90 Jahre voller energie

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90 Jahre voller energie
1924
2014
90 Jahre voller energie
Vorwort
Dr. Theodor Stiebel
Dr. Ulrich Stiebel
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Frank Stiebel
Liebe Leserinnen und Leser,
vor Ihnen liegt das Zeugnis der langen Erfolgsgeschichte von Stiebel Eltron. Diese Chronik ist aber nicht nur die Geschichte des Unternehmens, sondern auch der Familie. Denn seit der Gründung 1924 bis heute liegen die Geschicke
auch in der Hand der Familie des Firmengründers Dr. Theodor Stiebel. Vor allem dessen Mutter war es, die ihm seine
Karriere ermöglichte. Hermine Stiebel wurde als Unternehmertochter in den USA geboren, kam aber schon bald mit
ihrer Familie nach Deutschland zurück. Dort lernte sie Hermann Stiebel kennen. Am 28. Februar 1894 bekamen sie
ihr einziges Kind, Theodor Stiebel. Das ‚Unternehmer-Gen‘ war ihm quasi in die Wiege gelegt. 1915 verstarb der Vater von Theodor Stiebel. Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs trafen Mutter und Sohn daher eine schwere Entscheidung: Sie verkauften das Haus, damit Theodor sein Studium in München und Berlin fortsetzen konnte. 1921 schloss
er es mit Auszeichnung ab und promovierte anschließend an der Universität in Berlin.
Bei seinem ersten Erfolgsprodukt kam ihm zugute, dass er sich seit 1923 mit der Entwicklung und Fertigung von elektrischen Heizkörpern beschäftigte, die sein Onkel Carl Reese in Holzminden fertigte. Hier kam ihm auch die Idee für
den Ringtauchsieder. Als Dr. Theodor Stiebel 1960 im Alter von 66 Jahren verstarb, hinterließ er neben einem wohlbestellten Unternehmen die eindrucksvolle Zahl von 160 Patenten im In- und Ausland. Bis heute verantworten seine
beiden Söhne – der 1949 geborene Dr. Ulrich Stiebel und sein acht Jahre jüngerer Bruder Frank Stiebel – die Ausrichtung und Perspektive des Familienunternehmens. Als Aufsichtsräte machten sie sich beispielsweise vor rund 40 Jahren stark dafür, dass Stiebel Eltron Geräte zur Nutzung erneuerbarer Energien entwickelt. Sie gaben Impulse, um
das Traditionsunternehmen unter anderem zu einem der führenden Anbieter von Wärmepumpen für Heizung, Kühlung und Warmwasser, Lüftungsgeräten mit Wärmerückgewinnung sowie thermischen Solar-Anlagen zu formen. Dr.
Ulrich Stiebel engagiert sich darüber hinaus für die nachhaltige Nutzung von Ressourcen, beispielsweise mit der von
ihm initiierten Niedrigenergiehaus-Siedlung anlässlich der EXPO 2000. Frank Stiebel leitet als studierter Architekt seit
1994 die Tochtergesellschaft in den USA und baute dort eine eigene Solar-Produktion auf.
Um auch die Zukunft von Stiebel Eltron nachhaltig zu sichern, überführte Dr. Ulrich Stiebel seine Firmenanteile
unlängst in die Stiebel Familienstiftung. Er ist Vorstand und Mitglied des Stiftungskuratoriums, dem auch sein Sohn
Fabian angehört. Neben der Nachfolgeregelung trägt die neue Beteiligungsstruktur zur zukunftsfähigen Aufstellung
des Unternehmens und zur langfristigen Sicherung der Arbeitsplätze bei. Die Beteiligungen an der Unternehmensgruppe werden seither von der Stiebel Familienstiftung und Frank Stiebel zu gleichen Teilen gehalten. Die nächste
Generation der Familie Stiebel sind die Kinder von Ulrich Stiebel – Kai, Fabian und Andrea – sowie die Tochter von
Frank Stiebel, Eleonora. Ob Teilnahmen an Aufsichtsratssitzungen und an wichtigen Ereignissen, wie nationalen
und internationalen Kundentreffen, Besuche von Ländergesellschaften oder für die Branche wichtige Messen: Der
Kontakt der Kinder zum Unternehmen ist vielfältig. Eleonora Stiebel arbeitet in der amerikanischen Länderge­­sellschaft,
Fabian Stiebel leitet seit der Gründung der Familienstiftung den Familienrat. Diese Nähe, diese Berührungspunkte,
diese Erfahrungen lassen auch bei der jüngsten Generation ein Gefühl für die Philosophie des Unternehmens,
für die Belange der Mitarbeiter und Kunden und den besonderen Geist entstehen, der STIEBEL ELTRON seit seiner
Gründung inne ist.
Zurück zu den Anfängen: Wo wurde der erste Ringtauchsieder produziert, und warum war er so erfolgreich? Welche anderen Neuentwicklungen und Entscheidungen prägten das Unternehmen? Bei der Lektüre der Antworten auf
diese und viele weitere Fragen wünschen wir Ihnen viel Vergnügen.
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› 1920
› 1930
Eltron und die Anfänge
Dipl.-Ing. Dr. rer. pol. Theodor Stiebel wird am 28. Februar 1894 als Sohn des
Zimmer­ermeisters Hermann Stiebel und dessen Ehefrau Hermine in Braunschweig
geboren. Nach dem Abitur 1913 an der Gauß-Oberrealschule in Braunschweig
und dem Studium in Braunschweig, München und Berlin erwirbt er 1922 das
Hauptdiplom als Ingenieur. Es folgen zwei Semester Tätigkeit als Assistent
bei Prof. Schlesinger am Lehrstuhl für Werkzeugmaschinen und Fabrikbetriebe. 1924 erfolgt die Promotion zum Dr. rer. pol. an der Universität Berlin.
Im Ersten Weltkrieg leistet Dr. Stiebel von 1914 bis 1918 Dienst als Eisenbahnpionier. 1919 kehrt er aus der Gefangenschaft in Syrien zurück.
Während seiner Studien- und Assistentenzeit beschäftigt sich Dr. Stiebel vornehmlich mit elektrotechnischen Innovationen. Den Ausschlag dafür, dass er
das Gebiet des Elektrogerätebaus für eine Firmengründung wählt, gibt die
ungewollt gemachte Erfahrung mit einem Kolbentauchsieder. Dieses Gerät
ist für den Haushalt völlig ungeeignet, weil es sich selbst sehr stark aufheizt
und nach dem Gebrauch längere Zeit im Wasser verbleiben musste, um abzukühlen. Anderenfalls ist die Gefahr, dass das Gerät durch übergroße Eigenhitze zerstört wird, hoch. Dr. Stiebel konstruiert einen Ringtauchsieder mit
einer Wandstärke des Hohlringes von 3 bis 5 Millimeter. Als Wicklungsträger und Isoliermittel wird Naturglimmer verwendet. Statt Chromnickeldraht
mit Rundprofil werden Bänder mit Flachprofil eingesetzt. Dadurch wurde die
Masse erheblich reduziert.
Auf der Leipziger Frühjahrsmesse 1924 erregt dieses Gerät durch seine kurze
Aufheizzeit und noch kürzere Abkühlungszeit großes Aufsehen. Dr. Stiebel
kann 600 Muster-Einzelaufträge verbuchen und gründet daher am 5. Mai
1924 eine eigene Firma unter dem Namen ELTRON.
Die Leipziger Herbstmesse 1924 bringt bereits die ersten Exportaufträge,
vornehmlich aus Übersee. Dr. Stiebel bietet in den ersten drei Jahren nur ein
Gerät an, den Tauchsieder, und erst im Jahre 1927 werden die ersten Kleindurchlauferhitzer produziert.
Firmengründung
Am 1. Februar 1928 wird im Handelsregister beim Amtsgericht Berlin-Mitte
unter der Nr. HRA 72-227 die Firma unter folgendem Namen eingetragen:
ELTRON
Dr. Theodor Stiebel, Dipl.-Ing.
Berlin SO 36, Reichenberger Str. 160
Inhaber: Dr. Theodor Stiebel, gegründet: 5. Mai 1924
Geschäftszweig: Bau und Vertrieb elektrischer Apparate
Anlagekapital: 20.000,— RM
Umsatz im Jahre 1927: 184.745,25 RM
26 Beschäftigte
Die Chronik basiert in Teilen auf einen Beitrag von Dr. Günter Scholz.
Chronik
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› 1927
Revolutionäre Zeiten.
Besonders im Haushalt.
Produktion des ersten „Kleindurchlauferhitzers“.
Der erste Kleindurchlauferhitzer mit 1.000 Watt Leistung und der damals
revolutionären „2-Stufen-Technik“ wird produziert. Dieses Gerät bekommt
als erstes seiner Art in Deutschland das VDE-Prüfzeichen. Die Firma ‘eltron ’
ist gewachsen und beschäftigt bereits 30 Mitarbeiter. Dezentrale Warmwasserbereitung mit dem Mini-Durchlauferhitzer von STIEBEL ELTRON ist
heute in vielen Haushalten zu finden.
› 1930
› 1940
Die Fabrikations- und Büroräume sind auf drei Etagen verteilt und haben ins­
gesamt eine Größe von 450 Quadratmetern.
Mit englischen Teilhabern gründet Dr. Stiebel bereits 1927 die erste Auslandsgesellschaft, die ELTRON (London) Ltd.
Geräteprogramm 1924–1939
› R ingtauchsieder – ca. 30 Typen für unter1924–
schiedliche Leistungen und Spannungen
1926
Ab 1927 › Kleindurchlauferhitzer DL, 1.000 W
Ab 1931 › Tauchsieder der Typen TL, TK, TM, TP
› Kleindurchlauferhitzer DK, 1.500 W und 2.000 W
› Durchlaufspeicher DS 3 l bis 8 l
› Überlaufspeicher SLÜ 8 l bis 30 l
› Ablaufspeicher SLA 30 l bis 150 l
› Hochdruckspeicher SLH 3 l, 8 l, 30 l bis 150 l
› Kochendwasserspeicher SLK 15 l bis 120 l
Ab 1935 › Füllspeicher SLF 8 l, 30 l
Ab 1936 › Ringheizkörper, Ringheizkörper-Einbauflansche
› Temperaturregler
› TAUKOTOPF – Ringtauchsieder im Wassertopf
› K affee-Brüh- und -Warmhaltemaschine
WHB 8 l, 15 l, 30 l
Ab 1937 › S peicher SPARRAPID
Ab 1938 › Großdurchlauferhitzer
eginn der Produktion von Rüstungsgütern für
Ab 1939 › B
die deutsche Luftwaffe
Trotz Weltwirtschaftskrise und sehr eingeschränkter Liquidität werden immer
neue Tauchsiederformen und -typen entwickelt und zum Patent angemeldet.
Ebenso beginnt die Fabrikation von Heißwassergeräten in größerer Stückzahl.
In den Jahren 1932/33 werden bereits Durchlauf-, Überlauf-, Ablauf-, Hochdruck- und Kochendwasserspeicher hergestellt. Auch Standspeicher werden
in das Programm aufgenommen.
Auf der Elektrowärmetagung 1932 in Essen kann erstmals ein komplettes
Programm von Heißwassergeräten mit 3 bis 600 Liter Inhalt vorgestellt werden. Die Entwicklung neuer Geräte erfolgt vorwiegend auf Anregung oder in
Zusammenarbeit mit den einzelnen Elektroversorgungsunternehmen (EVU).
Großer Wert wird schon in den Anfängen der Firmentätigkeit auf die Schulung des eigenen Personals und des Fachhandels gelegt. So finden regelmäßig Vortragsveranstaltungen bei EVU, Handwerksinnungen und vor Fachgroßhändlern statt.
Das Jahr 1934 ist für die Weiterentwicklung der Firma von ausschlaggebender Bedeutung. In diesem Jahr geht ein Großauftrag über 10.000 Tauchsieder von der Firma ASW aus Dresden ein. Gleichzeitig werden Mittel aus dem
staatlichen Arbeitsförderungsprogramm zur Verfügung gestellt.
Die vorhandenen Fabrikations- und Büroräume in der Reichenberger Straße
sind nun viel zu klein geworden und 1934 erfolgt der Umzug nach Tempelhof, wo in der Eresburgstraße große Räume gemietet werden. Die Belegschaft
wächst auf 200 Mitarbeiter an und die Firma erhält auf dem deutschen und
internationalen Markt einen großen Bekanntheitsgrad. Im Jahre 1934 kann
erstmals ein Umsatz von einer Million Reichsmark erzielt werden. Der Aufschwung setzt sich fort.
Im Jahre 1938 beträgt der Umsatz bereits 2,6 Millionen Reichsmark, wovon
100.000 Reichsmark bereits auf den Export entfallen. 294 Mitarbeiter werden
beschäftigt. Der Durchschnittslohn eines Arbeiters beträgt 0,88 Reichsmark
pro Stunde. Es werden in diesem Jahr 208.000 Tauchsieder, 9.500 Kleinspeicher, 4.050 Normalspeicher und 620 Kochendwasserautomaten hergestellt. Bis
Ende 1938 sind 35 deutsche Patente und zwölf ausländische Patente erteilt.
Die Firma gibt sich eine Geschäftsordnung, untergliedert in Geschäfts­leitung
und kaufmännische und technische Abteilung, Bereich Werbung, Forschung und
Betrieb. In dieser Zeit wird auch erstmals ein Konstruktionsbüro eingerichtet, wo
Geräte und Einzelteile zeichnerisch festgehalten werden. Bis dahin wurde
Technik überwiegend durch Dr. Theodor Stiebel erledigt.
Chronik
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Im Jahre 1939 werden 360 Mitarbeiter beschäftigt, die einen Umsatz von
3,35 Millionen Reichsmark erzielen. Die Heißwassergeräte erhalten nun eine
neue Typenbezeichnung, die bis heute im Unternehmen verwendet wird. Es
werden die Kurzbezeichnungen SN, SH, KA und EB eingeführt.
Ab Kriegsausbruch 1939
gab es die Produkte der
Firma ELTRON nur noch
in sehr geringem Umfang.
Die Rüstungsanstrengungen des Deutschen Reiches machen auch vor der
Firma ELTRON nicht halt, und bereits 1939 ergehen Rüstungsaufträge an
die Firma, die ausschließlich für die Luftwaffe bestimmt sind. So werden
während des Krieges folgende Produkte entwickelt und produziert: Sohlenbeheizung für Fliegerstiefel, Verbindungskabel für Maschinengewehre
in Flugzeugen, elektrische Bombenzünder und verschiedene Enteisungsbeheizungen für Flugzeugteile (Tragflächen, Propeller u. a.).
Schwierige Zeiten in den Kriegswirren
Infolge der Kriegsereignisse und der Bombenangriffe auf Berlin, bei denen
auch Gebäude der Firma getroffen werden, beginnt 1943 die Verlagerung
der Produktion nach Holzminden. Es handelt sich hier ausschließlich um
Rüstungsproduktion.
Für die Weiterführung der Friedensfertigung (Elektrohausgeräte) werden
in besetzten Gebieten Firmen für die Fabrikation ausfindig gemacht. Ab
1941/42 fertigt die Firma INVENTUM in Holland – ein früherer Konkurrent
der Stiebel Werke – Heißwassergeräte unter dem Namen ELTRON, und die
Firma MACINIAK in Warschau baut Regler und andere Zubehörteile für
Heißwassergeräte. In beiden Firmen werden keine Stiebel Mitarbeiter beschäftigt. Die Geräte werden hauptsächlich an Behörden und Wohlfahrtseinrichtungen verkauft.
Im Jahre 1943 verabschiedet die Firmenleitung ein neues Organisationsschema, unterteilt in Geschäftsleitung, Hauptverwaltung und Werke, um
eine Straffung der verzweigten Firmenteile zu erreichen. Außerdem erhalten die Werke neue Namen.
Berlin: ab 2.8.1943 Dr. Theodor Stiebel Werke
Holzminden: ab 28.7.1944 ELTRON Werk GmbH
Fertigung 1944.
› 1940
Nach der Währungsreform 1948
beginnt im gesamten Firmen­
verbund der verstärkte Wieder­
aufbau. Die Typenpalette
wird ständig erweitert.
› 1950
In Berlin läuft die Produktion trotz ständiger Bombenangriffe (zweimal wurde
die große Fabrikationshalle zerstört) bis zum 21. April 1945. Da die russischen
Truppen kurz vor Tempelhof stehen, wird von der Firmen­leitung eine Lähmungsaktion angeordnet. Dies bedeutet, dass wichtige Teile aus den Maschinen ausgebaut und zur späteren Wiederverwendung versteckt werden. Viele
Belegschaftsmitglieder nehmen Werkzeuge, Ma­schinenteile und Fertigungsmaterial mit in ihre Privatwohnungen. Am 28. April 1945 besetzen russische
Truppen das Werksgelände, das stark in Mitleidenschaft gezogen wird. Die
noch anwesenden Mitarbeiter erreichen in den folgenden Tagen eine Genehmigung für Aufräumungsarbeiten und die Wiederaufnahme der Fertigung.
Von der russischen Kriegshandelsgesellschaft WOJENTORG erhält die Firma
einen Auftrag zur Herstellung von 50.000 Tauchsiedern. Dieser stellt sich jedoch kurz darauf als Scheinauftrag heraus, der die Firma dazu veranlassen
soll, die „gelähmten“ Maschinen wieder in Gang zu setzen. Am 5. Mai 1945,
Sonnabend, erscheint ein starkes russisches Kommando auf dem Werksgelände und räumt übers Wochenende alle vorhandenen Maschinen, Werkzeuge und Einrichtungen aus. Das verbliebene Mobiliar wird schwer beschädigt. Dies alles geschieht aufgrund der Tatsache, dass der Bezirk Tempelhof,
in dem sich die Firma befindet, nach dem Potsdamer Abkommen von russischen Truppen geräumt wird und nunmehr zum amerikanischen Sektor gehört.
In den kommenden Monaten gelingt es trotzdem mit einigen Belegschaftsmitgliedern und durch Wiederbeschaffung von Material und Vorrichtungen
eine kleine Fertigung aufzubauen. Im August 1945 werden bereits offene
Glühkochplatten, elektrische Backhauben und Rohrtauchsieder in kleiner
Stückzahl hergestellt. Die fertigen Geräte werden meist gegen Rohmaterialien eingetauscht. Das ELTRON Werk in Holzminden produziert bis Anfang
1945 Rüstungsgüter, besitzt aber auch erhebliche Vorräte an Material für eine
mögliche Friedensfertigung. Anfang April 1945 erfolgt ein Fliegerangriff auf
Holzminden, der viele Menschenopfer fordert. Da sich auch die Kampfhandlungen auf die Stadt erstrecken, wird die Produktion eingestellt.
Auf Anordnung der deutschen Behörden sollen die Fabrikgebäude gesprengt werden; dies wird von der Belegschaft verhindert. Nach Einmarsch
der amerikanischen Truppen werden alle Warenvorräte von den Amerikanern beschlagnahmt und abtransportiert. Bereits im Juli 1945 läuft wieder
ein Produktionsnotprogramm an, das nicht elektrische Geräte wie Kochtöpfe,
Bratpfannen und Wäschesprenger umfasst. Einige Monate später werden
dann bereits Elektrogeräte wie Umluftöfen, Tauchsieder, Warmhalteplatten
und Kochplatten ins Programm aufgenommen. Ein Teil der Berliner Belegschaft ist mit der Produktionsverlagerung 1943/44 nach Holzminden gekommen. Die Firmenleitung der Dr. Theodor Stiebel Werke ist 1945 vollzählig
in Holzminden anwesend. Das ELTRON Werk beschäftigt im Dezember 1945
wieder 177 Personen. Nach der Verlegung der Dr. Theodor Stiebel Werke von
Berlin nach Holzminden erfolgt die Handelsregistereintragung am 17. Juni
1948 beim Registergericht in Holzminden.
Werkshalle Tempelhof nach der Zerstörung 1943.
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Das ELTRON Werk in Holzminden erhält von der englischen Militärregierung
Aufträge für Elektrowärmegeräte verschiedener Typen, obwohl nach den Potsdamer Beschlüssen das Werk als „Rüstungswerk I. Klasse“ eingestuft und
zur Demontage vorgesehen ist. Alle Versuche der Geschäftsleitung, die Demontage zu verhindern, scheitern, so dass 1948 alle Maschinen abtransportiert werden. Die bestehenden Gebäude können nicht demontiert werden,
da die Dr. Theodor Stiebel Werke Eigentümer dieser Gebäude sind und das
ELTRON Werk lediglich Mieter ist.
Geräte für die Heißwasserbereitung bildeten
auch nach dem Krieg die Grundlage für den
Neuanfang.
Geräteprogramm 1940–1950
› Elektrische Sohlenbeheizung für Fliegerstiefel
Bis
Anfang › Verbindungskabel für Maschinengewehre in
Flugzeugen, elektrische Bombenzünder mit
1945
5 Verzögerungszeiten, Vorratgeber für Ben­zin­
standsanzeiger in Flugzeugen, elektrische Brandfühler, Staurohre für Geschwindigkeitsmesser,
V1–Leitwerk- und -Tragflächenen­teisungs­an­
lagen, Leergurtabführungen und Heizroste für
Flak­geschütze, Granatzünder
› Zunächst nicht elektrische Geräte wie KochAb
töpfe, Bratpfannen, Wäschesprenger
07.1945
› Rohrtauchsieder, Wärmeplatten, SpiralkochAb
platten, Umluftöfen
09.1945
Ab 1946 › S tahlöfen, Teekessel, Heizkissen, Bügeleisen,
Backhauben, Wasserkocher
Ab 1947 › Wiederaufnahme der Heißwassergerätefertigung
›W
affeleisen, Brotröster
iederdruckspeicher SN 8 bis SN 80
Ab 1948 › N
› R ingtauchsieder, Erweiterung des Heiß­was­serprogramms, Kochendwasserautomaten
Ab 1949 › Durchlauferhitzer DH 18
Ab 1950 › Elektroboiler EB, Elektro-Kohle-Badeofen EBK
Um trotz Demontage weiter produzieren zu können, beantragt die Firma
Dr. Theodor Stiebel Werke auf Anraten der „Verwaltung für Wirtschaft des
Vereinigten Wirtschaftsgebietes“ in Frankfurt und auf Anraten der zuständigen Industrie- und Handelskammern eine Produktionsgenehmigung für
Holzminden zur „Herstellung von Elektrowärmegeräten für industriellen,
sanitären und Haushaltsbedarf“. Diese Genehmigung wird am 18. Mai 1948
unter der Nummer 266 vom niedersächsischen Minister für Wirtschaft und
Verkehr erteilt. Offizieller Produktionsbeginn ist der 1. Juli 1948 für die Dr.
Theodor Stiebel Werke in Holzminden. Das ELTRON Werk erhält keine neue
Produktionsgenehmigung.
Die Produktionsprogramme der einzelnen Werke sollen auf die Bedürfnisse in
den vier Besatzungszonen abgestimmt werden und so ist auch die Vertriebsorganisation auf die vier Besatzungsgebiete ausgerichtet. Das Werk Holzminden
ist für die britische Zone zuständig, das Werk München für die amerikanische
Zone. Ein Werk in der Nähe von Neuwied ist für die französische Zone vorgesehen, kommt aber nicht zum Einsatz. Das Werk Berlin ist für die russische
Zone sowie für Groß-Berlin zuständig. Die 1948 durchgeführte Währungsreform in den drei Westzonen und den Westsektoren von Berlin veranlasst die
Sowjetunion zur Verhängung der Blockade über ganz Westberlin. Diese Maßnahme dauert von Juni 1948 bis zum 1. April 1949. Dies bedeutet für das Werk
Berlin den Verlust seiner Hauptabsatz- und seiner Materialbeschaffungsgebiete. Es wird daher in der zweiten Hälfte des Jahres 1949 im Ostsektor von
Berlin (Bezirk Lichtenberg) die Firma ELTRONOVA gegründet, die Elektrogeräte fertigen, Reparaturen durchführen und den Vertrieb in den Ostgebieten
wahrnehmen soll. Diese Firma muss 1950, bedingt durch die politischen Verhältnisse, wieder geschlossen werden.
Nach der Währungsreform 1948 beginnt im gesamten Firmenverbund der
verstärkte Wiederaufbau. Die vor dem Krieg entwickelten und produzierten Heißwassergeräte bilden mehr und mehr den Hauptanteil am Produktionsprogramm. Die Typenpalette wird ständig erweitert, das Notprogramm
wird eingestellt.
Durch den allgemeinen Geldmangel ist jedoch die Liquidität des Unternehmens stark eingeschränkt und nur allmählich kann der Markt erschlossen und
können notwendige Baumaßnahmen und Investitionen durchgeführt werden.
Der Vertrieb erfolgt entweder durch die Werke direkt oder durch freie Handelsvertreter, bis 1950 die erste eigene Niederlassung in Essen errichtet wird.
Der Umsatz erreicht im Jahre 1949 4,2 Millionen DM. Im Jahr darauf können
5,8 Millionen DM erzielt werden.
› 1950
› 1960
Erfolgreich in der Wirtschaftswunderzeit
1951 beginnt dann der rapide wirtschaftliche Aufstieg der Firmengruppe mit
hohen Umsatz- und Produktionszuwächsen, verbunden mit immer höheren
Marktanteilen im Inland. In den Jahren 1955 bis 1957 werden weitere eigene
Niederlassungen in Frankfurt, Hannover und Hamburg errichtet, denen Ingenieurbüros in den angrenzenden Gebieten angeschlossen sind.
Auch in den Werken wird in diesen Jahren kräftig investiert. In Holzminden
wird 1954 das neue Verwaltungsgebäude fertiggestellt, Gelände für die Erweiterung des Fertigungsbetriebes wird hinzugekauft und in der Produktion werden Rationalisierungsinvestitionen durchgeführt.
Kaffeemaschinen für Flugzeuge.
1954 wird auch das Betriebsgrundstück in München, in dem die Firma notdürftig zur Untermiete untergebracht war, käuflich erworben und in den
folgenden Jahren so weit ausgebaut, dass ein erheblicher Teil des Geräteprogrammes dort produziert und im süddeutschen Raum verkauft werden
kann. Das bisher gepachtete Werksgelände in Berlin wird 1956 gekauft und
das Werk wird weiter ausgebaut.
1958 erfolgt eine Firmenumgründung. Das bisher unter der Firmierung
Dr. Theodor Stiebel Werke in Holzminden geführte Unternehmen geht ohne
Grundstücke und Beteiligungen auf die Dr. Stiebel Werke GmbH über. Das
Kapital der neuen Gesellschaft wird auf 2,7 Millionen DM festgesetzt, wovon
Dr. Stiebel 2,55 Millionen DM und die ELTRON Werk GmbH 150.000 DM übernehmen. Die Gesellschaft wird Komplementär der neu gegründeten Dr. Stiebel Werke
GmbH & Co. in Holzminden. Am Gesellschaftskapital von 3 Millionen DM sind
die GmbH mit 2,7 Millionen DM und Dr. Stiebel mit 300.000 DM beteiligt.
Der Aufstieg der Firma geht weiter. Im selben Jahr werden bereits 144.300
Heißwassergeräte hergestellt und im Jahr darauf 185.500 Einheiten.
Geräteprogramm 1951–1959
Ab 1951 › Durchlauferhitzer DN 3 und DN 4,4
› Armaturen TZN und V
Ab 1952 › Zweikreisspeicher SNZ
› Geräte für Flug­zeug­­bordküchen
Ab 1954 › Durchlauferhitzer DH 12
Ab 1955 › Rohrschlangenspeicher SNZR 80
Ab 1956 › Abschalter AS, AI
affeemaschine für Flugzeuge CMA 2
Ab 1957 › K
mit Vorwärmer SNF 3/V
› U ntertischspeicher SNU 5, SNL 15
Ab 1958 › E BK 5, DSH, Badstrahler SHU 10,
SH 80/Cabinet
urchlauferhitzer DHD 12, 18, 21 kW
Ab 1959 › D
Am 9. September 1960 stirbt der Firmengründer. Seine Ehefrau und die
drei Kinder übernehmen als Erbengemeinschaft das Unternehmen. Die beiden Söhne erhalten je 37 Prozent, Ehefrau und Tochter je 13 Prozent des
Firmenvermögens.
Im November 1960 beschließt die Gesellschafterversammlung, einen Aufsichtsrat zu berufen, als Mittler zwischen Geschäftsleitung und Gesellschaftern.
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› 1958
Filterkaffee erfreut sich
größter Beliebtheit. Dank
des ersten Kochendwassergeräts.
Das Kochendwassergerät EBK 5 geht in Serie.
Das erste Kochendwassergerät EBK 5 von STIEBEL ELTRON geht in die Produk­
tion und ist bis heute in modifizierter Form Bestandteil unserer Produktpalette. Bereits im ersten Jahr werden 145.000 Heißwassergeräte gefertigt.
Tendenz steigend. Kochendwassergeräte von STIEBEL ELTRON sind heute in
vielen Haushalten zu finden.
› 1960
Der Einstieg in die Erneuerbaren Energien
Geräteprogramm 1960–1980
Ab 1960 › Durchlauferhitzer DHF (DH und DHD für Siemens)
ntertischspeicher SHU 5
Ab 1961 › U
Ab 1962 › E BK mit Glasbehälter
Ab 1963 › E K 5 „eltronette“, Wandstrahler IS
onvektionsofen CON 20
Ab 1964 › K
eginn des Büglerprogramms
Ab 1966 › B
Ab 1967 › C S 20 CONsecura
Ab 1968 › S peicherheizgeräte, Steuergeräte
ruckspeicher mit Anticor
Ab 1969 › D
Ab 1970 › E lektrozentralheizung, Schwimmbadheizung
› H ändetrockner, Erweiterung des
CON-Programms
andtuchtrockner
Ab 1972 › H
asgeräte
Ab 1973 › G
ärmespeicher ETS (flache Form)
Ab 1974 › W
› A utomatikboiler ENK 5 mit Kunststoffbehälter
› H aushaltskaffeemaschine KTA
eschirrspüler
Ab 1975 › G
› D urchlauferhitzer DHB
ärmepumpen, Klimatruhen
Ab 1976 › W
› H aushaltskleingeräte
› Innenbehälter für 80-l-Geräte aus Bicutherm
Ab 1978 › Solarprogramm
Im Mai 1964 begeht die Firma ihr 40-jähriges Bestehen. Der Aufstieg der
Firmengruppe hat sich fortgesetzt, das Umsatzvolumen hat die 100-Millionen-DM-Grenze überschritten. In Holzminden werden umfangreiche Baumaßnahmen vorgenommen, die sich über weitere Jahre erstrecken.
1965 erwirbt die Firma die Bügelmaschinenfabrik Hahn in Leibertingen und
nimmt mit der Bügelmaschinenfertigung ein neues Produkt in das Hausgeräteprogramm auf. Durch die Produktion von Wärmespeichern tritt die Firma
1968 in den Markt für Heizgeräte ein und erzielt in der Folgezeit mit diesen
Produkten einen erheblichen Umsatzanteil.
Am 28. August 1968 werden die beiden minderjährigen Erben Angelika
und Ulrich Stiebel vom Vormundschaftsrichter vorzeitig für volljährig erklärt. Die zuständigen Pfleger sind daraufhin abgelöst und der Aufsichtsrat wird neu bestellt.
Am 1. Januar 1970 entsteht aus der bisherigen Firma Dr. Theodor Stiebel
Werke, die als Erbengemeinschaft geführt wird, eine offene Handelsgesellschaft unter der Firmierung Dr. Theodor Stiebel Werke OHG, deren geschäftsführende Gesellschafter die Mitglieder der Familie Stiebel sind.
Die OHG gibt sich ein eigenes Vertriebsprogramm, das sich auf Bauelemente
und Kälteaggregate aus eigener Fertigung bezieht. Später werden für einige
Jahre Klimatruhen und Kühlzellen als Handelsware geführt.
Im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten wird die Firmengruppe 1972
umgewandelt.
Die Dr. Stiebel Werke GmbH in Holzminden, die Dr. Stiebel Werke GmbH in
München, die Dr. Stiebel Werke GmbH in Berlin und das ELTRON Werk GmbH
in Holzminden werden mit den Dr. Theodor Stiebel Werken OHG verschmolzen und verlieren ihre juristische Selbstständigkeit.
Die Jahre 1970 bis 1973 sind gekennzeichnet durch umfangreiche Grundstückskäufe, Neubauten und Produktionsverlagerungen.
In Essen, Düsseldorf, Hamburg und Köln entstehen neue Vertriebsbüros.
1971 wird das Gelände der ehemaligen Wesersperrholzwerke erworben (das
jetzige Werk Nord) und in Eschwege die Firma Prometheus übernommen.
Produktionsmontagebänder um 1970.
› 1980
Chronik
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Das Bügelmaschinenwerk in Leibertingen wird aufgegeben und die Produktion nach Eschwege verlagert, nachdem dort die Produktionshallen umgebaut
und modernisiert wurden. Im Jahre 1973 wird das Exportgeschäft aus der KG
ausgegliedert und durch die Gründung der Stiebel Eltron Export GmbH
(später umfirmiert in Stiebel Eltron international GmbH) verselbstständigt.
Diese Firma übernimmt administrativ die bereits bestehenden Auslandsgesellschaften bzw. Niederlassungen in Frankreich, Österreich und Italien und
gründet weitere Firmen in Belgien, Griechenland, Großbritannien, Südafrika
und in den Niederlanden.
Um die Ertragskraft der Gesamtfirma weiter zu stärken und um Produktion
und Verwaltung zu straffen, entschließt sich die Firmenleitung 1974, das Werk
München als Produktionsstätte stillzulegen und nur noch das Vertriebsbüro
mit Schulungszentrum im Gebäude zu belassen.
Wärmepumpe – 70er Jahre.
Die Produktion wird vornehmlich nach Holzminden verlagert, die freigewordenen Flächen in München werden an fremde Firmen vermietet. Im Dezember 1980 wird das gesamte ehemalige Firmengelände in München verkauft,
nachdem beschlossen wurde, auch das Vertriebsbüro in andere Räume außerhalb dieses Geländes zu verlegen.
Im Jahre 1976 entschließt sich die Firmenleitung, ein HaushaltskleingeräteProgramm anzubieten, nachdem sich Mitglieder der Familie Stiebel an der
Firma Paul KG in Esslingen beteiligt haben. Diese Firma stellt Küchenmaschinen, Allesschneider, Zitruspressen, Handrührer, Elektromesser, Fleischund Gemüsewölfe sowie Elektrokleinmotoren her. Dieses Verkaufsprogramm
wird 1981 wieder eingestellt, da die Verkaufserfolge hinter den Erwartungen zurückblieben.
Aufgrund der ständig steigenden Preise für Heizöl, durch die Ölkrisen 1973
und 1979, werden zur Senkung der Energiekosten von der Industrie neue Geräte für Alternativenergien entwickelt. In der Elektroindustrie wird der Bau von
Wärmepumpen für Brauchwasserbereitung und zur Raumheizung forciert.
Im Jahre 1976 nimmt Stiebel Eltron Wärmepumpen verschiedener Modelle
in das Fertigungs- und Vertriebs­programm auf.
Die Nutzung der Sonnenenergie führt zur Entwicklung von Solarkollektoren, die ebenfalls zur Brauchwassererwärmung und zur Raumheizung (auch
in Verbindung mit Wärmepumpen) eingesetzt werden sollen. Im Mai 1978
wird im österreichischen Ort Spittal ein Solarwerk zur Herstellung von Kollektoren eröffnet.
Montage von Solarkollektoren.
Geräteprogramm 1981–1990
Ab 1981 › Automatik-Kaffeeboiler KBK
› Niedrigtemperatur-Wandkonvektoren CNB
› Erste Warmwasser-Wärmepumpe WWK 200
(mit statischem Verdampfer) und
› Split-Warm­wasser-Wärmepumpe WWS 18
Ab 1982 › Automatikboiler EBK 3
Ab 1984 › Wand- und Standheizer CH
› Kompakt-Automatikboiler EBK 5 C
› Neues Gasprogramm
Ab 1985 › Standspeicher SHW
Ab 1986 › Wand-Flachspeicher ETW
› Warmwasserspeicher S-Baureihe
Ab 1987 › Kompakt-Luft | Wasser-Wärmepumpe WPL 30 K
› Vollelektronischer Durchlauferhitzer DHE
Ab 1989 › Kochendwassergeräte EBK 5 GS/KS
› Warmwasser-Wärmepumpe WWK 300 C
› Vakuumröhren-Kollektor
Ein Bestseller wird geboren: der vollelektronische
Durchlauferhitzer
Neben Kollektoren werden auch Kompaktinstallationen und Solarspeicher aus
eigenen Fertigungsstätten angeboten. Aufgrund der veränderten Marktverhältnisse verfügt die Firmenleitung im Jahre 1983, das Werk Spittal zu schließen und die Kollektorfertigung nach Griechenland zu verlegen.
1982 werden die Eigentumsverhältnisse im Firmenverbund neu geregelt.
Die Söhne des Firmengründers, Ulrich und Frank Stiebel, übernehmen
je 50 Prozent der Firmenanteile, nachdem die Gesellschafterinnen Magret Schön, verw. Stiebel, und Angelika Kraberger, geb. Stiebel abgefunden
wurden und aus der Firma ausschieden. STIEBEL ELTRON investiert massiv in den Aus- oder Neubau seiner bundesdeutschen Vertriebszentren. In
Holzminden entsteht zusätzlich ein neues Schulungszentrum für jährlich
rund 20.000 Seminarteilnehmer.
Übernahme des Warmwassergeräte-Herstellers HETTLER in Ulm: Das Traditionsunternehmen wird 1985 mit dem Ziel gekauft, ein ausgereiftes Programm an Warmwassergeräten für das mittlere Preissegment anbieten zu
können. Zwei Jahre später werden Produktion und Verwaltung nach Holzminden verlegt. Anfang der 90er Jahre wird der Markenname aufgegeben.
Basierend auf dem schon vorhandenen Gasgeräteprogramm wird das Geschäftsfeld Heizungstechnik weiter ausgebaut. 1986/87 werden die Gas- und
Ölgerätefirmen Hydrotherm, Hagenberger und Rohleder-Rekord übernommen. Aber auch in das herkömmliche Produktprogramm wird investiert: 1986
präsentiert STIEBEL ELTRON die neuen wandhängenden Warmwasserspeicher
der „S-Baureihe“ mit 30 bis 150 Liter Inhalt. Sie zeichnen sich durch den niedrigsten Bereitschaftsenergieverbrauch aller am Markt erhältlichen Geräte aus.
Erfolg wird aus Ideen gemacht: 1987 wird in Deutschland ein neues Kapitel
der elektrischen Warmwasserbereitung geschrieben. Der Begriff „Komfort“ erhält in der Warmwasserbereitung eine völlig neue Dimension.
STIEBEL ELTRON bringt den ersten vollelektronischen Durchlauferhitzer
der Welt – kurz DHE – heraus. Er revolutioniert den bis dahin existierenden Warmwassergeräte-Markt.
Dass heute Millionen dieser Geräte in Haushalten auf der ganzen Welt genutzt werden, konnte damals niemand ahnen. Das Gerät würde es nicht
geben, wenn nicht STIEBEL ELTRON-Ingenieure eine Vision gehabt hätten.
Ihre bahnbrechende Idee war, einen völlig anderen Durchlauferhitzer zu entwickeln und zu bauen. Ein Gerät ganz ohne die Schwächen hydraulischer und
damals noch existierender thermischer Durchlauferhitzer.
Warmwasser-Wärmepumpe WWK.
1989 wird die Hydrotherm-Produktionsstätte vom südhessischen Dieburg
nach Holzminden verlegt.
Klimageräte erweitern das Produktprogramm von STIEBEL ELTRON.
Chronik
16 | 17
› 1987
Mit uns entdecken
die Deutschen eine
neue Komfortzone.
Der erste vollelektronische Durchlauferhitzer der Welt.
Mit dem DHE bietet STIEBEL ELTRON den ersten vollelektronischen Durchlauferhitzer der Welt an. Der Begriff „Komfort“ erhält in der Warmwasserbereitung eine neue Dimension. Sofort mit dem Einschalten liefert der
elektronische Durchlauferhitzer gradgenaues Warmwasser. Die einmal eingestellte Wunschtemperatur bleibt konstant, auch wenn weitere Zapfstellen
geöffnet werden. Dezentrale Warmwasserbereitung von STIEBEL ELTRON mit
vollelektronischen Durch­lauf­erhitzern findet sich heute in vielen Haushalten.
Das 1990 neu eingeführte Klimageräteprogramm vereint die Funktionen
Kühlen, Lüften, Heizen und Entfeuchten und erfüllt die Komfortansprüche in
puncto optimales Raumklima und Wohlbefinden.
Die Produktpalette von STIEBEL ELTRON wird 1991 um Systeme zur Wohnungslüftung mit Wärmerückgewinnung erweitert. Moderne Lüftungssysteme
sorgen nicht nur für ein gesundes Raumklima, sie erhalten auch die Gebäudesubstanz und arbeiten besonders energiesparend.
In diesem Jahr überspringt der Gruppenumsatz erstmals die 500-Millionen-­
DM-Grenze.
Seit 1990 sind Klimageräte im Produktprogramm vertreten.
In Holzminden wird ein modernes Gaslabor mit einer Investitionssumme von
über 3 Millionen DM in Betrieb genommen.
Der Umweltschutz gewinnt immer mehr an Bedeutung. Als eines der ersten
Unternehmen verzichtet STIEBEL ELTRON auf FCKW bei Wärmedämm­stoffen und stellt die Metallreinigung auf umweltfreundliche Reinigungsprozesse um.
Während die erste DHE-Baureihe noch mit klassischer binärer Logik auskam, arbeiten die Ausführungen ab 1992 mit selbstlernender Fuzzy Logic.
In Holzminden wird weiter investiert: Für Hydrotherm wird eine neue Büro­
etage auf das Gebäude 10 aufgesetzt und das Hochregallager für 9 Millionen DM
deutlich erweitert bzw. die Auslieferung von Bauteilen durch ein neues, vollelektronisches Transportsystem beschleunigt und vereinfacht.
Die Rohrheizkörperfertigung wird in den Jahren 1992 und 1993 automatisiert.
Auch die Wiederverwertung von Rohstoffen spielt eine immer wichtigere Rolle.
1993 werden neue, recyclingfähige Kleinspeicher mit einem Inhalt von 5 bis
15 Litern ins Produktprogramm aufgenommen. Gebaut werden die Geräte im
Werk Eschwege. Die Investitionssumme beträgt mehr als 20 Millionen DM.
Im gleichen Jahr erfolgt die Umstellung der Warmwasser-Wärmepumpen
auf FCKW-freies Kältemittel.
Das Tochterunternehmen Hydrotherm ersetzt sein bisheriges Kleinkesselprogramm durch neue Niedertemperatur- und Brennwertkessel-Serien.
Zum Tag der offenen
Tür kommen 1994 fast
10.000 Besucher.
1994 feiert das Unternehmen sein 70-jähriges Jubiläum. Fast 10.000 Besucher kommen anlässlich des Tages der offenen Tür zu STIEBEL ELTRON nach
Holzminden, wo sie mit der Fertigung auch die breite Palette neuer Produkte besichtigen können.
› 1990
› 2000
Chronik
18 | 19
Im Jubiläumsjahr weiht STIEBEL ELTRON am Standort Holzminden das modernste Behälterwerk Europas ein. Hier entstehen Behälter für Warmwasserspeicher von 30 bis 700 Liter Volumen auf höchstem Qualitätsniveau. Das
Behälterwerk ist mit 35 Millionen DM die größte Einzelinvestition in der
70-jährigen Firmengeschichte. 50 neue Arbeitsplätze werden geschaffen.
Im Werk Thessaloniki in Griechenland gehen die ersten Hochleistungs-Flachkollektoren in Produktion. Sie erzeugen warmes Wasser mit Hilfe der Sonne
auf energieeffiziente Weise.
Mit neuen Vertriebszentren in Dresden, Rostock, Magdeburg, Leipzig, Saarbrücken und Stuttgart wird die Präsenz von STIEBEL ELTRON in Deutschland
stark ausgebaut.
Alle haustechnischen Funktionen in einem Gerät bietet das 1999
vorgestellte LWZ 303 – und wird zu einem absoluten Erfolgsprodukt.
1994 beschäftigt die STIEBEL ELTRON Gruppe 2.855 Mitarbeiter und erwirtschaftet einen Jahresumsatz von weit über 600 Millionen DM.
Als erster deutscher Hersteller lässt das Unternehmen 1995 Ökobilanzen
für Warmwasserspeicher erstellen. Eine solche analysiert möglichst umfassend den gesamten Produktlebensweg und die zugehörigen ökologischen
Auswirkungen. Darüber hinaus bewertet sie die während des Lebenswegs
auftretenden Stoff- und Energieumsätze sowie die daraus resultierenden
Umweltbelastungen.
Geräteprogramm 1990–2000
Ab 1990 › Klimageräte
Ab 1991 › Lüftungsgeräte
› Kochendwasserautomat KA 15 und KA 50
Ab 1993 › Recyclingfähige Kleinspeicher im Sieger-Design
› Transportables Raumklimagerät ACP 08
Ab 1994 › Schnellheizer CK, CKT und CKZ
› Hochleistungs-Flachkollektor SOL 170 A
Ab 1995 › Sole | Wasser-Wärmepumpe WPWE 8K
› Elektronischer Händetrockner HTE 4
› Weltneuheit antitropf-Armatur WAT
Ab 1996 › Lüftungszentralgerät LWAZ 250
› Warmwasser-Wandspeicher SH/SHZ 30–150 S
Ab 1997 › SCOT: Weltneuheit der Verbrennungstechnik
Ab 1998 › Lüftungsgerät LWZ 160
› Wärmepumpen-Manager WPM
Ab 1999 › Leistungsgeregelte Luft | Wasser-Wärmepumpe
WPL 25 KW
› Truhen-Raumklimageräte ACT
› Lüftungs-Heizsystem LET
› Natursteinheizung Komfotherm und Fuß­bodenTemperiersystem thermofloor
› Lüftungsgerät LWZ 303
Nur ein Jahr später präsentiert STIEBEL ELTRON die Weltneuheit „SCOT“, die
System-Control-Technology. Diese zukunftsweisende Technologie zur Gasarten-Erkennung findet Verwendung in Gaskesseln, kann aber auch in der
Automobilindustrie eingesetzt werden. Sie ermöglicht einen optimalen Verbrennungsprozess. Der damalige Bundesbauminister Dr. Klaus Töpfer gibt auf
der Weltleitmesse ISH in Frankfurt den Startschuss für die neue Technologie.
1998 wird die Tochtergesellschaft Hydrotherm GmbH (Gasheizgeräte) an das
italienische Unternehmen Immergas verkauft. Im selben Jahr wird das Solarthermie-Kollektoren-Werk im griechischen Thessaloniki an die Firma
Helcom SA verkauft.
Mit Geräten zur Wohnungslüftung und Wärmerückgewinnung kommt 1999
ein neuer Geschäftszweig dazu. Das Lüftungsgerät LWZ 303 vereint erstmals
alle haustechnischen Systeme in einer Einheit. Das einzigartige Gerät kombiniert die Funktionen Lüften, Heizen und Warmwasserbereitung. Es ist mit
allen wichtigen Komponenten wie Wärmepumpe, Warmwasserspeicher und
Kreuzgegenstrom-Wärmeaustauscher ausgestattet.
1999 feiert STIEBEL ELTRON das 75-jährige Jubiläum.
Expo 2000, Internationale Expansion, Superbrand
Dr. Ulrich Stiebel ist im Jahr 2000 mit der Hofanlage Brombeerweg Holzminden Initiator eines Projektes im Rahmen der Weltausstellung EXPO in Hannover. 40 Wohnhäuser werden mit unterschiedlichen Systemen fortschrittlicher
Energietechnik (Wärmepumpentechnologie, Solarenergienutzung, Brennwerttechnik) ausgestattet. Es werden Möglichkeiten der regenerativen Energienutzung zur Hauswärmeerzeugung und der Wärmerückgewinnung aufgezeigt.
Im Jahr 2001 eröffnet STIEBEL ELTRON in Thailand seine erste internationale
Produktionsstätte. In dem neuen Werk in Nonthaburi – einem Stadtteil von
Bangkok – werden einphasige Durchlauferhitzer gebaut. Diese sogenannten
Shower-Units sind primär für den asiatischen Markt bestimmt.
Hofanlage Brombeerweg zur Zeit der Weltausstellung 2000.
Geräteprogramm 2000–2010
Ab 2000 › Durchlauferhitzer HDB und HDE
Ab 2001 › Profi-Rapid®-Installationstechnik
› DHE mit Funk
› Kochendwassergerät EBK und KBA
Ab 2003 › Mini-Durchlauferhitzer DN
› Wandspeicher SHZ 30-150 LCD electronic
comfort
PC: Wärmepumpe und Warmwasser­speicher
Ab 2004 › W
kombiniert
Ab 2005 › Sole | Wasser-Wärmepumpe WPC cool
› Zentrales Abluftsystem LWA 100
Ab 2006 › Luft | Wasser-Wärmepumpe WPL 10
› CO2-Wärmepumpe WPL 5 N
Ab 2007 › Großwärmepumpen bis 400 kW (in Kaskade):
WPF 20-66
Ab 2008 › SNU 5 SL antitropf
Ab 2009 › Luft | Wasser-Wärmepumpe WPL cool
› Luft | Wasser-Wärmepumpe WPL 14 HT
› Luft | Wasser-Wärmepumpen für den großen
Heizbedarf WPL 34, 47, 57
Das Jahr 2002 hat für STIEBEL ELTRON eine besondere Bedeutung. Das
Unternehmen kauft die Haustechnik-Sparte von Electrolux Deutschland. Es
erfolgt die Umfirmierung in EHT Haustechnik GmbH mit Sitz in Nürnberg
und weltweiter Verantwortung für Entwicklung und Vermarktung von AEG
Haustechnik-Geräten sowie der Marke ZANKER. Das Geräteprogramm für
Warmwasser, Raumheizung, Flächenheizung, Klima und Lüftung ergänzt das
STIEBEL ELTRON-Geräteprogramm ideal. Mit diesem Kauf – der größten
Akquisition in der Firmengeschichte – wächst das Unternehmen auf einen
Schlag um fast ein Drittel. Damit sind die Akquisitionen aber noch nicht abgeschlossen: Kurze Zeit später wird der Inlandvertrieb der Olsberg Haustechnik GmbH & Co. KG übernommen. Die Internationalisierung geht weiter:
2004 erwirbt STIEBEL ELTRON die Tatramat GmbH. Das Unternehmen vertreibt seine Produkte hauptsächlich in Osteuropa und ist Marktführer in der
Slowakei und der Tschechischen Republik. Im slowakischen Poprad werden
stahlemaillierte Warmwasserspeicher mit einem Inhalt von 10 bis 600 Litern
hergestellt. Die wandhängenden und bodenstehenden Speicher werden für
den Markt in Mitteleuropa gefertigt.
Im Jahr 2004 beginnt auch die Produktion im Werk im chinesischen Tianjin.
Aus den zehn Mitarbeitern des Anfangs sind im Jahr 2014 bereits rund 70 geworden und sie produzieren vor allem Wandkonvektoren.
Ein unabhängiges Gremium von Fachleuten zeichnet 2005 die Marke
STIEBEL ELTRON als „Superbrand“ aus. STIEBEL ELTRON gehört damit zu
Deutschlands Top-Marken.
Im Oktober 2005 gibt das Unternehmen bekannt, dass das Elektronik-Werk
in Berlin-Tempelhof geschlossen und an den Hauptsitz nach Holzminden
verlagert wird.
Das Asiengeschäft boomt und STIEBEL ELTRON verdoppelt 2006 seine Produk­
tionskapazitäten in Thailand durch den Umzug in eine neue Produktionsstätte. In
Ayutthaya werden auf 2.000 Quadratmetern Fläche Kleindurchlauferhitzer und sogenannte „Showerunits“ in großer Stückzahl für den asiatischen Markt gefertigt.
Drei Jahre nach Produktionsstart im chinesischen Tianjin ist die Nachfrage bereits so groß, dass die Räumlichkeiten zu klein geworden sind. Nach dem Umzug innerhalb Tianjins im Jahr 2007 verfügt das Werk über die dreifache Fläche.
Chronik
20 | 21
› 2009
Wir statten Häuser aus,
in denen heute schon
morgen ist.
Das Plus-Energie-Haus nimmt Gestalt an.
Das Plus-Energie-Haus des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung zeigt die Potenziale des solaren, nachhaltigen Bauens und
konnte im Jahr 2009 einige Monate in verschiedenen Städten in Deutschland besichtigt werden. Das Haus entstand aus der Idee von Studenten der
Technischen Universität Darmstadt unter der Leitung von Prof. Manfred
Hegger. Die Ausstattung dieses Hauses im Bereich Lüftungstechnik kommt
von STIEBEL ELTRON. Effiziente und zukunftssichere Heiztechnik auf Basis
erneuerbarer Energien ist heute in vielen Gebäuden zuhause.
Am Standort Holzminden entsteht 2007 die modernste und größte Wärmepumpenfabrikation Mitteleuropas. Der Bau der „Dr.-Theodor-Stiebel-Halle“ stellt
mit einem Investitionsvolumen von über 10 Millionen Euro einen Meilenstein
in der Unternehmensgeschichte dar. Auf fast 6.000 Quadratmetern Produk­
tionsfläche können jährlich mehr als 25.000 Wärmepumpen hergestellt werden.
In einer medienwirksamen Gemeinschaftsaktion mit dem Zoll in Hannover lässt
das Unternehmen im Juli 2007 rund 200 von 4.000 beschlagnahmten chinesischen Plagiaten eines Bad-Schnellheizers der CK-Serie von einer 12 Tonnen
schweren Walze zerstören. Der wirtschaftliche Schaden, den diese Produkte
im Markt verursacht hätten, wird auf 1 Million Euro geschätzt.
Mit einer medienstarken Marketingaktion kommt STIEBEL ELTRON 2007 in
die Schlagzeilen. Deutschlands erster Wärmepumpen-Zug rollt. Die Energie­
effizienz-Ausstellung auf Schienen macht an insgesamt 21 großen Bahn­höfen
in der Bundesrepublik Station.
Neue Niederlassungen, neue Entwicklungen und
ein Jubiläum
STIEBEL ELTRON investiert weiter in den Produktionsstandort Deutschland, insbesondere in die Wärmepumpenfertigung. Mit der Eröffnung einer
zweiten Produktionshalle in Holzminden reagiert das Unternehmen auf die
weltweit gestiegene Nachfrage nach Wärmepumpen und investiert erneut
rund 10 Millionen Euro.
Die Vertriebszentren Köln und Dortmund bekommen 2010 in
Oberhausen ein hochmodernes Zuhause.
Tausende Besucher, zahlreiche Veranstaltungen für Experten, Fachleute und
andere Interessierte: Das Plus-Energie-Haus des Bundesbauministeriums hat
auf seiner dreijährigen Deutschland-Tournee von 2009 bis 2011 seine Aufgabe
als Beispiel energieeffizienten Bauens voll und ganz ausgefüllt. In den sechs
bundesdeutschen Großstädten, in denen das Haus jeweils drei Monate an prominenter Stelle aufgebaut war, stieß es auf großes Interesse. Im Plus-Energie-Haus übernahm das Lüftungs-Integralgerät LWZ 304 von STIEBEL ELTRON
die zentrale Rolle in der Haustechnik.
Auch in die bundesdeutschen Vertriebszentren wird investiert. STIEBEL ELTRON
eröffnet 2010 neue Niederlassungen in Oberhausen und Markkleeberg bei
Leipzig. Die neuen, energieeffizienten und mit Großwärmepumpen beheizten
Gebäude erfüllen die höchsten Energiestandards. Mit den neuen Vertriebszentren West und Ost werden für Kunden und Marktpartner Räumlichkeiten
geschaffen, die das Unternehmen so präsentieren, wie es sich heute versteht –
als modernes Unternehmen mit zukunftsweisenden Produkten und Dienstleistungen im Bereich Erneuerbare Energien.
Luft | Wasser-Wärmepumpen werden effizienter, kompakter,
leiser und leistungsstärker.
Das Unternehmen stellt 2012 eine Weltneuheit vor: Die Luft | Wasser-Wärmepumpe WPL 25 setzt neue Maßstäbe in Sachen Schallreduzierung. Die SplitWärmepumpe funktioniert nach einem ganz anderen Prinzip als bisher am
Markt verfügbare Geräte: Erstmals wurde ein Inverter-Verdichter speziell für
eine Wärmepumpe entwickelt.
› 2010
› 2014
Chronik
22 | 23
Die Warmwasser-Revolution feiert 2012 Jubiläum: Der vollelektronische
Durchlauferhitzer DHE ist 25 Jahre am Markt – und das gleich millionenfach.
Die Schweizer Tochtergesellschaft eröffnet 2012 ihr neues,
vorbildliches Büro- und Lagergebäude – den „Energy Campus“.
Mit dem neuen Energy Campus vervielfacht die Ländergesellschaft in der
Schweiz 2012 ihre räumlichen Kapazitäten. Auf nunmehr rund 5.500 Quadratmetern Büro- und Lagerfläche bietet das neue Kompetenzzentrum für
erneuerbare Energien in Lupfig zwischen Basel und Zürich nicht nur Platz
für 80 Mitarbeiter, sondern auch einen großen Ausstellungsraum sowie
mehrere Schulungs- und Tagungsräume. Über 10 Millionen Euro investiert
STIEBEL ELTRON in den neuen Vertriebsstandort in der Schweiz.
In Holzminden wird 2013 ein neues Logistikzentrum mit einer Investition von
fast 7 Millionen Euro realisiert. Das knapp 10.000 Quadratmeter große Gebäude bietet Platz für rund 13.000 Paletten. Annähernd 350.000 Geräte stehen für Kunden in aller Welt abrufbereit zur Verfügung.
Neues Schulungs- und Kommunikationszentrum
5. Mai 1924: Dr. Theodor Stiebel legt mit der Handelsregistereintragung den
Grundstein für die Erfolgsgeschichte des Unternehmens. 90 Jahre später –
5. Mai 2014: erneut eine Grundsteinlegung – für ein neues Schulungs- und
Kommunikationszentrum in Holzminden. 16 Millionen Euro Investitionssumme,
fast 4.000 Quadratmeter Fläche und ausgelegt für über 6.000 Schulungsteilnehmer pro Jahr – das neue Gebäude wird überregionaler, nationaler und
internationaler Magnet für Architekten, Planer und Energieberater, wenn
es um intelligente Lösungen für die Herausforderungen der Zukunft geht.
Weichen für die Zukunft gestellt
Geräteprogramm 2010–2013
Ab 2010 › Luft | Wasser-Wärmepumpe WPL 10 ACS
› STIEBEL ELTRON steigt in den PV-Markt ein
Ab 2011 › Luftverteilsystem LVE neu im Programm
› Integralgerät LWZ 304/404 SOL
› Wärmeübergabestationen neu im Programm
Ab 2012 › Highspeed-Händetrockner Ultronic
› Luft | Wasser-Wärmepumpe WPL 25
mit Inverter
Ab 2013 › Warmwasser-Wärmepumpen WWK electronic
Dr. Ulrich Stiebel errichtet Ende 2013 als Gesellschafter der Stiebel Eltron
Unternehmensgruppe die Stiebel Familienstiftung und überträgt seine Unternehmensanteile auf die Stiftung. Er ist Vorstand der Stiftung und Mitglied
des Stiftungskuratoriums, dem auch sein Sohn Fabian Stiebel angehört. In
der neuen Beteiligungsstruktur wird die Unternehmensgruppe damit von der
Stiebel Familienstiftung sowie von Frank Stiebel, dem Bruder von Dr. Ulrich
Stiebel, zu gleichen Teilen gehalten.
Wesentliches Motiv für die Überführung des Unternehmens in eine Familienstiftung ist, die Unabhängigkeit des Unternehmens dauerhaft zu sichern
und die lange Familientradition fortzuführen. „Meinem Bruder und mir ist
es wichtig, das Unternehmen im Sinne unseres Vaters, des Firmengründers,
weiterzuführen und mit dem Generationswechsel die Tradition des Familienunternehmens fortzusetzen“, so Dr. Ulrich Stiebel zu den Beweggründen.
Die neue Beteiligungsstruktur trägt nicht nur zur Nachfolgeregelung bei,
sondern auch zur zukunftsfähigen Aufstellung des Unternehmens und zur
langfristigen Sicherung der Arbeitsplätze. Denn eine Familienstiftung hält
Übernahmeinteressenten fern.
› 2014
Mit Weltneuheiten
kennen wir uns aus.
Hier die Neueste.
Das erste Integralsystem mit Inverterverdichter.
Wir entwickeln das erste Integralsystem LWZ 504, das mit einem Inverterverdichter arbeitet. Die neue Invertertechnik sorgt für eine besonders
hohe Leistungszahl und höchste Energieeffi­zienz. Lüften, Heizen, Warmwasserbereitung und Kühlen: Alle Funktionen können in einem Gerät vereint werden. Die optimale Wärmedämmung sorgt zusätzlich für minimale
Wärmeverluste. Effiziente und zukunftssichere Wärmepumpen-Heiztechnik
auf Basis erneuerbarer Energien ist heute in vielen Gebäuden zu Hause.
24 | 25
Umsätze und Mitarbeiter der Firmengruppe 1924–2013
Jahr
Umsatz
Davon Export Mitarbeiter
Jahr
Umsatz
1924
1925
1926
1927
1928
1929
1930
1931
1932
1933
1934
1935
1936
1937
1938
1939
1940
1941
1942
1943
1944
1945
1946
1947
1948
1949
1950
1951
1952
1953
1954
1955
1956
1957
1958
1959
1960
1961
1962
1963
1964
1965
1966
1967
1968
130.000 RM
150.000 RM
150.000 RM
185.000 RM
320.000 RM
423.000 RM
412.000 RM
463.000 RM
534.000 RM
685.000 RM
1.000.000 RM
1.250.000 RM
1.600.000 RM
2.155.000 RM
2.606.000 RM
3.350.000 RM
3.000.000 RM
5.000.000 RM
7.000.000 RM
9.000.000 RM
15.000.000 RM
1.000.000 RM
2.500.000 RM
3.500.000 RM
4.500.000 RM
4.200.000 DM
5.800.000 DM
9.800.000 DM
12.000.000 DM
12.600.000 DM
19.400.000 DM
27.500.000 DM
34.800.000 DM
43.400.000 DM
52.900.000 DM
65.300.000 DM
83.800.000 DM
88.700.000 DM
106.100.000 DM
108.500.000 DM
109.700.000 DM
116.400.000 DM
119.200.000 DM
121.200.000 DM
130.464.000 DM
14
16
26
30
40
36
35
37
65
90
150
160
200
250
294
360
371
832
1.180
1.349
1.839
150
401
549
578
427
416
522
584
628
767
947
1.103
1.364
1.489
1.706
2.034
2.015
2.173
3.132
2.296
2.491
2.447
2.527
2.693
1969
1970
1971
1972
1973
1974
1975
1976
1977
1978
1979
1980
1981
1982
1983
1984
1985
1986
1987
1988
1989
1990
1991
1992
1993
1994
1995
1996
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
161.870.000 DM
200.300.000 DM
249.198.000 DM
248.422.000 DM
241.083.000 DM
244.184.000 DM
248.973.000 DM
261.242.000 DM
270.868.000 DM
276.786.000 DM
331.192.000 DM
400.746.000 DM
397.785.000 DM
372.894.000 DM
359.336.000 DM
343.027.000 DM
346.000.000 DM
353.560.000 DM
489.000.000 DM
418.000.000 DM
421.000.000 DM
465.000.000 DM
630.800.000 DM
622.537.000 DM
627.582.000 DM
635.288.000 DM
619.514.000 DM
642.796.000 DM
599.977.000 DM
595.069.000 DM
274.924.000 €
259.962.000 €
262.795.000 €
321.975.000 €
314.462.000 €
324.479.000 €
346.720.000 €
417.000.000 €
400.000.000 €
460.000.000 €
450.000.000 €
450.000.000 €
467.000.000 €
483.000.000 €
460.000.000 €
131.000 RM
100.000 RM
85.000 DM
82.000 DM
81.000 DM
188.000 DM
244.000 DM
776.000 DM
1.033.000 DM
1.200.000 DM
1.800.000 DM
2.200.000 DM
2.700.000 DM
3.700.000 DM
2.800.000 DM
3.200.000 DM
3.000.000 DM
3.400.000 DM
2.562.000 DM
3.100.000 DM
2.800.000 DM
2.840.000 DM
Davon Export Mitarbeiter
2.800.000 DM
4.000.000 DM
6.450.000 DM
9.350.000 DM
12.807.000 DM
25.464.000 DM
24.150.000 DM
33.520.000 DM
39.450.000 DM
43.790.000 DM
55.242.000 DM
69.846.000 DM
62.708.000 DM
73.739.000 DM
72.870.000 DM
70.069.000 DM
77.500.000 DM
73.730.000 DM
97.800.000 DM
86.000.000 DM
87.000.000 DM
89.000.000 DM
91.600.000 DM
87.270.000 DM
92.647.000 DM
104.957.000 DM
104.590.000 DM
105.184.000 DM
103.601.000 DM
104.054.000 DM
54.719.000 €
58.527.000 €
62.579.000 €
71.189.000 €
71.172.000 €
72.889.000 €
88.311.000 €
166.800.000 €
160.000.000 €
184.000.000 €
180.000.000 €
180.000.000 €
186.800.000 €
193.200.000 €
184.000.000 €
2.938
2.960
3.205
3.132
3.068
2.918
2.439
2.430
2.476
2.536
2.876
3.158
2.954
2.858
2.561
2.398
2.138
2.424
3.000
2.730
2.500
2.600
2.800
2.786
2.802
2.855
2.726
2.429
2.352
2.201
1.986
1.930
1.903
1.953
2.137
2.556
2.608
2.832
2.884
2.951
2.898
2.897
2.994
3.083
3.096
Für die Jahre 1924 bis 1936 und 1939 bis 1948 liegen keine Zahlen für den Bereich Export vor.
Ob Produktionsstätten in Deutschland und der
Welt oder Tochtergesellschaften und Länder­
vertretungen: Sie alle tragen ihren Teil zum
Erfolg von STIEBEL ELTRON bei.
Holzminden
26 | 27
Holzminden: Hauptsitz der STIEBEL-ELTRON-Gruppe –
seit 70 Jahren
Seit 70 Jahren ist die Stadt im Weserbergland der Stammsitz des Unternehmens.
Das Ursprungswerk in Berlin wurde im Zweiten Weltkrieg völlig zerstört.
Dr. Theodor Stiebel vollzog den Umzug in das niedersächsische Holzminden
und schaffte mit familiärer Unterstützung dort einen Neuanfang. Mit einer
Mappe voller Zeichnungen und Pläne sowie vieler Ideen wechselt er 1943
von Berlin nach Holzminden. In der Beschaulichkeit des Sollings gelang es
ihm, ab 1944 schnell wieder eine schlagkräftige und innovative Fabrik aufzubauen. Zunächst reagierte er mit der Herstellung von nicht elektrischen Geräten wie Kochtöpfe, Bratpfannen, Wäschesprenger und Bügeleisen auf die
dringendsten Bedürfnisse der Menschen. Doch Neuentwicklungen gehörten
für ihn weiterhin zum Alltag. Zahlreiche neue Geräte zur Warmwasserbereitung und Heizung entstanden und bestimmten den erfolgreichen Weg des
Unternehmens über die folgenden Jahrzehnte.
Dabei kommt Holzminden heute die zentrale Rolle zu: als Konzernzentrale und
zugleich als größter Produktionsstätte. Hier ist nicht nur die weltweit operierende Verwaltungs- und Vertriebsorganisation beheimatet, sondern auch der
Produktionsstandort von vielen Millionen Elektro-Warmwasser- und Heizgeräten sowie von Systemen und Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien.
In Holzminden sind rund 1.500 Mitarbeiter beschäftigt. Stiebel Eltron ist
damit zweitgrößter Arbeitgeber in der Region.
Seit Jahren ist das Unternehmen Weltmarktführer bei Durchlauferhitzern,
unter anderem dadurch begründet, dass Stiebel Eltron 1987 den ersten
vollelektronischen Durchlauferhitzer auf den Markt brachte. Heute werden
34 unterschiedliche Durchlauferhitzer-Typen mit 180 Varianten gefertigt. Allein von den elektronischen Ausführungen wurden seit der Einführung weit
über vier Millionen Geräte in Holzminden gebaut.
Investitionen in die Zukunft
Für die wichtigen Zukunftsmärkte effizienter Heizungs- und Warmwassersysteme hat sich Stiebel Eltron in den vergangenen Jahren gerüstet, indem die
Unternehmensgruppe kräftig investiert. Aus Gründen bestmöglicher HightechQualität insbesondere in den Produktionsstandort Holzminden. Stiebel Eltron
arbeitet mit hohen Qualitätsstandards und hält vorhandene Fertigungsbereiche ständig auf den neuesten technischen Stand.
Die regen Bautätigkeiten der letzten Jahre sind ein klares Bekenntnis zum
Standort Holzminden. So wurden mit einer Investitionssumme von über 20
Mil­lionen Euro das größte Wärmepumpenwerk Mitteleuropas in Betrieb genommen, eine neue Blechfertigung für sechs Millionen Euro gebaut und ein
Logistikzentrum für sieben Millionen Euro in Betrieb genommen. Es ist Drehund Angelpunkt der Vertriebslogistik und Zentrallager der Stiebel Eltron
Gruppe für die in- und ausländischen Märkte. Von hier fließen alle Warenströme zu Kunden in ganz Deutschland und zu den Tochtergesellschaften in
Europa, Asien und Amerika.
Ähnlich hohe Investitionssummen flossen in die Entwicklung neuer Warm­
wassergeräte und Heizgeräte sowie Lüftungssysteme und Wärmepumpen.
Hinzu kamen Millioneninvestitionen in verschiedenste Maßnahmen – von
der Verdampfer-Eigenfertigung über die neue Inverterlinie für Wärmepumpen sowie einem vollautomatischen Rohrwärmeaustauscherbiegezentrum bis
hin zur Großspeicher-Fertigung.
Geschäftsführung von STIEBEL ELTRON (von links nach rechts):
Dr. Kai Schiefelbein, Rudolf Sonnemann, Karlheinz Reitze und
Ivo Huhmann.
Aktuell entsteht ein weiteres Gebäude: 2015 wird das 16 Millionen teure Trainings- und Kommunikationszentrum seiner Bestimmung übergeben werden.
Holzminden
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Auf erneuerbare Energien setzen
Neben der elektrischen Warmwasserbereitung mit Durchlauferhitzern und
Speichern setzt STIEBEL ELTRON auf erneuerbare Energien. Mit der Ölkrise
in den 70er Jahren wurde Energie teurer, man suchte nach neuen Lösungen für Heizung und Warmwasserbereitung. Bereits 1976 präsentierte das
Holzmindener Unternehmen die ersten Wärmepumpen. Seitdem permanent
im Programm, wurden in Holzminden stetig neue Wärmepumpen entwickelt beziehungsweise weiterentwickelt. Die Produktpalette vergrößerte sich
von Jahr zu Jahr. Erneuerbare Energien sind so neben dem Produktbereich
„Warmwasser“ schon längst zum zweiten wichtigen Standbein geworden.
Dabei ist die Auswahlmöglichkeit bei Wärmepumpen riesig: Wärmequelle
Luft, Erdreich oder Grundwasser, innen oder außen aufgestellt oder auch
als hydraulisch getrennte Anlage mit Innen- und Außenteil, mit oder ohne
Warmwasserbereitung, mit Kühlfunktion, für niedrige, normale oder hohe
Vorlauftemperaturen, für kleine Reihenhäuser bei enger Bebauung, für Einund Zweifamilienhäuser, für Großbauvorhaben bis ein Megawatt, mit integriertem Speicher, in Verbindung mit kontrollierter Wohnungslüftung oder
auch mit Solarunterstützung – dies ist nur eine kleine Auswahl der verschiedenen Einsatzmöglichkeiten für Wärmepumpen.
Familie Stiebel (von links): Fabian, Frank, Eleonora, Dr. Ulrich,
Inge und Kai Stiebel.
Heute ist das Unternehmen mit Lösungen zwischen 5 Kilowatt und einem
Megawatt einer der führenden Anbieter von Wärmepumpen für Heizung,
Kühlung und Warmwasser, Lüftungsgeräten mit Wärmerückgewinnung sowie thermischen Solar-Anlagen in Europa. Photovoltaik-Module runden das
Produktportfolio ab.
Von Holzminden aus die Geschäfte weltweit führen
Die STIEBEL ELTRON Gruppe wird von einem familienfremden Management
geführt, in dem Rudolf Sonnemann Vorsitzender der Geschäftsführung ist.
Als weitere Geschäftsführer sind Ivo Huhmann für Finanzen und Administration, Karlheinz Reitze für Vertrieb und Marketing sowie Dr. Kai Schiefelbein für die Technik zuständig.
Beaufsichtigt wird das Unternehmen von einem fünfköpfigen Aufsichtsrat mit
Dr. Axel Frhr. v. Ruedorffer an der Spitze sowie den Aufsichtsratsmitgliedern
Dr. Ulrich Stiebel, Frank Stiebel, Prof. Dr. Gerd Litfin und Walter Münnich.
Der Aufsichtsrat (von links): Frank Stiebel, Walter Münnich,
Dr. Axel Frhr. v. Ruedorffer, Prof.Dr. Gerd Litfin und Dr. Ulrich Stiebel.
„Wir bieten überzeugende
Lösungen für die
moderne Haustechnik.“
Holger Steimel und Roland Grabmair,
Geschäftsleitung Vertriebsorganisation AEG-Haustechnik
AEG bietet Haustechnik mit Tradition und gehört zu den Pionieren der
Elektrizitäts­anwendung. Seit über 125 Jahren vertreibt und baut AEG innovative Produkte auf höchstem Qualitätsniveau mit zeitgemäßem Design. Mit
Wirkung vom 1. Januar 2002 übernahm STIEBEL ELTRON die Electrolux-Haustechnik GmbH mit den Marken AEG und Zanker von der Electrolux-Gruppe.
Mit dieser bis dahin größten Akquisition der Firmengeschichte wuchs die
Unternehmensgruppe auf einen Schlag um fast ein Drittel.
Die AEG Haustechnik hat Ihren Unternehmenssitz in Nürnberg und betreibt
von dort die technische Beratung, Auftragsabwicklung, den Vertriebsinnendienst, die Objektabteilung und Marketing. Die Produktpalette umfasst neben
Warmwassergeräten, Raum- und Fußbodenheizungen auch Klimageräte und
No-Frost-Systeme wie Freiflächen- und Dachrinnenheizungen. WarmwasserWärmepumpen und Wärmeübergabestationen runden das Programm ab.
Aufgrund des Produktportfolios und der Historie läuft der Vertrieb der Produkte im Inland zum größten Teil über den Elektro-Großhandel sowie über
ein bundesweites Vertriebsteam. Der flächendeckende AEG Kundendienst
behebt schnell und unkompliziert Probleme vor Ort. Der Ersatzteilservice
versorgt den Fachhandel innerhalb weniger Stunden mit Ersatzteilen. Die
AEG Haustechnik ist eine international operierendes Unternehmen mit weltweiten mehr als 30 Vertriebsstützpunkten.
Tochtergesellschaften
„Vertrauen, Sicherheit und
Kontinuität sind unsere Basis­
werte. Hohe Fachkompetenz ver­
bindet sich bei uns mit
Verantwortungsbewusstsein und
partnerschaftlichem Handeln.
So werden Herausforderungen im
Markt immer gemeinsam gelöst“
Jens Schwekendiek, Geschäftsführer tecalor
30 | 31
Mit der Gründung der tecalor Gmbh im Jahr 2001 wurde ein weiterer
Meilenstein in der STIEBEL ELTRON Geschichte gesetzt. Innerhalb kürzester
Zeit hat sich das junge Unternehmen am Standort in Holzminden zu einer
erfolgreichen Tochtergesellschaft mit dem Fokus auf moderner umwelt- und
resourcenschonender Haustechnik entwickelt. Mittlerweile gilt tecalor als
kompetenter Ansprechpartner für Bauträger, Planungsbüros, Haushersteller und Handwerksbetriebe. Besonders großen Wert legt das Unternehmen
auch auf den engen Kontakt zu Fachhandwerkern. Im Jahr 2008 wurde das
erste externe Schulungszentrum in Fulda eröffnet.
Nachhaltigkeit und Energieeffizienz auf dem neuesten Stand der Technik
kennzeichnen die tecalor-Produktpalette. In deren Fokus stehen vor allem
Integralsysteme in Kombination mit Solar-Kollektoren, Heizungs- und Brauchwasserwärmepumen sowie Lüftungsgeräte mit Wärmerückgewinnung. Aus
diesen Komponenten entstehen für die Kunden individuell auf ihren Bedarf
angepasste Systemlösungen. Großer Wert wird dabei stets auf die Produkteigenschaft „Made in Germay“ gelegt, denn alle tecalor-Produkte werden im
STIEBEL-ELTRON-Werk in Holzminden hergestellt.
Auch für die Zukunft hat sich das tecalor-Team – seit Anfang 2014 unter der
Leitung von Jens Schwekendiek – viel vorgenommen. So soll vor allem die
Marke tecalor noch weiter gestärkt werden, damit die Innovations- und
Marktführerschaft in Kooperation mit STIEBEL ELTRON weiter ausgebaut
werden kann.
Eschwege, Deutschland
„90 Jahre sprechen für Nach­
haltigkeit im Denken, Handeln
und Wirtschaften. Nur wenn wir
wissen, wo wir herkommen, was wir
bisher gemeinsam erreicht
haben, können wir uns neuen
Herausforderungen stellen.“
Werner Quade, Werkleiter Eschwege
Seit über 40 Jahren gehört das STIEBEL-ELTRON-Werk im nordhessischen
Eschwege bereits zur Unternehmensgruppe und ist heute ein wichtiger Baustein des Unternehmenserfolgs.
Seit den Anfängen im Jahr 1972 hat sich die Mitarbeiterzahl bis heute fast verdoppelt: 150 Mitarbeiter sind am Standort im hessischen Eschwege mit der Produktentwicklung und Herstellung eines breiten Produktportfolios beschäftigt.
Dazu zählen unter anderem Kleinspeicher, Kochendwassergeräte und Händetrockner, aber auch Baugruppen und Spritzgießformen.
Das Werk in Eschwege ist das Kompetenzzentrum Kunststofftechnik, in dem
nahezu alle Kunststoffteile für die gesamte STIEBEL-ELTRON-Gruppe hergestellt werden. Auch die Entwicklung und Herstellung des erfolgreichen Klein­
speichers SNU mit der wegweisenden Technik „antitropf“ erfolgt im Werk
Eschwege – genauso wie die Neuentwicklung des Niederdruckspeichers SNU
HOT, der es ermöglicht, fast 100 Grad heißes, kaltes und warmes Wasser direkt aus einer Armatur zu erhalten.
Doch nicht nur die Produkte des Werks in Eschwege sind modern und zukunftsfähig, auch die Arbeitsorganisation selbst zeichnet sich durch schlanke
Strukturen und einen hohen Automatisierungsgrad aus, was das Werk zu einem wirtschaftlich leistungsfähigen Standort macht.
Produktionsstätten
32 | 33
Poprad, slowakei
„Das Werk in Poprad hat
sich in den letzten Jahren zu
einer hochmodernen
Produktionsstätte entwickelt.“
Ralf-Rainer Nolte, Peter Strbian, Geschäftsführer Slowakei
Im slowakischen Poprad, am Fuße der Hohen Tatra, befindet sich das größte
STIEBEL-ELTRON-Werk außerhalb Deutschlands. Tatramat gehört seit Oktober 2004 zu STIEBEL ELTRON. Das Unternehmen in der Slowakei produziert
und vertreibt hauptsächlich Produkte zur Warmwasserbereitung und spezielle Wärmepumpen. Tatramat hat insbesondere in Ost- und Mitteleuropa einen hohen Bekanntheitsgrad.
Fast 250 Mitarbeiter produzieren dort Produkte und Komponenten für die
Marken Tatramat, STIEBEL ELTRON und AEG Haustechnik in einer großen
Bandbreite.
Seit der Übernahme vor zehn Jahren wurden hohe Millionenbeträge in den
Um- und Neubau der Produktionsanlagen investiert. Hier soll stellvertretend
die neue Emaillierstrecke für Speicher genannt werden. Neue Produktionslinien für Heizungs- und Warmwasser-Wärmepumpen sowie Lüftungsgeräte
ergänzen das Angebot. Damit ist der erfolgreiche Umbau des Unternehmens
vom reinen Speicherspezialisten zum Allrounder gelungen.
Ayutthaya, Thailand
„Wir sind sicher, dass
STIEBEL ELTRON eine großartige
Zukunft vor sich hat, und
freuen uns auf viele weitere
erfolgreiche Jahre.“
Roland Höhn, Managing Director STIEBEL ELTRON Asia
Im Jahr 2000 begann mit einem kleinen Team von vier Mitarbeitern die
STIEBEL ELTRON Erfolgsgeschichte in Thailand. Bereits ein Jahr später wurden
in einer kleinen Fabrik die ersten Kleindurchlauferhitzer für den asia­tischen
Markt produziert. Über die Jahre wurde die Fertigung stetig modernisiert und
verbessert und bereits im Jahr 2006 musste die Produktionsstätte aufgrund
des ernomen Bedarfs vergrößert werden.
Mit der Nachfrage wuchs auch die Mitarbeiterzahl: Aus den vier Mitarbeitern der ersten Stunde sind inzwischen über 400 geworden. Mittlerweile hat
STIEBEL ELTRON in Thailand die Marktführerschaft bei Kleindurchlauferhitzern eingenommen und verkauft seine Produkte nicht mehr nur in Asien,
sondern auch in Nahost, Afrika und Osteuropa.
Zahlreiche Auszeichnungen bestätigen der thailändischen Tochtergesellschaft
nicht nur die Energieeffizienz ihrer Produkte, auch die soziale Verantwortung
wurde bereits anerkannt.
Produktionsstätten
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TIANJIN, China
„Die Kernfunktion Wärme
ist über all die Jahrzehnte
in unseren Produkten
erhalten geblieben.“
Markus Linke, Geschäftsführer Tianjin
Das Jahr 2014 ist in vielerlei Hinsicht ein besonderes Jahr für STIEBEL ELTRON.
Neben dem 90-jährigen Bestehen kann auch die chinesische Produktionsstätte in Tianjin ein Jubiläum feiern. Seit genau zehn Jahren werden in der
Millionenmetropole im Norden Chinas Heizgeräte – insbesondere Wandkon­
vektoren – produziert. Insgesamt konnten für den asiatischen Markt bereits
1,5 Millionen Produkte hergestellt werden.
Anfang 2004 hatte alles begonnen: mit zwei Tischen, zwei Stühlen und einem
leeren Grundstück. Der Zusage der Investoren, bis Jahresende eine komplette
Fabrik zu errichten, stand man skeptisch gegenüber. Aber sie hielten Wort.
Ende 2004 wurden tatsächlich die ersten Geräte gebaut.
Auf den Standort Tianjin war man aufmerksam geworden, weil hier alles zusammen passte: Dank der historisch angesiedelten Stahlindustrie verfügt die
Region nicht nur über eine hervorragende Energieversorgung, auch die problemlose Zulieferung mit Blechteilen war gegeben. Zudem gibt es im Umkreis mehrere technische Hochschulen.
Die produzierten Stückzahlen gingen schnell in die Höhe. Bereits in 2007 musste
die Produktionsstätte umziehen und vergrößerte sich auf einen Schlag auf eine
dreimal so große Fläche. 70 Mitarbeiter sind dort heute unter der Leitung von
Geschäftsführer Markus Linke angestellt.
Stiebel Eltron Bvba Spri | Belgien
www.stiebel-eltron.be
„Der Markt für Wärmepumpen
wächst schnell – ihnen gehört
die Zukunft der Heizsysteme.“
Jean-Pierre Rutten, Geschäftsführer Belgien
1976 ist das Gründungsjahr der Ländergesellschaft in Belgien. Angesichts
des geringen Bekanntheitsgrades der Marke STIEBEL ELTRON waren die Anfangsjahre geprägt durch viel Überzeugungsarbeit bei Fachpartnern und Endkunden. Nach und nach konnten dabei Erfolge erzielt werden. Einen großen
Schub gab im Jahr 2002 die Integration der AEG-Haustechnik-Sparte. Mit einem
dynamischen und engagierten Mitarbeiterteam gelang ab 2009 in neuen
Räumen endgültig der Durchbruch.
Knapp 20 Mitarbeiter zählt die Ländergesellschaft in Belgien in GrootBijgaarden im direkten Umfeld Brüssels heute. Den höchsten Anteil am Umsatz besitzt die Haustechnik – und davon wiederum geht der größte Teil auf
das Konto der Marke AEG.
STIEBEL ELTRON wird ausschließliche als Systemtechnik-Marke für die erneuerbaren Energien positioniert. Mit dieser Ausrichtung ist die Tochtergesellschaft optimal aufgestellt für das große Potenzial, das sich gerade im
Bereich Wärmepumpen in Belgien bietet.
Ländergesellschaften
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Stiebel Eltron Oy | Finnland
www.stiebel-eltron.fi
„Der Wärmepumpe kommt eine
zentrale Bedeutung zu.“
Auch in nördlichen Regionen ist STIEBEL ELTRON vertreten. Nachdem bereits
seit 2009 eine enge Zusammenarbeit mit einer finnischen Partnerfirma bestand, wurde im Jahr 2013 eine Tochtergesellschaft gegründet. Fünf Mitarbeiter sind in dem jungen Unternehmen mit Sitz in Mäntsälä, 60 Kilometer
nordöstlich der Hauptstadt Helsinki, aktuell beschäftigt. Ganz bewusst hat
sich die Firma unter der Leitung von Olli Andersson auf die Planung und den
Vertrieb von Wärmepumpen spezialisiert.
Olli Andersson, Geschäftsführer Finnland
Nach dem erfolgreichen Einstieg in den Wärmepumpenmarkt konnte das
Team die Anteile am finnischen Markt während der letzten Jahre bereits stetig steigern. Neben optimalen Klimabedingungen für Sole/Wasser-Wärmepumpen bilden die starke Wirtschaftskraft und das hohe Umweltbewusstsein
der finnischen Bevölkerung ideale Voraussetzungen für eine erfolgreiche Zukunft der finnischen Tochtergesellschaft.
Stiebel Eltron S.A.S | Frankreich
www.stiebel-eltron.fr
„Wir setzen nicht nur auf
Qualitätsprodukte, sondern
auch auf Qualität bei
Beratung und Planung.“
Manuel Thil, Generaldirektor Frankreich,
Bernard Karpp, Technischer Direktor Frankreich
In Frankreich sind seit über 30 Jahren technische Leistungsfähigkeit, Qualität,
Innovation, Zuverlässigkeit und kundennaher Service bestimmende Faktoren
des Erfolgs. Im Januar 1981 war das Unternehmen in Metz mit der Maßgabe
angetreten, Lösungen mit geringem Energieverbrauch, mehr Sicherheit und
hohem Komfort anzubieten. STIEBEL ELTRON Frankreich bot frühzeitig eigene
Systemlösungen in Verbindung mit Wärmespeichern für die Wohnungsbeheizung an und konnte sich so einen anerkannten Namen am Markt machen.
Die Ländergesellschaft war über einen langen Zeitraum das einzige Unternehmen im Land mit entsprechenden Lösungen für den sozialen Wohnungsbau.
Heute sind 44 Mitarbeiter im Innen- und Außendienst als Ansprechpartner
für Großhandel und Fachhandwerk in Frankreich tätig. Das breite Produktprogramm umfasst mittlerweile Wärmespeicher, Warmwasserspeicher, Wärmepumpen, thermische Solarsysteme, Lüftungsanlagen und Integralgeräte,
wobei der Fokus primär auf Wärmepumpen liegt.
Erneuerbare Energien sind auch der Schwerpunkt des „Centre Technique Dr.
Theodor Stiebel“ in Metz. In diesem 2008 nach dem Firmengründer benannten Neubau auf dem Gelände der Ländergesellschaft werden Fachhandwerker, Planer, Architekten, Energieversorger, Großhändler und Endverbraucher
geschult und informiert. Die großzügigen Schulungs- und Ausstellungsräume
bieten dafür reichlich Platz. In der großen Permanent-Ausstellung werden alle
Geräte in Funktion gezeigt.
Ländergesellschaften
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Stiebel Eltron UK Ltd. | Großbritannien
www.stiebeleltron.co.uk
„Wir sind froh, Teil eines
Unternehmens zu sein, das auf
eine beeindruckende Geschichte
und eine vielversprechende
Zukunft blicken kann.“
Marc McManus, Geschäftsführer Großbritannien
Die STIEBEL ELTRON Tochtergesellschaft in Großbritannien wurde im Jahr
2008 gegründet. Seither konnten vor allem die Bereiche Warmwasser,
Raumheizung und Erneuerbare Energien ausgebaut werden. Als Highlights
im Produktprogramm haben sich dabei besonders Durchlauferhitzer und
Konvektoren herausgestellt, da sie die Anforderungen des Marktes perfekt
erfüllen. Doch auch im Bereich der erneuerbaren Energien konnte die Tochtergesellschaft außergewöhnliche Erfolge erzielen.
So wurde bereits vor einigen Jahren eine STIEBEL ELTRON Wärmepumpe im
Sommerhaus des Buckingham-Palasts installiert, die seither bei Gartenfesten
der Queen für angenehme Wärme sorgt. Für die aktuell bei STIEBEL ELTRON
beschäftigten 13 Mitarbeiter unter der Leitung von Marc McManus ist dies
eine besondere Ehre und ein Ereignis, an das sie sich gerne zurückerinnern.
Stiebel Eltron Nederland B.V. | Niederlande
www.stiebel-eltron.nl
„Ausbildung ist alles.“
Jaap Aukema, Geschäftsführer Niederlande
Die Tochtergesellschaft in den Niederlanden konzentriert sich auf ausgesuchte
Kernbereiche der riesigen Produktpalette von STIEBEL ELTRON – abgestimmt
auf den holländischen Markt. Ganz oben auf der Liste stehen Geräte zur Nutzung erneuerbarer Energien: primär Wärmepumpen für Einfamilienhäuser
und Gewerbeobjekte. Auf der Warmwasserseite gewinnen Druckspeicher und
Kochendwassergeräte zusehends an Bedeutung.
Auch die Produkte der AEG Haustechnik werden von dem holländischen Team
vertrieben. Wichtig ist der gute Kontakt zum Fachhandwerk, der entsprechend
gepflegt wird. Für Stiebel Eltron Niederlande haben die Unterstützung von Kunden, eine schnelle und komplette Angebotserstellung, hervorragender Service
und ein optimales Schulungsprogramm für verschiedenen Zielgruppen wie
Installateure, Servicepartner und das eigene Personal oberste Priorität – verstärkt mit einem sowohl kommerziell als auch technisch gut ausgebildetem
Außendienst und einem motivierten pro-aktiven Innendienst.
1977 wurde die Ländergesellschaft gegründet. Das Gebäude im Industriegebiet in ‚s-Hertogenbosch ist seit 1992 Sitz der Gesellschaft.
Ländergesellschaften
40 | 41
Stiebel Eltron Ges.m.b.H | Österreich
www.stiebel-eltron.at
Österreich ist die älteste Tochtergesellschaften von STIEBEL ELTRON: Bereits
1972 wurde sie gegründet. Von Beginn an war Oberösterreich der Sitz der
Gesellschaft. In den Anfangsjahren in Linz, später dann in Wels.
„Qualität kommt nicht
von ungefähr, sondern
von ganz genau.“
Heute sind am Standort mehr als 20 Mitarbeiter beschäftigt. Der Fokus in
Österreich liegt auf den Produktbereichen „Erneuerbare Energien“ sowie
„Warmwasserbereitung“. Wärmepumpen, Lüftungsgeräte, Solarthermie und
Photovoltaik sowie alle Möglichkeiten der energieeffizienten Warmwasserbereitung stehen im Mittelpunkt der Aktivitäten in Österreich.
Thomas Mader, Geschäftsführer Österreich
Besonders erfolgreich werden seit ihrer Einführung im Jahr 2000 die LüftungsIntegralgeräte LWZ 303/403 vertrieben. Ebenfalls stehen die aktuellen InverterWärmepumpen im Fokus des österreichischen Marktes. Ein neues Gebäude ist
derzeit in Planung und wird dem Unternehmen in Zukunft ein neues Gesicht
verleihen und die Bedeutung der Gesellschaft in Österreich weiter erhöhen.
Stiebel Eltron Polska Sp. z o.o. | Polen
www.stiebel-eltron.pl
„Das 90-jährige Jubiläum
von Stiebel Eltron macht
uns stolz auf die
Marktposition und die Errungen­
schaften aller Generationen
des Unternehmens.“
Andrzej Maciejewski, Geschäftsführer Polen
Neben einer breiten Produktpalette zeichnen ein flächendeckender Kundendienst und ein umfassendes Schulungssystem für Handwerker die polnische
STIEBEL ELTRON Tochtergesellschaft aus. Seit der Gründung im Jahr 1991
konnte das Unternehmen durch Kompetenz und hohe Kundenzufriedenheit
ein sehr gutes Image im Fachhandwerk aufbauen und darf sich inzwischen
auch über viele begehrte Auszeichnungen freuen.
Die Produktpalette der polnischen Tochtergesellschaft umfasst die gesamte
Bandbreite der STIEBEL ELTRON Produkte. Durch die hohe Kompetenz und
das breite Spektrum der Warmwasserprodukte konnte sich das Unternehmen
jedoch einen besonderen Marktvorteil sichern. Die erfolgreichen Entwicklungen brachten auch räumliche Veränderungen mit sich. Vor vier Jahren zog das
Unternehmen nach Warschau um und beschäftigt dort aktuell 18 Mitarbeiter.
Ländergesellschaften
42 | 43
Stiebel Eltron LLC | Russland
www.stiebel-eltron.ru
„Es ist erstaunlich, dass
ein Unternehmen über einen so
langen Zeitraum erfolgreich
sein kann und trotzdem jung
und innovativ bleibt.“
Petr Afanasiev, Geschäftsführer Russland
Mit einer Ausdehnung von 6.000 Kilometern von West nach Ost stellt Russland die größte Vertriebsfläche für STIEBEL ELTRON dar. Seit der Gründung
der Tochtergesellschaft im Jahr 2007 konnte sich STIEBEL ELTRON in Russland bereits erfolgreich als Premium-Anbieter mit technisch anspruchsvollen
Produkten positionieren. Mittlerweile sind 29 Mitarbeiter unter der Leitung
von Petr Afanasiev im Innen- und Außendienst als Ansprechpartner für Großhandel und Fachhandwerk tätig.
Warmwasser- und Raumheizgeräte konnten in den vergangenen Jahren bereits am Markt etabliert werden. Besonders erfolgreich sind dabei vor allem
Durchlauferhitzer und Warmwasserspeicher. Dem europäischen Trend folgend soll nun auch das Angebot im Bereich der Erneuerbaren Energien er­­weitert werden.
Stiebel Eltron AG | Schweiz
www.stiebel-eltron.ch
„Qualität ist für STIEBEL ELTRON
eine Selbstverständlichkeit,
die seit nunmehr
90 Jahren Bestand hat.“
Paul Stalder, Geschäftsführer Schweiz
Die Ländergesellschaft in der Schweiz hat 2012 auf halben Weg zwischen Zürich
und Basel eine neue Heimat gefunden. Auf rund 5.500 Quadratmetern Büround Lagerfläche wurde ein neues Kompetenzzentrum für Erneuerbare Energien
in Lupfig gebaut. Es bietet nicht nur Platz für 80 Mitarbeiter, sondern auch einen großen Ausstellungsraum sowie mehrere Schulungs- und Tagungsräumen.
Über zehn Millionen Euro investierte STIEBEL ELTRON in das neue Gebäude.
Dass der neue Firmensitz nachhaltig und energieeffizient gebaut werden musste,
stand von Anfang an fest. Daher wurde das Gebäude in einem der in Europa
höchstmöglichen Energiestandards gebaut: Minergie-Plus. Es verlangt ein eigenständiges, am niedrigen Energieverbrauch orientiertes Gebäudekonzept und
muss als Gesamtsystem und in allen seinen Teilen konsequent auf dieses Ziel
hin geplant, gebaut und in Betrieb genommen werden. Wärmepumpen und
Lüftungsgeräte von Stiebel Eltron übernehmen die Heizung, Lüftung und Warmwasserversorgung des gesamten Gebäudes.
Mit dem neuen Energy Campus wurde ein Leuchtturmprojekt für Information
und Schulung geschaffen. Die verkehrsgünstige Anbindung und die zentrale
Lage waren ausschlaggebend für den neuen Standort.
In der Schweiz liegt der Fokus des Produktprogramms primär auf erneuerbaren
Energien. Die im Jahr 1978 gegründete Tochtergesellschaft hat sich bewusst für
diesen zukunftsträchtigen Markt entschieden und bietet ein breites Produktsortiment an – äußerst erfolgreich, wie die Umsatzzahlen seit vielen Jahren beweisen.
Ländergesellschaften
44 | 45
Stiebel Eltron spol. sr.o. | Tschechien
www.stiebel-eltron.cz
„Ich glaube, dass kaum eine
andere Gesellschaft im Rahmen
des Konzerns so viele und so
gravierende Umwandlungen im
Programm erlebt hat.“
Miroslav Páv, Geschäftsführer Tschechien
Die tschechische STIEBEL ELTRON Tochtergesellschaft in Prag wurde im
November 1991 gegründet. Zunächst umfasste das Team sechs Mitarbeiter,
doch durch erfolgreiche Geschäftsentwicklungen, starkes Wachstum sowie
die Übernahmen von AEG Haustechnik und Tatramat stieg die Mitarbeiterzahl stufenweise auf aktuell 30. Auch das Produktprogramm hat durch Übernahmen und Neuorientierungen einige Veränderungen durchlebt, lag jedoch
schwerpunktmäßig immer auf STIEBEL ELTRON Produkten.
Dabei stehen vor allem die Warmwasserspeicher und die Systemtechnik im
Fokus der tschechischen Tochtergesellschaft. Durch die gute Kenntnis des
Marktes und die Nähe zu Fachhandwerkern konnte sich das Unternehmen
so eine besondere Marktposition erarbeiten.
Stiebel Eltron Kft. | Ungarn
www.stiebel-eltron.hu
„Unser neues Gebäude ist nicht
nur ein sichtbares Zeichen
für erneuerbare Energien,
sondern gleichzeitig das Symbol
für Aufbruch.“
László Kóczián, Geschäftsführer Ungarn
Mit 14 Mitarbeitern ist STIEBEL ELTRON in Ungarn vertreten. Seit der Gründung
im Jahr 1992 hat die ungarische Tochtergesellschaft den Markennamen ständig nach vorne getragen. So haben sich innerhalb der vergangenen zehn Produkte aus dem Bereich „Erneuerbare Energien“ an die Spitze des Produktportfolios gesetzt und machen inzwischen mehr als die Hälfte des Umsatzes aus.
Das gesamte Produktprogramm der ungarischen Tochtergesellschaft umfasst
darüber hinaus auch die Bereiche Heizung und Warmwasser.
Mit einer großen Eröffnungsfeier begann für die Ländergesellschaft 2012 eine
neue Zeitrechnung. In diesem Jahr wurden in Budapest ein neues Bürogebäude und Lagerzentrum eingeweiht. Eine Gesamtfläche von 1.500 Quadratmetern bietet hervorragende Möglichkeiten, Produkte zur Nutzung erneuerbarer
Energien wie Wärmepumpen und Lüftungsgeräte, für Interessierte anschaulich zu präsentieren. Konsequent werden Fachhandwerkern hier alle Geräte
in Funktion gezeigt. Das energieeffiziente und mit einer Großwärmepumpe
WPF 27 aus dem Hause STIEBEL ELTRON beheizte Objekt erfüllt mit Abstand
die höchste Effizienz in Ungarn – wie das von der EU initiierte iSERV-Project
jetzt neutral bestätigte.
Das hochmotivierte 14-köpfige Mitarbeiter-Team garantiert Beratungskompetenz und Schulungskapazität. Der durch Strukturwandel ausgelöste Trend hin
zu besonders energieeffizienten Technologien und zu erneuerbaren Energien
führte nicht nur zu einem erhöhten Wissens- und Betreuungsbedarf der Fachpartnern, sondern bezieht immer mehr auch die Endkundenberatung mit ein.
Ländergesellschaften
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Stiebel Eltron Australia Pty Ltd. | Australien
www.stiebel.com.au
„STIEBEL ELTRON ist für uns
zur Familie geworden.“
Andrew Whitney, Managing Director Australien
Auch in Down Under ist STIEBEL ELTRON mit einer Tochtergesellschaft vertreten. Bereits seit den 90er Jahren bestand eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit einem australischen Geschäftspartner. Somit war die Basis für die
Gründung der Tochtergesellschaft im Jahr 2012 bereits früh gelegt. Während
man mit zwei Mitarbeitern startete, sind inzwischen bereits 20 Kollegen für
STIEBEL ELTRON in Australien tätig. Das steigende Umweltbewusstsein und
die starke Wirtschaftskraft bilden dort ideale Voraussetzungen für Anbieter
energieeffizienter Qualitätsprodukte. So sind vor allem Wärmepumpen und
Durchlauferhitzer besonders beliebt auf dem Fünften Kontinent.
Der Erfolg des australischen Teams spiegelt sich nicht nur in der hohen Nachfrage nach erneuerbaren Energien wider, auch verschiedene Auszeichnungen bestätigen die Anerkennung der Produkte.
Stiebel Eltron Technology
Development Co. Ltd. | China
www.stiebeleltron.cn
„Wir haben uns für China
viel vorgenommen und
glauben fest daran,
es erreichen zu können.“
Sunny Zeng, Geschäftsführer Guangzhou
Den Vertrieb der STIEBEL ELTRON Produkte im chinesischen Markt koor­
dinieren die 30 Mitarbeiter im Vertriebszentrum in Guangzhou im südlichen
China. STIEBEL ELTRON startete 2004 seine Vertriebsaktivitäten in China als
Joint Venture – also gemeinsam mit zwei Partnern. 2012 wurde die Gesellschaft komplett von STIEBEL ELTRON übernommen.
Der Umzug in ein neues Büro mit Showrooms im Jahr 2013 führte zu einer noch
größeren Motivation der Mitarbeiter und dem Ziel, einen erneuten Umsatzrekord zu erreichen. Im Fokus des Produktprogramms stehen Durchlauferhitzer
aus Deutschland und Thailand sowie Direktheizungen aus Deutschland und
der chinesischen Produktion in Tianjin. Seit der Übernahme wird die chinesische Tochtergesellschaft in Guangzhou von Sunny Zeng geleitet. Ein umfangreiches Wachstumsprogramm führte zum Ausbau des Vertriebs und zur
verstärkten Qualifizierung der Partner vor Ort. Damit konnte der Umsatz im
Jahr 2013 bereits um 30 Prozent gesteigert werden.
Ländergesellschaften
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Nikon Stiebel Co. Ltd. | Japan
www.nihonstiebel.co.jp
„Seit dem Umzug sind
wir an unseren Kunden
viel dichter dran.“
Yuichi Fujiki, Geschäftsführer Japan
Das Team der japanischen Tochtergesellschaft umfasste bei der Gründung im
Jahr 1986 genau zwei Mitarbeiter. Elektroheizungsprodukte gewannen schnell
an Bedeutung. Zur Absicherung des Geschäftes in diesem wachsenden Markt
übernahm STIEBEL ELTRON im Jahr 2005 den bisherigen Handelsvertreter mit
der gesamten Organisation. Damit wurde die Plattform geschaffen, um neben
STIEBEL ELTRON- auch AEG-Produkte vertreiben zu können.
Dank des erfolgreichen Produktportfolios mit Heizgeräten und Warmwasserspeichern konnte sich die Ländergesellschaft schnell eine gute Position am
japanischen Markt sichern. Im Bereich der Elektrowärmespeicher ist das Unternehmen Marktführer in Japan.
Mit dem Unternehmenserfolg wuchs auch die Mitarbeiterzahl. Damit einhergehend zog das Unternehmen 2011 in ein größeres Gebäude in Kanagawa
in der Nähe von Tokio. Hier profitieren Kunden und die 27 Mitarbeiter unter
der Leitung von Geschäftsführer Yuichi Fujiki nicht nur von der zentralen, repräsentativen Lage sondern auch von der besseren Verkehrsanbindung. Auf
den 2.000 Quadratmetern Bürofläche im angenehmen Ambiente sind professionelles Arbeiten und eine bestmögliche Kundenberatung garantiert.
Stiebel Eltron Inc. | USA
www.stiebel-eltron-usa.com
„Wir sind auf einem guten Weg.“
Frank Stiebel, Geschäftsführer USA
Der nordamerikanische Markt wird von der STIEBEL ELTRON Tochtergesellschaft in West Hatfield, Massachusetts, betreut. Seit der Gründung der Tochtergesellschaft im Jahr 1980 haben sich besonders die Durchlauferhitzer zu
einem Highlight am amerikanischen Markt entwickelt. Dabei handelt es sich
jedoch nicht um die in Deutschland bekannten Produkte, sondern um einen
speziell für den amerikanischen Markt entwickelten Durchlauferhitzer, der
sich im Design komplett von der deutschen Variante abhebt. Daneben gewinnen auch die erneuerbaren Energien in den USA immer mehr an Bedeutung.
Vor Kurzem wurde eine neue Halle für die Fertigung von Solarkollektoren
für den gesamten amerikanischen Markt eröffnet, und auch die Wärmepumpentechnik – besonders für die Warmwasserbereitung – wird in den USA
immer beliebter. In den Fokus der Geschäfte der amerikanischen Tochtergesellschaft rücken auch immer mehr die mittel- und südamerikanischen
Länder, denn hier wurde ein großes Potenzial besonders bei dezentralen
Warmwassergeräten erkannt.
Der Text zur Geschichte des Unternehmens basiert auf einem Beitrag des ehemaligen Mitarbeiters Dr. Günter Scholz.
Herausgeber: STIEBEL ELTRON GmbH & Co. KG | Unternehmenskommunikation, 37601 Holzminden | Tel.: 05531 702 95684 | E-Mail: [email protected]
Redaktion: Michael Birke und Henning Schulz | Verantwortlich für den Inhalt: Rudolf Sonnemann | Layout: MEHR+, Düsseldorf | Druck: raff media group, Riederich
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