Didaktik der Zahlbereichserweiterungen
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Didaktik der Zahlbereichserweiterungen
Jürgen Roth Didaktik der Zahlbereichserweiterungen Modul 5: Fachdidaktische Bereiche Jürgen Roth • Didaktik der Zahlbereichserweiterungen Kapitel 4: Rationale Zahlen ℚ • 4.1 Inhalt Didaktik der Zahlbereichserweiterungen 1 Ziele und Inhalte 2 Natürliche Zahlen ℕ 3 Ganze Zahlen ℤ 4 Rationale Zahlen ℚ 5 Reelle Zahlen ℝ 6 Komplexe Zahlen ℂ Jürgen Roth • Didaktik der Zahlbereichserweiterungen Kapitel 4: Rationale Zahlen ℚ • 4.2 Und merk dir ein für allemal den wichtigsten von allen Sprüchen: Es liegt dir kein Geheimnis in der Zahl, allein ein großes in den Brüchen. Goethe, Urfaust Didaktik der Zahlbereichserweiterungen Kapitel 4: Rationale Zahlen ℚ Jürgen Roth • Didaktik der Zahlbereichserweiterungen Kapitel 4: Rationale Zahlen ℚ • 4.3 Inhalt Kapitel 4: Rationale Zahlen ℚ 4.0 Exkurs: Diagnostische Kompetenz 4.1 Grundvorstellungen zu Bruchzahlen 4.2 Probleme beim Verständnis von Bruchzahlen 4.3 Grundvorstellungen zum Rechnen mit Bruchzahlen 4.4 Grundvorstellungen mit EXIs erarbeiten 4.5 Repräsentationen von Bruchzahlen 4.6 Erarbeitung von Rechenregeln (Bsp. „Bruch durch Bruch“) 4.7 Gemischte Zahlen und Dezimalbrüche Jürgen Roth • Didaktik der Zahlbereichserweiterungen Kapitel 4: Rationale Zahlen ℚ • 4.4 Kapitel 4: Rationale Zahlen ℚ 4.0 Exkurs: Diagnostische Kompetenz Jürgen Roth • Didaktik der Zahlbereichserweiterungen Kapitel 4: Rationale Zahlen ℚ • 4.5 Diagnostische Kompetenz (DK) Bedeutung DK ist wesentlich für professionelles Lehrerhandeln Horstkemper (2004); Praetorius u.a. (2012) Diagnosen innerhalb eines Lernprozesses DK ist „ein Bündel von Fähigkeiten, um den Kenntnisstand, die Lernfortschritte und die Leistungsprobleme sowie die Schwierigkeiten verschiedener Lernaufgaben im Unterricht fortlaufend beurteilen zu können, sodass das didaktische Handeln auf diagnostischen Einsichten aufgebaut werden kann.“ (Weinert 2000, S. 16) Jürgen Roth • Didaktik der Zahlbereichserweiterungen Kapitel 4: Rationale Zahlen ℚ • 4.6 Diagnose und Unterrichtsadaptation Lernprozessdiagnostik „Eine Lehrperson sollte im Unterricht in der Lage sein zu erkennen, wo sich der einzelne Lernende in einem Lernprozess befindet und welche Hilfe und Rückmeldungen dieser benötigt. (Praetorius u.a. 2012, S. 137) Diagnose alleine reicht nicht Weitere Schritte müssen folgen Kurzfristige Anpassungen/Interventionen, z. B. Einschieben zusätzlicher Erklärungen Reaktion auf Schülerfehler Hoge & Coladarci (1989); Schrader (2013) „on-the-fly“ wahrnehmen diagnostizieren Gründe dafür finden agieren Jürgen Roth • Didaktik der Zahlbereichserweiterungen William & Thompson (2007); Van Es & Sherin (2008) Kapitel 4: Rationale Zahlen ℚ • 4.7 Literatur zur Prozessdiagnose Hoge, R. D. & Coladarci, T. (1989). Teacher-Based Judgements of Academic Achievement: A Review of Literature. Review of Educational Research, 59 (3), 297–313. Horstkemper, M. (2004). Diagnosekompetenz als Teil pädagogischer Professionalität. Neue Sammlung, 44(2), 201-214. Praetorius, A.-K., Lipowsky, F. & Karst, K. (2012). Diagnostische Kompetenz von Lehrkräften: Aktueller Forschungsstand, unterrichtspraktische Umsetzbarkeit und Bedeutung für den Unterricht. In R. Lazarides & A. Ittel (Hrsg.), Differenzierung im mathematisch-naturwissenschaftlichen Unterricht (S. 115–146). Bad Heilbrunn: Klinkhardt. Schrader, F.-W. (2013). Diagnostische Kompetenz von Lehrpersonen. Beiträge zur Lehrerinnen- und Lehrerbildung, 31(2), 154–165. Van Es, E. & Sherin, M. G. (2008). Mathematics teachers’ “learning to notice” in the context of a video club. Teaching and Teacher Education, 24(2), 244–276. Weinert, F. E. (2000). Lehren und Lernen für die Zukunft - Ansprüche für das Lernen in der Schule, Pädagogisches Institut Bad Kreuznach. Wiliam, D. & Thompson, M. (2007). Integrating assessment with instruction: What will it take to make it work? In C. A. Dwyer (Hrsg.), The Future of Assessment. Shaping Teaching and Learning (S. 55–82). Mahwah, NJ: Routledge. Jürgen Roth • Didaktik der Zahlbereichserweiterungen Kapitel 4: Rationale Zahlen ℚ • 4.8 ViviAn: Video-Diagnose von Gruppenarbeitsprozessen Bartel & Roth (2015) Schülerebene Lernumgebung: Thema und Ziele Arbeitsauftrag Metaebene Schülerprofile S2 S3 Materialien Schülerdokumente S1 S4 Zeitliche Einordnung Diagnoseauftrag Jürgen Roth • Didaktik der Zahlbereichserweiterungen Kapitel 4: Rationale Zahlen ℚ • 4.9 ViviAn: Transkript-Diagnose von Gruppenarbeitsprozessen Bartel & Roth (2016) Jürgen Roth • Didaktik der Zahlbereichserweiterungen Kapitel 4: Rationale Zahlen ℚ • 4.10 Kapitel 4: Rationale Zahlen ℚ 4.1 Grundvorstellungen zu Bruchzahlen Jürgen Roth • Didaktik der Zahlbereichserweiterungen Kapitel 4: Rationale Zahlen ℚ • 4.11 Kernpunkte des Grundvorstellungskonzepts vom Hofe & Hattermann (2014) Grundvorstellungen repräsentieren abstrakte Begriffe anschaulich verbinden abstrakte Mathematik & Anwendungen Zwei Typen von Grundvorstellungen Primäre Grundvorstellungen Wurzeln in Handlungserfahrungen Sekundäre Grundvorstellungen werden mit mathematischen Darstellungsmitteln (Zahlenstrahl, Koordinatensystem, Graph, …) repräsentiert Jürgen Roth • Didaktik der Zahlbereichserweiterungen Kapitel 4: Rationale Zahlen ℚ • 4.12 Grundverständnis Grundverständnis … ist Ausbildung von Grundvorstellungen und deren Vernetzung … eines mathematischen Inhalts kann mit drei Dimensionen umfassend beschrieben werden. Sinnkonstituierung durch Anknüpfung an bekannte Sachzusammenhänge oder Handlungsvorstellungen Aufbau visueller Repräsentationen, die operatives Handeln auf der Vorstellungsebene ermöglichen Fähigkeit zur Anwendung des Inhalts auf die Wirklichkeit durch Erkennen der entsprechenden Struktur in Sachzusammenhängen oder Modellieren des Sachproblems mit Hilfe der mathematischen Struktur Jürgen Roth • Didaktik der Zahlbereichserweiterungen Kapitel 4: Rationale Zahlen ℚ • 4.13 Stufen des Begriffsverständnisses Vollrath, H.-J. (1984). Methodik des Begriffslehrens im MU. Stuttgart: Ernst Klett Verlag, S. 215-217 Intuitives Begriffsverständnis Begriff als Phänomen Beispiele kennen. Inhaltliches Begriffsverständnis 4 5 Begriff als Träger von Eigenschaften Eigenschaften kennen Integriertes Begriffsverständnis Begriff als Teil eines Begriffsnetzes Beziehungen von Eigenschaften untereinander und Beziehungen zu anderen Begriffen kennen Formales Begriffsverständnis Begriff als Objekt zum Operieren Beispiel: Rechnen mit Bruchzahlen + = Vollrath, H.-J. & Weigand, H.-G. (2007). Algebra in der Sekundarstufe. Heidelberg: Spektrum Akademischer Verlag, S. 160-162 Jürgen Roth • Didaktik der Zahlbereichserweiterungen Kapitel 4: Rationale Zahlen ℚ • 4.14 Grundvorstellungen zu Bruchzahlen Malle, G. (2004). Grundvorstellungen zu Bruchzahlen. mathematik lehren 123, S. 4-8 Eine Dreivierteltorte Teil eines Ganzen 3 4 Resultat einer Division 3 4 (von 1) Relativer Anteil 3 4 =3∶4 Vergleichsoperator 3 4 mal so viel wie … Nur wenn nicht gerechnet wird! Verhältnis 𝟑 𝟒 von … Absoluter Anteil 3 4 Vgl. Teil mehrerer Ganzer (Padberg) 3 4 = 3 ∶ 4 (3 zu 4) Quasikardinalzahl 3 4 = 3 Viertel 2 Viertel + 3 Viertel = 5 Viertel … … drei von vier Quasiordinalzahl 1 4 … … jeder vierte Jürgen Roth • Didaktik der Zahlbereichserweiterungen Kapitel 4: Rationale Zahlen ℚ • 4.15 Teil vom Ganzen Padberg, F. (2002). Didaktik der Bruchrechnung. Heidelberg: Spektrum Akademischer Verlag, S. 41-50 Teil eines Ganzen Jürgen Roth • Didaktik der Zahlbereichserweiterungen Teil mehrerer Ganzer Kapitel 4: Rationale Zahlen ℚ • 4.16 Ausweitung des Standpunkts „Teil“ ⇔ „Ganzes“ Hefendehl-Hebeker, L. (1996). Brüche haben viele Gesichter. mathematik lehren 78, S. 20-16 6 4 Darstellen Jürgen Roth • Didaktik der Zahlbereichserweiterungen Kapitel 4: Rationale Zahlen ℚ • 4.17 Ausweitung des Standpunkts „Teil“ ⇔ „Ganzes“ Hefendehl-Hebeker, L. (1996). Brüche haben viele Gesichter. mathematik lehren 78, S. 20-16 6 4 ∶4 ⋅6 ·6 ∶4 Auflösen in Ketten von Einzeloperatoren Jürgen Roth • Didaktik der Zahlbereichserweiterungen Kapitel 4: Rationale Zahlen ℚ • 4.18 Bruchzahlaspekte Padberg: Didaktik der Bruchrechnung. Spektrum Akademischer Verlag, 2002³, S. 35-38 1. Teil vom Ganzen 2. Maßzahl 1 3 1 ℎ, 4 𝑘𝑔, 4 𝑘𝑚 2 3. Operator 4. Verhältnis Inneres Teilverhältnis Die roten Perlen verhalten sich zu den blauen Perlen wie 1 ∶ 3. („inneres bzw. äußeres Teilverhältnis) 5. Quotient 6. Lösung linearer Gleichungen 𝑛 ⋅ 𝑥 = 𝑚 mit 𝑛, 𝑚 ∈ ℕ Äußeres Teilverhältnis Je eine von vier Perlen ist rot, je drei von vier Perlen sind blau. 7. Skalenwerte 8. Quasikardinalität Jürgen Roth • Didaktik der Zahlbereichserweiterungen Kapitel 4: Rationale Zahlen ℚ • 4.19 Brüche Vergleichen zählergleiche Brüche nennergleiche Brüche mit 1 vergleichen mit ½ vergleichen Jürgen Roth • Didaktik der Zahlbereichserweiterungen Kapitel 4: Rationale Zahlen ℚ • 4.20 Kapitel 4: Rationale Zahlen ℚ 4.2 Probleme beim Verständnis von Bruchzahlen Jürgen Roth • Didaktik der Zahlbereichserweiterungen Kapitel 4: Rationale Zahlen ℚ • 4.21 „Brüche bei den Brüchen“ Prediger, S. (2004). Brüche bei den Brüchen – aufgreifen oder umschiffen? mathematik lehren 123, S. 10-13 Kardination Eine Zahl und eine Rechenaufgabe beantworten immer eine Frage nach „wie viele?”. Eineindeutigkeit zwischen Zahl und Zahlzeichen Jede Zahl hat genau eine Zahlbezeichnung. Visuell: Folge von Ziffern Auditiv: Folge von Grundzahlwörtern (mit Stellenwertangabe) Diskrete Ordnung Jede Zahl hat einen Nachfolger und – außer der kleinsten Zahl – einen Vorgänger. Die Menge der Zahlen ist wie eine Kette mit Anfang, aber ohne Ende. Winter: Mehr Sinnstiftung, mehr Einsicht, mehr Leistungsfähigkeit im MU, dargestellt am Beispiel der Bruchrechnung Jürgen Roth • Didaktik der Zahlbereichserweiterungen Kapitel 4: Rationale Zahlen ℚ • 4.22 „Brüche bei den Brüchen“ Prediger, S. (2004). Brüche bei den Brüchen – aufgreifen oder umschiffen? mathematik lehren 123, S. 10-13 Rechnen Jede Elementaroperation 𝑎 + 𝑏, 𝑎 – 𝑏 (wenn 𝑎 𝑏), 𝑎 · 𝑏 und 𝑎 ∶ 𝑏 (wenn 𝑏 Teiler von 𝑎) ist bei, in der Ziffernsprache gegebenen 𝑎 und 𝑏 unmittelbar durchführbar und liefert wieder eine Zahl in der üblichen Ziffernsprache. Einschränkung der Division Die Division 𝑎 ∶ 𝑏 ist nicht immer restlos möglich. Wenn sie möglich und der Teiler ungleich 1 ist, dann ist das Ergebnis kleiner als die geteilte Zahl. Multiplikation und Ordnung Multiplizieren als „starkes“ Vermehren Multipliziert man zwei Zahlen, die ungleich 0 oder 1 sind, so ist das Ergebnis größer als jede der beiden Zahlen. Jürgen Roth • Didaktik der Zahlbereichserweiterungen Kapitel 4: Rationale Zahlen ℚ • 4.23 Multiplikative Anteilsbildung Wartha, S., vom Hofe, R. (2005). Probleme bei Anwendungsaufgaben in der Bruchrechnung. mathematik lehren 128, S. 10-16 Lilly nimmt sich die Hälfte der dargestellten Tafel Schokolade. 3 Davon isst sie auf. Wie viele Stücke hat sie gegessen? 5 Welche Grundvorstellungen werden benötigt, um diese Frage zu beantworten? Jürgen Roth • Didaktik der Zahlbereichserweiterungen Kapitel 4: Rationale Zahlen ℚ • 4.24 Multiplikative Anteilsbildung Wartha, S., vom Hofe, R. (2005). Probleme bei Anwendungsaufgaben in der Bruchrechnung. mathematik lehren 128, S. 10-16 Moritz: Also da muss man erst Interviewer: Was heißt denn für dich ausrechnen, wie viel die Hälfte ist. Das sind dann zehn solche viereckigen Dinger. Und dann muss man noch drei Fünftel von zehn irgendwie ausrechnen. Also wie viel drei Fünftel von zehn solchen Dingern ist. das drei Fünftel von zehn Stück? Interviewer: Du kannst dir das jetzt gern alles aufschreiben, was du so im Einzelnen rechnest. (Moritz schreibt und überlegt) Welchen Teil willst du ..., oder überlegst du gerade? Moritz: Wie ich das jetzt, ... drei Fünftel von zehn solchen Dingern wissen soll. Weil es ist ja die Hälfte, ah, da kann man ja ein Halb schreiben. Nein. (Moritz überlegt) Jürgen Roth • Didaktik der Zahlbereichserweiterungen Moritz: Ich weiß nicht. Ich kann mir da nix drunter vorstellen. Interviewer: Du versuchst das jetzt rechnerisch zu lösen ... Moritz: Ja. Interviewer: Kannst du das vielleicht mit dieser dargestellten Tafel Schokolade irgendwie graphisch lösen, zum Beispiel durch Wegstreichen ... Moritz: Ich müsste halt dann wissen, wie viel ungefähr drei Fünftel ist ... Kapitel 4: Rationale Zahlen ℚ • 4.25 Multiplikative Anteilsbildung Wartha, S., vom Hofe, R. (2005). Probleme bei Anwendungsaufgaben in der Bruchrechnung. mathematik lehren 128, S. 10-16 Sophia: Interviewer: ... ein Fünftel ist ja jetzt 0,2. Dann sind zwei Fünftel 0,4 und drei Fünftel, ehm, 0,6. Und die Hälfte, also ein Halb, sind dann ... Wieso jetzt geteilt durch null Komma sechs? Und nicht mal oder plus oder minus? (überlegt) Also weil das ja das Ganze ist, ist es dann zwei Zweitel. Also ist es gleich eins. Und, ehm, ... das ist 0,5, also die Hälfte. Und dann noch 3,5 ... Sophia: Ja weil, dann wär's ja mehr und das muss ja immer weniger werden, weil sie isst ja nicht mehr, als Tafel da ist. (meint offensichtlich den Bruch drei Fünftel) ... das ist also 0,6 glaub ich. Und da muss man dann also, zehn ... (überlegt) ... mmm. Jürgen Roth • Didaktik der Zahlbereichserweiterungen Kapitel 4: Rationale Zahlen ℚ • 4.26 Ordnung und Dichte von Bruchzahlen Bruch Gibt es einen Bruch, der größer 1 1 als und kleiner als ist? 3 2 Getränkepackung Einen Firma stellt Einwegverpackungen für Erfrischungsgetränke in zwei verschiedenen Größen her. 1 2 Um das Angebot abzurunden soll eine weitere Verpackung angeboten werden. Das Volumen der neuen Packung soll größer sein als das der Dose und kleiner als das der Flasche. Jürgen Roth • Didaktik der Zahlbereichserweiterungen 1 3 𝑙 𝑙 Kapitel 4: Rationale Zahlen ℚ • 4.27 Ordnung und Dichte von Bruchzahlen Wartha, S., vom Hofe, R. (2005). Probleme bei Anwendungsaufgaben in der Bruchrechnung. mathematik lehren 128, S. 10-16 Kilian: Ich würd‘ erst mal nach einer Zwischenzahl suchen. Interviewer: OK. Kilian: Ein Eintel kann es nicht sein, 1 weil das kleiner ist als und kleiner 1 3 2 1 3 als ist. Er muss größer als sein und kleiner als 1 . 2 Interviewer: Ob es überhaupt einen gibt ist da ja die Frage. Kilian: Ach so … Nee. Interviewer: Nicht. Warum nicht? Kilian: Ich schau einfach unten auf die beiden Zahlen, 3 und 2 und dazwischen kenn‘ ich keine Zahl. Jürgen Roth • Didaktik der Zahlbereichserweiterungen Florian: Nee, ich glaub nicht. Interviewer: Warum nicht? Kannst du das versuchen zu erklären? Florian: 1 1 Ja ist ja schon größer als . 3 2 1 3 Interviewer: Was bedeutet der Bruch ? 1 3 1 2 Oder warum ist größer als ? Florian: Nee, eigentlich ist es genauso groß. Interviewer: Da wäre die Frage trotzdem, warum ist das genauso groß? Kannst du das irgend erklären? Was stellst du dir da drunter vor? Florian: Das hier sind 3 Teile und das hier sind 2, aber es ist halt insgesamt gleichgroß. Kapitel 4: Rationale Zahlen ℚ • 4.28 Häufige Grundvorstellungsdefizite Fehlende oder nur in Ansätzen vorhandene Vorstellungen zum Bruchzahlbegriff Keine inhaltliche Vorstellung zur Addition von ungleichnamigen Brüchen Nicht entwickelte Vorstellungen zur Multiplikation und Division von Bruchzahlen Unreflektierte Übertragung von intuitiven Annahmen aus den natürlichen Zahlen auf die Bruchzahlen Falsche Orientierung an Nenner oder Zähler beim Ordnen und Vergleichen von Brüchen Jürgen Roth • Didaktik der Zahlbereichserweiterungen Kapitel 4: Rationale Zahlen ℚ • 4.29 Gegenmaßnamen Kontexte und Grundvorstellungen Einführung neuer Begriffe mit Kontexten verbinden, in denen die wichtigen Grundvorstellungen zum Tragen kommen. Produktive Übungsphasen Übersetzungsprozesse zwischen Grundvorstellungen fordern und fördern. Grundvorstellungen können sich ausbilden und stabilisieren. Bedeutungsänderungen Bedeutungsänderungen bewusst machen bzw. von der Notwendigkeit einer Neubewertung alter Vorstellungen überzeugen (z. B. durch Aufgaben, die zum Nachdenken anregen; Kognitiver Konflikt ) Jürgen Roth • Didaktik der Zahlbereichserweiterungen Kapitel 4: Rationale Zahlen ℚ • 4.30 Spiel zu Grundvorstellungen Wartha, S., vom Hofe, R. (2005). Mathematik lehren 128, S. 16 Jürgen Roth • Didaktik der Zahlbereichserweiterungen Kapitel 4: Rationale Zahlen ℚ • 4.31 Kapitel 4: Rationale Zahlen ℚ 4.3 Grundvorstellungen zum Rechnen mit Bruchzahlen Jürgen Roth • Didaktik der Zahlbereichserweiterungen Kapitel 4: Rationale Zahlen ℚ • 4.32 Erweitern und Kürzen von Brüchen Malle, G. (2004). Grundvorstellungen zu Bruchzahlen. mathematik lehren 123, S. 4-8 Erweitern & Kürzen 2 3 Jürgen Roth • Didaktik der Zahlbereichserweiterungen Verfeinern Vergröbern 4 6 Kapitel 4: Rationale Zahlen ℚ • 4.33 Addition und Subtraktion von Bruchzahlen Malle, G. (2004). Grundvorstellungen zu Bruchzahlen. mathematik lehren 123, S. 4-8 Unterschied bestimmen Addition & Subtraktion Zusammenfügen, Hinzufügen (Gegenständliche) Operation Addieren Vorwärtsbewegen, Vorwärtsschreiten Subtrahieren Rückwärtsbewegen, Rückwärtsschreiten Zahlenstrahl + Jürgen Roth • Didaktik der Zahlbereichserweiterungen Wegnehmen = Kapitel 4: Rationale Zahlen ℚ • 4.34 Grundvorstellungen zur Addition von Brüchen 𝟏 𝟑 Jürgen Roth • Didaktik der Zahlbereichserweiterungen 𝟏 𝟒 Kapitel 4: Rationale Zahlen ℚ • 4.35 Grundvorstellungen zur Addition von Brüchen 𝟏 𝟑 Jürgen Roth • Didaktik der Zahlbereichserweiterungen 𝟏 𝟒 Kapitel 4: Rationale Zahlen ℚ • 4.36 Grundvorstellungen zur Addition von Brüchen 𝟏 𝟑 Jürgen Roth • Didaktik der Zahlbereichserweiterungen 𝟏 𝟒 Kapitel 4: Rationale Zahlen ℚ • 4.37 Grundvorstellungen zur Addition von Brüchen 𝟏 𝟒 = 𝟑 𝟏𝟐 Jürgen Roth • Didaktik der Zahlbereichserweiterungen 𝟏 𝟑 = 𝟒 𝟏𝟐 Kapitel 4: Rationale Zahlen ℚ • 4.38 Grundvorstellungen zur Addition von Brüchen 𝟏 𝟏𝟐 Jürgen Roth • Didaktik der Zahlbereichserweiterungen Kapitel 4: Rationale Zahlen ℚ • 4.39 Grundvorstellungen zur Addition von Brüchen 𝟏 𝟏𝟐 Jürgen Roth • Didaktik der Zahlbereichserweiterungen Kapitel 4: Rationale Zahlen ℚ • 4.40 Grundvorstellungen zur Addition von Brüchen 𝟏 𝟏𝟐 Jürgen Roth • Didaktik der Zahlbereichserweiterungen Kapitel 4: Rationale Zahlen ℚ • 4.41 Grundvorstellungen zur Addition von Brüchen 𝟏 𝟏𝟐 Jürgen Roth • Didaktik der Zahlbereichserweiterungen Kapitel 4: Rationale Zahlen ℚ • 4.42 Grundvorstellungen zur Addition von Brüchen 𝟏 𝟏𝟐 Jürgen Roth • Didaktik der Zahlbereichserweiterungen Kapitel 4: Rationale Zahlen ℚ • 4.43 Grundvorstellungen zur Addition von Brüchen 𝟏 𝟏 𝟒 𝟑 𝟕 + = + = 𝟑 𝟒 𝟏𝟐 𝟏𝟐 𝟏𝟐 𝟏 𝟏𝟐 Jürgen Roth • Didaktik der Zahlbereichserweiterungen Kapitel 4: Rationale Zahlen ℚ • 4.44 Grundvorstellungen zur Addition von Brüchen http://www.dms.uni-landau.de/mathelabor/stationen/mathematik_und_kunst/sites/seite_3_02.html Jürgen Roth • Didaktik der Zahlbereichserweiterungen Kapitel 4: Rationale Zahlen ℚ • 4.45 Multiplikation von Bruchzahlen Malle, G. (2004). Grundvorstellungen zu Bruchzahlen. mathematik lehren 123, S. 4-8 Multiplikation einer natürlichen Zahl mit einer Bruchzahl 4 3∙ =? 5 4 4 4 4 Abgekürzte Addition 3∙ = + + 5 5 5 5 = 4 Fünftel + 4 Fünftel + 4 Fünftel Quasikardinalzahl = 12 Fünftel = 4 ∙3=? 5 oder 4 4 12 ∙3=3∙ = 5 5 5 4 4 ∙ 3 = von 3 5 5 12 5 Quasikardinalzahl Permanenzprinzip (Kommutativgesetz) Von-Deutung 12 5 Jürgen Roth • Didaktik der Zahlbereichserweiterungen Kapitel 4: Rationale Zahlen ℚ • 4.46 Multiplikation von Bruchzahlen Von-Deutung Malle, G. (2004). Grundvorstellungen zu Bruchzahlen. mathematik lehren 123, S. 4-8 Multiplikation von Bruchzahlen 2 5 ∙ =? 3 7 2 5 2 5 ∙ = von 3 7 3 7 𝐴Ausgangsquadrat = 1 Von-Deutung Aus Skizze ablesen: 2 5 10 von = 3 7 21 Flächeninhaltsformel 2 5 𝐴Rechteck = 𝑙 ∙ 𝑏 = ∙ 3 7 5 7 2 3 Jürgen Roth • Didaktik der Zahlbereichserweiterungen Übung: Bestimmen Sie genauso 5 2 5 3 die Produkte ∙ und ∙ . 4 3 4 2 Kapitel 4: Rationale Zahlen ℚ • 4.47 Vereinigung vieler Bruchrechenaspekte Hefendehl-Hebeker, L. (1996): Brüche haben viele Gesichter. mathematik lehren 78, S. 20-22, 47-48 Jede „Fliese“ hat die 1 1 Seitenlängen und 2 3 und ihre Fläche ist 1 der Gesamtfläche. 6 1 6 1 2 ist außerdem die Hälfte von einem Drittelstreifen, ein Drittel von einer Quadrathälfte, 1 3 2 3 Jürgen Roth • Didaktik der Zahlbereichserweiterungen das Ergebnis der 1 1 formalen Rechnung ∙ . 2 3 Kapitel 4: Rationale Zahlen ℚ • 4.48 „Bruchgitter“ Hefendehl-Hebeker, L. (1996). Brüche haben viele Gesichter. mathematik lehren 78, S. 20-22, 47-48 Bestimme die Fläche des Rechtecks mit den Seitenlängen 4 3 3 2 und . Erkläre dein Ergebnis an der Zeichnung und durch deine Rechnung. Finde andere Rechtecke mit dem selben Flächeninhalt. Usw. Jürgen Roth • Didaktik der Zahlbereichserweiterungen Kapitel 4: Rationale Zahlen ℚ • 4.49 Division von Bruchzahlen Malle (2004). Grundvorstellungen zu Bruchzahlen. mathematik lehren 123, S. 4-8 Division von Bruchzahlen 4 ∶2 9 7 7 ∶ 2 10 Maß kleiner als die zu messende Größe. Beispiel: 3 4 ∶ Zugehörige Frage: 1 3 Wie oft ist in enthalten?“ 4 Teilen (Verteilen) Messen (Aufteilen) 1 4 4 Maß größer als die zu messende Größe. Beispiel: 1 4 ∶ 3 4 Zugehörige Frage: Welcher Bruchteil 3 1 von passt in ?“ 4 Jürgen Roth • Didaktik der Zahlbereichserweiterungen 4 Kapitel 4: Rationale Zahlen ℚ • 4.50 Division von Bruchzahlen Messen 7 2 Maß kleiner als die zu messende Größe: „Wie oft passt 7 10 7 2 ∶ 7 10 in ?“ 2 1 3 7 7 ∶ =𝟓 2 10 Beispiel: 𝟕 𝟐 𝟕 Liter Wein sollen in -Liter-Flaschen abgefüllt werden. 𝟏𝟎 Wie viele Flaschen können gefüllt werden? 7 7 7∙𝟓 7 35 7 = 35 𝐙𝐞𝐡𝐧𝐭𝐞𝐥 ∶ 7 𝐙𝐞𝐡𝐧𝐭𝐞𝐥 = 5 ∶ = ∶ = : 2 10 2 ∙ 𝟓 10 10 10 Dividieren als Messen Verfeinerung der Einteilung Jürgen Roth • Didaktik der Zahlbereichserweiterungen Bruchzahl als Quasikardinalzahl Es können 5 Flaschen gefüllt werden. Kapitel 4: Rationale Zahlen ℚ • 4.51 Division von Bruchzahlen Messen Maß größer als die zu messende Größe: 4 9 4 9 ∶2 „Welcher Bruchteil von 2 passt in ?“ 1 Jürgen Roth • Didaktik der Zahlbereichserweiterungen 2 4 𝟐 ∶2= 9 𝟗 Kapitel 4: Rationale Zahlen ℚ • 4.52 Dimensionen beim Aufgabenlösen Winter, H. (2004). Ganze und zugleich gebrochene Zahlen. mathematik lehren 123, S. 14-18 Syntax Semantik Pragmatik Regeln, Formeln Bedeutung, Sinn Anwendung, Gebrauch Formales Verständnis Inhaltliches Verständnis Handlungsverständnis 3 2 3 2∶ = ∶ 4 1 4 2 4 = ⋅ 1 3 2⋅4 = 1⋅3 8 = 3 2 =2 3 8 2= 4 8 8 3 ∶ =8∶3= 3 4 4 3 2 ist mit 4 zu messen. 2 Liter Milch sind in 3 𝑙-Gefäße 4 zu füllen. 2𝑙 2 2∶3= 3 ∶4 ·4 2 8 3 2∶ = 4⋅ = 3 3 4 Jürgen Roth • Didaktik der Zahlbereichserweiterungen 2 volle Gefäße und ein 2 -volles 3 3 4 von je 𝑙. Kapitel 4: Rationale Zahlen ℚ • 4.53 Kapitel 4: Rationale Zahlen ℚ 4.4 Grundvorstellungen mit EXIs erarbeiten Jürgen Roth • Didaktik der Zahlbereichserweiterungen Kapitel 4: Rationale Zahlen ℚ • 4.54 Exis? juergen-roth.de/veroeffentlichungen/geometrische_lernumgebung_bruchzahlen/roth_geometrische_lernumgebung_bruchzahlen.pdf E A B C F G H D Exis (Regelmäßiges) Sechseck A, (gleichschenkliges) Trapez B, Raute C, mittleres (gleichseitiges) Dreieck D, langes (stumpfwinklig-gleichschenkliges) Dreieck E, kleines (rechtwinkliges) Dreieck F, großes (gleichseitiges) Dreieck G, Rechteck H Literatur Roth, Jürgen: Eine geometrische Lernumgebung − Entwicklung von Verständnisgrundlagen für Bruchzahlen und das Rechnen mit Brüchen. In: Fritz-Stratmann, A.; Schmidt, S. (Hrsg.): Fördernder Mathematikunterricht in der Sekundarstufe I − Rechenschwierigkeiten erkennen und überwinden, Beltz Verlag, Weinheim, 2009, S. 186-200 Roth, Jürgen: Grundverständnis für Bruchzahlen aufbauen mit „EXI“ – Ein Anschauungsmittel auf der Basis eines regelmäßigen Sechsecks Jürgen Roth • Didaktik der Zahlbereichserweiterungen Kapitel 4: Rationale Zahlen ℚ • 4.55 Teil eines Ganzen E A C B H G F D Exi-Typ A B C D E F G H Anzahl der Teile Bruchteil von A Jürgen Roth • Didaktik der Zahlbereichserweiterungen Kapitel 4: Rationale Zahlen ℚ • 4.56 Teil eines Ganzen http://www.juergen-roth.de/dynageo/brueche/exi.html 1 2 1 1 6 1 12 Jürgen Roth • Didaktik der Zahlbereichserweiterungen 1 6 1 3 1 2 2 3 Kapitel 4: Rationale Zahlen ℚ • 4.57 Erweitern und Kürzen http://www.juergen-roth.de/dynageo/brueche/exi_2.html Erweitern Kürzen Bruchstück und das Ganze feiner unterteilen (Verfeinern) Bruchstück und das Ganze gröber unterteilen (Vergröbern) Erweitern 1 3 1⋅2 2 = 3⋅2 6 2⋅2 4 = 6 ⋅ 2 12 Kürzen Jürgen Roth • Didaktik der Zahlbereichserweiterungen Kapitel 4: Rationale Zahlen ℚ • 4.58 Addieren http://www.juergen-roth.de/dynageo/brueche/exi_2.html Addieren Dazulegen 1 3 2 6 + 1 2 + 3 6 Jürgen Roth • Didaktik der Zahlbereichserweiterungen = ? = 5 6 Kapitel 4: Rationale Zahlen ℚ • 4.59 Dividieren http://www.juergen-roth.de/dynageo/brueche/exi_2.html Dividieren Messen Maß kleiner als die zu messende Größe. „Wie oft passt 1 2 : 1 3 in 1 2 ?“ 1 3 Jürgen Roth • Didaktik der Zahlbereichserweiterungen = 1 1 2 = 3 2 Kapitel 4: Rationale Zahlen ℚ • 4.60 Dividieren http://www.juergen-roth.de/dynageo/brueche/exi_2.html Dividieren Messen Maß größer als die zu messende Größe. „Welcher Bruchteil von 1 3 : 1 2 Jürgen Roth • Didaktik der Zahlbereichserweiterungen 1 2 passt in = 1 3 ?“ ? = 2 3 Kapitel 4: Rationale Zahlen ℚ • 4.61 Kapitel 4: Rationale Zahlen ℚ 4.5 Repräsentationen von Bruchzahlen Jürgen Roth • Didaktik der Zahlbereichserweiterungen Kapitel 4: Rationale Zahlen ℚ • 4.62 Verfeinern ⇔ Vergröbern 0 1 2 0 1 1 1 2 1 0 2 1 2 0 4 0 8 1 4 1 8 2 8 3 4 2 4 3 8 4 8 3 2 2 2 5 8 6 8 5 4 4 4 7 8 8 8 9 8 10 8 4 2 6 4 11 8 12 8 8 4 7 4 13 8 14 8 15 8 16 8 Brüche Bruchzahl Jürgen Roth • Didaktik der Zahlbereichserweiterungen Kapitel 4: Rationale Zahlen ℚ • 4.63 Stammbrüche Jürgen Roth • Didaktik der Zahlbereichserweiterungen Kapitel 4: Rationale Zahlen ℚ • 4.64 Darstellung von Stammbrüchen Koepsell (2004). Brüchen begegnen. Mathe-Welt 123 Färbe den angegebenen Teil der Streifen. Der gefärbte Teil liegt immer unten. Jürgen Roth • Didaktik der Zahlbereichserweiterungen Kapitel 4: Rationale Zahlen ℚ • 4.65 Darstellung von Bruchzahlen Hefendehl-Hebeker (1996): Brüche haben viele Gesichter. Mathematik lehren 78, S. 20-22, 47-48 Jürgen Roth • Didaktik der Zahlbereichserweiterungen Kapitel 4: Rationale Zahlen ℚ • 4.66 Darstellung von Bruchzahlen Koepsell (2004). Brüchen begegnen. Mathe-Welt 123 Vgl. zur Prozentrechnung folgenden Artikel: Kristina Appell (2004). Prozentrechnen – Formel, Dreisatz, Brüche und Operatoren. In: Der Mathematikunterricht, Heft 6, S. 23-32 Jürgen Roth • Didaktik der Zahlbereichserweiterungen Kapitel 4: Rationale Zahlen ℚ • 4.67 Prozentgummiband Scholz (2002). Das Prozentgummiband. mathematik lehren 114, S. 69 Jürgen Roth • Didaktik der Zahlbereichserweiterungen Kapitel 4: Rationale Zahlen ℚ • 4.68 Prozentrechnung Aufgabe Einen Hose kostet inklusive Mehrwertsteuer 87,00€. Wie hoch ist der Preis der Hose ohne Mehrwertsteuer? Gegeben: 87,00 € Gesucht: Dreisatz Das ist der Prozentwert zum Prozentsatz 119 %. Grundwert : 119 ∙ 100 87,00 € 0,7311 € 73,11 € sind sind sind Operator 87,00 € ∶ 1,19 ≈ 73,11 € Verhältnis 𝑥 87,00 € = 100 119 Jürgen Roth • Didaktik der Zahlbereichserweiterungen ⇒ 𝑥= 119 % 1% 100 % : 119 ∙ 100 100 ∙ 87,00 € ≈ 73,11 € 119 Kapitel 4: Rationale Zahlen ℚ • 4.69 Darstellung von Bruchzahlen Koepsell (2004): Brüchen begegnen. Mathe-Welt, Heft 123 Jürgen Roth • Didaktik der Zahlbereichserweiterungen Kapitel 4: Rationale Zahlen ℚ • 4.70 Darstellung von Bruchzahlen Koepsell (2004): Brüchen begegnen. Mathe-Welt 123 Jürgen Roth • Didaktik der Zahlbereichserweiterungen Kapitel 4: Rationale Zahlen ℚ • 4.71 Darstellung von Bruchzahlen Koepsell (2004): Brüchen begegnen. Mathe-Welt 123 Jürgen Roth • Didaktik der Zahlbereichserweiterungen Kapitel 4: Rationale Zahlen ℚ • 4.72 Darstellung von Bruchzahlen Koepsell (2004): Brüchen begegnen. Mathe-Welt 123 1 8 a) Färbe von jeder Figur . Mache es so genau wie möglich. 1 6 b) Färbe von jeder Figur . Jürgen Roth • Didaktik der Zahlbereichserweiterungen Kapitel 4: Rationale Zahlen ℚ • 4.73 Darstellung von Bruchzahlen Koepsell (2004): Brüchen begegnen. Mathe-Welt Heft 123 1 4 c) Färbe von jedem Quadrat . Mache es jedes Mal anders! Jürgen Roth • Didaktik der Zahlbereichserweiterungen Kapitel 4: Rationale Zahlen ℚ • 4.74 Darstellung von Bruchzahlen Koepsell (2004): Brüchen begegnen. Mathe-Welt 123 Jürgen Roth • Didaktik der Zahlbereichserweiterungen Kapitel 4: Rationale Zahlen ℚ • 4.75 Darstellung von Bruchzahlen Koepsell (2004): Brüchen begegnen. Mathe-Welt 123 Jürgen Roth • Didaktik der Zahlbereichserweiterungen Kapitel 4: Rationale Zahlen ℚ • 4.76 Vgl. für weitere Regelableitungen Padberg: Didaktik der Bruchrechnung Kapitel 4: Rationale Zahlen ℚ 4.6 Erarbeitung von Rechenregeln (Beispiel „Bruch durch Bruch“) Jürgen Roth • Didaktik der Zahlbereichserweiterungen Kapitel 4: Rationale Zahlen ℚ • 4.77 Regelableitung „Bruch durch Bruch“ Messen 3 2 Wie oft ist in einhalten? 5 3 2 3 ∶ 3 5 𝟐 𝟑 1 𝟑 𝟓 Jürgen Roth • Didaktik der Zahlbereichserweiterungen Kapitel 4: Rationale Zahlen ℚ • 4.78 Regelableitung „Bruch durch Bruch“ Messen 3 2 Wie oft ist in einhalten? 5 3 2 3 2∙5 3∙3 ∶ ∶ = 3 5 3∙5 3∙5 𝟐 𝟑 1 𝟑 𝟓 Jürgen Roth • Didaktik der Zahlbereichserweiterungen Kapitel 4: Rationale Zahlen ℚ • 4.79 Regelableitung „Bruch durch Bruch“ Messen 3 2 Wie oft ist in einhalten? 5 Rechenregel: Bruch mal Bruch 3 2∙5 2 5 2 3 2∙5 3∙3 ∶ = 2∙5 ∶ 3∙3 = ∶ = = ∙ 3∙3 3 3 3 5 3∙5 3∙5 Genutzte (Grund-) Vorstellungen Messen & Verfeinern Quasikardinalzahl Ergebnis einer Division 𝟐 𝟑 1 𝟑 𝟓 Jürgen Roth • Didaktik der Zahlbereichserweiterungen Kapitel 4: Rationale Zahlen ℚ • 4.80 Regelableitung „Bruch durch Bruch“ (Umkehr-)Operator 5 7 Lea denkt sich eine Zahl. Sie multipliziert diese Zahl mit . 3 4 Als Ergebnis erhält sie . Welche Zahl hat Lea sich gedacht? 5 ∙ 7 5 ∙ 7 3 4 𝑥 5 : 7 Jürgen Roth • Didaktik der Zahlbereichserweiterungen :7 ∙5 ∙7 :5 𝑥 3 5 3 7 : = ∙ 4 7 4 5 3 4 7 ∙ 5 Kapitel 4: Rationale Zahlen ℚ • 4.81 Regelableitung „Bruch durch Bruch“ Gleichungskette (Permanenzreihe) 2 6 :3 = 7 7 3 3 : 100 = 2 2 ∙ 100 :3 = ∙5 :5 Bei der Division durch eine ganze = kleineres 2 Siebtel 6 Siebtel ∶ 3ein Zahl, erhält man Bruchstück. 3 3 : 20 = 2 2 ∙ 20 ∙5 :5 3 :4 2 = = 3 = :3 3 2∙4 :5 3 4 3∙5 : == ? 2 5 2∙4 Welche Sorte erhält man? ∙5 Permanenzprinzip 3 5 = ∙ 2 4 1 Bei 7 braucht man 7 Bruchstücke um den Kreis zu füllen Jetzt braucht man die dreifache Anzahl, nämlich 7.3 Der Bruchteil ist also Jürgen Roth • Didaktik der Zahlbereichserweiterungen 1 des Ganzen 73 Kapitel 4: Rationale Zahlen ℚ • 4.82 Regelableitung „Bruch durch Bruch“ Loska/Hartmann Analogisieren 4 2 42 15 3 15 3 Analogisieren 4 2 4:2 2 : 15 3 15 : 3 5 Es muss geprüft werden, ob dieser Analogieschluss sinnvoll ist. 5 5 2 2 5 2 2 5 2 : 2 5 : : 7 7 3 3 7 3 3 7 3: 3 7 Division als Umkehrung der Multiplikation. Wie kann man vorgehen, wenn die Division nicht aufgeht? 5 2 5 : 2 53 2 : 2 53 5 3 : 7 3 7 : 3 7 23: 3 7 2 7 2 Jürgen Roth • Didaktik der Zahlbereichserweiterungen Erweitern Kapitel 4: Rationale Zahlen ℚ • 4.83 Schwierigkeiten bei der Division von Brüchen Prozentsatz richtig gelöster Aufgaben je Typ Jürgen Roth • Didaktik der Zahlbereichserweiterungen Kapitel 4: Rationale Zahlen ℚ • 4.84 Problembereiche bei den gemeinen Brüchen Probleme Anschauliche Bruchvorstellungen Zusammenhang zwischen natürlichen Zahlen und Brüchen Verbreitete Fehlerrahmen Additionsrahmen 𝑎 𝑐 𝑎∘𝑐 ∘ = 𝑏 𝑏 𝑏 Multiplikationsrahmen 𝑎 𝑐 𝑎∘𝑐 ∘ = 𝑏 𝑑 𝑏∘𝑑 𝑎 𝑛∘𝑎 n∘ = 𝑏 𝑏 Jürgen Roth • Didaktik der Zahlbereichserweiterungen Zusammenfassung Dominanz der syntaktischen Ebene gegenüber der semantischen (inhaltlichen) Ebene Gegenmaßnahmen Regelableitung sorgfältig und spät Rechenregeln und inhaltliche Bruchvorstellungen in Beziehung setzen Möglichst wenige und einprägsame Rechenregeln formulieren Kapitel 4: Rationale Zahlen ℚ • 4.85 Kapitel 4: Rationale Zahlen ℚ 4.7 Gemischte Zahlen und Dezimalbrüche Jürgen Roth • Didaktik der Zahlbereichserweiterungen Kapitel 4: Rationale Zahlen ℚ • 4.86 Gemischte Zahlen Vorteile der Behandlung gemischter Zahlen 1 5 Kurzschreibweise: 3 + = 3 Wert einer Bruchzahl > 1 kann besser erfasst werden 35 3 < 61 , 5 denn 2 11 3 < 1 12 5 Leichtere Addition und Subtraktion von Bruchzahlen > 1 Addition: 49 3 + 1 3 37 5 = 245 111 + 15 15 2 5 16 + 7 = 23 + = 23 = 356 15 5 6 + 15 15 1 5 Subtraktion: 35 21 − 3 5 2 3 1 5 = 11 − 4 = 7 7 15 Gemischte Zahlen können zur Einführung und zur Begründung der Rechenoperationen mit Dezimalbrüchen auf der Grundlage der gemeinen Brüche eingesetzt werden. 45 100 75 7 100 3,45 + 4,3 = 3 = +4 3 10 = 7,75 11 15 Jürgen Roth • Didaktik der Zahlbereichserweiterungen Kapitel 4: Rationale Zahlen ℚ • 4.87 Gemischte Zahlen Nachteile der Behandlung gemischter Zahlen Bezeichnung „gemischte Zahl“ eigentlich falsch → besser: „gemischte Zahlzeichen“ Möglicher fehlerhafter Transfer in die Algebra: 𝑏 𝑏 𝑏 𝑎 =𝑎∙ ≠𝑎+ 𝑐 𝑐 𝑐 Zusammenfassung Vorteile überwiegen deutlich gemischten Zahlen sollten im Unterricht verwendet werden Ergebnisse in gemischte Zahlen umwandeln → Abschätzen der Größenordnung der Zahl Multiplikation und Division von gemischten Zahlen ist sehr fehleranfällig, wenn nicht vorher in echte Brüche umgewandelt wird. Jürgen Roth • Didaktik der Zahlbereichserweiterungen Kapitel 4: Rationale Zahlen ℚ • 4.88 Dezimalbrüche 257 kg 7,257 kg = 7 kg 257 g = 7 1000 200 30 4 234 2 3 4 = + + = + + 0,234 = 1000 1000 1000 1000 10 100 1000 0,234 = 234 Tausendstel = 200 Tausendstel + 30 Tausendstel + 4 Tausendstel = 2 Zehntel + 3 Hundertstel + 4 Tausendstel T 5 :10 :10 :10 :10 :10 :10 ∙10 ∙10 ∙10 ∙10 ∙10 ∙10 H 4 Z 3 Jürgen Roth • Didaktik der Zahlbereichserweiterungen E z h t 7 2 5 7 0 2 3 4 1 7 8 9 Kapitel 4: Rationale Zahlen ℚ • 4.89 Dezimalbrüche endlich (Beispiel: 𝟎, 𝟓) Dezimalbruch rein periodisch ഥ) (Beispiel: 𝟎, 𝟑 periodisch gemischt periodisch ഥ) (Beispiel: 𝟎, 𝟏𝟔 Jürgen Roth • Didaktik der Zahlbereichserweiterungen Kapitel 4: Rationale Zahlen ℚ • 4.90 Periodische Dezimalbrüche ⟺ echte Brüche Als echten Bruch schreiben! rein periodischer Dezimalbruch ȁ ⋅ 1000 𝑥 = 0, 123 1000 ∙ 𝑥 = 123, 123 ȁ−𝑥 ȁ∶ 999 999 ∙ 𝑥 = 123 𝑥= 123 999 gemischt periodischer Dezimalbruch 1 0,231 = 10 ∙ (10 ∙ 0,231) = = = 1 ∙ 2, 31 10 1 31 1 ∙2 = 10 99 10 229 990 Jürgen Roth • Didaktik der Zahlbereichserweiterungen ∙ 2+ 31 99 = 1 10 ∙ 198 99 + 31 99 = 1 229 ∙ 10 99 Kapitel 4: Rationale Zahlen ℚ • 4.91 Anschauliche Bruchvorstellungen Anteil richtiger Lösungen: 4 % Jürgen Roth • Didaktik der Zahlbereichserweiterungen Anteil richtiger Lösungen: 50 % Kapitel 4: Rationale Zahlen ℚ • 4.92 > ഥ 𝟎, 𝟗 = 𝟏 ? < Jürgen Roth • Didaktik der Zahlbereichserweiterungen Kapitel 4: Rationale Zahlen ℚ • 4.93 > ഥ 𝟎, 𝟗 = 𝟏 ? < Wie groß ist der Abstand von 0, 9ത zu 1 ? 1 = 1 ∶ 9 = 0, 1ത 9 10 − 9 1 Jürgen Roth • Didaktik der Zahlbereichserweiterungen 1 ȁ⋅ 9 = 0, 1ത 9 9 = 0, 1ത ⋅ 9 9 1 = 0, 9ത Kapitel 4: Rationale Zahlen ℚ • 4.94 > ഥ 𝟎, 𝟗 = 𝟏 ? < 1 = 1 ∶ 3 = 0, 3ത 3 10 − 9 1 1 1 1 1= + + 3 3 3 = 0, 3ത + 0, 3ത + 0, 3ത 𝑥 = 0, 9ത ȁ⋅ 10 10 ⋅ 𝑥 = 9, 9ത ȁ−𝑥 9⋅𝑥 =9 9 𝑥= 9 𝑥=1 ȁ∶ 9 = 0, 9ത Jürgen Roth • Didaktik der Zahlbereichserweiterungen Kapitel 4: Rationale Zahlen ℚ • 4.95 > ഥ 𝟎, 𝟗 = 𝟏 ? < Geometrische Reihe ∞ 𝑎 𝑎⋅𝑞 = 1−𝑞 𝑘 für 𝑞 <1 𝑘=0 Setze 1 𝑞= 10 ∞ und 1 9, 9ത = 9 ⋅ 10 𝑘 𝑘=0 9, 9ത = 10 0, 9ത = 1 𝑎=9 9 9 = 10 = = 1 9 1− 10 10 ȁ−9 Jürgen Roth • Didaktik der Zahlbereichserweiterungen Kapitel 4: Rationale Zahlen ℚ • 4.96 Grundvorstellungen bei Schokoladenaufgabe Jürgen Roth • Didaktik der Zahlbereichserweiterungen Kapitel 4: Rationale Zahlen ℚ • 4.97