Distelblatt Nr. 69_neu_fertig - mpg

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Distelblatt Nr. 69_neu_fertig - mpg
Distelblatt
Ausgabe Nr.69
Februar 2008
Andere Themen:
Vers – wer kennt’s
nicht?
Sinnlose Gesetze
Paragraph 3
Männlich, stark
und mächtig?
Gewalt in der
Familie
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Distelblatt
INHALTSANGABE
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Titel
NPD-Propaganda
Japanisch für Anfänger 2
Der fremde Lehrer
Ladenschluss
Warum Unterricht und Schulwesen unmöglich
sind!
Drachenbrut
Vers
Mario is back
Hello neue Welt!
Männlich, stark und mächtig?
Dieter Junker’s dear Holiday-Diary
Was soll ein Lehrer eigentlich machen?
Sinnlose Gesetze Paragraph 3
Stuff Check
Gewalt
Tux
Gewaltpräventionswoche am MPG
Impressum
Chefredakteur
Lehrer
Fotografie
Printdesign
Redaktion
Felix Busch
Jens Kornmüller
Marius Ludwig, Raphael Zingen
Marius Ludwig, Felix Busch, Raphael Zingen,
Peter von Wenzlawowicz
Veygen Gugel, Yasmin Mergen, Lukas Mich,
Merlin Monzel, Alexander Moskovic, Yuri
Naegelen, Tobias Wagner, Michaela Parlasca,
Gereon Lex, Marius Ludwig, Raphael Zingen,
Peter von Wenzlawowicz
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Distelblatt
NPD-Propaganda
Propaganda auf dem Schulhof
Schülern begegnet die Propaganda der Nationalsozialistischen Partei
Deutschlands in erster Linie als Schulhof-CD in deren neusten Version die
Nationalhymne samt den verbotenen Strophen zu hören ist. Schon die Titel
der CD’s verdeutlichen den Inhalt der Lieder.
„Schnauze voll? Wahltag ist Zahltag!“, die erste Schulhof-CD, ermutigt sogar
die noch nicht wahlberechtigten Schüler die NPD zu wählen, ganz nach dem
Motto: „Früh übt sich“.
Außen hui, innen pfui!
Die NPD wirbt oft mit Parolen wie „Todesstrafen für
Kindermörder“ oder „Nie mehr Bombenterror“. Beschäftigt man
sich dann näher mit den Hintergründen solcher Sprüche, trifft
man schnell auf Hetze gegen die sogenannten „Menschen mit
Migrationshintergrund“.
Aber nicht alle Slogans verstecken ihren eigentlichen Sinn. Plakate wie
links abgebildet zeigen ganz deutlich die Absichten der NPD.
Auf vielen findet man noch die Merkmale der „Herrenrasse“, also der Arier. Auf den
Plakaten „Inländerfreundlich“ und „500€ Kindergeld“ (dies soll nur für Deutsche
gelten) sieht man ausschließlich Kinder mit blonden Haaren und blauen Augen.
Oft unterhält man sich ahnungslos mit Parteimitgliedern, die es verstehen, die
Ansichten der Nationalsozialisten überzeugend und geradezu nachvollziehbar an den
Mann zu bringen. Passt man dann nicht auf, kann es schnell passieren, dass man
einem Nazi zustimmt.
Die geheimen Zeichen der Neonazis
Ist der da ein Nazi? Diese Frage schaltet sich wohl bei den
meisten ein, wenn man jemanden auf der Straße oder
vielleicht sogar im Treppenhaus des MPG’s in speziellen
Klamotten herumlaufen sieht. Jedoch sind Neonazis nicht leicht zu erkennen,
da kaum jemand noch mit Reichsfahne und Hakenkreuz auf die Straße tritt,
denn das Tragen dieser Zeichen ist strafbar. Deswegen hier einige der
sogenannten „Dresscodes“:
Einige Marken, die von Neonazis bevorzugt getragen werden: Thor Steinar,
Fred Perry, Pit Bull, Consdaple und Lonsdale. Die letzen beiden Firmen sind
so beliebt, da sich in ihren Namen die Buchstabenfolgen NSDAP und NSDA
befinden.
Es wäre aber ein Fehler, jeden sofort zu verurteilen, der diese
Marken trägt. Viele Menschen wissen sicherlich nicht, dass die
Firmen mit Rechtsextremismus in Verbindung gebracht werden
und wollen nur die Marken-Kleider anziehen, die ihnen
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gefallen, die sie als "cool" empfinden oder mit denen andere herumlaufen.
Manchmal ist man selbst auch nicht schuld, da Omi mal wieder versucht,
ihrem liebsten Spätzchen ein tolles Weihnachtsgeschenk zu machen: Es ist
schon öfters passiert, dass ein Teil der Verwandtschaft versucht, dem
wählerischen Nachwuchs eine Überraschung zu bereiten und in einem
Kaufhaus einen Pulli kauft. Zu Hause stellt sich dann raus, dass das Ding von
zum Beispiel Consdaple ist. Die Marke ist unter Anderem bei Karstadt zu
haben. So gibt es dort einen Pulli mit der Aufschrift „Leader“ (deutsch
„Führer“) und einem Vogel auf der Front, der stark an den Reichsadler
erinnert…
Auch normale Trikots können meistens auf eine Rechte Gesinnung
hinweisen. Die Ziffern stehen jeweils für einen Buchstaben im
Alphabet (1=A; 2=B etc.). Die 14 steht für die 14 Worte ("Wir
müssen die Existenz unseres Volkes und eine Zukunft für weiße
Kinder sichern"), die 18 für Adolf Hitler, die 28 für „Blood and Honour“ („Blut
und Ehre“) und die 88 für „Heil Hitler“.
Yasmin Mergen, Raphael Zingen
Japanisch für Anfänger – Teil 2
Jeder der „Die Geisha“ von Arthur Golden gelesen hat, weiß ziemlich gut
Bescheid. Aber auch da war manches Fiktion oder hat gefehlt. Für alle die
mehr wissen wollen gibt’s hier die wichtigsten Wörter in der Welt der
Geisha: Zusammengesetzt aus gei (Kunst) und sha (Person). Also
eine Person die, die Kunst ausübt.
Maiko: (jap. Tänzerin) Auszubildene Geisha in Kyoto. In Tokyo allerdings
hangyoku (jap. Halb-Juwel).
Kimono: Traditionelle Kleidung der Japaner. Beim Kimono der Hausfrau,
werden. Anders als beim Geisha-Kimono, alle weiblichen Rundungen mit
Handtüchern ausgelegt, so dass die Frau praktisch platt ist, ohne Formen.
Obi: Gürtel zum Binden des Kimonos. Beim Kimono der Geisha gibt es
mehrere Obis.
Getas / Zoris: Spezielle Schuhe der Geishas. Von oben sehen sie aus wie
Flip-Flops, aber von der Seite sieht man, das 2 Balken an der Unterseite des
Fußes befestigt sind, sozusagen 2 Absätze.
Danna: Dieser Begriff ist in „Der Geisha“ sehr lang erklärt, ich will es kürzer
fassen. Ein danna ist sozusagen ein Stammkunde der
Geisha, nur dass er, wann immer er will Zeit mit ihr verbringen kann. Dafür
bezahlt der danna aber auch ein Großteil der Ausgaben der Geisha.
Mizuage: Hier ist ein Fehler in Arthur Goldens Roman: Anders als im Buch,
ist das Mizuage der Geisha nicht ihre Entjungferung. Der Buch beschriebene
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Ablauf stammt von den Kurtisanen und hat den gleichen Namen. Das
Mizuage der Geisha ist einfach der Aufstieg von der Maiko zu Geisha.
Okiya: Im Buch ganz richtig dargestellt. Eine Okiya ist ein Geishahaus, in
dem mindestens eine Geisha wohnt. Die Okiya bezahlt die Ausbildung einer
Geisha, die diese aber nach Beginn ihrer eigentlichen Laufbahn zurückzahlen
muss.
Der fremde Lehrer
Patrick rennt durch den Schulflur, sein Blick fällt auf seine Armbanduhr. Mist,
schon zehn Minuten zu spät! Hoffentlich wird die Strafe nicht zu hart, er ist in
den letzten Tagen schon oft zu spät gekommen, was soll er nur machen?
Patrick kommt bei seiner Klasse an. Er drückt vorsichtig die Klinke herunter,
es hat ihn keiner bemerkt. Er schleicht sich auf seinen Platz. Doch auf
halbem Weg dreht sich der Lehrer um und bemerkt den „Zuspätkommer“
Patrick sieht ihn an, aber das Gesicht ist ihm fremd. Er denkt: „Hoffentlich ist
das nicht wieder so ein
strenger Kerl.“
Der Lehrer sagt: „Gut, dass
du da bist, Junge, setze dich
bitte auf deinen Platz.“
Patrick ist erstaunt, so eine
Reaktion hat er nicht
erwartet. Er setzt sich hin
und der neue Lehrer
beginnt: „Ich habe deinen
Mitschülern gerade erklärt,
dass ich Herr Borney heiße
und ich euch ab heute in
Mathe unterrichte. Ihr werdet
heute zwei Stunden Mathe
bei mir haben, danach eine
Stunde Turnen bei Frau
Schrecklich.“ Die Klasse kichert los und Patrick denkt sich: „Der hat was
drauf, bis jetzt hat sich kein Lehrer und kein Schüler getraut unsere
Turnlehrerin Frau Paskali Frau Schrecklich zu nennen.“
Die nächsten zwei Stunden vergehen, ohne dass etwas Besonderes passiert,
mal abgesehen davon, dass Herr Borney immer nett zu ihnen ist, sogar als
Tim mit Papierkügelchen um sich schießt. Auch Frau „Schrecklich“ macht
ihren Unterricht wie immer hart und grausam. Als die Schüler aus der
Turnhalle in die Pause treten, passiert es. Patrick stellt sich in die Ecke des
Schulhofes, um in Ruhe MP3-Musik zu hören; da kommt sein bester Freund
Nico auf ihn zugerannt und sagt: „Komm, wir machen heute mal etwas richtig
cooles. Wie wär’s mit einer Wette? Genau, ich wette mit dir, dass du dich
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nicht traust, aus dem Schulgelände über die Straße zu rennen und drüben an
dem Haus Klingelstreich zu machen (Und dann natürlich wieder zurück.)“.
Patrick denkt nach: „Wenn ich das jetzt nicht mache, dann bekomme ich
bestimmt den Spitznamen „Angsthase“ ... also gut.“
Widerwillig geht er zum Schultor. Nico geht hinterher und feuert ihn an:
„Patrick, Patrick!“ Patrick sprintet über die Straße, knapp an einem Auto
vorbei. Auf der anderen Seite angekommen, zögert er kurz, aber dann macht
er es ganz schnell. Er drückt den Klingelknopf und sprintet zurückt. Er setzt
seinen Fuß auf die Straße und rennt einen Meter. Doch dann bleibt er wie
angewurzelt stehen.
Ein Porsche rast auf
ihn zu, mindestens mit
100 Km/h, eher noch
mehr. Patrick kann
sich nicht bewegen.
Er ist wie gelähmt, der
Angstschweiß fließt
ihm über die Stirn. Da
kommt Herr Borney
auf ihn zu, er sieht
wütend aus. Patrick
bekommt Angst vor
dem Mann. Der
Wagen ist nur noch
wenige Meter von
Patrick entfernt, doch er bemerkt es nicht, seine ganze Aufmerksamkeit gilt
nur Herrn Borney, der weiter auf ihn zukommt. Patrick kann sich plötzlich
wieder bewegen. Er weicht einen Schritt vor Herrn Borney zurück und stolpert
über den Bordstein. Er fällt gegen eine Hauswand und sieht noch, wie Herr
Borney lächelt. Dann rauscht der Porsche vorbei und verdeckt den Lehrer.
Als der Wagen vorüber gefahren ist, ist Herr Borney verschwunden.
Herr Müller, Patricks Deutschlehrer, der sich in dem Moment umdreht und
den Jungen erblickt, ruft herüber: „Patrick, was machst du auf der anderen
Straßenseite, komm sofort hierher.“ Patrick geht mit wackeligen Knien über
die Straße, aber erst als er sich vergewissert hat, dass kein Auto kommt.
Drüben angekommen fragt Herr Müller: „Was ist denn mit dir passiert? Du
siehst so bleich aus.“ Patrick erzählt ihm die ganze Geschichte. „So hat er mir
das Leben gerettet“, schließt Patrick seine Erzählung ab.
Herr Müller blickt ihn ganz ungläubig und sagt: „Das kann nicht sein. Herr
Borney ist vor zwei Jahren bei dem Versuch, einen Schüler vor einem Auto
zu retten, das auf ihn zu kam, gestorben.“ – „Aber er hat mich gerettet,“
protestiert Patrick und fügt hinzu: „Fragen sie meine Klasse, die hat Herrn
Borney auch gesehen.“ Herr Müller geht mit ihm zu seinem Klassenraum,
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denn die Pause ist vorbei. Als sie ankommen fragt Herr Müller: „Hattet ihr
heute Morgen in Mathe einen Lehrer, der Herr Borney hieß?“ Die Klasse
erwidert: „Nein, es kam wie normal unser Mathelehrer Meier, um uns zu
unterrichten.“ ...
Merlin Monzel, 5b
Ladenschluss
Ein typisches Jugendzimmer: Ein
Bett, ein paar Regale, ein Schrank
und ein Schreibtisch mit einem
ständig angeschalteten Computer.
Doch alles unter einer
zentimeterdicken Staubschicht
begraben. In allen Ecken sieht man
Spinnennetze, ein Hamsterskelett
in seinem Käfig und vorne am
Schreibtisch das Gerippe eines
buchstäblich zu Tode gelangweilten
Teenagers: Malte. „So“, dachte er
sich, „sieht es aus, wenn ich noch
lange hier herum sitze“ Wie zur
Bestätigung platzte der Vater in den
Raum (Scroochy, der Hamster,
knallte vor lauter Schreck in sein
Häuschen) und fragte mit einer
grässlich vergnügten Stimme: „Na,
mein Sohn? Was sitzt du denn hier
rum. Es sind Ferien, das Wetter ist
wundervoll! Geh raus, beweg dich,
triff deine Freunde!“ Womit er auch
schon wieder abrauschte.
Malte griff in einem Anfall von
Spontaneität nach seiner Tasche,
sah nach Portemonnaie und
Handy, rief seiner Mutter ein
knappes „Tschö“ zu und
verschwand zur Tür hinaus.
Schließlich würde er Mara mit
bloßem Nichtstun nie rumkriegen.
Dass sie aber auch immerzu mit
dieser dämlichen Clique
rumhängen musste, ihrer „Gang“,
wie sie immer sagte. Dämliche
Gang. Noch viel dämlicher war aber
Chris, der „Anführer“. Was Mara bloß
an ihm fand? Wenn sie nur wüsste,
was der in seiner Freizeit trieb! Wie er
wohl an all seine teuren
Gerätschaften kam. Hartz IV, aber
immer den neusten iPod? Das muss
einem doch Spanisch vorkommen!
Aber seit Mara in das Viertel gezogen
war, hatte Chris nicht mehr geprahlt,
was er bei seinem letzten Raubzug
erbeutet hatte, zumindest nicht
während sie anwesend war. Mit
grimmiger Miene lief er zur alten
Stadtmauer. Ein Blick auf seine Uhr
verriet ihm, dass die Clique bald dort
auftauchen sollte, es war kurz vor 4.
Tatsächlich lungerten schon einige
von Chris’ Gefolgsleuten an der
Mauer herum. Von ihrem Anführer
aber war noch keine Spur zu sehen.
Es vergingen einige Minuten, bis
Malte die schwerfällige Gestalt Chris’
am Ende der Straße ausmachen
konnte. „Diesmal kneif’ ich nicht“,
sprach Malte sich selbst Mut zu und
straffte die Schultern. Er trat hinter
dem Tor hervor und ging, ja er schritt
fast, auf Chris und seine Kumpanen
zu. „Oooh, jetzt bist du aber
enttäuscht. Deine kleine Freundin ist
ja gar nicht hier!“, spottete Chris, als
er Malte entdeckte. Der ballte die
Fäuste in seinen Jackentaschen. „Die
Mara hat auch gar keine Interesse an
so einem Weichei wie dir, kapierst du
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Distelblatt
das nicht? Die mag harte Kerle.“
Der letzte Satz ließ ein
selbstgefälliges Grinsen über Chris’
Gesicht huschen. Malte biss sich
vor Wut auf die Zunge und es
schossen ihm Tränen in die Augen.
„Oooh, seht mal, jetzt fängt der
Kleine an zu weinen. Will wohl zu
seiner Mami!“, lautete der
Kommentar von Einem sich für
besonders cool haltenden. „Ich bin
kein Weichei!! Das werde ich euch
beweisen“ „Beweisen, beweisen“,
lachten die Anderen. „So? Wie
denn, he?“ fragte Chris, wieder mit
einen selbstgefälligem Grinsen auf
den Lippen. „Sag mir’s und ich
werd’s tun!“ Chris drehte sich zu
seinen Kumpels um: „Was schlagt
ihr vor? Wie soll er’s beweisen?“
„Er soll ’nen Türöffner mitbringen!“,
schrie der vorlaute Kerl, der Malte
klein genannt hatte. Malte verfolgte
das Gebrülle über die Art seines
Beweises mit nicht minderer
Abscheu. Manch einer verlangte
nach einem Zweikampf, ein anderer
nach einer peinlichen Bloßstellung.
Malte wurde langsam bang. Worauf
hatte er sich da eingelassen? Und
das nur für Mara. Gleichzeitig sagte
ihm ein anderer Teil von ihm, es
wäre richtig was er hier tat. Er solle
seinen Mann stehen. In diesem
Moment erlosch das Geschreie und
Chris wandte sich wieder Malte zu.
„Bring einen Türöffner mit!“ Malte
nickte steif. Lachend und mit
abschätzenden Blicken ließen sie
ihn stehen. Erst als auch der letzte
aus seinem Blickfeld verschwunden
war, fiel die Anspannung von Malte,
der plötzlich weiche Knie hatte.
Türöffner! Malte wusste, was das
bedeutete. Er sollte eine CD klauen!
Chris wusste, dass er keine richtigen
CD’s hatte, der war ja schon mal bei
Malte zu Hause gewesen. Langsam
und vorsichtig, er hatte immer noch
Puddingknie, ging er nach Hause,
sich fragend, ob Mara das wert wäre.
Wieder rätselte er, was sie an Chris
fand. Er dachte an die Art in der Chris
„Die mag harte Kerle“ ausgesprochen
hatte. Malte konnte sich da nur
schütteln. Und dann der blöde
Kommentar von diesem Idioten, nur
weil er sich auf die Zunge gebissen
hatte! „Jetzt fängt der Kleine an zu
weinen. Will wohl zu seiner Mami!“,
hatte er gesagt. Tz! Da kam Malte ein
Geistesblitz. Seine Mutter! Natürlich,
warum war ihm diese Idee nicht
vorher gekommen? Schnell rannte er
nach Hause. Ganz außer Atem
erreichte er schließlich den 4. Stock
und stürmte in die Wohnung,
gradewegs in die Arme seiner Mutter,
die sich grade auf den Weg zu ihrem
Tanzkurs machen wollte. „Malte!“,
stieß sie aus und legte eine Hand auf
ihr Dekolletee, „Ich dachte du wärst
weg! Was willst du denn noch? Ich
bin auch schon mit einem Fuß zur Tür
hinaus!“ Dabei lief sie hin und her
durch die Wohnung, legte da noch ein
bisschen Parfum auf, suchte hier
nach ihren Schuhen bis sie
schließlich nach ihrer Handtasche
griff und Malte, der immer noch außer
Puste war, erwartungsvoll ansah.
„Ähm...kann ich mir ’ne CD
ausleihen?“, stotterte er. Seine Mutter
sah ihn schräg an. „Wir wollen ’ne
Feier machen und meine CD’s sind
doch alle gebrannt, die kann ich doch
nicht mitnehmen. Sonst merken die,
dass ich gar nichts geklaut hab.“ Den
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Distelblatt
letzten Satz dachte er natürlich nur.
Die Mutter zuckte mit den
Schultern, rannte ein letztes Mal
durch die Wohnung, drückte ihrem
Mann einen Kuss auf die Wange,
nickte Malte zu: „Okay, hol dir eine,
wenn du meinst, dass euch die
Musik gefällt. Aber ich krieg die
wieder, verstanden?“ Und bevor
Malte ihr versprechen konnte, die
CD heil wieder mit Heim zu
bringen, fiel auch schon die Tür ins
Schloss. Er ging also ins
Wohnzimmer, wo sein Vater sich
grade Poker im Fernsehen ansah
und suchte nach einer
einigermaßen angebrachten CD.
Hansi Hinterseer, Florian
Silbereisen, Heino, dass seine
Eltern aber auch keine anständige
Musik hörten! Nun gut, musste der
liebe Heino herhalten. Malte würde
den anderen einfach sagen, dass
er von dem Kassierer die ganze
Zeit beobachtet worden ist und er
nur in der Schlagerecke
einigermaßen geschützt vor dessen
Blicken gewesen war. Mit diesen
Gedanken machte er sich auf den
Weg zur alten Lagerhalle, in der die
Gang immer ihre Feiern abhielt.
Bald sah er das Licht durch die
riesigen Fenster und hörte laute
Stimmen. Malte umrundete die
Halle wie ein Wolf seine Beute, bis
er schließlich das Eingangstor fand.
Vorsichtig lehnte er sich gegen die
große Eisentür, die zu seiner
Überraschung leicht aufschwang,
wenn sie dabei auch einen riesen
Krach machte. Schließlich stand
Malte in der Tür und alle Blicke
waren auf ihn gerichtet. „Was
machst du denn hier?“, rief Chris.
Dann fiel sein Blick auf die CD in
Maltes Hand und ein gehässiges
Grinsen machte sich auf seinem
Gesicht breit und wurde bald zu
einem noch gehässigeren Lachen. In
diesem Moment fiel Malte siedend
heiß ein, dass heute Sonntag war und
die Läden längst geschlossen hatten.
Es hatte keinen Sinn mehr, die CD zu
verstecken, schließlich hatte Chris sie
schon entdeckt und auch die anderen
Cliquenmitglieder begannen zu
verstehen, weshalb ihr Anführer so
lachte. „So, Malte“, sagte er, in einem
leicht väterlichen Ton, „du hast also
versucht uns zu verarschen. Hast uns
wohl für dumm gehalten. Dabei bist
du hier der Dumme. Nicht nur ein
Warmduscher, nein, auch strohdumm
bist du! Hahaha!“ Chris kriegte sich
gar nicht mehr ein. „Zeig mal, was
hast du denn Schönes mitgebracht?“
Widerstandslos ließ Malte sich die CD
aus der Hand nehmen. Sofort wurde
Chris Lachen noch lauter und er
beugte sich, sich den Bauch halten,
vornüber und hielt die Platte seinen
Kumpels entgegen. Der vorlaute Kerl
schnappte sich die CD, kicherte beim
Blick auf das Cover, baute die Hülle
auseinander, warf die Einzelteile auf
den Boden, und ohne ein Zucken
zertrat er das Plastik. Malte sah dem
Ganzen zu, als sei er nicht
anwesend. Wie hatte er nur so dumm
sein können? Ganz versunken in
seinen Selbstvorwürfen, bemerkte er
gar nicht, dass Chris und seine Leute
mit dem Lachen aufgehört hatten und
nun näher an ihn herantraten. Und so
wurde er schrecklich überrascht von
dem Schlag in seinen Bauch, so dass
ihm die Luft wegblieb. Fünf Leute
gegen Malte, er hatte weder den
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Distelblatt
Willen noch eine Chance sich zu
wehren und so ließ er es über sich
ergehen. Spürte die Tritte ins
Gesicht, in den Bauch und überall
an seinem Körper nur wie durch
einen Nebel. Es schien ihm endlos,
bis eine helle Mädchenstimme das
Schlacht-gebrülle der Jungs
unterbrach. Die ersten Worte Maras
verschluckte der Nebel in seinem
Kopf, doch bald hörte er sie klar
und deutlich. Hörte, wie Mara die
Jungen und ganz besonders Chris
runtermachte: „Ihr verdammten
Schweine! Ihr miesen Arschlöcher!
Ihr seid doch so was von feige
einen einzelnen zu fünft zu
schlagen! Alleine seid ihr die
größten Angsthasen. Ich glaub es
nicht! Und du Chris! Du bist so ein
egoistischer, eingebildeter,
arroganter Idiot! Ach, ich hätte auf
Malte hören sollen!“ Sie stampfte
zu Malte herüber, und das so
wütend, dass ihm der Boden zu
wackeln schien, half ihm auf und
dann gingen sie, Mara Malte
stützend, aus der Halle hinaus.
Draußen setzten sie sich auf ein
paar Steine. Mara tupfte Maltes
Gesicht mit einem Taschentuch ab
und fragte dabei: „Wie bist du denn
da rein geraten, hm?“ Und Malte
erzählte ihr alles. Auch seine
Gefühle gab er zu. Mara war so
gerührt, dass sie Tränen in die
Augen bekam, die sie dann aber
sofort wegwischte. Am Schluss
schüttelte sie traurig den Kopf und
sagte: „Ich hätte dir glauben sollen.
Ich war so dumm. Er hat mir die
ganze Zeit schöne Augen gemacht
und mir immer so tolle Sachen
geschenkt. Ich hätte es echt besser
wissen können.“ Sie stöhnte über ihre
eigene Dummheit. Malte strich ihr
über die Wange, strich ein paar
Tränen, die Maras Hand doch
entkommen waren, weg und
versuchte sie zu küssen. Doch Mara
wich aus, nahm seine Hand in ihre
und sah ihn an: „Malte, es tut mir leid.
Lass uns einfach Freunde sein, ja?
Ich mag dich, aber mehr nicht.“ Der
nickte, seufzte und umarmte sie.
‚Besser so, als anders’, dachte er.
Witz:
An der Grenze, ein Mann fährt mit
dem Fahrrad vor, auf dem
Gepäckträger einen Sack. Zöllner:
"Haben Sie etwas zu verzollen?"
Mann: "Nein." Zöllner: "Und was
haben sie in dem Sack?" Mann:
"Sand." Bei der Kontrolle stellt sich
heraus: tatsächlich Sand. Eine ganze
Woche lang kommt jeden Tag der
Mann mit dem Fahrrad und dem Sack
auf dem Gepäckträger. Am achten
Tag wird's dem Zöllner doch
verdächtig: Zöllner: "Was haben sie in
dem Sack?" Mann: "Nur Sand."
Zöllner: "Hmm, mal sehen..." Der
Sand wird diesmal gesiebt - Ergebnis:
nur Sand. Der Mann kommt weiterhin
jeden Tag zur Grenze. Zwei Wochen
später wird es dem Grenzer zu bunt
und er schickt den Sand ins Labor Ergebnis: nur Sand. Nach einem
weiteren Monat der "Sandtransporte"
hält es der Zöllner nicht mehr aus und
fragt den Mann: "Also, ich gebe es
Ihnen schriftlich, dass ich nichts
verrate, aber sie schmuggeln doch
etwas. Sagen sie mir bitte, was!" Der
Mann: "Fahrräder..."
10
Distelblatt
Warum Unterricht und Schulwesen
unmöglich sind !
Lob der Skepsis
oder falsch ist, kann es den
Schülern nicht beigebracht
werden. Wenn es das Thema
aber wohl gibt, kann es auch
nicht unterrichtet werden, weil
Dinge, die es gibt, bekannt sind
und nicht gelehrt werden
müssen.
Hast du dich schon mal
gefragt, was die Schule
eigentlich bringt? „Was hat es
für einen Sinn hier
rumzusitzen? Das kommt mir
voll sinnlos vor!“ So etwas
muss sich auch Sextus
Empiricus, ein Philosoph aus
dem zweiten Jahrhunderts n.
Chr. , gedacht haben. Der war
nämlich ein Skeptiker.
Für den Unterricht werden auch
ein Lehrer und ein Schüler
benötigt. Diese kann man sehen
wie einen Profi und einen
Nichtskönner.
Einen Profi gibt es aber nicht!
Denn niemand ist das schon von
Geburt an, sondern müsste dies
werden. Es kann aber niemand
festlegen, wie viel man wissen
muss, um Profi zu sein. Darum
kann man nicht sagen, ob
jemand ein Profi ist oder nicht.
Also gibt es keinen Profi und
damit auch keinen Lehrer.
Aber auch den Schüler gibt es
nicht! Denn wenn jemand etwas
lernen will, muss er verstehen,
was der Lehrer sagt. Wenn er
aber schon versteht, was der
Lehrer sagt, braucht er es nicht
mehr zu lernen.
Und wenn er wirklich ein
Nichtskönner ist, kapiert er nicht,
was der Lehrer sagt, und kann
also auch nichts lernen.
Ein Skeptiker sieht ein, dass es
nicht möglich ist, sicheres
Wissen zu erwerben. Man ist
sich ja nie sicher, ob es auch
wirklich stimmt, was man
denkt. Schließlich gibt es auch
immer irgendjemanden, der
das Gegenteil denkt. Weil
Unterricht Vorraussetzung für
Bildung ist, erklärte Sextus
Empiricus in 14(!) Büchern,
dass Unterricht unmöglich
wäre.
Nach Sextus Meinung sind vier
Dinge im Unterricht von
Bedeutung: das Thema, der
Lehrer, der Schüler und die
Lehrmethode.
Was das Thema betrifft, kann es
das entweder wirklich geben oder
nicht. Wenn es nicht existiert
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Distelblatt
Und da die Bedeutung von
Worten abgesprochen wurde,
müssen sie den Menschen schon
bekannt sein. Dann brauchen sie
auch nicht unterrichtet zu
werden.
So beweist Sextus, dass
Unterricht nicht möglich ist.
Was die Lehrmethode betrifft
unterscheidet Sextus zwischen
zwei möglichen Arten des
Unterrichtens. Es können
sichtbare Dinge gezeigt oder es
kann mit Worten über
unsichtbare Dinge geredet
werden. Sichtbare Dinge aber
kann jeder sehen, deshalb
brauchen sie also nicht gelehrt zu
werden.
Und jetzt müsst ihr das nur noch
eurem Mathelehrer erklären...
Yuri Naegelen
Witz:
Fremdenführung in Bern: Ein Amerikaner nörgelt ständig, dass in seiner
Heimat alles höher, breiter, länger und schöner sei. "Das Empire State
Building wurde in drei Wochen gebaut", brüstet er sich schließlich, deutet
auf das Berner Münster und fragt: "Wie lange war denn die Bauzeit
hier?" Der Fremdenführer hat lange zugehört, aber nun platzt ihm der
Kragen. "Huch", reißt er erstaunt die Augen auf, "das war gestern noch
nicht da!"
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Distelblatt
Buchvorstellung
- DrachenbrutInzwischen wurden viele
Geschichten über Drachen
erzählt und aufgeschrieben und
mit der Buchreihe ,,Eragon“ und
der dazugehörigen Verfilmung,
dachte man der Höhepunkt wäre
erreicht und nichts Neues mehr
würde unsere Begeisterung auf
sich ziehen. Doch vor kurzem
brachte die Schriftstellerin Naomi
Novik ein ganz neues Konzept
auf den Markt. Sie kreuzte die
sagenumwogenen Drachen mit
historischen Ereignissen um
Napoleon herum, wie die
Seeschlacht bei Trafalgar. So
können wir nicht nur der
spannenden und aufregenden
Geschichte von Will, einem
Schiffskapitän, und seinem
Drachen Temeraire.
Der britische Seekapitän Will,
hatte bisher wenig mit den
Drachen zu tun, doch als seine
Crew ein französisches Schiff
entert, welches im Auftrag
Napoleons unterwegs ist,
entdeckt er ein seltenes
Drachenei. Sie nehmen die
Schätze, das Schiff und auch das
Ei mit. Will bringt das Ei zum
Schiffsarzt, um festzustellen
wann der geheimnisvolle Schatz
schlüpfen wird. Der Schock ,der
Arzt sagt voraus, dass das
Drachenei noch vor dem
Erreichen Englands schlüpfen
wird. Das bedeutet, dass einer
der Crewmitglieder der
Drachenreiter werden muss, da
das Königreich nicht auf einen so
wertvolles Gut wie einen Drachen
verzichten kann. Besonders wo
es sich gerade gegen die Angriffe
Napoleons schützen muss. Doch
ein Drachreiter zu werden heißt
auch an den Rand der
Gesellschaft gedrängt zu werden,
da Drachenreiter keine Chancen
auf ein Heim oder auf eine
Familie haben. Als der Drache
schlüpft, legt Will ihm das
Zaumzeug um. Damit wird der
Drache an ihn gebunden. Das
Abenteuer kann los gehen...
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Distelblatt
Die Verbindung zwischen
Fantasy und realer Geschichte
macht dieses Buch zu etwas
Besonderem. Novik gelingt ,wie
zuerst nicht erwartet, der
nahtlose Übergang zwischen
beiden Themen. Auch die
Eingliederung wichtiger,
politischer Personen wie z. B.
Napoleon gelingt hier sehr gut
und wird gut eingegliedert. Diese
Verbindung und der gute
Schreibstil der Newcomerin
Novik machen das Buch für eine
große Gruppe von Lesern
interessant.
Für Fantasyliebhaber auf jedem
Fall eine lohnenswerte
Anschaffung und gleichzeitig
kann man nebenbei noch etwas
für seine Geschichtsnote tun.
Wer sich von den Abenteuern
von Will und Temeraire nach
Ende des ersten Buches nicht
lösen will, für den geht die Reise
weiter mit den beiden folgenden
Teilen ,, Drachenprinz“ und
,,Drachenzorn“.
einer schlitzförmigen Pupille
geteilt wurden. Dann sagte es:
"Warum runzeln Sie die Stirn?"
Mit einem Schlag verstummte
das Gemurmel, und nur unter
Schwierigkeiten gelang es
Laurence, die Kreatur nicht mit
offenem Mund anzustarren.
Carver, der inzwischen geglaubt
haben musste, er sei noch
einmal davon gekommen, war
die Kinnlade heruntergeklappt,
während er hinter dem Drachen
stand. Mit einem verzweifelten
Ausdruck warf er Laurence einen
Blick zu, doch dann nahm er all
seinen Mut zusammen und
machte einen Schritt nach vorne,
bereit, den Drachen noch einmal
anzusprechen.
Laurence blickte starr auf den
Drachen und dann auf den
bleichen, verängstigten Jungen,
schließlich holte er tief Luft und
sagte zu dem Tier: "Ich bitte um
Verzeihung, as lag nichtin meiner
Absicht. Mein Name ist Will
Laurence, und wie heißen Sie?"
Kein Drill hätte das entsetzte
Gemurmel verhindern können,
dass sich nun über das Deck
ausbreitete. Das Drachenjunge
schien es nicht zu bemerken, war
jedoch einige Augenblicke lang
von der Frage verwirrt, dann
sagte es mit unzufriedener
Miene: "Ich habe keinen Namen."
Laurence hatte genug darüber in
Pollitts Büchern gelesen, um zu
wissen, was er antworten
musste. So fragte er höflich:
"Darf ich Ihnen einen geben?"
--Auszug aus dem Buch—
Aber noch war das Junge auf
Erkundungsreise und kam nun zu
ihm. Etwas schwerfällig setzte es
sich auf die Hinterläufe, um ihn
fragend anzuschauen, und
Laurence blickte mit
unverhohlener Sorge und
Verzweiflung hinunter.
Es blinzelte ihn an! Laurence
bemerkte, dass seine Augen von
dunklem Blau waren und von
14
Distelblatt
Vers - Wer kennt’s nicht?
dann auch der Vortrag des
Lehrers sich proportional zu den
verwendeten Tischen verlängert.
Es wird immer populärer, „Vers“,
doch was ist daran so toll?
Es ist nicht einfach nur irgendein
Spiel, sondern es ist „Vers“, eine
seitens Schülern erfundene
Variation des Tischtennis. Anstatt
eines Tischtennisballs wird ein
hundsgewöhnlicher und oft
bemalter Tennisball verwendet.
Die Regeln verhalten sich dabei
wie beim normalen Tischtennis.
Längst sind weitere Variationen
von „Vers“ aufgetaucht, wie zum
Beispiel
„Stuhlvers“, dabei werden zwei
Stühle mit den Lehnen
aneinandergestellt und als Tisch
benutzt,
oder aber „Wandvers“, dabei wird
der Spieltisch an eine Wand
gestellt, die Regeln sind bei
diesen Variationen immer gleich
denen des normalen Vers.
Doch jeder richtige Versspieler
kennt viel mehr Variationen und
lässt auch schon mal die 5Minuten-Pause für ein Versspiel
ausfallen.
Auch Herr Schön spielte schon
eine Runde Vers: „ Früher haben
wir auch immer solche Sachen
gemacht“ meinte er dazu und
spielte begeistert weiter.
In den Anfängen spielte man es
auf dem eigenen Tisch, doch jetzt
zockt man in richtigen Turnieren
auf den Tischtennisplatten auf
dem Schulhof.
Doch auch das Lehrerpult wird
nicht verschont, wenn auch das
Darauf-Spielen, längst verboten
ist, denn diverse Lehrer regten
sich über die Unordentlichkeit des
Ihnen bleibenden Raumes vor der
Klasse auf, welche unweigerlich
aus einem Versspiel folgt.
Dies schreckt jedoch die meisten
Profiversspieler nicht davor
zurück, mehrere Tische für ihre
Matches zu verwenden, wenn
Marius Ludwig
15
Distelblatt
Mario is back
-Jetzt geht´s rund im WeltallJetzt hüpft und springt unser
Lieblingsitaliener wieder über den
Bildschirm, denn im November
kommt das neue Mariospiel von
Nintendo in die deutschen Läden.
Neben den Hauptquests gibt es
natürlich auch noch zahlreiche
Nebenquests, in denen man die
Geheimnisse der Planeten
erforschen kann. Mit bestimmten
Gegenständen kann man sogar
die Gestalt wechseln und so
neue Fähigkeiten erwerben, wie
z. B. Feuerbälle schießen,
Unverwundbarkeit und
Eisschießen. Diese Fähigkeiten
gab es zwar in älteren Spielen,
doch wurde es in den letzten
Mariospielen abgeschafft. Jetzt
sind die Kräfte wieder geweckt
und zusammen mit den höheren
Sprüngen durch die geringere
Schwerkraft ist Mario besser
gerüstet denn je um dem Bösem
wieder mal eine Lektion zu
erteilen.
Am 16.November war es so weit,
der neue Mario kam mit Super
Mario Galaxy zurück nach
Deutschland und das neue Spiel
stellte seine Vorgänger in den
Schatten.
Im Spiel fliegt Mario in die
unendlichen Weiten des Weltalls,
erforscht verschiedene Planeten
und muss( wie immer) die
Prinzessin retten. Doch diesmal
muss er sich den stärksten
Endgegnern stellen,
Geheimnisse aufdecken und
Doch bis zum heutigen
Standpunkt mit Super Mario
Galaxy war es ein langer Weg.
Bereits 1979 startete Mario seine
Karierre als Viedeospielfigur mit
dem Spiel Donkey Kong in dem
er über Fässer springen, Fallen
ausweichen und Leitern
erklimmen muss, um am Ende
seine Prinzessin aus den Klauen
das bösen Donkey Kong zu
entreißen. Damals jedoch hieß
Mario noch Jumpman und wurde
erst später erst in Mario
umgeändert und so wurde ihm
das Aussehen eines italienischen
versteckte Schätze finden.
16
Distelblatt
Klempners verpasst. Jedes neue
Spiel das rauskam vergrößerte
die Bewegungsfreiheit unseres
Helden. Bis zum heutigen Tag
mit Mario Galaxy.
Das Spiel ist für den speziell für
die Wii Konsole ausgestattet und
somit werden die besonderen
Kontroller das Spiel noch
aufregender und
abwechsungsreicher machen.
Viel Spaß beim Spielen!
Tobias Wagner
Witz:
Der Name "Handy" wurde übrigens von einem Schwaben erfunden: Als
er so ein Ding zum ersten Mal sah, fragte er ganz erstaunt: "Handie koi
Schnur dran???"
17
Distelblatt
Hello neue Welt!
Das Tagebuch des Lance Cornboy
Hallo, mein Name ist Lance, Lance
Cornboy, und ich bin Englischlehrer
an einer amerikanischen Highschool.
Viele Schüler finden mich cool,
wahrscheinlich weil ich immer alles
so locker nehme, meinen Job, meine
Pflichten und weil ich mich nur um
mich selbst kümmere. Ich bin Single
und lebe seit zwei Jahren in Trever,
einer Millionenstadt, wo ich auch
arbeite. Letzte Woche hatte ich
endlich genug Geld, um mir ein
neues Hemd zu kaufen, sonst hätte
ich mir wieder eines der beiden
aussuchen müssen, die in meinem
Pappkarton hängen. Ja, ich verdiene
nur wenig und es reicht gerade so,
um im Sommer nicht zu verdursten
und im Winter nicht zu erfrieren ...
doch das wird sich heute ändern.
Also, woran liegt es? Ich bin auf dem
Weg zu meiner Arbeit, da fällt mir ein
Zehndollarschein genau vor die
Füße - in einen Haufen
Hundescheiße. Ich hebe ihn auf,
wische die braunen Spuren ab und
beginne den übel riechenden Schein
abzuküssen. Zehn Dollar! Endlich
mal keine Abfälle zum Mittagessen.
Überglücklich erreiche ich die
Highschool und stürme in meinen
Klassenraum. 45 Augen starren mich
an - 45 deswegen, weil Dorian
gerade in der Nase bohrt und dabei
ein Auge zudrückt. Die 9th class sitzt
bereits auf ihren Plätzen und starrt
mich an. Ich bin mal wieder zu spät!
Aber die ständigen Verspätungen
mache ich doch locker mit meiner
Coolness, meiner Intelligenz und
meinem sexy grauen Hemd wett.
Doch die 23 Studenten schauen
mich immer noch an und beginnen
zu lachen.
“Also, warum lacht ihr?”
“Weil Sie Hundescheiße am Kinn
haben!”
“Quatsch, das ist nur Schokolade!”
Verdammt, wieso habe ich das
gesagt? Jetzt bin ich gezwungen die
Kacke mit dem Finger abzuwischen
und sie mir in den Mund zu stecken!
Ich tue es, und muss mich sogleich
übergeben. Erneut fangen die
Schüler an zu lachen. Ich hasse
Heute ist ein
besonderer Tag ich werde 35! Ich
hätte gerne meine
Freunde zum Bier
eingeladen, doch
kann ich es mir
nicht leisten und
überhaupt, welche
Freunde, ich hab’
ja gar keine.
Wieso eigentlich nicht? Ich bin doch
so cool! Ich sehe besser aus als
jeder andere Mensch auf dieser Welt
und bin der Intelligenteste von allen!
18
Distelblatt
mein Leben! Vielleicht sollte ich
etwas unternehmen? Mein Leben
ändern? Ein komplett neues Leben
beginnen? Doch mit nur zehn Dollar?
Ich werde es trotzdem versuchen!
steige aus dem Flugzeug und werde
von einer jungen Frau mit einem
sexy Lächeln begrüßt: “Habla
blablabla Cornboy. Huduvuudu
roploplotz?” Ich verstehe kein Wort,
also frage ich, “was?” Und sie
antwortet mir nun auf Englisch:
“Guten Tag Herr Cornboy. Wie geht
es Ihnen? Willkommen in Deutschland!” Deutschland? Neeeeiiiinnnn!
Wie konnte mir das nur passieren?
Schlimmer hätte es nicht kommen
Auf dem Weg nach Hause bemerke
ich im Vorbeigehen plötzlich ein
Plakat auf dem steht: Sind Sie
unzufrieden mit Ihrem Leben?
Wollen Sie am liebsten alles
aufgeben und noch einmal neu
starten? Dann bewerben Sie sich
jetzt bei uns und verbringen Sie ein
Jahr in einer Fremden Welt!
Vielleicht wollen Sie ja nie wieder
zurück? Weitere Infos: Tel.:
0835/639838. Glücklicherweise
hängt das Plakat direkt an der Tür
einer Telefonzelle. Ich werfe etwas
Kleingeld ein - mit dem Schein hatte
ich mir zuvor ein Eis gekauft und das
Wechselgeld in Pencestücken
ausgezahlt bekommen - und wähle.
15 lustvolle Minuten Telefonsex
später tippe ich die Nummer auf dem
Plakat ein und werde überrascht:
“Sie sind unser erster Anrufer, Sie
haben gewonnen! Wie heißen Sie
und wo wohnen Sie?” Drei Tage
später ist mein Job an der
Highschool gekündigt, der Karton ist
gepackt und ich bin bereit, ein neues
Leben zu beginnen. Ich sitze im
Flugzeug, denke über meine
unbekannte Zukunft nach und
schlafe ein...
können! Egal. Ich brauche einen Job!
Eine Wohnung haben sie mir
gegeben, sodass ich letzte Nacht
nicht nass wurde, obwohl es
geregnet hat. Ich habe sogar einen
Kleiderschrank, in dem genug Platz
für meine drei Hemden und meine
Jeans ist. Ich nutze also meine
Fähigkeiten als Englischlehrer und
bewerbe mich am NBG, NachtsBlank-Gymnasium. In einer
Ich wache auf und merke, dass die
Sonne hoch am Himmel steht, dabei
war es doch vorhin noch Abend. Ich
19
Distelblatt
Kleinstadt namens Triver. Welch ein
Zufall!
“Jaaaaaa”, schreit der komplette
Raum.
Daher schicke ich zwei Schüler los,
um von dem geringen Startguthaben,
das mir zur Verfügung gestellt wurde,
Eis kaufen zu gehen. Mein erster
Tag, ein voller Erfolg! Ich fange an,
dieses Land zu mögen.
Mein erster Arbeitstag beginnt
montags, mit einer neunten Klasse,
mit einer Doppelstunde, mit 45
Augen, die mich anstarren - 45
deswegen, weil mir eine recht gut
aussehende Schülerin zuzwinkert.
Ich muss schon sagen, die hat echt
einen guten Geschmack! Die Klasse
sitzt bereits auf ihren Plätzen und
starrt mich an. Ich bin zu spät! Aber
das mache ich mit meiner Coolness,
meiner Intelligenz und meinem sexy
grauen Hemd wett, mit welchem ich
beim Schulleiter glänzen wollte.
Doch die 23 Studenten schauen
mich immer noch an und beginnen
zu lachen.
“Also, warum lacht ihr?”
“Weil Sie Hundescheiße am Kinn
haben”, schallt es in fast schon
grundschulreifem Englisch zurück.
“Quatsch, das ist nur Schokolade!”
Diesmal habe ich Glück, dass es
wirklich Schokolade ist, die mir ein
freundlicher Kollege am Morgen
geschenkt hat.
“So, was habt
ihr denn bisher
in Englisch
gemacht?”
“Nichts!”
“Nichts? Wie
wäre es denn,
wenn wir zur Feier des Tages ein Eis
essen?”
Zweiter Morgen. Ich wache auf und
mein erster Gedanke ist: Ich will
einen Deutschkurs belegen. Nach
der Arbeit gehe ich zur Sprachschule
“From School, To School” und belege
einen zweiwöchigen Deutschkurs.
- krasser Zeitsprung Ich habe meinen Kurs mit 14 von 15
möglichen Punkten bestanden! Ich
kann Deutsch sprechen!
“Hallo! Wie geht’s? Ich bin Lance
Cornboy, ein ehemaliger
Englischlehrer einer amerikanischen
Highschool, und ich bin durch ein
Gewinnspiel nach Deutschland
gekommen. Ich liebe dieses Land
und habe beschlossen, Deutsch zu
unterrichten, was ich ja gelernt
habe.”
Und das alles in perfektem Deutsch.
Jetzt fehlt nur noch eine neue
Identität, ein neuer Name. Wie wäre
es mit Jan Kornjunge? Klingt gut.
Jetzt muss ich ihn nur noch offiziell
gültig machen und dann kann mein
neues Leben beginnen...
Felix Busch
20
Distelblatt
Männlich, stark und mächtig?!
Gewalt in der Familie
Schon früh gab es erste Hinweise
auf die Vernachlässigung der kleinen
M.. Bekannte und Freunde merkten
diese, die sich nicht nur auf keine
soziale Kommunikation bezieht,
sondern auch auf Essensmangel, zu
wenig zu Trinken und Prügel,
meldeten sie aber nicht. So wurde
die Dreijährige weiter nicht beachtet
und misshandelt.
2003 eskalierte die Situation
offenbar, als die Mutter im späten
August damit drohte, sich und das
Kind umzubringen. Tage später
wurden beide durch die Polizei
gefunden, sollen aber nach
Feststellung der Personalien mit dem
Hinweis „alles Weitere sei Sache des
Jugendamtes“ weggeschickt worden
sein.
Tatsache ist, dass die kleine M. Tage
später vergewaltigt und stark
misshandelt wurde, vermutlich von
dem damaligen Lebensgefährten der
Mutter. Als dem Freund der Mutter
damals der Prozess gemacht wurde,
konnte ihm jedoch nichts Genaues
nachgewiesen werden. Aus
Familienkreisen weiß man heute,
dass der Freund gewalttätig
gegenüber der Mutter und
alkoholsüchtig war sowie auch von
Drogen nicht abneigte. Die Mutter
gibt dem Bekanntenkreis die Schuld,
da dieser nicht gehandelt habe,
obwohl schon vor der
Vergewaltigung klar war, dass das
Kind sowie sie selbst von dem
Freund in verschiedener Weise
misshandelt wurde.
Worin liegen die Ursachen für solche
Fälle familiärer Gewalt?
Körperliche Gewalt in der Erziehung
ist bei vielen Kindern anzutreffen:
Nach Studien haben 75 - 80 %
schon mindestens einmal einen
„Klaps“ oder eine „Ohrfeige“
bekommen, 20 - 30 % haben eine
schwerere Form von Misshandlung
wie beispielsweise „Prügel“ erlitten.
Obwohl viele Eltern Prügel ablehnen,
wird in der Erziehung von Kindern
wird noch immer von körperlicher
Züchtigung Gebrauch gemacht. So
werden in 10 bis 16% aller Familien
Kinder mit Gegenständen
geschlagen. Neben körperlicher
Misshandlung, sind auch viele Kinder
Opfer von Vernachlässigung. Sie
erhalten nicht das für eine gesunde
Entwicklung notwendige Maß an
Ernährung, Aufmerksamkeit, Pflege,
Schutz, Aufsicht und Erziehung.
Während Kindesmisshandlung in
allen Schichten vorkommt, wird von
Vernachlässigung insbesondere bei
Armut, sozialer Randständigkeit und
Suchtmittelmissbrauch in der Familie
berichtet.
21
Distelblatt
Gründe für dieses Verhalten liegen in
der Kindheit der Eltern:
Gewalttätige Eltern wurden oft selbst
als Kinder misshandelt; sie lernten
körperliche Züchtigung als
akzeptable Erziehungstechnik zu
betrachten. Aufgrund ihrer
schlechten familiären
Entwicklungsbedingungen haben
sich häufig psychische oder
Persönlichkeitsstörungen
ausgebildet, welche sich auf das
gesamte Leben der Person
auswirken. Auch können sie unreif
sein und nur wenig Selbstachtung
besitzen. Oft kommt es zu
Kindesmisshandlungen, wenn die
Eltern in psychisch belastende
Stresssituationen geraten, also zum
Beispiel Familienkrisen, Ehekonflikte,
berufliche Misserfolge oder
wirtschaftliche Not erleben und
arbeitslos werden. Sie können die
aus diesen Belastungen
resultierenden Affekte nicht mehr
kontrollieren und geben den Druck
an ihre Kinder weiter. Zu ähnlichen
Situationen kann es kommen, wenn
die Eltern Aufgrund einer hohen
Kinderzahl überfordert sind oder in
einer sehr kleinen Wohnung leben
und sich somit fortwährend durch
das Verhalten ihrer Kinder gestört
fühlen.
geschlagen werden dürfen. Sie
übersehen, dass sie ihnen auf diese
Weise körperliche und seelische
Schäden zufügen. So fallen ihre
Kinder zum Beispiel durch
Antriebsarmut, Rückzugstendenzen,
Misstrauen, negative
Selbstwertgefühle, Einnässen
Schlafstörungen, Aggressivität, Lernund Leistungsstörungen auf. Sie
wirken oft verängstigt, halten von
ihren Eltern Abstand und sind
schüchtern, zurückhaltend und
werden so im Freundeskreis und in
der Schule oft ausgegrenzt. In
einzelnen Fällen zeigt sich auch,
dass Kinder nach Außen hin
aggressiv und angeberisch sind, in
der Familie aber sehr zurückhaltend.
Die Täter sind nicht nur Männer,
sondern überwiegend Frauen.
Gewalt in der Ehe jedoch
(einschließlich der Vergewaltigung
des Partners) kommt in allen
Gesellschaftsschichten vor und tritt
oft jahrelang auf. Frauen sind jedoch
nur in Einzelfällen gewalttätig, wobei
ein derartiges Verhalten oft der
Selbstverteidigung dient. Aufgrund
ihrer oft unterlegenen Körperkräfte
können sie zudem ihren
Ehemännern nur wenig Schaden
zufügen. In den jährlich rund 60.000
Fällen von Misshandlung des
Partners sind über 90% der Opfer
Frauen.
Eltern, die ihre Kinder misshandeln,
betrachten diese zumeist als
unfertige und damit noch nicht
vollwertige Personen, die auch
22
Distelblatt
Gewalt in der Ehe kommt vielfach in
sozial isolierten Familien vor, deren
Mitglieder nur wenig Freunde haben
und selten ihre Freizeit mit anderen
Menschen verbringen. So versuchen
sie, alle Bedürfnisse in der Familie
zu befriedigen - was leicht zur
Überforderung der anderen
Personen führen kann. Auch kann
bei Familienkrisen nur mit wenig
Unterstützung von Außen gerechnet
werden. Viele gewalttätige
Ehemänner wurden in ihrer Kindheit
selbst misshandelt oder erlebten mit,
wie ihre Mütter von ihren Vätern
geschlagen wurden. So ist für sie
Gewalt in der Familie etwas
„Normales“ und folgen dem Beispiel
ihrer Eltern.
Häufig haben sie wenig Erfolg im
Beruf (unerfüllte Erwartungen),
erleben Probleme am Arbeitsplatz,
sind arbeitslos oder fühlen sich
Aufgrund fehlender Hobbies
unausgelastet. Die Erfahrung
wiederholten Versagens hat bei
ihnen zu einem negativen Selbstbild,
Unsicherheit und dem Eindruck der
Machtlosigkeit geführt. Durch
Gewaltanwendung kompensieren sie
nun ihre Minderwertigkeitsgefühle:
Wenn sie ihre Frauen schlagen,
erleben sie sich als männlich, stark
und mächtig.
Peter von Wenzlawowicz, Marius Ludwig
Witz:
Spät nachts kommt ein älterer Herr von der Pokerpartie nach Hause. An der Tür
empfängt ihn die empörte Ehefrau mit heftigen Vorwürfen. "Brauchst dich gar
nicht mehr aufzuregen," sagt der Ehemann, "pack deine Sachen, ich habe dich
an einen Kumpel verloren." Ihr bleibt der Mund offen: "Wie kannst du nur so
etwas Schreckliches tun?" - "Tja, war gar nicht so leicht, musste mit vier Assen
passen."
23
Distelblatt
Dieter Junker‘s dear Holiday-Diary
Eintrag 1
Hallo dear Holiday-Diary! How are
you? Ich hoffe dir geht’s gut, weil’s
mir nämlich auch gut geht … . Heut
Morgen bin ich zum Strand
gegangen und hab ma prompt n
Eisverkäufer eingefangen, den ich zu
einem kostenlosen Kirscheis
überreden konnte … he … weil’s
nämlich so heiß war, so um die
29°C. Dann bin ich ins Meer
gegangen und hab ma prompt n
Sonnenbrand eingefangen … he …
weil’s nämlich so sonnig war und ich
mich nich eingecremt hatte.
gerade noch, wie der Ball einen
halben Meter an meinem
ursprünglichen Platz vorbeisauste
und eine alte Omi traf, die ebenfalls
in den Pool fiel.
Abends traf ich auf eine rassige
Señorita und brachte se durch
etliche überteuerte Drinks dazu, mir
auf mein Zimmer zu folgen. Dort
schien jegliche Art von Schamgefühl
von ihr abzubröckeln, denn sie fiel
mit der Tür ins Schloss, ich meine
natürlich über mich her, ach quatsch,
ich meine über meine Sachen her,
die in meinem Kleiderschrank lagen,
oh Mann, ich meine sie fiel über
meine Hose her, die im
Kleiderschrank lag und in dem mein
Portmonee war, aus dem ich
normalerweise nur ein paar Scheine
mit mir rumschleppe. Keine Ahnung,
wie se die gefunden hat! Frauen
scheinen einen Riecher für Geld zu
haben, das sie dann in teure
Schuhe, Kleider und Parfums
investieren können ... naja.
Wenigstens hat sie mir zum
Abschied noch einen Kuss gegeben .
Am Nachmittag habe ich mit meiner
spanischen Sonntagszeitung, die ich
eine Stunde zuvor einem spanischen
Sonntagszeitungsverkäufer an einem
spanischen
Sonntagszeitungsverkäuferstand in
einem spanischen
Sonntagszeitungsverkäuferstandsvie
rtel in einer spanischen
Sonntagszeitungsverkäuferstandsvie
rtelgegend abgekauft hatte, an der
Poolbar gesessen. Plötzlich warf ein
Junge einen Wasserball, da kam der
nächste Junge angelaufen und
schlug gegen diesen, er kam direkt
auf mich zugeflogen, ich sprang auf,
verschüttete meinen Kaffee über
meine neue, teure, weiße Dolce-undGabbana-Hose, trat einen Schritt zur
Seite und fiel in den Pool. Ich sah
Also, dann mal gute Nacht, dear
Holiday-Diary und ich meld‘ mich
morgen ma wieda!
24
Distelblatt
Eintrag 2
Hallo dear Holiday-Diary! How are
you? Gestern Nacht ist mein Handy
verschwunden und heute Morgen
konnte ich nicht aufs Klo gehen,
Verstopfung oder sowas. Und dann
ist beim Frühstück irgendein Handy
losgegangen, aber es hat sich
angehört als wäre es ganz in meiner
Nähe gewesen und keiner ist
drangegangen.
Ich hab an mir heruntergeschaut und
bin direkt wieder ohnmächtig
geworden. Weitere Stunden später,
kam mir jedenfalls so vor, bin ich
wieder aufgewacht, da kam auch
schon der Arzt zu mir und reicht mir
mein Handy. „¿Pero qué?“ ist alles,
was ich sagen konnte. Übrigens,
„¿pero qué?“ heißt übersetzt „aber
was?“ und das Fragezeichen am
Satzanfang ist kein Fehler von mir
sondern eine Besonderheit in der
spanischen Schreibweise, so wie bei
uns die Äs, Ös und Üs, die es sonst
in kaum einer anderen Sprache gibt!
Er drückte sie mir in die Hand und
sagte mit einem spanischen Akzent:
„Wirrr ‘aben eine
Komplettunterrrsuchung
vorrrgenommen, da Sie ja sowieso
furrr etwa funf Tage in einerrr Arrrt
Koma gelegen ‘aben. Dabei ‘aben
wirrr Ihrrr Mobilephone (deutsch:
Handy) bei einerrr
Rrrektalunterrrsuchung gefunden.
‘ierrr ‘aben Sie sie zurrruck.“ Am
Abend wurde ich dann entlassen und
durfte zurück zu meinem Hotel, wo
ich gleich in den Speiseraum ging,
da ich total viel Hunger hatte. Das
lag vielleicht daran, dass die mir im
Krankenhaus den Magen
auspumpen mussten. Sobald der
Koch mich erblickte, fing er an zu
schreien. Man könnte glatt meinen,
er hätte einen Geist gesehen! In der
Nacht lag ich noch eine halbe
Zum Mittagessen gab’s Fisch, so’n
seltsam runden, mit so komischen
Stacheln. Der Koch war entsetzt als
er von den Kellnern gesagt
bekomm’n hat, was ich da esse und
woher ich’s hab. Die Fische im
Aquarium ham’n halt leckerer
ausgesehen als die auf der Karte
und ich dachte, das wären die
gleichen, damit meine ich, ich dachte
die nehmen die Fische aus dem
Tank und kochen sie. Ich konnte ja
nicht wissen, dass Kugelfisch giftig
sein soll.
Ne halbe Stunde später liege ich
auch schon auf der Intensivstation im
hotelnächsten Krankenhaus. Hola,
Tortilla, Siesta, La Cucaracha und
Ayeyeyeyeye war alles, was ich mit
meinem Mallorca-Spanisch versteh’n
konnte. Dann wurde ich in den OPSaal geschoben. Ungefähr drei
Stunden später bin ich aufgewacht
und hab einen unglaublichen
Schmerz in meinem Bauch gefühlt.
25
Distelblatt
Stunde wach und ärgerte mich
darüber, dass ich fast meine
komplette Ferienwoche im Koma
gelegen habe. Naja, ich kann mich ja
im Flugzeug noch genug drüber
ärgern …
Hand: „Sie sind Vaterrr geworrrden!“
Ich schaue ihn nur verdutzt an und
sage: „Wie bitte?“ – „Ich meine
damit, dass Sie Ihrrre
Nachunterrrsuchung uberrrstanden
‘aben. Sie sind damit ge’eilt!“ Ich
drehe mich um und gehe zurück zu
meinem Taxi.
Nun sitze ich in einem kleinen Café,
trinke eine Sangria und knabbere an
meinen Käsenachos. Neben mir
sehe ich eine rassige Señorita mit
Highheels und einem Kleid von
Prada, die sich gerade teures
Parfum an den Hals sprüht.
Momentchen mal, das ist doch die,
die am Anfang der Woche mit in
meinem Hotelzimmer war, ich
wusste es doch! Teure Schuhe,
teures Kleid, teures Parfum, ja, das
ist sie. Sie dreht ihren Kopf und
schaut mir direkt in die Augen, mein
Pulsschlag erhöht sich schlagartig,
mir wird warm und plötzlich breitet
sich ein großer Fleck auf der Hose
zwischen meinen Beinen aus.
Verdammt! Sie fängt an zu lachen
und wendet sich wieder ab. Jetzt
habe ich keine Sangria mehr im Glas
und meine kürzlich erst gewaschene
Dolce-und-Gabbana-Hose ist auch
wieder ruiniert … Jetzt fehlt nur
noch, dass ich heut Abend meinen
Flug verpasse. Ich meld‘ mich dann
später wieder dear Holiday-Diary!
Bis morgen dear Holiday-Diary!
Eintrag 3
Hallo dear Holiday-Diary! How are
you? Heut’ Morgen musste ich schon
um sechs Uhr aufstehen und mein
Zimmer räumen, dabei geht mein
Flug erst um acht Uhr abends!
Verdammt, ich hatte mir für diese
Woche doch so viel vorgenommen
… den Sonntag und den halben
Montag hatte ich ja, aber am
Dienstag wollte ich an den Pool, am
Mittwoch in die Stadt auf
Sightseeing-Tour, am Donnerstag
wieder an den Strand, gestern wollte
ich noch mal ‘n Pooltag machen und
packen und heute den restlichen Tag
beim Shopping in der Stadt
verbringen. Das kann ich ja alles gar
nicht mehr! Stattdessen muss ich zur
Nachuntersuchung ins Krankenhaus
und hab dann noch ca. zwei Stunden
um durch die Stadt zu hetzen und
mir die Sehenswürdigkeiten
anzuschauen.
Jetzt ist es sieben Uhr morgens und
ich sitze im Warteraum des
Krankenhauses. Der Arzt, der mir
schon mein Handy überreicht hat,
kommt mit einem Zuhälter-Lächeln
auf mich zu und schüttelt mir die
Da bin ich wieder! Die SightseeingTour hat etwas länger gedauert, da
wir unterwegs bei 38°C im Schatten
eine Reifenpanne hatten, der
Busfahrer beim Reifenwechseln
26
Distelblatt
einen Schlaganfall erlitt und der Funk
auch versagte. Daher hab ich
meinen Flieger mit ungefähr sieben
Stunden verpasst. Aber ich kann
mich auch auf eine weitere Woche
Sonne, Strand und Missgeschicke
freuen, da das nächste Flugzeug erst
in sieben Tagen kommt. Für meinen
Chef wird mir schon was einfallen
und meine Katze kann auch Mäuse
fressen, wenn sie nicht in meiner
Wohnung wäre. Und Katzen sollen ja
angeblich sieben Leben haben …
Also, dann bis morgen dear HolidayDiary!
Dein Dieter Junker
Felix Busch
Was soll ein Lehrer eigentlich machen?
Wahrscheinlich gibt es nicht viele Berufe, an die die Gesellschaft so
widersprüchliche Anforderungen stellt: Gerecht soll er sein, der Lehrer, und
zugleich menschlich und nachsichtig. Straff soll er führen, doch taktvoll auf
jedes Kind eingehen, Begabungen wecken, pädagogische Defizite ausgleichen,
Suchtprophylaxe und AIDS-Aufklärung betrieben; auf jeden Fall den Lehrplan
einhalten, wobei hochbegabte Schüler gleichermaßen zu berücksichtigen sind
wie Begriffsstutzige.
Mit einem Wort: Der Lehrer hat die Aufgabe, eine Wandergruppe mit
Spitzensportlern und Behinderten bei Nebel durch unwegsames Gelände in
nordsüdlicher Richtung zu führen, und zwar so, dass alle bei bester Laune und
möglichst gleichzeitig an drei verschiedenen Zielorten ankommen.
Bei einem Hearing zitiert von Prof. Müller-Limmrot aus „Die Weltwoche, Zürich“
vom 02.06.1989
Yuri Naegelen
27
Distelblatt
Witz:
Sagt der Eine zum Anderen: "Immer wenn ich ein dummes Gesicht sehe
muss ich furchtbar lachen."
Darauf der Andere: "Und wie rasieren Sie sich dann?"
Sinnlose Gesetze
Paragraph 3
mehr illegal. (Dieses Gesetz ist
noch in der Beratung)
Sinnlose Gesetze aus
Israel:
Stadtgesetze: Arad:
Das Füttern von Tieren in der
Öffentlichkeit ist verboten.
Staatsgesetze:
Zum Fahrradfahren wird eine
Lizenz benötigt. (Das Gesetz
wurde vor kurzem aufgehoben)
Eine mobile Sterilisationsklinik zu
betreiben ist ein Verstoß. Es wird
als Hausieren betrachtet.
Wenn ein Schwein israelischen
Acker aufwirft (rumwühlt), wird es
getötet.
Stadtgesetze: Haifa:
Bären dürfen nicht an den Strand
mitgenommen werden.
Samstags ist das Ausdrücken
von Pickeln auf der Nase
verboten.
Kiriat Motzkin:
An Wochenenden ist weder
helles Licht noch laute Stimmen
erlaubt.
Wird eine illegale Radiostation 5
oder mehr Jahre betrieben, so ist
die Radiostation danach nicht
28
Distelblatt
seinen Garten/Rasen gießen.
Stadtgesetze: RamatHasharon:
Die Zucht von Rottweiler-Hunden
ist verboten.
Provinz Ontario:
Die Höchstgeschwindigkeit
beträgt 80 km/h. Radfahrer
haben aber immer Vorfahrt.
Sinnlose Gesetze aus
Kanada:
Provinz Québec:
Das rechts abbiegen vor einer
roten Ampel ist immer verboten.
Staatsgesetze:
Radiostationen müssen
mindestens 30% Kanadische
Musik spielen.
Margarinehersteller dürfen Ihre
Margarine weder gelb färben,
noch gelbe Margarine herstellen.
Wenn Sie etwas kaufen, das 50
Cents und mehr kostet, dürfen
Sie nicht ausschließlich mit
Pennies bezahlen.
Felix Busch
http://www.sinnlose-gesetze.de/
http://www.nationalflaggen.de/
Das öffentliche Entfernen eines
Verbandes ist für Bürger/innen
verboten.
Witz:
Treffen sich drei Studenten und
streiten sich wer wohl der Faulste
sei.
Sagt der Erste: "Ich bin gestern
durch Frankfurt gelaufen, da lag
ein Hundertmarkschein vor mir
und ich war zu faul ihn
aufzuheben."
Sagt der Zweite: "Das ist ja noch
nichts. Ich hab letzte Woche im
Preisausschreiben einen 7er
BMW gewonnen und war zu faul
ihn abzuholen!"
Lacht der Dritte nur und sagt: "Ich
war gestern im Kino und habe
zwei Stunden lang nur
geschrieen."
Die Anderen: "Was ist daran
denn faul?"
Der Dritte wieder: "Ich hab mir
beim Hinsetzen die Eier im
Klappstuhl eingeklemmt und war
zu faul aufzustehen...
Durchsichtige oder "Nicht
Dunkle" Erfischungsgetränke
dürfen kein Koffein enthalten.
Provinzgesetze:
Provinz Alberta:
Geschäfte müssen eine Stange
zum Anbinden der Pferde haben.
Wenn jemand aus dem
Gefängnis entlassen wird, ist es
erforderlich, dass Sie eine Pistole
mit Munition und ein Pferd
erhalten, damit Sie die Stadt
verlassen können.
Provinz New Brunswick:
Das Fahren auf den Strassen ist
nicht erlaubt.
Provinz Neuschottland:
Wenn es regnet, darf niemand
29
Distelblatt
-Stuff-CheckDer Schulranzen „Jansport Trinity III“
Stuff: Schulrucksack
Herausgeber: Jansport
Preis: 49,90 €
Auf den ersten Blick: Nicht so klobig wie ein 4You, trotzdem
interessanter als ein Eastpak.
Design:
Sehr attraktiv, immer in 3 verschiedenen
Farbtönen oder Farben. Da ist für jeden was
dabei. Wirkt immer gut, egal ob er vollgestopft ist
oder nur 2 Bücher drin sind.
Funktionalität:
Mit 30 Litern Volumen kommt er zwar nicht ganz
an den 4You ran, dafür ist er aber größer als ein
Eastpak. 2 große A4-Taschen und eine kleine
Tasche gehören einfach zur normalen
Rucksackausstattung.
Sonstiges:
Der größte Hammer wohl ist der Garantieverfall.
Der Jansport hat eine Garantie von 30 Jahren, die
aber verfällt sobald er nur einmal gewaschen
wurde! Rucksäcke haben allerdings die
Angewohnheit sehr schnell dreckig zu werden.
Außerdem halten die Reißverschlüsse häufig nicht
allzu lang.
Endergebnis:
Allgemein ist der Jansport sehr beliebt und eine
super Abwechslung zu den Bestsellern 4You und
Eastpak. Allerdings ist der Garantieverfall ein Witz,
für knapp 50 Euro erwartet man mehr.
30
In dem
Begriff
„Gewaltenteilung“
wird es als
Synonym
für Macht
verwendet,
welche hier
eine
neutrale
Bedeutung
hat.
Distelblatt
Das Wort Gewalt wurde früher
häufig auch mit neutraler, ja sogar
positiver Bedeutung verwendet, was
man noch an dem Gebrauch des
Adjektives „gewaltig“ für etwas das
Gewöhnliche Übersteigende
erkennen kann.
Es gibt unterschiedliche
Arten von Gewalt: Die
gebräuchlichste
Unterscheidung ist vermutlich die Unterteilung in
psychische und physische
Gewalt.
Psychische Gewalt ist
manchmal weitaus
gefährlicher, weil sie
auf den ersten Blick
schwer erkennbar ist.
Sie reicht von verbaler
Gewalt, über
emotionale
Vernachlässigung bis
hin zur sogenannten
weißen Folter.
Der engere Gewaltbegriff
umfasst die
„materialistische
Gewalt“, welche als
direkte und vorsätzliche
physische Gewalt gegen
eine Person oder einen
Gegenstand definiert wird.
Weiße Folter: Überbegriff für alle
Foltermethoden, deren Einsatz und
Effekte nicht direkt erkennbar sind,
die allerdings die Psyche eines
Menschen dauerhaft ändern und
auch gänzlich vernichten können.
Bekannteste Form der weißen Folter ist die
Isolationshaft, bei der dem Gefangenen die
Erfüllung menschlicher Grundbedürfnisse wie
der Kontakt mit anderen Menschen (soziale
Deprivation) sowie eine ausgewogene
Wahrnehmung verschiedener Sinneseindrücke
(sensorische Deprivation) oft so lange
vorenthalten wird, bis er, psychisch zerstört,
das Gewünschte von sich gibt. Andere
Methoden sind z.B. Schlafentzug, Reizentzug,
Scheinhinrichtungen, Camera silens (Haft in
einem komplett dunklen, schallisoliertem
Raum, welche zu Halluzinationen und
veränderter Sinneswahrnehmung führt),
Zwang zu entwürdigendem Verhalten sowie
Kinetose, auch Reisekrankheit genannt.
31
Distelblatt
Die Bedeutung und Verwendung dieses
Wortes hängt oft von dem jeweiligen
Blickwinkel ab. Ist man gewohnt, sich in
eine bestimmte Situation zu fügen, nimmt
man bestimmte Handlungen auch nicht
mehr als gewalttätig war. Das daraus
resultierende Fehlen einer allgemein
anerkannten Definition erschwert die
Erfassung von Gewaltdelikten. Man kann
jedoch feststellen, dass Gewalt leider am
häufigsten in einem Umfeld vorkommt, in
dem Menschen sich am sichersten fühlen.
Opfer von Gewalt erscheinen meist
hilflos und leben in sozialen oder
wirtschaftlicher Abhängigkeit, vor allem
Kinder, ältere Menschen und Frauen.
Die negative Belegung des Begriffes findet sich
in Begriffen wie „Gewalttat“ und
„Vergewaltigung“ wieder.
Die Kennzeichen der Reisekrankheit
sind oft Übelkeit, welche jedoch bei
Menschen mit Herz-Kreislauf
Problemen auch zum Tod führen
können. Die Reisekrankheit wird durch
Wahrnehmungen von Bewegung oder
Beschleunigung, z.B. Stöße, des
Gleichgewichtssinnes im Innenohr
ausgelöst, welche nicht mit den
Wahrnehmungen anderer Sinnesorgane
übereinstimmen. So stimmt die visuelle
Wahrnehmung z.B. die immer
gleichbleibenden Stuhlreihen, die einem
in einem Reisebus umgeben, nicht mit
der empfundenen Bewegung überein.
Viele natürliche Gifte führen zur
verzerrten Sinneswahrnehmung des
Gleichgewichtsinnes, woraufhin der
Körper als geeignete Abwehrmaßnahme
mit Erbrechen reagiert, um das Gift
wieder auszustoßen. Die künstliche
Erzeugung selbiger stellt eine besonders
unangenehme Art der Folter dar.
Unter dem
Widerstandsrecht
versteht man das jedem
Menschen zustehende
Recht, sich in bestimmten
Situationen
übergeordneten
Autoritäten zu
widersetzen. Es ist jedoch
kontrovers. In
Deutschland sichert das
Grundgesetz jedem
Deutschen das Recht auf
Widerstand gegen
diejenigen zu, die die
deutsche Staatsordnung
z.B. Demokratieprinzip
und Grundrechte
gefährden.
32
Distelblatt
33
Distelblatt
Tux
Jeder hat ihn schon mal gesehen, doch
weiß jeder wer das ist?
die Tat umgesetzt.
Hauptgrund für die 1993
getroffene Entscheidung war
wohl ein vorangegangener
Aquariumsbesuch. Torvalds
empfand dort starke Sympathie
für die Zwillingspinguine.
Nach der Bekanntgabe waren
viele Leute skeptisch, ob ein
kleiner, fetter Pinguin die ganze
Eleganz von Linux wiedergeben
könnte. Es kamen viele
Vorschläge für einen Fuchs als
Maskottchen. Torvalds wies alle
Vorschläge und jegliche Kritik ab
und meinte:
„Sie haben wohl noch nie einen
wütenden Pinguin gesehen, der
mit über 100 mph auf einen
zurast.“
Dieser kleine, fette, fröhliche
Pinguin ist, man mag es kaum
glauben, ein Maskottchen. Er ist
das offizielle Maskottchen von
Linux.
Um kurz auf Linux zu kommen:
Linux ist ein wenig in Computern
verbreitetes Betriebsystem,
welches hauptsächlich in
Servern, Mobiltelefonen,
Routern, etc. vorhanden ist.
Das, was den meisten an Linux
bekannt ist, ist wohl das
Maskottchen. Der Name Tux
wurde von James Hughes als
Ableitung von Torvalds UniX
vorgeschlagen. Der Grund für
diese Konstruktion ist
wahrscheinlich die Tatsache,
dass Pinguine aussehen, als
würden sie einen Smoking (engl:
tuxedo) tragen. Dieser Vorschlag
wurde 1996 dann durch Linus
Torvalds bekannt gegeben und in
In seiner Biografie Just for Fun
– Wie ein Freak die
Computerwelt revolutionierte
(Originaltitel: Just for Fun – The
story of an accidental
revolutionary) sagte er:
„Aber Linus wollte keinen xbeliebigen Pinguin. Sein Pinguin
sollte glücklich aussehen, so als
hätte er gerade eine Maß Bier
genossen und den besten Sex
seines Leben gehabt. [...] Er
sollte unverwechselbar sein.
Deshalb [...] hat das Linux34
Distelblatt
Maskottchen einen
orangefarbenen Schnabel und
orangefarbene Füße, so dass es
wie ein Pinguin aussieht, dessen
Mutter eine Ente war. Als hätte
Daisy Duck sich auf einer
Antarktis-Kreuzfahrt vergessen
und einen wilden One-NightStand mit einem einheimischen
Federvieh gehabt.“
(Übersetzung: »Es ist erlaubt,
diese Grafik zu verwenden
und/oder zu verändern.
Bedingung ist jedoch: Falls
jemand fragt, muss man mich –
[email protected] – als
Urheber nennen und auf GIMP
hinweisen.«)
Linus Torvalds hatte laut Jeff
Ayers eine „Fixierung auf
flugunfähige, fette Wasservögel“,
und Torvalds behauptete, mit
Penguinitis infiziert worden zu
sein, als er von einem Pinguin
leicht gebissen wurde.
„Penguinitis bewirkt, dass du
nachts wach bleibst, um nur noch
an Pinguine zu denken, und eine
starke Zuneigung für sie
empfindest.“
Torvalds angebliche Krankheit ist
selbstverständlich ein Witz, aber
er wurde wirklich bei einem
Besuch in Canberra von einem
Zwergpinguin gebissen.
GIMP. Das ist ein sehr bekanntes
Bildbearbeitungspaket. Es ist
wohl vielen bekannt. Ich habe
dies nur noch einmal für die ein
wenig nicht so sehr ComputerInteressierten die dieses hier
lesen erwähnt. Aber was ich
eigentlich sagen will ist, dass mit
GIMP auch die ersten Entwürfe,
bzw. auch der endgültige Tux
entstanden ist. Aber so ein
Programm, so gut es auch sein
mag, kann Pinguine nicht ganz
alleine aus Pixeln herzaubern. Es
bedarf eines guten Grafikers, der
weiß mit dem digitalen Werkzeug
umzugehen. Dieser Mann heißt
in diesem Falle Larry Ewing.
1996 entsprang seiner Maus
(aus seiner Feder kann es in
diesem Fall wohl weniger
entspringen) der erste Entwurf
des Pinguins. Ein sehr striktes
Copyright war nicht auf dem
ersten Tux. Ewing gab den
Pinguin mit folgenden
Bedingungen frei:
Permission to use and/or modify
this image is granted provided
you acknowledge me
[email protected] and The
GIMP if someone asks. Quelle:
Ewings Homepage
Tux ist ein Symbol für Linux und
die Open-Source-Community
geworden, und eine britische
Linux User Group hat sogar
mehrere Pinguine im Zoo von
Bristol adoptiert.
Heute assoziieren Menschen, die
sich mit IT beschäftigen, den
Pinguin mit dem freien
Betriebssystem Linux. Ein oft
gehörter Spruch lautet:
„Da Pinguine nicht fliegen
können, können sie auch nicht
abstürzen“.
Tux steht also auch für Stabilität.
35
Distelblatt
Um Tux auch einmal bewegt zu
sehen, muss man sich einfach
eins von zwei Spielen von ihm
runterladen. Das erste Spiel
nennt sich Tux-Racer. In diesem
Spiel muss der Spieler Tux auf
dem Bauch rutschend durch
einige verschiedene Level
steuern, welche alle einer
Skipiste oder einer Rennbobbahn
ähneln.
In dem anderen Spiel, welches
unter dem Namen Super-Tux zu
finden ist muss man sich wie in
allen klassischen Mario-Spielen
durch allerlei Jump’n’Run Level
schlagen.
Lukas Mich, 9c
Witz:
Ein Polizist stoppt einen jungen Mann, der in einer 30-KM-Zone mit 80
km/h erwischt wird und es kommt zu folgender Unterhaltung: "Kann ich
bitte Ihren Führerschein sehen?" "Ich habe keinen mehr. Der wurde mir
vor ein paar Wochen entzogen, da ich zum 3. Mal betrunken Auto
gefahren bin." "Aha, kann ich dann bitte den Fahrzeugschein sehen?"
"Das ist nicht mein Auto, ich habe es gestohlen." "Der Wagen ist
geklaut?" "Ja - aber lassen Sie mich kurz überlegen, ich glaube, die
Papiere habe ich im Handschuhfach gesehen, als ich meine Pistole
reingelegt habe." "Sie haben eine Pistole im Handschuhfach?" "Stimmt.
Ich habe sie dort schnell reingeworfen, nachdem ich die Fahrerin des
Wagens erschossen habe und die Leiche dann hinten in den Kofferraum
gelegt habe." "Wie bitte? Sie haben eine Leiche im Kofferraum?" "Ja!"
Nachdem der Polizist das gehört hat, ruft er über Funk sofort den
diensthöheren Kollegen an, damit er von diesem Unterstützung
bekomme. Das Auto wurde umstellt und als der Kollege eintraf, ging er
langsam auf den Fahrer zu und fragte noch mal: "Kann ich bitte Ihren
Führerschein sehen?" "Sicher, hier bitte (Fahrer zeigt den gültigen
Führerschein)" "Wessen Auto ist das?" "Meins, hier sind die Papiere."
"Können Sie bitte noch das Handschuhfach öffnen, ich möchte kurz
prüfen ob Sie eine Pistole dort deponiert haben." "Natürlich gern, aber
ich habe keine Pistole darin." (Natürlich war dort auch keine Pistole)
"Kann ich dann noch einen Blick in Ihren Kofferraum werfen. Mein
Mitarbeiter sagte mir, dass Sie darin eine Leiche haben." Der Kofferraum
wird geöffnet: keine Leiche. "Das verstehe ich jetzt überhaupt nicht. Der
Polizist, der sie angehalten hat, sagte mir, dass Sie keinen Führerschein
hätten und das Auto gestohlen sei. Außerdem hätten Sie eine Pistole im
Handschuhfach und eine Leiche im Kofferraum." "Na super. Und ich
wette, er hat Ihnen auch erzählt, dass ich zu schnell gefahren bin ..."
36
Distelblatt
Gewaltpräventionswoche am MPG
Im Zusammenhang mit der vom Kriminalpräventiven Rat der Stadt in allen
Trierer Gymnasien veranstalteten Gewaltpräventionswoche vom 29.10.07 bis
2.11.07 fanden am MPG u.a. eine Ausstellung, ein Streetballturnier sowie ein
Theaterstück statt.
Gegenüber dem Lehrerzimmer wurde auf Stellwänden sowohl über eine
schulinterne Umfrage zum Thema Gewalt als auch über die NPD informiert.
Zudem wurden Kunstwerke zum Thema Gewalt ausgestellt und von Schülern
selbstgedrehte Filme gezeigt.
Die auffälligsten Ergebnisse der Umfrage sind, dass es allgemein zu viel
Gewalterfahrung gibt und dass die Gesprächsbereitschaft bei Jungen zu diesem
Thema allgemein gering ist. Zwar fühlen sich die meisten Schüler sicher, haben
aber dennoch mehrheitlich Gewalt und Mobbingerfahrungen und würden auch
nicht einschreiten, wenn andere sich in derselben Lage befinden. Die Fragen
zum Thema Rechtsextremismus ergaben, dass nur wenige diesem gleichgültig
gegenüberstehen. Jedoch zeugt auch diese scheinbar geringe Zahl von
mangelnder Toleranz in unserer Gesellschaft, welche sich ausbreiten und
gravierende Konsequenzen haben kann, so z.B. fehlendes Eingreifen bei
Gewaltdelikten gegen Schwächere. Die Ergebnisse der Umfrage wurden in
Grafiken anschaulich präsentiert. Zusätzlich wurde auf den Plakaten über die
NPD informiert, die es geschafft hat, in den Landtag von Sachsen und
Mecklenburg-Vorpommern einzuziehen. U.a. wurde über die Schulhof-CD
aufgeklärt, die bereits vor drei Jahren an unserer Schule verteilt wurde. Die
ausgestellten Kunstwerke regten ebenfalls zur kritischen Betrachtung von
Gewalt im Alltag an. Die von Neuntklässlern zum Thema „Lebensgefühl von
Jugendlichen“ verfassten Videos beinhalteten auch Gewalt im Umfeld von
Jugendlichen z.B. Gruppendruck und Mobbing.
Der Deutschkurs der Stufe 12 von Herrn Kornmüller
führte das Theaterstück „ausgekickt“ auf, welches aus
Protokollen des Prozesses wegen des Mordes an
Marinus Schöberl (16) zusammengesetzt ist. Im
Sommer 2002 wurde Marinus im brandenburgischen
Dorf Potzlow von den Brüdern Marco und Marcel
Schönfeld (beide Neonazis) und deren Bekannten
Sebastian Fink in einem Schweinestall getötet. Nach
stundenlanger Demütigung u.a. auch vor den Augen
Erwachsener zwingen sie Marinus in die
Bordsteinkante zu beißen, bevor Marcel mit
Springerstiefeln auf den Kopf von Marinus springt
und sie sein Leben mit Steinschlägen endgültig
beendeten. Zu diesem Vorfall wurden sowohl die
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Distelblatt
Täter und deren Familienangehörige als
auch die Familienangehörigen des Opfers
und angeblich „unbeteiligte“
Dorfbewohner befragt. Der Deutschkurs
bot eine angesichts der Vielzahl der
Darsteller und der begrenzten Probenzeit
erstaunliche schauspielerische Leistung,
die dem Zuschauer schmerzhaft vor
Augen führte, warum Neonazismus in
unser Gesellschaft wieder um sich greift.
Die Wahl des Gewölbekellers als
Aufführungsort, sowie visuelle Effekte
verstärkten die beklemmende
Atmosphäre des Prozesses anlässlich
eines Verbrechens, für das sich keiner
wirklich schuldig fühlte.
Als krönender Abschluss der Woche fand
Freitagabend schließlich das
Streetballturnier statt, bei dem Dreieroder Vierer-Mannschaften gegeneinander
antraten. Bewusst wurde kein
Schiedsrichter eingesetzt, damit die Spieler selbst aufmerksam auf faires
Umgehen untereinander achten. Zuerst spielten die Teams der Unterstufe
gegeneinander, dann die der Mittel- und Oberstufe, wobei auch die SV ein Team
stellte. Allen Beteiligten hat es viel Spaß gemacht, einmal unter einem
manchmal etwas vernachlässigten Aspekt miteinander zu spielen.
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