„Betreute Wohnformen „ in OÖ.
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„Betreute Wohnformen „ in OÖ.
„Betreute Wohnformen „ in OÖ. für Menschen mit psychischer Erkrankung DSA Georg Peneder „Wiener Narrenturm“ erste “Anstalt” in Europa, welche 1784 unter Kaiser Josef II ausschließlich zur Aufnahme von „Geistesgestörten“ errichtet wurde. Damals ein Meilenstein Dachverband der Vereine und Gesellschaften für psychische und soziale Gesundheit • freiwilliger Zusammenschluss von Institutionen • 19 Mitgliedsorganisationen in den Bundesländern • Beratung, Wohnen, Arbeit oder Freizeit …. • Ziel ist die Integration Benachteiligter in die Gesellschaft. • setzt sich für die Rechte psychisch kranker Menschen ein. • Pro mente austria vertritt Anliegen ihrer Mitglieder Hauptanliegen • • • • tolerantes Klima Abbau von Vorurteilen Beseitigung von Diskriminierungen Entstigmatisierung Denn … bereits jede/r Vierte ist im Laufe seines Lebens mit einer psychischen Erkrankung konfrontiert. … soziale Ausgrenzung und materielle Benachteiligung der Psychiatrieerfahrenen sind nach wie vor Realität Tätigkeiten • Erfahrungsaustausch • Kooperation mit nationalen u. internationalen Organisationen • Einflussnahme auf einschlägige Gesetze • Zeitschrift mit Schwerpunktthemen • Erarbeitung neuer Standards • Veranstaltungen / Tagungen • Beratung der Mitglieder beim Aufbau psychosozialer Einrichtungen • Bildungsprogramm • Öffentlichkeitsarbeit zur Information über psychische Erkrankungen • Entstigmatisierung 19 Mitgliedorganisationen • Pro mente • • • • • • • • – W / NÖ / Bgld. / OÖ. / Stmk./ K / T / Slzbg PSD – Vlbg./ Bgld. ARCUS Sozialnetzwerk – OÖ Gesellsch. zur Förderung seelischer Gesundheit – Graz / Stmk Österr. Gesellsch. für gemeindenahe Psychiatrie Werkstätten OPUS – Wien Pro Humanis leben.helfen – Graz / Stmk. ARGE Sozialdienst Mostviertel – NÖ HPE Hilfe für Angehörige und Freunde psychisch Erkrankter • Gegründet 1965 • Motor der Psychiatriereform in OÖ. • Von der (auf) bewahrenden Psychiatrie zur rehabilitativen und integrativen Psychiatrie • MitarbeiterInnen ca. 1270 in OÖ. Leitsätze • Gemeindenähe als Handlungsprinzip • Empowerment fördern • Tetralog führen • Aufbau tragfähiger Netzwerke • Usw. Jugend Berufliche Integration Leistungsbereiche Tagesstrukturen PSB Suchtberatung Krisendienste Laienhelfer medizinische Rehabilitation Clubhäuser Wohnen Wohnen • Wohnangebote und Einrichtungen in 14 Bezirken • 345 Wohnplätze mit 1078 BewohnerInnen ( 2006 ) • Wohnformen: Betreutes Einzelwohnen Mobil betreutes Einzelwohnen Wohnheime Lebensform Familie Kurzzeitwohnen / Übergangswohnen • Finanzierung: Kosten der Betreuung durch das Land OÖ. Wohnkostenbeiträge / Mieten Pflegegeldleistungen Leistungsbereich Wohnen Linz mit ca. 190 0000 Einw. Wohnraumbereitstellung Franckstraße 42 19 Garconnieren externe Betreuung durch PSB Linz Lebensformen 3 WGs mit 17 Plätzen Mobil: 6 Plätze mit Einzelbetreuung in Kleingarconnieren Anlaufstelle Wohnen Linz (AS) K5 Überbrückungswohnen 10 Wohnplätze / 3-5 Übergangsbegleitungen 3 – 5 Kuzrzeitbegleitungen Übergangshaus (ÜH) Kaisergasse Wachtbergerhof 2 WGs mit 11 Plätzen 2 Einzelwohnplätze 1 Kurzzeitwohnplatz Arbeitsbereich mit Werkstatt 3 Wohngruppen mit 16 Plätzen/ mobile Übergangsbegleitungen Wohnbetreuung (WB) Linz 8 WGs mit 32 Plätzen/ und ca. 25 mobile Begleitungen / Kurzzeitbegleitung 2-4 ÜBERGANGSHAUS KAISERGASSE • Intensiv betreute Wohneinrichtung mit 3 Wohngruppen - 16 Wohnplätzen • Zentrale Lage • Bezugspersonenbetreuung / Tandems • Aufenthalt bis zu einem Jahr • Übergangsweise mobile Begleitung nach Auszug möglich • Keine Nachtdienste VORAUSSETZUNGEN • • • • • • Volljährigkeit Psychosoziale Probleme / psychische Erkrankung Betreuungsbedarf Eigenmotivation ( Freiwilligkeit ) Keine akute Suchtproblematik Gruppenfähigkeit ( kein Einzelwohnen möglich ) ÜBERGANGS HAUS KAISERGASSE Erbaut ca. 1730 Seit 1981 Übergangswohneinrichtung pro mente OÖ. BETREUUNGSSCHWERPUNKTE • Beziehungsangebot - Beziehungsarbeit • individuelle Zielpläne – personenorientiert • Begleitung und Unterstützung bei der Umsetzung • Konflikt, - Krisen, - und Psychosebegleitung • Begleitung von Gruppenprozessen • Information / Beratung • Angehörigenberatung / arbeit • Förderung der eigenen Potentiale und Möglichkeiten • Unterstützung bei den Angelegenheiten d. tägl.Lebens • Soziotherapeutische Maßnahmen Individuelle Zielpläne – Personenorientierung Förderung der eigenen Potentiale und Möglichkeiten Empowerment Konflikt, Krisen, und Psychose begleitung Hoffnung geben BEWOHNERINNENPROFIL (Häufung von statistischen Merkmalen im ÜH) • Männlich - ca. 31 Jahre ( zunehmend jünger ) • Mehrere stationäre Aufenthalte i.d. Psychiatrie • Schizophrenie / Persönlichkeitsstörung - Borderline / Affektive Störungen / Ängste und Zwänge • Traumatische / dramatische Biografien • Latente Suizidgefährdung • Suchtproblematik (Alkohol / Drogen / Essstörungen ) • Sozialhilfeempfänger/Mindestrentner • Arbeitslos / Beschäftigungslos / wohnungslos • Keine tragfähige Beziehung / belastende Bezugssysteme • (schwere) Raucher • Ungesunde Lebensweise ( Ernährung / Bewegungsmangel ) • Wenig bzw. unklare Ziele und Perspektiven Möglicher Beziehungsstandard“ Eigene Familie Partner/Kinder Herkunftsfamilie Eltern/Geschwister Mensch Freunde / Bekannte Kollegen / Freunde „gesundheitsfördernder Beziehungsstandard“ Die Einbettung in funktionierende Beziehungssysteme bedeutet: • • • • • • Sicherheit - persönlich / sozial / emotional / psychisch .... Selbstwert - schätzung Viele Ressourcen- die in Krisenzeiten zur Verfügung stehen. In Kontakt sein – eingebunden sein, gefordert werden Anerkennung, Kritik Integration – dabei sein, nicht ausgegrenzt sein Auflösung von Bezugssystemen Ersatzsysteme Herkunftsfamilie Eltern/Geschwister Eigene Familie Partner/Kinder Mensch Kollegen / Freunde Krankenhaus Freunde / Bekannte Psychiatriebetroffene Menschen in betreuten Wohnformen • • • • • • • • • • • • Psychiatrische Diagnose/Doppel- od. Mehrfachdiagnosen Erhöhte Suchtgefährdung Erhöhtes Suizidrisiko Stigmatisierung – Abwertung Schamgefühle – Schuldgefühle Geringes Selbstwertgefühl – Ängste u. Zwänge Einsamkeit / Rückzug – soziale Isolation und Vereinsamung Soziale, physische und psychische Verwahrlosung Verlust des Arbeitsplatzes Geringes Einkommen – Verarmung Hoffnungslosigkeit – mangelnde Perspektiven Zunehmende Pflegebedürftigkeit ………… Was ist hilfreich für Menschen mit psychischer Erkrankung • Vorurteilsfreies Umfeld / Entstigmatisierung • ambulante und stationäre Behandlungs und Betreuungsmöglichkeiten • Leistbare oder kostenlose Psychotherapie • Unterstützung beim Wiedererwerb maximaler Selbständigkeit • Gemeindenahe Versorgungsstrukturen • Zeit und Raum zur persönlichen, sozialen und psychischen Stabilisierung • individuell abgestimmte Arbeits,- und Beschäftigungs-möglichkeiten • Finanzielle Absicherung – ohne Spendenabhängigkeit • Wertschätzung und Anerkennung als vollwertiges Mitglied unserer Gesellschaft • Politisches Bekenntnis dazu sowie die notwendigen materiellen Ressourcen. LEITPRINZIPIEN ( lt. Psychiatrieweiterentwicklungsplan PWP für OÖ 2002) • • • • • • • • • • • BEDÜRFNISORIENTIERUNG SELBSTBESTIMMUNG und INDIVIDUALITÄT PARTIZIPATION INTEGRATION IN DIE SOZIALE UMWELT GEMEINDENÄHE und REGIONALISIERUNG NORMALITÄTSPRINZIP VERNETZUNG HILFE ZUR SELBSTHILFE PRÄVENTION WAHLMÖGLICHKEIT WIRTSCHAFTLICHKEIT, ZWECKMÄSSIGKEIT und SPARSAMKEIT Herausforderungen der Zukunft Kleinfamilien, Singlehaushalte • Wegfall von stützenden Strukturen Älter werdendes Klientel • Erstmals alte psychisch kranke Menschen – ( Vernichtung lebensunwerten Lebens bis 1945 - Euthanasie ) • Veränderungen der Dienstleistungen in Richtung körperlicher Pflege Finanzierbarkeit