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Aktuell Evangeliums-Team für Brasilien e.V. Bozano: Erlebnis-Camp „Metamorphose“ Seite 4 Ijuí: Lebensbericht einer KTS-Mitarbeiterin Seite 9 Dourados: Schulseelsorge als neuer Dienstbereich Seite 13 Mai 2015 AUSGABE 01/2015 Aus dem Inhalt Centro Missionário Equipe Ide Caixa Postal 319 98700-000 Ijuí – RS Brasil Centro Missionário Equipe Ide Caixa Postal 469 79804-970 Dourados – MS Brasil Centro Missionário Equipe Ide Quinta Oueste Caixa Postal 45 78580-000 Alta Floresta – MT Brasil 03 Wie der Sämann reichlich ausstreut – Torsten Arnold 04 06 08 08 09 Bozano und Ijuí 11 13 14 16 16 18 18 19 20 22 24 24 25 26 Dourados 27 Alta Floresta Erlebnis-Camp „Metamorphose“ für Kinder in Bozano Kindertagesstätte Ijuí: Projekt Radical Teen Neuer brasilianischer Missionar in Ijuí Der „Neue“ stellt sich vor... Lebensbericht einer KTS-Mitarbeiterin Gefängnis Dourados: Leere im Herzen und im Hirn Schulseelsorger – neuer Dienstbereich unserer Mission Adoptieren Sie einen Missionar Nicht nur die Schüler... LKW des Heils als Auftakt für die Arbeit von Metanoia Streiflicht aus der Frauenarbeit Selbsthilfegruppe für Frauen von Sigrun Kallies Bibelkreis für Frauen: Gottes Wort wirkt... Kurse für Mitarbeiter in Kindergruppen seit 19 Jahren Kindertagesstätte Dourados am Limit Was eine biblische Geschichte bewirkt... Die Theorie in der Praxis anwenden Praktikant Timon erzählt von seinen Eindrücken Eine Brasilianerin aus Deutschland in Dourados Wie geht es in Alta Floresta weiter? Deutschland 28 25 Jahre Missionsarbeit beim ETB 29 „Gebet eines Missionars“ – Gedicht von Anke Cierjacks 31Impressum INHALTSVERZEICHNIS 02 Wie der Sämann reichlich ausstreut – Impuls von Torsten Arnold (erstellt im März 2015) Liebe Freunde des ETB, die Worte aus dem Gleichnis vom Sämann passen gut in die Frühlingszeit, auch wenn das Aussäen heute bei uns fast nur noch maschinell geschieht. Aber es muss gesät werden, um später eine Ernte zu bekommen. Der Sämann streut reichlich, mit vollen Händen, ja geradezu verschwenderisch und sogar da, wo kaum oder wenig Hoffnung auf einen Ertrag besteht. Er denkt dabei nicht an die Kosten. Er weiß, wo der Samen auf guten Boden fällt, ist die Ernte enorm und der Einsatz hat sich mehr als gelohnt. Unser Gott möchte, dass wir seinen Samen, das Evangelium, reichlich ausstreuen unter den Menschen! In unserer Nachbarschaft, bei der Arbeit, unseren Freunden und Bekannten. Aber auch in der Mission auf der ganzen Welt. Unser Gott ist beim Streuen des Samens so großzügig wie der Sämann im Gleichnis. Er füllt uns als seine Boten die Hände, dass wir verschwenderisch den Samen, sein Wort, streuen können. Auch uns als Missionswerk hat der HERR zum Säen in Brasilien beauftragt. Dabei füllt er uns bereits seit Jahrzehnten die Hände und die Kasse. Er schenkt uns Missionare und Mitarbeiter, die mit Freude in Brasilien arbeiten, er schenkt uns Vorstandmitglieder, die sich in den Dienst des ETB stellen, ihre Zeit und Begabungen einbringen. Und er schenkt uns Sie, die Freunde, Beter und Spender, die letztlich die Arbeit tragen. Dafür dürfen und sollen wir dankbar sein. Aber wir sehen häufig auf den Samen, der nicht auf fruchtbaren Boden fällt. Wir sehen, dass die Spenden seit Jahren rückläufig sind und es immer schwieriger wird, Missionare und Mitarbeiter zu finden. Aber das Gleichnis will uns Mut machen auf Gott zu vertrauen, dass er uns beschenkt, die Hände zum Säen füllt und auch reichliche Ernte schenkt. Lassen Sie uns gemeinsam für und in Brasilien weiter den Samen Gottes ausstreuen. Torsten Arnold, Kassenleiter ETB 03 GEISTLICHER IMPULS „Einiges fiel auf gutes Land und trug Frucht, einiges hundertfach, einiges sechzigfach, einiges dreißigfach.“ Matthäus 13, 8 Torsten Arnold Erlebnis-Camp „Metamorphose“ für Kinder in Bozano Hallo, liebe Freunde, Ende Januar 2015 hatten wir unser Ferien-Camp unter dem Motto „Metamorphose“ (griech. = Umgestaltung, Verwandlung). Um ein Camp durchzuführen, muss man auf viele Details achten, die harmonisch zusammenpassen sollen. Obwohl wir nun schon unser fünftes Camp durchführen (3 x Alta Floresta und 2 x Bozano), kommt doch jedes Mal ein wenig Flattern in der Magengegend auf und man fragt sich, ob man genügend Kinder und Betreuer bekommt und ob wirklich alles gut gelingen wird. Und wieder einmal hat uns unser guter HERR überrascht! Für die Vorbereitungszeit der Betreuer hatten wir fünf Jugendliche, wovon vier aus Catuípe, einer kleinen Nachbarstadt von Ijuí, kamen. Mit diesen Jugendlichen kamen wir durch eine Freizeit in Kontakt, die ihre Gemeinde hier auf dem Missionsgelände durchgeführt hatte. Es kamen noch zwei weitere Mitarbeiter hinzu, die bereits ausgebildet waren und schon im vorigen Jahr mitgeholfen hatten. Insgesamt war unser Team so gut aufgestellt und konnte seine Aufgaben erledigen, doch mit zwei zusätzlichen Mitarbeitern hätte jeder zwischendurch etwas verschnaufen können. Aber so legten wir uns eben ins Zeug, meisterten die unterschiedlichen Aufgaben... und überlebten! Das Camp bestand aus fünf komplett mit Erlebnisprogramm gefüllten Tagen. Nicht zu viel freie Zeit zu geben, in der dann eventuell dummes Zeug gemacht wird, ist eines der kleinen Geheimnisse, um die Ordnung im Freizeitlager aufrecht zu erhalten. Klettern, Schwimmbad, Dschungelpfad, Spiele, Kistenstapeln, kostümiertes Abendessen, Nachtwanderungen und Nachtspiele waren einige Aktionen, die wir in diesem Jahr wieder vorbereitet und durchgeführt haben. Es springt uns förmlich ins Auge, wie die Kinder nach Aufmerksamkeit und guten Gesprächen lechzen. Das Verhalten der Kinder deckt oftmals auf, wie ihre familiäre Situation aussieht. Fortsetzung auf der nächsten Seite! MISSIONSSTATION BOZANO 04 Da gibt es verzogene oder verwöhnte Kinder, wo die Abwesenheit der Eltern durch materielle Dinge ersetzt wird. Im Camp sind daher keine elektronischen Geräte wie zum Beispiel Handys, Smartphones, Videospiele oder CD-/MP3-Player erlaubt. Dieses Mal mussten wir sogar ein Notebook eines Neunjährigen einsammeln! Wir leben heute in einer technisierten Welt, wo die Kinder sehr vielen virtuellen Informationen ausgesetzt sind, aber kaum noch echte Beziehungen in der realen Welt haben. Da ist das Camp eine ausgezeichnete Möglichkeit, um ganz neu die Natur zu beobachten und eine neue Einstellung zu ihr zu bekommen. Wie kann man Gottes Schöpfung bewahren, schützen und sich an ihr freuen? Das Camp öffnet ein Fenster im Leben der Kinder, durch welches sie neue Möglichkeiten kennenlernen, sich körperlich zu betätigen, gesunde Freizeitvergnügen zu betreiben und zwischenmenschliche Beziehungen aufzubauen. Die intensiven und ganzheitlichen Erfahrungen beim Abenteuerpfad, beim Klettern oder im Schwimmbad können ihnen „neue Welten“ auftun. Während der Bibelarbeiten konnten wir feststellen, wie erstaunt die Kinder waren, als sie entdeckten, dass die Bibel etwas mit ihrem Alltag, ihrem Leben und ihren Entscheidungen zu tun hat. Wir spielten auch ein Theaterstück über das Leben von Zachäus vor und „aßen zu Abend in seiner Wohnung“. Dabei vertraute mir ein Junge an, dass er sich sehr gut mit Zachäus identifizieren kann und er auch seine eigenen Verhaltensweisen und Prioritäten hinterfragen muss. Es ist etwas Besonderes, sich mit den Kindern zu unterhalten, auch von ihnen zu lernen und zu sehen, wie sie langsam von Gott verändert wurden. Am letzten Tag luden wir die Eltern zum Mittagessen ein. Dadurch konnten sie selbst sehen, was mit ihren Kindern in den zurückliegenden fünf Tagen geschehen war. Fortsetzung auf der nächsten Seite! 05 KINDERTAGESSTÄTTE BOZANO Missionarsfamilie Pereira Wir zeigten dabei auch die Fotos von der Freizeit und redeten über die Wichtigkeit biblischer Prinzipien in der Kindererziehung und im Leben der Kinder (90% der Kinder kamen aus keinem christlichen Elternhaus). Viele Eltern wissen zwar, dass ihre Kinder Gott brauchen, doch sie erreichen das Herz ihrer Kinder nicht – manchmal auch deshalb, weil sie für sich selbst noch gar nicht zu Gott gefunden haben. Was wir aus dem Reden der Eltern heraushören konnten, war Dankbarkeit und Anerkennung für alles, was wir den Kindern in den Freizeittagen nahegebracht hatten. Beim Abschied tat einem dann das Herz weh, man umarmte sich lange und manche Augen füllen sich mit Tränen. Wenn man alles zusammenfassen wollte, könnte man sagen: „Das Camp war eine wertvolle Zeit!“ Aller Einsatz, alle Zeit und alle Hingabe (und auch alle Müdigkeit...) haben sich gelohnt! Fühlen Sie sich als Teil dieses ganzen Einsatzes. Danke für Ihre Unterstützung und Ihre Gebete! Ihre Ivocarlo und Judith Pereira, mit Liz und Noah Kindertagesstätte Ijuí: Projekt Radical Teen – „Teenager für ein radikales Leben mit Jesus“ Dieses Jahr 2015 beginnen wir mit einer größeren Zahl an Kindern. Das war unser Wunsch und er ist in Erfüllung gegangen. Wir werden in diesem Jahr 25 Kinder mehr in der KTS betreuen als 2014, das freut uns sehr. Besonders danken wir Gott, dass wir diese Möglichkeit haben, Jesus bei mehr Kindern und ihren Familien bekannt zu machen. Ein weiteres Ziel ist, dass wir in diesem Jahr ein neues Evangelisationsprojekt beginnen. Es heißt „Projekt Radical Teen”. Es soll zeigen, dass das Leben mit Jesus auch ein großes Abenteuer sein kann und wir im Umgang mit unseren Fehlern und Sünden radikal sein müssen. Fortsetzung auf der nächsten Seite! MISSIONSSTATION BOZANO / KINDERTAGESSTÄTTE IJUÍ 06 Daniel 1, Vers 8 ist ein Beispiel für eine radikale Entscheidung, der Sünde zu widerstehen, als der junge Daniel beschließt, sich nicht durch das Bankett des Königs zu verunreinigen. Am 22. + 23. November 2014 begann unsere Arbeit mit den Teenagern. Wir führten ein Camp auf dem Camping Oasis in Bozano durch. 60 Teenager nahmen daran teil, davon lediglich 20 Teenager aus der Kindertagesstätte. Das Camp stand unter dem Thema aus Johannes 3, 16: „Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht zugrunde geht, sondern das ewige Leben hat“. Alle Vorträge hatten mit diesem Bibelvers zu tun. Wir hatten eine gute Zeit, denn die Andachten und der Lobpreis waren etwas Besonderes. Das Essen schmeckte hervorragend und die Teenager vergnügten sich im Dschungelpfad, beim Klettern, im Schwimmbad, beim Fußball, bei Gruppenspielen und einem nächtlichen Bibelsuchspiel. Das Ergebnis dieses Camps ist, dass wir nun eine Gruppe von 25 Teenagern haben, die sich an jedem zweiten Samstag trifft. Wir nutzen dafür die Räume und die Außenanlage der Kindertagesstätte. Zum Programm gehören Bibelarbeiten, Spiele und Sport. Damit wir noch mehr Teenager erreichen, werden wir jetzt verschiedene Kurse anbieten wie zum Beispiel Judo, Informatik, Tanz und Nähen. Bislang haben sich schon 40 Teenager angemeldet. Nun wollen wir sehen, wie sich diese Samstage weiter gestalten. Wir wissen, dass Gott vorangeht und uns den richtigen Weg weist. Bitte beten Sie, dass dieses neue Projekt dazu beiträgt, dass viele Teenager von der Liebe Gottes erfahren und sie annehmen und sich von Jesus leiten lassen. Herzliche Grüße, Gott segne Sie! Danke für alle Gebetsunterstützung und die regelmäßigen Spenden für die Kindertagesstätte in Ijuí. Ihre Edmilson und Luciana Ozorio und das ganze Team der KTS 07 KINDERTAGESSTÄTTE IJUÍ Neuer brasilianischer Missionar in Ijuí Bei meiner letzten Dienstreise nach Ijuí habe ich Willian Franklin Morell als neuen Missionar unserer Mission angestellt. Er wird hauptsächlich in der Kindertagesstätte Dienst tun. Im Folgenden wird er sich Ihnen vorstellen. Als brasilianischer Missionar muss er für seinen Unterhalt eine Unterstützergruppe aufbauen. Dies tut er hier in Brasilien. Er ist aber auch im ETB-Patenschaftsprogramm „Adoptieren Sie einen Missionar“. Wenn Sie sich von seiner Vorstellung angesprochen fühlen, dann „adoptieren“ Sie ihn doch. Wie das geht, sehen Sie bei Paulo Moura, der sich ebenfalls für das Patenschaftsprogramm vorstellt. Ich würde mich freuen, wenn sich einige Missionsfreunde beim Patenschaftsprogramm einsetzen könnten. Ihr Klaus Simon, Missionsleiter Der „Neue“ stellt sich vor... Willian Franklin Morell als Gaúcho neben der Flagge Rio Grande do Suls Mein Name ist Willian Franklin Morell. Ich bin in einer christlichen Familie aufgewachsen. Mit neun Jahren habe ich festgestellt, dass immer, wenn im Gottesdienst oder bei anderen Veranstaltungen etwas über Mission gesagt wurde, mein Herz viel schneller klopfte. Dann fühlte ich mich vom Herrn angesprochen. Ich dachte nie daran, einmal Theologie zu studieren. Aber eines Abend beim Abschluss des Kurses „Wake-UP“ (evangelistischer Kurs der theologischen Fakultät von Ijuí), hat Gott mein Herz ganz stark angerührt und ich verstand, dass es möglich ist, mehr zu tun, mehr teilzunehmen, ja selbst Missionar zu sein. Nach einem Gespräch mit einer Teilnehmerin des „Wake-UP“ entschloss ich mich, den folgenden Kurs zu belegen. Nach weiteren Gesprächen mit erfahrenen Glaubensgeschwistern wurde mir klar, dass ich das volle Studium anstreben sollte, zumal ich mir auch meiner Berufung als Missionar sicher war. So habe ich mich entschlossen, mein Leben ganz in den Dienst des Herrn zu stellen. Heute bin ich im zweiten Studienjahr an der Baptistischen Theologischen Fakultät von Ijuí. KINDERTAGESSTÄTTE IJUÍ 08 Willian F. Morell mit dem Mitarbeiter-Team Die Kindertagesstätte des ETB lernte ich durch deren Direktor Edmilson kennen, der ein Studienkollege von mir ist. Vergangenes Jahr am 25. August fing ich als Freiwilliger in der KTS an mitzuarbeiten. Nun wurde ich als Missionar vom CEMETEB (brasilianischer Partner-Missionsverein des ETB) angestellt und werde weiterhin in der Kindertagesstätte mithelfen, überall wo meine missionarische Arbeit notwendig ist. Ein besonderer Schwerpunkt ist in der Verwaltung im Rechnungswesen (ich bin studierter Betriebswirt) und im Projekt mit den Teenagern. Dabei werde ich bei der Organisation der Kurse helfen. Diese werden eine Eingangstür für viele sein, um den Herrn Jesus kennen zu lernen. Auch bei den Bibelarbeiten und bei der Jüngerschaftsschulung für bekehrte Teenager werde ich Hand anlegen. Ich möchte sie „lehren alles zu halten, was Christus geboten hat“. Dadurch werden sie ein gutes Fundament für ihr Leben und ihren Glauben haben und können mit Jesus vorangehen in ein gelungenes Leben. Willian F. Morell mit Kindern der KTS Danke für Ihre Gebete! Herzlichen Dank, wenn jemand mein(e) „Adoptivvater/-mutter“ wird. Ihr Willian Franklin Morell Lebensbericht einer KTS-Mitarbeiterin Taciana arbeitet seit Februar 2013 als Lehrerin in der Vorschulklasse II und ist eine fleißige Mitarbeiterin, immer bereit zu helfen. Ihr Leben wurde in dem Moment verändert, an dem sie Jesus als ihren persönlichen Herrn und Heiland angenommen hat. Hier folgt ein Lebensbericht von ihr: „Vor gut zwei Jahren begann ich in der KTS–Ijuí zu arbeiten. Dort habe ich auch meine ersten Schritte in meinem Glaubensleben getan. Vorher ging ich zwar manchmal zur Kirche, aber eigentlich ohne etwas zu erwarten. Ich wollte nur meine Tochter und meine Oma Maria begleiten, die für mich ein gutes Vorbild eines Menschen ist, der Gott dient. 09 KTS-Mitarbeiterin Taciana Fortsetzung auf der nächsten Seite! MISSIONSSTATION IJUÍ Ich habe zwei Kinder: Bruna ist zwölf und Isaac ist drei Jahre alt. Ich bin mit Fábio seit 13 Jahren verheiratet. Seit ich in der KTS arbeite, sind wir Jesus näher gekommen und freuen uns nun, dass wir ihm dienen können. Am Anfang war es nicht einfach, das altgewohnte Leben ohne große Verantwortung und ohne große Perspektiven abzulegen. Wir dachten immer, dass alles, was uns passiert, aus Zufall geschehen würde. Heute sehen wir das anders. Wir wissen, dass Gott letztlich die Kontrolle hat. Manchmal lässt er zu, dass wir auch durch Schweres gehen. In der KTS habe ich viel gelernt. Wir beten immer füreinander und geben Zeugnis davon, was Gott in unserem Leben getan hat. Wenn man das alles hört und sieht, dann meint man, das wäre irgendwie „magisch“. Aber seit ich mein Leben dem Herrn Jesus anvertraut habe, sehe ich, wie mein Leben sich unter seiner Obhut ebenfalls verändert und wie wir glücklich sind – selbst in Schwierigkeiten. Um nur einige dieser Schwierigkeiten aufzuzählen, die in meinem Leben vorgekommen sind: Bei unserem Sohn wurde ein Geschwür im Hals festgestellt und er musste operiert werden. Unsere Krankenversicherung hat diese OP nicht übernommen, sodass wir darum kämpfen mussten, dass das Geld irgendwie zusammenkam. Als wir meinten, es halbwegs geschafft zu haben, erlitt mein Vater einen Hirnschlag, wurde zehn Tage auf der Intensivstation gepflegt, verstarb dort jedoch. Da meinte ich, meine Welt würde zusammenbrechen. Doch Gott hat mich und meine ganze Familie in dieser Zeit getragen und getröstet. Heute merke ich, dass diese Ereignisse meinen Glauben gestärkt haben. Meinen Mann behütete Gott bei einem schweren LKW-Unfall, bei dem er, wie durch ein Wunder, kaum verletzt wurde. Der LKW wurde nach dem Unfall zu „Alteisen“ verschrottet. Tacianas Taufe Heute bin ich in unserer Gemeinde getauft und mein Ehemann und ich sind dort aktive Mitglieder. Erstaunlich und erfreulich ist, dass unsere ganzen Angehörigen auch nach und nach eine Entscheidung für Jesus treffen und sich der Gemeinde anschließen. MISSIONSSTATION IJUÍ 10 Mein Leben ohne Jesus ist nichts, aber mit Jesus sehe ich, dass ich in Ihm einen sicheren Hafen habe und er mir in meinen Kämpfen hilft. In Jesus bin ich Sieger! Ich bin Ihm unendlich dankbar, dass ich in der KTS meinen Retter kennengelernt habe. Bitte beten Sie auch weiterhin für die KTS-Ijuí. Wir Mitarbeiter geben unser Bestes, um diese Kinder zu lieben und ihnen einen guten Weg in ihre Zukunft zu zeigen. Ihre Taciana Gefängnis Dourados: Leere im Herzen und im Hirn Liebe Geschwister, einige Verse des Apostels Paulus im 2. Timotheusbrief sind Empfehlungen für einen jungen Pastor und für alle, die dem Herrn Jesus nachfolgen wollen. Er spricht davon, dass wir im Glauben stark sein und den guten Kampf kämpfen sollen. Er redet vom Leiden um Christi willen. Der Text spricht von einem Kampf für denjenigen, der einen Dienst im Reich Gottes ausübt – sei es in Schulen, in Gemeinden, in Gefängnissen oder an jedem anderen Ort. Die Weitergabe der Guten Nachricht auch unter widrigen Umständen ist das Ziel und die Ausrichtung eines Mitarbeiters, Pfarrers oder Missionars. „Was ich dir vor vielen Zeugen als die Lehre unseres Glaubens übergeben habe, das gib in derselben Weise an zuverlässige Männer weiter, die imstande sind, es anderen zu vermitteln. Nimm es auf dich, als treuer Kämpfer Jesu Christi zusammen mit mir für ihn zu leiden. (…) Sieh darauf, dass du vor Gott in deinem Tun bestehen kannst und dich als einer bewährst, der Gottes Botschaft unverfälscht weitergibt (…) Hüte dich vor den Leidenschaften, die einen jungen Menschen in Gefahr bringen. Bemühe dich um Gerechtigkeit, Glauben, Liebe und um Frieden mit denen, die sich im reinen Gewissen zum Herrn bekennen.“ 2. Tim. 2, 2+3+15+22, Die Gute Nachricht Bibel Fortsetzung auf der nächsten Seite! 11 KINDERTAGESSTÄTTE IJUÍ / MISSIONSSTATION DOURADOS Im Gefängnis haben viele den Wunsch, sich zu verändern und zu verbessern. Viele wollen möglichst schnell in den offenen Vollzug oder entlassen werden. Viele wollen zukünftig ein anderes Leben führen, aber sie wollen nicht den „Preis“ dafür bezahlen. Sie wollen zwar gesegnet werden, aber nicht die alten Wege verlassen, die alten Freundschaften meiden und die schlechten Einflüsse loswerden. Allerdings gibt es – Gott sei gedankt – einige Gefangene, die sich wirklich anstrengen, sich hineinknien und auch Erfolg haben. Für diese biete ich in diesem Jahr, neben den Predigten und Bibelarbeiten auch Bibelkurse an. Acht Leute haben schon den ersten Kurs fertig bearbeitet und von diesen wiederum haben sieben auch den zweiten Kurs beendet. Jedes Mal, wenn ein Kurs erfolgreich abgeschlossen wird, bekommt man eine Urkunde. Für viele von ihnen ist das die allererste Urkunde in ihrem Leben überhaupt und dementsprechend stolz sind sie auf diese Auszeichnung. Dies hebt auch das Selbstwertgefühl etwas an und zeigt ihnen, dass sie wirklich auch zu etwas fähig sind. Nun haben sie schon nach dem dritten Kurs gefragt. Mir scheint, dass die Bibelkurse eine gute Möglichkeit sind, den Gefangenen Gottes Wort näher zu bringen. Sie nutzen den Leerlauf in den Zellen und im Tagesablauf, um die Bibel zu studieren. So wird die Leere im Herzen und im Hirn von so manchem mit Gutem ausgefüllt. Die Gefangenen wissen um die Wichtigkeit des Wortes Gottes, sie sollten aber auch lernen, dass man dem Wort gehorsam sein muss. Das wird ihren Charakter prägen und verändern und sie zu einem guten Beispiel für andere werden lassen. Wer auf diesem Weg ist, hat größere Chancen sich zu rehabilitieren und kann gefestigter in die so sehr erwartete Freiheit nach dem Knast einsteigen. Paulo Markus predigt im Gefängnis von Dourados Liebe Geschwister, bitte betet weiterhin für den Dienst an den Gefangenen, speziell für unsere Glaubensgeschwister, die noch im Gefängnis sitzen. Danke für Ihre Unterstützung und Gebete Ihr Paulo Markus und Familie MISSIONSSTATION DOURADOS 12 Schulseelsorger – ein neuer Dienstbereich unserer Mission Schulseelsorge ist ein Arbeitsgebiet, das geistliche, emotionale und soziale Betreuung im Rahmen einer Schule anbietet. Normalerweise verstecken und unterdrücken Menschen ihre Konflikte, geheimen Befürchtungen, Enttäuschungen und Schmerzen. Gleichzeitig sehnen sie sich nach jemandem, mit dem sie reden können und der ihnen helfen kann, die geistliche, emotionale oder soziale Leere auszufüllen. Schulseelsorge ist für diese Leute wie eine Oase in der Wüste und gleichzeitig ist es eine Missionsmethode, um Menschen den Herrn Jesus bekannt zu machen und ihnen zu zeigen, wie man mit ihm den Herausforderungen des Lebens begegnen kann. Nach 22 Jahren im Pfarrdienst hat Gott mir einen neuen Auftrag gegeben. Dieser Ruf Gottes hat meinen Dienst derart verändert und „erweitert“, dass ich heute in einer Grundund Hauptschule ein Segen sein kann. Die Schule umfasst 18 Klassen mit jeweils etwa 25 Schülern, die Lehrerschaft und das Verwaltungs- und Reinigungspersonal. Ich arbeite nach biblischen Prinzipien und versuche, Gottes Liebe deutlich zu machen. Dabei geht es mir auch darum, dass die Leute Rettung aus ihrer Verlorenheit erfahren. Die Herausforderungen sind gewaltig. Ich weiß aber, dass Gott keine Grenzen hat und uns in unserer Schwachheit beisteht. Die Mehrheit der Schüler spiegelt wider, was zuhause in ihrer Familie gerade passiert. Auch wird der Einfluss der Medien und fehlende Liebe innerhalb unserer korrupten Gesellschaft deutlich: Vergangene Woche bat mich die Schulleitung, mit einem Schüler zu reden, der vorgab, eine Waffe unter seiner Jacke zu haben und Mitschüler und Lehrer bedrohte. Im Gespräch stellte sich heraus, dass sein Vater verstarb, als der Junge noch sehr klein war und dass seine Mutter vor kurzem bei einem Unfall ums Leben kam. 13 MISSIONSSTATION DOURADOS Unser neuer Missionar Paulo Cesar Alves de Moura als Schulseelsorger Fortsetzung auf der nächsten Seite! Seitdem wohnt er bei einem Onkel, der selbst drei Kinder hat. Dort fühlt sich unser Schüler nicht wohl, er fühlt sich ausgeschlossen, darf die Spielzeuge seiner Cousins nicht benutzen. All dies bringt ihn zur gewalttätigen Rebellion. Ich konnte ihm im Gespräch etwas weiterhelfen. Nun hoffe ich auch seinen Onkel kennen zu lernen, um in diesem Fall weitergehend helfen zu können. Toll wäre auch, wenn diese Familie Jesus als ihren Herrn und Heiland kennen lernen würde. Diese Woche habe ich in allen Schulklassen einen Film gezeigt über das Gleichnis vom „Barmherzigen Samariter“. Ich fand es ziemlich ergiebig, die Anwendung dieses Gleichnisses in den Alltag der Schüler zu übertragen, indem ich ihnen zeigte, dass wir alle Menschen ohne Unterschied lieben sollen. Nicht allein durch gute Worte, sondern durch konkrete Taten, die dem Anderen weiterhelfen – so wie das der Samariter tat. Jesus hat das so zusammengefasst: „Liebe Gott über alles und deinen Nächsten wie dich selbst“. Zu dieser Aufgabe bin ich angetreten in dieser Schule. Danke für Ihre Gebete und Ihre Unterstützung! Ihr Paulo Cesar Alves de Moura mit Ehefrau Hulda Rezende de Moura und unserer Tochter Yara Adoptieren Sie einen Missionar Diese Initiative erlaubt Freunden unserer Mission, „Adoptiveltern“ einzelner Missionare in Brasilien zu werden. Durch diese Aktion kann man sich für den ausgewählten Missionar bzw. die ausgewählte Missionarin im Gebet und auch finanziell ganz gezielt einsetzen. Die Missionare berichten ihren Freunden persönlich und ganz speziell aus ihrem Leben und Dienst. So bleibt man immer auf dem Laufenden. Heute stellt sich Ihnen Paulo Cesar Alves de Moura vor: 1981 erhielt ich von Gott die Berufung zum vollzeitlichen Dienst, als ich bei Jugend mit einer Mission einen Kurs in Evangelisation und Jüngerschaftsschulung belegt hatte. MISSIONSSTATION DOURADOS 14 Nach diesem Kurs leitete ich zwei Jahre lang verschiedene Teams in unterschiedlichen Städten Brasiliens und wir unterstützten Gemeinden in ihrem Auftrag, das Evangelium weiter zu tragen. 1983 heiratete ich Hulda Rezende, die in der Betania-Bibelschule von Altônia Theologie studierte. Ich studierte dann auch noch Theologie mit meiner Ehefrau zusammen und habe an der theologischen Fakultät der Universität von Maringá einen Bachelor-Abschluss gemacht. Weiterbildungen folgten in „Methoden des Lehrens“ und in Philosophie und Soziologie. Ich bin Vater von zwei Töchtern, von denen eine behindert ist. 22 Jahre lang arbeitete ich als Pfarrer in verschiedenen Baptistengemeinden. Nach diesen 22 Jahren als Baptistenpastor vernahm ich den Ruf Gottes, als Schulseelsorger zu arbeiten. Diesen neuen Dienst übe ich nun seit Anfang 2015 zusammen mit dem ETB in Dourados aus. Ich sage immer wieder, dass Gott meine „Gemeinde“ derart erweitert hat, dass ich heute im Durchschnitt mit rund 450 Schülern pro Woche arbeite. Dienstags und donnerstags bin ich in einer Grund- und Hauptschule engagiert, wo ich Gottes Wort weitergeben kann. Außerdem kommen noch die Lehrer/-innen und das Verwaltungs- und Reinigungspersonal zu meinem missionarischen „Ackerfeld“ hinzu. Auch gibt es gute Gelegenheiten, um mit den Familien der Schüler in Kontakt zu kommen. Dadurch kann ich viele Menschen erreichen und ihnen die Liebe Gottes bezeugen. Ich rechne mit Ihren Gebeten für diesen Dienst. Herzlichen Dank, wenn Sie mithelfen, dass das Leben von Menschen durch Jesus verändert wird. Ihr Paulo Cesar Alves de Moura Wenn Sie einen Missionar/in oder ein Ehepaar adoptieren wollen, dann richten Sie bitte einen Dauerauftrag auf das ETB-Konto ein und geben Sie im Verwendungszweck an: "Name des Missionars/ Ehepaares, Ort". Auch Einzelspenden mit diesem Verwendungszweck kommen den Missionaren direkt zu Gute. Beten Sie für Ihre Missionare und schreiben Sie ihnen. Die Kontakte werden sicherlich auf Gegenseitigkeit beruhen. 15 MISSIONSSTATION DOURADOS Paulo Cesar Alves de Moura mit Ehefrau Hulda Rezende de Moura Missionar Carlos Lourenço dos Santos in der Schülerarbeit Nicht nur die Schüler... Der Friede unseres Herrn Jesus Christus sei mit euch allen! Gott hat ein großes Werk in mir begonnen und ich bin gewiss, dass er es auch vollenden wird, so wie es in der Bibel verheißen ist. Ich habe meinen Dienst in den Schulen nach den Sommerferien wieder aufgenommen und bis jetzt läuft die Arbeit sehr gut. Gefreut hat mich, dass einige Lehrer schon im Vorfeld anfragten, ob es auch in diesem Jahr wieder Vorträge gebe. Sie sagten, dass meine Arbeit im vergangenen Jahr sehr gut ankam und dieses Jahr unbedingt weitergeführt werden solle. Wenn man so etwas hört, freut es einen, zeigt es doch, dass die Arbeit geschätzt wird und Früchte bringt. Ende letzten Jahres gab es einen speziellen Fall, von dem ich nun berichten will. Die Direktorin einer Schule, in der ich arbeite, hatte große gesundheitliche Probleme und war sehr niedergeschlagen. Sie bat mich, ob ich für sie beten könnte. Ich sprach mit ihr, legte ihr einen kleinen Bibeltext aus und betete für ihre Genesung. Die Direktorin wurde erfüllt von neuer Hoffnung und war dankbar für alles was sie von unserem guten Herrn empfangen hat. Liebe Geschwister, ich bitte darum, dass ihr weiterhin für mich und meinen Dienst in den Schulen betet. Es sind eben nicht nur die Schüler, die erreicht werden, sondern auch die Lehrer. Es ist ein großes und segensreiches Arbeitsfeld. Solange wir in den Schulen noch willkommen sind, sollten wir diesen Dienst auch tun. Das Evangelium erreicht die Herzen von Schülern und Lehrern. Was will man mehr? Herzliche Grüße, Ihr Missionar Carlos Lourenço dos Santos LKW des Heils als Auftakt für die Arbeit von Metanoia Wieder steht der „LKW des Heils“ mitten in einem armen Stadtviertel, diesmal vor einer Schule. Es ist ein Vorteil, dass der ganze Platz betoniert ist, denn Staub oder Schlamm sind unsere „natürlichen Feinde“. MISSIONSSTATION DOURADOS 16 Carlos Lourenço dos Santos beim Predigen... Unsere Mitarbeiter sind in verschiedene Teams aufgeteilt. Tagsüber haben drei Leute den LKW beladen und zum Gebrauch fertig gemacht. Abends bauen dann alle auf: Gesangsanlage und Lichtanlage aufstellen, die verschiedenen Spruchbänder aufhängen, Stühle stellen, im Küchenteam Popcorn und Saft vorbereiten, den Platz zum Schutz vor Autos absichern. Nun geht es los und wir stellen erfreut fest, dass unsere Stühle nicht ausreichen. Also leihen wir uns noch mehr von der Schule aus. Zuerst stellt Moises das Projekt Metanoia vor und erklärt, was wir für diesen Abend geplant haben. Danach singt unser neuer Missionar, Paulo Moura, ein bekanntes Evangeliumslied und wird danach von Klaus Simon interviewt. Eine Gesangsgruppe der Baptistengemeinde singt mit den Teilnehmern drei bekannte Lieder. Schon kommt ein Theaterstück von unseren Teenagern zur Aufführung und Carlos predigt im Anschluss kurz und deutlich. Nun ist es Zeit den Film vorzuführen. Während des Films reichen wir Popcorn und Saft, um eine „Kinoatmosphäre“ zu schaffen. Nach dem evangelistischen Film rundet Paulo Markus den Abend mit einer herausfordernden Kurzgeschichte ab. Der ganze Abend stand unter dem Motto „Zahltag“ und sollte daran erinnern, dass jeder von uns einmal vor Gott Rechenschaft über sein Leben ablegen muss. Für die einen wird das ein schlimmer Tag sein, weil sie alles ohne Gott hinkriegen wollten und auch in Ewigkeit ohne Gott leben müssen. Für die anderen, die Jesus als Herrn und Heiland angenommen haben, wird das ein Freudentag sein, weil sie dann in Ewigkeit bei ihrem Herrn sein werden. Die Menschen haben diese klare Botschaft gehört, einige haben darauf reagiert. Mit dieser Aktion begann das neue Jahr fürs Projekt Metanoia. Neben den wöchentlichen Treffen gehören solche Aktionen und andere evangelistische und sozialdiakonische Einsätze zu unserem Jahresprogramm. Danke für Ihre Gebete und Spenden für Metanoia. Ihr Klaus Simon 17 MISSIONSSTATION DOURADOS ...und beim Beten und Segnen. Der LKW des Heils Streiflicht aus der Frauenarbeit Dorothea Simon mit Sigrun bei einem Hausbesuch Seit Januar mache ich die Hausbesuche im Wechsel, einmal mit Sigrun, einmal mit Hulda. Jede bringt ihre Gaben und Fähigkeiten ein. Hulda und ihr Mann haben zwei erwachsene Töchter, die ältere, Yara, ist behindert und lebt bei ihnen zu Hause. Mit Hulda besuchte ich eine Frau, die ihren schwerstbehinderten Bruder pflegt. Aus ihrem eigenen Erleben heraus konnte Hulda sich gut in diese Frau einfühlen und sie sehr ermutigen. Der Bruder dieser Frau ist bettlägerig und kann nicht sprechen, aber er freut sich jedes Mal über unseren Besuch – besonders, wenn wir ihm etwas vorsingen. Dann „singt“ er auf seine Weise mit. Es rührt mich an, dieses Gotteslob mitzuerleben. Die körperlichen und geistigen Begrenzungen machen es nur intensiver. Vielen Dank für all Ihre Unterstützung, Ihre Dorothea Simon Selbsthilfegruppe für Frauen von Sigrun Kallies Terezinha Liebe Geschwister, unsere Gruppe für Frauen in schwierigen Lebenssituationen hat den aktuellen Turnus beendet. Hier sind ihre Zeugnisse. * Terezinha, 47 Jahre: „Ich mag diesen Kurs sehr. Durch den Kurs und die Suche nach Gott hat sich meine Depression gebessert. Als Familie streiten wir weniger, weil ich ruhiger geworden bin. Auch das Verhältnis zu meinem Mann hat sich gebessert. Vor allem habe ich die Atmosphäre in der Gruppe sehr genossen. Diese Veränderungen in meinem Leben machen mich sehr glücklich. Ich weiß, dass sich mich noch mehr verändern kann und deshalb werde ich wieder an dem Kurs teilnehmen, der im März beginnt.“ * Marcela, 34 Jahre: „Ich habe an diesem Kurs teilgenommen, weil ich eine sehr schwere Depression hatte. Ein Psychologe sagte mir, dass das einzige, was mir helfen würde, Antidepressiva wären. Das allein wollte ich nicht. Durch den Kurs und das Lesen der Bibel geht es mir jetzt besser. MISSIONSSTATION DOURADOS 18 Ich habe keine Depression mehr und weniger Ängste. Mein Mann und ich streiten uns weniger, weil ich ausgeglichener geworden bin. Es gibt noch sehr viel, was verändert werden muss. Jetzt, da ich weiß, dass Veränderung möglich ist, möchte ich weiter an mir arbeiten. Ich freue mich schon darauf, an dem neuen Kurs teilnehmen zu können.“ * Gabriela (13) und Guilherme (6), Marcelas Kinder: „Mama ist viel ruhiger und aufmerksamer geworden.“ Diese Kommentare sind ein sehr wertvolles Feedback für mich und die Arbeit. Sie zeigen, dass es den Familien wirklich besser geht. Es gibt natürlich auch noch sehr viel Schweres und Unschönes, was sie nicht „unter die Leute“ bringen wollen. Inzwischen haben zwei neue Gruppen begonnen, wovon ich nächstes Mal berichten möchte. Ihre Sigrun Kallies Marcela mit ihren Kindern Gabriela und Guilherme Bibelkreis für Frauen: Gottes Wort wirkt... Hier am Stadtrand, wo die ganzen armen Leute wohnen, gibt es kaum Kirchengemeinden mit einer „gesunden“ Lehre. Es wird den Leuten in der Regel mit irgendwelchen „Prophetien“ das Geld aus der Tasche gezogen – dabei ist es ganz egal, ob auf dem Plakat Baptisten, Adventisten, Pfingstler oder ähnliches steht. Das, was draußen drauf steht, hat leider nichts mit dem zu tun, was drinnen vor sich geht. Das ist innerhalb der Gemeindebünde auch bekannt. Deshalb biete ich den Frauen, die zur Selbsthilfegruppe kommen, die Teilnahme an einem Bibelkreis an, der bei uns im Stadtteil stattfindet. In dieser Gruppe ist es auch geschehen, dass Marcelas schwere Depression restlos verschwand, nur dadurch, dass sie das Wort Gottes gelesen hat. Wir nehmen keine speziellen Verse über „Heilung“ durch, wir legen auch keine Hände auf, sondern machen ganz klassische Bibelarbeit, lesen also ganz normal die Evangelien – Gott wird Mensch von einer Jungfrau geboren… – der Glaube kommt, Vertrauen zu Gott entsteht und die Depression verschwindet. 19 MISSIONSSTATION DOURADOS Fortsetzung auf der nächsten Seite! Dieser Bibelkreis ist ein Hauskreis der Igreja Batista Nova Jerusalem, die sich im Stadtzentrum befindet. Der Pastor, Armindo Hein, ist ein sehr guter Bibellehrer, und es ist natürlich mein Bestreben, dass meine „Schäfchen“ mit in den Gottesdienst kommen und sich möglichst der Gemeinde anschließen, in der sie gute geistliche Nahrung bekommen, auch wenn der Weg weit ist. Terezinha war einige Mal mit dabei. Vor einigen Wochen sagte sie mir, dass sie sich gerne taufen lassen würde und jetzt hat der Ehemann ihr verboten, zur Kirche zu gehen, weil sie dadurch auch die Sekte verlässt, in der sie aufgewachsen ist (Igreja Apostolica da Santa Vó Rosa). Terezinhas ganze Familie gehört zu dieser Sekte. Terezinha möchte gerne den Weg mit Jesus gehen und wird jetzt arg bedrängt, diesen Weg zu verlassen. Sie ist für Ihre Gebetsunterstützung dankbar. Herzlichst, Sigrun Kallies Kurse für Mitarbeiter in Kindergruppen seit 19 Jahren Es ist schon gute Tradition, dass das ETB in jedem ersten Semester eines Jahres vier Kurse für Mitarbeiter in Kindergruppen anbietet. 19 Jahre lang geht dies nun schon – und der Elan im Team ist noch nicht erloschen und bringt Segen für die Teilnehmer der verschiedenen Gemeinden. Kurs A wurde am 7. und 8. März mit 44 Teilnehmern durchgeführt. Wir freuen uns, weil sich jedes Jahr neue Leute schulen lassen, um den wichtigen Dienst in den Kindergruppen der Gemeinden zu verbessern, zu erweitern und zu beleben. Mit diesen Kursen können wir dazu beitragen, dass Segensspuren für die Kinder sichtbar werden. Dieses Jahr haben wir Teilnehmer/-innen aus sieben verschiedenen Städten unseres Bundeslandes und von neun verschiedenen kirchlichen Denominationen. MISSIONSSTATION DOURADOS 20 Fortbildungskurs für Mitarbeiter/-innen in Kindergruppen Hier einige Kommentare, die beim Feedback am Ende des Kurses geäußert wurden: „Ich denke, wir Pastoren meinen immer, wir wüssten schon alles. Aber hier im Kurs habe ich noch viel Neues dazulernen können. Nun weiß ich, wie der Kurs funktioniert und kann ihn in meiner Gemeinde empfehlen“. „Ich bin total überrascht von der hohen Qualität des Kurses. So etwas hätte ich nicht erwartet. Euer Team ist sehr herzlich und gleichzeitig sehr engagiert dabei, uns etwas für unseren Dienst nahe zu bringen“. „Danke für eure Hingabe. Man spürt hier wirklich, dass ihr das Anliegen habt, dass die Arbeit in den Kindergruppen besser wird“. „Nächstes Mal bringe ich unseren Kassenwart mit. Dann sieht der mal, wie wichtig die Kinderarbeit ist und macht vielleicht etwas mehr Geld locker... ;-)“. „Ich habe gelernt, dass mein Dienst wichtig ist. Danke für die Ermutigung und auch für die neuen Ideen“. Damit der Kurs stattfinden kann, wird im Vorfeld viel vorbereitet, von der Dekoration über den Aufbau des Büchertisches bis hin zu den einzelnen Vorträgen. Während des Kurses helfen diejenigen, die nicht direkt mit Vorträgen und dem Betreuen der Teilnehmer befasst sind, im Hintergrund mit: Köchinnen abholen, Stühle und Tische im Speisesaal stellen, Essen auftragen, abräumen, Saal säubern, Einkäufe machen für die Küche usw. An den Kurswochenenden sind alle auf dem Missionsgrundstück in irgendeinem Bereich mit eingespannt. Die Kurse sind also eine wahre Gemeinschaftsleistung aller Missionare und Missionarinnen in Dourados. Wir freuen uns, dass wir mit dazu beitragen können, dass das Evangelium auch die Kleinen in einer attraktiven Form erreicht. Ihr Klaus Simon 21 MISSIONSSTATION DOURADOS Mitarbeiterin Lori Markus beim Erklären Kindertagesstätte Dourados am Limit Gnade und Friede! 2015 ist angebrochen und kam gleich mit neuen Herausforderungen auf uns zu, wie jedes Jahr. Darum bemühen wir uns und geben unser Bestes, um auch in diesem Jahr in der KTS Dourados eine gute Arbeit zu tun. Der Anfang in diesem Jahr war anders als sonst. Denn durch eine neue soziale Gesetzgebung konnten wir nicht einen Monat lang Ferien (Urlaub) machen, sondern mussten die Kinder den ganzen Januar über betreuen. Wir haben eine Halbtagsbetreuung morgens durchgeführt und machten viele Sport- und Spielangebote. Außerdem wurden mit den Kindern besondere Programme durchgeführt, die von unserer Psychologin ausgearbeitet und angeleitet wurden. Die Zahl der Kinder blieb leider weit hinter unseren Erwartungen zurück (sie hatten Schulferien und wollten auch Ferien von der KTS). Allerdings war die Zeit mit denen, die letztendlich kamen, sehr wertvoll und angenehm. Darum denken wir, dass dieser ganze Einsatz nicht umsonst war, sondern doch gute Resultate gebracht hat. Dieses Jahr legen wir einen besonderen Schwerpunkt auf das „Zusammenleben und die Stärkung der Familienbande“, wie unsere Arbeit in der neuen Sozialgesetzgebung beschrieben wird. Die Gruppen mit den Kindern werden darauf hin ausgerichtet. Das verlangt ein direktes Handeln unserer Sozialarbeiterin und unserer Psychologin in diesen Gruppen. Beide haben schon im vergangenen Jahr eine hervorragende Arbeit geleistet und viele Familien zuhause besucht. Damit bekamen sie mehr Einblick in die Familiensituation und –nöte und können diese Erfahrungen nun in den Gruppen miteinbeziehen. Wir merken, dass der direkte Kontakt mit den Familien der Kinder grundlegend ist, damit wir die Kinder besser verstehen, ihre Familiensituation einschätzen und dadurch eine bessere und speziellere Betreuung leisten können. KINDERTAGESSTÄTTE DOURADOS 22 Verschiedene (problematische) Familiensituationen wurden von unserem Team schon erkannt. Deshalb findet jetzt im März eine Elternversammlung statt, bei der spezifische Themen von Fachleuten behandelt werden. Solche Versammlungen sollen in diesem Jahr monatlich stattfinden. Wir hoffen, dass wir mit diesen Maßnahmen die Eltern dazu ermutigen können, mehr in die Erziehung und Betreuung ihrer Kinder zu investieren. In diesem Jahr arbeitet ein Praktikantenehepaar vom Bibelseminar Betania bei uns, sie heißen Henrique und Ticiane. Sie haben zwei Kinder, Julia und Pedro, und absolvieren ein Jahrespraktikum in unserer KTS. Es ist Teil ihres theologischen Ausbildungsprogramms. Wir stellen fest, dass sie eine besondere Gabe haben, mit Kindern liebevoll umzugehen. Henrique arbeitet mehr mit den Teenagern und Ticiane unterstützt die Arbeit unserer Psychologin in den Gruppen. Außerdem haben wir noch zwei weitere junge Praktikanten/-innen: Samara bleibt das ganze Jahr über und Timon hilft für drei Monate mit. Unsere tägliche Arbeit mit den Kindern hat sich nicht verändert und verläuft wie im vergangenen Jahr. Aber die Zahl der Kinder hat sich auf nunmehr 380 Kinder täglich erhöht. Wir haben eine so große Zahl, v. a. wegen der bewährten Zusammenarbeit mit der Ganztagesbetreuung der Schule. Viele Familien fragen immer noch nach freien Plätzen in der KTS nach, doch wir sind leider am Limit angekommen sowohl räumlich als auch hinsichtlich der Mitarbeiter. Dass die Nachfrage so groß ist, zeigt uns aber auch, dass wir wohl einen guten Dienst an den Kindern geleistet haben und noch leisten. Die Leute sehen und schätzen unsere hingebungsvolle Arbeit mit den Kindern. Herzlichen Dank für Ihre Verbundenheit mit unserer KTS. Danke für die Gebete und Spenden für das Werk unseres Herrn Jesus. Herzlich Ihr Pfr. Márcio V. Ferreira, Fran und alle Teammitglieder der KTS Dourados 23 KINDERTAGESSTÄTTE DOURADOS Pantomime mit Carlos Wenn eine biblische Geschichte nicht nur die Kinder erreicht... In der Kindertagesstätte geschah etwas Interessantes: Eine unserer Mitarbeiterinnen der Ganztagesbetreuung der Schule hörte, wie ich den Kindern eine biblische Geschichte erzählte. In der Pause sagte sie mir, wie gut ihr das getan hätte. Sie würde gerade durch eine schwere Zeit gehen, und als sie die Geschichte hörte, hätte sich ihr Herz mit Frieden erfüllt. Liebe Freunde, bitte betet weiterhin dafür, dass mich Gott benutzt, um sein Wort weiterzugeben. Meine Frau Cleonice ist die Sozialarbeiterin der KTS und liebt ihre Aufgabe. Sie wird immer wieder durch schlimme Situationen herausgefordert, die sie bei ihren Hausbesuchen mitbekommt. Aber wir wissen, dass es für Gott keine ausweglosen Lebenslagen gibt. Er kann und will verändern, trösten, leiten, neuen Frieden schenken und uns segnen. Daran halten wir fest. Betet bitte für uns als Ehepaar und als Missionare. Wir sind dankbar, dass wir in der KTS, in der Mission, in den Schulen und beim Projekt Metanoia ein weites Aufgabenfeld haben, um uns einzusetzen. Gott möge Sie segnen, seien Sie herzlich umarmt. Ihr Carlos Lourenço dos Santos Die Theorie in der Praxis anwenden Henrique und Ticiane mit Júlia und Pedro Seit 6. Januar sind wir nun hier in der Kindertagesstätte und absolvieren unser Praktikumsjahr. Wir studieren im dritten Jahr Theologie am Bibelseminar Betania in Altônia. Dieses Jahr ist für uns eine Gelegenheit geistlich zu wachsen. In der KTS können wir das praktizieren, was wir theoretisch gelernt haben: den Nächsten zu lieben. Wir treffen Kinder, die sehr arm sind. Aber mehr noch als die finanzielle Not sehen wir, dass sie sich nach Liebe und Zuneigung sehnen. Mit unserer Arbeit können wir ihnen diese Liebe ein Stück weit weitergeben und ihnen dienen, so wie es unser Herr Jesus vorgelebt hat und er es von uns wünscht. Diesem Vorbild wollen wir hier nacheifern, was uns eine große Freude bereitet. Herzliche Grüße Henrique, Ticiane, Júlia und Pedro KINDERTAGESSTÄTTE DOURADOS 24 Deutscher Praktikant Timon erzählt von seinen Eindrücken Olá! Mein Name ist Timon Gwinner und ich mache ein Praktikum in der Kindertagesstätte hier in Dourados. Ich bin 18 Jahre alt, komme aus Oldenburg und habe letztes Jahr mein Abi absolviert. Die Zeit zwischen der Schule und dem Studium wollte ich sinnvoll nutzen und so bin ich auf die Arbeit des ETB gestoßen. Seit über zwei Wochen helfe ich nun in der Kindertagesstätte mit. Um 7:00 Uhr starten wir Mitarbeiter gemeinsam mit einem kleinen Snack und einem Gebet. Um 7:15 Uhr kommen die Kinder und wir machen mit ihnen bis 11:00 Uhr Programm. Zwischendurch gibt es noch eine Mahlzeit. Die Kinder, die vormittags in die Schule gehen, kommen dann um 13:00 Uhr. Um 17:00 Uhr endet auch ihr Programm nach vier Stunden. Die Kleinen spielen Brett- und Kartenspiele, ihnen wird eine Geschichte aus der Bibel erzählt oder sie toben auf dem Spielplatz. Ich schaue momentan überall mit rein und helfe (soweit meine Sprachkenntnisse dies zulassen) so gut ich kann mit. Beim Kartenspiel UNO oder beim Fußball kommt man ja auch mit weniger Worten aus... Praktikant Timon Gewinner Die kleinen Kinder freuen sich, wenn sie mir Wörter auf Portugiesisch beibringen können. Oft wird man auch gefragt, wie dies oder jenes auf Deutsch oder Englisch heißt. Bei Bedarf leite ich auch eine Gruppe alleine. Auf dem Spielplatz muss man dann aufpassen, dass alle friedlich miteinander spielen. Mit den Älteren ist dies unkomplizierter. Man redet mit ihnen über Freizeitaktivitäten oder über die Namen von Familienmitgliedern, spielt Fußball oder Volleyball. Allgemein dreht sich viel um die Familie und um Fußball und so kommt man dann auch schnell ins Gespräch. Viele Brasilianer sind fröhliche und aufgeschlossene Menschen, die es dann auch mit Humor nehmen, dass Deutschland bei der WM gegen Brasilien so hoch gewonnen hat. 25 KINDERTAGESSTÄTTE DOURADOS Fortsetzung auf der nächsten Seite! Die Arbeit mit etwa 300 Kindern ist manchmal herausfordernd, aber macht zusammen mit den anderen Mitarbeitern total viel Spaß! Ich werde bis Ende Mai hier bleiben und bin gespannt, was mich die nächsten Wochen noch alles erwartet! Liebe Grüße aus dem schönen Brasilien Timon Eine Brasilianerin aus Deutschland in Dourados Die Praktikanten Samara und Timon Ich heiße Samara, bin 19 Jahre alt, wohne seit 2009 in Mainz und bin seit Februar 2015 in der KTS Casa Criança Feliz in Dourados als Praktikantin aktiv. Ich bin hier sehr gut aufgenommen worden und fühle mich sehr wohl. Ich habe mich schnell eingelebt und mich mit den Mitarbeitern angefreundet. Da ich aus Dourados stamme, war die Sprache ja kein Problem. Es sind hier ganz tolle Kinder, die aber aus sehr armen Verhältnisse kommen. Kinder, die einfach Liebe und Aufmerksamkeit brauchen. Ich bin sehr froh hier zu sein und ein Teil von Gottes Werk sein zu dürfen und helfen zu können. Die Einrichtung ist echt toll! Die Arbeit, die sie mit den Kindern macht, ist sehr gut! Die Kinder fühlen sich wohl und aufgenommen. Die Mitarbeiter geben ihnen das Gefühl wichtig zu sein und auch geliebt zu werden, da sie dies sehr oft zu Hause so nicht erleben. Der Tagesablauf ist sehr gut aufgeteilt, sodass alle etwas zu tun haben. Die Kinder bekommen Nachhilfe in Portugiesisch und Mathematik, lernen Judo oder Gitarre, machen Sport, tanzen, spielen Theater, behandeln Projekte (wie Umweltschutz oder Gefahr von Drogen etc.). Sie bekommen Lese- und Schreibunterricht angeboten und können dadurch mehr lernen und sind für die Schule besser vorbereitet. Ich bin hier sehr zufrieden. Liebe Grüße aus Dourados, Samara KINDERTAGESSTÄTTE DOURADOS 26 Abschied von Missionarsfamilie Ivo und Sara Friske mit Tochter Hadassa Wie geht es in Alta Floresta weiter? Unser Missionarsehepaar Ivo und Sara Friske ist zum Jahresende 2014 aus der Missionsarbeit auf eigenen Wunsch ausgeschieden. Wir danken der Familie für die über 10 Jahre treuen Missionsdienstes in unserem Werk und wünschen für die Zukunft Gottes reichen Segen und Weisheit und Kraft im neuen Dienstbereich. Klaus Simon, Missionsleiter Liebe Missionsfreunde, wie geht es in Alta Floresta weiter? Anfang April bin ich mit einem interessierten Ehepaar dorthin gefahren. Roderlei und Ana Maria aus Curitiba haben einen Ruf in die Mission und bei dem Besuch in Alta Floresta gespürt, dass Gott sie in dieser Arbeit haben möchte. Sie sind bereit, ab Juli ihren Missionsdienst dort aufzunehmen. Darüber sind wir sehr froh. Sie werden die Gemeindefreizeiten auf dem Missionsgelände und im Freizeitheim betreuen. Außerdem werden sie das Missionsgrundstück pflegen und Renovierungsmaßnahmen durchführen. Die bestehenden evangelistischen Hauskreise warten schon auf einen neuen Missionar. Auch hier wird das Ehepaar sich einsetzen, wenngleich dies nicht ihr Schwerpukt sein wird. Nun müssen Roderlei und Ana Maria den Umzug planen, mit der Familie über die Zukunft zu reden und einen Freundeskreis aufbauen. Als Mission bieten wir eine Grundversorgung an, der Rest des Einkommens muss über Spenden aufgebracht werden. Bitte beten auch Sie mit uns darum, dass die finanzielle Versorgung und geistliche Unterstützung zustande kommen. Unser brasilianischer Missionsverein CEMETEB hat beschlossen, dass wir für Alta Floresta eine erweiterte Nutzung suchen wollen. Die vorhandenen Einrichtungen sollen besser genutzt und Neues angeboten werden. Ab Juli wollen wir die neue Ausrichtung in die Tat umzusetzen. Beten Sie bitte mit, dass unser brasilianischer Vorstand Weisheit hat und Gottes Willen entsprechende Ideen und Vorschläge einbringt. 27 MISSIONSSTATION ALTA FLORESTA Missionsstation in Alta Floresta Missonare Klaus und Dorothea Simon Zurzeit befinden sich die Schwiegereltern von Ivo Friske auf dem Missionsgrundstück, versorgen das Grundstück und betreuen die Freizeiten der Gemeinden. Einen Tag in der Woche hilft Ivo Friske mit, um die Vorbereitungen für die Wochenendfreizeiten durchzuführen. Wir sind sehr dankbar, dass diese Übergangslösung gefunden wurde und beten, dass die Arbeit nicht zu viel wird für dieses Rentnerehepaar. Ihr Klaus Simon, 1. Vorsitzender des brasilianischen Missionsvereins CEMETEB 25 Jahre Missionsarbeit beim ETB: Missionare aus Berufung Liebe Dorothea und lieber Klaus, danke, dass Ihr seit 1990 in Brasilien lebt und Euch aus der Berufung heraus dazu entschlossen habt, dort das Evangelium zu den Menschen zu bringen. Schon lange seid Ihr als Familie integriert und habt in Brasilien Eure neue Heimat gefunden. Wir wissen von Euch, dass Ihr auch jedes Mal nach einem Heimatdienst wieder gern nach Brasilien zurückgeht. Dort leben Eure Familie, Eure Freunde, Eure Kirchengemeinde. Außerdem seid Ihr gesellschaftlich anerkannt. Klaus, Deine Ehrenbürgerschaft in Dourados bezeugt ein Weiteres. Eure persönliche, interkulturelle brasilianische Kompetenz befindet sich auf einem sehr hohen Niveau. Wir konnten das sowohl in den zurückliegenden Brasilien-Freizeiten als auch bei Euren Heimatdiensten immer wieder hautnah miterleben. Ihr kennt natürlich die mit Brasilien verbundenen Klischees (Rio, Copacabana, Iguaçu-Wasserfälle). Wir wissen aber z. T. durch eigenes Erleben oder auch durch die zunehmende mediale Präsenz Brasiliens und nicht zuletzt durch Eure Heimatdienste der vergangenen 25 Jahre, dass die Realität in Eurem Arbeits- und Lebensumfeld völlig anders aussieht. Ihr seid 1990 ausgezogen, um das Evangelium zu verkünden – das tut Ihr auch noch heute mit Worten, Leben und Taten – danke dafür! Die Missionsarbeit hat sich in den letzten 25 Jahren gewaltig verändert. MISSIONSSTATION ALTA FLORESTA / DEUTSCHLAND 28 Missonars(groß)familie Simon heute Begonnen hat alles mit der Pionierarbeit von Christine und Werner Gier. Dann folgte Eure Weiterführung, der Aufbau und Ausbau im Missionsfeld mit neuen Akzenten im sozial-diakonischen Bereich. Danke, dass Ihr diese Notwendigkeit rechtzeitig erkannt und die Weichen mitgestellt habt. Neben den Schwerpunktarbeitsgebieten Kinder, Frauen, Schule, Gefängnis und Metanoia gehören inzwischen auch die Tätigkeiten mit Minderheiten zum anspruchsvollen Aufgabenfeld. Wichtig war es auch, Verantwortung mehr und mehr in brasilianische Hände zu legen. Diese wichtige Weichenstellung, hat die Arbeit, wie sie heute geschieht, erst möglich gemacht. Natürlich schafft Ihr das nicht alleine, sondern im Team mit Euren Mitarbeitern und mit Gottes Segen. Visionen, Konzepte, Führungsstärke und Durchsetzungsvermögen sind die Attribute, die aber für Euch sprechen und dank derer Ihr dies alles bewerkstelligt habt. Danke für 25 Jahre wertvolle Arbeit am Menschen. Wir freuen uns, dass es Euch gibt und hoffen und beten, dass Ihr auch in den nächsten Jahren gesegnet weiterarbeiten könnt. Hans-Dieter Zimmer (1. Vorsitzender des ETB) „Gebet eines Missionars“ – Gedicht von Anke Cierjacks (ETB-Mitglied) 29 DEUTSCHLAND Foto: © www.jesus.ch Herr, Gott, ich danke Dir! Deine Sorge gilt den Menschen. Und sie gilt auch mir. Herr, erhöre doch mein Flehen: Ruf andere Missionare, die Deinen Auftrag sehen. Lass Beter aufstehen. die beten ohne Ende. Weil sie glauben, dass Du hilfst, da falten sie die Hände. Unsere Feinde, Herr, dräng zurück auf dieser Erde! Fortsetzung auf der nächsten Seite! Ich weiß, dass ich mit Dir ganz sicher siegen werde. Du kennst, Herr, meine Kämpfe mit Krankheit, Einsamkeit und finanziellen Nöten in dieser unsrer Zeit. Herr, lehr Du die Gemeinde, das zu sehen zu jeder Frist, und dass sie Deine Antwort auch auf mein Leben ist. Öffne meinen Freunden das Aug für meinen Schmerz und lass uns alle spüren: Deine Liebe braucht unser Herz! Du weißt auch um mein Heimweh und dass ich auch mal weine. Dann sehe ich mich als Wanderer ganz einsam und alleine. Foto: © Deutsche Evangelische Allianz e. V. Du kennst auch die Gefahren in diesen fremden Zonen mit Flüssen, fehlenden Straßen und Schlangen und Skorpionen. Sprache, Kultur warn fremd, Menschen voll Widerstand. Ich glaubte Deiner Verheißung, auch hier ich Freunde fand. So viele viele Menschen hast Du mir anvertraut. Herr, sende mir einen Helfer. der Gemeinde mit mir baut! Umsonst schaff ich ja nicht, oft, Herr, siegtest du schon. Ich hab auch so viel Freude, und das, Herr, ist mein Lohn! In meiner heutigen Schwachheit gib Kraft mir, Weisheit, Mut! „Du führst aus finsterem Tal mich“, dann geht's mir wieder gut! DEUTSCHLAND 30 Impressum Geschäftsstelle Herr Tobias Reinhard (kommissarisch) Wutachstraße 3 76676 Graben-Neudorf Geschäftsführender Vorstand Deutschland Telefon (07255) 39 69 877 Telefax (07255) ???? [email protected] 1. Vorsitzender www.etb-ide.com Hans-Dieter Zimmer, Wutöschingen 2. Vorsitzender Pfarrer Volker Glaser, Dudenhofen Gebetsinfos monatlich per Mail 3.Vorsitzender Pfarrer i.R. Arno Schröter, Limbach Schriftführer / Geschäftstelle Frau Christine Seeland [email protected] Herr Tobias Reinhard, Graben-Neu. (kommissarisch) Kassenleiter Praktikantenarbeit Torsten Arnold, Krottelbach Micha und Randi Reischuck Beisitzer Bad Salzuflen Peter Brunner, Wutöschingen Telefon (05222) 92 34 32 Jörn Nagel, Schramberg [email protected] Tobias Reinhard,Graben-Neudorf [email protected] Werner Schmidt, Wutöschingen Reiner Schreck, Schönenberg-Küb. Bankverbindungen Redaktion ETB-Aktuell Sparkasse Karlsruhe Ettlingen Ausgabe: 01/2015 IBAN: DE39 6605 0101 0109 0091 34 Erscheinungsweise: 2 bis 4 Ausgaben pro Jahr BIC: KARSDE66XXX Redaktion: Jörn Nagel, Reiner Schreck und Klaus Simon Stiftung des ETB Sparkasse Karlsruhe Ettlingen Fotos: privat Layout: Sascha Finkbohner Druck: Gemeindebriefdruckerei Groß Oesingen IBAN: DE96 6605 0101 0109 2088 01 Auflage: 1.500 BIC: KARSDE66XXX Adressverwaltung: Arno und Ursula Schröter Versand: Martin und Nicole Lang IMPRESSUM 31 ETB-Missionsfest – bitte vormerken! Das 42. Missionsfest des ETB mit Mitgliederversammlung findet am Sonntag, den 22. November 2015 in Herschweiler-Pettersheim statt. Herzliche Einladung! Evangeliums-Team für Brasilien e.V. Stücks 13 D-66871 Konken Tel.: (06384) 51 40 060 Fax: (06384) 51 40 061 E-Mail: [email protected] www.etb-ide.com