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Kieferorthopädie
b
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Möglichkeiten und Grenzen der
Schienentherapie in der Kieferorthopädie
Übersicht
Einleitung
Behandlung mit Invisalign
Möglichkeiten der Schienentherapie
Grenzen der Invisalign-Behandlung
171
172
174
176
Funktionskieferorthopädie
und Invisalign
Zusammenfassung
179
179
Merke: Erste Erfahrungen mit Schienen im Rahmen
Einleitung
der kieferorthopädischen Behandlung wurden
bereits vor 67 Jahren gesammelt.
Die Kieferorthopädie ermöglicht mit einer Vielzahl an
Behandlungsmöglichkeiten die Therapie von Kiefer-
und Zahnfehlstellungen. Durch ihre Ästhetik, den Tra-
Stand der heutigen Technik
gekomfort und die Möglichkeit der optimalen Mundhygiene gewinnen durchsichtige, herausnehmbare
Neben zahlreichen Behandlungsmöglichkeiten durch
Schienen einen immer höheren Stellenwert in der
festsitzende oder herausnehmbare Apparaturen hat
Kieferorthopädie bei Kindern, Jugendlichen und
der Kieferorthopäde heute auch die Möglichkeit,
Erwachsenen (Abb. 1).
mit herausnehmbaren, nahezu unsichtbaren (engl.:
invisible) bzw. wenig sichtbaren Schienen (engl.:
aligner) funktionell und ästhetisch ansprechende The-
Rückblick
rapieergebnisse zu erreichen. Wurde die Behandlung
mit dem in diesem Artikel beschriebenen Schienensys-
Die Geschichte der Behandlung durch Schienen kann
tem der Firma Align-Technology in der Vergangenheit
bis ins Jahr 1945 zurückverfolgt werden, als der Posi-
für leichte bis moderate Zahnfehlstellungen empfohlen,
tioner für kleine Stellungskorrekturen nach der Band-
so zeigt der heutige Stand der Wissenschaft, dass in
abnahme bei Multibandbehandlungen von Kesling auf
bestimmten Fällen auch komplexere Behandlungen mit
den Markt gebracht wurde [1, 2].
diesem System therapiert werden können. Schwieri-
Abb. 1 a Ansicht eines Aligners intraoral. b Ansicht eines Aligners extraoral.
Zahnmedizin up2date 2
Œ2013 Œ171 – 184 ŒDOI http://dx.doi.org/10.1055/s-0032-1324962
Sonderdruck für private Zwecke des Autors
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Werner Schupp, Julia Haubrich, Elisabeth Hermens
Möglichkeiten und Grenzen der Schienentherapie in der Kieferorthopädie
b
Abb. 2 Der Scan zeigt ein virtuelles Modell. a Scan rechts. b Scan frontal. c Scan links. d Scan OK. e Scan UK.
Vorhandene Schienensysteme
auf dem Markt (Auswahl)
Behandlung mit Invisalign
n
Invisalign (Align Technology Inc. San Jose, CA, USA)
n
Clear-Aligner (Scheu-Dental GmbH, Iserlohn)
n
Orthocaps (Ortho Caps GmbH, Hamm)
Align-Technology, San Jose, CA, USA), soll die grund-
n
Simpli5 (Ormco, Orange, CA, USA)
legende Vorgehensweise erläutert werden. Durch
n
eCligner (Yline AG, Bern, Schweiz)
Übertragung eines vorherigen Scans (iTero, Orthocad,
n
ClearLine (Orthodentlaboratory Inc., Williamsville,
Fa. Align Technology) oder einer A‑Silikon-Abformung
NY, USA)
der Zähne auf den Computer kann der Therapieverlauf
n
UST (Dr. Löklü, Schwelm)
virtuell exakt geplant werden. Der Behandlungsplan
n
InLine (Rasteder KFO Speziallabor, Rastede)
wird vom Kieferorthopäden erstellt und online über-
n
Aesthetic Liner (Fachlabor Dr. W. Klee für grazile
Am Beispiel des Invisalign-Systems, das erstmalig 1999
auf dem amerikanischen Markt bekannt wurde (Fa.
mittelt (Abb. 2).
Kieferorthopädie GmbH, Frankfurt/Main)
Diese dreidimensionale Computergrafik, die sogenannte ClinCheck-Software, beinhaltet den klinischen
Zustand der Zahnreihen virtuell und kann vom behan-
gere Zahnbewegungen lassen sich durch Aligner in
delnden Kieferorthopäden immer wieder korrigiert
Kombination mit Attachments oder weiteren Veranke-
und erweitert werden, bis das Endergebnis festgelegt
rungen, wie Gummizügen oder Teilbracketapparatu-
wird (Abb. 3).
ren, durchführen.
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Abb. 3 Die ClinCheck-Software zeigt ein zum Scan korrespondierendes Bild. a Cc rechts. b Cc frontal. c Cc links. d Cc OK. e Cc UK.
Alignerwechsel
prothetisch, konservierend oder implantologisch weiter zu behandeln. Implantate können jedoch auch
Jede Behandlung wird in mehrere Phasen von jeweils
während einer Invisalign-Therapie inseriert werden,
2 Wochen aufgeteilt. In dieser Zeit müssen die Schienen
auch ein parodontologisches Recall kann parallel zur
mindestens 22 Stunden am Tag getragen werden. Nach
kieferorthopädischen Behandlung erfolgen. Endodon-
14 Tagen muss der Patient die Schienen selbständig
tologische Versorgungen und parodontalchirurgische
wechseln und befindet sich so in der nächsten Behand-
Eingriffe sollten vor dem Behandlungsbeginn mit
lungsphase.
Alignern durchgeführt werden.
Merke: Aligner werden alle 2 Wochen selbstständig durch den Patienten gewechselt.
n
Vorteile gegenüber Multibracketapparaturen
White Spots, Entkalkungen, Karies, Schmelzabrasionen
Interdisziplinäre Therapieplanung
durch Bracketkontakt, parodontale Läsionen, Sprachbeeinträchtigung oder Schleimhautirritationen, wie
Die Möglichkeit, den ClinCheck in der Phase der Thera-
sie bei der Behandlung mit Multibracketapparaturen
pieplanung mit dem Patienten als auch mit zahnärzt-
entstehen können, sind bei der Invisalign-Behandlung
lichen Kollegen besprechen zu können, ist vorteilhaft
reduziert bzw. kaum vorhanden [3, 4].
bei der Planung von interdisziplinären Therapiekon-
zepten. Im Rahmen dieser interdisziplinären Therapie-
Merke: Bei der Alignertherapie treten weniger
planung ist es möglich, den Patienten nach kiefer-
Nebenwirkungen wie White Spots oder Karies als
orthopädischer Vorbehandlung kieferchirurgisch,
bei der Multibracketbehandlung auf.
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Kieferorthopädie
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Möglichkeiten und Grenzen der Schienentherapie in der Kieferorthopädie
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Behandlungserfolg
Compliance
Entscheidend für den Behandlungserfolg sind die Er-
Da die Behandlung mit dem Invisalign-System zu den
fahrung des Kieferorthopäden und die genaue Planung
herausnehmbaren Apparaturen im Bereich der Kiefer-
der Therapie. Der Behandlungsplan wird online über-
orthopädie zählt, hängt der Therapieerfolg in hohem
mittelt. Im Anschluss an die ClinCheck-Software wer-
Maße von der Compliance des Patienten ab. Zu Beginn
den von jeder Behandlungsphase Modelle mittels Ste-
der Behandlung kann es in sehr seltenen Fällen zu
reolithografie hergestellt, die als Tiefziehvorlage für die
leichten Sprachbeeinträchtigungen kommen, die sich
Aligner dienen. Eine exakte kieferorthopädische Be-
nach ein paar Tagen aber wieder legen.
Behandlungsplan, die auch bei anderen kieferortho-
pädischen Behandlungen von zentralem Stellenwert
ist, ist daher unumgänglich.
Möglichkeiten der
Schienentherapie
Refinement
Bei der Therapieplanung mit dem Invisalign-System
unterscheiden wir 3 Gruppen des Behandlungsbedarfs.
Feineinstellungen und Änderungen im Therapieverlauf
sind in einer 2. Phase, dem sogenannten Refinement,
Gruppe 1
möglich.
Cave: Die Erfahrung des Kieferorthopäden mit der
Zur 1. Gruppe zählen Bewegungen, die ausschließlich
virtuellen Therapieplanung und die genaue Planung
mit Alignern und Attachments umgesetzt werden kön-
der Behandlung sind für das Therapieergebnis ent-
nen. Hierzu zählen u. a. Beseitigungen von Dreh- und
scheidend!
Engständen und Lücken im anterioren Kieferbereich,
transversale Erweiterung der Zahnbögen zur Beseitigung eines bukkalen Korridors, Überstellen eines fron-
Vorteile der Behandlung mit Invisalign
n
uneingeschränkte Mundhygiene möglich, dadurch bessere parodontale
Verhältnisse
talen Kreuzbisses und die In- oder Extrusion von einzelnen Zähnen oder Zahngruppen [5] (Abb. 4).
Praxistipp
n
einfaches parodontales Recall ohne Brackets, Bänder, Bögen oder Drähte
n
reduziertes Dekalzifikationsrisiko
Bei In- oder Extrusion von einzelnen Zähnen oder Zahn-
n
minimale bis keine Notfälle, keine Schleimhautverletzungen oder
gruppen ist zu beachten, dass Zähne, auf die eine extru-
‑entzündungen
sive Kraft wirken soll, selbst ein Attachment benötigen.
n
keine Möglichkeiten von Schmelzabrasionen durch Bracketkontakt
n
keine Aufbisse notwendig zur Bisssperrung
n
keine Einschränkung beim Sport oder beim Spielen von Blasinstrumenten
n
kompatibel mit PlaySafe (Sportschutz)
n
computerberechnetes und dadurch planbares Behandlungsziel
n
Besprechung des Behandlungsziels mit Zahnarzt/Implantologe/Kieferchirurg
Zähne, auf die eine intrusive Kraft wirken soll, benötigen
selbst kein Attachment, auf den benachbarten Zähnen
müssen sie jedoch als Verankerung ergänzt werden.
interdisziplinär vor Behandlungsbeginn möglich
n
kein Jiggling
n
keine Metallallergie möglich
n
vor Behandlung ist das Ausmaß an notwendiger approximaler Schmelzreduktion (ASR) bekannt
n
möglich bei Patienten mit Schmelzhypoplasie
Abb. 4 Ansicht eines Attachments intraoral. Handmodellierte
Attachments auf den Zähnen 43, 44 und 45.
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schreibung und Formulierung des Therapieziels im
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Gruppe 2
Zur 2. Gruppe des Behandlungsbedarfs zählen Bewegungen, die durch weitere Verankerungen ergänzt
werden müssen. Hier ist die Distalisierung einer den-
talen Klasse II in eine Klasse-I‑Verzahnung im Oberkiefer und die Distalisierung einer dentalen Klasse III in
eine Klasse-I‑Verzahnung im Unterkiefer einzuordnen.
Als ergänzende Verankerung dienen hier Knöpfchen
Gruppe 3
Als 3. und letzte Gruppe sind Befunde einzuordnen, die
Abb. 5 Klasse II Elastics in Kombination mit Alignern. Die Elastics werden an durchsichtigen
Hooks aus Kunststoff auf den Eckzähnen im Oberkiefer und an metallischen Hooks auf den
ersten Molaren im Unterkiefer eingehängt.
nur von erfahrenen Kieferorthopäden unter Einbin-
dung von weiteren Techniken in Kombination mit dem
ungünstiger Zahnform ist es möglich, störende
Invisalign-System angewendet werden sollten. Hierzu
schwarze Dreiecke in den Interdentalräumen mittels
zählen u. a. der Lückenschluss nach Extraktion von
approximaler Schmelzreduktion (ASR) und Schienen-
Prämolaren unter Einbindung einer vorhergehenden
therapie zu verringern oder ganz zu beseitigen. Dabei
Teilbracketapparatur in den Therapieverlauf, Überstel-
sollte das Ausmaß der ASR genau an die Anatomie
len eines posterioren Kreuzbisses mithilfe von Knöpf-
eines Zahnes angepasst und bedacht werden und es
chen und Criss-Cross-Elastics, Schließen eines offenen
sollte sich an wissenschaftlich bestätigte Grenzen der
Bisses [7] und die Derotation von sehr stark gedrehten
Schmelzreduktion gehalten werden [10, 11].
Prämolaren und Eckzähnen, ebenfalls unterstützt
durch Gummizüge oder eine Teilbracketapparatur.
Schmelzreduktion
Die Erfahrung, die bei der Behandlung mit dem
Die Schmelzreduktion kann mit diamantierten Finier-
Invisalign-System in den letzten Jahren von vielen
streifen, rotierenden Diamantscheiben, dünnen
Kieferorthopäden gesammelt werden konnte, zeigt,
diamantierten Schleifkörpern oder oszillierenden
dass leichte bis moderate Engstände, gekippt stehende
Diamantstreifen durchgeführt werden.
Zähne und Lücken im anterioren Kieferbereich unproblematisch behandelt werden können. Im Rahmen
einer kombiniert kieferorthopädisch-kieferchirurgi-
n
Zusätzliche Invisalign-Therapieprogramme
schen Therapie kann das Invisalign-System prä- und
postoperativ angewandt werden.
Einfache Stellungsanomalien können durch eine redu-
zierte Invisalign-Behandlung, dem sog. Invisalign-LiteProgramm, behoben werden. Für Kinder und Jugend-
n
CMD
liche gibt es die Möglichkeit, eine Therapie mit dem
Invisalign-Teen-Programm umzusetzen. Vorteil dieser
Die kraniomandibuläre Dysfunktion ist ein weiterer
Methode, im Vergleich zur normalen Invisalign-Be-
komplexer Befund, der mit einer 2-phasigen Invisalign-
handlung, ist ein Farbindikator im posterioren Bereich
Behandlung in Kombination mit einer sog. kranioman-
des Aligners, der sowohl dem jungen Patienten als auch
dibulären orthopädischen Positionierungsapparatur –
dem Kieferorthopäden ein Feedback zur geforderten
kurz COPA‑Onlays – in vielen Fällen zu Funktionsver-
täglichen Tragezeit von 22 h gibt.
besserung und Schmerzlinderung
führen kann [8, 9].
Attachments
n
Ästhetik bei parodontal vorgeschädigten Zähnen
Bei nahezu jeder Invisalign-Behandlung sind die bereits
erwähnten Attachments zur Verankerung notwendig.
Bei parodontal vorgeschädigten Zähnen mit Attach-
In der ClinCheck-Software können diese in verschie-
mentverlust, divergierender Wurzelstellung oder bei
denster Form und Größe auf den Zähnen positioniert
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und intermaxilläre Gummizüge [6] (Abb. 5).
Möglichkeiten und Grenzen der Schienentherapie in der Kieferorthopädie
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Abb. 6 Workflow
der Invisalign-Behandlung von der
Diagnostik bis zur
Retentionsphase.
Behandlungsmöglichkeiten
mit dem Invisalign-System
Ablauf Invisalign-Behandlung
Diagnostik
Anamnese
Modelle im Artikulator
OPTG, FRS (fakultativ)
intra- und extraorale Fotos
ästhetische und Funktionsdaten
PSI
Einverständniserklärung des Patienten
n
Angulation/Deangulation
n
Derotation
n
Engstandauflösung
n
Expansion
n
Kreuzbissüberstellung (nicht beim endständigen
Molar)
Behandlungs- und Kostenplanung
Behandlungsbeginn
Separieren (fakultativ)
approximale Schmerzreduktion (ASR) (fakultativ)
Retentionsschiene (fakultativ)
Scan bzw. Abformung für Align Technology
Onlineübermittlung bzw. Versand
Treatment-Plan online übermitteln
ClinCheck-Software-Evaluierung
n
Intrusion/Extrusion
n
Reklination/Proklination
n
Anpassen eines gingivalen Niveaus
n
Aufrichtung von Molaren (ohne absoluten Torque)
n
Lückenschluss (auch nach Extraktion)
n
Klasse-II‑Behandlungen (evtl. mit DistalizerVorbehandlung)
n
CMD (in Kombination mit COPA‑Onlays)
n
Kinder- und Jugendbehandlungen
Behandlungskontrolle, Refinement
Worauf ist bei der Behandlung zu achten?
ClinCheck-Software mit intraoraler Situation
vergleichen
Verlust eines Attachments? Muss es neu
geklebt werden?
ASR kontrollieren. Kontaktpunkte sind,
wenn nötig, frei?
Aligner passt nicht, was sind die Ursachen?
Häufigkeit der Kontrolltermine?
Wann ist ein Refinement angebracht und
welche Unterlagen sind dafür notwendig?
Zeitraum variiert,
i.d.R. 6–18 Monate
Behandlungsende, Retention
Endunterlagen
Retention festsitzend oder herausnehmbar
und im Anschluss beim Schienen-Inset mittels Kunst-
stoff und Übertragungsschiene, dem sog. Template, auf
Abb. 7 Aufrichtung durch reine Wurzelbewegung. Diese Bewegung
kann mit dem Invisalign-System nur ungenügend umgesetzt werden.
Hierzu wäre eine Teilbracketapparatur als ergänzende Maßnahme in
die Therapie mit einzubeziehen.
die Zähne aufgebracht werden. Der Behandlungsverlauf muss durch regelmäßige Kontrollen, etwa alle
4 – 6 Aligner, überwacht werden.
Grenzen der Invisalign-Behandlung
Befunde, die durch eine alleinige Schienentherapie
Midcourse Correction
nicht vollständig therapiert werden können, kommen
im Praxisalltag ebenfalls vor. Die Therapie sollte daher
Bei Abweichungen im Verlauf der geplanten Therapie
mit einer Teilbracketapparatur ergänzt werden. Zu
kann durch den behandelnden Kieferorthopäden eine
diesen Befunden zählen:
Korrektur (Midcourse Correction) eingeleitet werden
n
Aufrichtung von gekippten Molaren mit ausschließlicher Wurzelbewegung (Abb. 7)
(Abb. 6).
n
Merke: Feineinstellungen und Korrekturen im
Mesialisierung von endständigen Molaren um mehr
als 2,5 mm
Verlauf der Behandlung sind durch ein Refinement
n
Mesialisierung aller Prämolaren und Molaren
oder eine Midcourse Correction möglich.
n
absoluter Torque
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Kieferorthopädie
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Diagnose
diversen Füllungen bzw. Kronen und Wurzel-
nung beidseits geplant. Außerdem wurden
Eine 44-jährige Patientin wurde mit einer
füllungen, wobei sich die Wurzelfüllungen an
im Laufe der Therapie die Zahnbögen im
Klasse-II- rechts sowie einer Klasse-I‑Ver-
den Zähnen 21, 24 und 36 als insuffizient er-
Ober- und Unterkiefer harmonisch geformt,
zahnung links in unserer Praxis vorstellig.
wiesen. Die kieferorthopädische Behandlung
der rechte Eckzahn wurde in den oberen
Außerdem konnten kieferorthopädisch fol-
wurde von uns nach ausführlicher Anamnese
Zahnbogen eingegliedert. Im Unterkiefer
gende Diagnosen festgestellt werden:
und Diagnostik in Absprache mit der Patientin
wurde der anteriore Engstand mittels ASR
asymmetrischer Zahnbogen im Oberkiefer,
geplant. Vor dem Behandlungsbeginn wur-
aufgelöst und der pathologische Frontzahn-
Eckzahnaußenstand rechts, Rotation 14
den die insuffizienten Wurzelfüllungen durch
kontakt durch die Nivellierung der Speekurve
mit Aufwanderung der oberen rechten Sei-
einen Endodontologen (Dr. Carsten Appel,
mit Intrusion der unteren Front- und Eck-
tenzähne. Ein anteriorer Engstand im Un-
Niederkassel) revidiert und der elongierte
zähne und Extrusion der unteren Prämolaren
terkiefer und ein pathologischer Front-
Zahn 28 entfernt (Abb. 8).
beseitigt. Um diese Behandlung mit dem
zahnkontakt waren ebenfalls klinisch
Invisalign-System umsetzen zu können,
ersichtlich. Die montierte Situation im Ar-
Therapie
wurden von uns Attachments auf den Zäh-
tikulator zeigte deutlich den pathologi-
Als Therapie wurde von uns die Extraktion des
nen 16, 15, 13, 23 – 25, 33 – 35 und 43 – 45
schen Fronzahnkontakt in Regio 11, 21, 22/
Zahnes 14 mit anschließendem Lücken-
zur Verankerung geklebt (Abb. 9).
32, 31, 41. Das OPTG zeigte ein konservie-
schluss ohne Teilbracketapparatur zur Ein-
rend und prothetisch versorgtes Gebiss mit
stellung einer gesicherten Klasse-I‑Verzah-
Abb. 8 a–e Intraorale Situation vor Behandlungsbeginn. f, g Die montierten Gipsmodelle bei Behandlungsbeginn zeigen eindeutig den pathologischen Frontzahnkontakt Regio 11, 21, 22/32, 31,
41. h Das OPTG bei Behandlungsbeginn zeigt insuffiziente endodontologische Versorgungen an
den Zähnen 21, 24 und 36 sowie einen in Supraposition stehenden Zahn 28.
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Patient 1: Lückenschluss 14 mit dem Invisalign-System ohne Teilbracketapparatur
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Patient 1: Lückenschluss 14 mit dem Invisalign-System ohne Teilbracketapparatur (Fortsetzung)
Ergebnis
Am Ende der Behandlung zeigte sich ein vollständiger Lückenschluss Regio 14, eine gesicherte Klasse-I‑Verzahnung der Eckzähne
beidseits und eine funktionelle Front- und
Eckzahnbeziehung. Das Behandlungsergebnis
wird im Oberkiefer durch eine herausnehmfestsitzenden Lingualretainer von 33 – 43 gehalten (Abb. 10).
Abb. 9 a–e Intraorale Situation bei Beginn der Invisalign-Therapie. f OPTG bei Behandlungsbeginn
mit Invisalign. Die Wurzelfüllungen an den Zähnen
21, 24 und 36 wurden revidiert und der elongierte
Weisheitszahn 28 extrahiert. Die Extraktion des
Zahnes 14 zwecks Platzgewinnung steht noch aus.
Abb. 10 a Ende rechts. b Ende frontal. c Ende
links. d Ende OK. e Ende UK. f OPTG Ende.
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bare Schiene und im Unterkiefer durch einen
Kieferorthopädie
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Funktionskieferorthopädie
und Invisalign
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Zusammenfassung
tems ist inzwischen eine anerkannte Methode in der
Behandlung der Invisalign-Behandlung bei Kindern
Kieferorthopädie (s. auch Stellungnahme der DGKFO
und Jugendlichen bringt bei manchen Fällen Vorteile
von 2010 [16]). Nicht nur leichte und moderate Befun-
mit sich. Es können durch das Tragen eines funktions-
de wie Engstände und Kippungen von Zähnen können
kieferorthopädischen Gerätes skelettale Anomalien ab-
hiermit therapiert werden, sondern auch komplexere
geschwächt werden. McNamara untersuchte dies
Befunde wie ein offener Biss, die CMD oder der Lü-
schon an Rhesusaffen im Jahre 1973 und kam ebenfalls
ckenschluss nach Extraktionen können in manchen
zu diesem Ergebnis [12]. Grundsätzlich wirkt sich ins-
Fällen in Kombination mit Gummizügen oder Teil-
besondere der Funktionsregler als FKO‑Gerät auf die
bracketapparaturen zu einem guten Behandlungs-
zirkumorale Weichteilkapsel, die Muskulatur und den
ergebnis führen. Hierbei ist jedoch die genaue Kenntnis
Knochen aus. Roux beschreibt in seinen Veröffentli-
des Systems mit ihren Möglichkeiten und Grenzen
chungen über die funktionelle Orthopädie deren Wir-
durch den Kieferorthopäden, aber auch die Compliance
kung als das Erlernen neuer Funktionsmuster. Obwohl
des Patienten von maßgebender Bedeutung. Aligner-
dies in der internationalen Literatur kontrovers dis-
methoden sind gemäß Stellungnahme der DGKFO des-
kutiert wird, scheint es im gesamten Gesichtsschädel
halb nur gut ausgebildeten Behandlern zu empfehlen,
sowohl skelettal als auch dentoalveolär in gewissen
die in Diagnostik und Therapie das gesamte kiefer-
Grenzen möglich zu sein, die Morphologie des Wachs-
orthopädische Spektrum beherrschen.
tums zu leiten bzw. in ihrer Wachstumsrichtung zu
ändern [13, 14]. Roux beschreibt dies mit „form follows
function“. Zuerst sollten neuromuskuläre Dysfunktionen mit abwegigen Funktionsmustern beseitigt wer-
den [15], gefolgt von einer möglichst orthopädischen
Einstellung des Unterkiefers zum Oberkiefer mit anschließender Korrektur dentaler Komponenten [9].
Sind die ersten beiden Punkte mit der FKO‑Therapie
individuell zusätzlich mit myofunktioneller Therapie
erreicht, kann mit einer dentalen Korrektur durch das
Invisalign-System begonnen werden.
Merke: Die Behandlungszeit mit dem Invisalign-
System kann durch eine vorherige FKO‑Behandlung
reduziert werden, da skelettale Befunde bereits vor
der Invisalign-Behandlung abgeschwächt/harmonisiert werden.
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Die Schienentherapie am Beispiel des Invisalign-Sys-
Die Funktionskieferorthopädie (FKO) als vorangehende
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Möglichkeiten und Grenzen der Schienentherapie in der Kieferorthopädie
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Diagnose
Therapie
Ergebnis
Ein 8-jähriges Mädchen wurde in Beglei-
Als Therapie der Wahl führten wir eine Früh-
Bei Abschluss der Behandlung zeigten sich
tung ihrer Eltern in unserer Praxis vorstellig.
behandlung mittels Funktionsregler I nach
harmonisch ausgeformte Zahnbögen im
Aus funktioneller Sicht zeigte sich klinisch
Fränkel durch (Abb. 11).
Ober- und Unterkiefer mit derotierten und
ein infantiles Schluckmuster und ein Dau-
Im Anschluss an die Frühbehandlung mit
achsengerechten Zahnstellungen, eine funk-
menlutsch-Habit, beides wurde zeitgleich
einem herausnehmbaren FKO‑Gerät folgte
tionelle Front- und Eckzahnbeziehung sowie
durch einen Myofunktionstherapeuten be-
abschließend eine Invisalign-Behandlung zur
eine gesicherte Klasse-I‑Verzahnung beid-
handelt. Kieferorthopädisch konnte im frü-
Feineinstellung der Zähne und der Okklusion.
seits. Als Retentionsgerät haben wir uns in
hen Wechselgebiss bez. der Bisslage eine
Zu diesem Zeitpunkt waren bei der Patientin
Absprache mit der Patientin für eine Retenti-
dentale und skelettale Klasse II und ein of-
folgende Diagnosen vorzufinden: eine rekli-
onsschiene im Oberkiefer und einen Lingual-
fener Biss festgestellt werden. Ein transver-
niert stehende Front, diverse Rotationen und
retainer von 33 – 43 im Unterkiefer entschie-
sal unterentwickelter Kiefer mit prokliniert
Kippungen, v. a. aber der Zähne 35 und 45,
den. Zurzeit wird die Retentionsschiene im
und rotiert stehender Front und Zahnach-
fehlende Parallelität der Zahnachsen, ein pa-
Oberkiefer nachts und 3 – 4 h am Tag getra-
senabweichung sowie diversen Dreh- und
thologischer Frontzahnkontakt sowie ein
gen. Nach einem Jahr wird sich die Tragezeit
Kippständen im Oberkiefer und ein Eng-
Kopfbiss in Regio 15/45. Die Bisslage wurde
bei guter Mitarbeit allein auf die Nacht be-
stand mit retrudiert stehenden Frontzäh-
durch das Tragen des FKO‑Gerätes erfolgreich
schränken. Abschließend wurde von uns die
nen, Dreh- und Kippständen sowie eine
in eine dentale und skelettale Klasse I kor-
Entfernung der Weisheitszähne 18, 28 und 38
Mittellinienabweichung nach links im Un-
rigiert. Um ein funktionell und ästhetisch per-
angeraten (Abb. 13).
terkiefer waren ersichtlich.
fektes Ergebnis zu erhalten wurden von uns
Attachments auf den Zähnen 12, 13, 23, 33,
34 und 43 – 45 geklebt. Das OPTG zeigte ein
kariesfreies, permanentes Gebiss mit Anlage
der Weisheitszähne 18, 28 und 38 (Abb. 12).
Abb. 11 a–e Intraorale Situation bei Behandlungsbeginn mit funktionskieferorthopädischem
Gerät nach Fränkel.
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Patient 2: FKO‑Behandlung mit anschließender Invisalign-Therapie
Kieferorthopädie
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Patient 2: FKO‑Behandlung mit anschließender Invisalign-Therapie (Fortsetzung)
Abb. 13 a–e Intraorale Situation bei Behandlungsende und Beginn der Retentionsphase.
f OPTG nach Ende der Behandlung.
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Abb. 12 a–e Intraorale Situation bei Beginn der
Invisalign-Behandlung. f OPTG.
Möglichkeiten und Grenzen der Schienentherapie in der Kieferorthopädie
b
kuloskelettales System“ 2012. Referententätigkeit in Europa,
Literatur
Brasilien, USA, und China. Zertifizierter Anwender der Invis-
1 Kesling HD. The philosophy of the tooth positioning appliance.
American Journal of Orthodontics and Oral Surgery 1945; 31:
297 – 304
2 Miethke RR. Zur Geschichte der Alignertherapie. Kieferorthopädie
Nachrichten 2012; 10: 1, 6 – 8
3 Nedwed V, Miethke RR. Motivation, acceptance and problems of
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Sonderdruck für private Zwecke des Autors
Sonderdruck für private Zwecke des Autors
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patients during treatment with the Invisalign® system and with
align-Behandlungsmethode, Platinum Elite Arzt und Mitglied
„Clinical Education Council“ von Invisalign. Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Aligner Orthodontie
(DGAO). Zertifizierte Ausbildung in Manueller Medizin und
Osteopathie für Kieferorthopäden (DGMM/IUK). Rubrikherausgeber Manuelle Medizin und Kieferorthopädie (Springer Verlag). Visiting Professor, University of Ferrara, Italy.
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5 Schupp W, Haubrich J. Möglichkeiten und Grenzen der Invisalign
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chen und Karlsruhe. 2002 Promotion.
9 Boisserée W, Schupp W. Kraniomandibuläres und muskuloskelet-
2003 – 2006 Fachzahnarztweiterbil-
tales System. Berlin: Quintessenz; 2012: Kap. 20, 284 ff.
dung Kieferorthopädie Praxis Dr.
10 Fillion D. Zur approximalen Schmelzreduktion in der Erwachse-
nenkieferorthopädie. Teil 1: Anatomische und parodontale Gesichtspunkte. Inf Orthod Kieferorthop 1995; 27: 47 – 63
11 Fillion, D. Zur approximalen Schmelzreduktion in der Erwachse-
nenkieferorthopädie. Teil 2: Vor- und Nachteile der approximalen
Schmelzreduktion. Inf Orthod Kieferorthop 1995; 27: 64 – 90
12 McNamara jr. JA. Neuromuscular and skeletal adaptions to alteres
function in the orofacial region. American Journal of Orthodontics
1973; 64: 578–606
13 Roux W. Gesammelte Abhandlungen über Entwicklungsmechanik der Organismen. Leipzig: W. Engelmann; 1985
Schupp in Köln und an der Charité in
Berlin. 2007 Fachzahnärztin für Kieferorthopädie. Seit 2007
angestellte Fachzahnärztin für Kieferorthopädie in der Praxis
Dr. Schupp und Dr. Talebloo, Köln. Zertifizierte Anwenderin
der Invisalign-Behandlungsmethode. Mitglied „Clinical Education Council“ von Invisalign. Vorstandsmitglied und
Tagungspräsidentin der Deutschen Gesellschaft für Aligner
Orthodontie (DGAO). Koautorin Buchveröffentlichung
„Kraniomandibuläres und Muskuloskelettales System“ 2012.
14 Fränkel R, Fränkel C. Clinical implication of Rouxʼs concept in orofacial orthopedics. Fortsch Kieferorthop 2001; 62: 1 – 21
15 Köbel C, Fränkel C, Lux CJ. Der Funktionsregler nach Fränkel Typ
Dr. med. dent. Elisabeth Hermens
FR‑3. Kieferorthopädie 2012; 26: 33 – 43
16 Stellungnahme der DGKFO zur Behandlung mit Alignern. Stand
2005 – 2010 Studium der Zahnheil-
Januar 2010 [Verfasser: G. Göz]
kunde an der Johannes GutenbergUniversität Mainz. 2010 Ausbildung zur
Laserschutzbeauftragten, Aachener
Arbeitskreis für Laserzahnheilkunde.
Über die Autoren
2011 Promotion. 2011 – 2012 allgemeinzahnärztliche Tätigkeit in Bonn.
Dr. med. dent. Werner Schupp
Seit 2012 Fachzahnarztweiterbildung
Kieferorthopädie Praxis Dr. Schupp, Dr. Talebloo und
Studium der Zahnheilkunde in Münster
Dr. Haubrich. 2012 Mitglied der Deutschen Gesellschaft für
mit Abschluss 1985, 1986 Promotion,
Kieferorthopädie (DGKFO).
1987 – 1989 Fachzahnarztweiterbil-
dung Kieferorthopädie an der Westfälischen Wilhelms Universität Münster,
1989 Fachzahnarzt für Kieferortho-
pädie, Mitarbeit in der kieferorthopädi-
schen Praxis Dr. D. E. Toll, D. D. S. (USA).
Seit 1990 niedergelassen als Fachzahnarzt für Kieferortho-
pädie in Köln, Buchveröffentlichung „Funktionslehre in der
Kieferorthopädie“ 1993 und „Kraniomandibuläres und Mus-
Zahnmedizin up2date 2
Π2013
Korrespondenzadresse
Dr. med. dent. Werner Schupp
Visiting Professor
Praxis für Kieferorthopädie
Hauptstraße 50
50966 Köln
Telefon: 02 21/9353020
Fax: 0221/93530220
E-Mail: [email protected]
Sonderdruck für private Zwecke des Autors
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