Kapstadt Newsletter November 2010
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Kapstadt Newsletter November 2010
THE GLEN Kapstadt Newsletter / Ausgabe November 2010 SUMMER IN THE CITY! Liebe Kapstadt Freunde, während in Deutschland die Tage kürzer, grauer und kälter werden, naht der Sommer in Kapstadt unaufhaltsam! Wie immer habe ich für den Newsletter viele Orte besucht und mit vielen Menschen gesprochen und ihre Geschichten gesammelt. In all diesen Gesprächen ist mir wieder einmal bewusst geworden, wie sehr die Kapstädter ihre Mother City schätzen. Mir geht es ja ebenso: Mit Kapstadt verbinde ich Glücksgefühle. Hier fühle ich mich zuhause und bin immer wieder begeistert von der Schönheit und Vielseitigkeit dieser Stadt: Lifestyle, Natur, Kunst, Kultur, Genuss und einfach pure Lebensfreude! Einer meiner Gesprächspartner hat dieses Gefühl auf den Punkt gebracht, als er sagte, er sei nun schon seit sieben Jahren in Kapstadt und es vergehe kein Tag ohne einen Glücksmoment – ein Lächeln, ein schöner Sonnenuntergang, ein nette Begegnung. Und er dachte, das müsse doch irgendwann aufhören aber „es hört nicht auf“. Das kann ich aus eigener Erfahrung nur bestätigen – Kapstadt macht glücklich und es hört nicht auf! Natürlich gibt es auch Schattenseiten – die Begeisterung während der WM ist mittlerweile abgeflaut und einer gewissen Ernüchterung gewichen, der ANC agiert politisch teilweise sehr unglücklich – zum Beispiel in seinen Bestrebungen, die Medienfreiheit zu beschränken – und die Kriminalität ist nach wie vor zu hoch. Doch Südafrika ist unbeirrt auf einem guten Weg, mit stabilem Wirtschaftswachstum und erfolgreichen Bildungsinitiativen, in denen für mich der Schlüssel für die Zukunft des Landes liegt. Ich wünsche wie immer viel Spaß beim Lesen! Ihre / Eure Christiane Stark Inhalt Aktuelles Restauranttipps / Wein sonstige Aktivitäten Neues von „The Glen“ Bücher Shopping gut zu wissen.... Seite 1 - 10 Seite 11 - 14 Seite 15 - 16 Seite 17 Seite 18 - 19 Seite 20 Seite 21 www.kapstadt-traumurlaub.de Aktuelles JAKOB ZUMA SUCHT ZUSAMMENARBEIT MIT BRICSTAATEN UND BAUT SEINE REGIERUNG RADIKAL UM Die Finanzkrise 2008/2009 hat die Veränderungen in der makroökonomischen Weltordnung deutlich sichtbar werden lassen. Während Brasilien, Russland, Indien und China (BRIC) ihre neue globale Rolle in den letzten fünfzehn Jahren aktiv vorangetrieben und ausgebaut haben, Jacob Zuma mit Chinas Staatshat Südafrika im Vergleich zu den BRIC die Auund Parteichef Hu Jintao ßenwirtschaft genau betrachtet eher vernachlässigt. Hauptgrund dafür war natürlich der demokratische Konsolidierungsdruck, der in der Post-Apartheid-Ära die Kräfte der Eliten zwangsläufig absorbiert hat. Aber auch die ideologische Fokussierung des früheren Präsidenten Mbeki auf die „afrikanische Renaissance“ behinderte eine weltoffene Außenhandels und Wirtschaftspolitik, die dem südafrikanischen Export- und Innovationspotenzial adäquat gewesen wäre. Unter der Präsidentschaft Jacob Zumas hat sich da einiges geändert. Er sucht aktiv die Aufnahme in die informelle Gruppierung der BRIC, und dafür hat er in seiner noch kurzen Amtszeit bereits persönlich in diesen Ländern eingesetzt. Anlässlich seiner China-Reise im August hielt er an der Renmin Universität in Beijing eine programmatische Rede. Er sprach von der aktuellen Restrukturierung des globalen politischen und ökonomischen Systems, das sich schon nur durch das schiere wirtschaftliche, demografische und finanzielle Potenzial der BRIC verändere und zugunsten der Schwellen- und Entwicklungsländern entwickeln werde: „The dynamism in the world economy is clearly shifting North to South, and from West to East.“ In klaren Worten machte er auch deutlich, dass man unter den neuen globalen Voraussetzungen und vor dem Hintergrund der Finanz- und Wirtschaftskrise auf die Rezepte der etablierten westlichen Industrieländer gut verzichten könne. Bei dieser historischen Machtverschiebung, die dieses Jahrhundert prägen wird, will Südafrika für den afrikanischen Kontinent eine Schlüsselrolle einnehmen. Die Hoffnung, dass sich dies dank seines bisherigen Sonderstatus als bereits hochentwickeltes und rohstoffreiches Land ganz automatisch ergeben würde, wäre allerdings verfrüht. Bis Südafrika mit den BRIC auf Augenhöhe sprechen kann, muss es im eigenen Haus noch einiges in Ordnung bringen. Von den Erfolgen der BRIC zu lernen, ist sicher der richtige Weg. Nur wäre es fatal, wenn sich die ANC Regierung dabei das eigene Weltbild – Staats-Kapitalismus mit strengen Regulierungen, Nationalisierung von Kernindustrien und enge Verflechtung zwischen politischen und wirtschaftlichen Eliten – bestätigen lassen würde. Das wäre zwar oberflächlich betrachtet eines der BRIC-Erfolgsrezepte und läge sogar – Ironie der Geschichte – in gewissem Sinne in der Tradition der ApartheidÄra. Dabei wird aber von manchen ANC-Strategen übersehen, dass die BRIC-Staaten seit Jahren damit ringen, genau diese „fundamentals“, die zunehmend als lästige Fesseln der Wirtschaftskraft empfunden werden, zu überwinden. Zu erinnern ist an die vom damaligen chinesischen Ministerpräsidenten Deng Xiaoping ab 1990 eingeführte, klug dosierte Marktwirtschaft der Sonderwirtschaftszonen (u.a. Shanghai, Provinz Guangdong etc.). - Fortsetzung auf Seite 3 2 www.kapstadt-traumurlaub.de Aktuelles Derzeit besteht tatsächlich die berechtigte Sorge, dass Südafrikas politische Eliten zur Überwindung der zentralen Probleme wie Armut, Arbeitslosigkeit oder Bildungsmisere den gegenteiligen Weg gehen möchten. Das signalisieren nicht nur die bizarren verbalen Ausfälle eine Julius Malema. Dafür steht auch die rhetorische Frage Zumas in der erwähnten Beijing-Rede: „Is the political discipline in China a recipe for economic success for example?“ Schwebt Zuma vielleicht eine „autoritäre Demokratie“ vor? Aus Sicht der BRICStaaten hat ein mögliches Mitglied Südafrika neben höheren Wachstumsraten und einer nachhaltigen wirtschaftlichen, politischen und technologischen Kooperationsbereitschaft noch eine weitere „Bringschuld“: Sie betrifft die Rolle, die es in der afrikanischen Staatengemeinschaft spielen soll. Es steht zwar außer Zweifel, dass sich Südafrika in nur wenigen Jahren in allen politischen und wirtschaftsfördernden Strukturen des Kontinents – seien es gesamtafrikanische (wie z.B. die Afrikanische Union AU), oder regionale (wie z.B. die Southern African Development Community SADC) – eine wichtige und oft richtungweisende Position aufgebaut hat. Die BRIC erwarten aber mehr: mehr einigende Dynamik auf diplomatischer Ebene, mehr tätiges Verantwortungsbewusstsein bei der Konfliktlösung, generell mehr „leadership“ und auch mehr privates wirtschaftliches Engagement auf dem Kontinent. Ob es je zu BRICSA (BRIC+Südafrika) kommen wird, wie man das Zuma beim Austausch diplomatischer Höflichkeiten versprochen hat, ist noch reichlich ungewiss. Noch sind die kommenden globalen Strukturen nicht zementiert. Visionen, strategische Fantasie und pragmatisches Denken gehen vor diesem Hintergrund Hand in Hand. Zumindest für letzteres hat Präsident Zuma schon manchen Tatbeweis geliefert. Wichtig ist für ihn, dass er sich bei der Neupositionierung seines Landes nicht von der ideologischen Altlast des ANC irre führen lässt und auf zupackende Weise seinem Land den Aufbruch in die Zukunft ebnet. Der Handlungsbedarf ist akut und dringend. Das zeigt auch der signifikante Rückschlag in der Wettbewerbsfähigkeit des Landes im internationalen Vergleich. Im neuesten Report des World Economic Forums WEF fällt Südafrika um ganze neun Ränge auf Platz 54 zurück – gegen den Trend der anderen prosperierenden Schwellen- und Entwicklungsländer, die ihre Wettbewerbsfähigkeit zum Teil merklich steigern konnten. Auch die aktuellen Bestrebungen, die Medienfreiheit zu beschränken oder die Einwanderung ausländischer Arbeitskräfte und Investoren zu erschweren, gehen in die falsche Richtung. Südafrika ist nicht Zimbabwe aber Jacob Zuma muss sich hüten, in- und ausländische Investoren und Hoffnungsträger mit seiner Politik zu frustrieren und abzuschrecken. Einen großen Schritt in die richtige Richtung hat Zuma am 31. Oktober mit der Entlassung von gleich sieben Ministern aus seinem Kabinett gemacht: „Angesichts der großen Herausforderungen von Arbeitslosigkeit, Armut und Ungleichheit in unserem Land muss die Regierung einen schnelleren Weg einschlagen, um das Leben der Armen zu ändern,“ so Zuma zur Begründung dieses drastischen Schritts. Zu den neun neu besetzten Kabinettsposten gehören die Ministerien für Arbeit, Soziales, Kultur, Kommunikation, Frauen und öffentliche Arbeiten. Zuma ernannte unverzüglich die neuen Minister, zwei Minister bekamen neue Aufgaben im Kabinett zugeteilt. „Südafrika brauche eine „erkennbare Verbesserung in der Versorgung mit Wasser, Strom, Gesundheitsdiensten, Bildung, sozialer Sicherheit, öffentlichen Diensten und Sicherheit“ so Zuma. Ein mutiger Schritt in die richtige Richtung. Weiter so, Jacob Zuma! 3 www.kapstadt-traumurlaub.de AktuelOFFENER BRIEF VON GARETH CLIFF AN DIE REGIERUNG Der Hinweis auf diesen sarkastischen, leidenschaftlichen und überaus lesenswerten Beitrag zur politischen Lage in Südafrika stammt von Dr. Günter Pabst, vielen Dank dafür! Gareth Cliff (33) ist Radiomoderator bei 5FM und seit vielen Jahren einer der Juroren der M-Net TV-Show “Idols”. Bekannt für seinen scharfen Verstand und insbesondere in Politikerkreisen gefürchtet wegen seiner spitzen Zunge, hat er im Oktober auf seiner Website www.garethcliff.com einen offenen Brief an die Regierung publiziert, der für einigen Wirbel sorgte. Präsident Jacob Zuma schlug Cliff sogar vor, ihn zu treffen. Immerhin fand das Treffen dann mit dem Sprecher des Präsidenten, Zizi Kodwa, statt. Hier der ungekürzte Original-Inhalt: Dear Government OK, I get it, the President isn't the only one in charge. The ANC believes in "collective responsibility" (So that nobody has to get blamed when things get screwed up), so I address this to everyone in government - the whole lot of you - good, bad and ugly (That's you, Blade). We were all so pleased with your renewed promises to deliver services (we'll forgive the fact that in some places people are worse off than in 1994); to root out corruption (so far your record is worse than under Mbeki, Mandela or the Apartheid regime - what with family members becoming overnight millionaires); and build infrastructure (State tenders going disgustingly awry and pretty stadia standing empty notwithstanding) - and with the good job you did when FIFA were telling you what to do for a few months this year. Give yourselves half a pat on the back. Since President Sepp went off with his billions I'm afraid we have less to be proud of - Public Servants Strikes, more Presidential bastard children, increasing unemployment and a lack of leadership that allowed the Unions to make the elected government its bitch. You should be more than a little worried - but you're not. Hence my letter. Here are some things that might have passed you by: 1. You have to stop corruption. Don't stop it because rich people moan about it and because it makes poor people feel that you are self-enriching parasites of state resources, but because it is a disease that will kill us all. It's simple - there is only so much money left to be plundered. When that money runs out, the plunderers will raise taxes, chase and drain all the remaining cash out of the country and be left with nothing but the rotting remains of what could have been the greatest success story of post-colonial Africa. It's called corruption because it decomposes the fabric of society. When someone is found guilty of corruption, don't go near them it's catchy. Making yourself rich at the country's expense is what colonialists do. 2. Stop complaining about the media. You're only complaining about them because they show you up for how little you really do or care. If you were trying really hard, and you didn't drive the most expensive car in the land, or have a nephew who suddenly went from modesty to ostentatious opulence, we'd have only positive things to report. Think of Jay Naidoo, Geraldine Fraser-Moleketi and Zwelinzima Vavi - they come under a lot of fire, but it's never embarrassing always about their ideas, their positions, and is perfectly acceptable criticism for people in power to put up with. When the media go after Blade Nzimande, Siphiwe Nyanda and the President, they say we need a new piece of legislation to "make the media responsible". That's because they're being humiliated by the facts we uncover about them daily, not because there is an agenda in some newsroom. - Fortsetzung auf Seite 5 4 www.kapstadt-traumurlaub.de Aktuelles If there had been a free press during the reigns of Henry VIII, Idi Amin or Hitler, their regimes might just have been kept a little less destructive, and certainly would have been less brazen and unchecked. 3. Education is a disaster. We're the least literate and numerate country in Africa. Zimbabwe produces better school results and turns out smarter kids than we do. Our youth aren't unemployed, they're unemployable. Outcomes-based-education, Teachers' Unions and an attitude of mediocrity that discourages excellence have reduced us to a laughing stock. Our learners can't spell, read, add or subtract. What are all these people going to do? Become President? There's only one job like that. We need clever people, not average or stupid ones. the failure of the Education Department happened under your watch. Someone who writes Matric now hadn't even started school under the Apartheid regime, so you cannot blame anyone but yourselves for this colossal cock-up. Fix it before three-quarters of our matrics end up begging on Oxford Road. Reward schools and teachers who deliver great pass rates and clever students into the system. Fire the teachers who march and neglect their classrooms. 4. Give up on BEE. It isn't working. Free shares for new black partnerships in old white companies has made everyone poorer except for Tokyo Sexwale. Giving people control of existing business won't make more jobs either. In fact, big companies aren't growing, they're reducing staff and costs. The key is entrepreneurship. People with initiative, creative ideas and small companies must be given tax breaks and assistance. Young black professionals must be encouraged to start their own businesses rather than join a big corporation's board as their token black shareholder or director. Government must also stop thinking that state employment is a way to decrease unemployment - it isn't - it's a tax burden. India and China are churning out new, brilliant, qualified people at a rate that makes us look like losers. South Africa has a proud history of innovation, pioneering and genius. This is the only way we can advance our society and economy beyond merely coping. 5. Stop squabbling over power. Offices are not there for you to occupy (or be deployed to) and aggrandize yourself. Offices in government are there to provide a service. If you think outrageous salaries, big German cars, first-class travel and state housing are the reasons to aspire to leadership, you're in the wrong business - you should be working for a dysfunctional, tumbledown parastatal (or Glenn Agliotti). We don't care who the Chairperson of the National Council of Provinces is if we don't have running water, electricity, schools and clean streets. You work for us. Do your job, don't imagine you ARE your job. 6. Stop renaming things. Build new things to name. If I live in a street down which the sewage runs, I don't care if it's called Hans Strijdom or Malibongwe. Calling it something nice and new won't make it smell nice and new. Re-branding is something Cell C do with Trevor Noah, not something you can whitewash your lack of delivery with. 7. Don't think you'll be in power forever. People aren't as stupid as you think we are. We know you sit around laughing about how much you get away with. We'll take you down, either at the polls - or if it comes down to the wire - by revolution (Yes, Julius, the real kind, not the one you imagine happened in 2008). Careless, wasteful and wanton government is a thing of the past. The days of thin propaganda and idealized struggle are over. The people put you in power - they will take you out of it. Africa is tired of tin-pot dictators, one-party states and banana republics. We know who we are now, we care about our future - and so should you. 5 www.kapstadt-traumurlaub.de Aktuelles „THE ARCH“ GEHT IN DEN „UNRUHESTAND“ KAPSTADTS EX-BISCHOF DESMOND TUTU WILL SICH ZUR RUHE SETZEN Er ist neben Nelson Mandela eines der bekanntesten Gesichter Südafrikas: Friedensnobelpreisträger Desmond Tutu. Mit fast 80 Jahren will sich der ehemalige anglikanische Erzbischof von Kapstadt nun endgültig zur Ruhe setzen. Wie im Juli dieses Jahres bereits angekündigt, wird er ab diesem Monat keine weiteren Verpflichtungen in der Öffentlichkeit mehr wahrnehmen. "Er wird seine bereits eingegangenen Verpflichtungen einhalten, doch ab jetzt wird er neue Anfragen ablehnen", sagte Stiftungssprecher Dan Vaughan. Tutu wolle seinen Arbeitsrhythmus verlangsamen. So werde er keine Interviews mehr geben und an keinen offiziellen Zeremonien teilnehmen. Bereits im Jahr 2000 hatte Tutu, der für seine Energie wie für seine Demut bekannt ist, wegen Prostatakrebs seinen teilweisen Rückzug von seinen Aufgaben angekündigt. Dennoch blieb er auch danach sehr präsent in der Öffentlichkeit. Derzeit nimmt er an einer "akademischen Kreuzfahrt" teil: Von August bis Dezember gibt er auf der "schwimmenden Universität" Kurse zu Themen, die von Psychologie bis Politikwissenschaft reichen. Desmond Tutu blickt auf ein bewegtes und bewegendes Leben zurück: Im Alter von zwölf Jahren zog Desmond Tutu mit seiner Familie nach Johannesburg. Eigentlich wollte er Arzt werden, doch die kostspielige Ausbildung konnte sich seine Familie nicht leisten und deshalb wurde er Lehrer. 1955 heiratete er Leah Nomalizo Tutu, das Paar hat vier Kinder. Da die südafrikanische Regierung mit dem Bantu Education Act gesetzlich verordnete, dass farbige Kinder eine schlechtere Ausbildung erhalten sollten als weiße, gab Desmond Tutu den Lehrerberuf auf und wurde 1961 anglikanischer Priester. 1962 bis 1966 lebte Tutu mit seiner Familie in London, wo er einen Masterabschluss der Theologie erwarb. Zwischen 1967 und 1972 lehrte er Theologie in Südafrika, drei weitere Jahre verbrachte er als assistierender Direktor an einem theologischen Institut in London. 1975 kehrte er nach Johannesburg zurück, wo er, als erster schwarzer Afrikaner, Dekan der anglikanischen St. Mary’s-Kathedrale wurde. 1976 wurde Desmond Tutu Bischof von Lesotho, 1978 Generalsekretär des South African Council of Churches. 1984 wurde Desmond Tutu für sein Engagement gegen die Apartheid der Friedensnobelpreis verliehen. 1985 wurde er Bischof von Johannesburg und 1986 Erzbischof des Erzbistums Kapstadt. Im Dezember 1986 veröffentlichte Miles Davis das Album Tutu, welches Desmond Tutu gewidmet ist. - Fortsetzung auf Seite 5 - 6 www.kapstadt-traumurlaub.de Aktuelles 1996 wurde Njongonkulu Ndungane, Tutus Nachfolger, als Erzbischof von Kapstadt und Primas der Church of the Province of Southern Africa eingesetzt. Seit 2003 ist Desmond Tutu Botschafter der Entwicklungshilfsorganisation Oxfam und setzte sich maßgeblich für die Kampagnen Control Arms und Make Poverty History ein. Sein Entschluss, den Lehrerberuf wegen politischer Vorgaben aufzugeben, ließ Tutu zunehmend selber politisch aktiv werden. Seit Anfang der 1970er Jahre nutzte er seine Vorträge, um auf die Situation der schwarzen Bevölkerung aufmerksam zu machen. Als er 1975 Dekan wurde, schrieb er an den ultrakonservativen Premier Vorster einen Brief, in dem er die Situation in Südafrika beschrieb als ein „Pulverfass, das jederzeit explodieren kann“. Dieser Brief blieb unbeantwortet, die Situation verschlimmerte sich. Schon 1976, beim Schüler- und Studentenaufstand in Soweto, begann, wovor Tutu gewarnt hatte: der Kampf wurde gewalttätiger. Fortan setzte er sich für einen Wirtschaftsboykott seines Landes ein. Tutu spielte als entschlossener aber stets gewaltloser Bürgerrechtler eine zentrale Rolle im Kampf gegen die weiße Unterdrückung in Südafrika. Als Generalsekretär des Südafrikanischen Kirchenrates nutzte er seine Reisen ins Ausland, um auf die Situation der schwarzen Bevölkerung aufmerksam zu machen. Auch nach dem Ende der institutionalisierten Rassentrennung in Südafrika blieb Tutu eine der zentralen Symbolfiguren für einen friedlichen Wandel zur Demokratie in Südafrika. Er verurteilte nicht nur die Gewalt, die den schwarzen Südafrikanern vom Apartheidsystem zugefügt wurde, sondern auch die Gewalttaten, die von den Befreiungskämpfern an den weißen Südafrikanern verübt wurden. Mit seinem unumstößlichen Sinn für Gerechtigkeit und seiner unvergleichlichen inneren Stärke übte Tutu großen Einfluss auf alle Teile der gespaltenen Bevölkerung Südafrikas aus. Als Mitglied der Wahrheits- und Versöhnungskommission zeigte er im Zuge der oft mühsamen und schmerzhaften Aufarbeitung von über fünfzig Jahren gewaltsamer Rassentrennung neben großer Entschlossenheit auch tiefes Mitgefühl für die Opfer wie für die Täter. Für seinen Aufruf zur Vergebung und Versöhnung sowie für seine unglaubliche Energie, mit der er für ein vereintes Südafrika kämpfte, wird Tutu bis heute von der Bevölkerung Südafrikas verehrt. Und weit über die Landesgrenzen hinaus dient er in öffentlichen Reden und Diskussionen als ein Vorbild an Demut und Menschlichkeit. In Schottland beispielsweise hielt er eine eindrucksvolle Rede gegen die Diskriminierung von Homosexuellen. Er kritisierte außerdem Israels Umgang mit den Palästinensern und den Einzug in den Irak. Tutu beeindruckte stets durch seine direkte Art, nach der er auch vor den Mächtigsten der Welt kein Blatt vor den Mund nahm. Nicht nur Südafrika sondern die ganze Welt wird in Zukunft auf eine der charismatischsten und beeindruckendsten Persönlichkeiten dieser Zeit verzichten müssen. Ich wünsche Desmond Tutu noch viele Jahre bei guter Gesundheit und hoffentlich meldet er sich doch noch von Zeit zu Zeit zu Wort. 7 www.kapstadt-traumurlaub.de Aktuelles FILMSTUDIOS IN KAPSTADT: DAS HEIMLICHE HOLLYWOOD VON AFRIKA Quelle: F.A.Z. In Kapstadt entstehen derzeit die modernsten Filmstudios des afrikanischen Kontinents. Auch um internationale Produktionen wird kräftig geworben - mit einem Hinweis auf die vergleichsweise geringen Kosten. Nicolas Cage, Daniel Craig, Leonardo DiCaprio, Morgan Freeman, Samuel L. Jackson, Michael Douglas: Sie alle standen schon einmal in Südafrika vor der Kamera. Doch das Land an der Südspitze des Kontinents ist bisher nur ein heimliches Mekka der Filmwelt gewesen. Das soll sich aber bald ändern. In Kapstadt entsteht derzeit das modernste Filmproduktionszentrum Afrikas - eine Art Mini-Hollywood. Umgerechnet 42 Millionen Euro hat eine Investorengruppe mit staatlichen Zuschüssen ausgegeben, damit sich die Stars der Filmwelt öfter ein Stelldichein am Kap geben - und es die südafrikanische Filmindustrie endlich zu internationalem Ruhm schafft. Die Kulisse für die Studios ist allein schon filmreif. Weites tiefgrünes Land, dramatisch hoch ragende Berge und ein strahlend blauer Himmel: Auf dem 200 Hektar großen Areal, 35 Kilometer östlich von Kapstadt, fahren noch die Bagger herum, der Weg zur Rezeption gleicht einem Übungsparcours für Autos mit Allradantrieb. Doch die vier blütenweißen Studios - 15 Meter hoch - geben einen Eindruck, wie die Traumfabrik in Afrika einmal aussehen wird. Wo sich bald die Schauspieler schminken, sind die Arbeiter gerade dabei, die Glühbirnen am Spiegel zu befestigen. "In den nächsten fünf Jahren wird sich Südafrika als einer der führenden Dreh- und Produktionsstandorte in der südlichen Hemisphäre etablieren", sagt Nico Dekker, Chef des Unternehmens Cape Town Film Studios (CTFS). Tatsächlich ist Südafrika wegen seiner landschaftlichen Vielfalt und des guten Wetters vor allem bei Produzenten von Fernsehspielfilmen und der internationalen Werbewirtschaft beliebt - auch wenn deren Geschichten oft ganz woanders spielen. Doch mit der richtigen Dekoration könne fast jeder Ort nachgebaut werden, meint der deutsche Regisseur Marc Köbler. So setzten die Produzenten einer Milka-Werbung kurzerhand eine Schweizer Hütte in die Kapstädter Weinberge. Eine polnische Bierfirma schaufelte wiederum 25 Tonnen Kunstschnee auf, wo noch nie eine Schneeflocke gesichtet wurde. Ebenso schätzen ausländische Filmemacher das Land als "Double" für Kriegsschauplätze in Sierra Leone, den Urwald am Amazonas oder die Strände Floridas. Für "Händler des Todes" mit Nicolas Cage musste das Kapstädter Kulturzentrum als Palast eines liberianischen Diktators herhalten. - Fortsetzung auf Seite 7 8 www.kapstadt-traumurlaub.de Aktuelles Die neuen Filmstudios, hinter denen eine Investitionsgesellschaft des in Südafrika bekannten Regisseurs Anant Singh und die Eigentümer des Fernsehsenders e.tv stehen, halten die Möglichkeiten noch nicht für erschöpft. Sie erwarten jährlich mindestens zwei größere Produktionen mit einem Budget von rund 50 Millionen Dollar oder vier mittlere beziehungsweise acht kleinere Produktionen mit einem Budget von weniger als 10 Millionen Dollar. Derzeit werden etwa fünf bis zehn mittelgroße internationale Filme im Jahr in Südafrika gedreht. "Wir wollen auch Filme anlocken, die große Studiobauten verlangen und nicht nur wegen der Landschaft hier gedreht werden", sagt Dekker. Im Wettbewerb mit anderen Filmstudios werben die Südafrikaner mit moderner Technik und geringeren Produktionskosten. Besonders arbeitsintensive Filme könnten dank des niedrigen Lohnniveaus und staatlicher Subventionen halb so teuer hergestellt werden wie anderswo. Filmemacher wie Köbler weisen allerdings auch auf Nachteile des Standorts hin wie die große Entfernung und der höhere Sicherheitsaufwand. Oft haben Unternehmen auch mit bürokratischen Hürden und langen Entscheidungswegen zu kämpfen. Dies bekamen die Filmstudios selbst zu spüren. Der ursprünglich für 2004 geplante Start musste so oft verschoben werden, dass der damals erdachte Name "Dreamworld" fallengelassen wurde. Zu viele Witze über den nie erfüllten Traum eines afrikanischen Hollywood hatten die Runde gemacht. Vom großen Geld mit ausländischen Produktionen soll langfristig auch die einheimische Branche profitieren. Bisher schafften es südafrikanische Filme nur selten ins Rampenlicht, abgesehen von Einzelerfolgen wie dem Oscar-prämierten Streifen "Tsotsi". Selbst in Südafrikas Kinosälen machen lokale Filme nur einen minimalen Teil des Angebots aus - und werden meist nach kurzer Zeit aus dem Programm genommen. Die bekannteste südafrikanische Schauspielerin Charlize Theron ist nicht zufällig fast nur in Hollywood-Filmen zu sehen. Doch die Studios und das rundherum geplante Filmdorf böten der ansässigen Filmindustrie jetzt mehr Möglichkeiten, sagt Dekker. Mehr als 100 Unternehmen hätten Interesse bekundet, sich dort niederzulassen. Mit mindestens 5000 zusätzlichen Arbeitsplätzen sei zu rechnen. Vor allem aber könnten die Südafrikaner von den großen ausländischen Produktionen lernen. "Der langfristige Plan sieht vor, die lokale mit der internationalen Filmindustrie zusammenzuführen." Ob die Rechnung aufgeht, könnte der erste Film zeigen, der schon vor der offiziellen Eröffnung der Studios dort entsteht - eine Neuauflage des einst mit Sylvester Stallone besetzten Science-Fiction-Films "Judge Dredd". Es ist der erste 3D-Film, der in Afrika gedreht wird. Dass der Streifen in Südafrika entstand, werden die Zuschauer wieder einmal nur im Abspann erfahren. "Judge Dredd" kämpft nicht in der Wildnis oder den Weinbergen, sondern in furchterregenden Mega-Städten im Jahr 2030. "Dies ist ein Film, den alle haben wollen, den man auch in Babelsberg oder in den Pinewood-Studios hätte drehen können", sagt der britische Produzent Andrew McDonald. "Früher hätten wir Südafrika dafür nicht in Betracht gezogen." 9 www.kapstadt-traumurlaub.de Aktuelles EIN MÜNCHNER IN DER MOTHER CITY - KUNST UND LEBENSKUNST Vor 24 Jahren, 1986, kam Thomas Rebok von München nach Kapstadt – der Liebe wegen. Seine damalige Freundin war Südafrikanerin und als sie sich entschloss, in ihre Heimat zurückzukehren, folgte er ihr von München nach Kapstadt. Die Liebe zur Freundin hielt nicht, die zur Mother City schon. Thomas ist gelernter Restaurator und hat als erstes in Kapstadt festgestellt, dass er seine gewohnten Arbeitsmaterialien in Südafrika nicht bekommen konnte. Darum musste er vieles importieren, aber auch improvisieren oder mit ähnlichen Stoffen und Materialien experimentieren. Anfangs hat Thomas in Kapstadt in der Fashion und Film Industrie gearbeitet, doch bald zog es ihn zu seinem eigentlichen Beruf zurück. Ein Zufall war behilflich: Bei einem Besuch im Castle stellte er fest, dass die dort ausgestellten Bilder in verheerendem Zustand waren. Das bekam einer der Museumswächter mit und stellte Thomas die Direktorin vor. Man kam ins Gespräch und schon hatte er seinen ersten großen Auftrag. Im Anschluss war er dann sieben Jahre bei der Nationalgalerie. Die nächste Station war das Natale Labia Museum in Muizenberg, dem ehemaligen Wohnsitz des Conte Labia. Hier hat Thomas die gesamte Restaurierung übernommen – Möbel, Bilder, Böden und Decken, bis das ganze Ensemble wieder in alter Pracht erstrahlte. Mittlerweile wurde die Casa Labia wieder an die Familie Labia übertragen, die sie seit letztem Jahr auch wieder der Öffentlichkeit zugänglich machte. Es gibt dort nun auch ein nettes kleines Café und man kann natürlich Thomas‘ hervorragende Arbeit als Restaurator bewundern. Die Lebenskunst kam auch nicht zu kurz, Thomas hat durch seine Arbeit viele interessante Menschen aus den unterschiedlichsten Bereichen kennengelernt und auch gerne in andere Branchen „hinein geschnuppert“. So hat er zum Beispiel mit zwei Freunden einmal eine Bar in Observatory eröffnet, im Foyer des ehemaligen Bijoux-Kinos. Die Bar lief äußerst erfolgreich, das Projekt fand dann aber leider ein jähes Ende, als ein Partner mit der Kasse durchbrannte. Er hat auch sich auch andere Ecken der Welt angesehen, Asien und Lateinamerika, kehrte aber immer wieder in die Mother City zurück. Seit einigen Jahren nun betreibt Thomas ein eigenes Studio in der Hout Street im Stadtzentrum von Kapstadt – er hat sich durch seine Arbeit einen Namen gemacht in der Kapregion. Zu seinen Kunden zählen Künstler, Museen, Galerien wie zum Beispiel der bekannte Galerist und Sammler Michael Stevenson, und Auktionshäuser, aber auch private Sammler und sogar Privatpersonen, die einfach ein Erb- oder Liebhaberstück restaurieren lassen möchten. Als ich Thomas‘ Studio besucht habe, arbeitete er unter anderem gerade an einem Werk von Irma Stern, einer der renommiertesten südafrikanischen Künstlerin, die von 1926 bis zu ihrem Tod 1966 in Kapstadt gelebt hat. In den letzten Jahren hat Thomas auch noch am renommierten Cape Technikon Schmuckdesign studiert, um sein Tätigkeitsspektrum erneut zu erweitern. Thomas hat schon an vielen Orten in der Mother City gelebt und die gesamte Entwicklung des Landes seit 1986 miterlebt. Heute lebt er mit seiner Lebensgefährtin Vassi und ihrer kleinen Tochter Daniela in der City Bowl . Er liebt Kapstadt und möchte an keinem anderen Ort leben, obwohl er immer wieder gerne zu Besuch nach Bayern kommt. Er gehört zu den Menschen, die den Charme der Mother City ausmachen – kreativ, unkonventionell und immer bereit, sich neu zu erfinden. http://www.fine-art-restoration.co.za 10 www.kapstadt-traumurlaub.de Restauranttipps / Wein DORNIER WINES IN STELLENBOSCH Das Dornier Weingut liegt umgeben von den Stellenbosch Bergen und dem Helderberg im malerischen Blaauwklippen Valley in Stellenbosch und vereint Wein, Kunst, Genuss und Architektur aus drei Jahrhunderten auf ganz besondere Art und Weise. Benannt ist Dornier Wines nach dem deutschen Künstler und Mäzen Christoph Dornier, dem jüngsten Sohn des Flugzeugkonstrukteurs Claude Dornier. Im Jahr 1995 kaufte Christoph Dornier das Weingut, dessen heutige Anbaufläche auf zwei historischen Anwesen liegt, die beide eine lange Tradition haben. Die Geschichte von Keerweder reicht zurück bis 1694, als es von Jac von Dyk erworben wurde. „The Homestead“ umfasst ein historisches Herrenhaus, das vom berühmten Architekten Sir Herbert Baker erbaut wurde und einen der ältesten Weinkeller von Stellenbosch. Die Familie Dornier gehörte zu den ersten internationalen Investoren, die nach dem Ende der Apartheid in den südafrikanischen Weinbau einstiegen. 2003 wurde der von Christoph Dornier entworfene Weinkeller eröffnet, der mit seiner spektakulären Architektur einen interessanten Kontrast zu den historischen Gebäuden auf dem Anwesen bildet. Seit 2006 ist Dornier Wines Mitglied der Biodiversity and Wine Initiative und trägt damit zur nachhaltigen Bewirtschaftung des Agrarlandes bei. Heute führt Christoph Dorniers Sohn Raphael das Weingut mit seiner Frau Franziska. Raphael Dornier wurde im Herzen Münchens, in Schwabing geboren, wuchs aber größtenteils in der Schweiz auf. Seine Frau Franziska stammt aus der Schweiz. Beide fühlen sich mit ihren drei Kindern sehr wohl in Südafrika und betreiben das Weingut mit viel Herzblut und immer neuen Ideen auch außerhalb des Kerngeschäfts Weinbau, wie dem 2007 eröffneten Bodega Restaurant und der Renovierung des Dornier Homestead als neuestem Projekt. Auf der großzügigen Terrasse des Bodega Restaurants kann man bei einem herrlichen Panoramablick auf die umliegenden Berge Köstlichkeiten aus der Farmküche genießen. Küchenchef Neil Norman hat zuvor in einigen der besten Restaurants von Kapstadt gearbeitet. Die Philosophie des Bodega Restaurants ist es, gehobene Küche in einer zwanglosen Umgebung zu bieten, informell und entspannt, mit frischen, regionalen, saisonalen und abwechslungsreichen Gerichten. Bei meinem Besuch liefen zum Beispiel Spargelwochen (September/Oktober ist Spargelsaison in Südafrika), bei denen man köstliche Spargelgerichte zu den preisgekrönten Dornier-Weinen genießen kann. Im Inneren des Bodega Restaurants erwarten den Besucher marrokanisch inspirierte lebhafte Farben in Kombination mit afrikanischen Stoffen und Kunst. Ein eklektischer Mix, der sofort zum Wohlfühlen einlädt. Das Restaurant ist der ideale Ort, um die Dornier Weine zu genießen und alle Gerichte sind auf die Weine abgestimmt. - Fortsetzung auf Seite 12 11 www.kapstadt-traumurlaub.de Aktuelles Köstlich ist übrigens auch das Brot, - Franziska Dornier stammt aus einer Luzerner Bäckerfamilie und das Brot wird nach alten Schweizer Rezepten gebacken. Das Markenzeichen der Dornier Weine, das Medusenhaupt, wurde von Christoph Dornier entworfen. „Winemaker“ ist JC Steyn, der seit mittlerweile über 5 Jahren für die hohe Qualität der Weine bei Dornier verantwortlich ist. Der Weinbau erfolgt bei Dornier nach den neuesten Erkenntnissen – vor allem auch mit dem Ziel, möglichst schonend für Flora und Fauna vorzugehen. Auf dem Weingut gibt es eine Vielzahl von einheimischen Pflanzen und Tieren, die bewusst geschützt werden. Seit diesem Jahrgang tragen auch alle Dornier Weine das neue „Integrity & Sustainabiltiy Seal“ des südafrikanischen Wine and Spirit Boards (WSB). Dieses Siegel wird vom WSB unter folgenden strengen Auflagen vergeben: genaue und korrekte Angabe der Herkunft des Weins der Wein wurde nachhaltig und umweltschonend produziert die Herkunft des Weins kann vom Rebstock bis zur Flasche genau nachvollzogen werden der Wein wurde in Südafrika abgefüllt Südafrika hat die Kriterien für nachhaltigen Weinbau als eines der ersten Länder weltweit bereits 1998 eingeführt. Sie umfassen den minimalen Einsatz von Pestiziden und Fungiziden, die Gesundheit und Sicherheit der Mitarbeiter, die Aufbereitung von Abwasser, die Erhaltung der Biodiversität und weitere Kriterien. Ziel ist es, die zum Weltkulturerbe gehörende einmalige Flora und Fauna der Kaphalbinsel zu erhalten und zu fördern. Wenn Sie also nachhaltig und umweltschonend hergestellte Weine kaufen möchten, sollten Sie auf dieses Siegel achten: Die Dornier Weine gibt es in drei verschiedenen Linien: Die DONATUS Weine werden von den besten Lagen gekeltert und zeigen sowohl typische Eigenschaften der Region, als auch klassische Eleganz und Komplexität in Verbindung mit moderner Konzentration und Frische. Der DONATUS Red ist ein Cuvee aus Bordeaux Sorten, vor allem Cabernet Sauvignon und Cabernet Franc. Der DONATUS White ist ein Original unter den neuen südafrikanischen weißen Top-Cuvees. Er verbindet üppigen, im Holz ausgebauten Chenin Blanc in idealer Weise mit dem noblen Semillon. Die Dornier Linie bietet reinsortige Erzeugnisse für Weinkenner mit sauberen und konzentrierten sortentypischen Eigenschaften. Hier gibt es den Dornier Merlot, den Dornier Pinotage und den Dornier Cabernet Sauvignon. Ebenfalls zu dieser Linie gehört seit 2009 der Swartland Chenin blanc, ein wein aus reifer und konzentrierter Frucht. - Fortsetzung auf Seite 13 12 www.kapstadt-traumurlaub.de Aktuelles Und last but not least die Cocoa Hill Linie – diese Weine haben alles von einem guten Wein, liegen aber leicht am Gaumen und sind herrlich fruchtig und spritzig. Die Cocoa Hill Linie umfasst den Cocoa Hill Red, ein Blend aus Cabernet Sauvignon, Shiraz, Merlot und Cabernet Franc, den Cocoa Hill Chenin Blanc, den Cocoa Hill Sauvignon Blanc und den Cocoa Hill Rosé aus Cabernet Franc und Merlot. Ca. 70 % der Dornier Weine werden exportiert, die Hauptexportländer sind Kanada, Belgien, Deutschland, die Schweiz und Japan. Die Dornier Weine können übrigens über die Dornier Website Raphael www.dornier.co.za auch direkt bestellt und in den Dornier jeweiligen Ländern über Weinimporteure ausgeliefert werden. Raphael Dornier ist sehr zuversichtlich für die Zukunft der südafrikanischen Weine, deren Qualität mittlerweile weltweit anerkannt ist. Und auch Südafrika sieht er auf einem guten Weg – politisch, gesellschaftlich und wirtschaftlich. Darum hat er nun auch ein weiteres Projekt ins Leben gerufen, die Renovierung des herrschaftlichen Dornier Homestead, einem beeindruckenden Herrenhaus, das von Sir Herbert Baker erbaut wurde und viele Jahre der Stuttaford Familie als Wohnsitz gedient hat. Unter dem Motto „meet, eat, sleep, celebrate“ kann das Haus für Familienfeiern, Meetings und besondere Anlässe gemietet werden. Mit seinen sechs Doppelzimmern und sechs Konferenzräumen und einem wunderschönen privaten Park ist es ideal zum feiern oder tagen mit Übernachtung in sehr privatem Rahmen. Das Catering erfolgt über das Bodega Restaurant. Die Eröffnung ist für November geplant. Nähere Informationen gibt es ebenfalls auf der Dornier Website. Dornier Wines Blaawklippen Road in Stellenbosch Das Bodega Restaurant hat täglich von 12.00 – 17.00 Uhr geöffnet und von Donnerstag bis Samstadt von 18.00 bis 21.30 Uhr. Wine Tastings und Weinverkauf täglich von 10.00 – 17.00 Uhr E-mail: [email protected] Tel: +27 21 8800557 Fax: +27 86 5725181 Blog: http://www.dornierwineblog.com/ 13 www.kapstadt-traumurlaub.de Restauranttipps / Wein FRANCK „DÉLICIEUX“ DANGEREUX UND SEIN NEUESTES PROJEKT – DAS FOOD BARN DELI UND BAKERY IM NOORDHOEK FARM VILLAGE Wenn ich von Kapstadt aus einen ganz besonders schönen Ausflug machen möchte, dann fahre ich über den Chapman’s Peak Drive nach Noordhoek, diesem wunderbaren Ort mit seinem magischen, kilometerlangen Sandstrand. Dort mache ich dann bei schönem Wetter erstmal einen langen Strandspaziergang oder gehe über den Wanderpfad, der direkt am Strand beginnt, auf den Chapman’s Peak. Nicht umsonst heißt es, Noordhoek läge „behind the lentil curtain“, also hinter der Linsengardine. Noordhoek ist anders – alternativ, bohemien, grün und seeehr entspannt. Hier wohnen viele Paradebeispiele für die von der Werbung so umschwärmten „LOHAS“ was für „Lifestyle of Health and Sustainability“ steht. Gutverdienend und gebildet möchten sie mit gutem Gewissen in Einklang mit der Natur leben. Und essen. Womit wir bei einem meiner Lieblingsthemen wären und beim Noordhoek Farm Village. Ein Besuch dort darf bei keinem meiner Noordhoek Besuche fehlen – Kaffeetrinken im Café Roux, ein Bier im urigen „Toad Pub“ oder ein Menue bei Franck Dangereux in seinem Restaurant „Foodbarn“ – Hochgenuss garantiert. Franck war 10 Jahre lang Küchenchef im mehrfach preisgekrönten „La Colombe“ in Constantia, bis er sich mit der Foodbarn einen langgehegten Traum erfüllte. Seit kurzem gibt es noch ein weiteres Highlight für Foodies im Farm Village: das Foodbarn Deli und Bakery. Wer meint, auf seine Figur achten zu müssen, sollte sich hier auf keinen Fall hereinwagen – denn dort verliert man leicht jegliche Hemmungen. Brot, Kuchen, Gebäck und jegliche Art von Delicatessen gibt es in diesem Schlaraffenland und auch einen gemütlichen Bereich mit Tischen, Stühlen und Bänken, wo man all die Köstlichkeiten auch gleich vor Ort genießen kann. Ich empfehle besonders das Sonntagsfrühstück, nicht nur wegen des guten Frühstücks sondern auch wegen all der netten und interessanten Leute, die man hier trifft und mit denen man schnell und ungezwungen ins Gespräch kommt. 14 www.kapstadt-traumurlaub.de sonstige Aktivitäten ÜBER DIE ROUTE „LEFT FACE B“ KAPSTADTS WAHRZEICHEN Viele Wege führen auf den Tafelberg, einige stehen in jedem Reiseführer, andere sind nur Eingeweihten bekannt. Brian Swing ist ein solcher Eingeweihter, er kennt den Tafelberg wie seine Westentasche und ist der perfekte Tourguide für anspruchsvolle und nicht alltägliche Touren auf den Magic Mountain. Mit ihm bin ich „Left Face B“ gegangen, der Einstieg erfolgt über den bekannten Aufstiegsweg „Platteklip Gorge“. Diese Tour sollten sie nur mit einem erfahrenen Führer gehen, da der Weg teilweise sehr ausgesetzt und auch schwer zu finden ist. Es lohnt sich aber, denn „Left Face B“ ist ein echtes Highlight und „those in the know“ werden sehr beeindruckt sein, wenn Sie erzählen, dass sie den Tafelberg via „Left Face B“ bezwungen haben. Wenn Sie eine Tour mit Brian arrangieren möchten, können Sie ihn per e-mail über [email protected] kontaktieren. Ich verspreche Ihnen, dass das ein unvergessliches Erlebnis wird. 15 AUF www.kapstadt-traumurlaub.de sonstige Aktivitäten MIT EINER HARLEY ÜBER DEN CHAPMAN’S PEAK DRIVE – WHAT A RIDE! „Eigentlich“ bin ich ja kein Motorradfan – eigentlich. Mit einer Harley Davidson sieht das aber ein bisschen anders aus. Allein der satte, blubbernde Sound „makes the hairs stand up on your arms“, dazu das tolle Design – eine Harley ist schon ein statement. Ich habe mit Thomas Kellermann eine unvergessliche Harley Tour über den Chapman’s Peak Drive und die Kaphalbinsel gemacht. Thomas ist Bayer, kommt gebürtig aus der beschaulichen Kleinstadt Beilngries und ist nach seinem Sportstudium in München erstmal ausgiebig in der Welt herumgereist. Eines Tages kehrte er ausgerechnet im Winter nach einem längeren Brasilienaufenthalt nach Beilngries zurück und wer die nebligen Winter in der Oberpfalz kennt, kann sicher nachvollziehen, dass ihm das etwas aufs Gemüt geschlagen ist. In dieser Stimmung las er ein Buch über Ndebele-Kunst und beschloss: da muss er hin. Er setzte sich also in den Flieger nach Südafrika und fuhr schnurstracks zu den Ndebele, die ziemlich überrascht waren über ihren unangemeldeten Gast. Dennoch wurde er wie in Südafrika üblich sehr freundlich aufgenommen und lebte mehrere Monate bei den Ndebele Frauen im Kral (die Männer arbeiten in Pretoria oder Johannesburg) und hatte dort eine sehr gute Zeit. Seitdem lebt er mit einigen Unterbrechungen in Südafrika, mittlerweile seit einigen Jahren in Noordhoek. Er ist mit einer Südafrikanerin verheiratet und hat eine kleine Tochter, weiterer Familienzuwachs ist unterwegs. Thomas veranstaltet alle Arten von Touren – mit Harley Davidson und BMW Motorrädern, aber auch Offroad- und Endurotouren durch die Wüste. Dabei geht er ganz individuell auf die Wünsche seiner Kunden ein – vom Tagesausflug bis zur mehrtägigen Rundreise mit vorgebuchten Hotels organisiert er maßgeschneiderte Angebote für seine Kunden. Die Kombinationsmöglichkeiten sind hier vielzählig – sei es eine Gourmettour, Traumstraßen, Naturbeobachtung oder einfach nur cruisen – alles ist möglich. Zurück zur Harley Tour: bei herrlichem Wetter sind wir vormittags in Camps Bay gestartet, mit einer Heritage Softail Classic. Da ich keinen Motorradführerschein habe, bin ich auf dem Sozius mitgefahren. Das war aber fast so schön wie selbst fahren, weil ich so natürlich ganz ungestört die Landschaft genießen konnte. Über Hout Bay ging es auf den Chapman’s Peak Drive. Den Chappie’s kenne ich als Autofahrer, als Läufer, mit dem Mountainbike und nun auch mit der Harley. Von den beiden motorisierten Varianten hat mir die Fahrt mit der Harley wesentlich besser gefallen, weil man die Tour einfach viel unmittelbarer und intensiver erlebt. Der Chappie’s ist auch nach dem x-sten Mal ein Highlight und sollte bei keiner Kapstadt-Reise fehlen. Nach dem Chappie’s haben wir in Noordhoek im Café des urigen Monkey Valley Hotels eine kurze Pause eingelegt, dann ging es weiter über die Kaphalbinsel und schließlich über Tokai und Constantia zurück nach Kapstadt. Eine solche Harley Tour ist ein großartiges Erlebnis und ich kann sie jedem Kapstadt Besucher empfehlen – ganz gleich ob als Selbstfahrer oder Mitfahrer. Für Ihre ganz persönlich geplante Lieblingstour können Sie Thomas Kellermann kontaktieren unter [email protected]. 16 www.kapstadt-traumurlaub.de Neues von „The Glen“ APARTMENT ZU VERKAUFEN - IHR NEUES ZUHAUSE IN KAPSTADT? In der 5-Sterne Anlage „The Glen“ wird ein komplett möbliertes Studio-Apartment verkauft. Das 90 qm große Apartment liegt ideal in unmittelbarer Poolnähe mit privatem Garten, zwei Terrassen, Fußbodenheizung/ Klimaanlage, hochwertigen Einbauten, einem zusätzlichen Kellerraum mit Einbauschränken und Tiefgarage. Die Anlage liegt in unmittelbarer Nähe der Strände von Camps Bay und Clifton - sehr ruhig und doch zentral. Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Kapstadt wie Lions Head, Signal Hill, der Tafelberg, die City und die V&A Waterfront sind jeweils nur wenige Autominuten entfernt. Ein Concierge Office in der Anlage kümmert sich um alle Wünsche der Gäste. Ideal ist das Apartment auch, wenn Sie nur zeitweise in Kapstadt sind und in der übrigen Zeit auch vermieten möchten. Die Vermietung wird professionell gemanagt und ermöglicht so zusätzliche Einkünfte und eine gute Kapitalrendite. Weiterer Vorteil dieser Variante: Sie können sich die 14 % Mehrwertsteuer aus dem Kaufpreis sofort erstatten lassen. Wenn Sie nähere Informationen anfordern möchten, kontaktieren Sie mich bitte unter [email protected] 17 www.kapstadt-traumurlaub.de Bücher „ZEITGENÖSSISCHE KÜNSTLER AUS SÜDAFRIKA“ Die Publikationsreihe „Positionen“ des Steidl Verlags hat den Band „Zeitgenössische Kunst aus Südafrika“ veröffentlicht. In knapp zwanzig Essays kommen Kunstkritikerinnen und Galeristen aus der überschaubaren Szene in Kapstadt und Johannesburg zu Wort, aber auch Künstler und Medienwissenschaftlerinnen. Sean O’Toole etwa, der Herausgeber des Magazins Art South Africa, nähert sich dem Werk des Fotografen Guy Tillim, der zwischen Street Photography, Fotojournalismus und Kunstfotografie die Ausprägungen von Realität und Macht im Bild erforscht. Der Dokumentarfilmer Yunus Vally sucht nach muslimischer Kunst im Vielkonfessionenstaat Südafrika und wird fündig bei den Zwillingen Hasan und Husain Essop. Der Onlinejournalist Chris Roper stellt sich die Frage nach der nationalen Identität am Beispiel der aus Großbritannien eingewanderten Künstlerin Sue Williamson. Die Performancetheoretikerin Megan Lewis fragt sich wie es um den männlichen weißen „Afrikaaner“ steht und beschäftigt sich eingehend mit den drastischen Aktionen des Künstlers Peter Van Heerden. „Mandelas Kinder werden erwachsen“, schreiben die Herausgeber Peter Anders und Matthew Krouse im Vorwort des Buchs und markieren damit einen Zeitenwechsel zwanzig Jahre nach dem Ende der Apartheid. Ein gesellschaftlicher Wandel, der sich nicht nur in Politik und Moral zeigt, sondern auch die Ansprüche und Beschäftigungsfelder von zeitgenössischen Künstlern und Künstlerinnen verändert. Dieser Band stellt Standpunkte von Künstlern, aber auch von Architekten und Verlegern aus Südafrika vor. Mit ihren spezifischen Herangehensweisen und unterschiedlichen Ausdrucksformen geben sie Einblick in die drängenden Fragen der südafrikanischen Gesellschaft, zeigen, wie sich politische Kunst in der Post-Apartheid-Ära positioniert. Die Protagonisten: Zapiro, Cartoonist | MMA Architects, Architektur- und Stadtentwickungsbüro | Sue Williamson, Konzeptkünstlerin | Robyn Orlin, Choreografin | Brett Bailey, Theaterregisseur | Paul Grootboom, Theaterautor und -regisseur | Guy Tillim, Fotograf | Chimurenga, Literaturmagazin | GALA (Gay and Lesbian Memory in Action) | Ismail Farouk, Stadtgeograf | Michael McGarry, Grafiker, Konzeptkünstler und Avantgarde-Musiker | Boyzie Cekwana, Tänzer | Peter van Heerden, Performancekünstler | Kay Hassan, Konzeptkünstler | Kudzanai Chiurai, Maler | Johannes Phokela, Maler und Bildhauer | Lesego Rampolokeng, Spoken-Word-Dichter. Peter Anders/Matthew Krouse, „Zeitgenössische Kunst aus Südafrika“, Positionen 2, Steidl Verlag, 20 Euro 18 www.kapstadt-traumurlaub.de Bücher „A SPRAT TO CATCH A MACKEREL: KEY PRINCIPLES TO BUILD YOUR BUSINESS“ – DAS NEUE BUCH VOM GRANDSEIGNEUR DER SÜDAFRIKANISCHEN WIRTSCHAFT – RAYMOND ACKERMAN, GRÜNDER DER SUPERMARKTKETTE “PICK’N PAY” Als Raymond Ackerman sich im Frühjahr 2010 nach 44 Jahren aus dem aktiven Geschäft zurückzog, hatte er die südafrikanische Einzelhandelslandschaft grundlegend verändert – aus den Anfängen 1966 mit drei kleinen Pick’n Pay Geschäften mit damals 175 Mitarbeitern war ein Imperium geworden mit 792 Supermärkten in acht Länder, mehr als 60.000 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von mehr als 60 Milliarden Rand (ca. 6 Milliarden Euro). In „A Sprat to Catch a Mackerel“ erläutert Ackerman auf höchst interessante und mit vielen Anekdoten garnierte Weise, wie er zu einem der weltweit erfolgreichsten Geschäftsmänner wurde. Von der Financial Times wurde Raymond Ackerman unter die 100 meistrespektierten Geschäftsmänner der Welt gewählt. Neben seinem aktuellen Buch hat Ackerman auch seine Biographie „Hearing Grasshoppers Jump“ veröffentlicht, die zum Bestseller wurde und „The Four Legs of the Table“, die Geschichte von Pick’n Pay. Raymond Ackerman ist wahrlich der Grandseigneur unter Südafrikas Geschäftsleuten. Das Interesse am Handel wurde ihm quasi in die Wiege gelegt. Sein Vater hatte die Textilhandelskette „Ackermans“ gegründet, die er später aus finanzieller Not an den Wettbewerber Greatermans verkaufte. Nach dem Studium der Betriebswirtschaftslehre fing Raymond auf Wunsch des Vaters in einem Ackermans-Laden als Lehrling an. Später wechselte er ebenfalls auf Drängen des Vaters zu Greatermans, wo der Sohn des einstigen AckermansGründers zu kämpfen hatte. Für die weitere Laufbahn entscheidend sollte in dieser Zeit eine Amerika-Reise werden. Mit seiner Frau stellte er sich dort in Supermärkten hinter die Wursttheken, wischte Böden. Die Lektion zahlte sich aus. Zurück in Südafrika, gab man ihm mehr Verantwortung. Im Alter von 35 Jahren führte er 85 Supermarktfilialen von Greatermans. Dann jedoch kam der Moment, der zum härtesten, aber gleichzeitig wichtigsten in seinem Leben werden sollte. Von einer Minute auf die andere wurde der junge Aufsteiger gefeuert. Ackerman stand auf der Straße, mit einem Gehalt für zwei Wochen und einer Frau, die mit dem vierten Kind hochschwanger war. „Einige haben danach gesagt, dass dies der größte Einzelfehler in der südafrikanischen Unternehmensgeschichte gewesen sei“, sagt er mit sichtlicher Genugtuung. „Vermutlich hätte ich mich nie selbständig gemacht, wenn es diesen Moment nicht gegeben hätte.“ Der Zufall wollte es, dass der Gründer von vier Läden in Kapstadt zu dieser Zeit einen Käufer suchte. Mit dem Spruch eines Marketingprofessors im Ohr – „für ein Unternehmen braucht man 90 Prozent Mut und 10 Prozent Kapital“ – kratzte er bei 53 Geldgebern das Kapital zusammen. Schon ein Jahr später ging das Unternehmen an die Börse. Nach diesem Muster sollte seine gesamte Karriere verlaufen. „Es war in meinem Leben immer so, dass sich in schwierigen Zeiten plötzlich neue Chancen auftaten.“ Auch mit der Regierung legte sich der erfolgreiche Supermarktchef zu Zeiten der Apartheidpolitik an. Ackerman, der wegen seiner jüdischen Wurzeln selbst Diskriminierungen gut kannte, setzte durch, schwarze Mitarbeiter befördern zu dürfen. Dies kam einer kleinen Revolution gleich. „Ich habe mich nie politisch engagiert. Als Geschäftsmann konnte ich mehr erreichen als in einer Partei.“ Und erreicht hat er wahrlich viel in seinem Leben. Chapeau, Herr Ackermann! 19 www.kapstadt-traumurlaub.de Shopping GASTKOLUMNE „MÖBEL UND INNENEINRICHTUNG IN KAPSTADT“ VON KATHRIN GIESSER „ALL ABOUT LIVING“: „MADE IN SOUTH AFRICA“, EDLE KISSEN, KÜNSTLERISCHE DECKEN, SPEZIELLE LAMPENSCHIRME... Die Farben, Motive, Materialien dieser wunderschönen Artikel von Side Attraction3 ziehen in den Bann. Sie sind anders als andere, sie sind Afrika! Susan Woodley und Brigitte Dewberry sind die zwei Initiatorinnen und Designerinnen von Side Attraction3. Ihnen gelingt es, dank ihrer Ausbildung und Erfahrungen in den Bereichen Produktentwicklung, Kunst und Fotografie, alltägliche Objekte in kreative Kathrin Deko- und Gebrauchsartikel Susan Brigitte zu verwandeln, welche die Urtümlichkeit Afrikas vermittlen. Ihre Verbundenheit zu Südafrika und seiner Kultur, sowie ihre Leidenschaft für die Natur lassen sie ganz selbstverständlich in ihre Produkte einfliessen. So entstehen tolle Artikel aus natürlichen oder aber edlen Materialien, die durch manchmal dezente, manchmal aber auch kräftige Farben ergänzt werden und durch ihre Schlichtheit und/oder Originalität begeistern können. Eigene Erlebnisse und Geschichten beeinflussen den Stil, die Motive sind selbst entdeckt und fotografiert. Susan und Brigitte sind überzeugt, dass sich Kunden mit Sachen umgeben wollen, die nicht nur durch ihre Schönheit überzeugen, sondern auch ihre eigene Individualität, ihre Ideen, ihre Meinungen und Vorstellungen über ihr Leben zum Ausdruck bringen wollen. Alle Produkte sind ausschliesslich in Südafrika produziert. Side Attracton3 arbeitet eng mit „african children’s feeding scheme“ zusammen. Diese Organisation ernährt täglich ca. 22.000 Kinder. Mit einem Kauf der Produkte machen wir somit nicht nur uns eine grosse Freude, sondern unterstützen auch begabte Frauen und hungernde Kinder in Südafrika. Die Fotos sind aus den aktuellen Kollektionen „Karoo moods“, „Ink and snow“ und „moontides“. In wenigen Tagen wird eine neue Kollektion präsentiert, welche einem neuen Thema gewidmet sein wird. Mehr sei noch nicht verraten. Wer sich dafür interessiert, sollte sich die website http:// www.sideattraction3.co.za merken und ab und zu rein schauen. Dort sieht man auch, wo die Kollektionen erhältlich sind und das ist längst nicht mehr nur in Südafrika, sondern auch in Europa. Alle Artikel können auch direkt bei All About Living in Kapstadt bezogen werden, siehe http://www.allaboutliving.co.za/ 20 www.kapstadt-traumurlaub.de gut zu wissen WLAN-HOTSPOTS IN KAPSTADT Falls Sie Ihr Notebook in Kapstadt dabeihaben und arbeiten oder einfach e-mails checken und im Internet surfen möchten: hier sind einige Empfehlungen für kostenlose WLANHotspots in Kapstadt: Eine gute Quelle, um sich hierzu auf dem laufenden zu halten, ist die Website www.freewi-fi.co.za, hier werden ständig neue Tipps eingestellt. Einer meiner Favoriten ist der Wembley Square in Gardens. Im riesigen Virgin Active Gym mit großem Indoor-Pool kann man trainieren und sich anschließend gemütlich in eines der netten Restaurants oder Cafés im überdachten Innenhof setzen und das Notebook auspacken. Es gibt sogar überall Steckdosen, falls man Strom brauchen sollte. Übrigens auch der perfekte Ort für einen sehr windigen oder regnerischen Tag, dann ist es unter dem großen Glasdach besonders schön. KOSTENLOSE Weitere Hotspots in Kapstadt Truth. Coffeecult. Hier ist die Surfzeit auf drei Stunden begrenzt, aber es gibt dafür den besten Kaffee der Stadt. 1 Somerset Road, Green Point Saul's Burger joint Hier gibt es 20 MB frei und die größten Burger von Kapstadt. Das ist etwas für den ganz großen Appetit! Wenn Sie den 1,4 Kilo Burger unter 15 Minuten schaffen, bekommen Sie einen Preis (und wahrscheinlich Bauchweh). 152 Main Road, Sea Point Mugg & Bean Gibt es an vielen Orten in Kapstadt, kostenloses WLAN gibt es zum Beispiel in den Filialen V&A Waterfront, Cavendish Sqaure und Canal Walk Shopping Centre. Nicht wirklich ein Favorit von mir – der Kaffee ist durchschnittlich, dafür „bottomless“, d.h., man kann sich so oft nachschenken lassen, wie man möchte. Carlucci's Deli, 22 Upper Orange Street, Oranjezicht Rcaffe, sehr empfehlenswert, guter Kaffee, leckere kleine Gerichte und sehr netter Service, dazu günstige Preise. 138 Long Street, City Bowl Depasco Cafe / Bäckerei, 20 MB frei, 8 Kloof Street, Gardens Beleza, 20 BM frei, sehr empfehlenswert, einer meiner Lieblingsplätze, Kloofnek Road, Tamboerskloof Cafe Sofia, unbegrenzt freies Surfen, sofern man etwas bestellt, Kloof Street, Gardens Mugged On Roeland Street, Perspectives Building, 37 Roeland Street Manhattan Cafe, 74 Waterkant Street, Green Point Long Street Cafe, 20 MB frei. Wenn Sie konzentriert und in Ruhe arbeiten möchten, sollten sie hier nicht hingehen – hier ist immer viel los. 259 Long Street, City Bowl Wimpy Rondebosch - 50MB frei Kauai Shortmarket - 20 MB frei Sundance Gourmet Coffee Co stores in Kapstadt CBD - 59 Buitengracht street, CBD - 25 Church street, Mouille Point Village - 18 Bay road, Surrey Place, V&A Waterfront - Shop 6, Alfred Mall, Sea Point - Shop 2, Equinox Building, 154 Main rd, Green Point - Cape Royale Hotel, 47 Main Road 21 www.kapstadt-traumurlaub.de Lunch bei Delaire Graff in den Winelands „I can resist everything except temptation.“ Oscar Wilde 22 www.kapstadt-traumurlaub.de