Unsere Chancen stehen nicht schlecht

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Unsere Chancen stehen nicht schlecht
C R E G L I N G E N / M A I N - TAU B E R - K R E I S
Ulrike Kammleiter, Christina Huber und Monika Rossmann richten das Insektenhotel am Finsterlohrer Biotop ein. Ortschaftsrat
Foto: Katharina Gabel
Willi Schurz und der stellvertretende Ortsvorsteher Walter Glück packen mit an.
Freitag, 7. September 2012
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In Finsterlohr packen alle mit an: Maja, Felix und Louis versiegeln die Rückseite der
Foto: Privat
Ziegel für das Insektenhotel mit Zement.
„Unsere Chancen stehen nicht schlecht“
Unser Dorf hat Zukunft: Am 13. September macht die Landesjury ihren Rundgang durch Finsterlohr
Bisher lief es wie am Schnürchen: Finsterlohr meisterte den
Kreiswettbewerb „Unser Dorf
hat Zukunft“, dann der Erfolg
auf Bezirksebene. Am Donnerstag wollen die Finsterlohrer die
Landesjury überzeugen.
KATHARINA GABEL
Finsterlohr. Im Kampf um die Goldmedaille im Landeswettbewerb
„Unser Dorf hat Zukunft“ zieht Finsterlohr einen weiteren Trumpf: Das
Dorf hat jetzt auch ein Hotel – für
Wildbienen.
Neben dem Biotop beim Sportplatz haben die Finsterlohrer Männer in dieser Woche das selbst gebastelte Holzhäuschen aufgestellt
und einbetoniert. Drei Damen des
Finsterlohrer Gärtnerinnenteams –
Ulrike Kammleiter, Christina Huber
und Monika Rossmann – machten
sich gestern an die „Inneneinrichtung“ des Insektenhotels. Mit Liebe
zum Detail haben sie Holzstücke,
Ziegelsteine, Blumentöpfe und
Rinde in die „Zimmer“ des dreistöckigen „Hauses“ gestapelt. Dazwischen drapierten sie Strohhalme,
Kieferzapfen, Holzwolle, Schilf und
ausgehöhlte Holunderzweige. In
den Ritzen und Löchern sollen künftig Wildbienen nisten und überwintern. „Die Bienen kriechen in die
zwei bis sieben Millimeter großen
Löcher und verschließen diese mit
einem Pfropfen“, beschreibt Ulrike
Kammleiter. Anhand der Pfropfen
könne man später erkennen, um
welche Bienenart es sich handle.
Die Inspiration für den Bau des
Hotels haben sich die Finsterlohrer
vor allem aus dem Internet geholt.
Die Kosten für das Projekt übernimmt die Teilnehmergemeinschaft der Flurbereinigung mit 400
Euro; sollten die nicht reichen, gibt
es Unterstützung aus der Ortskasse.
Die Arbeit am Insektenhotel begann bereits vor rund einem Vierteljahr: Besonders das Ausbohren der
Holunderzweige und die kleinen Löcher in den Holzstücken habe viel
Zeit gekostet, erklärt Ortschaftsrat
Willi Schurz. Ob die Finsterlohrer
die Jury des Dorfwettbewerbs mit ihrem Bienenhotel begeistern können, wird sich am kommenden Donnerstag zeigen. Denn selbstverständlich wird der Rundgang durch
das Dorf auch am neuen Bienenhotel vorbeiführen.
Insgesamt wollen die Finsterlohrer das Gremium aber – wie beim
Kreis- und Bezirksentscheid – mit ihrem Erfolgsrezept überzeugen: dem
großen Engagement des ganzes Dorfes. „Unsere Chancen stehen nicht
schlecht, wenn sich das Gremium
auf unsere Kleinstruktur einlässt.
Wichtig ist, dass sie verstehen, dass
es uns nicht ums Gewinnen geht,
sondern darum, etwas für das Dorf
zu tun“, sagt der stellvertretende
Ortsvorsteher Walter Glück.
Die Finsterlohrer fiebern also ihrem großen Tag entgegen und werden am Donnerstag ihr Bestes geben. Und wer weiß: Vielleicht holt
Finsterlohr nach Sechselbach im
Jahr 1993 wieder eine Landeswettbewerbs-Goldmedaille in den MainTauber-Kreis.
Sechselbach letzter Goldmedaillengewinner im Kreis
Neben Finsterlohr haben
sich Lautern (Stadt Heubach, Obstalbkreis), Obertal (Landkreis Freudenstadt), Steinmauern und
Bermersbach (beide Landkreis Rastatt), Müllheim
Britzingen (Breisgau-Hochschwarzwald), Oberkirch
Ringelbach (Ortenaukreis)
sowie die Gemeinde Wieden (Landkreis Lörrach) für
den Landesentscheid qualifiziert.
Bewertet wird in sechs
Kategorien. Die Kommission beurteilt das Leitbild
des Dorfes, die wirtschaftliche Entwicklung, soziale
und kulturelle Einrichtungen, die Baugestaltung, die
Grüngestaltung im Dorf
und das Dorf in der Landschaft.
Am Donnerstag, 13.
September, zwischen
8.30 und 11 Uhr besucht
die zehnköpfige Jury Finsterlohr. Bereits einen Tag später sollen die Gewinner feststehen.
Die Jury verteilt Gold-, Silber-, und Bronzemedaillen.
Allerdings kann nur ein
Dorf am Bundeswettbewerb teilnehmen. Dieses
wird ebenfalls von der Kommission bestimmt.
Die Übergabe der
Preise an alle Preisträgergemeinden im Land BadenWürttemberg erfolgt im
Rahmen einer feierlichen
Schlussveranstaltung zum
24. Landeswettbewerb am
Samstag, 17. November, in
Bühl.
Der letzte Goldmedaillengewinner aus dem
Main-Tauber-Kreis war
Sechselbach. Das Creglinger 66-Seelen-Dörfchen sicherte sich 1993 den Sieg.
Silberne Medaillen gab es
für Kützbrunn (2006), Oberstetten (2001), HonsbronnBronn (2001) und Dertingen (1998). Bronze erreichten Poppenhausen (2009),
Nassig (2006), Sachsenhausen (2003), HonsbronnBronn (1998), Krensheim
(1998). Sonderpreise erhielten Kupprichhausen (2009),
Wildentierbach (2003),
Schillingstadt (2003) und
Boxtal (1998).
Im Bundeswettbewerb
erreichten Freudenberg
(1969) und Beckstein
(1977) jeweils Bronze. kag
193 neue Lehrer im
Schulamtsbezirk
Feierliche Vereidigung in Künzelsau
Nicht nur für die Schüler und
Schülerinnen beginnt am Montag der Unterricht. Im Schulamtsbezirk erleben 193 Lehrer
ihren ersten Unterrichtstag.
Künzelsau. Für 193 Lehrkräfte beginnt am Montag der Start in ihr Berufsleben. An den Grund-, Haupt-,
Werkreal-, Gemeinschafts-, Realund Sonderschulen in den Kreisen
Schwäbisch Hall, Main-Tauber und
Hohenlohe nehmen sie ihren
Dienst auf. Leitende Schulamtsdirektorin Ursula Stock vereidigt die
Junglehrer heute in der Aula der Realschule Künzelsau. Die neu eingestellten Lehrkräfte kommen vorwiegend aus Baden-Württemberg, aber
auch aus Bayern, Thüringen, Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen. Die Zahl der Berufsanfänger ist
im Vergleich zum Vorjahr um die
Zahl 21 gestiegen.
121 der neuen Lehrerinnen und
Lehrer werden an den Grund-,
Haupt-, Gemeinschafts- und Werkrealschulen unterrichten, 50 an Realschulen und 22 an Sonderschulen. 79 neue Lehrkräfte treten ihren
Dienst in Schwäbisch Hall an, 68 im
Main-Tauber-Kreis und 46 im Hohenlohekreis. Schulamtsdirektorin
Ursula Stock beglückwünscht die
jungen Lehrkräfte zu ihrer Berufswahl: „Sie haben einen schönen Beruf gewählt, der ihnen die Möglichkeit gibt, junge Menschen auf ihr eigenes Berufsleben vorzubereiten.
Sie geben Bildung weiter und sind
Garant dafür, dass sich für junge
Menschen Zukunftsperspektiven eröffnen.“ Stock sichert den neuen
Kolleginnen und Kollegen die volle
Unterstützung durch das Staatliche
Schulamt zu.
61 der Neueingestellten hatten
sich direkt an den Schulen erfolgreich um eine Stelle beworben. Die
weiteren Lehrkräfte wurden gemäß
den Leistungsziffern eingestellt und
nach dem spezifischen Fachbedarf
an die Schulen verteilt.
Die Feier wird von Ariane und Salome Grupp, den Töchtern des Konrektors der Realschule Künzelsau,
musikalisch umrahmt. Grußworte
entrichten der stellvertretende Bürgermeister Karl Wunderlich, die Geschäftsführende
Schulleiterin,
Erika Jung, der Rektor der GeorgWagner-Realschule, Florian Frank,
die Vorsitzende des örtlichen Personalrats, Jana Kolberg, die Schwerbehinderten-Vertreterin, Erika Förster
und die Beauftragte für Chancengleichheit, Birgit Schäfer.
ssa
Zwölf Kinder sind seit Montag damit beschäftigt, den „Eulenspielplatz“ im Igersheimer Westen zu renovieren. Betreut und
Foto: H-P Kuhnhäuser
angeleitet werden sie von Schulsozialarbeiter Stefan Rückert und Max Rügamer vom Wildpark.
Spielplatz-Renovierung ist ein „Riesenspaß“
Igersheimer Kinder sägen, hämmern, nageln und schrauben mit Begeisterung
Igersheim. Im vergangenen Jahr
wurde im Rahmen des Ferienprogramms direkt am Bürgerhaus gebaut, diesmal hat sich die „Baugruppe“ um den „Eulenspielplatz“
im Igersheimer Westen gekümmert.
Seit Montag sägen, hämmern, nageln und schrauben die zwölf Kinder zwischen sechs und 14 Jahren
mit viel Begeisterung, um auf dem
Spielplatz neue Geräte aufzubauen.
„Am Freitag um 12 Uhr fällt der
Hammer“, erklärt Schulsozialarbeiter Stefan Rückert, der mit Max Rügamer vom Wildpark die Kleinen betreut und anleitet. Rügamer stellte
neben Maschinen und Werkzeug
auch sein handwerkliches Know-
how zur Verfügung. „Für mich ist
die Arbeit mit den Kindern immer
ein tolles Erlebnis.“ Zwei Mitarbeiter des Bauhofes waren ebenfalls aktiv. Das Holz lieferte Georg Schumann, Georg Teufel bringt den Witterungsschutz an. „Diese Aktion ist
für Kinder und Erwachsene ein Riesenspaß“, sagt Rückert.
hp

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