C:\Dokumente und Einstellungen\jasko\Lokale
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leben digital Medienspeicher für Fotos, Musik und Videos sind zunehmend digital. Das bedeutet auch: Sie stehen nicht mehr neben der Stereoanlage im Gestell und liegen nicht mehr in der Schuhschachtel, sondern sind fein säuberlich auf einer Festplatte gespeichert. Wenigstens theoretisch. Denn in der Praxis ist die Platte schnell zu klein und steht meist am falschen Ort. Doch es gibt Alternativen. Ein durchschnittlicher Popsong ist zwischen 2,5 und 5 Megabytes schwer. Ein Digitalbild, aufgenommen mit einer hochauflösenden Kamera, bringt ähnlich viele Megabytes auf die Platte. Ein Spielfilm hat, bei bester Komprimierung, gut 350 Megabytes. Das sieht alles noch nicht nach sehr viel aus. Aber aus den Ferien bringt man gut und gern 300 oder 400 Bilder nach Hause. Die alten CDs zu digitalisieren, das geht ja noch. Aber dazu kommen die fast täglichen Einkäufe im Onlinemusikladen und immer häufiger auch Podcasts. Und zwar nicht nur Audio-Podcasts, die täglich ein paar Megabytes auf die Platte bringen, sondern auch Video-Podcasts mit einigen Hundert Megabytes. Das Kapazitätsproblem allein ginge ja noch. Dazu kommt aber, dass die Daten sich meist nicht da befinden, wo man sie braucht. Der Video-Podcast ist auf dem Büro-PC gespeichert, man möchte ihn aber zu Hause ansehen. Die Familienbilder sind auf der Festplatte des Heim-PCs gespeichert, und der steht im Heimbüro. Tante Olga aber sitzt auf dem Sofa und möchte die Bilder auf dem Fernseher sehen. Die zuletzt eingekauften Songs befanden sich auf der Harddisk des Notebooks – doch das Notebook ist hinüber. Die neue Medienlandschaft ist schon da, aber eine neue Speicherlandschaft lässt auf sich warten. Irgendwann in ferner Zukunft werden wir alle unsere Daten sicher auf superschnellen Onlineservern speichern. Bis dahin müssen wir uns mit Übergangslösungen zufrieden geben. anthrazit zeigt, wie diese Zwischenlösungen aussehen. 40 anthrazit märz 2006 Kanister für die Daten gesucht: Die PC-Festplatte ist zu klein und immer am falschen Ort, CDs und DVDs bringens nicht, und Onlinespeicher sind noch nicht wirklich verfügbar. Was bleibt, sind Heimserver auf NAS-Basis, Festplatten mit Netzwerkanschluss also. Elektronische Kanister für Multimediadaten. PC-Speicher CD, DVD und Stift Beschreibung: Ein rechter Computer hat heute eine Festplatte mit über 100 GB Speicherkapazität. Gute PCs bringen es auf 250 GB – sehr gute haben gleich zwei solche Platten an Bord. Das überbrückt gewisse Kapazitätsmängel, hilft aber auf Dauer nicht, vor allem dann nicht, wenn sich auf der Festplatte auch digitale Videos ansammeln. Hauptproblem des PC-Speichers: Er befindet sich im PC und steht im Wohnzimmer nicht zur Verfügung. Beschreibung: Weil der Computer immer häufiger am falschen Ort steht, müssen Liebhaber von Musik, Fotos und Videos in digitaler Form zu allen möglichen Transportmedien greifen, um die Daten dahin zu bringen, wo man sie braucht. CDs und DVDs kommen auch dann zum Einsatz, wenn der PC-Speicher aus allen Nähten platzt und Fotos und Videos ausgelagert werden müssen. Vor allem DVDs eignen sich auch als Sicherheitsspeicher. Grösse: Maximal etwa ein halbes Terabyte, also 500 GB. Vorteil: Befindet sich im PC – deshalb problemlos im Umgang. Nachteil: Befindet sich im PC – und der steht im digitalen Leben oft im falschen Zimmer. Wenn nicht im falschen Haus. Kosten: Keine Extrakosten, bereits im Kaufpreis enthalten. Grösse: CDs bis 700 MB, DVD-R im Normalfall 4,7 GB, Speicherstifte derzeit bis maximal 2 GB. Vorteil: CDs und DVDs lassen sich so gut wie überall einlesen und benutzen, und zwar nicht nur an Computern, sondern auch über normale DVD-Player am Fernseher. Nachteil: Der Datenflut mit CDs und Speicherstiften Herr werden zu wollen, ist etwa, wie wenn man eine Überschwemmung mit einem Putzkessel bekämpft. Die kleinen Speicher mögen kurzfristig etwas Linderung bringen, langfristig vergrössern sie das Chaos nur. Kosten: CD etwa 0.50 Franken, DVD etwa 1.50 Franken, Stift etwa 100 Franken pro GB. Beispiel: Disk2go-Smart-Speicherstift mit 2 GB Speicherplatz für 219 Franken. www.disk2go.ch anthrazit online Bild: Image Point zu Hause Externe Festplatte NAS Data Harbour Beschreibung: Externe Festplatten verbinden Tempo und Grösse einer PC-Harddisk mit der Flexibilität eines Speicherstifts. Externe Festplatten gibt es heute in sicheren, gummierten Gehäusen, sie überleben (in abgeschaltetem Zustand) auch einen Sturz vom Tisch. Die Geräte von Firmen wie Freecom oder Lacie werden über USB 2.0 oder über Firewire an den PC oder den Mac angeschlossen und vom Computer wie eine normale Festplatte behandelt. Beschreibung: CD, Speicherstift und mobile Festplatte unterscheiden sich nur bezüglich Grösse und Tempo. In einem unterscheiden sie sich nicht: Der Benutzer ist weiterhin gefragt und muss den Speicher von Computer zu Computer tragen. Beim so genannten NAS ist das anders: NAS steht für Network Attached Storage. Ein NAS ist eine Harddisk, die so einfach zu bedienen ist wie eine mobile Festplatte, sich aber wie ein Datenserver direkt ans Netzwerk anschliessen lässt. Beschreibung: In Zukunft wird man sich keine Gedanken mehr darüber machen müssen, was wo gespeichert ist und ob der Speicher auch sicher ist: So genannte Data Harbours werden das Speichern übernehmen. Übersetzt bedeutet das Wort «Datenhafen». Gemeint sind damit hochverfügbare Onlinespeicher. Denkbar ist, dass Telefongesellschaften ihr Angebot um solche Speicherservices erweitern. Die heutigen Dienste sind noch auf spezielle Daten beschränkt. Grösse: Bis 250 MB. Vorteil: Mit einer Wechselfestplatte werden die Multimediadaten wirklich transportabel. Der mobile Datentank lässt sich problemlos an verschiedenen Computern benutzen und ist schnell genug, um auch Videos abzuspielen. Nachteil: 250 GB – das sieht nach viel aus, ist im Zeitalter von digitalen Videos aber schnell zu wenig. Kosten: Je nach Grösse und Eigenschaften 150 bis 700 Franken. Beispiel: Externe Festplatten gibt es etwa von Freecom, Iomega, Lacie und Maxtor, zum Beispiel das ToughDrive von Freecom mit 80 GB Speicherplatz für 250 Franken. Grösse: Ab 100 GB, je nach Ausbaubarkeit fast unbeschränkt. Vorteil: Die ideale Lösung für alle, die zu Hause (oder im Büro) eigentlich gern einen Speicherserver hätten, aber keinen Server betreuen möchten. Nachteil: NAS setzt ein Netzwerk voraus. Wenn das Heimbüro und das Wohnzimmer nicht über ein Netzwerk verbunden sind, lässt sich NAS nicht einsetzen. Kosten: Je nach Grösse und Typ einige Hundert Franken. Beispiel: Synology Diskstation, 400 GB Kapazität, sehr leise, Zugriff per Netzwerk oder per FTP. Preis: 850 Franken. Grösse: Theoretisch unbeschränkt. Vorteil: Die Daten stehen immer und überall zur Verfügung und werden professionell gesichert. Nachteil: Eigentliche Data-Harbour-Angebote gibt es noch nicht. Die heutigen Onlinespeicher sind zu klein und zu teuer für Multimedia. Kosten: Onlinespeicher für Fotos gibt es kostenlos, normale Speicher kosten. Beispiel: Bei Xdrive.com gibt es Onlinespeicher für die direkte Einbindung auf dem Desktop. 10 GB kosten 20 Dollar pro Monat. www.freecom.de www.synology.ch www.xdrive.com anthrazit online anthrazit märz 2006 41