Schulprogramm - Hauptschule Altenhagen

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Schulprogramm - Hauptschule Altenhagen
Schulprogramm
überarbeitete Neufassung 2005
Schulprogramm der HS Altenhagen
Inhalt
0
Vorwort ............................................................................................... 3
1
Geschichte unserer Schule .................................................................... 4
2
Grundlagen der pädagogischen Arbeit.................................................... 6
2.1
Erziehung ............................................................................................ 6
2.2
Friedenserziehung ................................................................................ 6
2.3
Klassenlehrerprinzip.............................................................................. 7
2.4
Schulleben........................................................................................... 8
2.5
Schulsozialarbeit ................................................................................ 14
3
Handlungsbereiche der pädagogischen Arbeit ....................................... 17
3.1
Unterricht .......................................................................................... 17
3.2
Projektbeteiligungen........................................................................... 22
3.3
Öffnung von Schule ............................................................................ 29
3.4
Übergänge......................................................................................... 36
4
Rahmenbedingungen der pädagogischen Arbeit.................................... 38
4.1
Organisation ...................................................................................... 38
4.2
Fortbildung ........................................................................................ 41
4.3
Elternarbeit........................................................................................ 41
4.4
Evaluation ......................................................................................... 42
5
6
2
Mittelfristige Ziele............................................................................... 42
5.1
Reflexive Koedukation ........................................................................ 42
5.2
Lernkompetenzen............................................................................... 43
Nachwort........................................................................................... 43
Schulprogramm der HS Altenhagen
0
Vorwort
„Alles in einen Topf und umrühren“ ist der Titel einer gemeinsamen Kunstarbeit der
Jahrgangsstufen 9 und 10, die den Eingangsbereich des Schulgebäudes ziert. Der Titel
drückt - zugegeben etwas salopp - aus, was das Kernziel unserer schulischen Arbeit ist:
In der Vielfalt die Individualität entwickeln.
Daran arbeiten wir im Schuljahr 2005/2006 mit 181 Mädchen und 201 Jungen unserer
Schule, deren individuelle Schicksale unsere Arbeit prägen. 5 Jungen und 5 Mädchen
kommen aus Polen und Russland und haben Aussiedlerstatus, 107 Mädchen und 133
Jungen sind ausländischer Herkunft aus einer Fülle von Geburtsländern: Türkei, Italien,
Spanien, Griechenland, Albanien, Kroatien, Bosnien-Herzegowina, Mazedonien,
Jugoslawien, Sri Lanka, Marokko, Kosovo, Libanon, Tunesien, Iran, Paraguay, Polen,
Litauen, Russland, Nigeria, Syrien, Portugal, Ukraine oder Afghanistan. Hinzu kommen
regelmäßig Schülerinnen und Schüler aus anderen Schulformen - vor allem der
Realschule, manchmal auch von Gymnasien oder Gesamtschulen - die in ihrer alten
Schule oft Misserfolgserlebnisse hatten und deshalb meist nach der Erprobungsstufe die
Schulform wechseln. Für die Klassen ergibt sich so immer wieder die Notwendigkeit neu
eine Gemeinschaft zu entwickeln und zugleich die Persönlichkeitsentfaltung des
Einzelnen zu fördern.
Die unterschiedlichen familiären Situationen sind in der Regel wie folgt strukturiert: Es
überwiegen konventionelle Eltern-Kind-Beziehungen in den Familien ausländischer
Herkunft, während bei deutschen Kindern häufig Alleinerziehende zu finden sind.
Benachteiligte Wohngebiete mit den sozialen Brennpunkten Alleestraße, Eckesey,
Loxbaum oder Bahnhof gehören ebenso zum Einzugsgebiet der Schule wie das
gutbürgerliche Ischeland-Viertel (ausschließlich Einfamilien- und Reihenhäuser) und der
Stadtteilkern Altenhagen (Mehrfamilienhäuser in dichter Bebauung), den Carlo Ross in
seinem im Dritten Reich spielenden Buch „Steine reden nicht“ als „Arme-Leute-Viertel“
bezeichnet und der heute im Förderprogramm des Landes als „Stadtteil mit besonderem
Erneuerungsbedarf“ ausgewiesen wird.
Es ist also eine bunte Gesellschaft, die sich hier versammelt, eine Gesellschaft, die
durchaus sozialen Sprengstoff in sich trägt, die aber dank der hier geleisteten
Erziehungsarbeit zusammengewachsen ist zu einer friedlichen Gemeinschaft in einer
vergleichsweise konfliktarmen Schule. Diese verhilft den ihr anvertrauten Kindern mit
ihren z.T. schweren Lebensbedingungen zu einer Bildung und Erziehung, die sie gemäß
den Richtlinien für die Hauptschule in NRW befähigt zur Gestaltung ihres persönlichen
Lebens und der Mitgestaltung sozialer Beziehungen, zu einer verantwortlichen Tätigkeit
in der Berufs- und Arbeitswelt, zur Teilhabe an der kulturellen Welt, zur
Auseinandersetzung mit grundlegenden Sinnfragen menschlicher Existenz und zur
Mitbestimmung und Mitverantwortung in Gesellschaft und Politik.
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Schulprogramm der HS Altenhagen
1
Geschichte unserer Schule
Zu Beginn des Schuljahres 2002/2003 feierte die Hauptschule Altenhagen das 90jährige
Schuljubiläum in Form einer Projektwoche. Die Schule wurde am 16.04.1912 unter dem
Namen "Hallenschule" eingeweiht, nachdem infolge steigender Schülerzahlen ein
Schulneubau für Altenhagen dringend notwendig geworden war.
Zunächst waren hier die katholische Schule mit 7 Klassen und das Volksschullehrerinnenseminar untergebracht. Nachdem im Jahre 1916 ein Anbau fertig gestellt
war, konnten auch evangelische Schüler im Gebäude unterrichtet werden. Im Jahre
1932 wurde das Lehrerinnenseminar aufgelöst, und die Realschule Altenhagen zog in
den frei gewordenen Gebäudeteil.
Nach der Machtergreifung durch die NSDAP 1933 wurden die beiden konfessionellen
Schulen zur Gemeinschaftsschule umgewandelt und "Herbert - Norkus - Schule" (= von
Kommunisten ermordeter Hitlerjunge) genannt. Alle jüdischen Kinder waren sofort vom
Schulbesuch ausgeschlossen.
Während des Krieges wurde das Haus zeitweise mit Truppen belegt, es soll auch
Notlazarett gewesen sein. Bei den letzten Bombenangriffen wurde das Dachgeschoss
durch eine Brandbombe getroffen, später notdürftig wieder aufgebaut. Ab 1948 konnte
das Schulgebäude wieder für Unterricht genutzt werden.
Es erhielt wieder den ursprünglichen Namen. Als 1968 die Hauptschulen gegründet
wurden, benannte man die "Hallenschule" in "Hauptschule Altenhagen - Süd" um. An
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Schulprogramm der HS Altenhagen
der Stadionstraße entstand die "Hauptschule Altenhagen - Nord".
Von 1948 an waren bis in die 80er Jahre im heutigen Gebäude auch die Pestalozzi- und
Funcke-Schule untergebracht. Nach dem Auszug 1988/89 entstanden durch
Umbauarbeiten neue Fachräume für Physik, Chemie und Biologie.
Die zunächst nur verwaltungstechnische Zusammenlegung der beiden Altenhagener
Hauptschulen zu einer "Hauptschule Altenhagen" im Jahre 1986 wurde am 22.08.1988
auch räumlich vollzogen.
Im Sommer 2003 wurde das Schulgebäude den Brandschutzvorschriften entsprechend
umgebaut. Dazu gehörten umfangreiche Glaserarbeiten, der Einbau von
Brandschutztüren,
zusätzliche Mauerdurchbrüche für zweite Fluchtwege aus
Fachräumen und Fluchtwegtüren an den Ausgängen sowie Brandmeldeeinrichtungen.
In der Folgezeit erhielt das Schulgebäude einen helleren, freundlicheren Anstrich. Zwei
der Klassenräume wurden allerdings aus Gründen des Denkmalschutzes in den
jeweiligen Originalfarben neu gestrichen. Im Jahr 2005 wurde das marode
Nachkriegsdach in monatelanger Arbeit durch ein neues ersetzt.
Abgesehen von Modernisierungsmaßnahmen am Schulgebäude selbst wurde auch der
Außenbereich stark verändert. So gibt es heute einen modernen Schulhof mit
Basketballfeld, Fußballplatz, Tischtennisplatten, Laufbahn und eine moderne Dreifach Großsporthalle. Der alte "untere" Schulhof ist heute teilweise das Areal des
Schulgartens.
Im Rahmen der Stadtteilsanierung Altenhagen wurden die Außenflächen vor wenigen
Jahren attraktiver gestaltet. Im Schulgartenbereich wurde Versiegelung aufgebrochen
und durch Grün mit Obstbäumen ersetzt, eine Freiluftklasse wurde gebaut. Ein anderer
Teil des unteren Schulhofes steht momentan leihweise den Zehntklässlern der
Realschule als Pausenhof zur Verfügung.
Berühmte Schüler der Hallenschule waren der verstorbene Paderborner Erzbischof
Kardinal Joh. J. Degenhardt und der Schriftsteller Carlo Ross (+ 12.8.2004). Dessen
jüdische Abstammung blieb damals unentdeckt, so dass er – sein Name war Karl-Otto
Müller - regulär nach der 8. Klasse entlassen wurde, was Entlassunterlagen heute noch
belegen. Sein Buch „ ...aber Steine reden nicht“, in dem er seine Kindheit und Jugend in
der Straße „Zur Stiege“ und in der Hallenschule beschreibt, gehört quasi zur
Pflichtlektüre.
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Schulprogramm der HS Altenhagen
2
Grundlagen der pädagogischen Arbeit
2.1
Erziehung
Bildung und Erziehung gehen in unserer Schule deutlich Hand in Hand. Schule als
Lernraum und Schule als Lebensraum sind untrennbar miteinander verzahnt. Dass sich
im praktischen Alltag beide Bereiche fortwährend miteinander verbinden, macht auch
dieses Schulprogramm deutlich.
Es stellt den Konsens über die angestrebten Erziehungsziele im Kollegium dar. Insofern
bietet es für die Schüler/innen einen verlässlichen Rahmen, für die Lehrer/innen eine
ebenso verlässlich praktizierte und Verhaltenssicherheit gewährende Kollegialität.
Unsere Ziele im Bereich der persönlichen Kompetenzen sind:
- Kreativität und Selbstständigkeit,
- Selbstbewusstsein,
- Flexibilität,
- Fähigkeit zur Kritik und Selbstkritik,
- Konzentrationsfähigkeit,
- Verantwortungsbewusstsein,
- Lern- und Leistungsbereitschaft,
- Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit,
- Ausdauer und Durchhaltevermögen,
- Bereitschaft zur Übernahme von Pflichten,
- Sorgfalt und Gewissenhaftigkeit.
Unsere Ziele im Bereich der sozialen Kompetenzen sind:
- Toleranz und Solidarität,
- Integrationsbereitschaft,
- Konfliktfähigkeit,
- Teamfähigkeit,
- Kooperations- und Hilfsbereitschaft,
- Rücksichtnahme und Höflichkeit,
- Friedfertigkeit.
2.2
Friedenserziehung
Obwohl unsere Schüler/innen - wie im Vorwort beschrieben - aus unterschiedlichsten
Kulturkreisen und viele aus Krisen- und Konfliktgebieten kommen, und daher
unterschiedlich stark oder schwach ausgeprägte Gewalterfahrung und -bereitschaft
mitbringen, gilt die Hauptschule Altenhagen als besonders friedlich.
Für das friedliche Miteinander in unserer Schule ist zunächst der klare Konsens über die
Ablehnung jeglicher Form von Gewalt Voraussetzung. Präventive Maßnahmen haben bei
uns Vorrang vor reaktiven Maßnahmen. Unterstützung erfährt dieser Ansatz seit
September 2003 durch die Einführung der Schulsozialarbeit an Hauptschulen.
Wir arbeiten präventiv durch die Auswahl von Unterrichtsinhalten, besonders in den
Fächern Deutsch, Geschichte/Politik und Religion. Konkrete Pausenangebote
(Sportgeräteausgabe, Schülerbücherei), die ansprechende Gestaltung der Flure und
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Schulprogramm der HS Altenhagen
Klassenräume, Sportangebote im Außenbereich, ritualisierte Feste und Feiern, die
außerschulische Beteiligung an Friedensprojekten sowie das Eingehen auf die
Bedürfnisse der Kinder zum Beispiel durch den Schulshop und den offenen Anfang
fördern das friedliche Miteinander und die freundlichen Umgangsformen.
„Wehret den Anfängen“ wird von uns also in die Tat umgesetzt, wenn es sein muss aber
auch mit Ordnungsmaßnahmen gemäß den Vorgaben des Schulgesetzes. Diese
verbinden wir jedoch - wenn irgend möglich - mit einer Auflage zum sozialen Ausgleich
des Fehlverhaltens.
Gewaltfreie Konfliktbewältigung wird bei uns auch durch Streitschlichter trainiert und
praktiziert, vorbildliche Streitschlichtungsstrategien werden positiv verstärkt.
In der von Lehrern/innen und Schülern/innen gemeinsam erstellten Schulordnung sind
die für alle verbindlichen Regeln des täglichen Miteinanders und des Verhaltens auf dem
Schulgelände aufgelistet. Sie werden weitgehend akzeptiert und umgesetzt. Die Aufsicht
beispielsweise wird von Lehrern/innen und SV-Schülern/innen gewissenhaft und
sorgfältig ausgeübt, so dass sich die Kinder und Jugendlichen jederzeit nicht nur
beaufsichtigt sondern auch beschützt fühlen.
2.3
Klassenlehrerprinzip
In den Jahrgängen 5 und 6 wird der Großteil des Unterrichts von zwei
Klassenlehrer/innen abgedeckt. Hierbei ist ein Teil der Unterrichtsstunden einer Klasse
doppelt besetzt. Dieses Teamteaching erfolgt möglichst durch eine männliche und eine
weibliche Lehrkraft. Ebenso wird darauf geachtet, nach Möglichkeit eine erfahrene
Lehrkraft einer jungen Lehrkraft zu zu ordnen, also Bewährtes mit neuen Impulsen zu
mischen.
Das so praktizierte Teamteaching ermöglicht zum einen eine bessere Förderung durch
intensivere Betreuung und zum anderen ein verbessertes soziales Lernen. Ebenso haben
die Schüler/innen im Bedarfsfall einen geschlechterspezifischen Ansprechpartner und
können eine bessere Vertrauensbasis aufbauen.
Größere Projekte sind leichter zu realisieren, ebenso sind im Team Absprachen und die
Organisation der Leitung der Klasse effektiver zu koordinieren.
In den höheren Jahrgängen erteilt ein(e) Klassenlehrer/in dann weiterhin möglichst viel
Unterricht in der eigenen Klasse.
Daneben werden wenige Fachlehrer/innen eingesetzt, so dass die Anzahl der
Bezugspersonen für unsere Schüler/innen überschaubar bleibt. Dies fördert die
Verlässlichkeit der persönlichen Beziehungen. Damit haben die Klassenlehrer/innen ein
hohes Maß an Verantwortung sowohl für die erzieherische Dimension der
Unterrichtsinhalte als auch für eine angemessene Berücksichtigung der sozialen
Kontexte, d. h. für die beständige Einbindung der Erziehungsberechtigten in die
Persönlichkeitsbildung ihres Kindes. (s. auch: 4.3 Elternarbeit)
Verantwortlich sind die Klassenlehrer/innen für die Klassenraumgestaltung und für die
Schaffung einer auch äußerlich ansprechenden Lernumgebung.
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Schulprogramm der HS Altenhagen
Dazu gehören im Klassenraum die optisch - ästhetische Ausstattung (Farbgebung,
Gruppen- und Einzelfotos, aktuelle Exponate aus dem Kunst-, Werk-, und
Töpferunterricht, Blumen und Dekorationen ...) und die lerngegenstandsbezogene
Gestaltung (Zeitleisten, Schautafeln, Wandtapeten, Klassenbücherei, Nachschlagewerke
und mehrere Computerarbeitsplätze).
Durch die gemeinschaftliche Gestaltung des Klassenraums durch Lernende und
Lehrende
werden
die
selbstständige
Auseinandersetzung
mit
den
Unterrichtsgegenständen, positive Lernhaltungen und die Identifikation des Einzelnen
mit seiner Klasse gefördert. Indem auch die erbrachten Leistungen auf diese Weise
dokumentiert werden, werden das Selbstwertgefühl und das Selbstbewusstsein der
Schüler/innen gestärkt.
Die Gestaltung des Klassenraums ist auch Instrument sozialen Lernens, weil sie mit
Aufgaben und Pflichten gegenüber der Klassengemeinschaft (Klassendienste) verbunden
ist.
Eine verbindliche Erarbeitung und Einhaltung von Klassendiensten und Klassenregeln
gewährleistet einen Orientierungsrahmen und trägt zugleich wesentlich zur gestuften
Strukturierung des Schulbetriebes bei.
Klassendienste und Klassenregeln umfassen:
- freundlichen Umgang mit Mitschülern/innen und Lehrern/innen,
- kontrollierbare Rückmeldungen vom Elternhaus (z.B. Unterschriften unter Hefte
2.4
und Mitteilungen, Telefonate),
Verhaltensregeln in den Sozialformen Gruppenarbeit und Partnerarbeit,
Ordnungsdienste,
Pflegedienste,
Blumendienste.
Schulleben
Wir gestalten unsere Schule als Identifikationsort für Lehrer/innen und Schüler/innen,
um das Wohlbefinden innerhalb des Lebensraums „Schule“ zu erhöhen.
Folgende Voraussetzungen für die Gestaltung eines angenehmen Schulklimas sind
bereits vorhanden:
zwischen Lehrern/innen und Lehrern/innen:
- rasche Integration neuer Lehrkräfte,
- reger Informationsaustausch,
- Teamfähigkeit,
- kollegiale Wahrnehmung von Organisationsaufgaben,
- Offenheit für Initiativen,
- gegenseitige Hilfe und Wertschätzung;
zwischen Lehrern/innen und Schülern/innen:
- Unterrichten und Erziehen als Einheit,
- Kenntnis der sozialen Kompetenzen der Schüler/innen,
- Umsetzen von Ideen und Vorschlägen der Schüler/innen,
- Stärkung der Selbstständigkeit und Eigenverantwortung der Schüler/innen;
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Schulprogramm der HS Altenhagen
zwischen Schülern/innen und Schülern/innen:
- freundschaftliche Gesprächsbereitschaft,
- Offenheit und Herzlichkeit,
- rasche Integration neuer Mitschüler/innen,
- reger Informationsaustausch,
- gegenseitige Hilfe und Wertschätzung.
Auf diese Voraussetzungen aufbauend lassen sich bereits bestehende Rituale und
Traditionen des Schullebens fortlaufend umsetzen bzw. neu beleben:
- Klassen- und Jahrgangsstufenfahrten,
- Schulfeste und -feiern,
- Einschulungs- und Entlassfeiern,
- Projekttage und -wochen (s. 3.1 Unterricht),
- außerschulisches soziales Engagement im Stadtteil Altenhagen,
- Gottesdienste,
- Schulchor/Schulband,
- Pausenangebote.
Im Schuljahr 2004/05 konnte die Schülerbücherei unserer Schule eröffnet werden.
Möglich wurde das durch externe Spenden – vor allem der Grundschule ErwinHegemann, die uns Bücher zur Verfügung stellte, die für ihre Schüler/innen nicht
geeignet sind. Außerdem haben die Bezirksvertretung Altenhagen und private Spender
die Einrichtung unterstützt.
In jeder ersten Pause ist die Bücherei, die von zwei Schülern der achten Klasse betreut
wird, für interessierte Schüler/innen geöffnet. Diese können sich dort mit Lesestoff
versorgen oder sich zum gemütlichen Plausch auf einem der Sofas niederlassen. Zurzeit
befinden sich gut 1200 Bücher im Bestand.
Schulwanderungen und Schulfahrten führten wir in der Vergangenheit sowohl einals auch mehrtägig durch. Je nach Jahrgang und Zielsetzung wurden die Ziele mit den
Schülern/innen und Eltern gemeinsam festgelegt. Gleichbedeutend nebeneinander
standen Fahrten in eher ländliche und mehr städtische Gebiete wie Waldmannshausen,
Brilon, Nordenham, Tossens, Schleswig, Hamburg, München, aber auch ins Ausland wie
die Niederlande, Italien, Österreich, England oder Frankreich. Momentan allerdings
finden solche Fahrten immer seltener statt, was vor allem an höheren finanziellen
Belastungen und gleichzeitig sinkenden Einkommen der Elternhäuser liegt.
Um unseren Schülern/innen trotz sozial erschwerter Existenzbedingungen und
angesichts eines infrastrukturell großstädtischen Lebensumfeldes das Erlebnis
unmittelbarer Naturerfahrung zu ermöglichen, sie dabei zugleich auch sportlich aktiv
sein zu lassen, wurde im Januar 2005 die Idee einer Schneesportschulwoche erstmalig
praktisch umgesetzt. Es sollten die hervorragenden Möglichkeiten und Chancen des
Lernorts „Hochalpines Gelände“ genutzt werden. Eingebunden in unser Gesamtkonzept
für Schulwanderungen/Schulfahrten wurde diese erste Schneesportschulwoche geplant
und durchgeführt. Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 7 bis 10 nahmen
daran teil.
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Schulprogramm der HS Altenhagen
Nach halbjähriger vorbereitender Skigymnastik lernten die Anfänger in Nauders am
Reschenpass Grundlagen des Skifahrens unter Beachtung der FIS Regeln. Geologische
Erkundungen und erlebnispädagogische Aktivitäten ergänzten das sportliche Programm.
Das Gemeinschaftsempfinden wurde durch abendliche Gruppenaktivitäten zusätzlich
gefördert.
Ein schulöffentlich mehrfach vorgeführtes Video zeigt, mit wie viel Spaß und Lernerfolg
Schüler und Lehrer bei der Sache waren. Auch aus diesem Grund ist geplant, die
Schneesportschulwoche in den nächsten Jahren für die Jahrgangsstufen 7 und 8 fest zu
installieren.
Das alljährlich zu Karneval veranstaltete Kostüm- und Tanzfest ist ein inzwischen fester
Bestandteil des Schullebens. Nachmittags von 15.30 - 17.30 Uhr feiern die Klassen 5 - 7,
abends von 18.00 - 21.00 Uhr die Klassen 8 - 10. Abgesehen von reinen Tanz- und
Discophasen gibt es immer ein Rahmenprogramm, das den Schülern/innen die
Möglichkeit bietet, ihre unterschiedlichen Talente zu präsentieren. Sämtliche Aktivitäten
werden durch die schuleigene Ton- und Lichtanlage technisch unterstützt und auf einer
extra aufgebauten Bühne dargeboten.
Der Jugendstilbau unserer Schule bietet das Ambiente für außergewöhnliche Aktivitäten,
wie z.B. den Altenhagener Martinsmarkt, der erstmals im November 1999 stattfand.
Circa dreißig verschiedene Aussteller und Künstler beteiligen sich seitdem jährlich an
diesem Hobby-, Kunst- und Creativmarkt. Die Besucher sind regelmäßig begeistert von
der stimmungsvoll dekorierten Schule und erleben unter anderem jeweils den Auftritt
außerschulischer Gruppen oder Chöre.
Der Erfolg dieser Veranstaltung und die durchweg positive Reaktion der Presse lieferten
die Idee, diese Gebäudepotentiale noch mehr zu nutzen. Angedacht sind z.B.
Konzertaufführungen kleiner und mittlerer Ensembles.
Während der Adventszeit zeigt sich die Halle von ihrer schönsten Seite:
- Ein riesiger Weihnachtsbaum wird von Schülern/innen geschmückt.
- Krippenfiguren werden im Stroh aufgestellt. Ein Fallschirm überspannt die
gesamte Halle als mit Lichterketten versehener Sternenhimmel.
- Hunderte von selbst gebastelten Sternen verzieren Säulen und Geländer.
Frühmorgens betreten Schüler/innen und Lehrer/innen so ein sehr heimeliges und
vorweihnachtlich festliches Schulgebäude, das zu Aktivitäten wie Adventssingen und
Nikolausbesuchen die passende Kulisse bietet.
Am letzten Schultag findet eine große Weihnachtsfeier statt. Schüler/innen der
Klassen 5 bis 7 tragen Lieder, Gedichte und Geschichten vor. Die „Tonkonserve“ bleibt
bei dieser Feier weitgehend außen vor, so dass die Schüler/innen die Freude erfahren
können, sich selbst zu präsentieren, zu singen oder vorzutragen. Neben dem Reiz, sich
einmal vor einem großen Publikum zu „beweisen“, steht noch etwas Anderes bei diesem
Fest im Mittelpunkt - die Anregung zum Nachdenken und zur Besinnung. Außerdem soll
christliches Gedankengut sichtbar einer multikulturellen Schulgemeinschaft nahe
gebracht werden.
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Schulprogramm der HS Altenhagen
Vor der Aufnahme der Fünftklässler besteht eine regelmäßige Kontaktpflege mit den
abgebenden Grundschulen. Bereits vor Weihnachten werden die 4. Schuljahre zu
Unterrichtsbesuchen eingeladen. Sie nehmen dabei nicht nur an ausgewählten
Unterrichtsstunden teil, sondern werden auch von Schülern/innen der Jahrgangsstufe 8
durch die Schulgebäude (Schule, Fachräume, Sporthallen, Küche) geführt.
Gegenbesuche in den Grundschulen durch die aufnehmenden Klassenlehrer/innen 5
finden gegen Ende des Schuljahres statt. Dabei erleben die Klassenlehrer/innen ihre
zukünftigen Schüler/innen im dortigen Unterricht und lernen diese erstmalig persönlich
kennen. Nachdem dann kurz vor den Sommerferien die einzelnen Klassen nach einem
differenzierten und gleichberechtigten Auswahlmodus durch alle beteiligten
Klassenlehrer/innen gemeinsam zusammengestellt worden sind, stellen sich die
Klassenlehrer/innen in individuellen Anschreiben noch während der Sommerferien bei
jedem/jeder Schüler/in vor.
Wir begrüßen die neuen Mitschüler/innen am ersten Tag nach den großen Ferien in
einer kleinen Feierstunde in der Halle. Die Begrüßungsfeier wird von den Schülern/innen
und Lehrern/innen der vorhergehenden 5. Schuljahre gestaltet und ausgerichtet.
Musikalische Darbietungen verschiedener Klassen und AGs runden die Veranstaltungen
ab.
Anschließend lernen die Schüler zum ersten Mal ihre neue Lernumgebung in Begleitung
ihrer Eltern kennen. In der jetzt folgenden Unterrichtswoche gibt es noch keinen
Fachunterricht, sondern die Kinder werden ausschließlich von ihrem Klassenlehrerteam
betreut. Dies erleichtert einmal den Übergang von der Grundschule, zum Anderen
fördert es das gegenseitige Kennen lernen und die Bildung einer Klassengemeinschaft.
Außerdem ermöglicht eine detaillierte Gebäudeerkundung den Kindern eine rasche
Orientierung in ihrem neuen Lernumfeld.
Vom ersten Tag an sollen die Schüler/innen fühlen, dass sie herzlich aufgenommen sind.
Durch all diese Maßnahmen wollen wir erreichen, dass sich die „Neuen“ möglichst
schnell mit ihrer Situation an einer neuen Schule identifizieren.
Schulgottesdienste sind vor dem Hintergrund einer ökumenischen Organisation
selbstverständlich für Schüler/innen aller Glaubensgemeinschaften geöffnet. Als Raum
für die Gottesdienstfeiern dienen uns die Kapelle des benachbarten JosephKrankenhauses sowie die evangelische Markus- und die katholische St. Joseph Kirche.
Von besonderer Bedeutung sind die Schuljahres-Anfangsgottesdienste für die fünften
Klassen. Sie sind für die Schüler/innen eine weitere Möglichkeit, Schule nicht nur als
einen Ort des Lernens, sondern auch als einen Ort der Zusammengehörigkeit zu
erfahren. Einer der letzten Gottesdienste mit dem Titel „Auf zu neuen Ufern“ knüpfte an
die Situation der neuen Schüler/innen an und befasste sich mit den Ängsten und
Hoffnungen an der neuen Schule.
Bei diesen ökumenischen Gottesdiensten spielt die Zusammenarbeit unserer
Schüler/innen, der Religionslehrer/innen und der evangelischen und katholischen Pfarrer
der hiesigen Gemeindebezirke eine große Rolle. Ohne das gemeinsame Zutun aller
hätten bisherige Veranstaltungen nicht so erfolgreich stattfinden können.
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Schulprogramm der HS Altenhagen
Die offizielle Zeugnisausgabe findet im Rahmen einer Entlassfeier statt. Lange vor
Ende ihrer Schulzeit bereiten die Entlassklassen fakultativ in unterschiedlichsten Formen
ihre persönliche Rückschau auf die absolvierte Schulzeit vor, manche Klassen
veröffentlichen eine Zeitung, in der sie die lustigsten, denkwürdigsten und
interessantesten Erlebnisse und Begegnungen ihrer vergangenen Schuljahre
wiedergeben, andere tun dies in Form einer musikalischen und bildlichen Slide-Show
oder eines Videozusammenschnitts, die dann mit zum Abschlussprogramm der
Entlassfeier gehören.
Gegen Ende des Schuljahres beginnen die 10. Klassen ihre eigene Abschlussfeier zu
organisieren. Sie sammeln Vorschläge, aus denen ein Programm erstellt wird. Dieses
wird in einem der letzten Unterrichtsprojekte geschrieben, überarbeitet, gedruckt und
vervielfältigt.
Sketche, Spiele, Gedichte, Tänze, Erinnernswertes, Musikalisches und Ernstes bilden
einen würdigen Rahmen für die Verabschiedung. Eltern, Geschwister und Freunde der
Entlassschülerinnen und -schüler sind zu dieser Feier herzlich eingeladen, bei der auch
schon manch heimliche Träne geflossen ist.
Die Zeugnisausgabe beendet dann die offizielle Schulzeit an der HSA.
Für einen anschließenden netten und zwanglosen Ausklang haben ältere Schüler ein
kaltes Buffet vorbereitet, das erfahrungsgemäß nicht nur gut angenommen, sondern
auch als Treffpunkt für ehemalige Schüler genutzt wird.
Seit der Eröffnung 1993 ist der Schulshop zu einer feststehenden Einrichtung unserer
Schule geworden. In der Pause können dort belegte Brötchen, Süßigkeiten und
Getränke erworben werden. Dies ermöglicht den Schülern/innen, ein Frühstück zu
erhalten, ohne durch das Verlassen des Schulgeländes gegen die Schulordnung zu
verstoßen.
Eine interne Befragung hat gezeigt, dass über 60% unserer Schüler/innen ohne
Frühstück in die Schule kommen. Aus diesem Grund werden wir unsere Aktivitäten
verstärken und den Schulshop auch in der zweiten Pause öffnen. Darüber hinaus ist
angedacht, ihn zukünftig zu einer Schulcaféteria auszubauen.
Entgegen der früheren Idee eines Mädchencafés soll die Caféteria allen offen stehen.
Für den Ausbau und die Verschönerung des Raumes werden Schüler im Unterricht oder
in freiwilligen Arbeitsgruppen Kunstdekors und farbige Wandmotive und
Beschilderungen anfertigen. Die Raumfrage ist zurzeit noch nicht endgültig geklärt.
Sowohl bei Schulfesten als auch bei Elternsprechtagen und bei verschiedenen
außerschulischen Veranstaltungen tritt der Schulshop mit seinen Angeboten in Aktion.
Die Schüler/innen sind sehr an der Mitarbeit im Schulshop interessiert und beteiligen
sich innerhalb des Wahlpflichtunterrichts an folgenden Aufgabenbereichen:
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Schulprogramm der HS Altenhagen
Aufgabenbereiche der Schüler/innen
Einkauf
Verkauf
Theorie
• Auswahl der
Waren
• Schmieren und
Belegen der Brötchen
• Umgehen mit
Geld
Verschönern des
Shops:
Sauberhalten des
Shops
• Einkaufen im
Nahbereich
• Verkaufen von
Getränken,
Süßwaren,
Schulbedarf
• günstiges Einkaufen
• Stühle, Tische,
Tischdecken,
Tischdekorationen
(bei Veranstaltungen)
• Putzen der
Theke
• Durchführen von
Sonderwochen (Hot
Dogs, Frischobst,
Punsch im Winter)
• Bewirten von
Eltern an Elternsprechtagen und bei
Schulfesten
• Preise kalkulieren
• Buchführung
• Übernehmen
von
Verantwortung
• selbstständiges
Entscheiden
Gestaltung
• Pflegen und
Warten der Aufbewahrungsschränke
• Erstellen von
Preis- und Schulshopschild im
Kunstunterricht
Reinigung
• Fegen der
Räumlichkeiten
• Entsorgen von
Abfällen
• Spülen von
Geschirr und
Besteck
Mit Beginn des Schuljahres 2006/07 wird an unserer Schule eine eigene Schülerfirma im
Rahmen des Faches Wirtschaftslehre gegründet werden, um noch praxisorientierter
arbeiten zu lernen.
Unsere Schüler/innen können sich ab 7.40 Uhr im Schulgebäude aufhalten. Dieser
offene Anfang ist besonders angenehm für die Kinder, deren Eltern das Haus
berufsbedingt sehr früh verlassen müssen und die sonst allein wären. In der kalten
Jahreszeit und an Regentagen muss niemand draußen frieren oder nass werden. Bis
zum Unterrichtsbeginn um 7.55 Uhr stehen die Klassenräume zur Verfügung, um
Hausaufgaben fertig zu stellen, zu plaudern, zu frühstücken, Unterricht vorzubereiten
oder Musik zu hören. So fängt für alle der Tag ruhiger, entspannter und auch ein
bisschen selbstständiger an. Durch die Innenaufsicht fühlen sich die Schüler/innen
beaufsichtigt. Zwischenfälle hat es bisher nicht gegeben.
Um die Schüler/innen zu phantasievollen musischen und sportlichen Freizeitgestaltungen anzuregen, bieten wir aktive Pausen an: Turniere wie Fußball-,
Basketball- oder Tischtennisturniere finden wechselweise statt. Hierbei nutzen wir die
Sportanlagen unseres Schulhofes. Aufgestaute Energien werden in bewegungsintensiven
sportlichen Wettkämpfen abgebaut. Aus den Doppeljahrgangsstufen 5/6, 7/8 und 9/10
werden in den kurzen Pausenspielen Siegermannschaften ermittelt, die jeweils einen
Wanderpokal erhalten.
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Schulprogramm der HS Altenhagen
2.5
Schulsozialarbeit
Die Schulsozialarbeit orientiert sich entsprechend den Vorgaben des Schulprogramms
am Schulalltag und entspricht somit den Erfordernissen des unmittelbaren
Arbeitsumfeldes. Jugendarbeit an Schulen erfasst und bearbeitet mit sozialarbeiterischen
Methoden schwierige Lebens- und Schulsituationen, denen die Schüler/innen und ihre
Familien ausgesetzt sind. Der zweite Aufgabenschwerpunkt ergibt sich aus Situationen,
die das Schulklima belasten und die Erfüllung des schulischen Auftrags erschweren. Die
Grundlage des sozialpädagogischen Handelns bildet dabei die Beziehungsarbeit. Durch
die räumliche Nähe zu Schüler/innen, Lehrer/innen und Eltern ist eine schnelle
Kontaktaufnahme möglich, vor allem in Krisensituationen und im präventiven Bereich.
Auf Basis der gewonnenen Informationen können Leistungen und Angebote des
Schulsozialarbeiters
zum
Tragen
kommen,
bzw.
eine
Vermittlung
zu
Kooperationspartnern eingeleitet werden. Die gewonnenen Erkenntnisse können zu
einem besseren Verständnis aller an der Erziehung der Schüler/innen beteiligten
Personen beitragen. Dabei findet sozialpädagogische Arbeit unter Einbeziehung der
persönlichen, familiären und schulischen Situation der Kinder und Jugendlichen statt und
unterstützt deren persönlichkeitsstabilisierende Entwicklung. Die Schulsozialarbeit soll
verstärkt Kompetenzen und Ressourcen externer Einrichtungen (z.B. andere Schulen,
Jobladen a-ha) für die Schüler/innen nutzbar machen und Angebote vernetzen. Bei
sozialpädagogischen Hilfen gilt die besondere Verpflichtung der Zusammenarbeit mit
den Institutionen der Jugendhilfe.
2.5.1
Aufgaben
Die Aufgaben der Schulsozialarbeit lassen sich grundsätzlich in verschiedene Bereiche
einteilen.
Krisenintervention/Einzelfallhilfe,
schulergänzende
Maßnahmen
und
Vernetzung im Stadtteil.
Zur Krisenintervention/Einzelfallhilfe gehören anfallende Probleme der
Schüler/innen, für deren Lösung die Lehrer/innen nicht über die nötige Zeit oder Mittel
verfügen:
- erweiterte Elternarbeit in Form von Hausbesuchen
- Schüler/innenberatung (persönliche Probleme, Schulschwierigkeiten, Konflikte mit
anderen Schüler/innen, Eltern, Lehrer/innen, Geschwistern)
- Elternberatung (Schulschwierigkeiten ihrer Kinder, Lernstörungen, Konflikte mit
Mitschüler/innen, Lehrer/innen, Konflikte Eltern-Kind-Beziehung)
- Lehrer/innenberatung (Konfliktsituation innerhalb der Klassengemeinschaft,
Schüler/innen mit auffälligem Verhalten, mit Lernschwierigkeiten, Schulschwänzer,
Konflikte zwischen Lehrer/innen und
- Schüler/innen)
- Herstellung von Kontakten zu anderen Helfersystemen
- Teilnahme an Klassen- und Lehrerkonferenzen
- Begleitung der Schüler/innen zu externen Angeboten (BUS-Projekt, WerkstattProjekt, Berufsbildungszentren)
- Aufsuchen schulmüder Jugendlicher und Rückführung an die Schule
- Vermittlung von Hilfsangeboten der Jugendhilfe.
14
Schulprogramm der HS Altenhagen
Die schulergänzenden Maßnahmen beziehen sich hauptsächlich auf den
präventiven und freizeitpädagogischen Bereich:
- klassenspezifische Projekte (Drogenprävention, Gewaltprävention soziales Lernen)
- jahrgangsübergreifende
Projekte
(Schülerzeitung,
AGs,
Homepage,
Streitschlichtung, Billard- oder Dartturniere, Seniorenpartnerschaften)
- schulübergreifende
Projekte
(z.B.
"Liebe,
Freundschaft,
Sexualität",
Antiaggressionstraining)
- Jobcoaching (Bewerbungstraining, Berufswahl)
- Unterstützung bei Ausflügen und Klassenfahrten
- Schülerbetreuung während einer Freistunde.
Neben den beiden zuerst aufgeführten Aufgaben hat die Schulsozialarbeit unter dem
Stichwort Vernetzung im Stadtteil noch eine kooperative Funktion:
- Herstellung eines Kontaktes zu externen Helfersystemen (Jugendamt,
Erziehungshilfe, Kinder- und Jugendpsychologen)
- Teilnahme an Arbeitskreisen (Stadtteilkonferenz, AK Integration)
- Regionaltreffen der Schulsozialarbeiter
- Kooperation mit öffentlichen Trägern und Vereinen (Falken, Drogenhilfe,
Schwangerschaftskonfliktberatung, Jobladen).
2.5.2
Methoden
Die Arbeit wird nach fachlich anerkannten Methoden der sozialen Arbeit (Beratung,
Gruppenarbeit, Projektarbeit, Gemeinwesenarbeit) geleistet. Hierbei werden sowohl die
spezifischen Problemlagen in der Schule, im Schulumfeld wie auch mögliche
Kooperationspartner berücksichtigt.
Die Beratung umfasst die selbstständige Beratung und Betreuung von Schüler/innen,
Lehrer/innen und Eltern unter Einbezug ihres Umfeldes und dessen Möglichkeiten auf
der Grundlage der Freiwilligkeit. Die Beratung hat das Ziel, die Ratsuchenden zu
befähigen, ihre Interessen selbstständig wahrzunehmen. Beratung, Betreuung und
Begleitung von Ratsuchenden geschieht vor allem in Krisen- und Konfliktsituationen, mit
dem Ziel, diese zu stützen, zu begleiten und positive Änderungen im Verhalten und
Umfeld zu bewirken. Die Erteilung von generellen Auskünften an Ratsuchende,
Behörden und Institutionen geschieht unter Wahrung des Amtsgeheimnisses.
Neben der Einzelfallhilfe obliegt der Schulsozialarbeit auch die Planung und
Durchführung von thematischen Einheiten in Klassen oder im außerschulischen Bereich
in Form von Gruppenarbeit, Projektarbeit. Erstgenanntes geschieht bei bekannt
werden problematischer Verhältnisse in einzelnen Klassen (Drogenmissbrauch, Gewalt,
Mobbing), sodass geeignete Gegenmaßnahmen entwickelt werden können. Dazu
werden sozialpädagogische Maßnahmen wie Gesprächskreise, Infoveranstaltungen und
Zuhilfenahme externer Experten (Drogenberatung, Polizei) genutzt. Durch die
Fertigstellung der Schülerräume (Sommer 2004) sind weitere Möglichkeiten (z.B. 13
plus, Aufenthaltsmöglichkeit in Freistunden) entstanden.
15
Schulprogramm der HS Altenhagen
Westfälische Rundschau, 03.02.2005
Durch die Projektarbeit (Drogenprävention, Gewaltprävention, soziales Lernen,
Schülerzeitung, AGs, Homepage, Streitschlichtung, Billard- oder Dartturniere,
Seniorenpartnerschaften, "Liebe, Freundschaft, Sexualität", Antiaggressionstraining)
wird das Selbstvertrauen und die Eigenverantwortung der Schüler/innen gestärkt. Des
Weiteren wird Schule nicht nur als reiner Lernbetrieb gesehen, sondern es wird
aufgezeigt, dass man hier auch "was erleben" kann. Eine zweite positive Auswirkung ist,
dass die Schüler/innen ihre späteren Bewerbungen durch ausgestellte projektbezogene
Zertifikate aufwerten können.
Die Gemeinwesenarbeit wird für den Aufbau eines externen Helfersystems
(Jugendamt, JuCops) für eine gemeinsame Lösungssuche bei schwierigen sozialen
Problemstellungen benötigt. Auf Seiten der Schüler/innen bedeutet das die Verpflichtung
16
Schulprogramm der HS Altenhagen
der Sicherstellung des Zugangs zu Informationen über Hilfsangebote, aber auch zu
freizeitund
berufsbildungsorientierten
Veranstaltungen.
Zusätzlich
werden
Kooperationen eingegangen (wie z.B. die Schulsozialarbeit mit den Falken bei Dreizehn
Plus). Für alles Genannte ist es wichtig, regelmäßig an Arbeitskreisen,
Stadtteilkonferenzen und regionalen Helfertreffen teilzunehmen.
2.5.3
Ausblick
Wichtig für die Tätigkeit der Schulsozialarbeit ist die Initiierung von Prozessen, die
nachvollziehbar und wiederholbar sein müssen. So entsteht ein Gerüst, welches von
Lehrern jederzeit genutzt werden kann.
Eine erfolgreiche pädagogische Arbeit schafft eine Vertrauensbasis für Schülerinnen und
Schüler mit spezifischen Problemlagen. Letztere müssen frühzeitig erkannt und – wenn
möglich - präventiv im Vorfeld verhindert werden.
Um auch zukünftig den Anforderungen gesellschaftlicher Verpflichtungen zu genügen
bildet sich der Schulsozialarbeiter stetig weiter, um gegebenenfalls neue
sozialpädagogische Erkenntnisse und Methoden in die alltägliche Arbeit als Multiplikator
einzubringen.
3
Handlungsbereiche der pädagogischen Arbeit
3.1
Unterricht
Die Auswahl der Unterrichtsinhalte und ihre didaktisch - methodische Umsetzung
werden auch bei uns in den Fächern Mathematik, Deutsch und Englisch von den
Kernlehrplänen bestimmt.
Sie sind ein wesentliches Element eines zeitgemäßen und umfassenden Gesamtkonzepts
für die Entwicklung und Sicherung der Qualität schulischer Arbeit. Sie geben als
Standards diejenigen fachbezogenen Kompetenzen vor, die Schülerinnen und Schüler
am Ende eines Bildungsabschnittes erworben haben sollen.
Die Kernlehrpläne regeln, was alle Schülerinnen und Schüler, die einen
Bildungsabschnitt erfolgreich durchlaufen haben, verlässlich können und wissen sollen.
Sie beschränken sich auf wesentliche und für den gewählten weiteren Bildungsweg
unverzichtbare Inhalte, Kenntnisse und Fähigkeiten.
In den Fachkonferenzen für Mathematik, Deutsch und Englisch wurden im März 2004
Minimalpläne erarbeitet, die auf diesen Kernlehrplänen basieren.
17
Schulprogramm der HS Altenhagen
3.1.1
Mathematik
fachbezogene Kompetenzen
prozessbezogene Kompetenzen
inhaltsbezogene Kompetenzen
Argumentieren/Kommunizieren
Arithmetik/Algebra
Problemlösen
Funktionen
Modellieren
Geometrie
Werkzeuge
Stochastik
3.1.2
Deutsch
Die Kompetenzerwartungen am Ende der Jahrgangsstufen sind untergliedert nach:
Sprechen und Zuhören
• Sprechhandlungen anwenden
,
• Gespräche führen,
• Zuhören,
• gestaltend sprechen/szenisch spielen
Schreiben
• Schreiben als Prozess
• Schreibhandlungen
• Produktionsorientiertes Schreiben
Lesen – Umgang mit Texten und Medien
• Lesetechniken und –strategien
• Umgang mit Sachtexten und Medien
• Umgang mit literarischen Texten
• Produktionsorientierter Umgang mit Texten und Medien
Reflexion über Sprache
• Sprache als Mittel der Verständigung
• Sprachliche Formen und Strukturen in ihrer Funktion
• Sprachvarianten und Sprachwandel
• Richtig schreiben
3.1.3
Englisch
Kommunikative Kompetenzen
• Hörverstehen und Hör- und Sehverstehen
• Sprechen: zusammenhängendes Sprechen
• Leseverstehen
• Schreiben
Grammatik
18
Schulprogramm der HS Altenhagen
Methodische Konsequenzen
• Methodischer Umgang mit Texten und Medien
• Selbstständiges und kooperatives Sprachenlernen
• Sprechen und Schreiben
• Hörverstehen und Leseverstehen
3.1.4
Religion
Unsere Schüler/innen gehören unterschiedlichen religiösen Gruppen an, evangelisch,
katholisch, islamisch, orthodox, alevitisch, hinduistisch, buddhistisch u.a. Vor dem
Hintergrund der multireligiösen Situation ist es somit ein wesentliches Ziel des
Religionsunterrichts, ein partizipatorisches Verständnis der Religionen anzustreben. Die
Beschäftigung mit der eigenen Religion sowie Dialog und Auseinandersetzung mit
anderen Religionen und Weltanschauungen gehören daher zu den grundlegenden
Aufgaben unserer Schule und des Religionsunterrichts.
Über diese allgemeinen Bezüge hinaus sind für uns folgende spezifische
Bildungsaufgaben des Religionsunterrichts relevant:
- Einübung in Dialog und Auseinandersetzung, um eine eigenständige Urteils-
fähigkeit zu bilden,
Wertevermittlung vor dem Hintergrund der ethischen Gestaltungsform unseres
Schullebens,
Unterstützung bei der Identitätsbildung und bei der Entwicklung eines
Lebensentwurfs,
Treue zum Eigenen - Offenheit für Fremdes,
Thematisieren der Frage nach Gott als maßgebliche Frage des Menschseins.
3.1.5
Biologie
Seit April 1994 hat die Hauptschule Altenhagen einen eigenen Schulgarten. Ein Teil des
ehemaligen Pausenhofes an der Friedensstraße ist auf unsere Initiative hin entsiegelt
und zu einem Schulgarten hergerichtet worden. Mädchen und Jungen unserer Schule
haben mit einem verantwortlichen Lehrer innerhalb von drei Monaten eine kleine Oase
für Pflanzen, Tiere und Menschen geschaffen.
Wie ein richtiger Garten ist der Schulgarten nach außen abgegrenzt: auf zwei Seiten
durch die hohen Schulhofmauern, auf einer Seite durch einen selbst angepflanzten
Weidenflechtzaun mit Gartentoren und auf der vierten Seite durch ein Gartentor, eine
berankte Pergola und eine Trockenmauer. Die verschiedenen Gartenbereiche sind über
Sand- oder Kies-, Holzpalisaden-, Ziegelpflaster-, Basaltpflaster- und Plattenwege zu
erreichen: der Komposter für den Biomüll; der winzige Gartentümpel für Insekten und
Wassertiere aller Arten; die Wassertonnen; die Blumenwiesen, die nur zweimal im Jahr
mit der Sense gemäht werden und ansonsten wunderschön blühen und Schmetterlinge,
Bienen und Hummeln anlocken; die beiden Obstbäume, die uns irgendwann hoffentlich
reiche Ernte bescheren; die Schülerbeete, auf denen die Mädchen und Jungen lernen,
Pflanzen naturnah ( ökologisch ) anzubauen, d. h. ohne Gift und so, dass die Pflanzen
ihre Schädlinge gegenseitig abhalten; ein Gartenstück, das für biologische Experimente
mit Pflanzen dienen kann oder einfach bestückt ist mit "Anschauungsobjekten", also
19
Schulprogramm der HS Altenhagen
Pflanzen, die vielleicht kaum ein Schüler heute noch kennt wie Getreidearten, Kartoffeln
und andere; das „Bienenhotel“.
Mädchen und Jungen aus unteren Klassen halten die Schülerbeete sauber, bestellen sie,
ernten sie ab und versorgen sie weitgehend während der Ferienzeiten. Um die übrigen
Teile kümmert sich eine Wahlpflicht- oder Projektgruppe aus den höheren Klassen. Sie
hält in Stand, erneuert und ergänzt unsere „Oase“.
Im Laufe der vergangenen Schuljahre hat sich unser Schulgarten wieder ein wenig
verändert. Im Rahmen der Stadtteilerneuerung wurden weitere Teerflächen entsiegelt,
das Grünflächenamt legte einen weiteren Wiesenteil mit vier Obstbäumen an, baute
eine Freiluftklasse nach unseren Ideen und stellte uns einen Pergola-Bausatz. Die WPU Gruppe baute die Pergola inkl. aller Fundamente selbst auf, mauerte einen Grill,
pflasterte den Untergrund mit gesammeltem Basalt, so dass eine hübsche Sitzecke
entstand. Das Holzgerüst wird im Laufe der Zeit begrünt und so eine Sichtschutzwand
zum Krankenhaus bilden. Ein Hochbeet mit einem Stahlskelett aus alten Leitplanken und
eine Kräuterspirale machen den Garten fast komplett. Solche Baumaßnahmen machen
natürlich am meisten Spaß. Das Unkrautzupfen ist dagegen überhaupt nicht beliebt. Es
muss aber sein, wenn unser Garten nicht überwuchert werden sondern schön aussehen
soll.
Die Frage eines Schülers ( „Wann ist der Garten fertig?“) und die Antwort des Lehrers
(“Nie.“) stehen dafür, dass die auch äußere Gestalt des Gartens dem ständigen
Vergehen und Erneuern in der Natur unterworfen ist.
3.1.6
Fächerübergreifende Konzeptionen
Willkommener Farbtupfer der pädagogischen Arbeit unserer Schule ist die Durchführung
eines Projekttages unter dem Motto „Der andere Schultag“. Alle drei Monate wird an
wechselnden Wochentagen der normale Stundenplan außer Kraft gesetzt, nutzen wir
diesen Projekttag für die Beschäftigung mit Themen, für die im Unterrichtsalltag mit
starrem 45-Minuten-Rhythmus kein Raum ist.
An diesem „anderen Schultag“ bearbeiten Schülerinnen und Schüler in Absprache mit
ihren Klassenlehrern Themen entsprechend ihrer Interessenslage.
Die Themenauswahl ist vielfältig wie das Leben selbst. Sie kann aktuellen Ursprungs
sein, sich an jahreszeitlichen Motiven orientieren oder aus dem Unterricht selbst
erwachsen.
Erfahrungs- und handlungsorientiertes Lernen stehen an diesem außergewöhnlichen
Schultag im Vordergrund. Darüber hinaus werden auch soziale Kompetenzen, wie
Gewissenhaftigkeit und Verantwortung für das Gelingen des Ganzen, Toleranz und
kooperatives Arbeiten innerhalb der Gruppe (Miteinander – Füreinander) betont.
Dabei ist der Ort des Handelns nicht nur auf Klassenraum oder Schulgebäude begrenzt,
auch Museen, Theater oder Betriebe sind außerschulische Lernorte.
Zukünftig werden wir diesen „anderen Schultag“ verstärkt für die Vermittlung von
Schlüsselqualifikationen nutzen, die Grundlage eigenständigen Lernens sind. Auf der
20
Schulprogramm der HS Altenhagen
Basis des Konzeptes der Realschule-Enger werden wir versuchen, unsere Schüler
sukzessive, beginnend mit Jahrgangsstufe 5, mit unverzichtbaren Lernkompetenzen
auszustatten.
Schwerpunkt des Konzeptes der Realschule Enger ist die Förderung der
Lernkompetenz im Schulalltag. Schüler sollen zu selbst gesteuertem und lebenslangem
Lernen geführt werden, indem ihnen verstärkt Inhalte in offenen Unterrichtsformen
vermittelt werden. Dies setzt ein hohes Maß an Selbstständigkeit voraus und die
Fähigkeit, miteinander zu kooperieren und zu kommunizieren. Sie müssen zur
Bewältigung
der
Anforderungen
in
ihrer
zukünftigen
Arbeitswelt
über
Schlüsselqualifikationen verfügen wie Lesen und Strukturieren, Beschaffung von
Informationen, Zeitplanung, Visualisierung, Selbstevaluation, Projektplanung, etc.
Voraussetzung für eine erfolgreiche Umsetzung des Enger Konzeptes ist ein gemeinsam
ausgerichtetes, konsequentes Handeln aller an Schule Beteiligter.
Mit der Vorbereitung der Projekt- bzw. Schwerpunkttage basierend auf dem Enger
Konzept ist eine AG befasst, die das Konzept (vgl. Lernkompetenz Teil I u. II: Bausteine
für eigenständiges Lernen und Teil III: Bausteine für kooperatives und kommunikatives
Lernen) für die Hauptschule Altenhagen übertragbar machen soll.
Viele Klassen beginnen den anderen Schultag mit einem gemeinsamen Frühstück
(Gesundheitserziehung) und steigen danach in die intensive Arbeit ein.
Manche bewährten Themen können wiederholt werden, weil die Kollegen/innen diese
schriftlich skizzieren und in einem Ordner gesammelt allen zugänglich machen.
In diesem Zusammenhang findet auch das Lernen an außerschulischen Lernorten
statt: bei Stadtteilerkundungen unter verschiedensten Gesichtspunkten in Altenhagen,
bei Theaterbesuchen / Probenbesuchen / Erkundungen im Stadttheater oder bei
Ausstellungsbesuchen in verschiedensten „nahen und fernen“ Museen, bei der
DASA ...
Projektwochen haben an der Hauptschule Altenhagen als sinnvoller, integrativer
Bestandteil des Schullebens Tradition. Dabei schafft die Kooperation mit
außerschulischen Partnern, z.B. ortsansässigen Künstlern, Berufsverbänden und
Behörden eine breite Akzeptanz und Motivation auf Seiten der Schüler und bietet
andererseits Möglichkeiten zur Identifikation mit dem Stadtteil (Schule öffnet sich) und
Zugriff auf professionelles Know-how.
Projektwochen finden im Rhythmus von anderthalb Jahren statt und münden als
Höhepunkt in ein Sommer- oder Winterfest. Für das laufende Schuljahr 2005/06 ist im
Mai eine Projektwoche unter dem Motto „Sinneswelten – Welt der Sinne“ geplant.
Dies ist das dazu vorläufige Planungscluster:
„Sinneswelten – Welt der Sinne“
• Sehen, riechen und …?
• Hauswirtschaft: Kräuter und mehr
• Geschenke aus der eigenen Küche, z.B. Marmelade, Leckeres mit Schokolade …
21
Schulprogramm der HS Altenhagen
• Tänze aus aller Welt: Schüler/innen lernen Gruppentänze aus verschiedenen
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
3.2
Ländern kennen.
Biologie: Übersinnliches aus der Tierwelt. Wie nehmen Tiere ihre Umwelt wahr?
Fahrradturnier: Planung, Organisation und Herstellung eines Fahrradparcours
Chemie: lustige Experimente
Parcours der Sinne: Sinnespfad, Fühlkissen, optische Täuschungen, ... (Besuch
der PHÄNOMENTA?)
Bewegte Bilder - Videofilmen für Einsteiger
Andere Länder, andere Sitten! ( z.B. Indien - Kultur, Religion, Yoga)
Optische Täuschungen: Das Auge, unser „Gesichtssinn”, ist nicht unbestechlich.
Naturkosmetik: Entspannende Masken, Erste Hilfe bei Sonnenbrand, Cremes und
Lotionen selbst gemacht, Bodypainting mit Henna, ...
Gewalt und Rassismus im Spiegel der Sinne
Cool sein!? — Drogen- und Suchtvorbeugung
Kunst: Der Schule Farbe geben. Wir verschönern „dunkle” Ecken unserer Schule.
Marmorieren — ein sinnliches Vergnügen
Unser Schulhof kann (noch) schöner werden
…
Projektbeteiligungen
Seit dem Jahr 2001 nimmt die HSA am Programm „ Zusätzliche Förderung im
sprachlichen Bereich in den Jahrgängen 5 und 6“ der Bezirksregierung Arnsberg
teil, weil die Ergebnisse der PISA – Studien den engen Zusammenhang zwischen
sozialer Herkunft und dem erfolgreichen Abschluss der Schullaufbahn sehr deutlich
zeigen, und, wie bereits beschrieben, die Hauptschule Altenhagen in einem Stadtteil mit
besonderem Erneuerungsbedarf liegt. Zum Einzugsbereich gehören soziale Brennpunkte
wie das Hauptbahnhofsviertel, die Alleestraße und Loxbaum. Der Ausländer- bzw.
Aussiedleranteil der Schülerschaft beträgt zurzeit über 60 %. Die Schüler/innen
gehören vierundzwanzig verschiedenen Nationalitäten an. Hilfen zur Unterhaltssicherung
beziehen im Jahrgang fünf 30% der Elternhäuser.
Aus diesen Gründen nimmt die HSA an zahlreichen Projekten teil, um den Schüler/innen
durch gezielte Fördermaßnahmen Hilfestellungen für eine erfolgreiche schulische
Laufbahn zu geben, – unter anderem am Sprachförderprojekt in den Klassen 5/6.
Durch die ganzheitliche sprachliche Förderung soll lernschwachen und benachteiligten
Schüler/innen individuelle Hilfe angeboten werden. Trotz ihrer bestehenden Defizite
sollen sie die Befähigung erlangen, die Sekundarstufe erfolgreich zu durchlaufen und
vorhandene Kompetenzen für ihre berufliche Zukunft auszubauen und zu stärken. Durch
die
Förderung
sollen
nicht
nur
die
mündliche
und
schriftsprachliche
Kommunikationsfähigkeit vertieft, sowie die Lesekompetenz erweitert werden,
gleichzeitig sollen die Schüler/innen Arbeitstechniken einüben, Ausdauer trainieren und
Selbstbewusstsein bilden, um so mit mehr Motivation lernen zu können.
An unserer Schule unterrichten ab Beginn der Klasse 5 in drei Wochenstunden zwei
Lehrer/innen im Team. Dieses Teamteaching bleibt auch in Klasse 6 mit zwei
22
Schulprogramm der HS Altenhagen
Wochenstunden bestehen. Um gesicherte und gezielte Informationen über das
Sprachvermögen der Fünftklässler zu bekommen, wird in der ersten drei Wochen des
Schuljahres die „Werkstatt Kunterbunt“ von den Klassenlehrerteams in den doppelt
besetzten Stunden durchgeführt. Innerhalb der festgelegten Stationen der Werkstatt
wird dabei der Iststand in den Kategorien Lesen, Schreiben, Wahrnehmung, Motorik und
Mathematik überprüft. Hauptziel bei der Durchführung ist, den aktuellen Stand der
Lernentwicklung der Schüler zu bestimmen und Aufschluss über die Ressourcen und
Lernkapazitäten zu gewinnen. Die Förderung in den Bereichen, in denen sich besondere
Defizite gezeigt haben, findet nun in den doppelt besetzten Unterrichtsstunden statt.
Wie die Auswertungen der Diagnose Werkstatt der vorangegangenen Jahre gezeigt hat,
ist eine besondere sprachliche Förderung bei etwa 80% der neuen Fünftklässler
notwendig. Aus diesem Grund haben sich die Klassenlehrerteams in 5/6 besonders
bewährt, da parallel zum Unterricht im Klassenverband eine gezielte, individuelle
Förderung stattfinden kann.
Im Herbst 2004 wurde der Einsatz des Diagnoseinstruments „Werkstatt Kunterbunt“ von
einem Team der Moderatoren der Hagener Schulreform und Mitgliedern der
Schulaufsicht extern evaluiert. Schwerpunkt der Untersuchung war die Frage, ob die
Werkstatt Kunterbunt im Vergleich zu herkömmlichen Verfahren effizienter und Erfolg
versprechender ist.
Aufgrund der Empfehlungen des EVA-Teams wird die Diagnosewerkstatt besonders im
Hinblick auf individuelle Rückmeldung und Lernprozessbeobachtung überarbeitet.
Am Schuljahresanfang sollten die Eltern und Schüler vor Beginn der Arbeit mit der
„Werkstatt Kunterbunt“ intensiv über die Durchführung und Ziele mündlich und / oder
schriftlich informiert werden. Gegebenenfalls erhalten sie einen kurzen Zwischenbericht.
Nach Abschluss der Erstdiagnose mit der "„Werkstatt Kunterbunt“ " sollte den Eltern und
Schülern mit Hilfe der Mappen das Ergebnis und die Konsequenzen für die Weiterarbeit
transparent gemacht werden.
Streitschlichtung in der Schule ist ein Verfahren, in dem Schüler/innen als
Unparteiliche in Streitfällen zwischen Schüler/innen vermitteln. Die Streitschlichtung
findet nur dann statt, wenn beide Konfliktparteien dem Verfahren zustimmen. Ziel der
Streitschlichter/innen ist es nicht, einen Schiedsspruch zu fällen oder die Schuldfrage zu
klären, viel mehr ist es ihre Aufgabe den Konfliktparteien Hilfe zur Selbsthilfe
anzubieten, damit sie ihren Konflikt selbstständig lösen können. Der
Schlichtungsvorgang wird in Schlichtungsformularen schriftlich protokolliert. Das
Protokoll enthält am Ende eine vertragsähnliche Lösungsvereinbarung.
Es hat sich gezeigt, dass die Streitschlichtung in Verbindung mit anderen
gewaltpräventiven Maßnahmen wie z. B. sozialem Kompetenztraining zu einer positiven
Entwicklung des Schulklimas sowie zu einer Entlastung des Kollegiums und der
Schulleitung beiträgt.
Wir praktizieren die Streitschlichtung seit 1999. Schüler/innen aus den Jahrgängen 7
und 8 werden im Rahmen des Wahlpflichtunterrichts zu Streitschlichtern/-innen
ausgebildet. Schüler/innen, die bereits ausgebildet sind (Jahrgänge 9 und 10), treffen
23
Schulprogramm der HS Altenhagen
sich regelmäßig zum Informations- und Erfahrungsaustausch. Die Streitschlichtung
findet in den Räumlichkeiten der Schulsozialarbeit statt.
Betroffene Schüler/innen suchen im Falle eines aktuellen Streits eigenständig ein
Schlichter-Paar auf und klären mit diesem in einem festgesetzten Zeitrahmen (z.B.
große Pause) den Konflikt. Durch die sukzessive Einführung der Schlichtung ab Klasse 5
(Zielgruppe) soll eine durchgängige Akzeptanz derselben entstehen. Neue Schlichter aus
den jeweiligen siebten und achten Klassen wären bereits mit dem Prinzip vertraut. Für
die einzelnen Schüler/innen, die als Streitschlichter/innen tätig sind, bedeutet ihre
Tätigkeit eine aktive Teilnahme an der Gestaltung des Schullebens sowie die
altersgemäße Übernahme von Verantwortung. Dies ist besonders für unsere
Schüler/innen erstrebenswert, da ihnen so eine sinnvolle Möglichkeit eröffnet wird,
folgende soziale Einstellungen und Fähigkeiten zu erlernen:
- in Schwierigkeiten nicht sofort aufzugeben,
- aktiv zuzuhören,
- neutral zu bleiben,
- einfühlsam zu sein,
- schweigen zu können,
- sich zurückzuhalten, damit die Kontrahenten selbst den Konflikt lösen.
Die Streitschlichtung ist erfolgreich etabliert, denn Schüler/innen nehmen sie mehr und
mehr selbstständig in Anspruch, ohne dass andere Instanzen eingeschaltet werden
müssen.
Seit dem Schuljahresbeginn 2000/2001 nehmen wir an der Betreuungsmaßnahme
Dreizehn Plus teil. Die Betreuung findet in den Räumlichkeiten der Schulsozialarbeit
statt. Der jährliche Förderbeitrag durch die Landesregierung beträgt 10 000,- Euro. Er
wird vollständig durch einen Träger der Jugendhilfe verwaltet und für zwei
Honorarkräfte ausgegeben, die von montags bis donnerstags die Betreuung an unserer
Schule durchführen und eng mit dem Schulsozialarbeiter zusammen arbeiten. Von 13.15
bis 15.45 Uhr nehmen durchschnittlich 20 Schüler/innen aus den Jahrgängen 5 bis 7
teil. Sie erhalten ein Mittagessen, Hausaufgabenhilfe, lernen Spiele kennen, hören Musik
oder reden miteinander.
Der Aufenthalt in der ihnen vertrauten Umgebung stärkt das zur Schule vorhandene
Heimatgefühl und gibt den Kindern dieser Altersgruppe zusätzliche Sicherheit.
Damit ist die Betreuung „Dreizehn Plus“ ein für unsere Schule wichtiges ergänzendes
Angebot, da sie die erziehlichen Einflussmöglichkeiten erweitert:
• die Kinder erhalten sinnvolle Freizeitangebote,
• die soziale Einbindung und das Gemeinschaftsgefühl werden positiv verstärkt,
• der Leistungswille und die Leistungsfähigkeit werden gestützt.
Die HS Altenhagen nutzt auch die Möglichkeit, Schülerinnen und Schüler am Projekt
Dia-Train (Diagnose und Training) teilnehmen zu lassen. Dieses Projekt richtet sich
ausdrücklich an solche Jugendliche, die benachteiligt sind oder besondere
Schwierigkeiten haben und deshalb in den Klassen vielleicht ein Außenseiterdasein
führen. Für dieses Projekt gehen zehn Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen
acht bis zehn an neun Tagen aus der Schule heraus (dreimal drei aufeinander folgende
24
Schulprogramm der HS Altenhagen
Projekttage), an einem zehnten Tag findet die Präsentation der Ergebnisse in der Schule
statt. In den Projekttagen wird in den Bereichen Selbstwahrnehmung, Erkennen von
eigenen Fähigkeiten, Aufbau eines Selbstbewusstseins und Erkennen von beruflichen
Perspektiven gearbeitet. Dazu stehen zwei ausgebildete Trainer der Diakonie zur
Verfügung. Eine solche Maßnahme ist allerdings sehr teuer und kann daher nur
durchgeführt werden, wenn die Finanzierung extern, d.h. durch EU-Mittel gesichert
wird.
Da immer mehr unserer Schüler/innen Probleme haben, ihre Bewerbungen um einen
Ausbildungsplatz konsequent, sach- und termingerecht fertig zu stellen, arbeiten wir mit
so genannten Job Coachs zusammen. Diese kommen aus verschiedenen Institutionen
in die Schule oder laden unsere Schüler/innen zu sich ein. Die Aufgaben eines Job
Coachs
umfassen
die
Ausbildungsplatzsuche,
das
Abfassen
gezielter
Bewerbungsschreiben, die Begleitung zum Arbeitsamt oder zu Ausbildungsbetrieben,
Besprechung mit Eltern und intensive persönliche Beratung. Zurzeit arbeiten wir mit
dem Bildungszentrum des Handels (bzh) und dem Jobladen a-ha zusammen. Außerdem
stellt unser Schulsozialarbeiter zwei Computerarbeitsplätze und sein Know-how zur
Verfügung. Die Kooperation mit der Diakonie musste allerdings aufgrund personeller
Engpässe eingestellt werden.
Unser Schulsport bietet verschiedene Bereiche der Erlebnispädagogik: Neben den
Skifahrten haben unsere Schüler/innen die Möglichkeit die Sportart Klettern an der
Kletterwand in der Dreifachsporthalle kennen zu lernen. Damit arbeiten wir gemäß der
neueren Sportrichtlinien in den Bereichen, Verbesserung von Teamfähigkeit, Aufbau von
Selbstvertrauen, Abbau von Ängsten und spielerisches Training von Kraft und
Konzentration durch Bewegung.
Die ersten Kontakte mit dieser „neuen“ Sportart machten unsere Schüler/innen im
Schuljahr 2000/01 im Wahlpflichtunterricht. Dort fand ein Jungen-Förderprojekt
„Klettern“ statt, das mit Landesmitteln finanziert wurde. Ort der Veranstaltung war
jeweils das „Klettermax“ in Dortmund. Das Projekt war erfolgreich und weckte große
Begeisterung bei den teilnehmenden Schülern. Sowohl die Bereiche Motorik und
Geschick als auch die Bereiche Sozialkompetenzen, Vertrauensbildung und
Kooperationsfähigkeit wurden hier erstmals erlebnisorientiert geschult. Damit leistete
das Klettern einen wertvollen Beitrag zur Umsetzung unseres Schulprogramms, kam
aber leider nur einer Minderheit unserer Schüler/innen zugute. Im Rahmen des
Programms „Werkstatt Sport“ in Stadtteilen mit besonderem Förderbedarf, bemühte sich
unsere Schule um Mittel des Landessportbundes NRW für den Bau einer Kletterwand in
unserer Dreifachturnhalle.
Vorgespräche mit dem Bürgerbüro und dem Stadt- und Landessportbund (LSB)
ergaben, dass eine Kletterwand in Altenhagen zu 90% vom LSB finanziert würde, wenn
die Schule für die restlichen 10% Sponsoren fände. Eine schriftliche Bestätigung über
diese Sponsorengelder musste bis zum 18.10.2001 im Bürgerbüro Altenhagen vorliegen,
was wir auch mit Hilfe der Sparkasse Hagen und dem Märkischen Arbeitgeberverband
zustande brachten. Bis zu diesem Zeitpunkt besaßen drei Lehrer/innen einen
Sicherungsschein um ein sicheres Klettertraining im „Klettermax“ in Dortmund zu
25
Schulprogramm der HS Altenhagen
gewährleisten. Die benachbarte Luise-Rehling-Realschule war ebenfalls an der Nutzung
genau wie andere Hagener Schulen interessiert. Das Jugendzentrum zeigte im Rahmen
von „13 Plus“ reges Interesse, genauso wie andere Vereine aus dem Stadtteil. Somit
stand unser Kletterwandprojekt im Sinne des Gemeinwohls Altenhagens.
Nach einem langen „Bewilligungsmarathon“ war unsere Schule dann endlich im Januar
2004 am Ziel: Die beantragte und sehnlichst gewünschte Kletterwand wurde von der
Firma ON-TOP-Klettern in unserer Dreifachturnhalle gebaut.
Bei der Einweihungsfeier konnten unsere Schüler/innen dann erstmals ihr neu
erworbenes Kletterkönnen der Öffentlichkeit zeigen und unter Beweis stellen, was von
den anwesenden Sponsoren, Landesregierungs- und Stadtsportbundvertretern, Lehrern,
Schülern und der Presse begeistert gefeiert wurde.
Seit diesem Zeitpunkt standen und stehen uns viele Möglichkeiten offen, dieses neue
Sportangebot pädagogisch sinnvoll innerhalb des Schul- und Stadtteillebens zu nutzen.
Neben dem normalen Sport-, Wahlpflicht- und Projektunterricht wird die Kletterwand
immer auch bei Schul- und Stadtteilfesten mitgenutzt. Dafür haben weitere fünf
Lehrer/innen intensive Fortbildungen zum Toprope- und Vorstiegsklettern mit Erfolg
absolviert, um ein großes Angebot sicher und gut geschult anbieten zu können. Neben
diesen von der Landesregierung NRW durchgeführten Fortbildungen, erfolgte eine
zweitägige Fortbildung/Einweisung direkt an unserer Kletterwand, für alle
Sportlehrer/innen der Hauptschule Altenhagen und der Luise-Rehling-Realschule durch
Herrn Priebe.
Vor diesem bisherigen Hintergrund ist das Interesse am weiteren Ausbau unserer
Kletterwand ungebrochen und wird immer wieder durch die lokalen Medien unterstützt.
Viele Berichte über die Sportart Klettern an der Hauptschule Altenhagen wurden bisher
in den Zeitungen veröffentlicht, weil man beeindruckt ist von den pädagogischen
Möglichkeiten dieser erlebnisorientierten Anlage. Alle Journalisten, die uns bisher
besuchten, wurden von den Schülern/innen selbst fachkundig über ihr Training und den
Unterricht informiert. Danach war eine Teilnahme am Klettergeschehen für alle
Medienvertreter „verpflichtend“, um selbst Erfahrungen an diesem Sportgerät zu
sammeln. Alle waren begeistert, was auch in den veröffentlichten Artikel zum Ausdruck
kam.
Innerhalb unseres Schuletats werden die notwendigen Gelder aufgebracht, um eine
regelmäßige Wartung und Überprüfung der Kletterwand zu gewährleisten. Des Weiteren
wird immer wieder Geld für Erneuerungen bei Stadt und Land beantragt, um auf dem
sichersten und neuesten Stand zu bleiben, was nicht immer einfach ist. Regelmäßig
werden die Routen und Schwierigkeitsgrade verändert und „neu geschraubt“, damit den
Schüler/innen ständig neue Aufgaben und Erlebnismöglichkeiten vorgestellt werden
können.
Insgesamt kann man feststellen, dass für die schulische Zukunft dieser sinnvollen
Sportart die Weichen bei uns gestellt sind und wir mit großem Einsatz daran arbeiten
werden, dieses Projekt zusammen mit allen Beteiligten weiter voran zu treiben. Geplant
sind dabei in nächster Zeit erste Kletterfähigkeiten, die in unserer Halle erworben
26
Schulprogramm der HS Altenhagen
wurden, an den Felsen in der freien Natur auszuprobieren, was den Schülern/innen eine
ganz neue Erlebniswelt eröffnen wird. Dieses wird im Rahmen von Schulausflügen und
Klassenfahrten durchgeführt.
Die Hauptschule Altenhagen nimmt seit 1998 an den mathematischnaturwissenschaftlichen Projekten Sinus und Sinus Transfer der
Bund-Länder-Kommission teil. Insgesamt sind bundesweit 1400
Schulen an den Modellversuchen beteiligt.
Ziel des Projektes ist die Steigerung der Effizienz des
mathematisch-naturwissenschaftlichen Unterrichts.
Seit 2003 ist die Schule maßgeblich am Projekt 1:
Weiterentwicklung der Aufgabenkultur im mathematischnaturwissenschaftlichen Unterricht beteiligt.
Ein wichtiger Schwerpunkt der Arbeit im Projekt 1 ist die
Förderung leistungsschwächerer Schülerinnen und Schüler.
Zusätzlich stehen Aufgaben aus motivierenden Sachkontexten oder interessanten, auf
die Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler bezogenen mathematischen Problemen
im Mittelpunkt, die ihnen Zeit für die ausführliche Auseinandersetzung einräumen und
Zutrauen in ihre Fähigkeiten entstehen lassen.
Im Fach Mathematik (wie auch in Englisch und Deutsch) wurden Kernlehrpläne für die
Sekundarstufe I für alle Schulformen entwickelt, die ab dem Schuljahr 2005/06 gelten.
Sie formulieren mathematische Basiskompetenzen in den Inhaltsbereichen Geometrie,
Arithmetik/Algebra, Stochastik und in den prozessbezogenen Bereichen Problemlösen,
Modellieren, Argumentieren, Werkzeuge.
Die Kernlehrpläne geben inhaltliche, didaktische und methodische Freiräume, die an
unserer Schule bereits in schuleigenen Lehrplänen konkretisiert wurden.
Wir halten unsere Teilnahme an Sinus Transfer für sinnvoll und wichtig, weil sich in
verschiedenen Untersuchungen, wie TimSS, Pisa und den Lernstandserhebungen
herausgestellt hat, dass unsere Schülerinnen und Schüler nicht mehr über die
geforderten Schlüsselqualifikationen und Basiskompetenzen verfügen. Gerade für die
Bewältigung der späteren Lebens- und Arbeitswelt sind diese Fähigkeiten aber von
immer stärkerer Bedeutung.
Unsere Arbeit beinhaltet daher
• Sichtung der vorhandenen Aufgaben, z.B. in Schulbüchern, Arbeitsheften und
•
•
•
•
anderen Unterrichtsmaterialien,
sprachliche Überarbeitung von Aufgaben und Anpassung an das
Leistungsniveau der Schülerinnen und Schüler,
Umsetzung der Kernlehrpläne in Aufgaben und Schaffung adäquater
Lernumgebungen,
Erstellen von Prüfungsaufgaben und Vorbereitung der Schülerinnen und
Schüler auf Lernstandserhebungen und die zukünftige Abschlussprüfung nach
der 10. Klasse,
Austausch und Zusammenarbeit mit anderen Schulen auf Landes- und
Bundesebene,
27
Schulprogramm der HS Altenhagen
• Veröffentlichung unserer Arbeitsergebnisse auf
http://db.learnline.de/angebote/materialdatenbank
Um die Lernmotivation unserer Schüler/innen zu steigern, führen wir außerdem in
regelmäßigen Abständen jahrgangsbezogene Mathematikolympiaden durch.
„Das SINUS-Programm gilt inzwischen als Referenzprogramm. Die außerordentlich
erfolgreiche, national und international anerkannte Arbeit in den beteiligten
Bundesländern, der dadurch initiierte Innovationsschub, die netzwerkgebundenen
schulnahen Kooperationsstrukturen und die überregionalen bildungsplanerischen
Erfahrungen haben die Innovationsbereitschaft und die Qualitätsentwicklung von
Unterricht über den engeren fachlichen Ansatz hinaus erheblich gefördert.“ aus:
learn:line – Sinus – Transfer NRW, Allgemeines zu Sinus
Der Wettbewerb „Be Smart – Don´t Start“ soll Schülerinnen und
Schülern der sechsten bis achten Klasse den Anreiz geben, gar nicht
erst mit dem Rauchen anzufangen. Er richtet sich daher besonders an
die Klassen, in denen noch nicht geraucht wird oder nur wenige
Schüler/innen rauchen. Im Schuljahr2004/05 nahmen zum ersten Mal zwei Klassen
am Wettbewerb teil.
Die Ziele sind:
1. Das Thema "Nichtrauchen" in die Schulen zu bringen und attraktiv für
Schülerinnen und Schüler zu machen,
2. Einstellen des Zigarettenkonsums bei den Schüler/innen, die bereits mit dem
Rauchen experimentieren, so dass sie nicht zu regelmäßigen Rauchern werden,
3. Verzögerung bzw. Verhinderung des Einstiegs in das Rauchen bei nicht
rauchenden Schüler/innen,
4. Durchführung begleitender gesundheitsfördernder Maßnahmen in der Klasse.
Durchgeführt wird der Wettbewerb folgendermaßen:
• Die Schülerinnen und Schüler unterschreiben einen Vertrag, in dem sie sich
verpflichten, in der Zeit vom 14. November 2005 bis zum 28. April 2006 nicht zu
rauchen.
• Dann geben sie einmal wöchentlich an, ob sie geraucht haben oder nicht. Wenn
mehr als 10% der Schülerinnen und Schüler einer Klasse rauchen, scheidet die
Klasse aus dem Wettbewerb aus.
• Am Ende jedes Monats sendet die Klasse eine Postkarte an die
Wettbewerbsleitung oder meldet sich online zurück, um zu bestätigen, dass sie
noch im Rennen ist.
28
Schulprogramm der HS Altenhagen
Westfälische Rundschau, 15.09.2005
3.3
Öffnung von Schule
Mit der Teilnahme an sportlichen Wettbewerben ist die Öffnung der Schule nach
außen verbunden und erwünscht. Die Schüler/innen verstehen sich als Repräsentanten
ihrer Schule. Damit verfolgen wir ein doppeltes Ziel, zum einen die ganzheitliche
Entwicklungsförderung durch Bewegung und Spiel, zum anderen aber auch die
Förderung des Bewusstseins der Öffentlichkeit hinsichtlich der Bedeutung des
Schulsports allgemein für Schüler/innen.
Seit mehreren Jahren führen wir an unserer Schule einen Campus Day mit
wechselnden Kooperationspartnern aus der Wirtschaft durch und sind an landes- und
bundesweiten Sportaktivitäten beteiligt. Als Beispiele sind zu nennen
- Fit am Ball (Sporthochschule Köln/DFB/Funny frisch)
- 1000 Schulen in Bewegung (Coca-Cola)
Im Mittelpunkt der sportlichen Wettbewerbe stehen neben Tischtennis die
Mannschaftssportarten Basketball und Fußball.
Wir nehmen regelmäßig am Landessportfest der Schulen teil, im vergangenen Schuljahr
z. B. mit vier Mannschaften an der Fußballrunde.
Wir sind seit Jahren die erfolgreichste Schule bei den Stadtmeisterschaften Fußball und
konnten hierbei auch 2005 wieder die Meisterschaft erringen.
29
Schulprogramm der HS Altenhagen
Im Schuljahr 2005/2006 wird eine Tischtennis - Schulmeisterschaft durchgeführt.
Wesentliches Ziel dieser Maßnahme ist es, die Schüler/innen, die bisher noch keinem
Verein angehörten, zu regelmäßigem Training zu motivieren. Deshalb werden hier
gerade die jüngeren Jahrgänge angesprochen.
Ein besonderes Ziel für die Zukunft wird es sein, die Zusammenarbeit von Schule und
Verein zu fördern. Hier stellen wir uns vor, besonders die Zielgruppe der sozial
benachteiligten Schüler/innen, die in den Sportvereinen bisher unterrepräsentiert sind,
durch Kooperationen zu motivieren bzw. auch die Vereine auf diese aufmerksam zu
machen.
Bundesjugendspiele finden einmal jährlich im Ischeland - Stadion statt. Altersstufen
entsprechend absolvieren die Schüler/innen einen leichtathletischen Dreikampf in den
Disziplinen Kurzstrecke, Weitsprung und Werfen/Kugelstoßen. Die herausragenden
Leistungen werden in Form von Urkunden prämiert.
Die im letzten Schulprogramm erwähnten alternativen Bundesjugendspiele, mit einem
verstärkten spielerischen Charakter, haben sich an unserer Schule nicht bewährt.
Der Mehrheit der Schüler/innen war der spielerische Schwerpunkt zu wenig. Sie wollten
und wollen lieber ihre sportliche Leistung mit anderen Schülern/innen messen.
Als neuester Kooperationspartner, konnte der ADAC mit seinem Fahrradturnier für
Klasse 5 und 6 gewonnen werden. Auf einem Geschicklichkeitsparcours bewiesen unsere
Schüler/innen ihr fahrtechnisches Können. Preise (Fahrradhelme) wurden von der Firma.
ABUS gestiftet.
Obwohl in Hagen sowohl im Jungen- als auch im Mädchenschulbasketball ein
bundesweit anerkannt hohes Leistungsniveau existiert und es deshalb für Hauptschulen
enorm schwierig ist, mit den an den anderen Schulformen vorhandenen
Leistungsstandards auch nur ansatzweise mitzuhalten, haben seit dem Frühsommer
2005 die Schülerinnen der Basketball-AG der Jahrgangsstufen 8/10 selbstständig
Kontakt zum Christian-Rohlfs-Gymnasium aufgenommen, um auf Wettkampfebene
Vergleichsspiele durchführen zu können. Dieser Kontakt hat sich bis in die Sommerferien
30
Schulprogramm der HS Altenhagen
hinein freundschaftlich entwickelt. Es wurden zwei Spielenachmittage jeweils an der
eigenen und fremden Schule durchgeführt, die jeweils auch von Eltern und anderen
Zuschauern besucht wurden. Beide Spiele konnten trotz der technischen und taktischen
Überlegenheit der Christian-Rohlfs-Mädchen „offen gestaltet werden“, sie wurden
jeweils nur knapp verloren. Eine Wiederholung solcher Vergleichsspiele wurde von
beiden Schulen für das kommende Schuljahr gewünscht.
Wir befürworten und unterstützen künstlerische Aktionen und Aufführungen
(Inszenierungen), Wettbewerbe und Ausstellungen in allen Sparten der bildenden
Kunst, des Design und der Bildungsmedien, sofern sie geeignet sind, Schüler/innen
fachlich zu fördern und die Beiträge des Schulfaches Kunst zur Allgemeinbildung und
zum Erwerb kultureller Kompetenzen anschaulich zu machen. Wir nehmen regelmäßig
auf lokaler, regionaler oder landesweiter Ebene an ihnen teil. Darüber hinaus treten wir
aber auch durch Eigeninitiative an den öffentlichen Kunstraum heran, um
Schülern/innen Gelegenheit zu geben, sich in ihm darzustellen.
In der Vergangenheit haben sich zudem bereits mehrfach örtliche Einrichtungen und
Institutionen ihrerseits an die Hauptschule Altenhagen mit Auftragsarbeiten gewendet
(z.B. Sitzfiguren für Stadthistorisches Museum Hagen, Treppenaufgang Schulamt Hagen,
Türgestaltung Sporthalle Altenhagen und Dekorationen für Hagener Firmen).
Die wesentlichen Intentionen und Wirkungen einer Teilnahme an künstlerischen
Wettbewerben etc. sind:
• das Motivieren der Schüler/innen durch praktische Arbeiten, die von den Medien
beachtet werden,
• die Förderung des gesellschaftlichen Interesses an der schulischen Arbeit,
• die Einbindung von Schule in das kommunale Alltagsleben,
• der Erhalt von Materialien oder Geldmitteln für die Schule (Sponsoring).
Durch die Teilnahme an Wettbewerben usw. machen wir komplexe Arbeitsvorgänge in
ihrer jeweiligen Planung, Vorbereitung, Durchführung, Präsentation und Nachbereitung
transparent.
Schließlich zeigt Schule so auch Mut und Selbstvertrauen in die eigenen Arbeitsqualitäten, die es verdienen, von einer außerschulischen Öffentlichkeit - gleich einem
allgemeinen kulturellen Event - wahrgenommen und bewertet zu werden.
Beispiele für Ausstellungs- bzw. Wettbewerbsteilnahmen oder gesellschafts-öffentliche
Arbeitspräsentationen der letzten Jahre sind:
• Kunsthistorische Projekte, Fotoausstellungen, Architekturrallyes und
Eigenveröffentlichungen im Rahmen von Klassen-/Jahrgangsstufenfahrten
nach Straßburg, Wien, Hamburg, London, München, Rom, Venedig, Florenz von
1987 bis 2004 (Präsentation lokale Presse),
• Kachel-Wandbild „Baustilelemente“ anlässlich des 90-jährigen Bestehens
der Hauptschule Altenhagen, 2002 (Präsentation lokale Presse),
31
Schulprogramm der HS Altenhagen
•
Ausstellungsheft zur Documenta 11 (Binding Brauerei – Kulturbahnhof –
Museum Fridericianum / Kassel), 2002
•
Futurismus – Theoretische u. Praktische Auseinandersetzung mit einer
Ausstellung des Museums am Ostwall / Dortmund, 2003 (Präsentation lokale
Presse),
•
Prometheus-Illustration in 22 Collagen (siehe Gebäudeausstellung Foyer),
2003 (Präsentation lokale Presse),
(em)brace-6c – 2 Videoloops + diverse Materialien zur Thematik
„Zahnspangen“ – Beitrag zur Muntadas-Ausstellung „On Translation“
im Museum Ostwall in Dortmund, in Zusammenarbeit mit Hartware
Projekte Dortmund, 2003 (Präsentation lokale Presse + Hartware Projekte
Dortmund),
•
32
Schulprogramm der HS Altenhagen
•
„SN: C7VUZ04“, Skulpturen-Relief, Fragmente von Gankörperabnahmen, (siehe
Gebäudeausstellung Treppenhaus), 2004, (Präsentation lokale Presse)
•
„..viel ist hingesunken uns zur Trauer und das Schöne zeigt die kleinste
Dauer.“ – Fotoausstellung Wien Fahrt Klasse 7c, (siehe Gebäudeausstellung
Klassenraum), 2004, (Präsentation lokale Presse)
•
Edward Hopper: Conference at night + Carolina morning – 2 Wandbilder
aus je 16 Teilen, praktische Nachbearbeitung eines Ausstellungsbesuches in Köln,
(siehe Gebäudeausstellung Treppenhaus), 2005, (Präsentation lokale Presse)
33
Schulprogramm der HS Altenhagen
•
„… ich wollte immer schon mal Aldi sein!“, Mimikry und Bodypainting – Zur
Kulturgeschichte der Körperkunst, (siehe Gebäudeausstellung Treppenhaus),
2005, (Präsentation lokale Presse)
•
„Nichts ist Schnee, Schnee ist nichts!“ – Das Nichtgemalte in Schnee-Bildern
nach Rafael Bujnowski, (siehe Gebäudeausstellung Treppenhaus), 2005,
(Präsentation lokale Presse)
Zusätzlich zur kontinuierlichen weiteren Teilnahme an den realen Wettbewerben,
Ausstellungen und Projekten der Gesellschaft legt die Zukunft es nahe, sich an virtuellen
WebBewerben, Ausstellungen etc. zu beteiligen oder sie selbst zu initiieren.
Solche mittels Scanner und/oder Digi-Cams in die Website eingespeisten virtuellen
Ausstellungen und Präsentationen von eigenen Arbeiten - konzipiert als Wettbewerb
oder auf Dauer online gestellt - könnten international eingesehen werden und würden
die Schule und ihre Leistungsstandards in zeitnahen Dimensionen vorstellen und
bewerben. Die dem Medium Internet innewohnenden Qualitäten der Kommunikation
würden so inhalts- und fachbezogenen zur Geltung kommen können und wären nicht
mehr bloß l'art pour l'art.
Erste Online-Präsentationsversuche hat es bis dato in den Fächern Kunst (Homme-BêteCollagen, 2004) und Deutsch (Jahreszeiten-Lyrik, 2005) gegeben.
34
Schulprogramm der HS Altenhagen
An dem jährlich von den Sparkassen ausgeschriebenen Planspiel Börse nehmen
jeweils ein bis zwei Gruppen aus den oberen Klassen unserer Schule teil, die sich so
fantasievolle Namen wie Panzerknacker, Börsenkiller oder Moneygirls geben. Durch die
Teilname erhalten die Schüler/innen Einblick in einen wirtschaftlichen Bereich, der ihnen
sonst kaum erschlossen wird. Sie lesen regelmäßig den Wirtschaftsteil der Zeitungen
und erkennen einfache Zusammenhänge im Auf und Ab des Börsengeschehens. Seitdem
das Planspiel Börse der Sparkassen auch über das Internet zugänglich ist, hat sich bei
den Schülern/innen die Akzeptanz noch erhöht.
Seit 1997 setzt sich das Stadtteilforum Altenhagen für die verschiedensten
Bedürfnisse der Bewohner/innen, insbesondere der Kinder und Jugendlichen ein. Das
Forum mit seinen mehr als 30 Vereinen, Verbänden und Einrichtungen hat im Laufe der
Jahre einen multikulturellen Anstrich bekommen, der die Zusammensetzung unserer
Schülerschaft widerspiegelt. Auch wir als Hauptschule Altenhagen beteiligen uns
regelmäßig an den Arbeitssitzungen des Forums. Dadurch gestalten wir den Nahraum
Altenhagen aktiv mit und erhalten zudem vielfach Gelegenheit (z.B. bei Stadtteilfesten),
uns öffentlich zu präsentieren.
Durch projektbezogene, finanzielle Unterstützung des Forums konnten an unserer
Schule eine Bücherei, eine Kletterwand und Spielsachen für kreative
Pausenbeschäftigungen angeschafft werden.
Wir pflegen intensiven Kontakt zum Hagener Stadttheater, indem wir an
vierteljährlich stattfindenden Theaterstammtischen teilnehmen und Schülern/innen
regelmäßig im Theaterclub einen Blick hinter die Kulissen ermöglichen. Dort können sie
z.B. erleben, wie im Malersaal Kulissen hergestellt werden und wie die Bühnentechnik
funktioniert. Auch unter berufskundlichen Aspekten besuchen wir das Theater. Maler,
Schreiner, Elektriker und andere handwerkliche Bedienstete können vor Ort Fragen zur
Ausbildung und zum späteren Berufsalltag beantworten.
Aufführungsbesuche runden die Kooperation mit dem Stadttheater ab. Gleichzeitig
bauen wir Kontaktbarrieren bei unseren Schülern/innen ab und leiten sie so zur Teilhabe
an den kulturellen Einrichtungen der Stadt Hagen an.
Da eine Schule heute ihren Bildungs- und Erziehungsauftrag nicht allein erfüllen kann,
bauen wir an der Hauptschule Altenhagen ein Kooperationsnetzwerk auf, von dem
dann die jeweiligen Partner wechselseitig profitieren sollen. Solche Kooperationen gibt
es im Sozial- und Ordnungsbereich mit dem Jugendamt, dem Kinderschutzbund, der
Regionalstelle für Ausländer und Aussiedler (RAA), verschiedenen Beratungsstellen, der
Polizei und der Jugendgerichtshilfe.
Im pädagogischen Bereich existieren einerseits enge Kontakte zu anderen Schulen –
abgebenden Grundschulen und Schulen anderer Schulformen der Sekundarstufe I –
sowie andererseits Absprachen mit Vereinen und Verbänden im Stadtteil (z.B. im
Zusammenhang mit der Nutzung der Kletterwand).
Im Wirtschaftsbereich kooperieren wir mit Sparkassen, Banken, Krankenkassen, SIHK,
Kreishandwerkerschaft, Arbeitgeberverband, Gewerkschaften, mit diversen Hagener
35
Schulprogramm der HS Altenhagen
Betrieben (markE, Schöneweiss, Stora usw.) und der Hagener Presse (ZEUS). Mit der
Krankenkasse AOK ist es in diesem Jahr zur Unterzeichnung eines ersten
Kooperationsvertrages gekommen.
Von diesen Organisationen kommen Vertreter/innen zu Fortbildungsveranstaltungen in
die Schule, um Schüler/innen und Pädagogen/innen auf den neuesten Kenntnisstand zu
bringen. Umgekehrt besuchen unsere Schüler/innen die genannten Institutionen, um
sich mit Hilfe der Möglichkeiten vor Ort auf ihr zukünftiges Berufsleben vorzubereiten.
3.4
Übergänge
In der Vorweihnachtszeit laden wir die vierten Schuljahre der benachbarten
Grundschulen zu Unterrichtsbesuchen in den Jahrgängen 5 und 6 ein. Die Kinder
nehmen mit ihren Lehrern/innen an einer Unterrichtsstunde ihrer Wahl teil. Eine Stunde
lang werden ihnen in Kleingruppen unter Leitung von Schülern/innen aus den 9. Klassen
die Turnhallen, der Schulgarten, die Cafeteria und der Computerraum gezeigt.
Anschließend werden sie danach mit einer Erfrischung verabschiedet.
Durch diese ersten Besuche an unserer Schule vermitteln wir ein reales Bild von
Hauptschule und bauen Schwellenängste bei unseren zukünftigen Schülern/innen ab.
Die geplanten Klassenlehrer/innen der neuen 5. Schuljahre besuchen kurz vor den
Sommerferien die abgebenden Grundschulen, um sich mit den dortigen
Klassenlehrern/innen über Lern- und Lebenshintergründe der Kinder auszutauschen. Die
dort gewonnenen Erkenntnisse bestimmen die Einteilung der 5. Klassen mit. Bei deren
Zusammensetzung achten wir auf eine möglichst ausgewogene Homogenität.
Während der Ferien stellen sich unsere neuen Klassenlehrer/innen in einem Brief jedem
Kind persönlich vor. Das erste persönliche Kennen lernen erfolgt dann bei der
Aufnahmefeier. (s. auch 2.4 Schulleben)
Auf die ab Klasse 5 vermittelten Schlüsselqualifikationen (s. auch 2.1 Erziehung und
3.1.6 fächerübergreifende Konzeptionen) legen wir in den Abschlussklassen 9 und 10
besonderen Wert. Den Anforderungen in Betrieben und Unternehmen werden die von
uns entlassenen Schüler/innen aber nur gerecht, wenn sie über die entsprechenden
Basisqualifikationen verfügen:
• Vorstellung von der zukünftigen Arbeitswelt,
• grundlegende Beherrschung der deutschen Sprache in Wort und Schrift,
• Beherrschung einfacher Rechentechniken,
• grundlegende naturwissenschaftliche Kenntnisse,
• Kenntnis und Verständnis über die Grundlagen unserer Kultur,
• Grundkenntnisse in der englischen Sprache.
Deshalb ist auch in unseren schulinternen Stoffverteilungsplänen ein wesentlicher
Schwerpunkt unserer Arbeit das Üben, Wiederholen und Vertiefen.
Vier verpflichtende Schülerbetriebspraktika mit intensiver Vorbereitung stellen einen
Schwerpunkt bei Vorbereitung unserer Schüler/innen auf das Berufsleben dar. Diese
werden zeitlich und in ihrer grundsätzlichen Konzeption gestuft organisiert:
36
Schulprogramm der HS Altenhagen
• in Jahrgang 7: ein Tag, nach Möglichkeit individuell gesucht, in der
Regel mit einem Elternteil in dessen Betrieb,
• in Jahrgang 8: eine Woche, ebenfalls individuell gesucht, in der Regel
Betriebe im familiären Umfeld der Schüler/innen,
• in Jahrgang 9 und 10 (Typ A und B): drei Wochen, von der Schule in
Absprache mit den Klassenlehrer/innen organisiert nach den
Berufswünschen der Schüler/innen.
Von den Klassenlehrer/innen werden die Durchführung und Nachbereitung begleitet.
Darüber hinaus stehen mehrere Betriebserkundungen unter sozialen, technischen und
berufskundlichen Aspekten, Unterrichtsteilnahmen in den Berufsschulen und Teilnahme
an den Vorbereitungsveranstaltungen der weiterführenden Schulen, der SIHK und der
Unternehmerorganisationen, aber auch Internetrecherchen, die Einbeziehung von PC Anwendungen in den Klassenunterricht und die individuelle Nutzung des
Informatikraums bzw. der Computer der Schulsozialarbeit für die Erstellung von
Bewerbungsunterlagen auf dem Programm, um unseren Schülern/innen den Übergang
von der Schule in die Wirtschafts- und Arbeitswelt zu ebnen.
Eine weitere Form des Tagespraktikums ist der von der Landesregierung initiierte Girl’s
Day, der Mädchen an typische Männerberufe heranführen soll. Er wird örtlich von KNIPS
(Koordinationsstelle für neue Ideen und Projekte in Schulen) organisiert. Hier können
unsere Schülerinnen unbeobachtet und unkommentiert von den Jungs, ihre Fähigkeiten,
Stärken und Fertigkeiten in einem geschützten Raum, einer meist externen
Veranstaltung, erproben. Dies trägt maßgeblich zu ihrer freien und selbstbewussten
Entfaltung bei.
Im Rahmen des Wahlpflichtunterrichts bieten wir ein Projekt Ausbildungsplatzsuche
an.
Das Projekt gliedert sich vorwiegend in vier Phasen:
• Phase 1: realistische Selbsteinschätzungen der eigenen Fähigkeiten und
Schwächen,
• Phase 2: Finden von drei Berufen, die in Übereinstimmung mit den in Phase
1 gewonnenen Erkenntnissen stehen,
• Phase 3: Entwicklung einer Bewerbung, aus der die eigenen Fähigkeiten
hervorgehen,
• Phase 4: Suchen geeigneter Ausbildungsplätze.
Ziele des Projektes sind:
• Die Berufsfindung soll am Ende des 9. Schuljahres abgeschlossen sein.
• Die Schüler/innen sollen sich am Ende des 9. Schuljahres (spätestens
Anfang des 1O. Schuljahres) um geeignete Ausbildungsplätze bewerben.
Wesentlicher Bestandteil des Unterrichts in den 10. Klassen ist die Vermittlung
berufsbezogener
Schlüsselqualifikationen.
Tugenden
wie
Pünktlichkeit
und
Zuverlässigkeit alleine reichen heute nicht mehr aus. Zukunftsorientierte Ausbildung in
modernen Betrieben richtet sich nach einem erweiterten Kanon von
Schlüsselqualifikationen, in denen Teamfähigkeit, vernetztes Denken, Problem37
Schulprogramm der HS Altenhagen
lösungskompetenz, Handlungskompetenz und Konfliktkompetenz von wesentlicher
Bedeutung sind.
Partner- und Gruppenarbeit sind Unterrichtsform in vielen Klassen. Schüler/innen lernen,
auftretende Konflikte entweder zu vermeiden oder konstruktiv selbst zu lösen.
Zur Erfüllung dieser Aufgaben bedienen wir uns auch der Hilfe außerschulischer
Partner (vgl. 3.3 Öffnung von Schule). Während unsere Schule bzw. unsere
Schüler/innen vor allem durch finanzielle Hilfen und Einblicke in betriebliche Abläufe
sowie Anforderungen der Partner profitieren, bietet sich für die potentiellen
Ausbildungsbetriebe auf diese Weise die Möglichkeit, ihre Bedürfnisse und Erwartungen
zu artikulieren und vielleicht den einen oder anderen geeigneten Bewerber um einen
Ausbildungsplatz unter die Lupe zu nehmen. Vor allem aus diesen Gründen werden die
Bemühungen der Hauptschule Altenhagen, was Kopperationspartnerschaften mit
Betrieben angeht, weiter verstärkt werden.
4
Rahmenbedingungen der pädagogischen Arbeit
4.1
Organisation
Das Kollegium umfasst z.Zt. 32 Personen, davon 18 Damen und 14 Herren; zwei von
ihnen sind Lehramtsanwärter. Die Altersstruktur entspricht dem Landesdurchschnitt,
gesenkt durch 9 Neueinstellungen in den letzten 5 Jahren.
Die fachlichen Schwerpunkte im Kollegium sind breit gestreut, so dass es sowohl für
viele Unterrichtsfächer (Schule als Lernraum) als auch für viele erzieherische Aspekte
(Schule als Lebensraum) Experten gibt. Kollegen und Kolleginnen werfen - um im Bild
zu bleiben - ihre Fähigkeiten zum Wohle der Schülerschaft „in einen Topf“.
Unsere Grundsätze für den Einsatz der Lehrer/innen sind:
• Jede/r Klassenlehrer/in führt seine/ihre Klasse von Jahrgang 5 bis Jahrgang 10.
• Er/Sie hat eine(n) Stellvertreter/in.
• Der/Die Klassenlehrer/in unterrichtet nach Möglichkeit viele Fächer in der eigenen
Klasse.
• Möglichst wenige weitere Fachlehrer/innen kommen hinzu.
• Diese werden mit mehreren Fächern und nicht mit Einzelstunden oder
Einzelfächern eingesetzt.
• Unter dem Aspekt der Qualitätssicherung werden die E-Kurse und die Klasse 10 B
nicht fachfremd unterrichtet.
Diese Grundsätze finden ihren Niederschlag für die Gestaltung des Stundenplans unter
anderem dadurch, dass jede/r Klassenlehrer/in jeden Tag in seiner/ihrer Klasse
unterrichtet, möglichst auch in der ersten Stunde und Unterricht in Fachräumen als
Doppelstunde erteilt wird.
Abgesehen von den im Schulgesetz (SchulG), das 2005 in Kraft trat und in das unter
anderem die Regelungen des bis dahin geltenden Schulmitwirkungsgesetzes
eingegangen sind, beschriebenen Aufgaben der Schülervertretung werden an unserer
Schule folgende Tätigkeiten von der SV mit übernommen:
38
Schulprogramm der HS Altenhagen
• Vorbereitung und Durchführung von Festen (z. B. Weihnachtsfeier, Schuldisco,
Jahresabschlussfeier, Karnevalsfeier, Aufnahmefeier der Fünftklässler,
Sommerfest, Schulbasar etc.),
• Durchführung von Sportaktivitäten in den Pausen und nach Schulschluss,
• Aufruf und Durchführung von Spendensammlungen aus aktuellen Anlässen,
• Hilfe bei der Innenaufsicht,
• Übertragung erzieherischer Teilaufgaben an ältere Schüler/innen, etwa bei der
Mitgestaltung von Unterrichtsabschnitten und Übernahme von Teilaufsichten
u.a. im Sportunterricht,
• Streitschlichtung bei gelegentlichen Problemen unter Schülern/innen,
• inhaltliche Mitgestaltung der neuen Schulordnung (s. 2.1 Erziehung),
• Teilnahme an überregionalen SV - Sitzungen auf Stadt- und Bezirksebene.
Ein Zukunftsprojekt unserer SV soll die Integration der Fünftklässler und Seiteneinsteiger/innen werden. Mitglieder der SV sollen sich als Mentoren speziell unserer
Neuen annehmen.
Die HS Altenhagen bildet seit vielen Jahren Lehramtsanwärter/innen für die
Sekundarstufe I aus und stellt den Hochschulen und Studienseminaren des Landes
entsprechende Ausbildungs- und Praktikumsstellen zur Verfügung. Zur Zeit werden zwei
Lehramtsanwärter/innen mit den Fächerkombinationen Hauswirtschaft – Sport und
Erdkunde – Deutsch bei uns ausgebildet.
Die jungen Kollegen/Kolleginnen werden während ihrer Ausbildung von engagierten und
hilfsbereiten Fachlehrern/innen betreut. Seit der Einführung schulscharfer
Einstellungsverfahren achten wir bei den Bewerbern/innen besonders auch auf die
Bereitschaft und Fähigkeit zur Lehrerausbildung, die in der Regel die außerschulische
Arbeitszeit in nicht unerheblichem Umfang mit einbezieht, sodass Hilfen auch bei der
Unterrichtsvorbereitung und -planung offeriert werden können. Dies geschieht in
kontinuierlicher Kooperation mit anderen Ausbildungsinstitutionen, wobei von uns der
soziale und fachliche Einsatz der Auszubildenden unter der Prämisse der Vorrangigkeit
von Schule und ihren Schülern/innen erwartet wird.
Unser Ziel ist es, neuen und jungen Lehrern/innen, die über ihre fachlichen Qualitäten
hinaus die soziale Bereitschaft zur intensiven Auseinandersetzung mit den manchmal
auch schwierigen Lebenswelten junger Menschen besitzen, erfolgreiche Abschlüsse mit
zu vermitteln.
39
Begleitprogramm HS – ALTENHAGEN
Soll
Individuelles
Beratungsangebot
Unterrichtsvor- u.
nachbereitung z.T.
auch außerhalb d.
Schulzeit nach
Vereinbarung
AL stellt feste
Termine vor
AKO bietet (bei
Bedarf) ergänzende
Beratung an
Hilfen bei
Vorbereitung des
bedarfsdeckenden
Eigenunterrichts
Erlernen
kollegialer
Arbeits- u.
Beratungsformen
Angebote
Erlernen von
Verfahren der
Qualitätssicherung
regelmäßige Termine
Parallelarbeiten
mit AL, LAA's u. AKO
(Jahrgangsstufen u.
zur Besprechung
Schulformen) +
ausbildungsbedingter
Lernstandserhebungen
Probleme
Teilnahme der LAA's
an Konferenzen,
Projekttagen,
Exkursionen,
Klassenfahrten u.
deren Vorbereitung
Unterrichten
Freiarbeit
Erziehen
Beurteilen
Beraten
Verwalten /
Organisieren
Schule
Evaluieren
weiterentwickeln
schulinterne
Regelungen
zu
OrdnungsMaßnahmen
Notengebung u.
deren fachspezifische Aspekte
(z.B. Sport Hauptfächer)
Ausweitung auch
auf schriftliche
Unterrichtsplanung
(auch BU) u.
Hausarbeit
Klassen- u.
Jahrgangsstufenfahrten
Stadtteilarbeit
Überprüfen
der im
Schulprogramm
jeweils
gesetzten
Ziele u.a. in
Fach- u.
Lehrerkonferenzen
z.B. Förderempfehlungen,
Bemerkungen
zum Sozialverhalten
zusätzliche Vor- u.
Nachbesprechungen
Sportturniere u.
Sportfeste
Sponsoring
Interne und
externe
Evaluation
Minimalpläne
Projekttage /
Projektwoche
Streitschlichtung
Zus.arbeit mit u.a.
Arbeitsamt / SIHK –
Anforderungen v.
Industrie u. Wirtschaft
Pausenprogramme
Elternarbeit
Schulmeisterschaften
„EBA“-Angebote
Schulsozialpädagoge
Schulfeiern mit
Programm
Schulausstellung u.
„Tage der offenen
Tür“
Klassenbücher,
Daten / Listenführung
Zusammenarbeit
mit Betrieben (z.B.
Schüler besuchen
Eltern am
Arbeitsplatz / neue
Praktika in 7 und 8)
Kiosk, Caféteria
verwalten
Kiosk und Caféteria
13 plus
PC / Internet
40
Schulprogramm der HS Altenhagen
4.2
Fortbildung
Die letzten Untersuchungen, die sich mit dem Bildungssystem in Deutschland
beschäftigten (PISA, TIMMS und IGLU), haben erneut deutlich gemacht, dass eine
Weiterentwicklung bzw. Neuorientierung notwendig ist. Viele Ansätze werden diskutiert
und an den Schulen umgesetzt. Damit ein Konzept allerdings eine Chance auf
dauerhafte und grundlegende Umsetzung hat, muss es flächendeckend von allen
Lehrerinnen und Lehrern einer Schule akzeptiert und angewandt werden. Voraussetzung
hierfür ist, dass alle Kolleginnen und Kollegen auf einem gemeinsamen Kenntnisstand
sind. Deshalb soll die Lehrerfortbildung lang- und mittelfristig geplant und mit dem
Schulprogramm abgestimmt werden.
Auf diesem Hintergrund ergeben sich zwei wesentliche Standbeine der Lehrerfortbildung
an der HS Altenhagen:
die kollegiumsinterne Form (KiF) und
die individuellen, fachbezogenen Fortbildungen.
Die kollegiumsinternen Fortbildungen, an denen das gesamte Kollegium teilnimmt und
die bisher meist ganztägig mit eigenen und externen Moderatoren durchgeführt wurden,
hatten in der Regel allgemeinpädagogische Inhalte zum Thema. So ging es in den
Vorjahren um den „Haus des Lernens“- Ansatz, den der Pädagoge Heinz Klippert
entwickelt hat. Dabei wurden unter anderem die Methodenkompetenz der Kolleginnen
und Kollegen erweitert, um damit den Unterricht abwechslungsreicher zu gestalten. Im
letzten Jahr wurde dieser Ansatz durch das Konzept der Realschule Enger erweitert.
Dieses Konzept rückt die Lernkompetenzen der Schülerinnen und Schüler in den
Mittelpunkt. Erste Bausteine dieses Konzeptes wurden bereits in diesem Schuljahr am
„anderen Montag“ eingeübt (vgl. 3.1.6 Fächerübergreifende Konzepte).
Darüber hinaus gibt es Fortbildungsbedarf in einzelnen, fachspezifischen
Zusammenhängen. So gibt es individuelle Bedarfe, was den Erwerb von
Zusatzqualifikationen oder fachdidaktische Neuentwicklungen angeht. Solche
Fortbildungen betreffen nur einzelne Kolleginnen und Kollegen und werden deshalb
auch nur von Einzelnen oder kleinen Gruppen wahrgenommen und abgerufen. Die
Ergebnisse solcher Fortbildungen werden dann häufig in Fachkonferenzen
angesprochen, wo die Teilnehmer als Multiplikatoren auftreten, d.h. ihr neues Wissen an
die anderen Fachkollegen weitergeben.
4.3
Elternarbeit
Über die übliche Mitwirkung in den schulischen Gremien Klassenpflegschaft,
Schulpflegschaft und Schulkonferenz haben die Eltern kontinuierlich die Möglichkeit
Beratung in Anspruch zu nehmen bzw. einzufordern oder aktiv mit den Lehrern/innen
zusammen zu arbeiten. Sie können teilnehmen an:
Klassenfahrten,
Sportveranstaltungen,
Tagesexkursionen,
Martins- und Weihnachtsmärkten,
Schulfesten und -feiern,
41
Schulprogramm der HS Altenhagen
Projektwochen,
Theaterbesuchen und
Fördervereinsveranstaltungen.
4.4
Evaluation
Spätestens seit Erscheinen der PISA Studie wird nicht nur innerfachlich über
Qualitätssicherung und Evaluation diskutiert, Qualitätssicherung ist zum politischen
Thema geworden.
Die Hauptschule Altenhagen trägt unter anderem durch die Teilnahme am Sinus Projekt
und an den Lernstandserhebungen zur Qualitätssicherung bei. Formen interner
Evaluation wie Schülerfeedback zum Unterricht, systematische Selbstreflexion des
eigenen Unterrichts sowie die Durchführung von Parallelarbeiten nicht nur in Klasse 7
und 10 gehören zum Repertoire der meisten Lehrkräfte. In den vergangenen
Schuljahren hat sich gezeigt, dass Evaluation ‚im stillen Kämmerlein’ nicht oder nur sehr
eingeschränkt möglich ist. Evaluation fordert Kommunikation, Austausch, Kooperation
auch mit Instanzen, denen man im Schulalltag vor allem aus Zeitgründen mitunter aus
dem Weg geht.
Aus diesem Grunde hat sich die Schule im Laufe des Schuljahres 2003/04 auf eine
entsprechende Anfrage der Schulaufsicht hin bereit gefunden, das Sprachförderkonzept
für die Jahrgänge 5/6 (siehe 3.2 Projektbeteiligungen) durch ein externes Team
evaluieren zu lassen. Das Evaluationsteam bestand aus dem Moderatorenteam der
„Hagener Schulreform“, einer Dezernentin des Dezernates 42 der Bezirksregierung
Arnsberg und einem Vertreter des Schulamtes für die Stadt Hagen. Die Ergebnisse der
am 04.11.04 durchgeführten Evaluation bilden die Grundlage für die Weiterentwicklung
des Diagnoseinstrumentes „Werkstatt Kunterbunt“. Die Lernprozessbeobachtung sowie
die Möglichkeit, Lernwege individuell zu wählen, sollen nun stärker in den Mittelpunkt
gerückt werden.
Im zweiten Halbjahr des Schuljahres 2004/05 arbeiteten der Schulleiter der HSA, eine
Kollegin sowie der Schulsozialarbeiter in einem Team, das die Evaluation von
„präventiven Maßnahmen zur Vermeidung von Schulversagen“ einer anderen Hagener
Hauptschule zur Aufgabe hatte. Diese Tätigkeit unterstützte die Weiterentwicklung von
Fähigkeiten im Bereich Evaluation und machte erneut deutlich, wie wichtig diese
Aufgabe für die Qualitätssicherung von Schule ist. Aus diesem Grund ist Evaluation auch
weiterhin ein wichtiges Thema an der HSA: Zurzeit wird die Arbeit des
Schulsozialarbeiters intern evaluiert, für das Schuljahr 2006/07 ist eine Evaluation der
Arbeit der Steuergruppe geplant.
5
Mittelfristige Ziele
5.1
Reflexive Koedukation
Der bisher im Schulprogramm verankerte Schwerpunkt der reflexiven Koedukation ist im
Laufe der letzten Jahre etwas aus dem zentralen Blickpunkt geraten. Dies liegt vor Allem
daran, dass solche Projekte oft einzelne Personen benötigen, die diese im Blick behalten
42
Schulprogramm der HS Altenhagen
und vorantreiben. Das ist im Fall der reflexiven Koedukation insofern nicht mehr der
Fall, als die „Motoren“ dieser Zielsetzung inzwischen nicht mehr bzw. zurzeit nicht an
unserer Schule arbeiten.
5.2
Lernkompetenzen
Das Spiralcurriculum „Lernen lernen“ ist aufgrund der geänderten Vorgaben
(Ausrichtung der Lehrtätigkeit an Kompetenzfeldern) weiterentwickelt worden, der
Lehrgang „Soziales Training“ mit dem Konzept „Lernkompetenzen“ der RS Enger in ein
neues Erprobungsstadium überführt worden, das im laufenden Schuljahr vor allem in
projektartigen „Anderen Schultagen“ (vgl. 3.1.6 Fächerübergreifende Konzepte) zum
Tragen kommt.
6
Nachwort
Wie in diesem Schulprogramm ersichtlich, ist unsere Schule mehr als nur eine
Lehranstalt, in der den heutigen Schülern/innen Unterrichtsstoff vermittelt wird. Über
außergewöhnliche und vielfältige Veranstaltungen wie Schulfeste, Projektwochen,
originelle Weihnachtsmärkte, Teilnahme an Modellversuchen zur Erprobung neuer
Unterrichtsformen, Praktikumsausstellungen, Teilnahme am ZEUS - Projekt, die Gestaltung von Kunstwerken sowie sportliche Aktivitäten informiert die Presse die
Öffentlichkeit und stärkt dadurch das Ansehen unserer Schule bzw. der Schulform
Hauptschule. Dies ist für unsere Schule deshalb wichtig, weil der Stadtteil Altenhagen zu
einem Bereich mit besonderem Erneuerungsbedarf zählt und wir, mitten darin, nicht
unbeteiligt zusehen wollen. Schließlich sollen sich die Schüler/innen auch über die
schulischen und außerschulischen Veranstaltungen mit ihrem Stadtteil identifizieren und
sich dafür einsetzen.
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