Munzinger - Historisches Lexikon der Schweiz

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Munzinger - Historisches Lexikon der Schweiz
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22/01/2009 |
Munzinger
Weitverzweigtes, seit 1507 in Olten bezeugtes, noch heute bestehendes Oltner Bürgergeschlecht. Während
Generationen einfache Handwerker, kam ein Zweig der Fam. als Besitzer der Hammerschmiede und als
Drahtfabrikanten im 18. Jh. zu Wohlstand und Ansehen. Ein Vertreter dieses Zweigs, der Handelsmann und
Salzfaktor Konrad (1759-1835), war Statthalter der Gem. Olten, Mitglied der helvet. Tagsatzung und Grossrat
zur Zeit der Mediation. In den folgenden beiden Generationen gelangte das Geschlecht der M. zu regionaler
und nationaler Bedeutung. Von Konrads vier Söhnen wurde Ulrich ( -> 7) Stadtammann, Josef ( -> 4)
Solothurner Landammann und später Bundesrat, Viktor (1798-1862) wirkte als Arzt, sein Sohn Eugen
(1830-1907) als Chefarzt und Sanitätsoberst, und Conrad sowie sein Sohn Arnold ( -> 1) waren initiative
Unternehmer. Von den Söhnen des Bundesrates wurde Wilhelm ( -> 10) Oberrichter, die beiden Jüngeren
machten sich einen Namen als Wissenschafter: Walther ( -> 8) bleibt als Rechtslehrer und Vorkämpfer der
christkath. Bewegung in Erinnerung, Werner ( -> 9) als Forschungsreisender in Ostafrika. Die M. verfügten
zudem über musikal. Begabung. Ulrich und sein Sohn Emil, Walther sowie die Mediziner Viktor und Eugen
waren talentierte Sänger, führten grosse Chorwerke auf und komponierten Lieder, Motetten und Messen. Drei
Mitglieder der Fam. wurden Berufsmusiker: Viktors Sohn Eduard ( -> 3) sowie aus einer andern Linie Karl ( ->
5) und sein Bruder Edgar ( -> 2). Oskar ( -> 6), ein weiterer Bruder, wählte hingegen wieder die polit.
Karriere. Hans (1877-1953), ein Urenkel des Bundesrats, war Landschaftsmaler.
Archive
– StadtA Olten, Nachlässe
Literatur
– H. Haefliger, Bundesrat Josef M., 1953
– G.Wälchli, Der Maler Hans M., 1954
– Oltner Njbl. 17, 1959
– Olten 1798-1991, 1991
Autorin/Autor: Erich Meyer
URL: http://www.hls-dhs-dss.chD23093.php
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