Roberto Blanco ist nicht „Der Mustergatte“

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Roberto Blanco ist nicht „Der Mustergatte“
Markus Bader und Roberto Blanco bei den Proben für die Komödie „Der Mustergatte“, die am 3. Oktober in der Stadthalle
gezeigt werden wird.
Roberto Blanco und der Regisseur Markus Bader im Gespräch mit Silvia Stolz
von der Stadthalle Gifhorn.
Sie stecken aktuell mitten in den Probenarbeiten zum Stück „Der Mustergatte“. Wie
laufen diese denn?
Roberto Blanco: Ganz wunderbar! Die Kollegen sind alle sehr nett und es ist sehr wichtig,
dass das Ensemble harmoniert. Markus ist ein toller Regisseur, der sehr viel Geduld an den
Tag legt und wir verstehen uns oft blind ohne einen Ton gesprochen zu haben. Das finde ich
natürlich sehr schön und freue mich dabei zu sein.
Sie haben als Regisseur zahlreiche Komödien des Boulevard-Theaters inszeniert. Was
reizt Sie daran?
Markus Bader: Ich schätze Schnelligkeit, Charme und Lockerheit, die ein gut inszenierter
Komödienabend haben sollte. Und ich finde eine Komödie muss ernsthaft gespielt werden.
Das „Lachen” sollte man dem Publikum überlassen.
Man hat Sie ja vielmehr im Kopf als musikalischen Entertainer. Gibt es große
Unterschiede als Schauspieler aufzutreten?
Roberto Blanco: Für mich nicht, weil ich mich als Entertainer verstehe. Ich habe auch viel
Schauspiel und Theater gemacht, in Musicals gesungen und in Filmen gespielt. Für mich ist
die Abwechslung sehr schön und es gehört zum Geschäft, dass man verschiedene Dinge
macht. Ich bin ein Entertainer, der singt und auch schauspielert.
Wie ist die Zusammenarbeit mit Roberto Blanco?
Markus Bader: Die Zusammenarbeit ist wirklich ganz hervorragend. Er arbeitet sehr
professionell, ist topp vorbereitet, kollegial und es macht wahnsinnig viel Spaß mit ihm zu
arbeiten. Er hat einen sehr intuitiven Spielstil und legt viel Eigenironie an den Tag. Da ist
man bei einem so bekannten Darsteller natürlich als Regisseur immer sehr dankbar, wenn
alles so unkompliziert vonstatten geht.
Worauf darf sich das Publikum denn beim „Mustergatten“ am meisten freuen und was
ist das Besondere an dem Komödienklassiker?
Roberto Blanco: Das Stück hat irre-komische Szenen. Da kommt garantiert keine
Langeweile auf. Das Publikum darf sich also auf eine Menge Spaß einstellen.
Markus Bader: Der Abend ist eine klassische Boulevard-Komödie. Es ist ein
komödiantischer Evergreen mit sehr guten Dialogen und amüsanten Wendungen. Nicht
umsonst haben den „Mustergatten” namhafte Schauspieler wie Harald Juhnke, Theo Lingen
und nicht zu vergessen, Heinz Rühmann im Film oder Theater ein Gesicht gegeben.
In dem Stück spielen Sie nicht den Mustergatten, sondern den besten Freund des
Mustergatten. Können Sie sich mit Ihrer Rolle identifizieren?
Roberto Blanco: Meine Figur gibt ja dem „Mustergatten“ immer Ratschläge mit den Frauen.
Das heißt, er kennt sich sehr gut mit Frauen aus, bzw. denkt dies zumindest. Ja, das passt
schon irgendwie zu meinem Leben.
Mit welchem Gefühl wird man das Theater nach Ihrer Inszenierung verlassen?
Markus Bader: Ich denke mit einem guten, beschwingten Gefühl und feuchten Augen,
welche natürlich vom Lachen kommen. Das Publikum kann sich mit Sicherheit über die
„Schadenfreude” amüsieren und die Spießbürgerlichkeit, die der Mustergatte in allen
Facetten aufzeigt und mit der er in ungeahnte Schwierigkeiten und Zwickmühlen gerät.
Sie tanzen auf vielen künstlerischen Hochzeiten. Sie stehen selbst als Schauspieler
auf der Bühne oder drehen für Fernsehserien wie „SOKO 5113“ oder „Alarm für Cobra
11“, inszenieren aber auch seit langer Zeit immer wieder. Was hat mehr Reiz für Sie?
Markus Bader: Ich kann gar nicht genau sagen, was ich lieber mache. In der Schauspielerei
kann man andere künstlerische Fähigkeiten von sich ausspielen als in einer Regiearbeit.
Beides hat seinen Reiz und seinen Anspruch und ich würde keines missen wollen. Ich bin
glücklich und dankbar, so viele Varianten im Künstlerleben auskosten zu dürfen.
Vor kurzem haben Sie eine neue CD aufgenommen. Erzählen Sie uns davon!
Roberto Blanco: Ja, ich habe eine Latin-Jazz und Swing-CD zusammen mit einer Big Band
in New York aufgenommen mit dem Titel „Swinging New York“. Ich bin ein Sänger, der auch
Schlager singen kann, aber zu allererst bin ich ein Sänger und nicht nur Schlager-Sänger.
Ich bin in Deutschland noch immer in der Schlager-Sänger Schublade. Natürlich bin ich so
froh, dass ich diesen Hit „Ein bisschen Spaß muss sein“ hatte. Wenn ich jedes Jahr einen
solchen haben könnte, na dann wunderbar! Aber ich habe in meinem Leben so vieles
gesungen und „Swinging New York“ zeigt einen Teil davon.
Was macht für Sie in der Realität einen Gatten zum Mustergatten? Sind Sie nun der
Mustergatte, auch wenn Sie es im Stück nicht sind?
Roberto Blanco: Ich habe mein Leben gelebt. Nun habe ich meine Luzandra geheiratet und
für sie bin ich nun ein Mustergatte. Der treue Freund, der möchte, dass seine Partnerin
glücklich ist. Wir verstehen uns sehr gut, koordinieren uns, respektieren uns und das ist
wichtig.

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