ATEK - Antriebstechnik

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ATEK - Antriebstechnik
ATEK-Antriebstechnik
Technik
Schneckengetriebe – Technische Grundlagen
Inhalt
• Einleitung
• Kombiniertes Baukastenprogramm
• Leistungen
• Befestigungsseiten
• Drehrichtung
• Übersetzung
• Wirkungsgrad
• Antrieb ins Schnelle
• Anlaufwirkungsgrad
• Selbsthemmung
• Statische Selbsthemmung
• Dynamische Selbsthemmung
• Grenzbereiche
• Abdichtung
• Schmierung
• Verstärkte Lagerung
• Spielarme Schneckengetriebe
• Lage der Entlüftungsfilter
Einleitung
ATEK-Getriebe sind universell einsetzbare Hochleistungsgetriebe für den allgemeinen Maschinenbau. Die maximale
Ausschöpfung der zugesagten Eigenschaften Ihres ATEK-Getriebes setzt die Beachtung unserer allgemeinen Hinweise
voraus. Ebenso ist die Geltendmachung eventueller Garantieansprüche an die Beachtung unserer allgemeinen Hinweise
gebunden.
Kombiniertes Baukastenprogramm
Die Getriebegehäuse sind so ausgelegt, dass bis Größe 100 die Seiten 1-4 und ab Größe 125 die Seiten 1 und 2 als
Befestigungsflächen mit Gewindebohrungen versehen (Bauart B..) oder zum Anschrauben der Fußleisten (Bauart G..)
verwendet werden können.
Die Seiten 5 oder 6 können wahlweise auch mit einem Flansch B5 (Bauart F..) geliefert werden. Außerdem können die
Getriebe zu Doppelschneckengetrieben kombiniert werden. (Typenbezeichnung: SD/S - SLD/S - SLM/S)
Leistungen
Die in den Auswahltabellen angegebenen Leistungen und Drehmomente gelten nur, wenn die Getriebe in den
Einbaulagen 1, 5 oder 6 eingesetzt werden. Bei senkrechter oder oben liegender Schneckenwelle (Einbaulagen 3, 4
oder 2) müssen die Werte um 10 % reduziert werden.
Befestigungsseiten
Alle Getriebe haben grundsätzlich an den Abtriebsseiten im Deckel (Seite 5 und 6) und an der Gehäusefläche (Seite 1)
serienmäßig Gewindebohrungen.
Bei den Größen 040 bis 100 sind alle Getriebeseiten bearbeitet und können zusätzlich mit Befestigungsbohrungen versehen
werden.
Bei den Größen 125 bis 200 kann die Getriebefläche 2 zusätzlich mit Gewindebohrungen versehen werden.
Drehrichtung
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Generiert: 20 January, 2017, 20:40
ATEK-Antriebstechnik
Die Schneckengetriebe werden standardmäßig mit rechtssteigenden Radsätzen geliefert. Dadurch ergeben sich die
untenstehenden Drehrichtungen. In Sonderausführungen ist auch die Lieferung mit linkssteigender Verzahnung möglich.
Bitte fragen Sie bei uns an.
Übersetzung
Die in den Auswahltabellen als Sortierbegriff angegebenen Nennübersetzungen iN stimmen nicht immer mit den
Istübersetzungen iIst überein. Bei mathematisch genauen Übersetzungen muss grundsätzlich die ebenfalls in den
Leistungstabellen angegebene Istübersetzung berücksichtigt werden.
Wirkungsgrad
Der Wirkungsgrad bei Schneckengetrieben ist keine konstante Größe. Er ist abhängig von der Getriebegröße, der Übersetzung,
der Drehzahl, der Ölviskosität, der Art der Schmierung und dem Einlaufzustand des Getriebes.
Die in den Leistungstabellen angegebenen Werte werden unter folgenden Bedingungen erreicht:
• Das Schneckengetriebe arbeitet im Nennlastbereich
• Das Schneckengetriebe ist vollständig eingelaufen
• Das vorgeschriebene Syntheseöl ist eingefüllt
• Die Nenntemperatur ist erreicht
Bei neuen Schneckengetrieben sind die Zahnflanken noch nicht vollständig geglättet. Dieser Einfluss wird mit kleiner
werdendem Steigungswinkel noch verstärkt.
Erfahrungsgemäß ist mit folgenden Abzügen zu rechnen:
Der Einlaufbetrieb ist erfahrungsgemäß nach 25 - 150 Stunden Volllast-Betrieb abgeschlossen. Während des
Einlaufvorgangs darf eine maximale Gehäusetemperatur von 100°C nicht überschritten werden.
Antrieb ins Schnelle
Aufgrund des hohen Wirkungsgrades der ATEK-Schneckenradsätze ist es möglich, die Getriebe mit 4- und 6-gängigen
Schneckenwellen auch von der Schneckenradseite her anzutreiben und somit eine Übersetzung ins Schnelle zu erzeugen.
Der Wirkungsgrad bei treibendem Schneckenrad berechnet sich nach der Formel:
η´ = 2 - 1 / η
Anlaufwirkungsgrad
In der Anlaufphase des Schneckengetriebes ist der Wirkungsgrad stets geringer, da sich der Schmierfilm erst mit der
eintretenden Gleitbewegung bildet.
Bei Anlauf unter Last wird ein größeres Drehmoment benötigt.
Der Anlaufwirkungsgrad ist, wie der Betriebswirkungsgrad, von der Größe des Steigungswinkels der Schneckenwelle
abhängig.
Auch hier gilt, dass ein größerer Steigungswinkel den Anlauf günstig beeinflusst.
Die nachstehend genannten Anlaufwirkungsgrade sind, wie die Betriebswirkungsgrade in den Leistungstabellen,
Richtwerte und gültig für eingelaufene Getriebe. Für neue Getriebe liegen auch die Anlaufwirkungsgrade niedriger.
Nach längeren Betriebspausen tendiert der Wert zu den unteren Werten des Streubandes.
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Selbsthemmung
Schneckengetriebe sind selbsthemmend, wenn die Getriebe von der Schneckenradseite her nicht angetrieben werden
können. Die Selbsthemmung steht in direktem Zusammenhang mit dem Wirkungsgrad des Getriebes. Wird
Selbsthemmung gefordert, muss der entsprechende Wirkungsgrad des Getriebes bei treibender Schnecke unter 0,5
liegen. Muss ein Getriebe unbedingt selbsthemmend oder aber unbedingt nicht selbsthemmend sein, bitten wir unter
Schilderung des Einsatzfalles in jedem Fall rückzufragen.
Statische Selbsthemmung
Schneckengetriebe sind statisch selbsthemmend, wenn ein Anlaufen aus dem Stillstand bei treibendem Schneckenrad
nicht möglich ist. Getriebe mit Übersetzungen ab 30:1 sind statisch selbsthemmend.
Erschütterungen können die Selbsthemmung aufheben. Eine selbsthemmende Verzahnung kann daher eine Bremse oder
Rücklaufsperre nicht immer ersetzen.
Dynamische Selbsthemmung
Schneckengetriebe sind dynamisch selbsthemmend, wenn bei laufendem Getriebe ein Weiterlaufen durch
Krafteinwirkung auf die Abtriebsseite des Getriebes nicht möglich ist. Der auftretende Nachlauf nach dem Abschalten
richtet sich nach den umlaufenden Massen an der Antriebsseite.
Dynamische Selbsthemmung ist nur bei sehr großen Übersetzungen im Bereich niedriger Antriebsdrehzahlen möglich.
Grenzbereiche
Wenn angetriebene Teile große Massenträgheitsmomente haben, darf während des Auslaufvorgangs keine Selbsthemmung
auftreten.
Bei plötzlicher Blockierung des Getriebes können extrem hohe Belastungsspitzen auftreten. In derartigen Fällen soll möglichst
ein Getriebe mit mehrgängiger Schnecke eingesetzt werden.
Auch bei Einsatz eines Bremsmotors oder einer separaten Bremse auf der Antriebsseite darf das Bremsmoment nicht zu
groß sein und muss gegebenenfalls durch Einsatz einer zusätzlichen Schwungmasse an der Antriebsseite abgemildert
werden.
In Zweifelsfällen bitten wir um Rückfrage unter eingehender Schilderung der Betriebsverhältnisse und der gestellten
Anforderungen.
Abdichtung
Standardmäßig ist jedes Getriebe mit Radialdichtringen gegen Ölaustritt abgedichtet.
Auf Wunsch können an- und abtriebsseitig auch Dichtringe mit Staublippe (Bauform AS) als Spritzwasserschutz eingebaut
werden.
Für extreme Umwelteinflüsse stehen Sonderabdichtungen zur Verfügung.
Bitte fragen Sie unter Schilderung des Einsatzfalls bei uns an.
Schmierung
Da besonders bei Schneckengetrieben der Wirkungsgrad und die Lebensdauer in hohem Maße von der verwendeten
Ölqualität abhängen, werden die Getriebe werksseitig mit einem Syntheseöl gefüllt. Sie sind damit unter normalen
Betriebsbedingungen wartungsfrei.
Bei extremen Anforderungen oder erhöhten Lebensdauerforderungen empfehlen wir Ölwechsel nach ca. 15.000
Betriebsstunden. Die Getriebe der Größen 050 - 100 haben serienmäßig eine Bohrung zum Öl Einfüllen und zum Aufsetzen des
Entlüftungsfilters. Die Getriebegröße 040 benötigt keine Entlüftung. Die Getriebe ab Größe 125 sind zusätzlich immer mit Ölablas
und Ölkontrollschraube ausgeführt.
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Verstärkte Lagerung
Wenn hohe Querkräfte aufgenommen werden müssen, können ATEK-Schneckengetriebe serienmäßig auch mit verstärkter Anund/oder Abtriebswellenlagerung bestellt werden. Eingebaut werden dann Kegelrollenlager bzw. Pendelrollenlager.
Spielarme Schneckengetriebe
Exaktes Positionieren ist nur eine der vielen Aufgaben, die mit spielarmen Winkelgetrieben gelöst werden.
Handhabungsgeräte, Zuführeinrichtungen, Kolbenpumpenantriebe, Druckmaschinen etc. sind weitere Einsatzgebiete für
diese Spezialgetriebe.
Das normale Verdrehflankenspiel an der Abtriebswelle dieser Getriebe beträgt je nach Größe und Übersetzung zwischen 3
und 6 Winkelminuten und ist genau einstellbar bei der Endmontage der Getriebe.
Je nach den gestellten Anforderungen können die Getriebe auch bis nahezu spielfrei geliefert werden. Bei richtiger
Auslegung bleibt die Spielarmut über einen langen Lebensdauerzeitraum erhalten.
Lage der Entlüftungsfilter
Alle Schneckengetriebe mit Ausnahme der Größe 040 werden mit einem Entlüftungsfilter geliefert. Die mögliche Anordnung
des Filters entnehmen Sie bitte der Tabelle in der PDF-Datei.
In der Bestellbezeichnung wird angegeben, an welcher Getriebeseite der Filter montiert wird.
Z. B.: E4 = Entlüftung an Seite 4. Erfolgt mit der Bestellung keine Angabe, wird die Lage des Entlüftungsfilters
von ATEK festgelegt.
Lage der Entlüftungsfilter
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