Francisco de Goya (1746
Transcrição
Francisco de Goya (1746
Francisco de Goya (1746 - 1828) Francisco de Goya lebte in einer Zeit, die geprägt war von den Ideen der Aufklärung, der Französischen Revolution und den Napoleonischen Kriegen. Spanien verlor seine traditionellen Werte, besonders schmerzlich den Status als grösste Seemacht der Welt an England. Armut verbreitete sich in dem Land von Blut und Sonne. Die Spanier litten am längsten und am schlimmsten unter dem Verrat, dem Foltern und dem Morden der Kirche. Die Inquisition brachte dem Land bis dahin unbekannte und bis heute unvorstellbare Greueltaten. Der Krieg gegen die Franzosen versetzte dem spanischem Volk einen weiteren Schlag. Die Bilanz: unzählige starben auf den Schlachtfeldern, liessen sich abschlachten, schlachteten ab. Tausende Madrider wurden zu wandelnden Skeletten in der königlichen Stadt, Hunger und Armut: auch eine Folge des barbarischen Jochs. Goya selbst lebte relativ beschützt als Hofmaler. Einflussreiche Adelsfamilien gaben ihm zahlreiche Aufträge und führten ihn in die aristokratischen Kreise ein. Goya wurde ihr beliebtester Portraitist. Auffallend an seinen Arbeiten ist der ungezügelte Realismus, der seine persönliche Sicht der Menschen ungeschönt und ohne Rücksicht auf Falten und Warzen zeigte und schliesslich in der Serie "Schrecken des Krieges" gipfelte. Dennoch war Goya ein einmaliger Meister in der Verbildlichung von Schönheit. Sein wohl bekanntestes Werk: die berühmteste aller spanischen Frauen: "die nackte Maya". Privat haderte Goya mit seinem Schicksal und seiner Zeit. Hin- und hergerissen zwischen Kunst und Gesellschaft. Er war aufgeklärt, galt sogar als Franzosenfreund, war dennoch Patriot, wie jeder Spanier, Liebhaber der Herzogin von Alba, Vater von etwa 19 Kindern, die er fast alle überlebte. Er war Hofmaler und zugleich politischer Maler, von der Inquisition beobachtet, klagte Missstände an und zog sich unter den Deckmantel seiner künstlerischen Freiheit zurück. In die Isolation geriet Goya, als er mit 47 Jahren sein Gehör verlor. Seine unbändige Phantasie verstärkte sich dadurch. In dieser Zeit legte er den Grundstein für alle surrealistischen Maler, die weit nach seinem Tode erst geboren wurden, wie zum Beispiel Dali.