Protokoll - Karlsruhe
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Protokoll - Zweite Jugendkonferenz Mühlburg Datum: 24.01.08 Beginn: 12.30 Uhr Ort: Kinder und Jugendtreff Mühlburg Anwesend: Cosimo Ancora, Danny Auer, Atacan Badur, Seher Bati, Ty- Ende: 16.00 Uhr rone Beran, Lydia Berthold, Sabrina Biesolt, Sascha Bögner, Kristina Bosch, Mirko Brendelberger, Carolin Budde, Mona Deghmouche, Uwe Ehrler, Gabrijelo Gavric, Salvatore Gioello, Kevin Gutmann, Dennis Huschke, Dominic Huschke, Sejnur Iasarevic, Sani Jovanovic, Bernd Kaiser, Murat Kocyigit, Lucrezia La Forgia, Corradina Moncada, Patricia Morgado, Zouher Moudakka, Vanessa Myslinski, Luca Paprotta, Selvinaz Sarac, Athanasios Saritsiftsis, Stefania Schiavano, Manuel Schneider, Svenja Seus, Tatjana Simic, Thines Srikumar, Vitali Storozenko, Beni Tesfai, Michelle Vrataric, Ivona Wälde, Iesha Williams, Tanisha Williams, Robin Wunder, Cisem Yörükoglu, Samed Yurt Protokoll: Ute Kinn Moderation: Ute Kinn Tagesordnung: 1. Begrüßung und Einführung 2. Mittagessen 3. Arbeitsgruppen zu Schwerpunktthemen und Einüben der Präsentation 4. Vorführung Theatergruppe 5. Präsentation und Diskussion mit Expertenrunde – AG 1 bis AG 5 6. Schließen der Kooperationsvereinbarung 7. Preisverleihung für Teilnehmer der Internetbefragung 8. Vorführung Filmprojekt Seite 1 von 1111 Begrüßung und Einführung Die zweite Jugendkonferenz findet im Kinder- und Jugendtreff Mühlburg statt. Es nehmen etwa 42 Schüler/innen und Schüler daran teil. Die Vogesenschule, die Drais Grund- und Hauptschule sowie die Drais-Realschule haben interessierte Schüler/innen ab Klassenstufe 5 für die 9. Schulstunde beurlaubt, um sich in die zweite Jugendkonferenz Mühlburg einbringen zu können. Im Vorfeld wurden in der Schule Teilnahmelisten ausgelegt, in die sich die Schüler/innen eingetragen konnten, ca. 32 Jugendliche hatten ihre Teilnahme darin zugesagt. Eine Mitarbeiterin des Kinder- und Jugendtreffs sowie Frau Bernstein von der Drais Grund- und Hauptschule, haben die Kinder an der Schule abgeholt. Frau Kinn begrüßt die Schüler/innen und stellt kurz die Tagesordnung vor, s. Anlage 1. Nach einem gemeinsamen Mittagessen ordnen sich die Jugendlichen einer der angebotenen Arbeitsgruppen zu. AG 1: Gestaltung Jugendtreff AG 2 Gestaltung des Areals zwischen Jugendtreff und „DRAIS“-Bolzplatz AG 3 Zweiter Bolzplatz (Standortsuche und Gestaltung, Zaunerhöhung) AG 4 Fliederplatz-Gestaltung AG 5 Schüler-/ Jugendcafé In einer Besprechung im Projektteam, verschiedenen Vorbereitungsgesprächen mit zuständigen Mitarbeiter/innen aus der Verwaltung sowie der Schulleitung der tangierten Schulen wurden die Projektideen aus der ersten Jugendkonferenz auf ihre Umsetzbarkeit hin geprüft und die Leitprojekte definiert. In den Arbeitsgruppen geht es heute darum, für die so genannten Leitprojekte aus der 1. Jugendkonferenz zu erarbeiten: - worauf bei der weiteren Planung besonders geachtet werden soll, - Ideen/ Wünsche für die Gestaltung und Umsetzung des Projektes, - unter welchen Voraussetzungen sich die Jugendlichen an der Umsetzung der Projekte beteiligen möchten. Seite 2 von 1111 Bis ca. 14:30 Uhr arbeiten die Jugendlichen in ihren Arbeitsgruppen an den fünf Leitprojekten. Sie bereiten Stellwände für die Präsentation vor und üben unter Anleitung der Moderatoren/innen die Ergebnisse zu präsentieren. Bevor die Jugendlichen die Ergebnisse einem so genannten „Expertengremium“ unter Leitung von Erstem Bürgermeister Siegfried König vorstellen, stimmt das Theaterprojekt unter Anleitung von Rusen Kartaloglu vom Badischen Staatstheater und Tiyatro Diyalog die Teilnehmer auf unterhaltsame Weise in die Problemstellungen Mühlburgs ein. Als Experten wurden Vertreter/innen des Gemeinderates, der Verwaltung, der Schulen, des Bürgervereins und einige weitere Schlüsselakteure, die für die Umsetzung der Projekte wichtig sein können, eingeladen. Etwa 30 Personen sind der Einladung nachgekommen und nehmen die Ergebnisse der Jugendlichen aufmerksam entgegen, stellen Rückfragen oder geben Hinweise für die Bearbeitung. Präsentation der Ergebnisse aus den Arbeitsgruppen AG 1: Gestaltung Jugendtreff Moderation: Herr Fulda, Herr Göbel Da die Zimmer im Obergeschoss sehr klein sind, wurde der Wunsch nach größeren Räumen geäußert, was vor allem für das Tobe-Zimmer gewünscht wurde. Auch für Kursangebote (Musik, Tanzen) wären größere Räume hilfreich. Damit mal wieder öfter Kinoabende durchgeführt werden oder mit der Playstation 3 auf einer großen Leinwand gespielt werden kann, wünschten sich die Teilnehmer einen Beamer. Als Ort für diese Veranstaltungen war ebenfalls ein ausgebauter Dachboden angedacht. Bemängelt wurde, dass der Jugendtreff zu bestimmten Zeiten nur für Kinder und Teenies oder nur für ältere Jugendliche geöffnet ist. Zusätzliche Räume würden es daher ermöglichen, gleichzeitig für unterschiedliche Altersgruppen zu öffnen. Außerdem wünschten sich die Jugendlichen auch Öffnungszeiten am Wochenende, was eventuell auch verantwortliche Jugendliche in Eigenregie übernehmen könnten. Vorstellen könnten sich die Teilnehmer auch eine kleine Bibliothek mit Fachbüchern und Literatur zum Ausleihen. Seite 3 von 1111 Auch würden sich die Kinder- und Jugendlichen gerne bei der Renovierung durch einfache Tätigkeiten wie Streichen der Räumlichkeiten beteiligen. Jedes Zimmer sollte unter einem bestimmten Motto gestrichen werden. Gemeinsam mit dem Architekten sollte hierzu ein Konzept entwickelt werden. Es wurden mehr Toiletten gewünscht. Um das Beschreiben der Toiletten mit Tags und Sprüchen zu unterbinden, könnten abwaschbare Tafeln angebracht werden. Ebenfalls wurde der Wunsch geäußert, dass es sowohl für die Mädchen als auch für die Jungs einen eigenständigen Raum geben soll, den sie jeweils für sich gestalten können. Gewünscht war eine Party bzw. Musikraum, den sich die Jugendlichen gut im unausgebauten Keller vorstellen können. Die Jugendlichen werden sich weiter an der Umsetzung des Projektes beteiligen, wichtig ist ihnen dabei eine schnelle Umsetzung der Renovierungsarbeiten und des Umbaus. Sie sind gerne bereit sich in die Arbeiten einzubringen. Seite 4 von 1111 AG 2 Gestaltung des Areals zwischen Jugendtreff und „DRAIS“-Bolzplatz Moderation: Frau Kinn Der Bereich zwischen Jugendtreff und Drais-Bolzplatz ist derzeit geprägt von: • kaum interessante Spielangebote für Kinder und Jugendliche • Hundeauslaufwiese mit viel Hundekot • Anwohner, die sich über Basketballspielen beschweren • Langweilige Fläche • Ein Mal im Jahr ein großes Fest (Mühlburger Kerwe) Der Bereich soll künftig: • Eine Aktionsfläche bieten, auf der unterschiedliche Angebote für Kinder- und Jugendliche gemacht werden, so z.B. Turniere, Tauziehen; es könnte aber auch so etwas wie die Mobile Spielaktion für Jugendliche dort hin kommen. • Sprayern an einer „Free-Wall“ die Möglichkeit bieten, legal Graffiti zu sprühen. Dadurch werden die Straftaten und der Vandalismus an Gebäuden vielleicht weniger und es passiert etwas Interessantes auf der Fläche. • Hunden auf einem speziellen Hundespielplatz die Möglichkeit des Auslaufs und des „Gassi-Gehens“ bieten, damit die Wiese nicht mehr verunreinigt wird. Kinder und Jugendliche, die selbst keinen Hund haben, können dort die Tiere beobachten. An dem Hundespielplatz sollen auch Automaten mit Tüten für den Hundekot aufgestellt werden. • Jugendlichen einen überdachten Treffpunkt bieten, damit man sich auch bei Regen im Freien mal treffen kann (Pavillon). • Viele Abfalleimer haben, damit der Platz sauber bleibt. Seite 5 von 1111 Wir Jugendlichen machen weiter mit und wünschen uns, • dass die Umgestaltung nicht so lange dauert; • dass wir mitsprechen dürfen, wie es dort aussieht; • dass wir über die Planung und den Bau die Chance bekommen, uns beruflich zu orientieren und zu bilden; AG 3 Zweiter Bolzplatz (Standortsuche und Gestaltung, Zaunerhöhung) Moderation: Herr Berggötz, Herr Plawszewski Drais-Bolzplatz: Ausstattungselemente für den Bolzplatz: • Kunstrasen • Flutlichter, um nachts Fußball spielen zu können • Überdachte Sitzgelegenheiten • Die Erhöhung des Zaunes, damit die Bälle nicht auf die Straße fliegen (Käfig) • Eine zweite Tischtennisplatte Seite 6 von 1111 Möglicher neuer Fußballplatz beim Mühlburger Friedhof: • Streetsoccer-Platz, d. h.: kleiner Platz aus Beton, mit kleinen Toren aus Drahtnetzen • Die Tore sollen in die Wand integriert sein, damit darüber Basketballkörbe angebracht werden können • Das Spielfeld sollte zudem die Markierungen eines Basketball-Spielfeldes haben • Als Umrandung des Spielfeldes haben sich die Jugendlichen Banden gewünscht, damit der Ball nicht ins Aus rollen kann und im Winter die Spielfläche mit Wasser geflutet werden kann zum Schlittschuh laufen und Eishockey spielen. • Auch hier wünschen die Jugendlichen sich einen „Käfig“ und Sitzgelegenheiten AG 4 Fliederplatz-Gestaltung Moderation: Herr Schelhorn, Herr Kartaloglu Die Kinder/Jugendlichen beschreiben den Fliederplatz als: • Nicht abenteuerlich • Zu übersichtlich • Zugang zum Jugendtreff ist schlecht • Zu wenig, was Menschen bewegt • Zu gefährlich wegen der Autos • Man kann gar nichts dort machen • Es reizt nichts Seite 7 von 1111 Verbesserungsvorschläge sind: • Besser „Rumsitzen“ können • Sitzgruppen, Tisch für Erwachsene • Zum Rumlümmeln für Jugendliche • Spielen für kleine Kinder • Wasserspiele ergänzen • Kleine Schaukel, Seilbahn • Was Neues, was es woanders nicht gibt • Baumhaus, Tischtennis • Dächer, Regenschutz, Hütten • Hängematten • Baumhäuser • Kameras wegen schnellen Autos • Straßen-Bremsen für Autos, Umgestaltung • Abenteuerliches Klettern • Vogelnestschaukel • Trampolin – Bewegungssachen • Abenteuerliches Rutschen • Mehr Pflanzen, es soll besser aussehen • Hundeverbot (100 € Strafe für Hundehalter bei Verunreinigung durch Hundekot) AG 5 Schüler-/ Jugendcafé Moderation: Frau Tschukewitsch, Herr Kunert Seite 8 von 1111 Argumente für ein Jugendcafé • Jugendliche hängen nicht auf der Straße rum und machen keinen Unfug • Jugendliche können aktiv mithelfen/ mitarbeiten • Jugendliche brauchen mehr individuelle Räume Vorschläge: Standort zentral im Stadtteil zwischen Drais-Grünzug und Albgrün Grünzug im Süden, kann auch mitten im Stadtteil sein (leerstehender Laden?) Æ Plan auf Foto • Mehr Räume für unterschiedliche Gruppen • Spielzimmer, Lesezimmer (Bücherei) Kuschelzimmer, Computerzimmer, Arbeitszimmer, Hausaufgabenbetreuungszimmer • Möblierung für Groß- und Kleingruppen • Man muss sich wohlfühlen können Seite 9 von 1111 Unterschiede Jugendtreff Jugendcafé: • Mehr Ruhe und Rückzugsmöglichkeiten • Initiative und Arbeitseinsatz kommt von Jugendlichen und nicht von Pädagogen • Eigenengagement, Selbstverwaltung Konzept für Finanzierung und Bauarbeiten: • Spendenaktion • Jugendliche arbeiten mit! • Werbeaktion (Jugendliche machen Plakate, Aktionen) • Geld sammeln bei Firmen • Spendenschwein in Läden • Spendenkonto eröffnen • Jugendliche machen Ferienjobs und zahlen ihr Geld ein Bauarbeiten: • Eltern könnten ihre Arbeitskraft oder ihre Firmen einbringen „gegen Werbung“ • Jugendliche arbeiten mit (Job, Ehrenamt, Qualipass) Betrieb: • Räume zum Anmieten für Partys • Café sollte bewirtschaftet aber nicht zu teuer sein • Könnte auch einen Bereich für Erwachsene haben, aber räumlich getrennt von den Jugendlichen; damit die Erwachsenen nicht immer überall dabei sind. • Hausaufgabenbetreuung durch Studenten oder andere Schüler. Entweder als Job oder ehrenamtlich für Qualipass, falls kein Geld da ist. • Für 12-18-Jährige • Für alle, aber keine Rassisten!!! Am Ende der Präsentationen sagt Herr Erster Bürgermeister Siegfried König zu, dass die Verwaltung alle Vorschläge aus der Jugendkonferenz wohlwollend prüfen wird und die Stadt Karlsruhe an einer Umsetzung der Ideen selbst ein großes Interesse hat. Er nimmt von den Seite 10 von 1111 Jugendlichen die Zusage entgegen, dass sie sich weiter in die Projektgruppen einbringen. Dafür erwarten die Jugendlichen, dass sie an der weiteren Planung beteiligt werden, ihre Ideen möglichst zügig umgesetzt werden, damit sie selbst auch noch in den Genuss der Maßnahmen kommen. Viele der Jugendlichen sind gerne bereit, sich aktiv an Gestaltungen und Baumaßnahmen einzubringen, damit es schneller voran geht, aber auch um ihre beruflichen Chancen zu verbessern. Schließlich erfolgt die Preisverleihung für das Online-Quiz „MyMuehlburg“ durch Ersten Bürgermeister Herrn König. Das Quiz wurde als Preisausschreiben mit einer Laufzeit von 5 Wochen konzipiert. Bis auf eine Ausnahme werden alle Preise (Digitalkamera, Mp3-Player und Kinogutscheine sowie einen Sonderpreis für den Bonusbereich) noch während der Veranstaltung mit großer Freude von den Gewinnern selbst entgegengenommen. Der krönende Abschluss der zweiten Jugendkonferenz ist die Vorführung des inzwischen fertig gestellten ca. 10-minütigen Films der Filmgruppe aus dem Projekt „Einblick mit Aussicht“, der aus Sicht der Kinder und Jugendlichen Einblick in die Anliegen und Wünsche der Kids in Mühlburg gibt. 1 Anlage Seite 11 von 1111