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Komplettanlage Audio Note Autor: Christian Bayer Fotografie: Rolf Winter Hoffnung für Deutschland Wenn Dichter und Denker sich die Hand geben, kann etwas ganz Besonderes entstehen. PDF image-hifi.com 6/2014 Deutschland, das einstige Land der Dichter und Denker, ist inzwischen eher ein Land der Denker geworden, genauer noch, eine Bastion der Ingenieure. Wo der Denker regiert, hat’s der Dichter schwer, sich zu entfalten. Das gilt ganz sicher auch für den HiFi- und High-End-Sektor. Hier in Deutschland werden Messwerte viel höher eingestuft als die Erfahrungen, die man mit einem Gerät machen kann, die Emotionen, die es einem vermittelt, die besonderen musikalischen Erlebnisse, die es einem erlaubt. Man versucht gerne, Emotionen zu versachlichen und die unvermeidbare Subjektivität, die dem Hören immanent ist, zu negieren, in Messwerten und scheinbar objektiven Skalen zu versenken. Außer den selbstredend unerlässlichen Messwerten stehen Kriterien wie Verarbeitungsqualität oder edle Materialwahl NEU HEI Energia Suprema T Die Netzkabelinnovation von HMS auf der deutschen Audio-Werteskala weit oben. Und das hat sicher auch seine Berechtigung. Nur gibt es mehr zwischen Himmel und Erde oder besser zwischen Messgerät und Maschinenbau, als mit diesen Mitteln erfasst werden kann. Doch es gibt Hoffnung, weil auch der Dichter, der Romantiker, der Sensualist in Deutschland überlebt hat. In diesem Fall Hoffnung in Form der englischen Firma Audio Note. Warum das, werden Sie fragen? Die kurze Antwort: Wenn eine Firma wie Audio Note hier in Deutschland funktioniert, dann gibt es Hoffnung für uns Romantiker, und damit oute ich mich. Weil Audio Note nicht den Techniker, sondern den Musikliebhaber anspricht, den Messwertefanatiker außen vorlässt, mit Emotionen wirbt und für guten Klang steht. Audio Note UK wurde 1989 als Vertrieb für die japanische Mutterfirma (heute Kondo) gegründet, geht seit Längerem aber einen sehr dezidierten, eigenen Weg. Ihre selbstbewusste Kommunikationsstrategie („Music’s finest conductor“) setzt schwerpunktmäßig auf Klang und persönliche Erfahrung. Das Audio Note des charismatischen Dänen und Wahlengländers Peter Qvortrup bietet als Vollsortimenter einerseits verschiedene komplette Produktlinien vom Verstärker über analoge und digitale Signalquellen bis hin zu Lautsprechern und Kabeln an. Andererseits – und damit steht Audio Note konkurrenzlos da – stellen sie praktisch sämtliche Bauteile selbst her und bestücken ihre eigenen Geräte damit. Dadurch ist man völlig autark, sprich unabhängig von Brandneu und bereits Referenz eferenz O. Sturm i-fidelity.net 5/2014 „Mit Energia Suprema ist HMS der ultimative mative Wurf bei Netzleitungen gelungen... Diese Netzverbindung ist ab sofort xxx i-fidelity.net: Referenz ! Klangqualität: Überragend Mitspieler Plattenspieler: Technics SL-110, Lenco PTP Tonarme: Schick, Denon DA-305 Tonabnehmer: Decca Super Gold mit Paratrace Nadel und Ebenholzgehäuse CD-Laufwerk: Philips CDM 4/19 modifiziert DAC: Tobian Dac Vorverstärker: Croft Micro 25 „R“ Endverstärker: Eastern Electric Minimax Lautsprecher: Tobian 12, Tobian 10 Kabel: Lautsprecherkabel Belden 9497, NF-Kabel Audio Consulting und Jupiter Netz: Kreder Audio Tuning xxxx C. V V.. 4/2014 „Wer „Wer das Kabel hört weiß es sofort: Es gibt aktuell keine Alternative mehr im Bereich der besten Stromkabel am Markt. Wirklich KEINE!“ B.P. B.P P. 4/2014 „... eine große Überraschung - soviel mehr Schub und Grundtondruck... Energia Suprema ist pur.“ Energie und Leistung pur.“ KOMPETENZ IN IN KABELN M MADE AD E IIN NG GERMANY ERMAN Y 6/2014 image-hifi.com PDF Hans M. Strassner GmbH s Am Arenzberg 42 51381 Leverkusen s Tel: Tel: (02171) 73 40 06 06 [email protected] Komplettanlage Audio Note Links: Gerade mit dem echten Schieferfurnier macht der ewige Klassiker der AudioNote-Lautsprecherfamilie eine richtig gute Figur, nicht nur klanglich Mitte: Es ist tatsächlich so: Hanf kann man nicht nur rauchen. Als Beimischung für den Papierkonus entsteht eine besonders harmonische „Pappe“ Rechts: Aus zwei mach vier: Die Bi-WiringTerminals sind mit einem raffinierten Kabel bestückt: verstärkerseitig „verdoppeln“ sich zwei Leitungen bis hin zum Lautsprecher PDF image-hifi.com 6/2014 den Entwicklungen, Launen und Produktionsschwankungen anderer Hersteller und kann seine Bauteile nebenbei noch weiterverkaufen. Man kann also sagen, dass ein Audio-Note-Gerät praktisch vollständig aus Audio-Note-Teilen besteht und damit macht es richtig Sinn, eine komplette Audio-Note-Kette vorzustellen. Die Engländer unterteilen ihre Baureihen in Levels und so kann sich zum Beispiel der Preis des größten Lautsprechers AN-E von freundlichen 4000 Euro für die Einstiegsversion durch tiefgreifende Verfeinerungen in Regionen – sorry Levels – bewegen, die mit dem kleinen Geldbeutel nicht mehr zu bewältigen sind. So eine Top-Level-Referenz-Anlage kann dann allerdings, wie mir Kollege Hack versicherte, zu unvergesslichen und damit tiefgreifend emotionalen Erlebnissen führen. Die hier besprochene Anlage, die, wie alles von Audio Note, ausschließlich in Europa hergestellt wird, bewegt sich zwischen Level 1 und 2 (von 7). Die Fakten dazu sind recht schnell abgehakt: Sie besteht aus Vor- und Endstufe, Plattenspieler und Lautsprechern sowie den nötigen Verbindungskabeln – wie schon erwähnt, alles durch und durch Audio Note. Alle Produkte gibt es in ihren Grundzügen bereits seit plus minus 20 Jahren. Die Vorstufe M1 wurde in ihrer Ur-Version 1990 auf den Markt gebracht. AN-Vertriebsleiter Alexander Voigt hat mir erzählt, dass zwischen diesem und dem aktuellen Modell Lichtjahre lägen. Da pflichte ich ihm bei, denn bei einem Vergleich mit meiner Shindo Claret zog sie vor ca. 18 Jahren noch sehr deutlich den Kürzeren. Die Endstufe nennt sich P1 SE und wird im kommenden Jahr wie die M1 ebenfalls 25. Auch sie hat eine von Audio Note nicht näher spezifizierte Evolution hinter sich. Eine ihrer Vorgängerinnen habe ich vor etwa 15 Jahren nach kurzem Test dem Händler wieder zurückgegeben. Allerdings hatte es sich dabei um die Gegentaktvariante der P1 gehandelt, die bei Audio Note selbst auch heute noch eine vergleichbar geringe Wertschätzung genießt. Es gibt genau zwei Gegentaktendstufen im großen Angebot, im Grunde hat man sich also auf Eintaktverstärker spezialisiert. Das bedeutet zugleich, dass die Endstufen aufgrund ihrer geringen Leistung auf wirkungsgradstarke Lautsprecher angewiesen sind. Die P1 SE arbeitet mit je zwei EL84 Pentoden pro Kanal im Parallel-Eintaktbetrieb, ist für 10 Watt gut und hat noch eine Signature-Schwester mit besseren Bauteilen für 1000 Euro mehr. Eintakt klingt, so wie Audio Note das hier macht, vereinfacht gesagt, wie Gegentakt in Schön: griffig, flüssig, emotional packend. Ein Zwischenfazit: Audio Note hat sich in den vergan- genen zweieinhalb Jahrzehnten sehr positiv weiterentwickelt: weg vom Kopisten hin zur ganz und gar eigenständigen Manufaktur. Das lässt sich auch sehr gut beim Plattenspieler TT2 mit Arm1 Mk2 und MM-Tonabnehmer IQ3 nachvollziehen. Als umgelabelter Systemdek war er vor mehr als 20 Jahren gestartet. So einen Systemdek IIX mit nur einem Motor und anderer Arm-SystemBestückung habe ich eine Zeit lang betrieben und sehr gerne gemocht. Der TT2 verfügt jedoch über zwei Motoren, der größere TT3 sogar über drei, ein Prinzip aus dem Pool der englischen Firma Voyd, die ebenfalls in Audio Note aufgegangen ist. Darüber hinaus schmücken den TT2 viele intelligente Detail- und Materiallösungen, die ihn stark von seinem Systemdek-Vorgänger absetzen. Die drei IQ-Tonabnehmer besitzen den gleichen Pocan-Korpus (von Goldring zugeliefert) mit seinen praktischen und stabilisierenden Gewindebuchsen und können mit drei verschiedenen Nadeleinschüben vom IQ1 zum IQ3 aufgerüstet werden. Im Unterschied zum Goldring-Original wickelt Audio Note die Spulen aus hauchdünnem Kupferkabel selbst. Im IQ3 werkelt derselbe ultrakurze TitanNadelträger samt „Level2 Nadel“ wie im MC-System IO1. Was „Level2 Nadel“ bedeutet, verrät AN nicht. Einziger Kritikpunkt: Durch die Gehäuseform samt Kurznadelträger kann es passieren, dass das IQ3 bei verwellten Platten oder dicken Plattenrändern das Vinyl touchiert. Doch Alexander Voigt wäre nicht der Profi, der er ist, wenn er dafür keine Lösung hätte – sprechen Sie ihn im Zweifelsfall an. 6/2014 image-hifi.com PDF Komplettanlage Audio Note Audio Note Klassiker: Die Vorstufe M1 Phono und die Endstufe P1 SE gibt es seit fast 25 Jahren. Inzwischen sinnvoll verbessert und damit klanglich top Die eigene Tonarm-Linie wird in einer Präzisionswerkstatt in Österreich hergestellt. Alle Arme sind aus einem Aluminiumwerkstück mit integrierter Headshell gearbeitet, intern wie extern konisch verjüngt und im Fall dieses schwarzen Arm1 Mk2 außen mit einer Art Schrumpfschlauch überzogen. Die drei Arme unterscheiden sich nur durch ihre Verkabelung, Kupfer oder Silber, und nutzen praktischerweise von Geometrie und Einbaugröße her den populären „Rega-Standard“ (222 m Einbauabstand und 23 mm Bohrung). Lagerseitig verwendet AN nicht die üblichen Kugellager, sondern „captured unipivots“, was sich vielleicht am ehesten mit „geführte Einpunktlagerung“ übersetzen lässt. Es ist ein cleveres und vor allem mechanisch richtig ausgeführtes Re-Design der englischen Helius-Tonarme. Wieder einmal wird also ein gutes Vorbild deutlich verbessert. Der Arm1 Mk2 ist durchgängig mit AN-A-Kupferkabel ausgerüstet und PDF image-hifi.com 6/2014 spielt ungeheuer stabil, wie seine Konstruktion bereits suggeriert, dabei doch agil und flüssig: fühlt sich gut an, lässt sich sehr gut bedienen und ist für den aufgerufenen Preis ein absolutes Schnäppchen. Auch der Lautsprecher AN-E/SPe HE basiert auf einem realen Vorgänger, dem Snell Type E, einem Schallwandler, den Peter Snell in den 80ern als Best-Buy, als Lautsprecher fürs Volk, sprich für kleines Geld entwickelt hatte. Als der schließlich aus dem Portfolio genommen wurde, verleibte ihn Peter Qvortrup der Audio Note Famile ein – der Rest ist praktisch Geschichte. Gehört habe ich ein frühes Modell das erste Mal vor mehr als 20 Jahren beim alten Vertrieb und war damals sehr positiv beeindruckt. Die Basis für diesen größten AudioNote-Lautsprecher ist eine mittelgroße Bassreflex-Standbox mit 20er Tiefmitteltöner sowie einer Hochtonkalotte. Die Treiber werden längst – Sie ahnen es – von AN selbst gefertigt. Das Gehäuse ist sauber aus Multiplex gearbeitet, intern verstrebt, genauere Details gibt Audio Note nicht bekannt. Das Multiplex ist für erhöhte Stabilität dünn mit Schiefer furniert. Massive Schieferplatten würden den Lautsprecher viel zu schwer machen und so zu unerwünschten Energie- speichereffekten führen, die man bei Audio Note als Klangbremse versteht. Komplettiert wird die Anlage mit diversen hauseigenen Kabeln, bis auf die NF-Verbindung zwischen Vor- und Endstufe aus Kupfer aufgebaut. Obwohl Silber der weitaus bessere Leiter ist, kann Kupfer bei akustisch schwierigen Räumen mit hohen Anteilen von Stein und Glas die bessere Wahl sein. Silber wirkt dann wie eine Lupe, die die Fehler im Raum oder dem Rest der Anlage gnadenlos aufzeigt. Für mich war insbesondere die Frage spannend, wie ich diese Level-Thematik aus meinem Kopf bringen könnte. Mir schien es immer so, dass man sich damit, gibt man nicht gerade eine frivole Summe für die Level-6-Referenzanlage aus, automatisch Unzufriedenheit mit einkauft: „Was passiert wohl auf dem nächsten Level? Kann ich mir das überhaupt leisten? Eigentlich hätte ich gleich upgraden sollen.“ Faszinierenderweise passierte aber nichts dergleichen. Doch ich greife vor, denn ich musste erst einmal selbst noch ein paar Levels überwinden. Alexander Voigt, seit fast 20 Jahren Audio-Note-Vertriebsleiter in Deutschland, lieferte die Anlage im Verlag an, baute sie im Handumdrehen auf Starke Marken bedürfen keiner großen Worte. Goldenes Ohr 2014 1. Platz Rega RP8 Tel. +49 (0) 8052 / 95 73 273 Komplettanlage Audio Note und brachte sie mit wenigen Handgriffen zum Singen, wie mir versichert wurde. Da ich nicht anwesend war, begann mein Abenteuer erst zwei Tage später. Und zwar mit der Erkenntnis, dass die Anlage mit fieser, komplexer, bassbetonter Musik, wie ich sie testhalber gerne mal auflege (Tinariwen, Daniel Lanois), eine sehr deutliche Bassüberhöhung im sonst kaum benutzten, kleinen image hifi-Hörraum erzeugte. Trotz diverser akustischer Behandlungsmaßnahmen ließ sich das nicht ändern und deshalb beschloss ich, die Anlage zu Hause aufzubauen. Anlage und Raum, der ohnehin akustisch schwierig ist, passten einfach nicht wirklich zusammen. Zu Hause kann ich aktuell auf zwei Hörräume zugreifen und da nun mal die Anlage in Teilen vor mir stand, schnappte ich mir zuerst den Plattenspieler und integrierte ihn in meine Hauptanlage. Der TT2 ist ein Leichtgewicht, nichts dran, nichts drin, könnte man meinen. Aber Vorsicht – hier komme ich wieder zum Anfang meiner Geschichte. Die Materialwahl folgt einer ganz klaren Philosophie: leicht, steif, resonanzarm soll das Laufwerk sein. Die Energie, die durch die Abtastung entsteht, soll sofort abgeführt werden. Also: Ohren auf. Und mir verging Hören und Sehen. Denn was man sieht, hört man nicht. Oder was man hört, glaubt man nicht. Der TT2 klingt eher wie ein gut gemachter Reibradler denn wie ein typischer Riementriebler und ist alles andere als ein akustisches Leichtgewicht. Er hat einen ganz speziellen Drive, eine geradezu lässige, entspannte Rhythmik, spielt basskräftig, ebenso mit Attacke PDF image-hifi.com 6/2014 Vielleicht das beste MM-System auf dem Markt: außen Goldring, innen Audio Note: eigene Spulen und Nadelträger/Nadel vom teuren IO1 wie mit feinstem Gefühl, und scheinbar im Kontrast zu seiner Leichtbauweise tut er das mit großer Stabilität und eben nicht mit der Nervosität so vieler Subchassis-Dreher. Ich habe auf Miles Davis´ Kind of Blue (Columbia LP) plötzlich einen Bass gehört, der sich zuvor immer weit im Hintergrund gehalten hatte. So merkwürdig das vielleicht klingen mag, aber Abbey Road von den Beatles (apple, Japan, EAS-80560, Lp) verstehe ich erst seit dem TT2. Nach Jahrzehnten des persönlichen Ignorantentums den Fab 4 gegenüber hörte ich dieses Meisterwerk durch und bin mir sicher: Das ist die wirklich beste Pop-Platte, die jemals aufgenommen wurde. Sie lesen es heraus – ich wollte den Plattenspieler gar nicht mehr abbauen und schleifte, um Zeit zu gewinnen, meinen CD-Player im zweiten Hörraum in die restliche AN-Anlage ein. Als Prüfstein durfte Bon Ivers Meisterwerk For Emma, forever ago (4AD, CD), das ich in- und auswendig kenne, den Raum füllen. Ich habe die Musik in der Tat neu gehört. „The Wolves“ versetzte mich in einen dunklen Wald, aus- gesetzt mit dem Auftrag: „Hör jetzt mal richtig zu oder wir holen dich.“ Gespenstisch. Weitere Neugier führte mich dazu, die P1 SE Endstufe in meine Hauptanlage zu integrieren. Leider möchte ich jetzt eine haben, denn sie macht mehr von allem, was ich bei einer Endstufe schätze: genügend Schönheit bei erhöhter Kraft und dazu noch Struktur. Wo „Single Ended“ (Eintakt) manchmal in Schönheit stirbt und „Push-Pull“ (Gegentakt) vor lauter Kraft nur so über die Musik hinwegrollt, kann also „Parallel Single Ended“ die ideale Lösung sein. Das hatte schon bei meiner seligen Shindo Grazioso mit zwei parallelen EL34 pro Kanal hervorragend funktioniert. Schließlich habe ich auch noch meine Tobian 10 im zweiten Hörraum an die Komplettanlage angeschlossen und auch das spielte sehr, sehr gut. Meine Experimente zeigen deutlich, dass Audio Note, anders als früher, sehr viel universeller geworden ist und man einzelne Komponenten hervorragend in andere Anlagen integrieren kann. Aber ich spanne Sie zu lange auf die Folter, schließlich dreht sich der Bericht ja um eine komplette Audio Note Anlage. Die Lautsprecher habe ich nicht, wie vorgeschlagen, in eine Ecke platziert, weil das für mich nicht möglich war. Sie durften relativ frei ca. 1,5 m von der Rückwand und ca. 50 cm von den Seitenwänden spielen. Und siehe da, nun stellte sich mit derselben „fiesen Musik“ wie im zweiten, kleinen image-Hörraum ein wunderschön farbiger, agiler Bass ein, von Dröhnen keine Spur. Chaka Khans wunderbare, jazzige What cha’ gonna do for me (WEA, LP) kam auf den leichten Acrylteller des TT2. Auch diese LP kenne ich durch und durch. Hier stellte sich eine Unmittelbarkeit, ein derart involvierendes Live-Gefühl ein, dass ich den Eindruck bekam, die Musik würde jetzt nur für mich aufgeführt. Die Anlage folgte den Rhythmen, der Percussion, dem E-Bass und den Synthie-Bass-Läufen, den Bläsern und Chakas unglaublicher Stimme mit stupender Leichtigkeit, ohne jemals nervös zu sein und, nebenbei bemerkt, mit einer exzeptionellen Kanaltrennung. Ich dachte immer, Gerry Mulligan ‘63 (Verve, LP) sei eigentlich auch nur eine weitere klassische Cool Jazz Scheibe. Jetzt verstand ich die Arrangements der Concert Jazz Big Band, hörte zu, nahm die musikalischen Schichten wahr, die Stimmungen, die lyrische Zartheit des großen Baritonsaxofons, die flüssigen Bassläufe, immer mehr tauchte ich in diese Musik ein, die nun weit interessanter schien als je zuvor. Und wieder schließt sich ein Kreis. „Der liebe Gott steckt im Detail“, nannte der Kunsthistoriker Aby War- AMR - Alluxity - Bergmann - Estelon - iFi-audio - North Star - Kubala Sosna - Rosso Fiorentino - Weiss - Thrax - Ypsilon 61130 Nidderau - Rhein-Main-Gebiet Tel. 06187 900077 - Mobil 0171 3033169 E-Mail [email protected] - www.wodaudio.de WOD Audio Komplettanlage Audio Note burg 1925 sein Seminar über die italienische Kunst der Frührenaissance und meinte damit unter anderem, dass man auch im noch so Unscheinbaren das Bedeutsamste wahrnehmen kann. Genau das geschieht beim Hören mit dieser Anlage, die so gar nichts für Erbsenzähler ist. In dem Moment, in dem die Erbsen aber aus dem Kopf in die Suppe wandern, stellen sich ungehörte Details ein, die einzig im Gesamtzusammenhang eingebunden eine ganz neue Sinnstiftung ermöglichen. Es ging mir so mit Arve Audio Note ist bekannt für seine hervorragenden Kabel in allen Preisregionen. Hier kann man die clevere Single-Bi-Wring-Adaption der Lautsprecherkabel gut erkennen PDF image-hifi.com 6/2014 Henriksens Places of Worship (runegrammofon, Lp), die an Tiefe und Spannung gegenüber dem Gewohnten noch zunahm. Oder mit Hubert Sumlins & Carey Bells Gamblin Woman (L+R, LP). Ihr hypnotischer Blues erschreckte meinen Hund, der dachte, es sei jemand im Raum und fortan gespannt, mit gespitzten Ohren der Musik lauschte. Wenn man seine Gedanken über die schier unendliche Upgradeleiter im Audio-Note-Sortiment beiseitelegt, kann man mit so einer Anlage vollends glücklich werden; Musik hören und fertig. Ich könnte das, weil mir Technik immer nur Mittel zum Zweck, zur Musik gewesen ist. Vetrieb oder Händler werden einem aus Anspruch, Raumgröße und Budget einen persönlichen akustischen Maßanzug schneidern, der keine Wünsche offen lassen muss. Und natürlich ist Audio Note nicht der einzig selig machende Hersteller des HiFi-Planeten und Peter Qvortrup ein allwissender, unfehlbarer Guru. Aber seine Firma stellt außergewöhnliche Produkte her, deren größte Stärke es ist, dass sie, wie im Fall der vorgestellten Anlage, wirklich zusammen spielen und sich synergetisch in den Dienst der Musik stellen können und damit alle Levels, Messwerte und Ranglisten vergessen machen. In diesem Sinne: Ja, es gibt Hoffnung für (HiFi)Deutschland. xxxx Laufwerk Audio Note TT-2 Prinzip: Subchassis-Laufwerk mit Riemenantrieb und 2 Motoren Geschwindigkeiten: 33 1/3 und 45 U/min Oberflächen: Esche schwarz foliert Maße (B/H/T): 47/17/36 cm mit Schutzhaube Gewicht: 7 kg Garantie: 2 Jahre Preis: 1600 Euro Tonarm: Audio Note Arm1 Mk2 Prinzip: Drehtonarm, geführte Einpunktlagerung Effektive Länge: 237 mm Einbauabstand: 222 mm Überhang: 15 mm Garantie: 2 Jahre Preis: 840 Euro Tonabnehmer Audio Note IQ3 Prinzip: Moving Magnet (MM) Empfohlene Auflagekraft: 17,5–23 mN Besonderheiten: Titan-Nadelträger und Nadel vom IO1 Garantie: 2 Jahre Preis: 760 Euro Vorverstärker Audio Note M1 Phono Funktionsprinzip: Röhrenverstärker, Phono MM Eingangsimpedanz: 100 kOhm Eingänge: 3 x Line, Tapeschleife, 1 x Phono Ausgänge: 2 x Röhrenbestückung: 1 x ECC83, 1 x 6DJ8, 1 x ECC83 Besonderheiten: Umschaltbare Gegenkopplung für Transistorendstufen Maße (B/H/T): 29,5/14/45 cm Gewicht: 7 kg Garantie: 2 Jahre Preis: 2100 Euro Endverstärker Audio Note P1 SE Funktionsprinzip: Röhrenverstärker, Parallel Single Ended Eingangsimpdanz: 100 kOhm Leistung: 10 Watt (4 oder 8 Ohm) Röhrenbestückung: 2 x ECC83, 4 x EL84 Maße (B/H/T): 29,5/14/45 cm Gewicht: 17 kg Garantie: 2 Jahre Preis: 2800 Euro Lautsprecher Audio Note AN-E/SPe HE Funktionsprinzip: 2-Wege-Bassreflex Standlautsprecher Frequenzgang: 18 Hz – 23kHz, +/- 6 dB (im Raum gemessen bei Platzierung in den Raumecken) Wirkungsgrad: 97,5 – 98 dB/W/m Besonderheiten: Interne Silberverkabelung; Schieferfurnier (700 Euro Aufpreis), andere Furniere auf Anfrage; Ständer ab 450 Euro Maße (B/H/T): 36/79/27 cm Gewicht: 17 kg Garantie: 2 Jahre Paarpreis: 7200 Lautsprecherkabel Audio Note ISIS Kupfer Besonderheiten: 3 verschieden optimierte Durchmesser, lautsprecherseitig für BiWiring ausgeführt Preis: 400 Euro Monometer (unkonfektioniert) NF Kabel Audio Note VX 20 Länge: 0,75 cm Aufbau: Kabel bestehend aus 20 Silberlitzen Preis: 950 Euro Kontakt: Alexander Voigt Audiosysteme, Altenhainer Straße 20, 65779 Kelkheim, Telefon 06195/61003, www.audio-note-vertrieb.de xxxx 6/2014 image-hifi.com 131