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Führung
Die Sicherheitslage in Bosnien und Herzegowina sowie in der nach Unabhängigkeit strebenden serbischen Provinz Kosovo hat sich durch die
internationale Truppenpräsenz in den vergangenen drei Jahren grundsätzlich verbessert. Dies ermöglichte eine Verminderung der eingesetzten Truppen in beiden Einsatzräumen. Um trotz der verringerten Kräfte vor Ort auch weiterhin auf unerwartete Eskalationen reagieren zu können, halten die NATO und die EU entsprechende Reserven bereit.
Over the Horizon Forces
(OTHF)
Neben taktischen Reserven, die als
Quick Reaction Forces (QRF) aus den
jeweiligen Einsatzkontingenten gebildet
werden, stehen der operativen Führung
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weitere Kräfte zur Krisenreaktion zur
Verfügung. Die Operational Reserve
Forces (ORF) werden als „shared
assets“ für die NATO und die EU bereitgehalten und können sowohl im
Kosovo unter NATO-Führung als auch
in Bosnien und Herzegowina unter EU-
Führung eingesetzt werden. Die Einheiten operieren im Einsatzfall unter
- dem Mandat,
- der Führung und
- den Rules of Engagements (ROE)
der jeweiligen Operation, bei der sie
gerade eingesetzt werden.
Strategische Reserven (Strategic Reserve Forces - SRF) und operative Reserven - eben die ORF - werden auch OTHF
genannt, da sie außerhalb des Einsatzraumes bereitgehalten werden. Damit diese Reservekräfte rasch zum Einsatz kommen können, müssen sie über
- eine abgeschlossene Ausbildung für
beide Einsatzräume und
TRUPPENDIENST 1/2008
Führung
Foto: Autor/Gestaltung: Rizzardi
- eine erweiterte Ausrüstung für beide
Einsatzspektren
verfügen.
Hinsichtlich der zeitlich geplanten
Entsendbarkeit unterscheidet man im
so genannten OTHF-Konzept zwei
Bereitschaftsgrade:
- Kräfte der Kategorie „Ready“, die
innerhalb einer Woche im Einsatzraum verfügbar sein müssen, deren
Führungselemente bereits innerhalb
von vier Tagen.
- jene Kräfte, die der Kategorie „Stand
by“ zugeordnet sind, müssen innerhalb von 14 Tagen im Einsatzraum
wirksam werden können.
TRUPPENDIENST 1/2008
Die ORF bestehen aus jeweils einem
Bataillon aus Großbritannien, Italien
und Deutschland. Von diesen drei Verbänden sind nach dem NATO-Operationsplan für etwaige Balkanoperationen
- einer im Status „Ready-Battalion“
(RBn) und
- zwei im Status „Stand by-Battalion“
(StByBn)
bereitzuhalten.
Die Bereitstellung erfolgt in Rotationen zwischen den drei Truppen stellenden Nationen. Für das erste Halbjahr
2008 ist Deutschland mit der Gestellung
eines der beiden StByBn betraut.
Autor: Oberstleutnant Franz Langthaler,
Jahrgang 1960. Berufsoffiziersausbildung
an der Theresianischen Militärakademie,
ausgemustert 1984 zum Panzerartilleriebataillon 3 in Allentsteig. Dort als 1. Offizier und Kommandant Geschützstaffel,
Batteriekommandant einer Panzerhaubitzenbatterie, S3 im Bataillonskommando, S4 und stellvertretender Bataillonskommandant und schließlich als
Bataillonskommandant tätig. Auslandseinsätze 1993 bei UNFICYP als Kompaniekommandant, 1998 bei der European Community Monitor Mission in Ex-Jugoslawien als EU-Militärbeobachter sowie 2002
Bataillonskommandant von KFOR 6 im
Kosovo. Seit 2005 stellvertretender Kommandant der 3. Panzergrenadierbrigade.
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Führung
Over
the Horizon
Forces (OTHF)
Strategic
Reserve
Forces (SRF)
Quick
Reaction
Forces (QRF)
Operational
Hier Grafik 1mm01
einfügen.
Reserve
Quick
Reaction
Forces (QRF)
Forces (ORF)
Das OTHF-Konzept: SRF und ORF sind Teile der OTHF; die ORF bleiben unter nationalem Kommando an den Heimatstandorten und werden bei Bedarf im Einsatzgebiet dem jeweiligen Regionalkommando unterstellt. (Grafik: Autor/Rizzardi)
Österreichs Beitrag zu den ORF
Bereits 2006 erfolgte auf militärpolitischer Ebene aus Deutschland die
Anfrage an Österreich, ob sich das
Bundesheer mit einem KompanieÄquivalent an einem 18-Monate-Zyklus als Teil des deutschen ORF-Bataillons beteiligen könne. Da die Stabilität am Westbalkan einen Schwerpunkt der österreichischen Außen- und
Sicherheitspolitik darstellt (Bezug
Regierungsprogramm XXIII. Gesetzgebungsperiode, Kapitel 5, Äußere Sicherheit S. 10) wurde Zustimmung signalisiert.
Der politische Auftrag zur Formierung sowie im Anlassfall zur Entsendung von bis zu 230 Angehörigen des
Österreichischen Bundesheeres im
Rahmen der
- operativen Reservekräfte für die EUMilitäroperation EUFOR „ALTHEA“,
- des multinationalen Friedenseinsatzes im Kosovo (KFOR) sowie
von bis zu 30 weiteren Personen - für
vorbereitende bzw. unterstützende Tätigkeiten erfolgte bis vorerst 31. Juli
2009 mit dem Ministerratsbeschluss
vom 13. Juni 2007 und der Bestätigung
durch den Hauptausschuss des Nationalrates am 19. Juni 2007.
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Die österreichischen ORF-Kompanien
Wegen der zu bewältigenden kompletten Bandbreite der Peace Support
Operations-(PSO-)Aufgaben in zwei
voneinander sehr unterschiedlichen
Einsatzräumen und der Notwendigkeit
einer raschen Entsendbarkeit kamen
für eine ORF-Beteiligung nur Kaderpräsenzkräfte in Frage.
Das österreichische ORF-Kontingent
besteht somit aus
- einem Kontingentskommando,
- einer Einsatzkompanie mit drei Zügen,
- einem Instandsetzungselement,
- einem Explosive Ordnance Disposal(EOD-)Element und
- einem Militärpolizei-(MP-)Element.
Die Gesamtstärke beträgt 170 Soldaten; für die Bereitstellung in den ersten sechs Monaten zeichnet die 3. Panzergrenadierbrigade verantwortlich, für
die zweite und dritte Rotation die 6.
bzw. die 7. Jägerbrigade.
Diese großen Verbände sind in den
jeweils zugeordneten Zeiträumen die
Leitbrigaden für die Formierung der
Einsatzkompanien.
Sowohl die notwendigen Logistikteile
als auch die Militärpolizei-Elemente
werden vom Kommando Einsatzunterstützung bzw. durch das Militärpolizeibataillon bereitgestellt.
Die „Dritte“ als Leitverband
für AUCON 1/ORF
Mit Jahresbeginn 2007 designierte
das Streitkräfteführungskommando die
3. Panzergrenadierbrigade als Leitverband und erteilte den Befehl
- zur personellen und materiellen Formierung sowie
- zur Durchführung der Einsatzvorbereitung der Kompanie.
Das Panzergrenadierbataillon 35 aus
Großmittel in Niederösterreich wurde
mit der Kontingentsausbildung betraut,
stellt es doch mit der 1. Kompanie
(KPE) des eigenen Bataillons den
Großteil des Kontingentes. Da ein Zug
der Panzergrenadierkompanie zum damaligen Zeitpunkt für den Einsatz als
KPE noch nicht aktiviert war, wurde
als 3. Zug der ORF-Kompanie der
schwere Granatwerferzug des Jägerbataillons 19 aus Pinkafeld im Burgenland bestimmt.
Personelle und materielle Formierung
Das Entstehen des Projektes AUCON/
ORF war begleitet von zahlreichen bilateralen Gesprächen mit Vertretern der
Deutschen Bundeswehr und brachte manche Herausforderungen mit sich, die nur
gemeinsam gemeistert werden konnten.
TRUPPENDIENST 1/2008
Führung
Im personellen Bereich stellte sich die
bestehende KPE-Systematik einerseits als
Motor, andererseits aber als Hemmschuh
dar: Die Entsendung von Organisationselementen, die nicht in der derzeitigen
Ausbaustufe der KPE-Strukturen abgebildet sind, wie z. B. ein Kontingentskommando oder ein Instandsetzungselement, konnten letztendlich nur durch
Sonderverträge gewährleistet werden.
Im logistischen Bereich war (zusätzlich zur laufenden KFOR-Einsatzvorbereitung) die materielle Sicherstellung
einer Kompanieausstattung „Pandur“
für die Einsatzvorbereitung zu bewerkstelligen. Eine Kompanieausstattung
„Pandur“ befindet sich bereits im Einsatzraum Kosovo. Da die Panzerwerkstattkompanie der 3. Brigade in
Mautern über genügend „Pandur“-Mechaniker verfügt und Kapazitäten frei
hatte, wurde für sechs Wochen ein
Instandsetzungsschwerpunkt gesetzt
und damit der erforderliche Klarstand
an Mannschaftstransportpanzern erzielt.
Weiters war die ORF-Kompanie für
den Einsatzraum Bosnien und Herzegowina mit etwa 40 geschützten Puch
G/LIV (Light Infantry Version) auszustatten. Mit dem Einbau von deutschen
Funkgeräten in die österreichischen
Führungsfahrzeuge durch das Kommando Einsatzunterstützung begab
man sich auf völliges Neuland.
Im rechtlichen Bereich waren bilaterale Abkommen mit Deutschland bezüglich der Truppenstationierung, der
Ausbildungskosten sowie der Auslagerung von Einsatzgerät mit Transitund Kostenregelungen zu treffen.
Die Ausbildung zur Einsatzbereitschaft
ORF-Kräfte müssen für zwei sehr
unterschiedliche Einsatzspektren mit
unterschiedlichen Mandaten, Befugnissen und Gefechtstechniken ausgebildet
werden.
Die Fahrer z. B. sind sowohl an den
Fahrzeugtypen Puch G/LIV als auch
am „Pandur“ zu schulen. Da die gepanzerte Jägerkompanie AUCON 1/ORF
aus Panzergrenadieren und Soldaten
des schweren Granatwerferzuges bestand, mussten auch die Infanteriesoldaten für den Einsatz vom „Pandur“
aus geschult werden.
In enger Zusammenarbeit mit dem
Leitverband des deutschen ORF-Bataillons, dem Jägerregiment 1 aus
Schwarzenborn, wurde ein Ausbildungsplan entwickelt. Die jahrelange
Erfahrung der „Dritten“ in der Ausbildungskooperation mit großen Verbänden der Deutschen Bundeswehr
war dabei von unschätzbarem Wert.
Unter Einbindung der Waffen- und
Fachschulen des Österreichischen
Bundesheeres entstand ein Ausbildungsplan, der als Höhepunkt eine
vierwöchige Zusammenziehung des
gesamten ORF-Bataillons an verschiedenen Ausbildungsstätten der Deutschen Bundeswehr beinhaltete.
Operational Rehearsal
Nach Erlangung der Einsatzbereitschaft werden die ORF-Kräfte zeitweilig für Einsatzübungen (OPREH Operational Rehearsal) in unterschiedlichen Konfigurationen in die Einsatzräume verlegt; die Planung und Festlegung dieser Übungen erfolgt durch
das NATO Joint Forces Command in
Neapel. Dabei wird in Bezug auf Um-
Operations Control des jeweiligen Einsatzraumes durch
das GE ORF BN (Operations Reserve Forces Battalion)
Austrian Contingent
Kontingentskommando
Anteile
Einsatzunterstützung
Verbindungselement
Gesamtstärke: 170 Soldaten
Explosive
Ordnance
Disposal
Military
Police
gepanzert
Kommando
Versorgung
gepanzert
gepanzert
gepanzert
Die Gliederung der österreichischen Kompanie als Beitrag zum ORF-Bataillon der Deutschen Bundeswehr. (Grafik: Autor/Rizzardi)
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Führung
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Kalenderwoche
Kalenderwoche
Kalenderwoche
Kalenderwoche
Kalenderwoche
Kalenderwoche
Kalenderwoche
Kalenderwoche
Kalenderwoche
Kalenderwoche
Kalenderwoche
Kalenderwoche
Kalenderwoche
Kalenderwoche
10-16
17-23
24-30
01-07
08-14
15-21
22-28
29-04
05-11
12-18
19-25
26-02
03-09
10-16
September September September
Oktober
Oktober
Oktober
Oktober
Oktober/
November
Gefechtstechnische
Ausbildung/gepanzerte
Infanteriekompanie
Erkundung
Gefechtsübungszentrum 1)
November November November
November/
Dezember
Dezember Dezember
Organisationselement/Funktionsausbildung
Feldkochtrupp
Organisationselement/Funktionsausbildung
Explosive Ordnance Disposal
Organisationselement/Funktionsausbildung
Military Police
Organisationselement/Funktionsausbildung
Kontingentskommando
Fortsetzung
Einsatzraumspezifische Ausbildung
und
Verladeübung/KFOR
Hier Grafik 1mm03 einfügen.
Zusatzausbildung
Einsatzausbildung Krisen- und Konfliktbewältigung/
Gefechtsübungszentrum
(ALTMARK)
Zusatzausbildung
Einsatzausbildung Krisen- und Konfliktbewältigung
mit Jägerregiment 1 (Deutschland)
(SCHWARZENBORN und WILDFLECKEN)
Einsatzraumspezifische Ausbildung und
Vorbereitung der Verlegung
Organisationselement/Funktionsausbildung
Sanitätsgruppe
Verladeübung/EUFOR
Organisationselement/Funktionsausbildung
(-)Instandsetzungszug
Einsatzraumspezifische Ausbildung
OPREH 2)
12-141207
Zusammenführung
des Kontingentes
1) National Contingent Commander (NCC) mit maximal 10 Personen
2) NCC, Logistic Officer, Kompaniekommandant
Der Ausbildungsplan der ersten österreichischen ORF-Kompanie im Rahmen des deutschen ORF-Bataillons. (Grafik: Autor/Rizzardi)
fang und Intensität wie folgt unterschieden:
- OPREH Level 1: nur Führungspersonal;
- OPREH Level 2: Führungspersonal
und eine Einsatzkompanie je ORFBataillon;
- OPREH Level 3: gesamtes ORFBataillon.
Gemeinsame Ausbildung
in Deutschland
Da die Operational Control in Händen des deutschen ORF-Bataillons lag,
wurde das Integrationstraining in
Deutschland absolviert. Die Bundeswehr unterhält auf dem Truppenübungsplatz in Wildflecken und Altmark
eine hochwertige, auf die Ausbildung
von PSO-Kontingenten spezialisierte
Ausbildungsinfrastruktur mit modernen
Simulationsanlagen. Nach den bilateralen Planungsgesprächen wurde eine
vier Wochen dauernde gemeinsame
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EAKK (Einsatzausbildung Krisen- und
Konfliktbewältigung) festgelegt.
Das österreichische Kontingent verlegte Anfang November 2007 zum Jägerregiment 1 nach Schwarzenborn und
wurde in das ORF-Bataillon integriert.
Schießausbildung, Angleichungsausbildung sowie eine Einweisung in die
deutsche Funkausstattung waren Inhalt
der Basisschulung. Danach verlegte
das gesamte ORF-Bataillon in das Ausbildungszentrum Wildflecken. Dort
wurden PSO-Standardsituationen wie
- die Fußpatrouille,
- das Trennen von Konfliktparteien,
- das Verhalten bei Beschuss,
- die Eskalationsstufen mit Waffen sowie
- ein Scharfschießen gemäß den Rules
of Engagement
auf Gruppen-, Halbzugs- und Zugsebene einsatznahe durchgeführt.
Das Gefechtsübungszentrum Altmark
Mitte November 2007 stand der Höhepunkt der Ausbildung bevor: die 14-
tägige Abschlussübung im Gefechtsübungszentrum (GÜZ) des deutschen
Heeres in Altmark. Das GÜZ ist Teil des
15 x 30 km (ca. 200 km2) großen Truppenübungsplatzes Altmark, nördlich
von Magdeburg gelegen.
Das GÜZ ermöglicht eine einsatznahe Ausbildung der Kontingente; geübt wird mit den Original-Waffensystemen, jedoch ohne scharfe Munition. Das gelingt durch die Verwendung von Duellsimulationssystemen,
die mit Lasertechnik arbeiten. In der
Auswertezentrale des GÜZ laufen alle
Daten einer Simulation in Echtzeit
zusammen und werden analysiert.
Dadurch ist eine objektive, ins Detail
gehende Nachbereitung der jeweiligen
Aktionen aller Waffensysteme und
Übungsteilnehmer möglich.
Das zur praktischen Gefechtsausbildung benötigte fiktive Übungsszenario
wird von der Leitungszentrale gesteuert.
Nach dem Ausfassen der Simulationsausrüstung (Einrüsten) begann die AusTRUPPENDIENST 1/2008
Führung
bildung mit einer dreitägigen digitalen
Führungsübung, die mit der Führungssimulatorausbildung im Österreichischen Bundesheer vergleichbar ist. In
den nächsten fünf Tagen wurden die
Ebenen Zug und Kompanie in der so
genannten „Einsatzübung I“ beübt. Die
abschließende „Einsatzübung II“ fand
im Bataillonsrahmen statt und verlangte dem Bataillonskommando und den
Kompaniekommanden einiges ab.
Die Einsatzübung II als Evaluation
Im Rahmen der Einsatzübung II wurde die österreichische Kompanie von der
3. Panzergrenadierbrigade evaluiert und
hinsichtlich ihrer Einsatzbereitschaft überprüft. Der beübten Truppe wurden vielfältige Aufgaben abverlangt. Alle Themen
eines PSO-Szenarios wurden abgedeckt:
- Schutz von Objekten;
- Überwachen von Räumen und Linien;
- Patrouille motorisiert und zu Fuß;
- Betreiben eines Kontrollpunktes;
- Betreiben eines Beobachtungspunktes;
- Gestellung von Bedeckungen und
Eskorten;
-
Überwachung eines Ausgangsverbotes;
Camp-Sicherung;
Absicherung bei Zugriffsoperationen;
Aktive und passive Gesprächsführung
im Rahmen der Gesprächsaufklärung;
- Ordnungseinsatz (Crowd Riot Control
- CRC);
- Lufttransportbeweglichkeit;
- Erhalten und Durchsetzen der Bewegungsfreiheit (Freedom of Movement
- FOM);
- Eskalations- und Deeskalationsmaßnahmen nach den Rules of Engagement (ROE).
Die Österreicher bestanden die Prüfung mit Bravour.
Zusammenfassung
Mit der Zusage zur Stellung einer
Kompanie für den 18-monatigen ORFZyklus hat das Österreichische Bundesheer die Mitverantwortung für die
anspruchsvolle Aufgabe im Rahmen
operativer Reservekräfte der NATOund der EU-Missionen im Kosovo sowie in Bosnien und Herzegowina über-
nommen. Die Erfahrungen aus der Formierung und die Einsatzvorbereitung
sind gleichzeitig die Basis für anstehende EU-Battle Group-Beteiligungen
Österreichs.
Der Ausbildungsstand und die damit
zusammenhängende Einsatzeffizienz
der Kräfte kann als ausgezeichnet beurteilt werden; die KPE-Soldaten von
AUCON 1/ORF sind sicherlich die
derzeit vielseitigst ausgebildeten Soldaten des Österreichischen Bundesheeres für die PSO-Szenarien auf dem
Balkan. Diese „Multirole-Fähigkeit“
ist eine Forderung an den modernen
Berufssoldaten und kann nur mit länger dienenden Soldaten (Kaderpräsenzkräften) erreicht werden.
Die aktuelle angespannte politische
Situation im Einsatzraum des Kosovo
zeigt, wie notwendig rasch verfügbare und gut ausgebildete Reservekräfte
sind. AUCON 1/ORF ist auf das zu
erwartende Einsatzspektrum hin bestens vorbereitet, ist einsatzbereit und
seit dem 15. Dezember 2007 im Status „Stand by“.
Bataillonsübung
AUSRÜSTEN
Di
Mi
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Fr
Sa
So
Mo
Di
Mi
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Fr
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Hier Grafik 1mm04 einfügen.
Einsatzübung I
Bataillonsübung
Mo
EINRÜSTEN
Bataillonsübung
Übungsvorbereitung
Kompanieausbildung
Kompanieausbildung
Kompanieausbildung
Kompanieausbildung
Patrouillenausbildung
Ausrüstung und Gerät für Duellsimulation
Wirksystem/Patrouillenausbildung
Digitale
Führungsübung
Einsatzübung II
November 2007
Ablauf der digitalen Gefechtsübung, beginnend mit der Führungsübung über die Einsatzübungen bis hin zum Ausrüsten, wie die deutschen
Kameraden die Abgabe von ausgefasstem Gerät bezeichnen. (Grafik: Autor/Rizzardi)
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