GESUNDHEIT SCHIMMEL – EIN UNGEBETENER GAST

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GESUNDHEIT SCHIMMEL – EIN UNGEBETENER GAST
GESUNDHEIT
SCHIMMEL – EIN
UNGEBETENER GAST
S AC H
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Sie kennen keine Landesgrenzen. Als wahre Kosmopoliten könnte man
sie bezeichnen. Ob im Freien oder in Gebäuden, sie sind überall zu
Hause. Die Rede ist von den Schimmelpilzen, von denen es weltweit mehr
als 100.000 Ar ten gibt. Ihre Sporen sind in der Luft allgegenwär tig, bei der
Wahl eines „Landeplatzes“ sind sie nicht wählerisch. Nahezu alle Materialien
können von ihnen besiedelt und mit einem Schimmelüberzug versehen werden. Bei
© Michael Sievers
hoher Luftfeuchtigkeit oder feuchten Wänden sind einige hunder t Ar ten auch in
unseren Wohnungen anzutreffen. Sie sind nicht nur wegen ihres muffigen Geruchs
und der Flecken an Möbeln und Wänden ungebetene Gäste, sie sind vor allem
wegen ihrer gesundheitsgefährdenden Wirkungen von unseren Wohnräumen
fernzuhalten.
Schimmelpilze können die Verursacher von Husten, Schnupfen, Bindehautentzündungen, Kopfschmerzen, Müdigkeit und sogar Asthma sein. Die Beschwerden
Ob blau, grün, schwarz oder gelb
– Schimmel muss schleunigst entfernt werden!
sind auf allergische Reaktionen gegen die Pilzsporen zurückzuführen, oder aber auf
Giftstoffe, die von den Pilzen freigesetzt werden.
VORBEUGEN IST DIE BESTE STRATEGIE!
Das wichtigste Prinzip zur Vermeidung von Schimmelbildung in den eigenen vier
Wänden lautet: keine übermäßige Feuchtigkeit in Innenräumen!
In der Praxis heißt das:
Regelmäßiges Lüften gehört zu den
wichtigsten Vorbeugemaßnahmen
gegen Schimmel.
Ausreichend Lüften: Da warme Luft immer feuchter ist als kalte, sollte man
vor allem im Winter die warme, feuchte Innenraumluft regelmäßig durch trockenere
Außenluft ersetzen. Lüften mittels gekipptem Fenster ist nicht sinnvoll, da die
Wandoberflächen seitlich und oberhalb des Fensters stark abkühlen und an ihnen
Wasser kondensieren kann – dies kann zu Schimmelbildung führen.
Feuchtigkeit ins Freie leiten: Feuchtigkeit, die beim Duschen, Baden,
Kochen etc. entsteht, sollte sofor t über geöffnete Fenster oder Ventilatoren ins Freie
Können Neubauten nicht vollständig
austrocknen, werden sie gerne vom
Schimmel heimgesucht.
abgeleitet werden. Feuchte Badezimmerwände bzw. -böden wischt man am besten
trocken.
Wäschetrocknen in der Wohnung vermeiden: Auch nach dem letzten Schleudergang verlässt gewaschene Wäsche die Waschmaschine in äußerst
feuchtem Zustand. Nach Möglichkeit sollte das Trocknen der Wäsche in schimmelgefährdeten Wohnungen überhaupt vermieden werden. Ist das nicht möglich, ist
auf ausreichendes Lüften zu achten.
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SCHIMMEL – EIN
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I N F O R M ATION
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Blumenerde nicht durchnässen: Gleichen Wohnräume einer üppigen grünen
Oase und bleibt die Feuchtigkeit, die Zimmerpflanzen abgeben, in den
Wohnräumen erhalten, können auch Zimmerpflanzen zur
Schimmelbildung beitragen. Oft genügt schon mäßigeres Gießen, um
das Problem in den Griff zu bekommen.
ZUSAMMENFASSUNG: Feuchtigkeit ist ein Magnet für
Schimmelsporen. Da die Pilzsporen in der Luft allgegenwär tig sind, gilt
es übermäßige Feuchtigkeit in der Raumluft bzw. in Materialien zu verhindern. Bereits befallene Materialien sind mechanisch und chemisch zu
behandeln bzw. zur Gänze zu entfernen. Dabei sind zum Schutz der eigenen Gesundheit entsprechende Vorsichtsmaßnahmen zu beachten.
INFO SERVICE:
Umfassende Informationen zum
Thema Schimmel, Tipps zur
Vermeidung von Schimmelbefall
sowie Empfehlungen zur gesundheitsschonenden Beseitigung bietet die Organisation „die
umweltberatung“ unter
www.umweltberatung.at, siehe
Wohnen Service.
Luftzirkulation nicht behindern: Um eine Schimmelbildung an den kühleren und daher gefährdeten Außenwänden zu vermeiden, sollten große Möbelstücke
immer an Innenwänden einen Platz finden. Müssen sie an
Außenwänden aufgestellt werden, ist ein Abstand
von 10 cm zur Wand einzuhalten, um die
Luftzirkulation nicht zu behindern.
SCHIMMEL ENTFERNEN
Hat sich der ungebetene Gast bereits niedergelassen, gilt es vor allem die Quelle der
offenbar vorhandenen Feuchtigkeit ausfindig
zu machen. Ist die Ursache geklär t und behoben, entfernt man den Schimmel mechanisch.
Beim Duschen entsteht Feuchtigkeit
– daher danach ordentlich lüften!
Dabei sollten auf jeden Fall eine Staubmaske,
Handschuhe und eine Schutzbrille getragen
werden. Nach dem mechanischen Entfernen
werden befallene Materialien noch mit chemischen Mitteln behandelt.
Stark befallene Materialien werden am besten
komplett entsorgt. Auch bei dieser Arbeit ist
entsprechende Schutzkleidung zu tragen und
darauf zu achten, dass beim Transpor t zur
Entsorgung der Pilz nicht in
bisher schimmelfreie Bereiche ver tragen wird.
Fachgerechte Sanierungen werden auch von
spezialisier ten Firmen angeboten.
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D I DAKT IS C H E
U MS ET ZU NG
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Kinder sind schon von frühestem Alter an mit den Begriffen Wärme und Kälte sowie
der Temperaturmessung konfrontier t. Die Wahrnehmung von Luftfeuchtigkeit ist hingegen viel weniger ins Alltagsleben integrier t. Einerseits ist ausreichend
Luftfeuchtigkeit für unser Wohlbefinden und unsere Gesundheit wichtig, zu hohe
Luftfeuchtigkeit begünstigt jedoch Schimmelbildung in den Wohnräumen.
LERNZIELE:
Erfahren, dass Luft Wassermoleküle aufnehmen kann.
Vorbeugungsmaßnahmen gegen Schimmelbildung kennenlernen.
Erproben bzw. Herstellen einfacher Indikatoren für das Ausmaß der
Luftfeuchtigkeit.
WASSER IN DER LUFT
Bei gekipptem Fenster kühlt die
umgebende Wand stark ab und
Kondenswasser kann sich bilden –
dies ist ein idealer Nährboden für
Schimmel.
ORT: Klassenzimmer.
ZEITAUFWAND: vier Unterrichtsstunden.
MATERIALIEN: Leintuch, Wasser, Waage,
Leine, Kluppen, Hygrometer, Arbeitsblatt 1, Papier.
KOSTEN: keine.
UMSETZUNG: Zur Vorbereitung ein Leintuch mit Wasser tränken und danach
Um Schimmelbildung zu vermeiden,
sollte die Luftfeuchtigkeit unter 60
Prozent liegen.
auswringen. Das fast tropfnasse Leintuch wird abgewogen und danach in einem
möglichst kleinen Raum (Garderobe, Lehrmittelzimmer) zum Trocknen auf eine
Leine gehängt. Fenster und Türen sollen während des Versuchs geschlossen bleiben.
Nun wird mit dem Hygrometer die Luftfeuchtigkeit im Raum gemessen. Die
SchülerInnen stellen Vermutungen an, wie sich das Gewicht des Leintuchs und die
Luftfeuchtigkeit verändern werden. Die Messungen werden während des Vormittags
stündlich wiederholt. Anhand dieses Versuchs wird deutlich, dass Luft verdunstetes
Wasser aufnehmen kann. Dass diese Feuchtigkeit nicht nur positive Auswirkungen
Kleine Schimmelflächen können mit
70-prozentigem Alkohol oder
Sodalauge umweltfreundlich
bekämpft werden.
hat, können die SchülerInnen durch den Lesetext auf Arbeitsblatt 1 erfahren. Im
Anschluss wird besprochen, welche Nahrungsmittel unter welchen Bedingungen
besonders leicht schimmeln und es wird auf die Gesundheitsgefährdung hingewiesen. In Par tnerarbeit überlegen die SchülerInnen, wie Feuchtigkeit in Wohnräumen
reduzier t werden kann und halten ihre Vorschläge schriftlich fest. Nach Sammlung
und Diskussion der Anregungen wird der Lückentext von AB 1 zur Festigung bearbeitet.
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UM SET ZU N G
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INFO SERVICE:
FESTSTELLEN VON LUFTFEUCHTIGKEIT
ORT: Klassenzimmer.
ZEITAUFWAND: vier Unterrichtsstunden.
Der Versuch „Wolkenerzeugung“
im Ordner Klima, Kapitel Wetter
– Wolken, macht deutlich, wie
Kondensation funktioniert.
Informationen über Pilze finden
sich im Ordner Lebensraum,
Kapitel Wald und Wiese – Pilze.
MATERIALIEN: Zapfen, Plastikbox, Tasse, Wasser, Herd oder Wasserkocher,
Filter tüten, Kobalt-II-Chlorid, Arbeitsblatt 2, einige lange Haarsträhnen,
Gummihandschuhe, Küchenrolle, ein Vier telliter Sodalösung aus der Apotheke
(20%-ige Konzentration), Holzbretter, Nägel, Hammer, Aufbewahrungsbox aus Vollplastik.
KOSTEN: etwa 15,- Euro.
VORBEREITUNG: Für den Filtertütenversuch: Die Lehrkraft tränkt
für jedes Kind eine Filter tüte mit einer Kobalt-II-Chlorid Lösung. Dafür werden
Kobalt-II-Chrorid Kristalle, die in der Apotheke erhältlich sind, in Wasser aufgelöst.
Bei diesem Vorgang sollten Handschuhe getragen werden.
Für das Haar-Hygrometer: möglichst lange Haarsträhnen besorgen (beim
Frisör).
Mit einem einfachen Versuch kann
man die Luftfeuchtigkeit feststellen.
UMSETZUNG: Zur Demonstration von Luftfeuchtigkeit können Tannen-,
Fichten- oder Kiefernzapfen eingesetzt werden. Im Klassenraum wird die
Luftfeuchtigkeit eher gering sein, daher spreizen sich die Fruchtschuppen auseinander.
Bei hoher Luftfeuchtigkeit und eher geringer Temperatur legen sie sich aufeinander. Je
nach Witterungslage wird ein Zapfen, wie in AB 2 beschrieben, mit einer heißen Tasse
Wasser in eine Plastikbox gelegt. Diese Versuchsanordnung wird entweder ins Freie
Feuchtigkeit ist ein Magnet für
Schimmelsporen.
oder in einen Kühlschrank gestellt. Nach etwa einer Vier telstunde werden die
Veränderungen beobachtet und dokumentier t.
Eine andere Möglichkeit Luftfeuchtigkeit sichtbar zu machen, ist der Einsatz von
Filter tüten, die mit Kobalt-II-Chlorid getränkt sind. Bei trockener Luft färbt sich das
Papier blau, bei feuchter rosa. Die Filter tüten können sowohl
beim Versuch mit dem Leintuch, als auch bei jenem mit den
Zapfen zusätzlich eingesetzt werden. Zuhause können
die SchülerInnen mittels der Filter tüten die
Luftfeuchtigkeit in verschiedenen Räumen sichtbar
machen. Sie erhalten den Auftrag, diese in den
nächsten Tagen in unterschiedlichen
Situationen (duschen, kochen) einzusetzen.
Der Bau des Haar-Hygrometers (siehe
AB 2) wird im Rahmen des Werkunterrichts
in möglichst kleinen Gruppen durchgeführ t.
Dann wird der beschriebene Versuch durchgeführ t.
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UNGELIEBTE PILZE
Hast du schon einmal Pilze im Wald gesehen? Es gibt sie in unterschiedlichen Formen
und Größen. Sie erfüllen eine wichtige Aufgabe im Lebensraum Wald. Nisten sich jedoch
in unseren Wohnungen Schimmelpilze ein, kann uns dies krank machen. Schimmelpilze
kann es auf Nahrungsmitteln, aber auch auf Flächen im Wohnbereich geben. Vor allem im
Badezimmer und in der Küche ist es leicht möglich, dass Schimmelpilze auftreten. Dies
ist deshalb so, weil sie es feucht und warm lieben. Schimmelflecken in der Wohnung
sind nicht schön anzusehen und sie können unserer Gesundheit schaden. Du kannst
mithelfen, dass in deiner Wohnung keine Schimmelpilze „wohnen“.
Fülle die Lücken in den Sätzen!
Nach dem _________________ oder Baden lüfte
ich besonders gut.
Spritzt _________________ auf den Boden oder
auf die Wand, wische ich es auf.
Ich helfe mit, dass feuchter _________________
nicht zu lange in der Wohnung steht.
Beim _________________ mache ich das Fenster
für kurze Zeit ganz auf.
Ich erinnere die Erwachsenen, den ___________
______________ in der Küche auch zu benutzen.
Mein _________________ wird gleich in der Früh
nach dem Aufstehen gelüftet.
Weißt du eigentlich,
wer noch als Schimmel
bezeichnet wird? Sucht
auch noch andere Wörter
Ich sorge dafür, dass unsere _________________
nicht zu viel gegossen werden.
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mit mehreren Bedeutungen!
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A R BEIT S BLATT
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FESTSTELLEN VON LUFTFEUCHTIGKEIT MIT
DEM HAAR-HYGROMETER
Ihr benötigt: einige lange Haare (beim Frisör besorgen)
Gummihandschuhe
Küchenrolle
ein Vier telliter Sodalösung
Holzbrett (so lange wie die Haare, ca. 10 cm breit)
2 Nägel
Hammer
Aufbewahrungsbox aus Vollplastik
heißes Wasser in einer Tasse/Kanne
So wird das Haar-Hygrometer gebaut:
Ein Kind zieht sich die Gummihandschuhe an und wäscht die
besorgten Haare in der Sodalösung. Dadurch werden die Haare
entfettet. Danach werden sie mit einem Küchentuch abgewischt.
Schlagt an einem Ende des Brettes etwa in der Mitte einen Nagel
ein. An diesem wird ein Zopf geflochten. Nun knotet ihr das andere
Ende der Haare zusammen und steckt den anderen Nagel durch
den Knoten. Schlagt den zweiten Nagel so in das Brett ein, dass das
Haar gespannt ist.
So wird das Haar-Hygrometer eingesetzt:
Stellt es in der Klasse auf und probier t, wie weit sich die Haare
nach links und rechts bewegen lassen. Markier t diese Punkte mit
einem Bleistift. Nun bittet eure Lehrkraft um das heiße Wasser.
Stellt die Tasse/Kanne neben dem Haar-Hygrometer auf und stülpt
die Plastikbox darüber. War tet etwa 10 Minuten. Dann entfernt die
Plastikbox und probier t nochmals, wie weit sich der Haarzopf nach
rechts und links bewegen lässt. Markier t auch diese Punkte.
So funktioniert das Haar-Hygrometer:
Bei hoher Luftfeuchtigkeit nehmen die Haare etwas Wasser auf und
dehnen sich. Die Spannung zwischen den beiden Nägeln lässt nach
und ihr könnt die Haare etwas nach links und rechts bewegen.
Ohne Feuchtigkeit sind die Haare etwas kürzer, die Spannung
zwischen den Nägeln ist daher höher.
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