Ausgabe 1/2010 - Mühlenkreiskliniken

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Ausgabe 1/2010 - Mühlenkreiskliniken
einBlick
Zeitung der Mühlenkreiskliniken
Minden · Lübbecke · Rahden · Bad Oeynhausen
Ausgabe 01/10
kostenlos · www.mkk-nrw.de
Die Neujahrsbabys
des Jahres 2010..........3
Niklas, Mia Tyra und Leon
James heißen die Neujahrskinder, die in den Krankenhäusern Lübbecke und Bad
Oeynhausen sowie im Klinikum Minden das Licht der
Welt erblickten.
Die Trendwende ist
geschafft................. 4-6
Die Mühlenkreiskliniken
haben
die
wirtschaftliche
Tre n d w e n d e
geschafft. Die
verdeutlichte
der Vorstandsvorsitzende Matthias Bracht
auf dem ersten Neujahrsempfang der Mühlenkreiskliniken.
MKK:
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Pers
Uni Bochum habilitiert
JWK-Oberärztin
.....................................8
Seit Neuestem ist die Oberärztin des Instituts für diagnostische Radiologie, Neuroradiologie und Nuklearmedizin am Johannes Wesling
Klinikum, Dr. Eva Fricke,
frischgebackene Privatdozentin.
2
INHALT/K O N TA K T
Aus dem Inhalt
Neue Akademie für Gesundheitsberufe
Zum 1. April diesen Jahres übernimmt Dr. Wolfgang Willich sein
Amt als Leiter der neugegründeten
Akademie für Gesundheitsberufe.
Diese fasst alle Schulen der
Mühlenkreiskliniken unter einem
Dach zusammen.
..................................................... 9
Feier zum 90. von
Prof. Dr. Helmut Seckfort
In einer Feierstunde aus Anlass
seines 90. Geburtstages wurde
die Bedeutung des 22-jährigen
Schaffens von Prof. Dr. Helmut
Seckfort für das Klinikum von
vielen Seiten gewürdigt. ...... 10
Pilotprojekt für den Verbund
Bevor es in Lübbecke und Rahden an das Operieren geht,
müssen Patientinnen und Patienten seit dem 1. März noch
einige Fragen beantworten. Ein wichtiges Pilotprojekt für alle
Standorte des Verbundes, wie Dr. Matthias Bracht erklärte.
........................................................................................ 13
Mit 270 Sachen Richtung Ziel
Ralph Brandhorst leistet seinen
Zivildienst im Mindener Klinikum
ab und wir eingesetzt an der
Leitstelle 7. Der 20-jährige liebt die
Geschwindigkeit und fährt deshalb
seit einigen Jahren Motorradrennen.
..................................................14
Dr. Arsalan Asadi berichtet aus Haiti
Dr. Arsalan Asadi ist aus Haiti nach Minden
ins Johannes Wesling Klinikum zurückgekehrt. Zwei Wochen lang operierte er
gemeinsam mit dem ehemaligen Chefarzt
der Unfallchirurgie, Prof. Volker Echtermeyer,
Erdbebenopfer. Er schildert auch seine ganz
persönlichen Eindrücke vom Operieren unter
schwierigsten Bedingungen.
......................................................16-17
Ausstellungen an verschiedenen Standorten
Die Häuser des Klinikverbundes sind
ein beliebter Platz für Kunstausstellungen geworden. So zeigte
die amerikanische Fotografin Joyce
Tenneson im Klinikum Gesichter
der Multiplen Sklerose. Dort stellte
mit Barbara Griese eine betroffene
Künstlerin aus. In Bad Oeynhauen
in der AVK sind Bilder von Gaby
Köhler zu sehen und Lübbecke bietet einen besonderen Zugang zum
Kreuz. ................................. 20-23
In eigener Sache…
fulminante Trendwende, rasende Zivis und erstklassige
Auszubildende, durch die Mühlenkreiskliniken weht ein
frischer Wind. Wir wünschen Ihnen, dass die Lektüre des
aktuellen einBlick ebenso kurzweilig wie informativ sein
wird.
Zukünftig möchten wir den einBlick gerne mit einem
Redaktionsteam aus Mitarbeitern aller Standorte und aus
allen Bereichen gestalten. Bei Interesse freuen wir uns
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Herausgeber
Dr. Matthias Bracht
Vorstandsvorsitzender
Impressum
einBlick
Zeitung der Mühlenkreiskliniken
Herausgeber: Mühlenkreiskliniken
Nächste Ausgabe: Juni 2010
Redaktionsschluss: Juni 2010
Verantwortlich: Vorstandsvorsitzender
Dr. Matthias Bracht
Vertrieb: Mehr als 800 Vertriebsstellen
im Kreis Minden-Lübbecke. Kostenlose
Verteilung. Direktvertrieb an Patienten und
Mitarbeiter der Kliniken Minden, Lübbecke,
Rahden, Bad Oeynhausen und der AugusteViktoria-Klinik.
Druck: Gerhard Druck, Riepe.
Alle Rechte vorbehalten.
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Manuskripte keine Haftung.
Es besteht keine Veröffentlichungspflicht
seitens des Herausgebers.
Es gilt die Anzeigenpreisliste 1/1999.
A K T UE L L ES
Auf ein
Wort…
Mit einer überaus positiven Botschaft sind wir ins Jahr 2010
gestartet und konnten den rund
200 Gästen auf unserem Neujahrsempfang beeindruckende Zahlen
präsentieren. Früher als erwartet haben wir die wirtschaftliche
Trendwende geschafft und bereits
in 2009 ein ausgeglichenes operatives Jahresergebnis erreicht.
Eines machte dieser erste Neujahrsempfang der Mühlenkreiskliniken noch deutlich: Durch alle
Bereiche des öffentlichen Lebens
wird unser Modernisierungsprozess aufmerksam wahrgenommen
und von vielen Kräften unterstützt.
Dies bezeugten nicht zuletzt die
zwei namhaften Redner aus der
Gesundheitsbranche und der Wirtschaft.
Das enorme Engagement der
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter trotz harter Einschnitte wird
dabei immer wieder zu Recht
herausgestellt. So geschehen
auch auf dem vergangenen Kreistag Anfang März. Hier stellte sich
der Verwaltungsratsvorsitzende Dr.
Niermann ausdrücklich hinter den
eingeschlagenen Weg und hob
hervor, dass den Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern im Sanierungsprozesses besonderer Respekt
gebührt, da sie »unter sehr hohen
Belastungen weiter exzellente,
den Patienten zugewandte Arbeit
geleistet haben«. Dass wir uns leistungsstark für die Zukunft aufstellen und hier ein fulminantes Tempo anschlagen, verdeutlicht dieser
einBlick in zahlreichen Berichten
über Ihre Erfolge, sei es in der Ausbildung oder dem hohen Qualifikations- und Qualitätsstandard an
allen Standorten.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Dr. Matthias Bracht
3
Die Neujahrsbabys 2010
Während überall die Feuerwerkskörper und Sektkorken knallten,
machte Mia Tyra ihren ersten
Schrei. Genau zwei Minuten nach
Mitternacht erblickte das kleine
Mädchen im Kreißsaal des Bad
Oeynhausener Krankenhauses
das Licht der Welt. 51 Zentimeter groß und 2975 Gramm
schwer war das Neujahrsbaby
2010. Mutter Simone Petzi war
gegen 17 Uhr von ihrem Lebensgefährten Lars Wiechmann ins
Krankenhaus gebracht worden,
sieben Stunden später konnte
das in Bad Oeynhausen lebende Paar ihr erstes gemeinsames
Kind in die Arme nehmen – die
ersten Glückwünsche kamen
von Oberarzt Frank Jonas. Der
hatte die »problemlose« Geburt
gemeinsam mit Assistenzärztin
Dr. Anne Mohme und Hebamme
Nadine Rölker begleitet. Großes
Lob gab es für den jungen Vater,
der nicht nur alle geburtsvorbereitenden Kurse mitbesucht, sondern auch bei der Geburt tapfer
mitgekämpft hatte.
Familie Witte aus PetershagenBuchholz hat am 1.1.2010 um
7:12 Uhr mit dem kleinen Niklas
Nachwuchs bekommen. Mit Mama
Inga freuen sich Brüderchen Aaron
(3 1/2 Jahre) und Papa Daniel.
Bei der Geburt wog Niklas 2780
Gramm.
Die Geburtenzahlen im Johannes
Wesling Klinikum haben sich
entgegen dem bundesweiten
Trend nach oben entwickelt. Insgesamt wurden im vergangenen
Jahr1447 Babys im JWK zur Welt
gebracht. In 2008 waren es noch
1437 Babys.
Ganz friedlich schläft der kleine
Leon James auf dem Bauch seiner Mutter. Im neuen Jahr 2010
hatte es der junge Mann besonders eilig: er war das erste Baby,
das im neuen Jahr im Lübbecker
Krankenhaus das Licht der Welt
erblickte – exakt um 1:51 Uhr.
Seine Mutter Natalia Kran aus
Hüllhorst war erleichtert und
glücklich, denn ihr kleiner Sprössling war munter und kerngesund.
Die Geburt verlief ohne Probleme:
»Ich hätte nicht gedacht, dass es
so schnell gehen würde. Es gab
keinerlei Komplikationen«, so
Natalia Kran, die sich am Tag
nach der Geburt zusammen mit
ihrem Ehemann Dimitri gar nicht
satt sehen konnte an ihrem Leon
James.
Dem ging es blendend: 3870
Gramm schwer und 52 Zentimeter groß und er wurde auch
gleich von seiner freudestrahlenden großen Schwester, der
zweieinhalbjährigen Alisha
Milane besucht.
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MINDEN
Die Trendwende ist geschafft
Klinikum ist eines der größten Unternehmen in der Region
Die Mühlenkreiskliniken haben die wirtschaftliche Trendwende geschafft. Drohte die
Ergebnislücke noch Anfang
2009 aus dem Ruder zu laufen
und bis 2012 auf 36 Millionen
Euro zu wachsen, so zeigt der
eingeleitete Modernisierungsund Veränderungsprozess für
die fünf Kliniken und die Service GmbH bereits Wirkung.
»Wir sind auf dem richtigen,
wenn auch steinigen Weg, den
wir ohne die Unterstützung der
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter so nicht hätten einschlagen
können. Die Ziele 2009 haben
wir erreicht und übertroffen«,
betonte der MKK-Vorstandsvorsitzende Dr. med. Matthias
Bracht in seiner Ansprache zum
ersten Neujahrsempfang des
Gesundheitsunternehmens vor
Gästen aus Wirtschaft, Politik
und der Gesundheitsbranche
darunter Verwaltungsratsvorsitzender Landrat Dr. Ralf Niermann, der Vorstandsvorsitzende der AOK Westfalen-Lippe
Martin Litsch und Torsten Ratzmann, Geschäftsführer in der
HARTING Technologiegruppe.
Rund 200 Gäste waren der
Einladung gefolgt
Dr. Bracht: »Wir wollen die
hervorragende medizinische
und pflegerische Versorgung
für unsere Patienten sichern
und weiter ausbauen. Kostensenkungen erreichen wir
durch Synergien und Prozess-
Lösungen im Konzern. Selbstverständlich ist jedes Haus
gefordert, auch seine eigenen
Hausaufgaben zu machen. Das
Personal und das Geld müssen
dorthin, wo es um den Patienten und die Medizinqualität
geht. Unser Ziel ist es, mehr
Patienten zu behandeln, neue
Angebote zu schaffen, also
auch mehr Erlöse zu erwirtschaften.
Effizienz gesteigert
Deshalb müssen wir unseren
Blick verstärkt auf eine deutliche Effizienzsteigerung in den
Arbeitsabläufen sowie eine
moderne Organisation, innovative Prozesse und den verstärkten Einsatz von Informationstechnologien richten. Hier
haben die meisten deutschen
Kliniken noch Nachholbedarf.
Die Umstellung verläuft naturgemäß nicht völlig reibungslos,
denn Veränderung heißt auch
Abschied nehmen von vielen
Gewohnheiten.« Es gebe, wie
der Vorstandsvorsitzende ausführte, aber keine Alternative
zu diesen ehrgeizigen Zielen,
vor allem wenn es um die flächendeckende und qualitativ
hochwertige Patientenversorgung im Kreis Minden-Lübbecke und den angrenzenden
Regionen Niedersachsens sowie
den Erhalt zukunftsfähiger
und attraktiver Arbeitsplätze in
öffentlicher Trägerschaft geht.
Damit die Mühlenkreiskliniken sich wirtschaftlich aus
eigener Kraft tragen können,
muss der Verbund mittelfristig
einen operativen Überschuss
von gut sechs Prozent erwirtschaften, um Investitionen aus
eigener Kraft stemmen zu können. Angesichts leerer öffentlicher Kassen sei dies zwingend
notwendig für den Bestand des
Verbundes.
Unter Begleitung der Unternehmensberatung Roland Berger Consultants hatte der Vorstand im vergangenen September ein Konzept zur Modernisierung der Mühlenkreiskliniken
vorgelegt. Dabei haben mehr
als 150 Beschäftigte aus allen
Verbundstandorten ihr professionelles Know-how und ihr persönliches Engagement in mehr
als 30 Projekte eingebracht, um
den Verbund im Sinne einer
verbesserten Wirtschaftlichkeit
und effizienterer Betriebsstrukturen zu optimieren.
In den Projekten sind mittlerweile Maßnahmen zur
Schließung der Ergebnislücke
definiert und im Modernisierungskonzept zusammengefasst, die ein Ergebnisverbesserungspotential von 42 Mio.
Euro haben. Die Mühlenkreiskliniken sind also sanierungswürdig und sanierungsfähig,
so der Vorstand. Diesem Fazit
habe sich auch der Verwal-
tungsrat angeschlossen.
Zu Beginn des neuen Jahres wird diese Aussage mit
eindrucksvollen Zahlen untermauert: »Wir konnten eine
deutliche Verbesserung des
operativen Ergebnisses von
knapp 10 Millionen Euro auf
ein Plus von 200.000 Euro
erzielen. Dies bedeutet nicht
nur eine deutliche Verringerung der Ergebnislücke, auch
verzeichnen wir bereits jetzt ein
positives operatives Ergebnis.
Ziel übertroffen
Damit haben wir unser Ziel
für 2009 deutlich übertroffen.
Meine höchste Anerkennung
für diese Leistung geht an die
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Mühlenkreiskliniken«,
betont der Vorstandsvorsitzende Dr. Matthias Bracht. Zudem
sei durch den gestiegenen
Schweregrad der behandelten
Fälle die Anzahl der Casemix
Punkte um 3000 gestiegen, was
ein Wachstum von 4,6 Prozent
bedeute, so Bracht. »Wir lassen uns diesen Erfolg von niemandem kaputt reden. Schon
gar nicht von denjenigen, die
keine Alternative anzubieten
haben.«
Der umfangreiche Modernisierungs- und Veränderungsprozess hat von Ende 2008 bis
Ende 2009 zu einem Personalabbau von 170 Vollkraftstellen
M I N DEN
5
(VK) geführt. Im Jahresmittelwert sind dies 70 VK. »Dies
konnten wir durch auslaufende
Verträge und altersbedingtes
Ausscheiden von Mitarbeitern
bewerkstelligen. Betriebsbedingte Kündigungen waren
nicht nötig. Damit haben wir
das für 2010 angestrebte
Niveau erreicht und planen in
diesem Jahr keinen wesentlichen Personalabbau.
Produktivität steigern
Trotzdem müssen wir eine
weitere Effizienzsteigerung
durch ein Mehr an Leistung
erzielen, also die Produktivität
steigern«, hob der Vorstandsvorsitzende hervor.
Für das Jahr 2010 steht die
Optimierung von Ablauforganisation und Betriebsstruktur
im Vordergrund. »In diesem
Jahr geht es um zwei entscheidende Entwicklungsstränge«,
erklärte der stellvertretende
Vorstandsvorsitzende Dr. Olaf
Bornemeier. »Wir müssen die
Verbund weite Leistungssteigerung von knapp drei Prozent noch stärker ausbauen,
damit ein Personalabbau nicht
nötig wird. Zugleich müssen
die Voraussetzungen für eine
weitere Ergebnisverbesserung
in den Folgejahren geschaffen
werden.«
Dass bedeute auch, die Ausweitung von Synergieeffekten
innerhalb der Verbundstandorte voranzutreiben. Denn die
Mühlenkreiskliniken als Verbund bieten besondere Chan-
Die Vorstände Dr. Matthias Bracht und Dr. Olaf Bornemeier im Austausch mit den Rednern Martin
Litsch, Vorstandsvorsitzender AOK Westfalen-Lippe, Torsten Ratzmann, Geschäftsführer in der HartingTechnologiegruppe und dem Verwaltungsratsvorsitzenden Dr. Ralf Niermann.
cen wie zahlreiche Erfolge aus
den Projekten des Modernisierungsprozesses schon jetzt
belegen:
Da die Spezialisierung in der
Medizin immer wichtiger wird,
kann nur ein Verbund besondere medizinische Angebote in
der Fläche anbieten. So liegt
die zentrale Leitung des radiologischen Angebotes der MKK
jetzt bei Prof. Dr. Wolf-Dieter
Reinbold, dem Chef des Instituts für Diagnostische Radiologie und Nuklearmedizin im
Johannes Wesling Klinikum.
Dadurch kann das Know-how
einer großen und anerkannten
Abteilung auch an den anderen
Exzellente musikalische Unterhaltung durch das Anton Sjarov Trio.
Standorten verfügbar gemacht
und damit das diagnostische
Angebot erweitert werden.
Die Strukturen für ein gemeinsames MKK-Labor wurden
geschaffen, die Labore in Lübbecke und Rahden zusammengelegt. Durch die Vereinheitlichung und den Einkauf neuer,
leistungsstarker POCT-Geräte
zur Blutzuckermessung für
alle Standorte des Verbundes
können Wartungskosten verringert und effizientere Ergebnisse erzielt werden. Ebenso
konnten weitere niedergelassene Ärzte gewonnen werden,
die ihre Laborleistungen durch
unser modernes und hocheffi-
zientes Labor erbringen lassen.
Die Krankenhäuser der Mühlenkreiskliniken arbeiten an
der Optimierung ihrer Verweildauer. Mit dem Ziel, den Aufenthalt der Patienten im Krankenhaus auf das medizinisch
Notwendige zu begrenzen. Das
entspricht den Anreizen des
pauschalen Vergütungssystems
und kommt den Interessen der
Patienten entgegen.
Investitionen
in Standorte
Um die Zukunftssicherheit
des Verbundes zu gewährleisten, investieren die Mühlenkreiskliniken darüber hinaus
in die einzelnen Standorte. Im
Krankenhaus Lübbecke wurden
vier Operationssäle für 1,9 Mio.
Euro auf den neuesten Stand
der Technik gebracht. So können die Patienten unter optimalen hygienischen, baulichen
und technischen Bedingungen
im Krankenhaus Lübbecke noch
besser versorgt werden. Insgesamt 2,2 Millionen Euro flossen
in den letzten drei Jahren in die
Modernisierung und Umgestaltung der Klinik für Psychiatrie,
Psychotherapie und Psychosomatik in Lübbecke. 950.000
Euro steuerte der Kreis als Träger bei.
Fortsetzung auf Seite 6
6
MINDEN
Das Publikum ließ sich von den Reden fesseln.
Fortsetzung von Seite 5
Dass Ökonomie und Qualität sich nicht ausschließen,
zeigt auch die Planung für den
Neubau auf dem Gelände der
Auguste Viktoria Klinik. Fünf
Millionen Euro werden investiert, damit eine neue Orthopädische Werkstatt und vier
hochmoderne Operationssäle
entstehen können.
Nur der Erfolg sichert auf
Dauer Arbeitsplätze. Nur so
bleibt der Arbeitsplatz Mühlenkreiskliniken für junge Ärzte
und Therapeuten, Schwestern
und Pfleger und weiteres Personal tatsächlich attraktiv.
Deshalb werden die Mühlenkreiskliniken den eingeschlagenen Modernisierungs- und
Veränderungsprozess stringent
weiter verfolgen.
Auf die wirtschaftliche Bedeutung des Gesundheitsunternehmens verwies der Vorstandsvorsitzende mit eindrucksvollen
Zahlen. Vom Umsatz in Höhe
von rund 260 Mio. Euro fließen
rund 100 Mio. Euro durch die
Kaufkraft der Mitarbeiter in die
heimische Region und werden
dort verkonsumiert. Davon
profitieren die Immobilienwirtschaft, Autohäuser, Einzelhandel und andere Wirtschaftsbereiche. Die Mühlenkreiskliniken
sind auch im Bereich des Einkaufs und der Investitionen ein
Riese: »Wir geben jährlich rund
22 Millionen Euro für medizinischen Sachbedarf (Implantate, OP-Bedarf, Laborbedarf,
ärztliches und pflegerisches
Verbrauchsmaterial, Verbandmaterial) aus.
Investitionen geplant
Die Ausgaben unserer
modernen Großküche für
Lebensmittel belaufen sich auf
rund 2,5 Mio. Euro. Für dieses
Jahr planen wir Investitionen
von rund 11 Mio. Euro z. B. in
Ausgezeichnete Stimmung und angeregter Talk.
Medizintechnik und Bauvorhaben, zählt Bornemeier auf.
Als größtes Ausbildungsunternehmen in Minden-Lübbecke
sichern die Mühlenkreiskliniken
jährlich 400 jungen Menschen
in zahlreichen Ausbildungsgängen von der Gesundheits- und
Krankenpflege, der MTA-Ausbildung über Orthopädietechnik und Fachinformatik bis hin
zu Hebammen, Diätassistenten
und Bürokaufleuten einen Start
in die berufliche Zukunft. Im
Rahmen der neuen zentralen
Ausbildungsakademie werden
Konzepte zu einer Erweiterung
des Angebotes entwickelt.
Im bundesweiten Ranking
zur Ausbildung der Medizinstudenten (PJ-ler) Ausbildung
rangiert der Verbund unter
den Top Ten. Und in zahlreichen
Fachweiterbildungen bauen
Beschäftigte ihr professionelles
Know-how stetig aus. Bereits
in diesem Jahr will der Verbund
ein positives operatives Ergebnis von 7,8 Mio. Euro schreiben.
»Derzeit gehen wir von einer
Umsatzrendite von rund drei
Prozent aus«, erklärte Bracht.
»Wenn wir unsere Chancen
nutzen, können wir diesen
Wert bis Ende 2012 verdoppeln.« Die Herausforderungen
für den zukünftigen wirtschaftlichen Erfolg beschrieben auch
die Gastredner: Torsten Ratzmann, Geschäftsführer in der
HARTING Technologiegruppe:
»Durch unbedingte Kundenorientierung können wir uns in
die Lage versetzen, Marktveränderungen zu erspüren und
die Märkte selbst mit zu prägen. Nur wenn uns das gelingt,
sind wir zukunftsfähig.«
Martin Litsch, Vorstandsvorsitzender AOK Westfalen-Lippe: »Die Mühlenkreiskliniken
sind für uns ein wichtiger
Gesundheitsdienstleister in der
Region, mit dem wir gerne
und gut zusammenarbeiten.
Im Interesse eines breiten Versorgungsangebotes ist es aber
unsere gemeinsame Aufgabe,
ständig Verbesserungspotenziale zu identifizieren. Dabei
müssen auch Fragen der Wirtschaftlichkeit und der Effizienz
als Chance und Antrieb für
notwendige Veränderungsprozesse gesehen werden.«
Die Mühlenkreiskliniken
in Zahlen:
• Patientenversorgung:
Rund 200.000 stationäre
und ambulante Patienten
jährlich
• Jahresumsatz 2009:
Rund 260 Mio. Euro
• Verbesserung operatives
Ergebnis: 10 Mio. Euro
• Investitionsvolumen 2010:
11 Mio. Euro
• Mitarbeiter: rund 4200
• Mitarbeiter VK: rund
2850
• Betten: 1903
• Ausbildungsplätze: 400
• Ausgaben med.
Sachkosten 2009:
22 Mio. Euro
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7
»Diese Leistungsentwicklung ist beeindruckend«
In 2009 konnten die Mühlenkreiskliniken ihre Leistungen
gegenüber 2008 deutlich steigern. Wir haben 70.986 Patienten stationär behandelt.
Damit wurde gegenüber dem
Vorjahr eine Steigerung von
1.636 Patienten (+ 2,4 %) erreicht.
Der Anstieg der Patientenzahl hat zusammen mit einer
Zunahme des durchschnittlichen Fallschweregrades eine
deutliche Steigerung der für
die Abrechnung relevanten
Casemixpunkte bewirkt. Die
Casemixpunkte erhöhten sich
im Geschäftsjahr 2009 von
68.590 auf 71.753. Dies ist ein
Wachstum von 3.163 Punkten
(+ 4,6 %).
Diese Leistungsentwicklung
ist beeindruckend, da die im
Wirtschaftsplan 2009 vereinbarten Zielsetzungen spürbar
übertroffen werden konnten.
Im Zusammenhang mit
Preissteigerungen innerhalb
der DRG-Konvergenzphase
hat der Leistungsanstieg im
stationären Bereich zu einer
positiven Umsatzentwicklung
geführt. Die Umsatzerlöse der
Mühlenkreiskliniken erhöhten
sich gegenüber 2008 um 10,5
Mio. ` (+ 4,1 %) auf nunmehr
265,2 Mio. `.
Der operative Aufwand ist
leider auch im Jahr 2009 noch
hoch. Mit rd. 265,0 Mio. `
liegen die Personal- und Sachaufwendungen auf Vorjahres-
niveau. Unterjährigen Kostensteigerungen sind wir mit einer
Effizienz- und Effektivitätserhöhung im Rahmen unseres
Modernisierungskonzeptes
begegnet, so dass es gelingen
konnte, ein positives operatives Ergebnis in Höhe von 187
T ` zu erzielen. Damit wurde
der Vorjahreswert (- 9,8 Mio.
`) und der Zielwert des Wirtschaftsplanes (- 1,4 Mio. `)
deutlich übertroffen.
Die Nachhaltigkeit der positiven Entwicklung des Jahres
2009 bestätigt sich durch einen Vergleich der Quartalsergebnisse. Gegenüber dem 4.
Quartal des Jahres 2008 konnte
im 4. Quartal 2009 ein Patientenwachstum con 1,4 % und
ein Anstieg der Casemixpunkte
um 4,1 % erreicht werden. Diese Leistungsentwicklung findet
seine konsequente Fortsetzung
in einer Zunahme der Erträge
um 10,2 % von 66,2 Mio. ` im
4. Quartal 2008 auf 73,7 Mio. `
im 4. Quartal 2009.
Bei gegenüber 4/2008 stabilen Kosten erreichen wir in
4/2009 ein operatives Ergebnis
von 1,5 Mio. `. Damit haben
wir deutlich erkennbar eine
Trendwende in der Ergebnisentwicklung erzielt.
Wir haben die Ergebnisziele
des Wirtschaftsplans 2009
erreicht und übertroffen. Das
Modernisierungskonzept mit
seinen Komponenten Wachstum und Konsolidierung greift.
Das Jahresergebnis 2009 belegt
die Richtigkeit des eingeschlagenen Weges.
Die Anstrengungen für die
Sanierung zur Zukunftssicherung müssen dennoch weiterhin unverändert vorangetrieben werden. Die Integration
der Krankenhausstandorte in
den Konzernverbund muss
intensiviert werden. Der hierzu
beschrittene Pfad ist richtig und
alternativlos.
Dr. Olaf Bornemeier
8
MINDEN
MKK setzen auf hochqualifiziertes Personal
Herzlichen Glückwunsch PD Dr. Eva Fricke
Seit Neuestem ist die Oberärztin des Instituts für diagnostische Radiologie, Neuroradiologie und Nuklearmedizin
am Johannes Wesling Klinikum
in Minden, Dr. Eva Fricke, frischgebackene Privatdozentin.
Ihre öffentliche Antrittsvorlesung hielt sie Mitte Januar an
der Medizinischen Fakultät der
Ruhr-Universität Bochum. Hier
stellte sie aktuelle Aspekte der
PET/CT-Diagnostik in der Onkologie vor. Auch in der täglichen
Routine liegt ein wesentlicher
Schwerpunkt ihrer Arbeit in
der Diagnostik von Tumorerkrankungen mittels PET/CT. Als
Nuklearmedizinerin arbeitet
sie auf diesem Gebiet eng mit
den radiologischen Kollegen
der Abteilung zusammen, die
von Prof. Wolf-Dieter Reinbold geleitet wird. Durchgeführt werden PET/CT-Untersuchungen dabei nicht nur
bei Patienten des Klinikums,
sondern auch bei ambulanten
Patienten und Patienten aus
umliegenden Häusern, denen
diese besondere Einrichtung
nicht zur Verfügung steht.
Eva Fricke wurde im Jahre
1970 in Rheydt geboren. Nach
dem Abitur studierte sie von
1989 bis November 1995
Medizin an der RheinischWestfälischen Technischen
Hochschule Aachen. Ihre Dok-
torarbeit schrieb sie ebenfalls in
Aachen bei Prof. Dr. Buchner
in der Abteilung für Neurologie. Thema: »Untersuchung
des langlatenzigen Reflexes Befunde bei Normalpersonen
und Evaluierung verschiedener
Untersuchungsmethoden«.
Ihr beruflicher Werdegang
begann im Februar 1996 mit
einem Praktikum in der Medizinischen Klinik des Kreiskran-
kenhauses Grevenbroich. Ab
September 1997 arbeitete
sie dann zunächst als Ärztin im Praktikum, danach als
Assistenzärztin im Institut für
Radiologie, Nuklearmedizin
und Molekulare Bildgebung
am Herz- und Diabeteszentrum NRW. Von Februar 2006
bis April 2008 arbeitete sie als
Funktionsoberärztin für das
PET-Zentrum an selber Stelle,
seit Mai 2008 ist sie Oberärztin für die Nuklearmedizin im
Institut für Radiologie, Neuroradiologie und Nuklearmedizin
am Johannes Wesling Klinikum
Minden.
Haus Rose GmbH
• körperliche,
geistige & seelische Pflege
• Sterbebegleitung
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Alten- & Pflegeheim
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Weher Str. 240 · 32369 Rahden
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Menschen, die in unserem Haus ein neues Zuhause suchen,
möchten wir unterstützend helfen,
ihr Wohlbefinden zu erhalten bzw. wiederzufinden.
M I N DEN
9
Neue Akademie für Gesundheitsberufe
Dr. Wolfgang Willich übernimmt am 1. April die Leitung
Seit 18. Mai vergangenen Jahres arbeitet Dr. Wolfgang Willich als neuer Pflegedienstleiter
des Krankenhauses Bad Oeynhausen. Zum 1. April diesen
Jahres wird er zudem sein Amt
als Leiter der neu gegründeten
Akademie für Gesundheitsberufe antreten. Diese fasst mit
der Kranken- und Kinderkrankenpflegeschule Minden, der
Verbundkrankenpflegeschule
des Krankenhauses Bad Oeynhausen sowie der Krankenpflegeschule des Krankenhauses
Lübbecke und den Aus-,
Fort- und Weiterbildungen
der Standorte alle Schulen
der Mühlenkreiskliniken unter
einem Dach zusammen. Neuer
Schulleiter ist Oliver Neuhaus,
der bisher die Krankenpflegeschule in Lübbecke leitete.
»Die Fusionierung der Bildungseinrichtungen des
Gesundheitsbereiches innerhalb der Mühlenkreiskliniken
(AöR) unter dem Dach der Akademie für Gesundheitsberufe,
bündelt eine außerordentliche
Fachkompetenz im Bereich der
Lehrkörper. Eine Vielzahl von
Synergien in der Kompetenzanbahnung wird so gewährleistet
und der Unterricht kann besser
an die Komplexität der Situationen im Gesundheitsbereich
ausgerichtet werden«, umreißt Dr. Wolfgang Willich das
Konzept der Akademie und
ergänzt: »Die Akademie für
Gesundheitsberufe wird mehr
sein als eine Institution der reinen Stoffvermittlung.«
So soll eine neue Lernlandschaft im Ausbildungsbereich
der Gesundheitsberufe entstehen. Zu den grundständigen
Ausbildungen gehören neben
der Gesundheits- und Krankenpflege, der Gesundheitsund Kinderkrankenpflege, die
MTA/R u. MTA/L, sowie die ausbildung für DiätassistentInnen
und das Hebammenwesen.
Insgesamt 410 Auszubildenden
Präsentieren auf der Ausbildungsmesse »go@future« die Module
der Akademie für Gesundheitsberufe, die am 1. April eröffnet wird:
Oliver Neuhaus, Dr. Wolfgang Willich und Rüdiger Flache sowie
Pressesprecher Georg Stamelos (im Hintergrund) - vorn demonstriert
Lehrerin Anke Sorhage (Krankenpflegeschule) einer Schülerin die richtige Desinfektion der Hände.
soll die Akademie Platz bieten.
Besonders der Bereich der
Gesundheits- und Krankenpflege bzw. -Kinderkrankenpflege
bietet mit insgesamt 340 Ausbildungsplätzen ein enormes
Potential für den Gesundheitssektor.
Im Fokus der Ausbildung
stehen neben den gesetzlichen
Vorgaben und Richtlinien zur
Ausbildung in den Gesundheitsberufen: die Praxisbegleitung der Auszubildenden
durch reflektierende Begleitungen und Gespräche zum
Lernvorgang, die Abstimmung
und Vereinbarung von Lernzielen und Lernprozessen mit
den verantwortlichen Personen
im Pflegebereich, die Umsetzung neuer Lehrmethoden,
die Anbahnung prozesshaften
Denkens durch gezielte Praxisaufträge, Lernortkooperation
und Lernortvernetzung haben
höchste Priorität und es geht
um Wissenschaftsorientierung.
Gerade im Bezug auf eine
wissenschaftsorientierte Ausbildung sollen innovative und
zukunftsweisende Perspektiven
geboten werden. Im Rahmen
der grundständigen Gesund-
heits- und Krankenpflegeausbildung laufen Gespräche über
einen integrierten Bachelorstudiengang in Kooperation mit
der Fachhochschule Bielefeld.
Dabei gewährleistet der deutliche Standortvorteil ob der
zentralen Lage in Minden und
der Nähe zum Johannes Wesling Klinikum die Attraktivität
für Bewerber sowie auch für
die Fachhochschule.
Des Weiteren ist eine generalisierte Pflegeausbildung in
Kooperation mit dem Fachseminar für Altenpflege vorgesehen. Allerdings bleibt hier abzuwarten, inwie weit veränderte
gesetzliche Rahmenbedingungen die Voraussetzungen
für diesen Ansatz schaffen.
Über die Akademie für
Gesundheitsberufe ist zudem eine Ausweitung des
Fortbildungsangebotes in allen
Häusern der Mühlenkreiskliniken(AöR) innerbetrieblich sowie auch für externe
Teilnehmer möglich. Qualifizierungsmaßnahmen von
Pflegehilfskräften (z. B. PflegeassistentInnen) und Fortbildungsveranstaltungen für den
ärztlichen Dienst (Abend- und
Wochenendveranstaltungen)
erweitern das Spektrum und
garantieren zukünftig die wirtschaftliche Auslastung.
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10
MINDEN
Innovation und Menschlichkeit
Empfang zum 90. Geburtstag von Prof. Dr. Helmut Seckfort
Dr. Egon Gniwotta überbrachte seinem alten Weggefährten Prof. Dr.
Helmut Seckfort ein ganz besonderes Geburtstagsgeschenk.
Innovation und Menschlichkeit
seien die wichtigsten Merkmale
des 22-jährigen Schaffens von
Prof. Dr. Helmut Seckfort am Klinikum Minden. Dies stellte Prof.
Dr. Carsten Gartung anläßlich
der Feierstunde zu dessen 90.
Geburtstag im Johannes Wesling
Klinikum fest. Auf einer Feier, zu
der zahlreiche Gäste aus nah
und fern angereist waren, um
dem Jubilar zu gratulieren. Unter
ihnen auch sein Sohn Dr. Jochen
Seckfort aus Aachen sowie seine Tochter Claudia Mohsni und
deren Gatte aus Tunis.
Der Vorstandsvorsitzende der
Kliniken im Mühlenkreis, Dr.
Matthias Bracht, stellte in seiner
Begrüßungsansprache fest, von
Prof. Dr. Seckfort könne man
lernen, wie man Zukunft gestalte. Deshalb habe er sich vorgenommen, an diesem Nachmittag
besonders genau zuzuhören. Das
Beispiel des Jubilars zeige, dass,
wenn man gestalten wolle, man
Leute brauche, die vorangehen,
aber »auch die Fähigkeit, andere
mitzunehmen.«
Landrat Dr. Ralf Niermann
warf anschließend einen Blick
auf das »Klinikum im Spiegel der
Zeit«. Für ihn sei Prof. Seckfort
der »Vater des modernen Klinikums«. Er zeigte in seiner Rede
auf, welch immense Entwicklung
das Mindener Klinikum unter
dem Ärztlichen Direktor Prof.
Seckfort genommen hatte. Sein
Handeln zeige vor allem auch
eines auf, dass man hin und
wieder ein bisschen Ruhe und
Gelassenheit brauche. Prof. Dr.
Carsten Gartung, Chefarzt der
Klinik für Gastroenterologie,
Hepatologie und Infektionskrankheiten, beschäftigte sich in
seinem Beitrag mit der Entwicklung der Inneren Medizin am
Klinikum. Vor fünf Jahren habe
sich Prof. Seckfort, der Vater des
modernen Klinikums, bei ihm als
»sein medizinischer Großvater«
vorgestellt. Bei der Beschäftigung
mit dessen Arbeit stelle man fest,
dass Minden sich immer medizinisch weiterentwickelt habe. Das
sei vor allem der Verdienst des
Jubilars, der dafür gesorgt habe,
dass immer, »wenn es neue
Medizin gab«, sie umgehend in
Minden zum Einsatz gekommen
sei. Prof. Dr. Seckforts Lebensleistung könne man deshalb unter
dem Leitsatz »Innovation und
Menschlichkeit« am treffendsten
zusammenfassen.
Prof. Dr. Wolf-Dieter Reinbold,
Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Radiologischen Klinik,
beschäftigte sich danach mit der
Person und der Karriere Prof. Dr.
Seckforts. Der legte nach dem
Studium der Humanmedizin 1944
das Staatsexamen in Tübingen ab
und promovierte in Bonn. Danach
war er zunächst Schiffsarzt auf
einem Zerstörer im Nordmeer
und der Ostsee und 1945 nach
kurzer Kriegsgefangenschaft
Assistenzarzt am Pathologi-
Gratulation vorab: Landrat Dr. Ralf Niermann und Vorstandsvorsitzender Matthias Bracht (rechts).
schen Institut der Universität
Köln. Eine weitere Station war
die Medizinische Klinik der Universität Mainz. 1951 wurde Helmut Seckfort Facharzt für Innere
Medizin und drei Jahre später
erfolgte die Habilitation. Am
1. Oktober 1961 trat Helmut
Seckfort sein Amt als Chefarzt
in Minden an, 1966 wurde er
zum Ärztlichen Direktor ernannt.
Prof. Reinbold beschrieb in seiner Rede auch, wie wichtig die
guten Kontakte des Jubilars
gewesen seien für die Entwicklung des Klinikums. Überparteilich sei er immer gewesen und
habe vor allem stets eine Devise
vor Augen gehabt: »Erst müssen
die Institute da sein, dann die
Leute.« 150 Ärzte, so Prof. Reinbold, habe er ausgebildet, 18
Chefärzte und viele akademisch
profilierte Kräfte nach Minden
geholt. 100 wissenschaftliche
Arbeiten und Buchbeiträge trügen seinen Namen. Und, so
der aktuelle Ärztliche Direktor
abschließend: »Sie haben eine
Institution geschaffen, auf die die
Region stolz sein kann.«
Bevor das Geburtstagskind
selbst das Mikrofon ergriff, tat
dies Dr. Egon Gniwotta, der seinem Kollegen eine »Bannbulle«
überreichte, die keine war: Vielmehr enthielt die Dokumentenrolle einen Befund aus dem Jahre
1970. Damals, so Dr. Gniwotta,
habe Prof. Dr. Seckfort Zita,
die letzte Kaiserin Österreich-
Ungarns, »von innen und außen
kennengelernt«.
Danach ging Prof. Seckfort
sichtlich gerührt ans Mikrofon
und sprach ein Dankeschön
an alle aus, die ihn in den vielen Jahren unterstützt hatten.
Besonders hob er die Leistungen
der Schwestern heraus, sie verströmten in einem Krankenhaus
die Humanität. Das vorher angesprochene »Netzwerk« war dann
für ihn Anlass für einen Blick
in seine Erinnerungen. Dank
gebühre zum Beispiel der Bundeswehr, die ihm in Zeiten, wenn
die Flure voller Betten gestanden
hätten, immer geholfen habe:
»Sie haben uns in Notfällen mit
Ärzten und Laborpersonal ausgeholfen.« Und in Fällen besonderer Not seien Pioniere gekommen
und hätten Betten geschoben.
Berge von Post, so erklärte Prof.
Seckfort zum Schluss, habe er
bekommen. Darüber habe er sich
sehr gefreut. Er bat um ein wenig
Geduld, versprach aber: »Jeder
bekommt eine Antwort.«
Eine sehr emotionale Feier ging
danach mit einem wunderbaren
musikalischen Vortrag von Almut
Preuß-Niemeyer am Klavier und
Andrej Bielow zu Ende. Letzterer
beherrschte seine Geige dermaßen gekonnt und bespielte sie
mit einer solchen Geschwindigkeit, dass die Geburtstagsgäste
stehend applaudierten.
A K T UE L L ES
11
Melanie Otto beste Auszubildende in OWL
Einen eindrucksvollen Beweis für die hervorragende Ausbildung in den Mühlenkreiskliniken legte die frischgebackene
Bürokauffrau Melanie Otto ab.
Ausschließlich Bestnoten erhielt
Melanie Otto in ihrem Abschlusszeugnis zur Bürokauffrau und wurde zur
Jahrgangsbesten des Freiherr-Vom-SteinBerufskollegs gekürt. Dafür gab es eine
Uhr und Urkunde vom Förderverein des
Kollegs. Mächtig stolz auf sie sind auch
die Kolleginnen und Kollegen, mit denen
Melanie Otto in den zweieinhalb Jahren
ihrer aufgrund der außerordentlichen
Leistungen verkürzten Ausbildungszeit
zusammengearbeitet hat. Angefangen
hat sie im Abrechnungswesen. Und das
noch im alten Klinikum. Mit der Finanzabteilung zog Melanie Otto dann in das
Johannes Wesling Klinikum und arbeitete
hier in der Personal- und Wirtschaftabteilung sowie im Controlling. »Durch die
kollegialen Beziehungen zu den Control-
lern und Praktikanten der FH Osnabrück
habe ich meinen Berufswunsch fassen
können«, erklärt Melanie Otto. Bis Mitte
März arbeitet sie noch für die Mühlenkreiskliniken, danach will die talentierte
Fußballspielerin an der FH Osnabrück
Betriebswirtschaft im Gesundheitswesen
studieren. Kürzlich überreichten ihr der
stellvertretende Abteilungsleiter Personal
Karl-Heinz Schlüter und Ausbildungsbeauftragter Rüdiger Flache neben einem
Buchgeschenk und Blumen auch eine
besondere Anerkennungsurkunde der
IHK. Denn Melanie Otto ist auch die beste
Absolventin in ganz Ostwestfalen-Lippe.
Melanie Otto fand viele lobende Worte
über ihren Ausbildungsbetrieb: »Ich bin
sehr zufrieden mit der Ausbildung; man
lernt jeden Bereich kennen und erhält
einen guten Überblick über die Aufgaben
in der Verwaltung eines Krankenhauses;
interessant und abwechslungsreich in
so einem modernen und großen Unternehmen zu arbeiten; Azubi-Arbeiten
gibt es zwar genug
und die machen
nicht immer Spaß,
aber man bekommt
dafür auch genug
Melanie Otto bekam für ihre herausragenden Leistungen ein Buch
vom Ausbildungsbeauftragten Rüdiger Flache (mitte) und Karl-Heinz
Schlüter von der Personalabteilung, überreicht.
selbstständige Arbeiten anvertraut. Verantwortung motiviert. Ich werde gern ans
Klinikum zurückdenken, bin sogar etwas
wehmütig, dass ich meine Arbeit und
Kollegen verlasse.«
Als größtes Ausbildungsunternehmen in
Minden-Lübbecke sichern die Mühlenkreiskliniken jährlich 400 jungen Menschen in zahlreichen Ausbildungsgängen
von der Gesundheits- und Krankenpflege, der MTA-Ausbildung über Orthopädietechnik und Fachinformatik bis hin zu
Hebammen, Diätassistenten und Bürokaufleuten einen Start in die berufliche
Zukunft. Im Rahmen der neuen zentralen
Ausbildungsakademie werden Konzepte
zu einer Erweiterung des Angebotes entwickelt. Im bundesweiten Ranking zur PJler Ausbildung rangiert der Verbund der
Mühlenkreiskliniken unter den Top Ten.
Und in zahlreichen Fachweiterbildungen
wie der OP-Fachpflege, Intensivpflege und Anästhesie, die ob ihres hohen
Ausbildungsniveaus nicht nur von Mitarbeitern der Mühlenkreiskliniken genutzt
werden, bauen Beschäftigte ihr professionelles Know-how stetig aus.
12
MINDEN
»Darf ich Ihnen eine Mandarine anbieten?«
So o
So
oder
der so äähnlich
der
hnlich
hnli
h haben
hab
aben
ben
Diätassistentenschülerinnen
versucht, den Patienten, Besuchern und Mitarbeitern des
JWK die gesunde Ernährung
schmackhaft zu machen.
Im Rahmen der praktischen
Ausbildung der Ernährungsberatung war es deren Aufgabe mit dem Thema »Gesunde
Ernährung« an die Öffentlichkeit zu treten.
Um die Gelegenheit zu nutzen, ihren Tätigkeitsbereich zu
präsentieren, fiel die Wahl auf
einen Informationsstand im
Foyer des Johannes Wesling Klinikum Minden. Im Vorfeld wurden eigens dafür Einladungen
entworfen und verteilt, um auf
unseren Stand hinzuweisen.
Mit selbstgebauter Ernährungspyramide, einigen Infor-
mationsbroschüren und mit viel
Motivation bepackt, waren sie
der Blickfang am Eingang der
Nordmagistrale.
Die vielen Möglichkeiten zu
Gesprächen verschaffte den
Schülerinnen eine stetig wachsende Selbstsicherheit, die sich
letztlich auch in der Qualität
der Informationsgespräche
widerspiegelte.
»Wussten Sie denn, dass
die Deutsche Gesellschaft für
Ernährung empfiehlt, mindestens fünf Portionen Obst und
Gemüse am Tag zu essen, um
den Bedarf an Vitaminen, Mineralstoffen und pflanzlichen Ballaststoffen zu decken?«
Die besten Empfehlungen
So wurde versucht nicht auch praktische Tipps und eine
nützen aber nichts ohne die
passende, zu realisierende nur mit fachlichem Wissen zu Mandarine mit auf den Weg
überzeugen, sondern allen gegeben.
Umsetzung.
L Ü BBE C K E / RA HDEN
13
Vor der Operation werden Fragen gestellt
Pilotprojekt für den Verbund
Bevor es in Lübbecke und
Rahden ans Operieren geht,
müssen Patientinnen und Patienten seit dem 1. März noch
einige Fragen beantworten.
Fragen, bei denen es um eine
weitere Verbesserung der
Sicherheit geht und Irrtümer
noch ein Stück mehr ausgeschlossen sind als sie es bisher
schon waren.
Dr. Michael Fantini, Ärztlicher
Direktor des Lübbecker Krankenhauses und Chefarzt der
Anästhesie, freut sich in diesem
Zusammenhang auch darüber,
dass die Häuser in Lübbecke und
Rahden zu den ersten gehören,
die die Checkliste anwenden.
Der Vorstandsvorsitzende der Dr. Michael Fantini (links) und leitender OP-Pfleger Jürgen Uphoff bei der Befragung einer Patientin.
Mühlenkreiskliniken Dr. Matthias Bracht ergänzt: »Dies ist ein und Tupfern bestätigt werden. ser Fragebogen fokussiert aber wird auch die Dokumentation
Dr. Michael Fantini: »All diese noch einmal bewusst auf die erleichtert. Die Wahrscheinlichwichtiges Pilotprojekt für alle
Standorte des Verbundes. Wir Dinge sind schon immer routi- Ablaufphasen und die dazu- keit eines Risikos wird damit
wollen die Erfahrungen, die nemäßig gemacht worden. Die- gehörigen Fragestellungen. So extrem vermindert.«
die Krankenhäuser in Lübbecke
und Rahden mit der Checkliste
machen, auswerten und gegepartner
benenfalls für die anderen
Standorte adaptieren. Solche
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MINDEN
Mit 270 Sachen Richtung Ziel
Zivildienstleistender Ralph Brandhorst ist mit seiner Honda schnell unterwegs
20 Jahre alt ist er gerade
geworden und er hat Großes
vor: Ralph Brandhorst arbeitet
als Zivildienstleistender auf der
Leitstelle 7 im Mindener Klinikum - und er hat ein schnelles
Hobby: er fährt Motorrad, und
das nicht nur auf den Straßen,
sondern auch auf den Rennstrecken zwischen dem holländischen Assen und dem tschechischen Brünn.
Im Alter von 16 Jahren saß
er zum ersten Mal auf einer
Rennstrecke auf dem Motorrad
seines Vaters unterwegs: mit
einer Honda CBR 600 drehte er
in Assen seine ersten Runden
und war damit vom Rennfieber,
wie er selbst sagt, »infiziert«.
Kurz vor seinem 18. Geburtstag
kaufte er sich seine erste eigene Maschine, eine Honda CBR
600 PC 25, Baujahr 1991 – eine
Unfallmaschine, die er daher
günstig erstehen konnte.
Mit den ihm zur Verfügung
stehenden finanziellen Möglichkeiten baute er sich das
Motorrad auf. Nach seinem
18. Geburtstag hielt ihn nichts
mehr, er war in jeder freien
Minute auf den Straßen unterwegs und genoss die Geschwindigkeit auf zwei Rädern.
Dabei gab es vor allem ein
Ziel: er wollte so schnell wie
möglich auf die Rennstrecke.
Er besorgte sich einen Job, den
er neben der Vorbereitung auf
das Abitur erledigen konnte
und nach und nach schaffte
er es, seine Straßenmaschine
auch renntauglich zu machen.
In Oschersleben bei Magdeburg absolvierte er sein erstes
richtiges Rennstreckentraining
und dann ging es los.
Er hat in seiner kurzen Karriere als Motorradrennfahrer
schon einige schöne Erfolge
eingefahren. Er nahm an
Langstreckenrennen und am
Sportbike Pokal von Art-Motor
teil und startete zuletzt beim
Biketoberfest . Dabei schnitt er
gegen eine Konkurrenz, die im
Schnitt über 25 PS mehr verfügte, bestens ab. Das hat ihn,
wie er uns erzählt, endgültig
auf den Geschmack gebracht.
Seine bisherige Maschine bringt
ihn bis auf 270 Kilometern in
der Stunde, doch mit entsprechendem Material kann es
auch noch ein bisschen zügiger
vorangehen.
Aber dazu braucht der vielversprechende Rennfahrer Geld.
Er ist daher momentan auf der
Suche nach Sponsoren, denn
mittelfristig ist sein Ziel die Teil-
nahme an der Internationalen
Deutschen Meisterschaft. Da
muss man für eine Saison mit
rund 25.000 Euro an Kosten
rechnen. Also heißt es für Ralph
Brandhorst zur Zeit noch kräftig
Klinken putzen, um die nötige
Unterstützung zu finden, die
ihm seinen Traum von der Karriere als Rennfahrer näher kommen läßt.
Ralph Brandhorst an seinem Arbeitsplatz an der Leitstelle 7 im
Mindener Klinikum.
M I N DEN
15
Eine Frage der Würde
Lilo Heine aus Porta Westfalica und Senioren-Vertreter aus dem gesamten Mühlenkreis übergaben einen Ordner mit 1.357 Unterschriften an
den Geschäftsführer des Mindener Klinikums, Michael Ackermann. Dr. Andrea Renzelmann (rechts) betreut die zur Zeit vorhandenen sieben
Palliativbetten im Johannes Wesling Klinikum.
1.357 Unterschriften sammelten die Seniorenbeiräte der
Kommunen und verschiedene
andere Senioren-Organisationen im Mühlenkreis, durch die
die Unterzeichner sich für die
einer palliativ-medizinischen
Station im Mühlenkreis einsetzten.
Diese übergaben sie kürzlich
im Johannes Wesling Klinikum
an Geschäftsführer Michael
Ackermann und rannten dabei
gewissermaßen offene Türen
ein, denn dieser konnte ihnen
bei diesem Treffen mitteilendass er damit rechne, noch
in diesem Jahr im Klinikum
eine solche Palliativ-Abteilung
einrichten zu können. Bei der
Übergabe der Unterschriften
erklärte Lilo Heine, Vorsitzende
des Seniorenbeirates der Stadt
Porta Westfalica: »Wir möchten, dass die Menschen, die in
einer solch sensiblen Phase ihres
Lebens mit großen Schmerzen
leben müssen, eine würdevolle
Behandlung bekommen und
ihnen ein würdevolles Sterben
ermöglicht wird.«
Michael Ackermann erklärte,
dass es bereits Planungen für
ein Palliativprojekt gebe. Es ziele
darauf, die jetzt vorhandene
Zahl von sieben Beten spürbar
zu erhöhen und eine eigenständige Abteilung auf der Station
C 19 zu installieren. Bei der
Bereitstellung der Räume allein
soll es aber nicht bleiben, diese sollen eine »besonderen
Charakter« bekommen, damit
man sich dort ein bisschen wie
zuhause fühlen kann.
Ackermann weiter: Geschultes Personal müsse bereitstehen, in ärztlicher, pflegerischer und therapeutischer
Hinsicht. An einem solchen
Konzept werde derzeit gearbeitet und er sei guter Hoffnung,
dies bis Ende April fertigstellen
zu können. Er rechnet jedenfalls damit, zumal die Erweiterung des Leistungskatalogs der
Gesetzlichen Krankenkassen
das Vorhaben begünstige, in
der zweiten Jahreshälfte in die
Realisierung gehen zu können.
Die Seniorinnen und Senioren
boten an, für ehrenamtliche
Unterstützung der Betreuung
in einer künftigen Palliativstation zu werben. Dazu erklärte
Dr. Andrea Renzelmann von der
Onkologischen Klinik, dass das
Helfenwollen allein nicht ausreiche: »Sie müssen eine Strategie
für sich selbst erarbeiten, wie
sie mit der hohen psychischen
Belastung im Umgang mit
Schwerkranken umgehen.«
16
MINDEN
Operieren unter
schwierigsten
Bedingungen!
Dr. Arsalan Asadi ist aus Haiti nach Minden
ins Johannes Wesling Klinikum zurückgekehrt.
kgekehrt.
zwei Wochen operierte er gemeinsam
m mit dem
ehemaligen Chefarzt der Unfallchirurgie,
gie, Prof.
Volker Echtermeyer, Erdbebenopfer.
Unter der Leitung der Hilfsorganisation
tion »Help – Hilfe zur
Selbsthilfe« war Asadi am 21. Januar
ar zu dem Erdbebengebiet auf der Karibikinsel Haiti aufgebrochen.
rochen. Im Hospital St.
Francois des Sales, einem katholischen
n Krankenhaus, das am
Rand der Hauptstadt Port-au-Prince mitt einem behelfsmäßigen
OP-Bereich ausgestattet ist, arbeiteten
en die Ärzte zusammen
mit belgischen Medizinern. Unter einfachsten Bedingungen
versorgte er gemeinsam mit den anderen medizinischen Helfern Brüche, eiternde Wunden und andere Verletzungen.
Gelegentlich waren auch Amputationen vorzunehmen. „Help“
hatte Notfallmedizin zur Versorgung von 10 000 Patienten
mitgebracht, die Gesundheitsstationen in Port-au-Prince zur
Verfügung gestellt wurden.
Dr. Arsalan Asadi, der als Assistenzarzt in der Allgemeinchirurgie des Johannes-Wesling-Klinikum arbeitet, wurde
für seinen Einsatz freigestellt, um in Haiti zu helfen. Der
40-Jährige aus Afghanistan stammende Mediziner leitet
Dr. Asadi wurde nach seinem Haiti
Aufenthalt auf seiner Station von
seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
begrüßt.
bereits eine Hilfsaktion für die Menschen in seinem Heimatland.
land
Nun wurde er von dem Team der Allgemeinchirurgie um
Prof. Dr. Berthold Gerdes herzlich willkommen geheißen
und auch von Geschäftsführer Michael Ackermann begrüßt,
der Dr. Asadis außerordentliches Engagement würdigte. Die
Geschäftsführung hatte den Einsatz durch die Freistellung des
Facharztes für Unfallchirurgie möglich gemacht, die ärztlichen
Kollegen die Dienste Asadis übernommen. Damit er die teils
traumatischen Erfahrungen auch für sich verarbeiten kann,
will Arsalan Asadi auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in persönlichen Vorträgen über die Situation in Haiti
berichten und aufklären.
M I N DEN
17
Dr. Arsalan Asadi
berichtet aus Haiti
Am 21. Januar 2010 flogen
wir Im Auftrag und mit Unterstützung der deutschen Hilfsorganation HELP über Düsseldorf und Paris nach Santo
Domingo (Dominikanische
Republik) und Haiti. Wir waren
insgesamt für zwei Wochen
dort tätig. Ein komplettes
Team für die operative Versorgung der Verletzten des Erdbebens vom 12. Januar 2010.
Unser Team: Prof. Volker
Echtermeier (Chirurg), MD
(AFG) Arsalan Asadi ( Facharzt
für Chirurgie), Dr. en. med.
Michel Roumer (Allgemein
Mediziner), David Schöpfer
(Anästhesie Pfleger) und Peter
Zaparty (Op-Pfleger in Uniklinik-Freiburg)
Wir begannen unsere medizinischen Tätigkeiten sofort
in Port au Prince im Hospital Saint-Francois de Sal mit
einem belgischen Team, das
uns sofort und ohne Probleme
mit einer seltenen Selbstverständlichkeit aufnahm.
Die Patienten lagen teilweise
unter notdürftig zusammengestellten Sonnenschutzbauten
auf dem Krankenhausgelände, entweder im Freien oder in
Zelten. Leider war ganz in der
Nähe auch ein zusammengestürzter Kindergarten in dem
noch anscheinend 60 Kinder
begraben waren.
Unsere OPs – egal wie
schwierig oder groß diese
waren - mussten wir unter
sehr einfachen Bedingungen
und hygienischen Verhältnissen durchführen. Durch die
Toten in einem Haus in der
Nähe des Operationsraumes,
gab es zudem unzählige Fliegen.
Nach drei Tagen flogen die
Belgier zurück (ihr Einsatz war
beendet) und sie übergaben
mehr oder weniger uns das
Hospital.
Wir operierten und behandelten im Hospital vom morgens 8:30 bis abends 17 Uhr.
Dann fuhren wir wegen der
angespannten Sicherheitslage
vor Sonnenuntergang schnell
zurück in unser bewachtes
Haus.
Es gab mehrere Nachbeben
und wir hatten manches Mal
ein unsicheres Gefühl. Aber
wir wollten unbedingt unsere
Arbeit fortführen, da die Patienten unseren Einsatz dringend brauchten.
Unter der erfahrenen Anleitung vom Prof. Echtermeyer
mussten wir viele Wirbelsäulenfrakturen reponieren, um
die Querschnittslähmungen
zu lindern oder zu verhindern.
Dies stellte einen ziemlichen
Aufwand und ein logistisches
Problem dar. Die Röntgenabteilung konnte man nur durch
zerstörte und provisorisch
abgestützte Gebäude erreichen.
Die Belgier hatten uns glücklicherweise weiteres OP-
Material dagelassen, so dass
wir die lebensnotwendige
»Krisenchirurgie« wie Amputationen, externe Fixateure
sowie verschiedene Wundversorgungen, Extensionen und
Gipse weiterführen konnten.
All die Operationen und
Wundversorgungen mussten
wir in Ketanestnarkose durchführen. Die Arbeit war hart: Es
war heiß und es stank. Aber
wir waren ein gutes Team und
wir machten im Rahmen dieser Möglichkeiten einen tollen
Job.
Dr. Asadi und Prof. Echtermeier
während einer Operation auf Haiti.
Die Menschen in Haiti, die
entsetzlich leiden, waren uns
gegenüber absolut freundlich und hilfsbereit. Mich hat
besonders beeindruckt, wie
lebenslustig und anmutig sie
trotz der Katastrophe erschienen. Für diese Menschen
hat sich unsere Arbeit sicher
gelohnt. Deswegen hatten wir
abends auch ein gutes Gefühl,
wenn wir mit einem kalten
Bier in der Hand trotz Dreck,
Staub und dem Gestank in
der Nase den Tag ausklingen
lassen konnten.
18
MINDEN
Die »Chronische Wunde«
Dermatologenabend im Johannes Wesling Klinikum Minden
Anfang Februar fand im
Johannes Wesling Klinikum
Minden einer von sechs Dermatologenabenden in diesem
Jahr statt. Der Vortrags-Abend
hatte als Grundthema: »Die
chronische Wunde«.
Chefarzt Prof. Dr. med. Rudolf Stadler leitete durch den
sehr interessanten Abend,
in dem für die anwesenden
niedergelassenen Hautärzte
Hintergrund-Wissen über die
Mechanismen in chronischen
Wunden vermittelt wurde,
sowie anschauliche Fall-Beispiele dargestellt wurden.
Hauptreferentin Prof. Dr. med.
S. Eming von der UniversitätsHautklinik Köln stellte in ihrem
Vortrag »Aktuelles zur Pathogenese chronischer Wunden«
Forschungsergebnisse aus der
Arbeit der Uni-Klinik Köln vor.
Sie behandelte sehr anschaulich
die Frage, warum im Gegensatz
zu normal verlaufenden Wundheilungen bei chronischen
Wunden die Entzündungsphase
nicht »abgeschaltet« wird, sondern ohne geeignete Therapie
in diesem Stadium bleibt.
Dr. Krömer-Olbrisch, Oberärztin der Hautklinik im Johannes
Wesling Klinikum und ihr Team
stellten danach einige FallBeispiele aus der Klinik vor.
Deutlich wurde hierbei die
Komplexizität der gesamten
Thematik »chronische Wunde«, deren Therapie häufig mit
mehreren Fachbereichen interdisziplinär übergreift und deren
Diagnose ein hohes Grad an
Kenntnis erfordert.
So können Hauttumore wie
gewöhnliche Ulzerationen imponieren aber auch komplexe
Autoimmunerkrankungen,
wie Arzneimittelnebenwirkun-
gen, darstellen. Eine Fehl-Diagnose wäre in solch einem Fall
fatal. Auch das gesamte Therapie-Programm von UrsachenBehandlung, chirurgischer
Unterstützung, systemischer
Therapie, der geeigneten
Wundauflage und Hilfsmitteln,
wie z. B. entlastendes Schuhwerk, gehören zur Vorraussetzung für die erfolgreiche
Behandlung von komplizierten
Wunden. Zum Ende der Veranstaltung konnten sich die
anwesenden Dermatologen
über Innovationen im Bereich
der Wundversorgung informieren.
Der Dermatologenabend
schloss mit positivem Echo der
Besucher, die trotz der schlechten Witterung den Weg ins
Klinikum nicht gescheut hatten.
Für Gerhild Becker sind die
»Grünen Damen« eine Herzensangelegenheit
Gerhild Becker arbeitet seit
fast zehn Jahren ehrenamtlich als »Grüne Dame« im
Johannes Wesling Klinikum.
Grüne Damen und Grüne
Herren tragen ihren Namen
deshalb, weil sie grüne Kittel
tragen, die sie so von anderen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auf Stationen von
Krankenhäusern, Altenheimen
oder Pflegeheimen unterscheiden. Meist übernehmen sie
Vorlese-, Einkaufs- und andere Dienste, wenn Angehörige
fehlen.
»Man ist nicht nur sinnvoll
für andere beschäftigt, man
macht auch eine Menge für
sich selbst. Ich gehe nach
getaner Arbeit immer mit
einem guten Gefühl nach
Hause«, sagt Gerhild Becker.
Im Jahre 1940 in Bevensen
geboren, wuchs Gerhild Becker
mit ihren drei Geschwistern ab
1945 im Raum Wolfsburg auf.
Nach über 20 Jahren in Uelzen zogen sie und ihre Familie
1991 nach Minden.
»Hier fühlte ich mich sofort
sehr wohl. Das Wiehengebirge und die Weser direkt vor
der Tür und rundherum nette
Leute, was will man mehr«,
sagt Gerhild Becker. In den
neunziger Jahren liegt ihr
neben der Tätigkeit im Familienbetrieb besonders die eigene Familie am Herzen.
1998 folgte ein Schnitt: Alle
Verpflichtungen beruflicher
Natur fielen weg. Eine Krankheit zwang Gerhild Becker für
zwei Monate ins Krankenhaus. Dort lernte sie die Grünen Damen kennen und stellte
fest, wie gut ihr die Gespräche
mit ihnen taten.
Im November 2000 leistete
sie ihren ersten ehrenamtlichen Dienst bei den Grünen
Damen im Klinikum Minden:
»Gleich am ersten Tag bekam
ich Kontakt zu einem schwer
kranken Patienten, der sich
kaum verständigen konnte.
Ich telefonierte für ihn mit
seiner Familie, erledigte andere wichtige Dinge für ihn. Diese Begegnung hat mich sehr
beeindruckt«.
Ein Arbeitstag der grünen
Damen beginnt in der Regel
um 9 Uhr morgens mit dem
Ausschwärmen über die Stationen. Um 10:30 Uhr folgt ein
Treffen bei einer Tasse Kaffee
zum Austausch. »Dann werden noch die restlichen Stationen besucht, wenn noch
Zeit ist, geht es«, so Gerhild
Becker. Das gesamte Team
der Grünen Damen besteht
in Minden aus rund dreißig
ehrenamtlichen Helfern. Gerhild Becker gehört zum dreiköpfigen Führungsteam, zu
dem auch Erna Sack und Bärbel Reckling zählen. Den Platz
in der Leitung übernahm sie
von Renata Feinstein, die schon
seit dem Gründungsjahr der
Institution »Grüne Damen«
hier in der Region vor dreißig
Jahren dabei war und 15 Jahre
lang »mit viel Herzblut die Leitung hatte«, berichtet Gerhild
Becker weiter.
Sie selbst habe stets gern
mit Menschen zu tun gehabt
und sei unter den gegebenen
Umständen wunschlos glücklich.
M I N DEN
19
»Nur Mut«: Faszination Chirurgie
50 Jungmediziner nahmen an
einem Chirurgischen Workshop
im Johannes Wesling Klinikum
teil. Die Nachfrage an dem
Mindener Kurs war enorm. Nach
nur 24 Stunden waren alle
Übungsplätze von Studenten
ausgebucht. Wegen der großen Nachfrage sind sich der
Bund Deutscher Chirurgen und
die Kollegen aus den verschiedenen Standorten der Mühlenkreiskliniken sicher, dass die
Veranstaltung im nächsten Jahr
wieder angeboten wird.
»NUR MUT« lautet das Motto
der Nachwuchskampagne des
Bundes Deutscher Chirurgen
(BDC), mit dem Jungmedizinern
Freude an der Chirurgie vermittelt werden soll. Unter Leitung
von Professor Berthold Gerdes,
Chefarzt der Allgemeinchirurgie
im Johannes Wesling Klinikum,
wurde dieser Workshop erstmals im neuen Klinikum veranstaltet. Natürlich hatten es sich
auch die Kollegen aus anderen
Standorten der Mühlenkreiskliniken wie Dr. Klaus Dieter
Rinne, Chefarzt der Allgemeinchirurgie im Krankenhaus Bad
Oeynhausen, Dr. Uwe Werner,
Chefarzt der Allgemein- und
Viszeralchirurgie des Krankenhauses Lübbecke und Dr. Elmar
Axnick, Chefarzt der Chirurgie
im Krankenhaus Rahden, nicht
nehmen lassen, den chirurgischen Nachwuchs bei dieser
Trepanation an einer Kokosnuss.
spannenden Veranstaltung zu
begleiten. »Sie haben eine der
modernsten Kliniken Deutschlands in Minden und stehen für
die Chirurgie von heute«, so Dr.
Jörg Ansorg, Geschäftsführer
des BDC, der extra aus Berlin
angereist war, um die Mindener
zu unterstützen.
Fünfzig Medizinstudenten
der Universitäten Hannover,
Münster und Marburg-Gießen
nahmen an dem Workshop teil
und gaben den Chirurgen des
Landkreises Minden-Lübbecke
hervorragende Noten in der
Abschlussbewertung.
Bei guter Laune und nach
kurzen Einleitungsvorträgen
durchliefen die Studenten
einen Parcours chirurgischer
Übungen. Zunächst wurde das
»Nähen und Knoten« unter
Anleitung von Chirurgen aus
Minden, Bad Oeynhausen
und Lübbecke/Rahden geübt.
Anschließend konnten die gleichen Techniken dann in einem
minimalinvasiven Kurs verfeinert werden. Hier beteiligten
sich auch Chirurgen der Partneruniversitäten als Dozenten.
Weiter konnten die Medizinstudenten die aktuellen
Wiederbelebungstechniken
Nähen und Knoten werden geübt.
unter Anleitung des leitenden
Oberarztes der Anästhesie, Dr.
Jagoda, erlernen. Schließlich
wurden das Gipsen und die
sogenannte Ostheosynthese bei
Knochenbrüchen von Professor
Johannes Zeichen, Chefarzt der
Unfallchirurgie und Orthopädie, und dem leitenden Oberarzt Dr. Fecht vermittelt. Zuletzt
musste jeder Student an Kokosnüssen den Operationszugang
zum Gehirn trainieren. Danach
wurde dann noch an einem
alten Operationsmikroskop der
Umgang mit feinsten Nähten
unter Anleitung von Privatdo-
zent Ulrich Knappe, dem Chefarzt der Neurochirurgischen
Klinik in Minden, geübt.
»Der Tag hat den Studenten
und auch uns große Freude
bereitet«, erzählt Professor
Gerdes. »Bei dem deutschlandweiten Nachwuchsmangel
in der Chirurgie und in der
Medizin überhaupt wollen wir
mit solchen Veranstaltungen
unseren Studenten vor allem
die Freude an den spannenden
chirurgischen Fächern vermitteln. Freude am Beruf ist die
Voraussetzung für eine gute
Qualität.«
20
MINDEN
36 Gesichter der
Multiplen Sklerose
Seit Mitte Februar porträtierte eine Bilderschau der amerikanischen Fotografin Joyce
Tenneson 36 Menschen mit
der Erkrankung Multiple Sklerose (MS) aus allen Teilen der
Welt. Nach Rom und New York
war die Ausstellung bis zum 20.
März nun auch in der Südmagistrale des Johannes Wesling Klinikums zu sehen. Zur offiziellen
Eröffnung hielt Oberärztin Silke
Marckmann-Boenke für Betroffene und interessierte Bürger im
Hörsaal des JWK einen Vortrag
über Multiple Sklerose.
Die Multiple Sklerose ist eine
chronisch-entzündliche Erkrankung des Zentralnervensystems, die gehäuft bei jungen
Menschen zwischen 20 und
40 Jahren auftritt. Sie kann zu
Koordinationsstörungen oder
Lähmungserscheinungen, aber
auch weniger sichtbaren Symptomen wie schneller Ermüdbarkeit führen.
»Die Betroffenen sind unsere
Nachbarn und Arbeitskollegen.
Es sind Menschen wie du und
ich, die trotz ihrer zeitweiligen
körperlichen Behinderung ein
normales und aktives Leben
führen«, schreibt Joyce Tenneson im Ausstellungskatalog.
Auf ihrer Fotoreise durch 18
Länder hat sie die MS weltweit
als eine Krankheit erlebt, die
auf sehr unterschiedliche Art
und Weise in den Lebensalltag
eingreift. Überaus beeindruckt
war sie vom Mut und Optimismus dieser Menschen und von
ihrem Willen, sich nicht unterkriegen zu lassen. Diese Eindrücke will sie mit ihren Bildern an
die Betrachter weitergeben.
Zum ersten Mal verschmelzen zwei Ausstellungen miteinander. Hatte die selbst an MS
erkrankte Künstlerin Barbara
Griese ihre Bilder noch zuvor
in der Südmagistrale präsentiert, so lässt sie ausgewählte
Blick in die Ausstellung (oben).
Dr. Silke Marckmann-Boenke
bei ihrem Vortrag (rechts).
Werke für die Dauer der FotoAusstellung hängen. Denn Barbara Griese ist auch einer der
Menschen, die mit Optimismus
und mit Hilfe der Kunst der MS
trotzt.
Nach Präsentationen im Ara
Pacis Museum in Rom und
New York war die Fotoschau
nun auch im Klinikum Minden
im Foyer der Klinik, bis zum
20.März, für über fünf Wochen
lang zu den üblichen Öffnungsund Besuchszeiten zu sehen.
Die Ausstellung wurde im
Hörsaal des Johannes Weßling
Klinikums mit einem Vortrag
eröffnet. Die auf die Behandlung der Multiplen Sklerose
spezialisierte Oberärztin im Klinikum, Dr. Silke MarckmannBoenke sprach dabei über die
unterschiedlichen Verläufe, die
die Erkrankung nehmen kann.
Außerdem ging es um die
Möglichkeiten, den Erkrankungsverlauf durch den Einsatz
fortschrittlicher Therapien positiv zu beeinflussen.
M I N DEN
21
Bilder geben Antwort auf das Leben
Die Malerei hilft Barbara
Griese, ihre MS-Erkrankung
zu bewältigen. Daraus zieht
die Künstlerin ihre enorme
Schaffenskraft. Ihre Arbeiten
waren bis Mitte Februar in der
Südmagistrale des Johannes
Wesling Klinikum zu sehen.
Ob abstrakte, sehr pastös
aufgetragene Farbwelten oder
sinnlich großformatige Blumenmotive in Öl oder Acryl, Barbara Grieses Bilder strotzen vor
Vitalität. Die Kunstwerke der
Künstlerin aus Kirchlengern
erfüllen noch einen anderen
Zweck, als nur das Auge des
Betrachters zu erfreuen. »In der
Zwischenzeit ist das Malen zu
einem sehr wichtigen Bestandteil meines Lebens geworden«,
erzählt Barbara Griese. »Durch
das Malen kann ich meine Multiple Sklerose-Erkrankung verdrängen und für eine gewisse
Zeit vergessen. Man kann die
Gefühle und Stimmungen in
Bildern verarbeiten. Meine Bilder geben mir Antworten auf
das Leben.«
Mit 30 Jahren erkrankte Barbara Griese an MS. Seitdem hat
die Krankheit mit der kleinen
und doch so kämpferischen
Frau zu leben. Nicht umgekehrt, wie sie betont. Enttäuschungen und Rückschläge
kann Barbara Griese durch die
intensive Beschäftigung mit der
Malerei kompensieren. Längst
ist daraus eine Kunst geworden, die sie in zahlreichen Ausstellungen präsentiert, auch
um anderen Mut zu machen.
Kreatives Tun wirkt sich positiv auf den Umgang mit einer
Erkrankung aus. Die Arbeit mit
Pinsel und Farbe unterstützt
die motorischen Fähigkeiten
Barbara Grieses.
Begonnen hat sie mit der
Seidenmalerei und entdeckte
schließlich das Malen mit
Ölfarben. Es war der Künstler
Werner Neck, bei dem Griese
die traditionelle Landschaftsmalerei erlernte. Am liebsten
fährt sie an die See, um das
Meeresrauschen und die malerischen Landschaften zu ge-
nießen und sich davon inspirieren zu lassen. Aber auch das
kreative Schaffen im Gruppenraum der Kunstschule Kramer
in Löhne, die sie seit 2007
besucht, empfindet sie als
besonders schön.
Für ihre kräftig sinnlichen
Bilder war die helle und klare
Formsprache der Südmagistrale
im Johannes Wesling Klinikum
ein hervorragender Rahmen.
Blumen für Barbara Griese vom Geschäftsführer des JWK, Michael
Ackermann.
22
AVK
Harmonie, Ausgeglichenheit, Lebensfreude
Gaby Köhler stellt bis Anfang Mai in der Auguste-Viktoria-Klinik aus
Die Künstlerin Gaby Köhler
stellt bis Anfang Mai etwa 70
Werke in der Auguste-ViktoriaKlinik aus. Die Bilder in unterschiedlichen Formaten und aus
verschiedenen Schaffensperioden der letzten Jahre haben
meist das Alltägliche zum
Gegenstand. Ein besonderes
Thema ist für sie die Darstellung
der Menschen in verschiedenen,
meist alltäglichen Situationen.
Mit der Präsentation wird die
Reihe von Kunstausstellungen
in der Auguste-Viktoria-Klinik
fortgesetzt.
»In meinen Werken findet
das stetige Streben nach Harmonie, Ausgeglichenheit und
Lebensfreude seinen Ausdruck«, erklärt Gaby Köhler.
Vorwiegend entnimmt sie ihre
Motive dem Alltäglichen. Durch
Lichtstimmung und kräftige,
leuchtende Farben versucht sie
das Positive in einer von negativen Schlagzeilen besetzten
Zeit zu vermitteln.
Die kleinformatigen Zeichnungen mit Bleistift, Kohle
sowie Rötel, teils ergänzt mit
Aquarell, zeigen Personen in
unterschiedlichen Situationen.
Gaby Köhler stellt
ihre Arbeiten bis
Anfang Mai in der
AVK aus.
Doch auch in großformatigen
Acrylbildern stehen Frauen
und Männer im Mittelpunkt,
teils beim Sport (so beim Polo)
oder auf einer Bank sitzend.
Bei ihren floralen Motiven hat
sie zu kräftigen Farben gegriffen, wodurch die Blumen und
Pflanzen in einer besonderen
Lebendigkeit erscheinen.
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Gaby Köhler, geboren 1952
in Kempten (Allgäu), lebt und
arbeitet seit Ende der 1980erJahre in Bad Oeynhausen-Löhne. Künstlerisch ist sie bereits
seit mehr als 30 Jahren tätig,
zunächst als Hobby. Ermutigt
durch den bekannten Münchner Architekten und Bildhauer
Hermann Rosa machte sie ihr
Hobby zum Beruf. Sie besuchte
diverse Kunstschulen und Kurse bei verschiedenen Künstlern.
Ihrer ersten Ausstellung in Düsseldorf im Jahre 1975 folgten
zahlreiche weitere Präsentationen, zuletzt in Bremen 2008.
Jetzt ist eine kleine Werkschau
in den Gängen und Fluren der
Auguste-Viktoria-Klinik bis
Anfang Mai zu sehen.
Neben der Malerei und den
Zeichnungen widmet sie sich
derzeit dem Schaffen von
Skulpturen aus Pappmaché. Die
Künstlerin unterhält ein Atelier
in Löhne, Nordbahnstraße 64,
das für interessierte Besucher
nach telefonischer Anmeldung
geöffnet ist (Telefon 05731
3042566, Mobil 01577
3987229). Interessierte Kunstfreunde können Gaby Köhler
auch auf ihrer Homepage im
Internet besuchen: www.gabykoehler.de.
L Ü BBECKE
23
Ein besonderer Zugang zum Kreuz
»Nur die Wahrheit macht frei«, mit diesen Worten eröffnete der stellvertretende Superintendent Eberhard Helling
die Ausstellung »Aufgekreuzt« des Blasheimer Fotografen
Andreas Sieveking im Lübbecker Krankenhaus.
»Die Wahrheit, damit ist die Aufforderung verbunden,
genau hinzuschauen. Es dient dem Leben, sich den geschundenen Körper genau anzuschauen.« Das sei im Krankenhaus
lebensrettend, aber auch für die Bilder der Ausstellung von
großer Bedeutung. »Denn im geschundenen Körper Jesu
kann ich die Wunden an Leib und Seele wiederentdecken,
ich brauche sie nicht zu verstecken. Und so kann ich, wenn
ich am Kreuz stehe, auch zu mir selbst und meinen Wunden
stehen.«
Die Ausstellung eröffnete die Reihe »MitLEIDENschaft« des
Kirchenkreises Lübbecke. Von Aschermittwoch bis Karfreitag
bietet sie der Öffentlichkeit in unterschiedlicher Weise Zugänge zur Passion.
Andreas Sieveking photographierte zwanzig Kreuze aus
Kirchen der Gemeinden und zeigt damit noch einmal einen
eigenen, besonderen Zugang zum Kreuz. Je nach Ausschnitt
und Perspektive ergeben sich ganz neue Sichtweisen. »Am
besten kenne ich das Blasheimer Kreuz, das begleitet mich
seit 45 Jahren«, sagte der gebürtige Stockhauser. Und auch
Manfred Grabs, der Konfirmator von Andreas Sieveking erinnerte sich. »Es gab das Sievekingsche Glaubensbekenntnis.
Das war wesentlich kürzer als alle anderen«, sagte er augenzwinkernd. Für das Krankenhaus sprach Dr. Michael Fantini.
Als Münsteraner Katholik und Sohn eines Historikers, der
über viele Kirchen gearbeitet hat, habe er unter sehr vielen
Kreuzen gestanden und kenne das Aschenkreuz, mit dem die
katholische Kirche die Passionszeit einleitet.
Die Espelkamper und Lübbecker Kantorei sangen aus der
Matthäuspassion. Organisator Jürgen Giszas freute sich über
die vielen Gäste, die zur Eröffnung gekommen waren, und lud
ein, »den kostbaren Schatz an Weisheit, Zuversicht und Ermutigung, der in der Passionszeit sichtbar wird, anzuschauen.«
Als Sponsoren sprach für die Stiftung für Kunst und Kultur
der Sparkasse, Sparkassendirektor Georg Droste. »Die Kirche
geht mit dieser Reihe auf die Menschen zu, das ist wichtig«.
Für die Kirchenkreisstiftung sprach deren Vorsitzender Steffen
Bäcker. Auch er lobte die »außergewöhnliche Veranstaltungsreihe«. Die Ausstellung ist bis zum 3. April im Lübbecker
Krankenhaus zu sehen.
Zur Ausstellungseröffnung
sangen die Kantoreien aus
Espelkamp und Lübbecke im
Foyer des Krankenhauses unter
Leitung von Heinz-Hermann
Grube.
Andreas Sieveking fotografierte auch das Kreuz in der St.Dionysius-Kirche in Gehlenbeck. Das Foto hängt auf dem Flur im
ersten Stock des Lübbecker Krankenhauses auf dem Weg Richtung
Psychiatrie.
24
MINDEN
Integrative Fortbildung für niedergelassene Ärzte
Rheuma-Visite
Mit seinen Oberärzten, Dr.
K. Sandmann und Michael
Schmidt, berichtete Prof. HeinzJürgen Lakomek als Chefarzt
der Klinik für Rheumatologie
über aktuelle Behandlungsmöglichkeiten der rheumatoiden Arthritis – die häufigste
entzündlich-rheumatische
Erkrankung.
In seinem Vortrag über die
medikamentöse Therapie der
rheumatoiden Arthritis stellte Prof. Lakomek das heutige
umfangreiche Spektrum von
Rheuma-Medikamenten dar.
Es konnte gerade in den letzten
zehn Jahren mit der Einführung
neuer Substanzen wie auch der
Biologika ein erheblicher Fortschritt in der Behandlung dieser
häufig die kleinen Finger- und
Zehengelenke betreffenden
Rheumaerkrankung erzielt werden.
Mit den biologisch krankheitsmodifizierend-antirheumatischen Therapien (Biologika) kann z. B. nicht nur
häufig ein Stillstand im Fortschreiten der Erkrankung erzielt
werden, sondern die Medikamente ermöglichen Betroffenen darüber hinaus vielfach
die Weiterführung ihrer beruflichen Tätigkeit.
Prof. Heinz-Jürgen Lakomek zusammen mit seinen Oberärzten Dr. K.
Sandmann und Michael Schmidt.
In der Frühdiagnostik entzündlicher Gelenkveränderungen hat die Sonographie
(Ultraschall-Untersuchung) der
Gelenke einen hohen Stellenwert erzielt. Michael Schmidt
konnte die Möglichkeiten dieser diagnostischen Methode
sehr anschaulich und umfassend vermitteln.
Mit den heute verfügbaren
Ultraschallsonden und der
kontinuierlichen Weiterqualifikation der jeweiligen Untersucher steht für den klinischen
Alltag ein Diagnoseinstrument
zur Verfügung, das bei der
Versorgung ambulanter und
stationärer Rheuma-Patienten
in kurzer Zeit das Ausmaß von
entzündlichen Veränderungen
der Gelenkgewebsstruktur bis
hin zu selbst dem Röntgenbild
entgehenden frühen knöchernen Gelenkschäden darstellen
lässt.
So hilft der Ultraschallbefund
der Gelenke in vielen Fällen, die
wirkliche Krankheitsschwere
zusätzlich zu erfassen, was den
möglichst frühen und angemessenen Einsatz der Rheuma-Medikamente nachhaltig
unterstützt.
Darüber hinaus dient die
Arthro-Sonographie zur Befunddokumentation vor Umsetzung
einer lokalen Gewebs- und/
oder Gelenkinfiltration. In der
Veranstaltung »Rheuma-Visite« gelang es Dr. Sandmann
mit seinem Vortrag, den nachhaltigen Einfluss der lokalen
Infiltrationsmaßnahmen auf die
Krankheitsaktivität wie auch
z. B. auf das Fortschreiten einer
drohenden Gelenkzerstörung
darzustellen.
Bei jährlich über 15.000
Gelenk- und Gewebsinfiltrationen in der Rheumaklinik Minden verfügen die Ärzte über
eine große Erfahrung in den
verschiedenen lokalen Infiltrationsbehandlungen.
In den abschließenden Fallvorstellungen mit Befragung
von drei betroffenen Patienten
hatten die teilnehmenden Ärzte
die Möglichkeit, verschiedene
Therapiekonzepte in ihrem
Anspruch wie aber auch das
Erarbeiten neuer Therapiewege
mitzuverfolgen.
Alle Teilnehmer der RheumaVisite waren sich am Ende einig,
dass hier innerhalb eines kurzweiligen Mittwochnachmittags
praxisrelevante Informationen
durch das Rheuma-Ärzteteam
vermittelt werden konnten.
Weitere Rheuma-Visiten werden folgen!
M I N DEN
25
Examen bestanden!
Was lange währt, wird endlich gut
Klempt, Manfred Katzer vom
Gesundheitsamt, Dozent Dr.
Christian Jäger, der kommissarische Schulleiter Hans-Joachim Wolf, stellvertretender
Personalratsvorsitzender Klaus
Habbe, Dozent Lucas Traumann, Lehrkraft Dirk Engelke,
Lehrkraft und Praxisanleiterin
Cathrin Marin, die Praxisanleiterinnen Britta Thielking und
Birgit Möcker sowie Praxisanleiter Werner Heidkamp.
Unser Bild rechts zeigt die
frisch Examinierten samt ihren
Prüferinnen und Prüfern auf der
Treppe der Hafenschule.
Seniorenresidenzen
Raum für ein neues Zuhause!
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Ein bisschen ist es her, und
mittlerweile steht schon das
nächste Examen in der Hafenschule an. So wird es Zeit, über
die letzten erfolgreichen Absolventinnen und Absolventen der
Krankenpflegeschule in Minden
zu berichten, von denen Rebecca Fischer die Jahrgangsbeste
war.
Bestanden haben im September letzten Jahres folgende
Schülerinnen und Schüler ihre
Prüfungen als Gesundheitsund Krankenpflegerinnen
bzw. -pfleger: Stefanie Bäumer (Bünde), Tatjana Becker
(Porta Westfalica), Elisabeth
Bertrand (Minden), Feray Bilen
(Bad Oeynhausen), Anna Karina Bollhorst (Rahden), Anne
Sarah Borwowski ((Kalletal), Lilli
Braun (Porta Westfalica), Inga
Büscher (Minden), Naime Cakiqi (Minden), Rebekka Fischer
(Rinteln), Johannes Hartmann
(Porta Westfalica), Jasmin Kaase (Lübbecke), Steffen Mattenklott (Minden), Dorit Mertens
(Minden), Elmas Oral (Obernkirchen), Ina Prieser (Minden),
Carolina Rohlfing (Minden,
Monique Rossow (Minden),
Rebecca Witzke (Porta Westfalica) und Jasmin (Woitowitz
(Hüllhorst.
Beteiligt an der Ausbildung
der frischgebackenen Gesundheits- und Krankheitspfleger
waren als Kursleiterin Silke
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Ambulante Pflege rund um die Uhr !
26
LÜBB EC K E
Computer für die Tagesklinik
Spende der Firma Harting
Gesellschaftliches und soziales Engagement spielt in der
Unternehmensphilosophie der
Harting-Technologiegruppe eine
zentrale Rolle. Unter anderem
unterstützt das Espelkamper
Familienunternehmen ein EDV
Projekt des Lübbecker Krankenhauses. Bereits zum zweiten Mal
spendete Harting jetzt Computer aus dem eigenen Bestand an
die psychiatrische Tagesklinik,
deren zentrales Anliegen es ist,
psychisch erkrankten Menschen
den Weg in den normalen Alltag zu ebnen. Hier werden die
PCs genutzt, um die Patienten
ohne Leistungsdruck in die
Anwendung und Funktion der
Computer einzuführen.
Das EDV Projekt, das von dem
Psychologischen Psychotherapeuten Ulrich Fabian begleitet wird, hat es sich zum Ziel
gesetzt, Hemmschwellen und
Berührungsängste im Umgang
mit dem PC abzubauen. An den
ehemaligen Harting-Rechnern
lernen die Patienten nun den
Umgang mit gängigen Programmen, z. B. beim Schreiben von
Bewerbungen, und die Nutzung
des Internets. Denn in unserem
computerbestimmten Alltag werden PC-Kenntnisse immer wichtiger z. B. wenn es um Bahnverbindungen, Stellenangebote oder
Bankangelegenheiten geht. Und
wenn die Rechner einmal kaputt
gehen, können die Patienten sich
auch selbständig an der Reparatur versuchen.
Die Idee des EDV-Projekts, das
schon seit 1996 besteht, stieß
bei Harting auf großes Interesse
und wird deshalb gern mit einer Torsten Spier (l.), Mitarbeiter in der IT, übergibt die Computer an den
Computerspende unterstützt.
Psychologischen Psychotherapeuten Ulrich Fabian, der das EDV-Projekt
in Lübbecke begleitet.
... mehr als nur Pflege
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Geistwall 32 · 32312 Lübbecke
Telefon (0 57 41) 2 70 08 10 oder 2 70 08 11
Diakoniestation Nord, (Stemwede/Rahden)
Levern, Telefon (0 57 45) 14 23
Rahden, Telefon (0 57 71) 9 17 98 75
Diakoniestation Mitte, (Pr. Oldendorf/Espelkamp)
Pr. Oldendorf, Telefon (0 57 42) 92 04 00
Espelkamp, Telefon (0 57 72) 36 22
Diakoniestation Süd, (Hüllhorst/Lübbecke)
Lübbecke, Telefon (0 57 41) 31 03 35
Evangelisches Alten- und
Pflegeheim Lübbecke
Tagespflege am MSZ
Kirchplatz 3 · 32312 Lübbecke
Telefon (0 57 41) 31 83-3
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Garnisonsring 28 · 32312 Lübbecke
Telefon (0 57 41) 2 36 99-0
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pflegebedürftigen Menschen Wohnungen, Pflege und
hauswirtschaftliche Versorgung auf der Grundlage des
christlichen Menschenbildes. Gerontopsychiatrisch
veränderten Menschen bieten wir in unseren Häusern eine
schützende Umgebung.
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Ihrer Kirchengemeinde!
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Matthäus Seniorenzentrum
Altenhilfe gGmbH
AVK
27
Fortbildungsveranstaltungen
in der AVK haben einen guten Ruf
Die Auguste-Viktoria-Klinik
in Bad Oeynhausen hat einen
hervorragenden Ruf. Bestätigt
wird dieser auch immer dann,
wenn die AVK zu einer Fortbildungsveranstaltung einlädt:
Die Zahl der Anmeldungen ist
stets groß, wie auch jetzt beim
»6. AVK-Symposium« zum
Thema »Der enge Spinalkanal«. Fast 120 Fachmänner und
Fachfrauen waren gekommen,
so dass sich die Organisatoren
bzw. Gastgeber wieder einmal
darin bestätigt fanden, dass
sich der große Vorbereitungsaufwand lohnt.
Die lumbale Spinalkanalstenose ist erst Mitte der 70er-Jahre
als eigenständige Symptomatologie beschrieben worden, hat
aber durch den zunehmenden
Anteil älterer Menschen in der
Bevölkerung immer mehr an
Bedeutung gewonnen. Bei der
Spinalkanalstenose (Wirbelkanalenge) handelt es sich um
eine degenerative (verschleißbedingte) Erkrankung der Wirbelsäule und eine hierdurch
verursachte Bedrängung des
darin liegenden Rückenmarks
bzw. der darin verlaufenden
Nervenwurzeln. Betroffen sind
vorwiegend ältere Menschen.
Die Erkrankung führt in erster
Linie zu einer Einschränkung
der Gehstrecke und damit zu
einer zunehmenden Immobilisierung der Betroffenen. Durch
zunehmenden Verschluss der
Wirbelsäule kommt es zu einer
Verdickung der Wirbelsäulengelenke und der Bänder, zu
Bandscheibenvorwölbungen
und -vorfällen. Fazit: Der
Rückenmarkskanal wird zu eng
und die Nerven gequetscht.
Während des Sympsoiums
wurden nun dieses Krankheitsbild und die möglichen konservativen sowie operativen
Behandlungsverfahren einem
breiten Fachpublikum vorgestellt, bestehend aus Hausärzten, Orthopäden sowie
Krankenhausärzten aus den
Bereichen Orthopädie, Neurochirurgie und Wirbelsäulenchirurgie.
Dabei zeigten verschiedene
Spezialisten unterschiedliche
Behandlungsmethoden auf:
Dr. Matthias Hackbart berichtete über die Erkrankung selbst
sowie über die konservativen
Behandlungsmöglichkeiten.
PD Dr. Ralf Kothe, Leiter des
interdisziplinären Wirbelsäulen-
zentrums in Dortmund, sprach
über minimalinvasive stabilitätserhaltende Operationen,
PD Dr. Knappe, Chefarzt der
Neurochirurgie des Johannes
Wesling Klinikums Minden
über den Einsatz dynamischer
Implantate bei der Spinalkanalstenose. Dr. Michael Vahldiek,
Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Wirbelsäulenchirurgie
der Auguste-Viktoria-Klinik,
besprach die Indikation sowie
die Durchführung lang- und
kurzstreckiger Stabilisierungsoperationen bei diesem Krankheitsbild.
Auch dieses Mal begann das
Symposium im übrigen mit
einem kleinen Imbiss, während
dessen schon die Gelegenheit
zu einem ersten Austausch und
Diskussionen genutzt wurde.
Referenten und Gastgeber des Symposiums: Dr. Matthias Hackbart, Ltd. Oberarzt der Auguste-Viktoria-Klinik, Abt. Wirbelsäulenchirurgie;
Dr. Stefan Kruse, niedergelassener Orthopäde, Löhne, Moderator; PD Dr. Ralf Kothe, Ltd. Arzt Wirbelsäulenzentrum Dortmund; PD Dr. Ulrich
Knappe, Chefarzt Neurochirurgische Klinik, Johannes-Wesling-Klinikum Minden; Dr. med. Michael Vahldiek, Ärztlicher Direktor und Chefarzt Abt.
Wirbelsäulenchirurgie, Auguste-Viktoria-Klinik Bad Oeynhausen; Prof. Dr. Christian Götze, Chefarzt Allgemeine Orthopädie, Auguste-ViktoriaKlinik Bad Oeynhausen (von links nach rechts).
28
LÜB B ECK E
Medizinischer Frühling trotz Eis und Schnee
Draußen herrschte noch
tiefster Winter, doch im Lübbecker Krankenhaus wurde, wie
in vielen Jahren zuvor, bereits
wieder der Frühling eingeläutet. Der Freundeskreis hatte zu
seinem ersten Vortrag im Rahmen des Medizinischen Frühlings eingeladen, dem siebten
inzwischen. Und trotz widriger
Straßenverhältnisse war der
Sozialraum auch dieses Mal
gut gefüllt, es mussten noch
jede Menge Stühle nachgestellt
werden.
Referent an diesem Abend
war Chefarzt Dr. Yavus YildirimFahlbusch, sein Thema: »Kleines
Organ mit großer Wirkung« Die Bauchspeicheldrüse.
Die Bauchspeicheldrüse bzw.
das Pankreas liegt versteckt
hinter dem Magen und wiegt
etwa 100 bis 120 Gramm.
Anatomisch hat das Organ
eine enge Beziehung zum Gallengangssystem, zur Leber und
zum Dünndarm. Die Bauchspeicheldrüse erfülle, so Dr. Yildirim-Fahlbusch, grundsätzlich
zwei Funktionen, nämlich die
Verdauung von Fetten und die
Regulierung des Blutzuckers.
Durch eine plötzliche oder
immer wiederkehrende Ent-
Der Vorsitzende des Freundeskreises, Friedrich-Wilhelm Feldmann (links), begrüßte den Referenten des
Abends, Dr. Yavus Yildirim-Fahlbusch.
zündung der Bauchspeicheldrüse kann es zu einer starken
Schädigung oder Zerstörung
von Zellen der Bauchspeicheldrüse kommen.
Neben weiteren, eher seltenen Ursachen, sind meist übermäßiger Alkoholkonsum oder
Gallensteine, die den Bauchspeicheldrüsenhauptgang verstopfen, für diese Entzündun-
gen verantwortlich. Durch nicht
kontrolliertes Wachstum von
Bauchspeicheldrüsenzellen
kann es zur Bildung eines
Bauchspeicheldrüsenkrebses
kommen.
Der Vortrag fand wieder einmal viele interessierte Zuhörer,
es gab eine ganze Reihe von
Nachfragen und es entspann
sich eine interessante Diskussi-
983 983
0 57 31
Betreutes Wohnen Daheim.
pflegedienst bethel bad oeynhausen
Quelle: Puppenmuseum Coesfeld
Pflege Daheim?
Kein Problem!
on. Oberärztin Dr. Petra Heine
referierte bei der zweiten Veranstaltung in diesem Medizinischen Frühling über das
»Das Kreuz mit dem Kreuz« –
Rückenschmerzen kennt doch
jeder – Möglichkeiten der
Schmerztherapie. Auch diese
Veranstaltung fand wieder eine
hervorragende Resonanz.
Am Mittwoch, 14. April geht
es als nächstes um »Das EthikKomitee am Krankenhaus
Lübbecke« – Verantwortung –
Selbstbestimmungsrecht –
Vertrauen – Respekt. Dazu sind
als Referenten dabei Rechtsanwalt Christian Wenzel und
Oberärztin Dr. Brigitte Lehning.
Beendet wird der Medizinische Frühling 2010 am Mittwoch, 19. Mai mit den Referenten Oberarzt Dr. Johannes
Polith von der Urologie und
Chefarzt Dr. Andreas Witt von
der Gynäkologie. Sie sprechen
zum Thema »Inkontinenz - ein
Tabuthema für Männer und
Frauen« - Kompetenz durch
interdisziplinäre Zusammenarbeit.
Beginn der Veranstaltungen
im Sozialraum des Krankenhaus Lübbecke ist jeweils um
19 Uhr.
M I N DEN
29
»Ich hoffe auf offene Ohren,
Oliver Vogelsmeier in sein Amt als
Türen und Herzen«
Seelsorger am Klinikum eingeführt
Mit einem feierlichen Gottesdienst in der Kapelle des
Johannes Wesling Klinikums
Minden wurde Pfarrer Oliver
Vogelsmeier in sein Amt als
zweiter evangelischer Seelsorger an diesem Haus eingeführt.
Der Superintendent des Kirchenkreises Minden, Jürgen Tiemann, gab Vogelsmeier unter
der Assistenz seiner Amtskollegin im Haus, Pfarrerin Gabriele
Bleichroth, und dem langjährigen Pfarrer der Ratskirche St.
Martini Minden, Dr. Winter,
seinen Segen. Gute Wünsche für sein Amt in Form von
biblischen Versen gab es auch
vom Geschäftsführer Michael
Ackermann, dem katholischen
Seelsorger Wolfgang Ricke,
vom Ehrenamtlichenteam der
Krankenhausseelsorge und der
Vorstandsleitung des Kirchenkreises Minden.
In seiner Antrittspredigt betonte der neue Krankenhauspfarrer, dass die Seelsorge ihren
Auftrag als Angebot über die
Patienten hinaus für alle Mitarbeitenden des Hauses wahrnimmt. Er warb bei den anwesenden Verantwortlichen dafür,
im Rahmen einer erfolgreichen
Sanierung des Hauses an einer
guten Vertrauensbeziehung
zu den von den Einschnitten
Betroffenen zu arbeiten, die er
mit der von Arzt und Patient
verglich. Beim anschließenden
Empfang verwies Geschäftsführer Ackermann in seinem
Grußwort auf die Geschichte
der aus Stettin vertriebenen
Diakonissen von Salem Köslin, die in der Nachkriegszeit
jahrzehntelang die Pflege des
Klinikums geprägt hatten. Das
erkläre den besonderen Status
der Seelsorge in einem kommunal geführten Haus, mit der
im Neubau nun auch zentral
im Eingangsbereich gelegenen
Kapelle. Der Superintendent
betonte seinerseits im Gruß-
Gute Wünsche für sein Amt erhielt Oliver Vogelsmeier (Vierter von links) von Geschäftsführer Michael
Ackermann und den Kolleginnen und Kollegen aus der Seelsorge.
wort, dass der Kirchenkreis
Minden trotz großer Sparzwänge in der Wirtschaftskrise der
Krankenhausseelsorge Vorrang
eingeräumt und die Finanzierung der zweiten Krankenhauspfarrstelle noch einmal für acht
Jahre sichergestellt habe.
Der Ärztliche Direktor Prof.
Wolf-Dieter Reinbold unter-
strich beim Empfang die Wichtigkeit christlicher Werte in den
zunehmenden Sachzwängen
von Kostenberechnung und
Bürokratie im Gesundheitsbetrieb, weshalb seine Tür dem
neuen Pfarrer stets offen stehe.
Besonders herzliche Willkommensworte kamen auf evange-
lischer wie katholischer Seite
von allen haupt- und ehrenamtlich Mitarbeitenden der
Krankenhausseelsorge. Man
habe Vogelsmeier noch aus
seiner Arbeit in Ausbildung und
erster Amtszeit von 2002-2004
in guter Erinnerung und freue
sich daher auf die Zusammenarbeit.
Berg
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Rechtsanwältin
• Eherecht*
Karl-Heinz Krüger
Rechtsanwalt und Notar
• Zivil-, Arbeitsrecht*
*Tätigkeitsschwerpunkte
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LÜB B ECK E
Modernstes Ultraschallgerät:
Diagnostik noch sicherer!
Ein neues, hochmodernes Geburtshilfe im Krankenhaus bezahlt werden, für ein Gerät,
Günstiger war es deshalb,
Ultraschallgerät wurde jetzt in Lübbecke angeschafft. Rund dass künftig 20.000 Euro mehr weil es eines der drei ersten in
der Klinik für Gynäkologie und 50.000 Euro mussten dafür kosten wird.
Deutschland verkauften Geräte
des japanischen Herstellers ist.
Chefarzt Dr. Andreas Witt
freut sich: zum einen verfügt
die Klinik jetzt über das dringend benötigte zweite Ultraschallgerät, zum anderen steht
nun das modernste am Markt
vorhandene Ultraschallgerät in
der Lübbecker Frauenklinik zur
Verfügung.
Durch eine neue Technik
sei die Bildauflösung deutlich
verbessert worden, erklärt der
Lübbecker Chefarzt, wodurch
die Diagnostik noch ein Stück
sicherer werde. Außerdem
komme die vierte Dimension,
die Zeit hinzu: Man kann mit
dem neuen Ultraschallgerät live
dreidimensionale Bilder begutachten.
Dr. Andreas Witt untersucht mit dem neuen Ultraschallgerät eine werdende Mutter.
HJ9D@J
Die Diagramme sind mit den Zahlen 1-9 aufzufüllen.
Jede Zahl darf in jeder Zeile und jeder Spalte und in
jedem Feld 3 x 3 nur einmal vorkommen!
Jubiläen
Am 1. April diesen Jahres feiert Martin Friedrich sein 25-jähriges Jubiläum im öffentlichen Dienst. Er begann seine Tätigkeit im Krankenhaus Lübbecke mit der Ausbildung zum Krankenpfleger und nach dem
erfolgreichen Abschluss wurde er auf der Psychiatrischen Station 4a
eingesetzt. Im Oktober 2002 übernahm er die kommissarische stellvertretende Stationsleitung auf der Station 4a, wo er bis heute tätig ist.
Der 21. März ist das Jubiläumsdatum von Horst Fahrmeyer, der seit
25 Jahren im öffentlichen Dienst beschäftigt ist und das immer im
Krankenhaus Lübbecke.
In Minden werden ebenfalls zwei 25-jährige Dienstjubiläen gefeiert.
Bärbel Kottkamp feierte dies bereits im Januar. Sie wurde am 15. Juli
1983 als MTA in der Röntgenabteilung eingestellt. Am 15. November
1985 wurden ihr die Aufgaben der stellvertretenden leitenden MTA
übertragen. Zum 1. April 1998 wechselte Bärbel Kottkamp in die MTASchule und ist dort bis heute tätig.
Petra Sponholz hatte am 1. Februar diesen Jahres 25-jähriges Dienstjubiläum. Sie ist seit dem 1. Februar 1985 als Schreibkraft in der Radiologie beschäftigt. Im Rahmen des Umzugs in den Neubau ist sie seit
dem 1. April 2008 im Zentralen Schreibdienst tätig.
In Bad Oeynhausen feierte Elisabeth Arning am 1. Januar diesen
Jahres 25-jähriges Dienstjubiläum. Sie ist Leiterin der Station 5.
O ASE
Liebe Leserin, lieber Leser,
Im Krankenhaus Lübbecke ist seit Aschermittwoch bis Karfreitag eine höchst
empfehlenswerte Kunstausstellung zu betrachten. Der Fotograf Andreas
Sieveking hat Kreuze aus fast allen Kirchen und Gottesdienststätten des
Kirchenkreises Lübbecke fotografiert und dabei seine ganz eigene Sichtweise
und Wahrnehmung der unterschiedlichsten Kreuzigungsdarstellungen –
wie ich finde – brillant zum Ausdruck gebracht.
Genauso spannend wie der kunsthistorische Bogen in der religiösen Kunst
über fast tausend Jahre ist auch die Unterschiedlichkeit der inneren Botschaften in den Christus – Darstellungen. Zeitströmungen, Geistes- und
Glaubenshaltungen, persönliche Empfindungen der Kunstschaffenden wie
ihrer Auftraggeber werden spürbar:
Nach dem Tod seines Kindes hat ein Freiherr ein Kreuz für die Familiengrablege anfertigen lassen. Der Künstler gab dem Gekreuzigten viel mehr
das Gesicht eines leidenden Vaters als das eines z.B. gefolterten Staatsfeindes.
Auf einem sehr modernen Kreuz wird der Gekreuzigte zu einem Quellfluß.
Selbst in strahlendstes Gold getaucht, trägt der Christus auf einem güldenen
Prunkkreuz eine prächtige Krone. Hier ist er nicht mehr der Gedemütigte
am Kreuz, sondern hier gleißt regelrecht schon der Sieger ber allen Tod.
Die Ausstellung war noch nicht ganz gehängt, da kommen schon die ersten
Reaktionen. Ein Arzt, der gerne mal das Lied »Don`t worry, be happy« pfeift,
grinst überrascht, beugt sich mit gekrümmten Rücken und fragt: »Gehen wir
jetzt hier einen Kreuzweg?« – »Nein, Herr Doktor, das ist nur ein Kreuze –
Weg, und nach Karfreitag wird er wieder abgehängt.«
Eine Ärztin auf dem Weg vom OP zur Kantine sagt verschreckt: »Oh Gott,
die ganzen Leichen!« Sie, die jetzt ihre Pause bräuchte, scheint schon wieder
konfrontiert mit der Ethik ihres beruflichen Alltags, dem manchmal vergeblichen, oft aber auch erfolgreichen Kampf um Leben und Tod. Für das
Leben und gegen die Macht des Todes soll es nach der Botschaft der christlichen Darstellungen aber auch dem dort auf den zwanzig Fotos Hängenden
gegangen sein.
Eine Patientin aus der Psychiatrie zieht mich vor ein Foto: »Das ist mein
Kreuz«, sagt sie und fährt fort, »Das steht in meiner Heimatkirche! Aber
man muss zweimal hinschauen, so wie das fotografiert ist.« Sie strahlt mich
an, weil sie in der Fremdwelt Krankenhaus etwas wie Heimat entdeckt hat.
Ein weiterer Mitarbeiter macht mich auf die Attraktivität des Mannes am
Kreuz auf einer anderen Fotografie aufmerksam: »Das ist ja ein knackiger
Body, eine echt erotische Ausstrahlung.« Ich frage mich, ob das ein Blick auf
seine eigene, innere Landkarte ist oder nur die sehr feinfühlig wahrgenommene eventuelle Neigung des damaligen Holzschnitzers.
Bei der feierlichen Ausstellungseröffnung am nächsten Abend erzählt ein
Vater, wie er seiner kleinen Tochter auf ihr Fragen hin versucht hat, kindgerecht zu erklären, was es mit Jesus, mit Kreuzigung und Auferstehung auf
sich hat. Wo er kindliche Verstehensunfähigkeit vermutete und theologisch –
dogmatische Kompliziertheit sah, schien die Sache für die Kleine viel klarer:
»Erst haben sie Jesus ans Kreuz genagelt, und dann hat der Gott ihn aber
wieder abgenagelt.« – Fast meint man bei dieser kindlichen Klugheit das
Aufatmen der kleinen, großen Seele mit zu hören: »Gott sei Dank hat er ihn
wieder abgenagelt!!«
Sonst wäre es wohl zu schrecklich und zu unerträglich gewesen…
Liebe Leserin, lieber Leser, was da im Krankenhaus Lübbecke zur Zeit zu
sehen ist, kann anregen, erregen aufregen und manchen vielleicht auch
abtörnen. Aber meines Erachtens würde sich ein Besuch allemal lohnen.
Nur eines muss man, wie immer man die Dinge auch sieht, mitbringen, nämlich Respekt: Herzenshöflichkeit also für das Werk des Fotografen, für die
Auseinandersetzung der einzelnen Kunstschaffenden mit dem Christus durch
die Jahrhunderte hindurch und für die unterschiedlichen persönlichen Haltungen zu Glaubens- und Lebensfragen. Herzenshöflichkeit vor allem anderen aber auch gegenüber dem Tod jenes wirklichen Menschen aus Nazareth,
der vor rund zweitausend Jahren so gestorben ist.
Paul Alexander Lipinski, Seelsorger am Krankenhaus Lübbecke
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