PDF-Download - Schauspiel Essen

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2016 | 2017
SCH AUSPIEL ESSEN
Begeistern
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einegroße
große
Bühne
Bühnebereitet.
bereitet.
Wenn’s
Wenn’sum
umGeld
Geldgeht
geht
Glaube ist Liebe zum Unsichtbaren,
Vertrauen aufs Unmögliche, Unwahrscheinliche.
Johann Wolfgang von Goethe
LIEBES
PUBLIKUM!
1517 veröffentlichte Martin Luther seine 95 Thesen: ein Ereignis, dessen
Auswirkungen auf Religion, aber zugleich auch auf Politik, Kultur und
­Gesellschaft von weltgeschichtlicher Bedeutung sein sollten. 500 Jahre
­Reformation: eine bis heute wirkende Revolution, nicht nur für G
­ läubige.
Was als Denkanstoß gedacht war und in einer „neuen“ Kirche endete, wurde
von erbitterten Kämpfen begleitet und hinterließ tiefe Gräben. Damals wie
heute ist die Überzeugung des einen ein Affront für den anderen. Damals
wie heute vermag der Glaube an eine Sache Menschen zu ­mobilisieren und
zu inspirieren, vermag aber auch ein Satz wie „Wir schaffen das“ ein Land,
vielleicht sogar einen ganzen Kontinent zu spalten.
Was aber ist Glaube überhaupt? Darauf finden wir wohl so viele ­Antworten,
wie es Menschen gibt. Schon die Herkunft des Wortes deutet auf eine
­Fülle von Interpretationsmöglichkeiten hin. Während „Glaube“ sowohl im
I­ ndogermanischen als auch im Griechischen im weitesten Sinne auf Treue
und Vertrauen verweist, und im Lateinischen und Altindischen ­immer
der B
­ ezug zum Herzen hergestellt wird, findet sich im Hebräischen die
­Bedeutung „Unerschütterlich Sein“.
Und weil wir ohne eine Verständigung darüber, was die „Leitmoral“ unserer
Gesellschaft sein soll, nicht auskommen, werden für uns Glaubenswerte wie
Mitmenschlichkeit und Gerechtigkeit, Güte und Hilfsbereitschaft weiterhin
eine große Rolle spielen.
Eines ist offensichtlich: Glaube ist immer eng verknüpft mit Hoffnung –
sei es in religiösen oder weltlichen Fragen. Hoffnung auf Erfolg, Reichtum,
­Gesundheit, auf persönliches Glück oder gar auf Erlösung. Immer öfter
werden dafür traditionelle Glaubensvorstellungen ad acta gelegt, nehmen
neue ihren Platz ein und lassen uns, seien sie auch noch so mystisch und
ausgefallen, Hoffnung auf ein besseres Leben schöpfen.
Doch wie viel sind wir bereit, für unsere Überzeugungen zu opfern – im
­positiven wie im negativen Sinne? Wann wird Glaube zu Fanatismus? Lange
war unsere Gesellschaft nicht mehr so gespalten: in Arme und Reiche, in
unter­schiedlichste politische Lager und nicht zuletzt in religiöser Hinsicht.
Wir sind eben nicht mehr „unerschütterlich“. Wir wissen nicht mehr, worauf
wir vertrauen können oder sollten (vielleicht nicht einmal mehr auf uns
selbst?).
Ihr
Christian Tombeil
Wir leben in einer Zeit, in der Demagogen und Intriganten Hochkonjunktur
haben, in der sich mit Ideologien und Parolen – je schärfer desto besser –
nicht nur Geld, sondern auch Macht und Mehrheiten erlangen lassen. Gerade
in Zeiten großer Verunsicherung sind „Rattenfänger“ solcher Art für jede
Gesellschaft extrem gefährlich. Sie nutzen die Enttäuschung, die Wut, die
Ängste der Menschen und deren Hilflosigkeit für ihre meist höchst frag­
würdigen Ziele aus. Dabei wissen wir doch: Keine menschliche Kultur ist
sicher vor unmenschlichem Missbrauch!
Unter anderem diesen Mechanismen, die erfahrungsgemäß in unserer
­Gesellschaft periodisch immer wiederkehren, werden wir in der kommen­
den Spielzeit auf den Grund gehen: Welche Funktion hat Glaube heute, sei
er ­religiöser Art oder säkularer? Welche Bedeutung hat er für einen dauer­
haften Zusammenhalt oder sogar den Erhalt unserer Gesellschaft?
3
Inhalt
Warum wir glauben müssen
Das Prinzip Jago (UA)
Parsifal
Der satanarchäolügenial­kohöllische
Wunschpunsch
Sophia, der Tod und ich (UA)
Dämonen
Leben des Galilei
Superhero
Die lebenden Toten
oder: Monsters of Reality
Umständliche Rettung (UA)
Ichglaubeaneineneinzigengott.
(Credoinunsolodio.)
Pussy Riots (UA)
Einsichten eines Atheisten
Kunst5 – Die TUP-Festtage 2017
Der „Placebo-Effekt“
Und sonst noch
Geburt, Tod und der Sinn des Lebens
Theaterpädagogik
Drei Farben – Mobiles Theaterstück
Echte Atheisten gibt es nur wenige
Through the Years … Das Ensemble
Rückblick 2015/2016
Woran glaubt ein Atheist?
Die acht „Mir wär’s wirklich lieber,
du würdest nicht …“ Seite 12
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Seite 118
Vorwort
Die Premieren der Spielzeit 2016/2017
Wiederaufnahmen
Seite 2
Seite 8
Seite 10
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Theater und Philharmonie Essen
Freunde der TUP
Kartenverkauf
Abonnements
Preise
Saalpläne
Die Abonnementbedingungen der TUP
Service
So erreichen Sie uns
Die allgemeinen
Geschäftsbedingungen der TUP
Impressum
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Seite 98
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Seite 107
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7
G R I L LO -T H E AT E R
CASA
Uraufführung
Superhero
Das Prinzip Jago
14+
nach dem Roman von Anthony McCarten
Aus dem Englischen von Manfred Allié
und Gabriele Kempf-Allié
Bühnenfassung von Karsten Dahlem
und Carola Hannusch
Inszenierung: Karsten Dahlem
Premiere am 10. Dezember 2016
nach Motiven aus „Othello“
von William Shakespeare
von Volker Lösch, Vera Ring,
Oliver Schmaering und Ulf Schmidt
Inszenierung: Volker Lösch
Premiere am 1. Oktober 2016
Uraufführung
Parsifal
Sophia, der Tod und ich
nach Richard Wagner
und „Parzival“ von Tankred Dorst
Inszenierung: Gustav Rueb
Musikalische Leitung: Eric Schaefer
Premiere am 22. Oktober 2016
nach dem Roman
von Thees Uhlmann
Bühnenfassung von Tilman Gersch
und Jana Zipse
Inszenierung: Tilman Gersch
Premiere am 3. März 2017
Der satanarchäolügenial­ko­
höllische Wunschpunsch
Die lebenden Toten
oder: Monsters of Reality
von Christian Lollike
mit Textfragmenten von Tanja Diers
und Mads Madsen
Deutsch von Gabriele Haefs
Inszenierung: Jörg Buttgereit
Premiere am 4. März 2017
6+
Zauberposse mit Musik
nach dem Buch von Michael Ende
Inszenierung: Anne Spaeter
Musik: Dominik Dittrich
Premiere am 26. November 2016
Dämonen
Leben des Galilei
nach dem Roman
von Fjodor Dostojewski
Inszenierung: Hermann
Schmidt-Rahmer
Premiere am 29. April 2017
Schauspiel von Bertolt Brecht
mit Musik von Hanns Eisler
Inszenierung: Konstanze Lauterbach
Musikalische Leitung: Achim Gieseler
Premiere am 24. Juni 2017
Uraufführung
B OX
Ichglaubeaneineneinzigengott.
(Credoinunsolodio.)
Monolog von Stefano Massini
Deutsch von Sabine Heymann
Inszenierung: Sascha Flocken
Premiere am 2. Oktober 2016
Uraufführung
Pussy Riots
nach dem Buch
„Anleitung für eine Revolution“
von Nadja Tolokonnikowa
Aus dem Russischen von
Friederike Meltendorf und
Jennie Seitz
Bühnenfassung von
Magz Barrawasser und
Florian Heller
Inszenierung: Magz Barrawasser
Premiere am 15. Juni 2017, Box
Umständliche Rettung
von Martina Clavadetscher
Siegerstück der 4. Essener Autorentage
„Stück auf!“ 2016
Inszenierung: Thomas Ladwig
Premiere am 28. April 2017
9
Wiederaufnahmen
G R I L LO -T H E AT E R
Der gute Mensch von Sezuan
My Fair Lady
Musical von Alan Jay Lerner
und Frederick Loewe
nach George Bernard Shaws
„Pygmalion“ und dem Film
von Gabriel Pascal
Inszenierung: Robert Gerloff
Musikalische Leitung: Hajo Wiesemann
Ab dem 15. Oktober 2016
Maria Stuart
Trauerspiel von Friedrich Schiller
Inszenierung: Anna Bergmann
Ab dem 27. Oktober 2016
Gefördert von der Kulturstiftung Essen.
Top Dogs
von Urs Widmer
Inszenierung: Christoph Roos
Ab dem 4. November 2016
„Kunst“
Komödie von Yasmina Reza
Inszenierung: Anne Spaeter
Ab dem 12. November 2016
Gefördert von der GENO BANK ESSEN.
Der Prozess
nach dem Roman von Franz Kafka
Bühnenfassung von Moritz Peters
Inszenierung: Moritz Peters
Ab dem 11. Januar 2017
Parabelstück von Bertolt Brecht
mit Musik von Paul Dessau
Die Musik von Paul Dessau wurde für
die Aufführung des ­Schauspiel Essen
bearbeitet von Tobias Schütte.
Inszenierung: Moritz Peters
Musikalische Leitung: Tobias Schütte
Ab dem 26. Januar 2017
In Kooperation mit der Gesellschaft für
Soziale Dienstleistungen Essen mbH (GSE).
CASA
B OX
Deutschsprachige Erstaufführung
Frankenstein
Tschick
von Nick Dear
nach dem Roman von Mary Shelley
Inszenierung: Gustav Rueb
Ab Frühjahr 2017
Gefördert von der Sparkasse Essen.
von Wolfgang Herrndorf
Bühnenfassung von Robert Koall
Konzeption: polasek&grau
Inszenierung: Jana Milena Polasek
Ab dem 5. Oktober 2016
Wir sind die Guten
(Shoot / Get Treasure / Repeat)
Konrad oder Das Kind
aus der Konservenbüchse
von Mark Ravenhill
Inszenierung: Hermann Schmidt-Rahmer
Ab Frühjahr 2017
Die Leiden des jungen Werther
14+
15+
nach dem Briefroman von
Johann Wolfgang Goethe
Inszenierung: Karsten Dahlem
Ab Frühjahr 2017
Mit freundlicher Unterstützung der
Sparkasse Essen aus Mitteln der Lotterie
„PS – Sparen und Gewinnen“.
8+
nach dem gleichnamigen Kinderbuch
von Christine Nöstlinger
Inszenierung: Henner Kallmeyer
Ab dem 6. November 2016
Gefördert von der Anneliese Brost-Stiftung.
Uraufführung
Ein König zu viel
4+
Theaterstreit für Kinder ab 4 Jahren
von Gertrud Pigor
mit Musik von Jan-Willem Fritsch
Inszenierung: Christian Tombeil
Ab dem 10. September 2016
Die Wanze
8+
von Paul Shipton
Inszenierung: Thomas Ladwig
Ab dem 23. Oktober 2016
Gefördert von der Alfried Krupp von Bohlen
und Halbach-Stiftung.
Das beste aller möglichen Leben
Die Kopien
von Noah Haidle
Inszenierung: Thomas Krupa
Ab Herbst 2016
von Caryl Churchill
Inszenierung: Sarah Mehlfeld
Ab dem 4. November 2016
11
WA R U M W I R G L AU B E N M Ü SS E N
Religion geht uns immer weniger an, trotzdem werden wir religiöser.
Und das ist auch gut so.
Unbefleckte Empfängnis? Da lacht doch heute jeder. Wundertaten eines
Heiligen? Nette Märchengeschichte. Wiederauferstehung? Ist höchstens
einmal passiert, also unglaubwürdig. Leben nach dem Tod? Schöne Idee,
aber völlig unbewiesen. Kirchenschiffe leeren, Kirchenaustritte häufen sich.
Von Seelsorge ist nicht mehr viel zu sehen, skateboardfahrende Pfarrer sind
irgendwie lächerlich, und der Papst hat seine Kirche auf lebensferne „Ent­
weltlichung“ programmiert. Kurzum: Der Zeitgenosse hat andere Probleme
und ist auf andere Problemlösungsstrategien angewiesen.
Ist er – wie zunehmend mehr Menschen – Atheist, glaubt er womöglich an
Technologie und Bionahrung, an sozialen Frieden und Nachbarschaftshilfe.
Oder konkreter: Ist er zum Beispiel Lehrer, glaubt er vielleicht an die Kraft
der Poesie und humanistische Bildung; ist er Analyst an den Dax und die
Börse. Der CEO glaubt an Kapitalakkumulation und Höhlenmeditation, der
Unternehmer an ewigen Fortschritt und Reiki, der Chemiker an das Reich
des Kohlenstoffs und die digitale Second World; der Astrophysiker an ferne
Galaxien; der Psychoanalytiker ans Unbewusste; die Esoterikerin an spiri­
tuelle Energien; die Linke an die Revolution, die Rechte an die Kernfamilie,
der Liberale an die Freiheit.
zweitens die Rechnung ohne die Spezies Mensch. Das heißt: Der Mensch
glaubt, weil er gar nicht anders kann, als zu glauben. Der Mensch ist von
Natur aus religiös, und auch der Atheist ist ein homo naturaliter religiosus.
Gibt es Beweise für eine solche These? Gibt es. Ausgerechnet durch die
Wissenschaft.
Psychophysikalisch gesprochen, entspricht kaum etwas dem ausgeprägten
Individualismus unserer Tage so sehr wie die Mystik der spirituellen Auffahrt.
Der nach Prinzipien der Kausalität und Rationalität erzogene Atheist etwa
lebt in einer total vermittelten Medienwelt: Für jedes Gefühl gibt es ein Me­
dium, für jeden Erdwinkel ein Bild, für jede Frage eine Wikipedia-Antwort.
Als ganzer Mensch aber hungert er nach Unmittelbarkeit. Er will spüren, sich
und das Sein. Er will mitgerissen werden, in eine andere Dimension geraten.
Er will erleben und auffahren. Und im mystischen Erlebnis der Verschmelzung
mit diesem diffusen „Irgendwohin“ seiner Auffahrt ist er selbst das Medium –
Körper und Geist, Leib und Seele schließen sich kurz. Der Dualismus von
Ich und Korpus, Außen und Innen ist aufgehoben. Und danach? Vielleicht
ist der Atheist in der Wahrnehmung seiner selbst verändert, jedenfalls aber
fühlt er sich für einen wie lange auch immer währenden Moment nicht mehr
überflüssig und zufällig, sondern aufgehoben, geborgen und gewollt.
So gut wie alle Riten und Zeremonien, die in älteren Kulturen mit dem
­Numinosen und Geheimnisvollen verbunden waren – Geistbeschwörungen
etwa, Sonnenwendfeiern, Opferkulte –, sind im Zuge einer unterkühlten
Zweck-Mittel-Rationalisierung des technischen Fortschritts entzaubert und
entwertet worden.
Fällt bei alldem nicht etwas ins Auge?
An irgendetwas glauben alle. Das persönliche Wohlergehen, die Definition
eines gelingenden Lebens, so scheint es trotz aller Diesseitigkeit, kommt
ohne Glauben nicht aus. Man muss nicht an Gott glauben, um zu glauben.
Man muss nicht Katholik sein, um anzubeten. Man muss sich nicht zum Pro­
testantismus bekennen, um seinen Nächsten zu lieben. Wer aber glaubt, der
Mensch komme ohne Glauben aus, der glaubt somit erstens selbst und macht
Doch die helle Ratio, die Axt der Vernunft allein, so scheint es immer mehr,
schlägt keine Bresche mehr zum Glück. Weil das Individuum ans Übersinnliche
andocken will, gehen Grafikerinnen auf schamanische Reisen nach Hawaii,
pilgern Bankangestellte zu den Urmenschen im peruanischen Regenwald und
besuchen nachweislich gebildete Frauen immer und immer wieder Wochen­
endseminare oder spirituelle Sommerakademien, um sich bei einem Fest der
Sinne in Meditationen, Kontemplationen, Tanz und Shiatsu an ihre Quelle, ihren
13
Ursprung zu wagen. Es ist die Sehnsucht nach Übersetzung des kleinen Ich ins
große Ganze. Der Blick geht dabei immer nach oben, dorthin, wo es offen und
unbestimmt ist, weil unten doch alles determiniert scheint.
Fast immer beginnt diese Sehnsucht nach dem Oben, wenn sich der auspuber­
tierte Mensch den großen Sinnfragen zuwendet: Ist das, was ich wahrnehme,
wirklich? Gibt es einen Plan, der hinter allem steht? Wird mein Leben gelenkt?
Das, sagen Religionspsychologen, sei jene Zeit, in der der Mensch bewusst
erfährt, dass Glauben ein geistiges Vermögen ist. Auch der Atheist hat die
Fähigkeit zu glauben, weil er die Fähigkeit hat, das Andere zu denken. Weil er
sich hineindenken kann in das Gegenteil von Sein: in das Nichts. Und gerade
weil der menschliche Geist zu dieser Entgrenzungserfahrung in der Lage ist,
braucht er Sicherheit und Begrenzung – eine transzendente Heimat, ein meta­
physisches Obdach, eine sinnreiche Antwort.
Einer der evolutionsbiologischen Vorteile des Glaubens, lehrt die Religionspsy­
chologie, ist „Coping“ (Alltagsbewältigung). Will heißen: Als Bewohner einer
transzendenten Heimat (egal, welcher) wird der Mensch mit den Zumutungen
und Bedrohungen des Alltags besser fertig. Im Glauben hat der oft beziehungs­
lose Einzelne die Möglichkeit, sich selbst zu relativieren, weil Glaube immer
eine Beziehung vermittelt. Evolutionspsychologisch betrachtet, ist Religiosität
die einzig funktionierende Gemeinschaftsform, die den Egoismus zu reduzieren
in der Lage ist.
Glaube steigert das Wohlbefinden
„Ego-Deflation“ nennt Sebastian Murken, klinischer Therapeut am Forschungs­
zentrum für Psychobiologie und Psychosomatik der Universität Trier, den Reiz
des Glaubens. Als prosoziales Wesen ist dem Menschen von Geburt an das
Bedürfnis nach Beziehung eingeschrieben. Der Bindungstheorie des berühm­
ten britischen Psychoanalytikers und Arztes John Bowlby zufolge wird in der
frühkindlichen Sozialisation bis zum Alter von vier mit dem Selbstbild auch
ein spezifischer Bindungsstil generiert, der das je spezifische Glaubensmuster
prägt. Bis zum zehnten Lebensjahr wird dieses erworbene Vertrauensmuster
bestätigt, wodurch sich im Gehirn emotionale Strukturen für das Gefühl von
Zugehörigkeit ausbilden.
Der amerikanische Evolutionspsychologe Lee Kirkpatrick hat die Gesetz­
mäßigkeit der Bowlbyschen Bindungstheorie auf das Religiöse erweitert. Jeder
Mensch strebt nach einem positiven Selbstbild. Je höher nun aber die ­innere
Spannung zwischen gewünschtem und erlebtem, zwischen positivem und
­negativem Selbst ist, desto eher versucht der Mensch, diese Spannung r­ eligiös
zu lösen. Der plötzliche Wechsel zu einem neuen Bezugs- oder Glaubenssystem,
die radikale Umwertung von inneren Überzeugungen, von Selbst- und Welt­
wahrnehmung garantiert Entlastung und Erleichterung. Kirkpatrick weist die
Vorstellung zurück, der Mensch besitze so etwas wie religiöse Instinkte. Reli­
giöser Glaube ist für ihn die Suche nach der Beziehung zu einer Vaterfigur. Je
defizitärer die Beziehungsstruktur eines Individuums, desto stärker glaubt es.
Ethnologisch betrachtet, ist in der Tat verblüffend, wie stark die Bereitschaft,
eine überindividuelle Bezugsgröße zu verehren, bis zum heutigen Tag von den
Menschen aller Kulturen bejaht wird. Der Glaube an eine höhere Wirklichkeit,
das Niederwerfen auf die Knie vor einer Vaterfigur, scheint das denkfähige
Subjekt zu erheben. Vielleicht kann selbst der Atheist gar nicht anders, als zu
glauben, aus ganz profanen, weil neurologischen Gründen.
Der Geist sei zwangsläufig mystisch, mystische Erfahrung sei biologisch real
und naturwissenschaftlich messbar, religiöses Erleben habe allein neuro­
physiologische Grundlagen: Das ist die Behauptung einer vergleichsweise
jungen Disziplin namens Neurotheologie, die seit einigen Jahren versucht,
den Mechanismus mystischer Erfahrung im menschlichen Gehirn zu verorten,
genauer: im Lobus parietalis superior, auch Scheitellappen genannt. Der Begriff
Neurotheologie, 1984 von James Ashbrook vom Chicago Center for Religion
and Science zum ersten Mal verwendet, steht für den systematischen Versuch
neurophysiologischer Forschung, Religiosität von ihrer biologischen Grundlage
her zu verstehen.
Das bedeutet: Alle Religionen beruhen auf Mythen; der Scheitellappen ist ein
wichtiger Teil des mythenbildenden Zentrums im Gehirn; menschliche Rituale
können transzendente Einheitszustände hervorrufen, die sich auf den Hypo­
thalamus auswirken. Während einer Meditation wird die Reizzufuhr durch
den Hippocampus, der als Filter Beruhigungs- und Erregungsreaktionen im
Gehirn reguliert, gestoppt. Die neurologischen Prozesse des Rituals machen
aus ­Mythen gefühlte Erfahrungen; über das religiöse Ritual wird der Mythos im
Gehirn messbar. Also schafft sich das Gehirn seinen eigenen Gott.
Religiosität, lautet die Erkenntnis neurotheologischer Hirnforscher, ist ein in
­ihrer Grundstruktur so einheitliches Phänomen, dass man für verschiedene
Glaubensrichtungen und Kulturen ein identisches Hirnareal annehmen kann –
wobei fast trivial zu sagen ist, dass auch religiöse Emotionen neuronale Grund­
lagen haben, weil Emotionen immer neuronal bedingt sind. Bei Meditationen
lassen sich die gleichen starken Theta-Wellen feststellen wie während eines
Orgasmus oder eines intensiven Schmerzerlebnisses. Conclusio? Religiöse
­Erfahrungen sind hirnphysiologisch betrachtet intensive emotionale Erlebnisse,­
die unterhalb des kortikalen Mantels im limbischen System, der entwicklungs­
geschichtlich ältesten Hirnregion, verankert sind.
Aber das ist noch nicht alles. Aus zahlreichen religionsmedizinischen ­Studien
vornehmlich amerikanischer Wissenschaftler geht hervor, dass Gläubige
­gesünder sind als Nichtgläubige. Menschen, die mystische Zustände erfah­
ren, weisen angeblich ein höheres Maß an psychischer Gesundheit auf als die
Bevölkerung insgesamt. Der klinische Psychologe David Larson vom ameri­
kanischen National Institute for Healthcare Research hat alle zwischen 1978
und 1989 erschienenen Untersuchungen seines Instituts systematisch auf den
Zusammenhang zwischen Glauben und psychischer Gesundheit ausgewertet
und kommt zu dem Fazit, Religiosität wirke sich in 84 Prozent der Fälle positiv,
in 13 Prozent neutral und in 3 Prozent gesundheitsabträglich aus.
Eine breit angelegte Studie über den Zusammenhang zwischen Religiosität und
Mortalität aus dem Jahr 1999 will beweisen, dass 20-jährige US-­Amerikaner,
wenn sie einmal pro Woche den Gottesdienst besuchen, eine um 6,6 Jahre
höhere Lebenserwartung haben als Menschen, die nie einen Gottesdienst
­besuchen. Naheliegend ist erst einmal der Rückschluss auf die subjektive
­Verhaltensweise im Angesicht des Transzendenten.
Das Gesundheitsverhalten von Gläubigen ist grundsätzlich günstiger: Sie
­rauchen weniger, trinken weniger Alkohol und nehmen seltener Drogen, erfah­
ren größere soziale Unterstützung in der Gemeinschaft und genießen bessere
Krankenpflege in intakten Familien. Harold Koenig, Direktor des Center for the
Study of Religion/Spirituality and Health an der Duke-Universität Durham,
North Carolina, will in seinen Kohortenstudien sogar nachgewiesen haben, dass
religiöse oder spirituelle Aktivitäten zu einer Reduktion depressiver Sympto­
me führen: „Wir wissen, dass religiöser Glaube die Dauer depressiver Schübe
reduziert.“ Glaube steigert also das subjektive Wohlbefinden – auch das des
Atheisten: Der freilich glaubt, dass es Gott nicht gibt. Daran aber glaubt er.
Die entscheidende Frage lautet schließlich: Könnte das Leben, könnte die
­Gesellschaft, könnte die Welt ohne Glauben funktionieren? Die Antwort ­lautet
Nein, weil die eigentliche Währung des Religiösen das Vertrauen ist. Um in
einer hochdifferenzierten, auf zerbrechlichen Übereinkünften basierenden Um­
welt zu überleben, muss der Mensch sich von vornherein auf den guten Gang
der Dinge verlassen. Er muss mit der konstanten Stabilität seiner Lebenswelt
rechnen. Auch der Atheist muss vertrauen können, einen doppelten Boden hat
er dafür nicht. Er muss auf seine Sinne vertrauen und kann das Wahrgenomme­
ne nicht andauernd infrage stellen. Darum geht es letztlich jedem Menschen,
ob Atheist, Esoteriker, Christ, ob Maschinenbauer, Chemiker, Webdesigner oder
Bäcker: um die Hoffnung auf die für ihn ideale Ordnung. Um die Geborgenheit
im Diesseits. Um das Heil in Gemeinschaft. Um den Rausch der spirituellen Er­
fahrung. Im Vertrauen versichert sich das Individuum seiner selbst. Wer glaubt,
hofft. Wer hofft, vertraut. Und wer vertrauen kann – lebt der nicht glücklicher?
Christian Schüle
15
Er treibt seit nunmehr über 400 Jahren sein Unwesen auf
den Bühnen – und wirkt doch, als wäre er gerade eben aus
dem Fernseher gesprungen: Jago, der Anti-Held, Verkörpe­
rung des Manipulators, Intriganten, Rassisten und Zerstörers.
Bei ­Shakespeare „nur“ Gegenspieler Othellos, wird er in der
­Essener Spielzeiteröffnung zur Hauptfigur. Denn in der heu­
tigen Medienwelt findet der Wortverdreher, Illusionist und
Gerüchteschmied erst sein wahres Paradies: Gerade heute ist
die Welt anfällig für einen Jago, der keinerlei Skrupel hat, mit
allen verfügbaren Mitteln seine Mitmenschen zu beeinflussen,
zu manipulieren und sich dienstbar zu machen. Für einen
Dema­gogen, dem es beispiellos gelingt, sich in einer S
­ ituation
kollektiver Überforderung und einem Klima der Angst die
­Mechanismen der Berichterstattung sowie die Konkurrenz um
Quoten, Klicks und Likes zunutze zu machen, um seine eigene
„Wahrheit“ zu generieren.
Was wäre, wenn ein teuflischer Jago nicht in die frühbarocke
Welt Venedigs käme, sondern in unserer Zeit in einen loka­
len Essener Fernsehsender? Wenn er sich nicht mehr nur der
Sprache für seine Lügen, Gerüchte und Erzählungen bedienen
könnte, sondern das gesamte massenmediale Arsenal unserer
Gegenwart zur Verfügung hätte? Wenn sich sein Rassismus
nicht nur gegen eine Person wie Othello richtete, sondern er
ganze Bevölkerungsgruppen denunzieren und dem Verderben
überantworten könnte? Wo würde Jago heute die Verbündeten
finden, die ihm bei der Zerstörung der demokratischen Ord­
nung nur allzu gerne helfen würden? Und wie würde es Jago
gelingen, die um Wahrheit bemühten Kollegen als „Lügenpres­
se“ dastehen zu lassen?
Auf der Grundlage von Shakespeares mörderischer Tragödie
entsteht in Zusammenarbeit erfahrener Theaterautoren mit
dem Regisseur, der Dramaturgie und der Bühnenbildnerin ein
Abend, der Shakespeares spannenden Bühnenkrimi in die heu­
tige Welt transportiert und dabei zugleich die schon vor 400
Uraufführung
DA S PR INZ IP J AGO
nach Motiven aus „Othello“ von William Shakespeare
von Volker Lösch, Vera Ring, Oliver Schmaering
und Ulf Schmidt
Jahren beschriebenen Mechanismen zeigt, mit denen rassisti­
sches Denken sich durch skrupellosen Medienmissbrauch zu Inszenierung
einer tödlichen Gefahr entwickelt.
Volker Lösch
Volker Lösch inszenierte u. a. in Basel, Berlin, Bern, Bonn,
Bremen, Essen, Dresden, Düsseldorf, Freiburg, Graz, Hamburg,
Magdeburg, Leipzig, Oberhausen, Tübingen, Stuttgart, Zürich,
Wien und in Montevideo/Uruguay. Von 2005 bis 2013 war er
Hausregisseur und Mitglied der künstlerischen Leitung des
Staatstheaters Stuttgart. 2006 wurde er für den deutschen
Theaterpreis „DER FAUST“ nominiert, und seine Inszenierung
von „Marat, was ist aus unserer Revolution geworden“ nach
Peter Weiss am Schauspielhaus Hamburg wurde zum Theater­
treffen 2009 eingeladen. 2013 erhielt er den Lessing-Preis des
Freistaates Sachsen. In der Spielzeit 2012/2013 inszenierte er
am Schauspiel Essen das Ruhrgebiets-Epos „Rote Erde“, das
zum NRW Theatertreffen 2013 eingeladen und vom WDR-Fern­
sehen aufgezeichnet wurde, 2014/2015 folgte „Die Odyssee
oder Lustig ist das Zigeunerleben“ nach Homer, ein Abend, der
sich mit der Lebenswirklichkeit von Sinti und Roma in Deutsch­
land befasste.
Gefördert von der Sparkasse Essen.
Bühne und Kostüme
Carola Reuther
Dramaturgie
Vera Ring
Ulf Schmidt
Premiere
1. Oktober 2016
Grillo-Theater
Matinee
18. September 2016
11:15 Uhr, Café Central
17
PA R SIFA L
nach Richard Wagner
und „Parzival“ von Tankred Dorst
Mitten im Wald, fernab der Menschen lebt der junge Parsifal.
Ohne Vater und von seiner Mutter Herzeloide streng behütet
aufgewachsen, weiß er nichts von der Welt, in die es ihn zieht
und die für ihn mit unbegreiflichen Lichtgestalten, Engeln und
Rittern bevölkert scheint. Als die Mutter stirbt, macht sich
Parsifal auf den Weg: ein Weltensuchender, Weltenzerstörer
und Weltenschöpfer auf der Jagd nach einem Prinzip, einem
sinnstiftenden Zusammenhang, einer Aufgabe, einem Gott.
Zugleich schwindet die Kraft der Gralsgesellschaft: Ihrem
Anführer König Amfortas wurde in einem Moment der Schwä­
che durch die Verführung der rätselhaft-schönen Kundry von
seinem Gegenspieler Klingsor eine gefährliche Wunde beige­
bracht. Zwar bleibt Amfortas durch die regelmäßige Enthüllung
des Heiligen Grals am Leben, die Wunde des Königs verheilt
jedoch nicht, bricht immer wieder auf. Die Situation scheint
ausweglos. Doch da betritt Parsifal die Bildfläche…
Ein junger Mann ohne gültiges Leitbild in einer patriarchalisch
geprägten Welt macht sich auf die Suche nach einem Ordnungs­
prinzip und findet: die Gralsgemeinschaft – eine Gruppe zu­
tiefst diszipliniert-religiöser Männer, die sich einem beson­
deren Kodex verschrieben haben. Heute scheint eine neue
Generation von Parsifals heranzuwachsen, verzweifelt auf der
Suche nach einem Wertesystem, mit dessen Hilfe sich die Welt
in richtig/falsch, gut/böse und konsequent-radikal/inkonse­
quent-verweichlicht unterteilen lässt. Vor diesem Hintergrund
liest sich Richard Wagners 1882 uraufgeführtes Bühnenweih­
festspiel wie eine übersteigerte Fantasie. Mehr noch: wie eine
Welt, erbaut, um der Entfremdung von der realen zu trotzen,
und als Ausdruck des Wunsches, der „Eine“ zu werden, der die
ins Chaos gestürzte globalisierte Welt erlösen und das Leiden
abschaffen wird. Wagners auf drei Akte verdichtete Version des
Mythos gestaltet Parsifal zum „reinen Toren“, zu einer Imitatio
Christi, befähigt, der leidenden Gralsgesellschaft die verlorene
Reliquie des heiligen Speers, vor allem aber den Glauben und
die Stärke ihrer Prinzipien zurück zu bringen. Und während in
Wagners Musik Rausch und Verklärung zur „ungeheuer­lichen
Schmerzensausdruckskraft“ (Thomas Mann) werden, geht
Tankred Dorsts „Parzival“ gut 100 Jahre später einen ganz
anderen, ebenso schmerzensreichen Weg, der in den Rausch
des Tötens und der Zerstörung führt und dem Dorst „bis nach
Stalingrad und auf den Himalaya“ folgt.
Gustav Rueb ist seit 2004 als Regisseur u. a. am Schauspiel­
haus Graz, Theater Lübeck, Theater Osnabrück, Düsseldorfer
Schauspielhaus, Staatsschauspiel Dresden, Schauspielhaus
Bochum und am Staatstheater Kassel tätig, wo er für seine
Inszenierung „Bakchen“ mit dem Preis für die beste Inszenie­
rung der Hessischen Theatertage 2009 ausgezeichnet wurde.
Im Musiktheater arbeitete er darüber hinaus am Staatstheater
Oldenburg, an der Opéra National du Rhin Strasbourg und an
der Neuköllner Oper. Seine erste Arbeit am Schauspiel Essen
war mit „Frankenstein“ die Eröffnungsinszenierung der Spiel­
zeit 2015/2016.
WAGNER ²
Am 31. März und 1. April 2017 beleuchten das Schauspiel Essen und
das Aalto-Musiktheater gemeinsam den Kosmos Richard Wagners:
Mit „Parsifal“ wird die spannende Geschichte der Gralssuche neu
interpretiert, in „Lohengrin“ von der Liebe als tragender Kraft erzählt.
Zur künstlerischen Auseinandersetzung mit dem Komponisten und
seinem Werk bieten wir ein informatives Begleitprogramm an.
Inszenierung
Gustav Rueb
Musikalische Leitung
Eric Schaefer
Bühne
Florian Barth
Kostüme
Dorothee Joisten
Live-Musik-Installation
John-Dennis Renken
Dramaturgie
Florian Heller
Premiere
22. Oktober 2016
Grillo-Theater
Matinee
9. Oktober 2016
11:15 Uhr, Café Central
19
D E R SATA N A RC H ÄO LÜ G E N­I A LKO H Ö LL I S C H E
W UNSC HPUNS C H
6+
Zauberposse mit Musik nach dem Buch von Michael Ende
mit der Hamburger Kult-Band Tante Polly
Was denn, schon fünf Uhr? Dem geheimen Zauberrat Beelzebub
Inszenierung Irrwitzer läuft die Zeit davon! Bis zum letzten Glockenschlag
Anne Spaeter der Silvesternacht muss er sein Soll an bösen Taten für die­
Musik ses Jahr erfüllen, andernfalls droht ihm die Pfändung durch
Dominik Dittrich den Gerichtsvollzieher. Seine Tante, die Geldhexe Tyrannja
Vamperl, steckt im gleichen Schlamassel, und so hecken die
Bühne
beiden einen wahrhaft irrwitzigen Plan aus: Mit Hilfe eines
Fabian Lüdicke Zaubertranks soll es ihnen gelingen, die verbleibende Zeit bis
Kostüme Mitternacht für abscheuliche Taten zu nutzen. Der eigens da­
Anne Koltermann für gebraute satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch
Dramaturgie hat die geradezu ideale Eigenschaft, alles, was man wünscht,
Jana Zipse ins Gegenteil umzukehren. Man redet also vom allgemeinen
Wohlstand und erzeugt in Wirklichkeit Elend, man spricht vom
Frieden, und das Ergebnis ist Krieg. Eine großartige Boshaf­
Premiere tigkeit, finden die beiden. Doch zum Glück gibt es da ja noch
26. November 2016 den kleinen, kugelrunden Kater Maurizio di Mauro und den
Grillo-Theater zerrupften Raben Jakob Krakel. Die beiden sind vom Hohen
Rat der Tiere als Spione zu Hexe und Zauberer geschickt wor­
den, um deren krumme Machenschaften zu beobachten und zu
verhindern. Und tatsächlich haben sie in einem Versteck den
bösen Plan belauscht und erfahren, dass schon der erste Ton
vom Neujahrsläuten genügen würde, die Umkehrwirkung des
Zaubertranks aufzuheben …
Mit einer gehörigen Portion Mut und findigen Ideen begeben
sich die tierischen Freunde in einen Wettlauf mit der Zeit und
setzen vom Schnabel bis zur Schwanzspitze alles daran, die
Welt zu retten. Mit Dominik Dittrichs eigens komponierten Lie­
dern – wie bereits in der Spielzeit 2014/2015 bei „Jim Knopf
und Lukas der Lokomotivführer“ gespielt von der Hamburger
Kult-Band Tante Polly – wird der beliebte Klassiker von Michael
Ende Klein und Groß verzaubern.
Anne Spaeter gab 2008 in Kiel ihr Regiedebüt mit der
­Shakespeare-Collage „Meuchlings – per Eilpost zum Himmel”.
Für ihre Inszenierung von Felicia Zellers „Kaspar Häuser Meer”
am Theater Krefeld Mönchengladbach gewann sie 2010 den
Joachim Fontheim Preis für Nachwuchsregie. Es folgten Arbei­
ten am Landestheater Coburg, Theater Lüneburg, Staatstheater
Meiningen, Schauspiel Kiel, Theater Hof, an der Landesbühne
Niedersachsen Nord in Wilhelmshaven und bei den Ganders­
heimer Domfestspielen. Am Schauspiel Essen inszenierte Anne
Spaeter bereits „Ente, Tod und Tulpe”, „Jim Knopf und Lukas der
Lokomotivführer“ sowie Yasmina Rezas „Kunst“.
Alle Vorstellungstermine finden Sie auf Seite 110.
Der Kartenvorverkauf beginnt am 25. Juni 2016.
Gefördert von der Stadtwerke Essen AG.
Diese Inszenierung ist Teil von
Man stelle sich vor, es klingelt an der Tür und davor steht ein
Mann: „Guten Tag. Ich bin der Tod, und Sie müssen jetzt mit­
kommen. Sie haben noch drei Minuten Zeit, um über alles nach­
zudenken.“ Ziemlich unschöne Situation, sowas. Wie die meis­
ten Menschen habe auch ich eine eher angespannte Beziehung
zum Tod und kann mir deutlich angenehmere Begegnungen an
der eigenen Haustür vorstellen. Eine Diskussion über Ironie
und Fußball mit Zeugen Jehovas zum Beispiel. Aber nun ist es
eben so, dass der Tod höchstpersönlich auf der Matte steht und
nicht nur darauf wartet, dass ich meine letzten drei Minuten
Lebenszeit sinnvoll nutze – er weiß auch noch alles besser
und verkneift sich keinen Kommentar. Ein Glück, dass kurz vor
Ablauf der Frist meine Ex-Freundin Sophia eintrudelt und den
Tod unfreiwillig bei der Arbeit stört. Der ist ganz verdattert:
So etwas ist ihm noch nie passiert. Zu meiner völligen Über­
raschung beschließt er, die Erfüllung seines Auftrags noch ein
bisschen zu verschieben. Kurzurlaub, quasi. Loswerden kann
ich ihn ja eh nicht mehr, es sei denn, ich würde freiwillig tot
umfallen. Aber dafür ist das Leben doch viel zu schön, vor allem
jetzt, da Sophia wieder da ist und es sich einfach so verdammt
gut anfühlt, sie in meiner Nähe zu haben. Außerdem will ich
mich unbedingt noch von meinem kleinen Sohn verabschieden,
den ich seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen habe.
Für die ungewöhnliche Reisegruppe in Thees Uhlmanns Debüt­
roman wird es eine Fahrt quer durch Deutschland, geprägt von
skurrilen Momenten und der tollpatschigen Naivität, mit der
sich der Tod begeistert durch die Welt der Lebenden bewegt.
Es ist auch eine Reise durch das Leben eines Singles Ende
­Dreißig, der täglich eine Postkarte für seinen Sohn zeichnet
und Zuflucht im Fußball sucht, der phlegmatisch und damit
auch noch zufrieden ist, bis sich sein ganzes Leben im An­
gesicht des Sensenmannes höchstpersönlich plötzlich noch
einmal verdichtet. Thees Uhlmann, bekannt als Sänger der
Uraufführung
S O PHI A , D E R
TO D UN D IC H
nach dem Roman von Thees Uhlmann
Bühnenfassung von Tilman Gersch und Jana Zipse
Band Tomte und seit 2011 auf Solopfaden unterwegs, schafft
mit „Sophia, der Tod und ich“ eine irrsinnig-witzige Auseinan­
dersetzung mit dem Sterben, in der er gleichzeitig die ganze
Herrlichkeit des Lebens feiert.
Tilman Gersch studierte Regie an der Hochschule für Schau­
spielkunst „Ernst Busch“ in Berlin. Er inszenierte unter an­
derem am Thalia Theater Hamburg, Staatstheater Hannover,
Staatsschauspiel Dresden, Schauspiel Leipzig, Schauspiel Köln,
Deutschen Theater in Göttingen und am Badischen Staats­
theater Karlsruhe. Von 2007 bis 2012 war er Schauspielleiter
am Staatstheater Wiesbaden. Seit Januar 2015 ist er Intendant
an den Pfalzbau Bühnen Ludwigshafen und hat dort u. a. das
Internationale Festival „Offene Welt“ ins Leben gerufen, das
sich mit Flucht, Migration und interkulturellem Zusammen­
leben beschäftigt.
Inszenierung
Tilman Gersch
Bühne und Kostüme
Henrike Engel
Dramaturgie
Jana Zipse
Premiere
3. März 2017
Grillo-Theater
Matinee
12. Februar 2017
11:15 Uhr, Café Central
In Kooperation mit der Gesellschaft für Soziale
Dienstleistungen Essen mbH (GSE).
23
DÄ M O NE N
nach dem Roman von Fjodor Dostojewski
Inszenierung
Hermann Schmidt-Rahmer
Dramaturgie
Carola Hannusch
Premiere
29. April 2017
­Grillo-Theater
Die Heimkehr zweier junger Männer stürzt ein russisches
­Provinznest ins Chaos. Bisher bestand das Leben dort vor­
nehmlich aus Kartenspiel, Gelagen und Gesprächen über Gott
und die Welt. Ein süffisanter Disput zwischen der vermögenden
Witwe Warwara, der Mutter des Heimkehrers Nikolai S­ tawrogin,
und dem ihr platonisch verbundenen Intellektuellen Stepan
Werchowenski – dem Vater des anderen, Pjotr –, war das
Ungeheuerlichste, was der Alltag zu bieten hatte. Doch jetzt
weht ein anderer Wind: ein revolutionärer, ein nihilistischer,
ein grausamer. Der Anarchist und Atheist Pjotr sammelt eine
Schar von Revolutionären um sich mit dem Ziel, eine totalitäre
Weltordnung durchzusetzen. An der Spitze der Bewegung soll
der charismatische Nikolai stehen. Doch der hat andere Pläne –
und zwar keine politischen. Grausamkeiten gegenüber keines­
falls abgeneigt, lebt er seinen Lebensekel und Glaubensverlust
im zwischenmenschlichen Bereich aus und bricht gefühlskalt
gleich mehrere Herzen. Immer mehr Menschen geraten in den
zerstörerischen Bann der beiden Männer, die mit Denunziation,
Missbrauch, Verführung, einem Brandanschlag, Morden und
Selbstmorden eine Spur der Zerstörung hinterlassen.
Matinee
9. April 2017 Dostojewski greift in seinem zwischen 1870 und 1872 ent­
standenen großen Roman historische Ereignisse rund um den
11:15 Uhr, Café Central
Terroristen Netschajew auf und entwickelt daraus ein faszi­
nierendes, bisweilen surreal anmutendes Meisterwerk über
Glaube und Besessenheit, Moral und Skrupel, Revolution und
Religion. An der Schwelle zum 20. Jahrhundert beschreibt
­Dostojewski nicht nur spannungsvoll den erbitterten Kampf der
Generationen, sondern nahezu prophetisch die Mechanismen
von Faschismus, Stalinismus und Terrorismus. Zugleich seziert
er schonungslos ein desillusioniertes Menschengeschlecht auf
der Suche nach Erlösung in einer gottlosen Welt – getrieben,
fanatisch, verführbar.
Hermann Schmidt-Rahmer, geboren 1960 in Düsseldorf,
­studierte Musikwissenschaft und Philosophie in München
und absolvierte ein Schauspielstudium an der Universität der
Künste Berlin. Nach Engagements an der Freien Volksbühne
­Berlin, am Schauspielhaus Köln, am Hamburger Schauspiel­
haus und am Wiener Burgtheater arbeitet er seit 1990 als freier
Regisseur, u. a. in Köln, Berlin, Basel, am Theater Dortmund,
am Düsseldorfer Schauspielhaus sowie am Schauspielhaus
­Bochum. Hermann Schmidt-Rahmer arbeitet zudem als Autor
und Übersetzer und ist Professor für Szene an der Universität
der Künste in Berlin. Im Jahr 2011 wurde er mit „Rechnitz. Der
Würgeengel“ am Düsseldorfer Schauspielhaus für den Theater­
preis „DER FAUST“ nominiert. Hermann Schmidt-Rahmer arbei­
tete bereits mehrfach am Schauspiel Essen. Seine Inszenierung
von Elfriede Jelineks „Ulrike Maria Stuart“ wurde beim NRW
Theatertreffen 2012 mit dem Preis für die beste Inszenierung
ausgezeichnet. Nach „Manderlay“ von Lars von Trier in der
Spielzeit 2013/2014 inszenierte er 2015 „Wir sind die Guten“
von Mark Ravenhill und brachte in der Spielzeit 2015/2016
das Projekt „Ich habe nichts zu verbergen – Mein Leben mit
Big Data“ zur Uraufführung.
LE B E N
D E S G A L ILE I
Schauspiel von Bertolt Brecht
mit Musik von Hanns Eisler
Galileo Galilei möchte das neue kopernikanische Weltsystem
beweisen – nicht nur seinem Schüler Andrea, sondern gleich
der ganzen Welt. Doch mit der Erkenntnis, dass sich keines­
wegs alles um die Erde dreht, wirft der italienische Mathe­
matiker und Astronom (1564-1642) ein ganzes Weltbild über
den Haufen, mehr noch: „Das Weltall hat über Nacht seinen
Mittelpunkt verloren.“ Die erschütternden Erkenntnisse las­
sen insbesondere die katholische Kirche aufhorchen: Wo ruht
das Auge Gottes auf einer Erde, die nicht mehr das Zentrum
der Welt bildet, sondern ein Gestirn wie unzählige andere
ist? Wie soll ein geknechtetes Volk unter diesen Umständen
einen Sinn im irdischen Dasein erkennen? Welche Rolle spielt
da noch die Heilige Schrift? Galilei schlägt alle Warnungen in
den Wind; zu stark ist sein Wille zur Wahrheit. Er versucht, die
höchsten K
­ irchenvertreter im Vatikan von seiner Forschung zu
überzeugen. Seine Werke kommen jedoch auf den Index, und
der Astronom verfällt in jahrelanges Schweigen. Als ein der
Wissenschaft zugewandter neuer Papst berufen wird, schöpft
Galilei Hoffnung. Aber diesmal zeigt ihm die Inquisition ihre
Instrumente – 23 Tage später widerruft er seine Lehre.
„Unglücklich das Land, das keine Helden hat“, werfen ihm seine
enttäuschten Schüler vor. „Unglücklich das Land, das Helden
nötig hat“, lautet die Antwort des zwischen Forschungsdrang,
eigenen Machtbestrebungen und Kircheninteressen aufgerie­
benen Wissenschaftlers, der Bertolt Brecht seit einer ersten
Fassung seines Schauspiels in den Jahren 1938/1939 beschäf­
tigte. Steht der Kampf Galileis um den Sieg der Vernunft zu
Beginn noch in deutlichem Bezug zum nationalsozialistischen
Deutschland, gewinnt die Frage nach dem gleichermaßen
­revolutionären wie gefährlichen Potenzial der Wissenschaft
in weiteren Fassungen an Bedeutung. Nach wie vor bietet
Brechts Schauspiel einen spannenden Diskurs über Wahrheits­
suche und Zweifel, Meinungsfreiheit und totalitäre Strukturen,
Opportunismus, Forschung und vor allem (Fortschritts-)Glau­ Inszenierung
ben und stellt nicht zuletzt zur Diskussion, ob jemand wie Konstanze Lauterbach
­Galileo Galilei ein Held oder ein Verräter ist.
Musikalische Leitung
Konstanze Lauterbach studierte Germanistik und Literatur­
wissenschaften an der Karl-Marx-Universität Leipzig. Von
1982 bis 1984 war sie Regieassistentin in Chemnitz. Es folg­
ten zahlreiche Gastinszenierungen und von 1987 bis 1990 ein
festes Engagement in Rudolstadt. Von 1990 bis 1999 brachte
sie als Hausregisseurin am Schauspiel Leipzig 16 Schauspiel­
inszenierungen heraus und inszenierte in dieser Zeit auch re­
gelmäßig am Theater Bremen sowie am Burgtheater Wien, bei
den Wiener Festwochen und am Bayerischen Staatsschauspiel
München. Von 2001 bis 2004 war sie Hausregisseurin am Deut­
schen Theater in Berlin. Konstanze Lauterbach arbeitet als freie
Regisseurin für Oper und Schauspiel u. a. an der Volksbühne
Berlin, am Theater Bonn, am Düsseldorfer Schauspielhaus,
am Hessischen Staatstheater Wiesbaden, am Staatstheater
Braunschweig, am Theater Konstanz und an der Semperoper in
Dresden. 2002 erhielt sie den Caroline-Neuber-Preis der Stadt
Leipzig. Am Schauspiel Essen inszenierte sie in der Spielzeit
2011/2012 „Graf Öderland“ von Max Frisch sowie 2013/2014
„Medea“ von Euripides.
Gefördert durch eine Privatspende der Eheleute Sunhild und Christian Sutter.
Achim Gieseler
Bühne
Ann Heine
Kostüme
Claudia Charlotte
Burchard
Dramaturgie
Jana Zipse
Premiere
24. Juni 2017
Grillo-Theater
Matinee
18. Juni 2017
11:15 Uhr, Café Central
27
Donald ist 14 und kein großer Redner. Ein Freak, der Comics
zeichnet und keine Chance bei den Mädchen hat. Dazu nervi­
ge Eltern und einen bescheuerten älteren Bruder. Doch das
größte Problem ist: Er hat Krebs. Und es sieht nicht gut aus.
Wäre Donald doch so unverwundbar wie MiracleMan, den er
erfunden hat und dessen Abenteuer er mit schnellen Strichen
in seine Comic-Kladde zeichnet. Dieser Superheld ist nicht nur
cool und unbesiegbar, er hat auch eine sexy Freundin in dieser
fantastischen Parallelwelt – während Don noch immer Jungfrau
ist! Ein Date mit der süßen Shelley geht prompt in die Hose,
und überhaupt muss er viel zu viel von viel zu wenig Zeit mit
dem spießigen Psychologen Adrian verbringen, einem alten
Knacker, der auf Verständnis macht und ein Loblied auf die
Lebensfreude singt. Bla Bla Bla! Was für ein Loser. Irgendwie
läuft die Wirklichkeit wenig heldenhaft ab, findet Don. Oder
erkennt er vielleicht nur die Superhelden nicht, die ihm im
realen Leben begegnen?
Der neuseeländische Autor Anthony McCarten hat 2005 mit
„Superhero“ eine rasante, humorvolle und gleichzeitig tod­
traurige Coming of Age-Geschichte verfasst, die zu einem welt­
weiten Erfolg wurde und 2012 unter dem Titel „Am Ende eines
viel zu kurzen Tages“ in die deutschen Kinos kam. ­Unpathetisch
und direkt, ohne jemals zynisch zu werden, erzählt McCarten
mit großer Sympathie für seinen Superhelden Donald von
Sehnsucht und Verlust, von Krankheit und Lebenslust. Seine
Erzählweise, die Schnitte, Zeitlupen und Close-Ups verwendet
und immer wieder Donalds abenteuerliche Comic-Strips ein­
baut, spiegelt gekonnt das innere Erleben seines durch Comics,
Filme, Videospiele und Internet geprägten Helden. Anthony
McCarten ist Verfasser mehrerer Theaterstücke (u. a. „Ladies
Night/Ganz oder gar nicht“, gemeinsam mit Stephen Sinclair),
Drehbücher und Romane. Er lebt in London und München.
SUPE R H E RO
14+
nach dem Roman von Anthony McCarten
Aus dem Englischen von Manfred Allié und Gabriele Kempf-Allié
Bühnenfassung von Karsten Dahlem und Carola Hannusch
Karsten Dahlem wurde 1975 geboren. Nach Abschluss seines
Schauspielstudiums an der Folkwang Universität der Künste in
Essen war er am Staatsschauspiel Dresden, Volkstheater Mün­
chen, Wiener Volkstheater, Maxim Gorki Theater Berlin, Schau­
spielhaus Bochum und an der Schaubühne Berlin engagiert. Als
Regisseur arbeitete er u. a. am Maxim Gorki Theater, Theater
Bremen, Landestheater Linz, Theater Oberhausen, Staats­
theater Nürnberg und am Düsseldorfer Schauspielhaus. Dahlem
ist zudem als Drehbuchautor für Kino- und TV-Produktionen
tätig (z. B. „Freier Fall“). Derzeit wird sein neues Kinodrehbuch
„Fremde Tochter“ verfilmt. Im Sommer 2016 hat er sein Debüt
als Filmregisseur. Am Schauspiel Essen inszenierte er bereits
Hartmut El Kurdis „Angstmän“ (Einladung zum NRW-Kinderund Jugendtheatertreffen WESTWIND 2012), J­anne Tellers
„Nichts“ und in der Spielzeit 2013/2014 „Die L­ eiden des jungen
Werther“ nach Johann Wolfgang Goethe.
Inszenierung
Karsten Dahlem
Bühne und Kostüme
Inga Timm
Musikalische Leitung
und Live-Musik
Hajo Wiesemann
Dramaturgie
Carola Hannusch
Premiere
10. Dezember 2016
Casa
Matinee
27. November 2016
Gefördert von der GENO BANK ESSEN.
11:15 Uhr, Café Central
29
DIE LE B E N D E N TOTE N
O D E R: M O NSTE R S O F R E A L I T Y
von Christian Lollike
mit Textfragmenten von Tanja Diers
und Mads Madsen
Deutsch von Gabriele Haefs
Sie kommen: die lebenden Toten. Doch diesmal kommen sie
nicht, um uns das Fleisch von den Knochen zu nagen. Dies­
mal kommen sie, um sich die Grundlagen unserer Gesellschaft
einzuverleiben. Sie treibt nicht der Hunger nach unseren Ge­
hirnen, sondern der Hunger nach Wohlstand, Demokratie, Frei­
heit und Sicherheit. Dieses hungrige und alles verschlingende
Zombieheer, das auf die Küsten Europas zusteuert, lässt sich
von nichts aufhalten. Nicht von Krieg, Seenot, Meerestieren,
herzlosen Schmugglern oder EU-Grenzwachen.
Seit George A. Romero die Figur des Untoten 1968 in „Night
of the living Dead“ aus dem Kontext des haitianischen Voodoo
herauslöste und sie in „Dawn of the Dead“ 1978 als Parodie
des hirnlosen Konsumenten massenhaft stöhnend und geifernd
durch ein Einkaufszentrum schlurfen ließ, ist der Zombie zum
Kult geworden. Kein Wunder, spiegeln sich doch in den M
­ assen
ewig hungriger Untoter alle Ängste unserer derzeitigen west­
lichen Zivilisation wider: vom Trauma der Sklaverei, über
Pandemien und Seuchen, bis zu islamistischen Selbstmord­
attentätern – wir schreiben die Epoche des Zombies. Und auch
innerhalb unserer Alltagsrealität findet der Business-Zombie
seine Entsprechung im obdachlosen Junkie-Zombie. Wer sind
nun eigentlich die „lebenden Toten“? Oder: Gibt es überhaupt
noch Lebende?
Christian Lollikes 2015 veröffentlichtes Theaterstück zeigt,
wie drei Schauspieler sich anschicken, den Zombiefilm für die
Festung Europa zu drehen und dabei an die Grenzen der Dar­
stellbarkeit gelangen. Wie soll man auch Empathie erzeugen für
eine Horde lebender Toter, wo uns doch die Krisen in unseren
Liebesbeziehungen mehr Gefühl abzuringen vermögen als jede
sogenannte „Flüchtlingskrise“? Zynisch ist der Ton des Stückes
bisweilen, bleibt damit jedoch stets am Kern der europäischen
Ignoranz und führt nebenbei virtuos die Klaviatur der Angst
vor, auf der AfD, Pegida und andere Orchester sogenannter „be­
sorgter Bürger“ in den letzten Jahren ihre eigene „Symphonie
des Grauens“ spielen.
Jörg Buttgereit, geboren 1963, ist Regisseur, Autor und Film­
kritiker. Er produzierte im durch den Punk geprägten alterna­
tiven Umfeld West-Berlins Anfang der 80er Jahre Low-­BudgetFilme, die dem Horror-, Trash- und Kunstfilm zugeordnet
werden und die bis heute Kultstatus haben, so „Nekromantik“
(1987) und „Der Todesking“ (1989). Jörg Buttgereit schrieb und
produzierte außerdem zahlreiche Hörspiele für den WDR. Als
Theater­regisseur setzte er 2005 das Ramones-Musical „Gabba
Gabba Hey!“ in Berlin sowie 2007 „Captain Berlin vs. Hitler“ im
Hebbel am Ufer um und inszenierte am Theater Dortmund u. a.
„Der Elefantenmensch“ (2013) sowie „Nosferatu lebt!“ (2014)
und „Besessen“ (2015).
Inszenierung
Jörg Buttgereit
Bühne und Kostüme
Susanne Priebs
Illustrationen
FuFu Frauenwahl
Dramaturgie
Florian Heller
Premiere
4. März 2017
Casa
Matinee
19. Februar 2017
11:15 Uhr, Café Central
31
Uraufführung
UMSTÄ N D L IC H E
R E T T UNG
von Martina Clavadetscher
Siegerstück der 4. Essener Autorentage „Stück auf!“ 2016
Inszenierung
Thomas Ladwig
Dramaturgie
Vera Ring
Premiere
28. April 2017
Casa
Matinee
23. April 2017
11:15 Uhr, Café Central
Die deutsche Wissenschaftlerin Yamila Hanna Bach wird ver­
hört: Zu Forschungszwecken ist sie nach Sodiriya, westlich des
Jordans, gekommen, in eine Stadt „wie ein gefräßiger Wal“,
geprägt von Konsumterror und Profitgier. Hier begegnet sie
einem Mann namens El-Arad – und zwar immer und immer
wieder! Der Untersuchungsrichter steht auf dem Schlauch, also
hilft El-Arads Nachbarin Baganja ihm auf die Sprünge: Yamila
ist ganz offensichtlich ein Engel – und zwar nicht irgendeiner,
sondern der von den alten Überlieferungen angekündigte! Und
scheinbar will sie El-Arad vor dem drohenden Untergang der
Stadt retten, was aus gleich zwei Gründen unfair ist: Erstens
ist El-Arad kein guter Mensch, und zweitens lebt er in B
­ aganjas
Wohnung, seit ihr Vermieter sie rausgeschmissen hat. Ganz
klar: Der Engel muss sich in der Adresse geirrt haben. Die
Rettung steht Baganja zu! Und dieses Verhör ist ihre einzige
Chance … Yamila selbst hingegen weiß überhaupt nicht, was
alle von ihr wollen: Sie ist kein Engel, und retten will sie auch
niemanden! Überhaupt scheint sehr fragwürdig, wer hier ein
Recht auf Rettung hat.
In ihrem mit dem Jury-Preis der Essener Autorentage „Stück
auf!“ 2016 ausgezeichneten Theaterstück überschreibt die
Schweizerin Martina Clavadetscher den biblischen Mythos
von Lots Errettung aus den untergehenden Städten Sodom und
Gomorrha und zeigt, dass es manchmal vielleicht nur eines
einzigen Menschen bedarf, der das „letzte Gramm Gold“ in uns
zu entdecken vermag, um gerettet zu werden: eine im wahrsten
Sinne des Wortes merkwürdige, rätselhafte Geschichte, in der
die junge Autorin mit viel Humor und Poesie von der nahenden
Apokalypse einer kapitalistischen und wachstumsorientierten
Gesellschaft, von der Sehnsucht nach Erlösung, Rettung und
Gerechtigkeit erzählt.
Thomas Ladwig, geboren 1981 in Essen, studierte Theater­
wissenschaft und Germanistik an der Universität Leipzig.
­Bereits während des Studiums entstanden erste eigene Insze­
nierungen. Auf seinen Abschluss 2006 folgten vier Jahre als
Regieassistent am Schauspiel Leipzig und Schauspiel Essen,
in denen er unter anderem Robert Schuster, Wolfgang Engel,
Anselm Weber, Roger Vontobel und Sebastian Nübling assis­
tierte. Seit 2010 arbeitet Thomas Ladwig als freier Regisseur,
unter anderem am Theater Aachen, am Theater Lüneburg, am
Landestheater Schwaben, am Schauspielhaus Bochum und mit
„Benefiz – Jeder rettet einen Afrikaner“, „Kaspar Häuser Meer“,
„Die Wanze“ und „Die Opferung von Gorge Mastromas“ seit
2011 mehrfach am Schauspiel Essen. Für seine Inszenierung
von Jonathan Safran Foers Roman „Alles ist erleuchtet“ am
Schauspiel Essen wurde er in der Kritiker­umfrage 2015 der
Fachzeitschrift Theater heute als bester Nachwuchsregisseur
nominiert.
Gefördert durch eine Privatspende von Marianne Kaimer.
IC H G L AU B E A N­E IN E N ­E INZ IG E N GOT T.
(Credoinunsolodio.)
Monolog von Stefano Massini
Deutsch von Sabine Heymann
Drei Frauen – ein Schicksalstag: Eden, Shirin und Mina leben
und arbeiten in Israel und im Gazastreifen. Eden Golan, 50,
lehrt jüdische Geschichte in Jerusalem. Die liberale Professorin
ist Mitglied im Komitee „für den Dialog“ und warnt vor über­
steigertem Nationalismus. Als sie nur knapp einem Selbstmord­
attentat entgeht, beginnen die Zweifel. Die Palästinenserin
Shirin Akhras, 20, studiert die Geschichte Palästinas an der
Islamischen Universität Gaza und will Märtyrerin für ihr Volk
werden. Und dann ist da noch Mina Wilkinson, 40 Jahre alt. Die
amerikanische Soldatin ist in der Krisenregion stationiert und
wünscht sich nichts sehnlicher als zurück in die USA zu kehren;
zu fremd und unverständlich erscheinen ihr die zwei Welten,
deren Unversöhnlichkeit ihre Arbeitsgrundlage bildet. Die Le­
bensentwürfe der drei Frauen könnten unterschiedlicher kaum
sein. Als aber ihre verschiedenen Kulturen und Religionen auf­
einanderprallen und zu explodieren drohen, wird deutlich, dass
es sich hier letztlich „nur“ um extrem divergierende Perspekti­
ven auf ein und dasselbe Schicksal, auf ein und dieselbe Welt
handelt. Folgerichtig wählt der italienische Dramatiker Stefano
Massini für die Darstellung dieser drei Frauenfiguren die Form
des Monologs: drei Welten in einem Wesen.
Stefano Massini, geboren 1975 in Florenz, gehört zu den
wichtigsten neuen Autoren des italienischen Theaters. Zu
den erfolgreichsten Texten des mehrfach ausgezeichneten
Dramatikers zählen „Eine nicht umerziehbare Frau“ über
­
Anna Politkovskaja sowie sein 2015 uraufgeführtes Stück
„Lehman Brothers. Aufstieg und Fall einer Dynastie“ über die
unrühmlichen Protagonisten der Bankenkrise im Jahr 2008. Der
­Monolog „Ichglaubeaneineneinzigengott.“ entstand 2010 und
ist angesichts der neu entbrannten Auseinandersetzungen im
Nahost-Konflikt von ungebrochener Aktualität.
Sascha Flocken studierte Politikwissenschaft und Philoso­
phie an der Universität Mannheim und war Regieassistent am
­Theater Freiburg. Er arbeitet seit 2013 als freier Regisseur u. a.
am Theater Konstanz sowie beim Festival „Foreign Affairs“
in Berlin und war künstlerischer Leiter der Herbstakademie
­Freiburg 2014. Am Theater Freiburg entwickelte er in der Spiel­
zeit 2015/2016 die Reihe „Die NSU-Protokolle“ und inszenierte
das Mehrgenerationenprojekt „Mehrheitsgesellschaft“ mit jun­
gen Geflüchteten, der Seniorentheatergruppe „die methusa­
lems“ sowie der Musikerin und Sängerin Bernadette La Hengst.
2015 war er Stipendiat der 18. Schillertage in Mannheim und
bei Stage@Play am Theater Rampe. In der Spielzeit 2016/2017
wird er in Essen, Konstanz und Freiburg inszenieren.
Inszenierung
Sascha Flocken
Bühne und Kostüme
Jens Dreske
Dramaturgie
Carola Hannusch
Premiere
2. Oktober 2016
Box
Matinee
25. September 2016
11:15 Uhr, Café Central
35
Uraufführung
„Der Ablauf ist simpel: Geräte aufstellen und anschließen,
die orthodoxen Tücher über den Sturmhauben abnehmen und
diese übers Gesicht ziehen. Aber kaum haben wir die Daunen­
jacken ausgezogen, stürzen die Wachleute zusammen mit den
­kräftigen Männern in Zivil auf uns und wollen uns herunter­
zerren. 10 Sekunden Auftritt. Verstärker und Mikrofon fliegen
in die Ecke. Ich entwische gerade so. Versuche, in den weni­
gen freien Sekunden einen Tanz aufzuführen. Bekreuzige mich.
20 Sekunden Auftritt. Der Wachmann zieht mir die Sturm­haube
vom Kopf. Was zum Teufel, das ist ein verbotener Griff, ich
zieh euch doch auch nicht die Unterhosen aus! Wir sind 30
Sekunden am Altar.“
Am Morgen des 21. Februar 2012 stürmen fünf junge Frauen
in die Christ-Erlöser-Kathedrale in Moskau und verrichten ein
Gebet – ein Punk-Gebet. „Mutter Gottes, Jungfrau, verjage
Putin!“ rufen sie und fordern damit die ganze Härte eines quasiautokratischen Staates heraus: Nadeschda Tolokonnikowa
und zwei ihrer Mitstreiterinnen werden für die gewaltfreie
Aktion wegen „Rowdytum aus religiösem Hass“ zu zwei Jah­
ren Arbeits­lager verurteilt. Das Urteil schlägt weltweit hohe
­Wellen. Über Nacht werden aus den aufständischen Punk-­
Musikerinnen ­gefeierte „Putin-Kritikerinnen“. Aber es geht um
mehr als Putin, tauchen neben ihm doch auch „Mutter“, „Gott“
und „Jungfrau“ in der entscheidenden Zeile des Punk-Gebetes
auf. Der Kampf der Pussy Riot-Frauen ist ein feministischer,
ein Kampf gegen eine patriarchale Ordnung, in der eine von
Männern dominierte Verquickung von Religion und Politik den
Ton angibt. Es ist ein Kampf gegen Phallozentrismus, Homopho­
bie und Gender-­Normen, die den Alltag nicht nur in Russland
fest im Griff haben.
Mit „Anleitung für eine Revolution“ legt Nadja Tolokonnikowa
ihr Manifest und gleichzeitig eine Autobiografie vor, die uns
tief in ihr Leben führt, ein Leben, das ein Filmplot sein k­ önnte:
P USSY R IOT S
nach dem Buch „Anleitung für eine Revolution“ von Nadja Tolokonnikowa
Aus dem Russischen von Friederike Meltendorf und Jennie Seitz
Bühnenfassung von Magz Barrawasser und Florian Heller
Polizistinnen küssen, Messerkampf gegen Nazis trainieren,
Spontankonzerte in Metro-Stationen veranstalten, vermummt
Interviews geben und sich im Straflager verlieben. Pussy Riot Inszenierung
steht für die ungebrochene Energie des DIY-Punk, für Kunst, Magz Barrawasser
Befreiung und Lust an der Revolte. „Es ist ganz einfach: Hab Bühne und Kostüme
keine Angst. Have you forgotten how good a riot tastes?“
Johanna Denzel
Magz Barrawasser, geboren 1984, absolvierte zunächst mehre­
re­Assistenzen, u. a. am Maxim Gorki Theater sowie am GRIPS
Theater in Berlin, wo sie das theatrale Aktionsprogramm „Hier
geblieben! Für das Bleiberecht von Kindern, Jugendlichen
­sowie deren Familien“ mitentwickelte. 2008 bis 2011 ­studierte
sie Regie an der theakademie Berlin. Bis 2013 arbeitete sie
als Tourorganisatorin für das GRIPS Theater und inszenier­
te in der freien Szene, u. a. „Mechanische Tiere“ von Rebekka
­Kricheldorf im Club „://about blank“ sowie die deutschsprachi­
ge Erstaufführung von Rodrigo Garcías „notas de cocina“. Von
2006 bis 2015 war sie außerdem Mitglied eines neun-köpfigen
Musiktheaterkollektivs und performte Kleinkunstpunk. Von
2013 bis 2016 war sie als Regieassistentin und Inspizientin
am Hessischen Landestheater Marburg engagiert, wo sie mit
Laura Naumanns „demut vor deinen taten baby“ ihre erste
Regiearbeit im Abendspielplan zeigte. Ab der Spielzeit 2016/2017
ist Magz Barrawasser Regieassistentin am Schauspiel Essen.
Dramaturgie
Florian Heller
Premiere
15. Juni 2017
Box
Matinee
11. Juni 2017
11:15 Uhr, Café Central
37
E I N S I C H T E N E I N E S AT H E I ST E N
Es war schon ganz dunkel, und im Süden, wohin er schaute, waren k­ eine
Wolken. Lewin lauschte den gleichmäßig von den Linden in den Garten
­fallenden Tropfen und schaute zu dem ihm vertrauten Sternendreieck und
der in seiner Mitte hindurchführenden Milchstraße mit ihrer Abzweigung.
„Also, was irritiert mich?“ fragte sich Lewin.
„Ja, die einzig offenkundige, unanzweifelbare Erscheinung einer Gottheit,
das sind die Gesetze des Guten, die der Welt als Offenbarung kund getan wur­
den, die ich in mir fühle und in deren Anerkennung ich mich nicht vereinige
mit den anderen Menschen, sondern, ob ich will oder nicht, ­vereinigt bin mit
ihnen in der alleinigen Gemeinschaft der Gläubigen, die ­Kirche genannt wird.
Und die Juden, die Mohammedaner, die Konfuzianer, die ­Buddhisten – was
sind dann sie?“ Er stellte sich die Frage, die ihm gefährlich erschienen war.
„Ich frage nach dem Verhältnis zur Gottheit in all den verschiedenartigen
Glaubensrichtungen der ganzen Menschheit. Ich frage nach dem Erschei­
nungsbild Gottes für die ganze Welt mit all diesen Nebelflecken. Was tue ich
da? Mir persönlich, meinem Herzen, steht zweifellos ein Wissen offen, das
dem Verstand unerreichbar ist, doch ich möchte beharrlich mit dem Verstand
und in Worten dieses Wissen ausdrücken. Weiß ich denn nicht, dass die
Sterne nicht wandern?“, fragte er sich mit Blick auf einen hell leuchtenden
Planeten, der in Bezug auf den höchsten Zweig der Birke seine Position
schon verändert hatte. „Aber wenn ich auf die Bewegung der Sterne blicke,
kann ich mir die Drehung der Erde nicht vorstellen, und ich habe Recht, wenn
ich sage, die Sterne wanderten.
Und könnten denn die Astronomen irgendetwas begreifen und berechnen,
wenn sie all die komplizierten, verschiedenartigen Bewegungen der Erde
mit berücksichtigten wollten? All ihre erstaunlichen Schlussfolgerungen
über Entfernungen, Gewicht, Bewegungen und Abweichungen der Him­
melskörper beruhen nur auf der sichtbaren Bewegung der Gestirne um die
unbewegliche Erde, auf genau der Bewegung, die ich jetzt vor mir habe
und die für ­Millionen Menschen jahrhundertelang gegolten hat und immer
gleich gewesen ist und sein wird und immer nachgeprüft werden kann. Und
­genauso wie die Schlüsse der Astronomen unnütz und unzuverlässig wären,
stützten sie sich nicht auf Beobachtungen des sichtbaren Himmels in Bezug
auf einen einzigen Meridian und einen einzigen Horizont, so unnütz und
unzuverlässig wären auch meine Schlüsse, stützten sie sich nicht auf jenes
Verständnis des Guten, das für alle immer gleich war und sein wird und das
mir durch das Christentum offenbart wurde und in meiner Seele jederzeit
nachgeprüft werden kann. Die Frage nach den anderen Glaubensrichtungen
und ihr Verhältnis zur Gottheit zu entscheiden habe ich weder das Recht
noch die Möglichkeit. Es ist ein Geheimnis, das nur für mich notwendig und
wichtig ist und sich nicht in Worten ausdrücken lässt.
Dieses neue Gefühl hat mich nicht verändert, nicht beglückt, nicht plötzlich
erleuchtet, wie ich es erträumt hatte. Und der Glaube – nicht Glaube, ich
weiß nicht, was das ist – jedenfalls ist dieses Gefühl genauso unmerklich
und durch Leiden in mich gekommen und hat sich in der Seele festgesetzt.
Noch genauso werde ich mich streiten, werde meine Gedanken unpassend
äußern, genauso wird es eine Wand geben zwischen dem Allerheiligsten
meiner Seele und den anderen Menschen, sogar meiner Frau, genauso werde
ich ihr meiner Angst wegen Vorwürfe machen und es dann bereuen, genauso
werde ich mit dem Verstand nicht begreifen, weshalb ich bete, und werde ich
beten – aber mein Leben ist nun, mein ganzes Leben, unabhängig von allem,
was mir zustoßen kann, in jedem seiner Augenblicke – es ist keineswegs
mehr sinnlos, wie es früher war, vielmehr hat es einen unanzweifelbaren
Sinn: das Gute, das hineinzubringen in meiner Macht steht!“
Leo Tolstoi
D IE T U P -F E S T T AG E 2 0 1 7
G LAU B E M AC H T KU NS T
3 . -9 . Ap ril 2 017
„Nun sag, wie hast du’s mit der Religion?“ – Was in Europa seit dem B
­ eginn
der Aufklärung an Bedeutung verlor, scheint heute wieder eine der bren­
nendsten Fragen der Menschheit geworden zu sein. Während sich der
Glaube (und mit ihm Dogmatismus oder gar Fanatismus) auf den Schlacht­
feldern des Mittleren, Nahen und allernächsten Ostens zunehmend zum
­dominanten politischen Machtfaktor entwickelt, stellen Neurotheologen
zeitgleich fest, dass religiöses Empfinden mit Aktivierungen in der Mittel­
linie der Gehirnrinde und den darunter liegenden Strukturen einher­
geht, also neurologisch (vor-)programmiert ist. Und wir alle stellen uns
die ­Frage, an was wir eigentlich noch glauben: Demokratie? Fortschritt?
Technologie? Kapital? Gerechtigkeit? Liebe?
Unter dem Motto „Glaube Macht Kunst“ stellt die Theater und Philharmonie
Essen diese Fragen in den Mittelpunkt ihrer Festtage 2017 und themati­
siert damit zugleich die Rolle der Kunst im Kontext des Glaubens. Denn
wie das Theater Europas seinen Anfang im kultisch-rituellen Fest nahm
und die Kunst sich sowohl in den Dienst des Glaubens gestellt als auch
­immer wieder gegen ihn opponiert und ihn zu erschüttern gesucht hat, ist
sie auch selbst zum Glaubenssystem erhoben worden: Glauben wir also an
die Macht der Kunst?
Nach der erfolgreichen Premiere in der Spielzeit 2015/2016 geht Kunst⁵ im
April 2017 in die zweite Runde. Die Festtage der Theater und Phil­harmonie
Essen (TUP) verdeutlichen erneut die potenzierte Kraft und das geballte
Angebot der fünf Sparten der TUP – Aalto-Musiktheater, Aalto Ballett
­Essen, Essener Philharmoniker, Philharmonie Essen und Schauspiel Essen.
Die Woche vom 3. bis 9. April 2017 steht im Zeichen des Glaubens. Unter
dem Titel „Glaube Macht Kunst“ versammeln sich unter anderem Konzerte,
Ballettabende, Opern- und Theateraufführungen, ­Kinderprogramme sowie
Vorträge.
Die TUP-Festtage 2017 werden ermöglicht durch die Sparkasse Essen.
Montag, 3. April 2017
Dienstag, 4. April 2017
Mittwoch, 5. April 2017
Abenteuer Kleinlaut
Hier das grüne Wunder erleben
Mit Marie-Helen Joël (Hexe Kleinlaut)
und Heribert Feckler (Klavier)
9:30 Uhr + 11:15 Uhr
Aalto-Theater, Foyer
Eintritt € 6,60 | mit Festtagspass € 3,30
Abenteuer Kleinlaut
Hier das grüne Wunder erleben
Mit Marie-Helen Joël (Hexe Kleinlaut) und
Heribert Feckler (Klavier)
9:30 Uhr + 11:15 Uhr
Aalto-Theater, Foyer
Eintritt € 6,60 | mit Festtagspass € 3,30
Abenteuer Kleinlaut
Hier das grüne Wunder erleben
Mit Marie-Helen Joël (Hexe Kleinlaut)
und Heribert Feckler (Klavier)
9:30 Uhr + 11:15 Uhr
Aalto-Theater, Foyer
Eintritt € 6,60 | mit Festtagspass € 3,30
mehrmusik
(Un)glaublich
Lieder von Johann Sebastian Bach
bis Gustav Mahler
Mit Bettina Ranch u. a.
19:30 Uhr, Grillo-Theater, Heldenbar
Eintritt € 16,00 | mit Festtagspass € 8,00
Over my Head I hear Music
Spirituals und Gospels von „Go, Tell it on
the Mountain“ bis „Amazing Grace“ und
„Swing Low, Sweet Chariot“
Mit Christina Clark (Gesang) und Pascal
Schweren (Klavier)
16:30 Uhr, Aalto-Theater, Cafeteria
Eintritt € 16,00 | mit Festtagspass € 8,00
Giacomo Meyerbeers Oper
„Le Prophète“. Edition und Konzeption
Vortrag mit Musikbeispielen
von Prof. Matthias Brzoska,
Herausgeber der Neuedition
16:30 Uhr, Aalto-Theater, Cafeteria
Eintritt frei
J. S. Bach: Johannespassion
Mit Carolyn Sampson, Marianne Beate
Kielland, Rupert Charlesworth,
Stuart Jackson, Benoît Arnould,
André Morsch, Cappella Amsterdam,
Orchestra of the Eighteenth Century,
Daniel Reuss (Dirigent)
20:00 Uhr, Philharmonie Essen,
Alfried Krupp Saal
Eintritt € 15,00-45,00
mit Festtagspass € 7,50-22,50
41
Donnerstag, 6. April 2017
Freitag, 7. April 2017
Samstag, 8. April 2017
Sonntag, 9. April 2017
3 BY EKMAN
(Flockwork – Tuplet – Tyll)
Ballettabend von Alexander Ekman
Musik von Marguerite Monnot, Alexandre
Breffort, Martin Schmidt & Drew Daniel,
Evan Ziporyn & Arden Trio, Alexander
Ekman, traditional hawaiian music &
Christophe, Mikael Karlsson,
Victor Feldman, „Fly Me To The Moon“
Choreografie, Bühne und Video
Alexander Ekman
19:30 Uhr, Aalto-Theater
Eintritt € 22,00-49,00
mit Festtagspass € 11,00-24,50
Parsifal
nach Richard Wagner
und „Parzival“ von Tankred Dorst
Inszenierung Gustav Rueb
Musikalische Leitung Eric Schaefer
Live-Musik-Installation
John-Dennis Renken
19:30 Uhr, Grillo-Theater
Eintritt € 14,00-29,00
mit Festtagspass € 7,00-14,50
3 BY EKMAN
(Flockwork – Tuplet – Tyll)
Ballettabend von Alexander Ekman
Musik von Marguerite Monnot, Alexandre
Breffort, Martin Schmidt & Drew Daniel,
Evan Ziporyn & Arden Trio, Alexander
Ekman, traditional hawaiian music &
Christophe, Mikael Karlsson,
Victor Feldman, „Fly Me To The Moon“
Choreografie, Bühne und Video
Alexander Ekman
19:00 Uhr, Aalto-Theater
Eintritt € 27,00-55,00
mit Festtagspass € 13,50-27,50
Premiere
Le Prophète
Oper von Giacomo Meyerbeer
Musikalische Leitung Giuliano Carella
Inszenierung Vincent Boussard
16:30 Uhr, Aalto-Theater
Eintritt € 30,00-77,00
mit Festtagspass € 15,00-38,50
Gefördert von der Sparkasse Essen.
Gefördert von der Sparkasse Essen.
Superhero
nach dem gleichnamigen Roman
von Anthony McCarten
Aus dem Englischen von
Manfred Allié und Gabriele Kempf-Allié
Theaterfassung von Karsten Dahlem
und Carola Hannusch
Inszenierung Karsten Dahlem
19:00 Uhr, Schauspiel Essen, Casa
Eintritt € 17,00 | mit Festtagspass € 8,50
W. A. Mozart: Große Messe in c-Moll
Wolfgang Amadeus Mozart: Motette
„Exultate, jubilate“ F-Dur, KV 165
Missa c-Moll, KV 427 „Große Messe“
Mit Chen Reiss, Karin Strobos, Dmitry
Ivanchey, Baurzhan Anderzhanov,
Philharmonischer KammerChor ­Essen,
Jens Bingert (Choreinstudierung),
Essener Philharmoniker, Tomáš Netopil
(Dirigent)
19:30 Uhr „Die Kunst des Hörens“ –
Konzerteinführung
20:00 Uhr Konzert, Philharmonie Essen,
Alfried Krupp Saal
Eintritt € 28,00 | mit Festtagspass € 14,00
Gefördert von der GENO BANK ESSEN.
Gefördert von der Brost-Stiftung.
50 % Ermäßigung mit dem Festtagspass
Für Kunst5 bietet die Theater und Philharmo­
nie Essen einen speziellen Festtagspass an.
Er kostet € 50,00 (erm. € 30,00) und ermög­
licht den Kauf von Einzelkarten für die zu den
Festtagen gehörenden Veranstaltungen zum
halben Preis. Für jede Veranstaltung kann
pro Festtagspass ein ermäßigtes ­Einzelticket
erworben werden. Bitte beachten Sie, dass
einzelne Veranstaltungen schnell ausver­
kauft sein können und die TUP Ihnen nicht
für alle Veranstaltungen den ­
Erwerb von
(ermäßigten) Tickets garantieren kann. Wir
empfehlen daher allen Festtagspass-­Inhabern
den frühzeitigen Kauf von Tickets für die
­gewünschten Veranstaltungen.
Der Festtagspass und die (ermäßigten) Einzel­
karten sind nur direkt über das TicketCenter
der TUP erhältlich: II. Hagen 2, 45127 Essen,
T 02 01 81 22-200, [email protected].
Der Vorverkauf für den Festtagspass und die
ermäßigten Einzelkarten startet am 30. April
2016.
D E R „ P L AC E B O - E F F E K T “
Michael Schmidt Salomon: Aus der medizinischen Forschung kennen wir den
sogenannten „Placebo-Effekt“: So spüren Patienten, die meinen, ein starkes
Schmerzmittel erhalten zu haben, tatsächlich weniger Schmerzen, obwohl
das ihnen verabreichte „Medikament“ gar keine schmerzstillenden Wirkstoffe,
sondern bloß Zucker oder Stärke enthält. Die positive Erwartung, dass eine Be­
handlung helfen wird, führt offensichtlich dazu, dass eigentlich wirkungslose
Präparate tatsächlich Wirkungen entfalten. Sogar Scheinoperationen haben
derartige positive Effekte: In einem Experiment in Texas wurden 120 Patienten
mit Knie-Arthrose „operiert“. Davon erhielten allerdings 60 statt einer „echten
OP“ nur oberflächliche Schnitte auf der Haut. Als man die Patienten zwei Jahre
nach der OP befragte, waren 90 Prozent der Patienten beider Gruppen mit
der „Operation“ zufrieden. Der einzige Unterschied zwischen den Gruppen
war, dass die „Nicht-wirklich-Operierten“ weniger Schmerzen verspürten als
die Kontrollgruppe.
Lea Salomon: Das ist ja verrückt! Im ersten Moment würde man meinen,
dass es nicht nur menschenverachtend, sondern auch total unsinnig ist,
Menschen vorzumachen, dass sie operiert worden sind, wenn in Wirklichkeit gar nichts passiert ist. Und dann stellt sich heraus, dass es den
Schein­operierten sogar besser geht als den Operierten! Hmmm ... Aber wie
kann es denn überhaupt sein, dass etwas, das gar nicht stattgefunden hat,
­Wirkungen zeigt? Du sagst doch immer: „Von nichts kommt nichts!“
Das ist eine gute Frage! Natürlich kann etwas, das real nicht existiert, auch
keine realen Wirkungen in der Welt haben. Aber: Der reale Glaube an die
Existenz des nicht Existenten hat sehr wohl reale Wirkungen in der Welt!
Denk beispielsweise an den Glauben an „Gott“, der so, wie er von Menschen
vorgestellt wurde, mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht exis­
tiert! Trotzdem war und ist der Gottesglaube für viele Menschen höchst real.
Er bestimmte die Weise, in der sie dachten und handelten, und hinterließ so
tiefe Spuren in der Menschheitsgeschichte.
Du vergleichst den Glauben an Gott mit dem Glauben an eine Schein-OP?
Warum nicht? Beides zeigt, dass Glaube Wirkungen hat — auch wenn das
Geglaubte objektiv unsinnig ist, da es auf einer Fehlinterpretation der Wirk­
lichkeit beruht. Ein anderes Beispiel für dieses Phänomen ist das sogenannte
„Siegerhemd“, das Fußballtrainer anziehen, weil sie es zufällig bei einem Spiel
trugen, bei dem die eigene Mannschaft einen unerwarteten Sieg errungen
hat. Natürlich besteht kein direkter Zusammenhang zwischen der Kleider­
wahl ­eines Trainers und der Treffsicherheit seiner Stürmer, dennoch kann ein
solches „Siegerhemd“ die positive Erwartung einer Mannschaft und dadurch
auch ihre Siegeschancen steigern.
lch verstehe. Dennoch gibt es da einen wichtigen Unterschied: Die Folgen
des Glaubens an eine „Schein-OP“ oder ein „Siegerhemd“ sind eindeutig
positiv. Das würdest du vom Glauben an „Gott“ doch nicht behaupten, oder?
Nun ja, auch der Gottesglaube kann durchaus positive Wirkungen haben! Es
gibt viele Menschen, die mithilfe des Glaubens Halt und Orientierung in ihrem
Leben finden. Gerade in existenziellen Krisen, etwa wenn ein naher Verwand­
ter oder Freund stirbt, sie selbst im Gefängnis landen oder drogenabhängig
sind, wenden sich viele der Religion zu und schaffen es auf diese Weise tat­
sächlich, ihr Leben besser in den Griff zu bekommen.
Und das, obwohl eigentlich nichts für die Wahrheit ihrer Glaubensüber­
zeugungen spricht?
Ja. Sogar richtig grober Unsinn, also eine völlig falsche Interpretation der Zu­
sammenhänge in der Welt, kann hilfreich sein, um so etwas wie einen „Sinn“
in unserem Leben zu finden. Selbstverständlich wäre es besser, wenn wir
einen „sinnvollen Sinn“ entwickeln würden, der die realen Zusammenhänge
im Universum nicht völlig verzerrt. Aber auch ein „unsinniger Sinn“ ist immer
noch besser als gar keiner! Denn wer völlig orientierungslos durchs Leben geht
und überhaupt nichts sieht, wofür es sich zu leben lohnt, der wird auf Dauer
kaum glücklich werden.
Michael Schmidt-Salomon und Lea Salomon im Gespräch
47
Und sonst noch
S P I E L Z E I T M AT I N E E
In einer Matinee im Café Central ge­
ben wir einen ersten Vorgeschmack
auf die Spielzeit 2016/2017. Dieses
Spielzeitheft können Sie dann getrost
zur Seite legen, wenn Ihnen die Dra­
maturg/innen des Schauspiel Essen
gemeinsam mit Intendant Christian
Tombeil erzählen, welche Stücke,
Regiehandschriften und Sonderver­
anstaltungen die nächste Spielzeit
bietet. „Reinhören“ in die Stücke
können Sie ebenfalls schon: Schau­
spieler/innen des Ensembles werden
Ausschnitte und Szenen aus einigen
Stücken lesen. Der Eintritt ist – wie
immer bei den Matineen – frei.
Sonntag, 3. Juli 2016, 11:15 Uhr
T H E AT E R F E ST
Mit einem Spielzeiteröffnungsfest
startet das Schauspiel Essen in die
neue Saison. Wenn Sie einen Blick
hinter die Kulissen werfen, das Schau­
spielensemble an einem einzigen Tag
in vielen verschiedenen Rollen erle­
ben und sich in allen Spielstätten des
Schauspiel Essen auf die Spielzeit
2016/2017 einstimmen lassen möch­
ten, dann sollten Sie diesen Termin
keinesfalls verpassen. Lassen Sie sich
von unseren Techniker/innen in der be­
liebten „Technikshow“ einige ihrer spe­
ziellen Tricks und Kniffe zeigen oder
beobachten Sie unsere Maskenbild­
nerinnen bei ihrer faszinierenden Ar­
beit. Ein spannendes Angebot unserer
Theaterpädagogik, diverse Spiele und
Mitmachaktionen für Kinder, Livemusik
vorm Grillo-Theater, kulinarische Köst­
lichkeiten sowie die Trailershow mit
ersten Szenen aus der neuen Spielzeit
runden das (theater-)festliche Angebot
ab. Herzlich willkommen!
Samstag, 10. September 2016,
ab 15:00 Uhr
F R E I S C H U SS
Einen sollte jeder haben: Mit unserer
Reihe „Freischuss“ bekommen unsere
Regie- und Ausstattungsas­sistent/in­
nen, Schauspieler/innen und Musiker/
innen ihr eigenes Versuchslabor. Hier
darf experimentiert und (wild) auspro­
biert werden.
Im letzten Jahr war fantasievolles
Kindertheater bei „Der Lindwurm und
der Schmetterling oder Der seltsame
Tausch“ nach Michael Ende eben­
so dabei wie Zukunftsdystopien in
­spaciger Atmosphäre bei „back to no
future“, ein Konzert mit polnischen
CROSS-BORDER-BEATS und eine
entromantisierte „no love story“ mit
Texten von Platon, Tilla Lingenberg,
Single-Beratern, Zoologen u. a.
„Freischuss“ bietet Raum für Extra­
vagantes und Bewährtes, entsteht in­
nerhalb weniger Proben und lebt vom
Engagement und der Spontaneität
aller Beteiligten.
Termine entnehmen Sie bitte
den Monatsspielplänen oder
­unserer Homepage
www.schauspiel-­essen.de.
49
G E B E TO M AT
Er sieht aus wie eine Mischung aus
Passfoto-Automat und Beichtstuhl:
Der „Gebetomat“ des Berliner Künst­
lers Oliver Sturm macht Station am
Grillo-Theater.
Der Gebetomat stellt die kleinste Form
eines spirituellen Raums dar. Gedacht
für Bahnhöfe, Flughäfen, Raststätten
und andere öffentliche Orte, bietet
er den Passanten eine Gelegenheit
zur inneren Einkehr. Besucher/innen
haben die Möglichkeit, Gebete aus
den großen Weltreligionen und zahl­
reichen anderen Glaubensrichtungen
und religiösen Gemeinschaften anzu­
hören. Es steht Ihnen frei, die Kabine
als Rückzugsort zum eigenen Gebet
oder nur zum Zuhören zu nutzen.
Eine Initiative des Schauspiel Essen und
der Religionsgemeinschaften Essen.
DA S V E R ST E C K T E Z I M M E R
Interdisziplinäre Theaterexperimente für Kinder ab 4 Jahren
Die Reihe „Das versteckte Zimmer“ der
Theaterpädagogik bietet nun schon
in der sechsten Spielzeit ­Theater für
die Allerkleinsten an – fantasievoll,
experimentell und ganz nah dran!
Die Heldenbar unter dem Dach des
Grillo­-Theaters wird dabei von jungen
Theatermachenden immer wieder neu
entdeckt.
Termine entnehmen Sie bitte
den Monatsspielplänen oder
­unserer Homepage
www.schauspiel-­essen.de.
LOT T E S L A D E N
Das in der Spielzeit 2011/2012 etab­
lierte Format für junge Musiker/innen
in der Heldenbar geht nun bereits in
seine sechste Runde. Alle zwei Mona­
te öffnet Lotte an einem Freitagabend
ihren Laden: mit Sitzkissen, Popcorn,
Polaroid-Fotos und ausgewählten
Bands aus Essen und Umgebung.
Du machst selbst Musik und hast Lust,
alleine oder mit deiner Band aufzutre­
ten? Dann melde dich unter theater­
[email protected]!
25. November 2016,
27. Januar, 24. März, 12. Mai 2017
M AT I N E E N
In unseren Matineen informieren wir
Sie – vor der Premiere – über die Stü­
cke des Spielplans und deren Autor/in­
nen. An Sonntagvormittagen stellen die
betreuenden Dramaturg/innen gemein­
sam mit Regisseur/innen, Bühnen- und
Kostümbildner/innen sowie Schauspie­
ler/innen die bis dahin entstandene In­
szenierung vor. Sie erklären besondere
Hintergründe, inhaltliche Überlegun­
gen, Regie- und Bühnenbildkonzepte,
geben erste Textkostproben und sicher
auch die eine oder andere Anekdote
aus der Probenzeit preis.
Termine s. Stückbeschreibungen
in diesem Jahresheft
EINFÜHRUNGEN UND
P U B L I K U M S G E S P R ÄC H E
Zu ausgewählten Inszenierungen
bieten wir Ihnen vor Beginn einiger
Vorstellungen eine informative Ein­
führung oder im Anschluss an die
Aufführung ein Publikumsgespräch
an. In diesem Rahmen haben Sie
­Gelegenheit, sich über das zuvor Ge­
sehene auszutauschen, Ihre Meinung
zu äußern und mit Mitgliedern des
Regieteams und Schauspieler/innen
mögliche Fragen zu diskutieren. Wir
freuen uns auf anregende und kontro­
verse Gespräche.
Termine entnehmen Sie bitte
den Monatsspielplänen oder
­unserer Homepage
www.schauspiel-­essen.de.
D E R G E S C H E N K T E P L AT Z
Viele Kinder und Jugendliche können
sich einen Theaterbesuch nicht leisten,
so günstig der Eintritt auch erscheinen
mag. Sie haben in dieser Spielzeit wie­
der die Gelegenheit, diesen Kindern
und Jugendlichen z. B. aus Kinder­
heimen, Flüchtlingsheimen, Behinder­
tenwerkstätten oder Förderschulen
durch Spenden einen Theaterbesuch
zu ermöglichen.
Für € 6,60 pro Karte können Sie
in unserem TicketCenter für die
mehreren Vorstellungen des Weih­
nachtsmärchens „Der satanarchäo­
lügenialkohöllische Wunschpunsch“
sowie weiteren Stücken für Kinder aus
dem Repertoire des Schauspiel Essen
wird es erneut ein großes Angebot an
spannenden Aktivitäten rund um die
Aufführungen geben. Vom Blick hinter
die Kulissen bei der Backstage-Tour
über theaterpädagogische Workshops,
in denen man sein eigenes spieleri­
sches Talent erproben kann, bis zu Bas­
tel- und Backaktionen ist auch dieses
Mal bestimmt für jeden etwas dabei.
Samstag, 3. Dezember und
Sonntag, 4. Dezember 2016
­
V
orstellung „Der satanarchäolü­
genialkohöllische Wunschpunsch“
am 21. Dezember 2016 um 15:00 Uhr
symbolisch Karten k­ aufen, die dann
einem oder mehreren Kindern zu­
gutekommen. Ergänzend dazu ist es
auch möglich, einen Spenden­betrag
in beliebiger Höhe auf das K
­onto
der TUP bei der Sparkasse Essen
(IBAN DE 35 360501050000252627,
BIC SPESDE3E) mit dem Verwen­
dungszweck „Der geschenkte Platz im
Grillo“ einzuzahlen. Für Spenden über
€ 100,00 wird eine Spendenquittung
ausgestellt. Gemeinsam mit Ihnen
und unseren Partnern, der Sparkas­
se ­Essen, der Stadtwerke Essen AG
und der Westdeutschen Allgemeinen
­Zeitung (WAZ/NRZ), freuen wir uns auf
viele junge, glückliche Besucher/innen.
Mittwoch, 21. Dezember 2016
E I N WO C H E N E N D E
FÜR KINDER
Nachdem bereits in der letzten Spiel­
zeit Kinder und Eltern im Grillo-­Theater
ein ganzes Wochenende mit „Anton“
und seinen Mäusebrüdern Abenteuer
unterm Sofa erleben, mit der „Wanze“
durch den Garten schleichen und mit
„Noah“ auf große Fahrt gehen konnten,
wird es auch in der Vorweihnachtszeit
2016 wieder Zeit, dass die Kleinen und
Kleinsten das Theater stürmen. Neben
und zu erfüllen. Bis zum 4. Advent
(18. Dezember 2016) können die Ge­
schenke dann am Bühneneingang des
Grillo-Theaters abgegeben oder per
Post an das Schauspiel Essen, Stich­
wort „Wunschbaumaktion“, Theater­
platz 11, 45127 Essen, geschickt
werden. Die Übergabe der Päckchen
und Pakete erfolgt in den Tagen vor
Heiligabend.
Die Wunschbaumaktion führt das
Schauspiel Essen in Zusammenarbeit
mit dem Caritasverband der Stadt ­Essen
durch.
W U N S C H B AU M 2 01 6
Auch in der kommenden Vorweih­
nachtszeit wird wieder ein Wunsch­
baum im Foyer des Grillo-Theaters
stehen. Wie schon in den vergange­
nen sechs Jahren wollen wir Weih­
nachtswünsche von Essener Kindern
erfüllen, in deren Elternhaus das Geld
nur für das Nötigste reicht. Auch in
diesem Jahr hängen im geschmück­
ten Baum die Wünsche von Kindern,
die mit ihren Familien als Flüchtlinge
in Essen leben. Alle Theatergänger/
innen sind aufgerufen, bei ihren Vor­
stellungsbesuchen einen dieser Weih­
nachtswünsche vom Baum zu nehmen
51
KO
O P E R AT IO N E N
zum intensiven Austausch zwischen
­Publikum und Künstler/innen bietet.
Jede „KlassikLounge“ hat ein eigenes
Motto, so dass eine abwechslungsrei­
che ­Mischung garantiert ist.
12. September, 12. Dezember 2016,
13. März 2017; jeweils im
­Grillo-Theater
12. Juni 2017, Aalto-Foyer
Eintritt frei; kostenlose Zählkarten
sind im TicketCenter erhältlich.
RUHRTRIENNALE
In der Spielzeit 2016/2017 wird das
Schauspiel Essen erneut mit der Ruhr­
triennale kooperieren.
M A ST E R C L A SS
Die Ruhrtriennale lädt – in Zusam­
menarbeit mit Ringlokschuppen Ruhr,
Schauspiel Essen und Schauspielhaus
Bochum – junge Theaterkünstler/in­
nen ein, im Rahmen einer Masterclass
ihre eigenen künstlerischen Visionen
zu reflektieren, sie im Austausch mit
anderen Künstler/innen weiterzuent­
wickeln und als Projekte im Programm
der Ruhrtriennale zu präsentieren.
Drei ausgewählte junge Theaterkol­
lektive entwickeln Aufführungen
innerhalb einer Masterclass, unter­
stützt von international renommierten
Künstler/innen und den Dramaturg/
innen der jeweiligen Theater. Die Pro­
jekte werden abschließend an einem
langen Theaterabend präsentiert, der
drei verschiedene Städte und Orte
miteinander verbindet. Ein Trip „Zwi­
schen Welten“ mit der Theatergenera­
tion von morgen. Los geht es jeweils
am Ringlokschuppen Mülheim; ein
Shuttle-Busverkehr nach Essen und
Bochum wird eingerichtet!
Welche Theatergruppe in Essen
arbeiten und welches Projekt sie
­
­realisieren wird, stand zum Zeitpunkt
der Drucklegung dieses Spielzeit­
heftes noch nicht fest (die Ausschrei­
bung lief bis zum 13. März 2016).
Genaue Informationen zu den Vorstel­
lungen und zum Shuttle-Service zwi­
schen den Spielorten entnehmen Sie
bitte den Monatsspielplänen und/oder
der Homepage des Schauspiel Essen
(www.schauspiel-essen.de) bzw. der
Ruhrtriennale (www.ruhrtriennale.de).
17. und 18. September 2016,
jeweils 19:00 Uhr, Casa
K L A SS I K LO U N G E
Klassische Musik mal anders genie­
ßen – in entspannter, lockerer Atmo­
sphäre außerhalb des Konzertsaals:
Dazu laden die Essener Philharmoniker
ins Café Central oder in die Heldenbar
des Grillo-Theaters sowie erstmals in
dieser Spielzeit auch ins Aalto-Foyer
ein! Musiker/innen des Orchesters und
Gäste spielen in der „KlassikLounge“
mehrere Live-Acts mit teilweise un­
konventionellen Werken und Ver­
bindungen zu anderen Künsten, die
einen interessanten musikalischen
Cocktail versprechen. Im Anschluss
legt ein DJ „klassische“ Lounge-Musik
auf, so dass sich noch die Gelegenheit
T H E AT E R H Ä P P C H E N 2016
14 Theater auf einer Bühne
Die Essener Theaterszene ist vielfältig,
attraktiv und lebendig. Wer sich d
­ avon
überzeugen und überraschen lassen
möchte, sollte auf keinen Fall die
„TheaterHäppchen 2016“ versäumen.
Bereits zum sechsten Mal präsentieren
14 ­Essener Ensembles zum Auftakt der
Spielzeit 2016/2017 kleine Kostproben
ihrer Angebote und zeigen Ausschnitte
aus ihren aktuellen Produktionen und
Dauerbrennern in der Casa. Außerdem
sind alle Gäste herzlich dazu einge­
laden, sich von Vertreter/innen der
­Essener Bühnen sowie der Besucher­
organisationen Essener Theaterring
und Theatergemeinde Essen metropole
ruhr informieren zu lassen.
Sonntag, 25. September 2016,
12:00-18:00 Uhr, Casa
MUSIKALISCHE
E U R O PA R E I S E
In seinem zweiten abendfüllenden
Konzert begibt sich Ensemblemitglied
Rezo Tschchikwischwili gemeinsam
mit seiner Gesangspartnerin Nino
Wijnbergen-Shatberashvili auf eine
­
musikalische Europareise. Von Geor­
gien über Russland, Frankreich, I­ talien
und Spanien bis nach England und
schließlich nach Deutschland entfüh­
ren sie ihre Zuhörerinnen und Zuhörer
mit Liedern in der jeweiligen Landes­
sprache. Dabei sind die ausgewählten
Stücke immer Ausdruck persönlicher
Emotionalität und Interkulturalität, die
die beiden begeisterten Musiker mit
ihrer Heimat Georgien und der Liebe
zu Europa verbinden. Charmante klei­
ne Szenen runden diesen Abend ab.
Mit: Rezo Tschchikwischwili und
Nino Wijnbergen-Shatberashvili
Premiere am 1. November 2016,
Café Central
Weitere Termine entnehmen Sie
bitte den Monatsspielplänen.
638 K I LO TA N Z U N D W E I T E R E
D E L I K AT E SS E N . ..
Festival für zeitgenössischen Tanz
in Essen
Das Festival „638 Kilo Tanz“ mit den
Schwerpunkten „junger Tanz aus
NRW“ und Förderung des choreo­
grafischen Nachwuchses startet in
die zehnte Runde. Damit hat es sich
als feste Größe der Tanzszene in NRW
und darüber hinaus etabliert.
Zum mittlerweile siebten Mal präsen­
tiert sich das Festival, das von Jelena
Ivanovic und Sabina Stücker geleitet
wird, auch auf der Bühne der Casa –
neben dem Katakomben-Theater hat
es hier ein weiteres Zuhause für den
Tanz gefunden.
Wo sonst das Wort im Vordergrund
steht, kann man bei diesem Festival
zeitgenössischen Tanz erleben und
sich entführen lassen in die Welt der
ungewöhnlichen bis spektakulären
Bewegungen. Und wie immer auch
dabei: Essener Gastronom/innen. Das
Publikum und die Künstler/innen sind
in den großzügig bemessenen Pausen
eingeladen zum Essen, Verweilen und
zur Begegnung. „638 Kilo Tanz“ ist
Kunst und Begegnung in einem – ein
Konzept, das bis heute eine große Fan­
gemeinde für sich gewinnen konnte ...
10. und 11. November 2016, Casa
re T U R N – ST I L L STA N D
A L S F O LG E E I N E R
R I C H T U N G S LO S I G K E I T
Die Produktion „reTURN“ der Tänzerin
und Choreografin Jelena Ivanovic setzt
sich mit der Beziehung zwischen der
Identität eines Menschen und seiner
Körpersprache auseinander. Dabei
steht die Frage im Mittelpunkt, was
Heimat sowohl für das geistige als
auch für das physische Ich bedeuten
kann.
Nach der erfolgreichen Zusammen­
arbeit bei „nicht brennen“ beendet
­Ivanovic gemeinsam mit der Schau­
spielerin Silvia Weiskopf mit ­„reTURN“
am Schauspiel Essen nun eine Trilogie,
die sie 2005 begann und in der sie
sich mit der Zerrissenheit zwischen
alter und neuer Heimat auseinander­
setzt. Mit dabei ist diesmal auch Anna
Wehsarg, die 15 Jahre in der Compag­
nie von Pina Bausch getanzt hat.
Premiere am 17. Dezember 2016,
Box
18. und 28. Dezember 2016, Box
Weitere Termine entnehmen Sie
bitte den Monatsspielplänen.
53
P TA H I V
Junge Choreografen
im Grillo-Theater
Die Tänzer/innen des Aalto Ballett
­Essen laden im Frühjahr 2017 unter
der „Schirmherrschaft“ des ägyp­
tischen Gottes der Schöpfung Ptah
wieder ins Grillo-Theater ein: Mit der
inzwischen vierten Ausgabe wird die
Reihe „Junge Choreografen“ fortge­
setzt, die Tänzer­/innen die Chance
gibt, eigene Kreationen mit Solisten
und dem Corps de ballet in intimer
Atmosphäre auf die Bühne zu bringen.
Ballettintendant Ben Van ­Cauwenbergh
empfindet es als künstlerische und
moralische Verpflichtung, den jungen
Choreograf/innen eine Möglichkeit
zur Entwicklung eigener Stile zu bie­
ten und ihnen zugleich berufliche
­Perspektiven für die Zeit nach ihrer
aktiven Tänzer-Laufbahn aufzuzeigen.
Premiere am 25. Mai 2017,
Grillo-Theater
Weitere Vorstellungen: 28. Mai,
5. Juni 2017, Grillo-Theater
VO L K S H O C H S C H U L K U R S
Theater ist das, was auf der Büh­
ne ­
passiert – so einfach kann das
sein. Doch welche Gedanken liegen
der Stückauswahl und dem Regie­
konzept zu Grunde? Und aus welchen
T­ raditionen heraus machen wir heute
­eigentlich überhaupt Theater? In der
Spielzeit 2016/2017 gibt der Kurs
­„Theater-Diskurs. Vor und hinter den
Kulissen“ die Gelegenheit, gemein­
sam drei aktuelle Inszenierungen am
Schauspiel Essen zu sichten, reflek­
tieren und diskutieren. Dramaturg
Florian Heller und Gäste aus Ensem­
ble, ­Gewerken und den künstlerischen
Teams g­eben Einblicke hinter die
Kulissen von Theorie und Praxis des
Theaters.
10 Termine plus 3 Aufführungs­
besuche
Treffpunkt: Bühnenpforte
­Grillo-Theater
Anmeldung und Termine unter
www.vhs-essen.de
T H E AT E R K I N O
„TheaterKino“ lautet der Titel unse­
rer Filmreihe in Kooperation mit den
­Essener Filmkunsttheatern. Zu vielen
Inszenierungen des Spielplans zeigt
das Astra Theater (Teichstr. 2) ausge­
wählte Filme, die sich – mal ergän­
zend, mal kontrastierend – auf Themen
und Stücke des Spielplans beziehen.
Termine entnehmen Sie bitte
den Monatsspielplänen oder
­unserer Homepage
www.schauspiel-­essen.de.
KINDERBETREUUNG AM
S O N N TAG N AC H M I T TAG
Auch in dieser Spielzeit bietet die
Theatergemeinde Essen metropole
­
ruhr wieder eine Kinderbetreuung zu
ausgewählten Sonntagnachmittags­
vorstellungen in unserem Hause an.
Während die Eltern eine Aufführung
im Grillo-Theater besuchen, vergeht
für die Kinder gemeinsam mit einer
Erzieherin und anderen Spielkamerad/
innen die Zeit wie im Flug: In der Hel­
denbar wird unter Anleitung gebastelt
und gespielt. Sollte zur gleichen Zeit
ein Angebot für Kinder in der Helden­
bar stattfinden, können die K
­inder
natürlich zuerst die Kindervorstellung
anschauen. An welchen Terminen eine
Kinderbetreuung angeboten wird, er­
fahren Sie bei der Theatergemeinde
unter T 02 01 22 22 29 oder unter www.
theatergemeinde-metropole-ruhr.de
sowie in unseren Monatsspielplänen.
VO R ST E L LU N G E N M I T
GEBÄRDENDOLMETSCHER
In der Spielzeit 2016/2017 werden am
Schauspiel Essen erneut ausgewählte
Inszenierungen durch Gebärdendol­
metscher simultan übersetzt. Bereits
seit mehreren Spielzeiten findet die­
ses Angebot in Kooperation mit dem
Diakoniewerk Essen mit großem Erfolg
statt. So zeigte das Schauspiel Essen
in der vergangenen Saison – unter­
stützt durch die Regionale Kultur­
förderung des LVR – u. a. Vorstellun­
gen der Inszenierungen „Kunst“ und
„Alles ist erleuchtet“ unter Mitwirkung
eines Gebärdendolmetschers.
„Das Prinzip Jago“ (UA),
20. November 2016, Grillo-Theater
„Der Prozess“, 9. Februar 2017,
­Grillo-Theater
Wer im Vorfeld einen Einblick in
den Entstehungsprozess der jewei­
ligen Inszenierung erhalten möchte,
kommt zu den gedolmetschten offe­
nen Workshops (nähere Infos siehe
Seite 63).
LESART
In der Reihe „Lesart“ präsentieren und
diskutieren renommierte Autor/innen
und Kritiker/innen vor Publikum aktu­
elle Sachbuch-Neuerscheinungen auf
dem deutschen Buchmarkt. Die Veran­
staltungen werden vom Deutschland­
radio Kultur zusammen mit der Buch­
handlung Proust, der Westdeutschen
Allgemeinen Zeitung (WAZ) und dem
Schauspiel Essen jeweils dienstags im
Café Central durchgeführt. Jede Aus­
gabe der „Lesart“ wird aufgezeichnet
und am jeweils folgenden Samstag vom
Deutschlandradio Kultur gesendet.
Termine bis Jahresende:
6. September, 11. Oktober,
29. November 2016
P O L I T I S C H E R S A LO N E SS E N
Der „Politische Salon Essen“ – ge­
gründet bereits im Jahr 2008 – steht
auch in der neuen Spielzeit wieder
im Programm. Unsere Ausgangsfrage
lautet diesmal in Anlehnung an das
Spielzeitmotto des Schauspiel Essen:
„Woran glauben wir?“ Glauben wir an
die Gestaltungskraft von Vereinbarun­
gen, die auf der weltpolitischen Ebene
in einem großen Konsens erarbeitet
wurden? Glauben wir, dass diese et­
was bewegen können? Glauben wir,
dass wir hier konkret vor Ort in Essen
davon etwas mitbekommen?
Die Vereinten Nationen haben im Sep­
tember letzten Jahres die nachhaltigen
Entwicklungsziele (SDGs), die Agenda
2030, verabschiedet. Die Bundesum­
weltministerin Barbara Hendricks
nennt diese Nachhaltigkeitsagenda, zu
deren Umsetzung sich auch Deutsch­
land verpflichtet sieht, historisch.
Diese globale Agenda umfasst fünf
große Themenbereiche, zu denen die
Sicherung unseres Planeten, die Ge­
staltung der Lebensverhältnisse aller
Menschen in Wohlstand, Frieden und
globale Partnerschaft zählen. So gilt
es auch hier in Essen, im Ruhrgebiet
zu fragen, wie wir mit unserem kon­
kreten Tun zum Gelingen der Agenda
beitragen können. Weltpolitik macht
vor den Toren unserer Stadt nicht
Halt. Wir bekommen nicht nur mit, wir
können auch mitgestalten. Der „Politi­
sche Salon Essen“ schafft Raum, über
konkretes Handeln in verschiedenen
Feldern wie Bildung, Kultur, Migration,
Wirtschaft, Umwelt- und Naturschutz
zu diskutieren und auszuloten, wie die
Beiträge zum Gelingen der globalen
Agenda aussehen können.
Veranstalter:
EXILE-Kulturkoordination e.V.
26. September, 28. November 2016;
20. Februar, 8. Mai, 26. Juni 2017
E SS E N J A Z Z O R C H E ST R A
Das Essen Jazz Orchestra (EJO) ist eine
Big Band, die aus renommierten Musi­
ker/innen der freien Jazz-Szene Essens
besteht. Auch die Musik kommt aus
dem Ensemble selbst, u. a. von T­ obias
Wember, dem WDR-Jazzpreisträger
­
„Komposition“ 2015. Erleben Sie span­
nende Konzerte, in denen innovative
Kompositionen und zeitgenössische
Arrangements zu Gehör gebracht wer­
den! Die Fusion dieser Musiker/innen
ist einmalig in Essen. Übrigens: Das EJO
tritt am 12. Februar 2017 erstmals auch
in der Reihe „Jazz in Essen“ auf.
Es spielen: ­
Roman Sieweke, Felix
Fritsche (Altsax), Veit Lange, Natalie
Hausmann (Tenorsax), Florian Walter
(Baritonsax), Tobias Wember, ­Raphael
Klemm, Peter Schwatlo, Gerd Jentzsch
(Posaunen), John-Dennis Renken,
Hans-Martin Schnittker, Stephan
Struck, Sinje Schnittker, Martin ­Berner
(Trompeten), Hermann Heidenreich
(Drums), Andreas Wahl (Gitarre),
Alex Morsey (Bass), Hajo Wiesemann
­(Klavier).
Leitung: Tobias Schütte
20. November 2016,
30. April 2017, Casa
55
J A Z Z I N E SS E N
„Jazz Pott“ 2016 an Jochen Rückert
In der Jazzmetropole New York dau­
erhaft Fuß zu fassen, das gelingt nur
wenigen deutschen Musikern. Der aus
Köln stammende Drummer Jochen
Rückert, bei uns vor allem von Nils
Wogram & Roots 70 bekannt, lebt seit
fast 20 Jahren in Brooklyn, arbeitete
dort bei Marc Copland, Kurt Rosenwin­
kel, Mark Turner und leitet selbst ein
international besetztes Quartett aus
Top-Musikern der New Yorker Szene.
Mit ihnen realisiert er sein Ideal eines
zeitgemäßen Jazz, der auch bei ver­
trackten Rhythmen und komplexen
Harmonien nie aufhört zu swingen.
Herzlichen Glückwunsch an unseren
„Jazz Pott“-Preisträger 2016!
Walter Smith III (Saxophon), Lage Lund
(Gitarre), Orlando LeFleming (Bass),­
­Jochen Rückert (Schlagzeug)
24. September 2016, 20:00 Uhr,
Grillo-Theater
Gonzalo Rubalcaba Quartet:
Tribute to Charlie Haden
Dem großen Charlie Haden hat Gonza­
lo Rubalcaba viel zu verdanken. War
der amerikanische Jazz-Kontrabas­
sist, Komponist und Bandleader es
doch, der den kubanischen Pianisten
auf internationalem Parkett bekannt
machte, ihm einen Plattenvertrag
verschaffte und diverse Alben mit
ihm aufnahm. Längst selbst ein Star,
widmet der mittlerweile mehrfach
Grammy- und Latin-Grammy-geprie­
sene Tastenvirtuose seinem vor zwei
Jahren verstorbenen Mentor jetzt ein
eigenes Programm. Für „Jazz in Essen“,
wo schon Hadens Quartet West (1992)
und Rubalcabas Cuban Quartet (1993)
gastierten, nicht weniger als ein Muss.
Gonzalo Rubalcaba (Klavier), Will
­Vinson (Saxophon), Matt Brewer (Bass),
­Jeff Ballard (Schlagzeug)
6. November 2016, 20:00 Uhr,
Grillo-Theater
Mit freundlicher Unterstützung durch
Piano Schmitz.
zu den aufregendsten Newcomern der
französischen Szene gehört und nicht
umsonst 2012 mit dem „Prix Django
Reinhardt“ als bester französischer
Jazzmusiker ausgezeichnet wurde.
Kühn und er verstanden sich auf An­
hieb, und so wird dieses erfolgreiche
deutsch-französische Gipfeltreffen in
Sachen Jazz auch in Essen fortgesetzt.
Émile Parisien (Saxophon), Joachim
Kühn (Klavier), Manu Codjia (­ Gitarre),
Simon Tailleu (Bass), Mario Costa
(Schlagzeug)
26. Mai 2017, 20:00 Uhr,
Grillo-Theater
Jasmin Tabatabai &
David Klein Quartett
Neben ihrer Filmkarriere hat Jasmin
Tabatabai auch als Musikerin Erfolg.
Sie gründete die Berliner FrauenCountry-Rock-Band Even Cowgirls
Get the Blues, schrieb den Soundtrack
zum Streifen „bandits“, sang in Filmen
und brachte eigene Platten heraus.
Für das Album „Eine Frau“, auf dem
sie sich jazzig präsentiert, wurde sie
2012 als „beste Sängerin/national“
mit dem „Echo Jazz“ ausgezeichnet,
und die Süddeutsche Zeitung verglich
sie mit Marlene Dietrich und Hildegard
Knef. Mit dem David Klein Quartett
stellt sie jetzt das zweite gemeinsame
Album vor.
Jasmin Tabatabai (Gesang), David Klein
(Saxophon), Olaf Polziehn ­(Klavier),
Ingmar Heller (Bass), Peter Gall
(Schlagzeug)
29. Dezember 2016, 20:00 Uhr,
Grillo-Theater
Essen Jazz Orchestra
feat. Robin Eubanks
Mit einer Reihe von Konzerten in der
Casa hat sich das Essen Jazz Orchest­
ra den Ruf einer wahren „All Star Big
Band“ der hiesigen Szene erspielt. Für
den großen Auftritt auf der Grillo-Büh­
ne hat Orchesterleiter Tobias Schütte
den Top-Posaunisten Robin Eubanks
hinzugeladen, der bei „Jazz in Essen“
schon im Quintett und Quartett von
Dave Holland sowie mit eigener Band
zu hören war. Eubanks, der in den
1980er Jahren mit dem M-Base-Kollek­
tiv um Steve Coleman bekannt wurde,
stellte jüngst ein eigenes Orchester­
projekt vor – von dem er sicherlich die
ein oder andere Nummer mitbringen
wird.
Robin Eubanks (Posaune), Essen Jazz
Orchestra, Leitung: Tobias Schütte
12. Februar 2017, 20:00 Uhr,
Grillo-­Theater
Émile Parisien Quintet
feat. Joachim Kühn
Mit seinen musikalischen Helden
­Ornette Coleman, Archie Shepp und
Pharoah Sanders hat Joachim Kühn
längst zusammengearbeitet. Dane­
ben hatte er aber auch stets die in­
teressanten Aufsteiger im Blick. Jetzt
schließt sich Kühn dem Quintett des
Saxofonisten Émile Parisien an, der
Wenn Sie kein Konzert verpassen
möchten, dann entscheiden Sie sich
für unser Jazz-Wahl-Abo (Seite 109).
Der Vorverkauf sowohl für die WahlAbos, als auch für Einzeltickets der
Reihe „Jazz in Essen“ beginnt am
1. Juni 2016.
Jazz in Essen präsentiert:
WDR 3 CAMPUS: JAZZ
Zweimal im Jahr stellt WDR 3 Jazz her­
ausragende Jazzensembles der beiden
Musikhochschulen in Köln und Essen
vor. In der Reihe „WDR 3 Campus: Jazz“
stehen jeweils zwei Doppelkonzerte
mit Studierenden-Bands in anerkann­
ten Spielstätten des Landes auf dem
Programm: eine Plattform für kom­
mende Generationen professioneller
Jazzmusiker in Nordrhein-Westfalen.
Die Reihe „WDR 3 Campus: Jazz“ ist eine
Kooperation des Kulturradios WDR 3 mit
der Folkwang Universität der Künste in
Essen, der Hochschule für Musik und
Tanz in Köln, dem Schauspiel Essen und
der Reihe „Jazz in Essen“.
16. November 2016,
21. April 2017, jeweils 20:00 Uhr,
Casa
Die Reihe „Jazz in Essen“ wird realisiert in Kooperation mit dem Kulturbüro der Stadt Essen und gefördert
von der Alfried Krupp von Bohlen und
­Halbach-Stiftung.
57
G E B U R T, TO D U N D D E R S I N N D E S L E B E N S
In einem Sommer vor über zehn Jahren, als ich noch an der Princeton Uni­
versity lehrte, tauchte eines Tages im Pissoir der Herrentoilette der 1879
Hall, dem Gebäude, in dem sich das Philosophische Seminar befindet, eine
große Spinne auf. Wann immer die Toilette nicht benutzt wurde, pflegte sie
das Abflußmetall am Grunde des Beckens zu besetzen, während sie sich im
umgekehrten Fall mühselig aus dem „Staub“ zu machen versuchte, wobei
sie es manchmal immerhin schaffte, ein paar Zentimeter oberhalb an der
gekachelten Wand zu einem Ort zu gelangen, an dem es relativ trocken war.
Doch nicht selten wurde sie von der Spülung erfaßt, hinabgerissen und unter
Wasser gewirbelt. Sie schien sich dabei nicht wohl zu fühlen und machte
daher immer, so gut es eben ging, einen Fluchtversuch. Doch da man dort
ein langes Wandbecken mit einem tiefergelegten Grund und einem glatten,
überhängenden Rand installiert hatte, fand sie sich fortwährend unterhalb
des Fußbodens gefangen und konnte nicht hinaus.
Irgendwie überlebte sie – vermutlich indem sie sich von winzigen Insek­
ten ernährte, die der Ort anzuziehen schien –, denn sie war zu Beginn des
Herbstsemesters immer noch da. Zweifellos wurde das Becken über hun­
dertmal am Tag benutzt, und jedesmal war die Spinne zum gleichen hoff­
nungslosen Fluchtversuch gezwungen. Es mußte sich um ein klägliches und
ermüdendes Dasein handeln.
Nach und nach fingen unsere Begegnungen an, mich zu bedrücken. Gewiß,
es mochte ihr natürlicher Lebensraum sein, doch da sie in der Falle dieses
glatten Keramikrandes gefangen war, machte es dieser Umstand einerseits
der Spinne unmöglich, wann immer sie wollte, das Becken zu verlassen,
andererseits nahm er mir die Möglichkeit zu bestimmen, ob sie dies wollte.
Keiner der anderen regelmäßigen Klienten der Örtlichkeit war gewillt, ihre
Lage zu verbessern, und nachdem Monate ins Land gezogen waren und der
Winter sich näherte, entschloß ich mich unter Ungewißheit und Zögern,
die Spinne zu befreien. Ich ging davon aus, daß sie jederzeit zum Becken
zurückkonnte, falls sie sich draußen nicht wohl fühlte oder dort nicht genug
Nahrung fände, und nahm also eines Tages gegen Semesterende ein Papier­
tuch aus dem Spender, um es ihr entgegenzuhalten. Ihre Beine griffen nach
dem Ende des Tuchs, ich hob sie aus dem Becken und setzte sie auf dem
gekachelten Fußboden ab. Sie blieb dort regungslos sitzen. Ich gab ihr einen
leichten Stups mit dem Papier, doch nichts geschah. Ich schob sie direkt
vor dem Becken einige Zentimeter die Kacheln entlang, aber sie reagierte
immer noch nicht. Sie schien wie gelähmt. Ich hatte ein ungutes Gefühl,
dachte jedoch, sie könnte, wäre sie erst einmal wieder zu sich gekommen,
jederzeit mit wenigen Bewegungen zurück, wenn sie es auf dem Fußboden
nicht aushielte. Direkt an der Wand bestand nicht die Gefahr, daß man auf
sie treten würde. Also verließ ich den Ort, und als ich zwei Stunden später
zurückkam, hatte sie sich noch immer nicht von der Stelle bewegt.
Am folgenden Tag fand ich sie immer noch dort: ihre Beine nun auf die für
tote Spinnen typische Art und Weise um ihren Körper gekrümmt. Eine Wo­
che lang lag sie an dieser Stelle – bis man schließlich den Boden gewischt
hatte. […]
Hat man es bei Werten auf Objektivität abgesehen, läuft man immer auch
Gefahr, diese Werte ganz und gar hinter sich zu lassen. Es kann dann sein,
daß man zu einem Standpunkt gelangt, der sich von der Perspektive des
menschlichen Lebens so radikal entfernt, daß man dieses Leben nur noch
von außen beobachten kann: nichts hat dann offenbar mehr jenen Wert, den
es von innen her zu haben scheint, und man observiert nur noch menschliche
Wünsche, menschliche Anstrengungen – menschliche Wertungen, die man
dann als bloße Aktivitäten oder Situationen erfaßt. […]
Die problematische Beziehung der Innenansicht und der Außenansicht, die
uns auf je eigene Weise unausweichlich erscheinen, macht es schwer, eine
kohärente Einstellung zu der Tatsache aufrechtzuerhalten, daß wir über­
haupt bestehen, sowie zu unserem Tod und zum Sinn und Zweck unseres
Lebens, denn eine distanzierte Auffassung unserer Existenz läßt sich, wenn
wir sie einmal erzielt haben, nicht mehr ohne weiteres in den subjektiven
Standpunkt integrieren, von dem aus dieses Leben geführt wird. Von weit
genug außerhalb gesehen, ist meine Geburt offenbar zufällig, mein Leben
zwecklos, mein Tod unerheblich. Aus der Innenperspektive ist im Gegenteil
das Faktum, daß ich auch nicht hätte geboren werden können, so gut wie
unvorstellbar, mein Leben von ungeheurer Wichtigkeit und mein Tod eine
Katastrophe. Obgleich diese einander diametral entgegengesetzten Pers­
pektiven unleugbar ein und derselben Person angehören – wäre dem nicht
so, dann entstünde erst gar kein Problem –, arbeiten sie unabhängig genug
voneinander, um die jeweils andere Perspektive in Erstaunen versetzen zu
können – ganz wie eine Identität, die wir für eine Weile vergessen haben. […]
Der Wille, soweit wie eben möglich im vollen Bewußtsein der Tatsache zu
leben, daß man nicht der Mittelpunkt des Weltalls ist, hat etwas mit dem
religiösen Impetus gemein – oder wenigstens erkennt er die Frage an, auf
welche die Religion zu antworten vorgibt. Eine religiöse Lösung des Prob­
lems verleiht dem Menschen durch seine Beziehung zu den Zwecken eines
höchsten Wesens eine Art erborgter Zentralität. Hingegen führt ihn eine re­
ligiöse Frage ohne religiöse Antwort womöglich zum Antihumanismus, denn
er vermag das Fehlen jedweder kosmischen Bedeutsamkeit nun nicht mehr
durch jene Bedeutsamkeit zu kompensieren, die wir alle aus der eigenen
Perspektive beziehen. Welche Vermittlung ihm auch immer möglich sein
wird, er muß sie in seinem eigenen Kopf vollziehen, und die Möglichkei­
ten hierfür sind beschränkt. Es geht aber nicht bloß um ein intellektuelles
Problem. Der externe Standpunkt und die Aussicht unseres Todes erzeugen
im Leben tatsächlich einen Verlust des Gleichgewichts. Die meisten von
uns überkommt urplötzlich Schwindel bei dem Gedanken an die ungeheure
Unwahrscheinlichkeit ihrer Geburt oder bei der Vorstellung, daß die Welt
auch ohne sie munter weitergehen wird. Und viele verspüren einen fortwäh­
renden Sog des Absurden bei den Vorhaben und Ambitionen, die als Motor
ihres jeweiligen Lebens fungieren. Diese eher schmerzlichen Verdrängungs­
erscheinungen der externen Auffassung sind von einer vollen Entfaltung
unseres Bewußtseins gar nicht zu trennen.
Thomas Nagel
59
„Einer der coolsten Momente war für mich, als ich am Ende selbst auf der Bühne
stand und gemerkt habe: Da ist ein Publikum, das auf unsere Aufführung reagiert.
Ein Publikum, das uns anschaut und sich mit dem auseinandersetzt, was wir tun.“
(Luzie B., Teilnehmerin im Theaterlabor)
Theaterpädagogik
Liebe Theaterfreund/innen,
dieser Moment, den Luzie beschreibt, ist nicht nur existentiell für das
­Theater, sondern auch für unsere Arbeit: die Begegnung zwischen Publikum
und Theaterakteur/innen. Ohne das Publikum kann kein ­Theater stattfinden.
Denn eine Aufführung ist immer ein Ereignis, „das aus der Konfrontation
und Interaktion zweier Gruppen von Personen an einem Ort“ besteht, so
die Definition der Theaterwissenschaftlerin Erika Fischer-Lichte. Das un­
terscheidet Theater vom Kino – keine Vorstellung ist wie die andere, jeden
Abend werden wir als Zuschauer/in Teil eines unverwechselbaren Moments,
also eines einmaligen Ereignisses.
Workshops für alle) oder verfolgt in Probenbesuchen den Entstehungs­
prozess eines Stückes (Patenklassen).
Mit unseren theaterpädagogischen Formaten schaffen wir Begegnungs­
möglichkeiten, die über einzelne Ereignisse hinausgehen. Bei uns trefft ihr
auf Gleichgesinnte, auf Zuschauende, aber auch auf diejenigen, die tagtäg­
lich am Schauspiel Essen professionell Theater machen: vor der Bühne, auf
der Bühne und hinter der Bühne!
Bis dahin,
Esther Aust und Katharina Feuerhake
Vor der Bühne habt ihr als Zuschauer/innen die Möglichkeit, zu günstigen
Gruppenpreisen ins Theater zu gehen (Columbus) und über das Gesehene
zu reflektieren und zu diskutieren (Nachgespräche). Auf der Bühne geht
ihr den Inhalten, Formen und Ästhetiken einer Inszenierung ­spielerisch
auf den Grund (Workshops) oder entwickelt mit uns eigene Stücke, die
im Rahmen des Festivals „Spielschau Essen“ zur Aufführung kommen
­(Bühnenprojekte). Und hinter der Bühne erfahrt ihr mehr über die Arbeit
am Theater ­(Theaterberufe hautnah), schaut dem künstlerischen Team
­einer Inszenierung eine Woche vor der Premiere über die Schulter (Offene
Von diesen Begegnungen habt nicht nur ihr etwas, sondern auch das ­Theater
und dessen Macher/innen. Durch eure Meinungen, Kommentare und ­Be­iträge
tretet ihr in einen Dialog mit ihnen und eröffnet neue Sichtweisen auf ihre
Arbeit. So findet auch umgekehrt ein Reflexionsprozess statt, der das
­Theater stetig weiter entwickelt.
Wir freuen uns auf weitere inspirierende Begegnungen und Dialoge mit euch!
PS: Wenn ihr immer aktuell informiert sein wollt, meldet euch für unseren
Newsletter an, sucht uns auf Facebook unter „Theaterlabor“ oder schaut auf
www.theaterlabor-blog.com vorbei!
Kontakt:
Esther Aust und Katharina Feuerhake
[email protected]
T 02 01 81 22-334
F 02 01 81 22-331
www.schauspiel-essen.de/theaterpaedagogik
61
T H E AT E R L A B O R
Offener Werkstattbereich für alle,
die in ihrer Freizeit Lust auf Theater haben
Bühnenprojekte
In unseren Bühnenprojekten entwickeln wir gemeinsam mit Menschen
­zwischen 8 und 88 Jahren eigene Theateraufführungen. Neben den wöchent­
lichen Proben stehen Aufführungsbesuche auf dem Programm, durch die
nicht nur ein Zugang zum Theatermachen, sondern auch zum Theatersehen
geboten wird. Alle Teilnehmenden erhalten einen Theaterlabor-Ausweis für
einmalig € 30,00, mit dem sie vergünstigte Eintrittskarten für Aufführungen
am Schauspiel Essen bekommen und kostenlos an den Offenen Workshops
und Projekten teilnehmen können. In zweimonatlichen Abständen zeigen sich
alle Gruppen ihre Arbeitsstände und tauschen sich über Arbeitsweisen aus.
Highlight der Spielzeit 2016/2017 ist das Festival „Spielschau Essen“
(12.-14. Mai 2017), bei dem alle Erarbeitungen der Gruppen präsentiert
werden.
Wenn ihr an unseren Bühnenprojekten teilnehmen wollt, meldet euch bitte zu
unserem Info- und Workshoptag am 20. September 2016 an. Die Projekte beginnen dann mit Blockproben in den Herbstferien 2016 (ausgenommen der
„Theatercampus“ für Studierende; hier ist Probenbeginn am 3. November 2016).
Bühnenerfahrung ist nicht erforderlich!
Offene Workshops für alle (gebärdengedolmetscht!)
An drei ausgewählten Terminen gewähren wir einen exklusiven Einblick hin­
ter die Kulissen der nächsten Premiere und lassen uns von Regisseur/innen,
Schauspieler/innen und Dramaturg/innen Geheimnisse aus dem Probenpro­
zess verraten. Wir inspizieren die Bühne und agieren selbst im Probenraum.
Zudem erhalten alle Teilnehmenden gegen Vorlage ihres Workshop-Tickets
an der Kasse eine ermäßigte Eintrittskarte für eine der Aufführungen.
Neu in dieser Spielzeit ist, dass jeder Workshop von einer Dolmetscherin
in Gebärdensprache übersetzt wird (ebenso wie die passenden Vorstellungen siehe Seite 54).
Der erste Termin ist am 24. September 2016, 14:00-17:00 Uhr, zur
­Uraufführung „Das Prinzip Jago“, Regie: ­Volker Lösch.
Die weiteren Termine sind unseren Monatsspielplänen zu entnehmen.
Theaterberufe hautnah
Alle zwei Monate plaudern Theaterexpert/innen aus dem Nähkästchen,
­beantworten eure Fragen zu ihrem Beruf und zeigen uns ihren Arbeitsplatz.
Das Format findet im Wechsel mit dem Programm „JOTA“ der Musik­
theaterpädagogik des Aalto-Theaters statt, bei dem ihr weitere Berufe
­kennen lernen könnt! Termine dazu findet ihr im Jahresheft des Aalto-­
Theaters oder unter www.aalto-musiktheater.de.
Unsere Termine in der Spielzeit:
24. Oktober 2016 (Dramaturg/in), 12. Dezember 2016 (Inspizient/in),
13. Februar 2017 (Kostümbildner/in), 24. April 2017 (Beleuchter/in).
Die Teilnehmerzahl ist begrenzt, deshalb bitten wir bis jeweils eine Woche
­v orher um Anmeldung.
63
T H E AT E R U N D S C H U L E
Angebote für Klassen, Kurse, Gruppen und Lehrende
Basisangebot
Mit „Columbus“ besuchen Schüler/innen zwei Aufführungen pro Spielzeit
im Grillo-Theater, in der Box und in der Casa. Die Kosten belaufen sich auf
€ 6,60 pro Vorstellungsbesuch und Person, der Fahrausweis für die öffent­
lichen Verkehrsmittel ist inklusive. Lehrende und Begleitpersonen zahlen
denselben Preis.
Vorteile für „Columbus“-Klassen
Auf Wunsch bieten wir kostenlose Führungen durch das Grillo-­Theater, vorund nachbereitende Workshops (Basisworkshop 1 ½ Stunden oder Intensiv­
workshop 3 Stunden) zu den Inszenierungen sowie Nachgespräche mit dem
auftretenden Ensemble an. Lehrpersonen von ­„Columbus“-Klassen erhalten
außerdem Freikarten für öffentliche Proben.
Schultheatertage 2017
Mit den Schultheatertagen unterstützt das Schauspiel Essen die Theater­
aktivitäten an Grund- und weiterführenden Schulen. Gezeigt werden e­ igene
Stückentwicklungen sowie Inszenierungen von Dramentexten. Gruppen, die kein
abendfüllendes Stück mitbringen, präsentieren ihre Skizzen im „­ Szenenblock“.
Ziel der Schultheatertage ist, theaterbegeisterte Schüler/innen und spiel­
leitende Lehrer/innen untereinander zu vernetzen. Auf Anfrage kommen wir
im Vorfeld gerne zu einer Probe in die Schule, reflektieren mit der Gruppe den
aktuellen Stand und geben Tipps für die weitere Arbeit.
27.-30. Juni 2017, Casa. Bewerbungsschluss ist der 31. Januar 2017.
Neu! Schon ab Samstag, 25. Juni 2016 sind Vorstellungstermine zwischen
­Oktober und April für Sie buchbar.
STÜCKelWERK – Das eigene Werk zum Theaterstück
Das kostenlose Begleitbuch zu Inszenierungen am Schauspiel Essen bietet
eine Menge Anregungen, sich mal in anderer Form mit einem Stück und dem
Gesamterlebnis Theater auseinanderzusetzen. Es kann zu jeder Inszenierung
individuell bearbeitet werden. Auf Anfrage schicken wir gerne Exemplare zu!
Patenklassen
Zu ausgewählten Inszenierungen der Spielzeit haben Schulgruppen die
Möglichkeit, sich als Patenklasse zu melden. Patenklassen begleiten den
Entstehungsprozess einer Inszenierung, besuchen Proben und haben die
Möglichkeit, das Ensemble zu seiner Arbeitsweise zu befragen. Krönender
Abschluss ist natürlich der Besuch einer Vorstellung.
Anmeldeschluss für die Patenklasse zu „Der satanarchäolügenialkohöllische
Wunschpunsch“ (Regie: Anne Spaeter): 19. September 2016
65
Mobiles Theater
D R E I FA R B E N
Eine experimentell-mediale Performance
für Menschen ab 2 Jahren
Von und mit
Eine weiße Wand. Davor ein junger Mann. Neben ihm sitzt
­jemand, ein Musikinstrument in der Hand. Plötzlich erscheinen
Wassertropfen auf der weißen Wand, einer nach dem anderen.
Ein See entsteht. Der Musiker beginnt seinem Instrument Klänge
zu entlocken. Blaue Farbe mischt sich ins Wasser. Sie zieht erst
zaghaft, dann immer genüsslicher ihre Bahnen. Der Raum verändert sich. Der junge Mann ist fasziniert von der neuen Welt, die da
entsteht. Er beginnt sie zu entdecken, zu gestalten. Was erfindet
er? Wohin reisen wir mit ihm?
Christiane Holtschulte „Drei Farben“ ist ein künstlerisches Wahrnehmungserlebnis
Manuel Loos für Menschen ab 2 Jahren, das sich dreier Elemente bedient:
Jasper Schmitz Projektion, Bewegung und Musik.
Die Projektionen werden mit Hilfe eines Tageslichtprojektors,
Produktionsleitung und
eines Wassergefäßes und von Farben erzeugt. Hierbei wird von
Dramaturgie ­einer Performerin Farbe in das Wasser gegeben und in fließen­
Carolin Vogel de Bewegungen versetzt. Sie bildet abstrakte, sich verändernde
Theaterpädagogik Muster auf der Wand. Der zweite Performer setzt sich durch Be­
Esther Aust wegung in Beziehung zur Projektion. Er reagiert auf diese und
Katharina Feuerhake entdeckt gemeinsam mit dem Publikum die sich entwickelnden
Formen und Farben. Der Musiker spielt analoge Instrumente
(Glockenspiele, Schlagwerk, selbstgebaute Instrumente), mit
Hilfe derer er die Atmosphäre und die Stimmungswechsel der
Performance beeinflusst.
Zum Schluss haben die Kinder die Möglichkeit selbst aktiv zu
werden: Gemeinsam mit den Performer/innen testen sie die
verschiedenen Mittel aus und vollziehen somit das Gesehene
nach.
Um mit dem Publikum in Kontakt zu treten, braucht es keine
Sprache. Vielmehr konzentriert sich die Interaktion auf Bilder,
Farben, Bewegung, Töne und Rhythmen, die in ihrer Gesamt­
heit nebeneinander stehen und die ästhetische Wahrnehmung
beeinflussen und fördern.
„Drei Farben“ entstand 2015/2016 in der theater­pädagogischen
Reihe „Das versteckte Zimmer“ mit Student/innen und Absol­
vent/innen der Studiengänge „Physical Theatre“ der Folkwang
Universität der ­Künste in Essen und „Szenische Forschung“
der Ruhr-Universität ­Bochum. Nun wird es in dieser Spielzeit
als mobile Produktion in das Programm des Schauspiel Essen
aufgenommen.
Für die Vorstellung wird ein abdunkelbarer Raum mit einer w
­ eißen
Wand (min. 4 x 3 Meter) und einer davorliegenden Spielfläche­
­benötigt. Dauer: 45 Minuten (inkl. anschließender Aktivphase).
Kosten: € 100,00.
Die Termine sind begrenzt, eine frühe Buchung wird empfohlen.
Kontakt:
Esther Aust und Katharina Feuerhake, Theaterpädagogik
T 02 01 81 22-334, [email protected]
DIE A N N E L IE SE B R OS T-ST IF T U N G
unterstützt die Arbeit der Theaterpädagogik am Schauspiel Essen.
Seit 2010/2011 bietet die Theaterpädagogik am Schauspiel
Essen ein breit gefächertes Vermittlungsangebot für ­Kinder,
Jugendliche, Erwachsene, Senior/innen, Lehrkräfte und
­Schulen an, das sich mittlerweile sowohl in der Stadt als auch
im Ruhrgebiet und in NRW etabliert hat.
Dadurch wird verschiedenen Zielgruppen die Möglichkeit gebo­
ten, sich dem Theater praktisch anzunähern. Ziele sind u. a. die
aktive Auseinandersetzung mit Kunst und Kultur und dadurch die
Eröffnung neuer Denk- und Erfahrungsräume, die Förderung von
persönlichen Stärken und Kompetenzen sowie die Vermittlung
von Formen, Ästhetiken und Spielweisen des zeitgenössischen
Theaters.
Seit 2013 intensiviert die Theaterpädagogik die Zusammenarbeit
mit außerschulischen Bildungs- und Sozialinstitutionen. Durch
die Förderung der Anneliese Brost-Stiftung soll diese Entwicklung
mit neuen Vermittlungskonzepten fortgesetzt und dadurch sozial
­benachteiligten Kindern und Jugendlichen der Zugang zum T­ heater
ermöglicht werden.
Das Leben der im Jahr 2010 verstorbenen Anneliese Brost war
­geprägt durch ihre Tätigkeit als Verlegerin der WAZ-­Gruppe, ihre
hohe soziale Verantwortung und ihr Engagement in der ­Gesellschaft.
Sie wurde als vorbildliche Bürgerin ihres Landes vielfach geehrt.
Die von Anneliese Brost gegründete Stiftung unterstützt insbeson­
dere Projekte für benachteiligte Kinder und Jugendliche aus sozial
schwachen oder zerrütteten Familien in Essen und Umgebung.
www.anneliese-brost-stiftung.de
69
E C H T E AT H E I ST E N G I B T E S N U R W E N I G E
„Sie sind nicht katholisch, das hätte ein Hindernis sein können“, fuhr er leise
fort. Nein, in der Tat, man konnte nun wirklich nicht sagen, dass ich katho­
lisch war. „Und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass Sie ein überzeugter
Atheist sind. Echte Atheisten gibt es im Grunde genommen nur wenige.“
„Glauben Sie? Ich hatte im Gegenteil den Eindruck, als sei der Atheismus
in der westlichen Welt sehr stark verbreitet.“ „Meiner Meinung nach nur
oberflächlich. Die einzigen wahren Atheisten, die mir begegnet sind, waren
Rebellen; ihnen reichte es nicht, eiskalt festzustellen, dass es keinen Gott
gibt, sie lehnten seine Existenz ab, so wie Bakunin, der sagte: ‚Selbst wenn
Gott existierte, müsste man ihn loswerden.‘ Letztlich waren es Atheisten
vom Typ Kirilow, sie lehnten Gott ab, weil sie den Menschen an seine Stelle
setzen wollten, sie waren Humanisten, sie hatten eine hohe Vorstellung
von der menschlichen Freiheit, der menschlichen Würde. Ich vermute, Sie
erkennen sich auch in diesem Porträt nicht wieder?“ Nein, auch darin nicht;
allein das Wort „Humanismus“ verursachte bei mir ein leichtes Gefühl von
Übelkeit, aber vielleicht waren es auch die warmen Teigtaschen, mit denen
ich es übertrieben hatte.
„Fest steht“, sagte er weiter, „dass die meisten Menschen ihr Leben leben,
ohne sich allzu sehr mit solchen Fragen zu beschäftigen; sie denken nur
darüber nach, wenn sie mit einer dramatischen Situation konfrontiert sind –
einer schweren Krankheit, dem Tod eines Angehörigen. Das gilt zumindest
für den Westen; überall sonst auf der Welt sterben und töten die Menschen,
führen sie blutige Kriege im Namen solcher Fragen, und das seit Beginn
der Menschheitsgeschichte. Aber in Wahrheit hat der Atheismus nicht ein­
mal im Westen eine solide Grundlage. Wenn ich mit Menschen über Gott
spreche, leihe ich ihnen im Allgemeinen als Erstes ein Buch über Astrono­
mie. Die Schönheit des Universums ist bemerkenswert, und insbesondere
seine unvorstellbare Größe ist unfassbar. Hunderte Milliarden Galaxien,
von ­denen jede aus Hunderten Milliarden Sternen besteht, die zum Teil
Milliarden Lichtjahre voneinander entfernt sind – Billionen und Billionen
Kilometer. Und auf der Ebene von einer M
­ illiarde Lichtjahren beginnt sich
eine Ordnung auszubilden: Die g­ alaktischen Haufen verteilen sich so, dass
sie sich zu einem labyrinthischen Bild formieren. Konfrontieren Sie ein­
hundert zufällig auf der Straße ausgewählte Passanten mit diesen wissen­
schaftlichen Fakten: Wie viele von ihnen haben die Stirn zu behaupten, das
alles sei aus Zufall erschaffen worden? Zumal das Universum relativ jung
ist – bestenfalls fünfzehn Milliarden Jahre. Hier greift das berühmte Theorem
des endlos tippenden Affen: Wie lange müsste ein Schimpanse zufällig auf
einer Schreibmaschine herumtippen, um die Werke William Shakespeares
entstehen zu lassen? Wie lange würde ein blinder Zufall benötigen, um das
Universum wieder entstehen zu lassen? Ganz sicher deutlich mehr als fünf­
zehn Milliarden Jahre! Und das ist nicht nur der Standpunkt der Menschen
auf der Straße, es ist auch derjenige der größten Wissenschaftler; in der
gesamten Menschheitsgeschichte hat es vielleicht keinen brillanteren Geist
gegeben als den Isaak Newtons – denken Sie nur an die außerordentliche,
unerhörte intellektuelle Leistung, die darin bestand, das Phänomen der Erd­
anziehung und das der Bewegung der Planeten in einem einzigen Gesetz
zusammenzufassen! Nun, Newton glaubte an Gott, er glaubte fest an ihn, so
fest, dass er die letzten Jahre seines Lebens mit Studien zur Bibel-­Exegese
verbrachte – der einzige heilige Text, der ihm tatsächlich zugänglich war.
Einstein war ebenfalls kein Atheist; es war für ihn unvorstellbar, dass die Ge­
setze des Universums vom Zufall bestimmt würden. Das Argument vom ‚Uhr­
macher-Gott‘, das Voltaire für unwiderlegbar hielt, ist immer noch genauso
stark wie im 18. Jahrhundert, es hat sogar in dem Maße an Stich­haltigkeit
gewonnen, in dem die Wissenschaft eine immer engere Verbindung zwischen
der Astrophysik und der Partikel­mechanik h
­ ergestellt hat. Ist es im Grunde
genommen nicht lächerlich, wenn diese mickrige Kreatur, die auf einem un­
bedeutenden Planeten in einem Seitenarm einer ganz gewöhnlichen G
­ alaxie
lebt, sich auf seinen Beinchen aufrichtet und verkündet: ‚Es gibt keinen
Gott?‘ Aber verzeihen Sie mir, ich schweife ab ...“
Michel Houellebecq
TH RO U G H TH E Y E A R S …
Jubiläumsspielzeit 2017/2018
Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus, so sagt man. Und in der nächsten Spielzeit steht am Schauspiel
Essen tatsächlich ein großes Ereignis an, denn die Eröffnung des Grillo-Theaters jährt sich zum 125. Mal. Wir
­haben Geburtstag … wobei, eigentlich stimmt das nicht: Denn seit der Industrielle Friedrich Grillo der Stadt Essen
1892 das Theater stiftete, ist es immer ein Theater der Bürgerinnen und Bürger gewesen, von ihnen geliebt und
gehasst, von ihnen getragen und mitgestaltet. Sie alle haben also eigentlich Geburtstag – gäbe es einen besseren
Grund zum gemeinsamen Feiern?
In der Spielzeit 2017/2018 wird das Schauspiel Essen daher anlässlich des Jubiläums mit einigen Überraschungen
aufwarten, auf die wir uns gemeinsam mit Ihnen jetzt schon freuen wollen. Denn was wäre ein Geburtstag ohne
Geschenke? Unter dem Motto „Wir haben Geburtstag, und Sie dürfen sich etwas wünschen“, freuen wir uns auf Ihre
rege Beteiligung und natürlich auf ein rauschendes Fest, bei dem wir alle gemeinsam die Korken knallen lassen:
Es wird bunt, laut und ausgelassen und es gibt Konfetti – versprochen!
In diesem Sinne:
Thank you for the years und auf die nächsten 125!
Ihr Team des Schauspiel Essen
73
Das Ensemble
THOMAS BÜCHEL
ST E FA N D I E K M A N N
75
INGRID DOMANN
A X E L H O L ST
A L E X E Y E K I M OV
F LO R I A N E K L E I N PA SS
77
INES KRUG
P H I L I P P N OAC K
THOMAS MECZELE
J A Ë L A C A R L I N A P R O B ST
79
JAN PRÖHL
ST E P H A N I E S C H Ö N F E L D
­J A N I N A S AC H AU
SVEN SEEBURG
81
R E ZO T S C H C H I K W I S C H W I L I
J E N S W I N T E R ST E I N
S I LV I A W E I S KO P F
83
Rückblick 2015|2016
Deutschsprachige Erstaufführung
F R A N K E N ST E I N
von Nick Dear
nach dem Roman von Mary Shelley
Deutsch von Corinna Brocher
Inszenierung: Gustav Rueb
Thomas Meczele, Axel Holst
Uraufführung
DA S B E ST E A L L E R M Ö G L IC H E N L E B E N
von Noah Haidle
Deutsch von Barbara Christ
Inszenierung: Thomas Krupa
Stefan Diekmann, Marcus Staab, Stephanie Schönfeld
85
Uraufführung
IC H H A B E N IC H T S Z U V E R B E R G E N –
M E I N L E B E N M I T B I G DATA
6+
Ein Projekt von Hermann Schmidt-Rahmer
Inszenierung: Hermann Schmidt-Rahmer
Gregor Henze, Mateusz Dopieralski, Johann David Talinski
Raphaela Möst, Thomas Büchel, Philipp Noack
„ K U N ST “
C A S PA R H AU S E R
Komödie von Yasmina Reza
Aus dem Französischen von Eugen Helmlé
Inszenierung: Anne Spaeter
Jan Pröhl, Gregor Henze, Thomas Büchel
A N TO N , DA S M ÄU S E M U S IC A L
von Gertrud Pigor, Thomas Pigor und Jan-Willem Fritsch
Inszenierung: Christian Tombeil
Musikalische Leitung: Hajo Wiesemann
nach dem Roman „Caspar Hauser oder
Die Trägheit des Herzens“ von Jakob Wassermann
Bühnenfassung und Konzeption: polasek&grau
Inszenierung: Jana Milena Polasek
Silvia Weiskopf
87
M Y FA I R L A DY
nach George Bernard Shaws „Pygmalion“
und dem Film von Gabriel Pascal
Buch und Liedtexte von Alan Jay Lerner
Musik von Frederick Loewe
Deutsch von Robert Gilbert
Inszenierung: Robert Gerloff
Musikalische Leitung: Hajo Wiesemann
TO P D O G S
von Urs Widmer
Inszenierung: Christoph Roos
Jan Pröhl, Ingrid Domann, Jan Rogler, Anne Schirmacher,
Thomas Meczele, Rezo Tschchikwischwili
Sven Seeburg, Ines Krug, Axel Holst
D I E KO P I E N
E I N KÖ N IG Z U V I E L
von Caryl Churchill
Deutsch von Falk Richter
Inszenierung: Sarah Mehlfeld
Jens Winterstein, Stefan Diekmann
4+
Theaterstreit für Kinder ab 4 Jahren
von Gertrud Pigor
mit Musik von Jan-Willem Fritsch
Inszenierung: Christian Tombeil
Janina Sachau, Stephanie Schönfeld
89
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Berger Bergmann
Geschäftsführer TUP
Christian Tombeil
Intendant
I N T E N DA N Z
Christian Tombeil
Intendant
Vera Ring
Stellvertretende Intendantin
Monika Mimietz
Persönliche Referentin
des Intendanten
K Ü N ST L E R I S C H E L E I T U N G
Christian Tombeil
Vera Ring
Carola Hannusch
Andreas Jander
DI S P OS I T IO N
Andreas Jander
Künstlerischer Betriebsdirektor
und Chefdisponent
Sabrina Wagner
Mitarbeiterin im Künstlerischen
Betriebsbüro
D R A M AT U R G I E
Vera Ring
Chefdramaturgin
Carola Hannusch
Florian Heller
Jana Zipse
Dramaturgie
Anna-Sophia Güther
Marc-Oliver Krampe
Dr. Ulf Schmidt
Gäste
Susanne Wagner
Dramaturgiesekretärin
T H E AT E R PÄ DAG O G I K
Esther Aust
Katharina Feuerhake
Theaterpädagoginnen
ENSEMBLE
Thomas Büchel, Stefan Diekmann,
Ingrid Domann, Alexey Ekimov,
Axel Holst, Floriane Kleinpaß,
Ines Krug, Thomas Meczele,
Philipp Noack, Jaëla Carlina Probst,
Jan Pröhl, Janina Sachau, Stephanie
Schönfeld, Sven Seeburg,
Rezo Tschchikwischwili,
Silvia Weiskopf, Jens Winterstein
Thomas Anzenhofer, Stephan
Brauer, Daniel Christensen, Gregor
Henze, Laura Kiehne, Sebastian
Klein, Lisan Lantin, Jan Rogler,
Tobias Roth, Anne Schirmacher,
Johann David Talinski
Gäste
REGIE
Magz Barrawasser, Anna Bergmann,
Jörg Buttgereit, Karsten Dahlem,
Sascha Flocken, Robert Gerloff,
Tilman Gersch, Henner Kallmeyer,
Thomas Krupa, Thomas Ladwig,
Konstanze Lauterbach, Volker
Lösch, Sarah Mehlfeld, Moritz
Peters, Jana Milena Polasek,
Christoph Roos, Gustav Rueb,
Hermann Schmidt-Rahmer, Anne
Spaeter, Christian Tombeil
Regie
Magz Barrawasser, Tobias Dömer,
Marieke Werner
Regieassistenz
B Ü H N E N - U N D KO ST Ü M B I L D
Anne Koltermann
Ausstattungsleiterin
Florian Barth, Claudia Charlotte
Burchard, Johanna Denzel, Jens
Dreske, Henrike Engel, Florian Etti,
Carla Friedrich, Adrian Ganea,
Franziska Gebhardt, Claudia
Gonzáles Espíndola, Stefanie Grau,
Ann Heine, Christina Hillinger,
Johanna Hlawica, Dorothee Joisten,
Anne Koltermann, Thomas Krupa,
Ulrich Leitner, Maximilian Lindner,
Fabian Lüdicke, Natalia Nordheimer,
­Moritz Peters, Susanne Priebs,
Carola Reuther, Lisa Marie Rohde,
Daniel Roskamp, Peter Scior,
Michael Sieberock-­Serafimowitsch,
Inga Timm
Bühnen- und Kostümbild
S C H AU S P I E L M U S I K /
S O U N D D E S IG N
Dominik Dittrich, Achim Gieseler,
Markus Maria Jansen, Eric Schaefer,
Heiko Schnurpel, Tobias Schütte,
Tobias Sykora, Hajo Wiesemann
Musikalische Leitung
Jörg Marc Buttler, Dominik
Dittrich, Albert Hametoff, Sandra
­Klinkhammer, Christoph König,
­Benjamin Leibbrand, Maurice
Maurer, Justin Nestler, John-Dennis
Renken, Bastian Ruppert, Tobias
Schütte, Tobias Sykora, ­Sebastian
Strehler, Pascal Wenske, Hajo
Wiesemann
Musiker/innen
CHOREOGRAFIE
Stephan Brauer, Klaus Figge
(Kämpfe)
Daniel Frerix, Adrian Ganea, Heta
Multanen
Videografie
INSPIZIENZ
Juliane Abt, Susanne Nowack,
Anna Willert
FuFu Frauenwahl
Illustrationen
S O U F F L AG E
Karin Gallus, Ursula Robiné
Johanna Denzel, Gesa Gröning. N. N.
Ausstattungsassistenz
Johanna Bajohr, Carla Friedrich
Gäste
Uwe Neubauer
Gast
GESCHÄFTSFÜHRUNG
Berger Bergmann
Geschäftsführer
N.N.
Sekretariat
Karin Müller,
Karsten Stermann
Prokuristen
Holger Kaminski
Referent der Geschäftsleitung
Christof Wolf
Leiter Unternehmenskommunikation
P E R S O N A L A BT E I LU N G
Karsten Stermann
Leiter
Karin Bitting
Sekretärin
Anja Gad, Michaela Hellwig,
Andreas Huth, Thomas Oberholz,
Elke ­Piontkowski, Marc Weser
Personalverwaltung
F I N A N Z A BT E I LU N G / E DV
Karin Müller
Leiterin
Roger Schütz
Stellv. Leiter Finanzbuchhaltung
Melanie Böttger, Heike Taubert,
Marion Young
Sachbearbeiterinnen
Ralf Stuckmann
Leiter der EDV
David Schmahlfeldt
Stellv. Leiter der EDV
Dirk Baumgart, Zlatko Panic
(Datenschutzbeauftragter)
EDV
R E G I ST R AT U R
Holger Kaminski
Leiter
Anke Panic, Gorica Stankovic
P R E SS E - U N D
ÖFFENTLICHKEITSARBEIT
Martin Siebold
Leiter Schauspiel, Ballett
Maria Hilber
Referentin Schauspiel, Ballett
MARKETING UND
G E STA LT U N G
Feride Yaldizli
Leiterin
Daniel Beinert
Stellvertretender Leiter
Katharina Adamczyk, Jan ­Frerichs,
Stephanie Kateloe, Patricia
­Schendzielorz, Lea Szramek
A B O B Ü R O/ T I C K E TC E N T E R
Werner Sehr
Leiter
Sabine Thimm
Stellvertretende Leiterin
Yvonne Blankenburg,
Edith B
­ lockhaus, Iris Fiedler, ­
Nicole Momma, Manuela Müller,
Helga Pfaffenberger, Petra Rinek,
Jutta Wening, Daniela Witte-­
Rothscheroth
TicketCenter
TECHNISCHE DIREKTION
Michael Lüdiger
Technischer Leiter Schauspiel
Sandra Meitinger-Schwartze
Konstrukteurin
Kerstin Beck
Sekretärin
BÜHNENTECHNIK
Siegfried Zywitzki
Bühneninspektor Schauspiel
Daniel Kleinen, Klaus-Detlef Sperl,
Kalle Spies
Bühnenmeister
Rainer Hölscher, Willi Köhn,
Till Parche, Jürgen Thiele, Daniel
Wichart, Volker Will
Vorarbeiter Bühnentechnik
Detlef Rauh
Stellv. Vorarbeiter Bühnentechnik
Nurettin Acar, Michael Fischer,
Kalle Frömberg, Hans-Jochen
Gesenhaus-Leineweber, Frank
Legenbauer, Gregor Mickinn,
Detlef Neuhaus, Peter Nürenberg,
91
David Pérez Sánchez, Uwe Richter,
Johannes Szameitat, Dimitrij
Zozulja, Ramon Zuchowski
Bühnentechniker
Zeljko Barkovic, Dirk Pretz
Vorarbeiter Schnürboden
Arndt Burberg, Erik Raab,
Mirko Rottmann-Timpen
Schnürboden
D E KO R AT IO N
Uwe Schüler
Vorarbeiter
Vanessa Bohnen, Rainer Fischer,
Petra Laschke, Carina Tiller
Dekorateure
V E R A N STA LT U N G ST E C H N I K
Matthias Kleinjohann, Jan Zinke
Auszubildende
TO N - U N D V I D E OT E C H N I K
Reinhard Dix, Jörg Rothmann,
Mark Rabe, Markus Schmiedel
Tonmeister
BELEUCHTUNG
Michael Hälker
Leiter der Beleuchtung Schauspiel
Darius Engineer, Eduard Ollinger,
Daniela Schulz
Beleuchtungsmeister
Gerd Dombrowski, Dieter
­Schönfeld, Dirk Struwe, Heinz
Szameitat
Vorarbeiter Beleuchtung
Uwe Ekrutt, Daniel Graczyk,
­Mathias Grotkowsky, Marco Jobst,
Franz Martin, Dragan Selakovic,
Jörg Stange, Harald Ulff, Marcel
Vrenegor, Stefan Weinert, Ralf
Wiesel
Beleuchter
SCHREINEREI
Michael Kramer
Leiter
Kai Balshüsemann
Vorarbeiter Schreinerei
Thomas Gutbier, Dirk Robert,
Dirk Schumacher, Ralf Schwieder,
Thomas Teschke
Schreiner
Niklas Frerichs, Andre Nieß
Auszubildender
W E R K STÄT T E N
Ralf Gehrke
Direktor der Ausstattungs­
werkstätten
S C H LOSS E R E I
Frank Karlisch
Leiter
Bernd Hanser
Vorarbeiter Schlosserei
Thomas Lesner, Ray Navarro,
­Michael Overfeld
Schlosser
Übeyd Gerim
Auszubildender
M A L E R U N D P L A ST I K E R
Wolfgang Goroncy, Meinhard Groos
Leiter
Maike Daum, Henning Dahlhaus
Erste Maler
Franziska Graumüller, Thomas
Müller, Tobias Wallek
Maler
Reinhard Rohrbach
Maler und Lackierer
Luise Hille, Kristin Trabant
Auszubildende
Teddy Braun, Johanna Breuherr
Theaterplastiker
D E KO R AT I O N S W E R K STAT T
Peter Riemann
Leiter
Harald Heid
Vorarbeiter
Julia Breitbach, Sandy Peukert,
Joachim Rüth
Dekorateure
N.N.
Auszubildende
REQUISITE
Dirk Lücker
Leiter der Requisite/
Pyrotechniker
Ralph Kuisle
Vorarbeiter der Requisite
Schauspiel/Pyrotechniker
Patrick Alda
Stellv. Vorarbeiter/Pyrotechniker
Anne Backes, Franz Fahl,
Norbert Fairley, Robert Naujoks,
Stefanie Vortkamp
Requisiteure/Pyrotechniker
Anna Prescher
Requisiteurin
Martina Flößer
Rüstmeisterin
KOST Ü M A BT E I LU N G
Ulrich Lott
Kostümdirektor TUP
Regina Weilhart
Stellv. Kostümdirektorin
Inga Koop
Leiterin Kostümabteilung
Schauspiel
Karin Schöneborn
Damengewandmeisterin
Eduard Batzik
Herrengewandmeister
Katrin Bartsch, Doerte Franzen,
Claudia Schiek
Damenschneiderinnen
Silke Berns, Anne Katrin Stoffelen
Herrenschneiderinnen
Anke Kortmann
Garderobenmeisterin/
Fundusverwalterin
Manuela Domnik, Simone Dosiehn,
Bettina Leber, Peter Max Piatkowski
Schneider-Ankleider
Yvonne Götze, Daniela Stivelli
Fundusmitarbeiterin/
Schneider-Ankleiderin
Bahri Saridas
Schuhmacher
Guido Dudzik, Detlef Kirchner,
Dirk Wilhelm
Maschinisten/Haustechniker
Frank Seltmann
Hausmeister
Nora Frömberg, Tobias Maas,
Werner Meis, Ana Sánchez Portales,
Frank Versen
Pförtner
Hannelore Birkenbeul, Gülsema
Cakan, Edovina Due, Christa Fuchs,
Simona Kolberg, Ruska Rother
Reinigungskräfte
MASKE
Karola Baumgart
Chefmaskenbildnerin Schauspiel
Hanna Bettger, Ulrike Köster,
Nicole Lippik-Netz, Hanna Meier,
Julia Scheler, Janina Stark, Claudia
Wiencek
Maskenbildnerinnen
Lea Kampkötter
Auszubildende
FA H R DI E N ST ( T U P )
Stephan Neuhaus
Vorarbeiter
Dietmar Dittel, Ralf Lohmeyer,
Andreas Tadday
Fahrer und Transportarbeiter
Michael Due, Reinhold Liebek,
Gaetano Russo-Hoffmann,
Bernd Wensing
Transportarbeiter
BETRIEBS- UND
H AU ST E C H N I K
Leonhard Johae
Leiter der Betriebs- und
Haustechnik
Bernd Sommer
Vorarbeiter
TELEFONZENTRALE
Georg Sonntag
ARCHIV
Gerard S. Kohl, Werner Sommer
B E T R I E B S R AT
Adil Laraki
Betriebsratsvorsitzender
Johanna Young
Stellv. Betriebsratsvorsitzende
Patrick Fuchs, Britta Kienz,
­Edeltraud Kreddig, Stephan
Pommer, Katrin Reichardt, Antonio
Rodriguez, Frank Schwartze,
Luzie Smigiel, Kalle Spies, Gorden
­Werker, Mechthild Zavodnik
Betriebsratsmitglieder
Heike Kruschel
Sekretärin
E H R E N M I TG L I E D E R
D E R ­T H E AT E R U N D
P H I L H A R M O N I E E SS E N
Gerd Braese †
Friedel Hanster †
Gerard S. Kohl
Josef Krepela †
Ks. Karl-Heinz Lippe †
Ks. Richard Medenbach †
Wulf Mämpel
Heinz Wilhelm Norden
Hans Nowak
Prof. Martin Puttke
Ks. Marcel Rosca
Hans Schippmann
Klaus Schönlebe
Ks. Karoly Szilagyi
Walter Velten
Prof. Heinz Wallberg †
93
Theater und
Philharmonie Essen
DIE TUP
Fünf künstlerische Sparten – das Aalto-Musiktheater, die Essener Philhar­
moniker, das Aalto Ballett Essen, das Schauspiel Essen und die Philharmonie
­Essen – bilden unter dem Dach der Theater und Philharmonie Essen GmbH
(kurz: TUP) einen der größten deutschen Theater- und Konzertbetriebe. Rund
350.000 Gäste besuchen hier pro Spielzeit mehr als 1.000 Veranstaltungen.
Das Grillo-Theater, das Aalto-Theater und die Philharmonie Essen, die Haupt­
spielstätten der TUP, gehören zu den architektonischen Ikonen der Region.
Die Theater und Philharmonie Essen mit ihren 700 Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern ist eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der Stadt Essen.
Geleitet wird sie von Geschäftsführer Berger Bergmann. Unter Hein Mulders
sind die Intendanzen des Aalto-Musiktheaters, der Essener Philharmoniker
und der Philharmonie Essen vereint; Generalmusikdirektor ist Tomáš Neto­
pil. Das Aalto Ballett Essen wird von Ballettintendant Ben Van Cauwenbergh
geführt, das Schauspiel von Intendant Christian Tombeil.
Thomas Meczele, Sven Seeburg, Silvia Weiskopf, Axel Holst in „Top Dogs“ von Urs Widmer im Grillo-Theater
DA S G R I L LO -T H E AT E R
Das Grillo-Theater, 1892 im Herzen Essens eröffnet und ursprünglich im neo­
barocken Stil gestaltet, gehört zu den ältesten Theatern im Ruhrgebiet. Ent­
worfen wurde es von dem Berliner Architekten Heinrich Seeling, den Namen
verdankt es seinem Stifter, dem Essener Großindustriellen Friedrich Grillo.
Nach der weitgehenden Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wurde das Theater
1950 wiedereröffnet – nun mit sachlicher neoklassizistischer Front. Jahr­
zehntelang gab das Haus den drei Sparten Oper, Schauspiel und Ballett eine
Heimat. Als in Essen 1988 das neue Opernhaus, das Aalto-Theater, seinen
Spielbetrieb aufnahm, wurde das Gebäude – nach Plänen des Essener Archi­
tekten Werner Ruhnau – zum reinen Schauspielhaus umgestaltet. Der große
Saal des Grillo-Theaters mit seinen 427 Plätzen ist die Hauptspielstätte des
Schauspiel Essen. Vorstellungen finden zudem in der Casa, der Box, dem Café
Central und der Heldenbar statt.
95
DA S A A LTO -T H E AT E R
DI E P H I L H A R M O N I E E SS E N
Das von dem finnischen Architekten Alvar Aalto entworfene
­A alto-Theater mit seinen 1.125 Plätzen beheimatet nicht nur
das Aalto-Musiktheater, das Aalto Ballett Essen und die Essener
­Philharmoniker, es ist auch eine architektonische Sehenswürdig­
keit und wurde von der FAZ als „vielleicht schönster deutscher
Theaterbau nach 1945“ bezeichnet. Bereits 1959 gewann Aalto,
der heute zu den bedeutendsten Architekten des 20. Jahrhun­
derts zählt, den Architektenwettbewerb für den Neubau. Bis zur
­Realisierung seiner Pläne sollten fast 30 Jahre vergehen. Die
­Eröffnung 1988 erlebte Alvar Aalto nicht mehr, er starb 1976. Die
Verzögerungen hatten immerhin ein Gutes: Als Architektur längst
der klassischen Moderne zuzurechnen, erfüllt das Aalto-Theater
auch im Hinblick auf Gebäude- und Bühnentechnik sowie Energie­
effizienz modernste Ansprüche.
Die Philharmonie Essen – der frühere Saalbau – hat eine wechsel­
volle Geschichte: 1904 leitete Richard Strauss das Eröffnungs­
konzert, zwei Jahre später dirigierte hier Gustav Mahler die
­Uraufführung seiner sechsten Sinfonie. 1943 wurde der Saalbau
bei einem Bombenangriff zerstört, nach dem Zweiten Weltkrieg
gelang rasch der Wiederaufbau. Von 2002 bis 2004 erfolgte eine
umfassende, die historische Substanz berücksichtigende Umge­
staltung nach Plänen des Architekturbüros Busmann + Haberer.
Der Alfried Krupp Saal mit seiner hervorragenden Akustik bietet
1.906 Besuchern Platz und ist vielseitig einsetzbar, ergänzt wird
er durch den RWE Pavillon mit seinen 350 Plätzen. Neben der
kulturellen Nutzung dient die Philharmonie als vielfältig verwend­
bare Veranstaltungsstätte. Die Räume eignen sich für Tagungen,
Kongresse, Messen, Bälle und Feste.
Wer sich für die Baugeschichte und Architektur der TUP-Spielstätten interessiert: Ein 2012 im Stadtwandel Verlag erschienener
Architektur­führer bietet einen Überblick. Er ist für € 5,00 im TicketCenter der TUP oder an den Theaterkassen erhältlich.
Heiko Trinsinger, Katia Pellegrino in „Nabucco“ von Giuseppe Verdi im Aalto-Theater
Joyce DiDonato in der Philharmonie Essen
97
Freunde der TUP
Freundeskreis Theater und Philharmonie Essen
Der Freundeskreis Theater und Philharmonie Essen sieht es als sei­
ne Aufgabe an, sich für die Erhaltung und Förderung von Kunst und
Kultur in Essen einzusetzen. Als einer der ältesten Kulturvereine der
Stadt unterstützt er die zahlreichen Produktionen von Oper, Schau­
spiel, Ballett, Philharmonie und Orchester materiell und ideell. Die
Mitglieder des Vereins konnten der Theater und Philharmonie Essen
in den vergangenen 30 Jahren weit über dreizehn Millionen Euro
an finanziellen Mitteln zur Verfügung stellen.
Dieses bürgerliche Engagement hilft zudem dabei, Orte der
Kunst zu schaffen und langfristig zu erhalten. Die Errichtung des
­Grillo­-Theaters im 19. Jahrhundert, der Bau des Aalto-Theaters im
20. Jahrhundert und der Umbau des Saalbaus zur Philharmonie Essen
im 21. Jahrhundert wären ohne die Unterstützung von Stifter/innen
und Spender/innen nicht möglich gewesen.
Auch die Nachwuchsförderung ist dem gemeinnützigen Verein ein
wichtiges Anliegen: Der begehrte „Aalto-Bühnenpreis für junge
Künstler“, den der Freundeskreis alle zwei Jahre verleiht, ist ein
Beweis dafür.
Als Mitglied des Freundeskreises genießen Sie eine Reihe von
Privilegien:
• Einführungen und Künstlergespräche
• Probenbesuche bei ausgewählten Produktionen und
­Konzerten
• „Blicke hinter die Kulissen“ durch exklusive Führungen
• Vorverkaufsmöglichkeiten für ausgewählte Veranstaltungen
• Austausch mit Gleichgesinnten
• vom Freundeskreis organisierte Kulturabende/Großveran­
staltungen
• nicht zuletzt: das Gefühl, hochklassige Kunst zu unterstützen
Freundeskreis Theater und Philharmonie Essen e. V.
c/o Stadtwerke Essen AG
Rüttenscheider Straße 27/37, 45128 Essen
T 02 01 800 10 04 | [email protected]
www.freundeskreis-tup.de
Essener Theaterring
Als Partner der Theater und Philharmonie Essen ist der Esse­
ner Theaterring mit seiner inzwischen 90-jährigen Geschichte
die ­traditionsreichste Besucherorganisation in der Stadt Essen.
­Tausende Theaterfreunde/innen wissen die Vorteile einer Mitglied­
schaft zu schätzen, die selbstverständlich nicht nur preisgünstige
Abonnements – auch im Spartenmix – bietet. Bei regelmäßigen
„Ring-Treff-Abenden“ wird der Dialog zwischen Publikum und
Theaterschaffenden gepflegt, und die exklusiven Gruppenreisen
zu bedeutenden europäischen Kulturstätten und -ereignissen sind
längst kein Geheimtipp mehr.
Essener Theaterring
II. Hagen 2, Haus der Kultur, 45127 Essen
T 02 01 22 33 08 | [email protected]
www.essener-theaterring.de
Theatergemeinde Essen metropole ruhr
Wir bringen Sie in die Häuser der TUP und viele andere Theater der
Region! Kundenfreundlich, mit bestmöglichem Service. Tausende
Abonnenten/innen schätzen diesen Service und die Vielfalt des
­Angebotes. Egal welche Spielstätten, wir bieten Ihnen ein passen­
des Abonnement aus einer Hand – die vergünstigten Karten kom­
men bequem ins Haus. Sonderveranstaltungen, geführte Museumsbesuche und Kunst- und Kulturreisen gehören selbstverständlich zu
unserem Angebot. Testen Sie uns und unseren Service!
Theatergemeinde metropole ruhr
Alfredistraße 32, 45127 Essen
T 02 01 22 22 29 | [email protected]
www.theatergemeinde-metropole-ruhr.de
Wir als Theater und Philharmonie Essen freuen uns, dass ­unsere
Stadt – neben unseren eigenen Programmen – viele weitere
kulturelle Angebote bereithält. Die freien Theater, Ensembles
und Kulturzentren bereichern das Leben in Essen.
Das Kleine Theater Essen, www.kleines-theater-essen.de
Essener Volksbühne e.V., www.essener-volksbuehne.de
RÜ-Bühne, www.ruebuehne.de
Theater Petersilie, www.theaterpetersilie.de
Studio-Bühne Essen, www.studio-buehne-essen.de
Theater Courage, www.theatercourage.de
Theater Essen-Süd, www.theater-essen-sued.de
Theater Freudenhaus, www.theater-freudenhaus.de
Theater im Rathaus, www.theater-im-rathaus.de
Theater THESTH, www.theater-thesth.de
der leere raum, www.der-leere-raum.de
Theater Extra, www.theater-extra.info
Seniorentheater Essen, [email protected]
Ruhrpott-Revue, www.ruhrpott-revue.de
GOP Varieté, www.variete.de
Stratmanns, www.stratmanns.de
Alter Bahnhof Kettwig, www.bahnhof-kettwig.de
Bürgermeisterhaus, www.buergermeisterhaus.de
Grend Kulturzentrum, www.grend.de
Maschinenhaus Essen, www.maschinenhaus-essen.de
Zeche Carl, www.zechecarl.de
Folkwang Kammerorchester, www.folkwang-kammerorchester.de
Jazz Offensive Essen, www.jazz-offensive-essen.de
Schloß Borbeck, www.schloss-borbeck.essen.de
Katakomben-Theater im Girardet Haus, www.katakombentheater.de
99
WO R A N G L AU B T E I N AT H E I ST ?
oder Was bleibt vom christlichen Abendland,
wenn es nicht mehr christlich ist?
Darauf gibt es zwei Antworten:
Entweder Sie denken, dass nichts davon bleibt. Dann gute Nacht. In
­diesem Fall haben wir dem Fanatismus im Äußeren und dem Nihilismus im
­Inneren nichts mehr entgegenzusetzen – und der Nihilismus ist, anders als
­anscheinend viele glauben, die bei weitem größere Gefahr. Wir sind eine
tote, ­jedenfalls sterbende Zivilisation. Die Händler werden weiter Autos,
Rechner, Filme und Videospiele verkaufen, doch das ist ohne Belang und
wird auch nicht ewig so weitergehen – weil sich die Menschen mit solchen
Dingen nicht ausreichend identifizieren können, weil sie zu wenige Gründe
zum Leben und zum Kämpfen finden und daher der Möglichkeiten erman­
geln, dem Schlimmsten zu widerstehen, das sich bereits ankündigt (dem
ökonomischen, ökologischen und ideologischen Desaster). Reichtum hat
noch nie genügt, eine Zivilisation zu begründen. Elend noch weniger. Es
­bedarf auch der Kultur, der Phantasie, der Begeisterung, der Kreativität,
und nichts von alldem ist ohne Mut, ohne Arbeit, ohne Mühe zu haben.
„Europas größte Gefahr ist die Müdigkeit“, meinte Husserl. Gute Nacht,
Kinder: Der Okzident hat seinen Glauben verloren, und die Müdigkeit sucht
ihn heim.
Oder, andere Möglichkeit: Sie denken, dass etwas davon bleibt, vom christ­
lichen Abendland, wenn es auch nicht mehr christlich ist ... Und wenn das,
was bleibt, nicht mehr der gemeinsame Glaube ist (weil es tatsächlich
keinen gemeinsamen Glauben mehr gibt: jeder zweite Franzose ist heute
Atheist, Agnostiker oder religionslos, einer von vierzehn ist Muslim usw.),
dann muss es das gemeinsame Bekenntnis sein, das heißt ein von allen ge­
teiltes Festhalten an überkommenen Werten, was bei jedem Einzelnen von
uns den Willen voraussetzt oder nach sich zieht, diese auch weiterzugeben.
Ob man an Gott glaubt oder nicht, mag für das Individuum eine fesselnde
Frage sein. Für Völker ist sie nicht so bedeutend. Wollen wir das Schicksal
unserer Zivilisation von einer objektiv nicht beantwortbaren Frage ­abhängig
machen? Da gibt es weit Wichtigeres. Und Dringenderes. Und auch den
­Individuen sollte die Glaubensfrage nicht die entscheidendere nach dem
Bekenntnis verstellen. Soll ich denn mein Gewissen einem unüberprüfbaren
Glauben (oder Unglauben) unterwerfen? Meine Moral abhängig machen von
meiner Metaphysik? Meine Pflichten an meiner Religion messen? Das hieße
das Sichere dem Unsicheren opfern und die nötige Menschlichkeit einem
bloß möglichen Gott.
Spinoza war nicht christlicher als ich; vielleicht war er genauso atheistisch
wie ich (jedenfalls glaubte er an keinen transzendenten Gott). Das hinderte
ihn nicht daran, in Jesus Christus einen Lehrer erster Güte zu sehen. Einen
Gott? Bestimmt nicht. Den Sohn Gottes? Auch nicht. Jesus war für Spinoza
durchaus menschlich, wenn auch außergewöhnlich, „der größte der Philoso­
phen“, der am besten zu sagen wisse, was in ethischen Dingen das Wichtigste
sei. Nämlich? Dass „Gerechtigkeit und Barmherzigkeit“ das ganze Gesetz
sind, dass es keine andere Weisheit gibt, als zu lieben, und keine andere
Tugend für einen freien Geist, als „gut zu handeln und fröhlich zu sein“. Das
nennt Spinoza den „Geist Christi“. Soll man diese unerhörte Botschaft etwa
überhören, bloß weil man Atheist ist?
Das bedeutet nicht, dass Atheist zu sein oder zu werden nichts ändert. Das
kann übrigens Kant aus seiner Sicht des gläubigen Philosophen bestäti­
gen. In einer berühmten Passage der Kritik der reinen Vernunft fasst er den
­Bereich der Philosophie in drei Fragen zusammen: Was kann ich wissen?
Was soll ich tun? Was darf ich hoffen?
Am Wissen ändert sich gar nichts. Die Wissenschaften bleiben sich gleich,
in denselben Grenzen. Unsere Forscher wissen das sehr gut. Ob sie an Gott
glauben oder nicht, beeinflusst vielleicht ihre Art, mit ihrem Beruf umzuge­
hen (ihre seelische Verfassung, ihre Motivation, den höchsten Sinn, den die
Arbeit für sie hat); die Ergebnisse aber und der Stand der Theorie, also auch
ihr Beruf als solcher sind davon unabhängig (sonst wären sie keine Wissen­
schaftler mehr). Die subjektive Beziehung zum Wissen kann sich verändern;
das Wissen selbst aber und dessen objektive Grenzen bleiben unverändert.
Auch an der Moral ändert sich nichts oder fast nichts. Wenn Sie den Glauben
verloren haben, werden Sie deshalb nicht plötzlich Ihre Freunde verraten,
stehlen oder vergewaltigen, morden oder quälen! „Wenn es keinen Gott gibt“,
schrieb Dostojewskij, „dann ist alles erlaubt.“ Wieso denn? Ich erlaube mir
doch nicht alles! Die Moral ist autonom, zeigt Kant, oder sie ist nicht. Wenn
einer sich das Morden nur aus Furcht vor einer göttlichen Strafe versagt, ist
sein Verhalten moralisch wertlos: Es wäre nur Vorsicht, Angst vor der Gottes­
polizei, Egoismus. Und wer nur zu seinem eigenen Heil Gutes tut, tut nichts
Gutes (weil er aus Eigeninteresse handelt statt aus Verpflichtung oder Liebe)
und wird nicht gerettet werden. Das ist die höchste Erkenntnis Kants, der
Aufklärung und der Menschlichkeit: Nicht weil Gott etwas befiehlt, ist es gut,
sondern weil eine Handlung gut ist, ist es möglich zu glauben, dass sie von
Gott befohlen wurde. Die Religion ist nicht mehr das Fundament der Moral;
die Moral ist das Fundament der Religion. Da beginnt die Moderne. Religion,
präzisiert Kant in der Kritik der praktischen Vernunft, sei die „Erkenntnis
aller Pflichten als göttlicher Gebote“. Für jene, die keinen Glauben (mehr)
haben, gibt es keine Gebote mehr, jedenfalls keine göttlichen; es bleiben die
Gebote, die wir uns selbst als Verpflichtung auferlegt haben.
Mensch zu sein.“ Gut und recht Mann oder Frau zu sein (weil der Mensch
in zwei Geschlechtern auftritt) – das ist tätiger Humanismus, das Gegenteil
des Nihilismus. Es geht darum, sich dessen, was die Menschheit aus sich
und die Zivilisation aus uns gemacht hat, würdig zu erweisen. Die erste
Pflicht und das Prinzip aller anderen Pflichten ist es daher, menschlich zu
leben und zu handeln.
Religion genügt nicht, und sie enthebt niemanden dieser Pflicht. Atheismus
auch nicht.
André Comte-Sponville
Ob man an Gott glaubt oder nicht, spielt in allen großen moralischen Fragen –
außer für Fundamentalisten – keine besondere Rolle. Es ändert nichts an
der Pflicht, den Anderen, sein Leben, seine Freiheit und Würde zu respek­
tieren, noch daran, dass Liebe über dem Hass steht, Großzügigkeit über dem
Egoismus, Gerechtigkeit über der Ungerechtigkeit.
Menschlichkeit und Verpflichtung zur Menschlichkeit, das nenne ich
­praktischen Humanismus, der keine Religion ist, aber eine Moral. „Nichts
ist so schön und so berechtigt“, sagte Montaigne, „als gut und recht ein
101
Kartenverkauf
Theaterferien
Das TicketCenter am II. Hagen 2 bleibt auch
während der Theaterferien vom 11. Juli bis
26. August 2016 von Montag bis Freitag in
der Zeit von 10:00 bis 15:00 Uhr geöffnet.
In dieser Zeit findet auch unser telefonischer
Service statt. Die Kasse im Aalto-­T heater ist
in der Zeit vom 11. Juli bis 29. August 2016
geschlossen. Die Kasse in der Philharmonie
ist während der Theaterferien zu den ge­
wohnten Zeiten geöffnet.
Abonnements/Vorverkaufsstart
Am 13. Mai 2016 startet der Abonnement­
verkauf des Schauspiel Essen – es können
Neuabschlüsse, Platztausche oder Abonne­
mentwechsel vorgenommen werden. Dieser
Termin gilt auch für Käufer eines Wahl-Abos.
Der Vorverkauf für Veranstaltungen des
Schauspiel Essen beginnt jeweils am 1. des
Vormonats an den Theaterkassen, online,
telefonisch und auch für schriftliche Bestel­
lungen.
Vorverkaufsstart „Jazz in Essen“: 1. Juni 2016
Vorverkaufsstart „Der satanarchäolügenial­
kohöllische ­Wunschpunsch“ und „My Fair
Lady“: 25. Juni 2016
Kartenvorverkauf
Sie können Ihre Karten persönlich, per
Post, Telefon, Fax oder E-Mail bestellen.
Bei ­telefonischer Vorbestellung können Sie
per Kreditkarte (Visa/Mastercard) bezahlen.
Vorbestellte Karten reservieren wir Ihnen für
maximal zehn Tage, danach wird die Reser­
vierung gelöscht. Wir bitten um Verständnis,
dass nur bezahlte Karten an der Abend­kasse
hinterlegt werden können und spätestens
45 Minuten vor Veranstaltungsbeginn abge­
holt werden müssen. Über unsere Website
www.theater-essen.de haben Sie die Mög­
lichkeit, Karten online zu kaufen. Theater­
karten gelten am jeweiligen Vorstellungstag
für freie Hin- und Rückfahrt mit den VRR-­
Verkehrsmitteln (2. Klasse) im VRR-Raum.
TicketCenter
II. Hagen 2, 45127 Essen
Mo 10:00-16:00 Uhr
Di-Fr 10:00-18:00 Uhr
Sa 10:00-15:00 Uhr
T 02 01 81 22-200
F 02 01 81 22-201
[email protected]
Aalto-Theater
Opernplatz 10, 45128 Essen
Di-Fr 13:00-18:30 Uhr
Sa 15:00-18:00 Uhr
An allen vorstellungsfreien Tagen
jeweils 60 Minuten länger geöffnet.
Philharmonie
Huyssenallee 53, 45128 Essen
Mo-Fr 13:00-18:00 Uhr
Sa 10:00-15:00 Uhr
So 11:00-14:00 Uhr
Telefonische Kartenbestellung
Mo 9:00-16:00 Uhr
Di-Fr 9:00-18:00 Uhr
Sa 9:00-15:00 Uhr
T 02 01 81 22-200
Gerne ermöglichen wir es Ihnen, den
­Kartenkauf bequem mit einer Kreditkarte zu
tätigen. Wir schicken Ihnen die Karten gegen
eine Versandkostenpauschale von € 1,90 zu
oder hinterlegen die Karten bei kurzfristi­
gem Kauf an der jeweiligen Abendkasse.
Kartenkauf im Internet
Auf unserer Homepage www.theater-essen.de
finden Sie aktuelle Programme und Beset­
zungen. Sie können Ihren Theaterbesuch
bequem von Zuhause aus planen und online
buchen. Mit der Angabe Ihrer Kreditkarten­
nummer kaufen Sie Ihre Tickets direkt – wir
schicken sie Ihnen umgehend gegen eine
Versandkostenpauschale von € 1,90 zu oder
hinterlegen sie bei kurzfristigem Kauf an der
jeweiligen Abendkasse.
Abendkassen
Die Abendkassen für Vorstellungen im Grillo­
Theater, in der Heldenbar, im Café Central, in
der Casa und in der Box öffnen 60 ­Minuten
vor Aufführungsbeginn.
Grillo-Theater | Heldenbar | Café Central
Theaterplatz 11, 45127 Essen
Casa | Box
Theaterplatz 7, 45127 Essen
Eventim/Externer Kartenvorverkauf
Tickets für Veranstaltungen der Theater
und Philharmonie Essen für die Spielzeit
2016/2017 gibt es auch über www.eventim.de
sowie an allen CTS-Eventim-Vorverkaufs­
stellen. Bitte beachten Sie, dass diese ggf.
abweichende Gebühren erheben. Im Falle
eines Veranstaltungsausfalls werden die
­Tickets nur in den Verkaufsstellen zurück­
genommen, wo sie erworben wurden. Son­
derkonditionen und Rabatte gelten nicht an
CTS-Eventim-Vorverkaufsstellen.
Ermäßigungen
Ermäßigungen gibt es für fast alle Eigen­
produktionen (generell ausgenommen sind
Premieren, Sonder- und Fremdveranstal­
­
tungen) nach Vorlage eines entsprechenden
Ausweises sowohl im Vorverkauf als auch
an der Abendkasse. Bitte bringen Sie Ihren
Ausweis beim Ticketkauf mit und halten Sie
beim Einlass unaufgefordert den Nachweis
Ihrer Ermäßigungsberechtigung bereit.
Ohne diesen Nachweis müssen wir Sie ­bitten
nachzuzahlen.
• Schüler, Studenten, Auszubildende und
Freiwillige (Bundesfreiwilligendienst/
Freiwilliges Soziales Jahr) bis einschließ­
lich 26 Jahren (u27) erhalten im Schau­
spiel, im Aalto-Theater und bei den Esse­
ner Philharmonikern eine Ermäßigung von
bis zu 30 % auf den Einzelkartenpreis.
• Schwerbehinderte ab 70 % Beeinträch­
tigung und deren Begleitung (sofern das
Merkzeichen „B“ im Schwerbehinderten­
ausweis vermerkt ist) erhalten ebenfalls
eine Ermäßigung von bis zu 30 %. Dieses
gilt ebenso für die Inhaber des Senioren­
passes der Stadt Essen und Empfänger
von Leistungen nach dem SGB II.
105
Abonnements
Gruppenermäßigungen
(Angebote für Institutionen, Vereine und
Unternehmen)
Unser Gruppenservice bietet Reservierung
und Beratung – ab 40 Personen gibt es spe­
zielle Ermäßigungen:
• 10 % auf den regulären Eintrittspreis ab
40 Personen
• 20 % auf den regulären Eintrittspreis ab
80 Personen
Ausgenommen sind Premieren, Sonder- und
Fremdveranstaltungen.
Wichtig: Einzelne Käufe können nicht nach­
träglich zu einem Gruppentarif zusammen­
geführt werden.
Weitere Infos und Sammelbestellungen
­unter T 02 01 81 22-200
Nach Eingang der Bestellung werden die
Karten rechtzeitig gegen eine Gebühr von
€ 1,90 per Post zugestellt.
Ermäßigungen für Schulklassen
Schulklassen und -kurse erhalten für v­ iele
Veranstaltungen Sonderpreise. Weitere
­Informationen und Sammelbestellungen:
Nicole Momma
TicketCenter
II. Hagen 2, 45127 Essen
T 02 01 81 22-188
[email protected]
Kartenrückgabe
Verkaufte Eintrittskarten werden grundsätzlich nicht storniert. Eine Auszahlung
des Kartenwertes ist nicht möglich.
Ein Umtausch ist bis zehn Tage vor der je­
weiligen Vorstellung möglich – die Vorver­
kaufsgebühr von 10 % wird hierbei einbe­
halten. Besetzungsänderungen und sonstige
Änderungen des Vorstellungsablaufs berech­
tigen nicht zur Rückgabe von Eintrittskarten.
Last-Minute-Hotline
Ob ein Last-Minute-Verkauf stattfindet,
erfahren Sie am Veranstaltungstag über
­
­unsere Hotline T 02 01 81 22-600.
Volle Hütte
Jede Karte im Grillo-Theater, in der Casa
oder in der Box kostet € 11,00 (keine Ermä­
ßigungen). Für welche Vorstellungen „Volle
Hütte“ gilt, entnehmen Sie bitte unseren
Monatsspielplänen.
Für unsere Abonnenten haben wir wieder eine Vielzahl von Abo-Reihen zusammengestellt,
an verschiedenen Theatertagen, mit festen Terminen und sicheren Plätzen (ausgenommen Wahl-Abonnements).
Ihre Vorteile als Festplatz-Abonnent
Gutscheine
Schenken Sie Ihren Freunden oder Verwand­
ten ein besonderes Erlebnis. Geschenk­
gutscheine in allen Preislagen (ab € 10,00)
erhalten Sie das ganze Jahr hindurch. Die
Gutscheine sind drei Jahre gültig.
Monatsspielplan
Auf Wunsch senden wir Ihnen kostenlos und
regelmäßig unseren Monatsspielplan an Ihre
Adresse. Bitte geben Sie Ihren vollständigen
Namen und Ihre Adresse im TicketCenter an
oder senden Sie eine E-Mail an
[email protected].
Jahresheft und Magazin
Gerne senden wir Ihnen unser Jahres­
heft und regelmäßig unser Philharmonie-­
Magazin gegen eine Servicepauschale zu
(Jahresheft € 5,00 und Magazin € 10,00
für fünf A
­ usgaben). Bitte geben Sie Ihren
vollständigen Namen und Ihre Adresse im
TicketCenter an oder senden Sie eine E-Mail
an [email protected].
Preisvorteil
Je nach Platzgruppe sparen Sie bis zu 30 %
auf den regulären Kartenpreis.
Sitzplatz-Garantie
Sie haben Ihren garantierten „Stamm­
platz“ – kein Anstehen an der Theaterkasse,
kein Suchen im Saal – Ihr ausgewählter Platz
ist Ihnen immer sicher (außer bei Wahl-­
Abonnements)!
Umtauschrecht
Sie können Ihre Abo-Vorstellung nicht besu­
chen? Dann haben Sie die Möglichkeit, Ihre
Karte bis zwei Werktage vor der Vorstellung
zu tauschen. Der erste und zweite Umtausch
sind kostenlos, ab dem dritten Umtausch
wird eine Bearbeitungsgebühr von € 1,90
pro Umtausch und Karte erhoben.
Service-Vorteil
Sie bekommen unsere Publikationen (Jahresheft, Spielplan, Magazin und Newsletter)
kostenlos zugesandt.
Komfort-Vorteil
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Lastschrift bezahlen: Kein Ausfüllen des
Überweisungsträgers, keine Terminüber­
wachung sind nötig.
Erteilen Sie der Theater und Philharmonie
Essen eine Einzugsermächtigung und zahlen
Sie Ihr Abonnement als Gesamtbetrag oder
in zwei Raten am 15. September 2016 und
2. Januar 2017. Die Karten werden zu Beginn
der Spielzeit zugesandt.
Wahl-Abos
Das Wahl-Abo des Schauspiel Essen ist ein
Gutschein-Paket, mit dem Sie innerhalb
der von Ihnen ausgesuchten Preisgruppe
Stück und Tag frei aus unserem Spielplan
aus­wählen können (Ausnahme: Premieren,
Sonder-­und Fremdveranstaltungen). Sie
­
können die Gutscheine einzeln für verschie­
dene Vorstellungen verwenden oder ­mehrere
Gutscheine für eine Vorstellung einlösen.
Spezial- und Mini-Abos
Neben den themenspezifischen Spezial-Abos
werden zweimal im Jahr die begehrten
­Mini-Abos aufgelegt. Der Verkaufsstart für die
Weihnachts-Abos ist der 22. Oktober 2016
und der Verkaufsstart für die Oster-Abos ist
der 18. Februar 2017.
Die Spezial- und Mini-Abonnements gelten
für eine Spielzeit und verlängern sich nicht
automatisch.
Abonnementbedingungen siehe Seite 114.
107
Abo-Reihen
DA S C A S A - P R E M I E R E N -A B O
DA S P R E M I E R E N - A B O N N E M E N T
10.12.2016
Die lebenden Toten oder: Monsters of Reality
04.03.2017
Umständliche Rettung (UA)
28.04.2017
DA S F I F T Y- F I F T Y- G R I L LO - C A S A-A B O
Das Freitags-Abo
Das Premieren-Abo
Superhero
Das Prinzip Jago (UA)
01.10.2016
Das Prinzip Jago (UA)
28.10.2016
Parsifal
29.10.2016
Parsifal
22.10.2016
Parsifal
18.11.2016
Superhero
21.12.2016
Sophia, der Tod und ich (UA)
03.03.2017
Maria Stuart
20.01.2017
Der gute Mensch von Sezuan
03.02.2017
Dämonen
29.04.2017
Sophia, der Tod und ich (UA)
21.04.2017
Maria Stuart
15.03.2017
Leben des Galilei
24.06.2017
Dämonen
19.05.2017
Die lebenden Toten oder: Monsters of Reality
08.04.2017
Umständliche Rettung (UA)
06.05.2017
D I E F E ST- A B O N N E M E N T S M I T J E 5 VO R ST E L LU N G E N
DA S A B O A LT & N E U
Das Samstags-Abo
Das Mittwochs-Abo
Parsifal
07.12.2016
Das Prinzip Jago (UA)
08.10.2016
Das Prinzip Jago (UA)
01.02.2017
Maria Stuart
05.11.2016
Sophia, der Tod und ich (UA)
22.03.2017
Parsifal
17.12.2016
Maria Stuart
05.04.2017
Sophia, der Tod und ich (UA)
08.04.2017
Dämonen
28.06.2017
Dämonen
06.05.2017
Das Sonntagnachmittags-Abo – 16:00 Uhr
Das Donnerstags-Abo
Maria Stuart
27.10.2016
Das Prinzip Jago (UA)
09.10.2016
Das Prinzip Jago (UA)
12.01.2017
Maria Stuart
19.02.2017
Parsifal
02.02.2017
Parsifal
19.03.2017
Sophia, der Tod und ich (UA)
04.05.2017
Sophia, der Tod und ich (UA)
09.04.2017
Dämonen
01.06.2017
Dämonen
07.05.2017
My Fair Lady
16.10.2016
Das Prinzip Jago (UA)
20.11.2016
Parsifal
17.12.2016
Der gute Mensch von Sezuan
26.01.2017
DI E WA H L-A B OS M I T 20/12/10 O D E R 6 G U T S C H E I N E N
Sie möchten flexibel bleiben? Dann entscheiden Sie sich doch für ein WahlAbo! Mit Ihren Gutscheinen haben Sie viele ­Möglichkeiten: Gehen Sie allei­
ne, zu zweit, laden Sie Freunde, Nachbarn oder Verwandte zu einem gemein­
samen Theaterabend ein. Je mehr Gutscheine Sie kaufen, desto preiswerter
ist Ihr Theater­besuch – je nach Platzgruppe bis zu 50 %!
Die Gutscheine des Wahl-Abonnements gelten für alle Platz­gruppen und
alle Bühnen des Schauspiel Essen und sind eine Spielzeit lang gültig. Die
Gutscheine gelten nicht bei Premieren und Sonderveranstaltungen.
DA S J A Z Z -WA H L- A B O
Mit unserem Jazz-Wahl-Abo erhalten Sie satte Rabatte: Je mehr Jazz-Veran­
staltungen Sie auf einmal buchen, desto günstiger wird es für Sie!
Bei gleichzeitiger Buchung von drei unterschiedlichen Jazz-­Konzerten im
Grillo-Theater erhalten Sie 10 % Rabatt auf den Kartenpreis von je € 22,00.
Bei gleichzeitiger Buchung von vier unterschiedlichen Jazz-­Konzerten im
Grillo-Theater erhalten Sie 20 % Rabatt auf den Kartenpreis von je € 22,00.
Bei gleichzeitiger Buchung von fünf unterschiedlichen Jazz-­Konzerten im
Grillo-Theater erhalten Sie 30 % Rabatt auf den Kartenpreis von je € 22,00.
Bitte beachten Sie:
Um den Preisvorteil des Jazz-Wahl-Abos genießen zu können, müssen alle
Veranstaltungen am selben Werktag gebucht werden. Einzelne Konzert­
kartenkäufe können nicht nachträglich zu einem Jazz-Wahl-Abo zusammen­
gestellt werden. Kartenumtausch oder -rückgabe ist für im Jazz-Wahl-Abo
gebuchte Konzerte nicht möglich. Ein Jazz-Wahl-Abo kann nicht spielzeit­
übergreifend z­ usammengestellt werden.
Alle Termine der Jazz-Konzerte in der Spielzeit 2016/2017 finden Sie auf
den Seiten 56 und 57. Der Vorverkauf sowohl für die Wahl-Abos, als auch
für Einzeltickets der Reihe „Jazz in Essen“ beginnt am 1. Juni 2016.
DA S E R M Ä SS I GT E J U N G WÄ H L E R - A B O
MIT 8 GUTSCHEINEN
Für nur € 7,00 (pro Gutschein) ins Theater? Das geht! Mit den acht Gutscheinen
des ermäßigten Wahl-Abos können Schüler/innen, Studierende sowie Auszu­
bildende bis zum vollendeten 27. Lebensjahr* acht Vorstellungen allein oder
vier Theaterabende zu zweit erleben. Man kann natürlich auch sechs Mal seine
Lieblingsinszenierung ­besuchen und sie dann noch einmal mit netter Begleitung
an­sehen. Fast alles ist möglich! Die Gutscheine gelten für alle Platzgruppen und
alle Bühnen des Schauspiel Essen und sind eine Spielzeit lang gültig. (Aus­
genommen sind Premieren und Sonder­veranstaltungen.)
* Wir bitten um Vorlage der entsprechenden Berechtigung an der Vorverkaufs­stelle bzw.
Abendkasse.
109
Abo-Preise
Preise Einzelkarten
PREISE EINZELKARTEN
Einzelkarten Grillo-Theater
1
Parkett
Reihe 1–4
2
Parkett
Reihe 5–13
3
Parkett
Reihe 14–20
4
Rang
Reihe 1–4
Premiere
€ 37,00
€ 31,00
€ 23,00
€ 14,00
Repertoire
€ 29,00
€ 27,00
€ 20,00
€ 14,00
Preisgruppe
Der satanarchäolügenial­kohöllische Wunschpunsch (s. Seite 20)
Preisgruppe
1
Kinder
(bis 16 Jahre)
Erwachsene
2
3
€ 10,00
(Einheitspreis)
€ 19,00
€ 16,00
€ 11,00
Vorverkaufsbeginn für Der satanarchäolügenial­kohöllische
­Wunschpunsch: 25. Juni 2016
(Ab 9:00 Uhr ausschließlich persönlicher Verkauf im T
­ icketCenter;
telefonische Reservierungen sind ab dem 27. Juni 2016 möglich.)
Vorstellungen für Familien:
26. November (17:00 Uhr – Premiere); 3. Dezember (17:00 Uhr),
4. Dezember (14:30 + 17:00 Uhr), 10., 18. Dezember (17:00 Uhr),
21. Dezember (15:00 Uhr, geschlossene Vorstellung im Rahmen der Aktion
„Der geschenkte Platz“), 23., 25. Dezember 2016 (17:00 Uhr);
14. Januar (17:00 Uhr), 15. Januar (14:30 + 17:00 Uhr),
22., 29. Januar 2017 (17:00 Uhr)
Vorstellungen für Schulklassen:
29. November (9:30 + 12:00 Uhr), 30. November (9:30 Uhr);
5., 6., 13., 14., 15., 19., 20. Dezember (9:30 + 12:00 Uhr),
21. Dezember 2016 (9:30 Uhr);
16., 17. Januar (9:30 + 12:00 Uhr), 18. Januar (9:30 Uhr),
23. Januar (9:30 + 12:00 Uhr), 24. Januar (9:30 Uhr),
30., 31. Januar 2017 (9:30 + 12:00 Uhr)
Eintritt pro Person: € 6,60
My Fair Lady im Grillo-Theater
Vorverkaufsbeginn für My Fair Lady: 25. Juni 2016
Vorstellungen bis Jahresende 2016:
15. Oktober (19:30 Uhr), 16. Oktober (19:00 Uhr), 30. Oktober (19:30 Uhr);
19. November (19:30 Uhr), 27. November (19:00 Uhr); 11. Dezember (19:00 Uhr),
26. Dezember (19:00 Uhr), 30. Dezember 2016 (19:30 Uhr)
Abendspielplan Casa | Box
Premiere
€ 19,00
Repertoire
€ 17,00
Kinderspielplan Casa | Box
Kinderspielplan
Preisgruppe
1
Parkett: Reihe 1–4
2
Parkett: Reihe 5–13
3
Parkett: Reihe 14–20
4
Rang: Reihe 1–4
Das Premieren-Abo
(5 Vorstellungen)
€ 125,00
€ 100,00
€ 75,00
€ 35,00
Das Casa-Premieren-Abo
(3 Vorstellungen)
€ 36,00
Die Fest-Abos
(5 Vorstellungen)
€ 85,00
€ 75,00
€ 55,00
€ 35,00
Das Fifty-FiftyGrillo-Casa-Abo
(6 Vorstellungen)
€ 84,00
€ 78,00
Das Abo Alt & Neu
(4 Vorstellungen)
€ 68,00
€ 60,00
€ 44,00
€ 28,00
Das Wahl-Abo
20 Gutscheine
€ 220,00
12 Gutscheine
€ 144,00
10 Gutscheine
€ 130,00
6 Gutscheine
€ 96,00
Junior Wahl-Abo*
(ermäßigt)
8 Gutscheine
€ 56,00
€ 6,60
Heldenbar | Café Central
Bitte entnehmen Sie die Preise den Monatsspielplänen.
Abweichende Preise in allen Spielstätten bei Gastspielen und
Sonderveranstaltungen möglich. Alle Preise inkl. Gebühr und Garderobe.
* D ie Ermäßigung gilt für Schüler/innen, Studierende sowie Auszubildende bis zum vollendeten 27. Lebensjahr.
Wir bitten um Vorlage der entsprechenden Berechtigung an der Vorverkaufsstelle bzw. Abendkasse.
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Rang
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Block Mitte
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Block links
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Rang
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Rang
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Bühne
Bühne
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Block Mitte 01–06
Block Mitte 01–06
Block Mitte 01–06
Block links 01–04
Block links 01–04
Block links 01–04
Block rechts 01–04
Block rechts 01–04
Block rechts 01–04
Casa
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rechts
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Parkett
Reihe 01–04
Parkett
Reihe 01–04 Reihe 01–04
Reihe 05–13
Reihe 05–13 Reihe 05–13
Reihe 14–19
Reihe 14–19 Reihe 14–19
Rang
Reihe 01–04
RangReihe 01–04 Reihe 01–04
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CASA
CASA
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Block Mitte
Block Mitte
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Block Mitte
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Grillo-Theater
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Grillo-Theater Grillo-Theater
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1
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Block Mitte Parkett
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1
Bühne
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Parkett 2
Reihe 01–04
Reihe 01–04
3
Reihe 05–13
3
Reihe 05–13
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Reihe 14–19
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Reihe
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Rang
Reihe 01–04
Reihe 01–04
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CASA
Block links 1
CASA
5
Block links
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1
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Grillo-Theater
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1
Grillo-Theater
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16
4
4
3
Block Mitte 01–06
Block Mitte 01–06
Block links 01–04
Block links 01–04
Maximalbestuhlungen (abweichende Block
Bestuhlungsvarianten
möglich)
rechts 01–04
Block rechts 01–04
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Block links
1
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Block links
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Bühne
Bühne
1
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LO -TH E AT E R
ILER
LO -T HE AT E R
ERAT
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Parkett
1
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1
Bühne
G R I L LO -T H E AT E R
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B
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Block lin
1
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Saalpläne
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Die Abonnementbedingungen der TUP
I. Zustandekommen eines Abonnement-Vertrages/Änderungen
Mit der Unterzeichnung der schriftlichen Bestellung und der Übersendung
bzw. Übergabe des Abonnement-Ausweises kommt ein Abonnement-Vertrag
zwischen der Theater und Philharmonie Essen GmbH und dem Besteller zu­
stande. Die hier genannten Abonnementbedingungen sind Bestandteil des
Vertrages. Die TUP behält sich das Recht vor, diese Abonnementbedingungen
für die jeweilige Spielzeit zu ändern. Im Übrigen gelten die AGB der TUP.
II. Laufzeit des Abonnement-Vertrages
Der Abonnement-Vertrag beginnt in der Spielzeit, die in der schriftlichen
Bestellung angegeben ist. Er läuft auf unbestimmte Dauer und gilt auch für
die Spielzeiten, die der in der Bestellung genannten ersten Spielzeit folgen.
III. Kündigung des Abonnement-Vertrages
Der Abonnement-Vertrag endet zum Ablauf einer laufenden Spielzeit, wenn der
Abonnent oder die TUP das Vertrags-Verhältnis bis spätestens zum 30. Juni der
laufenden Spielzeit schriftlich kündigt. Eine Kündigung aus wichtigem Grund
(insbesondere bei säumiger Zahlung des Abonnements) bleibt unberührt.
IV. Abonnement-Preis
Die für die jeweilige Spielzeit gültigen Abonnement-Preise sind aus den
jährlichen speziellen Publikationen und den von der TUP herausgegebenen
Saisonbroschüren ersichtlich. Der Preis für das Abonnement ist in jeder
Spielzeit gesondert zu entrichten. Er ist für die jeweilige Spielzeit bis zum
15. September des Spielzeitjahres in einer Summe zu entrichten oder aber
in zwei gleichen Raten spätestens zum 15. September des Spielzeitjahres
und zum 2. Januar des Folgejahres. Zahlungen sind unter Angabe der Abon­
nenten-Nummer zu überweisen auf eines der folgenden Konten:
Sparkasse Essen
IBAN DE04 3605 0105 0000 2523 12 | BIC SPESDE3E
NATIONAL-BANK Essen
IBAN DE48 3602 0030 0000 1143 16 | BIC NBAGDE3E
Postgiroamt Essen
IBAN DE40 3601 0043 0006 6304 33 | BIC PBNKDEFF
V. Terminverlegung/Platzänderungen
Die TUP wird alles unternehmen, die im Rahmen der Bestellung durch den
Abonnenten getroffene Platzwahl während der gesamten Laufzeit des Ver­
trages einzuhalten; sie hat allerdings das Recht – aus künstlerischen oder
organisatorischen Gründen – kurzfristig Platzänderungen oder auch Ände­
rungen der Spielstätte vorzunehmen, Abonnement-Vorstellungen auf einen
anderen Termin zu verlegen oder das vorgesehene Programm zu ändern.
Bei Ausfall einer Abonnement-Vorstellung durch Streik oder höhere Gewalt
hat der Abonnent keinen Anspruch auf eine Ersatzleistung. Dies gilt ebenso
bei Versäumnis einer Vorstellung.
VI. Übertragbarkeit
Das Abonnement ist grundsätzlich auf Dritte übertragbar, eine Übertragung
entbindet den Vertragspartner jedoch nicht von seiner Zahlungsverpflich­
tung. Bei ermäßigten Abonnements muss die begünstigte Person ebenfalls
einen Anspruch auf diese Ermäßigung nachweisen können. Eine Auszahlung,
die sich aus einer Ermäßigungsberechtigung ergeben würde, ist ausgeschlos­
sen.
VII. Umtausch(scheine) und Gültigkeit
Kann der Abonnent aus zwingenden Gründen eine Abo-Vorstellung nicht
­besuchen, erhält er gegen Vorlage seines Abo-Ausweises (bis spätestens
zwei Werktage vor der Veranstaltung) einen Abo-Umtauschschein. Der
1. und 2. Umtausch ist kostenlos; ab dem 3. Tausch erheben wir eine Be­
arbeitungsgebühr (zurzeit € 1,90). Eine Barauszahlung ist ausgeschlossen.
Bei der Einlösung des Umtauschscheins besteht kein Erstattungsanspruch,
wenn nur Plätze einer niedrigeren Preiskategorie angeboten werden können.
Für ­Plätze einer höheren Preisgruppe wird ein Aufschlag berechnet, der sich
aus der Differenz der Platzgruppen ergibt. Der Abo-Umtauschschein ist nur
innerhalb einer Spielzeit einlösbar und muss bis zum 31. Juli der laufenden
Spielzeit für eine der im Vorverkauf befindlichen Aufführungen eingelöst wer­
den. Eine Garantie für die Einlösung von Umtauschscheinen bei bestimmten
Werken oder Terminen wird nicht übernommen. Umtauschscheine sind nicht
einlösbar für Premieren und Sonderveranstaltungen.
IX. Verlust
Der Verlust des Abo-Ausweises ist unserem TicketCenter sofort mitzuteilen
(T 02 01 81 22-200). Gegen eine Bearbeitungsgebühr von zurzeit € 2,50
erhält der Abonnent einen Abo-Ersatzausweis.
Verloren gegangene Abo-Umtauschscheine und Wahl-Aboscheine können
nicht ersetzt werden.
X. Datenspeicherung/Adressänderung
Zu internen Zwecken werden sämtliche das Abonnement betreffenden
­Daten maschinell gespeichert. Adressänderungen etc. sind schnellstmög­
lich dem Vertriebsteam mitzuteilen.
XI. Gerichtsstand
Gerichtsstand ist Essen.
Theater und Philharmonie Essen GmbH, Opernplatz 10, 45128 Essen
Geschäftsführer: Berger Bergmann | Aufsichtsratsvorsitzender: Franz-Josef Britz
HRB 5812 Essen
VIII. Wahl-Abonnements
Alle Sparten der TUP bieten Wahl-Abos an, die nach Verfügbarkeit der
Plätze eingelöst werden können. Es gelten die unter VI. genannten Rege­
lungen zur Übertragbarkeit. Das Wahl-Abonnement kann nur in der gebuch­
ten Spielstätte eingelöst werden. Mit Ablauf der Spielzeit verlieren nicht
eingelöste Wahl-Aboscheine ihre Gültigkeit. Eine Barauszahlung ist aus­
geschlossen.
115
Service
U
Porscheplatz
Anfahrt
I. Hagen
II. Hagen
TicketCenter
I. Dellbrügge
Grillo-Theater
Rathenaustraße
ße
stra
Max
Am Handelshof
Willy-Brandt-Platz
ße
estra
Hach
Grillo-Theater Café Central Heldenbar
Theaterplatz 11
45127 Essen
Gildehofstraße
n
e
U
U 11 / U 17 / U 18 Casa | Box
Hirschlandplatz
Kettwigerstraße
P
III. Hage
aße
rgstr
enbu
Wenn Sie mit Bus und/oder Bahn (ÖPNV) anreisen
Die Spielstätten des Schauspiels liegen in der Essener Innen­
stadt, nur wenige Gehminuten vom Hauptbahnhof entfernt. Mit
den U-Bahnen U 11 , U 17 oder U 18 fahren Sie bis zur Haltestel­
le Hirschlandplatz. Theaterkarten gelten am jeweiligen Vor­
stellungstag für freie Hin- und Rückfahrt mit VRR-Verkehrsmitteln
(2. Klasse) im VRR-Raum.
Am Waldt
Kennedyplatz
Theaterplatz
hausenpark
Hind
Parkplätze
Das Parkhaus am Deutschlandhaus (Lindenallee gegenüber der
Lindengalerie) können Sie täglich außer sonntags ab 18:00 Uhr
zum Theatertarif von € 3,00 nutzen. Weitere Parkmöglich­keiten
bietet die gebührenpflichtige Tiefgarage unter dem Kennedyplatz
(kein Theatertarif).
P
Vereinsstraße
e
enall
Lind
Wenn Sie mit dem Auto anreisen
Der Theaterplatz mit Grillo-Theater, Casa, Box und Heldenbar
­befindet sich mitten in der Essener Innenstadt. Ganz gleich, von
welcher Himmelsrichtung aus Sie sich Essen nähern – ob über
die A 40, A 42 oder A 52 –, folgen Sie einfach der Beschilderung
­„Essen-Zentrum“. Und wenn Sie sich im Zentrum befinden, ­r ichten
Sie sich nach der Beschilderung „Schauspielhaus“.
Casa / Box
Theaterplatz 7
45127
raße Essen
Kruppst
Essen Hbf
TicketCenter
II. Hagen 2
45127 Essen
U
e
raß
est
ll
Ho
Taxi-Service
Kommen Sie bequem nach Hause: Besucher des Grillo-Theaters
können vor der jeweiligen Veranstaltung oder in der Pause ein
Taxi vorbestellen – melden Sie sich dazu bitte einfach an der
Garderobe. Der Taxi-Service wird in Zusammenarbeit mit der
­Taxizentrale Essen angeboten.
Service für Verspätete
Wenn Sie einmal zu spät kommen sollten, bemühen wir uns im
Grillo-Theater um einen möglichst unkomplizierten Nacheinlass
für Sie. Bitte haben Sie Verständnis, dass dies nicht bei allen
­Vorstellungen möglich ist. In der Casa und der Box gibt es in der
Regel keinen Nacheinlass.
Zugang für Besucher mit Behinderung
Das Grillo-Theater sowie die anderen Spielstätten des Schau­
spiel Essen sind barrierefrei. Im Grillo-Theater befindet sich
für Menschen mit Gehbehinderung ein Aufzug im rechten Ein­
gangsturm, der ebenerdig über den Seiteneingang erreichbar ist.
Um zur Casa/Box zu gelangen, nutzen Sie bitte den Aufzug in
der T
­ heater-Passage, Theaterplatz 7. In den Zuschauerräumen
­stehen einige Rollstuhlplätze zur Verfügung. Wenn Sie einen
Rollstuhlplatz in Anspruch nehmen möchten, teilen Sie dies bit­
te aus ­organisatorischen Gründen unbedingt beim Kartenkauf im
­TicketCenter oder telefonisch unter der T 02 01 81 22-200 mit.
Programmhefte
Die Programmhefte zu den aktuellen Schauspiel-­Inszenierungen
sind – ab der jeweiligen Premiere – auch im TicketCenter,
II. Hagen 2, erhältlich.
Induktionsschleife für Hörgeräte-Träger
Wenn Sie Träger eines Hinter-Ohr-Hörgerätes sind, können Sie im
Grillo-Theater auf zahlreichen Plätzen Verbindung zur dort instal­
lierten Induktionsschleife aufnehmen: Sobald Sie einen s­ olchen
Platz erreicht haben, müssen Sie lediglich einen ­Schalter an Ihrem
Hörgerät umstellen, um in den Genuss der Verstärkung zu kom­
men. Bitte fragen Sie beim Kartenkauf im TicketCenter oder tele­
fonisch unter der T 02 01 81 22-200 nach, ­welche Plätze bei der
jeweiligen Vorstellung für die Verwendung der Induk­tionsschleife
geeignet sind. In der Casa und der Box ­stehen ­leider keine Induk­
tionsschleifen zur Verfügung.
Bild-, Ton- und Videoaufnahmen
Bild-, Ton- und Videoaufnahmen sind aus urheberrechtlichen
Gründen bei den Veranstaltungen in unseren Häusern nicht
­gestattet. Wir bitten um Verständnis.
Mobiltelefone
Um akustische und technische Störungen zu vermeiden, bitten
wir Sie, Ihr ­Mobiltelefon während der Veranstaltung komplett
auszuschalten.
Garderobe
Die Garderobengebühr ist im Eintrittspreis enthalten.
Theater-Führungen
Das Grillo-Theater bietet Führungen an, in denen Sie auch das
zu sehen bekommen, was Ihnen bei einem Vorstellungsbesuch
verborgen bleibt. Der Blick hinter die Kulissen ist allerdings nur
nach vorheriger Vereinbarung möglich. Informationen erhalten
Sie bei unseren Theaterpädagoginnen unter T 02 01 81 22-334.
Hbf.
117
D I E AC H T „ M I R WÄ R ’S W I R K L IC H L I E B E R ,
D U W Ü R D E ST N IC H T …“
Aus dem Evangelium des Fliegenden Spaghettimonsters
1. Mir wär’s wirklich lieber, du würdest Dich nicht wie ein oberheiliger
Heuchler aufspielen, wenn du meine Nudlige Güte beschreibst. Wenn
irgendwelche Leute nicht an mich glauben, ist das echt okay. Ich bin
nicht so eitel. Außerdem: Es geht nicht um diese, also weiche nicht vom
Thema ab.
2. Mir wär’s wirklich lieber, du würdest nicht meine Existenz als Mittel
­benutzen, um jemanden zu unterdrücken, zu unterwerfen, zu bestrafen,
zu vernichten und/oder du weißt schon. Ich verlange keine und benötige
keine Opfer. Und Reinheit ist was für Trinkwasser, nicht für Menschen.
3. Mir wär’s wirklich lieber, du würdest nicht Leute wegen ihres Aussehens
beurteilen oder was für Klamotten sie anziehen oder wie sie reden oder
wie auch immer – sei einfach nett, okay? Oh, und kriegt das mal in eure
Dickschädel: Frau = Person. Mann = Person. Klar? Klar. Eine ist nicht
besser als der andere, solange wir nicht über Mode reden. Tut mir leid,
aber ich hab’ das den Frauen überlassen und einigen Kerlen, die den
Unterschied zwischen dunkeltürkis und scharlachrot kennen.
4. Mir wär’s wirklich lieber, du würdest nichts tun, das dir selbst oder d
­ einem
bereitwilligen, volljährigen und geistig gesunden Partner peinlich sein müss­
te. Wem das nicht passt, der kann mich mal – ich glaube, die Formulierung
lautet: am A**** lecken. Wem das auch nicht passt, der sollte am besten die
Glotze ausmachen und zur Abwechslung ein Stück spazieren gehen.
5. Mir wär’s wirklich lieber, du würdest dir die verklemmten, frauenfeind­
lichen Vorstellungen anderer nicht auf nüchternen Magen anhören. Esst
etwas, dann macht euch über die Idioten her.
6. Mir wär’s wirklich lieber, du würdest nicht Multimillionendollar-Kirchen,
Moscheen, Tempel, Schreine für Meine Nudlige Güte erbauen. Das Geld
kann man nun wirklich sinnvoller anlegen. Sucht euch etwas aus:
Armut zu beenden
Krankheiten zu heilen
in Frieden leben, mit Leidenschaft lieben und die Kosten von Kabel­
fernsehen senken. Mag ja sein, dass ich ein komplexes, allwissendes
Kohlenwasserstoffwesen bin, aber ich mag die einfachen Dinge im
­Leben. Ich muss es wissen, ich bin der Schöpfer.
7. Mir wär’s wirklich lieber, du würdest nicht rumgehen und Leuten erzählen,
ich würde zu dir sprechen. Du bist nicht SO interessant. Nimm dich mal
zurück. Und ich sagte dir bereits, dass du deine Mitmenschen lieben sollst,
kannst du keinen Hinweis erkennen?
8. Mir wär’s wirklich lieber, du würdest andere nicht so behandeln, wie du
nicht selbst gern behandelt werden möchtest, es sei denn, du bist mit
Sachen zugange, in denen, ähm, eine Menge Leder, Gleitcreme und Las
Vegas eine Rolle spielen. Sollte die andere Person auch darauf abfahren,
dann macht es, siehe auch Punkt 4, macht Fotos, und, um Mikes willen,
benutzt KONDOME! Hätte ich nicht gewollt, dass es sich gut anfühlt, dann
hätte ich Stacheln oder so drangebastelt.
Bobby Henderson
Das Fliegende Spaghettimonster (englisch „Flying Spaghetti Monster“, kurz: „FSM“) ist die
Gottheit einer im Juni 2005 vom US-amerikanischen Physiker Bobby Henderson begrün­
deten Religionsparodie. Die parodistische Religion trägt im Englischen den Namen Flying
Spaghetti Monsterism. Außerdem ist die Bezeichnung Pastafarianismus verbreitet, ihre
Mitglieder bezeichnen sich selbst als Pastafari. Der Name des fliegenden Spaghettimonsters
rührt von seiner Ähnlichkeit mit einer großen Portion Spaghetti mit Fleischbällchen her.
Statt von der „Hand Gottes“ sprechen Pastafaris von „His Noodly Appendage“ („Seinem
Nudeligen Anhängsel“).
119
Film- und Kinokultur in Essen
Galerie Cinema
Lichtburg & Sabu
Filmstudio Glückauf
Astra Theater & Luna
Eulenspiegel Filmtheater
Rio Filmtheater, Mülheim
www.lichtburg-essen.de
www.essener-filmkunsttheater.de
So erreichen Sie uns
Grillo-Theater | Café Central | Heldenbar
Theaterplatz 11
45127 Essen
Casa | Box
Theaterplatz 7
45127 Essen
Die Abendkassen für Vorstellungen im
Grillo-Theater, in der Heldenbar, im Café
Central, in der Casa und in der Box öffnen
60 ­Minuten vor Aufführungsbeginn.
TicketCenter
II. Hagen 2, 45127 Essen
Mo 10:00–16:00 Uhr
Di-Fr 10:00–18:00 Uhr
Sa 10:00–15:00 Uhr
Service-Telefon
02 01 81 22-200
Mo 9:00–16:00 Uhr
Di–Fr 9:00–18:00 Uhr
Sa 9:00–15:00 Uhr
Fax
02 01 81 22-201
E-Mail
[email protected]
Info-Hotline
02 01 81 22-600
Hier erfahren Sie täglich, ob ein Last-­
Minute-Verkauf am Abend statt­findet.
Falls ja, können Sie an der Abendkasse
günstige Rest­karten erwerben.
Theaterpädagogik
Esther Aust
Katharina Feuerhake
T 02 01 81 22-334
F 02 01 81 22-331
[email protected]
Telefonzentrale
der Theater und Philharmonie Essen
02 01 81 22-0
Homepage
www.schauspiel-essen.de
Postanschrift des Schauspiel Essen
II. Hagen 2
45127 Essen
Intendanz
Monika Mimietz,
Persönliche Referentin des Intendanten
T 02 01 81 22-307
F 02 01 81 22-325
monika.mimietz@schauspiel-­essen.de
Künstlerisches Betriebsbüro
Andreas Jander, Künstlerischer Betriebs­
direktor und Chefdisponent
T 02 01 81 22-312
F 02 01 81 22-324
[email protected]
Dramaturgie
Susanne Wagner, Dramaturgiesekretärin
T 02 01 81 22-305
F 02 01 81 22-335
susanne.wagner@schauspiel-­essen.de
Web-App
m.theater-essen.de
facebook
www.facebook.com/schauspielessen
YouTube
www.youtube.com/schauspielessen
Geschäftsführung (TUP)
Berger Bergmann, Geschäftsführer
T 02 01 81 22-111
F 02 01 81 22-112
[email protected]
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Martin Siebold, Leitung
T 02 01 81 22-236
F 02 01 81 22-118
[email protected]
Marketing/Gestaltung (TUP)
Feride Yaldizli, Leitung
T 02 01 81 22-114
F 02 01 81 22-118
[email protected]
twitter
www.twitter.com/SchauspielEssen
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­Vorstellungen, besondere Angebote sowie
Gastspiele und Sonderveranstaltungen.
123
Allgemeine Geschäftsbedingungen der TUP
Für den Kartenverkauf und den Theaterbesuch gelten die Allgemeinen Geschäfts­
bedingungen der Theater und Philharmonie Essen GmbH (TUP), die im TicketCenter
sowie an den Theaterkassen einzusehen sind. Die Allgemeinen Geschäftsbedingungen
lauten wie folgt:
• Diese allgemeinen Geschäftsbedingungen regeln die Beziehungen zwischen der
TUP und ihren Besuchern und sind Bestandteil jedes Vertrages zwischen ihnen.
• Die allgemeinen Geschäftsbedingungen gelten sowohl für Veranstaltungen der TUP
als auch für Kooperationsveranstaltungen mit Dritten.
• Zum Einlass berechtigen grundsätzlich nur die Eintrittskarten der TUP, der ange­
schlossenen Vorverkaufsstellen und der Kooperationspartner der TUP.
• Ermäßigungsberechtigungen sind beim Erwerb der Eintrittskarte nachzuweisen.
Die TUP behält sich vor, die Ermäßigungsberechtigung auch beim Einlass, während
oder nach der Vorstellung zu kontrollieren.
• Besucher, die eine Ermäßigungsberechtigung bei einer Kontrolle nicht vorweisen
können, obwohl ihre Eintrittskarte ermäßigt ist, haben auf Aufforderung des Per­
sonals ihre Personalien zu hinterlegen. Die TUP und von ihr beauftragte Personen
sind in diesen Fällen berechtigt, die betreffenden Personen unverzüglich des
Hauses zu verweisen. Die TUP behält sich in diesen Fällen vor, Schadensersatz­
ansprüche geltend zu machen und Strafanzeige zu stellen.
• Nach Beginn einer Veranstaltung können Besucher mit Rücksicht auf die anderen
Besucher und die mitwirkenden Künstler nicht oder erst zu einem von der Theater­
leitung festgelegten, geeigneten Zeitpunkt (z. B. Vorstellungs- oder Beifallspausen)
in den Zuschauerraum eingelassen werden. Das gleiche gilt, wenn Zuschauer wäh­
rend einer Aufführung den Zuschauerraum verlassen und zurückkehren möchten.
• Für die Veranstaltungen der TUP gelten unterschiedliche Preiskategorien und
Platzgruppen.
• Bei bestimmten Veranstaltungen (z. B. Gastspielen, Premieren, Sonderkonzerten,
Gala-Vorstellungen etc.) gelten Sonderpreise.
• Die Eintrittspreiskategorien in den Häusern der TUP werden veranstaltungsbezo­
gen individuell festgelegt. Das gilt auch für die Preise der Fremdveranstalter.
• Bei Veranstaltungen Dritter in den Räumen der TUP werden die Eintrittspreise und
Regularien des Vorverkaufs vom jeweiligen Veranstalter festgelegt.
• Die TUP haftet den Besuchern gegenüber nicht für Leistungen und Preise von
­Reiseveranstaltern oder anderen Kartenanbietern.
• Bei Besetzungsänderungen besteht kein Anspruch des Besuchers auf Erstattung
oder Minderung des Eintrittsgeldes oder Umtausch der Karte. Ausnahmen von
dieser Regelung bestehen nur, wenn die Mitwirkung eines bestimmten Künstlers
unverzichtbarer Bestandteil der Aufführung ist und als solcher in den Veröffent­
lichungen der TUP angekündigt wurde (z. B. „Ein Abend mit …“).
• Bei veränderten Anfangszeiten besteht kein Anspruch des Besuchers auf Erstattung
oder Minderung des Eintrittsgeldes oder Umtausch der Karte. Ausnahmen von die­
ser Regelung bestehen nur, wenn die Anfangzeit um mehr als zwei Stunden nach
hinten verschoben oder die Anfangszeit vorverlegt wurde und der Besucher keine
Möglichkeit hatte, von der Vorverlegung Kenntnis zu nehmen.
• Bei veränderten Anfangszeiten besteht kein Schadensersatzanspruch wegen Ver­
kehrsverbindungen, die nicht genutzt werden konnten.
• Schadensersatzansprüche aufgrund nicht rechtzeitigen Erreichens der Vorstellung
– gleich aus welchem Grunde – bestehen nicht.
• Bei Vorstellungsabbruch in der ersten Vorstellungshälfte hat der Besucher
­Anspruch auf Erstattung des bezahlten Kassenpreises. Weitere Aufwendungen wer­
den nicht erstattet.
• Der Anspruch auf Erstattung des Eintrittsgeldes wegen Vorstellungsabbruchs kann
nur innerhalb von 6 Wochen nach der abgebrochenen oder ausgefallenen Vorstel­
lung durch Vorlage oder Einsendung der Eintrittskarte geltend gemacht werden.
• Muss die TUP aus unvorhergesehenen Gründen eine andere Vorstellung als die
angekündigte spielen, werden die vorher gekauften Eintrittskarten bis zum Vor­
stellungsbeginn gegen Erstattung des Kassenpreises zurückgenommen. Weitere
Aufwendungen des Besuchers werden nicht erstattet.
• Fällt eine Veranstaltung aus Gründen höherer Gewalt (Katastrophen u. ä.) aus, wird
der Kassenpreis nicht erstattet.
• Fällt eine Veranstaltung wegen eines Streiks aus, wird der Kassenpreis nicht erstattet.
• Das Anbieten und Verkaufen von Eintrittskarten durch Dritte in den Räumlichkeiten
der TUP ist nicht erlaubt.
• Jedwede kommerzielle Tätigkeit in den Räumen der TUP bedarf der vorherigen
schriftlichen Zustimmung der TUP.
• Der Besucher hat Anspruch auf den auf seiner Eintrittskarte angegebenen Platz.
Ein Wechsel auf unbesetzte Plätze ist nur mit Zustimmung des Einlasspersonals
möglich. Dies gilt nicht für Vorstellungen mit freier Platzwahl.
• Wenn Plätze aus technischen oder künstlerischen Gründen nicht zur Verfügung
­stehen, behält sich die TUP vor, Ersatzplätze zuzuweisen.
• Die TUP ist berechtigt, die durch die Reservierung bzw. den Verkauf von Eintritts­
karten bekannten personenbezogenen Daten für interne Zwecke zu speichern.
• Für Angaben auf Plakaten und in den Publikationen der TUP wird keine Gewähr
übernommen. Änderungen bleiben vorbehalten.
• Bei Abgabe der Garderobe erhält der Besucher eine Garderobenmarke.
• Die TUP übernimmt die Haftung für vorsätzliche oder grob fahrlässige Verletzung
der Aufbewahrungspflicht durch das Garderobenpersonal.
• Die Haftung für in der Garderobe abgegebene Gegenstände beschränkt sich auf den
Zeitwert der hinterlegten Gegenstände bis zu einer Höchstsumme von € 500,00
pro Garderobenmarke. Eine weitergehende Haftung ist ausgeschlossen.
• Die TUP übernimmt keine Haftung für Wertgegenstände und Bargeld, die sich in den
Gegenständen, die an der Garderobe abgegeben wurden, befinden. Die Abgabe und
Aufbewahrung geschieht in solchen Fällen auf eigene Gefahr des Besuchers.
• Die Rückgabe der Garderobe erfolgt gegen Vorlage der Garderobenmarke und ohne
weiteren Nachweis der Berechtigung.
• Bei Verlust der Garderobenmarke informiert der Besucher unverzüglich das Garde­
robenpersonal. Bei schuldhaften Verzögerungen durch den Besucher haftet die TUP
nicht für den Verlust der abgegebenen Gegenstände.
• Stellt der Besucher Beschädigungen an abgegebenen Garderobengegenständen
fest, so hat er das Garderobenpersonal unverzüglich darüber zu informieren. Die
TUP haftet bei späteren Beanstandungen nicht für Beschädigungen.
• Bei Verlust der Garderobenmarke ersetzt der Besucher der TUP die im Rahmen der
Ersatzbeschaffung angefallenen Kosten.
• Gegenstände jeder Art, die in den Räumen der TUP gefunden werden, müssen beim
Personal der TUP oder anderen von der TUP beauftragten Personen abgegeben werden.
• Der Verlust von Gegenständen ist dem Personal der TUP oder anderen von der TUP
beauftragten Personen unverzüglich mitzuteilen.
• Fotografieren sowie Bild- und/oder Tonaufzeichnungen während der Aufführungen
sind aus urheberrechtlichen Gründen verboten.
• Zuwiderhandlungen gegen das Verbot von Bild- und Tonaufnahmen lösen Schadens­
ersatzpflichten aus.
• Personen, die unerlaubterweise Fotoaufnahmen, Bild- und/oder Tonaufnahmen von
Aufführungen machen, dürfen von der TUP oder von ihr beauftragten Personen un­
verzüglich des Hauses verwiesen werden.
• Es besteht im Fall der Verweisung aus dem Hause wegen unzulässiger Aufnahmen
kein Anspruch auf Schadensersatz seitens der verwiesenen Person hinsichtlich des
Eintrittsgeldes oder anderer Kosten im Zusammenhang mit der Vorstellung.
• Die TUP behält sich das Recht vor, Filme und Tonbänder mit unzulässigen Aufnah­
men zu konfiszieren und die betreffenden Aufnahmen darauf zu löschen. Die TUP
gibt die entsprechenden Filme und Tonbänder anschließend an die Person zurück,
von der sie konfisziert wurden.
• Es besteht im Fall der Konfiszierung von Filmen und Tonbändern wegen unerlaubter
Aufnahmen und Löschung der entsprechenden Aufnahmen kein Anspruch auf Schadens­
ersatz wegen Beschädigung anderer auf dem Bild- oder Tonträger befindlicher Aufnah­
men.
• Bei Fernsehaufzeichnungen oder Filmaufnahmen ist der Besucher damit einver­
standen, dass die von ihm während oder im Zusammenhang mit der Veranstaltung
gemachten Aufnahmen (Bild, Film, TV) ohne Vergütung im Rahmen der üblichen
Auswertung verwendet werden dürfen.
• Die Haftung der TUP ist beschränkt auf Vorsatz und grobe Fahrlässigkeit.
• Die TUP übt in allen ihren Spielstätten das Hausrecht aus und ist bei Störungen
­berechtigt, Störer des Hauses zu verweisen, Hausverbote auszusprechen bzw. an­
dere geeignete Maßnahmen im Rahmen des Hausrechtes zu ergreifen.
• Bei Brand und sonstigen Gefahrensituationen müssen die Besucher das Haus ohne
Umwege sofort durch die gekennzeichneten Aus- und Notausgänge verlassen.
Eine Garderobenausgabe findet in diesen Fällen nicht statt. Die Anweisungen des
TUP-Personals oder anderer Personen, die von der TUP beauftragt sind, sind in
diesen Fällen unbedingt zu befolgen.
125
Danach schlafen Sie besser als Dornröschen:
Melden Sie Ihre Gartenhilfe einfach an.
Nicht angemeldete Haushaltshilfen rauben Ihnen vor Sorge nicht nur
den Schlaf, sondern auch traumhafte Steuervorteile. Und wenn etwas
passiert, schützt Sie keine Fee vor hohen Krankenhauskosten. Melden
Sie Ihre Haushaltshilfe lieber an und schlafen Sie wie eine Prinzessin.
Märchenhaft einfach unter www.minijob-zentrale.de
oder telefonisch unter 0355 2902 70799.
Impressum
Herausgeber
Theater und Philharmonie Essen GmbH
Opernplatz 10
45128 Essen
Konzept und Gestaltung
sputnic – visual arts (www.sputnic.tv)
Satz: Jan Frerichs
Geschäftsführer
Berger Bergmann
Anzeigen
Feride Yaldizli (TUP Marketing)
Daniel Beinert
Intendant
Christian Tombeil
Druck
Margreff Druck und Medien GmbH, Essen
Vorsitzender des Aufsichtsrates
Franz-Josef Britz
Redaktionsschluss
19. April 2016
Änderungen vorbehalten
Redaktion und Texte
Carola Hannusch, Florian Heller­, Vera Ring,
Elena Rottmann, Jana Zipse (­ Dramaturgie);
Esther Aust, Katharina Feuer­hake (Theater­
pädagogik); M
­ artin Siebold, Christof Wolf
(Presse- und Öffentlichkeits­arbeit/Unterneh­
menskommunikation); ­Berthold ­Klostermann
(Jazz in Essen)
Fotonachweis
Szenenfotos Schauspiel: Thilo Beu,
Birgit Hupfeld, Martin Kaufhold, Diana Küster,
Matthias Stutte
Szenenfoto „Nabucco“, Aalto-Theater:
Saad Hamza
Foto Joyce DiDonato, Philharmonie Essen:
Sven Lorenz
Fotos Theaterpädagogik:
Diana Küster, Carolin Vogel
Foto Gonzalo Rubalcaba: Agentur
Foto Jasmin Tabatabai: Felix Broede
Foto Robin Eubanks: Walt Denson
Textnachweise
Christian Schüle: Warum wir glauben müssen.
In: ZEIT-MAGAZIN, 04.12.2012
Leo Tolstoi: Anna Karenina. Neu übersetzt
von Rosemarie Tietze, München: Carl Hanser
Verlag, 2009
Michael Schmidt-Salomon & Lea Salomon:
Leibniz war kein Butterkeks. München/Zürich:
Pendo/Piper Verlag, 2011/2012
Thomas Nagel: Der Blick von Nirgendwo.
Frankfurt am Main: Suhrkamp Verlag, 1992
Michel Houellebecq: Unterwerfung. Köln:
DuMont Verlag, 2015
André Comte-Sponville: Woran glaubt ein
Atheist? Spiritualität ohne Gott. Aus dem
Französischen von Brigitte Große, Zürich:
Diogenes Verlag, 2008
Kulturpartner der TUP:
Bobby Henderson: Das Evangelium des
Fliegenden Spaghettimonsters, München:
Manhattan, 2007
127
Stilvoll
Stilvollim
imAuftritt.
Auftritt.
Kompetent
Kompetentin
inder
derSache.
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Dr.
Dr.Jochen
JochenSchmidt
Schmidt
Dr.
Dr.Bernd
BerndKlein
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LL.M.
Prof.
Prof.Dr.
Dr.Franz-Josef
Franz-JosefDahm
Dahm
Dr.
Dr.Carl
CarlOtto
OttoStucke
Stucke
Dr.
Dr.Christiane
ChristianeWilkening
Wilkening
Dr.
Dr.Till
TillWegmann
Wegmann
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Dr.Almut
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GathmannM.A.
M.A.
Dr.
Dr.Regine
RegineCramer
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Dr.Notker
NotkerLützenrath
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Dr.Rainer
RainerBurghardt
Burghardt
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Dr.Ulf
UlfRademacher
Rademacher
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Dr.Stefan
StefanBäune
Bäune
Dr.
Dr.Lars
LarsKolks
Kolks
Dr.
Dr.Daniel
DanielFischer
Fischer
Dr.
Dr.Cay
CayFürsen
Fürsen
Dr.
Dr.Roland
RolandFlasbarth
Flasbarth
Dr.
Dr.Britta
BrittaBultmann
Bultmann
Dr.
Dr.Alexander
AlexanderRemplik
Remplik
Dr.
Dr.Caspar
CasparLuig
Luig
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Dr.Eric
EricSebastian
SebastianBarg
Barg
Dr.
Dr.Kathrin
KathrinKubella
Kubella
Dr.
Dr.Jochen
JochenLehmann
Lehmann
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Dr.Nadine
NadineBertram
BertramLL.M.
LL.M.
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Dr.Lennart
LennartElking
Elking
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Dr.Torben
TorbenGötz
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Prozessführung.
Das
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sagenüber
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uns,dass
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wirdieser
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täglichgerecht
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dasVertrauen
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und
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Junge Menschen brauchen Kultur.
Egal, wie reich ihre Eltern sind.
Junge Menschen brauchen Kultur. Deshalb sorgt Evonik dafür,
dass Kinder und Jugendliche aus allen Schichten Zugang zu Theater
und Philharmonie bekommen. So leisten wir einen wichtigen Beitrag
zum Zusammenhalt in unserer Stadt. Und das von Herzen gern.

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