Rendez-vous im Tagi_korr - Deutsches Seminar

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Rendez-vous im Tagi_korr - Deutsches Seminar
 Universität Zürich
Deutsches Seminar
Modul 175: Bachelorarbeit (12 KP)
FS 2014
Betreuerin: Prof. Dr. Christa Dürscheid
Bachelorarbeit im Fach Deutsche Sprach- und Literaturwissenschaft
Die Rubrik „Rendez-vous“ im
Tages-Anzeiger – eine linguistische Analyse
Eingereicht von:
Daniela Schibli
[email protected]
Abgegeben am: 30.5.14
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung...................................................................................................................... 2
2. Hintergrund ................................................................................................................... 3
2.1 Die Kontaktsuche ................................................................................................... 3
2.2 Die Rubrik „Rendez-vous“ ..................................................................................... 4
2.3 Die Textsorte „Kontaktanzeige“ ............................................................................. 8
3. Analyse der Rubrik „Rendez-vous“ im Tages-Anzeiger ............................................ 10
3.1 Das Korpus ........................................................................................................... 10
3.2 Untersuchung ........................................................................................................ 11
3.2.1 Anruf/Begrüssung .......................................................................................... 11
3.2.2 Selbstbezeichnung/Selbstdarstellung............................................................. 12
3.2.3 Adressatenbezeichnung ................................................................................. 15
3.2.4 Kontaktabsicht ............................................................................................... 17
3.2.5 Appell/Verabschiedung ................................................................................. 20
3.2.6 Varietät .......................................................................................................... 22
3.2.6 Verwendung von Emoticons ......................................................................... 23
3.3 Typisch SMS?....................................................................................................... 24
3.3.1 Graphostilistische Mittel................................................................................ 24
3.3.2 Hybridisierungen geschriebener und gesprochener Sprache ......................... 25
3.3.3 Abkürzungen ................................................................................................. 25
3.3.4 Unterschiedliche Schreibkonventionen ......................................................... 26
3.3.5 Ellipsen .......................................................................................................... 26
4. Zusammenfassung ...................................................................................................... 27
Bibliographie .................................................................................................................. 29
Primärliteratur ............................................................................................................. 29
Sekundärliteratur ........................................................................................................ 29
Online-Quellen ........................................................................................................... 30
Selbständigkeitserklärung ............................................................................................... 31
1 1. Einleitung
„Frau mit Cellulite und sonstigen ‚Dellen’, sucht“, „Ungezähmter Stier sucht Platz zum
Ausruhen“, „Cooler Kuschelbär sucht sympathische Gazelle“. Manche Inserenten lassen sich einiges einfallen, um in der Masse der Kontaktanzeigen aufzufallen. Doch diese Inserate eignen sich nicht nur zu Unterhaltungszwecken, sondern sie liefern auch
einen interessanten Untersuchungsgegenstand aus linguistischer Sicht.
Die vorliegende Arbeit betrachtet die Rubrik „Rendez-vous“ im Tages-Anzeiger genauer. Dabei ist zu erwähnen, dass sowohl in der Freitags- als auch in der Samstagsausgabe
dieser Zeitung Kontaktanzeigen publiziert werden. Am Freitag handelt es sich jeweils
um klassische Kontaktanzeigen, die oftmals von Vermittlungsinstituten geschrieben
werden. Hier interessieren jedoch nur diejenigen Inserate, die per SMS aufgegeben
werden können und am Samstag im Tages-Anzeiger erscheinen.
Die Arbeit ist folgendermassen aufgebaut. Zuerst wird der Hintergrund erörtert, indem
allgemeine Ausführungen zur Kontaktsuche und zur Kontaktanzeige gemacht werden.
In dieses Kapitel gehört auch die Vorstellung der Rubrik „Rendez-vous“ der Samstagsausgabe. Die eigentliche Untersuchung beginnt mit der Vorstellung des Korpus. Danach
folgt die Analyse einzelner Merkmale der Textsorte „Kontaktanzeige“. Dabei wird auf
Unterschiede zwischen den verschiedenen Spalten „Sie sucht Ihn“, „Er sucht Sie“, „Sie
sucht Sie“ und „Er sucht Ihn“ geachtet.
Ausserdem stellt sich die Frage, ob es sich bei den „Rendez-vous“-Anzeigen um typische SMS handelt. Dabei werden die wichtigsten Merkmale dieser Kurznachrichten mit
dem Korpus verglichen. Das Ende bildet eine kurze Zusammenfassung der Ergebnisse.
2 2. Hintergrund
In den folgenden Abschnitten sollen einige Hintergrundinformationen zur Thematik
erörtert werden. Zuerst wird die Kontaktsuche allgemein und historisch betrachtet. Danach folgt eine nähere Beschreibung der Rubrik „Rendez-vous“ im Tages-Anzeiger.
Zudem werden Ausführungen zur Textsorte „Kontaktanzeige“ gemacht.
2.1 Die Kontaktsuche
Die Partnersuche durch Kontaktanzeigen gibt es bereits seit mehr als 300 Jahren (vgl.
Riemann 1999, 38). Das erste Zeitungsinserat dieser Art erschien am 19. Juli 1695 in
England und zwar in der „Collection for the Improvement of Husbandry and Trade“
(vgl. ebd., 39). Damals wurde ausschliesslich nach Heiratsmöglichkeiten gesucht, die
finanziellen Mittel der potenziellen Ehepartner standen im Vordergrund (vgl. ebd.).
Wirklich durchsetzen konnten sich die Heiratsanzeigen in England aber erst rund 100
Jahre später, da die Skepsis am Anfang sehr gross war (vgl. ebd.). Die erste bekannte
Heiratsanzeige in Deutschland wurde am 8. Juli 1738 in den Frankfurter „Frag- und
Anzeigen-Nachrichten“ publiziert (vgl. ebd., 40). Bereits 1801 gab es ein deutsches
Blatt, das ausschliesslich Heiratsanzeigen enthielt und unter dem Titel „Allgemeiner
Heirathstempel“ veröffentlicht wurde (vgl. ebd.). Bekanntschafts- oder Kontaktanzeigen
ohne Ehewunsch kamen erst im 20. Jahrhundert auf (vgl. ebd., 38). Noch im Jahr 1973
konnten in der Hamburger Wochenzeitung DIE ZEIT nur Inserate mit ausdrücklichem
Heiratswunsch aufgegeben werden (vgl. Stolt 1976, 2). Diese bilden das Korpus für
eine der wichtigsten sprachwissenschaftlichen Untersuchungen auf diesem Gebiet, die
von Birgit Stolt durchgeführt wurde (1976).
Viola Riemann schreibt in ihrer kommunikationswissenschaftlichen Dissertation aus
dem Jahr 1999:
„Kontaktanzeigen sind in der heutigen Zeit zu einer wichtigen Möglichkeit geworden,
einen Partner zu finden bzw. Menschen kennenzulernen. Dieses sich immer stärker
diversifizierende Angebot wird in zunehmendem Maße genutzt; die Anzahl der wöchentlich erscheinenden Kontaktanzeigen ist in den letzten Jahrzehnten beträchtlich
gestiegen. So sollen 1991 etwa 100'000 Kontaktanzeigen wöchentlich in deutschen
Printmedien erschienen sein.“ (Riemann 1999, 43)
Noch im Jahr 2005 beginnen Bachmann-Stein und Stein ihren Aufsatz zu Kontaktanzeigen mit dem folgenden Satz:
3 „Kontaktanzeigen stellen eine gesellschaftlich anerkannte und in der Pressekommunikation fest verankerte kommunikative Praktik dar, um zwischenmenschliche Kontakte zu knüpfen.“ (Bachmann-Stein/Stein 2005, 227)
Sechs Jahre später schreibt Andrea Bachmann-Stein, dass sich „der ursprünglich auf
Presseerzeugnisse beschränkte Markt immer stärker auf das World Wide Web“ (Bachmann-Stein 2011, 95) verlagert. Die Zeitung ist auch heute noch das klassische Medium
für Kontaktanzeigen. In Zeiten von sozialen Netzwerken und Online-Partnerbörsen
stellt sich jedoch die Frage, wie lange die Nachfrage nach solchen Inseraten noch besteht. Die Kontaktsuche über Facebook ist zum Beispiel kostenfrei und seit 2004 möglich (vgl. https://www.facebook.com/facebook <23.5.2014>). Es ist zwar als soziales
Netzwerk nicht auf die Partnervermittlung ausgerichtet, aber durch die Angabe des Beziehungsstatus der jeweiligen Nutzer vereinfacht es trotzdem das Kennenlernen. Daneben gibt es zahlreiche kostenpflichtige Angebote wie zum Beispiel den Marktführer
Parship, der seit 2001 besteht (vgl. https://www.parship.ch/das-ist-parship/index.htm
<23.5.2014>). Aber auch die Online-Partnerbörsen wachsen nicht mehr so schnell, da
sogenannte „location based services“ per Smartphone immer mehr Zuwachs erhalten
(vgl. Steiner 2014, 28). Dennoch wirken Zeitungsanzeigen im Gegensatz zu diesen Angeboten wahrscheinlich immer noch seriöser und man kann durch die Zielgruppe des
Mediums auch die Zielgruppe des Inserats besser bestimmen.
2.2 Die Rubrik „Rendez-vous“
Nach diesen allgemeinen Ausführungen zur Kontaktsuche soll nun die Rubrik „Rendezvous“ etwas näher betrachtet werden. Die zu untersuchenden SMS-Anzeigen erscheinen
jeweils in der Samstagsausgabe des Tages-Anzeigers. Der Tages-Anzeiger, welcher zur
Tamedia-Gruppe gehört, wird seit 1893 in Zürich publiziert und ist die meistabonnierte
Tageszeitung
der
Schweiz
(vgl.
http://www.mytamedia.ch/Zeitungen/Tages-
Anzeiger/Profil <19.5.2014>). Mit einer Auflage von 173'877 Stück werden circa
209'000
Leserinnen
und
281'000
Leser
erreicht
(vgl.
http://www.mytamedia.ch/Zeitungen/Tages-Anzeiger/Mediadaten <19.5.2014>). Dieser
Internetseite lässt sich weiter entnehmen, dass 14 Prozent der Zielgruppe ein Alter zwischen 14 und 29 aufweisen, 22 Prozent ein Alter zwischen 30 und 44, 29 Prozent zwischen 45 und 59 und 36 Prozent sind über 60 Jahre alt. 51 Prozent der Kunden haben
mehr als 8'000 Franken Haushaltseinkommen zur Verfügung und bei 65 Prozent handelt
es sich um berufstätige Personen. 42 Prozent haben eine hohe Schulbildung. Ausserdem
4 wohnen 89 Prozent der Leserinnen und Leser in der Stadt oder der Agglomeration und
nur 11 Prozent auf dem Land. An diese Zielgruppe richtet sich nicht nur der TagesAnzeiger, sondern auch die Schreiberinnen und Schreiber der „Rendez-vous“-Seite.
Erstellt werden die Inserate der Rubrik „Rendez-vous“ durch die Voice Publishing AG.
Darauf wird direkt unterhalb der Seitenbezeichnung hingewiesen. Gemäss Angaben der
Marketing Assistentin der Voice Publishing AG, Frau Nadia Tiscar, besteht die Rubrik
seit dem Jahr 2010 (Auskunft per E-Mail). Zuvor gab es die Möglichkeit per Telefon
eine Nachricht auf der Mailbox zu hinterlassen. Die Frage, ob die Anzeigen vor der
Publikation redaktionell überarbeitet werden, hat Frau Tiscar damit beantwortet, dass
inhaltlich keine Anpassung erfolgt, aber die Rechtschreibung korrigiert wird. Die Nachfrage sei seit dem Aufkommen der Online-Partnerbörsen zurückgegangen.
Die „Rendez-vous“-Seite ist immer gleich aufgebaut. Die erste Spalte enthält Hinweise,
wie ein Inserat zu erstellen ist und wie darauf geantwortet werden kann. Darauf wird
weiter unten noch genauer eingegangen. Die zweite und die dritte Spalte tragen die
Überschrift „Sie sucht Ihn“. Danach folgen anderthalb Spalten mit dem Titel „Er sucht
Sie“. Im unteren Teil der letzten Spalte sind jeweils noch je zwei „Er sucht Ihn“- und
„Sie sucht Sie“-Anzeigen abgedruckt. Gemäss Frau Tiscar werden die Inserate innerhalb einer Kategorie zufällig platziert (Auskunft per E-Mail). Die Anzahl der weiblichen Anzeigen liegt jeweils bei über dreissig Stück. Je nach Länge sind es meistens
etwa 34. Die Anzahl der männlichen Anzeigen ist konstant dreissig. Das nachfolgende
Bild zeigt den Aufbau der „Rendez-vous“-Seite.
5 (Tages-Anzeiger vom 8. Februar 2014, 10).
6 Grundsätzlich richtet sich die Seite an verschiedene Zielgruppen. Es heisst nämlich:
„Lernen Sie neue interessante Leute kennen! Ob Sie Ihre grosse Liebe finden möchten,
einen Freizeit-Partner fürs Hobby oder die nächste Reise suchen – hier werden Sie garantiert fündig. Sie können Ihr Inserat ganz einfach mit Ihrem Handy per SMS erstellen.“ (Tages-Anzeiger vom 4. Januar 2014, 10)
Die Zeiten, als man nur nach Heiratspartnern suchen konnte, sind schon lange vorbei
(vgl. oben 2.1). Die Überschrift „Rendez-vous“ impliziert aber eher die Suche nach der
grossen Liebe, denn gemäss Duden bezeichnet dieser eigentlich veraltete Ausdruck
meist noch scherzhaft das verabredete Treffen eines Paars oder von Verliebten (vgl.
http://www.duden.de/rechtschreibung/Rendezvous <21.5.2014>). Dennoch können in
dieser Rubrik auch andere Kontakte geknüpft werden. Ob das getan wird, wird sich im
Abschnitt 3.2.4 zeigen. Ausgeschlossen sind Anzeigen mit erotischen Inhalten, denn
dafür gibt es eine eigene Seite im Tages-Anzeiger. Ausserdem richtet sich das Angebot
an Selbstinserenten. Im Gegensatz dazu kommen in der Freitagsausgabe auch Inserate
von Vermittlungsinstituten vor.
Der nächste Abschnitt befasst sich näher mit dem Erstellen eines Inserats. Zuerst muss
man ein SMS mit dem Wort LIEBE an eine Kurznummer senden, was einen Franken
und zwanzig Rappen kostet (vgl. Tages-Anzeiger vom 4. Januar 2014, 10). Danach
werden Fragen nach dem Alter und dem Geschlecht gestellt und man kann seinen eigenen Anzeigentext verfassen (vgl. ebd.). Wenn dieser 160 Zeichen überschreitet, dann
wird er entsprechend teurer, da jedes SMS 1.20 Fr. kostet (vgl. ebd.). Zusätzlich muss
man einen Nicknamen mit maximal acht Zeichen angeben (vgl. ebd.). Dieser wird am
Anfang des Inserats aufgeführt, gefolgt von der Altersangabe in Klammern (vgl. ebd.).
Es besteht die Möglichkeit, kostenlos ein Foto auf dem Profil zu hinterlegen, welches
andere danach für drei Franken auf ihr Handy laden können (vgl. ebd.). Um sein Profil
zu löschen, muss man STOP LIEBE an dieselbe Kurznummer schicken (vgl. ebd.). Hier
stellt sich die Frage, weshalb dieses Codewort gewählt wurde, wenn auch FreizeitPartner gesucht werden können.
Um auf ein Inserat zu antworten, muss man ebenfalls einen Nicknamen anlegen (vgl.
ebd.). Danach kann man den Inserenten SMS schicken, welche je einen Franken und
achtzig Rappen kosten (vgl. ebd.).
Für mehr Erfolg gibt es spezielle Funktionen. Beim „Speed-Dating“ erhält man innerhalb von fünf Minuten fünf Kontakte aus der gewünschten Rubrik zugeschickt und zwar
7 wenn man SCHNELL an die Kurznummer schickt, wobei dieses SMS wiederum einen
Franken und achtzig Rappen kostet (vgl. ebd.). Eine andere Möglichkeit ist, dass man
die jeweils neusten Inserate direkt per SMS zugeschickt bekommt (vgl. ebd.). Bei Problemen steht den Lesern eine Helpline zur Verfügung. Allerdings kostet diese Beratung
zwei Franken und fünfzig Rappen pro Minute, da es sich um eine 0900er-Nummer handelt (vgl. ebd.). Ausserdem wird für weitere Informationen die Internetseite
www.tagesanzeiger.ch/rendezvous angegeben (vgl. ebd.). Dieser ist jedoch nicht viel
mehr zu entnehmen als der linken Spalte in der Zeitung.
Es wird darauf hingewiesen, dass das Inserat auch in anderen Medien erscheinen kann
und dass ein hochgeladenes Profilbild in der Ausgabe abgedruckt werden kann (vgl.
ebd.). Auf der Website wird diese Information noch etwas positiver dargestellt, da
dadurch ein grösseres Echo erreicht werden könne.
Im Gegensatz zu klassischen Kontaktanzeigen, wie zum Beispiel in der Freitagsausgabe
des Tages-Anzeigers, kann das Schriftbild nicht variiert werden. Der Nickname wird
immer fett gedruckt. Es sind keine Überschriften, Hervorhebungen, Rahmen oder ähnliches möglich. Was die Darstellung betrifft, sind somit alle Anzeigen gleichberechtigt.
Lediglich in der Länge kann variiert werden, wenn man für mehr als ein SMS bezahlt.
2.3 Die Textsorte „Kontaktanzeige“
Der Ausdruck „Kontaktanzeige“ wurde auf den ersten Seiten der vorliegenden Arbeit
bereits einige Male verwendet. In diesem Abschnitt soll nun geklärt werden, was darunter genau zu verstehen ist.
Früher war fast ausschliesslich von „Heiratsanzeigen“ die Rede (vgl. oben 2.1). Heute
wird neben dem Ausdruck „Kontaktanzeige“ auch „Partnerschaftsanzeige“ verwendet
(vgl. Banhold 2013), wobei dieser Begriff etwas einschränkender ist und auf die „Rendez-vous“-Inserate nicht passt, da mit Hilfe dieser auch Bekanntschaften gesucht werden können (siehe oben, 2.2).
Die Kontaktanzeige ist schriftkonstituiert, weist eine einseitige Kommunikationsrichtung auf und gehört zum Kommunikationsbereich des Alltags (vgl. BachmannStein/Stein 2005, 229). Sie ist eine Unterkategorie der Gebrauchstextsorte „Zeitungsannonce“ (vgl. Eckkrammer 1999, 137). Da die Inserenten keine Partnervermittlungsinstitute sind, ist der Handlungsbereich eigentlich privat und dennoch ist die Kommunika 8 tion öffentlich, da sie über das Medium Zeitung geschieht (vgl. Gottburgsen 1995, 265).
Dadurch kommt es auch zu einem zeitlichen und räumlichen Getrenntsein der Kommunizierenden (vgl. ebd., 264).
Die Kontaktanzeige ist eine handlungsorientierte Textsorte, die funktional auf Kontaktherstellung gerichtet ist (vgl. Bachmann-Stein/Stein 2005, 230). Es soll ein bestimmter Leserkreis zur Beantwortung des Inserats angeregt werden und erst mittelbar
wird ein Treffen oder sogar eine Partnerschaft/Freundschaft angestrebt (vgl. Banhold
2013, 278). Damit handelt es sich um eine direktive Textsorte, denn der informative
Teil soll nur den Appell, sich zu melden, unterstützen (vgl. ebd.).
Durch die Tatsache, dass die Texte in einer bestimmten Rubrik abgedruckt werden, hat
der Leser ein gewisses Vorwissen und damit auch einen Erwartungshorizont (vgl. ebd.,
265). Ausserdem muss beachtet werden, dass der Raum für den Text knapp und teuer ist
und sich das auf die Gestaltung auswirkt (vgl. Bachmann-Stein/Stein 2005, 230). Im
vorliegenden Fall bezahlt man pro SMS, welches aus 160 Zeichen besteht, einen Franken und zwanzig Rappen. Das ist wenig verglichen mit dem Millimeter-Preis von 4.35
Fr. für ein Schwarz/Weiss Inserat in allen anderen Rubriken des Tages-Anzeigers (vgl.
http://www.mytamedia.ch/Zeitungen/Tages-Anzeiger/Tarife <22.5.2014>).
Birgit Stolt strukturiert die von ihr untersuchten Anzeigen aus DIE WELT folgendermassen, wobei die Vorgaben des Mediums dabei eine gewisse Rolle spielten (vgl. Stolt
1976, 28):
A
Expliziter Anruf
S
Selbstbezeichnung
(SD
Selbstdarstellung
Prä
Angabe der Vorgeschichte
Lok
Angabe des Wohnortes
SM)
Motivation der inserierenden Person
H
Heiratsabsicht
HD
Darstellung der gewünschten Beziehung
P
Partner- bzw. Partnerinnenbezeichnung
(PD
Partner- bzw. Partnerinnendarstellung
Lok
Angabe des Wohnortes
PM)
Annahmen über Motivation der gewünschten Person
9 R
Nicht-Gewolltes
I
Direkter Appell, sich zu melden
(Darstellung nach Gottburgsen 1995, 267 und Stolt 1976, 30).
S, H und P waren Pflichtmerkmale, die in allen Inseraten der Zeitung DIE WELT enthalten sein mussten (vgl. Stolt 1976, 28). Gottburgsen schlägt anstelle der Heiratsabsicht den Begriff Kontaktabsicht vor (1995, 267), was für die heutige Zeit besser passt.
Die Merkmale in Klammern stellen Ergänzungen zur Selbstbezeichnung beziehungsweise Partner-/Partnerinnenbezeichnung dar. Die verschiedenen Inhaltseinheiten können nicht immer scharf voneinander abgetrennt werden (vgl. Stolt 1976, 30). Das hängt
unter anderem damit zusammen, dass sie sowohl informativ als auch persuasiv sind
(vgl. ebd.). Kontaktanzeigen, welche nicht nach diesem Schema analysiert werden können, betrachtet Stolt als besonders originell (vgl. ebd., 31).
3. Analyse der Rubrik „Rendez-vous“ im Tages-Anzeiger
Vor diesem Hintergrund werden nun in den folgenden Abschnitten die SMS-Anzeigen
im Tages-Anzeiger näher betrachtet. Zuerst wird das Korpus kurz vorgestellt, bevor
einzelne Inhaltseinheiten nach Stolt (1976) allgemein untersucht werden. Im letzten
Abschnitt wird noch auf die Frage eingegangen, ob die Kontaktanzeigen typische SMSMerkmale aufweisen.
3.1 Das Korpus
Die Untersuchung stützt sich auf die „Rendez-vous“-Seiten der Tages-AnzeigerAusgaben vom 4. Januar 2014, vom 18. Januar 2014, vom 1. Februar 2014 sowie vom
8. Februar 2014 und vom 15. Februar 2014. Die Auswahl der Ausgaben ist zufällig erfolgt. Manche Inserate wurden mehrmals publiziert. Insgesamt besteht das Korpus aus
81 verschiedenen Anzeigen der Rubrik „Sie sucht Ihn“, 86 unterschiedlichen Anzeigen
der Rubrik „Er sucht Sie“ und je sieben „Er sucht Ihn“- und „Sie sucht Sie“-Inseraten.
Obwohl die Kategorie, in welcher Frauen einen Mann suchen, grösser ist, kommen im
Korpus weniger „Sie sucht Ihn“-Inserate vor. Das liegt daran, dass bei einigen Inserentinnen mehrmals derselbe Text publiziert wurde. In der Kategorie „Er sucht Sie“ findet
10 man hingegen mehrmals denselben Nicknamen, aber mit einem anderen Anzeigentext.
Identische Inserate wurden nur einfach gezählt.
Das Durchschnittsalter in der Rubrik „Sie sucht Ihn“ liegt bei 47 Jahren. Die jüngste
Inserentin ist 23 Jahre alt und die älteste 68. Bei den „Er sucht Sie“-Anzeigen sind die
Männer durchschnittlich 45 Jahre alt, wobei der jüngste Schreiber 22 Jahre alt ist und
der älteste 83. Die Männer, die einem Mann suchen, sind durchschnittlich 44 Jahre alt,
wobei die Spanne von 36 bis 50 reicht. Innerhalb der „Sie sucht Sie“-Anzeigen liegt das
Durchschnittsalter bei 41 Jahren. Die Anzeigenverfasserinnen sind zwischen 30 und 48
Jahren alt.
3.2 Untersuchung
Bei der Betrachtung der verschiedenen Punkte soll ein besonderes Augenmerk auf die
Unterschiede zwischen denjenigen Anzeigen, die von Frauen verfasst wurden und jenen
der männlichen Inserenten gelegt werden. Sofern möglich werden auch die SMS, die
sich an gleichgeschlechtliche Personen richten, berücksichtigt, obwohl in diesem Bereich nur wenige Anzeigen im Korpus vorhanden sind. Dabei werden auch Beispiele für
die verschiedenen Beobachtungen aufgeführt.
Die nachfolgenden Bezeichnungen der Überschriften lehnen sich teilweise an die Darstellung bei Stolt (1976) an (vgl. oben 2.3).
3.2.1 Anruf/Begrüssung
Gemäss Birgit Stolt kann ein expliziter Anruf „die phatische Funktion der Kontaktanzeige verstärken zu einem Appell“ (1976, 29). Dabei kann grundsätzlich jede Inhaltseinheit als Appell verwendet werden (vgl. Stolt 1976, 30). Um die Vergleichbarkeit zu
erleichtern, wird im vorliegenden Abschnitt auf die Begrüssung als Anruf fokussiert.
Zuerst liegt ein zahlenmässiger Vergleich nahe. Innerhalb der „Sie sucht Ihn“-Anzeigen
kommt in 14 von 81 Fällen eine Begrüssung vor. Die männlichen Inserenten begrüssen
die Frauen etwas häufiger, nämlich in 20 von 86 Fällen. Vier von sieben Frauen, die
einen gleichgeschlechtlichen Kontakt suchen, setzen eine Begrüssung ein. Bei den
Männern sind es sogar fünf von sieben.
11 Hallo ist dabei die mit Abstand am meisten verwendete Form. 16 von 20 Männern beginnen ihr Inserat mit Hallo. Bei den Frauen sind es nur gerade die Hälfte derjenigen,
die eine Begrüssung verwenden, also sieben Verfasserinnen. Vielleicht ist Hallo das
Wort, welches einem als erstes einfällt, wenn man nicht weiss, was man schreiben soll.
Es kommt innerhalb der „Sie sucht Ihn“- und „Er sucht Sie“-Spalten sowohl in standardsprachlichen als auch in schweizerdeutschen Inseraten vor. Bei den gleichgeschlechtlichen Anzeigen wird Hallo nur in standardsprachlichen Inseraten verwendet
und zwar in drei von fünf Fällen bei den Männern und in zwei von vier Fällen bei den
Frauen.
Gemäss Duden ist die Interjektion Hallo unter anderem ein „Ruf, mit dem man jemandes Aufmerksamkeit auf sich lenkt“ (http://www.duden.de/recht-schreibung/hallo
<24.5.2014>). Diese Wirkung dürfte allerdings verloren gehen, wenn wie bei den Anzeigen der Kategorie „Er sucht Sie“ so oft der gleiche Ausdruck vorkommt. In einer
Anzeige kommt die Verkleinerungsform Hallöchen vor. Die Verfasserin ist 48 Jahre alt
und sucht damit in einem standardsprachlichen Inserat einen Mann.
Alternative Ausdrücke, die zur Begrüssung verwendet werden, sind Hi, Hey, Hoi und
Guets Tägli bei den Frauen, wobei diese nur in schweizerdeutschen Anzeigen vorkommen. Männer verwenden neben Hallo auch Hoi, Guete Tag oder Ciao zäme in schweizerdeutschen SMS. Einmal wird Hoi jedoch in einem standardsprachlichen Inserat verwendet. RUSH1, der 52 Jahre alt ist, schreibt in der Rubrik „Er sucht Sie“:
„Hoi Du unbekannte, charmante, schlanke, hübsche Persönlichkeit. Gesucht wirst
Du! Ich, anständiger Mann, suche Dich für eine ernsthafte Beziehung. Nichts muss,
alles kann.“ (Tages-Anzeiger vom 4. Januar 2014, S. 10)
Der grössere Teil der Anzeigen weist demnach keine Begrüssung auf. Viele beginnen
mit ich suche oder das Subjektpronomen wird weggelassen und es steht nur suche. Selten wird auch eine Frage als Einstieg gestellt. Eine häufigere Möglichkeit ist das Beginnen mit der Selbstbezeichnung, welche im nächsten Abschnitt behandelt wird.
3.2.2 Selbstbezeichnung/Selbstdarstellung
Unter der Selbstbezeichnung versteht man die Angabe des Subjekts, welches inseriert
(vgl. Stolt 1976, 28). Die Selbstdarstellung oder Descriptio umfasst demgegenüber genauere Angaben zur Person (vgl. ebd.). Als Selbstbezeichnung kann zum Beispiel ein
einfaches Ich reichen oder man kann sie völlig umgehen (vgl. ebd., 38). Es gibt aber
12 auch viele andere Möglichkeiten wie zum Beispiel die Bezeichnung des Berufs, des
Geschlechts, des Familienstandes, der Herkunft oder auch des Sternzeichens sowie diverse metaphorische Ausdrücke und so weiter (vgl. ebd.). Normalerweise dient im Gegensatz zur Adressatenbezeichnung „ein einziges Lexem zur Selbstbezeichnung“ (ebd.).
Die anderen Angaben werden zur Selbstdarstellung gerechnet.
Bei den Kontaktanzeigen, die Birgit Stolt 1976 untersucht hat, waren vor allem die Berufe sehr beliebt zur Selbstbezeichnung und zwar sowohl bei den Männern als auch bei
den Frauen (vgl. ebd., 39). Innerhalb der Online-Partnerbörse Parship stehen ebenfalls
die Berufsbezeichnungen im Vordergrund. In den untersuchten Inseraten der Rubrik
„Rendez-vous“ kamen hingegen gerade einmal vier Berufe zur Selbstbezeichnung vor
und zwar alle innerhalb der Spalte „Er sucht Sie“. Dabei handelt es sich um einen Koch,
einen Tierpfleger und zwei Bauern/Landwirte. Das sind alles Berufe, die man nicht typischerweise mit der Zielgruppe des Tages-Anzeigers in Verbindung bringen würde.
Beim Koch, der eine Freundschaft sucht, dürften die Arbeitszeiten dazu geführt haben,
dass er seinen Beruf im Inserat erwähnt. Die anderen drei Inserenten suchen alle eine
Frau, die einen Bezug zu ihrem Beruf hat. So schreibt DANI957935 zum Beispiel:
„Landwirt, 43 Jahre, aus der Ostschweiz sucht kluge, treue, 32 bis 37-jährige Frau,
die Freude an der Landwirtschaft hat.“ (Tages-Anzeiger vom 15. Februar 2014, 18)
JUHU75 verfasst seine Anzeige folgendermassen:
„Bauer sucht Frau zum „bauern“. Du solltest Freude (an mir!), Tieren und der Natur haben. Komme aus dem Emmental, bin 175 cm u schlank.“ (Tages-Anzeiger vom
15. Februar 2014, 18)
Die Selbstbezeichnung steht hier in sehr engem Zusammenhang mit der Wunschpartnerinnendarstellung. Auch der Tierpfleger sucht nämlich eine Frau, welche gerne in der
Natur ist und Tiere mag. Es geht hier nicht um das Ansehen, das zum Beispiel durch die
bei Stolt genannten Akademikerberufe gesteigert werden kann (vgl. Stolt 1976, 40).
In der Spalte „Sie sucht Ihn“ gibt es lediglich ein Inserat, das einen Beruf nennt, aber er
dient nicht direkt als Selbstbezeichnung. SCANIA3* fragt nämlich „Wo bist Du, auch
einsamer Trucker, ab 42-j.?“ (Tages-Anzeiger vom 8. Februar 2014, 48). Die Kommasetzung weist zwar darauf hin, dass die Inserentin sich selbst als Trucker bezeichnet.
Über die ganze Anzeige hinweg scheint aber eher ein impliziertes Ich zur Selbstbezeichnung verwendet zu werden, wenn sie schreibt: „Möchte wieder eine Freundschaft
eingehen, möchte das Wochenende nicht mehr alleine verbringen. Warte auf Dich“
(ebd.). Der Beruf dient vor allem der Wunschpartnerbezeichnung.
13 Wie bereits erwähnt sind Berufsbezeichnungen in der Rubrik „Rendez-vous“ sehr selten
und das, obwohl 65% der Zielgruppe des Tages-Anzeigers berufstätig sind (vgl. oben
2.2). Innerhalb der gleichgeschlechtlichen Inserate kommen überhaupt keine Berufsnennungen vor.
Am häufigsten bezeichnen sich die Inserenten mit Ich und zwar sowohl die Frauen als
auch die Männer. Zum Teil wird das Ich nicht geschrieben. Dabei handelt es sich um
sogenannte Autor-Ellipsen (vgl. Schlobinski et al. 2001, 22), wie das Beispiel oben von
SCANIA3* zeigt. Bei den Frauen kommt zudem dreimal die Bezeichnung Sie vor und
auch ein Mann referiert mit Er auf sich selbst, wobei die ganzen Anzeigen in der dritten
Person Singular verfasst sind.
Auch das Geschlecht (Frau, Mann/Maa) dient oft als Selbstbezeichnung, obwohl dieses
durch die Rubrik, in welcher das SMS erscheint, eigentlich schon vorgegeben ist. Dies
entspricht auch dem Ergebnis der Untersuchung von Sawicz (2001, 48).
Die meisten anderen Möglichkeiten, die oben erwähnt wurden, wie zum Beispiel Herkunftsangaben oder metaphorische Ausdrücke, dienen eher der Selbstbeschreibung als
der Selbtbezeichnung. Schon Stolt (1976, 43) und Sawicz (2001, 50) haben festgestellt,
dass das Sternbild öfter von Männern als von Frauen benutzt wird, was dem gängigen
Klischee widerspricht, dass Frauen mehr von Horoskopen halten. Innerhalb der untersuchten „Rendez-vous“-Seiten kommen nur zwei Nennungen von Sternzeichen vor und
zwar bezeichnet sich einer als Wassermann und der andere Inserent ist ein ungezähmter
Stier. Möglicherweise denken diese Anzeigenverfasser, dass sie damit die (angeblich
nicht wenigen) Frauen ansprechen können, die sich für Sternzeichen interessieren oder
an Horoskope glauben.
Die Nachricht von ADRIANO ist besonders aufgefallen, da sie weder eine Selbstbezeichnung noch eine Selbstbeschreibung enthält: „Freundschaften fangen mit Begegnungen an, und meist ahnt man nicht, dass dies einer der wichtigsten Menschen werden
kann :*“ (Tages-Anzeiger vom 15. Februar 2014, 18). Die Leserin erfährt lediglich,
dass es sich um einen männlichen Verfasser im Alter von 54 Jahren handelt, weil das
durch die Pflichtangaben in der Rubrik und das Alter, welches jeweils in Klammern
angegeben wird, definiert ist. Die Selbstbeschreibung erfolgt quasi indirekt durch die
Wahl dieses Spruchs, wobei viel Raum für Interpretationen bleibt.
14 KALIMAs Nachricht besteht hingegen nur aus der Selbstbezeichnung und der Selbstdarstellung. „Ich habe schwarze Haare und Augen. Ich bin etwa 165 cm gross“ (TagesAnzeiger vom 4. Januar 2014, 10). Der Leser wird nicht begrüsst, er erfährt nicht, was
die Inserentin sucht und er wird auch nicht aufgefordert, sich zu melden. Diese beiden
Beispiele zeigen, dass die Selbstbezeichnung nicht zwingend notwendig ist und dass
man andererseits auch nur auf Angaben zu sich selbst setzen kann.
Die Selbstdarstellung umfasst gemäss Stolt unter anderem die Elemente Vorgeschichte,
Wohnort und Motivation der inserierenden Person (vgl. Stolt 1976, 30). Diese sind
schwierig zu vergleichen und werden deshalb ausgespart. Daneben werden in den vorliegenden SMS-Anzeigen oft das Alter, das Aussehen, der Charakter oder besondere
Interessen erwähnt.
Auffällig ist vor allem die häufige Nennung des Alters. Dieses wird als Pflichtangabe
hinter jedem Nickname publiziert. Trotzdem schreiben es 24 Frauen und 33 Männer
innerhalb der Rubriken „Sie sucht Ihn“ und „Er sucht Sie“ zusätzlich in ihren Text.
Fünf von sieben Männern und zwei von sieben Frauen, die einen gleichgeschlechtlichen
Kontakt suchen, geben ihr Alter im SMS an. Das könnte ein Hinweis darauf sein, dass
das Alter als besonders wichtig angesehen wird und möglichst gleichaltrige Kontakte
gesucht werden. Andererseits sind vor allem die Männer teilweise sehr flexibel, was das
Alter der Wunschpartnerin angeht. So sucht zum Beispiel der 42-jährige NATURMAA
eine Frau zwischen 18 und 55. Auch MARTIN46, der sein Alter bereits im Nicknamen
erwähnt und später im Text noch einmal, möchte eine Frau zwischen 25 und 68 kennenlernen. In wenigen Ausnahmefällen stimmt die Altersangabe in Klammern nicht mit
derjenigen im Inserat überein, wobei es sich aber nur um Abweichungen um ein Jahr
handelt. SAYONARA schreibt zum Beispiel „Bin 57“ Tages-Anzeiger vom 1. Februar
2014, 50) und nach seinem Nicknamen steht jedoch die Zahl 58.
3.2.3 Adressatenbezeichnung
Wie beim Inserenten kann auch beim Adressaten oder der Adressatin zwischen der Bezeichnung und der Beschreibung unterschieden werden. Dabei sind Angaben aus den
gleichen Kategorien möglich wie beim Subjekt, aber die Situation wird dadurch verkompliziert, dass beide Positionen mehrfach besetzt werden können (siehe oben 3.2.2).
Es gibt nicht mehr nur eine mögliche Bezeichnung (vgl. Stolt 1976, 38).
15 In diesem Abschnitt interessiert vor allem die Frage, ob die Leserin oder der Leser mit
du oder mit Sie angeschrieben wird. Es handelt sich hier bei allen um erwachsene Personen. Trotzdem kommt das formale Sie in keinem SMS vor. Es wird lediglich von
Frauen verwendet, um auf sich selbst zu referieren (siehe oben 3.2.2) und von Männern,
die eine Sie (also eine Frau) suchen.
In diesem speziellen Kontext der Kontaktsuche scheint das Sie unangemessen zu sein,
weil es zu sehr distanziert. Durch die bewusste Informalität soll Nähe erzeugt werden
(vgl. Banhold 2013, 278).
Das Du oder Dich wird durchgehend grossgeschrieben. Und das, obwohl es eigentlich
heisst „Die Pronomen für die vertraute Anrede (du, dir, dein ...; ihr, euch, euer ...)
schreibt man in allen Texten klein“ (Heuer et al. 2013, 1176). Aber: „Bei Privatkorrespondenz ist die Entscheidung für Groß- oder Kleinschreibung eine Frage der persönlichen Vorlieben“ (ebd., 1177). Bereits im Beispiel in der linken Spalte der „Rendezvous“-Seite wird das dir in „Hallo Peter, wie geht’s Dir?“ (Tages-Anzeiger vom 4.
Januar 2014, 10) grossgeschrieben. Die vorliegenden SMS-Anzeigen sind unter den
Ausdruck Privatkorrespondenz zu subsumieren, da sie sich an Privatpersonen richten,
auch wenn sie in der Zeitung veröffentlicht werden. Die Voice Publishing AG konnte
keine Auskunft geben zur Frage, ob die Gross-/Kleinschreibung auch unter das „Rechtschreibung korrigieren“ fällt und deshalb alle diese Pronomina gross geschrieben sind
(Telefongespräch mit Frau Nadia Tiscar).
In der Verwendung der zweiten Person Singular als Adressatenbezeichnung lässt sich
kein Unterschied zwischen den Anzeigen der Rubrik „Sie sucht Ihn“ und jenen der
Rubrik „Er sucht Sie“ feststellen. Auch bei den Inserenten, die einen gleichgeschlechtlichen Kontakt suchen, gibt es nichts Auffälliges festzustellen.
In manchen SMS wird der Adressat überhaupt nicht bezeichnet. Das trifft zum Beispiel
auch auf die im Abschnitt 3.2.2 erwähnten Inserate von KALIMA und ADRIANO zu.
BLONDI121 richtet sich ebenfalls nicht an eine bestimmte Leserschaft, wenn sie lediglich schreibt „Bin blond, 52 Jahre alt und habe drei erwachsene Kinder“ (TagesAnzeiger vom 15. Februar 2014, 18). Ein weiteres Beispiel, aber von einem Mann, ist
das von PETRUS62: „Bin ehrlich, treu, humorvoll, 180 cm gross, spiele gern, mache
Sport, bin geduldig und höre gern Musik“ (ebd.). Diese Personen möchten wahrscheinlich den Adressatenkreis möglichst wenig einschränken.
16 3.2.4 Kontaktabsicht
In diesem Abschnitt wird derjenige Aspekt der Inserate untersucht, welcher bei Stolt
noch mit „Heiratsabsicht“ bezeichnet wurde (vgl. oben 2.3). Es stellt sich die Frage,
welche Art von Kontakt die Anzeigenschreiber suchen und wie ausdrücklich sie das
formulieren. Bereits bei der Vorstellung der Rubrik „Rendez-vous“ wurde erwähnt, dass
sich die Seite eigentlich nicht nur an solche Personen richtet, welche die grosse Liebe
suchen (auch wenn die Bezeichnung darauf schliessen lassen würde) (vgl. oben 2.2). Ob
das Angebot auch von anderen angenommen wird, zeigt sich im Laufe der Untersuchung.
17 Verfasserinnen der Rubrik „Sie sucht Ihn“ und 21 Verfasser der Rubrik „Er sucht
Sie“ schreiben in ihrem Inserat ausdrücklich, dass sie eine Beziehung suchen. Bei weiteren 49 Frauen und 40 Männern ist aufgrund der Formulierung des SMS davon auszugehen, dass sie dies ebenfalls tun. Wenn zum Beispiel eine Partnerschaft gewünscht wird
oder sich jemand verlieben möchte, dann wurde das Inserat zu dieser Kategorie gezählt.
Die Anzeigenverfasserinnen benutzen dazu auch einige Male den Ausdruck, dass sie
kein Abenteuer suchen. Das SMS von MALEIKA kann beispielsweise ebenfalls zu denjenigen gezählt werden, die zwar das Wort Beziehung nicht nennen, aber wohl danach
suchen: „Ich, wiiblich, mollig, 29gi, us de Region Züri, sueche seriösi, ehrlichi und humorvolli Manne, wo ned nur s’Einte sueched“ (Tages-Anzeiger vom 15. Februar 2014,
18). DRACO83 schreibt einfach nur „Ich suche einen Mann“ (Tages-Anzeiger vom 18.
Januar 2014, 54). Eigentlich ist das durch die Rubrik, in welcher ihr SMS erscheint
schon vorgegeben, aber das Wort Mann wird wahrscheinlich verwendet, um einen Beziehungswunsch auszudrücken und klarzustellen, dass sie nicht nach Freundschaften
sucht. Die Knappheit des SMS ist möglicherweise darauf zurückzuführen, dass DRACO83 eine von vier wenigen Frauen ist, die das Angebot ein Profilfoto hochzuladen
genutzt hat und auf die Wirkung dieses Bildes vertraut. Direkt unterhalb ihrer Nachricht
steht nämlich in auffälliger, blauer Schrift „Mein Foto per MMS auf Dein Handy? Sende: [...]“ (ebd.).
Innerhalb der Rubrik „Er sucht Ihn“ wird das Wort Beziehung nie verwendet. Es ist allgemein eher schwierig zu bestimmen, was diese Männer genau wollen. Das soll aber
auch nicht die Aufgabe der vorliegenden Arbeit sein. Bei den Inserentinnen, die eine
17 Frau suchen, geben zwei explizit ihren Beziehungswunsch an. Dieser kann zum Beispiel
wie bei ANGI2 formuliert sein: Hallo Du. Ja Du :-) Bist Du eine Sie die eine ehrliche
Beziehung will/sucht? Dann melde Dich doch. Tschüssi“ (Tages-Anzeiger vom 8. Februar 2014, 48).
Die in diesem Inserat erwähnte Ehrlichkeit und auch Ernsthaftigkeit sind zwei Werte,
die sehr oft im Zusammenhang mit dem Beziehungswunsch auftreten und zwar sowohl
bei Männern als auch bei Frauen.
Insgesamt möchten 66 von 81 Frauen einen Mann für eine Beziehung kennenlernen und
schreiben das explizit oder zumindest implizit. Bei den Männern sind es 61 von 86, die
einen Beziehungswunsch ausdrücken. In dieser Kategorie ist somit kein grosser Unterschied innerhalb der Rubriken festzustellen. Die restlichen Anzeigen, die nicht hier eingeordnet werden können, sind aber zusätzlich zu untersuchen. Dabei sollen einige Problemfälle etwas genauer betrachtet werden.
Sowohl in der Rubrik „Sie sucht Ihn“ als auch in der Rubrik „Er sucht Sie“ wird mehrmals Freundschaft als Motiv für die Kontaktsuche erwähnt. Manche wollen die Möglichkeit, dass sich daraus mehr entwickelt, nicht ausschliessen. BEOLA möchte es aber
zum Beispiel bei Freundschaft belassen, wenn sie schreibt:
„Welem Maa ab 60gi, (ungebunde) gnüegts, am Abe chli z’smsle? Eifach gegesiitig
Freud u Sorge mitteile und sich jede Tag druf freue! I wär für die platonischi Liebi
parat.“ (Tages-Anzeiger vom 8. Februar 2014, 48)
Das Adjektiv platonisch hebt die Wirkung des Wortes Liebe, welches auf eine Beziehung hindeuten würde, auf.
Eine Anzeige aus der Rubrik „Er sucht Sie“, welche das Motiv Freundschaft explizit
nennt und nicht erwähnt, dass daraus auch mehr werden könnte, ist zum Beispiel diejenige von MO89:
CH-Mann, 185 cm, 50-j., sucht mollige Frau vom Raum AG/ZH/TG, für eine Freundschaft. Mag die Natur, Tiere und Reisen. Also jetzt liegts an Dir, bis bald! (TagesAnzeiger vom 4. Januar 2014)
Da der Inserent jedoch seine Grösse erwähnt und die Figur der Frau eine Rolle zu spielen scheint, ist davon auszugehen, dass MO89 Freundschaft eher als Synonym des Wortes Beziehung auffasst. Dies widerspricht der Auffassung anderer Personen, wie zum
Beispiel GFUHL1. Sie möchte nämlich „Fründschaft oder meh. Kei Abentür.“ (TagesAnzeiger vom 18. Januar 2014, 54) und grenzt damit Freundschaft genau von Beziehung (was dem mehr entspricht) ab.
18 Bereits in den Abschnitten weiter oben wurden Kontaktanzeigen betrachtet, die zum
Beispiel nur aus der Selbstbeschreibung bestehen. Bei diesen ist davon auszugehen,
dass sie eine Beziehung suchen, da das die Hauptabsicht der meisten Inserenten ist.
Wenn man nur eine platonische Freundschaft sucht, dann würde man wahrscheinlich
nicht sein Aussehen beschreiben, da es in diesem Zusammenhang eher unwichtig erscheint. Auch JUPI, der schreibt „Klein, haarig, ein paar kg zu viel und kein Partygänger. Keine Chance? LG“ (Tages-Anzeiger vom 4. Januar 2014, 10), dürfte seine Frage
in Bezug auf eine Beziehung stellen.
Andere Möglichkeiten, die von Frauen als Kontaktabsicht genannt wurden, sind unvergessliche Momente zu zweit oder auch Spass. Dabei handelt es sich um eher jüngere
Inserentinnen im Alter von 29 und 35 Jahren. Diese Motive dürften in etwa denjenigen
von ZIMT entsprechen, der eine „aufgeschlossene, schlanke Nichtraucherin für eine
sinnliche, lockere Beziehung“ (Tages-Anzeiger vom 4. Januar 2014, 10) sucht.
Bei KARA60 ist unklar, ob ihre Absichten ebenfalls eher dieser Natur sind oder ob sie
eine ernsthafte Beziehung sucht, wenn sie schreibt:
„44-j., mollige, attraktive, charmante Deutsche, seit 23 Jahren in der CH, sucht ihn:
gut gebaut, lust- und fantasievoll, mit Niveau und ab 50. Kt. GR! Kuss aus Chur.“
(Tages-Anzeiger vom 8. Februar 2014, 48)
Vor allem die den gesuchten Mann beschreibenden Adjektive weisen eher eine erotische Komponente auf. Was aber wirklich gemeint ist, lässt sich schlecht erschliessen
aus dem SMS, obwohl fast alle Inhaltskomponenten nach Stolt vorhanden sind.
Ein weiteres Inserat, das gewisse Fragen offen lässt, ist das von SOMMERFR. Es wurde
von einer 50-jährigen Frau in der Rubrik „Sie sucht Ihn“ publiziert. Sie fragt:
„Hättest Du, junger Künstler, Lust, mit mir an der Wärme in Afrika zu leben und zu
werken? Künstlerisch tätige Frau sucht kreatives, weltoffenes Gspänli mit Mut und
Witz.“ (Tages-Anzeiger vom 4. Januar 2014, 10)
Vor allem das schweizerdeutsche Gspänli irritiert im standardsprachlichen Kontext. Das
Wort deutet eher auf ein platonisches Verhältnis hin, das gesucht wird, aber es ist auch
in diesem Fall keine abschliessende Beurteilung möglich.
Zusammenfassend kann zur Kontaktabsicht gesagt werden, dass es kaum Unterschiede
zwischen den Anzeigen der Männer und jener der Frauen gibt. Beide Geschlechter su 19 chen hauptsächlich ernsthafte Beziehungen oder sie schliessen zumindest nicht aus, dass
aus einer Freundschaft eine Beziehung werden könnte.
3.2.5 Appell/Verabschiedung
Das letzte Strukturmerkmal nach Stolt ist der direkte Appell, sich zu melden (vgl. oben
2.3). Diese Aufforderung steht in den vorliegenden Kontaktanzeigen oft im Zusammenhang mit einer Verabschiedung, weshalb beide Komponenten im gleichen Abschnitt
behandelt werden.
Wie bereits oben (2.3) im Rahmen der Definition der „Kontaktanzeige“ erwähnt, hat sie
allgemein die Funktion, dass der Leser zur Beantwortung bewegt werden soll, auch
wenn kein direkter Appell vorhanden ist (vgl. Banhold 2013, 278). Ein solcher verstärkt
jedoch diese Wirkung.
In der Rubrik „Sie sucht Ihn“ weisen 22 Inserate den direkten Hinweis, sich zu melden,
auf. Innerhalb der „Er sucht Sie“-Anzeigen sind es dagegen nur 14 Inserate. Zu dieser
Kategorie wurden nur SMS gezählt, die melde dich oder bitte melden/schreiben enthielten. Ausserdem werden auch die beiden Ausdrücke ran an die Tasten und Versuche es,
vielleicht bin ja ich der den Du sucht dazugerechnet. Der direkte Appell wird durch
einen Imperativsatz realisiert. Ran an die Tasten ist eine der wenigen Aufforderungen,
die den Adressaten nicht erwähnt.
Je 18 Inserate von Frauen und 19 Inserate von Männern enthalten einen indirekten Appell. Dieser wird meistens mit dem Verb sich freuen ausgedrückt. Dabei gibt es (wie bei
den von Banhold untersuchten Anzeigen, vgl. 2013, 281) unterschiedliche Möglichkeiten, zum Beispiel mit Konjunktiv Ich würde mich freuen oder einfach im Indikativ Ich
freue mich auf jede Message. Durch diese Formulierungen möchte der Schreiber des
SMS den Leser dazu ermuntern, sich zu melden (vgl. Banhold 2013, 281). Das Freuen
ist auf ein Ereignis in der Zukunft gerichtet (vgl. ebd.). Zum Teil wird nicht ausformuliert, auf was sich der Inserent genau freut, aber im diesem Kontext ist davon auszugehen, dass Ich freu mich eine Antwort impliziert. Das Subjektpronomen wird ausserdem
oft weggelassen, so dass teilweise elliptische Ausdrücke zum indirekten Appell verwendet werden.
20 Insgesamt weisen 40 der 81 Anzeigen aus der Rubrik „Sie sucht Ihn“ einen direkten
oder indirekten Appell auf. Innerhalb der „Er sucht Sie“-Anzeigen sind es dagegen nur
33 Inserenten, die zu diesem Mittel greifen. Ganze 53 Verfasser verzichten völlig auf
einen Appell. Die Untersuchung von Stolt hat andere Ergebnisse geliefert, denn in ihrem Korpus haben die Männer häufiger und vor allem auch dringlicher und abwechslungsreicher zum Handeln aufgefordert (vgl. Stolt 1976, 36). Birgit Stolt ist dabei aufgefallen, dass Männer oft denken, sie müssten die weibliche Zurückhaltung überwinden
(vgl. ebd., 37). Ausserdem folgert sie im Jahr 1976:
„Passiv-schüchterne weibliche Hoffnung steht in diesen Sparten gegen aktivzuversichtliche männliche Aufforderung. [...] Die oben behandelten Unterschiede
spiegeln die Rollenvorstellungen, nach denen die Männer die Initiative auf dem Heiratsmarkt haben, während eine Frau passiv zu sein hat. Die Emanzipation der Frau hat
offenbar dies zähe Klischee nicht abgeschafft.“ (ebd.)
Inzwischen scheint sich die Situation geändert zu haben. Die Frauen, welche in der
Rubrik „Rendez-vous“ inserieren, wissen ziemlich genau, was sie wollen und drücken
das auch präziser aus als die Männer. Insgesamt 12 mal wird nämlich gefordert, dass
sich der Mann zum Beispiel mit Altersangabe, Beschreibung, Foto oder seinen Daten
melden soll. Bei den Männern hingegen findet sich lediglich ein Inserat mit dem Hinweis Bitte melde Dich mit Foto.
Innerhalb der „Er sucht Ihn“- und „Sie sucht Sie“-Inserate ist es dagegen ein Mann, der
die einzige Einschränkung macht. SOFTI1 schreibt nämlich „Mäld Di mit Profil, süsch
kei Antwort“ (Tages-Anzeiger vom 15. Februar 2014, 18). In diesem Fall könnten
schlechte Erfahrungen dazu geführt haben, denn unter dem gleichen Nicknamen ist in
der Ausgabe vom 4. Januar bereits ein Inserat publiziert worden und in diesem findet
sich weder ein direkter noch ein indirekter Appell. Insgesamt appellieren drei von sieben Männern und vier von sieben Frauen, die einen gleichgeschlechtlichen Kontakt
suchen, direkt oder indirekt an die Adressaten.
Nach dem Appell folgt oft eine Verabschiedung. Innerhalb der „Sie sucht Ihn“Anzeigen weisen insgesamt 23 SMS eine solche auf. Die Männer verabschieden die
Leserinnen etwas seltener, nämlich nur in 17 Fällen. Dabei korreliert die Verabschiedung nicht immer mit der Begrüssung. Nur sieben Männer und acht Frauen, die eine
Verabschiedung benutzen, haben am Anfang des Inserats auch gegrüsst.
21 Die Rubrik „Er sucht Ihn“ weist überhaupt keine Verabschiedungen auf. Zwei Frauen,
die eine Frau suchen, schreiben Tschüssi und Kuss am Ende ihrer Nachricht und diese
beiden haben auch eine Begrüssung verwendet.
Am auffälligsten ist die Schreibung LG oder GLG. Neun Männer und elf Frauen benutzen diese Abkürzung zur Verabschiedung. Oft steht auch Bis bald/denn, wobei man das
auch wieder als indirekten Appell auffassen könnte. In drei „Er sucht Sie“-Inseraten und
zwei „Sie sucht Ihn“-Inseraten werden die unbekannten Personen mit einem Kuss verabschiedet.
Gemäss Banhold tritt die Verabschiedung relativ selten auf (vgl. 2013, 280). Das kann
für die vorliegenden Anzeigen nicht bestätigt werden. Es gibt doch einige, die dieses
Element nutzen, um genau wie bei der Begrüssung Nähe zu inszenieren und in diesem
öffentlichen Kontext Zweisamkeit zu simulieren (vgl. ebd., 284).
3.2.6 Varietät
Eine Frage, die sich in allen Untersuchungen zu Kontaktanzeigen aus Deutschland nie
gestellt hat, ist diejenige nach der Sprache (abgesehen von wenigen dialektalen Einflüssen vielleicht). Wie in einigen Beispielen in den Kapiteln oben bereits aufgefallen ist,
werden die SMS der Rubrik „Rendez-vous“ nicht alle in Standardsprache verfasst. Viele Inserentinnen und Inserenten verwenden Schweizerdeutsch mit seinen unterschiedlichen Dialekten.
Insgesamt 27 Anzeigen von Männern, die eine Frau suchen, sind in Schweizerdeutsch
verfasst. Dieser Zahl stehen 36 Inserate von Frauen gegenüber, die einen Mann suchen
und ihren Text im Dialekt verfassen. Im Verhältnis zur Gesamtzahl ist der Anteil an
schweizerdeutschen Inseraten bei den Frauen somit grösser. Innerhalb der Rubriken „Er
sucht Ihn“ und „Sie sucht Sie“ sind es dagegen drei von sieben Männern und nur zwei
von sieben Frauen, welche im jeweiligen Dialekt schreiben.
Man könnte vermuten, dass das Alter einen Einfluss hat auf die Verwendung von Standardsprache oder Schweizerdeutsch und die jüngeren Inserenten eher zu Letzterem tendieren. Bei den Anzeigen von Frauen zeigt sich ein leichter Unterschied im Durchschnittsalter, denn die Anzeigenverfasserinnen, die Schweizerdeutsch verwenden, sind
ein Jahr unter dem allgemeinen Durchschnittswert von 47 Jahren und diejenigen, die ihr
22 SMS in der Standardsprache formulieren ein Jahr darüber. Innerhalb der Kategorie „Er
sucht Sie“ differieren die Werte deutlicher. Männer, die schweizerdeutsche Anzeigen
schreiben, sind im Durchschnitt 39 Jahre alt und diejenigen, die sie in der Standardsprache verfassen, 47 Jahre alt. Zu denjenigen, die einen gleichgeschlechtlichen Partner
suchen, kann aufgrund der geringen Anzahl der Werte keine Aussage gemacht werden.
Bei den Frauen der Kategorie „Sie sucht Ihn“ fällt auf, dass – bis auf eine – alle unter 30
Jahre alten Inserentinnen Schweizerdeutsch schreiben
Die Verwendung des Dialekts unterstreicht die Informalität der Kontaktanzeigen. Ob
ein Zusammenhang mit der SMS-Form besteht, wird unten im Kapitel 3.3.2 noch thematisiert. Standardsprache gilt grundsätzlich als Distanzsprache und das Schweizerdeutsche als Nicht-Standard trägt zur Inszenierung von Nähe bei (vgl. Banhold 2013, 284).
3.2.6 Verwendung von Emoticons
Eine weitere Auffälligkeit von einigen Inseraten der Rubrik „Rendez-vous“ im TagesAnzeiger ist die Verwendung von Emoticons. Sechs Frauen, die einen Mann suchen,
und neun Männer, die eine Frau suchen, unterstützen ihren Text durch lachende, zwinkernde oder küssende Emoticons. Auch in einer „Sie sucht Sie“-Anzeige kommt eines
vor. Fünf von den sechs Frauen sind zwischen 40 und 50 Jahren alt, es sind also nicht
vor allem die jüngeren Inserentinnen, die Smileys verwenden. Bei den Männern ist das
Alter durchmischter. Auch das ist eine Strategie, um Nähe zum Leser aufzubauen. Es ist
dabei jedoch kein Zusammenhang zwischen der Verwendung von Schweizerdeutsch
und derjenigen von Emoticons ersichtlich. Bei den „Er sucht Sie“-Inseraten enthalten
sogar hauptsächlich standardsprachliche Texte Emoticons.
An diesem Punkt lässt sich zusammenfassend sagen, dass sich fast alle Kontaktanzeigen
nach dem Schema von Birgit Stolt analysieren lassen. Die SMS-Anzeigen fallen aber
dadurch auf, dass sie oftmals in Schweizerdeutsch verfasst sind und zum Teil Emoticons verwendet werden. Darauf wird im nächsten Abschnitt weiter eingegangen.
23 3.3 Typisch SMS?
Es wurde bereits mehrmals darauf hingewiesen, dass die Anzeigen der Rubrik „Rendezvous“ in der Samstagsausgabe des Tages-Anzeigers per SMS aufgegeben werden. In
diesem letzten Abschnitt soll deshalb noch die Frage beantwortet werden, ob die Inserate typische SMS-Merkmale aufweisen. Der Vollständigkeit halber sei hier erwähnt, dass
SMS
die
Abkürzung
des
englischen
short
message
service
ist
(vgl.
http://www.duden.de/rechtschreibung/ SMS_Nachrichtendienst <29.5.2014>). Ausserdem lautet eine mögliche Definition folgendermassen:
„SMS-Mitteilungen sind kurze Textbotschaften von in der Regel maximal 160 Zeichen Länge, die zwischen einzelnen Handys, aber auch über das WWW ausgetauscht
werden können.“ (Schlobinski et al. 2001, 4)
Für den vorliegenden Fall ist von der Versendung über das Handy auszugehen, da es
sich um eine teure Kurznummer handelt, die von den Internetdiensten nicht unterstützt
wird. Wie bereits innerhalb der Vorstellung der Rubrik „Rendez-vous“ erwähnt, sind
auch längere SMS möglich. Sie werden einfach entsprechend teurer.
Nun sollen einige SMS-spezifische Aspekte erörtert und mit dem Korpus abgeglichen
werden.
3.3.1 Graphostilistische Mittel
Typische Merkmale für SMS sind zum Beispiel Smileys oder andere graphostilistische
Mittel (vgl. Schlobinski et al. 2001, 6). Smileys unterstreichen dabei den informellen
Charakter der Textnachrichten (Schlobinski et al. 2001, 11). Dies ist auch bei den Kontaktanzeigen der Rubrik „Rendez-vous“ aufgefallen. Ausserdem wird durch die Verwendung von Emoticons die Mimik, die bei einem face-to-face Gespräch einen Einfluss
hat, nachgebildet (vgl. ebd). Es ist zwar auffällig für Kontaktanzeigen, dass im TagesAnzeiger überhaupt Smileys verwendet werden. Die Anzahl ist aber dafür, dass es sich
um SMS-Anzeigen handelt, relativ klein.
Ein weiteres graphostilistisches Merkmal, das typisch ist für die SMS-Kommunikation,
sind Asterikse (vgl. ebd., 14). Sie werden oft bei Inflektiven wie *freu* oder Abkürzungen wie *g* verwendet (vgl. ebd.). Innerhalb des „Rendez-vous“-Korpus kommen jedoch keine Asterikse in dieser Verwendung vor. Sie bilden lediglich in einer „Sie sucht
Ihn“-Anzeige und in zwei „Er sucht Sie“-Anzeigen ein Kuss-Smiley :-*.
24 3.3.2 Hybridisierungen geschriebener und gesprochener Sprache
„Hybridisierungen geschriebener und gesprochener Sprache“ (ebd., 6) sind ebenfalls
typisch für SMS. Dazu gehören umgangssprachliche Tilgungen und Assimilationen
(vgl. ebd.) oder auch Dialektismen und Gesprächspartikeln (vgl. Dürscheid 2002, 14).
Die Tatsache, dass ein grosser Teil der behandelten Inserate in Schweizerdeutsch verfasst wurde, ist wohl ein typisches Merkmal für SMS-Sprache. Gesprächspartikeln
kommen im Korpus dagegen keine vor. Tilgungen und Assimilationen sind in den
schweizerdeutschen Anzeigen aufgrund der verschiedenen Dialekte schwierig zu identifizieren. In den standardsprachlichen Inseraten können keine nachgewiesen werden.
Viele SMS weisen zudem eine Begrüssung auf (vgl. Schlobinski et al. 2001, 23). Das
trifft auch auf die hier untersuchten Kontaktanzeigen zu. Etwas weniger oft zeigen sich
Verabschiedungen in SMS-Nachrichten (vgl. ebd., 24). Diese Beobachtung kann für die
Rubrik „Rendez-vous“ bestätigt werden.
3.3.3 Abkürzungen
Aufgrund der begrenzten Zeichenzahl eines SMS sind Abkürzungen sehr häufig (vgl.
Schlobinski et al. 2001, 19). Vor allem englische Akronyme sollen das typische Merkmal für SMS-Nachrichten sein (vgl. ebd.). In den vorliegenden Texten der Rubrik
„Rendez-vous“ kommen zwar häufig Abkürzungen vor, aber das Prinzip der Ökonomie
spielt auch bei Kontaktanzeigen eine Rolle. Es werden ausschliesslich geläufige Abkürzungen wie zum Beispiel CH, Autokennzeichen der Kantone, 40-j. oder LG verwendet.
Wenn man sich an einen grossen Adressatenkreis richtet, dann schränkt das die möglichen Abkürzungen ein, da sie von jedem verstanden werden sollten. Englische Akronyme können im Korpus keine nachgewiesen werden, nicht einmal das häufige cu (vgl.
ebd.). Die in den Kontaktanzeigen vorkommenden Abkürzungen sind somit grundsätzlich nicht als SMS-typisch einzustufen. Einzig die häufige Verwendung der Verabschiedung LG oder GLG könnte auf die SMS-Form zurückzuführen sein.
25 3.3.4 Unterschiedliche Schreibkonventionen
Ein weiteres Merkmal für die SMS-Sprache sind unterschiedliche Schreibkonventionen,
wie zum Beispiel konsequente Kleinschreibung (vgl. Schlobinski et al. 2001, 6). In den
Inseraten im Tages-Anzeiger wird zwar meistens die korrekte Gross- und Kleinschreibung verwendet, aber es ist nicht klar, ob das nur aufgrund der Rechtschreibekorrektur
der Voice Publishing AG so ist (vgl. oben 3.2.3). Deshalb kann zu diesem Punkt keine
Aussage getroffen werden.
3.3.5 Ellipsen
Die begrenzte Zeichenzahl des SMS hat auch Einfluss auf die Syntax, denn es kommt
oft zu medial bedingten Ellipsen (vgl. ebd., 6). Der häufigste Fall ist, dass das Subjektpronomen, vor allem in der ersten Person Singular, wegfällt (vgl. ebd., 21). Diese Art
der Ellipse kann auch als „Autor-Ellipse“ bezeichnet werden (vgl. ebd., 22). Eigentlich
tritt sie hauptsächlich bei einem eingegrenzten Adressatenkreis auf, weil die Kommunikation dort diskursnäher ist (vgl. ebd.). Das Wegfallen des Subjektpronomens wurde
innerhalb der Rubrik „Rendez-vous“ einige Male bemerkt. Vor allem am Beginn des
Inserats steht häufig nur Suche... oder Bin... und das Ich muss dazu gedacht werden.
Auch in diesem Fall muss aber – wie bei den Abkürzungen – gesagt werden, dass das
Ökonomieprinzip nicht nur SMS betrifft, sondern auch Kontaktanzeigen. Bei den SMS
kann die Reduktion der Syntax aber noch weiter gehen, da oft auch Artikel weggelassen
werden (vgl. Dürscheid 2002, 14). Dies trifft auf die Inserate im Tages-Anzeiger nicht
zu.
26 4. Zusammenfassung
In diesem Abschnitt werden die wichtigsten Punkte der Arbeit noch einmal rekapituliert. Kontaktanzeigen gibt es seit über 300 Jahren, aber ihre Existenz wird zunehmend
bedroht, da viele Partnersuchende auf Online-Lösungen abweichen. Mit den modernen
Smartphones sind auch entsprechende Apps erhältlich, die ortsabhängig Kontakte suchen. Dennoch haben sich gerade die SMS-Inserate im Tages-Anzeiger als interessantes
Untersuchungsfeld erwiesen.
Die Rubrik „Rendez-vous“ liess sich mit dem Modell von Birgit Stolt relativ gut analysieren, obwohl es sich dabei nicht um klassische Heiratsanzeigen handelt. Viele Inserate
enthalten eine Begrüssung und auch eine Verabschiedung, wie es bei SMS oft vorkommt. Damit soll im öffentlichen Kontext Zweisamkeit inszeniert werden. Vor allem
die Männer verwenden dabei auffällig oft das Wort Hallo. Als gängige Verabschiedung
ist die Abkürzung LG zu nennen, die SMS-typisch ist.
Die Selbstbezeichnung erfolgt in allen Kategorien vor allem durch das Subjektpronomen Ich oder die Bezeichnung des Geschlechts, wobei das Ich oft in der Form der sogenannten „Autor-Ellipse“ weggelassen wird. Dies ist aufgrund der beschränkten Zeichenzahl auch bei SMS häufig. Berufsbezeichnungen kommen demgegenüber kaum
mehr vor und wenn, dann nur in Anzeigen von Männern.
Die Adressatenbezeichnung erfolgt in allen SMS mit Du, falls überhaupt eine vorkommt. Auch wenn man sich an unbekannte Personen richtet, scheint das formelle Sie
zu sehr zu distanzieren. Teilweise wird der Adressat überhaupt nicht erwähnt. Damit
schränkt man die potenziellen Leser nicht ein.
Obwohl sich die Rubrik „Rendez-vous“ nicht nur an diejenigen richtet, welche die grosse Liebe suchen, tun das doch die meisten. Sehr oft wird ein konkreter Beziehungswunsch geäussert. Dabei ist kein Unterschied zwischen den Inserenten und den Inserentinnen festzustellen. Ein solcher zeigt sich jedoch beim Appell. Männer appellieren weniger direkt an die potenziellen Partnerinnen, dass sie sich melden sollen.
Eine Auffälligkeit der „Rendez-vous“-Anzeigen ist, dass viele in Schweizerdeutsch
verfasst sind. Das ist eine weitere Strategie, um weniger formell zu wirken und Nähe zu
inszenieren. Frauen machen etwas häufiger davon Gebrauch. Die Verwendung des Dialekts ist dabei als SMS-typisch zu betrachten. Dies trifft auch auf die Emoticons zu,
27 welche bei Männern und Frauen etwa gleich oft vorkommen im Verhältnis zur Anzahl
der Anzeigen im Korpus.
Insgesamt weisen die Kontaktanzeigen einige typische SMS-Merkmale auf. Andere
kommen aufgrund der Kommunikationssituation mit einem Fremden und der Öffentlichkeit in der Zeitung jedoch nicht vor.
Es wird sich zeigen, wie sich die Situation der Kontaktanzeigen in der Rubrik „Rendezvous“ und in anderen Medien entwickeln wird. Da diese SMS-Anzeigen seit 2010 publiziert werden, wäre sicher auch ein Vergleich mit Nachrichten aus der Anfangszeit
interessant.
28 Bibliographie
Primärliteratur
„Rendez-vous“-Seite im Tages-Anzeiger vom 4. Januar 2014, 10.
„Rendez-vous“-Seite im Tages-Anzeiger vom 18. Januar 2014, 54.
„Rendez-vous“-Seite im Tages-Anzeiger vom 1. Februar 2014, 50.
„Rendez-vous“-Seite im Tages-Anzeiger vom 8. Februar 2014, 48.
„Rendez-vous“-Seite im Tages-Anzeiger vom 15. Februar 2014, 18.
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Patrick/Schowalter, Christine (Hgg.): In mediam linguam. Mediensprache – Redewendungen – Sprachvermittlung. Festschrift für Heinz-Helmut Lüger. Landau: Verlag empirische Pädagogik, S. 95-110.
Bachmann-Stein, Andrea/Stein, Stephan (2005): Kontaktanzeigen. Textsortenvariationen zwischen regionaler und überregionaler Presse. In: Hammer, Francoise/Lüger,
Heinz Helmut (Hgg.) : Innovationen und Entwicklungen der Regionalpresse. Landau:
Knecht, S. 227-247.
Banhold, Dominik (2013): Bitte melde dich! Syntaktisch-pragmatischer Standard in
Partnerschaftsanzeigen. In: Hagemann, Jürg et al. (Hgg.): Pragmatischer Standard. Tübingen: Stauffenburg, S. 277-289.
Dürscheid, Christa (2002): SMS-Schreiben als Gegenstand der Sprachreflexion. In:
Networx 28. Online-Publikationen zum Thema Sprache und Kommunikation im Internet. (Online abrufbar unter http://www.mediensprache.net/networx/networx-28.pdf).
Gottburgsen, Anja (1995): Zur sprachlichen Inszenierung von Geschlecht – doing gender in Kontaktanzeigen. In: Zeitschrift für germanistische Linguistik 23, S. 257-283.
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Riemann, Viola (1999): Kontaktanzeigen im Wandel der Zeit. Eine Inhaltsanalyse. Dissertation. Opladen/Wiesbaden: Westdeutscher Verlag.
29 Sawicz, Mirella (2001): Zum Wortschatz von Kontaktanzeigen. In: Sommerfeldt, KarlErnst/Schreiber, Herbert (Hgg.): Textsorten des Alltags und ihre typischen sprachlichen
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zum Thema Sprache und Kommunikation im Internet. (Online abrufbar unter
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Steiner, Christian (2014): Liebe in Zeiten des Computers. Die ursprünglichen Anbieter
der Online-Partnervermittlung werden durch neue, innovative Firmen herausgefordert.
In: NZZ Equity Nr. 117/ 22. Mai, S. 28/29.
Stolt, Birgit (1976): Hier bin ich! – Wo bist Du?: Heiratsanzeigen und ihr Echo analysiert aus sprachlicher und stilistischer Sicht. Kronberg/Taunus: Scriptor.
Online-Quellen
Duden Rechtschreibung:
http://www.duden.de/rechtschreibung/hallo <24.5.2014>.
http://www.duden.de/rechtschreibung/Rendezvous <21.5.2014>.
http://www.duden.de/rechtschreibung/SMS_Nachrichtendienst <29.5.2014>.
Facebook:
https://www.facebook.com/facebook <23.5.2014>.
Hinweise zur „Rendez-vous“-Seite im Tages-Anzeiger:
www.tagesanzeiger.ch/rendezvous <21.5.2014>.
Mediadaten Tages-Anzeiger:
http://www.mytamedia.ch/Zeitungen/Tages-Anzeiger/Mediadaten
<19.5.2014>.
Parship:
https://www.parship.ch/das-ist-parship/index.htm <23.5.2014>.
Profil Tages-Anzeiger:
http://www.mytamedia.ch/Zeitungen/Tages-Anzeiger/Profil <19.5.2014>.
Tarife Tages-Anzeiger:
http://www.mytamedia.ch/Zeitungen/Tages-Anzeiger/Tarife <22.5.2014>.
30 Selbständigkeitserklärung
Hiermit erkläre ich, dass die vorliegende Bachelorarbeit von mir selbst und ohne unerlaubte Beihilfe verfasst worden ist und ich die Regeln wissenschaftlicher Redlichkeit
einhalte. (vgl. dazu: http://www.lehre.uzh.ch/index/LK-Plagiate-Merkblatt.pdf).
Wangen, 30. 5. 2014
Ort / Datum
Unterschrift
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