2010-Vazer Küche in Hamburg

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2010-Vazer Küche in Hamburg
Untervazer Burgenverein Untervaz
Texte zur Dorfgeschichte
von Untervaz
2010
Vazer Küche in Hamburg
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http://www.burgenverein-untervaz.ch/dorfgeschichte erhältlich. Beilagen der Jahresberichte „Anno Domini“ unter
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2010
Vazer Küche in Hamburg
Bündner Tagblatt vom 24. Dezember 2010. Seite 3.
Bündner Tagblatt
Die Untervazerin Marlene Galliard führt seit bald acht Jahren einen
Partyservice in Quickborn, nahe der Hansestadt Hamburg mit Erfolg.
Vor allem das Schweizer Buffet ist bei den Nordlichtern sehr beliebt.
von Denise Erni
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«Im Moment habe ich die strengste Zeit des Jahres», sagt Marlene Galliard,
parkt ihren Lieferwagen und geht ins Haus. Drinnen, in dem für den Norden
Deutschlands typischen roten Backsteinhaus, begrüssen sie der Papagei Coco
und der Nymphensittich Bobo. Galliard geht in die Küche und macht sich
hinter das Mittagessen. «Heute gibts Lasagne», sagt sie in ihrer rund 25
Quadratmeter grossen Küche. «Danach muss ich unbedingt noch einige Guetsli
backen, damit ich genügend Vorrat für die Festtage habe.»
Die Bündnerin betreibt seit bald acht Jahren einen Koch- und Partyservice in
Quickborn, rund 30 Kilometer nördlich von Hamburg. Sie organisiert
Firmenanlässe mit Buffets oder kocht ihren Kunden zu Hause Mehrgänger.
Während dreier Jahre hat sie fürs Schweizer Konsulat gekocht, ehe dieses im
letzten Jahr geschlossen wurde.
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«Mit 40, meine Kinder waren aus dem Gröbsten raus, wollte ich nochmals
etwas Neues machen», blickt sie zurück. So besann sich die gelernte Köchin
auf ihre beruflichen Wurzeln und zog einen Catering-Service auf. «Anfangs
hatte ich vielleicht drei Aufträge im Monat, doch mit der Zeit wurden es immer
mehr», so Galliard. Sie bot neben Buffets auch einen Mittagstisch an und
lieferte täglich über 60 Essen aus. «Das wurde mir dann zu viel und ich musste
dieses Angebot reduzieren.» Für zwei treue Kunden kocht sie immer noch
dreimal die Woche zu Mittag. «Sie bekommen einfach das, was bei' uns auf
den Tisch kommt», sagt die 48-Jährige und schiebt die Lasagne in den Ofen.
Hilfe hat sie keine. «Ich bin mein eigener Chef und kann mir meine Zeit und
meine Aufträge selber einteilen. Das schätze ich sehr», sagt sie. Und wenn
einmal Not am Mann sei, dann bekomme sie von ihrem Mann, dem
Opernsänger Peter Galliard, und den drei Kindern, Angela, Livia und Andre,
Unterstützung. Ihnen hat Galliard auch je ein Buffet gewidmet. «Jeder musste
mir sein Lieblingsessen notieren, daraus habe ich dann die Buffets
zusammengestellt», erklärt sie.
Blauer Familienkühlschrank
Seit über 20 Jahren lebt Marlene Galliard mit ihrer Familie in Quickborn.
Verbunden mit ihrer Heimat, dem Kanton Graubünden, ist sie nach wie vor.
Das hört man nicht nur ihrem breiten Bündner Dialekt an, sondern sieht es
auch an ihrer Menü-Karte. «Das Schweizer Buffet ist hier oben sehr beliebt»,
sagt Galliard und nimmt eine Joghurt-Himbeer-Torte aus dem grossen, weissen
Kühlschrank. «Übrigens, der weisse Kühlschrank ist für meinen Mann und
meine Kinder tabu. Dort drin lagere ich jeweils die bestellten Häppchen,
Torten und Salate», erklärt sie. Der blaue sei der Familienkühlschrank.
«Andre, ässa», ruft es durchs Haus. Die Lasagne steht bereit, die zwei
separaten Portionen wurden bereits abgeholt. Zum Nachtisch gibts JoghurtHimbeer-Torte, doch Andre mag nicht kosten. «Dann probiere ich sie», so
Galliard. «Denn es geht nichts raus, ohne dass ich es vorher nicht selber
probiert habe.» Sagts und nimmt einen Bissen.
Internet-Bearbeitung: K. J.
Version 03/2012
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