GEOSAISON - Waldhotel Davos
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GEOSAISON - Waldhotel Davos
Datum: 19.05.2016 Korrespondentenclippings Deutschland Deutschland Argus der Presse AG Medienart: Korrespondentenartikel Auflage: 1 GEOSAISON Position 01.06.2016/Nr. 01.06.2016/N r. 6/2016 6/2016 Suchbegriff(e) Suchbegriff(e) Verlag Redaktion Kunde Kunde Argus der der Presse Presse AG AG Argus Auftrags-Nr. Kunden-Nr. Kunden-Nr. Thema-Nr. 65908 65908 Position Seite Rubrik Ausgabe Ausgabe Themen-Nr.: 571.268 Abo-Nr.: 1092015 Seite: 0 Fläche: 104'386 mm² 30 Medienart Printmedien Medientyp Special Interest lnterest Erscheinungsweise monatlich Branche Reise Bundesland Überregional Nielsengebiet nicht zugeordnet 12001 102.193 1. Waldhotel Davos Gruner + Jahr Jahr GmbH GmbH & Co Co KG, KG, 20459 20459 Hamburg, Hamburg,Am AmBaumwall Baumwall11, 11,Tel.: Tel.:040 0403703 37032710, 2710,Fax: Fax:040 0403703 37036000 6000 E-Mail: unternehmenskommunikation ©guj.de, URL: [email protected], URL:www.guj.de www.guj.de Geo Saison Redaktion, 20459 Hamburg, Am Baumwall 11, Tel.: 040 3703 3712, Fax: 040 3703 5680 URL, URL: www.geo-saison.de Publikation Reichweite** Medien-e, Auflage Geo Saison verkauft verbreitet 84.554 86.301 86.301 gedruckt 119.767 119.767 1' (in Mio.) 0,57 aa 0,57 3047 1. IVW a. AWA © Copyright des Artikels liegt beim Verlag Quelle(n): Medienbeobachtung Medienanalyse Informationsmanagement Sprachdienstleistungen ARGUS der Presse AG Rüdigerstrasse 15, Postfach, 8027 Zürich Tel. 044 388 82 00, Fax 044 388 82 01 www.argus.ch Argus Ref.: 61613007 Ausschnitt Seite: 1/5 Datum: 19.05.2016 Korrespondentenclippings Deutschland Deutschland Argus der Presse AG Medienart: Korrespondentenartikel Auflage: 1 Themen-Nr.: 571.268 Abo-Nr.: 1092015 Seite: 0 Fläche: 104'386 mm² WALDHOTEL DINOS Schweiz War einst ein Sanatorium und inspirierte etomas Mann zu Szenen im Zaubeliberg- Dichtung & Wellness Rainer Moritz, Leiter des Hamburger er Literaturhauses, hat sich für sein neues ues Buch Der schönste Aufenthalt der Welt" elt" in Hotels umgesehen, in denen berühmte Schriftstellerzu nächtigen pflegten ten Medienbeobachtung Medienanalyse Informationsmanagement Sprachdienstleistungen ARGUS der Presse AG Rüdigerstrasse 15, Postfach, 8027 Zürich Tel. 044 388 82 00, Fax 044 388 82 01 www.argus.ch Argus Ref.: 61613007 Ausschnitt Seite: 2/5 Datum: 19.05.2016 Korrespondentenclippings Deutschland Deutschland Argus der Presse AG Medienart: Korrespondentenartikel Auflage: 1 Themen-Nr.: 571.268 Abo-Nr.: 1092015 Seite: 0 Fläche: 104'386 mm² tian Morgenstern seine Ehefrau kennenlernte, sind auch weniger bekannte Häuser dabei. Wichtig bei der Auswahl war mir: Das Haus sollte etwas Urwüchsiges ausstrahlen, mit der Entstehung von Kunst und Literatur zu tun haben oder gleich Schauplatz der Werke sein. Hotels waren gerade im 20. Jahrhundert beliebte literarische Schauplätze. DIE EPOCHE DER GROSSEN HOTELS Verstehen Sie Nietzsche nach einer Nacht im Waldhaus in Sils-Maria besser? DAS GLAUBE ICH NICHT. Es ist ja grund- fällt deutlich mit den Roaring Twenties und der Literatur des Fin de Si&le zusammen, in der sich vieles um Dekadenz dreht. Grandhotels entstanden meist Ende des 19. Jahrhunderts in Großstäd- sätzlich problematisch, Literatur nach ihrem biografischen Hintergrund zu bewerten. Ich muss den Ort der Dichtung also nicht kennen, um die Dichtung zu verstehen. Mir ist aber deutlich geworden: Schauplätze färben ab. Man versteht vielleicht besser, wie Literatur entsteht, was Schriftsteller aus Orten machen. Ein Beispiel: Thomas Manns Frau Katia wurde mit Tuberkulose im Waldhotel" in Davos untergebracht, damals ein Sanatorium namens Villa Oberhof'. In Briefen schilderte sie ihm die absonderliche Berggesellschaft, schwebend zwischen Tod und Luxus. Er selbst reiste an. Später verarbeitete er die Motive zur morbiden Atmosphäre im Zauberberg". ten, wie etwa das ,Vier Jahreszeiten" in Hamburg, und hatten ihre erste große Blüte vor und nach dem Ersten Weltkrieg. Mit Vorliebe haben diese Hotels berühmte Dichter zu sich eingeladen. Und viele haben ihre Aura bis heute gewahrt, wie das Waldhaus" in Sils-Maria. Hotels boten den Künstlern neben Komfort auch Diskretion Sie porträtieren 17 Hotels. Nach welchen Kriterien haben Sie die ausgewählt? gehen lassen." Im November 1945 zog Alfred Döblin in das Hotel, um im Auftrag der französischen Regierung als Zensor zu arbeiten. Diese Geschichten kannte ich zuvor nicht, und sie tau chen in Texten zum Hotel selten auf. Es schmückt sich eben besser mit Gerhart Hauptmann oder Thomas Mann als mit C6line und Döblin. Das Hotel Elefant" in Weimar dagegen geh offen damit um, Adolf Hitlers Lieblingshotel gewesen zu sein. Es diente sogar als Parteizentrale. HITLER WAR ES AUCH, der das ursprüngliche Hotel abreißen und durch einen Neubau ersetzen ließ. Das kann man sogar au der Homepage nachlesen. Manche Schriftsteller verbrachten so viel Zeit In Hotels, das, man meinen könnte: Die hatten gar kein Zuhause. allen möglichen Orten, und genau deswegen ein genauer Hotelbeobachter. Es war klar, ein paar Klassiker müssen dabei sein, wie Schloss Elmau" in Bayern, wo die Gruppe 47 tagte und noch heute viele Literaturveranstaltungen stattfinden. Mit dem Victoria" in Triest, in dem James Joyce zwei Jahre lebte, oder dem auf den ersten Blick fast unscheinbaren Südtiroler Gasthof Bad Dreikirchen", wohin Sigmund Freud wanderte und in dem ChrisICH BIN VIEL UNTERWEGS, Sind Sie dennoch auf Überraschungen gestoßen? IN JEDEM HOTEL BIN ICH AUF KLEINE GEHEIMNISSE GE- STOSSEN, so zum Beispiel im hoch eleganten Brenners", das ja im eher langweiligen Baden-Baden beheimatet ist. Louis-Ferdinand Ceine, einer der größten französischen Schriftsteller des 20. Jahrhunderts, Arzt, Judenhasser und Nazikollaborateur, ver. ließ Paris angesichts der nahenden Befreiung Mitte 1944. In sei. nem autobiografischen Roman Norden" taucht das Brenners" als Simplon" auf, das er lobte, weil es trotz Kriegszeiten einen hohen Luxus bot. Man sollte später ja nicht behaupten, man hätte sich im Simplon-Hotel, ob im Krieg oder Frieden, jemals Medienbeobachtung Medienanalyse Informationsmanagement Sprachdienstleistungen ARGUS der Presse AG Rüdigerstrasse 15, Postfach, 8027 Zürich Tel. 044 388 82 00, Fax 044 388 82 01 www.argus.ch Argus Ref.: 61613007 Ausschnitt Seite: 3/5 Datum: 19.05.2016 Korrespondentenclippings Deutschland Deutschland Argus der Presse AG Medienart: Korrespondentenartikel Auflage: 1 Themen-Nr.: 571.268 Abo-Nr.: 1092015 Seite: 0 Fläche: 104'386 mm² HOTELS HABEN, ÄHNLICH WIE BAHNHÖFE UND FLUGHÄFEN, so eine Aura des Nichtfestgelegten. Das sind Transiträume, wo Dinge geschehen, die zu Hause nicht geschehen. Schriftsteller schätzen Diskretion und beobachten gern, sind fasziniert davon, nirgendwo richtig dazuzugehören. Sie fangen sofort an, sich Geschichten auszudenken: Warum schweigt sich dieses Ehepaar an? Wer trifft sich spätabends noch an der Hotelbar? Kohran die Hotels Ihro literarische Geschichte nach außen? SIE SIND KLUG BERATEN, das Marketing mit der literarischen Vergangenheit offensiv zu betreiben - besonders, wenn sich ein Zitat auf das Haus bezieht. Die Zahl der Kulturreisenden ist nicht zu unterschätzen. Lobende Worte oder der Aufenthalt eines großen HOTEL Uf HOTEL SILSMARIA MARIA Schweiz Schriftstellers färben Jede Menge prominenter Gäste, sogar auf den ganzen nter Nietzsche und Ado o Ort ab: In Cabourg können Sie am billigsten Kiosk Proust-Biografien kaufen, weil der in dem französischen Seebad seine Sommerferien verbrachte. R Medienbeobachtung Medienanalyse Informationsmanagement Sprachdienstleistungen ARGUS der Presse AG Rüdigerstrasse 15, Postfach, 8027 Zürich Tel. 044 388 82 00, Fax 044 388 82 01 www.argus.ch Argus Ref.: 61613007 Ausschnitt Seite: 4/5 Datum: 19.05.2016 Korrespondentenclippings Deutschland Deutschland Argus der Presse AG Medienart: Korrespondentenartikel Auflage: 1 HOTEL WEDINA Hamburg Hier setzte sich Julia Franck an die Schreibmaschine _ Themen-Nr.: 571.268 Abo-Nr.: 1092015 Seite: 0 Fläche: 104'386 mm² eine Schreibmaschine der Marke Princess 300" mit eingespanntem Papier. Kein ernsthafter Schriftsteller kann sich so einer dezenten Aufforderung entziehen. Die Trägerin des Deutschen Buchpreises, Julia Franck, tippte auf ihr: Am Wedina liebe ich die Stille, den weiten Blick nach hinten, die Treppen und den Beton in seinen verschiedenen Schattierungen Und wo checken Sie am liebsten ein? MIR SIND HOTELS AM SYMPATHISCHS- TEN, die nicht an ihrer Größe ersticken und sich eine persönliche Note bewahren. So wie das von außen unscheinbare Pariser L'Hötel" oder das Gabrielli" in Venedig, wo Kafka einen Abschiedsbrief an seine Verlobte schrieb. INTERVIEW: THOMAS MERTEN Was passiert, wenn dem Schriftsteller ein Hotel mal nicht gefällt? Rainer Moritz/ Rainer DANN WIRBT DAS HOTEL EINFACH Der schönste Aufenthalt der der Aufenthalt Welt. Dichter im Hotel". Kne- TROTZDEM DAMIT, wie das Waldhaus" in Sils-Maria im Falle von Thomas Bernhard der es in einem kurzen Text verdammte. Wer behauptet nicht gern, einmal von Bernhard verunglimpft worden zu sein! Andreas Licht: Andreas sebeck, 34,95 Sie stellen vor allem prunkvolle Paläste vor. Diesen Luxus konnten sich viele Schriftsteller gar nicht leisten. RICHTIG. OSCAR WILDE IST EIN GUTES BEISPIEL. Er wohnte zuletzt im L'Hötel" in Paris - heute luxuriös, damals spartanisch. Dort starb der Dandy schließlich auch in Armut: Ich sterbe über meine Verhältnisse", soll er gesagt haben. Sehr viel Geld schuldete er dem Hotelier, der ihm großzügig vieles erließ. Welches Hotel empfehlen Sie Schriftstellern, die zu einer Lesung ins Hamburger Literaturhaus kommen? ICH MAG DIE ANGENEHME UNAUFGE- REGTHEIT DES WEDINA ". Es liegt um die Ecke in St. Georg, nahe der Alster. Die Autoren erwartet auf dem Zimmer Medienbeobachtung Medienanalyse Informationsmanagement Sprachdienstleistungen ARGUS der Presse AG Rüdigerstrasse 15, Postfach, 8027 Zürich Tel. 044 388 82 00, Fax 044 388 82 01 www.argus.ch Argus Ref.: 61613007 Ausschnitt Seite: 5/5