Newsletter des Landesverbandes August 2013
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Newsletter des Landesverbandes August 2013
newsletter 04_2013 intro AWO Berlin Liebe Freundinnen und Freunde der Arbeiterwohlfahrt, sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen, herzlich willkommen zu unserem aktuellen Newsletter. Wie immer wünschen wir Ihnen viel Freude beim Lesen, interessante Anregungen und informative Tipps und Terminankündigungen. In dieser Ausgabe berichten wir über einige Fachveranstaltungen und Feierlichkeiten wie beispielsweise den Jahresempfang der Berliner AWO und die 150-Jahres-Feier der SPD. Neben vielen weiteren Informationen aus der AWO fügen wir dem August-Newsletter eine aktualisierte Version der AWO-Angebotsübersicht für Berlin „AWO auf einen Blick“ bei, die auch auf unserer Internetpräsenz www.awoberlin.de zum download bereit steht. Selbstverständlich freuen wir uns über Ihre Beiträge für unseren Newsletter. Bitte senden Sie diese wie gehabt an [email protected] oder rufen Sie uns an unter 030/25 389 – 252. Mit freundlichen Grüßen IhrIhr Hans NisbléHans-Wilhelm Pollmann LandesvorsitzenderLandesgeschäftsführer Landesverband Berlin e. V. newsletter 04_2013 AWO Berlin Fotos: Axel Sommer Landesverband Berlin e. V. aktuell informiert AWO Jahresempfang Am 9. August fand nach dreijähriger Pause der Jahresempfang der Berliner AWO in der Heilig-Kreuz-Kirche statt. In seiner Rede ging der Landesvorsitzende Hans Nisblé schwerpunktmäßig auf die derzeit hochaktuelle Flüchtlingsthematik ein, die sowohl das Land Berlin als auch die AWO beschäftigt. Die ablehnenden bis rassistischen Verhaltensweisen vieler Bürgerinnen und Bürger erschütterten und sorgten die AWO zutiefst, so Nisblé. Er appellierte an die Anwesenden, diese fremdenfeindlichen Tendenzen nicht hinzunehmen und sich ihnen entschieden entgegenzustellen. Zudem bedankte er sich beim AWO Kreisverband Mitte für die hervorragende und engagierte Arbeit, die dieser im Bereich der Flüchtlingsarbeit leistet. Als Gastredner konnte die AWO in diesem Jahr den Landesvorsitzenden der Berliner SPD, Jan Stöß begrüßen, der, wie er in seiner Rede hervorhebt, zur AWO persönlich einen engen Bezug habe. „1993, gerade frisch aus der Schule, leistete ich meinen Zivildienst in Hildesheim im AWO Seniorenzentrum Hinrich-Wilhelm-Kopf ab.“, berichtet Jan Stöß und ergänzt: „…als 20-Jähriger Zivi konnte ich direkt erleben, wie die AWO Menschen unterstützt, wie die Arbeiterwohlfahrt bei der Bewältigung sozialer Aufgaben mitwirkt. Ohne die Unterstützung durch die AWO hätten viele Familien die Herausforderungen eines Pflegefalls nicht bewältigen können.“ Der Landesvorsitzende der Berliner SPD weist in seiner Rede auf die gemeinsame Geschichte von Arbeiterwohlfahrt und Sozialdemokratie hin und betont, dass AWO und SPD bis heute dieselben Ziele teilen: „Wir wollen einen vorausschauenden und gerechten Sozialstaat, der frühzeitig Armut und soziale Ungleichheiten bekämpft und den Menschen befähigt, sein Leben selbstbestimmt zu führen und sozial sicher zu leben. Soziale Sicherheit, Teilhabe und Emanzipation sind die Grundelemente einer solchen Sozialpolitik.“ [...] newsletter 04_2013 aktuell informiert AWO Berlin [...] Als eine der vordringlichsten Aufgaben der Sozialpolitik sieht Jan Stöß die Armutsbekämpfung, insbesondere die Bekämpfung der Kinderarmut und bemängelt: „Es ist skandalös, dass in Deutschland, einem der reichsten Länder der Erde, 2,5 Millionen Kinder in Armut leben – das sind etwa 19 Prozent der Unter-18-Jährigen.“ Traditionell wurde im Rahmen des Jahresempfanges die RegineHildebrandt-Medaille der Arbeiterwohlfahrt Berlin und Brandenburg vergeben. Ausgezeichnet wurden Frau Sabine Schudoma, Präsidentin des Sozialgerichts Berlin und Präsidentin des Verfassungsgerichtshofes des Landes Berlin, Herr Prof. Dr. med. Dr. h.c.mult. Roland Hetzer, Direktor der Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie des Deutsche Herzzentrum Berlin (DHZB) sowie Gisela Littmann, für ihr unermüdliches ehrenamtliches Engagement für die AWO und insbesondere den Ortsverein Wittenberge. Seit 1990 leitet sie den AWO Ortsverein mit der dazugehörenden Begegnungsstätte unter dem Motto „Nicht einsam, sondern gemeinsam.“ Fotos: Axel Sommer Landesverband Berlin e. V. Musikalisch, stimmungsvolle Begleitung lieferten während der Veranstaltung der „AWO Pump’n Chor“ sowie die fünfköpfige Frauenband „Venusbrass“. newsletter 04_2013 AWO Berlin aktuell informiert FSD-Stiftung: Neue Ansätze – neue Standorte „Wir haben uns in den letzten Jahren organisatorisch weiter entwickelt und neue Ansätze zu aktuellen Themen erarbeitet“, resümiert der Vorstandsvorsitzende der Stiftung zur Förderung sozialer Dienste (FSD), Jürgen Brockmeyer. Diese Entwicklung wird nun auch durch die Standortwechsel einiger Stiftungseinrichtungen sichtbar. „Zeitgemäße Veränderungen sind ganz im Sinne des Stifters Reinhold Voht“, so Jürgen Brockmeyer. Foto: Axel Sommer Der Mensch im Mittelpunkt Mehr als 15.000 Menschen profitieren jedes Jahr in Berlin von der gemeinnützigen Arbeit der FSD-Stiftung. Der Mensch steht im Mittelpunkt ist dabei der Leitgedanke der Stiftung, die sich in ihren Einrichtungen und gemäß ihrer Satzung schwerpunktmäßig um junge Flüchtlinge, Wohnungslose, Menschen mit Behinderungen, Senioren und Jugendliche kümmert. WG Dialog und EAC-Außenstelle Mit der FSD-Geschäftstelle zog auch die WG Dialog in moderne, zentrale Räume in die Steglitzer Albrechtstraße. Hier leben neun junge Menschen in betreuter Gemeinschaft, die ihr neues Zuhause sehr positiv aufgenommen haben. Von Steglitz nach Kreuzberg ging es für die EAC-Außenstelle mit 30 Plätzen für minderjährige Flüchtlinge, die nun wesentlich zentraler untergebracht sind als zuvor, was ihrer Integration zugute kommt. Ebenso nach Kreuzberg zog das HAPPY BED HOSTEL. [...] Landesverband Berlin e. V. newsletter 04_2013 AWO Berlin .de d e b y p .hap w w .de w g n u t if t s d s f . www Landesverband Berlin e. V. [...] aktuell informiert Geschäftsstelle Albrechtstraße In der neuen FSD-Geschäftsstelle in Steglitz arbeiten Mitarbeiter_innen zu den Themen Arbeitssicherheit, Datenschutz, IT, Kinderschutz, Partizipation sowie Betreuung junger Flüchtlinge. Die FSD-Geschäftsstelle unterstützt Vorstand und Kuratorium in der Leitung und im Controlling der gesamten Stiftung, wozu besonders die Umsetzung des Qualitätsmanagements in allen Stiftungsprojekten zählt. Zur FSD-Stiftung gehören zwei Jugendwohngemeinschaften, zwei EAC-Clearingstellen, das Wohnheim Zehlendorf und das HAPPY BED HOSTEL. Als Gesellschafterin ist die Stiftung zudem an den Lankwitzer Werkstätten und den FSE-Pflegeeinrichtungen beteiligt. HAPPY BED HOSTEL Kreuzberg Das neue HAPPY BED HOSTEL der FSD-Stiftung am Kreuzberger Halleschen Ufer 30 liegt inmitten der jungen Tourismusszene Berlins und bietet nun einen konkurrenzfähigen Standard an. Gepaart mit sozialem und nachhaltigem Anspruch ist das Hostel eine attraktive Adresse für junge Einzel- und Gruppenreisende. Besonders angesprochen werden Besucher_innen zwischen 15 und 18 Jahren. Im neuen Haus stehen auf sechs Etagen in 75 Zimmern (Einzel-, Zweibett- und Mehrbettzimmer) ca. 250 Betten zur Verfügung. Alle Zimmer sind mit DU/WC ausgestattet. Ausbildung und Umweltmanagement Das HAPPY BED HOSTEL ist ein von der Industrie- und Handelskammer anerkannter Ausbildungsbetrieb für kaufmännische Berufe im Bereich Bürokommunikation sowie für Tourismus und Freizeit, für Hotelfachkräfte und duale Studiengänge der Betriebswirtschaftslehre, Fachrichtung Hotel- und Tourismusmanagement sowie Business Administration. Der Anspruch des Hauses ist es, Umweltbewusstsein und die Erziehung zum sorgsamen Umgang mit Ressourcen in allen Arbeitsprozessen umzusetzen. Um dies zu gewährleisten, wurde eine Mitarbeiterin zur FSD-Umweltmanagementfachkraft ausgebildet. Die Stiftung ist Mitglied im AWO Berlin Kreisverband Südwest e.V. newsletter 04_2013 AWO Berlin aktuell informiert AWO-Betriebssportgruppe Neue Abteilung der AWO Südost gegründet Mehr als zwei Jahrzehnte war die Betriebssportgemeinschaft der AWO (BSG-AWO) beim Ida-Wolff-Haus angebunden. Aus verschiedenen Gründen, u.a. versicherungsrechtlichen, war nun eine Umstrukturierung erforderlich. Der bisherige BSG-Vorsitzende Igor Wolansky, hauptberuflich Fachreferent beim Landesverband, fragte deshalb beim Kreisverband Südost um Aufnahme nach. Das lag nahe, denn die Spielstätten der Tischtennis- und Badmintonspieler liegen alle in Neukölln, dem größten Bezirk des Kreisverbandes. Foto: Dirk Runge Am 13. Juni fand nun im Restaurant der AWO Südost in der Erkstraße, dem s...cultur, die Gründungsveranstaltung einer neuen Abteilung statt. Dazu waren nicht nur die Sportler_innen erschienen, sondern auch Barbara König vom Vorstand und Jens Holger Ahrens, der Geschäftsführer des Kreisverbandes. Beide betonten, dass die Anfrage nur sehr kurz und einvernehmlich im Vorstand diskutiert wurde. Man freue sich über mehr als 20 neue Mitglieder. Auch seien sie sicher, die neue Abteilung sowohl organisatorisch wie in der Öffentlichkeitsarbeit unterstützen zu können. Außerdem könne die neue Abteilung ja auch ein Angebot für andere Mitglieder und Mitarbeiter_innen sein. Umgekehrt dankte Igor Wolansky für die freundliche Aufnahme. Die neue Abteilung wird AWO-BSG heißen, AWO vorangestellt wie bei allen anderen Gliederungen und Geschäftsbereichen des Kreisverbandes. Landesverband Berlin e. V. Zum Vorsitzenden wählte die Versammlung Franz Schwarz, EDV-Dozent beim Sozialpädagogischen Institut, zu seinem Stellvertreter Igor Wolansky, der sich auf unserem Foto mit Jens Holger Ahrens (l.) und Franz Schwarz über den geglückten Neustart der BSG freut. newsletter 04_2013 AWO Berlin aktuell informiert Zimmer/Gastfamilie gesucht! Die Arbeiterwohlfahrt Landesverband Berlin e.V. sucht für junge Franzosen und Französinnen, die einen Freiwilligendienst in Berlin ableisten, ab Mitte September 2013 ein möbliertes Zimmer oder eine Gastfamilie für 2-3 bis maximal 12 Monate. Die Jugendlichen sind zwischen 19-25 Jahre alt, arbeiten 35 Std/Woche im sozialen oder kulturellen Bereich und werden von der AWO pädagogisch betreut. Die Bereitstellung eines Zimmers und die Versorgung durch Verpflegung wird mit 300,- € monatlich vergütet. Ohne Verpflegung liegt die Vergütung bei 220 €. Für weitere Informationen und zur Kontaktaufnahme stehen wir gern zur Verfügung. Kontakt: Conny Roth Arbeiterwohlfahrt Landesverband Berlin e.V. Freiwillige Soziale Dienste Osdorfer Str. 121, 12207 Berlin Tel.: 030 / 71 39 17 – 60 Mail: [email protected] Landesverband Berlin e. V. newsletter 04_2013 AWO Berlin aktuell informiert 30 Jahre Übergangswohnheim Am 14. Juni veranstaltete das Übergangswohnheim der awo pro:mensch gGmbh ihr alljährliches Sommerfest. Zugleich feierte die Einrichtung dabei ihr dreißigstes Bestehen. Fotos: Axel Sommer 1983 wurde die Berliner Arbeiterwohlfahrt Projektträger im Modellprogramm Psychiatrie. Sie eröffnete das Übergangswohnheim zunächst als Krankenheim mit sieben Plätzen, im Dezember des selben Jahres kamen zwei weitere Häuser am Kamenzer Damm in Lankwitz dazu und die Platzzahl für die Bezirke Steglitz, Zehlendorf, Tempelhof und Schöneberg stieg auf 49. Gleichzeitig entstanden auf dem Gelände geschützte Arbeitsplätze, heute in Trägerschaft der FSE Lankwitzer Werkstätten. Als Moderator des Nachmittags würdigte der langjährige Mitarbeiter des Hauses Axel Wojczewski alle, die die Arbeit der Einrichtung von außen oder als Mitarbeiter_in gefördert und unterstützt haben. Dazu gehört auch die Ärztin Gabriele Werich, die seit 1990 nicht nur für die Patienten da ist, sondern auch wichtige Ansprechpartnerin für die Angehörigen ist. Ihr galt auch ein besonderes Dankeschön, das zwei Vertreterinnen der Angehörigengruppe auf offener Bühne sagten (unser Foto). Landesverband Berlin e. V. Als Gäste konnte Wojczewski die Geschäftsführer der awo pro:mensch und der FSE Lankwitzer Werkstätten, Marion Schmidt und Klaus Leonhardt, begrüßen. Hans Wilhelm Pollmann überbrachte die Grüße des Landesverbandes und schließlich würdigte der Bezirksbürgermeister von Steglitz-Zehlendorf, Norbert Kopp, die Bedeutung der Einrichtung für den Bezirk. Nach dem offiziellen Teil gab es ein opulentes Buffet, eine Ausstellung zu besichtigen, verschiedene Spielmöglichkeiten und zur Unterhaltung spielte die hauseigene Band. newsletter 04_2013 AWO Berlin aktuell informiert 150 Jahre SPD – Ein Fest in Rot! Am vergangenen Wochenende beging die SPD ihr 150-jähriges Bestehen mit einem Fest vor dem Brandenburger Tor. Gefeiert wurde mit viel Sonne, zahlreichen Gästen, mit Nena, Roland Kaiser, Luxuslärm, Konstantin Wecker und Co. und natürlich nicht ohne die Arbeiterwohlfahrt. Der AWO Landesverband Berlin und der AWO Bundesverband beteiligten sich mit einem Informations- und Aktionsstand an den Feierlichkeiten. Darüber hinaus gaben einige Einrichtungen und Projekte der AWO in Berlin Einblick in ihre praktische Arbeit. Neben allgemeinen Informationen rund um die Arbeiterwohlfahrt konnten sich die Gäste beispielsweise beim Projekt „ExChange“ (Kreisverband Südost) über Freiwilligenarbeit informieren, sie konnten mehr über „IsA-K“ (Kreisverband Mitte), einer Beschäftigungs- und Betreuungseinrichtung für straffällige Frauen zur Tilgung von gerichtlichen Auflagen und Geldstrafen durch freie Arbeit, erfahren oder sich in Sachen Pflege beraten lassen. Darüber hinaus konnten sich die Kleinen schminken lassen, die Großen an einem Quiz in „Leichter Sprache“ teilnehmen und Klein wie auch Groß – voller Körpereinsatz – am „AWO-Kirschkern-SpuckWettbewerb“ teilnehmen, was für große Unterhaltung bei den Gästen sorgte – insbesondere bei den Großen. Einer von ihnen war Kanzlerkandidat Peer Steinbrück, der unseren AWO Stand gemeinsam mit dem SPD-Parteivorsitzenden Sigmar Gabriel und dem SPD-Fraktionsvorsitzenden Frank-Walter Steinmeier besuchte. An den beiden Tagen zog es etwa 300 000 Besucher_innen aus ganz Deutschland auf das Fest – viele von ihnen führte der Weg zur AWO. Landesverband Berlin e. V. [...] newsletter 04_2013 AWO Berlin aktuell informiert [...] Auch das Landesjugendwerk der AWO Berlin hatte anlässlich der 150-Jahres-Feier einen eigenen Stand auf der Festmeile und bot ein breites Spektrum an Aktivitäten für Kinder und Jugendlich an: Es gab beispielsweise einen Balancier- und Bewegungsparcours zu entdecken, mehrere Fahrgeräte zu besteigen, individuelle Buttons zu erstellen, die Kids konnten basteln und vielen weiteren spannenden Beschäftigungen nachgehen. An beiden Tagen wurde das Angebot von vielen Kindern (und auch ihren Eltern) rege genutzt. Besonders lustige Momente gab es beim Dosenwerfen und an der Erbsenzertrümmermaschine, an der auch die Erwachsenen auf eine harte Probe gestellt wurden. Angelockt wurde Klein und Groß auch von einer Seifenblasenmaschine, die permanent kleine Bläschen produzierte und den Stand des AWO Jugendwerkes, der durch ein buntes Sonnensegel sofort ins Auge fiel, in ein schönes Ambiente tauchte. Alles in allem war dies ein gelungener Einsatz für das Landesjugendwerk und die zahlreichen Kinder, die bei vor Ort Spiel, Spaß und Spannung finden konnten! Landesverband Berlin e. V. newsletter 04_2013 AWO Berlin aktuell informiert Diskussionsveranstaltung „Gute Pflege ist ein Menschenrecht!“ Derzeit sind ca. 2,4 Millionen Pflegebedürftige auf Hilfe angewiesen. Bis 2030 dürfte aufgrund der demographischen Entwicklung diese Zahl um mindestens eine Million anwachsen. Trotz der Zunahme der Pflegebedürftigkeit und dementieller Erkrankungen ist der Personalschlüssel in der stationären Pflege seit mittlerweile 20 Jahren fast unverändert. Zu den schweren Arbeitsbedingungen kommt die niedrige Bezahlung des Pflegepersonals. Auch daraus erklärt sich der Fachkräftemangel, der derzeit im Pflegebereich herrscht. In einer Veranstaltung des AWO Landesverbandes Berlin wurde am 07. August mit den Bundestagskandidatinnen der SPD in Berlin und Vertreter_innen aus dem BÜNDNIS FÜR GUTE PFLEGE zum Thema „Gute Pflege ist ein Menschenrecht!“ diskutiert. Ziel war es, das Thema, das uns alle betrifft, aus möglichst vielen Perspektiven zu betrachten, um gemeinsam mit Fachexperten sowie Politiker_innen und Kolleginnen und Kollegen, die in der Pflege tätig sind und darüber hinaus mit pflegenden Angehörigen ins Gespräch zu kommen. Den Einstieg ins Thema machten die drei Vertreter_innen aus dem BÜNDNIS FÜR GUTE PFLEGE, mit kurzen Impulsvorträgen. Landesverband Berlin e. V. Brigitte Döcker, Vorstandsmitglied des AWO Bundesverbandes erklärt, dass das Bündnis für gute Pflege von insgesamt 23 Organisationen getragen wird, was es bislang noch nicht gegeben habe und ergänzt „Wir sind da sehr einmalig – das spricht auch für den Druck in dem wir uns befinden.“ Brigitte Döcker weist noch einmal deutlich darauf hin: „Menschen, die dauerhaft Hilfe brauchen sind keine Menschen zweiter Klasse!“ und ergänzt, dass dem Pflegebereich mehr Geld zur Verfügung stehen müsse. Sie hält dafür ein solidarisch, paritätisches Finanzierungsmodell für unabdingbar. Denn: „Pflege darf nicht arm machen“, so Döcker. newsletter 04_2013 AWO Berlin aktuell informiert [...] Die Geschäftsführerin der Alzheimer-Gesellschaft Berlin, Christa Matter, berichtet davon, dass viele Angehörige selber pflegen wollen – sie jedoch keine Spezialisten in Sachen Pflege seien. „Ein großes Problem ist der soziale Tod, den wir sterben“ ergänzt Frau Matter und spricht von der Realität, dass sich häufig Freunde und Bekannte von den pflegenden Angehörigen sowie den Erkrankten abwenden. „In unserer Gesellschaft ist Autopflege wichtiger als Altenpflege.“, bemerkt Herr Musall von ver.di Berlin-Brandenburg zu Beginn seines Kurzvortrages und ergänzt „Der Pflege geht nicht die Arbeit aus, der Pflege gehen die Arbeitnehmer aus.“ Mechthild Rawert bedankte sich für die Impulsvorträge der Vertreter_innen des BÜNDNISSES FÜR GUTE PFLEGE und merkt an, dass das System Familie als Pflege nicht zukunftsträchtig sei, denn „…Frauen wollen und sollen berufstätig sein.“ Sie spricht von 6 Milliarden Euro, die zur Verbesserung der derzeitigen Pflegesituation nötig seien. Auch die SPD-Bundestagskandidatinnen Cansel Kiziltepe und Ülker Radziwill fordern sowohl Pflege stärker als gesamtgesellschaftlich Aufgabe zu sehen als auch mehr Partizipation in der Bewertung der Qualität der Pflege. Vor allem müsse sich Pflege interkulturell öffnen, ergänzt Ülker Radziwill. Kontrovers diskutiert wurden die Perspektiven der Altenpflegeausbildung. Frau Dr. Birgit Hoppe, SPI, war anwesend und vertrat den Standpunkt der Arbeiterwohlfahrt mit einem Nein zur geplanten generalistischen Ausbildung gegenüber den anwesenden Politikerinnen. Landesverband Berlin e. V. newsletter 04_2013 AWO Berlin aktuell informiert Was tun gegen Armut!? Mit diesem doppeldeutigen Titel führte der AWO Landesverband gemeinsam mit dem Berliner Beirat für Familienfragen und der Landesarmutskonferenz Berlin am 14. August einen Fachtag durch. Im Kern der Veranstaltung ging es um die Frage, wie die in der aktuellen Koalitionsvereinbarung versprochene, bislang aber noch nicht sichtbare Senatsstrategie gegen Kinder- und Familienarmut aussehen und wie bei ihrer Entwicklung vorgegangen werden soll. An die 100 Teilnehmer_innen aus Politik, Forschung, öffentlicher Verwaltung und freier Trägerschaft diskutierten über Handlungsstrategien zur nachhaltigen Bekämpfung von Kinder- und Familienarmut in Berlin. Der renommierte Volkswirt, Prof. Dr. Stefan Sell (Foto) vom Institut für Bildungs- und Sozialpolitik an der Hochschule Koblenz rechneten vor, dass sich unsere Gesellschaft Kinder- und Familienarmut schlicht nicht leisten kann. Der Präsident des Kinderschutzbundes, Heinz Hilgers, zeigte auf, wie man durch eine wertschätzende und bürgerfreundliche Präventionsstrategie Armutslagen bekämpfen und dabei noch nachhaltig Kosten im Haushalt einsparen kann. Gute Beispiele gelingender Armutsbekämpfung aus dem Landschaftsverband Rheinland Pfalz sowie den Städten Nürnberg und Osnabrück führten am Nachmittag zu einer intensiven und sehr anregenden Diskussion, bei der der sozialpolitische Sprecher der CDU - Fraktion im Abgeordnetenhaus, Joachim Krüger, sagte, er werde beim Senator Caja (CDU), der für Senatsstrategie gegen Kinder- und Familienarmut zuständig ist, darauf hinwirken, dass das Thema in seinem Ressort ernsthafter und nachhaltiger behandelt wird. Wünschen wir ihm viel Erfolg! Die AWO Berlin wird dieses Thema weiterhin kritisch begleiten und darüber berichten. Landesverband Berlin e. V. newsletter 04_2013 tipps & termine AWO Berlin Berliner Seniorenwoche Samstag, 24. August 2013 | ab 10 Uhr Morgen findet auf dem Breitscheidplatz rund um die Gedächtniskirche im Rahmen der Berliner Seniorenwoche wieder der große Infomarkt inkl. Bühnenprogramm statt. Das Motto der diesjährigen Seniorenwoche lautet: „Bezahlbares Wohnen!“ Die Arbeitwerohlfahrt wird mit vielen Beratungsständen selbstverständlich wieder dabei sein. Veranstaltungsort: Breitscheidplatz Sommerfest im Museumsdorf Düppel Sonntag, 25. August 2013 | 10-17 Uhr Im Museumsdorf Düppel wird am Sonntag mittelalterlich und vor allem fröhlich gefeiert. Neben Ponyreiten, Kinderschminke, Hexenbrause und vielem mehr ist wie immer bestens für das leibliche Wohl gesorgt. Weitere Informationen entnehmen Sie bitte beigefügtem pdf. Adresse: Clauertstraße 11 | Berlin-Zehlendorf | Eintritt: 2,00 Landesverband Berlin e. V. Veranstaltungen im Centre Francais 13. September bis 14. Februar Finden Sie anbei die aktuellen Veranstaltungen im Centre Francais. Ab September wird zur Starparade eingeladen. Das neue Jahr führt mit Petticoat & Rock‘n‘Roll gleich zurück in die Sixties. Adresse: Centre Francais | Müllerstraße 74 | Wedding (U-Bhf Rehberge) newsletter 04_2013 tipps & termine AWO Berlin 2. Woche der pflegenden Angehörigen 23. bis 29.September 2013 Wertschätzung und Anerkennung vermittelt die 2. Woche der pflegenden Angehörigen vom 23.9.-29.9.2013 in Berlin. Im Zentrum der, speziell für pflegende Angehörige organisierten Kulturwoche steht die Verleihung der Ehrennadel „Berliner Pflegebär“ am 23.9.2013 ab 11.00 Uhr im Rathaus Schöneberg. Hierbei werden, stellvertretend für alle, zehn Angehörige aus unterschiedlichen Pflegezusammenhängen geehrt. Abgerundet wird diese Woche durch Dampferfahrten, Kino, Tanzcafé, eine Lesung mit Brigitte Grothum sowie bezirkliche Veranstaltungen und einem ökumenischen Gottesdienst mit anschließendem Besuch der Sehitlik-Moschee. Alle Veranstaltungen sind für pflegende Angehörige kostenlos. Eine Versorgung der Pflegebedürftigen kann durch Kooperationspartner unterstützt werden. Kooperationspartner sind immer willkommen! Weitere Informationen sowie Kontakt unter: www.woche-der-pflegenden-angehörigen.de Oder bei der Fachstelle für pflegende Angehörige Tel.: 030-61 20 24 99 E-Mail: in-fo@woche-der-pflegenden-angehoerigen.de Landesverband Berlin e. V. newsletter 04_2013 impressum AWO Berlin Impressum Herausgeber Arbeiterwohlfahrt Landesverband Berlin e. V. Blücherstr. 62 10961 Berlin www.awoberlin.de Verantwortlich für Inhalt & Layout: Julika Krimphove Nicole Behrens Landesverband Berlin e. V. Wenn Sie den Newsletter abonnieren möchten, schicken Sie bitte eine E-Mail mit dem Betreff „newsletter abonnieren“ an [email protected]. Sofern Sie unseren Newsletter nicht mehr wünschen, senden Sie bitte eine Mail an julika.krimphove@awoberlin mit dem Betreff „newsletter abbestellen“. Wir freuen uns auf Ihr Feedback!