Geheime Microsoft

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Geheime Microsoft
Quelle: http://www.pcwelt.de/_misc/article/print/index.cfm?pid=1759&pk=2339018&op=prn (Print-Fassung)
Geheime Microsoft-Tools
Datum:19.02.2010
Autor:Christian Löbering
URL: http://www.pcwelt.de/2339018
Sie vermissen Funktionen bei Windows, Office & Co.? Wir liefern Ihnen für alles
eine Lösung – in unserem Ratgeber mit geheimen Microsoft-Tools. Lassen Sie
sich überraschen.
Klasse Tools von kreativen Köpfen: Microsoft-Entwickler programmieren am
Wochenende Zusatz-Tools zu Windows, Office & Co. Die veröffentlichen sie dann
über Microsoft-eigene Blogs, Labs-Seiten und Entwicklerportale – meist ohne dass die Öffentlichkeit etwas davon
sieht.
Viel zu schade zum Verstecken: Die 10 nützlichsten verborgenen Microsoft-Schätze und 13 populäre stellen wir
Ihnen auf den folgenden Seiten vor. Damit ergänzen Sie Windows & Co. um wichtige Fähigkeiten. Alle Tools, die
wir hier beschreiben, können Sie bequem einrichten – das größte Microsoft-Paket aller Zeiten.
1. Die Schnellstart-Rampe für Tools, Dokumente und Web-Seiten
In Windeseile öffnen oder starten, was man häufig braucht – dazu taugen Startmenü, Desktop & Co. nur
begrenzt. Denn gibt es dort zu viele Verknüpfungen, erschwert das den Überblick. Statt Anwendungen und
Dateien schnell zu starten, müssen Sie mühsam suchen.
Neue Links einbinden:
Ein paar Microsoft-Mitarbeiter haben dieses Problem erkannt und mit Speed Launch1 eine alternative Startrampe
entwickelt. Nachdem Sie das Tool installiert und gestartet haben, erscheint das Symbol einer halbtransparenten
Zielscheibe auf dem Desktop. Verschieben Sie sie per Drag & Drop in eine Ecke, wo sie wenig stört. Um einen
neuen Schnellstart-Eintrag einzurichten, ziehen Sie eine Programmdatei, ein häufig genutztes Dokument, Bild,
Video, Musikstück oder Ähnliches auf die Zielscheibe. Sie können auch URLs aus Internet Explorer oder Firefox
hinzufügen, indem Sie das Icon neben der Adresse auf die Zielscheibe ziehen. Für jeden neuen Eintrag geben
Sie unter „Shortcut Name“ eine kurze und eindeutige Bezeichnung ein (etwa „pcw“ für einen Link auf
www.pcwelt.de).
Eintrag aufrufen:
Um einen eingetragenen Link zu starten, drücken Sie [Win]-[C] und geben in das Pop-up-Fenster das zuvor
vergebene Kürzel ein. Die am häufigsten gestarteten oder geöffneten Elemente erscheinen auch unter dem
Eingabefeld und können angeklickt werden.
Extra-Tipps: Über einen Rechtsklick auf die Zielscheibe und „Manage Shortcuts“ können Sie die eingebundenen
Links verwalten. Über „More, Shrink Desktop Bullseye“ verkleinern Sie die Zielscheibe auf ein unauffälligeres
Maß.
Kopier-Tool
2. Microsofts professionelles Turbo-Kopier-Tool
Für größere Kopier-Aktionen ist der Windows-Explorer eine schlechte Wahl: Er bietet zu wenig
Einstellmöglichkeiten und arbeitet häufig langsam und fehlerhaft. Mit dem englischsprachigen Rich Copy2 hat der
Microsoft-Mitarbeiter Ken Tamaru das ultimative Kopier-Tool geschaffen. Nachdem Sie das Archiv entpackt
haben, rufen Sie die Setup.exe auf, um das Tool einzurichten. Dann starten Sie es mit „Start, Programme,
Microsoft Rich Tools, Rich Copy 4.0“.
Quellordner wählen:
Mit einem Klick auf „Source(1)“ können Sie einen oder mehrere Quellordner auswählen. Wenn Sie mehrere
auswählen, werden deren Inhalte alle in ein einziges Zielverzeichnis kopiert.
Zielordner wählen: Klicken Sie auf „Destination(2)“, um ein Zielverzeichnis auszuwählen oder über „Create
Directory“ eines anzulegen.
Kopier-Optionen setzen:
Die wichtigsten Parameter finden Sie nach einem Klick auf „Option“. Links sehen Sie das Optionen-Set „Default“
und das Register „Overview“. Dort können Sie in der Rubrik „Method“ etwa wählen, ob Dateien, die nicht im
Quellordner stehen, im Ziel gelöscht werden sollen („Purge“). Das brauchen Sie zum Beispiel, wenn Sie zwei
Ordnerinhalte synchron halten möchten. Mit „Wait Target“ weisen Sie Rich Copy an, mit dem Kopieren zu warten,
bis der Zielordner vorhanden ist. Diese Option ist sinnvoll, wenn Sie Dateien auf eine externe Festplatte kopieren.
Die Aktion startet erst, wenn die Platte angeschlossen ist.
Schneller kopieren:
In der Rubrik „Thread number“ steigern Sie die Kopiergeschwindigkeit, indem Sie den Wert neben „Directory
copy“ auf „10“ erhöhen. So werden 10 Dateien gleichzeitig kopiert. „Ignore READ-ONLY flag“ bewirkt, dass auch
schreibgeschützte Dateien überschrieben werden. Mit „Serialize disk access“ sorgen Sie dafür, dass die
Plattenzugriffe nicht parallel (gleichzeitig), sondern seriell erfolgen, also hintereinander. Das ist bei USBLaufwerken zu empfehlen.
Profi-Funktionen:
Wählen Sie im Haupt-Dialog „View, Advanced“, um die Profi-Funktionen zu aktivieren. Nach einem Klick auf
„Options“ sehen Sie im Einstellungs-Set „Default“ jetzt zusätzlich die Register „Process control“, „File attributes,
Error Handling“, „Files to be included“, „Files to be excluded“ und „Others“. Wenn Sie spezielle Dateien oder
Ordner beim Kopieren ausklammern möchten, öffnen Sie das Register „Files to be excluded“. In der rechten
Hälfte des Dialogs definieren Sie Filterkriterien für Ordner, links daneben für Dateien. Um Dateien mit bestimmten
Namensbestandteilen auszuklammern, aktivieren Sie etwa „Use name to filter files“ und geben darunter die
Zeichen ein, die Rich Copy aussondern soll. Analog können Sie nach Attributen oder Zugriffsdatum filtern.
Panorama-Bilder erzeugen
3. Die Software für eindrucksvolle Panorama-Kollagen
Die imposante Kathedrale bei einer Städtereise, der kilometerlange Sandstrand, das Panorama vom Gipfel eines
Berges: Manche Szenerien möchten Sie in ihrer ganzen Pracht ablichten. Jedoch kann kaum eine Kamera das
ganze Gebäude oder das gesamte Panorama in einem Bild so erfassen, wie es in der Realität ist. Um
beeindruckende Panorama-Aufnahmen zu machen, brauchen Sie keine teure Kamera, sondern nur den
englischsprachigen Image Composite Editor3 von Microsoft. Das Tool erzeugt aus überlappenden Fotos
automatisch ein Panorama-Bild.
Diese Panorama-Kollage unseres Medienhauses besteht aus 21 Einzelbildern,
die Microsofts Image Composite Editor automatisch zusammengesetzt hat
Panorama vorbereiten:
Stellen Sie sich an einen Ort, von dem aus Sie das Panorama oder Gebäude ablichten möchten. Von dieser
Position aus knipsen Sie nach und nach Ausschnitte, bis Sie das Gebäude oder Panorama komplett, wenn auch
in Einzelteilen im Kasten haben. Bei eindimensionalen Panorama-Aufnahme (Gipfelblick oder Strand) drehen Sie
sich nach jedem Bild ein Stück weiter, bis Sie eine halbe oder ganze Umdrehung geschafft haben. Achten Sie
dabei darauf, dass Sie die Kamera nicht vertikal zu verschieben. Bei Gebäuden sollten Sie in einer Ecke des
zukünftigen Panorama-Bildes anfangen und das Gebäude dann „Spaltenweise“ von oben nach unten abknipsen.
Ganz wichtig: Die Bilder müssen sich unbedingt überlappen, sonst kann die Software sie später nicht
zusammensetzen.
Panorama erzeugen:
Kopieren Sie alle Aufnahmen in einen Ordner auf Ihrem PC. Dann installieren und starten Sie Image Composite
Editor. Markieren Sie nun im Explorer die Bilder, aus denen das Panorama zusammengesetzt werden soll, und
ziehen Sie sie in das Tool-Fenster. Ist der Vorgang abgeschlossen, sehen Sie die meist schon sehr gelungene
Rohfassung des zusammengesetzten Panoramas.
Panorama optimieren:
Das Gesamtbild setzt sich aus vielen Einzel-Ausschnitten zusammen, die von einem einzigen Standpunkt aus
fotografiert wurden. Deshalb ist die Perspektive gerade bei einem Gebäude häufig so verzerrt, als würde man es
durch einen Flaschenboden ansehen. Das lässt sich korrigieren: Klicken Sie in der oberen Symbolleiste auf den
durchsichtigen Würfel, und wählen Sie im Menü „Projection“ den Punkt „Perspective“. Jetzt da alles im Lot ist,
können Sie durch Verschieben des Bildes im Raster noch die Position des Betrachters beeinflussen.
Software-Reste sauber entfernen
4. Das Tool zum Löschen von Software-Resten
Es kann bei jeder Anwendung vorkommen, dass sie sich über den Software-Dialog nicht de-installieren lässt: Sie
ist eventuell defekt, oder die De-Installations-Informationen fehlen. Normalerweise hilft es, die Software neu in
denselben Ordner zu installieren und dann über den Systemsteuerungs-Dialog zu de-installieren.
Mit dem Windows Installer Clean Up Utility lassen sich Installer-Reste sauber entfernen
Blockierte Anwendungen:
Bei Programmen, die über ein Windows-Installer-Paket eingerichtet wurden, kann es passieren, dass sich die
Software weder de- noch neu installieren lässt. Aus dieser verzwickten Lage befreit Sie etwa Windows Installer
Clean Up Utility4.
Installieren Sie das englischsprachige Microsoft-Tool, und rufen Sie es über das Startmenü auf. Wählen Sie aus
der „Installed Products“-Liste das störrische Paket aus. Nach einem Klick auf „Remove“ entfernt das Tool die
Installer-Konfiguration der Software. Das Programm selbst wird bei dieser Aktion nicht gelöscht. Sie haben jetzt
aber die Möglichkeit, die Anwendung ohne Zwischenfälle neu in den ursprünglichen Ordner zu installieren und
danach über den Systemsteuerungs-Dialog sauber zu entfernen.
Handy-Backup auf dem PC
Mit Microsofts Phone Data Manager
sichern Sie Daten automatisch von
Ihrem Handy auf den PC
5. Das flotte SynchronisationsTool für Ihr Handy
Ein modernes Handy ist häufig
Telefon, Fotoapparat, Videokamera,
Multimedia-Player, Surf-Station,
Navigationssystem und Kleinst-PC
in einem Gerät. Jeden Tag kommen
neue Kontakte, Bilder, Musikstücke,
Sprachnotizen und Videos hinzu.
Um diese persönlichen Daten vor
Verlust zu schützen, sollten Sie sie
auf einen PC sichern. Dafür bietet
jeder Handy-Hersteller sein eigenes
Übertragungs-Tool an. Etwa damit
gesicherte Kontaktdaten lassen sich
aber oft nicht auf ein neues Handy
übertragen.
Phone Data Manager:
Microsoft bietet mit dem Phone
Data Manager5 ein Tool, das viele Handys mit Symbian-System (Nokia, Sony-Ericsson, Motorola ...) oder
Windows Mobile (HTC, Samsung ...) unterstützt. Nachdem Sie das Tool installiert haben, verbinden Sie Ihr Handy
mit dem PC und starten das Tool. Wenn der Phone Data Manager Ihr Gerät unterstützt, erscheint es im ersten
Dialog. Klicken Sie es an. Im nächsten Fenster wählen Sie „This is a private or trusted computer“, wenn Sie das
Handy an ihrem Heim-PC angeschlossen haben, und klicken dann auf „Next“.
Schnelles Daten-Backup:
In diesem Hauptdialog können Sie das Daten-Backup nun konfigurieren. Aktivieren Sie die Klickbox neben „Sync
contacts“, so werden die auf dem Handy gespeicherten Kontaktdaten mit Ihren Windows-Live-Kontakten
abgeglichen (oder erstmalig dorthin gesichert). Um diese Funktion nutzen zu können, brauchen Sie eine Live-ID
und müssen sich damit anmelden. Klicken Sie dazu im Tool auf „Sign in“, und folgen Sie den Anweisungen.
Setzen Sie einen Haken in die Klickbox neben „Backup data“, um die Bilder, Videos und Audiodateien auf dem
PC zu sichern. Nach einem Klick auf „Configure backup“ durchsucht das Tool Ihren Gerätespeicher und die
Speicherkarte nach den entsprechenden Daten und listet sie auf. Auf den Registerkarten „pictures“, „videos“ und
„music“ aktivieren Sie die Klickboxen neben den Dateien, die Sie sichern wollen. Über „...“ legen Sie jeweils das
Zielverzeichnis fest – und ob die Dateien auch auf dem Gerät bleiben („Leave files on the phone“) oder gelöscht
werden sollen („Delete files from phone“). Danach speichern Sie die Änderungen mit „Save changes“ und klicken
im Hauptdialog auf „Start“. Nun müssen Sie auf Ihrem Handy erlauben, dass eine Anwendung ausgeführt werden
darf. Der Rest läuft automatisch.
Alternativen:
Bei Windows-Mobile-Geräten können Sie unter XP Ihre Daten mit dem Tool Active Sync6 synchronisieren.
Nutzer von Vista oder Windows 7 verwenden das Windows Mobile-Gerätecenter7.
Attachment sicher verschicken
6. Das praktische Add-on gegen das Vergessen von Anhängen
Wie ärgerlich und manchmal auch peinlich: Man verfasst eine längere Mail, schickt sie ab – und merkt erst dann,
dass der darin erwähnte Anhang gar nicht angefügt ist.
Forgotten Attachment Detector erinnert Sie an das
Versenden eines im Mail angekündigten Anhangs
Outlook-Add-on:
Der Microsoft-Entwickler Bhavesh Chauhan hat sich dieses Problems angenommen und speziell für Outlook 2007
das Add-on Forgotten Attachment Detector8 (FAD) entwickelt. Um es einsetzen zu können, müssen Sie
zunächst, wenn noch nicht vorhanden, das .NET Framework 3.5 SP 19 und die Visual Studio Tools10 für
Microsoft Office 3.0 installieren. Anschließend richten Sie FAD ein und starten Outlook. Auf der StandardSymbolleiste erscheint die neue Schaltfläche „FAD“, über die Sie das Konfigurationsfenster öffnen. Das Add-on
prüft vor dem Absenden den Inhalt jeder Mail auf Begriffe, die typischerweise auf einen Anhang hinweisen.
Kommt ein solcher Begriff vor, ohne dass ein Attachment vorhanden ist, erscheint eine Warnmeldung.
FAD konfigurieren:
Standardmäßig sind die typischen Begriffe englischsprachig. Sie können jedoch Ihre eigenen Begriffe in
deutscher Sprache hinzufügen. Klicken Sie dazu im Bereich „Primary Keywords“ auf „Add“, und geben Sie nach
und nach Phrasen wie „anbei finden“, „anbei findest“, „im Anhang“, „siehe Anhang“, „angehängt ist“ oder
Ähnliches ein. Im Bereich „Secondary Keywords“ tragen Sie unter „Keywords“ Begriffe wie „anbei“, „angehängt“,
„beigefügt“, „beigelegt“ oder ähnlich ein. Unter „Message Context“ fügen Sie Elemente wie „Datei“, „Ergebnis“,
„Arbeitsmappe“, „Bild“, „Präsentation“ und so weiter ein. Sobald ein „Keyword“ oder ein Element aus „Message
Context“ oder eine Kombination daraus vorkommt, bekommen Sie von dem Add-on eine Warnung.
Extra-Tipp:
Eine ähnliche Erweiterung gibt es mit Check and Send11 auch für Thunderbird. Um sie einzurichten, entpacken
Sie sie zunächst in einen beliebigen Ordner. Dann klicken Sie in Thunderbird auf „Extras, Add-ons, Installieren“
und wählen anschließend die Add-on-Datei.
Arbeits-Speicher testen
7. Das Diagnose-Tool für den Arbeitsspeicher
Wenn Ihr Windows instabil läuft und häufig abstürzt oder einfriert, kann das an defekten Speicherbausteinen
liegen.
Mit Windiag prüfen Sie schnell, ob einer Ihrer RAM-Bausteine fehlerhaft ist
Diagnose-CD anlegen:
Um Ihre RAM-Speicherbausteine zu testen, können Sie sich mit Windows Memory Diagnostic12 eine spezielle
Diagnose-CD anlegen. Starten Sie dazu das Microsoft-Tool, wählen Sie „Save CD Image to Disk“, und brennen
Sie das CD-Abbild Windiag.iso auf eine CD oder DVD. Bei XP und Vista geht das am einfachsten mit Imgburn13.
Nachdem Sie das Tool gestartet haben, klicken Sie auf „Imagedatei auf Disc schreiben“ und wählen dann die
Datei Windiag.iso aus. Unter Windows 7 brauchen Sie dafür kein Extra-Tool. Klicken Sie die Datei hier mit der
rechten Maustaste an, und gehen Sie dann auf „Datenträgerabbild brennen“.
RAM-Analyse:
Starten Sie den PC von der neu erstellten Diagnose-CD. Eventuell müssen Sie zuvor die Bootreihenfolge im Bios
anpassen. Der Speichertest läuft daraufhin automatisch an. Wenn alle sechs Tests aus einem Durchlauf (Pass)
fehlerfrei abgeschlossen wurden, ist Ihr Speicher höchstwahrscheinlich nicht defekt. Mit [T] führen Sie bei Bedarf
erweiterte Tests durch, am besten die ganze Nacht durch.
RAM-Fehler beheben:
Meldet die RAM-Diagnose Fehler, dann müssen Sie herausfinden, an welchem der Bausteine es liegt. Beenden
Sie den Test dazu mit [X], schalten Sie den Rechner aus, und bauen Sie einen RAM-Baustein aus. Vergessen
Sie nicht, sich davor kurz zu erden, indem Sie die Hand an den Heizkörper oder einen anderen großen
Metallgegenstand halten. Danach starten Sie den Test erneut. Tritt der Fehler jetzt nicht mehr auf, verursacht das
ausgebaute Modul die Probleme. Andernfalls testen Sie die restlichen Module nach dem gleichen Schema. Die
defekten Bausteine tauschen Sie am besten gegen Riegel aus, die mit den verbleibenden baugleich sind.
Dateien durch Prüfsummen testen
8. Das Tool zum Prüfen von Datei-Fingerabdrücken
Es gibt Dateien, die sollten nicht ohne Ihr Wissen verändert werden. Dazu zählen etwa Programm-Dateien, bei
denen Sie sichergehen möchten, dass keine Malware sie manipuliert hat. Dazu gehören aber auch Dokumente
oder andere Benutzerdateien, die kein anderer anpassen soll.
So funktionieren Prüfsummen:
Um die Unversehrtheit einer Datei sicherzustellen, können Sie Prüfsummen (MD5, SHA1, ...) anlegen. Dabei wird
im einfachsten Fall eine gewichtete Quersumme über alle Bytes einer Datei gebildet (die Byte-Werte werden
dabei nach bestimmten Regeln mit unterschiedlichen Zahlen multipliziert.) Der so errechnete Wert identifiziert den
Datei-Inhalt eindeutig. Wenn Sie zu einem späteren Zeitpunkt (oder auf einem anderen Rechner) die Prüfsumme
erneut erzeugen und mit der ersten vergleichen, erkennen Sie schnell, ob die Datei verändert wurde. Dieses
Prinzip wird auch gerne genutzt, um zu überprüfen, ob eine Datei fehlerfrei übertragen wurde.
Checksummen bilden:
Mit Microsofts Kommandozeilen-Tool File Checksum Integrity Verifier14 legen Sie MD5- oder SHA1Prüfsummen ganz einfach an und überprüfen die signierten Dateien zu einem späteren Zeitpunkt ebenso einfach.
Zunächst entpacken Sie das englischsprachige Utility in einen beliebigen Ordner und kopieren dann die Fciv.exe
in den Systempfad (etwa den Ordner \Windows). Anschließend öffnen Sie ein Kommandozeilen-Fenster und
geben etwa diesen Befehl ein:
Fciv [Ordner] -r -type *.exe -xml [Pfad]\MD5Summen.xml
Er legt MD5-Prüfsummen zu allen EXE-Dateien im Verzeichnis [Ordner] und dessen Unterverzeichnissen an und
schreibt sie in die Datenbank-Datei MD5Summen.xml. Sie können auch ganz andere Prüfsummen bilden lassen.
Der Befehl „Fciv -?“ zeigt alle möglichen Parameter an.
Dateien prüfen: Mit dem Befehl
Fciv -v -xml[Pfad]\MD5Summen.xml
finden Sie heraus, ob und welche Dateien verändert wurden. Das Tool listet die entsprechenden Dateinamen auf.
Extra-Tipp: Sie wollen schnell auf die beiden Funktionen zugreifen können? Legen Sie am besten zwei
Batchdateien (etwa Prüfsummen_anlegen.cmd und Dateien_prüfen.cmd) an prominenter Stelle an (etwa auf dem
Desktop), und tragen Sie jeweils die entsprechende Befehlszeile ein.
Fernwartung leicht gemacht
9. Das mächtige Tool für Fernwartungsaufgaben
Hat man erst einmal den Ruf eines PC-Experten, stehen die Bekannten mit ihren Windows-, Software- und
Internet-Problemen Schlange. In diesem Fall ist es deutlich praktischer, den Rechner per Fernwartung zu
reparieren, als sich jedes Mal auf den Weg machen zu müssen.
Shared View starten:
Das Microsoft-Tool Shared View15 ist in erster Linie dafür gedacht, dass Benutzer per Remote-Zugriff und über
die Nutzung eines Windows-Live-Kontos an einem gemeinsamen Projekt arbeiten können. Es eröffnet aber auch
die Möglichkeit, einen Rechner fernzuwarten. Um das Tool einzusetzen, benötigen Sie zunächst ein WindowsLive-Konto16, das Sie sich kostenlos anlegen können. Daraufhin installieren Sie Shared View und starten es.
Klicken Sie dann auf „Sign In“, geben Sie im Tool Ihre Windows-Live-Kontodaten ein, und melden Sie sich an.
Per Klick auf „Start a new Session“ legen Sie ein neues Kooperations- oder Fernwartungs-Projekt an. Wählen Sie
„Open a new e-mail Message“, und verschicken Sie den Teilnahme-Link an den Bekannten. Er muss auf seinem
PC ebenfalls Shared View installiert haben und nun den Link aus der Mail im seinem Internet Explorer oder
Firefox öffnen.
Mit dem Tool Shared View können Sie ausgewählten Benutzern
den Zugriff auf den gesamten Desktop ermöglichen
Shared View einsetzen:
Nachdem Sie die Teilnahme des Bekannten bestätigt haben („Allow“), kann er einzelne Anwendungen oder das
gesamte System freigeben. Dazu klickt er auf „Share“ und wählt aus der Liste die Anwendung, deren Fenster
beide sehen sollen. Für den gesamten Desktop wählt er „Share entire desktop“. Daraufhin sehen Sie, was Ihr
Freund in der entsprechenden Anwendung (oder auf dem Desktop) gerade macht, Sie können aber noch nicht
eingreifen. Um den Fernzugriff einzuleiten, klicken Sie auf „Request Control“. Wenn Ihr Bekannter das an seinem
Rechner bestätigt, ist der Fernzugriff aktiv. Wurde der Zugriff auf den gesamten Desktop erlaubt, kann jedes PCProblem aus der Ferne gelöst werden. Einzige Ausnahme sind Admin-Anwendungen unter Vista und Windows 7,
wo die Benutzerkontensteuerung (UAC) anspringt. Diese können nicht ferngesteuert werden. Hier muss Ihr
Bekannter eingreifen und selbst zustimmen. Um den Fernzugriff später wieder abzuschalten, genügt es, auf dem
freigebenden PC eine beliebige Taste zu drücken.
Dateien tauschen:
Sie und Ihr Bekannter können auch Dateien austauschen. Dazu klickt einer in der Symbolleiste von Shared View
auf „Handout, Add a Handout“ und wählt die freizugebende Datei. Diese wird daraufhin auf den Live-Webspace
hochgeladen und ist dann für den anderen ebenfalls zugänglich. Über das SharedView-Textfeld schicken Sie
Ihrem Bekannten auf Wunsch außerdem Text-Nachrichten. Sie beenden eine Freigabe, indem Sie auf das rote
Viereck („Stop sharing“) klicken. Mit „Close this Session“ im Shared-View-Menü schließen Sie zu guter Letzt die
ganze Sitzung ab.
Extra-Tipp: Unter Vista und Windows 7 kann es vorkommen, dass nach dem Einsatz von Shared View das AeroDesign oder die Transparenz-Effekte abgeschaltet sind. In diesem Fall starten Sie über das Startmenü eine
Eingabeaufforderung (Cmd.exe) mit Admin-Rechten („Als Administrator ausführen“) und geben dann folgende
Befehle ein:
net stop uxsms
net start uxsms
.NET Framework reparieren
10. Das Reparatur-Kit für .NET Frameworks, die sich nicht neu einrichten oder aktualisieren lassen
Nach seiner Installation ist das .NET Framework integraler Bestandteil des Systems und wird somit am zweiten
Dienstag in jedem Monat (Patch Day) mit Sicherheits-Updates versorgt. Das Problem dabei: Das Framework geht
häufig kaputt und lässt sich häufig weder aktualisieren noch de- oder neu installieren. So klafft eine
Sicherheitslücke, die sich nicht schließen lässt.
Mit Dotnetfx Clean Up lässt sich .NET Framework entsorgen
Framework entfernen:
Um die Blockade von .NET Framework aufzuheben, müssen Sie es zunächst löschen. Das geht mit Dotnetfx
Cleanup17. Das Utility des Microsoft-Entwicklers Aaron Stebner entfernt .NET-Framework-Installationen und
-Rückstände. Nachdem Sie das englischsprachige Tool aufgerufen haben, wählen Sie neben „Product to
cleanup“ den Eintrag „.Net Framework – All Versions“ und klicken auf „Cleanup Now“.
Framework neu installieren:
Nachdem der Vorgang abgeschlossen ist, müssen Sie Ihren Rechner erst einmal neu starten. Jetzt können Sie
das aktuelle .NET Framework 3.5 SP 118 neu einrichten. Es enthält alle Funktionen aus den Versionen 2.0 und
3.0. Sie müssen die älteren Pakete also nicht extra installieren.
Installation prüfen:
Nachdem der Vorgang abgeschlossen ist, können Sie überprüfen, ob das Framework vollständig und fehlerfrei
ist. Dazu verwenden Sie Netfx Setup Verifier19. Nach dem Start wählen Sie aus der Drop-down-Liste den Eintrag
„.NET Framework 3.5 SP1“ und klicken auf „Verify Now“. Falls nach Abschluss der Überprüfung die Meldung
„Product verification succeeded!“ erscheint, ist alles in Ordnung.
Links im Artikel:
http://www.officelabs.com/projects/speedlaunch/Pages/default.aspx
http://blogs.technet.com/ken/
3
http://research.microsoft.com/en-us/um/redmond/groups/ivm/ice/
4
http://support.microsoft.com/kb/290301
5
http://specials.msn.co.in/sp09/pdm/
6
http://www.microsoft.com/downloads/details.aspx?FamilyID=9e641c34-6f7f-404d-a04bdc09f8141141&displaylang=de
7
http://www.microsoft.com/downloads/details.aspx?familyid=46F72DF1-E46A-4A5F-A79109F07AAA1914&displaylang=de
8
http://www.officelabs.com/projects/forgottenattachmentdetector/Pages/default.aspx
9
http://www.microsoft.com/downloads/en/results.aspx?
freetext=.NET+Framework+3.5+SP+1&displaylang=en&stype=s_basic
10
http://www.microsoft.com/downloads/details.aspx?displaylang=de&FamilyID=54eb3a5a-0e52-40f9-a2d1eecd7a092dcb
11
http://hogi.a.orn.jp/en/cas/cas.rhtml
12
http://oca.microsoft.com/en/windiag.asp
13
http://www.imgburn.com/
14
http://www.microsoft.com/downloads/details.aspx?FamilyID=B3C93558-31B7-47E2-A6637365C1686C08&displaylang=en
15
http://connect.microsoft.com/content/content.aspx?ContentID=6415&SiteID=94
16
http://login.live.com/
17
http://blogs.msdn.com/astebner/pages/8904493.aspx
18
http://www.microsoft.com/downloads/en/results.aspx?
freetext=.NET+Framework+3.5+SP+1&displaylang=en&stype=s_basic
19
http://blogs.msdn.com/astebner/pages/8999004.aspx
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2
Der Artikel ist in Einzelabschnitten hier abzurufen:
http://www.pcwelt.de/start/software_os/systemtools/praxis/2339018/geheime-microsoft-tools/

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