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So, 06.06.2004, 9:00
Geschichte D-Day Frankreich
(Hintergrund) Die bislang größte D-Day-Feier am Sonntag in Frankreich
Paris (dpa) - Der Landung der Alliierten in der
Normandie vor 60 Jahren am 6. Juni 1944 wird an diesem Sonntag mit
der bisher größten Feiern gedacht.
1954 begnügte sich der französische Präsident René Coty mit einer
schlichten Kranzniederlegung im normannischen Colleville. Zehn Jahre
später feierte General Charles de Gaulle als Staatschef zwar die
Landung französischer Truppen in Südfrankreich im August 1944; der
Weltkriegsveteran schnitt aber die US-Veteranen, die in der Normandie
ihrer Landung gedachten. Auch 1974 reiste der französische
Staatschef Valéry Giscard d'Estaing nicht in die Normandie, sondern
überließ das Gedenken seinem Verteidigungsminister.
Die Wende kam 1984 mit François Mitterand. Zum 40. Jahrestag der
der Landung empfing der geschichtsbewusste Sozialist den
US-Präsidenten Ronald Reagan sowie vor allem einige gekrönte
westliche Staatsoberhäupter wie Queen Elizabeth von England in der
Normandie. Ein halbes Jahrhundert nach dem D-Day lud Mitterrand 1994
neben 12 anderen Staats- und Regierungschefs dezent auch Helmut Kohl
zum Gedenktag ein und erklärte, der Kampf 1944 habe sich einzig gegen
«den Nazismus» gerichtet - also nicht gegen die Deutschen als Volk.
Doch der Bundeskanzler lehnte ebenso dezent ab. Im Jahre 2004 kommen
zum 60. Jahrestag fast 20 Staats- und Regierungschefs, darunter
erstmals die politischen Führer Deutschlands und Russlands,
Bundeskanzler Gerhard Schröder und Präsident Wladimir Putin.
dpa hn xx mg
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So, 06.06.2004, 11:14
Geschichte D-Day
(Überblick 1115) Bush würdigt Veteranen des D-Days - Erinnert an Ronald Reagan
Colleville-sur-Mer (dpa) - US-Präsident George W. Bush hat die
Veteranen der alliierten Landung in der Normandie vor 60 Jahren
geehrt. «Amerika würde dies für seine Freunde wieder tun», sagte Bush
am Sonntag auf dem US-Soldatenfriedhof in Colleville-sur-Mer.
«Frankreich war Amerikas erster Freund in der Welt», betonte der USPräsident. Die französische Haltung gegen den Irak-Krieg hatte zu
starken Spannungen zwischen Paris und Washington geführt.
Bush erinnerte daran, dass 1984 der damalige US-Präsident Ronald
Reagan an den D-Day-Feierlichkeiten in Frankreich teilgenommen hatte.
Er würdigte den am Samstag gestorbenen Reagan als einen mutigen Mann,
der sich im Kampf für die Freiheit an die Spitze gestellt habe.
«Frankreich wird niemals vergessen», was die Befreier für das Land
getan hätten, sagte der französische Staatspräsident Jacques Chirac
auf der gemeinsamen Gedenkfeier. Chirac wandte sich an die gesamte
amerikanische Nation mit einer Botschaft Frankreichs, «einer
Botschaft der Freundschaft und der Brüderlichkeit, der Anerkennung
und der Dankbarkeit». Amerika sei der «ewige Freund» Frankreichs.
Die französische-amerikanische Gedenkzeremonie war die erste von
einem Dutzend am 60. Jahrestag der Landung in der Normandie. Auf dem
US-Friedhof liegen 9380 Soldaten begraben. Er liegt ganz in der Nähe
von Omaha-Beach, wo es damals die blutigsten Kämpfe gegeben hatte.
dpa ka xx mg
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So, 06.06.2004, 13:38
KORR-Ausland Geschichte D-Day USA
*Hanns-Jochen Kaffsack*
Bemühte Harmonie über den Gräbern - und der lange Schatten Reagans Von Hanns-Jochen
Kaffsack, dpa
Caen (dpa) - Die amerikanischen «Stars & Stripes» und Frankreichs
Trikolore wehten abwechselnd an der schnurgeraden Mastenreihe auf dem
US-Soldatenfriedhof von Colleville-sur-Mer. Im Hintergrund die 9380
weißen Kreuze für die 1944 in der Normandie gefallenen US-Soldaten.
Ernst und blass US-Präsident George W. Bush, der in der Nacht zuvor
die Nachricht vom Tod Ronald Reagans erhalten hatte. Neben ihm ein
entspannterer Jacques Chirac, der die zwischen Washington und Paris
so lange wegen des Irak-Krieges vergiftete Stimmung gern ganz zu den
Akten legen würde. Die französisch-amerikanische Zeremonie eröffnete
am Sonntag die Gedenkfeiern und sollte Bilder einer wiedergefundenen
Harmonie über den Gräbern in die Welt schicken. Aber das war keine
leichte Sache.
An Reagan, den 40. Präsidenten der USA, muss George W. Bush
gedacht haben, als er auf dem roten Teppich zum Podest schritt und
die «große Ehre» betonte, das amerikanische Volk bei den D-Day-Feiern
zu vertreten. Immerhin hatte der «mutige Führer in der Sache der
Freiheit» (Bush) hier vor zwei Jahrzehnten auf Einladung des
damaligen Präsidenten François Mitterrand gestanden und dabei nicht
nur mit seiner Statur Eindruck gemacht. Schon Bill Clinton war es bei
der Feiern zum 50. Jahrestag der militärischen Großtat 1994 trotz
aller Redekunst nicht gelungen, die Erinnerung an Reagan verblassen
zu lassen. Auch für Bush warf der tote Vorgänger einen längeren
Schatten in das Sonnenlicht.
Trotz des bemühten Strebens um Harmonie zwischen Washington und
Paris, vorbereitet durch gegenseitige Freundschaftsbekundungen, hat
Bush in seiner kurzen Rede kaum Akzente gesetzt: «Die Geschichte
erinnert uns daran, dass Frankreich Amerikas erster Freund in der
Welt war», begann der Präsident. Um schließlich noch zu versprechen,
dass Amerika es «für unsere Freunde» wieder tun würde», nämlich sie
von einer Diktatur zu befreien. Konnte sich Chirac mehr erhoffen? Am
Vorabend hatten sie sich im Elysée-Palast erstmals nach neun Monaten
wieder getroffen. Die leidige und strittige Frage der Zukunft des
Irak stand oben auf der Tagesordnung - und erinnerte beide daran, wie
sehr vor allem dieses Thema die transatlantischen Beziehungen (noch)
belastet.
Am Sonntag, als es die Gefallenen und die Veteranen zu ehren galt,
hatte Chirac in Colleville-sur-Mer als erster das Wort ergriffen und
sich alle Mühe gegeben: «Frankreich wird den 6. Juni 1944 nicht
vergessen, mit dem die Hoffnung wieder aufgekommen ist.» Er nannte
Amerika «unseren Freund auf ewig» und überbrachte der ganzen
amerikanischen Nation diese Botschaft Frankreichs: «Freundschaft und
Brüderlichkeit, Anerkennung und Dankbarkeit.» Chirac sagte Bush aber
auch, dass die Werte, für die Blut vergossen wurde, auch den Kern der
UN-Charta ausmachen - ein Plädoyer für ein multilaterales Handeln.
Der US-Präsident verzichtete darauf, einmal mehr einen Bogen von
der Befreiung Europas von der Nazi-Herrschaft zu dem Kampf gegen den
internationalen Terrorismus zu ziehen. Er konnte auch keinem Gegner
demonstrativ Versöhnung anbieten - so wie es Reagan vor 20 Jahren von
den Stränden der Normandie aus der Sowjetunion gegenüber getan hatte.
So, 06.06.2004, 19:05
Inlandpresse
(Frankfurt/Oder) «Märkische Oderzeitung» zu D-Day in der Normandie
Schröders Auftritt bei den D-Day-Feiern ist Schlusspunkt einer
jahrzehntelangen Hinwendung deutscher Politiker zum Geschichtsbild,
den Weg in die Kapitulation nur als Befreiung zu sehen, während der
erste Bundespräsident Heuss noch von «Erlösung und Vernichtung
zugleich» sprach, was der Mehrheitsstimmung der Deutschen am 8. Mai
1945 eher entsprach. Man muss sich heute bewusst sein: Die Invasion
der Alliierten war letzter Sargnagel für den Diktator Hitler.
Allerdings ist die westliche Welt, in die sich Kanzler Schröder jetzt
rhetorisch so sehr eingegliedert hat, 60 Jahre nach dem D-Day brüchig
geworden, wie der Irak-Krieg jeden Tag zeigt.
dpa to zz
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So, 06.06.2004, 19:05
Inlandpresse
(Berlin) «B.Z.» zu D-Day
Die diesjährigen Feiern zur 60. Wiederkehr des D-Day sind die
wichtigsten in der Geschichte der freien Welt. Denn erstmals sind die
Siegermächte mit den Repräsentanten Deutschlands vereinigt. Gemeinsam
gedenkt man der militärischen Aktion, die das Ende des Nazi-Terrors
einläutete. Heute sieht sich die Welt erneut der Herausforderung des
Terrors gegenüber. Diesmal benutzen verbrecherische Kräfte den Islam,
eine friedliche Religion, als Vehikel, um die demokratischen Länder
in die Knie zwingen zu wollen. Sie werden damit so wenig Erfolg haben
wie die Nazis wenn unsere Staaten sich einig sind! Daher muss über
alle kleinlichen Streitigkeiten im Detail die Einheit des Westens und
Russlands gewahrt werden, die Terroristen entschlossen zu bekämpfen.
Die Festlichkeiten des D-Days in der Normandie sind eine gute
Gelegenheit für Deutschland und unsere Freunde, den Willen zu
demonstrieren, jedem Feind der Freiheit entgegen zu treten. Und ihn
zu besiegen!
dpa to zz
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So, 06.06.2004, 19:14
STN Politik Presseschau OTS
Stuttgarter Nachrichten: Stuttgarter Nachrichten zu D-Day
Stuttgart (ots) - Bush und der D-Day erinnern an Amerikas Kraft
und an seinen Willen, sich nicht nur für die eigenen wirtschaftlichen
Interessen, sondern auch rund um den Globus für die Verteidigung
moralischer Werte einzusetzen. Wenn nötig, mit Waffengewalt. An der
Küste der Normandie könnte George W. Bush am Sonntag erfahren haben,
dass dieses hohe Ziel nicht im Alleingang zu erreichen ist. Vor 60
Jahren ebenso wenig wie heute. Und dass ein starker Präsident erst
dann ein großer Staatsmann wird, wenn es ihm gelingt, die große
Allianz der Freiheit mit der Kraft der Argumente zusammenzuschweißen
statt mit der Macht der Raketen. Die Art und Weise, wie sich Bush
zurzeit um eine neue, tragfähige Irak-Resolution bemüht, lässt darauf
hoffen, dass der US-Präsident am Omaha-Strand die Zeichen der Zeit
erkannt hat.
ots 563480
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So, 06.06.2004, 20:57
Geschichte D-Day
Chirac würdigt Schröders Anwesenheit als «bewegenden Augenblick»
Caen (dpa) - Frankreichs Staatspräsident Jacques Chirac hat die
Anwesenheit von Kanzler Gerhard Schröder bei den Feiern zum D-Day
gewürdigt. Er sprach von einem «sehr bewegenden Augenblick». Die
Franzosen würden Schröder als Bruder empfangen, sagte Chirac auf der
deutsch-französischen Zeremonie zum 60. Jahrestag der Landung in der
Normandie. Mit Schröder hat erstmals hat ein deutscher Regierungschef
an den Gedenkfeiern teilgenommen. Schröder nannte den Jahrestag einen
guten Tag, um Frankreich und den Verbündeten zu danken.
dpa tb
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