Ausgabe 02/2010 - Landesanglerverband Brandenburg eV

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Ausgabe 02/2010 - Landesanglerverband Brandenburg eV
DER MÄRKISCHE ANGLER
Die Zeitschrift des Landesanglerverbandes Brandenburg e. V.
www.landesanglerverband-bdg.de
2-2010 | April bis Juni | ISSN 1616-8135
Mit Bei
lage
Angeln
bei Freunden
DER MÄR
KISCHE
FISCHER
Mitglieder des Landesanglerverbandes Brandenburg
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04.02.2010
Und ab damit in die Post.
17:16:09 Uhr
vorwort – leitartikel | inhalt
2/2010 Der Märkische Angler
Den Anglerinteressen verpflichtet
Die aktuelle Ausgabe unserer Verbandszeitschrift trägt den Titel „Angeln bei Freunden“.
Dabei geht es nicht allein um das Angeln in
unserem Nachbarland Polen, sondern vielmehr darum, deutlich zu machen, dass alle
Angler, egal in welchem Land sie leben, dieselben anglerischen Interessen haben. Mit dem
polnischen Anglerverband verbindet uns seit
Jahren eine enge Freundschaft, die ihren Höhepunkt darin fand, dass Mitglieder unseres
Landesverbandes in Polen für nur 25 Euro im
Jahr fast 100.000 Hektar Gewässerfläche beangeln können. Diese Freundschaft und Zusammenarbeit findet nicht nur auf der Ebene
des Vorstandes statt. Viele Vereine in Brandenburg haben Partnervereine in Polen, mit
denen man sich regelmäßig mal in Deutschland und mal in Polen zu gemeinsamen Festen und zum gemeinsamen Angeln trifft. An
unserem Gemeinschaftsstand von DAV und
VDSF auf der Grünen Woche im Januar in
Berlin wurde deutlich, dass die Angelfreunde aus Berlin und anderen Bundesländern uns
Brandenburger aufgrund der Freizügigkeit des
Angelns in unserem Bundesland oft beneiden. Dieser Neid ist verständlich, kommt aber
nicht von ungefähr und ist der Lohn langer
Arbeit vieler Akteure und Verantwortlicher
in den Vereinen, in den Kreisanglerverbänden und des Vorstandes des Landesanglerverbandes Brandenburg. Dieses große Interesse
zeigt aber auch deutlich, dass in Deutschland alle Angler dieselben Wünsche haben:
Viele Interessierte haben sich während der
Grünen Woche nach den Angelmöglichkeiten und vor allem nach den rechtlichen Rahmenbedingungen für das Angeln in Brandenburg erkundigt. Alle Angler, egal in welchem
Nachbar- oder Bundesland, haben dieselben
Wünsche: an wunderschönen Gewässern zu
erschwinglichen Konditionen ohne überregulierte Vorschriften ihrem erholsamen Hobby nachzugehen. Diese gemeinsamen Interessen sind auch der Motor für die Gespräche
und Verhandlungen zwischen DAV und VDSF
zur Bildung eines gemeinsamen gesamt deutschen Anglerverbandes. Dieser Verband soll
gegenüber der Bundesregierung, dem Europaparlament in Brüssel und anderen Entscheidungsträgern die Interessen aller Deutschen
Angler vertreten. Welchen Namen der neue
Verband tragen wird steht noch nicht fest,
deutlich zeichnet sich jedoch ab, das es 2011
zur Gründung eines gemeinsamen Verbandes
kommen wird. Deutlich muss an dieser Stelle
noch einmal gesagt werden, dass sich an der
Freizügigkeit des Angelns in Brandenburg
nichts zum Nachteil der Mitglieder verändern
wird. Wir sind uns unserer Vorreiterrolle bewusst und werden diese auch nicht aufgeben,
sondern wollen eher beispielgebend für andere Landesverbände sein. Ich möchte nicht
den Blick über die Schulter in die Vergangenheit werfen und von einer historischen Chance sprechen, sondern vielmehr nach vorn in
die Zukunft blicken auf die Probleme die vor
uns liegen. Denn vor uns stehen Herausforderungen, die wir Angler nur gemeinsam lösen können. Egal ob diese Herausforderungen
Kormoranmanagement, drohendes Aalfangverbot, Gewässer- und Umweltschutz oder
Fangquotierungen für Angler an den Küsten von Nord- und Ostsee betreffen. Immer
geht es auch um die Interessen von uns Anglern, die zukünftig mit noch mehr Nachdruck
der märkische angler
vorwort – leitartikel | inhalt.............................................. 3
ANGELN BEI FREUNDEN.. ............................................................... 4
gesamtdeutscher fachverbaND.. ........................................... 8
mitteilung................................................................................. 11
informationen | aus den vereinen................................... 12
Berlin | casting....................................................................... 16
l andkreis oberhavel............................................................... 18
grüne woche.. .......................................................................... 20
studie vierter teil................................................................... 22
information............................................................................. 23
ferienangelcamp | coupon zur an- oder ummeldung.. ..................................... 24
Gewässer-informationen.. .....................................................25
vertreten werden müssen, um uns bei anstehenden Entscheidungen Gehör zu verschaffen. Ein gesamtdeutscher Verband mit etwa
einer Million Mitgliedern ist eine Größenordnung, die von der Politik nicht ignoriert
werden kann. Deshalb müssen wir enger zusammenrücken, alte Feindbilder und Vorurteile über Bord werfen und uns auf gemeinsame Stärken und Ziele besinnen. Wenn wir am
Angelgewässer Angler aus anderen Bundesländern treffen und mit ihnen ins Gespräch
kommen, zeigt sich hier im Kleinen, dass wir
aus dem selben Grund am Wasser sind: Um
in der Natur unserem Hobby nach zu gehen.
Wir Brandenburger angeln gern, mit und bei
Freunden. Egal ob diese in Polen, an den Küsten in Mecklenburg, in Niedersachsen oder
an der Elbe in Hamburg sind. Freunde stehen zusammen und stellen sich den anstehenden Aufgaben gemeinsam. Und dazwischen gehen wir angeln mit unseren Freunden
und empfangen diese bei uns so gastfreundlich wie wir es selbst außerhalb Brandenburgs
immer wieder erfahren. Mit allen Anglern in
diesem Land verbindet uns die Liebe und Leidenschaft zu unserem Hobby. Diese Liebe und
Leidenschaft zur Natur und dem Angeln soll
für uns auch zukünftig der Antrieb für gemeinsame Anstrengungen im Sinne der gesamtdeutschen Anglerschaft sein. ß
Thomas Bein
jugendseite.. ............................................................................. 26
informationen | leserbriefe.. .............................................. 28
der märkische Anglerkönig – die gewinner 2009............ 29
märkischer anglerkönig.. ..................................................... 30
die spro-rätselseite.................................................................32
der märkische FISCHer
vorwort..................................................................................................................35
fischseuchenverordnung............................................................................ 36
aalbesatz.................................................................................................................37
aus der fischereiforschung........................................................................ 38
aalbesatz (Fortsetzung)................................................................................. 41
artenvielfalt statt nabu-einfalt.............................................................. 42
3
4
Der Märkische Angler 2/2010
An der Einmündung der
Warthe
Ã Im westlichen Teil Polens kommen zwei große Flussurtäler zusammen – das der niederen Warthe und der mittleren Oder, und bilden hier eines der naturmäßig interessantesten Gebiete unseres Landes. Seine einzigartige Bedeutung wurde schon relativ früh
gewürdigt. Zuerst wurde hier ein ornithologisches Reservat „Słonmsk“ ins Leben gerufen und vor einigen Jahren der jüngste polnische Nationalpark Warthemünde.
Das Ziel unserer Wanderung sind jedoch nicht
Vögel, die hier vor allem während des Herbstflugs sehr zahlreich sind, sondern natürlich
Fische…Unser Führer durch die besten Fangplätze der Oder und Warthe ist ein Küstriner,
Fänger von über 3 kg schweren Aalquappen,
Herr Piotr Szukała.
Die Saison beginnen wir Mitte Oktober oder
im November an der Warthe bei „POM“ und
am Kanal Wodnicki oberhalb von Kostrzyn
(Küstrin). Wenn die Aalquappe beißt, hören
ich und meine Kollegen auf, Brassen zu angeln.
Ich muss mich gleich verwahren, es gibt hier
keine konkreten Fangplätze. Wir angeln ganz
einfach dort, wo die wenigsten Angler zu sehen sind, denn die typischen Fangplätze der
Aalquappen befinden sich im Nationalpark,
wo eben zu der Zeit das Angeln verboten ist.
Wenn auf der Warthe die Schonzeit beginnt,
wechseln wir an die Oder, an der wir bis zum
ersten Eis angeln. In der letzten Saison fing
die große Aalquappe spät an zu beißen, erst
im Januar. Das war eine eigenartige Saison
mit sehr hohen Wasserständen, damit war
der Fang bescheiden. Bei einer Angelpartie
konnte man höchstens ein oder zwei Fische,
dafür aber große Exemplare fangen. Generell
angeln wir die meisten Fische zwischen 18 und
21 Uhr, obwohl es Mitte der Saison auch passiert, dass Aalquappen etwa um 16 Uhr auf
Futtersuche gehen und um etwa 23 Uhr anfangen zu beißen. Die besten Fänge machen wir,
wenn ein starkes Hoch heraufzieht, da dann
das Wasser in den Flüssen kalt wird. Die Aalquappen beißen ähnlich wie die Welse – wellenweise, ungefähr in 45 Minuten Abstand.
anGeln Bei FreUnDen
Dann kommt eine anderthalbstündige Pause und das
Beißen beginnt wieder.
Zum Fang der Aalquappe
sind große Würmer und
Tauwürmer oder Fischfetzen geeignet. Mal ist das,
mal jenes wirksam. Man
muss immer einige verschiedene Köder mit sich
führen. Dieser Fisch verlangt vom Angler eine außergewöhnliche Geduld. Ich
angle mit soliden Angelsets
und verwende 0,3 mm Hauptleine, lange
geflochtene Vorfachschnüre (70 - 90 cm) 0,10 mm (die
Aalquappe hat im Kiefer
Reibzähne, welche die Leine beschädigen können),
80 bis sogar 120 g schwere
Gewichte und einen Haken
von entsprechender Größe,
aber immer relativ groß mit
einem Öhr. Manchmal ergänze ich das um ein Röhrchen, um all zu großes Verheddern zu verhindern.
Die Aalquappe ist nicht besonders kämpferisch, doch
hat sie in ihrem Repertoire einige unangenehme Tricks. Sie kann sich zum Beispiel sehr lange am Grund halten, und die ausgewachsenen
Exemplare können weit ausbrechen.
Küstrin ist von allen Seiten vom Wasser umgeben. Jeder Angler findet hier einen Platz für
sich, denn in unseren Gewässern kommen die
meisten Süßwasserfische, mit Meeforellen,
Lachsen und Stören an der Spitze, vor. Der
erste Buhnenkopf unterhalb der Wartheeinmündung ist ein vorzüglicher, sehr tiefer Angelplatz für Welse. Leider werden solche guten
Plätze massenweise von einheimischen Anglern besetzt. Das geht so weit, dass eben an
diesem Kopf oft viele Angelruten aufgestellt
sind! Die nächsten Köpfe sind typische Rapfenangelplätze. In den Stromschnellen unterhalb des wohl vierten Kopfes, wenn es warm
ist, kann man immer großartige Spiele der
Rapfen beobachten. Es wird vorwiegend mit
langen Ruten und Posen mit einer Tragkraft
von 20-25 g geangelt. Auch das Grundangeln
mit Futterkorb bringt Erfolg.
Die Gewässer um Küstrin sind voll von Fischen. Ihre Hauptattraktion sind vorzügliche
Angelplätze der Rekordaalquappen und Welse. Unter den Friedfischen dominieren Brassen und große Karpfen, obwohl in den letzten
Jahren – wegen der niedrigen Wasserstände –
die Brasse seltener an den Haken geht.
Die besten Fangplätze sind Buhneköpfe an der
Höhe des ehemaligen Beobachtungsturm der
Grenztruppen „WOP“, der mittlere Abschnitt
hinter der Eisenbahnbrücke und der gesamte
4 km lange Abschnitt von der Einmündung
der Warthe bis Szumiłowa. Universeller Köder für diese Plätze sind konservierter Mais,
roter Mistwurm und Tauwurm. In den Flächen zwischen den Buhnen fängt man gewaltige Rapfen und Alande. ß
Karol Zacharczyk
Übersetzung: Józef Jarosz
bearbeitet durch: Andreas Koppetzki
Die nutzer der hier beschriebenen gewässer sind park narodowy nationalpark „warthemünde“ und der bezirksvorstand von pzw in gorzów wielkopolski.
anGeln Bei FreUnDen
es, die herum schwimmenden
oder Nahrung suchenden Kleinfische zu beobachten. Manchmal
ist der Wels recht forsch
und man kann viele flüchtende kleine Fische im Wasser beobachten. Wichtig ist
die Auswahl eines entsprechenden Gerätes – starke Angelrute, eine zuverlässige Rolle mit Angelleine aus einem widerstandsfähigen
Geflecht, und vor allem ein entsprechender Köder: Blinker, große Ripper
und Wobbler. ß
Józef Wróblewski
Übersetzung: Józef Jarosz
bearbeitet durch: Andreas Koppetzki
Regalica – Ost-Oder
Ã Es gibt in Polen kaum einen Angler, der bei dem Stichwort „Regalica“ nicht automatisch an großartige Fische, an Netze voll von dicken Plötzen, großen Zandern, Karpfen, und vor allem von großen Welsen denken würde.
Bei Regalica, oder anders Ost-Oder,
handelt es sich um den rechten Oderarm, der östlich vom Hauptstrom des
Flusses (West-Oder) liegt und im Dammschen See mündet. Der Name „Regalica“
stammt vom slawischen Wort „rega“, also
Flussarm. Die Regalica ist ein künstliches
Gebilde. Von Widuchowa bis Gryfino ist sie
ein Durchstich, der von den Deutschen in den
Jahren 1906 bis 1932 geschaffen wurde. Nach
dem II. Weltkrieg wurde hier ein Netz von Kanälen und Gräben gebaut, doch für Schleusen
und Pumpwerke hat niemand mehr gesorgt,
das ganze Gelände verwilderte allmählich,
Anlagen wurden verwüstet. Im Laufe der Zeit
wurde die Region zwischen den Oderarmen
zum Vogelparadies, und 1993 wurde hier der
Landschaftspark „Dolina Dolnej Odry“ gegründet. Heute ist dieses Gelände von einem
System von Kanälen durchschnitten, die die
West-Oder mit der Regalica verbinden.
Die Regalica ist im Prinzip ein Tieflandfluss.
Ein Fangplatz, der das ganze Jahr über genutzt wird. Die Saison endet hier nie. Gute
Ergebnisse beim Angeln von Friedfischen –
insbesondere der Plötzen, Güster und Brassen, kann man im Winter verzeichnen, doch
ein wahres Eldorado beginnt hier im Frühjahr, wenn die dicke Ostseeplötze in die Regalica zum Laichen kommt. Wenn die Laichzeit
der Plötzen vorüber ist, beginnen die Angler
andere Fische zu angeln – hauptsächlich sind
es Brassen und Güstern, aber manchmal gehen auch große Karpfen an den Haken. Es ist
2/2010 Der Märkische Angler
keine Überraschung wenn Lachse, Seeforellen und Forellen beißen.
Die Regalica ist auch ein vorzüglicher Platz,
um hier Raubfische zu angeln. Es gibt hier sehr
viele Barsche, Hechte und Zander, darunter
einige Rekordexemplare. Dies sollte aber nicht
überraschen – der Fluss ist sehr ertragsreich,
die Ausbeute erreicht sogar 100 kg pro Hektar, er ist dabei tief. Die durchschnittliche Tiefe der mittleren Regalicaabschnitte beträgt 6
bis 8m, und an vielen Stellen senkt sich der
Grund bis zu über 10m. Große Fische haben
hier gute Vermehrungsbedingungen und nehmen schnell am Gewicht zu.
Die Regalica steht in der Liste der besten polnischen Welsfangplätze, obwohl große Exemplare hier nicht alltäglich sind, werden alljährlich hier einige Welse mit Gewichten bis
zu 50kg geangelt!
Doch die Jagd nach Rekordfischen ist
nicht einfach – vor allem muss man sie
zuerst „aufspüren“. Am einfachsten ist
Die Regalica zwischen der Zollbrücke und
der Autobahnbrücke A6 (Klucz) wird betreut
durch Polski Związek Wędkarski [Polnischer
Anglerverband], Bezirksvorstand in Stettin,
70-383 Szczecin, ul.Mickiewicza 3, Tel. (091)
434-76-25.
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Der Märkische Angler 2/2010
Polnischer Rekordfisch:
Wels 102 kg!
Monsterfisch aus Rybnik
Ã Das Staubecken des Wasserkraftwerkes in Rybnik beschenkt Angler seit vielen Jahren mit prächtigen Welsen. Einige davon wurden sogar für den polnischen Rekord qualifiziert. Doch Riesenwelse gibt es auch in anderen polnischen Gewässern und von Zeit zu Zeit, zwar nur kurz, müssen sie den Riesenwallern, die in der Weichsel oder in der Oder gefangen wurden, Platz machen. Wir haben einmal in unserer Redaktion überlegt, wo unser erster „Hunderter“ gelandet
wird, denn wir haben keine Minute daran gezweifelt, dass es solche Monster in den polnischen Gewässern gibt. Dies bestätigten
immer wieder sowohl die Erzählungen
der Weichsel-Fischer als auch unangenehme Erfahrungen der Angler, die vor
den Muskeln der Riesenfische kapitulieren mussten. Man fragte sich nur –
wann kommt es dazu? Die Uhr tickte ...
mal für die Weichsel, mal für die Niedere Oder, aber letztens immer häufiger für Rybnik, woraus der bisherige,
polnische Rekord noch stammt – ein
Wels von 89,30 kg.
Es schien, dass der 2007 von Bogdan
Krawczyk aus Rybnik aufgestellte Rekord, noch lange in der Tabelle der offiziellen Rekorde stehen wird. Umso
mehr, als er der magischen 100 kg Marke sehr nah war.
Als das Telefon in der Redaktion klingelte und wir die Worte vernommen
haben: „Ich möchte einen Wels von 102
kg melden“, dachten wir an einen Witzbold, doch als wir ins Gespräch gekommen waren, wurden wir schnell davon
überzeugt, dass der Fischer keine Späße macht. Der Bezwinger des gigantischen Welses, Herr Marian Sokolowski aus Rybnik berichtete uns bildhaft
über sein Abenteuer.
Zum Angeln brach ich am Freitag, dem
21. August letzten Jahres, um 14 Uhr
auf. Es war schönes, sonniges Wetter
mit leichtem Südwind. Am Anfang verteilte ich die Feederruten mit Futterkörben, um einen richtigen Lebendköder für den Wels zu fangen. Nach zwei
Stunden drillte ich einen 33 cm Karpfen. Gleich habe ich ihn auf ein Welsangelset gesetzt. Nun erzitterte die Spitze
der zweite Feederrute und ich habe den
nächsten Lebendköder. Diesmal eine
ca. 30 cm große Brasse. Ich habe sie
anGeln Bei FreUnDen
neben der Angel mit dem Karpfen angesetzt
und wartete geduldig auf den Biss.
Um ca. 20.00 Uhr hat sich die Angelleine an
der Angel mit der Brasse von der Signalkugel gelöst. Ich dachte, ein Graskarpfen oder
Silberkarpfen hat die Leine berührt. Das ließ
mich nicht zur Ruhe kommen und ich entschied mich, die Angel zu prüfen. Und wie es
am Rybnik-See nun einmal so ist – die Montage hatte sich am Grund verhakt und ich konnte die Angel nicht befreien.
Eines Besseren belehrt, wollte ich nun die
Karpfenrute prüfen, obwohl ich dreimal einen leichten Biss bemerkt habe. Doch einige Minuten nach der 22 Uhr rührte sich die
Kugel heftig und ich nahm die Rute in die
Hand. Ich spürte einen starken Widerstand.
Gewohnheitsmäßig schlug ich an, wonach sofort 20 m Schnur von der Rolle gingen. Der
Kampf begann nun richtig.
Der Wels machte, was er wollte, mal schnellte er nach links, mal nach rechts und suchte
wahrscheinlich nach einem Schlupfwinkel.
Um ihn abzufangen, fasste ich sogar die Angelschnur, entgegen aller Anglererfahrung
mit der Hand. Dem Gerät, mit dem ich angle, gehört mein vollstes Vertrauen – die Rute
– Stab Telestar Surf 390 cm (bis zu 220 g), die
Rolle Robinson Siluro, 400 m Hauptleine 0,50
mm, anderthalb Meter geflochtene Vorfachschnur mit der Tragkraft von 60 kg und Drillingshaken Nr. 3/0, all das garantierte ein relativ sicheres Drillen.
Nach einem 30 bis 40 minütigen Kampf wurde der Wels deutlich schwächer und ich konnte ihn landen. So dachte ich zumindest. Ich
habe einen speziellen Handschuh angezogen und ging über Betonplatten ins Wasser.
Der Wels wollte jedoch nicht nachgeben. Vier
oder fünf Mal flüchtete er ins offene Gewässer. Schließlich habe ich ihn am Maul
gepackt und bis zur Hälfte aus dem
Wasser gezogen und dann verließen
mich die Kräfte. Andere Angler, die
den Kampf beobachtet haben, eilten
mir jetzt zu Hilfe und gemeinsam holten wir ihn ans Ufer.
Er war so gewaltig, dass wir den Blick
eine Zeitlang von ihm nicht abwenden
konnten. Jemand sagte, er hätte um die
hundert Kilo. Wir haben ein 3 m Maßband entlang des im Gras liegenden Fisches angelegt und es erwies sich, dass
er rund 245 cm lang war!
Am Wasser hatte niemand eine Waage für einen Fisch mit solchen Maßen.
Übrigens erstaunte mich dies nicht.
Ich fuhr zu einer nahe liegenden Alteisenankaufstelle und wog dort meinen Fang auf einer genauen elektronischen Waage. Ich, die Zeugen des
Fangs und Mitarbeiter der Alteisenankaufsstelle hielten inne... Die Waage zeigte 102 kg!
Ich kann nicht beschreiben, wie glücklich ich war. Ich angle zwar seit acht
Jahren, und dies auch mit guten Ergebnissen, doch weder mein Fisch noch
die der anderen Angler, die in Polen
angeln, überschritten jemals die magische Zahl von 100 kg!
Übrigens möchte ich hinzufügen, dass
der 21. August für mich ein besonders
glücklicher Tag ist. Genau vor zwei Jahren habe ich aus dem Staubecken einen 65 kg Wels (202 cm) gedrillt, den
ich auch bei Ihrer Zeitschrift gemeldet habe. ß
Übersetzung: Józef Jarosz
bearbeitet durch:
Andreas Koppetzki
Der Märkische Angler 2/2010
Der Polnisch-Kurs oder der
Hirn-Effekt
Ã Wie üblich traf sich die Anglerfreunde Arthur, Ludwig und Günter zur Spinnstunde,
wie sie es nannten. Hier wurde die vergangene Saison ausgewertet und mit den neuesten Erlebnissen gewürzt – eine mentale Anfütterung sozusagen für die neue Saison.
Als die beiden Freunde bei Arthur eintrafen,
las der gerade ein Prospekt des polnischen
Anglerverbandes über die Angelmöglichkeiten in Polen – in Polnisch.
„Nanu“, polterte Ludwig los, „außer den schönen Bildern verstehst Du das ja doch nicht,
oder kannst Du etwa neuerdings polnisch?“
Arthur antwortete zunächst nicht, sondern
las ruhig weiter. Nach einigen Minuten knisternder Spannung schaute Arthur die beiden
an und antwortete: „So ist es, ich kann offensichtlich polnisch, wusste ich bisher selber nicht.“
„Na, Du fängst ja heute gut an“, bemerkte Günter. „So ein Quatsch gleich am Anfang ist ja
auch für unsereinen etwas zu viel des Guten.
Bist Du nicht ganz richtig im Kopf?“
Zu beider Überraschung nickte Arthur und
bestätigte. „So wird es wohl sein.“
Ein einheitlicher gesamtdeutscher Dachverband –
unser aller Vorteil
Ã Wird das Jahr 2011 einmal in die Geschichte der deutschen Anglerbewegung eingehen
als Jahr der Gründung eines gesamtdeutschen einheitlichen Anglerverbandes? Die
Vorbereitungen dafür sind schon weit gediehen. Dann würden wir an das Werk unserer
Vorväter anknüpfen können und es entsprechend den heutigen Erfordernissen fortsetzen. Denn am 31. Mai 1900 wurde in Berlin
gesamtdeutscher fachverbaND
Diese Antwort hatten sie nun nicht erwartet. Arthur schaute die Freunde unsicher an
und begann:
„Ich verstehe ja eure Verblüffung, denn mir
geht es bis jetzt nicht anders. Ihr wisst ja, dass
ich in diesem Jahr in Norwegen war. Wenig
später aß ich zu Hause ein eingefrorenes
Dorschfilet von einem richtigen Prachtexemplar, das mir viel Mühe bereitet hatte. Mein
Adrenalin-Spiegel war während des Drills auf
Höchstniveau und das Glücksgefühl nachher
ebenso, denn ich hatte noch nie einen Dorsch
von 15 Pfund gefangen. Nach der Mahlzeit erlebte ich dieses Glücksgefühl erneut, worüber
ich mich selbst wunderte. Da ging so ein warmer Blutstrom durch meinen Kopf, also ob ich
den Fisch gerade gelandet hätte. Am Abend
studierte ich noch einmal mitgebrachte Prospekte aus Norwegen und stellte zu meiner
riesigen Überraschung fest – haltet euch fest,
denn jetzt kommt’s – dass ich alles verstehen
konnte – also norwegisch, versteht ihr?“
Da hielt es Ludwig nicht länger im Sessel. „Ich
habe ja auch schon viel erlebt und sicher dieses und jenes ein wenig übertrieben. Aber deine Story übertrifft ja alles." Er war so erregt,
dass er sich beim Biertrinken ordentlich verschluckte. Das war vielleicht ganz gut, denn
er konnte nicht mehr weiterreden. Und so
fuhr Arthur fort:
„Ich verstehe dich ja, Ludwig, denn ich glaubte
das alles selbst nicht, aber es war nun mal so.
Aber ich erzählte noch nicht mal meiner Frau
davon, die allerdings mitbekam, dass ich offensichtlich etwas verwirrt wirkte. Vielleicht
war das eine einmalige Verkettung von Hirnsynapsen, dachte ich mir und konsultierte einen Neurologen. Der war zu meiner Verwunderung nicht so völlig überrascht, aber höchst
interessiert. Bei unserer Wunderschöpfung
Gehirn müssen wir uns immer auf höchst
unwahrscheinliche Überraschungen einstellen, erklärte er mir und gab mir den Rat, einen neuen Versuch zu machen. Und so fuhr
ich im Herbst nach Polen und drillte dort einen tollen Karpfen, so 8 Pfund, wobei ich dasselbe Gefühl spürte wie beim Dorschfang.
Der Karpfen kam am ersten Feiertag auf den
Tisch, schmeckte super und wiederum wiederholte sich das Glücksgefühl.
Ich konnte es gar nicht abwarten, las am
Abend diesen Prospekt hier – und es funktionierte. Ich kann euch alles hier übersetzen.
Nur mit dem Sprechen habe ich es noch nicht
probieren können. So, nun seid ihr dran, was
sagt ihr dazu?“
Ludwig schwieg. Günter wiegte den Kopf hin
und her: „Sei es wie es sei, wenn es so ist, dann
ist es so. Mensch, das ist doch ein bombastischer Hirn-Effekt. Wisst ihr was? Im nächsten
Jahr machen wir Angelurlaub in Polen.“ß
die erste gesamtdeutsche Anglerorganisation, der Deutsche Anglerbund (DAB), gegründet.
Vorausgegangen war die Gründung des ersten Angelvereins in Deutschland, des Centralvereins der Angelfreunde 1866 zu Berlin
am 8. März 1866. (Sein Vermächtnis ist bis
heute beim Nachfolger, den Angelfreunden
1866 Berlin, in guten Händen). Dies war wie
eine Initialzündung, denn nun fassten auch
viele andere Angler in Deutschland Mut und
schlossen sich in Vereinen zusammen. Bald
erwies sich aber die Zersplitterung der Kräfte in einzelne Vereine als nicht ausreichend
für diese Ziele und so wurde der Centralverein die Keimzelle des DAB. Im Gründungsaufruf beschworen die Gründungsväter geradezu die Angler, in dem sie schrieben:
„Verbünden wir uns. Gehen wir nicht jeder
einzeln und einsam unseren Weg. Lerne einer
vom anderen und unterstütze einer den anderen. ‚Wir wollen sein ein einig Volk von Brüdern’. Laßt uns einen großen Deutschen Anglerbund gründen, der Nord und Süd mit einem
neuen Bande umschlingt!“ Das Programm des
DAB umfasste drei Schwerpunkte:
Kampf gegen das die Angler diskriminierende
Fischereigesetz, organisatorischer Ausbau des
Bundes und Ausübung des Angelns in sämtlichen deutschen Gewässern.
Es war ganz natürlich, dass Persönlichkeiten mit gesellschaftlichem Einfluss und einigermaßen finanzieller Absicherung, sozusagen aus der Mittelschicht, den Anglerbund
gründeten und leiteten, denn nur sie besaßen
auch die Möglichkeiten, sich vor allem in Regierungskreisen Gehör zu verschaffen. Der
Arzt Dr. Horst Brehm, Sohn des berühmten
Zoologen Alfred Brehm, Mitglied des Centralvereins, leitete den Bund in seinen Anfangsjahren.
So finden wir bei den 8 Gründungsvätern außerdem einen Zeitungsverleger, Zahnarzt,
Kaufmann, Zigarrenfabrikanten, Fabrikanten für Angelgeräte und einen Techniker. Dieser anfängliche Vorteil wurde schließlich zum
Nachteil, weil es Anglern aus den unteren sozialen Schichten, vor allem aus der Arbeiterschaft, sehr schwer gemacht wurde, Mitglied zu werden und dann auch ihre Interessen
kaum berücksichtigt wurden. Der DAB hatte
zu Beginn etwa 4000 Mitglieder.
Nach dem ersten Weltkrieg hatten sich die
gesellschaftlichen Verhältnisse, nicht zuletzt
durch die November-Revolution 1918/1919,
radikal geändert. Der Traum der Gründer-
Dr. Dieter Mechtel
Fotos: Dieter Mechtel
8
Fotos: Thomas Bein
GesamtDeUtscher FachverBanD
väter der DAB von einem einzigen Anglerverband für das gesamte Reich erfüllte sich
nicht. Trotz vieler Bemühungen gründeten
sich nach und nach weitere eigene selbständige Anglerorganisationen vor allem in den
Ländern.
Zu Beginn der zwanziger Jahre verstärkte sich
das Bestreben vieler Angler aus der Arbeiterschaft, die bürgerlichen Schranken des organisierten Angelsports zu durchbrechen und
ihre Interessen durch Gründung einer eigenen Anglerorganisation zu vertreten.
So entstand dann 1921/22 in Berlin der Arbeiter-Anger-Bund Deutschlands AABD. Kameradschaft und Solidarität waren das Leitmotiv
und unter den harten damaligen gesellschaftspolitischen und sozialen Bedingungen lebenswichtig. Dieser Tradition fühlte und fühlt sich
der DAV besonders verpflichtet.
Der AABD vermochte erstmals mehrheitlich die arbeitenden Schichten für das Angeln zu organisieren. Das war ein großer Verdienst und Vorteil. Mit seiner Initiative zum
Bau von Anglerkolonien im Umland von Berlin, um der gesamten Familie ein erholsames
Wochenende zu ermöglichen, hat er bis heute bleibende Spuren hinterlassen.
Aber: Nach wie vor war die deutsche Anglerschaft zersplittert. Nur der DAB mit rund
15000 Mitgliedern und der AABD mit rund
7000 Mitgliedern waren Anfang 1933 reichsweit organisiert, daneben viele in den Ländern
und Regionen. Trotz intensiver Bemühungen gelang es nicht, eine von allen akzeptierte gemeinsame Anglerorganisation für ganz
Deutschland zu schaffen, die alle sozialen
Schichten der Bevölkerung umfasste.
Nun erfolgte nach der
Machtergreifung der Nationalsozialisten im Januar 1933 eine Einigung „von
oben“. Der A.A.B.D. war
das erste Opfer und wurde zwangsweise aufgelöst,
d. h. zerschlagen. Wie das
vor sich ging, war in der
„Deutschen Angler-Zeitung“ vom 1. Juli 1933 zu
lesen: „Im Laufe des Monats April dieses Jahres wurde seitens der
Reichsleitung der NSDAP die Geschäftsstelle des Arbeiter-Angler-Bundes e.V. in Berlin SW. 68, Zimmerstraße 7/8, besetzt und
mit der Prüfung der Geschäftsführung der
Parteigenosse Friedrich Linsert beauftragt.
Nach erfolgter Prüfung, die nach dem Zeugnis
des Herrn Linsert zu Beanstandungen keine
Veranlassung gab, wurde der Arbeiter-Angler-Bund aufgelöst und an seiner Stelle der
‚Reichsverband Deutscher Sportangler e.V.‘
mit dem Sitz in Berlin gegründet“.
Die Strategie der NSDAP lautete auch hier:
Ist der Hauptfeind zerschlagen, würde man
mit den bürgerlichen Anglerbünden leichtes Spiel haben. So war es ja dann auch. Der
DAB und weitere regionale Organisationen
wie der Märkische Anglerbund schlossen sich
„freiwillig“ dem RDS an. Es gilt also festzuhalten:
Die Gründung des Reichsverbandes Deutscher Sportangler im April 1933 erfolgte nicht
im Ergebnis einer Willensbekundung der Basis von unten nach oben. Sie war kein demokratischer Akt, sondern ein Handstreich auf
Befehl der Reichsleitung der NSDAP. Der
Reichsverband Deutscher Sportangler verstand sich als eine Vereinigung aller deutschen Angler, obwohl trotz intensivster propagandistischer und behördlicher Bemühungen
nicht alle Angler dem Verband beitraten. Im
Oktober 1933 hatte er etwa 60 000 Mitglieder. Ab Mai 1943 hieß er „Reichsbund Deutscher Sportfischer“ mit zuletzt etwa 125 000
Mitgliedern.
Nach Ende des verheerenden 2. Weltkrieges
im Frühjahr 1949 musste auch die deutsche
2/2010 Der Märkische Angler
Anglerschaft von vorn anfangen und wiederum getrennte Wege gehen.
Die Organisationsstrukturen existierten nicht
mehr, die Gewässer waren in den Kriegsjahren für die Versorgung der Bevölkerung leer
gefischt worden. Mit großem Enthusiasmus
und aufopferungsvoller ehrenamtlicher Arbeit schufen hoch motivierte Angler in den
besetzten Zonen und dann in der DDR sowie in der BRD ihre eigenen Anglerverbände
und gaben sich damit eine neue organisatorische Heimat. Auf Grund der unterschiedlichen politischen Rahmenbedingungen entwickelten beide Verbände bei grundsätzlicher
gleicher Philosophie, nämlich unverzichtbarer Dienstleister für die Natur und das Gemeinwohl zu sein, unterschiedliche Wege zu
ihrer Realisierung. Am 18. Januar 1946 wurde der Verband Deutscher Sportfischer e.V.
(VDSF) gegründet. 1949 konstituierten sich
die BRD und die DDR. Am 13. Mai 1954 erließ die Regierung der DDR die „Verordnung
über die Bildung einer einheitlichen Anglervereinigung in der Deutschen Demokratischen Republik“. Der Name war noch nicht
endgültig festgelegt. Am 23. und 24. Oktober
1954 fand der erste Verbandstag des Deutschen Anglerverbandes (DAV) statt. Er hatte 1989 rund 525 000 Mitglieder und war
nach dem Fußballverband der zweitstärkste
Mitgliedsverband im Deutschen Turn- und
Sportbund der DDR.
Während der VDSF nach der Vereinigung
im Oktober 1990 in seinen Strukturen und
mit seiner Arbeitsweise fortbestehen konnte, organisierte sich der DAV im April 1990
in Bad Schmiedeberg neu auf demokratischer Grundlage unter der Präsidentschaft
von Bernd Mikulin. Im gleichen Jahr und danach entstanden die Landesverbände, so auch
der unsrige am 15. September 1990. So gingen beide Verbände weiterhin im vereinten
Deutschland bei partieller Zusammenarbeit
eigene Wege. Der DAV gründete Landesverbände in den alten Bundesländern und hatte
insgesamt rund 200 000 Mitglieder während
der VDSF in den alten und neuen Bundesländern rund 650 000 Mitglieder in seinen Reihen organisierte.
¼¼
9
Der Märkische Angler 2/2010
Der DAV hat neben vielen Errungenschaften,
beispielsweise durch seinen Ehrenkodex, seine partnerschaftliche Zusammenarbeit mit
den Fischern, vor allem aber durch seine Praxis des gemeinsamen Gewässerfonds und damit der Gewässerbewirtschaftung als Herzstück der Verbandsarbeit die Angelkultur in
Deutschland bereichert. Beide Verbände haben es sich seit der Vereinigung nicht leicht
gemacht, aber immer wieder feststellen müssen, dass die gemeinsamen Interessen und der
lohnende Kampf dafür viel stärker sind und
sein müssen als alle Differenzen.
Nun ist die Zeit reif, die Trennung zu überwinden, die Kräfte zu bündeln und bei Fortsetzung bewährter Traditionen und Erfahrungen beider Verbände zu einem einheitlichen
starken Interessenverband für die Angler in
ganz Deutschland heranzuwachsen. Damit
entstünde erstmals in der Geschichte der organisierten deutschen Anglerschaft ein einheitlicher gesamtdeutscher Anglerverband
für alle sozialen Schichten der Gesellschaft
auf selbstbestimmter demokratischer Grundlage in einer noch nie da gewesenen Größenordnung von rund 850 000 Mitgliedern – und
zugleich einer der größten Naturschutzverbände in unserem Land. Dies wäre nicht nur
für die deutsche Anglerschaft und die deutsche Fischerei ein historisches Ereignis, sondern auch für ganz Deutschland.
Ein so bedeutendes Werk muss vorher gut
durchdacht und vorbereitet sein. Im März
2009 beschloss die Hauptversammlung des
DAV, zusammen mit dem VDSF auf gleichberechtigter Basis die Organisation der
Deutschen Anglerschaft in einem Verband
anzustreben. Auch der VDSF hatte sich so
entschieden. Entsprechend den gefassten Beschlüssen wurde jeweils eine Findungs- und
Verhandlungskommission berufen. Die Einzelheiten dazu haben Eberhard Weichenhan
und Andreas Koppetzki in dieser Zeitschrift
sowie Prof. Dr. Werner Steffens in der Beilage „Angeln und Fischen“ dargestellt.
Die Atmosphäre ist gut, der Wille zur Vereinigung stark. Beispielhaft für die künftige
Entwicklung ist die Verschmelzung des DAVAnglerverbandes „Mittlere Mulde“ Leipzig
und des VDSF-Anglerverbandes Sachsen zum
„Anglerverband Leipzig“.
Ein erneuter, für alle sichtbarer Beweis dafür war der erstmalige gemeinsame Auftritt
beider Verbände auf der diesjährigen Grünen
Woche. Und am 3./4. Februar wurden hier
gesamtdeutscher fachverbaND
in Potsdam gemeinsam die vorbereitenden
Gründungsdokumente diskutiert.
Von unseren Mitgliedern werden hier und da
Befürchtungen geäußert, ob eine solche Vereinigung speziell für sie bzw. für unseren Landesverband auch Nachteile mit sich bringt
und ob die Mitgliederinteressen des kleineren
DAV genügend berücksichtigt werden.
Es versteht sich von selbst, dass letztendlich
die Mitglieder beider Verbände das letzte
Wort haben. Wir sind uns der überwältigenden Zustimmung gewiss, wie es auch Diskussionen auf der Grünen Woche gezeigt haben,
denn die Vorteile liegen auf der Hand.
Wir alle werden stärker, wenn wir in solidarischer Anglerverbundenheit bereit sind, die
beiderseitigen historischen Errungenschaften
zu bewahren, weiterzuentwickeln und voneinander zu lernen. Daran zweifle ich keine
Sekunde.
Der neue gemeinsame Dachverband wird
rund 850 000 Mitglieder haben und sich damit viel selbstbewusster, stärker und wirksamer überall dort einmischen können, wo es
um bessere gesetzliche Rahmenbedingungen
für das Angeln, um saubere Gewässer, Schutz
von Fischen und artenreiche Fischbestände
geht. Und das eben nicht nur in Deutschland,
sondern auch und vor allem im Rahmen der
EU. Wir entscheiden es in hohem Maße selbst,
ob man mit uns oder über uns redet, ob wir
uns behaupten oder ob wir als gesellschaftliche Fußnote abgetan werden. Da gibt es viel
zu tun, wie wir alle wissen, denken wir nur an
die zum Teil weltfremden Diskussionen über
Kormoran und Aal, an die permanenten Angriffe militanter Tierschützer.
Und es gibt Erfolge, wenn sich beide Verbände für ein Ziel einsetzen. Ein jüngstes Beispiel:
Nach Plänen der EU-Kommission sollten Mitgliedsstaaten künftig prüfen, ob das Freizeitangeln zum Rückgang bedrohter Bestände,
wie etwa dem Dorsch beiträgt. Die Fänge der
Meeresangler zum Beispiel wären dann im
Fangquoten-System der jeweiligen EU-Staaten
eingerechnet worden. Dies scheiterte unter anderem am Widerstand der Bundesregierung,
nachdem sich der DAV, VDSF und die EAA
(Europäische Anglerorganisation) klar gegen
eine solche Regelung ausgesprochen hatten.
Gemeinsame Stärke zeigt Wirkung.
Ferner geht es um die unverzichtbare gestaltende Kraft der Anglervereine in Land und
Stadt. Ich erinnere vor allem an die nicht zu
überschätzende Bedeutung der Kinder- und
Jugendarbeit, an die Einbeziehung unserer behinderten Angelfreunde. Jeder von uns kann
hier noch viele positive Beispiele nennen.
Ein neuer starker Verband kann und muss
dann mehr Druck machen, mehr Gestaltungsspielraum schaffen. Davon werden letztlich
wir alle profitieren. So könnten wir dann auch
als gestärktes Mitglied im Deutschen Fischereiverband gemeinsam mit den Fischern für
die Unverzichtbarkeit der Berufs- und Freizeitfischerei kämpfen.
Wir könnten auch die Fischereiwissenschaft
besser unterstützen. Wir sollten an die immerhin rund 2 Millionen Angler in Deutschland denken, die unsere Leidenschaften teilen, jedoch nicht organisiert sind. Sie haben
prinzipiell die gleichen Interessen und benötigen ebenfalls eine durchsetzungsfähige
Interessenvertretung. Je eher und je stärker
umso besser.
Vergessen wir nicht die Weltklasseleistungen
unserer Casting-Sportler. Die bisherigen aus
der Existenz von zwei Verbänden resultierenden Einschränkungen sind dann Vergangenheit und auch sie haben bessere Möglichkeiten zur Förderung und zur Behauptung in der
Weltspitze. Dies gilt generell für alle Formen
des gemeinschaftlichen Angelns. Denken wir
an die Angelgeräteindustrie, an die Angelliteratur, auch hier könnten wir dann gemeinsam noch viel mehr erreichen.
Jeder Landesverband arbeitet nach wie vor
wie bisher eigenverantwortlich. Es wird nicht
der geringste Nachteil für unsere Mitglieder
entstehen. Wiederum im Gegenteil – ist der
Gestaltungsraum eines starken Dachverbandes größer, werden auch die Landesverbände diesen nutzen können. Es liegt dann ganz
bei ihnen.
Fassen wir also zusammen:
Noch nie hatten wir in Deutschland die Chance, einen einzigen so starken Anglerverband
zu schaffen. Jetzt haben wir sie und wir sollten sie zu unser aller Vorteil nutzen. Und: Die
nachfolgenden Angler Generationen werden
es uns danken, so wie wir uns verneigen vor
den Anglerpionieren der ersten Stunden, die
im Mai 1900 mit der Gründung des Deutschen
Anglerbundes eine bis heute fortwirkende gesellschaftliche Botschaft aussandten: „Hebung der deutschen Fischerei und Fischzucht,
Mitarbeitung an der Auffrischung und Neubesiedlung verarmter Gewässer, Hochbringen derselben durch verständnisvolle Hege
und Pflege und maßvolle Ernte.“ß
Dr. Dieter Mechtel
1. Vizepräsident des LAVB
Fotos: LAVB
10
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17.02.2010
14:08 Uhr
Seite 1
www.gudman.de
mitteilung
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Meerforellen zum Fang freigegeben
Ã Mitteilung des Vorstandes des Landesanglerverbandes Brandenburgs e.V.
über die Aufhebung des Fang- und Aneignungsverbots für Meerforellen für
ausgewählte Gewässer.
Das bisher geltende generelle Fang- und Aneignungsverbot für Meerforellen wurde vom Vorstand des LAVB für nachfolgende Salmoniden- und allgemeine Angelgewässer aufgehoben:
P 13-01 Die Stepenitz, von der Straßenbrücke in Marienfließ, OT Stepenitz, bis zur Straßenbrücke in Wolfshagen;
P 13-02 Die Dömnitz, vom Speicher Sadenbeck bis zur Mündung in
die Stepenitz, mit Ausnahme der Mühlenteiche Mittelmühle und Kuckucksmühle;
P 04-01 Der Schlatbach, von Baek (linksseitig Einmündung des Grabens II/24) bis zur Mündung in die Stepenitz;
P 04-202 Die Stepenitz, von der Straßenbrücke in Wolfshagen bis
zur Mündung in den Zellwollehafen, Wittenberge;
P 04-201 Der Jeetzbach, von der Einmündung des Wiesengrabens
bis zur Mündung in die Stepenitz;
P 04-200 Die Elbe (Stromelbe auf brandenburgischer Seite, einschließlich der Buhnenfelder) von Stromkilometer 447,6 (oberhalb Hinzdorf)
bis Stromkilometer 458,25 (zweite Buhne unterhalb des Ziegeleiweges
bei der Wahrenberger Fähre) und Hafen Wittenberge;
Fotos: Thomas Bein
P 04-110 Zellwollehafen und Karthanesee, Wittenberge.
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Die Freigabe erfolgte in Abstimmung mit dem Institut für Binnenfischerei
Potsdam-Sacrow (IfB) vor dem Hintergrund der anhaltenden positiven Entwicklung der Rückkehrerzahlen im Stepenitzsystem. In allen übrigen Pachtgewässern des LAVB bleibt das Fang- und Aneignungsverbot für Meerforellen in Kraft.
Die Entnahme von Meerforellen ist ausschließlich den Inhabern von Jahresangelberechtigungen (Vollzahlermarke oder Jugendmarke) gestattet. Für das Angeln in Salmonidengewässern ist zusätzlich der Besitz der Salmoniden-Jahresangelberechtigung
erforderlich. Jeder berechtigte Angler darf pro Saison insgesamt nur eine Meerforelle entnehmen. Es gilt das gesetzliche Mindestmaß gem. Fischereiordnung des Landes Brandenburg von 60 cm. In der Zeit vom 16. Oktober bis 15. April des Folgejahres ist die Meerforelle
geschont. Gefangene und entnommene Meerforellen werden auf die Tages- und Jahresfangbegrenzungen gem. Gewässerordnung, Pkt. 4.4.1.2 und 4.4.2, angerechnet.
Alle Meerforellenfänge sind möglichst zeitnah an den LAVB, Hauptgeschäftsstelle Potsdam,
zu melden. Es wird gebeten, dazu die im Märkischen Angler enthaltenen Formulare „Fangmeldung zum Märkischen Anglerkönig“ zu benutzen. Die Einsender vollständig ausgefüllter
und mit Foto versehener Fangmeldungen nehmen automatisch an einer Verlosung wertvolDer Vorstand des Landesanglerverbandes Brandenburg e.V.
ler Angelgeräte teil. ß
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Der Märkische Angler 2/2010
Fragen zur
Fischereiordnung
In der Ausgabe 01/2010 „Der Märkische Angler“ wurde den im LAV Brandenburg e.V. organisierten Anglern die Fischereiordnung
des Landes Brandenburg vom 10. September 2009 zugestellt.
Nicht wenige Angelfreunde baten seit dem um
eine Erläuterung des § 22 „Fangstatistik“.
Das Land Brandenburg hat mit der Aufhebung des § 22 der alten Fischereiordnung die
Fischereiausübungsberechtigten von der Verpflichtung entbunden, die Jahresfänge gewässerbezogen nach Art und Menge getrennt zu
erfassen, diese Statistik 10 Jahre aufzubewahren und sie auf Verlangen den Fischereibehörden vorzulegen.
Begründet wurde das Aufheben dieser Regelung mit dem weiteren Abbau des bürokratischen Aufwands in der Fischerei. Über die
informationen | aus den vereinen
Sinnhaftigkeit dieser Maßnahme möchte ich
hier keine Diskussion entfachen, gebe aber zu
bedenken, auf welche erfassten Fangerträge
können wir zukünftig zurückgreifen, wenn
wir die Interessen der Fischerei in der Diskussion um Fangeinschränkungen bzw. Verbote oder bei Managementplänen zum Kormoran usw. vertreten wollen.
Dem Fischereiausübungsberechtigten ist natürlich die Möglichkeit gegeben, in seinem
Sinn die Erfassung der Fangergebnisse im
Rahmen der von ihm genutzten Fischereirechte über diese fischereirechtliche Rahmenbedingung hinaus zu regeln, wie das bei
Schonzeiten, Mindestmaßen und Fangbegrenzungen sehr oft der Fall ist.
Der Landesanglerverband Brandenburg e.V.
hat mit der Verabschiedung seiner Gewässerordnung die Bedingungen zur Ausübung
der Fischerei mit der Handangel auf den Verbandsgewässern geregelt.
Unter Punkt 4.5.2 Fangbuch sind die Regularien zur Führung der Fangstatistik festgeschrieben. Da das Fangbuch Bestandteil der erteilten
Angelberechtigung (Mitgliedsdokument mit
AV Stüdenitz stellt sich vor
Ã In einem warmen Raum hat es sich Falk
Köhn gemütlich gemacht. So langsam bereitet er sich auf die neue Angelsaison vor.
Davor sollte alles noch mal gründlich überprüft werden. Das gilt im Besondern für die
Rollen, die verlässlich ihren Dienst versehen
müssen. Der Vorsitzende, des im Herbst des
vergangenen Jahres neu gegründeten Vereins
in Stüdenitz hat sich für 2010 so einiges vorgenommen.
Zur Vorgeschichte: Im Jahr 2005 fanden vier
Angler zusammen, die sich besonders das
Stippangeln auf ihre Fahnen, geschrieben
hatten. Die Angler waren bis dahin bei verschiedenen Vereinen als Mitglieder eingetragen und nahmen in Berlin und Brandenburg
regelmäßig an Hegefischen teil. Zum Programm der kleinen Gruppe gehörte auch ein
Besuch einer Angelmesse in Bremen. Dort
konnten Sie sich über die neusten Produkte
der Industrie informieren und auch kaufen.
Natürlich traf man dort auch Gleichgesinnte aus ganz Deutschland und Brandenburg.
So nach und nach wurde der Freundeskreis
immer größer.
Aber, so richtig glücklich waren die vier aus
den verschiedenen Vereinen nicht. Deshalb
hatten die Angler die Idee, sich aus den alten
Ortsgruppen zu lösen und in Stüdenitz eine
Neue Ortsgruppe des Deutschen Anglerverbandes e.V. zu gründen. Dieser Traum wurde
am 26. Dezember 2009 wahr. An der Gründungsversammlung, in der Gaststätte Jahnke, nahmen 20 Frauen und Männer teil. Als
Vorsitzender wurden Falk Köhn sowie zwei
weitere Leute in den Vorstand gewählt. Ihr
Name ist „Team Havel“ e .V.. Damit gibt es
neunzehn Ortsgruppen im KAV Kyritz. Der
Jahresplan ist bereits gut ausgefüllt. So sind
ein Paarangeln, Hegefischen mit befreundeten
Vereinen in einem DAV-Gewässer bei Abbendorf und eine Veranstaltung mit den Wusterhausener Petrijüngern auf dem Klempowsee
entsprechender Beitragsmarke) ist, kann die
Fischereiaufsicht die Vorlage verlangen.
Die Auswertung der Fangbelege stellt eine
entscheidende Voraussetzung für die nachhaltige Bewirtschaftung unserer Verbandsgewässer dar. Eine sorgfältige Führung der
Fangbelege bietet dem Landesanglerverband
als Fischereiausübungsberechtigten die Möglichkeit, auch auf Besonderheiten einzelner
Gewässer zu reagieren. ß
Andreas Koppetzki
Hauptgeschäftsführer
angedacht. Es wird ein Vereins-Hegefischen
ohne Vorschriften zum Angelgerät geben. Das
bedeutet, dass es jedem Mitglied gestattet ist,
sich seinen Zielfisch selbst zu wählen. „Dabei
werden weder Punkte noch Pokale verteilt,
bei uns wird es keinen ersten oder letzten geben. Wir sind alle gleich und es zählt nur der
Spaß an der Sache“, so Köhn. Das Team Havel unterhält freundschaftliche Beziehungen
zu den Ortsgruppen Bad Wilsnack, Wittenberge, Falkensee, Kremmen, Berlin Schöneberg, Lüchow und dem Saarland.
Die Kontakte werden per Telefon und Internet
gepflegt. Bevor die neue Saison beginnt, steht
erst einmal wieder der Besuch der Messe im
März in Bremen auf dem Programm. Dabei
werden auch gleich die Futter und Lockstoffe für die kommende Saison bei einem Großhändler als Sammelbestellung geordert. Die
Stippergemeinschaft, die fast jedes Wochenende einen Termin hat, verbraucht gut 500
bis 600 kg Futter in den Sommermonaten im
Wasser, um die Fische bei Laune zu halten.
Die Zahl der Mitglieder beträgt heute sechsundzwanzig Männer und fünf Frauen. Dabei
ist das jüngste Mitglied erst drei Jahre alt und
ein Angler aus Bielefeld ist Mitglied im Havel Team. Dabei kann er einen Besuch bei den
Eltern in der Prignitz gleich mit dem Angeln
verbinden. Wer gern Stipperluft schnuppern
möchte oder einfach gern angeln geht, kann
sich bei Falk Köhn unter 0173/ 5957656 Handy
oder [email protected] melden. ß
Hans-Werner Thormann
Fotos: Hans-werner Thormann, Thomas Bein
12
informationen
Einsatz auf dem Eis
Fotos: Falkner Schwarz (2), Andreas Koppetzki (4)
Auf Grund der ungünstigen Witterungsbedingungen in diesem Winter (frühe Eisbedeckung und Schnee) kam es vor allem in eutrophen und nicht durchflossenen, flachen
Gewässern zu massiven Sauerstoffproblemen
und damit zur Ausstickung dieser Gewässer. Unter hohem persönlichen Einsatz haben die Mitgleider unseres Verbandes versucht, durch Schieben von Schneefenstern,
Sägen von Eislöchern und den Einsatz von
Pumpen die Sauerstoffsituation zu verbessern.
Dafür gilt allen Beteiligten unser besonderer
Dank. Trotz dieser Maßnahmen sind bisher
Winterverluste zu verzeichnen, welche sich
nach Abtauen der Eisdecke noch weiter erhöhen werden. Damit kommt auf die betreuenden Vereine vor Ort eine weitere zusätzliche Aufgabe dazu, nämlich das Absammeln
und die fachgerechte Entsorgung der verendeten Fische. Die Koordinierung dieser Aufgaben erfolgt durch den LAVB über die Mitarbeiter des Bereiches Gewässerwirtschaft.
Nach konkreter Erfassung der Fischverluste
nach Art und Menge für jedes einzelne Gewässer wird hier auch über einen Ergänzungsbzw. Neubesatz entschieden. ß
Manfred Leopold
Mitarbeiter für Gewässerwirtschaft
2/2010 Der Märkische Angler
13
Der Märkische Angler 2/2010
informationen
Ein extra Engagement der
Berliner Angler
Ã Im Rahmen des Umwelttages Reinickendorf am 07. November 2009, der seit Jahren von der Abteilung Bürgerdienste und
Ordnungsangelegenheiten des Bezirksamtes organisiert wird, nutzte der Deutsche
Anglerverband, Landesverband Berlin e. V.
die Möglichkeit im Zusammenhang mit einer Spendenaktion, an die Leiterin der Behindertenschule „Toulouse-Lautrec“ einen
Scheck in Höhe von 250,- Euro zu übergeben.
Der Anglerverband, vor allem die Mitglieder des Angelvereins Posenkieker, hatten den
ganzen Tag über mit Kindern und Jugendlichen ein Madenwettrennen veranstaltet.
Auch die Stadträte Thomas Ruschin (CDU)
und Andreas Höhne (SPD) waren begeistert,
hatten daran teilge-nommen und die Aktion
mit einer Spende unterstützt. Der eingegan-
Achtung:
Hochseeangeln in Polen!
Nichts Wissen – schützt nicht
Ein wichtiger Hinweis für alle Angler aus
Deutschland
Gemäß einer Information des 1.Vorsitzenden vom ASV Wuhletal e.V., Jürgen Domke, gelten laut Gesetzbuch Nr. 164 Pos. Nr.
1725 Anordnung des Ministers für Landwirtschaft und Entwicklung des Dorfs
vom 9. Juli 2004, folgende Fangbeschränkungen für die polnische Ostsee:
es dürfen pro Angler am Tag geangelt
werden:
- Lachs und Meerforelle - Forelle, Zander und Hecht
- Aal und Schleie
- Blei (Brachsen)
- Dorsch (Brisoletten)
- Hering
- andere Arten
2 Stück insgesamt
3 Stück insgesamt
5 Stück insgesamt
10 Stück
7 Stück
10 Kg
7 Kg insgesamt
Für Schwarzmund-Grundel = Kruglyak –
Grundel (Neogobius melanostomus) gibt
es keine Fangbegrenzung.
Hein-Jörg Elping
Ref. Öffentlichkeitsarbeit LV erlin
Scheckübergabe an Fr. Uta Eling. (v.l.n.r: Stadtrat
Andreas Höhne, Vizepräsident Detlef Schmidt)
gene Spendenbetrag wurde am Ende des Tages vom Deutschen Anglerverband, Landesverband Berlin e.V. auf
250,- Euro aufgestockt und an die Leiterin der
Toulouse-Lautrec-Schule, Frau Eling, durch
den Vizepräsidenten des LV Berlin, Herrn
Detlef Schmidt, im Beisein des Bezirksstadtrates Andreas Höhne übergeben. Bezirksstadtrat Höhne freute sich sehr über das Engagement des Angler-verbandes. Sein Kommentar:
„Im Rahmen des Umwelttages wurde Kin-
dern und Jugendlichen eine Menge über Natur und Tiere auf spielerische Art und Weise
nahegebracht. Darüber hinaus bedanke ich
mich sehr über das auch finanzielle Engagement zugunsten der teilweise schwerst mehrfach behinderten Kinder an der TLS. Sie haben ein schweres Schicksal und unser aller
Engagement besonders nötig.“
Die Toulouse-Lautrec-Schule, ein Körperzentrum für Körperbehinderte, betreut vor allem behinderte Kinder mit teilweise äußerst
schweren oder mehrfachen Behinderungen.
Neben Lehrern und Sozialpädagogen sind hier
auch zahlreiche Therapeuten des Gesundheitsamtes dauerhaft eingesetzt. Ein eingetragener Verein, der Förderkreis für körperbehinderte Kinder e. V., ist ebenfalls an der
Schule angesiedelt und versucht, den Kindern und Jugendlichen über ein Freizeitangebot die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen. ß
Hein-Jörg Elping
Ref. Öffentlichkeitsarbeit
Spreehegeangeln – DAV LV Berlin e. V.
Veranstalter:
Hausburgstr. 13, 10249 Berlin
BV Lichtenberg
Ausrichter:
Termin:
25. 04. 2010
Meldungen:An DAV LV Berlin, Hausburgstr. 13 / 10249 Berlin, schriftlich
mit beigefügtem Meldebogen. Fax: 030/ 42 80 80 99
18. 04. 2010
Meldeschluß:
Gewässer:
Oder Spree Kanal
Treffpunkt:7.00 Uhr unterhalb Schleuse, Wernsdorf, Fußgängerbrücke Wernsdorf, von Schmöckwitz Wernsdorferstr., kurz vor Ortsteil Wernsdorf, bis Kanal.
8.00 Uhr
Meldeschluss:
9.30 Uhr / 12.30 Uhr
Beginn / Ende:
Zu beh. Fischarten: Blei, Güster, Plötze, Barsch
Angelgerät:1 Rute beliebiger Art, mit Einfachhaken und einer das Blei tragende
Pose.
Köder:Alle Friedfischköder ungefärbt, keine Zuckmückenlarven. Futtermenge:5 Liter nass , incl. Maden , Würmer und Ballaststoffe.
Behandlung des Fanges:Alle zu behegenden Fische sind sofort waidgerecht zu töten.
Alle entnommenen Fische sind in einem Fangbeutel trocken aufzubewahren.
Wiegeende:1,5 Stunden nach Angelende
Verwertung des Fanges:Der Fang wird, soweit er nicht vom Teilnehmer selbst beansprucht
wird, als Tierfutter verwertet.
offen für alle mit gültigem Fischereischein
Teilnehmer:
Teilnahmegebühr:
Erwachsene 5.-- Euro | Jugendliche 0.-- Euro bis Jahrgang 1990
Einzahlung an der Meldestelle am Oder Spree Kanal. Eine Gulaschkanone ist vor Ort. Anmeldeformular unter www.landesanglerverband-berlin.de/Einladungen, als PDF-Datei verfügbar und herunterzuladen.
Wichtige Information ! Anmeldung und Ausschreibung zum traditionellen Spreehegeangeln am 25. April 2010 zugunsten der Jugendarbeit ist über das Internet abrufbar: www.landesanglerverband-berlin.de/modules.php?name=Ausschreibung
Fotos: Hein-Jörg Elping
14
informationen
Gewässerpflege bei Eis und
Schnee
Ã Kleinow. Mit Kettensägen, Äxten und
Astscheren rückten etwa 20 Mitglieder des
Angelvereins Stepenitz e.V. aus Perleberg an
der Kleinower Ziegelei an, um Wildwuchs
und Büsche zu entfernen, die im Laufe des
vergangenen Jahres die Angelstellen zugewuchert haben. Jetzt, im Winter bei Eis und
Schnee, können die Männer auch dort Äste
entfernen, wo man im Sommer nicht heranreicht. Auch sie haben die Hoffnung, dass es
bald Frühling wird und sie dann auch in Ruhe
an der Kleinower Ziegelei mit der Angelrute
sitzen können. „Ich freue mich, dass wieder
viele Angelfreunde den Weg hier her gefunden haben und vor allem bin ich froh, dass
wir heute am Tag des Arbeitseinsatzes einen
11-jährigen Jungen in unseren Verein aufneh-
men konnten, der auch hier gleich kräftig mit
anpackt“, sagt Norbert Markwarth, Vorsitzender des Angelvereins.
115 Mitglieder zählt der Verein in Perleberg
und der Einsatz in Kleinow ist einer von zwei
Arbeitseinsätzen, die in jedem Jahr durchgeführt werden. Zum zweiten Termin wird man
sich an den Karpfenteichen in Perleberg treffen. Doch in den Worten der Angler schwingt
einiges an Unsicherheit mit. Eine Unsicherheit
zwischen Hoffen und Bangen: „Was wirklich
in diesem Winter mit unseren Gewässern passiert ist, werden wir erst sehen, wenn die Eisdecke verschwunden ist. Wir haben zwar auf
dem Eis Schnee geschoben und Löcher gesägt,
auch hin und wieder den Sauerstoffgehalt gemessen. Aber was uns im Frühjahr wirklich
erwartet, wissen wir nicht“, sagt Markwarth
und fährt fort: „Allerdings haben wir hier
eine große Sorge: Der Weg von der B 5 bis
hier zum Parkplatz an der Ziegelei ist kaum
noch nutzbar. Vor allem für die älteren Mit-
2/2010 Der Märkische Angler
Mit Kettensäge und Astschere ging es bei winterlichen Temperaturen und Sonnenschein
glieder wird das problematisch“. Er weist darauf hin, dass Siegfried Ryll nach dem Kauf
der angrenzenden Grundstücke verpflichtet
worden sei, die Zuwegung zum Gewässer sicherzustellen. Nach der Arbeit kommt dann
das Vergnügen, auch bei den Anglern. Über
offenem Feuer wurde Suppe gekocht und für
warme Getränke gesorgt, obwohl nach der
Arbeit keinem so richtig kalt war. ß
Thomas Bein
Chefredaktuer
lei. Der Verein ist Mitglied im Verband des Landesanglerverbandes
e.V. des DAV und konnte bereits in den ersten sechs Wochen über 150
Mitglieder gewinnen. Die nächste Veranstaltung wird am Rande der
großen Neueröffnung der Angeljoe Filiale Potsdam am 27. März 2010
in der Gerlachstraße 10 stattfinden, wo viele Vorführungen über die
neusten Techniken geboten und namhafte Vertreter aus der Angelbranche für Vorträge gewonnen werden konnten.
Auch in Potsdam und Umgebung möchte der Verein viele Jugendliche für den Angelsport begeistern. . ß
Bei Interesse bitte einfach eine Mail an: [email protected]
Jonas F. Müller
www.angeljoe.de
Fotos: Angel Joe, Thomas Bein
Angelverein Angeljoe öffnet seine Pforten
Ã Nachdem das Team rund um die Firma Angeljoe bereits großen
Erfolg mit dem Verkauf von Angelsachen im Internet und in dem
großen Angelcenter in Berlin Lichtenberg feiern konnte, war Ende
2009 die Idee zur Gründung eines eigenen Angelvereins entstanden. Zentral ist dabei die Idee, den vielen Junganglern und Individualanglern einen frischen, einfachen und unverbindlichen Einstieg in
die Faszination Angelsport zu ermöglichen. Häufig sind die Jungangler begeistert von den neusten Angeltechniken und interessieren sich
für das feinste Material aus Japan und den USA. Gleichzeitig haben sie
Vorurteile gegenüber einem verstaubten traditionellen Vereinsleben
mit Aufbaustunden und gemeinsamen Pflichtveranstaltungen.
Um diese Hürde abzubauen, veranstaltet der Angelverein Angeljoe
e.V. eine lockere Reihe von geführten Angeltouren und Angeltreffen
u.a. an der Berliner Stadtspree in Anlehnung an Street-Fishing Meetings in anderen Ländern. Die Teilnahme ist freiwillig und auch Gäste
sind herzlich willkommen. Gleichzeitig geben Mitglieder gerne auch
individuelle Einführungen in unterschiedlichen Bereichen der Ange-
… auf dem Weg zum Fisch…
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Der Märkische Angler 2/2010
Berlin | casting
cher ist jedem klar, dass eine
solch umfangreiche Hilfe
auch finanzielle Mittel benötigt. Umso erfreulicher ist
deshalb der rege Zuspruch
durch Angler und durch die
Angelindustrie. Dieser ermöglichte es uns, im vergangenen Jahr einen Spendenbetrag von 3.400 Euro
Benefizfischen des AV Schöneberg e.V. an die „Arche“ überreichen
zu dürfen.
am 10.04.2010
Ein weiterer Erfolg war zudem, dass sich im verganÃ Zum siebenten Mal findet am 10. April genen Jahr die stolze Anzahl von 20 Mann2010 das Benefizfischen des AV Schöneberg schaften, also 100 Angler, gefunden hatten,
e.V. am Berliner Teltowkanal statt und auch um mit ihrer Passion die gute Sache zu unin diesem Jahr werden sämtliche Einnah- terstützen. Auch weite Wege wurden nicht
men und Spenden der „Arche“ einem Kin- gescheut! So fand man zwischen den Berlider- und Jugendhilfswerk übergeben.
ner und Brandenburger Anglern auch Angler
Dieses kümmert sich um Kinder und Jugendli- aus Hessen, dem Saarland und Niedersachsen.
che aus sozial schwachen Familien, bietet Be- Erwähnenswert sind auch die Fänge des Vortreuung und Unterstützung in allen Lebens- jahres. Es konnten über 512 Kilogramm Fisch
lagen, wie z. B. warme Mahlzeiten, Nachhilfe, behegt werden, wobei Spitzenfänge von über
Hausaufgabenbetreuung, Praktikum- sowie 36 Kilogramm möglich waren. Daher würde
Ausbildungsplatzsuche und vieles mehr. Si- es uns freuen, wenn auch in diesem Jahr das
Ã Liebe Sportfreunde, nicht nur im praktischem Angeln, sondern auch im Castingsport hat der lange und harte Winter seine
Spuren hinterlassen. Bei den Castingsportlern musste wegen des starken Schneefalls das
Hallenturnier in Prenzlau erst einmal abgesagt werden. Der Sportfreund Werner Toews,
der in dieser Angelegenheit sehr engagiert ist,
konnte aber noch einen Termin im März sichern. Wir wollen hoffen, dass dann das Wetter bei der An- und Abreise mitspielt.
Ich möchte die Gelegenheit nutzen einen Angelverein in dem auch Castingsport betrieben
wird vorzustellen.
Heute geht es um den Anglerverein Spargelstadt Beelitz e.V.. Diesen Verein gibt es schon
seit 1946. In der Gründerzeit hieß der Verein
Benefizhegefischen Zuspruch findet und wir
noch mehr Angler für die gute Sache begeistern und somit einen noch höheren Spendenbetrag erzielen können.
An dieser Stelle möchten wir uns noch mal
ganz herzlich bei unseren Unterstützern bedanken, ohne die eine solche Veranstaltung
nicht möglich wäre:
Browning/Zebco, CM-Lockstoffe, Fischers
Fritze-Berlin, Fisch & Fang, Fishing Tackle Max-Tubertini, FLY, Grebenstein/Colmic, Mosella, Pegasus Dental-Technik, Pure
Fishing, Riechmann’s Top Secret, Rod’s WorldBerlin, Sensas, Shimano, www.championsteam.de, www.matchangler-shop.de, www.
stipp-profi.de, Zammataro
Wir haben Dein Interesse gewonnen und Du
möchtest teilnehmen oder das Benefizhegefischen unterstützen? Dann findest Du unter
www.champions-team.de die Ausschreibung.
Wir stehen Dir auch für jede Frage unter [email protected], 030/75 36 416 oder 0179/213
40 42 zur Verfügung. ß
Anglerverein Berlin-Schöneberg e.V.
Verein hat eine stolze 190 Mitglieder, davon
23 Jugendliche.
10 Schüler und Jugendliche betreiben auch
noch den Castingsport, unter der Leitung von
Karsten Müller. Aber wie es auch in anderen
Anglervereinen ist, so geht auch in Beelitz
die Anzahl der Mitglieder jedes Jahr zurück.
Ganz besonders ist das bei dem Nachwuchs
zu merken. Aber der AV Spargelstadt Beelitz
ist ja mit 23 Schüler und Jugendlichen noch
einer der Stärksten in unseren Landesanglerverband. Man kann nur hoffen, dass es auch
in Zukunft so bleibt und wieder besser wird.
In diesem Sinne wünsche ich den Mitgliedern
AV Beelitz und später wurde daraus die DAV
Ortsgruppe Beelitz. Den Beinamen „Spargelstadt“ hat der Verein sich erst im Jahre 1999
zugelegt. Das hängt damit zusammen, dass
in Beelitz und Umgebung dieses edle Gemüse
angebaut wird. Der jetzige Vorsitzende, Frank
Pantke, wurde ebenfalls 1999 in sein Amt gewählt. In Beelitz wird neben dem sportlichen
Angeln auch erfolgreich Castingsport betrieben. Aber die große Leidenschaft steckt in Beelitz in den Wettkämpfen der Vielseitigkeitsprüfung. In diesen Disziplinen, die aus dem
praktischem Angeln sowie aus einigen Disziplinen des Castingsports besteht, sind die
Sportfreunde aus Beelitz wirklich gut.
Neben zahlreichen Landesmeistertiteln haben die Aktiven auch schon einige Deutsche
Meister in ihren Reihen feiern können. Der
des Anglervereins Spargelstadt Beelitz für die
Zukunft viele sportliche Erfolge und immer
einen dicken Fisch an der Angel. ß
Petri Heil
Klaus Foelz
Fotos: Klaus Foelz (3), AV Berlin-Schöneberg (3)
16
Fotos: XXX
XXX
2/2010 Der Märkische Angler
17
Der Märkische Angler 2/2010
lanDkreis oBerhavel
Interview mit dem Landrat des Landkreises Oberhavel,
Karl-Heinz Schröter
Wie stehen Sie persönlich zum Angeln? Haben Sie in Ihrer Jugend selbst geangelt oder
stellen Sie vielleicht heute noch den Fischen
nach?
Wahrscheinlich wie jeder kleine Junge habe
auch ich in meiner Kindheit geangelt. Heute komme ich aus Zeitgründen leider kaum
noch dazu. Doch reizt mich am Angeln heute vor allem die unendliche Ruhe. Ich genieße fast mehr als den Biss des Fisches das
„Drumherum“ – also die Eidechse, die gerade durchs Gras huscht oder das ungestörte
Nachdecken beim Blick auf die Pose. Ich tauche auch sehr gern und mache dabei manchmal ganz erstaunliche Entdeckungen unter
Wasser – z. B., dass Fried- und Raubfisch einträchtig nebeneinander her schwimmen.
Mögen Sie Fisch?
Ja sehr. Und zwar in allen Sorten und Zubereitungsformen. Und genauso gern wie ich
Fisch esse, bereite ich ihn auch zu. Das fängt
beim Räuchern und Beizen an und hört bei
der Fischsoljanka auf.
Wie schätzen Sie die Initiativen der Anglerinnen und Angler Ihres Landkreises hinsichtlich der Hege und Pflege der Gewässer
und Fischbestände ein?
Unsere Gewässer werden sowohl durch
die Erwerbsfischer als auch durch die Mitglieder des Landesanglerverbandes Brandenburg e.V. nach dem Prinzip der Nachhaltigkeit bewirtschaftet. Das heißt, das
Recht der Fischereientnahme ist mit der
Verpflichtung zur Hege und Pflege der Fischereibestände verbunden. Beste aktuelle Beispiele: Angler schaffen gemeinsam
mit den Kameraden der Feuerwehr schneeund eisfreie Flächen auf den Seen, um den
Sauerstoffgehalt des Gewässers zu erhöhen und damit das Überleben der Fische
zu sichern.
In Ihrem Landkreis sind etwa 7.000 Anglerinnen und Angler organisiert. Wie wichtig
sind diese für das kulturelle Leben und die
Wirtschaftskraft ihres Landkreises?
Nach den mir vorliegenden Informationen
sind im Landkreis Oberhavel knapp 8.000
Angler in Vereinen organisiert. Durch Jugendangelschulen der Kreisanglerverbände
wird Kindern und Jugendlichen der Einstieg
in eine soziale und sinnvolle Freizeitbeschäftigung ermöglicht. Sie lernen, Verantwortung für Natur und Umwelt zu übernehmen.
Auch wenn das Angeln an sich ein recht individuell betriebener Sport ist, so ist das ehrenamtliche Engagement der Angelvereine
für die Gemeinschaft unverzichtbar. Über
die Auswirkungen der organisierten Angelei auf die Wirtschaftskraft liegen mir keine
Erhebungen vor. Aufgrund der Vielzahl von
Anglern im Landkreis gehe ich aber davon
aus, dass der mit diesem Hobby einhergehende Kauf und die Reparatur von Angelgeräten und Zubehör bemerkenswerte Umsätze im Fachhandel erzielt.
Der Landkreis Oberhavel führt den Gewässerreichtum ja schon im Namen. Wie wichtig ist dieser Reichtum in Hinsicht auf den
Tourismus und können Besucher der Region
auch die Angelrute mitbringen?
Oberhavel hat einen Gewässeranteil von
rund 5.500 ha, davon werden ca. 4.200 ha von
der Fischerei genutzt: ca. 3.100 ha von der Berufsfischerei und ca. 1.100 ha durch den Landesanglerverband. Im Landkreis sind zehn
Haupterwerbsfischereibetriebe tätig.
In unseren beiden Anglerverbänden – in den
Altkreisen Gransee und Oranienburg – sind
rund 8.000 Angler in mehr als 130 Vereinen
organisiert. Ca. 16.000 Einwohner haben einen gültigen Fischereischein.
Oberhavel ist gern Gastgeber für die wachsende Zahl Touristen und Naherholungssuchender, Radfahrer und Wassersportler.
Schon der Verweis auf unsere Namenspatronin, die Obere Havel, zeigt, dass Oberhavel
zu den wasserreichsten Gegenden Deutschlands gehört. Die Havel mit ihren Kanälen
und die zahlreichen Seen bilden ein wahres
Dorado auch für Angler. Wir werben ganz
gezielt damit.
Die Möglichkeit des Angelns von Friedfisch
ohne Fischereischein und ohne gesonderte
Prüfung hat seit 2006 zweifellos die Angelei
für weitere Interessenten geöffnet. Touristen können heute größtenteils ohne Zeitverzug ihr Angelgewässer erobern, weil sie Fischereiabgabenmarken bzw. Angelkarten bei
Anglerverbänden, in Fachgeschäften oder
Tourismusbüros erwerben können. Und sie
machen davon Gebrauch: Wir konnten Zuwächse beim Verkauf der Fischereiabgabemarken um gute 15% feststellen.
Was wird in Ihrem Landkreis für die Renaturierung der Gewässer und in diesem Zusammenhang für die Artenvielfalt in den
Gewässern unternommen?
In einigen Gemeinden gab und gibt es Initiativen zur Senkung des Nährstoffgehaltes
stark belasteter Seen, so z. B. zum Globsowsee in Altglobsow, dem Waldstich in Zehdenick, dem Mühlensee in der Gemeinde Oberkrämer und dem Beetzer See in der Stadt
Kremmen. Natürlich stehen die Fachämter
unseres Hauses wie die untere Naturschutzbehörde und die untere Wasserbehörde solchen Initiativen mit Rat und Tat zur Seite.
v.l.n.r.: wolfgang wiczynski, Andreas Koppetzki, eberhard weichenhan, Karl-heinz schröter, peter stöwe, gerhard schwarz
Fotos: Thomas Bein
18
Fotos: Landkreis Oberhavel
lanDkreis oBerhavel
2/2010 Der Märkische Angler
Fischereiaufsicht ist Aufgabe der Landkreise
und kreisfreien Städte in Brandenburg. Wie
wird die Fischereiaufsicht in Ihrem Landkreis
umgesetzt und die Ehrenbeamten bei Ihrer
freiwilligen Tätigkeit unterstützt?
In Oberhavel gibt es zurzeit fünfzig bestellte Fischereiaufseher. Ihre Bestellung erfolgt
auf Vorschlag der Anglervereine mit Befürwortung der Kreisanglerverbände oder von
Erwerbsfischern. Dabei arbeiten wir eng zusammen und beschreiten gemeinsam neue
Wege, z. B. bei der Rekrutierung der Aufseher. Sie werden regelmäßig durch die untere Fischereibehörde geschult und angeleitet.
Zu den Aufgaben der Fischereiaufseher gehört das Aufklären der Bürger zu fischerei-
rechtlichen Bestimmungen, das Prüfen von
bestimmten Sachverhalten und das Erkennen
rechtswidriger Handlungen sowie das Verfolgen von Verstößen bis hin zur Anzeige. Natürlich ist dabei immer ein gewisses Fingerspitzengefühl vonnöten.
Für die ehrenamtlichen Mitarbeiter der unteren Jagd- und Fischereibehörde stehen im
Kreishaushalt Mittel in Höhe von 7.000,- € als
Aufwandsentschädigung für bei ihrer Tätigkeit entstehende Kosten zur Verfügung.
Wo sehen Sie Potentiale, das Angeln in Ihrem
Landkreis noch attraktiver zu machen?
Ein sehr wichtiges Anliegen des Landkreises
ist es, Seen für die öffentliche Nutzung zu erhalten. Der Landkreis hat bereits einen See ge-
kauft und will auch weitere von der BVVG erwerben, sofern die betreffenden Kommunen
die zum Verkauf stehenden Gewässer nicht
erwerben wollen oder können, natürlich mit
dem erklärten Ziel, den öffentlichen Zugang
zu erhalten. Das ist auch für die Angler in unserem Kreis von großer Bedeutung.
Es wäre wünschenswert, dass sich weitere
Ausgabestellen für die Fischereiabgabe bzw.
Angelkarten finden. Sicherlich wäre es auch
hilfreich, wenn die rechtliche Regelung des
Landes zur Ausgabe durch Dritte auch auf
die fünf Jahre geltende Abgabemarke ausgeFür das Gespräch dankt
dehnt würde. ß
Thomas Bein
Chefredakteur
Angeln im Landkreis
Oberhavel
seinem Altkreis 31 Gewässer mit einer Fläche von 557,07 ha. Wobei hier der Lehnitzsee
Oranienburg mit seinen 80 ha nicht nur zu
den größsten, sondern auf Grund der Hauptwasserstraße des Oder-Havel-Kanals zu den
bekanntesten zählt. Zu den oben genannten
Gewässern kommen noch drei Verbandsvertragsgewässer, die mit der DAV Beitragsmarke beangelt werden können, hinzu. Hierzu
zählen die Havel von Bredereiche bis Zehdenick, der Große und Kleine Wentowsee,
Templiner Wasser, Kuhwallsee, Großer und Kleiner Lankensee, Föhrde bis
Röddelinsee und Teile des
Schulzenfließes. Die jährlichen Fangmeldungen aus
den Gewässern zeigen uns,
dass die BWK’s der Kreisverbände bis heute eine
sehr gute Arbeit geleistet haben. Aber auch die
Mitglieder beider Kreisverbände leisten hier seit
Bestehens des DAV eine
sehr aktive Arbeit bei der
Gewässerpflege. So ist z.
B. der zentrale Hegetag auf
Initiative des KAV Oberhavel als zentraler
Termin ins Leben gerufen worden.
Die Angler pflegen aber nicht nur die Ufer
an den Gewässern, sondern sorgen auch für
die Sauberkeit unter der Wasseroberfläche.
So führt man im KAV Gransee mit den ansässigen Tauchern Reinigungen in der Havel und den Stichen durch. Im KAV Oberhavel ist es zur Tradition geworden, mit den
Tauchern den Beach Clean up durchzuführen. Hier wird der Grund der Gewässer von
Unrat befreit. Bei der Fischereiaufsicht stellen beide Verbände die Mehrheit der Fischereiaufseher im Landkreis. Hier arbeitet man
mit der unteren Fischereibehörde eng zusam-
men. In diesem Zusammenhang ist es von großem Interesse, die Staatsanwaltschaft davon
zu überzeugen, Fischwilderei der Jagdwilderei gleichzustellen.
Der KAV Oberhavel arbeitet seit 1993 eng mit
dem PZW Szczecin zusammen. Diese Zusammenarbeit wurde 1993 vertraglich vereinbart,
und im Jahr 2009 mit einem ergänzenden Vertrag der alle neuen Verhältnisse berücksichtigt noch einmal bekräftigt.
Die Jugendarbeit spielt natürlich in beiden
Verbänden eine große Rolle. Und dass hier
von den Verantwortlichen eine sehr gute Arbeit geleistet wird, zeigen die Platzierungen
auf Landes- und Bundesebene. Woran denkt
man in Zukunft? Eine Zielstellung für die Zukunft ist, neben der Mitgliedergewinnung, die
Schaffung von Behindertenangelplätzen. Um
hier nicht nur im DAV organisierte Angler an
den Verband zu binden, führt der KAV Oberhavel in Kooperation mit Tom’s Angelwelt
einen Lehrgang Umwelt- und Naturschutz,
Gewässer- und Fischkunde durch, der auch
zum Erwerb des Fischereischeins dient. Um
noch effektiver zu werden haben vier Angelfreunde aus den Verbänden die Befähigung
zur Abnahme der Angelprüfung – d. h. zur
Fischereischeinprüfung – erlangt, und werden in diesem Jahr die ersten Prüfungen abnehmen. Ein weiterer Punkt für die Zukunft
wird auch die Vereinigung beider Kreisverbände sein, um hier noch effektiver arbeiten zu können.
Alle die sich für das Hobby Angeln und eine
Mitgliedschaft im Verband interessieren, können sich auf der Internetseite www.kreisanglerverband-oberhavel .de bzw. in den Geschäftsstellen der Kreisverbände umfassend
informieren, sodass einer Mitgliedschaft im
Verband, die viele Vorteile hat, nichts im Wege
steht. ß
Peter Stöwe
1.Vorsitzender KAV Oberhavel e.V.
Oberhavel liegt zwar nah am Puls der Bundeshauptstadt Berlin, doch sind Hektik und
Trubel der Großstadt hier weit weg. Die Spannungen zwischen der Hauptstadt auf der einen Seite und dem reizvollen Umland auf
der anderen Seite bestimmen nicht nur den
Charme unseres Landkreises. Wie der Verweis auf die
Namenspatronin, die Obere Havel, vermuten lässt,
zählt unser Landkreis zu
den wasserreichsten Gebieten Deutschlands. Die
Havel mit ihren Kanälen
und unzählige Seen bieten
ein wahres Eldorado, nicht
nur für Angler. Schon eine
Fahrt entlang der märkischen Alleen, vorbei an
Feldern, unverbauten Gebieten, Wäldern und Seen
ist eine Augenweide und Erholung pur. Die Anglerinteressen der im Deutschen Anglerverband e.V.
organisierten Petrijünger, werden durch den
Kreisanglerverband Oberhavel e.V. (Altkreis
Oranienburg) und den Kreisanglerverband
Gransee e.V. (Altkreis Gransee) vertreten.
In beiden Verbänden sind über 7.000 Anglerinnen und Angler in 116 Vereinen und Gruppen organisiert. Der Wasserreichtum unserer
Region spiegelt sich auch in den Eigentumsund Pachtgewässern nieder. So betreut der
KAV Gransee 33 Gewässer mit einer Fläche
von 843,59 ha. Dabei zählen die Stiche Zehdenick Neuhof mit 209,50 ha zu den flächenmäßig größten und sind nicht nur bei Anglern beliebt. Der KAV Oberhavel betreut in
19
Der Märkische Angler 2/2010
grüne woche
Der DAV und der VDSF erstmals gemeinsam auf der
Grünen Woche in Berlin
Ã Bei eisigen Temperaturen öffnete die
„Grüne Woche“ am 2010 für Besucher ihre
Pforten. Bis auf das letzte Jahr, war der
Deutsche Anglerverband e.V. zehnmal hintereinander auf dieser Messe vertreten. In
diesem Jahr betraten wir Neuland, denn wir
waren mit dem Verband Deutscher Sportfischer e.V. (VDSF) auf einem gemeinsamen
Stand vertreten.
Eines jedoch vorweg: Solch eine Messe ist eigentlich ein Muss für uns Angler, denn unter der Vielzahl der Besucher befinden sich
Beide Fahnen zeigen an. dass das Zusammenwachsen begonnen hat.
Drei Minister und zwei Präsidenten stellen sich dem Fotografen. v.l.n.r.: Jürgen Reinholz (Umweltminister von Thüringen), Till Backhaus (Landwirtschaftsminister von Mecklenburg-Vorpommern),
Prof. Dr. Werner Steffens (1. Vizepräsident des DAV), Frank Kupfer (Landwirtschaftsminister von
Sachsen) und Peter Mohnert (Präsident des VDSF)
nicht wenige Angler oder solche die es werden wollen. Nach dem schleppenden Anfang
besserte sich der Besucherstrom ständig und
am Ende wurden über 400.000 Besucher auf
der „Grünen Woche“ 2010 gezählt.
Mit mir waren zwei weitere Sportfreunde
vom Landesanglerverband Mittlere Mulde
Leipzig e.V. für die Standbetreuung zuständig. Ein kleiner Angelteich mit einem Angelsteg zierte mitten in einem Biotop gelegen unseren Stand, an dem fast immer Hochbetrieb
herrschte. Denn die allerkleinsten Messebesucher wollten unbedingt die Holzfische herausfischen, die in diesem Teich ständig eingesetzt wurden. Der Andrang war einfach
riesig. Direkt am Stand des DAV war ein Kormoranbaum aufgebaut mit Vögeln und Nes-
tern, der für sehr viel Gesprächstoff sorgte,
da der NABU den Kormoran zum Vogel des
Jahres 2010 auserkoren hatte. Dass solch ein
angesehener Naturschutzverband gerade diesen Vogel auswählte, zeigt wie wenig Sachver-
stand dahinter steckt. Dies auch meinten viele der Besucher.
Hervorzuheben waren in den Tagen der „Grünen Woche“ auch die Brandenburger Angelbedingungen, die für eine Vielzahl der Messegänger von großem Interesse waren. Viele
Eltern mit ihren Sprösslingen suchten Möglichkeiten zum Angeln vor allem in Brandenburg, denn die Bedingungen für das Angeln
in Berlin und Brandenburg gehen weit auseinander, so eine verbreitete Einschätzung.
Ob Beiträge oder Kinderangeln – Brandenburg ist ein äußerst angelfreundliches Land
und Berlin könnte diesbezüglich viel von seinem Nachbarn lernen, zumal eine Fusion beider Länder gewollt wird.
Zum Zusammenwachsen von DAV und VDSF
waren die Meinungen geteilt. Viele haben erkannt, dass wir unsere Kräfte bündeln müssen, dennoch gab es auch einige Angler, die
Bedenken äußerten. Wenn es dazu kommen
sollte und die Chancen stehen gut, dann könnten wir Angler uns mit Stimmen von fast 1
Million Mitgliedern zu Gehör bringen. Die
Angst dass dann vieles anders werden könnte, sorgte immer wieder für Gesprächsstoff.
Dieser Angst muss begegnet werden. Je stär-
Fotos: Ludwig Otto
20
grüne woche
ker ein Verband ist, umso mehr Kraft hat er,
etwas im Sinne der Angler zu bewegen. Seen
und Wald sind Allgemeingut und müssen für
Jedermann zugänglich bleiben.
Es sind vor allem die vielen Fragen der Mitglieder oder zukünftigen Angler, die so einen
Tag auf der „Grüne Woche“ sehr angenehm
werden lassen. Doch auch viele Politiker ließen es sich nicht nehmen, einmal bei uns Anglern vorbei zu schauen. Ob es nun Bundesverkehrsminister Dr. Peter Ramsauer oder einer
der vielen Landwirtschaftsminister der Länder, wie Till Backhaus aus Mecklenburg/Vorpommern, Jutta Lieske (a. D.) aus Brandenburg
oder Helmut Brunner aus Bayern, sie alle kamen, um mit uns Anglern Gespräche zu führen. Ganz besonders erinnere ich mich an Till
Backhaus, der mir die Frage stellte, wie weit
es nun mit uns Anglern gekommen ist beim
Zusammenwachsen. Er machte deutlich, dass
wir ein gewaltiges Wählerpotential darstellen,
zumal ein jeder noch drei weitere Personen bei
Wahlen beeinflussen könnte. Bei einer Million organisierter Angler ist das eine gewaltige
Kraft, mit der man rechnen müsse.
Zusammenfassend ist festzustellen, dass das
Ansehen der Angler nicht so schlecht ist, wie
es manchmal dargestellt wird. Unser Engagement in der Natur, aber auch im sozialen
Bereich durch die Betreuung von Kindern,
2/2010 Der Märkische Angler
Anita Tack, Umweltministerin in Brandenburg im Gespräch mit Peter Mohnert, Präsident des VDSF und Andreas Kopetzki, Geschäftsführer des LAVB.
Jugendlichen und Senioren findet große Annerkennung, wie mir in vielen Gesprächen versichert wurde. Die „Grüne Woche“ als größte
Messe der Welt in dieser Art ist ein guter Ort,
an dem wir Angler uns in der Öffentlichkeit
präsentieren können. In diesem Sinne hoffe
ich auch 2011, unser schönes Hobby dort wieder präsentieren zu können. ß
Ludwig Otto
Referent für Öffentlichkeit
21
22
Der Märkische Angler 2/2010
studie vierter teil
Angler am Haken der Wissenschaft
Teil 4: Probleme und Managementvorstellungen
Ã Was sind die hauptsächlichen Probleme und Hindernisgründe für die BerlinBrandenburger Angler, ihrem Hobby nachzugehen? Und was sollte nach Ansicht der
befragten Angler getan werden, um die Angelmöglichkeiten zu verbessern und die Anglerzufriedenheit zu erhöhen?
Für gut die Hälfte (51 %) der antwortenden
Angler gab es im Jahr 2005 Gründe, die dazu
führten, weniger häufig als gewünscht im
Hauptgewässer zu angeln. 41 % angelten genauso häufig wie gewünscht, die übrigen 8 %
waren sich nicht sicher.
Die mit Abstand bedeutendsten Hindernisgründe für das Angeln waren allgemeiner
Zeitmangel sowie gesundheitliche Einschränkungen, d.h. persönliche Hemmnisfaktoren,
die nicht mit den Angelbedingungen an sich
im Zusammenhang stehen (Abb. 1). Das erscheint plausibel, wenn man bedenkt, dass
die Mehrheit der Angler berufstätig ist (58
%) und Familie hat (89 %), so dass das recht
zeitintensive Hobby Angeln sicherlich oftmals zurückstehen muss. Bedingt durch den
verhältnismäßig hohen Anteil älterer Personen (mehr als ein Viertel der Angler sind 60
Jahre oder älter) spielen häufig auch gesundheitliche Gründe eine Rolle. Eine verringerte
Angelaktivität resultierte bei vielen der antwortenden Angler aber auch aus mangelndem
Fangerfolg (z. B. zu wenig Fische, zu wenig
Anbisse). Die vergleichsweise geringe Zufriedenheit der Berlin-Brandenburger Angler mit
ihren Fangergebnissen (s. Teil 3) führt demnach zu einer verringerten Motivation, Angeln zu gehen. Immerhin scheint es ein gutes
Angebot an Alternativgewässern in der Region zu geben, auf die die Angler ausweichen
können. Die befragten Angler gaben nämlich
häufig die Verfügbarkeit alternativer Gewässer als Grund für eine geringe Angelaktivität
am Hauptgewässer an.
Als Problem kaum eine Rolle spielten der Zugang zum Gewässer, finanzielle Gründe und
Einschränkungen durch andere Gewässernutzer. Obwohl die Angler in Berlin-Brandenburg
mit dem Dienstleistungsangebot am Gewässer sehr unzufrieden waren (s. Teil 3), war dies
kein nennenswerter Grund, die Angelaktivitäten am Hauptgewässer einzuschränken. Auch
das Fehlen eines geeigneten Angelpartners
hinderte die Angler nicht sonderlich stark daran, ihrem Hobby nachzugehen (Abb. 1).
Die Einstellungen und Vorlieben der Angler bei Maßnahmen zur Steigerung der Angelqualität wurden auf zwei unterschiedlichen Wegen erfragt: Zunächst sollten drei
vorgegebene Maßnahmen zur Steigerung des
Fischbestandes und damit des Fangerfolges
mit Hilfe eines Schulnotensystems bewertet
werden. In einer offenen Frage hatten die Befragten darüber hinaus die Möglichkeit, aus
ihrer Sicht notwendige und geeignete Maßnahmen zu benennen.
Zur Erhöhung der Angelqualität und der
Anglerzufriedenheit sind aus Sicht der Berlin-Brandenburger Angler sowohl fischbestandsbezogene als auch -unabhängige Managementmaßnahmen geeignet. Von den
vorgegebenen Maßnahmen zur direkten Verbesserung der Fischbestände und der Fangmöglichkeiten für Angler wurden „verstärkter
Besatz“ und die „Verbesserung der natürlichen Vermehrung“ mit der Schulnote 2,2 als
gleichermaßen gut geeignet bewertet. Zum
Vorschlag einer „besseren Regulierung der
Fischentnahmemengen“ z.B. über Mindestmaße, Fangbegrenzungen, Schonzeiten gingen die Meinungen der Angler weit auseinander. Insgesamt wurde diese eher indirekt
auf Fischbestände und Fangmöglichkeiten
wirkende Maßnahme mit 3,1 jedoch deutlich
schlechter benotet und von 17 % der Angler
sogar als völlig ungeeignet (Schulnote 6) angesehen. Wie schon in der Deutschlandstudie von Arlinghaus (2004) scheinen auch die
Angler in Berlin-Brandenburg überwiegend
geneigt, Maßnahmen zu akzeptieren, die direkt zu einer (vermeintlichen oder realen) Erhöhung des Fischbestandes führen, ohne die
Angelmöglichkeiten einzuschränken. Maßnahmen, die eine verringerte fischereiliche
Abb. 1:Zustimmungsgrad für potentielle
Gründe, die im Jahr 2005 zu einer Einschränkung
der Angelaktivitäten der Berlin-Brandenburger
Angler geführt haben (1 = starke Zustimmung, 3
= neutral, 5 = starke Ablehnung).
Sterblichkeit über Einschränkungen der Fischentnahme zur Folge haben, werden hingegen weniger geschätzt.
Obwohl „Besatz“ und „natürliche Vermehrung“ zunächst als gleichermaßen wirksam
erachtet wurden, zeigte sich in den Antworten auf die offene Frage, dass von den befragten Anglern vor allem Fischbesatz bevorzugt
wird, um eine Steigerung der Anglerzufriedenheit zu bewirken (Abb. 2). Dies ist vermutlich darin begründet, dass Besatz traditionell
seit vielen Jahren und in größerem Umfang
in der angelfischereilichen Gewässerbewirtschaftung durchgeführt wird und die damit
erzielte Erhöhung des Fischbestandes für die
Angler unmittelbar und direkt erlebbar ist
(Arlinghaus & Mehner 2005). Die Verbesserung der natürlichen Rekrutierung wirkt sich
hingegen nur indirekt und auch nur mittelund langfristig auf den Fischbestand aus und
ist für die Angler nicht so deutlich sichtbar.
Als Entscheidungskriterium für oder wider
eine Maßnahme ist bekanntermaßen oftmals
weniger die tatsächliche als vielmehr die „gefühlte“ Wirksamkeit ausschlaggebend. Neuere Forschungsarbeiten lassen jedoch am Erfolg
vieler Fischbesatzmaßnahmen in der Angelfischerei zweifeln (z.B. Baer et al. 2007). Vor diesem Hintergrund erscheint es daher wichtig,
verstärkt die ökologischen und ökonomischen
Vorteile habitatverbessernder Maßnahmen zu
untersuchen und über Information und Weiterbildung herauszustellen (Abb. 2).
Ferner sollten geeignete Kontroll- und Bewertungsinstrumente etabliert werden, um zu
prüfen, ob die häufig recht unkritisch durchgeführten Besatzmaßnahmen tatsächlich die
gewünschten Effekte auf den Fischbestand haben. Unbestritten sind zahlreiche Gewässer
(v.a. Fließgewässer) durch menschliche Einflüsse außerhalb der Fischerei so stark beeinträchtigt, dass bei manchen Fischarten eine
Bestandserhaltung bzw. fischereiliche Nutzung nur durch Fischbesatz erreicht werden
kann. Ein gutes Beispiel dafür ist der Aal. Allerdings gibt es sicher eine Reihe von Besatz-
studie vierter teil | information
2/2010 Der Märkische Angler
Abb. 2:Relative Antworthäufigkeit auf eine
offene Frage nach Managementvorschlägen der
Angler zur Erhöhung der Angelqualität und der
Anglerzufriedenheit
maßnahmen, die unbemerkt erfolglos bleiben,
weil auf eine Überprüfung ihrer Effektivität und Wirksamkeit verzichtet wird. Unsere Anglerumfrage in Berlin-Brandenburg
zeigt deutlich auf, dass Fischbesatz von vielen
Anglern sehr geschätzt wird. Eine Veränderung der Besatzpraxis oder das versuchsweise
Unterlassen des Fischbesatzes zur Kontrolle
seiner Wirksamkeit ist daher mit Sicherheit
konfliktbeladen und wird innerhalb der Anglerschaft nicht auf große Zustimmung stoßen.
Hier besteht unbedingt Untersuchungs- und
Aufklärungsbedarf verbunden mit der Notwendigkeit einer engen Kooperation zwischen
Praxis und Wissenschaft.
Als weitere wichtige Maßnahmen zur Verbesserung der Angelqualität wurden von den
Berlin-Brandenburger Anglern genannt (Abb.
2): Verringerung der Konkurrenz um die Ressource Fisch (z.B. Kormoran, Erwerbsfischerei), verbesserte Fischereiaufsicht und all-
Günter Markstein neuer
Präsident des DAV
Ã Günter Markstein, vielen Anglern bekannt in seiner Funktion als Fischereireferent
des Landes Brandenburg und selbst leidenschaftlicher Angler, wurde auf Vorschlag des
Landesanglerverbandes Brandenburg e.V. auf
der Hauptversammlung des Deutschen Anglerverbandes e.V. (DAV) am 13. März 2010 zum
Miete mich!
gemein bessere Angelmöglichkeiten. Einen
wichtigen Ansatzpunkt sehen insbesondere
die Berliner Angler in der Aufhebung des an
vielen Gewässern bestehenden Nachtangelverbotes. Darüber hinaus wurden von etwa
einem Drittel der antwortenden Angler weitere Maßnahmen zur Verbesserung der Angelbedingungen aufgeführt, die nicht unmittelbar mit dem Fischbestand zusammenhängen.
An erster Stelle standen hier verbesserte Zugangsmöglichkeiten zum Gewässer (v.a. Zuwegung zum Gewässer, Angebot an Angelplätzen, Einsatzmöglichkeiten für Boote).
Etwa 10 % der Befragten befürworteten ferner ökologische Maßnahmen wie verstärkter Umwelt- und Gewässerschutz sowie Entlandungs- und Krautungsarbeiten, wobei bei
letzteren oftmals unklar war, ob hier tatsächlich ökologische Aspekte oder eher bessere
Angelbedingungen im Blickpunkt standen.
Als weitere fischbestandsunabhängige Ma-
nagementmaßnahmen wurden die Durchsetzung von Ordnung und Sauberkeit am Gewässer sowie vereinzelt auch Preissenkungen
bei den Fischereischeingebühren und Angelberechtigungen genannt. Unter den sonstigen
Maßnahmen wurden besonders häufig bessere Informationen zu den Gewässern, ihren
Fischbeständen und den Angelmöglichkeiten angeführt. ß
Der letzte Teil folgt in der nächsten Ausgabe
Erik Fladung
Institut für Binnenfischerei e.V.
Potsdam Sacrow
und
Robert Arlinghaus
Leibniz-Institut für Gewässerökologie und
Binnenfischerei Berlin und Humboldt-Universität zu Berlin
Literatur
Arlinghaus, R. (2004): Angelfischerei in Deutschland – eine soziale und ökonomische Analyse. Berichte
des IGB 18, 160 S.
Arlinghaus, R. & Mehner, T. (2005): Determinants of management preferences of recreational anglers
in Germany: habitat management versus fish stocking.
Limnologica 35, 2-17.
Baer, J., George, V., Hanfland, S., Lemcke, R., Meyer,
L. & Zahn, S. (2007): Gute fachliche Praxis fischereilicher Besatzmaßnahmen. Schriftenreihe des Verbandes Deutscher Fischereiverwaltungsbeamter und
Fischereiwissenschaftler e.V., Heft 14, 151 S.
neuen DAV-Präsidenten gewählt. Damit löst er
Prof. Dr. Werner Steffens, 1. Vizepräsident des
DAV, ab, der diese Aufgabe nach dem Tod von
Bernd Mikulin im letzten Jahr kommissarisch
übernommen hatte. Die Brandenburger Angler beglückwünschen Günter Markstein und
wünschen ihm für die Ausübung seines neuen
Amtes alles Gute und werden ihn nach Kräften
unterstützen. Eine ausführliche Berichterstattung zur letzten DAV-Hauptversammlung folgt
in der nächsten Ausgabe des „Märkischen Anglers“. ß Marcel Weichenhan
Wie wäre es mit einem
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24
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Der Märkische Angler 2/2010
Ferienangelcamp des LAV Brandenburg
Ã Der Landesanglerverband führt in der
Zeit vom 10.08.2010 bis zum 15.08.2010 ein
Ferienangelcamp für Verbandsmitglieder im
Alter zwischen 10 und 14 Jahren durch. Unweit der Landeshauptstadt Potsdam wartet
ein vielfältiges Programm auf unsere jungen
Angler. Pro Verein können drei Teilnehmer
plus ein Betreuer gemeldet werden. Mit der
Anmeldung ist eine Gebühr von 150,00 Euro
zu entrichten. Am Anreisetag wird dieser Betrag den Gruppen zurückerstattet. Teilnahmemeldungen können bis zum 01.06.2009 in
der Geschäftsstelle des LAV Brandenburg,
Fritz-Zubeil-Str. 72-78, 14482 Potsdam abgegeben werden. Da die Kapazitäten auf 35
Teilnehmer begrenzt sind, entscheidet der
zeitliche Eingang der Anmeldung über die
Teilnahme. Die Anmeldegebühr ist auf folgende Bankverbindung zu entrichten:
Landesanglerverband Brandenburg,
Berliner Volksbank, BLZ 100 900 00,
Kto-Nr. 179 759 4004,
Codierung: Ferienangelcamp.
Bitte ausschließlich untenstehende Anmeldung nutzen:
Anmeldung Ferienangelcamp LAV Brandenburg
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Kreisanglerverband.......................................................................................................................................................................................................................................
Verein..................................................................................................................................................................................................................................................................
Name, Vorname..............................................................................................................................................................................................................................................
Telefon, Betreuer............................................................................................................................................................................................................................................
Teilnehmer 1......................................................................................................................................................................................................................................................
Teilnehmer 2.....................................................................................................................................................................................................................................................
Teilnehmer 3.....................................................................................................................................................................................................................................................
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DER MÄRKISCHE ANGLER
Coupon zur An- oder Ummeldung
Die Zeitschrift des Landesanglerverbandes Brandenburg e. V.
Wie erhalte ich den Märkischen Angler (bitte ankreuzen)
Neuanmeldung (Kopie Mitgliedsbuch mitsenden)
Ummeldung
Name
Vorname
Straße
PLZ
Ort
Verein
Kreisverband
Es müssen alle Felder ausgefüllt werden, in BLOCKSCHRIFT bitte!
/
wenn bekannt Verein / Mitgliedsnummer
Coupon an: ZZV GmbH, Ehrig-Hahn-Straße 4, 16356 Ahrensfelde/OT Blumberg
Tel.: 030 / 419 09-339, Fax: 030 / 419 09-320, eMail: [email protected]
Gewässer-informationen
2/2010 Der Märkische Angler
Vertragsverbandsgewässer
Änderungen Gewässerverzeichnis
VC03-01 Spreewaldfließgewässer der Fischereigemeinschaft
der wendisch / sorbischen Spreewaldfischer Burg und Umgebung e.V.
Gewässerbereich Potsdam Im Bereich des KAV Luckenwalde ist das Gewässer P09-103 Große Lehmkuhle am Grünen Weg, 05 ha , Luckenwalde
ab sofort als DAV-Gewässer zur Beangelung freigegeben. ß
Ulrich Thiel
LAVB Gewässerwirtschaft
Besondere Bedingungen bei der Ausübung des Angelsports:
Der Fischer hat das Vorrecht vor dem Angler, erdarf in der Ausübung der Tätigkeit nicht behindert werden.
Von stehenden Fischfanggeräten und ständigen Fischereieinrichtungen ist ein Abstand von mindestens 50 m, von Stauwehren
und Fischwegen von 100 m im Umkreis einzuhalten.
Das Betreten und Befahren des Geleges (mit Überwasserpflanzen und / oder Seerosenbeständen bewachsene wasserseitige
Uferzone) ist untersagt. Die Beanglung ist vom Ufer oder vor
dem Gelege verankerten Boot aus gestattet. In gekennzeichneten Fischschon- und Fischschutzgebieten ist das Angeln nicht
gestattet.
Die Verwendung von Krebsen jeglicher Art als Köder ist verboten.
An einem Angeltag dürfen insgesamt 3 Fische der Arten: Hecht,
Zander, Aal, Schlei, Wels und Karpfen gefangen bzw. mitgenommen werden.
Geangelte untermaßige Fische sind vorsichtig in das Gewässer
zurückzusetzen.
Als Schonzeiten gelten für folgende Fischarten:
Quappe: 1. Januar bis 15. Februar
Hecht: 1. Februar bis 31. März
Zander: 1. April bis 15. Juni
Wels: 1. Mai bis 30. Juni
Als Mindestmaß gelten:
Aal
50 cm Rotfeder15 cm Schlei 25 cm
Döbel 30 cm Quappe 30 cm Zander 45 cm
Hecht 45 cm Rapfen 45 cm Wels
75 cm
Spiegelkarpfen 35 cm Schuppenkarpfen 50 cm
Änderungen von Schonzeiten / Mindestmaßen werden dem
LAVB unverzüglich mitgeteilt.
Ist das Angeln vom Wasserfahrzeug aus zugelassen, muss dieses Wasserfahrzeug während der Ausübung der Angelfischerei
verankert sein. ß
Peter Scholl
Geschäftsführer Geschäftstelle Cottbus des LAVB e.V.
Verbandsgewässer
C11- 101 Grube 5, Hosena
C11- 113 Clubteich, Hosena
C11- 122 Germaniateich, Hosena
werden saniert. Es besteht vorerst bis zum 31.12.2010 Betretungsverbot. ß
Peter Scholl
Geschäftsführer Geschäftstelle Cottbus des LAVB e.V
.
Neues Salmonidengewässer
C03 – 02 Priorgraben, hinter Wehr am Südbahnhof Kolkwitz bis Eisenbahnbrücke vor Teichanlage Glinzig. ß
Peter Scholl
Geschäftsführer Geschäftstelle Cottbus des LAVB e.V.
25
26
Der Märkische Angler 2/2010
jUGenDseite
Mein erster Angeltag
à Es war irgendwann im August und ich war 8, als mein Vater mir den Vorschlag machte, mich einmal zum Angeln mitzunehmen. Heute bin ich 15 und seit einem
guten halben Jahr stolzer Fischereischein ABesitzer. Was ist eigentlich Deiner Meinung
nach Angeln, fragte ich. Mein Vater sagte
daraufhin: „Angeln ist, wenn man die Natur
am Wasser genießen kann, in Ruhe bei einem
Sonnenuntergang sitzt und spannend auf den
Biss des Tages wartet.“ Die Antwort gefiel mir
und ich sagte „Ja“. Wir bereiteten den Angeltag im Keller vor. Dabei erklärte er mir, welche Bedeutung Pose, Haken und Blei haben,
er zeigte mir den Aufbau der Angel und wie
man sie auswirft.
Anfangs hatte ich so meine Schwierigkeiten
aber so nach und nach konnte ich es meiner
Meinung nach richtig gut. Ich freute mich
riesig als es Samstag früh los ging. Wir packten unsere Sachen ins Auto und nach wenigen Minuten war es so voll, dass kaum noch
etwas rein passte. Es ging zum Spremberger
Stausee, wo mein Vater schon oft große Brocken fangen konnte. Dadurch steigerte sich
natürlich bei mir die Spannung, denn auch
ich wollte damals, so wie heute auch, große
Fische fangen.
Wir stellten unser Auto auf dem Parkplatz
ab. Dann hieß es Sachen aus dem Auto raus
und los gings. Ich hätte nie gedacht, dass man
beim Angeln so viel schleppen muss! Und da
sagen Einige, das Angeln ist keine Sportart!
Als wir dann endlich am Wasser ankamen,
mussten wir auch noch alles aufbauen. Als
das dann auch endlich geschafft war, warfen
wir unsere Ruten aus, um zu testen, ob die
Pose senkrecht schwimmt. Dann beköderte ich meinen Haken mit einem Regenwurm.
Er zappelte sehr und es war schwierig, ihn
auf meinem Haken zu bekommen. Als meine
Angelrute nun draußen war, setzte ich mich,
trank etwas warmes, denn es war sehr frisch
am frühen Morgen.
Mein Vater, der auf Hecht aus war, fing schon
nach 30 Minuten einen Kapitalen von 73 cm.
Ich wollte natürlich nacheifern und auch einen
schönen großen Karpfen. Auf einmal war meine Pose weg, ich rannte zur Rute und schlug
an. Ich wusste noch nicht ganz, was ich machen sollte, daher rief ich meinen Vater um
Hilfe. Er zeigt mir geschickt, wie man drillt
und half mir beim Halten der Rute. Meine
Beine zitterten, denn ich hatte ja auch Angst
meinen ersten Fisch zu verlieren. Als er dann
fast vor meinen Füßen war, wollte mein Vater
ihn Keschern, aber da verabschiedete sich der
Fisch. Mein Vater fluchte und ich konnte, da
meine Sehne zerrissen war, noch mal alles neu
machen. „SUPER!!!“, dachte ich. Mein Vater
tröstete mich, es ging weiter und sollte nicht
der letzte Fisch gewesen sein. Um meine Fangchancen zu erhöhen, fütterten wir mit speziellem Lockfutter an. Zum ersten Mal konnte
ich Karpfen und Brassen beim Fressen zu sehen. Es war wirklich spannend. Dann geschah
es, eine für mich große Brasse sich meinen
Wurm nahm und meine Pose war weg. Ich
schlug an, merkte den Widerstand und wieder
Anzeige
Dein anGelreiseFührer im netz
hatte ich zitternde Beine. Gut, dass es einen
Vater gibt, der einem zur Hilfe eilt. Diesmal
hatte ich das Glück auf meiner Seite, so hofften wir gemeinsam. Und siehe da, die Brasse landete im Kescher. Ich freute mich riesig
über meinen 1. Fisch.
Sofort wurden von meinem Fang Fotos gemacht. Ich warf meine Rute erneut aus und
zielte auf die gleiche Stelle, um hoffentlich
noch so ein schönes Exemplar zu fangen. Dieses Mal kam der große Fisch, wieder ein Karpfen. Er verscheuchte alle Kleineren und Brassen, um sich ans Futter heranzumachen. Und
schon sah der Karpfen meinen zappelnden Köder, er schwamm auf ihn zu und nahm ihn.
Die Pose war weg und schon konnte ich wieder anziehen. Der Karpfen zog sehr stark und
mein Vater musste mir wieder einmal helfen,
da ich damals noch nicht so stark war. Als er
nicht mehr kämpfte, holte ich ihn näher heran. Mein Vater kescherte ihn und ich freute
mich auf meinen 2. Fang des Tages. Der Karpfen war stolze 44 cm groß und 2 kg schwer.
Mittlerweile war es schon um 10 Uhr, es wurde immer heißer und wir beschlossen zusammen zupacken. Wir fingen mit den Stühlen
und Taschen an. Die Ruten ließen wir noch
draußen um vielleicht noch einen Fisch zu
fangen. Wie immer, rief meine Mutter an und
wollte wissen, ob wir etwas gefangen hatten.
Stolz berichtete ich über meine großen Fänge! Und während ich das sagte, rief mein Vater zu mir: „ Hey, deine Pose ist schon wieder
weg!“ Ich ließ das Handy fallen und rannte zur
Angel, schlug an und der Fisch nahm Sehne
von meiner Rolle. Wieder war es eine Brasse und sie kämpfte wirklich nicht schlecht.
Nun wollte ich aber meinen Fisch alleine keschern. Mein Vater gab ihn mir und es wurde sofort ausprobiert. Gleich beim ersten Mal
klappte es.
Stolz sagte mein Vater: „ Lass uns jetzt nach
Hause gehen, unser Mittagessen ist gesichert!“
Und ich, ich freute mich schon Mutter meinen
großen Fang zu präsentieren. Zu Hause angekommen, wurden die Fische sofort geräuchert. Sie schmeckten wirklich lecker, meine
ersten selbstgefangenen Fische. Seit diesem
Tag bin ich leidenschaftlicher Angler, nehme gern am Vereinsleben des Angelvereines
OG Jehserig 52 e.V. teil, schau mir die Tricks
von den älteren Sportfreunden ab und genieße die Natur. ß
Marvin Berndt
jUGenDseite
2/2010 Der Märkische Angler
Mein Angelerlebnis
an der Warnow
Fotos: XXX
à Hallo, mein Name ist Lasse und ich bin 12 Jahre alt. Ich wohne in Berlin. Seit etwa anderthalb Jahren fahren mein Vater, mein Bruder und ich nach Mecklenburg-Vorpommern
zu einem ehemaligen Klassenkameraden
meines Vaters. Wir alle fahren dann immer
zur Warnow zum Karpfenangeln. Der ehemalige Klassenkammerad meines Vaters angelt dort seit Jahren erfolgreich auf Karpfen.
Wir waren schon dreimal dort, fingen jedoch
fast nichts, nur beim zweiten Mal angelte unser Gastgeber einen Schuppenkarpfen von 9,1
kg. Der Karpfen wurde wieder zurückgesetzt.
Wir fingen zwar immer stattliche Brassen, jedoch ansonsten keine Karpfen.
Doch dieses Mal war alles anders. Wir kamen
wie gewöhnlich an der Warnow an. Ich warf
meine Grundruten aus, ebenso mein Bruder.
Mein Vater steckte mit seinem Freund die
Karpfenrute zusammen. Der Tag ging, die
Nacht kam. Es war sehr gutes Aalwetter, bedeckt, warm, kein Mond. Aber es biss nicht
mal ein kleiner Barsch. Am nächsten Morgen
wunderten wir uns. Die zweite Nacht verlief
genauso – es war zum verrückt werden! Eine
Totenstille senkte sich jede Nacht auf uns. Weder auf dem Wasser, noch an Land regte sich
irgendetwas. Warum nur? Die Antwort wusste niemand, aber wir sollten sie erfahren. Der
vorletzte Tag brach an, es wurde wieder heiß
und es biss wieder nichts. Es kamen noch mehr
Freunde, der eine zeigte uns, wie man in der
Warnow auf Zander angelt. Zum Schluss kam
noch der Sohn von dem Schulfreund.
Langsam wurde es kühler, und der Nebel begann sich auf den Wiesen und auf dem Wasser auszubreiten. Mein Bruder war im Zelt,
der Sohn des Schulfreundes und ich fischten
in der Warnow. Auf einmal brachen sechs bis
sieben Enten aus dem Schilf aufgeregt schnatternd und quakend hervor. Und plötzlich, mitten durch den Nebel, schwamm eine Ente, den
Kopf unter Wasser, erstaunlich schnell voran. Ich rief meinen Vater, und sagte: „Das da
draußen ist ja `ne Ente ohne Kopf!“ Ich dachte dann, dass sie ja vielleicht gründelt, aber
seit wann gründeln Enten so schnell? Mein
Vater ging zurück, als auf einmal die Ente
verschwand! Und dann, hinter ihr, tauchte
plötzlich ein bräunlicher Rücken auf. „Wels!!!“,
schoss es mir durch den Kopf. Für fünf Sekunden war ich wie gelähmt. Dann schrie ich:
„Der Wels!!! – der Wels hat die Ente gefressen!!!“. Sofort starrten alle aufs Wasser, aber
bis auf ein paar Wellen war nichts mehr zu
sehen. Es war tatsächlich geschehen. Jetzt war
klar, warum die Nächte zuvor nichts gebissen hatte. Der Wels dominierte ja dort unter
Wasser. Immer noch sehr aufgeregt, ging ich
später ins Zelt. Am nächsten Morgen war es
so kalt, dass sich Reif auf den Wiesen gebildet hatte, und das im Sommer! Der letzte Tag
am Fluss brach an. Zum Trost fing ich noch
einen 38-iger Blei. Zu Hause erzählte ich allen mein Erlebnis. Das werde ich wahrscheinlich nie vergessen. Und wenn ihr mir nicht
glaubt, kann ich euch das kaum verübeln,
da es unglaublich klingt. Ich kann aber immer nur sagen: „ES IST WAHR!“ Diese Erzählung stimmt überein mit dem, was ich
erlebt habe. ß
27
28
Der Märkische Angler 2/2010
Ã LESERBRIEF im Heft 1-2010 "Der Märkische Angler" war die Anzeige zum Lehrgang
richtig Räuchern.
Der erste Termin war am 27.2.2010 und der
zweite Termin am 6.3.2010, weil es so viele Anmeldungen gegeben hat. Ich hatte das
Glück noch am 6.3.2010 berücksichtigt zu
werden. Wir waren 22 Anglerfreunde die ihr
Wissen im Räuchern vervollständigen wollten, oder auch das räuchern kennenlernen
Ein Film von Nachwuchsanglern für Nachwuchsangler
à Erfreulicherweise kann man aufgrund zahlreicher Berichte im „Märkischen Angler“ feststellten, dass in einer Vielzahl von Vereinen die Jugendarbeit einen zunehmend größeren Stellenwert einnimmt. Da viele Vereine
die Tendenz zur Überalterung feststellen müssen,
sich dem aber nicht tatenlos aussetzen möchten, unternehmen sie
Bemühungen, diesem
Trend entgegenzuwirken. Die vor einigen Jahren durch den Landesanglerverband Brandenburg e.V.
gemeinsam mit dem Bildungsministerium des Landes Brandenburg ins Leben gerufenen Kinderangelschulen sind dabei sehr hilfreich und bilden
gute Rahmenbedingungen.
Trotzdem wurde im Rechenschaftsbericht des
Präsidenten des LAVB, Eberhard Weichenhan, ein Rückgang der Jungangler um ca. 20
% ausgewiesen. Das wirkt sich im Moment
leserBrieFe | inFormationen
wollten. Wenn ich auf diesem Wege auch nur
für mich schreiben kann, so möchte ich hier
doch kund tun, dass es allen sehr gut gefallen
hat. Das wäre lohneswert weiter zu führen.
Die Kollegen der Fischerei Köllnitz eG haben
sich sehr viel Mühe gemacht. Wir wurden an
diesem freundlichen Tag, in einem mit Holzscheiten geheitzten Holziglo, so möchte ich es
nennen Dach nach oben offen begrüßt, denn
es war noch sehr frisch. Die Kollegen zeig-
nur als Zahl aus, kann aber in 20 bis 30 Jahren
dazu führen, dass eine große Zahl von Mitgliedern in diesem Alterssegment fehlt. Daher ist eine aktive und weitsichtige Jugendarbeit nicht nur unter sozialen Gesichtspunkten
anzusehen, sondern auch von großer Bedeutung für den Fortbestand zahlreicher Vereine und Verbände.
Bei unseren Bemühungen zur Mitgliedergewinnung und zu einer weiteren attraktiven Gestaltung unserer
Jugendarbeit haben wir einen Lehrfilm für den Einstieg in unser Hobby gedreht. Dieser Film ist
von Nachwuchsanglern
für Nachwuchsangler
angelegt.
In einzelnen Kapiteln
wird in verständlicher
Art und Weise den jungen
Anglerinnen und Anglern
kurz und prägnant das Wichtigste zum Einstieg ins Angeln mit
einfachen Mitteln veranschaulicht. Von
der Montage einer Stippangel, über die Futterzubereitung mit Hausmitteln, dem Verhalten am Gewässer, den gesetzlichen Grundlagen bis hin zum Fangen eines Fisches und der
Verwertung wird den Angelnovizen viel geboten. Es bleibt aber auch noch genug Spiel-
ten uns einen kompletten Räuchervorgang
mit Forellen und Lachs. Natürlich auch mit
Verkostung. Auch Rezepte und vieles mehr
wurde uns vermittelt. Die Teilnehmer und
ich würden uns freuen, wenn das weiter geführt würde. Danke an den Verband der das
unterstützt. Für Nachfragen stehe ich gerne
zur Verfügung. ß
Freundliche Grüße
Harald Melnicky, Neuenhagen bei Berlin
raum, um den Jugendwarten oder anderen erfahrenen Anglern zahlreiche Tipps und Tricks
zu entlocken.
Diese DVD war bei zahlreichen Vereinen sehr
gefragt und kann unter anglervereintrebbin@
web.de oder 033731-10020 für 9,95 Euro bestellt werden. Wir würden uns sehr freuen,
euch mit dieser lehrreichen Produktion zur
Abwechslung eurer Jugendarbeit oder eurer
persönlichen Weiterbildung zu unterstützen
und zum Verständnis für den Einstieg in das
Angeln beizutragen. ß
Frank Grötzner
Vorsitzender Anglerverein „Trebbin e.V.“
Direkt am 750 ha großen
Quitzdorfer See
8 km zur A4, 80 km östl. DD.
2 kl. Feriendörfer mit Gaststätten u. Saal
am NSG, Pilzsammlerparadies.
Angeln vom Grundstück möglich.
z.B. Bungalow mit 2–4 Betten,
30 m2, Kü/Du/WC,
nur 27,– € + NK pro Nacht
auf Wunsch VP 14,50 € p.P.
Wohnmobilstellplatz 12,– €/alles inkl.
Schnupperjahr Dauerstellplatz 300,– €/Jahr
Niederschlesisches Feriendorf
Am Reichendorfer Damm 1
02906 Jänkendorf
Tel. 03588/20 57 20 · Funk 0171/839 76 16
Schnupperwoche: 16.–21.5.2010
Nur 81,– €/Bung.+NK
der märkische angler erscheint vierteljährlich im Möller Druck und Verlag GmbH www.moellerdruck.de
Herausgeber: Landesanglerverband Brandenburg e.V.
Fritz-Zubeil-Straße 72-78, 14482 Potsdam-Babelsberg,
Tel.: 0331/74 30 10, Fax: 0331/74 30 111
Chefredakteur: Thomas Bein, Tel.: 03395/306 681
[email protected]
Freyensteiner Chausse 7, 16928 Pritzwalk
Chef vom Dienst: Arnulf Ehrchen, Tel.: 040/236 130 –15
[email protected]
Redakteure: Ralf Behnke, H.-J. Elping, Andreas Koppetzki, Ludwig Otto, Dr. Klaus Piesker, Peter Scholl, Ulrich Thiel.
Layout, Satz und Repro: crossmedia gmbh
Zeppelinstraße 6,16356 Ahrensfelde OT Blumberg
[email protected] | www.crossmedia-berlin.de
Beratung/Grafik/Konzeption: Benedikt Roller, [email protected]
Titelbild: Thomas Bein
Druck/Produktion: Möller Druck und Verlag GmbH
Anzeigen: Rute & Rolle Hamburg, Tel.: 040/236 130 –18
Renate Leonhardt [email protected]
Versand: ZZV GmbH , Ehrig-Hahn-Straße 4,
16356 Ahrensfelde OT Blumberg
Abo Verwaltung : Norbert Meissner,
Tel.: 030/419 09 –316, [email protected]
Nachdrucke oder Reproduktionen bedürfen der Genehmigung
des Herausgebers. Bei unverlangt eingesandten Manuskripten
oder sonstigem Material übernimmt der Verlag keine Haftung
und es besteht kein Anspruch auf Veröffentlichung oder Rücksendung. Honorarpflicht entsteht nur nach vorheriger Vereinbarung. Leserzuschriften können aus redaktionellen Gründen
geändert oder gekürzt werden. Namentlich gekennzeichnete Beiträge müssen nicht mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen. Die Herausgabe des Magazins der märkische angler wird dankenswerterweise vom Ministerium für ländliche
Entwicklung, Umwelt und Verbraucherschutz mit Mitteln aus
der Fischereiabgabe gefördert.
Der märkische anGlerköniG – Die Gewinner 2009
2/2010 Der Märkische Angler
29
Fangtastisch – 12 Märkische Anglerkönige 2009
Barsch: Reinhard Schmulius aus Eberswalde am
14.11.2009 in der Barschgrube (F04-110) 46 Zentimeter
und 1,710 kg auf Gummifisch
Manfred Rödiger
aus Bachforelle: Martin Schulz Blei: Andreas Danz aus
Aal: Thomas Ohnesor- Rotfeder:
Rotfeder: Manfred
RödiBorgsdorf
amBorgsdorf
7. Mai imam
Oderge aus Hohenwutzen am
Potsdam fing am 17. August
ger aus
7. Mai aus Luckenwalde am
Havelim
Kanal
(P14-206)
31 cm
und 23.05.2009 in der Nuthe
11.09.2009 im Döbbelinim Teltowkanal (P12-203) eiOder-Havel
Kanal
(P140,51 kg
auf31
Mais/Made.
see (F05-114) 102 cm und
206)
cm und 0,51 kg auf (P09-05) 57 cm und 2,4 kg nen Blei von 74 cm und 5,6
1,920kg auf Shrimps
kg auf ein Rotwurmbübel.
Mais/Made.
auf Spinner
Zander: Karsten Pfeiffer aus Senftenberg am 13.12.09 in der Elbe
(C01-218) 93 Zentimeter und 9,1kg
auf Rotauge
einen ebenso großen zander fi ng Detlef seelig aus gumtow im Kyritzer obersee, allerdings brachte sein fisch bei gleicher größe etwa 2,5 kg weniger auf die waage. Plötze: Manfred Rödiger aus
Borgsdorf am 8.09.2009 im Oranienburger Kanal in Borgsdorf
37 cm und 0,7 kg auf Made
Hecht: Günter Richter aus Falkenberg am 29.07.2009 in der
Elbe (C01-218) 124 cm und 14,73
kg auf Ukelei
Wels: Stefan Höferer Neubrück
am 13.10.2009 im Oder-SpreeKanal( F06-202) 219 cm und 61,8
kg auf einen Blei als Köderfisch.
Karpfen: Uwe Hermann aus Angermünde am
07.08.2009 in der
schwarzen Kuhle
(F01-109) 116 Zentimeter und 23,5 kg
auf Boilie
Die Märkischen Anglerkönige 2009 stehen fest.
In diesem Jahr können sich 12 Angler des Landesanglerverbandes Brandenburg e.V. mit diesem Titel schmücken. „Der Märkische Angler“,
Mitgliederzeitung des LAVB, hatte seine Leser
auch 2009 aufgerufen, die besten Fänge, ausschließlich aus verbandseigenen Gewässern und
Verbandsvertragsgewässern, bei 13 ausgewählten Fischarten mit Foto und Zeugenbeglaubigung zu melden und sich so um den Titel „Märkischer Anglerkönig“ zu bewerben.
Der jeweils größte (längste) Fang einer ausgeschriebenen Fischart wurde gewertet. Nun stehen die Märkischen Anglerkönige für die Fischarten Aal, Wels, Zander, Hecht, Barsch, Karpfen,
Schleie, Blei, Plötze, Rotfeder, Bachforelle fest.
Den Fang einer Äsche hat auch 2009 kein Angler
des Verbandes gemeldet. Sie werden auf dem
20. Verbandstag offiziell gekürt.
Schleie: Andreas
Danz aus Potsdam
am 07.08.2009 in
den Kiesgruben
Nudow (P12-106)
58 cm und 3,6 kg
auf Made Mais
Quappe: Björn
Koschmann
aus Boblitz am
04.12.2009 in der
Oder 72 Zentimeter und 3,05 kg auf
Tauwurm
30
Der Märkische Angler 2/2010
märkischer anGlerköniG
13 Märkische Anglerkönige im Jahr 2010 gesucht
Liebe Leserinnen und Leser!
Einer unserer Leitsprüche lautet: „Wir
kämpfen nicht gegen den Fisch, wir wollen
uns mit anderen Sportfreunden vergleichen.“
In diesem Sinne suchen Vorstand und Redaktion:
13 Märkische Anglerkönige für dieses Jahr
Es gelten die folgenden Bedingungen:
1. Gewertet werden Fische auf eingereichtem Foto mit Zeugenunterschrift, Bestätigungsvermerk mit Stempel des Vereinsvorsitzenden oder Stellvertreters mit
Gewichts- und Längenangabe. Elektronische Einsendungen (E-Mails) können nicht
gewertet werden.
2. Gewertet werden Fische nur aus Gewässern (die Angabe der Gewässernummer ist erforderlich), die vom Landesanglerverband Brandenburg angepachtet
oder dessen Eigentum sind sowie aus Verbandsvertragsgewässern mit Angabe der
V-Gewässernummer.
3. Die Fangmeldungen sind bei der Hauptgeschäftsstelle des Landesanglerverbandes
Brandenburg e.V. in der
Fritz-Zubeil-Straße 72-78 in 14482 Potsdam
einzureichen.
4. Die Feststellung der Anglerkönige zu jeder ausgeschriebenen Fischart erfolgt durch
die Hauptgeschäftsstelle. Entscheidend ist
die Länge des Fisches! Der Rechtsweg ist
ausgeschlossen.
5. Folgende Fischarten sind ausgeschrieben:
Aal • Äsche • Bachforelle • Barsch • Blei •
Hecht • Karpfen • Plötze • Quappe •
Rotfeder • Schleie • Wels • Zander
Alle anderen Fangmeldungen werden unter
„sonstige“ Fischarten gewertet. Es gelten die
gesetzlichen Mindestmaße!
Wir sind sehr gespannt und wünschen allen
einen guten Fang. Selbstverständlich werden die Märkischen Anglerkönige in unserer Zeitschrift vorgestellt.Also, liebe Mitglieder, einfach den Coupon auf dieser Seite
ausfüllen, ausschneiden (besser kopieren),
Foto dazulegen und abschicken. Einen guten Fang und Petri Heil!
*Fangmeldung – Märkischer Anglerkönig
*Einsendeschluss der Fangmeldung ist der 31.01.2010
(Foto bitte beilegen!)
Fischart: ...........................................................................................................
Köder: ...................................................................................................
Länge (cm): .................................
Fangdatum: .......................................
Gewicht (kg) ....................................:
Fangzeit: .........................
Gewässer (mit Gewässernummer): ...................................................................................................................................................................................
Name des Fängers .........................................................................................
Name des Zeugen ..............................................................................
Anschrift .........................................................................................................
Anschrift .............................................................................................
............................................................................................................................
...............................................................................................................
Telefon ..............................................................................................................
Stempel
Unterschrift ....................................................................................................
Unterschrift .......................................................................................
✂
Aal: Henry Müller aus
Birkenwerder am 03.10.09
im Hubertussee (P14-122)
84 Zentimeter und 1,3 kg
auf Plötze
Graskarpfen: Siegfried
Kuba aus Vetschau am
12.09.2009 91 Zentimeter und 9,3 kg auf Boilie
mit Mais
Blei: Christa Dubbe aus Hennigsdorf am
07.11.2009 in der Havel
(P14-206) 47 Zentimeter
und 1,225 kg auf Made
(Vereinsvorsitzender, Vorstandsmitglied)
Barsch: Reinhard Schmulius aus Eberswalde am
14.11.2009 in der Barschgrube (F04-110) 46 Zentimeter
und 1,710 kg auf Gummifisch
märkischer anGlerköniG
2/2010 Der Märkische Angler
Quappe: Torsten Biela aus Boblitz am 04.12.2009 in der Oder
68 Zentimeter und 2,6 kg auf
Tauwurm
Zander: Harald Brauns aus Hennigsdorf am 12.12.2009 in der Havel (P14-206) 85 Zentimeter und
5,250 kg auf Gummifisch
Quappe: Udo Burgunde aus
Großbeeren am 2.12.09 in der
Oder (VF00-01) 69 Zentimeter
und 2,53kg auf Tauwurmbündel
Blei: Andreas Danz aus Potsdam
fing am 17. August im Teltowkanal (P12-203) einen Blei von 74 cm
und 5,6 kg auf ein Rotwurmbübel.
Dorsch: Gutsch Stephan aus Zehdenick am 2.08.2009 in Trondheimsleia (Norwegen) 122 Zentimeter und 23,5 kg auf Pilker
Barbe: Marcus Hensel aus Dahme/
Mark am 14.08.2009 in der Schwarzen Elster (C14-201) 70 Zentimeter
und 3,3 kg auf Tauwurmbündel
Karpfen: Uwe Hermann aus Angermünde am 07.08.2009 in der
schwarzen Kuhle (F01-109) 116
Zentimeter und 23,5 kg auf Boilie
Döbel: Adrian Horstmann aus Elsterwerda- Biehla am 05.11.09 in der
Schwarzen Elster (C01-213) 63 Zentimeter und 2,95 kg auf Boilie
Zander: Roland Keick aus Falkenberg am 31.12.2009 im Mühlenberg (C01-117) 86 Zentimeter und
5,9 kg auf Gummifisch
Karpfen: Peter Wehrmann aus Frank- Zander: Renè Kopsch aus Wahren- Quappe: Björn Koschmann aus
furt Oder am 22.10.2009 im Güldenbrück am 22.09.2009 in der Elbe
Boblitz am 04.12.2009 in der Oder
dorfer See (F 31-112) 112 Zentimeter bei Mühlberg (C01-218) 92 Zenti72 Zentimeter und 3,05 kg auf
und 30 kg auf Gummifisch
meter und 7,05 kg auf Köderfisch
Tauwurm
Hecht: Ulrich Lehmann aus Eichwalde am 26.06.09 in Neue Oder
(VF00-01) 92 Zentimeter und 5,1
kg auf Gummifisch
Marmorkarpfen: Wilke Peter und
Mike aus Großrössen am 15.08.2009
im Neuaufschluß (C14-116) 129
Zander: Karsten Pfeiffer aus Senftenberg am 13.12.09 in der Elbe
(C01-218) 93 Zentimeter und 9,1kg
auf Rotauge
Hecht: David Philipp aus Lübbenau
Silberkarpfen: Hans- Jürgen Przetak aus Legde am 07.12.09 im Gnevsdorfer Vorfluter (V04-01) 109 Zentimeter
Quappe: Frank Schadow aus Eisenhüttenstadt am 15.12.2009 in der Oder
(VF00-01) 67 Zentimeter und 2,320
Hecht: David Wischniewski aus
Velten am 29.08.2009 in der Havel
(P14-206) 98 Zentimeter und 7,8 kg
auf Spinner
Zander: Detlef Seelig aus Gumtow am 10.10.09 im Obersee bei
Kyritz (P08-111) 93 Zentimeter
und 6,57 kg auf Wobbler
und 22,10 kg auf Gummifisch
Zentimeter und 32,5 kg auf Mais
kg auf Köderfisch
OT Boblitz am 12.12.2009 in Hauptspree
Leipe- Lübbenau (VC 09-003) 93 Zenti-
meter und 6,1 kg auf Gummifischav
31
Der Märkische Angler 2/2010
Die spro-rätselseite
Diesmal kleidet sie unser rätselsponsor spro neu ein: mit der gamakatsu thermo-Jacke. Diese schicke, schwarze Jacke aus ripstopnylonmaterial hat ein spezielles pu-coating, dass vor regen schützt und ein wärmendes futter. 250-gramm/Quadratmeterfleece sorgt dafür, dass auch ein frischer frühlingsmorgen ihnen nicht den spaß am fischen nehmen kann. Auch aufkommender wind ist kein problem: Die gamakatsu-thermojacke ist winddicht und fest schließende Ärmelenden lassen ebenfalls keinen kalten lufthauch hinein. Dezente logos an brust, Ärmel und Kragen sowie zwei einschubtaschen zum händewärmen und eine reißverschlusstasche für handy oder Angelpapiere runden die Ausstattung dieses rätselpreises ab.Die gamakatsu thermoJacke hat einen wert von rund 39,90 euro und ist in den größen s, M, l, Xl, XXl und XXXl erhältlich. wichtig: bitte geben sie ihre wunschgröße bei ihrer einsendung mit an.
Viel Spaß beim Lösen.
Unter den Einsendern werden unter Ausschluss des Rechtsweges fünf Rucksäcke der
Firma SPRO ausgelost.
Einsendeschluss ist der
12. Mai 2010.
Senden Sie die Lösung bitte an den
landesanglerverband brandenburg e.v., hauptgeschäftsstelle
fritz-zubeil-straße 72-78
14482 potsdam
Preisrätsel aus Heft 1/2010
Die Lösung lautete: „Angeln macht schlau“
Zur Gesamtlösung führten die Wörter:
Hoheitsgewässer, Entgegenkommend, Zentralheizung, Fischerstechen, Lokomotive, Stewardess, Warnemünde, Engerling, Gewitter,
Lexikon, Dynamit, Spion.
ä, ö und ü sind jeweils nur 1 Buchstabe, ß = ss
1
2
3
4
5
6
7
8
2
Aktuelle Steuerart
Hausangestellte
4
12
7
Anlage zur Wasseraufbereitung
Besonders hochwertiges Geschirr
Luftdruckmesser
Erfinder des Buchdruckes mit Lettern
3
14
9
8
11
Kassenprüfung
Fischatmungsorgan
10
13
6
Fischart mit elektrischen Organen
10 11 12 13 14 15
1
Fast veraltetes Tastenschreibgerät
Ein anderer Name für die Eberesche
9
5
Organisationsform der Handwerker
Die in den Nummerkästchen gefundenen Buchstaben ergeben der Zahlenfolge nach die Lösung!
01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14
Rätselautor: H. Haase
RICHTIGSTELLUNG:
…in der letzten Ausgabe 1/2010 hatten wir irrtümlich die falschen Gewinner abgedruckt, dies bitten wir hiermit
zu entschuldigen! Hier die "Richtigen"
die je eine Super Natural 80 Steckrute
(Wert rund 77,50 Euro) von der D.A.M.
gewonnen haben.
Hannelore Laas, 15299 Müllrose
Helga Lehmann, 15827 Blankenfelde
Detlef Probick, 03044 Cottbus
Volker Rutte, 16244 Finowfurt
Eveline Schander, 14513 Teltow
Preise gewannen:
Je eine Super Natural 80 Steckrute
(Wert rund 77,50 Euro) von der D.A.M.
mit 2,70 Metern Länge, edlem Korkgriff,
40 bis 80 Gramm Wurfgewicht und
SiC-Beringung gewinnen:
Reinhold Dimler, 16909 Blesendorf
Gerhard Golinski, 03222 Lübbenau
Christin Schöfisch, 15299 müllrose
Kerstin Siwek, 15806 Zossen
Karsten Taeger, 16845 Neusatdt
Die Preise wurden uns extra für dieses Rätsel kostenlos zur Verfügung gestellt. Eine Auszahlung der Gewinne in
bar ist nicht möglich. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Herzlichen
Glückwunsch!
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DER MÄRKISCHE FISCHER
Mitteilungsblatt des Landesfischereiverbandes Brandenburg/Berlin e. V.
Ausgabe 32 | April bis Juni 2010
Liebe Leserinnen und Leser des Märkischen Fischers, inzwischen hat nach einem langen Winter
endlich der Frühling wieder die Oberhand gewonnen. Für den Fischbestand vieler Gewässer hatte dieser Winter verheerende Folgen.
Obwohl zum Redaktionsschluss dieser Ausgabe die Mehrzahl unserer Seen und Teiche
noch unter einer nahezu geschlossenen Eisdecke liegen, gibt es bereits jetzt Meldungen
über Fischsterben aus allen Teilen des Landes.
Die Kombination von Eisbedeckung und einer geschlossenen Schneedecke über nahezu drei Monate hinweg lies die Sauerstoffgehalte in den Gewässern zum Teil dramatisch
absinken. So wurden bereits Anfang Januar
bei Probemessungen Sauerstoffgehalte von
unter 1 mg/l festgestellt. Sobald das tatsächliche Ausmaß der Schäden in den Gewässern
unserer Mitglieder absehbar ist, werden wir
über die ggf. notwendigen Schritte entscheiden, um dort einzugreifen, wo eventuell die
Existenz von Betrieben in Gefahr ist.
Auch auf der politischen Bühne war dieser Winter ganz und gar nicht langweilig. Aus gesundheitlichen Gründen musste Jutta Lieske den Ministerpräsidenten bitten, sie
von ihren Pflichten als Ministerin für Infrastruktur und Landwirtschaft zu entbinden.
Ihr Nachfolger wurde der bisherige Staatssekretär Jörg Vogelsänger. Zum neuen Staatssekretär wurde Rainer Bretschneider berufen. Beide sind ausgewiesene Experten auf
dem Gebiet Infrastruktur und Verkehr. Genau das führte zu erheblicher Kritik, weil die
Entwicklung und Gestaltung des ländlichen
Raumes einschließlich Landwirtschafts- und
Fischereipolitik sehr große und zugleich spezielle Aufgabengebiete innerhalb des großen
Ministeriums für Infrastruktur und Landwirtschaft darstellen. Zugleich wurden Plä-
ne bekannt, nach denen der Personalbestand
in der für den Ländlichen Raum und die Landwirtschaft zuständigen Abteilung des Ministeriums in den kommenden Jahren um die
Hälfte reduziert werden sollte. Ein solcher
Aderlass ist angesichts der vielfältigen Aufgaben nicht umsetzbar, ohne damit ganz erhebliche Nachteile für den ländlichen Raum
zu schaffen. Gemeinsam mit dem Landesbauernverband haben wir auf diese Probleme
aufmerksam gemacht. Unsere Kritik wurde in
den Medien leider so ausgelegt, als würde sie
sich gegen die Personen des neuen Ministers
und seines Staatssekretärs richten.
Dieser Sichtweise möchte ich auch an dieser
Stelle nochmals energisch widersprechen. Ministerpräsident Platzeck hat sehr schnell reagiert und sich mit Vertretern des Landesbauernverbandes getroffen. Im Ergebnis wurde
die Personalplanung für die Landwirtschaftsabteilung des MIL überarbeitet, so dass der
Stellenabbau dort wesentlich geringer ausfallen wird. Es wurde zugesichert, dass der ländliche Raum im neuen Ministerium selbstverständlich einen großen Stellenwert haben
wird. Um das zu unterstreichen, wurde Rüdiger Schubert zum stellvertretenden Staatssekretär benannt. Trotz erheblicher Sparzwänge versprach Ministerpräsident Platzeck,
dass die notwendige Kofinanzierung von EUFörderprogrammen für den ländlichen Raum
durch das Land Brandenburg abgesichert
wird. Das betrifft auch die Förderungen über
den Europäischen Fischerei Fonds.
Minister Jörg Vogelsänger hat mir versichert, dass er sich selbstverständlich auch um Belange des Fischereiwesens im Land kümmern wird. Wir werden in den kommenden Wochen einen
Gesprächstermin vereinbaren, um mit dem
Minister über unsere Sicht zu bestimmten
Problemen zu sprechen. Eines dieser Probleme ist die Frage der finanziellen Unterstützung der Teichwirtschaften im Land. Rüdiger
Schubert hat sich dazu auf der Mitgliederversammlung des Landesfischereiverbandes geäußert und zugesichert, im Rahmen seiner
Möglichkeiten alles zu tun, um den Teichwirten zu helfen. In der Zwischenzeit gibt es in
dieser Sache erfreuliche Signale, nach denen
eine Lösung für die kommenden Jahre möglich sein könnte. Jedoch stehen hier noch Entscheidungen auf Bundes- und EU-Ebene aus.
Bereits jetzt ist jedoch absehbar, dass es auch
im Falle positiver Entscheidungen wegen verwaltungstechnisch notwendiger Verfahren
zeitlich kaum möglich sein wird, bereits in
diesem Jahr Mittel an die Unternehmen auszuzahlen. Das wird für die Teichwirtschaften
zu erheblichen Problemen führen.
Vor diesem Hintergrund ist es dann doppelt
bitter, wenn man sich die Auswertungen hinsichtlich der Verlustraten in den Teichwirtschaften für das Jahr 2009 ansieht. Im Landesdurchschnitt werden zum Beispiel im zweiten
Aufzuchtjahr nur noch 50% der Menge an K2
abgefischt, die angesichts der Besatzzahlen zu
erwarten gewesen wäre. Unter solchen Rahmenbedingungen kann man Teichwirtschaft
beim besten Willen nicht rentabel betreiben.
Es müssen zwingend Maßnahmen ergriffen
werden, um den Vogel Kormoran daran zu
hindern, in derartigem Umfang Satzfischbestände zu schädigen. Dazu später mehr.
Zum Glück gibt es auch erfreuliche Dinge zu berichten. Die bislang ausstehende Entscheidung zum
Aal-Managementplan Deutschlands brachte
größte Unsicherheiten bezüglich der anstehenden Besatzmaßnahmen. Mit der Unterstützung von Dietmar Woidke war es möglich,
einen Termin im Bundeslandwirtschaftsministerium zu bekommen. Am 17. März trafen sich
Vertreter der Angler- und Fischereiverbände
Deutschlands und von Fischereiforschungseinrichtungen wie dem Institut für Binnenfischerei Potsdam, um mit Herrn Staatssekretär
Dr. Kloos über die Probleme in Sachen AalManagementplan zu sprechen. Weitere Informationen zu dem Treffen auf Seiten 37 und 41
in dieser Ausgabe.
Ein wichtiges Signal in Sachen Kormoran wurde am 20. März in Ulm gesetzt. Tausende Angler, Fischer und Teichwirte
zeigten bei der Demonstration vor dem Ulmer
Münster, was sie vom überzogenen Schutz des
Kormorans und den vom NABU gestreuten
Halbwahrheiten zum Vogel des Jahres halten.
Auch Brandenburg hat in Ulm Flagge gezeigt.
Ob die Botschaft allerdings bei den in der Ulmer Stadthalle tagenden NABU-Vertretern
angekommen ist, bleibt abzuwarten. Ç
Ihr Gernot Schmidt
36
Der Märkische Fischer 2/2010
FISCHSEUCHENVERORDNUNG
Hoffentlich gelingt es auch 2010, unsere Nutzkarpfenbestände
von KHV frei zu halten.
Umsetzung der Fischseuchenverordnung und Überwachung der genehmigten Aquakulturbetriebe 2009 mit besonderem Augenmerk auf die Freiheit der Nutzkarpfenbestände von KHV des Landes Brandenburg
Petra Bartschat,
Landesamt für Verbraucherschutz, Landwirtschaft und Flurneuordnung, Task force
Tierseuchenüberwachung/ Fischgesundheitsdienst
Sabine Thalheim,
Landeslabor Berlin Brandenburg, Fachbereich Serologie Virologie
Ã Die Fischseuchenverordnung gilt für alle
Aquakulturbetriebe, sowie teilweise für Betriebe, die zu gewerblichen Zwecken Zierfische halten. Gemäß §3 FSVO besteht für den
Aquakulturbetrieb eine Genehmigungspflicht bzw. die Registrierung beim Veterinäramt für nicht genehmigungspflichtige
Betriebe nach §6 der FSVO. Für genehmigte Aquakulturbetriebe ergibt
sich der Seuchenstatus (Kategorie) hinsichtlich einer oder mehrerer in der FSVO aufgelisteten nicht exotischen Fischseuchen anhand der vorliegenden labordiagnostischen
Untersuchungsergebnisse und der gehaltenen Fischarten. Des Weiteren wird auf
Grundlage der RL 2006/88/EG und der EU
Entscheidung 2008/896/EG das Risikoniveau der genehmigten Betriebe bestimmt.
Daraus leitet sich die Untersuchungspflicht
und Kontrollhäufigkeit für jeden einzelnen
Betrieb ab. Besonderes Augenmerk wurde
2009 auf die Überwachung der Karpfenbestände, zur Beibehaltung des Status „KHV
unverdächtig“, gelegt.
Bereits seit November 2008 ist die neue Fischseuchenverordnung (FSVO) in Kraft. Bemerkenswerte Änderungen spürten die Aquakulturbetriebe allerdings erst im Laufe des
vergangenen Jahres. Aquakulturbetrieb i. S.
d. VO ist jeder Betrieb, der einer Tätigkeit
im Zusammenhang mit der Zucht, Haltung
oder Hälterung von Fischen nachgeht (§2 (1)
Nr. 2 FSVO). Demzufolge hatte der Betreiber
eines solchen Betriebes beim zuständigen Veterinäramt einen Antrag auf Genehmigung
gemäß §3 oder Registrierung gemäß §6 der
FSVO zu stellen. Bereits beim Veterinäramt
angezeigte Betriebe galten für die Übergangsfrist bis 29.05.2009 als genehmigt. Zu diesem
Zeitpunkt musste der Antrag beim zuständigen Veterinäramt eingegangen sein. Natür-
lich können auch nach diesem Zeitpunkt Anträge auf Genehmigung oder Registrierung
nach FSVO gestellt werden, ggf. ist in diesem
Fall die Prüfung etwas umfangreicher.
Die Prüfung der eingegangenen Anträge
durch den jeweils zuständigen Amtstierarzt
ist teilweise abgeschlossen und das Ergebnis
dem Betreiber mitgeteilt worden. D. h. jeder
vom Amtstierarzt genehmigte oder registrierte Aquakulturbetrieb hat eine 12-stellige Registriernummer erhalten. Diese 12-stellige Nummer ist u. a. auch bei der Einsendung
von Probenmaterial zur diagnostischen Untersuchung ins Landeslabor Berlin Brandenburg in Frankfurt (Oder) anzugeben.
Die genehmigten Betriebe wurden
hinsichtlich ihres Gesundheitsstatus in
eine Seuchenkategorie eingestuft und ein
Risikoniveau ermittelt.
Bei der Risikobewertung kam es darauf an, zu
prüfen wie hoch die Gefahr der Seucheneinschleppung in einen Betrieb über das Wasser oder über Fische ist. Aber auch wie hoch
die Gefahr der Seuchenverbreitung im Falle eines Ausbruchs über Wasser oder Fische
ist, wurde geprüft. Im Ergebnis wurde für den
Betrieb ein hohes, mittleres oder niedriges
Risikoniveau ermittelt, woraus sich die Kontrollhäufigkeit durch den Amtstierarzt und
durch die Tierseuchenüberwachung/ Fischgesundheitsdienst ergeben. Für Betriebe mit
Seuchenstatus der Kategorie III ist eine aktive Überwachung mit mindestens folgenden
Kontrollen und Untersuchungen vorgeschrieben (siehe Tabelle 1):
Abweichend davon kann der zuständige Amtstierarzt weitere Kontrollen und Untersuchungen anordnen. Es ist zu beachten, dass
der Betreiber die Fischbestände untersuchen
zu lassen hat. D. h. der Betreiber ist verantwortlich für die Durchführung der Untersuchungen und deren Nachweisführung (§§ 7,8
FSVO). Die Kosten für labordiagnostische
Untersuchungen bei Überwachung/ amtlicher Abklärung werden durch das Land
Brandenburg getragen.
Mit Stand 31.12.2009 sind in Brandenburg
33 Aquakulturbetriebe bzw. Betriebsteile
nach FSVO genehmigt worden und 27 weitere waren registrierungspflichtig.
Alle genehmigten Aquakulturbetriebe, die
Salmoniden halten wurden hinsichtlich der
VHS und IHN in Kategorie III (keine Infektion bekannt, fällt nicht unter ein Überwachungsprogramm zur Erreichung des Seuchenfreiheitsstatus) eingestuft. Hinsichtlich
der Infektiösen Anämie der Lachse (ISA) gilt
Deutschland als seuchenfrei, also Kategorie
I. Die Karpfen haltenden genehmigten Aquakulturbetriebe wurden hinsichtlich der KHV
ebenfalls in Kategorie III eingestuft. Ein Programm zur Erreichung der Kategorie I (nach
EU RL 2006/88/EG seuchenfrei) hinsichtlich
einer oder mehrerer der anderen in der FSVO
aufgelisteten nichtexotischen Fischseuchen
gibt es derzeit in Brandenburg nicht.
Die meisten genehmigungspflichtigen Aquakulturbetriebe wurden bereits 2009 entsprechend den Vorgaben der FSVO kontrolliert
und labordiagnostische Untersuchungen
durchgeführt (siehe Tabelle 2).
Wie in Tabelle 2 aufgeführt, wurden Proben
zur labordiagnostischen Untersuchung genommen. Im Sinne der FSVO wurden die Salmonidenbestände virologisch auf VHS, IHN,
ISA und IPN, sowie die Karpfenbestände auf
KHV und SVC untersucht.
Tabelle 1: Übersicht der Kontrollhäufigkeit je Risikoniveau bei Kategorie III
Risikoniveau
Kontrollen durch Behörde
Fischgesundheitsdienst
Hoch
einmal jährlich
dreimal jährlich
Mittel
einmal jährlich
zweimal jährlich
Niedrig
einmal alle zwei Jahre
einmal jährlich
Tabelle 2: Anzahl der Bestandskontrollen in Aquakulturbetrieben 2009
Tabelle 2
Anzahl Bestandskontrollen
Anzahl beprobte Bestände zur
labordiagnostischen Untersuchung
Karpfen haltende Betriebe
51
46
Salmoniden haltende Betriebe
25
22
FISCHSEUCHENVERORDNUNG | AALBESATZ
Tabelle 3: Ergebnisse der virologischen Untersuchungen (Bezugsbasis Pool)
Erreger
Gesamtuntersu- davon
chungszahl
positiv
In Betrieben
IPN-V
76
20
6
IHN-V
79
0
0
VHS-V
78
0
0
ISA-V
49
0
0
SVC-V
119
0
0
KHV*
206
0
0
* Nutzkarpfen und nur aus Deutschland
Im Focus der Untersuchungen stand im Rahmen der Erfüllung der Gesetzesvorgaben
auch die Überwachung der Karpfenbestände hinsichtlich der KHV- Infektion. Bisher
wurde eine KHV- Infektion in Brandenburg
nur in einem Bestand 2007 amtlich festgestellt. Da es sich bei dem betroffenen Betrieb
um eine geschlossene Anlage ohne Kontaktbetriebe in Brandenburg handelt, konnte die
Seuche getilgt werden.
Somit gelten alle Karpfenbetriebe in Brandenburg als KHV- frei
bzw. entsprechend der geltenden Rechtsetzung als „unverdächtig, keine Seuche bekannt“ (Kategorie III nach RL 2006/88/EG).
Umfassende Informationsmaßnahmen für
die Betriebe bei verschiedensten Veranstaltungen sowie ein Hinweisblatt trugen dazu
bei ,Fischer ,Karpfen haltende und züchtende
Betriebe zu motivieren und Ihnen das fachliche Hintergrundwissen zu KHV zu vermitteln. Damit wurden sie besser in die Lage versetzt, fischseuchenhygienische Grundsätze
praktisch umzusetzen und einzuhalten, um
das hervorragende Ergebnis der Freiheit der
Nutzkarpfenbestände von KHV im Land
Brandenburg auch 2009 zu erhalten.
Ziel muss es weiterhin sein, durch verschiedene Maßnahmen diesen Seuchenstatus beizubehalten.
Dazu gehört als erstes die weitere fortlaufende Aufklärung der Karpfenzüchter über die
Seuche bzw. das Koi Herpes Virus und deren
Symptome, sowie über mögliche Infektionswege und Präventionsmaßnahmen. Kontinuierlich deshalb, weil es zu dieser Erkrankung immer wieder neue wissenschaftliche
Erkenntnisse und Empfehlungen für die Praxis gibt. Diese gilt es in die Aufklärungs- und
Überwachungstätigkeit einfließen zu lassen.
Ein weiterer wichtiger Bestandteil war und ist
die klinische und labordiagnostische Überwachung der Karpfenbestände. Als erstes
kam es darauf an, einen Überblick über den
Gesundheitsstatus der Karpfenbestände zu
erhalten. Eine erste flächendeckende Untersuchung zum KHV- Status im Land Brandenburg gab es bereits 2005 (alle Betriebe untersucht und frei).
In den folgenden Jahren wurden diese Untersuchungen konsequent fortgesetzt. Zweitens war es wichtig für den Verkauf von Satzfischen, den Handel mit gesunden und KHV
unverdächtigen Fischen zu dokumentieren.
In diesem Zusammenhang wurden alle K1und K2- Bestände und besonders die zum
Verkauf bestimmten Bestände klinisch und
virologisch untersucht. Zusätzlich wurden
auch Laichkarpfen, Karpfenbrut und Speisefische untersucht, um einen möglichst guten Überblick über die Seuchensituation in
den Brandenburger Karpfenbeständen zu gewinnen.
Die Gesamtseuchensituation bezüglich
KHV in der Bundesrepublik erfordert
höchste Wachsamkeit.
Konsequente Einhaltung aller fischseuchenrechtlicher und fischseuchenrelevanter Maßnahmen ist unbedingt erforderlich.
Trotz optimistisch wirkender Untersuchungsergebnisse besteht die Gefahr eines
Seuchenausbruchs immer. Besonders mit
Fischzukäufen ist das Risiko des Erregereintrags gegeben. So sei an dieser Stelle nochmals
darauf hingewiesen, dass bei Satzfischzukäufen besondere Vorsicht geboten ist. Satzfische
sollten nur aus sicheren Beständen zugekauft werden. Gemeint ist damit, ein Nachweis das in den Herkunftsbeständen seit min-
Aalbesatz geht weiter – Genehmigung des Deutschen
Aalmanagementplanes erwartet
Ã Endlich geschafft – eine wichtige Hürde ist genommen. Die Mitteilung der Kommission über die Genehmigung des deutschen Aalmanagementplanes wird erwartet.
Auf dem Runden Tisch zum „Europäischen
Aal“ beim Bundesernährungsministerium
(BMELV) am 17.03.2010 in Berlin verkündete Staatssekretär Dr. Robert Kloos, dass
im schriftlichen Verwaltungsverfahren alle
Mitgliedsstaaten dem deutschen Aalmanagementplan mit einer Enthaltung aus Irland zugestimmt haben. Damit ist die entscheidende
2/2010 Der Märkische Fischer
destens zwei Jahren kein Seuchenausbruch
festgestellt wurde, diese Bestände regelmäßig durch den FGD oder amtlichen Tierarzt
untersucht werden und ein Untersuchungsbefund mit negativem Ergebnis hinsichtlich
einer der in der FSVO aufgelisteten nichtexotischen Fischseuchen vom Herkunftsbestand vorgelegt werden kann. Außerdem ist
streng darauf zu achten, dass Satzfische verschiedener Herkunft nicht vermischt werden.
Dies gilt nicht nur für die Hauptfischarten.
Schon mehrfach ist auf die Einschleppung
von Fischseuchen über so genannte Carrierfische hingewiesen worden. Besonders bei
KHV ist diese Gefahr sehr groß. Viele der für
Teichwirtschaften üblichen Beifische gelten
inzwischen nachweislich als Überträger des
Koi Herpes Virus.
Mit Hilfe der Anstrengung aller, hoffen wir,
dass es uns auch 2010 gelingt, unsere Nutzkarpfenbestände von KHV frei zu halten.
Entsprechend der EU Entscheidung
2008/392/EG sind alle Mitgliedstaaten
verpflichtet, die genehmigten Aquakulturbetriebe und genehmigten Verarbeitungsbetriebe auf einer Website zu veröffentlichen.
Die in Deutschland genehmigten Aquakulturbetriebe und genehmigten Verarbeitungsbetriebe werden mit den folgenden Daten
veröffentlicht: Betriebsbezeichnung, Postanschrift und geographischer Standort des Betriebes, 12-stellige Registriernummer, Hinweis ob für eine der in der FSVO gelisteten
nichtexotischen Fischseuche empfängliche
Arten gehalten werden, Gesundheitsstatus
(nur Kategorie I bis IV), die Haltungsform
und die Nutzungsrichtung. Unter Haltungsform wird die Art des Zuchtbetriebes dokumentiert, z.B. Teiche, Becken, geschlossene
Kreislaufanlage. Die Nutzungsrichtung beinhaltet die Produktionsrichtung, wie Satzfischproduktion, Speisefischproduktion.
Betriebe in denen ein Seuchenausbruch festgestellt wurde und die daraufhin in Kategorie
V eingestuft sind, werden nicht in der Website veröffentlicht. Ç
Hürde für die Genehmigung durch die Kommission genommen. Der Vorgang wurde an
das Generalsekretariat zur formellen Entscheidung weitergeleitet.
Diese dauert erfahrungsgemäß noch eine
kleine Weile. Man erwartet die schriftliche
Genehmigung noch im März 2010. Mit der
Genehmigung werden die Bundesländer in
die Lage versetzt, die für die entsprechenden
Bitte lesen Sie weiter auf Seite 41
37
Der Märkische Fischer 2/2010
AUS DER FISCHEREIFORSCHUNG
Das Institut für Binnenfischerei informiert:
Erste Ergebnisse zur Aufzucht trockenfutteradaptierter Zander in der Teichwirtschaft
Dr. Andreas Müller-Belecke1, Steffen Zienert1, Christa Thürmer1, Benjamin Junghanns2, Christoph Junghanns2 Institut für Binnenfischerei e.V.
Potsdam-Sacrow, Teichwirtscaft Eulo
Einleitung
In der Teichwirtschaft Brandenburgs beträgt
der Anteil des Karpfens an der Abfischungsmenge mehr als 90% (Brämick 2009). Daraus resultiert derzeit eine starke Abhängigkeit von der Produktionssicherheit sowie den
Produktionskosten und Absatzpreisen einer
einzigen Art. Diese Abhängigkeit ist sehr riskant, insbesondere da die Karpfenteichwirte
(Brandenburgs) mit einer Reihe von Problemen konfrontiert sind, die ihre wirtschaftliche Existenz zunehmend gefährden. Daher
kommt einer Diversifizierung der in Teichwirtschaften aufgezogenen Arten eine steigende Bedeutung zu. Als allseits bekannter
und begehrter Speisefisch, aber auch für den
Besatz natürlicher Gewässer bietet die heimische Fischart Zander (Sander lucioperca)
ein ausgezeichnetes Vermarktungspotenzial. Die Nachfrage nach lebendfrischen Zandern in Deutschland kann bei weitem nicht
mehr aus der heimischen Fangfischerei gedeckt werden. Es liegt nahe, den Zander als
alternative Art in der Teichwirtschaft zu etablieren. Der Teichwirt ist hierbei jedoch mit
folgenden Herausforderungen konfrontiert:
Zur Erzielung hoher Erträge müssen Zandersetzlinge, welche für die Intensivhaltung
auf Trockenfutterbasis an eben diese adaptiert sind, zur Verfügung stehen. Zur optimalen Ausnutzung der Wachstumsperiode
durch den wärmeliebenden Zander empfiehlt
sich Besatzmaterial aus einer um etwa 2 Monate vorverlegten Laichzeit (Müller-Belecke
et al. 2006).
Dem Teichwirt muss es gelingen, ohne den
üblichen Besatz mit (gründelnden) Karpfen eine stabile Teichbiologie inklusive einer
Mindestwassertrübung zur erreichen. Nur so
lassen sich massive Fadenalgenbildung und
die hierdurch begünstigten, problematischen
pH-Wertschwankungen einschränken. Ein
nahe liegender Mischbesatz von Karpfen und
Zandern hat sich hier als ungeeignet erwiesen. Kleine Karpfen werden von den Zandern
gefressen, ab einer zanderfesten Größe konkurrieren die Karpfen den Zander hinsichtlich der Trockenfutteraufnahme völlig aus.
Extrem wüchsige Karpfen und im Wachstum
stagnierende Zander sind die Konsequenz.
Die Besatzdichte der Zander muss einerseits hoch genug gewählt werden, um sie an
der Trockenfutteraufnahme zu halten. Bei
zu geringen Besatzdichten tendieren sie zur
Wiederaufnahme von Naturfutter. Nach der
meist zügigen Aufzehrung der Naturfuttergrundlage fällt die Wiederaufnahme von Trockenfutter schwer. Andererseits darf die gewählte Besatzdichte die Teichbiologie nicht
überfordern. In diesem Fall könnten sich für
die Fische und die Umwelt riskante Wasserqualitätsparameter einstellen.
In den vergangenen Jahren konnten u.a. am
IfB wichtige Voraussetzungen für die Bereitstellung und Nutzung trockenfutteradaptierter Zandersetzlinge erarbeitet werden
(Zienert & Wedekind, 2001; Zienert & Heidrich 2005; Kestemont et al. 2007; Müller-Belecke & Zienert 2010; Müller-Belecke et al.
2010a/b). Nun müssen Informationen über
geeignete Besatzdichten, Fütterungsstrategien, Abfischungs-, Transport- und Überwinterungstechniken für die einzelnen Altersstufen (einsömmrige, zweisömmrige
und dreisömmrige Zander) gewonnen werden, um eine praktikable Technologie für die
Intensivhaltung von Zandern in der Teichwirtschaft bereitzustellen. Hierzu werden in
einem bis Ende 2012 laufenden Forschungsvorhaben des IfB in Zusammenarbeit mit der
Besatzdatum
teichwirtschaftlichen Praxis in Brandenburg
unterschiedliche Haltungseinrichtungen mit
trockenfutteradaptierten Zandern der zu untersuchenden Altersstufen besetzt und unter praxisüblichen Bedingungen aufgezogen.
Während der Aufzucht werden alle wichtigen haltungsbiologischen Kenngrößen wie
Wachstumspotenzial, Futterausnutzung und
die Entwicklung wichtiger Wasserqualitätsparameter unter wissenschaftlicher Begleitung erfasst. Die zentralen, bislang erzielten
Untersuchungsergebnisse sind nachfolgend
dargestellt.
Material & Methoden
Besatzzander
Es kamen Zander (Sander lucioperca) aus einer Herkunft zum Einsatz, die seit mehreren
Generationen auf Basis von Trockenfuttermitteln am IfB gehalten wird. Trockenfutteradaptierte Laichtiere wurden unter Nutzung von Licht- und Temperaturprogrammen
rund zwei Monate vor der natürlichen Laichzeit zur Reproduktion gebracht (Müller-Belecke & Zienert 2007; 2008). Im Alter von
etwa 20 Tagen wurden die bis dahin mit
Artemien-Nauplien gefütterten Zanderlarven auf Bruttrockenfuttermittel umgestellt.
Die sich anschließende trockenfutterbasierte Brut- und Setzlingsaufzucht erfolgte wie
bei Zienert & Heidrich (2005) beschrieben
unter kontrollierten Bedingungen am IfB.
In den bisherigen zwei Versuchsjahren wurden Zander in Satzfischgröße in die Teichwirtschaft Eulo überführt, wo sie 2008 und
2009 in Hälterteichen sowie 2009 zusätzlich
in einem nach dem Teich-in-Teich-Prinzip arbeitenden System aufgezogen wurden.
Aufzucht im Hälterteich
Mit einer überschaubaren Größe von etwa
300 m², naturnaher Teichsohle und zumeist
Hälterteiche
„Teich-in-Teich“-Prinzip
Netzgehege IfB
Hälter1+2
Becken 1
Becken 2
Netzgehege 1+
20.06.2009
27.07.2009
27.07.2009
10.08.2009
Abfischungsdatum
12.10.2009
01.10.2009
01.10.2009
19.10.2009
Versuchszeitraum (d)
115
67
67
69
Durchschnittstemp. (°C)
17,8
18,7
18,7
18,8
Stückmasse Besatz (g)
219
385
338
413
Abfischungsergebnis (kg)
881
469
840
252
Stückmasse Abf. (g)
390
565
506
636
Zuwachs (kg)
386
149
279
88
Wachstumsrate (%/d)
0,51
0,53
0,55
0,61
Futterverwertung (FQ)
1,93
1,81
1,63
1,12
Überlebensrate (%)
94
100
100
100
Tab. 1: Parameter zur Wachstumsleistung trockenfutteradaptierter Zander im Jahr 2009 bei Haltung in Hälterteichen, nach dem Teich-in-Teich-Prinzip und im Netzgehege im Sacrower See
Grafik : Institut
38
Zuwachs (kg)
386
Wachstumsrate (%/d)
0,51
Futterverwertung (FQ)
1,93
AUS
DER FISCHEREIFORSCHUNG
Überlebensrate
(%)
94
149
0,53
1,81
2/2010 100
279
88
0,55
0,61
1,63
1,12
Der
Fischer
100Märkische100
1,4
Aufzucht nach dem Teich-in-Teich-Prinzip
In Anlehnung an das von Rümmler et al.
(2007) vorgestellte Teich-in-Teich-System
wurde eine nach diesem Prinzip arbeitende
Anlage für die Aufzucht von Zandern unter Nutzung des Wasserkörpers von Karpfenteichen entwickelt und Mitte Juli 2009
erstmalig in der Teichwirtschaft Junghanns
in Betrieb genommen. Bei nach dem Teichin-Teich-Prinzip arbeitenden Anlagen wird
Teichwasser bei geringer Förderhöhe in Haltungsbecken gepumpt, welche entweder im
Teich schwimmen bzw. hinter der Teichböschung auf Teichwasserstandsniveau aufgestellt werden. Im Becken erfolgt über
schwimmende Niederdruckbegaser der Eintrag von Reinsauerstoff, wodurch über die
Erzielung hoher Besatzdichten eine intensive und gut kontrollierbare Fischerzeugung
möglich wird. Das Ablaufwasser aus den Haltungseinrichtungen wird zurück in den Teich
geführt, der die Funktion des Wassereservoirs, eines Wärmespeichers sowie die mechanische und biologische Wasseraufbereitung übernimmt. Das für die Zanderaufzucht
ausgelegte System besteht aus zwei Rundbecken mit einem Haltungsvolumen von je-
NH4 MW Hälterteiche
1,2
NH4; NO2 (mg/l)
sicherer Wasserversorgung weisen die in
der brandenburgischen Teichwirtschaft üblichen, rechteckigen Hälterteiche mit Betonwänden eine gute Eignung für die Testung
der Intensivhaltung des Zanders unter teichwirtschaftlichen Bedingungen auf. Über ihre
sommerliche Verwendung für die Zanderaufzucht kann sich für die Betriebe eine ggf. verbesserte Ressourcennutzung ergeben. Ihre
klassische Funktion als Hälterteich im Rahmen der Herbstabfischungen bleibt erhalten.
Andererseits sind die hier im kleineren Maßstab unter guter Kontrollierbarkeit erzielten
Ergebnisse weitgehend übertragbar auf die
Bedingungen geeigneter, größerer Aufzuchtteiche. Für die bisherigen Aufzuchtversuche
wurden zwei Hälterteiche mit je einem zeitgesteuerten Schaufelradbelüfter (Leistungsaufnahme 0,37 kW) und über Bandfutterautomaten bediente Futterplätze ausgestattet.
Über die Aufwuchsperioden 2008 und 2009
wurden beide Hälterteiche mit trockenfutteradaptierten Satzzandern im Stückmassebereich von rund 200 g besetzt. 2008 wurde eine Besatzdichte von 1,3 Tieren pro m²
Hälterteichfläche gewählt. In einem Hälterteich erfolgte in diesem Jahr die Überspannung einer Teilfläche von etwa 30 m² zwecks
Abschattung. 2009 wurde in beiden Hälterteichen mit 4 Satzzandern pro m² besetzt. Mit
dem Ziel der Erhöhung der Wassertrübung
erfolgte in einem Hälterteich der zusätzliche
Besatz mit rund 0,3 zweisömmrigen Schleien
(S2) pro m².
NH4 "Teich-in-Teich"
NO2 MW Hälterteiche
1
NO2 "Teich-in-Teich"
0,8
0,6
0,4
0,2
0
16.06.09
06.07.09
26.07.09
15.08.09
04.09.09
24.09.09
14.10.09
03.11.09
Abb. 1: Entwicklung der Ammonium- und Nitritkonzentrationen im Haltungswasser bei der
Zanderaufzucht in Hälterteichen und nach dem Teich-in-Teich-Prinzip.
Abb. 1: Entwicklung der Ammonium- und Nitritkonzentrationen im Haltungswasser bei der
Zanderaufzucht in Hälterteichen und nach dem
Teich-in-Teich-Prinzip.
weils 20 m³. Die Becken befinden sich hinter
dem Damm eines Aufzuchtteiches von etwa
0,7 ha und sind auf dem Wasserstandniveau
des Teiches einnivelliert. Über Strömungspumpen mit geringer Leistungsaufnahme
von 0,2 kW pro Becken wird bei stündlich
etwa 1,5-fachem Wasserwechsel Teichwasser
durch die Becken gepumpt. Pro Becken übernimmt ein schwimmender Niederdruckbegaser mit einer Leistungsaufnahme von 0,25
kW die Verteilung von technischem Sauerstoff. Zum Schutz der Zander vor starker Sonneneinstrahlung wurde eine Abschattung der
Becken durch ein halbtransparentes Gewebedach realisiert. Über Bandfutterautomaten
erfolgte die kontinuierliche Futterverabreichung über 24 h pro Tag. Zur Absicherung
gegenüber Havarien ist ein Steuerungssystem installiert, welches bei Unterschreitung
eines Sauerstoffgehaltes von 6 mg/l sowie bei
Stromausfall Alarmierungen per Handy auslöst sowie eine Notsauerstoffversorgung zuschaltet.
Im Jahr 2009 erfolgten die ersten Aufzuchtversuche mit angestrebten Endbestandsdichten von 25 kg, bzw. 50 kg/m³ Beckenvolumen.
Zur Sicherstellung einer stabilen Teichbiologie und entsprechend geringen Schwankungen insbesondere bei pH-Werten und
Wassertrübung wurde der wasserspeisende
Teich mit 500 zweisömmigen Karpfen bewirtschaftet.
Datenerfassung
Zur Charakterisierung der Wachstumsleistung wurden die Parameter Zuwachs, Futterverwertung, spezifische Wachstumsrate (nach Busacker et al. 1990), Korpulenz
sowie Überlebensrate erfasst. Hierzu wurden bei Besatz und Abfischung Gesamt- und
Stückmassen sowie Längen gemessen. Täglich erfolgte die Futtereinwaage in Abhängigkeit der rechnerisch erwarteten Bestandsbiomasse und die Erfassung von Temperaturen,
O2-Konzentrationen und pH-Werten. Im Anschluss an Probewiegungen in etwa monatlichem Abstand erfolgte die Abstimmung
der Bestandsbiomasse als Grundlage für die
Futterrationsberechnung. Regelmäßig wurden die Konzentrationen an NH4, NO2, NO3,
Pges. gemessen, sowie CSB, TOC, SBV, Sichttiefe und Leitfähigkeit ermittelt.
Ergebnisse & Diskussion
Wachstumsleistung
Beim ersten Versuch der Haltung trockenfutteradaptierter Zander in Hälterteichen
von Juni bis Oktober 2008 mit Bestandsdichten von 1,3 Tieren / m² wurden ein
starkes Auseinanderwachsen der Bestände
und massive Fadenalgenbildung, welche die
Futterausbringung und Abfischung erheblich erschwerten, beobachtet. Stückmassezunahme (185 g in 102 Aufzuchttagen) und
Überlebensrate (85 %) blieben hinter den Erwartungen zurück. Bei der offenbar zu gering gewählten Bestandsdichte erfolgte keine ausreichende Wassertrübung. Einige Tiere
nahmen allem Anschein nach nicht konstant
Trockenfutter auf. Die Schattierung in einem
Hälterteich führte zu keinem spürbar verringerten Fadenalgenaufkommen. Die durchschnittliche Wassertemperatur der Hälterteiche während der Aufzuchtphase betrug
18,7°C. Aus den untersuchten Wasserqualitätskriterien ergaben sich keine Gründe
für eine Wachstumslimitierung. Die installierten Schaufelradbelüfter mussten bei der
2008 gewählten Bestandsdichte nur in Ausnahmefällen betrieben werden.
Die im Jahr 2009 mit höher gewählten Bestandsdichten (4 Tiere / m³) in den Hälterteichen erzielten durchschnittlichen Wachstumsleistungen sind in Tab. 1 aufgeführt.
Durch die erhöhte Besatzdichte war zur Aufrechterhaltung ausreichender Sauerstoffkonzentrationen häufig der Betrieb der Schaufelradbelüfter von 5:00 bis 8:00 Uhr notwendig.
Der tägliche Energieverbrauch pro Hälterteich lag mit rund 1,1 kWh auf einem akzeptablen Niveau. Aufgrund ausreichender Wassertrübung wurde das Fadenalgenwachstum
weitestgehend unterbunden und führte zu
keiner Beeinträchtung der Futterverabreichung und Abfischung. Eine defekte Abgitterung führte zur Durchmischung der
Fischbestände beider Hälterteiche. Somit
war eine Aussage zum Einfluss der zugesetzten Schleien nicht möglich. Pro Hälterteich wurden im Mittel 440 kg Zander und
39
40
Der Märkische Fischer 2/2010
AUS DER FISCHEREIFORSCHUNG
37 kg Schleien abgefischt, was einem Hektarertrag von knapp 16 t entspräche. Mit 94
% lag die Überlebensrate auf einem akzeptablen Niveau. Sicherlich mitbedingt durch
mit 17,8°C recht geringe durchschnittliche
Wassertemperaturen während der Aufzuchtperiode 2009 lagen Stückmassezunahme und
spezifische Wachstumsrate unter den Erwartungen. Als Konsequenz der geringeren,
beim Zander schwierig zu erfassenden Futteraufnahme kam es zu Futterverlusten und
einer somit ungünstigen Futterverwertung.
Die spezifische Wachstumsrate und Futterverwertung von im gleichen Zeitraum im Sacrower See in einem Netzgehege gehaltenen
Zandern lagen deutlich günstiger. Hier war
die mittlere Temperatur während der Aufzuchtperiode mit 18,8°C um ein Grad höher. Weiterhin werden im voluminösen See
Tag-Nacht-Temperaturschwankungen viel
effektiver abgepuffert als in der Teichumwelt. Nach Beobachtungen in Kreislaufanlagen am IfB reagieren Zander auf tägliche
Temperaturschwankungen mit z.T. deutlich
eingeschränkter Futteraufnahme. Gezielte
Untersuchungen müssen zeigen, ob suboptimale Wachstumsraten trockenfutteradaptierer Zander in der Teichwirtschaft vornehmlich auf die hier vergleichsweise deutlich
ausfallenden Tag-Nacht-Temperaturschwankungen zurückzuführen sind. Ein hierauf abgestimmtes Fütterungsregime lässt zukünftig voraussichtlich eine erheblich verbesserte
Futterverwertung zu.
Haltungsumwelt
Abb. 1 stellt Verläufe der für die gehaltenen
Fische ggf. problematischen Wasserparameter Ammonium (NH4) und Nitrit (NO2) in den
Hälterteichen sowie in der nach dem Teichin-Teich-Prinzip arbeitenden Beckenanlage
dar. Mit einer Ammoniumkonzentration von
knapp 0,8 mg / l wurde Ende August 2009
eine kritische Grenze in den Hälterteichen
erreicht, die in Verbindung mit hohen pHWerten zu einer Ammoniakintoxikation hätte führen können. Die 2009 untersuchte Hälterteichvariante verweist somit auf das obere
Ende der fischphysiologisch und haltungstechnisch möglichen Intensität. Die regelmäßige Erfassung aller relevanten Wasserparameter und die Möglichkeit des spontanen
Reagierens durch Wasseraustausch, Pufferung und / oder Belüftung sind Voraussetzung für das Realisieren entsprechender
Haltungsintensitäten. Die Verläufe der hier
nicht näher dargestellten, im Haltungswasser gemessenen Nährstoffkonzentrationen
(Nges, Pges., CSB, TOC) und die Aufstellung
von Nährstoffeintragsbilanzen bestätigen die
erhebliche Retentionswirkung von Karpfenteichen, die bereits zuvor in einer umfangreichen Studie von Schreckenbach (2004) dokumentiert wurde.
Zwischen Hälterteich und Netzgehege im Sacrower See angesiedelt lag die Wachstumsleistung der nach dem Teich-in-Teich-Prinzip aufgezogenen Zander (Tab. 1). Mit 23 kg
/ m³ Haltungsvolumen in Becken 1 und 42
kg / m³ in Becken 2 wurden die angestrebten
Endbestandsdichten in der Größenordnung
erreicht. Die im dichter besetzten Becken
tendenziell höhere Wachstumsrate und günstigere Futterverwertung verweisen auf die
gute Eignung des Zanders für die Intensivhaltung in dieser Form. Die Zanderhaltung
nach dem eingesetzten Teich-in-Teich-Prinzip verlief problemlos und frei von Havarien. Die technische und biologische Kapazität des Haltungsverfahrens scheint mit der
bislang gefahrenen Intensität noch nicht ausgeschöpft und muss in Zukunft getestet werden. Auch bei dieser Haltungsform muss das
Fütterungsregime im weiteren Projektverlauf
besser auf die Gegebenheiten flacher, kleinvolumiger Wasserkörper abgestimmt werden. Die Verbräuche des Gesamtsystems (2
Becken a 20m³ Haltungsvolumen) beliefen
sich auf täglich rund 22 kWh Elektroenergie und durchschnittlich etwa 10 kg Flüssigsauerstoff.
Die Aufzucht trockenfutteradaptierter Zander im Gewichtsbereich von rund 200 bis
500 g in (Hälter)teichen ist möglich, erfordert aber eine hohe Bewirtschaftungsintensität verbunden mit stetiger Kontroll- und Reaktionsbereitschaft.
Durch die Ausnutzung des Teich-in-TeichPrinzips lassen sich die Ansprüche trockenfutteradaptierter Zander nach hohen
Besatzdichten in idealer Weise mit der Wasseraufbereitungskapazität und dem Wärmespeichervermögen bewirtschafteter Karpfenteiche verbinden.
Das hohe Nährstoffrückhaltungspotenzial
von Karpfenteichen erlaubt eine emissionsarme Zanderintensivhaltung in teichwirtschaftichen Betrieben.
Die in Teichen stärker ausgeprägten Temperaturschwankungen stellen möglicherweise
einen Grund für die geringere Wachstumsleistung von Zandern in der Teichwirtschaft
gegenüber der Netzgehegehaltung in größeren Wasserkörpern (z.B. Sacrower See) dar.
Im Rahmen der verbleibenden dreijährigen
Projektlaufzeit werden weitere wichtige haltungstechnologische Fragestellungen wie
Setzlings- und Speisefischaufzucht, Winte-
Zusammenfassend ergeben sich aus den bisherigen
Untersuchungen folgende
Schlussfolgerungen:
rung im teichwirtschaftlichen Betrieb, Besatzeignung für natürliche Gewässer sowie
die Ökonomie der beschriebenen Haltungsverfahren näher beleuchtet.
Die intensive Zanderaufzucht weist bei Betrachtung der bisherigen Ergebnisse Potenzial für eine ressourcen- und umweltschonende, zusätzliche Wertschöpfung in der
Teichwirtschaft auf. Ç
Danksagung
Die vorliegende Studie wurde mit Mitteln des
Europäischen Fischereifonds (EFF) gefördert.
Literatur
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Müller-Belecke, A. Thürmer, Chr., Zienert, S.
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ihnen die Erbeutung lebender Futterfische? Der
Märkische Fischer, Mitteilungsblatt des Landesfischereiverbandes Brandenburg Berlin e.V., Ausg.
1-2010. Der Märkische Angler, 1-2010, p. 39-41.
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Müller-Belecke, A., Thürmer, Chr., Zienert, S.
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6, 202-203.
AUS DER FISCHEREIFORSCHUNG | AALBESATZ
Prof. Knösche 70 Jahre
Fische waren und sind ein
Dreh- und Angelpunkt in
seinem Leben
Ã Am 01. März feierte Prof. Reiner Knösche seinen 70 Geburtstag. Mehr als 50
Gäste – unter ihnen viele ehemalige Kollegen aus fischereilicher Praxis, Instituten, Behörden und Verbänden – waren gekommen,
um ihm zu gratulieren und ein paar gemeinsame Stunden mit angeregten Gesprächen
rund um die Fischerei gestern und heute zu
verbringen. Ihm und seiner Frau standen die
Freude über das Jubiläum und die vielen Gratulanten ins Gesicht geschrieben.
Der Lebensweg von Reiner Knösche sowie seine beruflichen Stationen und fachlichen Leistungen wurden bereits anlässlich seines 65. Geburtstages im Fischer
& Teichwirt ausführlich dargestellt. Eine
Wiederholung möchte ich an dieser Stelle vermeiden. Dennoch sollen zwei Aspekte benannt werden, die aus meiner
Sicht ganz besonders bemerkenswert sind.
Zum einen besitzt Prof. Knösche ein unglaub-
Tag der offenen Tür
Den Fischen in´s Maul
geschaut
Ã SACROW „Was machen Sie hier eigentlich? Schön gelegen ist es ja! “ – Das sind oft
die ersten Worte, die Mitarbeiter des Instituts für Binnenfischerei e.V. (IfB) von Gästen hören. Am Sonnabend, den 05. Juni 2010
öffnet das IfB deshalb für einen Tag interessierten Besuchern die Türen, damit sie sich
vor Ort über die Einrichtung und die vielfältigen Forschungsthemen des Instituts informieren können.
Das Institut für Binnenfischerei e.V. PotsdamSacrow (IfB) ist eine wissenschaftliche Einrichtung der anwendungsorientierten fische-
Foto: Institut
Fortsetzung von Seite 37
Flusseinzugsgebiete vorgesehenen umfangreichen Besatzmaßnahmen zur Wiederauffüllung des europäischen Aalbestandes in die
Tat umzusetzen. Für das Flusseinzugsgebiet
der Elbe ist in den kommenden Jahren eine
Besatzsteigerung auf mindestens 9 Millionen
vorgestreckte Jungaale vorgesehen.
lich breites Fachwissen, wie man es bei uns
jüngeren Kollegen kaum noch finden kann.
Ob es um Belange der Seen- und Flussfischerei, der Teichwirtschaft oder der Aquakultur in geschlossenen Kreislaufanlagen geht
– Prof. Knösche ist in allen Sparten der Binnenfischerei gleichsam zu Hause und ein gefragter Ratgeber, auch über den beruflichen
Ruhestand hinaus. Sicher hat das mit seiner langen Berufserfahrung zu tun, aber bestimmt auch mit seiner doppelgleisigen Ausbildung in Fischerei und Wasserwirtschaft
und seinem bis heute ungebrochenen Interesse für die gesamte aquatische Biologie.
Zum zweiten ist es ihm gelungen, den traditionsreichen Standort Jägerhof in eine neue
Zeitrechnung zu führen und auch im vereinten Deutschland für die praxisorientierte Fischereiforschung zu erhalten. Das war alles
andere als selbstverständlich und ist Ausdruck der ihm eigenen Beharrlichkeit, Geschicklichkeit und Überzeugungskraft bei
der Verfolgung und Umsetzung von Zielen.
Der Geburtstagsempfang zeigte eindrucksvoll, wie geistig frisch und körperlich fit man
heute mit 70 Jahren sein kann. Daran hat neben den Genen und der von ihm immer wieder hervorgehobenen Unterstützung durch
2/2010 Der Märkische Fischer
seine Frau in seinem Falle sicher auch der seit
Kindesbeinen praktizierte stetige Umgang
mit Fischen einen entscheidenden Anteil.
Ob als Auslöser für das Tümpeln in Karpfenteichen der Lausitz im Kindesalter, als Studien- und Forschungsobjekt bei der späteren
täglichen Arbeit oder als Speise auf dem Teller – Fische waren und sind ein Dreh- und
Angelpunkt in seinem Leben. Hoffen wir,
dass ihm seine robuste Gesundheit erhalten
bleibt und er der deutschen Binnenfischerei
mit seinen Erfahrungen weiter beratend zur
Seite stehen kann. Ç
Dr. Uwe Brämick
Direktor des Instituts für
Binnenfischerei e.V., Potsdam-Sacrow
dem Mikroskop verschiedene Fischnährtiere
ansehen. Es gibt aber auch ganz praktische
Tipps vom Fachmann zum Fisch als Lebensmittel wie z.B. fachgerechtes Filetieren. Eine
kleine Ausstellung über Fischfangtechniken
und Forschungsgeräte sowie ein Stand mit
Informationsmaterialien komplettieren das
Angebot. Ç
reilichen Forschung in Binnengewässern. Es
versteht sich als Brücke und Bindeglied zwischen Grundlagenforschung und Praxis. Mit
seinem Sitz auf dem Jägerhof am Sacrower See
steht es in der Tradition der preußischen Landesanstalt für Fischerei, die hier bereits 1992
mit der Fischereiforschung begann. Seit 1992
ist das Institut für Binnenfischerei e.V. – eine
Einrichtung der Bundesländer Brandenburg
und Sachsen-Anhalt - hier tätig.
Am Tag der offenen Tür können die Besucher
unter anderem den „Fisch des Jahres 2010“
kennenlernen oder erfahren, wie weit ein Aal
wandern kann. Anhand von Beispielen werden Forschungsschwerpunkte für eine nachhaltige fischereiliche Bewirtschaftung von
Gewässern und eine artgerechte Fischerzeugung erläutert. Im Labor können sie selbst das
Alter von Fischen bestimmen oder sich unter
Ansprechpartner für die Presse:
Dr. Andreas Müller-Belecke
Tel: 03 32 01/ 40 6-0
E-mail: [email protected]
Internet: www.ifb-potsdam.de
Das seit 2006 im Land Brandenburg durchgeführte Pilotprojekt zur Erhöhung des Aallaicherbestandes im Elbeeinzugsgebiet wird
durch die Genehmigung des deutschen Aalmanagementplanes in seinem Inhalt bestätigt
und auch 2010 weitergeführt. An den Besatzmaßnahmen beteiligen sich 78 Fischereibetriebe, der Landesanglerverband und die Initiative zur Förderung des Europäischen Aals.
in diesem Jahr ist erstmals seit 15 Jahren ein
umfangreiches Aussetzen von Glasaalen in
Kombination mit vorgestreckten Aalen vorgesehen. Das Land Brandenburg wird mit mindestens 5 Millionen ausgesetzten Aalen zum
Erreichen der oben genannten Zielstellung für
das Elbeeinzugsgebiet beitragen. Das Projekt
wird aus EU- und Landesmitteln gefördert.
Ç Ronald Menzel, Projektleiter
Termin: 05.06.2010, 10.00-16.00 Uhr
Adresse: Institut für Binnenfischerei e.V.
Potsdam-Sacrow
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Der Märkische Fischer 2/2010
ARTENVIELFALT STATT NABU-EINFALT
20. März in Ulm
„Artenvielfalt statt NABUEinfalt!“
Ã Diese Forderung auf einem der Transparente brachte auf den Punkt, was tausende Angler, Fischer und Teichwirte aus ganz
Deutschland bewegte, die sich auf dem
Platz vor dem Ulmer Münster zu einer Demonstration gegen die Haltung des NABU
zum Thema Kormoran versammelt hatten.
Der Landesfischereiverband Baden-Württemberg hatte anlässlich des vom NABU für
den Vogel des Jahres in der Ulmer Stadthalle
veranstalteten „Artenschutzsymposiums“
zu dieser Demonstration aufgerufen.
tun habe, gab es auch wirkliche Neuigkeiten.
Unter anderem die Aussage eines Heinz Kowalski, dass Nistbäume in Kormorankolonien
nur so aussehen würden, als wären sie abgestorben. Sollten Waschbären die Kormorane
zur Aufgabe der Kolonie bewegen, würden
die Bäume im Folgejahr wieder austreiben.
Waschbären als Retter geschützter Biotope?
Bereits bei der Eröffnung des „Artenschutzsymposiums“ äußerten NABU-Vertreter ihr
Unverständnis.Aus ihrer Sicht sei es unangemessen, wenn im Verlauf des Symposiums auch Fischereivertreter zu Wort kämen
und dennoch vor dem Gebäude gegen den
NABU demonstriert werde. Anschließend
gab es aus Sicht der Fischerei viel Neues zu
erleben. Neben den hinlänglich bekannten
Phrasen, nach denen der Kormoran selbstverständlich nichts mit den Bestandseinbrüchen bei zahlreichen bedrohten Fischarten zu
Leider war das nicht das einzige Beispiel
öffentlich ausgelebter Realitätsverweigerung, welches man als Gast des Symposiums
über sich ergehen lassen musste. Ludwig Sothmann, Vorsitzender des Bayerischen Landesbundes für Vogelschutz, setzte gar die Artenvielfalt in Bayerischen Karpfenteichen mit
der in Maisäckern gleich, weil an den Teichen
die ausgedehnten Schilfgürtel fehlen würden.
Bedauerlich war, dass Dr. Baumann, der Vorsitzende des NABU-Baden-Württemberg, bereits kurz nach der Eröffnung des Symposi-
ums hektisch das Weite suchte, obwohl er
im Programm für den Nachmittag als CoReferent zum Thema „Kormoranmanagement in Süddeutschland“ angekündigt war.
Das hatte sicherlich nichts mit der angekündigten Demo zu tun, sondern rein terminliche Gründe …
Um den Verkehr in der Ulmer Innenstadt
nicht lahm zu legen, wurden die zahlreichen
Busse mit Demo-Teilnehmern durch die Polizei vom Sammelplatz in Gruppen in die Innenstadt von Ulm eskortiert. Während sich
der Platz vor dem Ulmer Münster füllte,
wuchs die Nervosität bei NABU-Vertretern
in der Stadthalle sichtlich. Noch bevor auch
die beiden Gruppen aus Brandenburg mit ihren Bussen am Münsterplatz ankamen, wurde das Betreten des Balkons der Stadthalle
von der Polizei untersagt. Sie wollte angesichts der immer lauter werdenden „NABUBuuuuuhhhh“-Rufe jede unnötige Provokation der Massen vermeiden. Aber auch beim
erst teilweise gefüllten Platz bot sich vom Balkon der Stadthalle zuvor eine optisch, wie
akustisch eindrucksvolle Kulisse.
Während draußen Vertreter der Fischerei
zu den Demonstranten sprachen, lief in der
Stadthalle die angekündigte Podiumsdiskussion.
Meine Hoffnungen auf einen fruchtbaren
Dialog wurden leider weitgehend enttäuscht. Einziger Hoffnungsschimmer war
die Zusage von Helmut Opitz, Vizepräsident
des NABU-Bundesverbandes, gemeinsam
nach einer Lösung für die akuten Probleme
der Teichwirtschaft in Brandenburg suchen
zu wollen. Darüber, ob das nur ein Lippenbekenntnis oder ein tatsächlich ernst gemeintes Angebot war, werden wir in der nächsten
Ausgabe berichten. Ç
Lars Dettmann
Impressum
DER MÄRKISCHE FISCHER erscheint vierteljährlich als
Beilage im Märkischen Angler
i. A. des LFV Brandenburg/Berlin e.V.
Dorfstr. 1, 14513 Teltow/Ruhlsdorf
[email protected]
Chefredakteur: Dr. Dieter Mechtel, Tel.: 030/6544417
Ahornallee 29, 12555 Berlin, [email protected]
Satz/Layout und Lithographie: crossmedia gmbh
www.crossmedia-berlin.de |
Redaktionskommission: Lars Dettmann,
Ute Schmiedel, Dr. Uwe Brämick, Stefan Jurrmann,
Die Herausgabe der Beilage DER MÄRKISCHE FISCHER
wird dankenswerterweise vom Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Verbraucherschutz
mit Mitteln aus der Fischereiabgabe gefördert.
Druck: Möller Druck und Verlag GmbH
Fotos: Wulf Plickert, Dettmann (Bild oben)
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