Schulprogramm - Hauptschule Altenhagen
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Schulprogramm - Hauptschule Altenhagen
Schulprogramm überarbeitete Neufassung 2005 Schulprogramm der HS Altenhagen Inhalt 0 Vorwort ............................................................................................... 3 1 Geschichte unserer Schule .................................................................... 4 2 Grundlagen der pädagogischen Arbeit.................................................... 6 2.1 Erziehung ............................................................................................ 6 2.2 Friedenserziehung ................................................................................ 6 2.3 Klassenlehrerprinzip.............................................................................. 7 2.4 Schulleben........................................................................................... 8 2.5 Schulsozialarbeit ................................................................................ 14 3 Handlungsbereiche der pädagogischen Arbeit ....................................... 17 3.1 Unterricht .......................................................................................... 17 3.2 Projektbeteiligungen........................................................................... 22 3.3 Öffnung von Schule ............................................................................ 29 3.4 Übergänge......................................................................................... 36 4 Rahmenbedingungen der pädagogischen Arbeit.................................... 38 4.1 Organisation ...................................................................................... 38 4.2 Fortbildung ........................................................................................ 41 4.3 Elternarbeit........................................................................................ 41 4.4 Evaluation ......................................................................................... 42 5 6 2 Mittelfristige Ziele............................................................................... 42 5.1 Reflexive Koedukation ........................................................................ 42 5.2 Lernkompetenzen............................................................................... 43 Nachwort........................................................................................... 43 Schulprogramm der HS Altenhagen 0 Vorwort „Alles in einen Topf und umrühren“ ist der Titel einer gemeinsamen Kunstarbeit der Jahrgangsstufen 9 und 10, die den Eingangsbereich des Schulgebäudes ziert. Der Titel drückt - zugegeben etwas salopp - aus, was das Kernziel unserer schulischen Arbeit ist: In der Vielfalt die Individualität entwickeln. Daran arbeiten wir im Schuljahr 2005/2006 mit 181 Mädchen und 201 Jungen unserer Schule, deren individuelle Schicksale unsere Arbeit prägen. 5 Jungen und 5 Mädchen kommen aus Polen und Russland und haben Aussiedlerstatus, 107 Mädchen und 133 Jungen sind ausländischer Herkunft aus einer Fülle von Geburtsländern: Türkei, Italien, Spanien, Griechenland, Albanien, Kroatien, Bosnien-Herzegowina, Mazedonien, Jugoslawien, Sri Lanka, Marokko, Kosovo, Libanon, Tunesien, Iran, Paraguay, Polen, Litauen, Russland, Nigeria, Syrien, Portugal, Ukraine oder Afghanistan. Hinzu kommen regelmäßig Schülerinnen und Schüler aus anderen Schulformen - vor allem der Realschule, manchmal auch von Gymnasien oder Gesamtschulen - die in ihrer alten Schule oft Misserfolgserlebnisse hatten und deshalb meist nach der Erprobungsstufe die Schulform wechseln. Für die Klassen ergibt sich so immer wieder die Notwendigkeit neu eine Gemeinschaft zu entwickeln und zugleich die Persönlichkeitsentfaltung des Einzelnen zu fördern. Die unterschiedlichen familiären Situationen sind in der Regel wie folgt strukturiert: Es überwiegen konventionelle Eltern-Kind-Beziehungen in den Familien ausländischer Herkunft, während bei deutschen Kindern häufig Alleinerziehende zu finden sind. Benachteiligte Wohngebiete mit den sozialen Brennpunkten Alleestraße, Eckesey, Loxbaum oder Bahnhof gehören ebenso zum Einzugsgebiet der Schule wie das gutbürgerliche Ischeland-Viertel (ausschließlich Einfamilien- und Reihenhäuser) und der Stadtteilkern Altenhagen (Mehrfamilienhäuser in dichter Bebauung), den Carlo Ross in seinem im Dritten Reich spielenden Buch „Steine reden nicht“ als „Arme-Leute-Viertel“ bezeichnet und der heute im Förderprogramm des Landes als „Stadtteil mit besonderem Erneuerungsbedarf“ ausgewiesen wird. Es ist also eine bunte Gesellschaft, die sich hier versammelt, eine Gesellschaft, die durchaus sozialen Sprengstoff in sich trägt, die aber dank der hier geleisteten Erziehungsarbeit zusammengewachsen ist zu einer friedlichen Gemeinschaft in einer vergleichsweise konfliktarmen Schule. Diese verhilft den ihr anvertrauten Kindern mit ihren z.T. schweren Lebensbedingungen zu einer Bildung und Erziehung, die sie gemäß den Richtlinien für die Hauptschule in NRW befähigt zur Gestaltung ihres persönlichen Lebens und der Mitgestaltung sozialer Beziehungen, zu einer verantwortlichen Tätigkeit in der Berufs- und Arbeitswelt, zur Teilhabe an der kulturellen Welt, zur Auseinandersetzung mit grundlegenden Sinnfragen menschlicher Existenz und zur Mitbestimmung und Mitverantwortung in Gesellschaft und Politik. 3 Schulprogramm der HS Altenhagen 1 Geschichte unserer Schule Zu Beginn des Schuljahres 2002/2003 feierte die Hauptschule Altenhagen das 90jährige Schuljubiläum in Form einer Projektwoche. Die Schule wurde am 16.04.1912 unter dem Namen "Hallenschule" eingeweiht, nachdem infolge steigender Schülerzahlen ein Schulneubau für Altenhagen dringend notwendig geworden war. Zunächst waren hier die katholische Schule mit 7 Klassen und das Volksschullehrerinnenseminar untergebracht. Nachdem im Jahre 1916 ein Anbau fertig gestellt war, konnten auch evangelische Schüler im Gebäude unterrichtet werden. Im Jahre 1932 wurde das Lehrerinnenseminar aufgelöst, und die Realschule Altenhagen zog in den frei gewordenen Gebäudeteil. Nach der Machtergreifung durch die NSDAP 1933 wurden die beiden konfessionellen Schulen zur Gemeinschaftsschule umgewandelt und "Herbert - Norkus - Schule" (= von Kommunisten ermordeter Hitlerjunge) genannt. Alle jüdischen Kinder waren sofort vom Schulbesuch ausgeschlossen. Während des Krieges wurde das Haus zeitweise mit Truppen belegt, es soll auch Notlazarett gewesen sein. Bei den letzten Bombenangriffen wurde das Dachgeschoss durch eine Brandbombe getroffen, später notdürftig wieder aufgebaut. Ab 1948 konnte das Schulgebäude wieder für Unterricht genutzt werden. Es erhielt wieder den ursprünglichen Namen. Als 1968 die Hauptschulen gegründet wurden, benannte man die "Hallenschule" in "Hauptschule Altenhagen - Süd" um. An 4 Schulprogramm der HS Altenhagen der Stadionstraße entstand die "Hauptschule Altenhagen - Nord". Von 1948 an waren bis in die 80er Jahre im heutigen Gebäude auch die Pestalozzi- und Funcke-Schule untergebracht. Nach dem Auszug 1988/89 entstanden durch Umbauarbeiten neue Fachräume für Physik, Chemie und Biologie. Die zunächst nur verwaltungstechnische Zusammenlegung der beiden Altenhagener Hauptschulen zu einer "Hauptschule Altenhagen" im Jahre 1986 wurde am 22.08.1988 auch räumlich vollzogen. Im Sommer 2003 wurde das Schulgebäude den Brandschutzvorschriften entsprechend umgebaut. Dazu gehörten umfangreiche Glaserarbeiten, der Einbau von Brandschutztüren, zusätzliche Mauerdurchbrüche für zweite Fluchtwege aus Fachräumen und Fluchtwegtüren an den Ausgängen sowie Brandmeldeeinrichtungen. In der Folgezeit erhielt das Schulgebäude einen helleren, freundlicheren Anstrich. Zwei der Klassenräume wurden allerdings aus Gründen des Denkmalschutzes in den jeweiligen Originalfarben neu gestrichen. Im Jahr 2005 wurde das marode Nachkriegsdach in monatelanger Arbeit durch ein neues ersetzt. Abgesehen von Modernisierungsmaßnahmen am Schulgebäude selbst wurde auch der Außenbereich stark verändert. So gibt es heute einen modernen Schulhof mit Basketballfeld, Fußballplatz, Tischtennisplatten, Laufbahn und eine moderne Dreifach Großsporthalle. Der alte "untere" Schulhof ist heute teilweise das Areal des Schulgartens. Im Rahmen der Stadtteilsanierung Altenhagen wurden die Außenflächen vor wenigen Jahren attraktiver gestaltet. Im Schulgartenbereich wurde Versiegelung aufgebrochen und durch Grün mit Obstbäumen ersetzt, eine Freiluftklasse wurde gebaut. Ein anderer Teil des unteren Schulhofes steht momentan leihweise den Zehntklässlern der Realschule als Pausenhof zur Verfügung. Berühmte Schüler der Hallenschule waren der verstorbene Paderborner Erzbischof Kardinal Joh. J. Degenhardt und der Schriftsteller Carlo Ross (+ 12.8.2004). Dessen jüdische Abstammung blieb damals unentdeckt, so dass er – sein Name war Karl-Otto Müller - regulär nach der 8. Klasse entlassen wurde, was Entlassunterlagen heute noch belegen. Sein Buch „ ...aber Steine reden nicht“, in dem er seine Kindheit und Jugend in der Straße „Zur Stiege“ und in der Hallenschule beschreibt, gehört quasi zur Pflichtlektüre. 5 Schulprogramm der HS Altenhagen 2 Grundlagen der pädagogischen Arbeit 2.1 Erziehung Bildung und Erziehung gehen in unserer Schule deutlich Hand in Hand. Schule als Lernraum und Schule als Lebensraum sind untrennbar miteinander verzahnt. Dass sich im praktischen Alltag beide Bereiche fortwährend miteinander verbinden, macht auch dieses Schulprogramm deutlich. Es stellt den Konsens über die angestrebten Erziehungsziele im Kollegium dar. Insofern bietet es für die Schüler/innen einen verlässlichen Rahmen, für die Lehrer/innen eine ebenso verlässlich praktizierte und Verhaltenssicherheit gewährende Kollegialität. Unsere Ziele im Bereich der persönlichen Kompetenzen sind: - Kreativität und Selbstständigkeit, - Selbstbewusstsein, - Flexibilität, - Fähigkeit zur Kritik und Selbstkritik, - Konzentrationsfähigkeit, - Verantwortungsbewusstsein, - Lern- und Leistungsbereitschaft, - Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit, - Ausdauer und Durchhaltevermögen, - Bereitschaft zur Übernahme von Pflichten, - Sorgfalt und Gewissenhaftigkeit. Unsere Ziele im Bereich der sozialen Kompetenzen sind: - Toleranz und Solidarität, - Integrationsbereitschaft, - Konfliktfähigkeit, - Teamfähigkeit, - Kooperations- und Hilfsbereitschaft, - Rücksichtnahme und Höflichkeit, - Friedfertigkeit. 2.2 Friedenserziehung Obwohl unsere Schüler/innen - wie im Vorwort beschrieben - aus unterschiedlichsten Kulturkreisen und viele aus Krisen- und Konfliktgebieten kommen, und daher unterschiedlich stark oder schwach ausgeprägte Gewalterfahrung und -bereitschaft mitbringen, gilt die Hauptschule Altenhagen als besonders friedlich. Für das friedliche Miteinander in unserer Schule ist zunächst der klare Konsens über die Ablehnung jeglicher Form von Gewalt Voraussetzung. Präventive Maßnahmen haben bei uns Vorrang vor reaktiven Maßnahmen. Unterstützung erfährt dieser Ansatz seit September 2003 durch die Einführung der Schulsozialarbeit an Hauptschulen. Wir arbeiten präventiv durch die Auswahl von Unterrichtsinhalten, besonders in den Fächern Deutsch, Geschichte/Politik und Religion. Konkrete Pausenangebote (Sportgeräteausgabe, Schülerbücherei), die ansprechende Gestaltung der Flure und 6 Schulprogramm der HS Altenhagen Klassenräume, Sportangebote im Außenbereich, ritualisierte Feste und Feiern, die außerschulische Beteiligung an Friedensprojekten sowie das Eingehen auf die Bedürfnisse der Kinder zum Beispiel durch den Schulshop und den offenen Anfang fördern das friedliche Miteinander und die freundlichen Umgangsformen. „Wehret den Anfängen“ wird von uns also in die Tat umgesetzt, wenn es sein muss aber auch mit Ordnungsmaßnahmen gemäß den Vorgaben des Schulgesetzes. Diese verbinden wir jedoch - wenn irgend möglich - mit einer Auflage zum sozialen Ausgleich des Fehlverhaltens. Gewaltfreie Konfliktbewältigung wird bei uns auch durch Streitschlichter trainiert und praktiziert, vorbildliche Streitschlichtungsstrategien werden positiv verstärkt. In der von Lehrern/innen und Schülern/innen gemeinsam erstellten Schulordnung sind die für alle verbindlichen Regeln des täglichen Miteinanders und des Verhaltens auf dem Schulgelände aufgelistet. Sie werden weitgehend akzeptiert und umgesetzt. Die Aufsicht beispielsweise wird von Lehrern/innen und SV-Schülern/innen gewissenhaft und sorgfältig ausgeübt, so dass sich die Kinder und Jugendlichen jederzeit nicht nur beaufsichtigt sondern auch beschützt fühlen. 2.3 Klassenlehrerprinzip In den Jahrgängen 5 und 6 wird der Großteil des Unterrichts von zwei Klassenlehrer/innen abgedeckt. Hierbei ist ein Teil der Unterrichtsstunden einer Klasse doppelt besetzt. Dieses Teamteaching erfolgt möglichst durch eine männliche und eine weibliche Lehrkraft. Ebenso wird darauf geachtet, nach Möglichkeit eine erfahrene Lehrkraft einer jungen Lehrkraft zu zu ordnen, also Bewährtes mit neuen Impulsen zu mischen. Das so praktizierte Teamteaching ermöglicht zum einen eine bessere Förderung durch intensivere Betreuung und zum anderen ein verbessertes soziales Lernen. Ebenso haben die Schüler/innen im Bedarfsfall einen geschlechterspezifischen Ansprechpartner und können eine bessere Vertrauensbasis aufbauen. Größere Projekte sind leichter zu realisieren, ebenso sind im Team Absprachen und die Organisation der Leitung der Klasse effektiver zu koordinieren. In den höheren Jahrgängen erteilt ein(e) Klassenlehrer/in dann weiterhin möglichst viel Unterricht in der eigenen Klasse. Daneben werden wenige Fachlehrer/innen eingesetzt, so dass die Anzahl der Bezugspersonen für unsere Schüler/innen überschaubar bleibt. Dies fördert die Verlässlichkeit der persönlichen Beziehungen. Damit haben die Klassenlehrer/innen ein hohes Maß an Verantwortung sowohl für die erzieherische Dimension der Unterrichtsinhalte als auch für eine angemessene Berücksichtigung der sozialen Kontexte, d. h. für die beständige Einbindung der Erziehungsberechtigten in die Persönlichkeitsbildung ihres Kindes. (s. auch: 4.3 Elternarbeit) Verantwortlich sind die Klassenlehrer/innen für die Klassenraumgestaltung und für die Schaffung einer auch äußerlich ansprechenden Lernumgebung. 7 Schulprogramm der HS Altenhagen Dazu gehören im Klassenraum die optisch - ästhetische Ausstattung (Farbgebung, Gruppen- und Einzelfotos, aktuelle Exponate aus dem Kunst-, Werk-, und Töpferunterricht, Blumen und Dekorationen ...) und die lerngegenstandsbezogene Gestaltung (Zeitleisten, Schautafeln, Wandtapeten, Klassenbücherei, Nachschlagewerke und mehrere Computerarbeitsplätze). Durch die gemeinschaftliche Gestaltung des Klassenraums durch Lernende und Lehrende werden die selbstständige Auseinandersetzung mit den Unterrichtsgegenständen, positive Lernhaltungen und die Identifikation des Einzelnen mit seiner Klasse gefördert. Indem auch die erbrachten Leistungen auf diese Weise dokumentiert werden, werden das Selbstwertgefühl und das Selbstbewusstsein der Schüler/innen gestärkt. Die Gestaltung des Klassenraums ist auch Instrument sozialen Lernens, weil sie mit Aufgaben und Pflichten gegenüber der Klassengemeinschaft (Klassendienste) verbunden ist. Eine verbindliche Erarbeitung und Einhaltung von Klassendiensten und Klassenregeln gewährleistet einen Orientierungsrahmen und trägt zugleich wesentlich zur gestuften Strukturierung des Schulbetriebes bei. Klassendienste und Klassenregeln umfassen: - freundlichen Umgang mit Mitschülern/innen und Lehrern/innen, - kontrollierbare Rückmeldungen vom Elternhaus (z.B. Unterschriften unter Hefte 2.4 und Mitteilungen, Telefonate), Verhaltensregeln in den Sozialformen Gruppenarbeit und Partnerarbeit, Ordnungsdienste, Pflegedienste, Blumendienste. Schulleben Wir gestalten unsere Schule als Identifikationsort für Lehrer/innen und Schüler/innen, um das Wohlbefinden innerhalb des Lebensraums „Schule“ zu erhöhen. Folgende Voraussetzungen für die Gestaltung eines angenehmen Schulklimas sind bereits vorhanden: zwischen Lehrern/innen und Lehrern/innen: - rasche Integration neuer Lehrkräfte, - reger Informationsaustausch, - Teamfähigkeit, - kollegiale Wahrnehmung von Organisationsaufgaben, - Offenheit für Initiativen, - gegenseitige Hilfe und Wertschätzung; zwischen Lehrern/innen und Schülern/innen: - Unterrichten und Erziehen als Einheit, - Kenntnis der sozialen Kompetenzen der Schüler/innen, - Umsetzen von Ideen und Vorschlägen der Schüler/innen, - Stärkung der Selbstständigkeit und Eigenverantwortung der Schüler/innen; 8 Schulprogramm der HS Altenhagen zwischen Schülern/innen und Schülern/innen: - freundschaftliche Gesprächsbereitschaft, - Offenheit und Herzlichkeit, - rasche Integration neuer Mitschüler/innen, - reger Informationsaustausch, - gegenseitige Hilfe und Wertschätzung. Auf diese Voraussetzungen aufbauend lassen sich bereits bestehende Rituale und Traditionen des Schullebens fortlaufend umsetzen bzw. neu beleben: - Klassen- und Jahrgangsstufenfahrten, - Schulfeste und -feiern, - Einschulungs- und Entlassfeiern, - Projekttage und -wochen (s. 3.1 Unterricht), - außerschulisches soziales Engagement im Stadtteil Altenhagen, - Gottesdienste, - Schulchor/Schulband, - Pausenangebote. Im Schuljahr 2004/05 konnte die Schülerbücherei unserer Schule eröffnet werden. Möglich wurde das durch externe Spenden – vor allem der Grundschule ErwinHegemann, die uns Bücher zur Verfügung stellte, die für ihre Schüler/innen nicht geeignet sind. Außerdem haben die Bezirksvertretung Altenhagen und private Spender die Einrichtung unterstützt. In jeder ersten Pause ist die Bücherei, die von zwei Schülern der achten Klasse betreut wird, für interessierte Schüler/innen geöffnet. Diese können sich dort mit Lesestoff versorgen oder sich zum gemütlichen Plausch auf einem der Sofas niederlassen. Zurzeit befinden sich gut 1200 Bücher im Bestand. Schulwanderungen und Schulfahrten führten wir in der Vergangenheit sowohl einals auch mehrtägig durch. Je nach Jahrgang und Zielsetzung wurden die Ziele mit den Schülern/innen und Eltern gemeinsam festgelegt. Gleichbedeutend nebeneinander standen Fahrten in eher ländliche und mehr städtische Gebiete wie Waldmannshausen, Brilon, Nordenham, Tossens, Schleswig, Hamburg, München, aber auch ins Ausland wie die Niederlande, Italien, Österreich, England oder Frankreich. Momentan allerdings finden solche Fahrten immer seltener statt, was vor allem an höheren finanziellen Belastungen und gleichzeitig sinkenden Einkommen der Elternhäuser liegt. Um unseren Schülern/innen trotz sozial erschwerter Existenzbedingungen und angesichts eines infrastrukturell großstädtischen Lebensumfeldes das Erlebnis unmittelbarer Naturerfahrung zu ermöglichen, sie dabei zugleich auch sportlich aktiv sein zu lassen, wurde im Januar 2005 die Idee einer Schneesportschulwoche erstmalig praktisch umgesetzt. Es sollten die hervorragenden Möglichkeiten und Chancen des Lernorts „Hochalpines Gelände“ genutzt werden. Eingebunden in unser Gesamtkonzept für Schulwanderungen/Schulfahrten wurde diese erste Schneesportschulwoche geplant und durchgeführt. Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 7 bis 10 nahmen daran teil. 9 Schulprogramm der HS Altenhagen Nach halbjähriger vorbereitender Skigymnastik lernten die Anfänger in Nauders am Reschenpass Grundlagen des Skifahrens unter Beachtung der FIS Regeln. Geologische Erkundungen und erlebnispädagogische Aktivitäten ergänzten das sportliche Programm. Das Gemeinschaftsempfinden wurde durch abendliche Gruppenaktivitäten zusätzlich gefördert. Ein schulöffentlich mehrfach vorgeführtes Video zeigt, mit wie viel Spaß und Lernerfolg Schüler und Lehrer bei der Sache waren. Auch aus diesem Grund ist geplant, die Schneesportschulwoche in den nächsten Jahren für die Jahrgangsstufen 7 und 8 fest zu installieren. Das alljährlich zu Karneval veranstaltete Kostüm- und Tanzfest ist ein inzwischen fester Bestandteil des Schullebens. Nachmittags von 15.30 - 17.30 Uhr feiern die Klassen 5 - 7, abends von 18.00 - 21.00 Uhr die Klassen 8 - 10. Abgesehen von reinen Tanz- und Discophasen gibt es immer ein Rahmenprogramm, das den Schülern/innen die Möglichkeit bietet, ihre unterschiedlichen Talente zu präsentieren. Sämtliche Aktivitäten werden durch die schuleigene Ton- und Lichtanlage technisch unterstützt und auf einer extra aufgebauten Bühne dargeboten. Der Jugendstilbau unserer Schule bietet das Ambiente für außergewöhnliche Aktivitäten, wie z.B. den Altenhagener Martinsmarkt, der erstmals im November 1999 stattfand. Circa dreißig verschiedene Aussteller und Künstler beteiligen sich seitdem jährlich an diesem Hobby-, Kunst- und Creativmarkt. Die Besucher sind regelmäßig begeistert von der stimmungsvoll dekorierten Schule und erleben unter anderem jeweils den Auftritt außerschulischer Gruppen oder Chöre. Der Erfolg dieser Veranstaltung und die durchweg positive Reaktion der Presse lieferten die Idee, diese Gebäudepotentiale noch mehr zu nutzen. Angedacht sind z.B. Konzertaufführungen kleiner und mittlerer Ensembles. Während der Adventszeit zeigt sich die Halle von ihrer schönsten Seite: - Ein riesiger Weihnachtsbaum wird von Schülern/innen geschmückt. - Krippenfiguren werden im Stroh aufgestellt. Ein Fallschirm überspannt die gesamte Halle als mit Lichterketten versehener Sternenhimmel. - Hunderte von selbst gebastelten Sternen verzieren Säulen und Geländer. Frühmorgens betreten Schüler/innen und Lehrer/innen so ein sehr heimeliges und vorweihnachtlich festliches Schulgebäude, das zu Aktivitäten wie Adventssingen und Nikolausbesuchen die passende Kulisse bietet. Am letzten Schultag findet eine große Weihnachtsfeier statt. Schüler/innen der Klassen 5 bis 7 tragen Lieder, Gedichte und Geschichten vor. Die „Tonkonserve“ bleibt bei dieser Feier weitgehend außen vor, so dass die Schüler/innen die Freude erfahren können, sich selbst zu präsentieren, zu singen oder vorzutragen. Neben dem Reiz, sich einmal vor einem großen Publikum zu „beweisen“, steht noch etwas Anderes bei diesem Fest im Mittelpunkt - die Anregung zum Nachdenken und zur Besinnung. Außerdem soll christliches Gedankengut sichtbar einer multikulturellen Schulgemeinschaft nahe gebracht werden. 10 Schulprogramm der HS Altenhagen Vor der Aufnahme der Fünftklässler besteht eine regelmäßige Kontaktpflege mit den abgebenden Grundschulen. Bereits vor Weihnachten werden die 4. Schuljahre zu Unterrichtsbesuchen eingeladen. Sie nehmen dabei nicht nur an ausgewählten Unterrichtsstunden teil, sondern werden auch von Schülern/innen der Jahrgangsstufe 8 durch die Schulgebäude (Schule, Fachräume, Sporthallen, Küche) geführt. Gegenbesuche in den Grundschulen durch die aufnehmenden Klassenlehrer/innen 5 finden gegen Ende des Schuljahres statt. Dabei erleben die Klassenlehrer/innen ihre zukünftigen Schüler/innen im dortigen Unterricht und lernen diese erstmalig persönlich kennen. Nachdem dann kurz vor den Sommerferien die einzelnen Klassen nach einem differenzierten und gleichberechtigten Auswahlmodus durch alle beteiligten Klassenlehrer/innen gemeinsam zusammengestellt worden sind, stellen sich die Klassenlehrer/innen in individuellen Anschreiben noch während der Sommerferien bei jedem/jeder Schüler/in vor. Wir begrüßen die neuen Mitschüler/innen am ersten Tag nach den großen Ferien in einer kleinen Feierstunde in der Halle. Die Begrüßungsfeier wird von den Schülern/innen und Lehrern/innen der vorhergehenden 5. Schuljahre gestaltet und ausgerichtet. Musikalische Darbietungen verschiedener Klassen und AGs runden die Veranstaltungen ab. Anschließend lernen die Schüler zum ersten Mal ihre neue Lernumgebung in Begleitung ihrer Eltern kennen. In der jetzt folgenden Unterrichtswoche gibt es noch keinen Fachunterricht, sondern die Kinder werden ausschließlich von ihrem Klassenlehrerteam betreut. Dies erleichtert einmal den Übergang von der Grundschule, zum Anderen fördert es das gegenseitige Kennen lernen und die Bildung einer Klassengemeinschaft. Außerdem ermöglicht eine detaillierte Gebäudeerkundung den Kindern eine rasche Orientierung in ihrem neuen Lernumfeld. Vom ersten Tag an sollen die Schüler/innen fühlen, dass sie herzlich aufgenommen sind. Durch all diese Maßnahmen wollen wir erreichen, dass sich die „Neuen“ möglichst schnell mit ihrer Situation an einer neuen Schule identifizieren. Schulgottesdienste sind vor dem Hintergrund einer ökumenischen Organisation selbstverständlich für Schüler/innen aller Glaubensgemeinschaften geöffnet. Als Raum für die Gottesdienstfeiern dienen uns die Kapelle des benachbarten JosephKrankenhauses sowie die evangelische Markus- und die katholische St. Joseph Kirche. Von besonderer Bedeutung sind die Schuljahres-Anfangsgottesdienste für die fünften Klassen. Sie sind für die Schüler/innen eine weitere Möglichkeit, Schule nicht nur als einen Ort des Lernens, sondern auch als einen Ort der Zusammengehörigkeit zu erfahren. Einer der letzten Gottesdienste mit dem Titel „Auf zu neuen Ufern“ knüpfte an die Situation der neuen Schüler/innen an und befasste sich mit den Ängsten und Hoffnungen an der neuen Schule. Bei diesen ökumenischen Gottesdiensten spielt die Zusammenarbeit unserer Schüler/innen, der Religionslehrer/innen und der evangelischen und katholischen Pfarrer der hiesigen Gemeindebezirke eine große Rolle. Ohne das gemeinsame Zutun aller hätten bisherige Veranstaltungen nicht so erfolgreich stattfinden können. 11 Schulprogramm der HS Altenhagen Die offizielle Zeugnisausgabe findet im Rahmen einer Entlassfeier statt. Lange vor Ende ihrer Schulzeit bereiten die Entlassklassen fakultativ in unterschiedlichsten Formen ihre persönliche Rückschau auf die absolvierte Schulzeit vor, manche Klassen veröffentlichen eine Zeitung, in der sie die lustigsten, denkwürdigsten und interessantesten Erlebnisse und Begegnungen ihrer vergangenen Schuljahre wiedergeben, andere tun dies in Form einer musikalischen und bildlichen Slide-Show oder eines Videozusammenschnitts, die dann mit zum Abschlussprogramm der Entlassfeier gehören. Gegen Ende des Schuljahres beginnen die 10. Klassen ihre eigene Abschlussfeier zu organisieren. Sie sammeln Vorschläge, aus denen ein Programm erstellt wird. Dieses wird in einem der letzten Unterrichtsprojekte geschrieben, überarbeitet, gedruckt und vervielfältigt. Sketche, Spiele, Gedichte, Tänze, Erinnernswertes, Musikalisches und Ernstes bilden einen würdigen Rahmen für die Verabschiedung. Eltern, Geschwister und Freunde der Entlassschülerinnen und -schüler sind zu dieser Feier herzlich eingeladen, bei der auch schon manch heimliche Träne geflossen ist. Die Zeugnisausgabe beendet dann die offizielle Schulzeit an der HSA. Für einen anschließenden netten und zwanglosen Ausklang haben ältere Schüler ein kaltes Buffet vorbereitet, das erfahrungsgemäß nicht nur gut angenommen, sondern auch als Treffpunkt für ehemalige Schüler genutzt wird. Seit der Eröffnung 1993 ist der Schulshop zu einer feststehenden Einrichtung unserer Schule geworden. In der Pause können dort belegte Brötchen, Süßigkeiten und Getränke erworben werden. Dies ermöglicht den Schülern/innen, ein Frühstück zu erhalten, ohne durch das Verlassen des Schulgeländes gegen die Schulordnung zu verstoßen. Eine interne Befragung hat gezeigt, dass über 60% unserer Schüler/innen ohne Frühstück in die Schule kommen. Aus diesem Grund werden wir unsere Aktivitäten verstärken und den Schulshop auch in der zweiten Pause öffnen. Darüber hinaus ist angedacht, ihn zukünftig zu einer Schulcaféteria auszubauen. Entgegen der früheren Idee eines Mädchencafés soll die Caféteria allen offen stehen. Für den Ausbau und die Verschönerung des Raumes werden Schüler im Unterricht oder in freiwilligen Arbeitsgruppen Kunstdekors und farbige Wandmotive und Beschilderungen anfertigen. Die Raumfrage ist zurzeit noch nicht endgültig geklärt. Sowohl bei Schulfesten als auch bei Elternsprechtagen und bei verschiedenen außerschulischen Veranstaltungen tritt der Schulshop mit seinen Angeboten in Aktion. Die Schüler/innen sind sehr an der Mitarbeit im Schulshop interessiert und beteiligen sich innerhalb des Wahlpflichtunterrichts an folgenden Aufgabenbereichen: 12 Schulprogramm der HS Altenhagen Aufgabenbereiche der Schüler/innen Einkauf Verkauf Theorie • Auswahl der Waren • Schmieren und Belegen der Brötchen • Umgehen mit Geld Verschönern des Shops: Sauberhalten des Shops • Einkaufen im Nahbereich • Verkaufen von Getränken, Süßwaren, Schulbedarf • günstiges Einkaufen • Stühle, Tische, Tischdecken, Tischdekorationen (bei Veranstaltungen) • Putzen der Theke • Durchführen von Sonderwochen (Hot Dogs, Frischobst, Punsch im Winter) • Bewirten von Eltern an Elternsprechtagen und bei Schulfesten • Preise kalkulieren • Buchführung • Übernehmen von Verantwortung • selbstständiges Entscheiden Gestaltung • Pflegen und Warten der Aufbewahrungsschränke • Erstellen von Preis- und Schulshopschild im Kunstunterricht Reinigung • Fegen der Räumlichkeiten • Entsorgen von Abfällen • Spülen von Geschirr und Besteck Mit Beginn des Schuljahres 2006/07 wird an unserer Schule eine eigene Schülerfirma im Rahmen des Faches Wirtschaftslehre gegründet werden, um noch praxisorientierter arbeiten zu lernen. Unsere Schüler/innen können sich ab 7.40 Uhr im Schulgebäude aufhalten. Dieser offene Anfang ist besonders angenehm für die Kinder, deren Eltern das Haus berufsbedingt sehr früh verlassen müssen und die sonst allein wären. In der kalten Jahreszeit und an Regentagen muss niemand draußen frieren oder nass werden. Bis zum Unterrichtsbeginn um 7.55 Uhr stehen die Klassenräume zur Verfügung, um Hausaufgaben fertig zu stellen, zu plaudern, zu frühstücken, Unterricht vorzubereiten oder Musik zu hören. So fängt für alle der Tag ruhiger, entspannter und auch ein bisschen selbstständiger an. Durch die Innenaufsicht fühlen sich die Schüler/innen beaufsichtigt. Zwischenfälle hat es bisher nicht gegeben. Um die Schüler/innen zu phantasievollen musischen und sportlichen Freizeitgestaltungen anzuregen, bieten wir aktive Pausen an: Turniere wie Fußball-, Basketball- oder Tischtennisturniere finden wechselweise statt. Hierbei nutzen wir die Sportanlagen unseres Schulhofes. Aufgestaute Energien werden in bewegungsintensiven sportlichen Wettkämpfen abgebaut. Aus den Doppeljahrgangsstufen 5/6, 7/8 und 9/10 werden in den kurzen Pausenspielen Siegermannschaften ermittelt, die jeweils einen Wanderpokal erhalten. 13 Schulprogramm der HS Altenhagen 2.5 Schulsozialarbeit Die Schulsozialarbeit orientiert sich entsprechend den Vorgaben des Schulprogramms am Schulalltag und entspricht somit den Erfordernissen des unmittelbaren Arbeitsumfeldes. Jugendarbeit an Schulen erfasst und bearbeitet mit sozialarbeiterischen Methoden schwierige Lebens- und Schulsituationen, denen die Schüler/innen und ihre Familien ausgesetzt sind. Der zweite Aufgabenschwerpunkt ergibt sich aus Situationen, die das Schulklima belasten und die Erfüllung des schulischen Auftrags erschweren. Die Grundlage des sozialpädagogischen Handelns bildet dabei die Beziehungsarbeit. Durch die räumliche Nähe zu Schüler/innen, Lehrer/innen und Eltern ist eine schnelle Kontaktaufnahme möglich, vor allem in Krisensituationen und im präventiven Bereich. Auf Basis der gewonnenen Informationen können Leistungen und Angebote des Schulsozialarbeiters zum Tragen kommen, bzw. eine Vermittlung zu Kooperationspartnern eingeleitet werden. Die gewonnenen Erkenntnisse können zu einem besseren Verständnis aller an der Erziehung der Schüler/innen beteiligten Personen beitragen. Dabei findet sozialpädagogische Arbeit unter Einbeziehung der persönlichen, familiären und schulischen Situation der Kinder und Jugendlichen statt und unterstützt deren persönlichkeitsstabilisierende Entwicklung. Die Schulsozialarbeit soll verstärkt Kompetenzen und Ressourcen externer Einrichtungen (z.B. andere Schulen, Jobladen a-ha) für die Schüler/innen nutzbar machen und Angebote vernetzen. Bei sozialpädagogischen Hilfen gilt die besondere Verpflichtung der Zusammenarbeit mit den Institutionen der Jugendhilfe. 2.5.1 Aufgaben Die Aufgaben der Schulsozialarbeit lassen sich grundsätzlich in verschiedene Bereiche einteilen. Krisenintervention/Einzelfallhilfe, schulergänzende Maßnahmen und Vernetzung im Stadtteil. Zur Krisenintervention/Einzelfallhilfe gehören anfallende Probleme der Schüler/innen, für deren Lösung die Lehrer/innen nicht über die nötige Zeit oder Mittel verfügen: - erweiterte Elternarbeit in Form von Hausbesuchen - Schüler/innenberatung (persönliche Probleme, Schulschwierigkeiten, Konflikte mit anderen Schüler/innen, Eltern, Lehrer/innen, Geschwistern) - Elternberatung (Schulschwierigkeiten ihrer Kinder, Lernstörungen, Konflikte mit Mitschüler/innen, Lehrer/innen, Konflikte Eltern-Kind-Beziehung) - Lehrer/innenberatung (Konfliktsituation innerhalb der Klassengemeinschaft, Schüler/innen mit auffälligem Verhalten, mit Lernschwierigkeiten, Schulschwänzer, Konflikte zwischen Lehrer/innen und - Schüler/innen) - Herstellung von Kontakten zu anderen Helfersystemen - Teilnahme an Klassen- und Lehrerkonferenzen - Begleitung der Schüler/innen zu externen Angeboten (BUS-Projekt, WerkstattProjekt, Berufsbildungszentren) - Aufsuchen schulmüder Jugendlicher und Rückführung an die Schule - Vermittlung von Hilfsangeboten der Jugendhilfe. 14 Schulprogramm der HS Altenhagen Die schulergänzenden Maßnahmen beziehen sich hauptsächlich auf den präventiven und freizeitpädagogischen Bereich: - klassenspezifische Projekte (Drogenprävention, Gewaltprävention soziales Lernen) - jahrgangsübergreifende Projekte (Schülerzeitung, AGs, Homepage, Streitschlichtung, Billard- oder Dartturniere, Seniorenpartnerschaften) - schulübergreifende Projekte (z.B. "Liebe, Freundschaft, Sexualität", Antiaggressionstraining) - Jobcoaching (Bewerbungstraining, Berufswahl) - Unterstützung bei Ausflügen und Klassenfahrten - Schülerbetreuung während einer Freistunde. Neben den beiden zuerst aufgeführten Aufgaben hat die Schulsozialarbeit unter dem Stichwort Vernetzung im Stadtteil noch eine kooperative Funktion: - Herstellung eines Kontaktes zu externen Helfersystemen (Jugendamt, Erziehungshilfe, Kinder- und Jugendpsychologen) - Teilnahme an Arbeitskreisen (Stadtteilkonferenz, AK Integration) - Regionaltreffen der Schulsozialarbeiter - Kooperation mit öffentlichen Trägern und Vereinen (Falken, Drogenhilfe, Schwangerschaftskonfliktberatung, Jobladen). 2.5.2 Methoden Die Arbeit wird nach fachlich anerkannten Methoden der sozialen Arbeit (Beratung, Gruppenarbeit, Projektarbeit, Gemeinwesenarbeit) geleistet. Hierbei werden sowohl die spezifischen Problemlagen in der Schule, im Schulumfeld wie auch mögliche Kooperationspartner berücksichtigt. Die Beratung umfasst die selbstständige Beratung und Betreuung von Schüler/innen, Lehrer/innen und Eltern unter Einbezug ihres Umfeldes und dessen Möglichkeiten auf der Grundlage der Freiwilligkeit. Die Beratung hat das Ziel, die Ratsuchenden zu befähigen, ihre Interessen selbstständig wahrzunehmen. Beratung, Betreuung und Begleitung von Ratsuchenden geschieht vor allem in Krisen- und Konfliktsituationen, mit dem Ziel, diese zu stützen, zu begleiten und positive Änderungen im Verhalten und Umfeld zu bewirken. Die Erteilung von generellen Auskünften an Ratsuchende, Behörden und Institutionen geschieht unter Wahrung des Amtsgeheimnisses. Neben der Einzelfallhilfe obliegt der Schulsozialarbeit auch die Planung und Durchführung von thematischen Einheiten in Klassen oder im außerschulischen Bereich in Form von Gruppenarbeit, Projektarbeit. Erstgenanntes geschieht bei bekannt werden problematischer Verhältnisse in einzelnen Klassen (Drogenmissbrauch, Gewalt, Mobbing), sodass geeignete Gegenmaßnahmen entwickelt werden können. Dazu werden sozialpädagogische Maßnahmen wie Gesprächskreise, Infoveranstaltungen und Zuhilfenahme externer Experten (Drogenberatung, Polizei) genutzt. Durch die Fertigstellung der Schülerräume (Sommer 2004) sind weitere Möglichkeiten (z.B. 13 plus, Aufenthaltsmöglichkeit in Freistunden) entstanden. 15 Schulprogramm der HS Altenhagen Westfälische Rundschau, 03.02.2005 Durch die Projektarbeit (Drogenprävention, Gewaltprävention, soziales Lernen, Schülerzeitung, AGs, Homepage, Streitschlichtung, Billard- oder Dartturniere, Seniorenpartnerschaften, "Liebe, Freundschaft, Sexualität", Antiaggressionstraining) wird das Selbstvertrauen und die Eigenverantwortung der Schüler/innen gestärkt. Des Weiteren wird Schule nicht nur als reiner Lernbetrieb gesehen, sondern es wird aufgezeigt, dass man hier auch "was erleben" kann. Eine zweite positive Auswirkung ist, dass die Schüler/innen ihre späteren Bewerbungen durch ausgestellte projektbezogene Zertifikate aufwerten können. Die Gemeinwesenarbeit wird für den Aufbau eines externen Helfersystems (Jugendamt, JuCops) für eine gemeinsame Lösungssuche bei schwierigen sozialen Problemstellungen benötigt. Auf Seiten der Schüler/innen bedeutet das die Verpflichtung 16 Schulprogramm der HS Altenhagen der Sicherstellung des Zugangs zu Informationen über Hilfsangebote, aber auch zu freizeitund berufsbildungsorientierten Veranstaltungen. Zusätzlich werden Kooperationen eingegangen (wie z.B. die Schulsozialarbeit mit den Falken bei Dreizehn Plus). Für alles Genannte ist es wichtig, regelmäßig an Arbeitskreisen, Stadtteilkonferenzen und regionalen Helfertreffen teilzunehmen. 2.5.3 Ausblick Wichtig für die Tätigkeit der Schulsozialarbeit ist die Initiierung von Prozessen, die nachvollziehbar und wiederholbar sein müssen. So entsteht ein Gerüst, welches von Lehrern jederzeit genutzt werden kann. Eine erfolgreiche pädagogische Arbeit schafft eine Vertrauensbasis für Schülerinnen und Schüler mit spezifischen Problemlagen. Letztere müssen frühzeitig erkannt und – wenn möglich - präventiv im Vorfeld verhindert werden. Um auch zukünftig den Anforderungen gesellschaftlicher Verpflichtungen zu genügen bildet sich der Schulsozialarbeiter stetig weiter, um gegebenenfalls neue sozialpädagogische Erkenntnisse und Methoden in die alltägliche Arbeit als Multiplikator einzubringen. 3 Handlungsbereiche der pädagogischen Arbeit 3.1 Unterricht Die Auswahl der Unterrichtsinhalte und ihre didaktisch - methodische Umsetzung werden auch bei uns in den Fächern Mathematik, Deutsch und Englisch von den Kernlehrplänen bestimmt. Sie sind ein wesentliches Element eines zeitgemäßen und umfassenden Gesamtkonzepts für die Entwicklung und Sicherung der Qualität schulischer Arbeit. Sie geben als Standards diejenigen fachbezogenen Kompetenzen vor, die Schülerinnen und Schüler am Ende eines Bildungsabschnittes erworben haben sollen. Die Kernlehrpläne regeln, was alle Schülerinnen und Schüler, die einen Bildungsabschnitt erfolgreich durchlaufen haben, verlässlich können und wissen sollen. Sie beschränken sich auf wesentliche und für den gewählten weiteren Bildungsweg unverzichtbare Inhalte, Kenntnisse und Fähigkeiten. In den Fachkonferenzen für Mathematik, Deutsch und Englisch wurden im März 2004 Minimalpläne erarbeitet, die auf diesen Kernlehrplänen basieren. 17 Schulprogramm der HS Altenhagen 3.1.1 Mathematik fachbezogene Kompetenzen prozessbezogene Kompetenzen inhaltsbezogene Kompetenzen Argumentieren/Kommunizieren Arithmetik/Algebra Problemlösen Funktionen Modellieren Geometrie Werkzeuge Stochastik 3.1.2 Deutsch Die Kompetenzerwartungen am Ende der Jahrgangsstufen sind untergliedert nach: Sprechen und Zuhören • Sprechhandlungen anwenden , • Gespräche führen, • Zuhören, • gestaltend sprechen/szenisch spielen Schreiben • Schreiben als Prozess • Schreibhandlungen • Produktionsorientiertes Schreiben Lesen – Umgang mit Texten und Medien • Lesetechniken und –strategien • Umgang mit Sachtexten und Medien • Umgang mit literarischen Texten • Produktionsorientierter Umgang mit Texten und Medien Reflexion über Sprache • Sprache als Mittel der Verständigung • Sprachliche Formen und Strukturen in ihrer Funktion • Sprachvarianten und Sprachwandel • Richtig schreiben 3.1.3 Englisch Kommunikative Kompetenzen • Hörverstehen und Hör- und Sehverstehen • Sprechen: zusammenhängendes Sprechen • Leseverstehen • Schreiben Grammatik 18 Schulprogramm der HS Altenhagen Methodische Konsequenzen • Methodischer Umgang mit Texten und Medien • Selbstständiges und kooperatives Sprachenlernen • Sprechen und Schreiben • Hörverstehen und Leseverstehen 3.1.4 Religion Unsere Schüler/innen gehören unterschiedlichen religiösen Gruppen an, evangelisch, katholisch, islamisch, orthodox, alevitisch, hinduistisch, buddhistisch u.a. Vor dem Hintergrund der multireligiösen Situation ist es somit ein wesentliches Ziel des Religionsunterrichts, ein partizipatorisches Verständnis der Religionen anzustreben. Die Beschäftigung mit der eigenen Religion sowie Dialog und Auseinandersetzung mit anderen Religionen und Weltanschauungen gehören daher zu den grundlegenden Aufgaben unserer Schule und des Religionsunterrichts. Über diese allgemeinen Bezüge hinaus sind für uns folgende spezifische Bildungsaufgaben des Religionsunterrichts relevant: - Einübung in Dialog und Auseinandersetzung, um eine eigenständige Urteils- fähigkeit zu bilden, Wertevermittlung vor dem Hintergrund der ethischen Gestaltungsform unseres Schullebens, Unterstützung bei der Identitätsbildung und bei der Entwicklung eines Lebensentwurfs, Treue zum Eigenen - Offenheit für Fremdes, Thematisieren der Frage nach Gott als maßgebliche Frage des Menschseins. 3.1.5 Biologie Seit April 1994 hat die Hauptschule Altenhagen einen eigenen Schulgarten. Ein Teil des ehemaligen Pausenhofes an der Friedensstraße ist auf unsere Initiative hin entsiegelt und zu einem Schulgarten hergerichtet worden. Mädchen und Jungen unserer Schule haben mit einem verantwortlichen Lehrer innerhalb von drei Monaten eine kleine Oase für Pflanzen, Tiere und Menschen geschaffen. Wie ein richtiger Garten ist der Schulgarten nach außen abgegrenzt: auf zwei Seiten durch die hohen Schulhofmauern, auf einer Seite durch einen selbst angepflanzten Weidenflechtzaun mit Gartentoren und auf der vierten Seite durch ein Gartentor, eine berankte Pergola und eine Trockenmauer. Die verschiedenen Gartenbereiche sind über Sand- oder Kies-, Holzpalisaden-, Ziegelpflaster-, Basaltpflaster- und Plattenwege zu erreichen: der Komposter für den Biomüll; der winzige Gartentümpel für Insekten und Wassertiere aller Arten; die Wassertonnen; die Blumenwiesen, die nur zweimal im Jahr mit der Sense gemäht werden und ansonsten wunderschön blühen und Schmetterlinge, Bienen und Hummeln anlocken; die beiden Obstbäume, die uns irgendwann hoffentlich reiche Ernte bescheren; die Schülerbeete, auf denen die Mädchen und Jungen lernen, Pflanzen naturnah ( ökologisch ) anzubauen, d. h. ohne Gift und so, dass die Pflanzen ihre Schädlinge gegenseitig abhalten; ein Gartenstück, das für biologische Experimente mit Pflanzen dienen kann oder einfach bestückt ist mit "Anschauungsobjekten", also 19 Schulprogramm der HS Altenhagen Pflanzen, die vielleicht kaum ein Schüler heute noch kennt wie Getreidearten, Kartoffeln und andere; das „Bienenhotel“. Mädchen und Jungen aus unteren Klassen halten die Schülerbeete sauber, bestellen sie, ernten sie ab und versorgen sie weitgehend während der Ferienzeiten. Um die übrigen Teile kümmert sich eine Wahlpflicht- oder Projektgruppe aus den höheren Klassen. Sie hält in Stand, erneuert und ergänzt unsere „Oase“. Im Laufe der vergangenen Schuljahre hat sich unser Schulgarten wieder ein wenig verändert. Im Rahmen der Stadtteilerneuerung wurden weitere Teerflächen entsiegelt, das Grünflächenamt legte einen weiteren Wiesenteil mit vier Obstbäumen an, baute eine Freiluftklasse nach unseren Ideen und stellte uns einen Pergola-Bausatz. Die WPU Gruppe baute die Pergola inkl. aller Fundamente selbst auf, mauerte einen Grill, pflasterte den Untergrund mit gesammeltem Basalt, so dass eine hübsche Sitzecke entstand. Das Holzgerüst wird im Laufe der Zeit begrünt und so eine Sichtschutzwand zum Krankenhaus bilden. Ein Hochbeet mit einem Stahlskelett aus alten Leitplanken und eine Kräuterspirale machen den Garten fast komplett. Solche Baumaßnahmen machen natürlich am meisten Spaß. Das Unkrautzupfen ist dagegen überhaupt nicht beliebt. Es muss aber sein, wenn unser Garten nicht überwuchert werden sondern schön aussehen soll. Die Frage eines Schülers ( „Wann ist der Garten fertig?“) und die Antwort des Lehrers (“Nie.“) stehen dafür, dass die auch äußere Gestalt des Gartens dem ständigen Vergehen und Erneuern in der Natur unterworfen ist. 3.1.6 Fächerübergreifende Konzeptionen Willkommener Farbtupfer der pädagogischen Arbeit unserer Schule ist die Durchführung eines Projekttages unter dem Motto „Der andere Schultag“. Alle drei Monate wird an wechselnden Wochentagen der normale Stundenplan außer Kraft gesetzt, nutzen wir diesen Projekttag für die Beschäftigung mit Themen, für die im Unterrichtsalltag mit starrem 45-Minuten-Rhythmus kein Raum ist. An diesem „anderen Schultag“ bearbeiten Schülerinnen und Schüler in Absprache mit ihren Klassenlehrern Themen entsprechend ihrer Interessenslage. Die Themenauswahl ist vielfältig wie das Leben selbst. Sie kann aktuellen Ursprungs sein, sich an jahreszeitlichen Motiven orientieren oder aus dem Unterricht selbst erwachsen. Erfahrungs- und handlungsorientiertes Lernen stehen an diesem außergewöhnlichen Schultag im Vordergrund. Darüber hinaus werden auch soziale Kompetenzen, wie Gewissenhaftigkeit und Verantwortung für das Gelingen des Ganzen, Toleranz und kooperatives Arbeiten innerhalb der Gruppe (Miteinander – Füreinander) betont. Dabei ist der Ort des Handelns nicht nur auf Klassenraum oder Schulgebäude begrenzt, auch Museen, Theater oder Betriebe sind außerschulische Lernorte. Zukünftig werden wir diesen „anderen Schultag“ verstärkt für die Vermittlung von Schlüsselqualifikationen nutzen, die Grundlage eigenständigen Lernens sind. Auf der 20 Schulprogramm der HS Altenhagen Basis des Konzeptes der Realschule-Enger werden wir versuchen, unsere Schüler sukzessive, beginnend mit Jahrgangsstufe 5, mit unverzichtbaren Lernkompetenzen auszustatten. Schwerpunkt des Konzeptes der Realschule Enger ist die Förderung der Lernkompetenz im Schulalltag. Schüler sollen zu selbst gesteuertem und lebenslangem Lernen geführt werden, indem ihnen verstärkt Inhalte in offenen Unterrichtsformen vermittelt werden. Dies setzt ein hohes Maß an Selbstständigkeit voraus und die Fähigkeit, miteinander zu kooperieren und zu kommunizieren. Sie müssen zur Bewältigung der Anforderungen in ihrer zukünftigen Arbeitswelt über Schlüsselqualifikationen verfügen wie Lesen und Strukturieren, Beschaffung von Informationen, Zeitplanung, Visualisierung, Selbstevaluation, Projektplanung, etc. Voraussetzung für eine erfolgreiche Umsetzung des Enger Konzeptes ist ein gemeinsam ausgerichtetes, konsequentes Handeln aller an Schule Beteiligter. Mit der Vorbereitung der Projekt- bzw. Schwerpunkttage basierend auf dem Enger Konzept ist eine AG befasst, die das Konzept (vgl. Lernkompetenz Teil I u. II: Bausteine für eigenständiges Lernen und Teil III: Bausteine für kooperatives und kommunikatives Lernen) für die Hauptschule Altenhagen übertragbar machen soll. Viele Klassen beginnen den anderen Schultag mit einem gemeinsamen Frühstück (Gesundheitserziehung) und steigen danach in die intensive Arbeit ein. Manche bewährten Themen können wiederholt werden, weil die Kollegen/innen diese schriftlich skizzieren und in einem Ordner gesammelt allen zugänglich machen. In diesem Zusammenhang findet auch das Lernen an außerschulischen Lernorten statt: bei Stadtteilerkundungen unter verschiedensten Gesichtspunkten in Altenhagen, bei Theaterbesuchen / Probenbesuchen / Erkundungen im Stadttheater oder bei Ausstellungsbesuchen in verschiedensten „nahen und fernen“ Museen, bei der DASA ... Projektwochen haben an der Hauptschule Altenhagen als sinnvoller, integrativer Bestandteil des Schullebens Tradition. Dabei schafft die Kooperation mit außerschulischen Partnern, z.B. ortsansässigen Künstlern, Berufsverbänden und Behörden eine breite Akzeptanz und Motivation auf Seiten der Schüler und bietet andererseits Möglichkeiten zur Identifikation mit dem Stadtteil (Schule öffnet sich) und Zugriff auf professionelles Know-how. Projektwochen finden im Rhythmus von anderthalb Jahren statt und münden als Höhepunkt in ein Sommer- oder Winterfest. Für das laufende Schuljahr 2005/06 ist im Mai eine Projektwoche unter dem Motto „Sinneswelten – Welt der Sinne“ geplant. Dies ist das dazu vorläufige Planungscluster: „Sinneswelten – Welt der Sinne“ • Sehen, riechen und …? • Hauswirtschaft: Kräuter und mehr • Geschenke aus der eigenen Küche, z.B. Marmelade, Leckeres mit Schokolade … 21 Schulprogramm der HS Altenhagen • Tänze aus aller Welt: Schüler/innen lernen Gruppentänze aus verschiedenen • • • • • • • • • • • • • • 3.2 Ländern kennen. Biologie: Übersinnliches aus der Tierwelt. Wie nehmen Tiere ihre Umwelt wahr? Fahrradturnier: Planung, Organisation und Herstellung eines Fahrradparcours Chemie: lustige Experimente Parcours der Sinne: Sinnespfad, Fühlkissen, optische Täuschungen, ... (Besuch der PHÄNOMENTA?) Bewegte Bilder - Videofilmen für Einsteiger Andere Länder, andere Sitten! ( z.B. Indien - Kultur, Religion, Yoga) Optische Täuschungen: Das Auge, unser „Gesichtssinn”, ist nicht unbestechlich. Naturkosmetik: Entspannende Masken, Erste Hilfe bei Sonnenbrand, Cremes und Lotionen selbst gemacht, Bodypainting mit Henna, ... Gewalt und Rassismus im Spiegel der Sinne Cool sein!? — Drogen- und Suchtvorbeugung Kunst: Der Schule Farbe geben. Wir verschönern „dunkle” Ecken unserer Schule. Marmorieren — ein sinnliches Vergnügen Unser Schulhof kann (noch) schöner werden … Projektbeteiligungen Seit dem Jahr 2001 nimmt die HSA am Programm „ Zusätzliche Förderung im sprachlichen Bereich in den Jahrgängen 5 und 6“ der Bezirksregierung Arnsberg teil, weil die Ergebnisse der PISA – Studien den engen Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und dem erfolgreichen Abschluss der Schullaufbahn sehr deutlich zeigen, und, wie bereits beschrieben, die Hauptschule Altenhagen in einem Stadtteil mit besonderem Erneuerungsbedarf liegt. Zum Einzugsbereich gehören soziale Brennpunkte wie das Hauptbahnhofsviertel, die Alleestraße und Loxbaum. Der Ausländer- bzw. Aussiedleranteil der Schülerschaft beträgt zurzeit über 60 %. Die Schüler/innen gehören vierundzwanzig verschiedenen Nationalitäten an. Hilfen zur Unterhaltssicherung beziehen im Jahrgang fünf 30% der Elternhäuser. Aus diesen Gründen nimmt die HSA an zahlreichen Projekten teil, um den Schüler/innen durch gezielte Fördermaßnahmen Hilfestellungen für eine erfolgreiche schulische Laufbahn zu geben, – unter anderem am Sprachförderprojekt in den Klassen 5/6. Durch die ganzheitliche sprachliche Förderung soll lernschwachen und benachteiligten Schüler/innen individuelle Hilfe angeboten werden. Trotz ihrer bestehenden Defizite sollen sie die Befähigung erlangen, die Sekundarstufe erfolgreich zu durchlaufen und vorhandene Kompetenzen für ihre berufliche Zukunft auszubauen und zu stärken. Durch die Förderung sollen nicht nur die mündliche und schriftsprachliche Kommunikationsfähigkeit vertieft, sowie die Lesekompetenz erweitert werden, gleichzeitig sollen die Schüler/innen Arbeitstechniken einüben, Ausdauer trainieren und Selbstbewusstsein bilden, um so mit mehr Motivation lernen zu können. An unserer Schule unterrichten ab Beginn der Klasse 5 in drei Wochenstunden zwei Lehrer/innen im Team. Dieses Teamteaching bleibt auch in Klasse 6 mit zwei 22 Schulprogramm der HS Altenhagen Wochenstunden bestehen. Um gesicherte und gezielte Informationen über das Sprachvermögen der Fünftklässler zu bekommen, wird in der ersten drei Wochen des Schuljahres die „Werkstatt Kunterbunt“ von den Klassenlehrerteams in den doppelt besetzten Stunden durchgeführt. Innerhalb der festgelegten Stationen der Werkstatt wird dabei der Iststand in den Kategorien Lesen, Schreiben, Wahrnehmung, Motorik und Mathematik überprüft. Hauptziel bei der Durchführung ist, den aktuellen Stand der Lernentwicklung der Schüler zu bestimmen und Aufschluss über die Ressourcen und Lernkapazitäten zu gewinnen. Die Förderung in den Bereichen, in denen sich besondere Defizite gezeigt haben, findet nun in den doppelt besetzten Unterrichtsstunden statt. Wie die Auswertungen der Diagnose Werkstatt der vorangegangenen Jahre gezeigt hat, ist eine besondere sprachliche Förderung bei etwa 80% der neuen Fünftklässler notwendig. Aus diesem Grund haben sich die Klassenlehrerteams in 5/6 besonders bewährt, da parallel zum Unterricht im Klassenverband eine gezielte, individuelle Förderung stattfinden kann. Im Herbst 2004 wurde der Einsatz des Diagnoseinstruments „Werkstatt Kunterbunt“ von einem Team der Moderatoren der Hagener Schulreform und Mitgliedern der Schulaufsicht extern evaluiert. Schwerpunkt der Untersuchung war die Frage, ob die Werkstatt Kunterbunt im Vergleich zu herkömmlichen Verfahren effizienter und Erfolg versprechender ist. Aufgrund der Empfehlungen des EVA-Teams wird die Diagnosewerkstatt besonders im Hinblick auf individuelle Rückmeldung und Lernprozessbeobachtung überarbeitet. Am Schuljahresanfang sollten die Eltern und Schüler vor Beginn der Arbeit mit der „Werkstatt Kunterbunt“ intensiv über die Durchführung und Ziele mündlich und / oder schriftlich informiert werden. Gegebenenfalls erhalten sie einen kurzen Zwischenbericht. Nach Abschluss der Erstdiagnose mit der "„Werkstatt Kunterbunt“ " sollte den Eltern und Schülern mit Hilfe der Mappen das Ergebnis und die Konsequenzen für die Weiterarbeit transparent gemacht werden. Streitschlichtung in der Schule ist ein Verfahren, in dem Schüler/innen als Unparteiliche in Streitfällen zwischen Schüler/innen vermitteln. Die Streitschlichtung findet nur dann statt, wenn beide Konfliktparteien dem Verfahren zustimmen. Ziel der Streitschlichter/innen ist es nicht, einen Schiedsspruch zu fällen oder die Schuldfrage zu klären, viel mehr ist es ihre Aufgabe den Konfliktparteien Hilfe zur Selbsthilfe anzubieten, damit sie ihren Konflikt selbstständig lösen können. Der Schlichtungsvorgang wird in Schlichtungsformularen schriftlich protokolliert. Das Protokoll enthält am Ende eine vertragsähnliche Lösungsvereinbarung. Es hat sich gezeigt, dass die Streitschlichtung in Verbindung mit anderen gewaltpräventiven Maßnahmen wie z. B. sozialem Kompetenztraining zu einer positiven Entwicklung des Schulklimas sowie zu einer Entlastung des Kollegiums und der Schulleitung beiträgt. Wir praktizieren die Streitschlichtung seit 1999. Schüler/innen aus den Jahrgängen 7 und 8 werden im Rahmen des Wahlpflichtunterrichts zu Streitschlichtern/-innen ausgebildet. Schüler/innen, die bereits ausgebildet sind (Jahrgänge 9 und 10), treffen 23 Schulprogramm der HS Altenhagen sich regelmäßig zum Informations- und Erfahrungsaustausch. Die Streitschlichtung findet in den Räumlichkeiten der Schulsozialarbeit statt. Betroffene Schüler/innen suchen im Falle eines aktuellen Streits eigenständig ein Schlichter-Paar auf und klären mit diesem in einem festgesetzten Zeitrahmen (z.B. große Pause) den Konflikt. Durch die sukzessive Einführung der Schlichtung ab Klasse 5 (Zielgruppe) soll eine durchgängige Akzeptanz derselben entstehen. Neue Schlichter aus den jeweiligen siebten und achten Klassen wären bereits mit dem Prinzip vertraut. Für die einzelnen Schüler/innen, die als Streitschlichter/innen tätig sind, bedeutet ihre Tätigkeit eine aktive Teilnahme an der Gestaltung des Schullebens sowie die altersgemäße Übernahme von Verantwortung. Dies ist besonders für unsere Schüler/innen erstrebenswert, da ihnen so eine sinnvolle Möglichkeit eröffnet wird, folgende soziale Einstellungen und Fähigkeiten zu erlernen: - in Schwierigkeiten nicht sofort aufzugeben, - aktiv zuzuhören, - neutral zu bleiben, - einfühlsam zu sein, - schweigen zu können, - sich zurückzuhalten, damit die Kontrahenten selbst den Konflikt lösen. Die Streitschlichtung ist erfolgreich etabliert, denn Schüler/innen nehmen sie mehr und mehr selbstständig in Anspruch, ohne dass andere Instanzen eingeschaltet werden müssen. Seit dem Schuljahresbeginn 2000/2001 nehmen wir an der Betreuungsmaßnahme Dreizehn Plus teil. Die Betreuung findet in den Räumlichkeiten der Schulsozialarbeit statt. Der jährliche Förderbeitrag durch die Landesregierung beträgt 10 000,- Euro. Er wird vollständig durch einen Träger der Jugendhilfe verwaltet und für zwei Honorarkräfte ausgegeben, die von montags bis donnerstags die Betreuung an unserer Schule durchführen und eng mit dem Schulsozialarbeiter zusammen arbeiten. Von 13.15 bis 15.45 Uhr nehmen durchschnittlich 20 Schüler/innen aus den Jahrgängen 5 bis 7 teil. Sie erhalten ein Mittagessen, Hausaufgabenhilfe, lernen Spiele kennen, hören Musik oder reden miteinander. Der Aufenthalt in der ihnen vertrauten Umgebung stärkt das zur Schule vorhandene Heimatgefühl und gibt den Kindern dieser Altersgruppe zusätzliche Sicherheit. Damit ist die Betreuung „Dreizehn Plus“ ein für unsere Schule wichtiges ergänzendes Angebot, da sie die erziehlichen Einflussmöglichkeiten erweitert: • die Kinder erhalten sinnvolle Freizeitangebote, • die soziale Einbindung und das Gemeinschaftsgefühl werden positiv verstärkt, • der Leistungswille und die Leistungsfähigkeit werden gestützt. Die HS Altenhagen nutzt auch die Möglichkeit, Schülerinnen und Schüler am Projekt Dia-Train (Diagnose und Training) teilnehmen zu lassen. Dieses Projekt richtet sich ausdrücklich an solche Jugendliche, die benachteiligt sind oder besondere Schwierigkeiten haben und deshalb in den Klassen vielleicht ein Außenseiterdasein führen. Für dieses Projekt gehen zehn Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen acht bis zehn an neun Tagen aus der Schule heraus (dreimal drei aufeinander folgende 24 Schulprogramm der HS Altenhagen Projekttage), an einem zehnten Tag findet die Präsentation der Ergebnisse in der Schule statt. In den Projekttagen wird in den Bereichen Selbstwahrnehmung, Erkennen von eigenen Fähigkeiten, Aufbau eines Selbstbewusstseins und Erkennen von beruflichen Perspektiven gearbeitet. Dazu stehen zwei ausgebildete Trainer der Diakonie zur Verfügung. Eine solche Maßnahme ist allerdings sehr teuer und kann daher nur durchgeführt werden, wenn die Finanzierung extern, d.h. durch EU-Mittel gesichert wird. Da immer mehr unserer Schüler/innen Probleme haben, ihre Bewerbungen um einen Ausbildungsplatz konsequent, sach- und termingerecht fertig zu stellen, arbeiten wir mit so genannten Job Coachs zusammen. Diese kommen aus verschiedenen Institutionen in die Schule oder laden unsere Schüler/innen zu sich ein. Die Aufgaben eines Job Coachs umfassen die Ausbildungsplatzsuche, das Abfassen gezielter Bewerbungsschreiben, die Begleitung zum Arbeitsamt oder zu Ausbildungsbetrieben, Besprechung mit Eltern und intensive persönliche Beratung. Zurzeit arbeiten wir mit dem Bildungszentrum des Handels (bzh) und dem Jobladen a-ha zusammen. Außerdem stellt unser Schulsozialarbeiter zwei Computerarbeitsplätze und sein Know-how zur Verfügung. Die Kooperation mit der Diakonie musste allerdings aufgrund personeller Engpässe eingestellt werden. Unser Schulsport bietet verschiedene Bereiche der Erlebnispädagogik: Neben den Skifahrten haben unsere Schüler/innen die Möglichkeit die Sportart Klettern an der Kletterwand in der Dreifachsporthalle kennen zu lernen. Damit arbeiten wir gemäß der neueren Sportrichtlinien in den Bereichen, Verbesserung von Teamfähigkeit, Aufbau von Selbstvertrauen, Abbau von Ängsten und spielerisches Training von Kraft und Konzentration durch Bewegung. Die ersten Kontakte mit dieser „neuen“ Sportart machten unsere Schüler/innen im Schuljahr 2000/01 im Wahlpflichtunterricht. Dort fand ein Jungen-Förderprojekt „Klettern“ statt, das mit Landesmitteln finanziert wurde. Ort der Veranstaltung war jeweils das „Klettermax“ in Dortmund. Das Projekt war erfolgreich und weckte große Begeisterung bei den teilnehmenden Schülern. Sowohl die Bereiche Motorik und Geschick als auch die Bereiche Sozialkompetenzen, Vertrauensbildung und Kooperationsfähigkeit wurden hier erstmals erlebnisorientiert geschult. Damit leistete das Klettern einen wertvollen Beitrag zur Umsetzung unseres Schulprogramms, kam aber leider nur einer Minderheit unserer Schüler/innen zugute. Im Rahmen des Programms „Werkstatt Sport“ in Stadtteilen mit besonderem Förderbedarf, bemühte sich unsere Schule um Mittel des Landessportbundes NRW für den Bau einer Kletterwand in unserer Dreifachturnhalle. Vorgespräche mit dem Bürgerbüro und dem Stadt- und Landessportbund (LSB) ergaben, dass eine Kletterwand in Altenhagen zu 90% vom LSB finanziert würde, wenn die Schule für die restlichen 10% Sponsoren fände. Eine schriftliche Bestätigung über diese Sponsorengelder musste bis zum 18.10.2001 im Bürgerbüro Altenhagen vorliegen, was wir auch mit Hilfe der Sparkasse Hagen und dem Märkischen Arbeitgeberverband zustande brachten. Bis zu diesem Zeitpunkt besaßen drei Lehrer/innen einen Sicherungsschein um ein sicheres Klettertraining im „Klettermax“ in Dortmund zu 25 Schulprogramm der HS Altenhagen gewährleisten. Die benachbarte Luise-Rehling-Realschule war ebenfalls an der Nutzung genau wie andere Hagener Schulen interessiert. Das Jugendzentrum zeigte im Rahmen von „13 Plus“ reges Interesse, genauso wie andere Vereine aus dem Stadtteil. Somit stand unser Kletterwandprojekt im Sinne des Gemeinwohls Altenhagens. Nach einem langen „Bewilligungsmarathon“ war unsere Schule dann endlich im Januar 2004 am Ziel: Die beantragte und sehnlichst gewünschte Kletterwand wurde von der Firma ON-TOP-Klettern in unserer Dreifachturnhalle gebaut. Bei der Einweihungsfeier konnten unsere Schüler/innen dann erstmals ihr neu erworbenes Kletterkönnen der Öffentlichkeit zeigen und unter Beweis stellen, was von den anwesenden Sponsoren, Landesregierungs- und Stadtsportbundvertretern, Lehrern, Schülern und der Presse begeistert gefeiert wurde. Seit diesem Zeitpunkt standen und stehen uns viele Möglichkeiten offen, dieses neue Sportangebot pädagogisch sinnvoll innerhalb des Schul- und Stadtteillebens zu nutzen. Neben dem normalen Sport-, Wahlpflicht- und Projektunterricht wird die Kletterwand immer auch bei Schul- und Stadtteilfesten mitgenutzt. Dafür haben weitere fünf Lehrer/innen intensive Fortbildungen zum Toprope- und Vorstiegsklettern mit Erfolg absolviert, um ein großes Angebot sicher und gut geschult anbieten zu können. Neben diesen von der Landesregierung NRW durchgeführten Fortbildungen, erfolgte eine zweitägige Fortbildung/Einweisung direkt an unserer Kletterwand, für alle Sportlehrer/innen der Hauptschule Altenhagen und der Luise-Rehling-Realschule durch Herrn Priebe. Vor diesem bisherigen Hintergrund ist das Interesse am weiteren Ausbau unserer Kletterwand ungebrochen und wird immer wieder durch die lokalen Medien unterstützt. Viele Berichte über die Sportart Klettern an der Hauptschule Altenhagen wurden bisher in den Zeitungen veröffentlicht, weil man beeindruckt ist von den pädagogischen Möglichkeiten dieser erlebnisorientierten Anlage. Alle Journalisten, die uns bisher besuchten, wurden von den Schülern/innen selbst fachkundig über ihr Training und den Unterricht informiert. Danach war eine Teilnahme am Klettergeschehen für alle Medienvertreter „verpflichtend“, um selbst Erfahrungen an diesem Sportgerät zu sammeln. Alle waren begeistert, was auch in den veröffentlichten Artikel zum Ausdruck kam. Innerhalb unseres Schuletats werden die notwendigen Gelder aufgebracht, um eine regelmäßige Wartung und Überprüfung der Kletterwand zu gewährleisten. Des Weiteren wird immer wieder Geld für Erneuerungen bei Stadt und Land beantragt, um auf dem sichersten und neuesten Stand zu bleiben, was nicht immer einfach ist. Regelmäßig werden die Routen und Schwierigkeitsgrade verändert und „neu geschraubt“, damit den Schüler/innen ständig neue Aufgaben und Erlebnismöglichkeiten vorgestellt werden können. Insgesamt kann man feststellen, dass für die schulische Zukunft dieser sinnvollen Sportart die Weichen bei uns gestellt sind und wir mit großem Einsatz daran arbeiten werden, dieses Projekt zusammen mit allen Beteiligten weiter voran zu treiben. Geplant sind dabei in nächster Zeit erste Kletterfähigkeiten, die in unserer Halle erworben 26 Schulprogramm der HS Altenhagen wurden, an den Felsen in der freien Natur auszuprobieren, was den Schülern/innen eine ganz neue Erlebniswelt eröffnen wird. Dieses wird im Rahmen von Schulausflügen und Klassenfahrten durchgeführt. Die Hauptschule Altenhagen nimmt seit 1998 an den mathematischnaturwissenschaftlichen Projekten Sinus und Sinus Transfer der Bund-Länder-Kommission teil. Insgesamt sind bundesweit 1400 Schulen an den Modellversuchen beteiligt. Ziel des Projektes ist die Steigerung der Effizienz des mathematisch-naturwissenschaftlichen Unterrichts. Seit 2003 ist die Schule maßgeblich am Projekt 1: Weiterentwicklung der Aufgabenkultur im mathematischnaturwissenschaftlichen Unterricht beteiligt. Ein wichtiger Schwerpunkt der Arbeit im Projekt 1 ist die Förderung leistungsschwächerer Schülerinnen und Schüler. Zusätzlich stehen Aufgaben aus motivierenden Sachkontexten oder interessanten, auf die Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler bezogenen mathematischen Problemen im Mittelpunkt, die ihnen Zeit für die ausführliche Auseinandersetzung einräumen und Zutrauen in ihre Fähigkeiten entstehen lassen. Im Fach Mathematik (wie auch in Englisch und Deutsch) wurden Kernlehrpläne für die Sekundarstufe I für alle Schulformen entwickelt, die ab dem Schuljahr 2005/06 gelten. Sie formulieren mathematische Basiskompetenzen in den Inhaltsbereichen Geometrie, Arithmetik/Algebra, Stochastik und in den prozessbezogenen Bereichen Problemlösen, Modellieren, Argumentieren, Werkzeuge. Die Kernlehrpläne geben inhaltliche, didaktische und methodische Freiräume, die an unserer Schule bereits in schuleigenen Lehrplänen konkretisiert wurden. Wir halten unsere Teilnahme an Sinus Transfer für sinnvoll und wichtig, weil sich in verschiedenen Untersuchungen, wie TimSS, Pisa und den Lernstandserhebungen herausgestellt hat, dass unsere Schülerinnen und Schüler nicht mehr über die geforderten Schlüsselqualifikationen und Basiskompetenzen verfügen. Gerade für die Bewältigung der späteren Lebens- und Arbeitswelt sind diese Fähigkeiten aber von immer stärkerer Bedeutung. Unsere Arbeit beinhaltet daher • Sichtung der vorhandenen Aufgaben, z.B. in Schulbüchern, Arbeitsheften und • • • • anderen Unterrichtsmaterialien, sprachliche Überarbeitung von Aufgaben und Anpassung an das Leistungsniveau der Schülerinnen und Schüler, Umsetzung der Kernlehrpläne in Aufgaben und Schaffung adäquater Lernumgebungen, Erstellen von Prüfungsaufgaben und Vorbereitung der Schülerinnen und Schüler auf Lernstandserhebungen und die zukünftige Abschlussprüfung nach der 10. Klasse, Austausch und Zusammenarbeit mit anderen Schulen auf Landes- und Bundesebene, 27 Schulprogramm der HS Altenhagen • Veröffentlichung unserer Arbeitsergebnisse auf http://db.learnline.de/angebote/materialdatenbank Um die Lernmotivation unserer Schüler/innen zu steigern, führen wir außerdem in regelmäßigen Abständen jahrgangsbezogene Mathematikolympiaden durch. „Das SINUS-Programm gilt inzwischen als Referenzprogramm. Die außerordentlich erfolgreiche, national und international anerkannte Arbeit in den beteiligten Bundesländern, der dadurch initiierte Innovationsschub, die netzwerkgebundenen schulnahen Kooperationsstrukturen und die überregionalen bildungsplanerischen Erfahrungen haben die Innovationsbereitschaft und die Qualitätsentwicklung von Unterricht über den engeren fachlichen Ansatz hinaus erheblich gefördert.“ aus: learn:line – Sinus – Transfer NRW, Allgemeines zu Sinus Der Wettbewerb „Be Smart – Don´t Start“ soll Schülerinnen und Schülern der sechsten bis achten Klasse den Anreiz geben, gar nicht erst mit dem Rauchen anzufangen. Er richtet sich daher besonders an die Klassen, in denen noch nicht geraucht wird oder nur wenige Schüler/innen rauchen. Im Schuljahr2004/05 nahmen zum ersten Mal zwei Klassen am Wettbewerb teil. Die Ziele sind: 1. Das Thema "Nichtrauchen" in die Schulen zu bringen und attraktiv für Schülerinnen und Schüler zu machen, 2. Einstellen des Zigarettenkonsums bei den Schüler/innen, die bereits mit dem Rauchen experimentieren, so dass sie nicht zu regelmäßigen Rauchern werden, 3. Verzögerung bzw. Verhinderung des Einstiegs in das Rauchen bei nicht rauchenden Schüler/innen, 4. Durchführung begleitender gesundheitsfördernder Maßnahmen in der Klasse. Durchgeführt wird der Wettbewerb folgendermaßen: • Die Schülerinnen und Schüler unterschreiben einen Vertrag, in dem sie sich verpflichten, in der Zeit vom 14. November 2005 bis zum 28. April 2006 nicht zu rauchen. • Dann geben sie einmal wöchentlich an, ob sie geraucht haben oder nicht. Wenn mehr als 10% der Schülerinnen und Schüler einer Klasse rauchen, scheidet die Klasse aus dem Wettbewerb aus. • Am Ende jedes Monats sendet die Klasse eine Postkarte an die Wettbewerbsleitung oder meldet sich online zurück, um zu bestätigen, dass sie noch im Rennen ist. 28 Schulprogramm der HS Altenhagen Westfälische Rundschau, 15.09.2005 3.3 Öffnung von Schule Mit der Teilnahme an sportlichen Wettbewerben ist die Öffnung der Schule nach außen verbunden und erwünscht. Die Schüler/innen verstehen sich als Repräsentanten ihrer Schule. Damit verfolgen wir ein doppeltes Ziel, zum einen die ganzheitliche Entwicklungsförderung durch Bewegung und Spiel, zum anderen aber auch die Förderung des Bewusstseins der Öffentlichkeit hinsichtlich der Bedeutung des Schulsports allgemein für Schüler/innen. Seit mehreren Jahren führen wir an unserer Schule einen Campus Day mit wechselnden Kooperationspartnern aus der Wirtschaft durch und sind an landes- und bundesweiten Sportaktivitäten beteiligt. Als Beispiele sind zu nennen - Fit am Ball (Sporthochschule Köln/DFB/Funny frisch) - 1000 Schulen in Bewegung (Coca-Cola) Im Mittelpunkt der sportlichen Wettbewerbe stehen neben Tischtennis die Mannschaftssportarten Basketball und Fußball. Wir nehmen regelmäßig am Landessportfest der Schulen teil, im vergangenen Schuljahr z. B. mit vier Mannschaften an der Fußballrunde. Wir sind seit Jahren die erfolgreichste Schule bei den Stadtmeisterschaften Fußball und konnten hierbei auch 2005 wieder die Meisterschaft erringen. 29 Schulprogramm der HS Altenhagen Im Schuljahr 2005/2006 wird eine Tischtennis - Schulmeisterschaft durchgeführt. Wesentliches Ziel dieser Maßnahme ist es, die Schüler/innen, die bisher noch keinem Verein angehörten, zu regelmäßigem Training zu motivieren. Deshalb werden hier gerade die jüngeren Jahrgänge angesprochen. Ein besonderes Ziel für die Zukunft wird es sein, die Zusammenarbeit von Schule und Verein zu fördern. Hier stellen wir uns vor, besonders die Zielgruppe der sozial benachteiligten Schüler/innen, die in den Sportvereinen bisher unterrepräsentiert sind, durch Kooperationen zu motivieren bzw. auch die Vereine auf diese aufmerksam zu machen. Bundesjugendspiele finden einmal jährlich im Ischeland - Stadion statt. Altersstufen entsprechend absolvieren die Schüler/innen einen leichtathletischen Dreikampf in den Disziplinen Kurzstrecke, Weitsprung und Werfen/Kugelstoßen. Die herausragenden Leistungen werden in Form von Urkunden prämiert. Die im letzten Schulprogramm erwähnten alternativen Bundesjugendspiele, mit einem verstärkten spielerischen Charakter, haben sich an unserer Schule nicht bewährt. Der Mehrheit der Schüler/innen war der spielerische Schwerpunkt zu wenig. Sie wollten und wollen lieber ihre sportliche Leistung mit anderen Schülern/innen messen. Als neuester Kooperationspartner, konnte der ADAC mit seinem Fahrradturnier für Klasse 5 und 6 gewonnen werden. Auf einem Geschicklichkeitsparcours bewiesen unsere Schüler/innen ihr fahrtechnisches Können. Preise (Fahrradhelme) wurden von der Firma. ABUS gestiftet. Obwohl in Hagen sowohl im Jungen- als auch im Mädchenschulbasketball ein bundesweit anerkannt hohes Leistungsniveau existiert und es deshalb für Hauptschulen enorm schwierig ist, mit den an den anderen Schulformen vorhandenen Leistungsstandards auch nur ansatzweise mitzuhalten, haben seit dem Frühsommer 2005 die Schülerinnen der Basketball-AG der Jahrgangsstufen 8/10 selbstständig Kontakt zum Christian-Rohlfs-Gymnasium aufgenommen, um auf Wettkampfebene Vergleichsspiele durchführen zu können. Dieser Kontakt hat sich bis in die Sommerferien 30 Schulprogramm der HS Altenhagen hinein freundschaftlich entwickelt. Es wurden zwei Spielenachmittage jeweils an der eigenen und fremden Schule durchgeführt, die jeweils auch von Eltern und anderen Zuschauern besucht wurden. Beide Spiele konnten trotz der technischen und taktischen Überlegenheit der Christian-Rohlfs-Mädchen „offen gestaltet werden“, sie wurden jeweils nur knapp verloren. Eine Wiederholung solcher Vergleichsspiele wurde von beiden Schulen für das kommende Schuljahr gewünscht. Wir befürworten und unterstützen künstlerische Aktionen und Aufführungen (Inszenierungen), Wettbewerbe und Ausstellungen in allen Sparten der bildenden Kunst, des Design und der Bildungsmedien, sofern sie geeignet sind, Schüler/innen fachlich zu fördern und die Beiträge des Schulfaches Kunst zur Allgemeinbildung und zum Erwerb kultureller Kompetenzen anschaulich zu machen. Wir nehmen regelmäßig auf lokaler, regionaler oder landesweiter Ebene an ihnen teil. Darüber hinaus treten wir aber auch durch Eigeninitiative an den öffentlichen Kunstraum heran, um Schülern/innen Gelegenheit zu geben, sich in ihm darzustellen. In der Vergangenheit haben sich zudem bereits mehrfach örtliche Einrichtungen und Institutionen ihrerseits an die Hauptschule Altenhagen mit Auftragsarbeiten gewendet (z.B. Sitzfiguren für Stadthistorisches Museum Hagen, Treppenaufgang Schulamt Hagen, Türgestaltung Sporthalle Altenhagen und Dekorationen für Hagener Firmen). Die wesentlichen Intentionen und Wirkungen einer Teilnahme an künstlerischen Wettbewerben etc. sind: • das Motivieren der Schüler/innen durch praktische Arbeiten, die von den Medien beachtet werden, • die Förderung des gesellschaftlichen Interesses an der schulischen Arbeit, • die Einbindung von Schule in das kommunale Alltagsleben, • der Erhalt von Materialien oder Geldmitteln für die Schule (Sponsoring). Durch die Teilnahme an Wettbewerben usw. machen wir komplexe Arbeitsvorgänge in ihrer jeweiligen Planung, Vorbereitung, Durchführung, Präsentation und Nachbereitung transparent. Schließlich zeigt Schule so auch Mut und Selbstvertrauen in die eigenen Arbeitsqualitäten, die es verdienen, von einer außerschulischen Öffentlichkeit - gleich einem allgemeinen kulturellen Event - wahrgenommen und bewertet zu werden. Beispiele für Ausstellungs- bzw. Wettbewerbsteilnahmen oder gesellschafts-öffentliche Arbeitspräsentationen der letzten Jahre sind: • Kunsthistorische Projekte, Fotoausstellungen, Architekturrallyes und Eigenveröffentlichungen im Rahmen von Klassen-/Jahrgangsstufenfahrten nach Straßburg, Wien, Hamburg, London, München, Rom, Venedig, Florenz von 1987 bis 2004 (Präsentation lokale Presse), • Kachel-Wandbild „Baustilelemente“ anlässlich des 90-jährigen Bestehens der Hauptschule Altenhagen, 2002 (Präsentation lokale Presse), 31 Schulprogramm der HS Altenhagen • Ausstellungsheft zur Documenta 11 (Binding Brauerei – Kulturbahnhof – Museum Fridericianum / Kassel), 2002 • Futurismus – Theoretische u. Praktische Auseinandersetzung mit einer Ausstellung des Museums am Ostwall / Dortmund, 2003 (Präsentation lokale Presse), • Prometheus-Illustration in 22 Collagen (siehe Gebäudeausstellung Foyer), 2003 (Präsentation lokale Presse), (em)brace-6c – 2 Videoloops + diverse Materialien zur Thematik „Zahnspangen“ – Beitrag zur Muntadas-Ausstellung „On Translation“ im Museum Ostwall in Dortmund, in Zusammenarbeit mit Hartware Projekte Dortmund, 2003 (Präsentation lokale Presse + Hartware Projekte Dortmund), • 32 Schulprogramm der HS Altenhagen • „SN: C7VUZ04“, Skulpturen-Relief, Fragmente von Gankörperabnahmen, (siehe Gebäudeausstellung Treppenhaus), 2004, (Präsentation lokale Presse) • „..viel ist hingesunken uns zur Trauer und das Schöne zeigt die kleinste Dauer.“ – Fotoausstellung Wien Fahrt Klasse 7c, (siehe Gebäudeausstellung Klassenraum), 2004, (Präsentation lokale Presse) • Edward Hopper: Conference at night + Carolina morning – 2 Wandbilder aus je 16 Teilen, praktische Nachbearbeitung eines Ausstellungsbesuches in Köln, (siehe Gebäudeausstellung Treppenhaus), 2005, (Präsentation lokale Presse) 33 Schulprogramm der HS Altenhagen • „… ich wollte immer schon mal Aldi sein!“, Mimikry und Bodypainting – Zur Kulturgeschichte der Körperkunst, (siehe Gebäudeausstellung Treppenhaus), 2005, (Präsentation lokale Presse) • „Nichts ist Schnee, Schnee ist nichts!“ – Das Nichtgemalte in Schnee-Bildern nach Rafael Bujnowski, (siehe Gebäudeausstellung Treppenhaus), 2005, (Präsentation lokale Presse) Zusätzlich zur kontinuierlichen weiteren Teilnahme an den realen Wettbewerben, Ausstellungen und Projekten der Gesellschaft legt die Zukunft es nahe, sich an virtuellen WebBewerben, Ausstellungen etc. zu beteiligen oder sie selbst zu initiieren. Solche mittels Scanner und/oder Digi-Cams in die Website eingespeisten virtuellen Ausstellungen und Präsentationen von eigenen Arbeiten - konzipiert als Wettbewerb oder auf Dauer online gestellt - könnten international eingesehen werden und würden die Schule und ihre Leistungsstandards in zeitnahen Dimensionen vorstellen und bewerben. Die dem Medium Internet innewohnenden Qualitäten der Kommunikation würden so inhalts- und fachbezogenen zur Geltung kommen können und wären nicht mehr bloß l'art pour l'art. Erste Online-Präsentationsversuche hat es bis dato in den Fächern Kunst (Homme-BêteCollagen, 2004) und Deutsch (Jahreszeiten-Lyrik, 2005) gegeben. 34 Schulprogramm der HS Altenhagen An dem jährlich von den Sparkassen ausgeschriebenen Planspiel Börse nehmen jeweils ein bis zwei Gruppen aus den oberen Klassen unserer Schule teil, die sich so fantasievolle Namen wie Panzerknacker, Börsenkiller oder Moneygirls geben. Durch die Teilname erhalten die Schüler/innen Einblick in einen wirtschaftlichen Bereich, der ihnen sonst kaum erschlossen wird. Sie lesen regelmäßig den Wirtschaftsteil der Zeitungen und erkennen einfache Zusammenhänge im Auf und Ab des Börsengeschehens. Seitdem das Planspiel Börse der Sparkassen auch über das Internet zugänglich ist, hat sich bei den Schülern/innen die Akzeptanz noch erhöht. Seit 1997 setzt sich das Stadtteilforum Altenhagen für die verschiedensten Bedürfnisse der Bewohner/innen, insbesondere der Kinder und Jugendlichen ein. Das Forum mit seinen mehr als 30 Vereinen, Verbänden und Einrichtungen hat im Laufe der Jahre einen multikulturellen Anstrich bekommen, der die Zusammensetzung unserer Schülerschaft widerspiegelt. Auch wir als Hauptschule Altenhagen beteiligen uns regelmäßig an den Arbeitssitzungen des Forums. Dadurch gestalten wir den Nahraum Altenhagen aktiv mit und erhalten zudem vielfach Gelegenheit (z.B. bei Stadtteilfesten), uns öffentlich zu präsentieren. Durch projektbezogene, finanzielle Unterstützung des Forums konnten an unserer Schule eine Bücherei, eine Kletterwand und Spielsachen für kreative Pausenbeschäftigungen angeschafft werden. Wir pflegen intensiven Kontakt zum Hagener Stadttheater, indem wir an vierteljährlich stattfindenden Theaterstammtischen teilnehmen und Schülern/innen regelmäßig im Theaterclub einen Blick hinter die Kulissen ermöglichen. Dort können sie z.B. erleben, wie im Malersaal Kulissen hergestellt werden und wie die Bühnentechnik funktioniert. Auch unter berufskundlichen Aspekten besuchen wir das Theater. Maler, Schreiner, Elektriker und andere handwerkliche Bedienstete können vor Ort Fragen zur Ausbildung und zum späteren Berufsalltag beantworten. Aufführungsbesuche runden die Kooperation mit dem Stadttheater ab. Gleichzeitig bauen wir Kontaktbarrieren bei unseren Schülern/innen ab und leiten sie so zur Teilhabe an den kulturellen Einrichtungen der Stadt Hagen an. Da eine Schule heute ihren Bildungs- und Erziehungsauftrag nicht allein erfüllen kann, bauen wir an der Hauptschule Altenhagen ein Kooperationsnetzwerk auf, von dem dann die jeweiligen Partner wechselseitig profitieren sollen. Solche Kooperationen gibt es im Sozial- und Ordnungsbereich mit dem Jugendamt, dem Kinderschutzbund, der Regionalstelle für Ausländer und Aussiedler (RAA), verschiedenen Beratungsstellen, der Polizei und der Jugendgerichtshilfe. Im pädagogischen Bereich existieren einerseits enge Kontakte zu anderen Schulen – abgebenden Grundschulen und Schulen anderer Schulformen der Sekundarstufe I – sowie andererseits Absprachen mit Vereinen und Verbänden im Stadtteil (z.B. im Zusammenhang mit der Nutzung der Kletterwand). Im Wirtschaftsbereich kooperieren wir mit Sparkassen, Banken, Krankenkassen, SIHK, Kreishandwerkerschaft, Arbeitgeberverband, Gewerkschaften, mit diversen Hagener 35 Schulprogramm der HS Altenhagen Betrieben (markE, Schöneweiss, Stora usw.) und der Hagener Presse (ZEUS). Mit der Krankenkasse AOK ist es in diesem Jahr zur Unterzeichnung eines ersten Kooperationsvertrages gekommen. Von diesen Organisationen kommen Vertreter/innen zu Fortbildungsveranstaltungen in die Schule, um Schüler/innen und Pädagogen/innen auf den neuesten Kenntnisstand zu bringen. Umgekehrt besuchen unsere Schüler/innen die genannten Institutionen, um sich mit Hilfe der Möglichkeiten vor Ort auf ihr zukünftiges Berufsleben vorzubereiten. 3.4 Übergänge In der Vorweihnachtszeit laden wir die vierten Schuljahre der benachbarten Grundschulen zu Unterrichtsbesuchen in den Jahrgängen 5 und 6 ein. Die Kinder nehmen mit ihren Lehrern/innen an einer Unterrichtsstunde ihrer Wahl teil. Eine Stunde lang werden ihnen in Kleingruppen unter Leitung von Schülern/innen aus den 9. Klassen die Turnhallen, der Schulgarten, die Cafeteria und der Computerraum gezeigt. Anschließend werden sie danach mit einer Erfrischung verabschiedet. Durch diese ersten Besuche an unserer Schule vermitteln wir ein reales Bild von Hauptschule und bauen Schwellenängste bei unseren zukünftigen Schülern/innen ab. Die geplanten Klassenlehrer/innen der neuen 5. Schuljahre besuchen kurz vor den Sommerferien die abgebenden Grundschulen, um sich mit den dortigen Klassenlehrern/innen über Lern- und Lebenshintergründe der Kinder auszutauschen. Die dort gewonnenen Erkenntnisse bestimmen die Einteilung der 5. Klassen mit. Bei deren Zusammensetzung achten wir auf eine möglichst ausgewogene Homogenität. Während der Ferien stellen sich unsere neuen Klassenlehrer/innen in einem Brief jedem Kind persönlich vor. Das erste persönliche Kennen lernen erfolgt dann bei der Aufnahmefeier. (s. auch 2.4 Schulleben) Auf die ab Klasse 5 vermittelten Schlüsselqualifikationen (s. auch 2.1 Erziehung und 3.1.6 fächerübergreifende Konzeptionen) legen wir in den Abschlussklassen 9 und 10 besonderen Wert. Den Anforderungen in Betrieben und Unternehmen werden die von uns entlassenen Schüler/innen aber nur gerecht, wenn sie über die entsprechenden Basisqualifikationen verfügen: • Vorstellung von der zukünftigen Arbeitswelt, • grundlegende Beherrschung der deutschen Sprache in Wort und Schrift, • Beherrschung einfacher Rechentechniken, • grundlegende naturwissenschaftliche Kenntnisse, • Kenntnis und Verständnis über die Grundlagen unserer Kultur, • Grundkenntnisse in der englischen Sprache. Deshalb ist auch in unseren schulinternen Stoffverteilungsplänen ein wesentlicher Schwerpunkt unserer Arbeit das Üben, Wiederholen und Vertiefen. Vier verpflichtende Schülerbetriebspraktika mit intensiver Vorbereitung stellen einen Schwerpunkt bei Vorbereitung unserer Schüler/innen auf das Berufsleben dar. Diese werden zeitlich und in ihrer grundsätzlichen Konzeption gestuft organisiert: 36 Schulprogramm der HS Altenhagen • in Jahrgang 7: ein Tag, nach Möglichkeit individuell gesucht, in der Regel mit einem Elternteil in dessen Betrieb, • in Jahrgang 8: eine Woche, ebenfalls individuell gesucht, in der Regel Betriebe im familiären Umfeld der Schüler/innen, • in Jahrgang 9 und 10 (Typ A und B): drei Wochen, von der Schule in Absprache mit den Klassenlehrer/innen organisiert nach den Berufswünschen der Schüler/innen. Von den Klassenlehrer/innen werden die Durchführung und Nachbereitung begleitet. Darüber hinaus stehen mehrere Betriebserkundungen unter sozialen, technischen und berufskundlichen Aspekten, Unterrichtsteilnahmen in den Berufsschulen und Teilnahme an den Vorbereitungsveranstaltungen der weiterführenden Schulen, der SIHK und der Unternehmerorganisationen, aber auch Internetrecherchen, die Einbeziehung von PC Anwendungen in den Klassenunterricht und die individuelle Nutzung des Informatikraums bzw. der Computer der Schulsozialarbeit für die Erstellung von Bewerbungsunterlagen auf dem Programm, um unseren Schülern/innen den Übergang von der Schule in die Wirtschafts- und Arbeitswelt zu ebnen. Eine weitere Form des Tagespraktikums ist der von der Landesregierung initiierte Girl’s Day, der Mädchen an typische Männerberufe heranführen soll. Er wird örtlich von KNIPS (Koordinationsstelle für neue Ideen und Projekte in Schulen) organisiert. Hier können unsere Schülerinnen unbeobachtet und unkommentiert von den Jungs, ihre Fähigkeiten, Stärken und Fertigkeiten in einem geschützten Raum, einer meist externen Veranstaltung, erproben. Dies trägt maßgeblich zu ihrer freien und selbstbewussten Entfaltung bei. Im Rahmen des Wahlpflichtunterrichts bieten wir ein Projekt Ausbildungsplatzsuche an. Das Projekt gliedert sich vorwiegend in vier Phasen: • Phase 1: realistische Selbsteinschätzungen der eigenen Fähigkeiten und Schwächen, • Phase 2: Finden von drei Berufen, die in Übereinstimmung mit den in Phase 1 gewonnenen Erkenntnissen stehen, • Phase 3: Entwicklung einer Bewerbung, aus der die eigenen Fähigkeiten hervorgehen, • Phase 4: Suchen geeigneter Ausbildungsplätze. Ziele des Projektes sind: • Die Berufsfindung soll am Ende des 9. Schuljahres abgeschlossen sein. • Die Schüler/innen sollen sich am Ende des 9. Schuljahres (spätestens Anfang des 1O. Schuljahres) um geeignete Ausbildungsplätze bewerben. Wesentlicher Bestandteil des Unterrichts in den 10. Klassen ist die Vermittlung berufsbezogener Schlüsselqualifikationen. Tugenden wie Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit alleine reichen heute nicht mehr aus. Zukunftsorientierte Ausbildung in modernen Betrieben richtet sich nach einem erweiterten Kanon von Schlüsselqualifikationen, in denen Teamfähigkeit, vernetztes Denken, Problem37 Schulprogramm der HS Altenhagen lösungskompetenz, Handlungskompetenz und Konfliktkompetenz von wesentlicher Bedeutung sind. Partner- und Gruppenarbeit sind Unterrichtsform in vielen Klassen. Schüler/innen lernen, auftretende Konflikte entweder zu vermeiden oder konstruktiv selbst zu lösen. Zur Erfüllung dieser Aufgaben bedienen wir uns auch der Hilfe außerschulischer Partner (vgl. 3.3 Öffnung von Schule). Während unsere Schule bzw. unsere Schüler/innen vor allem durch finanzielle Hilfen und Einblicke in betriebliche Abläufe sowie Anforderungen der Partner profitieren, bietet sich für die potentiellen Ausbildungsbetriebe auf diese Weise die Möglichkeit, ihre Bedürfnisse und Erwartungen zu artikulieren und vielleicht den einen oder anderen geeigneten Bewerber um einen Ausbildungsplatz unter die Lupe zu nehmen. Vor allem aus diesen Gründen werden die Bemühungen der Hauptschule Altenhagen, was Kopperationspartnerschaften mit Betrieben angeht, weiter verstärkt werden. 4 Rahmenbedingungen der pädagogischen Arbeit 4.1 Organisation Das Kollegium umfasst z.Zt. 32 Personen, davon 18 Damen und 14 Herren; zwei von ihnen sind Lehramtsanwärter. Die Altersstruktur entspricht dem Landesdurchschnitt, gesenkt durch 9 Neueinstellungen in den letzten 5 Jahren. Die fachlichen Schwerpunkte im Kollegium sind breit gestreut, so dass es sowohl für viele Unterrichtsfächer (Schule als Lernraum) als auch für viele erzieherische Aspekte (Schule als Lebensraum) Experten gibt. Kollegen und Kolleginnen werfen - um im Bild zu bleiben - ihre Fähigkeiten zum Wohle der Schülerschaft „in einen Topf“. Unsere Grundsätze für den Einsatz der Lehrer/innen sind: • Jede/r Klassenlehrer/in führt seine/ihre Klasse von Jahrgang 5 bis Jahrgang 10. • Er/Sie hat eine(n) Stellvertreter/in. • Der/Die Klassenlehrer/in unterrichtet nach Möglichkeit viele Fächer in der eigenen Klasse. • Möglichst wenige weitere Fachlehrer/innen kommen hinzu. • Diese werden mit mehreren Fächern und nicht mit Einzelstunden oder Einzelfächern eingesetzt. • Unter dem Aspekt der Qualitätssicherung werden die E-Kurse und die Klasse 10 B nicht fachfremd unterrichtet. Diese Grundsätze finden ihren Niederschlag für die Gestaltung des Stundenplans unter anderem dadurch, dass jede/r Klassenlehrer/in jeden Tag in seiner/ihrer Klasse unterrichtet, möglichst auch in der ersten Stunde und Unterricht in Fachräumen als Doppelstunde erteilt wird. Abgesehen von den im Schulgesetz (SchulG), das 2005 in Kraft trat und in das unter anderem die Regelungen des bis dahin geltenden Schulmitwirkungsgesetzes eingegangen sind, beschriebenen Aufgaben der Schülervertretung werden an unserer Schule folgende Tätigkeiten von der SV mit übernommen: 38 Schulprogramm der HS Altenhagen • Vorbereitung und Durchführung von Festen (z. B. Weihnachtsfeier, Schuldisco, Jahresabschlussfeier, Karnevalsfeier, Aufnahmefeier der Fünftklässler, Sommerfest, Schulbasar etc.), • Durchführung von Sportaktivitäten in den Pausen und nach Schulschluss, • Aufruf und Durchführung von Spendensammlungen aus aktuellen Anlässen, • Hilfe bei der Innenaufsicht, • Übertragung erzieherischer Teilaufgaben an ältere Schüler/innen, etwa bei der Mitgestaltung von Unterrichtsabschnitten und Übernahme von Teilaufsichten u.a. im Sportunterricht, • Streitschlichtung bei gelegentlichen Problemen unter Schülern/innen, • inhaltliche Mitgestaltung der neuen Schulordnung (s. 2.1 Erziehung), • Teilnahme an überregionalen SV - Sitzungen auf Stadt- und Bezirksebene. Ein Zukunftsprojekt unserer SV soll die Integration der Fünftklässler und Seiteneinsteiger/innen werden. Mitglieder der SV sollen sich als Mentoren speziell unserer Neuen annehmen. Die HS Altenhagen bildet seit vielen Jahren Lehramtsanwärter/innen für die Sekundarstufe I aus und stellt den Hochschulen und Studienseminaren des Landes entsprechende Ausbildungs- und Praktikumsstellen zur Verfügung. Zur Zeit werden zwei Lehramtsanwärter/innen mit den Fächerkombinationen Hauswirtschaft – Sport und Erdkunde – Deutsch bei uns ausgebildet. Die jungen Kollegen/Kolleginnen werden während ihrer Ausbildung von engagierten und hilfsbereiten Fachlehrern/innen betreut. Seit der Einführung schulscharfer Einstellungsverfahren achten wir bei den Bewerbern/innen besonders auch auf die Bereitschaft und Fähigkeit zur Lehrerausbildung, die in der Regel die außerschulische Arbeitszeit in nicht unerheblichem Umfang mit einbezieht, sodass Hilfen auch bei der Unterrichtsvorbereitung und -planung offeriert werden können. Dies geschieht in kontinuierlicher Kooperation mit anderen Ausbildungsinstitutionen, wobei von uns der soziale und fachliche Einsatz der Auszubildenden unter der Prämisse der Vorrangigkeit von Schule und ihren Schülern/innen erwartet wird. Unser Ziel ist es, neuen und jungen Lehrern/innen, die über ihre fachlichen Qualitäten hinaus die soziale Bereitschaft zur intensiven Auseinandersetzung mit den manchmal auch schwierigen Lebenswelten junger Menschen besitzen, erfolgreiche Abschlüsse mit zu vermitteln. 39 Begleitprogramm HS – ALTENHAGEN Soll Individuelles Beratungsangebot Unterrichtsvor- u. nachbereitung z.T. auch außerhalb d. Schulzeit nach Vereinbarung AL stellt feste Termine vor AKO bietet (bei Bedarf) ergänzende Beratung an Hilfen bei Vorbereitung des bedarfsdeckenden Eigenunterrichts Erlernen kollegialer Arbeits- u. Beratungsformen Angebote Erlernen von Verfahren der Qualitätssicherung regelmäßige Termine Parallelarbeiten mit AL, LAA's u. AKO (Jahrgangsstufen u. zur Besprechung Schulformen) + ausbildungsbedingter Lernstandserhebungen Probleme Teilnahme der LAA's an Konferenzen, Projekttagen, Exkursionen, Klassenfahrten u. deren Vorbereitung Unterrichten Freiarbeit Erziehen Beurteilen Beraten Verwalten / Organisieren Schule Evaluieren weiterentwickeln schulinterne Regelungen zu OrdnungsMaßnahmen Notengebung u. deren fachspezifische Aspekte (z.B. Sport Hauptfächer) Ausweitung auch auf schriftliche Unterrichtsplanung (auch BU) u. Hausarbeit Klassen- u. Jahrgangsstufenfahrten Stadtteilarbeit Überprüfen der im Schulprogramm jeweils gesetzten Ziele u.a. in Fach- u. Lehrerkonferenzen z.B. Förderempfehlungen, Bemerkungen zum Sozialverhalten zusätzliche Vor- u. Nachbesprechungen Sportturniere u. Sportfeste Sponsoring Interne und externe Evaluation Minimalpläne Projekttage / Projektwoche Streitschlichtung Zus.arbeit mit u.a. Arbeitsamt / SIHK – Anforderungen v. Industrie u. Wirtschaft Pausenprogramme Elternarbeit Schulmeisterschaften „EBA“-Angebote Schulsozialpädagoge Schulfeiern mit Programm Schulausstellung u. „Tage der offenen Tür“ Klassenbücher, Daten / Listenführung Zusammenarbeit mit Betrieben (z.B. Schüler besuchen Eltern am Arbeitsplatz / neue Praktika in 7 und 8) Kiosk, Caféteria verwalten Kiosk und Caféteria 13 plus PC / Internet 40 Schulprogramm der HS Altenhagen 4.2 Fortbildung Die letzten Untersuchungen, die sich mit dem Bildungssystem in Deutschland beschäftigten (PISA, TIMMS und IGLU), haben erneut deutlich gemacht, dass eine Weiterentwicklung bzw. Neuorientierung notwendig ist. Viele Ansätze werden diskutiert und an den Schulen umgesetzt. Damit ein Konzept allerdings eine Chance auf dauerhafte und grundlegende Umsetzung hat, muss es flächendeckend von allen Lehrerinnen und Lehrern einer Schule akzeptiert und angewandt werden. Voraussetzung hierfür ist, dass alle Kolleginnen und Kollegen auf einem gemeinsamen Kenntnisstand sind. Deshalb soll die Lehrerfortbildung lang- und mittelfristig geplant und mit dem Schulprogramm abgestimmt werden. Auf diesem Hintergrund ergeben sich zwei wesentliche Standbeine der Lehrerfortbildung an der HS Altenhagen: die kollegiumsinterne Form (KiF) und die individuellen, fachbezogenen Fortbildungen. Die kollegiumsinternen Fortbildungen, an denen das gesamte Kollegium teilnimmt und die bisher meist ganztägig mit eigenen und externen Moderatoren durchgeführt wurden, hatten in der Regel allgemeinpädagogische Inhalte zum Thema. So ging es in den Vorjahren um den „Haus des Lernens“- Ansatz, den der Pädagoge Heinz Klippert entwickelt hat. Dabei wurden unter anderem die Methodenkompetenz der Kolleginnen und Kollegen erweitert, um damit den Unterricht abwechslungsreicher zu gestalten. Im letzten Jahr wurde dieser Ansatz durch das Konzept der Realschule Enger erweitert. Dieses Konzept rückt die Lernkompetenzen der Schülerinnen und Schüler in den Mittelpunkt. Erste Bausteine dieses Konzeptes wurden bereits in diesem Schuljahr am „anderen Montag“ eingeübt (vgl. 3.1.6 Fächerübergreifende Konzepte). Darüber hinaus gibt es Fortbildungsbedarf in einzelnen, fachspezifischen Zusammenhängen. So gibt es individuelle Bedarfe, was den Erwerb von Zusatzqualifikationen oder fachdidaktische Neuentwicklungen angeht. Solche Fortbildungen betreffen nur einzelne Kolleginnen und Kollegen und werden deshalb auch nur von Einzelnen oder kleinen Gruppen wahrgenommen und abgerufen. Die Ergebnisse solcher Fortbildungen werden dann häufig in Fachkonferenzen angesprochen, wo die Teilnehmer als Multiplikatoren auftreten, d.h. ihr neues Wissen an die anderen Fachkollegen weitergeben. 4.3 Elternarbeit Über die übliche Mitwirkung in den schulischen Gremien Klassenpflegschaft, Schulpflegschaft und Schulkonferenz haben die Eltern kontinuierlich die Möglichkeit Beratung in Anspruch zu nehmen bzw. einzufordern oder aktiv mit den Lehrern/innen zusammen zu arbeiten. Sie können teilnehmen an: Klassenfahrten, Sportveranstaltungen, Tagesexkursionen, Martins- und Weihnachtsmärkten, Schulfesten und -feiern, 41 Schulprogramm der HS Altenhagen Projektwochen, Theaterbesuchen und Fördervereinsveranstaltungen. 4.4 Evaluation Spätestens seit Erscheinen der PISA Studie wird nicht nur innerfachlich über Qualitätssicherung und Evaluation diskutiert, Qualitätssicherung ist zum politischen Thema geworden. Die Hauptschule Altenhagen trägt unter anderem durch die Teilnahme am Sinus Projekt und an den Lernstandserhebungen zur Qualitätssicherung bei. Formen interner Evaluation wie Schülerfeedback zum Unterricht, systematische Selbstreflexion des eigenen Unterrichts sowie die Durchführung von Parallelarbeiten nicht nur in Klasse 7 und 10 gehören zum Repertoire der meisten Lehrkräfte. In den vergangenen Schuljahren hat sich gezeigt, dass Evaluation ‚im stillen Kämmerlein’ nicht oder nur sehr eingeschränkt möglich ist. Evaluation fordert Kommunikation, Austausch, Kooperation auch mit Instanzen, denen man im Schulalltag vor allem aus Zeitgründen mitunter aus dem Weg geht. Aus diesem Grunde hat sich die Schule im Laufe des Schuljahres 2003/04 auf eine entsprechende Anfrage der Schulaufsicht hin bereit gefunden, das Sprachförderkonzept für die Jahrgänge 5/6 (siehe 3.2 Projektbeteiligungen) durch ein externes Team evaluieren zu lassen. Das Evaluationsteam bestand aus dem Moderatorenteam der „Hagener Schulreform“, einer Dezernentin des Dezernates 42 der Bezirksregierung Arnsberg und einem Vertreter des Schulamtes für die Stadt Hagen. Die Ergebnisse der am 04.11.04 durchgeführten Evaluation bilden die Grundlage für die Weiterentwicklung des Diagnoseinstrumentes „Werkstatt Kunterbunt“. Die Lernprozessbeobachtung sowie die Möglichkeit, Lernwege individuell zu wählen, sollen nun stärker in den Mittelpunkt gerückt werden. Im zweiten Halbjahr des Schuljahres 2004/05 arbeiteten der Schulleiter der HSA, eine Kollegin sowie der Schulsozialarbeiter in einem Team, das die Evaluation von „präventiven Maßnahmen zur Vermeidung von Schulversagen“ einer anderen Hagener Hauptschule zur Aufgabe hatte. Diese Tätigkeit unterstützte die Weiterentwicklung von Fähigkeiten im Bereich Evaluation und machte erneut deutlich, wie wichtig diese Aufgabe für die Qualitätssicherung von Schule ist. Aus diesem Grund ist Evaluation auch weiterhin ein wichtiges Thema an der HSA: Zurzeit wird die Arbeit des Schulsozialarbeiters intern evaluiert, für das Schuljahr 2006/07 ist eine Evaluation der Arbeit der Steuergruppe geplant. 5 Mittelfristige Ziele 5.1 Reflexive Koedukation Der bisher im Schulprogramm verankerte Schwerpunkt der reflexiven Koedukation ist im Laufe der letzten Jahre etwas aus dem zentralen Blickpunkt geraten. Dies liegt vor Allem daran, dass solche Projekte oft einzelne Personen benötigen, die diese im Blick behalten 42 Schulprogramm der HS Altenhagen und vorantreiben. Das ist im Fall der reflexiven Koedukation insofern nicht mehr der Fall, als die „Motoren“ dieser Zielsetzung inzwischen nicht mehr bzw. zurzeit nicht an unserer Schule arbeiten. 5.2 Lernkompetenzen Das Spiralcurriculum „Lernen lernen“ ist aufgrund der geänderten Vorgaben (Ausrichtung der Lehrtätigkeit an Kompetenzfeldern) weiterentwickelt worden, der Lehrgang „Soziales Training“ mit dem Konzept „Lernkompetenzen“ der RS Enger in ein neues Erprobungsstadium überführt worden, das im laufenden Schuljahr vor allem in projektartigen „Anderen Schultagen“ (vgl. 3.1.6 Fächerübergreifende Konzepte) zum Tragen kommt. 6 Nachwort Wie in diesem Schulprogramm ersichtlich, ist unsere Schule mehr als nur eine Lehranstalt, in der den heutigen Schülern/innen Unterrichtsstoff vermittelt wird. Über außergewöhnliche und vielfältige Veranstaltungen wie Schulfeste, Projektwochen, originelle Weihnachtsmärkte, Teilnahme an Modellversuchen zur Erprobung neuer Unterrichtsformen, Praktikumsausstellungen, Teilnahme am ZEUS - Projekt, die Gestaltung von Kunstwerken sowie sportliche Aktivitäten informiert die Presse die Öffentlichkeit und stärkt dadurch das Ansehen unserer Schule bzw. der Schulform Hauptschule. Dies ist für unsere Schule deshalb wichtig, weil der Stadtteil Altenhagen zu einem Bereich mit besonderem Erneuerungsbedarf zählt und wir, mitten darin, nicht unbeteiligt zusehen wollen. Schließlich sollen sich die Schüler/innen auch über die schulischen und außerschulischen Veranstaltungen mit ihrem Stadtteil identifizieren und sich dafür einsetzen. 43