Magazin SWISSLIFE Herbst 2012 PDF , 13MB

Transcrição

Magazin SWISSLIFE Herbst 2012 PDF , 13MB
Sie ist
total cool. Ob ich
bei ihr eine Chance
habe…?
Ich habs
ja schon länger gespürt… Aber ich wollte es
einfach nicht wahrhaben…
Waas?
Das
darf
nicht
wahr
sein!!
Zwei Wochen später ist die Welt
für Laura wieder in Ordnung…
27
Raus! Geh
einfach!
25
23
24
Aus Rücksicht auf Laura hat
sich Mike nicht mehr bei
Aline gemeldet – aber sie
geht ihm einfach nicht aus
dem Kopf! Die Beziehung
mit Laura ist vorbei, auch
wenn es hart für sie ist…
29
Ohh ja, Aline. Voll mit
einem andern Typen da!!
Hey, ist das nicht Aline da vorne?
Wir zwei gehen
viel zu wenig
ins Kino!
28
Absender:
Vorname
Name
Strasse/Nr.
PLZ/Ort
E-Mail
Telefon
Teilnahmebedingungen:
Teilnahmeberechtigt sind alle Personen ab 18 Jahren mit Wohnsitz in der Schweiz,
ausgenommen die Mitarbeitenden der Swiss Life-Gruppe und allfälliger beteiligter
Agenturen sowie deren jeweilige Angehörige. Die Gewinnerinnen und Gewinner werden
persönlich benachrichtigt. Eine Barauszahlung der Gewinne ist ausgeschlossen. Über
die Verlosung wird keine Korrespondenz geführt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Ihre Angaben können zu Marketingzwecken verwendet werden.
Mike geht ins Kino, um sich abzulenken. Er
hat ein schlechtes Gewissen wegen Laura
und fragt sich, ob Aline noch Single ist…
Komm, wir kaufen
Popcorn!
26
Herbst 2012 // Jungmannschaft
Mike (18)
Ich habs
ja auch schon länger
gespürt… Aber ich wollte
es halt einfach nicht
wahrhaben…
Nein,
ich glaubs ja nicht…
Die halten doch nicht etwa
Händchen?!? Mann, ich
seh nichts…
Oh,
das ist ja
Mike!
Mann,
der Typ hat sie ja voll
im Arm! Ich habs doch
gewusst…
31
Aline (17)
Ach ja – das ist übrigens mein Bruder…
32
Schon viel
gehört von
dir, Mike!
In der Pause
entdeckt Aline
Mike und stellt
ihm erfreut
ihren Begleiter
vor…
Am
18See sind Aline
und Mike ein Herz
und eine Seele…
SWISSLIFE
3. Jahrgang // Ausgabe 3 // Fr. 6.50
Stimmt! Und der
Film soll mega
cool sein…
Magazin 11.12
30
Sorry – aber ich habe jemand
anderen kennen gelernt…
Ich muss dir
was sagen: Ich
habe… ähm…
nicht mehr
genug Gefühle
für dich…
Fotos/Produktion: Dany Rohe, Assistenz: Kamé
YOU
Like
www.swisslife.ch/magazin
Someone
Dann
muss es jetzt
raus…
Ich kann an der Schule bleiben und
meine Eltern vertragen sich wieder –
alles ist wieder gut! Ich bin so froh…
SWISSLIFE // Herbst 2012 // Jungmannschaft
Doch,
auf den ersten
Blick finde ich ihn
eigentlich ganz
süss…
Mike
ist wirklich
total süss!
Bruder? Aah,
okay…
33
36
Ah, wieder unser Song
«Someone Like You»…
Ich bin
ja total verknallt!!
Nach der Pause
schreibt Mike…
Someone
Wow,
genau mein Typ!
Ein hammer
Lächeln…
Warum sitzt sie ganz alleine da?
Hey, die Hübsche da am Nebentisch hat dir ganz schön hinterher
geschaut. Kennst du sie, Mike?
Sie ist eine
Praktikantin
und heisst
glaub Aline!
Nein, noch
nicht, aber
das lässt sich
ja ändern…
2
4
3
Mike isst wie meist mit Kollegen in der Kantine.
Die hübsche Aline fällt ihm sofort auf…
Mir gefällts total in Zürich, man kann hier so viel machen…
Swiss Life AG
Marketing Schweiz
General-Guisan-Quai 40
Postfach
8022 Zürich
Und
das Beste ist,
dass das erst der
Anfang ist…
Das
sieht ja fast aus wie
Liebe auf den ersten Blick!
So charmant hab ich Mike
noch nie erlebt…
Ich bin so froh, dass ich someone
like you gefunden habe…
Ich bin
so happy… Das ist
die beste Zeit meines
Lebens…
Ende
5
37
Gerne! Aline…
Ich bin neu hier
und kenne fast
niemanden…
Hallo, ich bin
Mike! Willst
du dich zu
uns setzen?
Mike geht zu Aline und
spricht sie spontan an…
6
7
35
34
YOU
Like
1
Und – warst du auch
schon auf der Seewiese? Ich gehe heute
Abend mit Freunden
dort hin. Kommst du
auch?
Aline und Mike haben nur Augen füreinander und
verstehen sich blendend. Den Kollegen gefällts…
Ja, das wär
cool! Da war
ich noch nie…
Gibst du mir noch deine
Handynummer, falls wir
uns nicht sehen sollten?
Du hast mich auf Facebook
schon geaddet…
Klar…
Cool, dass
du auch da
bist…
9
Ja… mich
auch!
Jetzt muss ich
leider gehen.
Hoffentlich bis
bald…
8
Mike ist
total süss! Genau
so stell ich mir meinen
Freund vor…
SWISSLIFE // Herbst 2012 // Jungmannschaft
Die SWSSLIFE-Fotoromanza mit Aline und Mike
und mehr über die Produktion und Darsteller der Story
jetzt auf www.swisslife.ch/fotoromanza
Wir könnten ja auch sonst mal was
machen… Würde mich freuen!
Am frühen Abend hängt Mike mit seinen Freunden
am See. Angeregt unterhält er sich mit Aline…
13
10
Mike und Aline sind auf einer
Wellenlänge. Dann muss Aline
sich verabschieden…
Ah, hab dich gar nicht
gehört, hab schon
meine Musik im Ohr.
Hey,
warte
mal!
11
Hey, Mike!
Was ist los?
Jetzt lässt du
sie einfach so
alleine gehen??
«Someone
Like You»,
ist zurzeit
mein Lieblingssong…
Was hörst du
denn gerade?
Mir
gehts
voll
nicht
gut!
21
19
Was Aline nicht weiss: Mike ist vergeben! Doch mit seiner Freundin Laura ist es schon lange
nicht mehr, wie es sein sollte. Mike will Schluss machen, aber Laura geht es mies…
20
Ich bin so froh, dass ich dich
habe, Mike! Ich weiss nicht,
was ohne dich wäre…
Dann: Ein
WhatsApp
von Aline!
22
bis
Ich bin erreichbar von
Shit!
Was soll ich bloss
machen…
Thema:
18
Ich kann
jetzt unmöglich Schluss
machen! Laura braucht
mich…
Ich möchte gewinnen!
Ich bin total fertig! Meine Eltern wollen
sich trennen und ich flieg vielleicht von
der Schule. Es läuft alles schief…
Fortsetzung auf der Rückseite
Aber, was ist
denn los, Laura?
Und
dabei wollte ich
ihr heute sagen, dass
es aus ist…
Ich wünsche eine persönliche Beratung.
Nehmen Sie bitte Kontakt mit mir auf.
17
Gefällt mir
auch! Ich bring
dich noch zum
Tram – ok?
Swiss Life FlexSave (siehe UPDATE Seite 2)
Swiss Life SimplyCare (siehe UPDATE Seite 4)
Swiss Life Business Direct (siehe UPDATE Seite 6)
Sonstiges:
Wow,
diese schönen
blauen Augen… Der hat
mir echt den Kopf
verdreht!
Ich wünsche zusätzliche Informationen.
Senden Sie mir Unterlagen zu folgenden Themen:
Als Aline ins Tram
steigt und Mike
einen süssen Kuss
zuwirft, hat sie
Schmetterlinge
Ich
im Bauch!
glaub, ich bin
verliebt!
Teilnahmeschluss: 31. Dezember 2012
16
Die Lösungszahl lautet:
15
14
Zwei Tageskarten für die 48. Solothurner Filmtage vom 24. bis 31. Januar 2013
im Wert von 40 Franken pro Karte (siehe UPDATE Seite 10).
Danke fürs Begleiten!
Das war ein schöner
Abend mit dir…
12
Ein wunderschönes Gratis-Konzert vom Jugendblasorchester Kriens
bei mir im oder vor dem Haus (siehe Seite 56).
Ciao…
Sie ist
total cool. Ob ich
bei ihr eine Chance
habe…?
Ich habs
ja schon länger gespürt… Aber ich wollte es
einfach nicht wahrhaben…
Waas?
Das
darf
nicht
wahr
sein!!
Zwei Wochen später ist die Welt
für Laura wieder in Ordnung…
27
Raus! Geh
einfach!
25
23
24
Aus Rücksicht auf Laura hat
sich Mike nicht mehr bei
Aline gemeldet – aber sie
geht ihm einfach nicht aus
dem Kopf! Die Beziehung
mit Laura ist vorbei, auch
wenn es hart für sie ist…
29
Ohh ja, Aline. Voll mit
einem andern Typen da!!
Hey, ist das nicht Aline da vorne?
Wir zwei gehen
viel zu wenig
ins Kino!
28
Absender:
Vorname
Name
Strasse/Nr.
PLZ/Ort
E-Mail
Telefon
Teilnahmebedingungen:
Teilnahmeberechtigt sind alle Personen ab 18 Jahren mit Wohnsitz in der Schweiz,
ausgenommen die Mitarbeitenden der Swiss Life-Gruppe und allfälliger beteiligter
Agenturen sowie deren jeweilige Angehörige. Die Gewinnerinnen und Gewinner werden
persönlich benachrichtigt. Eine Barauszahlung der Gewinne ist ausgeschlossen. Über
die Verlosung wird keine Korrespondenz geführt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Ihre Angaben können zu Marketingzwecken verwendet werden.
Mike geht ins Kino, um sich abzulenken. Er
hat ein schlechtes Gewissen wegen Laura
und fragt sich, ob Aline noch Single ist…
Komm, wir kaufen
Popcorn!
26
Herbst 2012 // Jungmannschaft
Mike (18)
Ich habs
ja auch schon länger
gespürt… Aber ich wollte
es halt einfach nicht
wahrhaben…
Nein,
ich glaubs ja nicht…
Die halten doch nicht etwa
Händchen?!? Mann, ich
seh nichts…
Oh,
das ist ja
Mike!
Mann,
der Typ hat sie ja voll
im Arm! Ich habs doch
gewusst…
31
Aline (17)
Ach ja – das ist übrigens mein Bruder…
32
Schon viel
gehört von
dir, Mike!
In der Pause
entdeckt Aline
Mike und stellt
ihm erfreut
ihren Begleiter
vor…
Am
18See sind Aline
und Mike ein Herz
und eine Seele…
SWISSLIFE
3. Jahrgang // Ausgabe 3 // Fr. 6.50
Stimmt! Und der
Film soll mega
cool sein…
Magazin 11.12
30
Sorry – aber ich habe jemand
anderen kennen gelernt…
Ich muss dir
was sagen: Ich
habe… ähm…
nicht mehr
genug Gefühle
für dich…
Fotos/Produktion: Dany Rohe, Assistenz: Kamé
YOU
Like
www.swisslife.ch/magazin
Someone
Dann
muss es jetzt
raus…
Ich kann an der Schule bleiben und
meine Eltern vertragen sich wieder –
alles ist wieder gut! Ich bin so froh…
SWISSLIFE // Herbst 2012 // Jungmannschaft
Doch,
auf den ersten
Blick finde ich ihn
eigentlich ganz
süss…
Mike
ist wirklich
total süss!
Bruder? Aah,
okay…
33
36
Ah, wieder unser Song
«Someone Like You»…
Ich bin
ja total verknallt!!
Nach der Pause
schreibt Mike…
Someone
Wow,
genau mein Typ!
Ein hammer
Lächeln…
Warum sitzt sie ganz alleine da?
Hey, die Hübsche da am Nebentisch hat dir ganz schön hinterher
geschaut. Kennst du sie, Mike?
Sie ist eine
Praktikantin
und heisst
glaub Aline!
Nein, noch
nicht, aber
das lässt sich
ja ändern…
2
4
3
Mike isst wie meist mit Kollegen in der Kantine.
Die hübsche Aline fällt ihm sofort auf…
Mir gefällts total in Zürich, man kann hier so viel machen…
Swiss Life AG
Marketing Schweiz
General-Guisan-Quai 40
Postfach
8022 Zürich
Und
das Beste ist,
dass das erst der
Anfang ist…
Das
sieht ja fast aus wie
Liebe auf den ersten Blick!
So charmant hab ich Mike
noch nie erlebt…
Ich bin so froh, dass ich someone
like you gefunden habe…
Ich bin
so happy… Das ist
die beste Zeit meines
Lebens…
Ende
5
37
Gerne! Aline…
Ich bin neu hier
und kenne fast
niemanden…
Hallo, ich bin
Mike! Willst
du dich zu
uns setzen?
Mike geht zu Aline und
spricht sie spontan an…
6
7
35
34
YOU
Like
1
Und – warst du auch
schon auf der Seewiese? Ich gehe heute
Abend mit Freunden
dort hin. Kommst du
auch?
Aline und Mike haben nur Augen füreinander und
verstehen sich blendend. Den Kollegen gefällts…
Ja, das wär
cool! Da war
ich noch nie…
Gibst du mir noch deine
Handynummer, falls wir
uns nicht sehen sollten?
Editorial // 3
Grüezi
Die Jugend bewegt uns. Tag für Tag. Als Quelle für eine vielversprechende Zukunft und Motor für einen positiven Wandel.
Deshalb widmen wir ihr diese Ausgabe und haben sie auch aktiv
in dieses Projekt miteinbezogen. Die Idee zum Umschlag etwa
– eine Fotoromanza, wie wir sie aus unserer «BRAVO»-Zeit
kennen – entwickelten Jugendliche aus unserem Unternehmen.
Für die Umsetzung warfen sich Darsteller des Zürcher
Kinder- und Jugendtheaters Metzenthin in Pose. Und in der
Titelgeschichte spielen Jugendliche die Hauptrolle, die im
(von Swiss Life unterstützten) Wettbewerb «Schweizer Jugend
forscht» ausgezeichnet wurden.
Ivo Furrer, CEO Swiss Life Schweiz:
«Es gibt gute Gründe, an eine grossartige Zukunft
der Schweiz zu glauben. Vier davon finden Sie in
unserer Titelgeschichte ab Seite 20.»
Die Jugend inspiriert uns nicht nur. Sie zwingt uns Erwachsene
auch, unser Bestes zu geben. Wir können nicht genug tun,
um unserer Jungmannschaft ein behütetes Elternhaus anzubieten, eine gute Ausbildung sowie attraktive Lern- und Arbeitsplätze, die sie nicht nur fordern, sondern auch fördern. Die
Jugendlichen sind unser Kapital für die Zukunft, sie bilden die
Mannschaft, welche die Schweiz von morgen prägt.
Und wir können von der Jugend lernen. Einer unserer jungen
Forscher bringt auf den Punkt, was im Erwachsenenleben zu
oft der Strecke bleibt: «Ich habe einfach etwas gemacht, das mir
Freude bereitet. Das ist alles.»
Ich wünsche Ihnen viel (jugendlichen) Spass beim Lesen!
SWISSLIFE Herbst 2012
PS: Unser Magazin SWISSLIFE ist diesen Sommer
vom renommierten Branchenverband «Forum
Corporate Publishing» als beste deutschsprachige
Kundenpublikation im Bereich Finanzdienst­
leistungen ausgezeichnet worden. Sie – unsere
geschätzten Leserinnen und Leser – jedes Mal
wieder von Neuem zu begeistern: Das hält auch
uns bei SWISSLIFE jung!
06
Swiss Photo Selection:
Mädchenzimmer
Mädchen im Teenageralter haben viele Themen: Kleider und
Frisuren, Schule und Hobbies, Jungs und die erste grosse Liebe.
Die Fotografen Judith Stalder und André Uster zeigen in ihren
Porträts eine ebenso unsichere wie ungeschminkte Wahrheit.
16 Zwei Seiten:
20
Wie der Grossvater, so der Enkel
Schwerpunkt:
Zarte Pflänzlein
Was wäre das Leben ohne beste Freundinnen, mit
denen man über seine Träume und Sorgen reden
kann. Bei denen man sich nicht hinter einer Maske
verstecken muss, sondern sich selbst sein darf.
Forsche Forscher
Sie tüfteln, denken, kombinieren, bis ihre Ideen konkret sind:
Was beim Wettbewerb «Schweizer Jugend forscht» eingereicht
wird, hat Hochschulniveau. Und ist ein Grund, weshalb man
sich um die Zukunft unseres Landes keine Sorgen machen muss.
32 Zahlensalat:
Gamen, glotzen, googeln
35 Nachfolge im Unternehmen:
So fängt Zukunft an.
Freude an der Wissenschaft
120 Arbeiten wurden für den Wettbewerb 2012
von «Schweizer Jugend forscht» eingereicht. In
die Endrunde schafften es 61. SWISSLIFE stellt
vier Finalisten und ihre Projekte vor.
Gesamtverantwortung: Swiss Life Public Relations, Martin Läderach Redaktionskommission: Ivo Furrer,
René Aebischer, Thomas Bahc, Monika Behr, Thomas Langenegger, Christian Pfister, Hans-Jakob Stahel,
Paul Weibel Redaktionsleiter UPDATE: Dajan Roman Redaktionsadresse: Magazin SWISSLIFE,
Public Relations, General-Guisan-Quai 40, 8022 Zürich, [email protected] Projektleitung: Mediaform,
Christoph Grenacher, Ittenthal Konzept und Gestaltung: Festland Werbeagentur, St.Gallen/Zürich
Übersetzung: Swiss Life Language Services Druck und Versand: Heer Druck AG, Sulgen Erscheinungsweise:
3 x jährlich; Frühling, Sommer, Herbst Auflage: 100 000 Anzeigenverkauf: Mediaform, Baumgärtli,
5083 Ittenthal, [email protected] Adressänderungen/Bestellungen: Magazin SWISSLIFE,
General-Guisan-Quai 40, 8022 Zürich, [email protected] Rechtlicher Hinweis: In dieser Publikation
vermittelte Informationen über Dienstleistungen und Produkte stellen kein Angebot im rechtlichen Sinne dar.
Über Wettbewerbe wird keine Korrespondenz geführt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Gedruckt auf FSC-Papier. ISSN 2235-7645
Inhalt // 5
44
A Swiss Life:
Tobias Meier
Als jüngster Wachtelzüchter der Schweiz hält Tobias Meier im
Schnitt 125 Tiere. Ohne Männchen sind die Weibchen ruhiger,
dann legen sie pro Woche neun Eier. Diese verkauft «Wachtelmeier» für 55 Rappen das Stück.
53 Küchenfreuden:
55 Beni Frenkel:
Von Hasen und Vögeln
Tobias Meier züchtete als kleiner Junge Hasen. Dann
Enten, die vom Fuchs geholt wurden, schliesslich
Wachteln. Tobias Meier mag seine gefiederten
Tierchen. Auch knusprig gebraten auf dem Teller.
56
Bündner Hirsch, exotisch gewürzt
Über Klugscheisser und ihre Fürze
Gewinnen Sie ein Hauskonzert
mit dem Jugendblasorchester Kriens
58 Zugabe:
Beilage:
Wettbewerb:
Luca Hänni über «I Will Die For You»
UPDATE
Lesen Sie, wie eine Sparversicherung aussieht, die von unseren
Kunden mitgestaltet wurde, wie einfach Ihre Gesundheitsvorsorge
neu sein kann und wie Swiss Life Ihnen mit einer neuen Dienstleistung den Kauf oder Verkauf von Wohneigentum erleichtert.
Start-ups – aber sicher!
Wer eine eigene Firma gründet, muss an dies
und das denken – die berufliche Vorsorge fällt
dabei schnell unter den Tisch. Dank Swiss Life
Business Direct sind Jungunternehmen ebenso
schnell wie umfassend versichert.
SWISSLIFE Herbst 2012
Mädchenzimmer
Mal erwachsen, im nächsten Augenblick wieder Kind:
Unsicherheit, Zweifel und tausend Fragen prägen die Zeit der
Pubertät. Die Fotografen Judith Stadler und André Uster
haben die Zerbrechlichkeit junger Mädchen in eindringlicher
Nähe festgehalten.
›››
In «Swiss Photo Selection» präsentiert
SWISSLIFE Arbeiten von Schweizer
Fotografen, die von der internationalen
Jury des «Swiss Photo Award – ewz.selection»
ausgezeichnet wurden.
www.ewzselection.ch
Swiss Photo Selection // 7
Valerie (12): An unserer Schule hat es auch Mädchen, die sind so fest geschminkt, dass man meint, sie seien verhauen worden.
SWISSLIFE Herbst 2012
Irina (12): Wenn ich einen sehe, den ich hübsch finde, weiss ich noch nichts über seinen Charakter, ich kenn ihn ja noch nicht. Aber er muss Spass verstehen.
Swiss Photo Selection // 9
Fiona (13): Freundinnen braucht man einfach, weil man viel voneinander lernen kann. Sie sind wie ein Spiegel.
SWISSLIFE Herbst 2012
Ilona (12): Wenn ich mal einen Freund habe, muss er mich seinen Kollegen vorstellen und es muss ihm egal sein, was sie sagen.
Swiss Photo Selection // 11
Lina (13): Am Anfang bist du immer zusammen, weil du so verliebt bist. Aber plötzlich merkst du, dass du deine Kolleginnen vernachlässigst, und das ist nicht gut.
SWISSLIFE Herbst 2012
Nuria (16): Im 10. Schuljahr hat man die Klinge am Hals. Alle fragen mich nach meiner Lehrstelle und ich habe noch keine. Die Ungewissheit ist mega schlimm.
Swiss Photo Selection // 13
Judith Stadler und André Uster:
«Junge Menschen tragen diese entwaffnende Fragilität im Gesicht.»
Judith Stadler studierte Fotografie an der Ecole
supérieure d’arts appliqués in Vevey. Nach Assistenzen im In- und Ausland und der Mitarbeit
in einer Fotogalerie ist sie heute als selbständige
Fotografin tätig. André Uster sammelte an Zürcher
Theatern Erfahrung als Beleuchter und bildete
sich in mehrjährigen Assistenzen zum Fotografen
weiter. Seit 2001 sorgen die beiden mit persön­
lichen gemeinsamen Arbeiten und Ausstellungen
für Aufsehen – und für Auszeichnungen.
Aber auch einzeln ist das Doppel stark: Judith
Stadlers Fotografien befassen sich seit Jahren mit
dem Spannungsfeld zwischen Sein und Schein.
Immer wiederkehrender Fokus ist die Identitätssuche junger Menschen auf ihrem Weg durch
die Adoleszenz. André Usters Arbeiten spielen
mit den Sehgewohnheiten des Betrachters, indem
er das Medium Fotografie mittels digitaler Bildbearbeitung auf seinen dokumentarischen Wahrheitsgehalt prüft und in Frage stellt.
SWISSLIFE Herbst 2012
Für Auftragsarbeiten sind Judith Stadler
und André Uster oft als Team unterwegs.
Dabei erlaubt die digitale Technik eine
wechselnde Besetzung von Kamera und
Regie. Dieses bisweilen fast filmische
Vorgehen hat sich bewährt, sei es beim
Fünfsternekoch, beim Bergbauern
oder in den Hotelzimmern dieser Welt.
www.dasbild.ch
Fräuleinwunder
Vor sechs Jahren erzählten im «SonntagsBlick» sechs Mädchen aus
dem Schweizer Mittelland über ihre Träume, die Liebe und ihre
Vorstellungen vom Leben. Wir haben die sechs Teenager von damals
aufgespürt und sie nach einem aktuellen Bild gefragt. Die jungen
Frauen zwischen 18 und 22 Jahren pflegen ihre Freundschaft von
einst noch immer – und wissen sehr genau, was sie wollen.
Valerie (18): Als ich mein Bild mit dem Interview von damals zur Hand
nahm, musste ich als erstes Schmunzeln. Ich denke, dass wir zu dieser Zeit
noch ein bisschen naiv und unbesorgter waren. Auch die meisten Ansichten
haben sich wohl geändert. Doch wenn ich zurückblicke, bin ich sehr froh,
eine schöne Kindheit und Jugend verbracht zu haben.
Irina (18): Damals, mit 12, habe ich alles noch aus einer total anderen
Perspektive gesehen. Aber auch jetzt weiss ich noch nicht so genau, was ich
will. Der Weg ins selbstständige Leben, allein zu wohnen, auf sich selber
aufpassen – das sind Dinge, die mich seit gut zwei Jahren begleiten. Und
langsam kommt die Zeit, in der ich auch dazu bereit bin.
Swiss Photo Selection // 15
Auch mit Fiona (19) hatten wir Kontakt, kamen jedoch zu keinem aktuellen
Bild. Sie schrieb uns: «Da ich kein Smartphone habe, dauert es etwas
länger, bis das Foto kommt.» – und fügte an: «Das mit den Smartphones
und wie sie den Umgang mit Freunden, Kontakten oder der Liebe verändert
haben, wäre sicher auch noch ein spannendes Thema.»
Ilona (18): Nicht nur mein Freundeskreis, auch meine Familie ist gewachsen.
2007 durfte ich die Geburt meines kleinen Bruders hautnah miterleben.
Natürlich wurde ich auch älter und reifer, ich habe Erfahrungen gesammelt,
die mir in meinem Leben weiterhelfen. Privat, in Sachen Liebe, ist bei mir
bis vor Kurzem noch nichts Grosses passiert – aber seit zwei Monaten
geniesse ich eine feste Beziehung.
Lina (19): Die engsten Freundinnen und Freunde kenne ich seit meinen
Kindstagen und habe drum eine enge Beziehung zu ihnen. Bei Ilona und mir
meinen sogar viele, wir seien Schwestern, weil wir sehr vertraut miteinander
umgehen. Wenn ich mit meinen Freunden zusammen bin, kann ich den Rest
der Welt vergessen, über alles reden, was mich gerade beschäftigt – und
schon fühle ich mich besser.
Nuria (22): Wenn ich heute an meine Zukunft denke, so bin ich sicher
optimistischer als früher. Ich habe eine abgeschlossene Lehre als Buchhändlerin, mache gerade die Vollzeit-Berufsmatura und stehe vor dem
Entscheid, in welche Richtung mein beruflicher Weg gehen soll.
Leider gibt es im Bereich der sozialen Arbeit, in dem ich gerne studieren
würde, nur wenig Studienplätze. Das macht mir etwas Sorgen.
SWISSLIFE Herbst 2012
Text: Lucas Roos, Bild: Daniel Ammann
Bauer,
ledig,
übernimmt
Stefan Mock (16),
Bauernsohn in Ausbildung, Lichtensteig SG
«Mein Grossvater war Bauer. Mein Vater ist
Bauer. Und auch ich möchte Bauer werden und
eines Tages vielleicht unseren Hof übernehmen
und weiterführen – mein kleinerer Bruder möchte
dies allerdings auch. Was mir am Bauern besonders
gefällt, sind die schweren Maschinen. Ich finde sie
spannend und fahre gerne mit dem Traktor und dem
Transporter – einst hat man ja noch Kühe für den
Transport benutzt. Ich bin froh, dass es heute Maschinen gibt, früher war die körperliche Arbeit sehr hart,
ich weiss nicht, ob ich das geschafft hätte. Meine
Arbeitstage sind recht lang, ich bin von morgens halb
sechs bis abends halb sieben auf den Beinen. Meine
Ausbildung zum Landwirt mache ich auf einem Hof in
Wil, einen Tag pro Woche besuche ich die Landwirtschaftsschule in Flawil. In meiner Freizeit schlafe ich
am liebsten aus und treffe mich mit Kollegen. Meinen
Laptop brauche ich für die Schule, manchmal gehe
ich auf Facebook. Gamen tu ich nie. Im Winter fahre
ich gern Ski – mein Traum ist, einmal einen Winter
lang ein Pisten­fahrzeug zu fahren. Ich freue mich schon
jetzt darauf, eines Tages mein eigener Chef zu sein,
meine Zeit selber einteilen zu können und später einmal
den Hof meines Vaters zu übernehmen.»
Zwei Seiten // 17
«Der Hof auf diesem Bild stammte aus dem Jahr 1677.
Als ich 38 war, haben wir den neuen gebaut.»
Ernst Mock (75),
Bauer in Pension, Lichtensteig SG
«Mein Grossvater war Bauer. Mein Vater war
Bauer. Und auch ich wollte nichts anderes als
Bauer werden. Mein Glück war, dass ich keinen
Bruder hatte, der unseren Hof damals auch
übernehmen wollte. Besondere Freude machte mir
die Arbeit mit Holz und den Tieren und dass ich
mein eigener Herr und Meister war. Natürlich waren
die Tage lang, wir haben sehr viel gearbeitet – im
Sommer von sechs Uhr morgens bis abends um halb
acht. Feierabend war erst, nachdem wir die Milch
in der Käserei abgeliefert hatten. Früher dauerte alles
ein bisschen länger. Wir hatten noch keine Maschinen
und mussten vieles von Hand erledigen. Die Kühe
melken, zum Beispiel: Erst Anfang der Achtzigerjahre
gab es bei uns eine Melkmaschine. Frei nahmen wir
kaum, höchstens an Wochenenden, wenn es einen
Anlass gab wie etwa ein Turnfest oder ein Wettschiessen im Schützenverein, manchmal machten wir eine
Wanderung. Im Winter gingen wir auch Ski fahren.
Wir mussten nicht weit weg, es gab ja damals noch viel
mehr Schnee. Ich war immer gern Bauer, auch wenn
die Arbeit streng war. Weil ich mit der Zeit das eine
oder andere gesundheitliche Problem bekam, war ich
froh, als mein jüngster Sohn den Hof übernahm.»
MEN
MEN
SWEAR
SWEAR
C OLLE
COLL
CTI
E CTI
O NO N
FALL
FALL
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N T NTE
E R 2012
R 2 012
/13/13
WWW.pAuLkEh
WWW.pAu L kEh
L .COL M
.C O M
Schwerpunkt // 21
Text: Florian Leu, Bild: Sara Merz
Wer hats
erforscht?
Sie schreiben Maturarbeiten auf
Hochschulniveau, stecken hunderte von Stunden in ihre
Erfindungen – und sind so bescheiden, als kämen sie
direkt aus dem Benimmkurs: Die Gewinner von «Schweizer
Jugend forscht» hinterlassen Eindruck.
›››
SWISSLIFE Herbst 2012
E
leonora las einen Stapel Bücher
und wurde zur Zellforscherin.
Anna schrieb Lieder in einer
Sprache, die vom Aussterben bedroht
ist. Fabian sass vierhundert Stunden
über Schaltkreisen und baute einen
3D-Scanner. Und Daniel entwarf ein
Flugzeug, und als es abhob, spürte er
sein Herz hüpfen. Für das Finale von
«Schweizer Jugend forscht» kamen sie
aus ihren Laboratorien und Tonstudios, Kinderzimmern und Hobbykellern. Und wer mit ihnen sprach, fühlte
sich wie der Fahrer einer Seifenkiste,
die auf den Nürburgring geraten ist.
Sie sind die Elite von morgen. Sie sind
der Grund, weshalb man sich keine
Sorgen machen muss um die Zukunft
unseres Landes.
Die Farbe der Zahlen: Eleonora
Ihr Geburtstag war gelb, ihr Name
schimmert grün, ihr Alter kommt ihr
braun vor und dumm. Nächstes Jahr
wird sie zwanzig und freut sich drauf,
denn gerade Zahlen wirken klüger.
Eleonora Frau ist Synästhetikerin, ihre
Zahlen und Wörter schillern in allen
Farben, oft haben sie auch eine Textur.
Ihre Sinne sind verknüpft, ihr Hirn
hat mehr zu tun als andere, manchmal
kommt sie sich vor wie ein Alien.
Ein Alien, der ein Dutzend Dinge
tun kann, ohne schlapp zu machen. Eleonora ist Tessiner Meisterin im Schwimmen, Reiterin, Fechterin, Chorsängerin,
Violinistin, Pianistin, Parteigründerin,
Nachhilfelehrerin, Jahrgangsbeste, Herausgeberin der Schülerzeitung, Olympionikin in Mathe, und bald ist sie auch
Medizinstudentin. Sie sagt, ihre Neugier gehe auf alles los, als wäre sie ein
Zwerg mit einem Rottweiler an der Leine. Manchmal muss sie bremsen, sonst
würde sie zum Crash Test Dummy
ihres Selbstexperiments. Das besteht
darin, sich so viel aufzuhalsen, dass sie
statt eines Trägerleibchens auch ein
T-Shirt mit einem Spruch von Fassbinder tragen könnte: Schlafen kann ich,
wenn ich tot bin.
Der Satz des rastlosen Regisseurs
hätte Eleonora auch als Motto für ihre
Abschlussarbeit am Liceo Lugano gebrauchen können. Sie ging der Frage
nach, was den Tod von Zellen verursacht. Sie las einen Stapel Manuskripte
über Molekularbiologie, durchkämmte
Studien über die Telomere, das sind
die Enden der Gene, die bei jeder Zellteilung schrumpfen. Sie fragte namhafte Wissenschafter in Lausanne, ob sie
ein Praktikum in ihrem Labor machen
könne. Wochenlang war sie dort und
schaute durch Mikroskope. Es war wieder wie damals im Biologieunterricht,
als sie zum ersten Mal die Doppelhelix
sah und sich sagte: «Das interessiert
mich brennend!»
Eleonora stiess bei ihrer Arbeit auf
ein Enzym, das den Tod von Zellen beschleunigt. Drei Details zeigen, wie sich
ihre Forschung auf ihren Alltag ausgewirkt hat: Wenn sie im Bus eine Greisin
sieht, die sich setzen will, aber noch gut
auf den Beinen ist, behält sie ihren
Platz. Denkt sie über Unsterblichkeit
nach, spürt sie den Wunsch nach einem
Leben ohne Ende kaum noch. Und sie
isst mehr Flocken und Gemüse. Den
Platz im Bus behält sie, weil sie erfahren
hat, dass schon das Gefühl, alt und
sitzplatzbedürftig zu sein, alt und sitzplatzbedürftig macht. Ihre Sehnsucht
nach Unsterblichkeit ist sie losgeworden, weil die Welt, wenn der Tod tot
wäre, aus den Nähten platzte und der
Wert des Augenblicks verschwände.
«Meine Neugier
geht auf alles los,
als wäre sie ein
Zwerg mit einem
Rottweiler an der
Leine.»
Eleonora Frau
Und mehr Getreide isst sie, weil es neben
Gemüse das Beste ist, wenn es um Langlebigkeit geht. «Würde man besser verstehen, wie dieses Enzym wirkt, könnte
man nicht nur den Tod von Zellen aufhalten», sagt Eleonora. «Man könnte
auch bewirken, dass die Zellen schneller
sterben und die Leute weniger leiden.»
Es ist ein heisser, blauer Sommertag
in Lugano. Beim Blick auf die Uhr stellt
man fest, dass in zwanzig Minuten zwei
Stunden vergangen sind. Eleonora muss
zurück ins Schwimmbad, zurück zur
Arbeit. Sie bringt Kindern das Schwimmen bei und unterrichtet Erwachsene,
die Lebensretter werden wollen.
Die Wachheit des Tüftlers: Fabian
Fabian Tschopp aus Birmensdorf erfand Spiele für Smartphones, und weil
es schwierig ist, Figuren am Bildschirm
zu entwerfen, sah er sich nach einem
3D-Scanner um. Einem Gerät, mit dem
er seine Plastikdinos digitalisieren würde, um sie in seine Games einzufügen.
Als er sah, dass er dafür 10 000 Franken
bräuchte, entschloss er sich, selbst einen
Scanner zu bauen. Die Betreuer seiner
Maturarbeit zweifelten an Fabians Vorschlag, sie wollten ihn vor sich selber
schützen. Doch vierhundert Stunden
später hielt er das Ding in den Händen.
Vierhundert Stunden, in denen er meist
allein am Tüfteln war und manchmal
Schwerpunkt // 23
Eleonora Frau ging der Frage nach, was den Tod von Zellen verursacht – und gewann damit einen neuen Blick aufs Leben.
SWISSLIFE Herbst 2012
Fabian Tschopp baute einen Scanner, der seine Dino-Figuren als 3D-Monster für Smartphone-Games aufleben lässt.
Schwerpunkt // 25
Anna Greipl übersetzte Geschichten ihres Grossvaters in die aussterbende Sprache ihrer Mutter und loopte sie zu schwerelosen Songs.
SWISSLIFE Herbst 2012
«Das Machen ist
das Schönste.
Fertige Dinge
verlieren schnell
an Reiz.»
Fabian Tschopp
staunte, dass er sich so gut an seinen
Zeitplan hielt. Ab und zu wunderte er
sich auch über seine Wachheit. Wenn er
keine Lösung fand, blieb er sitzen, bis er
sie hatte, und ging zum Pfeifkonzert der
Vögel ins Bett.
Er scannte seinen Tyrannosaurus
dann zwar ein, aber die Idee mit dem
Spiel liess er bleiben. In der Zwischenzeit seien ihm andere Ideen ge­kommen,
sagt Fabian, ein schmaler Neunzehnlatschen
jähriger mit blauen Gummi­
und roten Haaren, der mit einem Glas
Hahnenwasser am Stubentisch sitzt
und vor allem in Hauptsätzen spricht.
«Das Machen ist das Schönste. Fertige
Dinge verlieren schnell an Reiz.»
Fabian hat früh angefangen. Er war
acht, als er den ersten Kosmos-Bau­
kasten bekam. Die Kartonkisten mit
den Schaltkreisen und Reagenzgläsern,
Lämpchen und Petrischalen standen
wohl am Anfang vieler Forscherkarrieren. Als Fabians Vater, ein PC-Supporter, das Geschenk nach Hause brachte,
ahnte er vermutlich nicht, dass sein
Sohn die nächsten zehn Jahre in seinem
Zimmer verschwinden würde. Oder
dass dabei eine Maturarbeit entstünde,
die kein anderer Junge hinbekommen
hätte und für die sich bereits verschiedene Museen interessieren: Mit Fabians
Scanner könnten sie ihre Ausstellungsstücke in drei Dimensionen festhalten,
vom Faustkeil bis zum Ritterhelm. Trödeln ist etwas für andere. Diesen Herbst
beginnt Fabian ein Informatik-Studium
an der ETH Zürich und macht sich drauf
gefasst, ausser in Mathe und Physik erst
mal wenig zu lernen. Er weiss noch
nicht, was aus ihm wird. Er hätte Lust,
Roboter zu bauen. Aber er würde auch
gern mit Hochleistungsrechnern arbeiten, Gehirnstrukturen simulieren. «Ich
werde mich nicht auf den Lorbeeren
ausruhen. Das ist klar.»
Heute wird er sich wieder in sein
Zimmer zurückziehen, eine Weile programmieren und später vielleicht einen
Kollegen anrufen, mit dem er manchmal Spiele erfindet. Und sollte noch ein
Journalist auftauchen, wird Fabian auch
ihm leise die Tür öffnen, ihn still in die
Stube führen und leicht zusammenzucken, wenn der Gast um einen Kaffee
bittet. Denn Fabian hat nie gelernt, wie
man diese Maschine bedient. Aber er
braucht auch keinen Kaffee. Er ist schon
wach genug.
Die Geschichten
des Grossvaters: Anna
Es kam ihr vor, als wäre sie noch mal
kurz ein Kind. Mit ihrem Vater sah
Anna Greipl ein Konzert im Kaufleuten, zwischen den Vorhängen stand ein
Musiker, der alles alleine machte und
dafür sorgte, dass Anna verblüfft im
Publikum stand. Er hatte nur ein LoopGerät vor den Füssen, ein Kästchen mit
Pedalen, mit dem er seine Stimme vervielfachte und den Saal damit füllte.
Anna war siebzehn und besuchte
das Gymnasium in Zürich-Wiedikon.
Weil sie sich beim Singen fühlte, als
würde sie quengeln, nahm sie Unterricht. Aber ihrem Vater, der Musiker ist,
verriet sie nichts davon. Nach dem Kon-
zert besorgte sie sich ein Loop-Gerät
und fing an, Akkorde aufeinander zu
türmen, ihre Stimme zum Chor zu machen, sich in all den Endlosschleifen zu
verlieren, die die kleine Maschine von
sich gab. Bald hatte Anna die Idee für
ihre Maturarbeit.
Sie würde die Legenden ihres Grossvaters aus Evolène in Songs verwandeln
und sie mit dem Gerät aufführen. «Ich
wollte wissen, ob das Alte und das Neue
zusammenpassen», sagt Anna in ihrem
Übungsraum, den sie im Keller des Elternhauses improvisiert hat. Sie fuhr
ins Wallis, stellte ihrem Opa einen
Kassettenrekorder hin und bat ihn, die
alten Geschichten zu erzählen. Zum
Beispiel jene über das Verschwinden
der Elfen: Ein Hirte freundet sich mit
einer Elfe an und stellt ihr jeden Tag ein
«Beim Abendessen
kamen wir über
Polyphosphate zu
sprechen, und ich
hatte eine absurde
Freude daran.»
Anna Greipl
Glas Milch hin. Sie flattert vorbei, trinkt
und spricht mit dem Hirten. Dem aber
geht die Elfe bald auf den Geist, und
eines Morgens kocht er die Milch. Als
die Elfe herbeischwebt und trinkt, verbrennt sie sich. Sie flieht und die anderen Elfen folgen ihr. Seither hat man in
Evolène nie wieder welche gesehen. Anna
Schwerpunkt // 27
Talentscout für Tüftler und Denker
Es begann 1921 mit «Die Odonaten der Umgebung von Basel. Beitrag zur biologischen Systematik der mitteleuropäischen Libellen»: Seine Dissertation an der Uni
Basel war die erste Publikation des wissensdurstigen Adolf Portmann aus Kleinbasel,
der in seiner Schul- und Studienzeit kaum Mittel besass, um seine Neugier zu leben.
Deshalb gründete er später die Stiftung «Schweizer Jugend forscht».
Jugendlichen zu einer Vorauswahl ein. Die Klügsten und Kreativsten, knapp hundert Teilnehmende, dürfen ihre Arbeiten beim
Finale vorstellen. Und sie tun dies mit Verve und Leidenschaft, mit
Sachverstand und Disziplin, mit Beharrlichkeit und Standvermögen, ganz im Geiste des Gründervaters.
«Ich sehe Adolf Portmann vor mir, wie er in den Vorlesungssaal
kommt. Er erläutert, wie sich aus einer Fischbrustflosse ein
Vogelflügel und ein Menschenarm entwickelt haben. Unser Arm,
nichts als eine in Jahrmillionen Evolution entstandene Fischflosse? Das waren grossartige Bögen über weite Zeiträume. Ich
erinnere mich an das Gefühl der Verbundenheit mit dem
ganzen Tierreich – und an Portmanns ansteckende Begeisterung.
Das war vor über dreissig Jahren, als ich einige Male in
Portmanns Vorlesungen sass. Es müssen seine letzten gewesen
sein. An­dere kennen Adolf Portmann vom Radio: Seine
Tiersendungen waren legendär.»
So schilderte die Journalistin Florianne Koechlin einen der
grössten Biologen des zwanzigsten Jahrhunderts in der «WochenZeitung». Portmann interessierte die stupende Vielfalt der
lebenden Welt, und er versuchte, Lebewesen in einem ‹ganzheitlichen› Sinn zu erfassen – ganz so, wie es seiner Vita entsprach.
Seine Begeistertung steckte an, sein Vermächtnis bewegt Generationen von
Jugendlichen: Adolf Portmann (1897–1982), Biologe, Naturphilosoph und
Gründer von «Schweizer Jugend forscht».
Nach der Zoologie studierte Portmann noch Zeichnen und
Weit über siebzigjährig war Portmann, als er in den späten
sie die Besten: Eine Expertenjury wählt aus einer Flut von Matur-,
In seiner 1976 erschienenen Autobiografie
schreibt er über «die Nachtkerzen, die in
grosser Zahl geblüht hatten auf den weiten
Schotterfeldern am Rhein, in einem herrlichen Ödland … Ödland, das war doch
mein Paradies am Rand der Stadt, und die
Unkräuter waren doch mein Reichtum.»
Diplom- und Abschlussarbeiten die spannendsten aus und lädt die
www.sjf.ch
Sechzigerjahren den ersten nationalen Wettbewerb unter dem
Namen «Schweizer Jugend forscht» lancierte. Seit mehr als vierzig
Jahren fördert die gemeinnützige Stiftung Jugendliche mit
Wissensdurst, bringt sie mit Fachleuten zusammen, ermöglicht
ihnen Einblicke in ein Forschungsgebiet. Und einmal im Jahr kürt
SWISSLIFE Herbst 2012
Kunstgeschichte. Auch deshalb bewahrte er sich den einfachen
und natürlichen Blick:
Daniel Winz konstruierte ein Flugzeug, das fast nichts wiegt – und fast nichts kostet.
Schwerpunkt // 29
übersetzte die Geschichte in die Sprache ihrer Mutter: Patois, eine Sprache
ohne Wörterbuch, die wohl bald aussterben wird. Als Anna drei Lieder geschrieben hatte, machte sie sich auf
die Suche nach Melodien. Wenn ihr im
Tram etwas einfiel, summte sie es heimlich in ihr Handy, und am Abend setzte
sie die Teile zusammen: «Wie ein Puzzle
aus Klängen.» Als ihr die Lieder nachzulaufen begannen, fühlte sie sich reif fürs
Tonstudio, doch sie hatte ein Problem.
Weil sie nichts zahlen konnte, bot sie
dem Produzenten an, als Babysitterin
zu arbeiten. Sie verbrachte eine Woche
unter Kopfhörern, am Ende hatte sie
drei schwerelose Songs beisammen.
Aber noch heute muss sie Kinder hüten,
um die Schulden loszuwerden.
Anna war überrascht, als sie zur
Preisverleihung von «Schweizer Jugend
forscht» eingeladen wurde. Sie machte
sich gefasst auf eine Schar mit Einsteinfrisuren, Fistelstimmen und Hochwasserhosen. «Aber ich lernte Leute kennen,
wie ich sie selten getroffen habe», sagt
Anna. «Sie waren offen und neugierig.
Beim Abendessen kamen wir über Polyphosphate und so zu sprechen, und
ich hatte eine absurde Freude dran. Im
Ausgang kam ich mir vor wie in den Ferien, spät in der Nacht wurde ich dann
sogar nach Hause gefahren, und das
erst noch auf einer roten Vespa.»
Nebst ein paar handverlesenen Fakten über Polyphosphate hat Anna auch
1200 Franken Preisgeld zurück nach
Zürich gebracht. Sie will sich damit ein
Loop-Gerät mit mehr Pedalen leisten.
Das erste hat sie ihrer Lehrerin verkauft, die es nun im Unterricht einsetzt.
Das zweite will ihr Vater haben, denn
auch er hat Feuer gefangen. Mit dem
dritten wird Anna nach Genf ziehen
SWISSLIFE Herbst 2012
«Meine Einladung
zur Siegerehrung
hat mich erstaunt.
Ich habe nur etwas
gemacht, das mir
Freude bereitet.»
Daniel Winz
und internationale Beziehungen studieren. «Musik kann ich auch während
des Studiums machen, ich brauche keinen Lehrer dafür. Und mein Gerätlein
hat überall Platz.»
Die Flugzeugflotte
des Bastlers: Daniel
Vor ein paar Jahren schenkten ihm seine Eltern einen Flug, aber Daniel Winz
wartete lange, bevor er ihn einlöste.
Denn eigentlich ist er, der mit Modellflugzeugen spielt, seit er ein Bub war,
kein grosser Flieger. Eines Tages stieg er
trotzdem ins Gleitflugzeug, doch da
wurde ihm schlecht. Seither schaut der
Einundzwanzigjährige aus Schwyz den
Flugzeugen wieder vom Boden aus nach.
Viele, die er sieht, hat er selbst gebaut,
aber nicht alle lässt er in den Himmel
steigen. Manche starten nur in der Turnhalle der Schule, denn seine filigranen
Konstruktionen könnten schon bei einer Bö aus der Luft fallen, und die ganze Arbeit wäre dahin, all die Stunden, in
denen Daniel in seinem Hobbykeller
sass und klebte und kalkulierte.
Mit der klobigen Fernsteuerung in
den Händen wirkt Daniel noch zarter,
als er ist. Er sitzt auf dem Rand des
Sofas, seine Brille sitzt auf der Spitze
seiner Nase. Vor ihm auf dem Stubentisch steht sein Modellflugzeug und
sieht fabelhaft aus. Es ist ein Nachfahre
der Flugzeuge und Schiffe, die zu Beginn des letzten Jahrhunderts mit dem
Flettner-Rotor gebaut, dann aber von
Dampfturbinen und Dieselmotoren ver­
drängt wurden. Manchmal wurde der
Rotor wieder aufgegriffen. Jacques-Yves
Cousteau zum Beispiel, der berühmte
Meeresforscher mit der Wollmütze, verwendete ihn für eines der Schiffe, mit
denen er zu seinen Expeditionen aufbrach. Daniel ist einer der wenigen, die
den legendären Rotor aus der Versenkung geholt haben.
Sein Flugzeug ist so lang wie die
Armspannweite eines Kindes. Und es ist
leicht wie ein Hauch. Denn Daniel hat
fast nur einen Kunststoff verwendet,
der fast nichts wiegt und fast nichts
kostet, eine kleine Meisterleistung in
Sachen Machbarkeit: Der Traum vom
Fliegen, für etwas mehr als fünfhundert Franken für Styropor und Elektronik. So günstig kommt es jedoch nur,
wenn man Daniel keinen Lohn zahlt.
Um seine Konstruktion flügge zu machen, brauchte er hundert Stunden.
Mit stillem Stolz schaut er jetzt wieder
das Ding an, während der Rotor einen
Mordskrach macht.
Daniel ist wie die anderen drei: ein
Mensch ohne Allüren. Auch er hat sich
ein wenig darüber gewundert, dass ihn
die Experten von «Schweizer Jugend
forscht» zur Siegerehrung geladen haben. Am Ende sagt Daniel einen Satz,
den alle mal gesagt haben, wenn auch
mit anderen Worten: «Ich habe einfach
etwas gemacht, das mir Freude bereitet.
Das ist alles.»
Florian Leu ist Redaktor beim «NZZ Folio»
und wurde unlängst vom Branchenmagazin
«Schweizer Journalist» als einer der
30 bedeutendsten Nachwuchsjournalisten
der Schweiz ausgezeichnet.
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Location: Ewigschneefeld 3300 m
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Gamen, glotzen, googeln
Sie starren ins Handy, sitzen vor dem Computer und tragen Kopfhörer: In der medialen
Freizeit von Schweizer Mädchen und Jungen zwischen 12 und 19 Jahren geben elektronische
Geräte klar den Ton an. Doch auch Zeitungen und Bücher spielen eine Rolle.
(Angaben in Prozent, Nutzung täglich oder mehrmals pro Woche. Quelle: JAMES-Studie 2010)
Handy
96
90
Internet
MP3
89
83
87
TV
82
73
Radio
78
55
Zeitung
49
40
52
Zahlensalat // 33
Games
19
Videos
61
SWISSLIFE Herbst 2012
27
Fotos
43
40
21
Bücher
Zeitung
online
Computer
33
14
13
20
24
21
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3
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JAGU
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HOW
W A L I V E A R E YO
OU?
XK
Nachfolge im Unternehmen // 35
Bild: Kilian Kessler
So fängt
Zukunft an.
Sie bilden das Rückgrat der Schweizer Wirtschaft: Viele der
300 000 kleinen und mittleren Unternehmen werden von
einer Generation zur nächsten übergeben. Eine Firma aufzubauen erfordert viel Engagement. Ebenso anspruchsvoll
ist für die Söhne und Töchter, in die Fussstapfen ihrer Eltern
zu treten. Der Fotograf Kilian Kessler hat Chefs porträtiert,
die stolz mit ihren Nachfolgern posieren.
›››
SWISSLIFE Herbst 2012
Marchello Frères, SA, 1532 Fétigny FR
Bruno Marchello, 65, ehemaliger Firmenchef, Pascale Maendly-Marchello, 42, Direktorin
und Philippe Marchello, 39, Betriebschef
«Unser Familienbetrieb wurde 1946 von Brunos Vater Remo Marchello gegründet – jetzt haben mein Bruder
und ich aus der dritten Generation in unserem Gipser- und Malerbetrieb das Ruder übernommen.»
Parc d’Attractions du Châtelard VS SA. 1925 Le Châtelard VS // www.chatelard.net
Yves-Dominique Philippin, 41, Betriebsleiter, Chantal Philippin, 65, Direktorin, Bernard Philippin, 76,
Gründer/VR-Präsident UND Guy-Bernard Philippin, 43, Technischer Leiter
«1975 gründete unser Vater diesen Vergnügungspark mit drei Bergbahnen, darunter einer historischen Standseilbahn und einem Minifunic,
das 30 Meter über die Staumauerkrone des Lac d’Emosson führt. Jetzt hegt und pflegt die zweite Generation dieses Kleinod.»
Garden-Centre de Noville Jean Brönnimann SA, 1845 Noville VD // www.gardencentre-noville.ch
Michel Brönnimann, 56, Generaldirektor und Nicolas Brönnimann, 29, Direktor
«Seit drei Generationen verschönert unser Gartencenter als Familienbetrieb Gärten und Terrassen
in der Region – mit Qualität und Kompetenz.»
SWISSLIFE Herbst 2012
Bloechle Cuisines SA, 1470 Estavayer-le-Lac FR // www.bloechle.ch
Denis Bloechle, 66, Direktor/Geschäftsführer, Jean-Philippe Bloechle, 31, Vizedirektor/Geschäftsführer
und Jean-Marc Bloechle, 69, Geschäftsführer
«Seit vier Generationen setzt die Familie Bloechle ihre Kompetenz und das Fachwissen im Küchen- und Innenausbau sowie in der Gestaltung
von Geschäftsräumen zum Wohl ihrer Kunden ein.»
Chantier Naval Périsset, 1470 Estavayer-le-Lac FR // www.perisset.ch
Patrick Cantin, 45, Produktionschef, Monique Mueggler-Perisset, 64, Direktorin
und Fabienne Gobet, 44, Direktionsassistentin
«Für mich als Direktorin unseres Familienunternehmens, das mein Vater Bernard Perisset 1946 gegründet hatte,
ist es wunderbar, dass mich mein Sohn Patrick und meine Tochter Fabienne in unserem Bootsbauunternehmen seit mehr
als zwei Jahrzehnten unterstützen – nach 20 Jahren gebe ich ihnen nun mit Stolz den Stab weiter.»
Jaun-Haustechnik, 4253 Liesberg, BL // www.jaun-haustechnik.ch
Iwan Jaun, 40, Geschäftsinhaber UND Christian Jaun, 66, ehemaliger Geschäftsinhaber
«Jaun-Haustechnik besteht nun schon seit 30 Jahren. Als Nachfolger wünsche ich mir, das Geschäft mindestens ebenso
lang erfolgreich weiterzuführen.»
SWISSLIFE Herbst 2012
Käserei Räz, 3043 Uettligen BE
Christian Räz, 72, Seniorchef und Christoph Räz, 39, Firmeninhaber
«Für einen Familienbetrieb ist es schön und beruhigend zu wissen, dass unser über Jahrzehnte aufgebautes Know-how
auch in der dritten Generation weitergeführt und ausgebaut wird.»
Rhyn Mechanik AG, 4573 Lohn-Ammansegg SO // www.rhynag.ch
Marco Rhyn, 32, CEO/Inhaber UND Verena Rhyn, 61, ehemalige Inhaberin
«Es ist schön, dass das Unternehmen mit der Übernahme durch meinen Sohn in der Familie bleibt. Somit ist die Zukunft
der Rhyn Mechanik AG gesichert und sie kann sich als Familienbetrieb voller Dynamik weiterentwickeln.»
Chalet Schuwey AG, 1656 Im Fang FR // www.chalet-schuwey.ch
Xaver Schuwey, 41, Geschäftsleiter, Beat Schuwey, 73, Verwaltungsratspräsident,
Laurent Schuwey, 38, Geschäftsleiter UND Jean-Claude Schuwey, 62, Administrator
«Eine Firma zu übernehmen bedeutet eine grosse Verantwortung. Umso mehr, wenn es um einen 100-jährigen Familienbetrieb
mit viel Geschichte geht. Wir nehmen diese Herausforderung mit viel Einsatz auf uns und geben das Beste,
damit die Geschichte auch in der fünften Generation weitergeht.»
SWISSLIFE Herbst 2012
F. lli Pasta SA, 6513 Monte Carasso // www.fratellipasta.ch
Roberto Pasta, 49, Personalchef/Vizepräsident des Verwaltungsrates, Giuliano Pasta, 41, Direktor/Präsident
des Verwaltungsrates, Gloriano Pasta, 50, Betriebsleiter, Francesca Bassi-Pasta, 46, Administration,
Damiano Pasta, 25, Maurer und Franco Pasta, 71, Firmengründer/Magazinchef
«Unser 1989 gegründetes Bauunternehmen beschäftigt heute zusammen mit dem Immobilienbereich rund 50 Mitarbeiter.
Als Familienunternehmen, in dem noch der Vater, dessen Kinder und die Enkelkinder aktiv sind, sind wir bestrebt, den Betrieb mit Harmonie
und Freude auch als Lebensgrundlage für künftige Generationen zu gestalten.»
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A Swiss Life // 45
Text: Michael Bahnerth, Bild: Tom Haller
Wachtel
Connection
Als kleiner Junge begann er mit der Hasenzucht, dann
entdeckte er seine Faszination für Vögel. Also züchtete
er Enten, dachte kurz über Fasane nach und kam vor
gut sechs Jahren auf die Wachtel: Tobias Meier, auch
bekannt als Wachtelmeier.
›››
SWISSLIFE Herbst 2012
B
ubendorf liegt etwas unter dem Nordschweizer
Breitengrad am Meridian des Ländlichen. Es ist ein
mittelgrosses rechtschaffenes Dorf, die Kirche am
Sonntag gut besucht, der Friedhof hübsch, und es liegt sanft
in der Landschaft mit Hügeln drum herum. Ein Dorf ohne
Sensationen und Skandale, in dem man viel mehr Vögel
pfeifen hört als Menschen sprechen. Hin und wieder hört
man auch einen Schuss. Vor sechs Jahren etwa. Nach dem
Schuss war Bubendorf um einen Fuchs ärmer. Vor dem
Schuss verlor es unter panischem Schnattern sechs Tiere: die
Enten der Familie Meier in der Bündtenstrasse. Der Fuchs
kam überraschenderweise nicht in der Nacht, sondern am
Nachmittag, und viel blieb nicht übrig von den Enten. Da
lag im blutigen Grass hier ein Kopf, dort ein Fuss.
Die Enten gehörten Tobias Meier, damals war er 15 Jahre
alt. Er hatte sie aufgezogen. Er mag das, Tiere aufziehen. Vor
den Enten waren es Hasen, aber mit der Pubertät entdeckte
er seine Leidenschaft für Vögel. Als die Enten in skurrilen
Einzelteilen im Garten lagen, «war das schon nicht so toll»,
sagt er, «aber Enten sind ja keine Hunde.» Heute ist er 21. Er
lässt sich zum Primarlehrer ausbilden, glaubt an Gott, geht
in die Kirche und mag, ausser Vögel, Sport und gelegentliches Biertrinken. Der Ententod damals brachte zuerst den
Gedanken an Fasane in sein Leben, dann reale Wachteln, ein
Glücksfall für beide: Japanwachteln aus der Familie der Hühnervögel. Wachteln sind die einzigen Hühner, die in Freiheit
das Leben von Zugvögeln führen, hin und her düsen zwischen hier und Afrika. In Europa hat man der Wachtel ein
Netzverhau in den Himmel gelegt, weil man Wachteln hier
lieber auf dem Teller hat als in der Luft.
Meier ist der jüngste Wachtelzüchter und Wachteleierverkäufer der Schweiz. 55 Rappen kostet ein Wachtelei bei
ihm. Er verkauft sie an Gourmetrestaurants, Spitäler. Er ist
immer ausverkauft. Einmal rief ihn ein Mann aus Appenzell
an, er brauche dringend Wachteleier. «Ich habe nur noch
zehn», sagte Meier. «Egal», antwortete der Appenzeller, «ich
will sie. Ich komm sie holen.» Zweieinhalb Stunden später
war er da. Im Gegensatz zu Hühnereiern sind Wachteleier
mondän. Im Kosmos der Eier spielt das kleine Wachtelei eindeutig in der Champions League. Es ist, wenn man so will,
der Lionel Messi unter den Eiern.
Sein Leben hat Meier mehr als lose mit dem seiner domestizierten Wachteln verknüpft. Beide können nicht einfach so auf Zugvögel machen. Die Wachtel, weil sie in der
idyllischen Wachtelfarm im goldenen, aber geschlossenen
Käfig lebt. Er, weil er auf die Wachteln aufpassen muss. Das
Abkommen zwischen den beiden geht in etwa so: Wachtelmeier ist gut zu den Wachteln, und die Wachteln danken es,
indem sie so viele Eier legen, wie ihnen biologisch möglich
ist. Mit dem Eierverkauf kommt er, der Lehrerseminarist,
auf ein guten Verdienst. Die Situation ist also: Er als 21-Jähriger, und das ist ein gefährliches Alter, baut unter anderem
keinen Mist wegen der Verantwortung den Tieren gegenüber, und die Wachteln sind dafür nett zu ihm und legen
goldene Eier. Hat was von einer idealen Welt.
Wenn es in der realen Welt ein Problem mit Wachtelmeier
gibt, so nur, dass er 21 ist und keine grösseren Probleme hat.
Nicht den existenziellen Liebeskummer, weder Nahtod­
erfahrungen noch -absichten, auch keinen Groll auf die
Im Gegensatz zu Hühnereiern
sind Wachteleier mondän.
Im Kosmos der Eier spielt das
kleine Wachtelei eindeutig
in der Champions League.
Es ist, wenn man so will, der
Lionel Messi unter den Eiern.
Welt, keine Sehnsucht nach künstlichen Paradiesen (ausser
jenem von Bubendorf vielleicht), die in ihrer Summe dazu
führen könnten, dass Wachtelmeier unter dem Spannungsverhältnis der späten Jugend und des frühen Erwachsenseins mal eine Wachtel an die Wand klatscht, anstatt gut zu
ihr zu sein. Wenn man so bei Wachtelmeier im Garten seiner
Eltern sitzt an einem sonnigen Morgen, sitzt einem ein sehr
angenehm bescheidener Mensch gegenüber. Er schaut kaum
fern, weil er ohne Fernsehen gross geworden ist. «Das war
manchmal hart», sagt er, «aber heute bin ich meinen Eltern
dankbar.» Weil er keine Zeit verschwendet hat. Weil er lieber
mit dem Lebendigen ist als mit dem Virtuellen.
Aber nun ist der Mensch ja keine Wachtel, die isst und
Eier legt und sich, so denkt zumindest der Mensch, nichts
dabei denkt. Der Mensch am Übertritt zu seinem eigenen
Leben ist Sturm und Drang. Ist wie eine Wachtel, die merkt,
dass sie fliegen kann, und etwas herumhopst, aber realisiert,
Im ehemaligen Kinderchalet hausen 125 Wachtelweibchen. Und weil Meier gut ist zu ihnen, legen sie so viele Eier, wie ihnen biologisch möglich ist.
Mit 21 Jahren ist Tobias Meier der jüngste Wachtelzüchter der Schweiz. Und ganz schön erfolgreich: Die Eier sind immer ausverkauft.
SWISSLIFE Herbst 2012
Die Japanwachtel ist der kleinste Hühnervogel. Als sensibles Lebewesen mag sie keine Veränderungen. Vor allem im Winter gilt es, sie zu überlisten.
A Swiss Life // 49
dass da ein Käfig ist und sie nur zwei Möglichkeiten hat: entweder im Käfig zu bleiben und das Fliegen abzuschreiben
oder mit aller Wucht zu versuchen, den Käfig zu verlassen.
Und jetzt sitzt da Wachtelmeier und sagt: «Mein Lehrerseminar dauert noch zwei Jahre. Dann schaue ich mal.»
Wahrscheinlich ist dann Schluss mit den Wachteln, weil
Wachtelmeier wieder zu Meier wird, der Kinder unterrichten
und ihnen prima Wachtelgeschichten erzählen wird. Oder er
schlägt seine Flügel, packt sein Leben in einen Rucksack
und folgt der Thermik des Reisewindes. Kann gut sein, wenn
man sich die Meiersche Familiengeschichte anschaut. Denn
bei Meiers ist es so, dass alle bis auf die Mutter, die Kinder-
Das Leben einer Zuchtwachtel
beginnt im Ei und endet im
menschlichen Bauch. Kein
Grund, deswegen sentimental
zu werden. Meier wird es
auch nicht. Er isst seine Wachteln auch selbst. Und gerne.
gärtnerin, und seinen Bruder, den Geisteswissenschaftler,
entweder schon Lehrer sind oder es in absehbarer Zeit werden; Vater, Geschwister, sogar Eingeheiratete. Oder sie tun,
was ihnen gefällt, nachdem sie etwas studiert haben, mit
dem sie zur Not auch Lehrer werden können. Etwa wie sein
älterer Bruder eine Velowerkstatt führen, nachdem er zuvor
mit dem Esel ausgedehnt durch Marokko geritten ist. Kann
sein, dass Meier ist wie ein junger Adler, der noch im Nest
lebt und hin und wieder ein bisschen drumrum fliegt, weil er
der Kraft seiner Flügel noch nicht richtig traut.
Bis es vielleicht soweit ist, besteht Meiers Tag aus einer
knappen Stunde Wachtelpflege inklusive Eierversand, EierHauslieferungen und der Herstellung von Wachteleier-Kirsch.
Daneben arbeitet er als Guide in einem Klettergarten, am
Samstag ist er Jungscharführer, Sektion Bubendorf, die von
seinem Vater gegründet wurde. Am Sonntag geht er in den
Abendgottesdienst und jeden Tag zu seinen Wachteln. Sport
ist wichtig, biken, Ski fahren. Beim Sport hat er ein Gefühl,
SWISSLIFE Herbst 2012
das ihm wirklich wichtig scheint: Im Sport ist er eins mit den
Dingen, verschmolzen mit allem.
Vielleicht, nur vielleicht, verhält es sich so: Dass Meier
sein Leben so sorgsam und strukturiert plant, wie er seine
Wachteln aufzieht. Wachtelaufzucht ist klar etappiert. Ei,
Küken, Befiederung (abgeschlossen nach drei Wochen),
Gewichtsentwicklung (abgeschlossen nach zehn Wochen),
Geschlechtsreife (frühestens ab sechs Wochen). Bei Meier
wäre das Kindheit (Hasen züchten, verkaufen, mit dem Erlös
Rollschuhe kaufen). Kleiner Junge (Enten züchten). Grosser
Junge (Ententod, Entdeckung der Wachtel). Ganz junger Er­
wachsener (Wachteln, erster Kontakt zum andern Geschlecht,
Ausbildung). Junger Erwachsener (Ausbildung, erste Enttäuschungen mit anderem Geschlecht, trotzdem Suche nach der
grossen Liebe, immer noch Wachteln). Vollends Erwachsener
(Wachteln wahrscheinlich nur noch als Konsument).
Im Schnitt hält Meier 125 Wachteln. Keine Männchen,
«weil die Weibchen dann ruhiger sind». Eine Wachtel legt
neun Eier in der Woche, wenn sie gut drauf ist. Gut drauf ist
sie, wenn es warm und trocken ist. Eine zu heisse Sommerwoche reduziert die Eiproduktion um vier Stück, im Winter
würden Wachteln eigentlich gar keine Eier legen, zu dunkel
zu kalt, aber Meier überlistet die Tiere mit einer Lichtanlage.
«Die Wachtel ist sensibel», sagt er, und sensible Lebewesen
mögen Veränderungen nicht sonderlich. Bringt sie durcheinander. Meiers Wachteln scheinen ausgeglichen, picken sich
durch den Stall, ein kleines, ehemaliges Holzchalet für Kinder, das er günstig ersteigert hat, gehen mal nach draussen,
dann wieder rein. Gegen Abend legen sie die Eier. Anderthalb Jahre lang ist so ein Wachtelleben. Sechs Jahre könnte
es dauern, biologisch gesehen. Aber nach eineinhalb Jahren
lässt die Legeleistung nach.
Was danach kommt, ist der Wachtel-Tod. Meier wendet
die Kopf-ab-Methode an. Danach kommt die Wachtel das
letzte Mal mit einem Menschen in Berührung und zwar
schön knusprig an der Gabel, von dort in den Magen. Das
Leben einer Zuchtwachtel beginnt im Ei und endet im
menschlichen Bauch. Kein Grund, deswegen sentimental zu
werden, Meier wird es auch nicht. Er mag zwar seine Wachteln, aber dann doch auch nicht so sehr, dass er ihnen Namen geben oder mit ihnen diskutieren würde. Er isst seine
Wachteln auch selbst. Und gerne.
Michael Bahnerth schrieb u. a. für die ZEIT, Weltwoche, Schweizer Illustrierte,
Facts und Cash und arbeitet heute für die Basler Zeitung.
Wer hat geschäkert, geflirtet, gehofft und gelitten?
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Küchenfreuden // 53
Der goldene Schweizer
Herbst überrascht mit
einer Prise Exotik:
Der Bündner Hirsch bekommt
es mit afrikanischem Gewürz
zu tun. Und mit einem pikanten,
süss-salzigen Törtchen.
Illustration: Sylvia Geel
Tino Zimmermann:
lieber einfach,
aber mit Niveau
Im Ofen gebratene Bündner
Hirschmedaillons mit Ducca* und karamelisiertem Sauerrahm
Eine Seite der Medaillons mit Salz und Pfeffer würzen. // Die andere
Seite in Ducca tauchen und auf beiden Seiten in Bratbutter kurz
anbraten. // Kräuter und Knoblauch mit der frischen Butter in die
Pfanne geben, leicht aufschäumen lassen und damit das Fleisch
übergiessen. // Medaillons auf Teller legen. Im Ofen bei ca. 140°C etwa
6 Minuten nachziehen lassen. // Karamellisierter Sauerrahm: Kleine
Förmchen mit Butter ausstreichen. // Alle Zutaten ausser Zucker mischen,
verrühren und mit Salz abschmecken. // Förmchen abfüllen und im
Wasserbad im Ofen bei 150°C garen. // Aus dem Ofen nehmen und
5 Minuten stehen lassen. // Förmchen stürzen, mit Zucker bestreuen und
mit einem Brenner karamellisieren. // Mit wenig Fleur de sel bestreuen.
// Die perfekte Ergänzung zu diesem Gericht: ein kräftiger Wild-Jus.
Zutaten für 4 Personen: 8 Hirschmedaillons à 60 g, Meersalz, Pfeffer, Rosmarin, Thymian,
Knoblauch, Ducca*, Bratbutter, frische Butter. Karamellisierter Sauerrahm: 100 g Vollrahm,
150 g saurer Halbrahm, 2 Eier, Salz zum Abschmecken, 30 g Zucker zum Karamellisieren.
*Ducca ist eine vielseitige äthiopische Gewürzmischung und erhältlich auf www.altesgewürzamt.ch.
SWISSLIFE Herbst 2012
Meine Küche basiert auf lokalen
Produkten. So stammt auch der Hirsch
aus der Bündner Hochjagd. Dass er
sauber erlegt wurde und das Fleisch
somit höchsten Ansprüchen genügt,
dafür garantiert mein Metzger, der
mich auch mit Kalb und Rind aus der
Surselva versorgt. Wir haben einen
sehr schönen Garten, in dem Kräuter,
Gemüse, Obst und Beeren wachsen, die
wir wunderbar in unseren Gerichten
einsetzen können. Die Gäste schätzen
es, wenn man sagen kann: Das kommt
aus dem eigenen Garten, von diesem
Strauch oder jenem Baum. Und
natürlich kommt auch diese Frische
gut an, die sich von Produkten aus
dem Tiefkühler abhebt. Wir servieren
sogar eine kanadische Seeforelle,
die hier, auf 1200 Meter über Meer,
gezüchtet wird. Da verzichte ich gern
auf Meerfische und praktiziere lieber
eine einfache Küche auf hohem
Niveau. Dafür verwende ich hin und
wieder ein eher ungewohntes Gewürz
aus Äthiopien, das dem Gericht eine
spezielle Note verleiht, aber exzellent
zum Wild passt und eine ehrliche,
authentische Küche erlaubt.
Tino Zimmermann wurde für seine Kochkünste in
der «Stiva Veglia» in Schnaus (GR) mit 14 GaultMillau-Punkten ausgezeichnet: «Seine Karte zeugt
von einer Marktküche mit hohen Ansprüchen.»
Tino Zimmermann wurde 2012 als «Entdeckung
des Jahres in der Deutschschweiz» ausgezeichnet.
www.stiva.veglia.ch
Al Jarreau
Inserat ES
Jazz-Highlights 2012/13
Al Jarreau & Joe Sample
Avishai Cohen
Bobby McFerrin
Branford Marsalis
Chick Corea Trio
Count Basie Orchestra
Dianne Reeves
Michel Camilo & Tomatito
Nigel Kennedy
Richard Galliano
Ron Carter & WDR Big Band
Sonny Rollins
www.allblues.ch
www.ticketcorner.ch
Illustration: Sarah von Blumenthal
Beni Frenkel // 55
Ich habe eine sehr kluge Tochter. Sie kann schon bis 17 zählen, und sie
schreibt ihren Namen spiegelverkehrt. Wenn im Fernsehen «Biene Maja»
oder «Heidi» läuft, singt die Kleine aus voller Kehle mit! Natürlich bin
ich stolz. Ich persönlich habe zwar nur einen IQ von 104, aber bei meiner
Tochter, da habe ich grosse Erwartungen.
Diese Sommerferien war meine Prinzessin in der «kihz Ferienbetreuung» der ETH. Da dürfen nicht alle Kinder gehen. Nur
Kinder von Professoren, Wissenschaftlern, Nobelpreisträgern.
Also der Nachwuchs von ETH-Mitarbeitern. Und weil meine
Frau Sekretärin an der ETH ist, konnte unsere Kleine teilnehmen. Ich habe vorhin erwähnt, dass ich sehr stolz bin auf meine intelligente Tochter. Ich bin aber auch Realist. Darum
habe ich ihr im Vorfeld schonend erklärt, dass sie in dieser
Academy wahrscheinlich zu den Dümmeren gehört. Ich will
ja auch nicht, dass sie heulend nach Hause kommt und alles
hasst, was mit Bildung zu tun hat.
Am ersten Tag habe ich sie dann dorthin begleitet. Vor
dem Eingang der Academy standen ältere Männer. Viele besassen eine Limousine oder eine chinesische Geliebte oder
beides. Sie küssten ihre klugen Kinder zum Abschied und ermahnten sie auf Englisch und auf Mandarin, das gesunde
Znüni aufzuessen. Und da erblickte ich meinen Ex-Mathematik-Professor. Oh. Bei dem bin ich zweimal durch die
mündliche Vorprüfung durchgerasselt. Der sagte mir schon
in den ersten Monaten, ich soll doch etwas anderes studieren.
Und dieser Kerl stand nun direkt neben mir! Klar, der kannte
mich nicht mehr. Wie auch, ich hab mich in den Vorlesungen
nie bemerkbar gemacht, ich verstand halt nur sehr wenig.
Sein Sohn hiess Maximilian Balthasar. Der kleine Knirps
pirschte sich an meine Tochter heran und erklärte stolz: «Ich
kenne schon alle Kontinente auswendig!» Meine Tochter
hüpfte auf einem Bein und jubelte: «Und ich trage eine Unterhose von Hello Kitty!» Natürlich schämte ich mich. Da stehe
ich vor einem zukünftigen Gewinner von «Schweizer Jugend
SWISSLIFE Herbst 2012
forscht», und meine Tochter kann nicht mal bis 20 zählen!
Ich musterte meinen verhassten Professor. Zehn Minuten
dauerte die mündliche Prüfung damals. Er hat nicht eine
Frage stellen können, die ich fähig war zu beantworten.
Am Abend musste meine Vierjährige etwas länger aufbleiben. Ich wollte von ihr wissen, was dieser Maximilian so alles
kann. Ziemlich viel, musste ich da hören. Gut, dachte ich mir,
der Fehdehandschuh wurde geworfen. Meiner Tochter versprach ich ein Pferd zu kaufen, wenn sie alle Länder Europas
morgen runterrattern kann.
Wieder stand ich neben dem Mathematikprofessor und
musterte seinen Zögling. Maximilian trug schon eine Brille,
eine Uhr und ein Handy bei sich. Ich stupste meine Tochter:
«Jetzt!» Und mit weinerlicher Stimme klang es aus ihr:
«Frankreich, Engelland, Helland,…» – «Es heisst England und
Holland», zischte ich ihr zu, «das Pferd kannst du vergessen».
Maximilian lachte: «Österreich, Russland, Polen…»
Am Abend konnte ich ihr dann wieder verzeihen. «Nicht
so schlimm» brummte ich ihr und mir zu. «Was hat Maximilian heute so erzählt?» – «Ich weiss nicht – du Papi, weisch der
Maximilian sitzt im Bus immer alleine, weil der so grusig
furzt!» Ich musste lächeln. Das ist also der Preis für hohe Intelligenz. Ich war wieder sehr stolz auf meinen Sonnenschein,
der eigentlich fast nie pupst.
Im Nachhinein glaube ich sogar zu wissen, warum ich die
Prüfung versiebte: Es hat damals ziemlich streng gerochen!
Beni Frenkel ist Primarlehrer und arbeitet als freier Journalist
unter anderem für die NZZ am Sonntag. In SWISSLIFE schreibt
er über alltägliche Erlebnisse unvergesslicher Art.
Privatkonzert zu
Wie alt sind die hier abgebildeten Mitglieder des Jugendblasorchesters Kriens zusammengezählt? Machen Sie mit bei
unserem Wettbewerb und gewinnen Sie ein Hauskonzert! Ob bei Ihnen in der guten Stube, in Ihrem Garten oder an
einem Ort Ihrer Wahl: Das ausgezeichnete Nachwuchsorchester wird sich nicht nur den Räumlichkeiten anzupassen
wissen, sondern – soweit es das Repertoire erlaubt – auch Ihrem Musikgeschmack.
Nehmen Sie im Internet (www.swisslife.ch/magazin) an diesem Wettbewerb teil oder beantworten Sie die Frage auf der Antwortkarte (Lasche der hinteren
Umschlagseite). Teilnahmeschluss ist der 31. Dezember 2012. Die Gewinnerin oder der Gewinner wird im nächsten SWISSLIFE bekannt gegeben. Wir gratulieren
Herrn Adrian Moning aus Büren a.A. zum Gewinn des letzten SWISSLIFE-Wettbewerbs. Die richtige Antwort lautete Nufenen.
Wettbewerb // 57
gewinnen.
58 // Zugabe
Luca Hänni über seinen Hit
«I Will Die For You»
«Klar, ist es
manchmal au
öppe chli stressig»
Oh I will die for you,
And I will cry for you
I’ll show you, what a love will do
Oh I will die for you
I’ll make your dreams come true
I will never make you blue
Der Song stammt aus meinem ersten Album «My Name Is
Luca», aber er ist etwas ganz Spezielles. Ich habe ihn neu produziert, zusammen mit Mike Candy. Er ist ja auch Schweizer,
bei der gleichen Plattenfirma wie ich und ein extrem erfolgreicher DJ, der mit vielen Remixes schon Hits hatte. Ich traf
ihn in Berlin, wir redeten über dies und das und unsere Pläne
und dann sagte Mike, «Hey, lass uns doch was zusammen
machen» – et voilà: Hier ist der Titel, neu aufgelegt als Remix
mit Mike, mit einem heissen Techno-Beat und einem Refrain,
der rasch ins Ohr geht. Eine tolle Single finde ich, viel spezieller als der Track auf dem Album, und ganz schön cool.
Der Videoclip, den wir dazu in Barcelona drehten, erzählt
die Geschichte einer Frau, die ich mit diesem Lied beeindrucken möchte. Aber die Schöne lässt das kalt und ich versuch
es halt weiter, «I will die for you», ich würde sogar sterben für
dich – so ein Anmach-Song halt, der nichts auslässt. Aber erst
gegen Ende des Clips merkt die Frau, wer ich bin, sieht mich
in einer TV-Reklame, Luca Hänni und so, Plakate irgendwie,
und endlich kommen wir uns näher.
Ich bin so glücklich, dass auch dieser Titel wieder voll eingeschlagen hat bei meinen Fans – das ist nicht selbstverständlich. Man muss ja, wie früher, als ich noch Maurerstift war,
ständig einen Stein nachlegen, man kann nicht sagen, «Toll,
jetzt hatte ich einen Nummer-1-Hit, jetzt bin ich berühmt,
super». Dann geht es zwei Wochen, und du bist niemand
mehr. Das Ziel muss sein, oben zu bleiben. Darum ist auch die
aktuelle Live-Tour durch grosse Hallen in Österreich, Deutschland und der Schweiz nicht nur verdammt anstrengend, sondern auch Adrenalin pur: Heute hier, morgen dort, es ist so,
wie auch Michelle Hunziker einst sagte: «Drannebliibe, drannebliibe, drannebliibe» – und es ist so geil, vorne zu stehen
und den Leuten und der Welt etwas zurückzugeben.
Das lädt mich immer wieder auf und gibt mir Power –
und die Konzerte in der Schweiz, die wir spielten, an meinem
Wohnort in Uetendorf, vor 3500 Fans im Tenniszentrum, im
Zürcher Volkshaus oder in Amriswil, das waren tolle Heimspiele, die ich mein Leben lang nicht vergessen werde.
Klar ist es manchmal au öppe chli stressig, klar nervt vielleicht mal was – aber es ist das Beste, auf einer Bühne stehen
zu dürfen. Man erlebt grandios viel und es ist unglaublich
cool. Man hat so viele Möglichkeiten, lernt so vieles und viele
kennen – ich bin so happy, dass ich meine Chance gepackt
habe und dem Publikum nun zeigen darf, was ich kann.
Auf meinem zweiten Album, an dem wir schon etwas
arbeiten, möchte ich auch eigene Songs einspielen, ich hab ja
schon vor diesem Rummel, der jetzt herrscht, Musik gemacht und einige Sachen geschrieben. Damals gab es halt
einfach weniger Leute, die das interessierte. Dass jetzt alles
passt, ist einfach wunderbar.
Luca Hänni (18) aus Uetendorf (BE) gewann 2012 die Castingshow «Deutschland
sucht den Superstar». Sein erstes Album «My Name is Luca» stürmte in den Hitparaden in Deutschland und der Schweiz an die Spitze, sein erstes Video zur SingleAuskopplung «Don’t Think About Me» wurde am ersten Tag über 600 000 mal
aufgerufen. Seine erste grosse Tour mit seiner Band startete am 1. Oktober in
Hoyerswerda und umfasst 30 Konzerte in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

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