Partymarken für Piraten
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Partymarken für Piraten
Nachrichten unternehmen agenturen medien digital karriere & Job Partymarken für Piraten Die H&M-Töchter Monki und Weekday expandieren. Um die Marken bekannt zu machen, plant Co-Gründer Adam Friberg Partys und lockert den Markenschutz. H&M gibt Rückendeckung Unternehmens Aspekte Die H&M-Tochter Fabric Scandinavien hinaus gibt es sie aber auch in rund ist 2002 aus einem kleinen Second1500 Läden auf der ganzen Welt. hand-Laden entstanden. Er hieß Monki ist die jüngste Marke von Fabric Weekend, weil er nur am Wochenende Scandinavien. Linda und Adam Friberg geöffnet hatte. Die Gründer Örjan sowie Lasse Karlsson gründeten sie Andersson, Adam Friberg and Lasse 2006. Stand heute gibt es 22 MonkiKarlsson boten vor allem Vintage-Ware Filialen in Schweden, drei in Dänemark, an und setzen auf die drei in Norwegen und damals (noch) unbeliebte zwei in Deutschland. Röhrenjeans. Aus Weekend Das Expansionstempo wurde Weekday mit dürfte weiter zulegen – vor mittlerweile knapp zehn allem mit der starken Läden. 2004 lancierten die Konzernmutter H&M im drei Schweden Cheap Rücken. Der schwedische Monday. Das Jeans-Label, Modehändler hat Fabric das als eigenständige Firma Scandinavien 2008 zu 60 geführt wird, ist wichtigste Prozent übernommen und Adam Friberg sieht Marke innerhalb der ist treibende Kraft bei der großes Potenzial für Weekday-Läden, darüber Europa-Expansion. sg Monki in Europa. Schrill, futuristisch, anders In den Monki-Läden gibt es keine Navigationshilfen, die erklären, wo was zu finden ist. entstammen. „Monki ist jünger positioniert als H&M und hat einen deutlich höheren Trendfaktor“, erklärt Friberg den Unterschied zur mittlerweile im Massenmarkt angekommenen Marke H&M. Die schwedische Handelskette hat mit ihrer hippen, preisgünstigen Mode in den vergangenen Jahren einen Wachstumsrekord nach dem anderen aufgestellt, stößt jetzt allerdings an Grenzen. „In Hamburg betreibt H&M bereits 15 Läden, ein weiterer wäre überflüssig“, analysiert Rainer Bartle von der Münchner BBE Handelsberatung. Stattdessen versucht H&M, mit neuen Formaten neue Kundengruppen anzusprechen, und hat deshalb 2008 das Unternehmen Fabric Scandinavien mit den Marken Monki, Weekday und Cheap Monday übernommen (siehe Kasten). Während sich Monki auf Mädchen zwischen 14 und 30 Jahren konzentriert, richtet sich das Urban-Wear-Label Weekday an Männer und Frauen, die etwas älter sind. Zugpferd im Sortiment sind die international bereits etablierte Jeans-Marke Cheap Monday sowie Kleidungsstücke, die junge Designer wie Stine Goya eigens für das Unternehmen entwerfen. Preislich liegt Weekday trotz seines Design-Ansatzes auf H&M-Niveau. Die Einrichtung ist clean und maskulin, die Bildsprache nicht so verspielt wie die von Monki. Die Wettbewerber im Modehandel dürften ein wachsames Auge auf die neuen H&M-Formate werfen. Denn die Konzepte versprechen aus vielerlei Gründen Erfolg: Das Segment der trendigen Damenmode ist das einzige, das derzeit Fotos: Unternehmen Vanillegeschmack findet Adam Friberg langweilig. Weil Vanille jeder mag. Der Co-Gründer der H&MTochter Fabric Scandinavien steht eher auf Ausgefalleneres. Das beweisen auch seine Modemarken Monki und Weekday, die Anfang November mit Filialen in Hamburg und Essen ihre Europa-Expansion eingeläutet haben. Vor allem Monki hebt sich deutlich von den Konzepten der hiesigen Konkurrenz ab: Die Klamotten sind eine Mischung aus japanischem Streetstyle und schwedisch-kühlem Design, die Ladeneinrichtung ist futuristisch schrill, es gibt keine Navigationshilfe in den Shops, und im Marketing setzt sich Friberg vor allem dafür ein, dass Dritte die Inhalte der Monki-Website leicht kopieren und für ihre eigenen Zwecke nutzen können. Monkis, die Namensgeber des Fashion-Filialisten, sind schwarze Kreaturen aus Chemikalien, die einer Legende nach einer Fantasiewelt aus Pfauenwiesen und Windrädern 26 Werben & Verkaufen 3 47/2009 47_09_026-027_Unt_H&M.indd 26 17.11.2009 16:54:15 E R A A H E N SEI , H C S L A F D SIN SEIN GELD IST ECHT. Clean und maskulin Die Weekday-Läden sehen aus wie teure Marken-Shops, die Preise liegen jedoch auf H&M-Niveau. MIT SABVERK AUF NACHWEIS te r rm at io ne n un Wei te re In fo 32 -1 20 9 /8 Te l.: 0911 noch wächst. Ein Markt, der wegen zahlreicher Insolvenzen im Umbruch steckt, bietet zudem Raum für ausgefallene Ideen. „Außerdem hat H&M jahrelange Erfahrung im deutschen Markt und weiß, wie man ein Konzept aus Schweden adaptiert“, sagt Handelsexperte Bartle: „Fehler wie sie bei den Newcomern TK Maxx, Primark und Next vorkommen, können H&M nicht passieren.“ Next hatte bei Eröffnung der ersten Filiale vor einigen Wochen einige Artikel irrtümlicherweise in britischen Pfund ausgezeichnet. Monki und Weekday profitieren davon, zur H&M-Gruppe zu gehören: In Bereichen wie IT, Recht, Produktion und Logistik können die Marken Synergien aus der Unternehmensgruppe nutzen. Alles, was der Kunde sieht, werde hingegen strikt getrennt, betont Friberg. Dazu gehöre selbstverständlich auch das Marketing. Klassische Werbung im gewohnten H&M-Ausmaß ist hierzulande für keinen der neuen Fashion-Anbieter geplant. Friberg und seine Kollegen konzentrieren sich vor allem auf PR mit Unterstützung der Berliner AgenturV und Mundpropaganda-Marketing. Im Fall Weekday heißt das: „Party, Party, Party. Jede Designerkooperation wird mit einer Party gefeiert – in jeder Stadt, in der wir vertreten sind“, sagt Friberg. Monki ermutigt Blogger und Magazinredakteure, die Logos und Produkt-Shots von der Website zu kopieren und beliebig weiter zu verwenden. Auf diese Weise hofft das Unternehmen unter anderem ein wichtiger Mitspieler auf Internet-Seiten wie Polyvore.com zu werden. Nutzer können sich dort ihre Lieblings-Outfits selbst zusammenstellen. „Mit einer ‚don’t touch our things‘-Mentalität kommt man heutzutage nicht weiter. Die jungen Leute mögen keine Regeln im Internet“, ist Friberg überzeugt. Sein Beweis: die zunehmende Popularität der Piratenpartei, nicht nur in Schweden, sondern auch hierzulande. Stephanie Grill 3 [email protected] Menschen über 50 haben mehr ehr Geld als der Durchschnitt. 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