City-Management auf der Kippe? - Bremervörder Wirtschaftsgilde

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City-Management auf der Kippe? - Bremervörder Wirtschaftsgilde
City-Management auf der Kippe?
Äußerungen des Bürgermeisters und von Politikern sorgen bei den Initiatoren für Irritationen – „Einmalige Chance nicht verspielen“
VON RAINER KLÖFKORN
BREMERVÖRDE. An der Summe von
40 000 Euro könnte sich die Zukunft
der Bremervörder Innenstadt entscheiden. Verweigert die Stadt diesen Zuschuss, steht die Initiative für
das City-Management vermutlich
vor der Auflösung. Und Bremervörde, sind sich die Initiatoren sicher,
lasse eine Chance ungenutzt, die
sich so schnell nicht wieder ergebe.
Eigentlich schien alles klar: Bei
den Haushaltsberatungen im November sprach sich die CDUMehrheitsfraktion dafür aus, diese Summe als Anschubfinanzierung zu bewilligen – wenn die
Initiative die gleiche Summe aufbringt. Doch kurz vor dem Abschluss der Beratungen stellte der
Bürgermeister die Ampel auf rot:
Um den Weg Bremervördes in die
Rekordverschuldung zu stoppen,
müsse neben dem Etat ein Konsolidierungskonzept erstellt werden. Das brauche Zeit und soll in
den nächsten Wochen geschehen.
Dabei stellte Bürgermeister
Eduard Gummich (CDU) infrage,
ob die Stadt die 40 000 Euro aufbringe könne. Das FDP-Ratsmitglied Dr. Stefan Hoppe-Seyler
schloss bereits eine Ablehnung
des Antrages nicht aus. Äußerungen, die für erhebliche Irritationen sorgten, so die Vorsitzenden
der Wirtschaftsgilde, Boris Tho-
Michael Theis
Manfred Busch
mas, sowie der Werbegemeinschaften „Treffpunkt“, Michael
Theis, und „City-West“, Manfred
Busch.
Die Initiatoren zeigen sich
überrascht und verunsichert. Ein
Jahr Arbeit liege hinter ihnen, in
zehn Sitzungen des Runden Tisches, dem auch der Bürgermeister und das FDP-Ratsmitglied angehörten, seien alle Vorarbeiten
einvernehmlich erledigt worden.
Im Januar sollte der City-Management-Verein gegründet werden.
Thomas: „Wir müssen nur noch
auf den Kopf drücken.“
Natürlich habe man Verständnis für die Verzögerung der Haushaltsberatun„Wir können
gen. Dies gelte
jedoch
nicht die Verantwortfür Bedenken lichen nur davor warnen, eihinsichtlich
der Bezuschus- ne große Chansung. Eine Ab- ce leichtfertig
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ver- zu verspiespiele leichtfer- len.
tig eine einma- BORIS THOMAS
lige Chance für
Bremervörde. Schließlich sei es
gelungen, mit allen Akteuren –
dazu gehörten die Werbegemein-
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Boris Thomas
schaften wie Stadtverwaltung und
Politik – eine gemeinsame Initiative auf den Weg zu bringen.
„Wenn das scheitert, sind die Beteiligten kaum noch einmal zu
motivieren“, befüchtet Thomas.
Um die Innenstadt voran zu
bringen,
seien
professionelle
Strukturen nötig. Das City-Management werde die Stadt auch von
Aufgaben entlasten und Kosten
sparen. Externe Unternehmen,
die Veranstaltungen für die Stadt
organisierten, brauchten nicht
mehr engagiert zu werden. Die
Initiatoren vergleichen ihre Be-
mühungen mit der Stadtsanierung: Während dafür Millionen
ausgegeben würden, könne bereits für eine vergleichsweise bescheidene Summe der Innenstadt
neuer Schub verliehen werden.
Deshalb sei zu hoffen, dass in
dem Etatentwurf des Bürgermeisters, der bald beraten wird, der
Zuschuss aufgeführt sei. Wenn
nicht, bleibe nur noch, auf die
Zustimmung der Politiker zu hoffen. Ein negativer Beschluss, warnen Thomas, Theis und Busch,
wäre „eine Katastrophe mit unabsehbaren Konsequenzen.“