Allgäuer Zeitung, Kempten vom 26.04.2014 - All
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Allgäuer Zeitung, Kempten vom 26.04.2014 - All
KEMPTER TAGBLATT | DER ALLGÄUER ... A llgäuer Zeitung Interview Warum Johnny Depp den Tod nicht fürchtet Wochenend-Journal SAMSTAG/SONNTAG, 26./27. APRIL 2014 Schicksale Lässt der Staat die Opfer des Bluterskandals im Stich? Politik Anzapf-Kurs Die neu gewählten Bürgermeister schlagen zu Allgäu-Rundschau Wolkig, 20 Grad Lokale Schauer- und Gewitterbildung Wetter www.all-in.de NR. 96 PREIS ¤ 1,90 Blickpunkt Lokales Was ist typisch Kempten? „Du bist aus Kempten, wenn du ...“ So heißt eine Initiative im sozialen Netzwerk Facebook, die aus Heimweh entstand. 2500 Mitglieder hat die Gruppe bereits. »Seite 35 Kommentar VON WALTER ROLLER » [email protected] Am Rande eines Krieges Von Wundern und Heiligen F Foto: afp Titel-Thema Zur Heiligsprechung von Johannes XXIII. und Johannes Paul II. Kritik an neuer Flensburger Punktereform Autoklub warnt vor negativen Folgen Flensburg Die zum Monatswechsel in Kraft tretende Reform der Verkehrssünderkartei könnte Experten zufolge vor allem Vielfahrer empfindlich treffen. So könnten Berufsfahrer im neuen System schneller ihren Führerschein verlieren, warnt der Autoklub ACE. Die Reform tritt am 1. Mai in Kraft – genau 40 Jahre nach der Einführung der Flensburger Punktekartei 1974. Der Führerschein ist künftig bei 8 Punkten weg, statt bisher bei 18. Allerdings werden die Punkte dann auch anders bemessen. Im Bußgeldkatalog gibt es zugleich kleinere Änderungen. ACE-Chefjurist Volker Lempp kritisierte, obwohl Berufsfahrer etwa für Mängel am Fahrzeug meist nicht allein verantwortlich seien, gingen die Strafpunkte auf ihr Konto und bedrohten schneller als bisher ihre Existenz. Dem ACE fehlt zudem „der echte Warnschuss“ vor dem Führerscheinentzug. Das alte System sei eher auf Erziehung ausgerichtet gewesen. (dpa) »Politik AfD schadet CSU laut Umfrage nicht Andechs Einen Monat vor der Europawahl am 25. Mai sieht eine von der CSU selbst in Auftrag gegebene Umfrage die bayerische Regierungspartei derzeit bei 49 Prozent. Das wäre rund ein Prozent mehr als bei der Europawahl vor fünf Jahren. Demnach würde sich ein abzeichnender Erfolg der Eurokritiker-Partei „Alternative für Deutschland“ nicht zulasten der CSU auswirken: Die Umfrage des GMS-Instituts sieht die AfD in Bayern bei fünf Prozent, die SPD bei 15 Prozent und die Grünen bei elf. Die Freien Wähler wären mit sieben Prozent doppelt so stark wie die FDP mit drei Prozent. Zum Auftakt der CSU-Vorstandsklausur in Andechs verteidigte Ministerpräsident Horst Seehofer gestern das „Europaplan“-Wahlprogramm gegen Kritik auch aus der Schwesterpartei CDU. (dpa) »Bayern Deutsche Beobachter verschleppt Ukraine-Krise OSZE-Team von Aufständischen in umkämpfter Stadt festgesetzt. Westen berät über neue Sanktionen. Regierung in Kiew warnt vor einem „dritten Weltkrieg“ Moskau/Berlin In der ostukrainischen Stadt Slawjansk sind nach Angaben von Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen vermutlich 13 Mitarbeiter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE), darunter vier Deutsche, festgesetzt worden. Bei den Deutschen handle es sich um drei Angehörige der Bundeswehr und einen Dolmetscher, sagte von der Leyen in einer am Freitagabend von ihrem Ministerium übermittelten Audiobotschaft. Derzeit würden noch Informationen gesammelt, zudem sollten „alle diplomatischen Kanäle“ genutzt werden, damit das OSZE-Team „unverzüglich und unversehrt“ freikomme. Der örtliche Separatistenführer Wjatscheslaw Ponomarjow lehnte eine sofortige Freilassung ab. Die Gruppe sei der Spionage verdächtig. Das Auswärtige Amt in Berlin richtete am Freitagabend einen Krisenstab ein, noch sei die Lage „unklar“. Zuvor hatten ukrainische Spezialkräfte damit begonnen, die Stadt abzuriegeln. Der Westen will derweil mit neuen Sanktionsdrohungen den Druck auf Russland erhöhen. Noch bevor die Verschleppung des OSZETeams bekannt wurde, hat Bundeskanzlerin Angela Merkel den russischen Präsidenten in einem persönlichen Telefonat aufgefordert, zur Entspannung der Krise beizutragen und Einfluss auf die prorussischen Aktivisten in den ostukrainischen Großstädten auszuüben. Sie habe Putin bei dem Telefonat deutlich gemacht, dass „mir das russische Bekenntnis zu dem Prozess von Genf fehlt“, sagte die Kanzlerin. Zur gleichen Zeit hat die Regierung in Kiew die Krise verbal deutlich verschärft. Der ukrainische Regierungschef Arseni Jazenjuk sagte: „Russland will den dritten Weltkrieg anzetteln.“ Er warf Putin vor, mit einem Großmanöver sowie mit „eingeschleusten Terroristen“ eine Die Truppen der ukrainischen Regierung ● Nationalgarde So bezeichnet die ukrainische Regierung jene Einheiten, die dem Innenministerium unterstehen – und nicht dem Verteidigungsressort, das über die reguläre Armee verfügt. Eine Nationalgarde existierte in der früheren Sowjetrepublik bereits von 1991 bis 2000 –im März 2014 ordnete die Führung in Kiew dann die Neugründung mit bis zu 60 000 Mann an als eine Folge der schweren Krise mit Russland. ● Stärke Die Einheiten wurden auf Basis der 33 000 Mann starken Inlandstruppen gebildet, die vornehmlich Polizeiaufgaben wahrnehmen. ● Einsatz Bei der „Anti-Terror-Operation“ in den Gebieten Donezk, Lugansk und Charkow ist die Garde derzeit im Einsatz. Ein Teil sind Armee-Reservisten. Hauptaufgaben sind die Sicherung der Grenze sowie wichtiger Einrichtungen wie Atomkraftwerke sowie der Einsatz gegen „Störer“. (dpa) „Altwerden ist sch... “ Buch Blacky Fuchsberger grantelt als Autor. Nur einen Kollegen lobt er München Joachim Fuchsberger hat viel erlebt. Eine Kindheit unter Hitler, als 16-Jähriger zum Kriegsdienst eingezogen, dann Gefangenschaft, nach 1945 sein Aufstieg in Film und Fernsehen und lange Jahre in Australien. Seit fast 60 Jahren ist der 87-Jährige mit der Schauspielerin Gundula Korte verheiratet. Affären? Keine bekannt. Alles bestens – bis zum Oktober 2010, als Sohn Thomas mit 53 Jahren ertrinkt. Ein Schicksalsschlag, den das Paar bis heute nicht verwunden hat. „Die Gedanken an ihn erfüllen uns jeden Tag, jede Nacht“, schildert „Blacky“ Fuchsberger in seinem autobiografisch gefärbten Buch „Zielgerade“, das er jetzt in München vorstellte. Der Schauspieler und Showmaster sinniert in dem Buch viel über den Zustand der Welt und seine Erfahrungen mit dem Alter. „Altwerden ist scheiße“, lautet geradeaus sein Fazit. „Mein Verfallsdatum ist längst überschritten und ein paar deutliche Vorwarnungen sind schon bei mir eingegangen“, sagt Fuchsberger, der im vergangenen Jahr einen Schlaganfall erlitten hat. Angst vor dem Tod habe er nicht, wohl aber davor, dass seine Frau vor ihm sterbe. Sein wichtiges Ziel sei der 60. Hochzeitstag im Dezember. Er wolle seine diamantene Hochzeit auf einem Stuhl sitzend mit gutem Essen feiern. Auch wenn sich sein Buch etwas pessimistisch liest, für einen hatte die TV-Legende bei der Buchpräsentation ausgesprochen positive Worte übrig: seinen jüngeren Kollegen Markus Lanz. „Ich bewundere diesen jungen Mann. Er macht eine sensationell gute Talkshow.“ Vor allem imponiere ihm das Stehvermögen, das der 45-Jährige bei der Dauerkritik an „Wetten, dass ..?“ gezeigt habe. Er habe in derartigen Situationen immer anders reagiert: „Ich habe gesagt: Macht euren Dreck alleine – und mich zurückgezogen.“ (dpa) „militärische Aggression“ vorzubereiten. Das Vorgehen der russischen Armee werde zu einem Konflikt auf europäischem Territorium führen. US-Präsident Barack Obama beriet sich in einer Telefonkonferenz mit Kanzlerin Merkel, Frankreichs Präsident François Hollande, dem britischen Premier David Cameron und Italiens Ministerpräsident Matteo Renzi. Nach Angaben aus Paris setzen sie auf eine rasche gemeinsame Reaktion und neue Sanktionen. Russlands Außenminister Sergej Lawrow warf dem Westen dagegen geopolitische Machtspiele vor. Es gehe der EU und den USA nur darum, Europas zweitgrößten Flächenstaat in ihren Einflussbereich zu ziehen. Moskau werde im Falle weiterer Gewalt im Nachbarland den Weltsicherheitsrat einschalten. Russland hatte am Donnerstag ein militärisches Großmanöver im Grenzgebiet gestartet, nachdem ukrainische Truppen fünf Aufständische im umkämpften Slawjansk getötet hatten. (dpa, afp) »Kommentar und Politik Staat fragt immer mehr Kontodaten ab Berlin Deutschlands Behörden haben seit Beginn des vergangenen Jahres mehr Kontodaten abgefragt als je zuvor: Die Zahl verdoppelte sich von knapp 71 000 Fällen 2012 auf 142 000 im Jahr 2013. Die Zunahme erklärt sich nach Angaben des Bundesfinanzministeriums durch die seit 2013 bestehende Möglichkeit, dass auch Gerichtsvollzieher Kontodaten abrufen dürfen. Knapp die Hälfte der Anfragen wurde von Finanzbehörden gestellt, die restlichen kamen von Gerichtsvollziehern oder von Behörden, die etwa Fälle von Sozialbetrug aufklären wollten. Im ersten Quartal dieses Jahres stieg die Zahl erneut auf insgesamt bereits 48 000. Die Bundesdatenschutzbeauftragte Andrea Voßhoff äußerte sich kritisch zu dem Anstieg und verwies auf oft mangelhafte Begründungen. (afp) »Wirtschaft euergefechte, Tote, rollende Panzer, brennende Barrikaden, dazu das immer schriller werdende rhetorische Säbelrasseln: Die weltpolitische Krise um die Ukraine, die mit Russlands Griff nach der Krim begonnen hat, scheint nun vollends außer Kontrolle zu geraten und auf eine kriegerische Auseinandersetzung zuzutreiben. Moskau droht mit dem Einmarsch und lässt zehntausende Soldaten auf die Grenze vorrücken; der Kiewer Premier Jazenjuk wirft Putin vor, einen „dritten Weltkrieg“ anzetteln zu wollen – was für ein Irrsinn! Die Hoffnung auf eine friedliche Lösung schwindet von Tag zu Tag. Die von Russland, der Ukraine, der EU und den USA unterzeichnete Genfer Erklärung war das Papier nicht wert, auf dem sie geschrieben wurde. Europa, das sich des dauerhaften Friedens so sicher wähnte, steht wieder am Rande eines Krieges. Der Mann, der dafür die Hauptverantwortung trägt, heißt Wladimir Putin. Er hat kein Interesse an einer Entschärfung der Krise. Putin will, nachdem er die Krim annektiert hat, auch die Kontrolle über die Ukraine. Weil Chaos Wasser auf seine Mühlen ist, lässt er die „prorussischen“ Kräfte im Osten des Landes gewähren. Und was immer die Regierung in Kiew anstellt: Putin sitzt am längeren Hebel und macht von der Macht des Stärkeren nach Belieben Gebrauch. Der hilflose Westen kann diesen Mann nicht aufhalten. Zur Stunde bleibt nur die Hoffnung, dass der kühle Machtpolitiker Putin am Ende um der langfristigen wirtschaftlichen Interessen Russlands willen einlenkt und doch noch zum Verhandeln bereit ist. Heute in Ihrer Zeitung Kein Schleier im Unterricht Eine junge Muslimin wollte mit Schleier vor dem Gesicht an die Schule gehen – jetzt hat der Bayerische Verwaltungsgerichtshof entschieden: Der Niqab behindert den offenen Unterricht. Die Schule darf ihn verbieten. »Bayern Kontakt Redaktionsleitung Allgäu (0831) 206-439 [email protected], Fax (0831) 206-123 Lokales Tel. 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