Die spannendsten Orte auf und abseits der

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Die spannendsten Orte auf und abseits der
reise
Claudia Sabic
Die spannendsten Orte auf und
abseits der bekannten Pfade
31 | Klassikstadt | 66
Vorwort | 5
33 | Künstlerhaus Mousonturm | 70
Innenstadtkarten | 138
34 |Leipziger Straße | 72
Impressum | 144
32 | Kleinmarkthalle | 68
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Seite 8
Inhalt
35 | Licht- und Luftbad Niederrad | 74
39 | Main Tower | 82
4 | Alt-Sachsenhausen | 12
40 |Mammeo | 84
5 | Bahnhofsviertel | 14
41 | Maxie Eisen | 86
6 | Berger Straße | 16
42 |Merianplatz | 88
7 | Bolongarogarten | 18
43 |Museum für Moderne Kunst | 90
8 | BrauStil | 20
44 |Museumsufer | 92
9 | Brentanobad | 22
45 | MyZeil | 94
10 | caricatura museum | 24
46 |Nizza-Ufer | 96
11 | Chinesischer Garten | 26
47 | Osthafen | 98
12 | Commerzbank-Arena | 28
48 |Palmengarten | 100
13 | Commerzbank Tower | 30
49 | Panoramadach Zeilgalerie | 102
14 | DialogMuseum | 32
50 | Paulsplatz | 104
15 | Eiserner Steg | 34
51 | Rebstockbad | 106
16 | Ernst-May-Haus | 36
52 | Römerberg | 108
17 | Europäische Zentralbank | 38
53 | Schirn Kunsthalle | 110
18 | Explora Frankfurt Science Center | 40
54 |Schloßplatz Höchst | 112
19 | Frankfurt Airport | 42
55 | Schwanheimer Düne | 114
20 | Goethe-Haus | 44
56 | Schweizer Straße | 116
21 | Grüne-Soße-Denkmal | 46
57 | Senckenberg Naturmuseum | 118
22 | Günthersburgpark | 48
58 | Städel Museum | 120
23 | Hauptfriedhof | 50
59 | Steinhausen Museum | 122
24 |Holzhausenschlösschen | 52
60 |The English Theatre | 124
25 | I.G. Farben-Haus | 54
61 | Tigerpalast | 126
26 | Im Herzen Afrikas | 56
62 | Wacker’s Kaffee | 128
27 | Jacobiweiher | 58
63 | Weltkulturen Museum | 130
28 | Kaiserdom | 60
64 |Westhafen | 132
29 | Karmeliterkloster | 62
65 | Yumeya | 134
30 | King Kamehameha Beach Club | 64
66 | Zoo – Grzimekhaus | 136
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38 | Main Plaza | 80
3 | Alter Flugplatz Bonames | 10
Seite 108
37 | Lohrberg | 78
2 | Alte Oper | 8
Seite 114
1 | Academia de Tango | 6
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Seite 54
Seite 50
Seite 38
Seite 34
36 | Literaturhaus | 76
Vorwort
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Viele hat es überrascht, als die New York Times 2014 die 52 lohnenswertesten Reiseziele kürte und darunter Frankfurt als einziger Ort in
Deutschland vertreten war. Mich nicht, denn Frankfurt ist auch nach
zwanzig Jahren nach wie vor meine absolute Lieblingsstadt! Mit ihren
knapp 700 000 Einwohnern wird sie oft in einem Atemzug mit Millionenstädten wie Berlin oder Hamburg genannt – und das zu Recht.
Hier gibt’s von Viertel zu Viertel einen Szenenwechsel: verspiegelte Türme im Bankenviertel, stolze Gründerzeithäuser im Westend,
malerisches Fachwerk in Alt-Bornheim oder Höchst. Man findet bodenständige Gemütlichkeit in Apfelweinkneipen genauso wie stylishes
Flair in angesagten Bars, traditionsreiche Familienbetriebe ebenso wie
kreative Start-ups. Und: Frankfurt ist so international wie kaum eine
andere Stadt in Deutschland. Hier gibt es Spezialitäten und Kultur aus
aller Welt, man isst eritreisch, tanzt lateinamerikanisch, jammt wie in
New Orleans und meditiert buddhistisch.
Fehlt noch ein Wort zum Frankfurter selbst: Respektiert man seine
Gref-Völsings, die typische Frankfurter Rindswurst, seine Grüne Soße
und diskutiert nicht darüber, wie man den Apfelwein am besten trinkt,
ist er tolerant und weltoffen. Auch wenn er vielleicht bei sich in Friedrich Stoltzes Worten denkt: „Un es will merr net in mein Kopp enei,
wie kann nor e Mensch net von Frankfort sei!“
Die in diesem Buch vorgestellten 66 Plätze fangen Frankfurt so ein,
wie es ist: vielfältig, international, bodenständig, hip und immer wieder überraschend. Viel Spaß beim Lesen und Entdecken!
Die Autorin
Claudia Sabic, Jahrgang 1970, lebt und
arbeitet seit 1992 in Frankfurt am Main.
Als Journalistin, Bloggerin und Reisebuchautorin entdeckt sie immer wieder
neue Seiten an ihrer Stadt.
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Academia de Tango
Buenos Aires am Main
Leidenschaftliche Bewegung beim Tangotanz und kulinarischer Genuss am Tapastisch: Die Academia de Tango
bringt die Highlights der argentinischen Hauptstadt direkt
in die Mainmetropole. Tanzstudio und Tapasbar werden von
echten lateinamerikanischen Originalen geführt – und das
merkt man.
Die Profitänzerin Fabiana Jarma hat den Tango in den 1980er Jahren
nach Frankfurt gebracht und die Tangoszene im Rhein-Main-Gebiet
maßgeblich mitgeprägt. Die Academia de Tango betreibt sie seit 1999.
Seitdem bringt sie den Frankfurtern lateinamerikanische und andalusische Tänze bei und ist zusammen mit ihrem Tanzpartner Julio Gordillo auch immer wieder selbst auf Tanzshows weltweit zu sehen.
Von außen eher unscheinbar, überrascht die Bar und Tanzschule
innen mit zwei geschmackvollen und sehr gut eingerichteten Tanzsälen. Neben klassischen Tango-Kursen und -Workshops kann man
hier auch Schnupperkurse besuchen. Für Neugierige gibt es offenen
Tangounterricht, Fitnessfans kommen bei Tango-Aerobic oder Zumba
auf ihre Kosten. Die Stunden sind einzeln oder im Fünferpack buchbar. Wen das Latinofieber noch nicht gepackt hat, hat es auf den Tango
& Salsa XXL-Abenden an jedem zweiten Samstag im Monat schnell
erwischt: Nach einer Schnupperstunde, in der man die zwei Tanzstile
lernt, steigt die Party. Ein Blick in die Angebotspalette lohnt sich also.
Und für alle, die erst einmal einen Eindruck gewinnen wollen: Auf
Stadtfesten wie dem Museumsuferfest am Mainufer Ende August gibt
es eine Bühne der Academia mit Liveshows und Tanzunterricht.
Mit den hausgemachten Tapas der Bar im Haus hat man die abgestrampelten Kalorien dann schnell wieder drauf. Direkt vor den Tanzsälen kann man in der Tango y Tapas Bar hausgemachte argentinische
Speisen probieren. Dazu gehören die obligatorischen Steaks, selbst gebackenes Brot, Maisbrei, Fischgerichte und argentinische Empanadas.
Nicht nur der argentinische Koch, sondern auch die warmen Farben,
Kerzenschein und Tangoklänge entführen schnell nach Buenos Aires.
An verschiedenen Abenden gibt es Tango- und Flamenco-Shows oder
Livemusik.
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Pure Leidenschaft: In der Academia de Tango lernt man,
mit südamerikanischem Temperament zu tanzen
Tipp: Frankfurter Salzgrotte
Nicht weit von der Academia kann man einen Tag am Meer mitten in
der Stadt erleben. Die mit Salzkristallen überzogenen Wände sorgen in
der Frankfurter Salzgrotte für ein Mikroklima wie im Urlaub am Mittelmeer. Das beugt Erkältungskrankheiten vor und soll Linderung bei Asthma und Hautkrankheiten schaffen. In der Vernebelungskammer atmet
man solehaltigen Nebel ein. Die Sitzungen beginnen immer zur vollen
Stunde – nur nach telefonischer Anmeldung!
Windeckstraße 25 | 60314 Frankfurt | Tel. (0 69) 26 09 51 01 |
www.frankfurter-salzgrotte.de | Mo/Fr 10–19, Di/Do/Sa 10–18, Mi 10–20,
So 12–16 Uhr | 11 Euro / erm. 8 Euro | S-Bahnhof Ostendstraße
Die Academia de Tango und die Bar Tango y Tapas
sind in der Sonnemannstraße 3–5 im Ostend | Tel. (0 69) 81 12 34 |
www.tango-frankfurt.de | Bar Mo–Sa ab 17.30 Uhr | S-Bahnhof
Ostendstraße (S1–S6, S8, S9)
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Alte Oper
Ein Opernhaus ohne Opern
Chansons, Klassik, Jazz, Pop, Rock und Musicals – die Musik
der Welt ist in der Alten Oper zu Gast. Opernstars sucht
man in dem historischen Gebäude jedoch vergeblich, denn
sie ist kein Opernhaus im klassischen Sinn mehr, dafür aber
ein Konzert- und Veranstaltungsort von Weltrang.
Doch das war einmal anders: Am 20. Oktober 1880 wurde das Opernhaus mit Wolfgang Amadeus Mozarts Don Giovanni eröffnet. Die Einweihung war glanzvoll, sogar Kaiser Wilhelm I. fand sich ein. Neidvoll
soll er bemerkt haben, dass er sich so etwas in Berlin nicht erlauben
könne. Die Frankfurter Zeitung schrieb am Tag darauf: „Frankfurt hat
gestern Besitz ergriffen von einem der herrlichsten Bauwerke der Gegenwart, von einem der schönsten Theater Europas.“ Zehn Jahre zuvor
hatten wohlhabende Bürger der Stadt 480 000 Goldmark als Zuschuss
für den Bau zur Verfügung gestellt. Das Opernhaus wurde Spielstätte
zahlreicher Uraufführungen, wie Carl Orffs Carmina Burana im Jahr
1937. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude von Bomben zerstört.
Wie so oft waren es die Frankfurter Bürger, die es retteten: Eine Bürgerinitiative setzte sich für den Wiederaufbau ein und 1981 konnte die
Alte Oper ein zweites Mal eingeweiht werden.
Flaniert man heute durch Frankfurt, taucht das monumentale
Bauwerk der Alten Oper beinahe überraschend zwischen den Läden
der Freßgass’ und den Bankentürmen auf. Mit dem prachtvollen Säulenportal und dem Lucae-Brunnen auf dem Vorplatz erscheint es so
repräsentativ wie einst zur Gründerzeit. Besonders stimmungsvoll
wirkt das Gebäude am Abend, wenn die Architekturbeleuchtung es
erstrahlen lässt. „Dem Wahren, Schönen, Guten“ ist es gewidmet, wie
die Inschrift unterhalb des Giebels verrät. 300 Veranstaltungen locken
hier jährlich zahlreiche Besucher in die Säle. Der Große Saal mit 2 450
Plätzen hat eine hervorragende Akustik. Eine weitere Bühne im Mozartsaal bietet 720 Menschen Platz, dazu kommen weitere, kleine Säle
auf verschiedenen Ebenen, die auch Kongressen dienen. Wer hinter
die Kulissen schauen möchte, kann an einer Führung durch das Haus
teilnehmen. In Bars, Restaurants und Cafés auf den verschiedenen
Ebenen kann man sich vor und nach den Vorstellungen stärken.
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Einst von wohlhabenden Bürgern mitfinanziert, heute einer
der schönsten Veranstaltungsorte Frankfurts: die Alte Oper
Tipp: Restaurant Zarges in der Freßgass’
Das französische Restaurant Zarges liegt zwischen Alter Oper und Hauptwache. In dem von Gault-Millau und Michelin ausgezeichneten Restaurant wird exzellent gekocht – man fühlt sich fast wie in Paris. Leckere
Kuchen und Torten werden in der hauseigenen Patisserie handgemacht.
Das Zarges ist mitten in der berühmten Freßgass’ zu finden, die eigentlich Kalbächer Gasse heißt. Der Volksmund taufte sie um 1900 wegen
der zahlreichen Metzgereien, Bäckereien und Delikatessengeschäfte
auf diesen Namen. Mit jährlichen Festen wie dem Freßgass’-Fest, dem
Opern- und dem Weinfest wird sie diesem auch voll und ganz gerecht.
Kalbächer Gasse 10 | 60313 Frankfurt | Tel. (0 69) 29 90 30 |
www.zarges-frankfurt.com | Mo–Sa 11–24 Uhr
Die Alte Oper
liegt am Opernplatz in der Innenstadt | U-Bahnhof Alte Oper
(U6, U7) | S-Bahnhof Taunusanlage (S1–S6, S8, S9)
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Alter Flugplatz Bonames
Wind Nord-Ost,
Startbahn Null Drei ...
Schon seit einigen Jahren starten keine Flugzeuge mehr
vom Alten Flughafen Bonames. Dafür kann man sich heute
auf der 750 Meter langen und bis zu 21 Meter breiten Landebahn des ehemaligen Flugplatzes nach Herzenslust mit
allem fortbewegen, was Räder hat – vom kleinsten Laufrad
bis zum Rennrad, von Inlinern über Wakeboards bis zu Rollern.
Doch hier ist nicht nur viel Platz für Fahrräder und Co., rundherum
gibt es auch echte Wildnis mit Teichen und Gestrüpp zu entdecken.
Der einstige Militärflugplatz hat sich nach seinem Rückbau zu einem
naturnahen Kinderparadies gemausert: Am Ostende der Bahn locken
Kletterbäume und weiter südlich einige Liegewiesen, auf denen bei
richtigem Wind die Drachen steigen. An der Nordwestseite befinden
sich mehrere Tümpel, in denen man Kaulquappen und, mit Glück,
auch Frösche sehen kann. Schmale Pfade führen durch das schilfbewachsene Biotop – perfekt für Kinderabenteuer und Naturfreunde.
Der Alte Flugplatz ist aber noch mehr als reiner Freizeitspaß, denn
er hat sich auch zu einer Lernstation für Kinder und Jugendliche zum
Thema Umwelt entwickelt. Im Frühjahr und Sommer sind Landschaftslotsen vor Ort, die über Frösche, Vögel und Pflanzen informieren. Sie bauen zum Beispiel Schau-Aquarien mit Kaulquappen oder
Libellenlarven auf, die die jüngeren Besucher dann bestaunen können.
Selbstverständlich werden die Tiere danach wieder in die Freiheit
entlassen.
Tatsächlich nutzte das US-amerikanische Militär den Flugplatz,
früher Maurice Rose Airfield, bis 1992 ganz klassisch. 1948 wurde hier
bereits ein Hubschrauberlandeplatz eingerichtet. Anfang der 1990er
Jahre erwarb schließlich die Stadt Frankfurt das Areal und die Projektgruppe Grüngürtel gestaltete das Gebiet dann zu einem Natur- und
Freizeitgelände um. Betonflächen wurden teilweise entnommen oder
aufgebrochen, sodass verschiedene Lebensräume mit dem Material
errichtet werden konnten. Anschließend bekam die Natur die Chance,
sich den Platz zurückzuerobern – die Devise lautet seitdem: Wildwuchs.
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Der frühere Militärflugplatz in Bonames ist heute eine
grüne Freizeitanlage
Tower Café
In dem gut besuchten Café neben dem ehemaligen Tower am Flugplatz
kann man frühstücken, Kaffee und Kuchen oder Bistro-Gerichte aus regionalen, frischen Zutaten genießen. Im Sommer lädt eine große Terrasse
zum Verweilen ein und im hinteren Bereich des Gastraums besuchen
nicht nur die kleinen Besucher gerne die Aquarien, in denen sich Süßwasserfische aus der nahe gelegenen Nidda tummeln.
Am Burghof 55 | 60437 Frankfurt-Bonames | Tel. (0 69) 95 04 85 32 |
www.tower-cafe.de | Mo–Sa 11.30–21, So/Fei 10–18 Uhr
Der Alte Flugplatz Bonames
ist zu Fuß in 10–15 Minuten vom U-Bahnhof Kalbach (U2, U9)
zu erreichen
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