Hate Radio - Perspectives
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Hate Radio - Perspectives
HATE RADIO DOKUMENTARTHEATER MILO RAU / INTERNATIONAL INSTITUTE OF POLITICAL MURDER 19. + 20. + 21. MAI 2016 EX-CITROËN AUTOHAUS, SAARBRÜCKEN © Daniel Seiffert lkjl EINE PRODUKTION DES IIPM – INTERNATIONAL INSTITUTE OF POLITICAL MURDER IDEE, TEXT UND REGIE MILO RAU DRAMATURGIE UND CONCEPTUAL MANAGEMENT JENS DIETRICH BÜHNENBILD, AUSSTATTUNG UND KOSTÜME ANTON LUKAS VIDEO MARCEL BÄCHTIGER MIT LIVE AFAZALI DEWAELE, SÉBASTIEN FOUCAULT, DIOGÈNE NTARINDWA, BWANGA PILIPILI VIDEO ESTELLE MARION, NANCY NKUSI DRAMATURGISCHE MITARBEIT, PRODUKTIONSLEITUNG MILENA KIPFMÜLLER REGIEASSISTENZ MASCHA EUCHNER-MARTINEZ IN FRANZÖSISCHER SPRACHE UND KINYARWANDA MIT DEUTSCHER UND FRANZÖSISCHER ÜBERTITELUNG DAUER 110 MIN. www.international-institute.de Das Re-Inszenierungstheater Hate Radio des erfolgreichen Schweizer Autors und Regisseurs Milo Rau ist ein bewegendes Stück, das uns die machtvolle Rolle eines Radiosenders während des Genozids in Ruanda 1994 vor Augen führt. Über Jahre hinweg hat der politisch engagierte Milo Rau, Gründer des International Institute of Political Murder, zahlreiche Interviews mit Überlebenden, Journalisten, ruandischen Schauspielern, sowie mit ehemaligen Moderatoren eben jenes Senders geführt und in den Archiven vor Ort recherchiert. Herausgekommen ist ein ergreifendes Dokumentartheater, das im Jahr 2011 im Original-Studio des Radio-Télévision Libre des Mille Collines (RTLM) in Ruandas Hauptstadt Kigali uraufgeführt wurde und seitdem weltweit gastiert. Der Radiosender RTLM klang zunächst nicht wie die Schaltstelle eines systematisch organisierten Massakers der Volksgruppe der Hutu an der kulturellen Minderheit der Tutsi und den gemäßigten Hutus. Die Institution trug jedoch entscheidend zu einem Genozid bei, der eine Million Menschen das Leben kostete. Das Charakteristikum des von extremistischen Hutus betriebenen Senders war, dass er zu allen Bevölkerungsgruppen sprach. Die drei Moderatoren, zwei Ruander und ein Italo-Belgier, provozierten mit guter Unterhaltung, einer metaphorisch-fäkalienverseuchten Sprache und der wilden Lust am Töten die Degradierung der Tutsi auf der einen und die Radikalisierung der Hutus auf der anderen Seite. Über Kopfhörer sind die Zuschauer in Hate Radio der Radioshow live zugeschaltet und können so verfolgen, was sich hinter den Glaswänden im Studio abspielt. Die hier dargestellte Radiosendung ist ein Kaleidoskop aus Erinnerungen der Betroffenen, Flugschriften und archivierten Aussagen von Moderatoren und Zuhörern, ein Querschnitt von Sendestunden. Bei diesem Sprung in die Vergangenheit muss man aufpassen, beim Hit des Jahres „I like to move it“ nicht mit zu wippen, wenn einem doch gleichzeitig die Hasstiraden, die auf einen hereinprasseln, das Blut in den Adern gefrieren lassen. Zumal die Darsteller dieser neu inszenierten Radiosendung Überlebende des Genozids sind. Hinzu kommen die eindrücklichen Videos von Zeitzeugen, die dem Zuschauer die widerwärtigen Auswirkungen dieses Triebwerks der Indoktrination vor Augen führen. Der Erfolg des Radiosenders lässt sich dadurch erklären, dass es zur damaligen Zeit in Ruanda weder Fernsehen, noch nennenswerte Zeitungen gab und Radioempfänger in den Monaten vor dem Genozid sogar gratis verteilt wurden. Dadurch gelang es den menschlichen Sprachrohren des RTLM, die meist analphabetischen Zuhörer mit ihren abscheulichen Hassbotschaften zu infiltrieren. Eindrucksvoller als Hate Radio kann Dokumentartheater nicht sein! „So ist Theater kein bloßes Transportmittel dokumentarischen Materials, sondern wird das Medium selbst Ort der Aufklärung.“ Peter Laudenbach. Süddeutsche Zeitung, 03.12.2011 Mit Unterstützung der Landeszentrale für politische Bildung Mit freundlicher Unterstützung von Pro Helvetia Hate Radio ist eine Koproduktion des IIPM Berlin/Zürich mit Migros-Kulturprozent Schweiz / Kunsthaus Bregenz / Hebbel am Ufer (HAU) Berlin / Schlachthaus Theater Bern / Beursschouwburg Brüssel / migros museum für gegenwartskunst Zürich / Kaserne Basel / Südpol Luzern / Verbrecher Verlag Berlin / Kigali Genocide Memorial Centre / Ishyo Arts Centre Kigali Mit der Unterstützung von Hauptstadtkulturfonds (HKF) / Migros-Kulturprozent Schweiz / Pro Helvetia-Schweizer Kulturstiftung / Kulturelles.bl (Basel) / Bildungs- und Kulturdepartement des Kantons Luzern / Amt für Kultur St. Gallen / Ernst Göhner Stiftung / Stanley Thomas Johnson Stiftung / Amt für Kultur des Kantons Bern / Alfred Toepfer Stiftung F. V. S. / GGG Basel / Goethe-Institut Brüssel / Goethe-Institut Johannesburg / Brussel Airlines / Spacial Solutions / Commission Nationale de Lutte contre le Génocide (CNLG) / Deutscher Entwicklungsdienst (DED) / Contact FM Kigali / IBUKA Rwanda (Dachorganisation der Opferverbände des Genozids in Ruanda) / Hochschule der Künste Bern (HKB) / Friede Springer Stiftung PRESSEKONTAKT Festival PERSPECTIVES Heuduckstraße 1 D - 66117 Saarbrücken TEL.: 0681-501 1464 FAX: 0681-501 1101 [email protected] www.festival-perspectives.de