutet es also, wenn man ein Geheimnis mit jemandem teilt? → Was denkt ihr? Micha findet Alex besonders und interessant. Für ihn ist sie geheimnisvoll und er hat das Gefühl, dass er sich in sie verliebt hat. Deshalb will er so viel wie möglich über sie wissen. Wenn er jedoch alles über sie erfahren würde, gäbe es keine Geheimnisse mehr. ? Glaubt ihr, dass Micha Alex dann immer noch so besonders und interessant finden würde? ? Findet ihr es wichtig, Geheimnisse zu haben? Falls ja, warum? ? Wenn ihr ein Geheimnis habt, behaltet ihr es dann immer für euch? ? Wenn ihr es doch mal jemandem weitererzählen würdet - warum würdet ihr das tun? ? Habt ihr euch schon einmal geärgert, dass ihr jemandem etwas Besonderes weitererzählt oder gezeigt habt? Falls ja, warum? 17 4. Arbeitsblatt: Eine eigene Filmkritik schreiben → Versuche dich noch einmal so genau wie möglich an den Film zu erinnern. (Tipps: Du kannst deine Zusammenfassung und deine Notizen über deine eigene Meinung zur Hilfe nehmen! Außerdem kannst dich noch einmal mit deinem „Interviewpartner“ austauschen.) → Dann schreibe deine eigene Filmkritik. Die folgenden Fragen können dir dabei helfen - beantworte sie einfach! ? Was passiert in der Geschichte? ? Was kann man durch die Bilder des Films gut erkennen? (Ein Tipp: Es hat mit Beobachten und Ausspionieren zu tun!) ? Welche Stelle hat dir am besten gefallen und warum war das so? ? Welche Stelle hat dir nicht so gut gefallen und warum war das so? ? Würdest du deinen Freunden empfehlen, sich den Film anzugucken? Falls ja, warum? (Ein Tipp: Diese Frage ist die wichtigste! Hier solltest du ganz genau überlegen.) ________________________________________________________________ ________________________________________________________________ ________________________________________________________________ ________________________________________________________________ ________________________________________________________________ ________________________________________________________________ ________________________________________________________________ ________________________________________________________________ ________________________________________________________________ ________________________________________________________________ ________________________________________________________________ ________________________________________________________________ (Falls du viel schreiben möchtest, kannst du auch auf der Rückseite dieses Blatts weiterschreiben!) 18 5. Credits Genre: Kinder- und Jugendfilm Land, Jahr: Deutschland 2013 Länge: 88 Minuten Sprachfassung: deutsch Format: 1:2, 35 Ton: Dolby Digital Kinostart in Deutschland: 06. Februar 2013 Verleih: farbfilm Verleih GmbH Produktion: Jost Hering Filme Gefördert durch: BKM - Kuratorium Junger Film, Medienboard Berlin-Brandenburg, Mitteldeutsche Medienförderung FSK: ab 6 Jahren Prädikat: wertvoll Regie: Kai S. Pieck Drehbuch: Hannes Klug Kamera: Mel Griffith Schnitt: Tobias Steidle Szenenbild: Graziella Tomasi Kostümbild: Sonja Hesse Maskenbild: Kerstin Gaecklein Musik: Andreas Helmle, Jordan E. Dwyer Besetzung: Anna-Lena Slater / Chun Mai Tan DarstellerInnen: u. a. Raffael Kaul (als Ricky), Jordan E. Dwyer (als Micha), Merle Juschka (als Alex), Paul Maximilian Schüller (als Simon), Hoang Dang-Vu (als Peng, der Kong-Fu-Mönch), László I. Kish, (als Hans, der Vater), Petra Kleinert (als Marie, die Mutter), Clelia Sarto (als Leila), Kai Schumann (als Theo) Festivals: Goldener Spatz 2013, Zlin 2013, Oulu 2013, Fünf Seen Festival 2013 (In Competition), Giffoni 2013, International Children's Film Festival Brussels 2013, 12th China International Children’s Film Festival in Siping City 2013, Cinemagic Belfast 2013, International Film Festival for Children & Youth Yerevan 2013, Children's Film Fest Münster 2013, CineKid 2013, Bielefelder Kinder- und Jugendfilmfest 2013, JUNIORFEST Czech Republic 2013, Junior Galway Film Fleadh 2013, Kinofest Lünen 2013, Final Cut Kinder- und Jugendfilmfestival Marburg 2013, Filmkunsttage Sachsen-Anhalt 2013, Golden Elephant International Children's Fim Festival India 2013, Kinolino Dresden 2013, Children's Film Festival Seattle 2014 Webseite zum Film: www.ricky-derfilm.de 19 SCHULVORSTELLUNGEN Bei Interesse an Schulvorfuhrungen wenden Sie sich gerne an Ihr Kino vor Ort und vereinbaren einen Termin oder wenden sich gerne direkt an uns: farbfilm verleih GmbH Boxhagener Str. 106 10245 Berlin Telefon: 030-29772929 Fax: 030-29772977 Mail: [email protected] AUTORIN Lisa Gadatsch, Filmpädagogin Berlin 20 Weitere Filme des farbfilm verleihs mit pädagogischem Begleitmaterial KADDISCH FÜR EINEN FREUND Genre: Schulunterricht: Altersempfehlung: Unterrichtsfächer: Themen: Drama ab 8. Klasse ab 13 Jahre Deutsch, Sozialkunde, Geografie, Religion/Ethik, Politik Antisemitismus, Generationen, Jugend, Judentum, Nahost-Konflikt, Toleranz, Vorurteile, Werte, Ausländer, Heimat, Menschenrechte, Erwachsenwerden, Familie, Flüchtlinge, Migration Aufgewachsen in einem palästinensischen Flüchtlingslager hat der vierzehnjährige Ali Messalam (Neil Belakhdar) von klein auf gelernt, „die Juden“ zu hassen. Nach der gemeinsamen Flucht mit seiner Familie aus dem Libanon gelangt er schließlich nach Berlin Kreuzberg. Hier sucht Ali Anschluss bei den arabischen Jugendlichen im Kiez. Doch dafür muss er erst beweisen, was er drauf hat. Er soll als Mutprobe in die Wohnung seines jüdisch-russischen Nachbarn Alexander (Ryszard Ronczewski) einbrechen. Die Jugendlichen folgen Ali und verwüsten im Exzess die Wohnung des alten Mannes. Doch nur Ali wird von dem vorzeitig zurückkehrenden Alexander erkannt und bei der Polizei angezeigt. Um einer Verurteilung und der damit verbundenen Abschiebung zu entgehen, bleibt ihm nur eine einzige Chance: Ali muss sich dem verhassten Feind annähern und ihn um Unterstützung bitten… Website zum Film mit pädagogischem Begleitmaterial unter www.kaddischfüreinenfreund-derfilm.de FSK ab 12 freigegeben FBW Prädikat „wertvoll“ Vision Kino Filmtipp 21 CLARA UND DAS GEHEIMNIS DER BÄREN Genre: Schulunterricht: Altersempfehlung: Unterrichtsfächer: Themen: Abenteuerfilm 4. - 7. Klasse ab 9 Jahre Deutsch, Biologie, Geschichte, Lebenskunde, Sachkunde, Religion/Ethik Mythos, Abenteuer, Tiere, Freundschaft, Generationen, Heimat, Natur, Land(schaft) Die 13-jährige Clara zieht mit ihrer Mutter zu ihrem Stiefvater in ein kleines Bergdorf in den Schweizer Alpen. Clara liebt die Natur und Streifzüge durch die Berge. Sie ist sehr naturverbunden und daher stört es sie wenig, dass die Dorfbewohner mit der Familie nichts zu tun haben wollen. Auch in der Schule hat das sensible Mädchen keine Freunde. Nur Thomas, ebenfalls ein „Neuer aus der Stadt“, steht zu ihr. Als Clara eines Tages auf einer Waldwiese einen kleinen Bären entdeckt, überschlagen sich plötzlich die Ereignisse: Kann es ein Junges der Bärenmutter Zelda sein, die vor ein paar Jahren von Wilderern geschossen wurde? Warum verbreitet sich das Gerücht über die Rückkehr der Bären im Dorf wie ein Lauffeuer? Clara ahnt, dass sie einem riesigen Geheimnis auf der Spur ist, das weit in die Vergangenheit reicht. Zusammen mit Thomas versucht Clara die mysteriöse Dorfgeschichte zu ergründen und gerät dabei immer tiefer in ein rätselhaftes Abenteuer... Website zum Film mit pädagogischem Begleitmaterial unter www.claraderfilm.de FSK ab 6 freigegeben Vision Kino Filmtipp 22 FESTUNG Genre: Schulunterricht: Altersempfehlung: Unterrichtsfächer: Themen: Drama ab 8. Klasse ab 13 Jahre Religion/Ethik, Philosophie, Sozialkunde, Deutsch, Geschichte Familie, (häusliche) Gewalt, Erwachsenwerden, Liebe Das Zimmer liegt im Halbdunkel. Die Rollladen an den Fenstern sind bis auf winzige Sehschlitze heruntergelassen. Das adrette Einfamilienhaus verschließt sich vor der Nachbarschaft. Die Geschwister Johanna (13) und Moni (6) sind wie erstarrt und wagen sich nicht zu rühren. Die Mutter liegt neben ihnen auf dem Bett. Alles sollte anders, schöner werden. Vor kurzem erst ist der gewalttätige Vater Robert von einer Therapie nach Hause zurückgekehrt. Die Familie scheint wieder vereint und intakt. Aber nichts hat sich geändert. Der Vater kann seine Aggression gegen die Mutter nicht unterdrücken. Er hat sich selbst nicht in der Gewalt.Jede der drei Töchter sucht ihren eigen Ausweg in der Bedrohung: Moni, die jüngste, verschließt die Augen und begegnet der Situation mit Zorn, die älteste Schwester - längst ausgezogen - kehrt immer wieder zurück um zu provozieren und anzuklagen. Johanna, die 13-jährige, schweigt, verheimlicht, lügt. Alle wahren nach außen den Schein, aus Scham und aus Angst davor, die Familie zu zerstören. Da wird die Fassade aus Verheimlichung und Wegschauen unerwartet erschüttert: Johanna ist das erste Mal verliebt. In Christian (15), den Sohn ihres Sportlehrers. Das Mädchen steht nun zwischen den Fronten. Sie will die Familie retten, die Mutter und die kleine Schwester beschützen, aber sie möchte auch ihre erste Liebe erfahren dürfen. Zerrissen zwischen dem strengen Pflichtgefühl, ihrer Loyalität gegenüber der Familie und dem langsam wachsendem Vertrauen zu ihrer Jugendliebe, muss Johanna sich entscheiden. Und handeln. Website zum Film mit pädagogischem Begleitmaterial unter www.festung-derfilm.de FSK ab 12 freigegeben Vision Kino Filmtipp 23 VERGISS MEIN NICHT Genre: Schulunterricht: Altersempfehlung: Unterrichtsfächer: Themen: Dokumentarfilm ab 9. Klasse ab 14 Jahre Religion/Ethik, Biologie, Philosophie, Sozialkunde, Gemeinschaftskunde Alter, Krankheit, Pflege, Liebe, Familie, Biografie, Tod/Sterben, Deutsche Geschichte, Werte, Filmsprache David zieht wieder zu Hause ein und übernimmt für einige Wochen die Pflege seiner demenzerkrankten Mutter Gretel, um seinen Vater Malte zu entlasten, der sich seit seiner Pension vor fünf Jahren um seine Frau kümmert. Während Malte in der Schweiz für ein paar Wochen neue Kraft tankt, versucht sich David als Pfleger seiner Mutter. Mit dem Einverständnis der Familie dokumentiert er seine Zeit mit Gretel: David ist plötzlich Sohn, Betreuer und Dokumentarfilmer in einer Person. Seine Gegenwart und die Anwesenheit des Filmteams wirken erfrischend auf die Mutter, die endlich wieder Eigeninitiative entwickelt und neue Lebensfreude zeigt. Trotz ihrer zeitlich wie örtlichen Orientierungslosigkeit bleibt Gretel heiter und gelassen: Sie hält sich für eine junge Frau und David für ihren Mann Malte. David gelingt es, mit seiner verwirrten Mutter wunderbar lichte Momente zu erleben. Sie verliert ihr Gedächtnis, ihren Sinn fürs Sprechen, aber sie gewinnt etwas anderes: eine entwaffnende Ehrlichkeit und Unschuld, gepaart mit überraschendem Wortwitz und weiser Poesie. Als David zusammen mit Gretel in die Schweiz fährt, um Malte aus seinen Ferien abzuholen, gewinnen seine Recherchen an Brisanz. Hier lebten seine Eltern in den 70er Jahren. David begegnet alten Genossen und Weggefährten, erfährt pikante Geschichten aus dem Liebesleben seiner Eltern, von den Krisen ihrer „offenen Ehe“. Nun, am Ende ihrer mehr als 40jährigen Beziehung, kommen sich Gretel und Malte so nah wie noch nie. Zum Hochzeitstag fährt das Paar nach Hamburg, wo ihre Liebe einst begann. Es wird ihre letzte gemeinsame Reise. Aus Gretels Krankheit entsteht ein Neuanfang, und aus Davids biografischem Filmprojekt wird eine… Website zum Film mit pädagogischem Begleitmaterial unter www.vergissmeinnicht-film FSK ohne Altersbeschränkung FBW Prädikat „besonders wertvoll“ 24 DER BLAUE TIGER Genre: Schulunterricht: Altersempfehlung: Unterrichtsfächer: Themen: Kinderfilm ab 2. Klasse ab 7 Jahre Deutsch, Sachkunde/ Lebenskunde, Kunst, Religion/Ethik Großstadt, Natur, Tiere, Freundschaft, Autoritäten, Märchen, Abenteuer, Filmsprache Wie eine vergessene Insel liegt ein alter botanischer Garten inmitten einer lauten Stadt. Johanna (Linda Votrubová) lebt dort zusammen mit ihrer Mutter (Barbora Hrzánová) und ihrem besten Freund Mathias (Jakub Wunsch), dem Sohn des wortkargen Gärtners Blume (Jan Hartl). Johanna liebt die Pflanzen und Tiere, die ihr grünes Heim bevölkern. In ihrer Fantasie kann alles lebendig werden und wundersame Dinge passieren. Nur in der Schule hat sie es mit ihren Mitschülern und einer gemeinen Lehrerin nicht leicht. Als der fiese Bürgermeister Rýp (Daniel Drewes) den paradiesischen Garten abreißen lassen will, um dort ein Entertainmentcenter zu bauen, ist Johanna schockiert. Fieberhaft überlegen Mathias und sie wie man ihr Zuhause retten könnte. Da taucht eines Nachts ein kleiner, blauer Tiger in der Stadt auf und gefährdet die perfiden Pläne des Bürgermeisters ernsthaft. Es scheint, dass nur der Tiger den Garten vor dem Abriss bewahren kann. Jetzt ist es an Johanna und Mathias, das wundersame Tier vor den teuflischen Fängen des Bürgermeisters und seiner Handlanger zu schützen. Website zum Film mit pädagogischem Begleitmaterial unter www.derblauetiger.de FSK ab 6 freigegeben Vision Kino Filmtipp Kinofenster Film des Monats 25