Colorfly Pocket Testbericht für PDF - open-end-music
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Alles im Blick von der Aussteuerung bis hin zum Dateinamen, zur Gesamtlänge wie aktueller Laufzeit oder der angewählten Sample-Rate. Der obere Anzeigenbereich informiert über Repeat-Einstellung, TrackAnzahl sowie laufende Tracknummer, SCR-Aktivierung, EqualizerAktivierung und den Akku-Ladezustand. Mehrere Helligkeitsstufen für das Display sind möglich. Auch das Innenleben lässt keinen Zweifel daran bestehen, dass der Hersteller auf Qualität gesetzt hat. Nicht zufällig kommen beispielsweise Elna-Kondensatoren zum Einsatz. Für die Wandlung ist ein CS 4398 zuständig. Seite 7 Die Hörphase sorgte für Erstaunen weil ich ganz ehrlich gesagt mit der Klangqualität nicht gerechnet hatte. Und mit was ich ebenfalls nicht rechnen konnte, war, dass mein schwer anzutreibendes, magnetostatisches Kopfhörerkaliber Hifiman HE-6 an der Klinke des Portis keinen Mist machte, sei es ein mangels Leistung bedingter Durchhänger oder ein Laustärke seitiges Desaster. Nein, das alles beileibe nicht. Der Hörer lässt sich an meinem HD53N oder V181 nochmals ne gute Ecke lauter, kräftiger, stabiler sowie räumlicher an - soviel steht auch fest, da reden wir über separate, vorzügliche 1000€ Kopfhörerverstärker - aber was ein HE-6 trotzdem an der Klinke des "Kleinen" zeigte, war für mich alles andere, als "geht mal grad so". So, das musste nun zuerst raus, weil es mir auf der Seele lag. Es kamen etliche Kopfhörer zum Einsatz, wie Sennheiser HD 650, HD 800, beyer T1, beyer DT 880, AKG K701, Precide Ergo, Ultrasone Pro 900 und Edition 8. Alle diese Hörer sind leichter anzutreiben, als ein HE-6, was sich natürlich im Betrieb am Player schnell zeigte. Dafür ist seine Ausgangsstufe besser ausgelegt, weshalb zum einen deutlich mehr Pegel erzeugt werden kann. Zum anderen das gesamte harmonisch, klangliche Zusammenspielen mehr am Punkt ist. In der Zeit davor sorgte ich natürlich für einen mit Musik prall gefüllten Flash-Speicher, rippte jede Menge aus meiner CD-Sammlung, von Symphonie über Barock bis hin zur Oper, von Rock über Jazz und Folk bis hin zu Singer-Songwriter, lud aber auch hochauflösendes Material bis 24 Bit 192 kHz sowie MP3-Qualität mit 128 kbps und 320 kbps. Ebenso FlacDateien mit 16 Bit 44,1 kHz. All dies ausführlich zu beschreiben, würde schlicht den Bericht sprengen, weshalb ich das Wichtigste zusammen fasse. Wem es bisher in Sachen mobile Player so erging wie mir, der wird spätestens dann, wenn er zum ersten Mal mit einem anständigen Kopfhörer über den Colorfly Musik hört, genauso erstaunt reagieren wie ich. Seite 8 Serge Prokofieff's Peter und der Wolf mit Loriot als Sprecher ist ein Muss für einen solchen Test, weil diese Aufnahme, mir bis in den kleinsten Winkel bekannt, klar zeigt, was der Porti in Sachen räumlicher Darstellung, Platzierung, sowie Präzision und Klangfarbe am Kopfhörer umsetzt. Und er kann, er kann's richtig. So gut, dass einem gar nicht erst die Frage in den Sinn kommt, was mehr Sound wie Natürlichkeit ist, wo noch verbogen wird, bzw. sich die OrchesterMusiker zu dicht auf der Pelle säßen. Eben genau solche Fragen kommen überhaupt nicht. Was sich auf Anhieb einstellt, ist Glaubwürdigkeit. Glaubwürdig in Sachen Bühne, Klangfarbe, Präzision und auch Kraft. Das Teil musiziert einfach echt. Die Kesselpauke steht genau dort, wo sie mir mein stationäres, größeres Equipment auch zeigt. Aus der Tiefe heraus. Den gleichen, positiven Eindruck vermittelte mir der Kontrabass aus Camille Saint-Saens Karneval der Tiere, als kräftiges Instrument mit nachvollziehbarem Körper, Harz und Farbe. Da dickt nichts auf. Auch hier ist alles an Qualität da, so wie ich es kenne. Keinen Deut anders erging es mir bei Bruckners Vierter mit Karl Böhm, eine empfehlenswerte Decca-Einspielung oder bei Martha Argerich's Klavierkonzert in G-Dur von Ravel. Stundenlang könnte man diesem wunderbar gespielten Instrument zuhören, hinterfrägt nichts, weil auch hier genug Körper, Subtiles sowie ein reicher Klangfarbenteppich gegeben sind. Wenn ich mich da noch an die Wiedergabe mancher Mobilplayer zurück erinnere - da ging es ebenfalls um solche überspielten Werke - kann ich nur sagen, dass all das meilenweit vom aktuellen Ergebnis entfernt war. Hier reden wir über zwei Welten. Feindynamik ist bei dieser Wiedergabe genauso wenig ein Fremdwort, wie das Vermögen, eine Stimme authentisch zu vermitteln, nicht gelänge. Es passt alles. Kari Bremnes' Stimme sitzt - perfektes Lot. Gleiches gilt für Björk's Stimme auf ihrem Studioalbum Post. Über viel Luft und fein gestricktes Tonmuster lebt Stranger Than Fiction vom John Surman Quartet. Nicht immer ist alles unbelassen bei ECM, genau das wird eben auch aufgezeigt. So muss es sein. Es ist ja beileibe schon richtig starker Tobak, wenn ich einen Qualitätsvergleich mit gestandenem, stationären Equipment quasi machen muss. Aber eine andere Chance lässt mir der Colorfly gar nicht. Wer es nicht glaubt, möchte sich bitte mal den Live-Oldie The Rat Pack mit Dean Martin anhören und dann sehen, wie er mit der dicken Gänsehaut klar kommt. Genau diese Seite 9 Im Grunde genommen braucht man sich keine Sorgen darüber zu machen, wie das Gerät mit unterschiedlichen Formaten umgeht. Es reicht exakt die Qualität weiter, die es bekommt. Etwas genauer wollte ich es aber schon wissen und da laut Hersteller jede Menge Formate verwaltet werden, war wieder Arbeit angesagt. Über EAC und Switch rippte ich einzelne Musikstücke von verschiedenen CDs in die Formate: AAC, APE, Flac, MP3 (128 und 320), Ogg Vorbis, WMA, WAV sowie WAV (ADPCM). Werden tatsächlich alle Formate einwandfrei abgespielt und welche Qualitätsunterschiede zeigen sich? Diese Fragen galt es zu klären. Das kostenlos aus dem Netz ladbare Tool Exakt Audio Copy (EAC) ist mit das beste Programm, um Bit genaue CD-Kopien zu erstellen. Auch die Rip-Software Switch kann kostenlos aus dem Netz geladen werden und liefert ein einwandfreies Ergebnis. Bietet zudem reichlich Konvertierungsmöglichkeit. EAC nimmt es etwas genauer mit der Auslese, bietet auch deutlich mehr Konfigurations-Einstellungen - braucht aber auch X mal solange für den Kopiervorgang wie Switch. Seite 10 Schnell stellte sich heraus, dass der kleine Player bezüglich aller aufgeführten Formate keinerlei Probleme hat - auch unterschiedliche Qualitätsstufen innerhalb des jeweiligen Formates förderte er hörbar zu Tage. So waren MP3 in 128, oder WAV (ADPCM) doch deutlich Verlust behaftet, während Flac und WAV den Aufnahmen jegliche Feindynamik ließen, einfach mehr Kontrast erzeugten bzw. auch ehrlichere Töne boten. Man kann demnach sehr viel an Qualität erhalten und genauso schnell Gleiche vernichten, je nachdem in welches Format man umwandelt. Der Colorfly macht alles hörbar, zeigt jeden noch so kleinen Unterschied auf. Normalerweise gäbe es gar keine Diskussion darüber, in welcher Qualität man sich seine Musikfiles ablegen sollte. Einfach in der best möglichen Art. SD-Karten kosten nicht mehr viel, weshalb es mehr Sinn macht, in ein paar Speicher zu investieren, als am verkehrten Ende zu sparen und dreimal so viele Daten in mittelmäßiger Qualität auf einen Chip zu kopieren. Sehr interessant wird es, wenn der Player echte Hochauflösung angeboten bekommt, sprich 24 Bit 96 kHz-Dateien und aufwärts. Diese Qualität weiß er voll umzusetzen, wie beispielsweise bei Paul Kuhns Willow Weep For Me in 24/96 oder bei Stefan Mosers MarsInterpretation aus The Planets. Also ganz klare Empfehlung, sich so langsam im Internet auf die Suche zu begeben nach den Anbietern, bei denen man richtig gutes Material in höherer Auflösung erwerben kann. Das Angebot wächst und der Player wird es zu schätzen wissen. Der passende Kopfhörer sorgt für den Punkt auf dem i Besondere Vorlieben bezüglich bestimmter Kopfhörer-Modelle konnte ich ihm nicht anhören. Er versteht sich soweit auf alles, von Niederimpedanz bis hin zu den 600 Ohm des beyerdynamic T1. Damit liegt die Entscheidung gänzlich im Geschmacksbereich des Nutzers und zeigt andererseits, dass durch den Player kein Eigenklang dazu gemischt wird. Dennoch gibt es Unterschiede: So bewegt man sich beim T1 nahe Poti-Ende und mit dem Ultrasone Edition 8 innerhalb den ersten zwei Zentimeter am Schieberegler. Mich persönlich würde es zu drei Kopfhörern hinziehen: Zum einen die erwähnte magnetostatische Hifiman-Linie, wobei ich da allerdings eher auf ein Modell warte mit deutlich besserem Wirkungsgrad. Davon abgesehen stimmt jedoch die gesamte Klangbalance zwischen dieser Linie und dem Ausgang des Players. Dann zeigte mir mein beyer DT 880 ebenfalls ein ausbalanciertes Klangergebnis - das Einrasten auf den Punkt ist hier direkt an Hand Seite 11 der ersten Töne feststellbar. Offenbar macht der Player durch seine hohe Qualität deutlich, wenn der Kopfhörer einen möglichst geraden Schnitt fährt, also eher ein neutrales Verhalten vorweißt. Das aus meiner Sicht beste Ergebnis stellte sich im Verbund mit dem HD 800 ein. Die Wiedergabe kam für mich fast einer Galavorstellung gleich, nahe dem, was ich normalerweise über gestandene Amps vom Schlage eines CEC HD53N oder Violectric V200 gewohnt bin. Ein sehr weit aufgespannter Raum mit exakt auf dem Punkt sitzender Inhaltsangabe gepaart mit einer geschmeidig, lieblichen Tonalität, jedoch nie des HD 800 punktuelle Fähigkeit in Frage stellend. Im Prinzip wird alles an Qualität aufgezeigt, was dieser Hörer zu bieten hat. Man darf einfach nicht vergessen, dass die Qualität, die der Colorfly an Bits und Bytes auf seinem Speicher hat, falls exakt kopiert wurde, sich nicht vor der CD-Abtastung gestandener, klassischer Player zu verstecken braucht. Genau deshalb kann dann auch ein HD 800 dieses Ergebnis zeigen. Und offenbar hat ihn auch die Ausgangsstufe super im Griff. Der InEar-Betrieb funktioniert tadellos, leider stand mir allerdings nur mein beyer dtx 50 zur Verfügung und es geht ja noch deutlich besser. Demnach eine klare Empfehlung in Richtung hochwertige InEar's - die Qualität des Player verlangt danach. Zu guter letzt noch ein paar Worte über das Einbinden in die bestehende Anlage. Kurz und schmerzlos: Sehr zu empfehlen! Eingesetzt als reiner D/A und vom NAD C 542 die Daten erhaltend, machte er eine überzeugende Figur, bot mehr Detail und Präzision gegen über der Wandlerqualität des NAD. Noch deutlich mehr Qualität reichte er weiter in Verbindung mit einem BMC-Laufwerk. Umgekehrt, also den BMC-Wandler mit den Daten aus dem Flash-Speicher versorgt, zeigte sich ebenfalls, wie hochwertig dieses Futter ist. Denn der BMC-DAC würde mit mäßigem Futter sehr schnell kurzen Prozess machen. Wie herum ich auch das Spiel betrieb und gegeneinander verglich - immer zeigte sich, dass beide Sektionen im Colorfly, sowohl die Abtastung, wie auch die Wandlung ein Niveau haben, dass diesem doch deutlich teureren Vergleichs-Equipment sehr dicht an den Fersen klebt. In einigem sogar durchaus Augenhöhe erreichte. Deshalb kann ich die Einbindung in die bestehende Anlage digital in beiderlei Richtung nur aus voller Überzeugung empfehlen. Etwas anders stellte sich mir das rein analoge einbinden dar. Per Adapter von Klinke auf ein StereoCinchpaar oder per entsprechend konfektioniertem Kabel dockt man an den Verstärker an. Über diesen Weg wird nicht mehr ganz die gleiche Qualität gehalten, wie über die digitale Einbindung. Es reicht allemal aus, um seine Freude an der Wiedergabe zu haben, zu genießen, aber es wird auch ein Stück Potenzial verschenkt. Fazit: Während der gesamten Testphase hat mir der Umgang mit dem feinen Teil unwahrscheinlich viel Freude bereitet, was einfach an seiner Klanggüte und an seinem edlen Äußeren liegt. Klanglich ist das Teil schlicht ein Hammer. Ich bin ganz sicher ein sehr verwöhnter Kopfhörer-Enthusiast und wenn ich dann höre, wie er eine Cantate Domino präsentiert, wie präzise, authentisch und luftig er den Chor im Kirchenschiff wiedergibt, dessen Schallausbreitung man exakt bis zur Reflexion am Gemäuer verfolgen kann, wie locker er die subsonischen Orgellagen im Griff hat und wie fein er es gleichzeitig versteht mit der Sopranstimme einer Mellnäs umzugehen, dann ist für mich eigentlich jedes Wort gesprochen, weil eine solche Wiedergabe definitiv nur über eine super Qualität möglich wird, von der er zweifelsfrei jede Menge besitzt! Otwin Maas Seite 12 Colorful Technology Europe GmbH Colorfly Pocket Hifi Preis: 600€ Maße: 12,5 x 7,7 x 2,5 cm Gewicht: 260 g Habichtstrasse 41 22305 Hamburg Technische Daten: Max Amplitude Tel: 040 611 35 616 www. colorful-europe.de E-mail: [email protected] THD+N Ratio (44,1 kHz FS, 16 Ohm, 32 Ohm, 100 Ohm, 300 Ohm load conditions) CROSSTALK SIGNAL-TO-NOISE RATIO 3,5 mm Klinke 6,35 mm Klinke 1 kHz 15 kHz 15 kHz (SRC Enable) 32 Ohm load = 620 mV = 2000 mV = 0,004% (-87dB) = 0,014% (-76dB) = 0,0022% (-90dB) > 75dB 108dB