14. Mai 2007 - hansetag
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14. Mai 2007 - hansetag
Hansetag 2007 DESIGNPREIS SCHLAGER Emotionale Bürowelt soll Produktivität fördern. Wirtschaft d Claudia Jung lädt zum Träumen ein. Hansetag-Seite 2 d Freitag 11. Mai 2007 „Ein Hansetag der Superlative“, sagte Bernd Saxe (r.), Vormann der Hanse, und überreichte Bürgermeister Christof Sommer den Lübeck-Leuchter. I Fotos: Krumat So dürfte noch kein Lippstädter den Grünen Winkel gesehen haben: In ein Meer von Farben war der Stadtpark gestern Abend bei der offiziellen Eröffnungsfeier des Internationalen Hansetags getaucht. Hier die Bühne als Schiffsbug mit rotem Segel. Es ist soweit: Wir sind Hanse! Mit einer fulminanten Licht-Wasser-Leben-Inszenierung wurde gestern Abend der 27. Internationale Hansetag eröffnet. Lichtermeer verwandelt Stadtpark in „Bunten Winkel“. Foto-Installation, Musik und Feuerwerk LIPPSTADT I Um 22.21 Uhr gab Bernd Saxe, Bürgermeister der Stadt Lübeck und Vormann der Hanse, gestern Abend im Grünen Winkel den offiziellen Startschuss: „Hiermit erkläre ich den 27. Internationalen Hansetag der Neuzeit für eröffnet.“ Über tausend Besucher verfolgten die multimediale Hansetags-Ouvertüre, einen Mix aus Musik, Licht- und Videoinstallationen sowie Eröffnungsreden, der immer wieder mit Beifall bedacht wurde. Der Grüne Winkel hatte sich in einen „Bunten Winkel“ verwandelt, wie es ein Zuschauer auf den Punkt brachte. Kastanienbäume leuchteten in warmem Orange, das Ufer in strahlendem Grün, und in der Lippe spiegelten sich der Quader für die Bilder- und Videoprojektionen mal grün, mal rot – der Stadtpark war in ein Meer von Farben getaucht. Ein einzigartiges optisches Ereignis, das allein schon den abendlichen Besuch lohnte. Nach dem „Hanse-Aperitif“ auf dem Rathausplatz, bei der die von Lippstädtern gebauten „Hanse-Stühle“ präsentiert worden waren, geleiteten Hanse-Guides die Besucher zur offiziellen Eröffnungsfeier in den Grünen Winkel. Hier überreichten die Hanse-Delegierten den Guides auch ein nicht-alltägliches Gastgeschenk: Sie hatten Erde und Wasser aus ihrer Heimat mitgebracht – mit dem internationalen WasserErde-Mix soll ein Apfelbaum gepflanzt werden, auf dass er wie der hanseatische Gedanke prächtig gedeihe. Im Grünen Winkel erwartete die Besucher eine faszinierende „Licht-Wasser-Leben“-Inszenierung. Nachdem Manfred Feith-Umbehr das Kunstprojekt „Fragile“ vorgestellt und Wolfgang Streblow vom Hansekontor das Kulturprogramm mit Führte souverän durchs Programm der Eröffnungsveranstaltung: Gudrun Höpker. beinahe 100 Kulturgruppen aus 45 Städten herausgestellt hatte, läutete das „Glasen“ (der Schiffsglocke) die offizielle Eröffnungsfeier ein. Tango-Melodien am Akkordeon, Gitarrenklänge vom Kanu und der Song „Smile“ leiteten über zu „Lippstadt lächelt“ – lachende Kinder begrüßten die Gäste ebenso wie die älteste Lippstädterin oder ein SchützenkönigsTrio. Nach einer Video-Installation zum Thema „Wasser ist Leben“ brachten die „Cologne Voices“ den Grünen Winkel zum Klingen – etwa mit dem eigens für den Hansetag arrangierten Simon & Garfunkel-Song „Bridge over troubled water“. Brücken – ein Bild, das den Grenzen überwindenden Gedanken der Hanse aufnahm – waren auch das Thema der darauf folgenden Foto-Projektion. Den Abschluss bildeten ein imposantes Feuerwerk, das auf eine Mischung aus Elektro-Akustik, Jazz und House-Musik abgestimmt war, und die St. JohannesBöllerschützen aus Garfeln – genau 27 Mal erfüllte ihr Kanonendonner den hanseatischen Abendhimmel über Lippstadt. I hei „Kleines Gastgeschenk“: Guides mit Hanse-Präsent. Über tausend Besucher verfolgten vom Ufer aus die Multimedia-Show zur Eröffnung des Hansetags. Neue Horizonte, neue Freunde Bürgermeister: Hansetag-Motto „Miteinander handeln“ lenkt Blick auf das moderne Netzwerk. Hanse-Vormann Saxe beobachtet „wachsendes Interesse der Menschen an der Hanse“ LIPPSTADT I „Wir wollen voneinander lernen, über den Tellerrand schauen, neue Horizonte schaffen, Freundschaften schließen und ein Netzwerk schaffen, das aus den Wurzeln des Miteinander wächst.“ Mit diesen Worten begrüßte Bürgermeister Christof Sommer gestern Abend bei der Eröff- Bilder-Galerie Weitere Bilder von der Eröffnung des 27. Internationalen Hansetages sehen Sie auf unserem Internet-Portal www.derpatriot.de –– Rechts auf der Startseite befindet sich ein HansetagsButton. Den einfach anklicken und schon sind Sie mittendrin in unserer reich bestückten Bilder-Galerie. Bootsfahrt mit Gitarrist: Musiker brachten den Grünen Winkel gestern Abend zum Klingen. nung des Hansetags die Gäste aus 15 Ländern Europas. Den Besuchern werde ein spannendes und abwechslungsreiches Programm geboten – ob jung oder alt, kultur- oder sportinteressiert. Lippstadt präsentiere sich als geschichtsträchtige wie zukunftsorientierte Stadt. Sommer: „Unsere Stadt vereint – wie die Hanse – Tradition und Fortschritt gleichermaßen.“ Lippstadt halte an Bewährtem fest und öffne sich für Neues. „Deshalb passen die Hanse und dieser Hansetag auch so vorzüglich zu unserer Stadt.“ Das Motto des Hansetages „Miteinander handeln“ lenke den Blick „ganz bewusst nicht nur zurück in die mittelalterliche Vergangenheit der Hanse, sondern gerade auch auf das lebende internationale Netzwerk der modernen Hanse und die hanseatische Zukunft.“ Sommer: „Ich hoffe, dass hier in Lippstadt viele neue Wurzeln gepflanzt werden, der 27. Internationale Hansetag noch über viele Jahre gute Früchte trägt und einen Beitrag leisten kann für ein friedliches, freundschaftliches und ein miteinander handelndes Europa.“ Bernd Saxe, Vormann der Hanse, hob die große Attraktivität hervor, die Lippstadt auf andere Hansestädte aus- übe. „Das ist der größte Hansetag seit Gründung der neuzeitlichen Hanse“, sagte er mit Blick auf die Rekordbeteiligung von 116 Städten. „Ein Hansetag der Superlative“, die Gastfreundschaft sei „einzigartig“. Die Stärke der mittelalterlichen Hanse, laut Saxe mit 225 Städten „eine Weltmacht“ und quasi Vorläufer der EU, bestand in der Vielzahl kleiner Städte wie Lippstadt – „die vielen Kleinen machten die Hanse aus.“ Lippstadt sei „eigentlich schon dabei gewesen, bevor die Hanse gründet wurde“. Auch heute sei die Hanse mit 20 Mio Einwohnern in den Mitgliedsstädten „eine Macht“, sagte Saxe, der ein „wachsendes Interesse der Menschen an der Hanse“ in einem „Europa der Regionen“ beobachtet. I hei „Schwanenstuhl“ für Münster In Anlehnung an den liebeskranken Jungschwan aus dem Allwetterzoo überreichte der aus Lippstadt stammende TV-Star Dominic Boeer dem Vertreter aus Münster einen „Schwanenstuhl“, den die Kleinen aus der Kindertagesstätte des Vereins für unsere Kinder mitgebracht hatten. I Foto: Krumat Nr. 109 - DER PATRIOT Freitag HANSETAG 2007 11. Mai 2007 TEL. (0 29 41) 201-203 Schöner träumen mit Claudia Jung „Träumen erlaubt“ lautet das Motto, unter dem Schlagerstar Claudia Jung morgen auf dem Hansetag auftritt. Die Sängerin eröffnet um 19 Uhr das Showprogramm auf der Rathausplatz-Bühne. Die aus Ratingen stammende Künstlerin wurde in ihrer über 20-jährigen Karriere unter anderem mit fünf „Goldenen Stimmgabeln“ und zwei „Echos“ ausgezeichnet. In Lippstadt präsentiert sie Lieder aus ihrem frisch erschienenen Album „Träumen erlaubt“. Der Eintritt ist frei. Die Künstlerin Margret Weise (l.) aus Naumburg/Saale betrachtet die Kunstkiste von Dirk Behrens (Stade). I Fotos: Krumat „Kunst lebt davon, dass man über sie diskutiert“ Das erste Hanse-Art-Projekt „Fragile“ präsentiert eine sehr spannende Mischung der verschiedensten künstlerischen Stile und Ausdrucksformen von Andreas Balzer Ron Williams bittet zur Bluesnight Ron Williams ist morgen mit seiner Bluesnight Band in Lippstadt zu Gast. Der Sänger und Entertainer entert um 20.30 Uhr die Rathausplatz-Bühne. Während seiner langen Karriere ist der Kabarettist, Moderator und Schauspieler in über 800 Fernsehsendungen aufgetreten, und auch als Sänger ist er immer wieder auf Tournee. In dem mit dem Inthega-Preis ausgezeichneten Theaterstück „I Have A Dream — Die Martin-Luther- King-Story“ war er auch in Lippstadt zu sehen. Mit der Bluesnight Band setzt Williams auf traditionsbewussten Blues und R’n’B. Der Eintritt ist frei. Akustik-Rocker schlachten heilige Kühe Das Acoustic Fun Orchestra rockt morgen um 21 Uhr auf dem Rathausplatz. Das AFO versteht sich nicht als „noch irgendeine Cover-Band“. Zwar spielen die Musiker ausschließlich „geklaute“ Songs, aber in abgespeckten akustischen Versionen und oft frech und witzig neu arrangiert. „Manch’ heilige Kuh wird geschlachtet, einige Klassiker müssen Federn lassen“, verspricht die Vorankündigung. Da trifft etwa ein runderneuerter Michael Jackson auf ein Polka-Recycling von Nena , während Prince von AC/DC a cappella rechts überholt wird. Der Eintritt ist frei. Puppentheater und Schattenspiel LIPPSTADT I Der Puppenspieler Jürgen Rassek gastiert zum Hansetag mit seinem Löwenecker Theaterchen in der Thomas-Valentin-Stadtbücherei. Auf dem Programm steht heute um 15 und 16.30 Uhr sowie am Sonntag um 11 Uhr das Puppentheater-Stück „Ein Mond für Leonore“ für Kinder von drei bis acht Jahren. An Kinder im Grundschulalter richtet sich das Schattenspiel „Der Tausendfüßler und der Skarabäuskäfer“, das morgen um 11 und um 12 Uhr zu sehen ist. Der Puppenspieler wird live auf der Blockflöte oder Gitarre begleitet. Der Eintritt ist frei. Matinee in der Jakobikirche Das Streichquartett Fonte Di Musica bittet am Sonntag, 13. Mai, um 11 Uhr zur Hansetags-Matinee in die Jakobikirche. Das Ensemble setzt sich aus dem führenden Mitgliedern des gleichnamigen Kammerorchesters zusammen. Das Quartett setzt auf ein breites Repertoire von Werken der Klassik bis zur Gegenwart. Kompositionen von Haydn, Mozart, Beethoven und Schubert stehen ebenso auf dem Programm wie Werke von Respighi oder Schostakowitsch. Karten gibt es in der Kulturinformation im Rathaus oder an der Tageskasse. LIPPSTADT I Sie haben schon einige irritiert, diese komischen Holzkuben die seit Tagen in der Stadt rumstehen. Jetzt sind die Planen weg, die die Glasfront verhüllten, und die vermeintlichen Verpackungskisten können als das wahrgenommen werden, was sie eigentlich sind: 14 Miniatur-Museen, die die Passanten mit den unterschiedlichsten Spielarten moderner Kunst konfrontieren, von der Malerei bis zur Fotografie, von der Skulptur bis zur Installation. „Das hat eine wunderschöne Diskussion in der Stadt ausgelöst“, betonte dann auch Bürgermeister Christof Sommer bei der offiziellen Eröffnung des ersten Hanse-Art-Projekts „Fragile — ein Kunstwerk für Jedermann“ mit Blick auf die Kisten und die ästhetisch eng mit ihnen verbundenen Hansetore. Aber, so Sommer: „Kunst lebt davon, dass man über sie diskutiert. Voller Erfolg!“ Weniger ums Diskutieren als ums Feiern ging es freilich am Mittwochabend im Lippstädter Rathaussaal. Und dazu gab es auch allen Grund. 14 Künstler aus sechs Nationen — Schweden, Polen, Estland, Frankreich, Niederlande und Deutschland — haben dazu beigetragen, „Fragile“ auch künstlerisch zu einem vollen Erfolg zu machen. Der besondere Dank des Bürgermeister galt dabei natürlich Projektleiter Manfred Feith-Umbehr, „der sich in den letzten Wochen so reingekniet hat, dass er manchmal nicht wusste, ob er wieder rauskommt“. „Die Kunst in der Kiste ist eine perfekte Kombination“, betonte Ehrengast Jan Hoet in seiner Rede. Der künstlerische Direktor des MARTaMuseums in Herford hatte dem Projekt als Berater zur Seite gestanden. Die Kiste, so Hoet, mache deutlich, wie verletzlich die Kunst sei: „Ab dem Augenblick, in dem ein Künstler seine Arbeit in die Öffentlichkeit stellt, muss sie für sich ganz allein bestehen können.“ Oft genug werde sie dabei missverstanden. „Was eigentlich eine Kommunikation ist, empfinden wir oft genug als Provokation. Deswe- Bürgermeister Sommer bedankte sich bei Projektleiter Manfred Feith-Umbehr (l.), dem künstlerischen Berater Jan Hoet (M.) und Projektinitiatorin Marion Steitner (nicht im Bild). gen hilft der Kunst immer auch ein schützender Rahmen, den sie sonst im Museum haben.“ Genau diese Funktion erfüllten auch die „Fragile“-Kisten: „Sie geben uns die Distanz, die notwendig ist, um den Respekt vor der Erfindung und Position des Künstlers zu bekommen.“ Wie sich beim anschließenden Rundgang zeigte, bieten die Kisten der Kunst nicht nur eine Schutzraum, sondern auch einen einheitlichen Rahmen, der dafür sorgt, dass die unterschiedlichsten künstlerischen Ansätze, Stile und Ausdrucksformen nicht wie ein wüstes Sammelsurium wirken. So wächst zusammen, was vielleicht eigentlich gar nicht zusammengehört, sich im Rahmen von „Fragile“ aber als äußerst spannende und sehr gut funktionierende Mischung erweist. Tatsächlich sind es oft gerade die Widersprüche, die „Fragile“ so reizvoll machen. So hat Jean-Pierre Dussaillant (La Rochelle) einen Männerkopf aus Bronze geschaffen, der trotz seiner Größe und der Schwere des Materials erstaunlich filigran wirkt. Genau den gegenteiligen Effekt erzielt Michael Kortländer (Neuss) mit seiner betont strengen Arbeit „separato ma insieme“. Die beiden in ihren Formen sehr reduzierten Objekte scheinen aus massivem Metall zu bestehen, tatsächlich ist es aber Wellpappe. In die Tiefe geht der Schwede Magnus Petersson aus Kalmar — und zwar im Wortsinne. Seine Kunstkiste zeigt das vergrößerte und vielfach bearbeitete „Sonar- bild eines Schiffswracks in der Ostsee“. „Um Leiber, oder besser Weiber“ (FeithUmbehr) geht es wiederum bei den prallen Frauenfiguren, die Marga Bles aus dem niederländischen Doesburg geschaffen hat. Eine verstörende Version des Abendmahls zeigt Hans Molzberger (Salzwedel), der Figuren mit Gesichtsmasken um einen Tisch mit steinernem Brot gruppiert hat, während sich die junge polnische Künstlerin Iwona Liegmann sehr spielerisch einem scheinbar urdeutschen Thema nähert — dem Gartenzwerg. Und während Margret Weise (Naumburg/Saale) phantasievolle Keramikfiguren und -köpfe zu einer „Kleinen Inszenierung zum Thema Heimat“ verbunden hat, entführt der Beckumer Ulrich Möckel die Betrachter seiner Installation „Lichtes Grün (Westfälische Landschaft)“ aus 50 Kopfweidenruten und drei wolkenähnlich geformten Neonröhren in eine Art Zauberwald. Wie ein Zauberwald wirkt in Zeiten von „Fragile“ auch die Lippstädter Innenstadt: Es gibt überall etwas Neues zu entdecken: Etwas Aufregendes, Poetisches, Witziges oder Irritierendes. Und anders als bei einem Museum muss das Publikum keine Hemmschwelle überwinden, um dieser Kunst zu begegnen. „Fragile“ bietet wirklich, wie es der Untertitel verspricht, „ein Kunstwerk für Jedermann“. „Vorübergehend“ heißt diese tatsächlich sehr fragil wirkende Arbeit, für die Renate Michalick aus Osnabrück unter anderem handgeschöpftes Papier und Spiegel verwendet hat. Nr. 109 - DER PATRIOT HANSETAG 2007 Freitag Mit ihren temperamentvollen Gesangs- und Tanzeinlagen sorgte die Folkloregruppe „Kudesy“ für ein besonderes Glanzlicht auf der Bühne vor dem Rathaus. Die Akteure aus Nowgorod rissen die Zuschauer immer wieder zu Beifallsstürmen hin. 11. Mai 2007 TEL. (0 29 41) 201-203 Auch Piraten, dargestellt von einigen Jungen aus der Kindertagesstätte des Vereins für unsere Kinder, machten den Hanse-Kaufleuten im Mittelalter das Leben schwer. Bitte Platz nehmen zum Hansetag! Beim inoffiziellen Auftakt auf dem Rathausplatz wurden 117 Stühle an die Delegationen übergeben Buntes Farbenspiel prägt den Stuhl für Einbeck. Am Lübeck-Stuhl: die Bürgermeister Sommer und Saxe Dieser Hund fühlte sich auf dem Schaukelpferd-Hansestuhl für die Stadt Hasselt ausgesprochen wohl. I Fotos: Krumat LIPPSTADT I Ein Stuhl für einen Schwan - auch das hatten die Lippstädter gestern Abend beim Hanse-Aperitif auf dem Rathausplatz zum Auftakt des 27. Internationalen Hansetages zu bieten. Insgesamt 117 Stühle wurden den Delegationen aus ganz Europa zum Willkommen angeboten, und für die Abordnung aus Münster gab es einen „Schwanenstuhl“. In Anlehnung an den kleinen schwarzen Schwan, der sich dort im Allwetterzoo in ein weißes Plastik-Tretboot verliebt hat. Dieser Hanse-Stuhl der besonderen Art, gestiftet von den Mädchen und Jungen aus der Tagesstätte des Vereins für unsere Kinder, soll demnächst den liebeskranken Schwan im Zoo erfreuen. Das versprach jedenfalls der Abgesandte aus Münster, der das schmucke Sitzmöbel gleich mitnahm. Aber nicht etwa der aus der Art geschlagene Vogel, für den sich inzwischen schon japanische Fernsehteams interessieren, stand gestern Abend im Mittelpunkt, die Bühne beherrschte vielmehr der Lippstädter TV-Star Dominic Boeer. Locker und souverän zugleich hieß er die Delegationen aus 117 Städten, übrigens neuer Die Lipperose ziert diesen Hansestuhl für Elburg. Hanse-Rekord, auf dem Rathausplatz willkommen und sorgte dafür, dass alle Gäste schließlich auch auf ihrem Stuhl Platz nehmen konnten. Den Besuchern aus Nah und Fern versprach der eigens eingeflogene Moderator: „Dieser Hansetag wird das größte und schönste Fest sein, das Lippstadt je erlebt hat, und wir werden verdammt noch mal gute Gast- geber sein!“ Die Lippstädter versprachen's mit donnerndem Applaus. Der weltläufige TV-Darsteller Dominic Boeer ging seinen Mitbürgern mit gutem Beispiel voraus, indem er die Delegationen aus 15 Ländern mit verbalen Spielereien in ihrer Landessprache begrüßte. Für Abwechslung bei der Begrüßung sorgten immer wieder kleine Gruppen aus aller Herren Länder, die in der Menge auf dem Rathausplatz nach ihrem jeweiligen Stuhl suchten. Sehr viel Spaß brachten auch die Mädchen und Jungen aus der Kita für unsere Kinder, mit ihrem Lied über das nicht immer leichte Schicksal der HanseKaufleute und das gefährliche Leben der Ritter im Mittelalter. Zur Belohnung gab es für die Kids viel Beifall. Ein besonderes Glanzlicht servierte die vielfach ausgezeichnete Folkloregruppe „Kudesy“ aus Nowgorod mit ihren temperamentvollen Gesangs- und Tanzeinlagen. Da hielt es niemanden mehr auf einem der 117 Stühle. Zum krönenden Abschluss wurde die HanseFahne auf dem Rathausplatz gehisst. Danach gins's zur offiziellen Eröffnung in den Grünen Winkel. I hes- Etwas Besonderes für den Westfälischen Hansebund Sehr originell der Stuhl für Hafnarfjördur in Island Dieser Knirps bekennt unumwunden: Mein Herz schlägt für die Hansestadt Brilon im Sauerland. „Fest der Superlative“ Bürgermeister Sommer begrüßte beim offiziellen Empfang im Stadtpalais Gäste aus Politik, Wirtschaft und Vereinen Bürgermeister Sommer begrüßte auch Graf Bernhard II. LIPPSTADT I Zahlreiche Repräsentanten aus Politik, Wirtschaft und Vereinen hat Bürgermeister Christof Sommer gestern Abend zum offiziellen Hansetags-Empfang im Stadtpalais begrüßt. Unter anderem war Hanse-Vormann Bernd Saxe, Bürgermeister der Hansestadt Lübeck, der Einladung gefolgt. Vertreter anderer Hansestädte waren ebenso ins Stadtpalais gekommen. „Der Hansetag in Lippstadt hat eine eigene Geschichte“, machte Sommer gegenüber den Gästen deutlich und ging auf einzelne Stationen von der ersten Idee bis zum Großereignis ein. Sommer sprach in diesem Zusammenhang unter anderen den Organisatoren seinen Dank aus. „Überall steht Hansetag drauf, in ganz Lippstadt ist Hansetag drin“, schloss der Bürgermeister. Bernd Saxe wies darauf hin, dass der Hansetag in der Lippe-Stadt ein Ereignis der Superlative sei. „Lippstadt hält die Top-Marke unter anderem mit den meisten Teilnehmern“, so der HanseVormann. Das Geheimnis dieses Erfolgs sei, dass die Stadt das Ereignis seit Jahren in jede Richtung kommuniziert habe. Saxe: „Das hat neugierig gemacht.“ I bw Eine illustre Gästeschar mit Repräsentanten aus Politik, Wirtschaft und Vereinen war gestern Abend ins Stadtpalais gekommen, um am offiziellen Hansetags-Empfang teilzunehmen. I Fotos: Winkelmann Nr. 109 - DER PATRIOT Freitag LIPPSTADT 11. Mai 2007 TEL. (0 29 41) 201-203 SPRUCH DES TAGES Die Liebe ist ein Stoff, den die Natur gewebt und die Phantasie bestickt hat. Voltaire STADT + KULTUR NAMENSTAG Freitag, 11. Mai Gangolf, Joachim, Walbert Hallenbad: 8 - 20.15 Uhr Badezeit. Stadt Lippstadt, Fachdienst Grünflächen: 10 - 12.30 Uhr Infos zum Gestaltungskonzept f. den grünen Winkel, in der Volksbank, Kahlenstraße. Vinzenzkolleg, Oststr.: 10 - 18 Uhr geöffnet, stündlich Führungen, 24 Uhr „Geistliches Konzert“. LWL-Wohnverbund in LP-Benninghausen: 14 . 18 Uhr „Tag der offenen Tür“ für die Bereiche „Tagesstättenverbund“ und „Wohngruppenübergreifende Fachdienste“. KINO Freitag, 11. Mai Cinema-Studio „Keine Sorge, mir geht's gut“ 17.30, 20.15 Uhr „Princesas“ 20 Uhr Cineplex „Unsichtbar - Zwischen den Welten“ 15.30, 18, 20.30, 22.45 Uhr „Black Book“ 1´7, 20, 23 Uhr „Die Eisprinzen“ 15.30, 17.30, 20.15 Uhr „Spider-Man 3“ 14.30, 16, 17.30, 19.45, 20.30, 22.45 Uhr „Born to be wild“ 17.30, 20.15, 22.30 Uhr „Shooter“ 22.45 Uhr „Vollidiot“ 18.30, 20.30 Uhr „300“ 22.30 Uhr „Mr. Bean macht Ferien“ 15 Uhr Kino für Kids: „Die wilden Hühner und Liebe“ 15.15 Uhr „Das doppelte Lottchen“ 15, 16.45 Uhr Jagdhornbläser auf Hansemarkt LIPPSTADT I Jagdhörner aus Warstein werden im Rahmen des 27. Internationalen Hansetags am Samstag, 12. Mai, immer wieder auf dem Hansemarkt zu hören sein. Auch an Ständen der befreundeten Hansestädte wollen die Bläser aufspielen. Bei den Warsteiner Jagdhornbläsern sei es schon lange Tradition, die Städte zum Hansetag zu besuchen. Allerdings werden die Bläser unter Soester Flagge unterwegs sein. Hanse-Präsidium bereitete Delegiertenversammlung vor Während gestern Mittag auf dem Rathausplatz der Sound-Check für den „Hanse-Aperitif“ am Abend lief, traf sich im Rathaus bereits das fünfköpfige Hanse-Präsidium. Auf der Tagesordnung stand unter anderem die Vorbereitung der Delegiertenversammlung am Samstag im Stadttheater, bei der es unter anderem um die Aufnahme neuer Städte in den Hansebund geht. Dem HansePräsidium gehören zurzeit an Bernd Saxe, Bürgermeister von Lübeck und Präsident der Hanse (2.v.l.), Inger Harlevi (Visby, l.) sowie (v.r.) Manfred Schürkamp (Herford), Henk Jan Meijer (Zwolle) und Jolanta Murawska (Gdansk). I Foto: Heienbrok PROGRAMM ZUM INTERNATIONALEN HANSETAG 2007 Rahmenprogramm Freitag, 11. Mai 2007 9.30 Uhr Hanse-Wirtschaftsforum im Stadttheater 10 bis 17 Uhr Hanse-Café, Blumenstraße / Lange Straße 10 bis 17.30 Uhr Orgelfestival in der Nicolaikirche 10, 14, 16 Uhr histor. Stadtführung (deutsch), Rathaus 11 Uhr Eröffnung Hansemarkt, Rathausplatz 11 Uhr Eröffnung Mittelalterlicher Markt, Stiftsruine 12 Uhr histor. Stadtführung (englisch), Rathaus 17.30 Uhr Hanse-Montgolfiade am Jahnplatz 19 Uhr„Chords and Voices“ in der Jakobikirche 19 Uhr Die Junge Party zum Hansetag auf dem Kuhmarkt 20 Uhr harmony central – Open Air auf dem Rathausplatz 21 Uhr Swing Size Orchestra – Open Air in der Poststraße 22.30 Uhr Premiere: „Ein Jedermann“, Studiobühne bis 23 Uhr „Moonlight Shopping“ des Lippstädter Einzelhandels in der Innenstadt 23 Uhr Late-Night-Konzert Ars Choralis Coeln – Te celi reginam in der Marienkirche Bernhardbrunnen - Bühne 10.30 bis 11 Uhr Konzert mit Marianne Juvik Sæbø und Vidar Eldholm 11 bis 11.30 Uhr Hanse-Lieder der Grundschule Benninghausen 11.30 bis 12 Uhr Folk-Konzert von Viljandi 12 bis 12.30 Uhr Konzert Hogener Lünen 12.30 bis 13 Uhr Ritterkampf 13 bis 13.45 Uhr Theater und Tanz der Theater Group from Arts Academy at Turku University 13.45 bis 14.15 Uhr Musikkapelle „Gut, dass so“ 14.15 bis 14.45 Uhr Jugendzirkus Zirkusstudio Fox 15.30 bis 16.15 Uhr Folkloregruppe Kudesy 16.30 bis 17 Uhr Unterstufenchor des Gymnasiums Schloss Overhagen 17 bis 17.30 Uhr Bravo Tanzgruppe Lebork 17.30 bis 18.30 Uhr Dance Art Plus 18.30 bis 19.30 Uhr Musikverein Bad Waldliesborn 19.30 bis 20.30 Uhr Konzert Lipperoder Burgschwalben 20.30 bis 21.30 Uhr Konzert Fascinating Drums 21.30 bis 23 Uhr Pop-Rockkonzert Freestyle-CoverMusic City - Bühne 15 bis 16 Uhr Chorkonzert Fluisterboot Schippers Zutphen 16 bis 16.30 Uhr Shanty-Chor „Stella maris“ 16.30 Uhr 17.30 Uhr Theater Group (Turku) 17.30 bis 18 Uhr Rezitation Sprachenschule aus Lebork 18 bis 18.30 Uhr Breakdance Wild Life Style Lebork Friedrichschule 9 bis 12 Uhr Schulbesuch Prometei Grundschule Am Weinberg 10 bis 12 Uhr Jugendzirkus Zirkusstudio Fox Grundschule An der Pappelallee 9.30 bis 13 Uhr Kultur in der Schule: Bravo Tanzgruppe Lebork; Fremdsprachenschule aus Lebork; Lewino Tanz und Gesangensemble; Wild Life Style Lebork Gymnasium Schloss Overhagen 10 bis 12 Uhr Volkstanzgruppe aus Koknese Hans-Christian-Andersen-Schule 10 bis 12 Uhr Dance Art Plus Hansemarkt-Bühne 10.30 bis 11 Uhr Konzert Fluisterboot Schippers Zutphen 11 bis 11.30 Uhr Konzert Riga Ensemble Vilkaci 11.30 bis 12 Uhr Konzert mit Marianne Juvik Sæbø und Vidar Eldholm 12.15 bis 13 Uhr Mönchguter Stralsund 13 bis 13.45 Uhr Schaukochen Stralsund 14 bis 14.30 Uhr Ostwestfälischer Volkstanzkreis GesekeSalzkotten 14.45 bis 15.30 Uhr Mönchguter, Stralsund 15.30 bis 16 Uhr Musikkapelle „Gut, dass so“ 16 bis 16.15 Uhr Preisverlosung Stralsund 17 bis 17.30 Uhr Schaukochen Stralsund 17.30 bis 18 Uhr Konzert Grundschule Lipperode 18.30 bis 20 Uhr Rahmenprogramm Stralsund Hella Kinderhaus 10 bis 12 Uhr Theater und Tanz Theater Group from Arts Academy at Turku University Jahnplatzwiesen 15 bis 22 Uhr Klassentreffen mit dem DJ-Team Jakobikirche 15.15 bis 16 Uhr Rezitation Fremdsprachenschule aus Lebork 16 bis 17 Uhr Evangelische Kinderchöre Lippstadt 17 bis 21 Uhr Chords and Voices gesamte Innenstadt Blasorchester der Feuerwehr Herford; Historische Hansegruppe Gronau (Leine); Historisches Hansevolk zu Lübeck; Marching Band Mama Afrika; Ritterkampf; Mittelalterliche Musik mit Ulven räven & haren Kuhmarkt 19 Uhr „Cosmo Phonk Night“ mit Cosmo Klein und anderen Marienschule 10 bis 12 Uhr „Perpetuum mobile“ Chor der Musikschule A Kacanauskas Marineverein im Grünen Winkel De Deventer Hanzezangers und Stadtausrufer Günter; Fluisterboot Schippers Zutphen; Hogener Lünen; Marchingband Mama Afrika; Shanty koor Skomjend Wiid; ShantyChor „Stella maris“ Nicolaischule 10 bis 12 Uhr Konzert Folklorclub Gilë Nicolaiweg 10 bis 20 Uhr historische Führungen Ostendorf-Gymnasium 10 bis 11 Uhr Orchester der Musikschule Valmiera Otto-Lilienthal-Schule 9 bis 11 Uhr Konzert TGHAB-Band Uden Poststraßen-Bühne 10.30 bis 11 Uhr Ostwestfälischer Volkstanzkreis GesekeSalzkotten 11 bis 11.30 Uhr Folkloregruppe Kudesy 11.30 bis 12.30 Uhr Konzert Bläserklassen 5d, 6d, 7d der Drost-Rose-Realschule 12.30 bis 13.15 Uhr Konzert TGHAB-Band Uden 13.30 bis 14.15 Uhr Chorkonzert De Deventer Hanzezangers und Stadtausrufer Günter 14.15 bis 15 Uhr Volkstanzgruppe aus Koknese 15.45 bis 17.15 Uhr Senioren-Orchester Soest 17.15 bis 18 Uhr Konzert Choro Club 18 bis 19 Uhr Konzert College Cave Band 19 bis 23 Uhr Swing Size Rathausplatz - Bühne 10.30 bis 11 Uhr Accordion Ensemble „Ad Libitum“ & Narva Jazz Band 11 bis 11.45 Uhr Eröffnung De Deventer Hanzezangers und Stadtausrufer Günter 11.45 bis 12.45 Uhr Blasorchester der Feuerwehr Herford 12.45 bis 13.15 Uhr Chorkonzert Sangkoret Lysbuen BKK 14 bis 15 Uhr Orchester der Musikschule Valmiera 15 bis 15.30 Uhr Konzert Folklorclub Gilë 15.30 bis 16.15 Uhr Fashion-Show Prometei 16.15 bis 16.45 Uhr Konzert Riga Ensemble Vilkaci 16.45 bis 17.15 Uhr Lewino Tanz und Gesangensemble 18 bis 23 Uhr Harmony central St. Annen Rosengarten Folk-Konzert von Viljandi; Ritterkampf Thomas Valentin Stadtbücherei Schattentheater Löwenecker-Theaterchen Weitere Informationen bei den Hanse-Guides „Hanse Vorbild für Europa“ Peter Liese würdigt Hansetag in Lippstadt LIPPSTADT I „Der 27. Internationale Hansetag in Lippstadt macht deutlich, wie tief die Zusammenarbeit mit unseren europäischen Nachbarstaaten, insbesondere auch den mittel- und osteuropäischen, in der gemeinsamen Geschichte verwurzelt ist.“ Mit dieser Feststellung würdigt der heimische Europa-Abgeordnete Dr. Peter Liese (CDU) die Bedeutung des großen Hansetreffens in Lippstadt. Beim Besuch der Hansestädte, z.B. im Baltikum, könne man schon anhand des Baustils die Zusammengehörigkeit mit diesen So lecker präsentiert sich Lippstadt VERBÄNDE AWo-Tagesstätte, Steinstr.9: 13 - 18 Uhr geöffnet. KIA-Kaffeestube, Unionstr. 2b: 10-15 Uhr geöffnet. DRK OV Lippstadt, Gaußstr. 11: 15 17 Uhr Seniorengruppe. TAP, Treff am Park, Nußbaumallee: 10-12 Uhr Frauenfrühstücksgruppe Reservistenkameradschaft Lippstadt: 19.30 Uhr Treffen in der Halle 22. AUS DEN KIRCHEN Pastoralverbund LP-Süd-West St. Josef, Eickelborn: 7.30 Uhr Rosenkranzgebet, anschl. Hl. Messe. Pastoralverbund LP-Mitte St. Nicolai: 10 - 17.30 Uhr Orgelfestival in der Nicolaikirche, 15 Uhr Mädchengruppe: Die wilden Hüh- JUGENDTREFF St. Josef, Bad Waldliesborn: 19-22 Uhr Jugendtreff im Pfarrzentrum „Die Brücke“. Sozialdienst katholischer Frauen: 13 - 18 Uhr Hausaufgabenhilfe, 16 - 18 Uhr Jugendkeller, BWZ, Juchaczstr. 4. Jugendtreff St. Elisabeth: 15 - 18 Uhr Kindertreff (8 - 12 Jahre). TAP, Nußbaumallee: 13.30-16 Uhr Hausaufgabenhilfe, 15-17.30 Uhr Kindertreff, 16-17.30 Uhr Mädchengruppe ab 13 J., 17-19 Uhr Jungengruppe, 17.30-21 Uhr Jugendtreff,18-22 Uhr Internet-Treff. Shalom, Jugendtreff, Brüderstr.: 16 02.00 Uhr youth Hansa Meetingpoint. PARTEIEN SPD-Ratsfraktion: 15-18 Uhr Bürgersprechstunde im Rathaus, Tel.: 98 04 52. Lippstädter G8-Bündnis: 19 Uhr Diskussion: „Warum gegen den G8Gipfel demonstrieren?“, im Kunstturm, Von Treckow-Str. 31. KURORT AKTUELL Bad Waldliesborn: 19.30 Uhr „Lothar von Versen“, Berliner Kabarettist, satiirischer Chansonier, im Haus des Gastes. NOTDIENSTE Zahnärzte: Zu erfragen unter (0 29 41) 66 28 51. Apotheken Lippstadt und Umgebung: Laurentius-Apotheke, Erwitte, Hellweg 19, Telefon: (0 29 43) 9 72 70 (von 8 Uhr morgens bis 8 Uhr des darauffolgenden Tages). RAT UND HILFE Dr. Peter Liese, heimischer EU-Parlamentarier Staaten erkennen. Liese betonte, dass die Hanse auch ein Vorbild für die wirtschaftliche Integration Europas sei: „Den Hansestädten ging es überdurchschnittlich gut. Dies ist ein Beweis für die These, dass man sich nicht abschotten darf, sondern die Grenzen öffnen und Handel treiben muss. Dieses Rezept hat auch die Europäische Union zu wirtschaftlichem Erfolg geführt.“ Geschichten von Gottes Kindern Zum Internationalen Hansetag fehlt natürlich auch die kulinarische Seite der Lippe-Stadt nicht. An sieben Ständen bieten heimische Gastronomen im Poststraßenpark ihre Spezialitäten feil. Ihr Motto: „Lecker Lippstadt“. Von Antipasti und Baguette über Leberkäse und Spießbraten bis zu unterschiedlichen Weinsorten sind einige Gaumenfreuden dabei. Mareike Albers, Jan und Alexander Hülsemann (v. l.) bieten stilecht mittelalterlich gewandet deftige Spezialitäten an. Geöffnet ist „Lecker Lippstadt“ Freitag und Samstag bis 24 Uhr, Sonntag bis 19 Uhr. I Foto: Gausmann VEREINE Modelleisenbahnclub Eickelborn: 19.30 - 22 Uhr Zusammenkunft in der Alten Schule Eickelborn. SGV Abt.-LP: 18 Uhr Treff der Walkinggruppe am Haus Hülshoff. Karnevalclub Dedinghausen: 20.11 Uhr Jahreshauptversammlung in der Gaststätte Kehl. Gemischter Chor 1861 Lipperode: 19 Uhr Chorprobe in der evangelischen Kirche Lipperode. Lipperoder Burgschwalben: 18 Uhr Treffen Jugendchor I + II (in Chorkleidung) für den Auftritt (Hansetag), Aula/Graf-Bernhard-Realschule zum Einsingen, 19.30 Uhr Auftritt Bühne/Bernhardbrunnen, 20.30 Uhr Ende. Rheuma-Liga: 16 - 17 Uhr Trockengymnastik, in der Turnhalle der Friedrichschule. Schützenverein Friedhardtskirchen Overhagen: 20 Uhr Mitgliederversammlung im Bürgerhaus. Lippstädter Schützenverein: 11 17 Uhr Schützenmuseum geöffnet, im Schauroth‘schen Palais, vorm Dreifaltigkeitshospital. ner, 16 Uhr Die Muffins, 10 - 18 Uhr Ausstellung 200 Jh. St. Nicolai in der Nicolaikirche. St. Bonifatius: 17 Uhr Zweitausendkids, 18 Uhr Spieleabend, im Pfarrzentrum. St. Joseph: 15.30 Uhr Mädchengruppe: Die Luder, Pfarrheim. Ev.ref. Kirchengemeinde, Lipperode: 15 Uhr Kindergruppe, Gemeindehaus. Christliche Gemeinde Lippstadt, Fleischhauerstr. 7: 20 Uhr Bibelgesprächskreise. Zeugen Jehovas, Bielitzer Str.16: 19 Uhr Theokratische Predigtdienstschule, 19.50 Uhr Dienstzusammenkunft (LP-Ost). Freie Christengemeinde, Cappeltor 16: 20 Uhr „Offener Abend“. Freie ev. Gemeinde, LP: 16.30 Uhr Kindertreff, 18.30 Uhr JamClub. Christopheruskirche Lipperbruch: 16 Uhr Kinderkirche. BAD WALDLIESBORN I Die Kinder-Kirche im Evangelischen Pfarrbezirk Bad Waldliesborn/Lipperbruch beginnt am Freitag, 11. Mai, um 16 Uhr in der Christophoruskirche Lipperbruch. Angesprochen sind laut Pfarrer Volker Neuhoff auch diesmal Kinder ab etwa fünf Jahren, die Freude am Singen, Spielen und an Geschichten von den Kindern Gottes haben. Im Mittelpunkt steht diesmal die Geschichte einer bemerkenswerten Frau, von der die Bibel erzählt: „Debora – eine Frau, die anderen Mut macht“. Freitag, 11. Mai Stadt/Kultur-Information Lippstadt 9.30-12.30 Uhr + 14.30 - 17.30 Uhr geöffnet, Tel.: 5 85 11 (Kultur-Infos+Kartenvorverkauf), Tel.: 5 85 15 (Stadt-Infos). Lippstadt direkt: Der „heiße Draht“ zur Stadt. Vorschläge, Anregungen, Hinweise, Beschwerden. Jeder kann anrufen,Tel. 24 43 48. Stadtwacht Lippstadt: Tel. (0 29 41)9 80-5 51oder 01 70 / 2 28 47 74. Mobil-info der „RLG“: Service-Zentrale rund um Bus und Bahn im Kreis Soest): 6 - 19 Uhr Infos unter Tel.: 0 18 03 / 50 40 30. Telefonseelsorge: Tel. 08 00 / 1 11 01 11 u. 08 00 / 1 11 02 22 (kostenlos, anonym, rund um die Uhr). Frauen in Not: Wohnung, Tel. (0 29 41) 98 02 00. Bürgertelefon Kliniken: Eickelborn/Benninghausen: Tel. (0 29 45) 9 81 22 55. Forensik-Bürgertelefon der Polizei: Tel. (0 29 41) 91 00 55 55. Weißer Ring: Kriminalitätsopfer finden Hilfe: Notruf (0 18 03) 34 34 34 kostenfrei, sowie Außenstelle Soest Tel. (0 29 21)9 81 62 33. INI e.v., Südstr. 18: 8 - 13 Uhr Jugendberatung, Tel. 75 21 72. INI-Arbeitslosenberatung, Geiststr. 18: 8.30 - 13 Uhr geöffnet. Sozialdienst katholischer Frauen: Tel. 97 34-0 Minderjährigen-Vormundschaften, Adoptions- u. Pflegekinderdienst, Schwangerschaftsberatung, Soziale Brennpunktarbeit, BWZ: Juchaczstr. und Am Rüsing. Lebenshilfe, Beratungsstelle für Behinderte und Angehörige, Mastholter Str.46: Tel. 96 70-16, Pädagogische Frühförderung entwicklungsverzögerter und behinderter Kinder von 0 - 6 Jahren, Tel. 96 70 - 17/18. Hospizkreis Lippstadt: Begleitung Schwerstkranker u.Sterbender: Tel. 65 88 66. AWo, Beckumer Str. 14: 8 - 11.30 Uhr Schwangerschaftskonfliktberatung, Tel. 970115. Kreis-Beratungsstelle: 8.30 - 10 Uhr für Behinderte u. Angehörige Lippstadt, Lipperoder Str.8, Tel. 98 65 51/-52. Katholische Beratungsstelle: für Ehe-, Familien u.Lebensfragen, Glockenweg 4, Overhagen: 9 - 12 Uhr Anmeldung, Tel. 5 75 75. Hebammen-Notdienst Lippstadt: Tel. (0 29 41) 20 46 47 (rund um die Uhr erreichbar). Diakonie-Beratungsstelle für Suchtgefährdete+Abhängige+Ess-Störungen, Brüderstr. 13, Niemöllerhaus, : 9 - 12 Uhr geöffnet, Tel. 55 03, 18 - 22 Uhr Krisentelefon: 01 71/ 2 20 34 17. Evangelischer Gemeindedienst Lippstadt: 8 - 17 Uhr Betreuungen und Vormundschaften, Familienpflege, Sozialpädagogische Familienhilfe, Tel. 9 78 550. Donum Vitae Schwangerschaftskonfliktberatung, Bahnhofsplatz 1: 9 - 12 Uhr geöffnet, Tel. 92 24 11. Caritas-Pflegeberatungszentrum, Klosterstr. 27: Beratung in Gesundheitsfragen, Kranken/Altenpflege, Mutter/Kind-Kur, Tel.: 2 84 88-0, Caritas Seniorenberatung, Tel.: 2 84 88-70. Caritas-Erziehungsberatung, Steinstr. 9, Tel: 50 38. Caritas-Wohnberatung, Klosterstr. 37: 9 - 12 Uhr geöffnet, Tel. 2 84 88-80. AIDS-Beratung: 8.30 - 12 Uhr im Gesundheitsamt Lippstadt, Lipperoder Str. 8, Tel. 98 65 56. Alzheimer-Gesellschaft im Kreis Soest: Zu erreichen unter Tel. 01 76/ 24 62 40 51. AHA, Arbeit Hellweg Aktiv: Hartz IV Hotline 0 29 21/106-500, Öffnungszeiten: 812.30 Uhr, Am Siek 18-22 (Bürgerbüro Arbeit, Leistungsverwaltung+Vermittlung+Vermittlung Jugendliche U 25), Geiststr. 20 (Projekt Alleinerziehende) Deutsches Rotes Kreuz, Pflege- und Gesundheitsdienst: Beratung zu allen Fragen der Pflege und Betreuung, Tel. 28 98 0 o. 7 77 26 (24 Std. Rufbereitschaft). Starter-Center Hellweg, im CarTec, Erwitter Str. 105: 8.30-13 Uhr für Infos und Existenzgründer geöffnet. Diakoniestation am evangelischen Krankenhaus: Beratung in Gesundheitsfragen, sowie bei Kranken.- und Altenpflege, Tel. 98 89 30. Pflege - und Demenzberatung Haus Gisela, Bad Waldliesborn, Grüner Weg 31, Tel. 9 44 80. Rheumaliga Lippstadt: 17.15 - 19.15 Uhr Sprechstunden in den Büroräumen des Dreifaltigkeitshospitals. Nr. 110 - DER PATRIOT HANSETAG 2007 Samstag 12. Mai 2007 TEL. (0 29 41) 201-203 Buntes Treiben in der ganzen Stadt: Folkloregruppen der verschiedensten Kulturen, mittelalterlich gewandete Musiker und Rittersleute eroberten gestern die Lippe-Stadt. Die internationalen Besucher erlebten ein fröhliches Spektakel, das sich auch heute und morgen noch fortsetzen wird. Unterwegs ist auch die größte historische Postkutsche, die zu Rundfahrten einlädt. I Fotos: Tuschen / Montage: Spiekermann Echte Klotschen für den Bürgermeister Rekordzahlen beim Lippstädter Hansemarkt. 99 Städte präsentieren sich bis Sonntag gute Stimmung sorgten. Als Dank für die gute Zusammenarbeit mit der Lippstädter Crew hatten sich die Hanzezangers ein ganz besonderes Geschenk einfallen lassen: Ein Lied, zu dem es sich nicht nur wunderbar schunkeln lässt, sondern das die Lippe-Stadt auch in den höchsten Tönen preist. „Lippstadt, so schön, so groß und weit am Horizont, die Hansestädte kommen gerne her“, heißt es da im Refrain. Zwar hatten sich die Hanzezangers mit der Zeile „Nie Regen, immer Sonnenschein“ für die gestrigen Wetterverhältnisse etwas weit aus dem Fenster gelehnt, aber der Witterung zum Trotz sorgten ja die gut gelaunten Menschen auf dem Hansemarkt für reichlich Sonnenschein. Außerdem hatten die Hanzezangers noch Deventer Kuchen im Gepäck, der kurzerhand unter den Besuchern verteilt wurde. Für Christof Sommer gab's exclusiv Holzschuhe, die er für den Bummel über den Markt schließlich wieder gegen seine Lederschuhe eintauschte. I bw/jul Stimmungsvoller Auftakt zum Hansemarkt: Moderator Dominic Boeer (l.) und Graf Bernhard alias Hattu Brand. LIPPSTADT I Mit Rekordzahlen eröffnete Bürgermeister Christof Sommer gestern Morgen begleitet vom Lübecker Amtskollegen und Vormann der Hanse, Bernd Saxe, sowie Graf Bernhard den Hansemarkt. 118 Städte haben ihre Delegationen entsandt, 99 Städte präsentieren sich bis Sonntag rund um die Marienkirche. „Nutzen Sie die Chance, in nur wenigen Stunden den Urlaub für die nächsten 40 Jahre zu buchen“, rief Sommer den vielen Besuchern auf dem Rathausplatz zu. Die kleinen Abstriche beim Wetter ließen sich bei so einem Rahmen gleich viel leichter hinnehmen. Und, mal ehrlich: Was ist denn ein Hansetag ohne die typisch maritime steife Brise? Moderiert wurde die Eröffnung auf dem Rathausplatz wieder von Dominic Boeer. Gewohnt locker übernahm der aus TV-Serien bekannte Sohn der Lippe-Stadt die Regie und versuchte sich sogar auf Niederländisch – passend zu den Deventer Hanzezangers, die mit ihrem Stadtausrufer Günter für Herzhaft, süß und bitter: Ellen Mulder (l.) und Esther Wagteveld mit niederländischen Spezialitäten. Fröhliche Musikanten: Eine Folkloregruppe aus Litauen sorgte mit traditionellen Klängen und spontanen Tanzeinlagen für Stimmung. Lustige Amtskollegen: Bürgermeister Christof Sommer (l.) und Hansevormann Bernd Saxe (Lübeck). Originell: Hansekuchen ganz speziell für Lippstadt. Niederländischer Charme: Stadtausrufer Günter überbrachte zur Eröffnung Grüße aus Deventer. I Fotos: Winkelmann Knuspriges Brot aus Polen gibt es bei Marzena Sulich. Genussvoll kombiniert: Rien Kok (r.) aus dem niederländischen Doesburg preist seinen Käse mit Mostert an. Nr. 110 - DER PATRIOT HANSETAG 2007 Samstag 400 Teilnehmer aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Verwaltung erlebten gestern im Stadttheater ein vierstündiges Wirtschafts-Forum der Superlative. I Fotos (7): Bodo Krumat 12. Mai 2007 TEL. (0 29 41) 201-203 Diskutierten engagiert auf dem Podium (von rechts): Hella-Chef Dr. Jürgen Behrend, West LB-Experte Andreas Becker, Minister Andreas Pinkwart, EU-Kommissar Günter Verheugen und OBI-Gründer Manfred Maus. Das Gespräch moderierte Martin Krigar. Im Hanse-Netzwerk neue Kontakte knüpfen Wirtschaftsforum: Von neuer Datenbank profitieren Städte und Firmen. Hochkarätige Referenten gaben Anstöße für stärkere Zusammenarbeit Hmmm, lecker: Dorothee Frochte-Peters (r.) führte die Hansetag-Besucher durch die Produktion und zeigte dabei unter anderem, wie die Pralinen dekoriert werden. I Fotos (3): Schneider Nur verhüllt in die Pralinen-Produktion Anlässlich des Wirtschaftsforums machten zahlreiche Lippstädter Unternehmen Betriebsbesichtigungen möglich LIPPSTADT I Anlässlich des Wirtschaftsforums öffneten zahlreiche Lippstädter Betriebe ihre Türen für die nationalen und internationalen Besucher des Hansetages, so zum Beispiel Behr Hella Thermocontrol (BHTC). Beim Hersteller von Bedienund Steuergeräten für Fahrzeugklimatisierung führten Produktionsleiter Ulrich Wittköpper und drei seiner Kolleginnen die Gäste etwa eine Stunde lang durch die Produktionshalle. Ulrich Wittköpper nahm sich bei seinem Rundgang durch die Produktion bei der Behr Hella Zeit für die Fragen der Gäste. Fritz Hark zeigte den Besuchern bei seiner Führung unter anderem das Klimalager des Unternehmens. Von seiner „Schokoladenseite“ zeigte sich auch das Traditionsunternehmen Peters, dass seit über 40 Jahren handgefertigte Pralinen herstellt. Dorothee Frochte-Peters und Betriebsleiter Matthias Meyer weihten die Besucher in die Herstellung edler Konfiserie ein. Aufgrund der hohen Hygienevorschriften mussten diese zwar ihre Kleidung mit einem Schutzmantel verhüllen und eine Kopfbedeckung tragen. Doch am Ende gab es zur „Entschädigung“ eine kleine Kostprobe. Einen Einblick in die Welt der Orchideen gewährte das Unternehmen Fritz Hark. Wer denkt, dass es sich dabei um ein großes Blumengeschäft handelt, liegt falsch. Auf dem Gelände befindet sich ein modernes Orchideenlabor. „Wir züchten ausschließlich Pflanzen für Großhändler und Gärtnereien aus aller Welt, nicht für Privatleute“, betonte Fritz Hark, der den Besuchern zusammen mit seinem Verkaufsleiter Karl-Heinz Lapornik das Labor, die Gartenanlage und vieles mehr präsentierte. Außer den genannten Firmen öffneten auch Hella, Goodrich Lightning Systems, Rothe Erde, Satro Milchwerk und Albany Door Systems ihre Pforten. I tos LIPPSTADT I Gemeinsam geht vieles besser. Das wussten die Mitglieder der alten Hanse schon vor hunderten von Jahren. Doch auch die Partner der neuen Hanse, die 1980 die Tradition nach 311 Jahren Pause wieder aus dem Dornröschenschlaf erweckten, setzen auf länderübergreifende Kooperation. Sie soll künftig noch vertieft werden, und zwar durch eine verstärkte wirtschaftliche Zusammenarbeit der Hansestädte und ihrer Unternehmen. Den Grundstein dafür legten die Partner gestern in Lippstadt. Beim hochkarätig besetzten Wirtschaftsforum zum 27. Internationalen Hansetag fiel der Startschuss für das HanseWirtschaftsnetz, das alle 163 Mitgliedsstädte aus 15 europäischen Ländern nutzen können – gemäß dem Motto „Miteinander handeln“. 400 Teilnehmer aus Wirt- OBI-Gründer Manfred Maus erläuterte seine Strategien. schaft, Wissenschaft, Politik und Verwaltung erlebten ein vierstündiges Forum der Superlative, bei dem sich im Stadttheater so viel Prominenz wie selten das Mikro in die Hand gab. Neben EU-Industriekommissar Günter Verheugen zählte auch der stellvertretende Landesvater und Innovationsminister Andreas Pinkwart zu den Referenten, außerdem traten u.a. OBI-Gründer Manfred Maus und Hella-Chef Dr. Jürgen Behrend ans Rednerpult. Sie alle thematisierten auf ihre Weise die Bedeutung von Netzwerken. Simultan-Dolmetscher übersetzten die Vorträge direkt in die Kopfhörer der fremdsprachigen Gäste. „Das Wirtschaftsforum ist ein Novum in der neuen Ge- schichte der Hanse“, freute sich Hansevormann Bernd Saxe. Stolz auf diese Premiere war auch Bürgermeister Christof Sommer, der gleich mit einer weiteren Neuheit aufwartete: Der Hanse-Wirtschaftsdatenbank, die von der Wirtschaftsförderung Lippstadt (WFL) erarbeitet worden ist. WFL-Chef Wilhelm Coprian und Dr. Heinz Günter Focken, Vorsitzender der Hansegesellschaft, stellten das Projekt vor und ermunterten die Hansepartner, die Datenbank rege zu nutzen und mit ihrer Hilfe neue Kontakte zu knüpfen. Auf die kommt es heute mehr denn je an, schließlich findet die Globalisierung „auf dem Dorf statt“, wie es Bürgermeister Sommer ausdrückte. „Die ökonomische Globalisierung hat eine neue Dimension erreicht“, unterstrich auch Günter Verheugen, Vizepräsident der EUKommission. „Es entsteht ein immer stärkerer Wettbewerb zwischen den Regionen.“ Im Gespräch mit ihm hätten Unternehmer immer wieder bekräftigt, dass sie bereit seien, sich dem internationalen Wettbewerb zu stellen – wenn er unter fairen und gleichen Bedingungen stattfinde. „Dafür zu sorgen, ist die Aufgabe der Politik“, räumte Verheugen ein und sieht Europa da auf einem guten Weg. Auch bei Forschung, Ausbildung, Innovation und Bürokratieabbau stehe man heute „wesentlich besser da als noch vor einigen Jahren“. Bei der Globalisierung sieht der EU-Kommissar Europa ebenfalls auf der Gewinnerseite. „Die OstErweiterung der EU hat unseren Binnenmarkt größer Minister Pinkwart will den Wissenstransfer fördern. Günter Verheugen sprach über Globalisierung. und stärker gemacht.“ Auch Hella-Chef Dr. Jürgen Behrend stellte die Bedeutung der europäischen Ost-Erweiterung für das Unternehmen heraus: Gäbe es heute in Osteuropa keine Hella-Fabriken, wäre der Zulieferer nicht mehr in der Lage, international wettbewerbsfähig zu sein, verdeut- Hella-Chef Dr. Jürgen Behrend setzt auf Netzwerke. lichte der Unternehmer. Auch Hella setzt auf Netzwerkstrategien, um sich am Markt zu behaupten. Durch dieses Bündeln von Kompetenzen sieht Behrend auch Chancen, umweltfreundliche Innovationen zu entwickeln, die den CO2-Ausstoß der Autos verringern können. Beispielhaft für das HellaNetzwerk nannte der Firmenchef das Gemeinschaftsunternehmen Behr Hella Thermocontrol (BHTC), das Klimasteuergeräte für Autos liefert, sowie das Joint Venture HBPO, das Frontendmodule baut. Beide Firmen hätten sich seit ihrer Gründung hervorragend entwickelt und seien bereits zur Branchenspitze aufgerückt. Europaweit an der Spitze einer ganz anderen Branche steht OBI. Manfred Maus, Gründer der Baumarktkette, trat mit einem Bekenntnis ans Mikro: „Ich liebe die Frauen“, gestand der smarte Senior, „weil sie der Motor unseres Geschäftes sind“. Denn von den Kundinnen gehe der Drang zur Veränderung aus. „Sie wollen neue Badezimmer, neue Küchen und neue Terrassen“, frohlockte Maus. Gut für den Umsatz der Kette, zu der inzwischen 500 Läden mit 30 000 Mitarbeitern zählen. Der ehemalige Vorstandschef schilderte am Beispiel OBI den Aufbau eines internationalen Unternehmens im Franchise-Verfahren. Um die Bedeutung von Bildung und Forschung ging es im Referat von Innovationsminister Andreas Pinkwart. Er sprach sich für eine intensivere Kooperation von Wissenschaft und Wirtschaft aus. Als positive Beispiele nannte er das Zentrum für Aufbau- und Verbindungstechnik im Technologienzentrum Cartec und das Licht-Labor L-LAB. Im LLAB arbeiten Hella und die Uni Paderborn zusammen. Netzwerke zu gründen ist die eine Sache, die Finanzierung eine andere. Einzelheiten dazu schilderte Andreas Becker von der West LB, die mit den Sparkassen zusammenarbeitet. Bei der anschließenden Podiumsdiskussion unter der Leitung von Martin Krigar, Chefredakteur des Westfälischen Anzeigers, diskutierten die Experten über die Chancen, die sich aus einer ökonomischen Vernetzung der Hansestädte ergeben können. I bar Andreas Becker thematisierte Finanzierungsfragen. Nr. 110 - DER PATRIOT HANSETAG 2007 Samstag 12. Mai 2007 TEL. (0 29 41) 201-203 Reingehen und die Musik entdecken Beim Orgelfestival in der Nicolaikirche stellen Musikstudenten ihr Können unter Beweis Die Schatzsuche auf der Lippe hat sich gelohnt: In Höhe des Marineheims konnten die großen und kleinen Piraten während ihrer Kanufahrt eine goldene Schatztruhe mit Totenkopf-Flagge bergen - ein Symbol für die Eroberung der Stadt. I Fotos: Walter LIPPSTADT I Reingehen, lauschen und wieder weiterziehen, das scheint das Prinzip des Orgelfestivals im Rahmen des Internationalen Hansetages zu sein. Immer wieder kommen neue Gäste in das Gotteshaus hinein. Still sitzen sie in den Bänken und hören der Musik zu. Mancher Zuschauer hat während des Konzerts auch die Augen halb geschlossen und lächelt vor sich hin. Andere stützen ihren Kopf in die Arme und hören dem Spiel konzentriert zu. Acht junge Künstler aus Herford, Köln, Hamburg, Hannover und Lübeck treten beim Orgelfestival am gestrigen Freitag und am heutigen Samstag in der Nicolaikirche auf. Sie sind bis auf Harduin Boeven, den Kantor der Lippstädter Nicolaikirche, Musikstudenten. Jeweils eine halbe Stunde hat ein Nachwuchsmusiker Zeit, um sein Können vorstellen. Von der Renaissance bis zur Moderne reicht das Programm, das Andreas Bock, Harduin Boeven, Jun Hashimoto, Daniel Kirchmann und Matthias Neumann gestern vorgestellt haben. Ji Kyung Lee, Matthias Voget und Su-Jung Lee treten heute beim Orgelfestival auf. Es ist die ganze Bandbreite der Orgelmusik, die die jungen Musiker in der Nicolaikirche präsentieren. Mal demonstrieren sie, wie wuchtig das Instrument klin- gen kann, dann wiederum lassen sie leise Ton auf Ton folgen, oder sie geben sich experimentell. Die meisten Zuschauer, die das Festival besuchen, kommen gezielt mit einem Programmflyer in der Hand. „Die spielen Marcel Duprés ‚Symphonie-Passion‘“, freut sich beispielsweise ein älterer Herr und öffnet die Tür zur Kirche. Auch während des Konzerts huschen neue Besucher mit ihren Einkaufstaschen ins Kircheninnere. Viele wirken neugierig. Sie setzen sich, genießen das Orgelspiel und lehnen sich entspannt zurück, bevor sie mit ihren voll bepackten Taschen langsam weiterziehen. I mes Mit Totenkopf-Flagge die Stadt erobert Teilnehmer der Piratentour wandelten auf den Spuren der Lippstädter Hanse und fanden schließlich eine goldene Schatztruhe im Grünen Winkel LIPPSTADT I Stilecht mit Augenklappen, Fernrohren und Totenkopftüchern wandelten gestern über ein Dutzend kleine und große Pira- ten auf den Spuren der Lippstädter Hanse. Vorbei am Marktplatz, dem ehemaligen Handelszentrum der Stadt, dem historischen Rathaus und dem Bürgerbrunnen machte die Gruppe auch an der mit Totenkopf-Flaggen geschmückten „Piratengasse“ (Helle Halle) Halt. Viel Wissenswertes über Lippstadt zur Hansezeit konnte Stadtführerin Sonja Gellrich den Teilnehmern der Piratentour vermitteln. Die Touren finden noch bis einschließlich Sonntag statt. „Wusstet Ihr, dass im kleinsten Haus der Stadt Klaus Störtebeker wohnt?“ fragte Sonja Gellrich. Während die Mitorganisatorin der Piratentouren auf ein kleines goldenes Klingelschild zeigte, ergänzte sie schnell mit einem Lächeln: „Aber natürlich nur zur Hansezeit“. Graf Bernhard alias Hattu Brand, der zufällig vor der Marienkirche auf die Piratenmeute traf, hätte die Seeräuber zur Blütezeit der Hanse wohl ohne mit der Wimper zu zucken, in die Flucht geschlagen. Diesmal ließ er jedoch sein Schwert stecken. Und so ging es für die Piraten dann auf abenteuerliche Kanufahrt in den Grünen Winkel. Nach etwa 15 Minuten bargen sie sogar einen richtigen Schatz: Unter einigen Fässern hatte sich eine tellergroße Lipperose versteckt und am Marineheim wartete eine goldene Schatzkiste mit einer Totenkopf-Flagge als Inhalt. I awa Experten tagten im Stadtarchiv Daniel Kirchmann spielt Marcel Duprés „Symphonie Passion“ an der Orgel der Nicolaikirche. Foto: Tuschen I Schwebende Töne Das Hanseatica Chamber Orchestra aus Danzig begeisterte in der Marienkirche mit barocken Klängen LIPPSTADT I Wem am Donnerstag nach dem Rausch der multimedialen Eröffnung des Hansetages der Sinn nach leiseren Tönen stand, der konnte in der Marienkirche dem Hanseatica Chamber Orchestra aus Danzig lauschen. Die jungen Musiker des 2003 gegründeten Ensembles überbrachten die Grüße des Danziger Bürgermeisters, bevor sie unter dem Motto „Hanseatica plays Baroque“ Stücke von Georg Philips Telemann, Antonio Vivaldi und Francesco Geminiani präsentierten. Die ruhige Atmosphäre der dezent erleuchteten Marienkirche harmonierte angenehm mit der interessanten Musikauswahl. Zu Beginn gab es die Suite „Don Quichotte“ von Georg Philipp Telemann. Schnell zeigte sich, dass die jungen Musiker technisch sehr versiert sind und auf hohem Niveau agieren. Die schwierigen Tempiwechsel gelangen fast schwerelos und die Töne schwebten geradezu dahin. Weiter ging es mit verschiedenen barocken Werken bis zum fulminanten „La Follia“ von Francesco Geminiani als grandiosem Abschluss. Die zahlreichen Zuhörer bedankten sich mit viel Applaus für den musikalischen Hochgenuss. I rix Arbeitskreis Hansegeschichte und -tourismus diskutierte über verschiedene Hansethemen. Bei den Tourismusexperten, Stadtarchivaren und Delegierten ging es auch um die Nikolaikirchen LIPPSTADT I Hansethemen standen im Mittelpunkt einer Sitzung des Arbeitskrei- ses Hansegeschichte und Hansetourismus, die gestern im Lippstädter Stadtarchiv stattfand. Die Mitglieder des Arbeitskreises, darunter Stadtarchivare, Tourismus- Die Mitglieder des Arbeitskreises Hansegeschichte und -tourismus trafen sich im Lippstädter Stadtarchiv und diskutierten über verschiedene Hansethemen. I Foto: Winkelmann experten und Delegierte aus unterschiedlichen Hansestädten, tauschten sich zu den verschiedensten Aspekten aus. Mit dabei war auch die Lippstädter Stadtarchivarin Dr. Claudia Becker als Gastgeberin. Bei dem Treffen im Stadtarchiv sprachen die Teilnehmer unter anderem über einen Hansischen Städteführer, ein Projekt Hansische Jakobswege und den Austausch mit Santiago de Compostela. Darüber hinaus thematisierten die Fachleute auch die moderne Hansegeschichte und den Tag der Hanse. Schließlich gab es einen Zwischenbericht über Nikolaikirchen in Hansestädten. Auch über die zukünftige Struktur des Arbeitskreises Hansegeschichte und Hansetourismus tauschten sich die Teilnehmer im Lippstädter Stadtarchiv aus. I bw Das Hanseatica Chamber Orchestra spielte in der Marienkirche Werke von Telemann, Vivaldi und Geminiani. I Foto: Rixen Nr. 110 - DER PATRIOT HANSETAG 2007 Samstag 12. Mai 2007 TEL. (0 29 41) 201-203 Im Stift hat nun der Vogt das Sagen Spanferkel, Naschwerk, Seelenheil und Elfentau: Beim Mittelalterlichen Markt lassen Ritter und Händler mit viel Liebe zum Detail ein Zeitalter auferstehen, in dem sie trotz aller Wertschätzung nie wirklich hätten leben wollen LIPPSTADT I In 14 Tagen lässt Ernst Albert wieder den Alltag hinter sich. Dann fliegt er nach China, um zu prüfen, ob denn die Arbeiter in Fernost bei der Fertigung von Elektronikbauteilen auch deutsche Qualitätsstandards einhalten. Der 52-Jährige ist Maschinenbau-Techniker bei der Hella und hat mit Projektplanung zu tun. Heute jedoch entfernt sich Ernst Albert auf ganz andere Weise aus dem täglichen Trott. Heute schlüpft er in seine grüne Kluft, wirft den braunen Mantel über und legt sich eine neue Identität zu. Fortan nennt Ernst Albert sich Ernstus de Lyppense. Als Marktvogt eröffnet er an diesem Freitagvormittag den Mittelalterlichen Markt, den seine Gemeinschaft, die Freyen Soeldner zur Lippe, zum Hansetag organisiert hat. Rund um die Stiftsruine ersteht eine Zeit, in der das verfallene Gotteshaus noch als kleine Marienkirche Zentrum religiösen Lebens war. Am Fuße des alten Gemäuers haben die Soeldner ein Heerlager errichtet: mit Zelten, in denen sie übernachten, mit einer Tafel, an der sie die über dem Feuer zubereiteten Speisen einnehmen – freitags nur Fischbällchen. An über zwei Dutzend Ständen bieten Händler ihre Waren feil. Es gibt Tongefäße und Edelsteine, Instrumente, Schwerter und Kleidung. Spanferkel vom Drehspieß und Naschwerk aus dem Morgenland umschmeicheln den Gaumen. „Seied willkommen auf dem Markte zum feierlichen Beitritt der Stadt tor Lippe zur Hanse“, ruft der Markt- vogt um fünf vor halb zwölf aus. „Es gelte nun hier das Marktrecht.“ Und während Ernst Albert den Hellanern in China auf die Finger schaut, sorgt Ernstus de Lyppense im Stift für Ordnung: Von den Schankleuten lässt er sich das Eichmaß zeigen, damit bloß kein Trinker be- der eigentlich Volker Stiegemeyer heißt. An seinem Ohrläppchen glänzt ein silbernes Kreuz, in der Auslage stehen Heiligenbildchen – etwas kitschig – und Wanderstäbe für Pilger, von der Decke hängen Rosenkränze. Ein Schild verspricht „Seelenheil“. Die Waren würden Marvin von Nagaroon – das ist sein echter Name – schmiedete für einen Schild einen Faustschutz im Wikinger-Stil. trogen werde. Den ersten Becher des dunklen Bieres darf freilich ein Soeldner stürzen – es könnte ja vergiftet sein. Vor einem Verschlag aus Ästen und Tüchern steht Folkhard von Stiegenwald, allerdings kaum nachgefragt, sagt Folkhard, es gehe um das Hobby: „Da kann ich ja nicht von leben.“ Markus Seitz kann das sehr wohl. Er nennt sich „Der Obstler“, und das ist auch Programm. Dutzendweise hat er Flaschen auf seinem Tisch aufgebaut, gefüllt mit Frucht- und Beerenweinen: „Feengold“ heißen die, „Elfentau“ und „Druidenwurz“. Gerade schenkt er einer Frau ein grünes Gesöff zum Probieren ein. „Das ist Hexengalle von echten Hexen, verurteilt von der Inquisition“, sagt er. „So sieht's auch aus“, sagt die Frau. Die Balken des Standes knarzen im Wind. Eine andere Frau legt ein paar Taler und Kreuzer hin und kauft „Liebestrank“. „Gehabt euch wohl“, ruft er ihr hinterher. „Gehaben Sie sich auch wohl.“ Vor ein paar Jahren war Seitz, der aus Hoya kommt, „ein Tagesritt südlich von Bremen“, seinen Job als Speditionskaufmann leid, die Belastung wurde zu groß, sein Chef wollte aber keinen Kollegen einstellen. Also machte Seitz das Mittelalter zu seinem Beruf, als Weinhändler fährt er nun von Markt zu Markt. Heute arbeitet er viel mehr als früher, aber es macht ihm Freude, er hat auf einem Markt gar seine Frau kennen gelernt. „Ich bin mein eigener Herr, wenn ich jemandem Rechenschaft schuldig bin, dann nur mir selber.“ Früher war alles viel stärker reguliert, weiß auch Ernst Albert. Dass ein Markt wie der im Stift nur einen besonders idyllischen Ausschnitt der Geschichte zeigt, wissen hier alle. „Ich möchte nicht im Mittelalter gelebt haben“, sagt Weinhändler Seitz. „Ich liebe meine Dusche, meinen Fernseher, meine Heizung.“ Die Nacht verbringt er im Wohnmobil. I isa Den ersten Schluck für die Soeldner: Zur Eröffnung des mittelalterlichen Marktes prüfte der Vogt zuerst das Eichmaß und ließ sodann den Geschmack testen. I Fotos: Salmen Für eine Handvoll Silberlinge Klingendes Spiel zur Eröffnung Spielleute, Marktvogt, Soeldner und Frouwen zogen gestern zur Eröffnung des Mittelalter-Marktes in den Park an der Stiftsruine ein. LIPPSTADT I Die am weitesten gereisten Akteure des Mittelalter-Marktes waren die Spielleute Eygenart. Sie kamen aus Ost-Vorpommern. Und deshalb durften sie auch den kleinen Zug zur Eröffnung des Marktes anführen. Trommelnd und trällernd zogen sie vorneweg, der Marktvogt hinterher. Ein Maienlied stimmten die Drei extra an, doch es half nichts. „Es klaret nicht auf“, befand der Vogt, aber es wird schon werden.“ Auch die Spielleute verzagten nicht: „Nun, wir haben ja noch drei Tage Zeit.“ Der Wind freilich kämpfte mit Zelttüchern und Heringen. I isa Der Markt zeigt lauter alte Gewerke Katharina Kastens beförderte wie am Fließband die fertigen Brotlaibe aus dem Buchenholz-Ofen. Großer Lärm und kleiner Zauber Eine ganze Reihe von Barden stimmten Lieder des Volkes an – auch Loki der Galgenvogel, der anscheinend ein besonders loses Mundwerk besitzt. LIPPSTADT I „Ihr seht etwas ärmlich aus, als seied ihr aus dem Bauernstand“, tönt Loki der Glagenvogel mit losem Mundwerk. Dann greift er zur Mandoline und stimmt ein Lied an. Große Lärm und kleiner Zauber stehen bei diesem Markt Seit an Seit. Hier messen sich die Freyen Söldner im Schwertkampf und können sich Kinder im Axtwurf probieren, dort stellt Margarete von Sparrenberg den Kleinen Trolle und Zauberstäbe vor. Das Mittelalter fasziniert sie schon seit Kindertagen: Sie ist in Bielefeld aufgewachsen - unter der Sparrenburg am Sparrenberg. I isa Markus Seitz verkaufte auch einen Wein, den er „Tynktur für Haarwuchs“ taufte. Bei ihm hat es offenbar geholfen. LIPPSTADT I Bei Lothar Kastens aus Melle kostet eine Seele anderthalb Silberlinge. Dafür ist sie dann auch mit Mohn und Sesam bestreut. „Eine trefflich' Geschicht'“ kann Kastens dazu erzählen. Im Schwäbischen sei ein Bäcker einst zu einer Beerdingung gegangen, nun habe er aber „die Leich' versuffen“, sodass der Hefeteig, den er vorher angesetzt hatte, ein wenig länger quellen konnte. Aus der großen Masse habe er dann lange Stangen geformt – und so sei das Brot entstanden, das man „Seele“ nenne. „Furzlaibe“ und „Kräuterklötze“ können die Besucher ebenso aus dem Holzofen erhalten. Früher war Kastens als Handelsvertreter unterwegs, verkaufte Betonfarbe und Betonchemie und sah seine Familie bei zwei Mahlzeiten in der Woche. wie die Kinder größer wurden, bekam er nicht mit. „Das war's mir nicht wert.“ Also sattelte aufs Mittelalter um und wurde Bäcker. Der ganze Markt ist ein Schaustück alter Gewerke. Ein Schmied in keltischer Kluft formt das heiße Eisen, in einem Zelt dürfen die Gäste Kerzen ziehen und färben. Holz- und Tonarbeiten liegen aus, Spielleute bauen Querflöten. Eine Näherei steht neben einem Stand, in dem es alles gibt, was der Mensch braucht: lauter „Firlefanz“. I isa Nr. 110 - DER PATRIOT HANSETAG 2007 Samstag 12. Mai 2007 TEL. (0 29 41) 201-203 „Das ist ein Symbol für den Erfolg der Hanse“ 93 Jung-Hanseaten beim Delegiertentreffen – so viele wie noch nie. Thema „Ausbildung“ im Fokus: Hella-Nordwerk und Ini-Werkstatt besucht LIPPSTADT I Die weiteste und vermutlich strapaziöste Anreise dürfte Lyubov hinter sich haben. Rund 2000 Kilometer hat die junge Russin aus Nowgorod seit Montag zurückgelegt, um zum Hansetag nach Lippstadt zu kommen – per Bus und Fähre via Finnland und Schweden. Jetzt freut sie sich, mit so vielen anderen Jugendlichen aus Europa zusammenzutreffen – und sie sogleich in ihre Heimat einzuladen, wo zum 1150-jährigen Jubiläum von Nowgorod der Hansetag 2009 stattfindet, der für sie „ein Event für das ganze Land“ sein soll. 93 Jugendhanse-Delegierte aus Polen, Russland, Finnland, Schweden, Norwegen, Niederlande, Litauen, Lettland, Estland, Frankreich und Deutschland – so viele wie bei keinem Jugendhanse-Treffen zuvor. Erstmals traf sich die Youth Hansa (die Sprache der Jugendhanse ist Englisch) 1998 im schwedischen Visby. Wermutstropfen: Zwei Jugendliche aus dem russischen Pesko hatten anders als Lyubov in Petersburg kein Visum bekommen – ein Zeichen, dass der hanseatisch-europäische Gedanke noch weiter um sich greifen sollte. Die große Zahl der JungHanseaten bezeichnete Bernd Saxe, Vormann der Hanse, als „Symbol für den Erfolg der Hanse“, wie er bei der Begrüßung sagte. Das „Shalom“ dient als „meeting point“, in der Wilhelmschule sind Feldbetten aufgestellt. Das Thema gestern war „Ausbildung und Jugendarbeitslosigkeit“. Eine Problematik, die die jungen Europäer praktisch angingen. Beim Besuch der Initiative für Jugendhilfe, Bildung und Arbeit wurden sie in kleinen Ausbildung war gestern das Thema der Jugendhanse-Delegierten, hier beim Besuch der Ini-Werkstätten. I Fotos: Heienbrok Leuchtendes Gastgeschenk: Sigita aus Litauen mit einer blinkenden Hanse-Kogge made by Hella. Gruppen durch den Ini-Komplex an der Südstraße geführt – und waren beeindruckt von dem Ausbildungs-, Schul- und berufsvorbereitenden Angebot für 300 Jugendliche. Ein Projekt, das Laima. überzeugte. „So was ist absolut notwendig“, sagte die junge Lettin – und lobte die gute Ini-Küche. Am Nachmittag stand dann ein Besuch im HellaNordwerk an. Dort besichtigten die Delegierten (die Jugendhanse steht jungen Menschen zwischen 16 und 25 Jahren offen) sowohl die Ausbildungswerkstatt als auch die Hightech-Produktion des Automobilzulieferers – und erhielten von den Elek- tro-Azubis blinkende HanseKoggen als Mitbringsel. Bei der offiziellen Delegiertenversammlung am heutigen Samstag stellen Jenny und Katrin aus Salzwedel (Ausrichter des Hansetags 2008) sowie Lyubow aus Nowgorod ihre Städte vor sowie verschiedene Projekte. Die Hansetag-Eröffnung in Nowgorod wird übrigens, wie die junge Russin sagte, vor der St. Nikolai-Kirche stattfinden – jener Kirche, die vor Jahren auch mit Lippstädter Hilfe renoviert worden war. Thema des heutigen Treffens ist auch das CD-Projekt, bei dem Jugendbands aus diversen Hansestädten einen gemeinsamen Silberling produzieren. Allerdings konnte die CD nicht wie geplant zum Lippstädter Hansetag gepresst werden, auch weil bisher „die Reaktion der Städte eher verhalten“ war, wie Lennart Krüger, Sprecher der Jugendhanse-Kommission, sagt. Hier gelte es noch „Begeisterung zu wecken“ – aber angesichts der Resonanz beim Lippstädter Jugendtreffen geht er davon aus, dass „das bestimmt klappen wird“. Für Jenny und Katrin aus Salzwedel ist es bereits der dritte Hansetag. Leute kennenlernen, Projekte anstoßen – das ist ihr Motiv, bei der Jugendhanse mitzumachen. Und sie wollen Erfahrungen sammeln, die es bei der Ausrichtung des Hansetages 2008 zu nutzen gilt. Helena aus Brakel dagegen ist das erste Mal bei einem Hansetag dabei. So viele Jugendliche aus anderen Ländern auf einmal treffen zu können, das habe sie gereizt. Mit Vorurteilen gehen die jungen Menschen übrigens salopp-souverän um. Als ein junger Mann aus dem polnischen Koszalin den von Lippstädtern gebauten Stuhl seiner Stadt am Donnerstagabend mitnehmen wollte, fragte er, ob er das „wirklich machen“ könne – offenbar auf ein gängiges Klischee anspielend. Die Gastgeber lachten und forderten ihn auf, den Stuhl mit zum Stand zu nehmen. I hei Da sprang die gute Laune über: Der Sänger Burdette L Becks von „Harmony Central“ begeisterte das Publikum, als er singend durch die vollen Reihen zog und die Gäste begrüßte. I Foto Rixen Vokalartistik pur Ein Feuerwerk aus Lebensfreude, Vokalartistik und swingenden Sounds präsentierte „Harmony Central“ auf dem Rathausplatz LIPPSTADT I „Seht ihr den blauen Himmel?“ rief Marvin Broadie, Sänger von Harmony Central, von der Bühne. Und wirklich, während des Konzertes am Freitagabend auf dem Rathausplatz klarte es zusehends auf. Das lag sicher auch an der Superlaune, die die sechs Sänger auf der Bühne verbreiteten. Beim Publikum hatte die Formation sofort gewonnen. Singend zog Burdette L.Becks durchs Publikum, schüttelte Hände und anmierte zum Mitmachen. Man glaubte es kaum, aber die Sechs arbeiten nur mit ihren Stimmen. Und da- mit erzeugten sie eine ungeheuren Klangkosmos. Neben bekannten Pop- und Soulklassikern hatte Harmony Central auch Jazz und R´n‘B im Programm. Die mitreißende Formation kombinierte unglaubliche Vokalartistik mit purer Lebensfreude. I rix Rappelvoll war es gestern in der Langen Straße zur Moonlight-Shopping-Aktion des Lippstädter Einzelhandels. I Fotos: Winkelmann Ein Einkaufs-Erlebnis Zum Moonlight-Shopping strömten die Besucher in Scharen in die Lippe-Stadt und nahmen auch an den Aktionen der Geschäfte teil Gemeinsam am Wandpuzzle der Jugendhanse: Katrin (r.) und Jenny aus Salzwedel wollen auch Erfahrungen hinsichtlich der Hansetag-Organisation sammeln. Schließlich findet hier der Hansetag 2008 statt. Für Helena (l.) aus Brakel ist es das erste Mal, dass sie einen Hansetag besucht. Im Hella-Nordwerk besichtigten die jungen Europäer die Elektro-Werkstatt (Bild) und die modernen Produktionshallen. Auf einem Laken verewigten sich alle Delegierten der Jugendhanse. 93 Jung-Hanseaten aus elf Ländern sind nach Lippstadt gekommen – so viele wie noch nie bei einem Jugendhansetag. LIPPSTADT I Nach Herzenslust einkaufen bis in den späten Abend, das machte gestern eine Moonlight-Shopping-Aktion des Lippstädter Einzelhandels im Rahmen des Internationalen Hansetags möglich. In Geschäften der gesamten Innenstadt suchten, stöberten und kauften die Late-Night-Shopper was das Zeug hielt. In gediegenem Ambiente, versteht sich – schließlich hatte sich die Werbegemeinschaft attraktive Aktionen einfallen lassen. Um den Besuchern das Erlebnis-Einkaufen zusätzlich zu versüßen, setzten die Kaufleute stimmungsvolle Akzente vor und in ihren Geschäften. So konnten die nächtlichen Shopper unter anderem im Kerzenschein einkaufen. Und vor den Türen der Geschäfte sorgten Musikgruppen für Stimmung. Eine besonders passende Idee fanden viele Besucher eine Leuchtbänder-Aktion. So teilten die verschiedenen Geschäfte leuchtende Armbänder an ihre Kunden aus. Auf diese Weise „markiert“, schlenderten die Besucher dann in Massen durch die Lippe-Stadt und genossen den zumeist regenfreien Abend. Als Krönung gab es ein auf den Hansetag zugeschnittenes Preisausschreiben, für das die Kunden Fragen rund um die Hanse beantworten mussten. Auf die glücklichen Gewinner warten Einkaufsgutscheine. I bw Christiane (l.) und Annika Smarslik aus Lippstadt zeigen zwei der Leuchtbänder, die die Geschäfte an Kunden verteilten. Nr. 110 - DER PATRIOT HANSETAG 2007 Samstag 12. Mai 2007 TEL. (0 29 41) 201-203 Da wird gehämmert und geschraubt... Auf dem Hof Thombansen entsteht eine Hanse-Kogge Der passende Name für das Schiff wird noch gesucht Werkelt im Hof der Thombansens noch fleißig an der Kogge: Zimmerer Kai Hecker. I Fotos: Gausmann Das Segel ist schon gehisst – allerdings noch unterm Bierzelt: Ilka und Daniel Thombansen mit Tochter Catharina. LIPPSTADT I Sie nimmt allmählich Formen an: Die erste Kogge made in Lippstadt. Bis sie wirklich vom Stapel laufen kann, wird es zwar noch ein wenig dauern, aber Zimmerermeister Marcus Beckstedde feilt, hämmert und schraubt mit seinen Kollegen Matthias Borgelt und Kai Hecker unermüdlich im Hof der Gaststätte Thombansen. Die Kogge ist ein Segelschiff, das vor allem dem Handel während der Hansezeit diente. Damit passt das Projekt prima zum Hanstags-Thema „Miteinander handeln“. Allerdings, verrät der Braumeister, habe es während der Hansezeit gar keine Koggen und auch keinen Schiffsbau in Lippstadt gegeben. Das haben die selbst ernannten Reeder bei ihrer Recherche vor Projektstart erfahren. Also musste die Lippe-Stadt erst zum Gastgeber eines Internationalen Hansetages der Neuzeit werden, damit der erste Schiffsbau verwirklicht werden kann. Die Lippstädter Kogge wird nun im Maßstab 1:5 gebaut und etwa fünf Meter lang. Rund 100 Arbeitsstunden haben die Handwerker schon investiert. Arbeitsmaterial ist Holz der deutschen Eiche. Und zwar ein Exemplar, das dem Orkan „Kyrill“ im Verler Wald nicht standhalten konnte. Damit sei nun wenigstens eine ehrwürdige Verwendung für die Sturmeiche gefunden, sagt Beckstedde schmunzelnd. Übrigens: Die Kogge ist noch namenlos. „Vorschläge nehmen wir gern entgegen“, sagt Daniel Thombansen. Wenn das Schiff fertig ist, was allerdings noch ein paar Monate dauern könnte, wird zur Schiffstaufe sicher noch einmal ein Fass mit dem selbst gebrauten Hansebier angestochen. I jul Das phonkt! DJ Dezibel legte im Hintergrund auf, Percussionist Uli Biggemann (r.) servierte den Groove und Cosmo Klein improvisierte dazu mit seiner souligen Stimme – kurzum: die Hanseparty am Kuhmarkt, Cosmos Phonk Night. I Foto: Salmen „Du gehst auf die Bühne und machst einfach Musik“ Die Hanseparty auf dem Kuhmarkt war nicht irgendeine Party, sondern die Phonk Night von Cosmo Klein, dem Sänger und Lebenskünstler, der einst aus Anröchte in die Welt zog LIPPSTADT I Echte Hanseaten zieht es eigentlich immer gen Norden. Wo die Küste ist, wo sie aufbrechen können. Junge Hanseaten zog es gestern ebenfalls nach Norden, zum Kuhmarkt nämlich, wo das Zelt der Hanseparty stand – nicht irgendeiner Party, sondern von Cosmos Phonk Night. Cosmo, das ist Cosmo Klein, Sänger, Songwriter, Künstler und Lebenskünstler, der in Dortmund lebt, aus Anröchte stammt und eigentlich Marcus heißt, aber nur noch von seiner „Mama“ so genannt wird. Und Phonk? „Das ist eine Ableitung aus dem Funk der 70er“, sagt Cosmo. „Schmutziger!“, wirft sein Percussionist Uli Biggemann ein. Eine Weiterentwicklung ist auch die House-Musik, Cosmo und seine Leute kombinieren nun beides. Und das ging gestern so: Dance-Klassiker aus den 70ern, gemischt mit aktuellem House und R'n'B, dafür war DJ Dezibel zuständig. Elektro mischte sich mit Live-Improvisationen: von Saxofonist Eike Drück, Percussionist Uli Biggemann – und natürlich Cosmo Klein mit souliger Stimme, samtig und zugleich voller Groove. Das Zelt tanzte. Cosmo spricht selbst von einem „Improvisationsprojekt“. Das könnte auch ein Etikett für sein bisheriges Leben sein. Zumindest seit er 1999 das Abi am Schloss Overhagen schmiss. „Ich bin zur letzten Prüfung nicht hingegangen.“ Seine Eltern waren schockiert, fast pflichtschuldig ergänzt er, das könne er niemandem empfehlen: „Ich hatte eine sehr lange Durststrecke.“ Straßenmusik hat er gemacht, ist mit einem alten Bulli, dem Cosmomobil, das ihm eine Hip-Hop-Crew aus Belecke mit Graffiti besprüht hatte, durch die Republik getourt. „Ich wollte auf die Bühne und so und mein eigenes Zeug machen.“ Also fuhr er nach Hamburg, nach München, nach Mannheim – auch eine musikalische Hauptstadt – und ging zu Jam Sessions, um Gleichgesinnte zu treffen, viele davon. „Du gehst auf die Bühne und machst einfach mit anderen Leuten Musik.“ In Dortmund wurde er sesshaft, sang in Cafés, um seine Flyer zu verteilen. Eine Frau hörte ihn, sagte es ihrem Freund. Das war Sasha, aus der Hansestadt Soest. Zur Fußball-WM 2002 schrieb Cosmo für ihn die Hymne „This is my time“. Zuletzt arbeitete er mit Maya Saban, für deren Album er ein Team von Songwritern zusammenstellte. Ein neues eigenes Album ist auf dem Weg, „Cosmo Klein and the Phunkguerilla“. Ohne es zu wissen, ist er also auch ein Hanseat und ist das immer schon gewesen. Er fuhr los, kooperierte mit anderen und profitierte letzlich davon. „Von der Hanse“, sagt Cosmo, „weiß ich nicht viel.“ I isa Maritimes Flair im Grünen Winkel Während die DLRG-Ortsgruppe 30-minütige Bootstouren zur Rhedaer Bahn anbietet, treffen sich im Marineheim über zwei Dutzend Shanty-Chöre und Musikapellen zum offenen Singen. LIPPSTADT I Die See und das Wasser gehören zur Hanse wie Graf Bernhard zu Lippstadt. Für ein wenig maritimes Flair auf den Hansetagen sorgen seit gestern die heimische DLRG-Ortsgruppe und der LippstädterMarineverein mit ihren Angeboten im Grünen Winkel. „Die Perpektive vom Wasser aus auf das Geschehen ist eine völlig andere“, berichtet Volker Wagner, technischer Leiter der DLRG-Ortsgruppe Lippstadt. Gemeinsam mit seinen Kollegen fährt er Interessierte mit dem Motorrettungsboot durch den Grünen Winkel bis zur Rhedaer Bahn. Damit Wellenschläge während der etwa 30-minütigen Fahrt vermieden werden und sich die Teilnehmer der Bootstouren „in Ruhe umschauen können“ (Wagner), fahren die Motorrettungsboote Schrittgeschwindigkeit, das heißt sechs bis acht Kilometer pro Stunde. Wenige Meter vom Anlegesteg der DLRG-Boote entfernt, können sich Interessierte im Marineheim über die Schifffahrt und speziell über die mittlerweile 93-jährige Geschichte des Marinevereins informieren. Im Mittelpunkt steht außerdem das Neben dem offenen Singen bietet der Lippstädter Marineverein in seinem Domizil im Grünen Winkel auch vielfältige Informationen zu seiner knapp 93-jährigen Geschichte. I Fotos: Walter offene Singen für angereiste Shanty-Chöre und Musikkapellen. Über zwei Dutzend Chöre hätten bereits ihr Kommen angekündigt, erklärt Günter Heidrich, VizeVorsitzender des Marinevereins. Die Chöre aus Deventer und Stade eröffneten mit Schifferklavier, Gitarre, Trommel und jeder Menge martimer und volkstümlicher Lieder bereits den musi- kalischen Reigen. Besonders stolz ist der Marineverein auf seine Ausstellung im Heimatmuseum. Hier befindet sich neben selbst erstellten Exponaten von Richard Schwartz auch die gut einen Meter lange „Dorstener Aak“. Diese sei eine Leihgabe der Stadt Dorsten, betont Ingolf Parl, Schriftführer des Lippstädter Marinevereins. I awa Der Grüne Winkel einmal aus ungewohner Perspektive. Dieses Erlebnis bieten die Bootstouren der DLRG-Ortsgruppe. Geben in Vergessenheit geratenen Liedern eine neue Stimme: Konni Deppe und Andreas Hermeyer. I Fotos: Heienbrok Schatztruhe geöffnet LIPPSTADT I Sie verbinden Spieltechnik auf höchstem Niveau mit stimmungsvollen Arrangements: Gestern Abend bestritten zwei heimische Duos ein mit viel Beifall bedachtes Konzert in der Jakobikirche. Andreas Hermeyer (Akkordeon) und Sängerin Konni Deppe gaben „vergessenen Liedern“ aus den 20er bis 40er Jahren eine neue Stimme – etwa beim Song „Smile“ Das hätten zwar schon viele Künstler interpretiert – „heute Abend hören Sie die beste Version“, so Hermeyer. Eddi Nünning (Gitarre) und Sängerin Lara Schallenberg sehen sich in der Tradition der Singer/ Songwriter. Sie präsentierten neu arrangierte Lieder etwa von Al Jareau und Neil Young – und ein Stück von ihrer neuen CD. I hei Schütteten in der Jakobikirche „eine Schatztruhe von Stücken“ aus: Lara Schallenberg und Eddi Nünning. Hansetag 2007 AMBIENTE COSMO KLEIN Besucher shoppten stimmungsvoll bei Kerzenlicht. Hansetag 7 Anröchter Hanseat lud zur Phonk Night. Hansetag 8 Samstag d d 12. Mai 2007 Bravissimo! Das war „großes Kino“ Die glänzend organisierte Eröffnungsfeier erntet viel Beifall. Gute Noten auch für das excellent besetzte Wirtschaftsforum Das Publikum im Grünen Winkel war sichtlich angetan. An die 5000 Zuschauer dürften es gewesen sein (da haben wir mit unserer gestrigen Schätzung doch etwas daneben gelegen). Sie waren begeistert von einer faszinierenden Eröffnungsfeier. Eine Premiere gab's gestern Morgen im Stadttheater. Und auch die bescherte dem Gastgeber allerbeste Noten. Erstmalig fand im Rahmen des Hansebundes ein Wirtschaftsforum statt. Es war excellent besetzt und von hohem Informations- und Unterhaltungswert (siehe ausführlicher Bericht). Auch da hat Lippstadt eindrucksvoll Zeichen gesetzt. Fast zeitgleich nahmen der Regen und die Sturmböen über Lippstadt immer mehr zu. So viel WetterPech, das tut schon weh. Vor allem der gestern eröffnete Hanse-Markt und auch der Mittelalterliche Markt mussten darunter leiden. Die große „Hanse-Familie“aber fand dazu das passende Gegenmittel: Fröhlichkeit und Herzlichkeit... I bö- Hanseatisches Flair brachten die zahlreichen Gäste aus dem In- und Ausland in ihren historischen Trachten mit zum großen Hansemarkt rund um die Marienkirche. I Fotos: Tuschen Dicht umlagert waren gestern die 120 Stände der Städte, die am 27. Internationalen Hansetag in Lippstadt vertreten waren. Bis zum Abend nutzten die Besucher die Gelegenheit, sich über die Angebote zu informieren. I Foto: Prange Schwere Zeiten: Beim mittelalterlichen Markt im Stift erfuhren die Knirpse des Wichernkindergartens von Ernst Albert (r.), was es heißt, einen eisernen Helm zu tragen. I Foto: Salmen Hanse verbindet: Diese junge Dame aus Nowgorod freut sich schon auf ein Wiedersehen in Lippstadt. LIPPSTADT I Wenn das Wetter schon nicht mitspielt beim 27. Internationalen Hansetag in Lippstadt – ja dann muss der Gastgeber halt anderweitig glänzen. Regen, orkanartige Winde und kühle Temperaturen, das ist nun wahrlich kein Wunsch-Wetter. Doch Lippstadt tut sein Bestes, den Unbilden des Wetters zum Trotz, und das Beste an diesen ersten zwei Hanse-Tagen – so darf man wohl sagen – das war richtig gut. Allem voran die Eröffnungsfeier im prachtvoll illuminierten Grünen Winkel. Eine Feier, die dem hohen Anspruch des Hansetages auf imponierende Weise gerecht geworden ist. „Großes Kino“, wie es so schön heißt. Die Farben, die Musik, die harmonische Abstimmung, die wunderschöne Atmosphäre. Es war zauberhaft ! Ein großes Bravissimo an alle Beteiligten, die daran „schuld waren“. Manfred Feith-Umbehr, Hans-Jürgen Netz, Reinhard Horn, Reinhard Schiele, Jürgen Honuschies usw... Bilder-Galerie Weitere Bilder von der Eröffnung des 27. Internationalen Hansetages sehen Sie auf unserem Internet-Portal www.derpatriot.de –– Rechts auf der Startseite befindet sich ein HansetagsButton. Den einfach anklicken und schon sind Sie mittendrin in unserer reich bestückten Bilder-Galerie. Auch Günter Verheugen steht nun im Goldenen Buch Leckeres Spanferkel gibt es auf dem Mittelalter-Markt. So viele Einträge ins Goldene Buch gab es selten an einem Tag: Fünf neue Unterschriften stehen seit gestern auf dem Papier. Beim Hanse-Wirtschaftsforum im Stadttheater griff nicht nur EUKommissar Günter Verheugen (M.) zum Füller, sondern auch Vize-Landesvater Andreas Pinkwart, OBI-Gründer Manfred Maus, Hella-Chef Dr. Jürgen Behrend und Andreas Becker von der West LB. Vize-Bürgermeister Klocke und Klaus Vollmer von der Stadt sahen zu. Hansetag 4d Auch des Grafen Herz schlägt für die Jugendhanse Auch das Herz von Stadtgründer Graf Bernhard, hier mit Jung-Hanseatin Janika, schlägt für die Jugendhanse. Jedenfalls machte er den 93 Delegierten aus elf Ländern bei der Begrüßung im Ev. Gemeindehaus seine Aufwartung. Bernd Saxe, Vormann der Hanse, hob die Rekordbeteiligung hervor und sagte, sie sei „ein Symbol für den Erfolg der Hanse“. Gestern besuchten die jungen Europäer das Hella-Nordwerk und die Ini-Werkstatt. I Foto: Heienbrok Hansetag 7 d Nr. 110 - DER PATRIOT HANSETAG 2007 Samstag 12. Mai 2007 TEL. (0 29 41) 201-203 PROGRAMM ZUM INTERNATIONALEN HANSETAG 2007 Rahmenprogramm Samstag, 12. Mai 6.30 Uhr Hanse-Montgolfiade am Jahnplatz 10 bis 13 Uhr Orgelfestival in der Nicolaikirche 10, 14 und 16 Uhr histor. Stadtführung (deutsch), Rathaus 10 bis 17 Uhr Hanse-Café, Blumenstraße/Lange Straße 12 Uhr historische Stadtführung auf Englisch 14 bis 18 Uhr Chorkonzerte in der Brüderkirche 17.30 Uhr Hanse-Montgolfiade: Ballonfahrten am Jahnplatz 19 Uhr„Finnproject“ - Finnischer Tango in der Jakobikirche 19 Uhr Claudia Jung „Träumen erlaubt“ am Rathausplatz 20.30 Uhr Ron Williams und Bluesnight Band, Rathausplatz 20 Uhr Mittelalter-Ball im Rathaus 20.30 Uhr Acoustic Fun Orchestra in Poststraße 21.30 Uhr Hanse-Montgolfiade: Nightglow am Jahnplatz Sonntag, 13. Mai 9 Uhr Ökumenischer Gottesdienst in der Marienkirche 10 bis 17 Uhr Hanse-Café, Blumenstraße/Lange Straße 10.30 Uhr Oldtimer-Ausfahrt vom Rathausplatz 11 Uhr „fonte di musica“ in der Jakobikirche 12 Uhr historische Stadtführung auf Englisch ab Rathaus 12 Uhr „Komm, sing mit!“ auf dem Rathausplatz 13 Uhr Verkaufsoffener Sonntag des Einzelhandels 14 Uhr historische Stadtführung auf Deutsch 16 Uhr Hanse-Parade ab Rathausplatz 20 Uhr Theater „Ein Jedermann“ auf der Studiobühne an beiden Tagen Kindertrubel auf dem alten Markt; Hansekaufleute im Grünen Winkel Bernhardbrunnen-Bühne Samstag 10 bis 10.45 Uhr Konzert TGHAB-Band Uden 10.45 bis 11.15 Uhr Shanty-Chor „Steife Brise“ 11.15 bis 11.45 Uhr Orientalischer Tanz mit Nur el Hayat 11.45 bis 12.30 Uhr Konzert Folklorclub Gilë 12.30 bis 13 Uhr Konzert Swingin’ Freaks 13 bis 13.45 Uhr Blasorchester Hellinghausen 13.45 bis 14.15 Uhr Magellan Shanty Chor Paderborn 14.15 bis 14.45 Uhr Shanty-Chor „Stella maris“ 14.45 bis 15.15 Uhr Konzert Kokolores 15.15 bis 16 Uhr Volkstanzgruppe Kloster Oesede 16 bis 16.30 Uhr Konzert Splash, Musikschule Lippstadt 16.30 bis 17 Uhr Konzert Jakaranda, Musikschule Lippstadt 17 bis 17.45 Uhr Konzert Atemgold 09 17.45 bis 18.15 Uhr Shanty-Chor Marinekamer. Herford 18.15 bis 18.45 Uhr Konzert Multiple Voice 18.45 bis 19.15 Uhr Folkloregruppe Kudesy 19.15 Uhr 19.45 Uhr Chorkonzert Viva La Musica Sonntag 10.45 bis 11.45 Uhr Konzert Exodus 11.45 bis 12.15 Uhr Konzert Folklorclub Gilë 12.15 bis 12.45 Uhr Jagdhornbläserkorps Hegering Rüthen 12.45 bis 13.30 Uhr Popkonzert Kiss the girl 13.30 bis 14.30 Uhr Blasorchester Feuerwehr Herford 14.30 bis 15.15 Uhr Chor der Musikschule A Kacanauskas 16 bis 16.45 Uhr Powerdance Energeticum/Trainerteam 17 bis 17.30 Uhr Lewino Tanz- und Gesangensemble 17.30 bis 18 Uhr Volkstanzgruppe Bielitz-Biala Brüderkirche Samstag 14 bis 14.30 Uhr Großer Chor der Kantorei Lippstadt 14.30 bis 15 Uhr Kantorei St. Jacobi 15 bis 15.30 Uhr Kleiner Chor der Kantorei Lippstadt 15.30 bis 16 Uhr Viva La Musica 16 bis 16.30 Uhr Kammerchor Lippstadt 16.30 bis 17 Uhr Sangkoret Lysbuen BKK 17 bis 17.30 Uhr Kammerchor des Gymnasiums Herford 17.30 bis 18 Uhr Konzertchor städt. Musikverein Lippstadt City-Bühne Samstag 10.30 bis 11 Uhr Breakdance Wild Life Style Lebork 11 bis 11.30 Uhr Konzert Riga Ensemble Vilkaci 11.45 bis 12.15 Uhr Gedichte und Musik mit Drachenflug 12.15 bis 13 Uhr Chorkonzert Sangkoret Lysbuen BKK 13 bis 13.30 Uhr Shanty koor Skomjend Wiid 13.30 bis 14 Uhr Konzert Multiple Voice 14 bis 14.30 Uhr Shanty Chor MC 46 15.30 bis 16 Uhr Lewino Tanz- und Gesangensemble 16 bis 16.30 Uhr Musikkapelle „Gut, dass so“ 16.30 bis 17.15 Uhr Fashion-Show Prometei 17.15 bis 17.45 Uhr Accordion Ensemble „Ad Libitum“ & Narva Jazz Band 17.45 bis 18.15 Uhr Rezitation Sprachenschule Lebork 18.15 bis 18.45 Uhr Konzert De Deventer Hanzezangers und Stadtausrufer Günter Sonntag 10.45 bis 11.15 Uhr Ritterkampf 12 bis 12.45 Uhr Stadtkapelle Salzwedel 12.45 bis 13.15 Uhr Folk-Konzert von Viljandi 14.30 bis 15.15 Uhr Shanty-Chor Hiev Rund 15.15 bis 15.45 Uhr Jagdhornbläserkorps Hegering Rüthen Hansemarkt - Bühne Samstag 10 bis 10.30 Uhr Gedichte und Musik mit Drachenflug 10.30 bis 11.30 Uhr Mönchguter, Stralsund 11.30 bis 12 Uhr Stadtkapelle Salzwedel 12 bis 12.30 Uhr Shanty-Chor „Steife Brise“ 12.30 bis 13 Uhr Lewino Tanz- und Gesangensemble 13 bis 13.45 Uhr Kinderkochen Stralsund 13.45 bis 14.30 Uhr Mönchguter, Stralsund 14.30 bis 15 Uhr Volkstanzgruppe aus Koknese 15 bis 15.30 Uhr Jugendzirkus Zirkusstudio Fox 15.30 bis 16 Uhr Konzert Riga Ensemble Vilkaci 16 bis 16.15 Uhr Verlosung Stralsund 16.15 bis 16.45 Uhr Rahmenprogramm Stralsund 16.45 bis 17.15 Uhr Folk-Konzert von Viljandi 17.15 bis 17.45 Uhr Flying Finn Theater Group (Turku) 17.45 bis 18.30 Uhr Magellan Shanty Chor Paderborn 18.30 bis 19.15 Uhr Konzert mit Atemgold 09 19.15 bis 20 Uhr Gedichte und Musik mit Drachenflug Sonntag 10.30 bis 11 Uhr Rahmenprogramm Stralsund 11 bis 11.30 Uhr Konzert Hogener Lünen 11.30 bis 12.15 Uhr Volkstanzgruppe Bielitz-Biala 12.15 bis 12.45 Uhr Indischer Tanz mit Nur el Hayat 13 bis 13.45 Uhr Schaukochen Stralsund 13.45 bis 14.15 Uhr Dance Art Plus 14.30 bis 15 Uhr Accordion Ensemble „Ad Libitum“ & Narva Jazz Band 15.15 bis 15.45 Uhr Rezitation Sprachenschule Lebork 15.45 bis 16 Uhr Verlosung Stralsund Jakobikirche Samstag 10 bis 10.45 Uhr Konzert Folklorclub Gilë 10.45 bis 11.30 Uhr Konzert La Sinfonietta 11.30 bis 12.15 Uhr Musikkapelle „Gut, dass so“ 12.15 bis 13.15 Uhr Tanz und Theater Group (Turku) 13.15 bis 13.45 Uhr Bravo Tanzgruppe Lebork 13.45 bis 14.30 Uhr Kammerchor des Gymnasiums Herford 14.30 bis 15.15 Uhr Stadtkapelle Salzwedel 15.15 bis 16 Uhr Accordion Ensemble „Ad Libitum“ & Narva Jazz Band 16 bis 16.30 Uhr Hanse Hornfestival Sonntag 9 bis 12.30 Uhr Fonte di Musica 12.30 bis 13.15 Uhr Projektorchester der Musikschule 13.15 bis 14 Uhr Konzert Riga Ensemble Vilkaci Tagesstätte „Für unsere Kinder“ Samstag 14.30 bis 16.30 Uhr Tanz und Theater Group (Turku) Gesamte Innenstadt Samstag Konzerte: Atemgold, Blasorchester Feuerwehr Herford, Briloner City Ramblers und Firlefey; Historische Hansegruppe Gronau; Historisches Hansevolk Lübeck; MarchingBand Mama Afrika; Ritterkampf; Mittelalter-Musik mit Ulven, räven & haren; West-Highlanders Pipes and Drums Sonntag Blasorchester der Feuerwehr Herford; Historische Hansegruppe Gronau (Leine); Historisches Hansevolk zu Lübeck; Ritterkampf; Mittelalterliche Musik mit Ulven, räven & haren Marineverein im Grünen Winkel Samstag Briloner City Ramblers, De Deventer Hanzezangers und Stadtausrufer, Firlefey, Hanse Hornfestival, Hogener Lünen, March-Band Mama Afrika, sowie Shanty-Chöre Magellan Paderborn, MC 46, Skomjend Wiid, Steife Brise, Stella maris und Marinekameradschaft Herford Sonntag De Deventer Hanzezangers und Stadtausrufer Günter, Hogener Lünen, March-Band Mama Afrika, Shanty koor Skomjend Wiid, Shanty-Chor Hiev Rund Nicolaiweg Samstag und Sonntag 10 bis 20 Uhr historische Führungen Poststraßen-Bühne Samstag 10 bis 10.30 Uhr Shanty-Chor „Stella maris“ 10.30 bis 11 Uhr Powerdance Energeticum-Trainerteam 11 bis 11.45 Uhr Jugendblasorchester 11.45 bis 12.30 Uhr Musikschule der Stadt Haltern am See 12.30 bis 13.15 Uhr Konzert Hogener Lünen 14 bis 15 Uhr Orchester der Musikschule Valmiera 15 bis 16 Uhr Mandolinen- und Gitarrenorchester Lippstadt 16 bis 17 Uhr Blasorchester der Feuerwehr Herford 17.15 bis 17.45 Uhr Hanse Hornfestival 17.45 bis 19 Uhr Rockkonzert Most Wanted 19 bis 23 Uhr Acoustic fun Sonntag 10.45 bis 11.15 Uhr Jugendzirkus Zirkusstudio Fox 11.15 bis 12.45 Uhr Konzert Blues Company 12.45 bis 13.15 Uhr Shanty-Chor Hiev Rund 13.15 bis 13.45 Uhr ChorkonzertViva La Musica 13.45 bis 14.15 Uhr Breakdance Wild Life Style Lebork 14.15 bis 15.30 Uhr Konzert Kamper Uien Koor 15.30 bis 16 Uhr Bravo Tanzgruppe Lebork 16 bis 17 Uhr Popkonzert Kiss the girl 17.30 bis 18.15 Uhr Rockkonzert Xenon Rathausplatz - Bühne Samstag 10.15 bis 10.45 Uhr Konzert mit Marianne Juvik Sæbø, Vidar Eldholm 10.45 bis 11.30 Uhr Kammerchor Gymnasium Herford 11.30 bis 12.15 Uhr Folkloregruppe Kudesy 12.15 bis 13 Uhr Chor der Musikschule A Kacanauskas 13 bis 14 Uhr Blasorchester der Feuerwehr Herford 14.15 bis 15 Uhr Hanse Hornfestival 15 bis 16 Uhr Konzert mit De Deventer Hanzezangers und Stadtausrufer sowie den Shanty-Chören Magellan Paderborn, MC 46, Skomjend Wiid, Steife Brise, Stella maris und Marinekameradschaft Herford 16 bis 16.45 Uhr Dance Art Plus Sonntag 12 bis 13 Uhr Komm, sing mit! 13.15 bis 13.45 Uhr Zirkusstudio Fox 14 bis 14.30 Uhr Konzert De Deventer Hanzezangers 14.30 bis 15 Uhr Folkloregruppe Kudesy 15 bis 17.30 Uhr Big Band Glenn-Buschmann-Akademie St.-Annen-Rosengarten Samstag Konzerte mit Firlefey und Viljandi; Ritterkampf Sonntag Folk-Konzertvon Viljandi; Ritterkampf Stadttheater Lippstadt Samstag 9.30 bis 12 Uhr Dance Art Plus 10.30 bis 12 Uhr West-Highlanders Pipes and Drums Stiftsruine Mittelaltermarkt - Bühne Samstag Mittelalterlicher Tanz mit Nur el Hayat Thomas Valentin Stadtbücherei Samstag und Sonntag Schattentheater Löwenecker-Theaterchen Weitere Informationen bei den Hanse-Guides Feine Arbeiten an der Holzskulptur: Gerth Grabow aus Pritzwalk demonstriert sein künstlerisches Geschick. Historisches Handwerk: Narcyz Kalski zeigt am Stand von Slupsk, wie Bernstein bearbeitet wird. I Fotos: Winkelmann Süße Naschereien: Kadri Raig (l.) und Silver Tang aus Talinn locken mit gebrannten Mandeln aus Estland. Auf Entdeckungsreise durch Länder und Kulturen Besucher des Hansemarktes sammelten rund um die Marienkirche vielfältige Eindrücke an den Ständen der internationalen Hansestädte LIPPSTADT I Heftigen Windböen und einigen Regentropfen hatten die Repräsentanten auf dem Hansemarkt etwas Wirkungsvolles entgegen zu setzen: ihr überaus sonniges Gemüt. An den über 110 Ständen rund um die Marienkirche und in der Marktstraße begegneten sich Besucher und Hansestädtler mit einem Lächeln auf den Lippen. Wer gestern nach der Eröffnung über den Markt spazierte, begab sich unweigerlich auf eine Entdeckungsreise durch die unterschiedlichsten Kulturen samt ihrer Bräuche und Besonderheiten. An so manchen Ständen hatte man das Gefühl, in eine andere Zeit versetzt zu werden. „Miteinander handeln“ in Szene gesetzt Mittelalterlich gewandet begrüßten einige Delegationen die Besucher an ihrem Stand. Von der Hektik moderner Zeiten war keine Spur, denn auf dem Hansemarkt ging es gemächlich zu. Immer wieder zog es die Besucher zu Ständen, die mit ihren ganz eigenen Aktionen eindrucksvoll das Thema des Hansetages in Lippstadt in Szene setzten: „Miteinander handeln“. Am Stand der niederländi- schen Hansestadt Doesburg etwa gab's würzigen Käse mit handgemachten Mostert. Würziger Mostert im Hanse-Gewand „Seit 1457 ist das Tradition bei uns – bis heute wird der Mostert handgemacht“, erklärte Rien Kok. Wer sich den Käse hatte munden lassen, konnte seine kulinarische Reise gleich nebenan fortsetzen. Am Stand von Kampen schenkten Ellen Mulder und Esther Wagteveld den Kampener KoggeBitter ein. Der Kräuterbitter ist speziell für die kleine niederländische Hansestadt gebrannt und benannt nach der Kogge, die im Mittelalter das wichtigste Fortbewegungsmittel der Handelsleute war. Andere Städte lockten mit handwerklichen Kreationen. Das Gold des Meeres etwa leuchtete vor allem an den Ständen der polnischen Hansestädte. In Slupsk zeigte Narcyz Kalski, wie Bernstein früher bearbeitet wurde. Dazu schliff er ihn an einer nach historischem Vorbild rekonstruierten Maschine. Wer Glück hatte, dem schenkte er im Vorbeigehen einen der prächtigen Steine. Fidel gefidelt wurde indes So kommt das Schiff in die Flasche: Robert Riekers demonstriert am Stand von Hamburg mit viel Fingerspitzengefühl, wie ein echtes Buddelschiff entsteht. vor dem Hansemarkt-Stand der litauischen Stadt Kaunas. Die Folkloregruppe sorgte traditionell gewandet und mit spontanen Tanzeinlagen für gute Stimmung unter den Besuchern. Gleich nebenan zeigte Hobby-Schnitzer Gerth Grabow filigranes Handwerk. Am Stand von Pritzwalk feilte er in liebevoller Detailarbeit an einer Holzfigur des heiligen Christophorus und gab allen Passanten bereitwillig Auskunft über sein außergewöhnliches Hobby. Leckere Mandeln aus Talinn probieren Herrlich duftete es am Stand von Talinn (Estland). Dort rösteten nämlich Kadri Raig alias Katharine Mandelfrau („das hört sich schön deutsch an“) und Silver Tang frische Mandeln. In einer großen hölzernen Schale und mit einem überdimensionalen Holzlöffel boten die beiden den vorbei schlendernden Passanten ihre Köstlichkeiten feil. Die Besucher griffen bei den süßen Leckereien beherzt zu und ließen sich die Süßigkeiten schmecken. „‘ne Buddel voll Schiff“ gab's bei den Hamburgern. Dort zeigte nämlich Buddel- schiffbauer Robert Riekers geduldig, wie das Segelschiff in die Flasche kommt. Sobald das Schiff fertig ist, wird es wieder zusammen gerollt – „wie eine Zigarre, und denn geht das los“. Wie das Schiff in die Flasche kommt Mit Fingerspitzengefühl – „damit sich nichts vertüddelt“ – wird es durch den Flaschenhals geschoben und dann an Bindfäden wieder aufgerichtet. Robert Riekers ist übrigens ein waschechter Hanseat: In Bremerhaven geboren, lebte er eine Weile in Kiel und ist nun schon seit über 20 Jahren in Hamburg zu Hause. Sein Hobby betreibt er inzwischen auch schon ein ganzes Weilchen. „Ein Beruf ist es aber nicht, da wäre ich ja schon lange verhungert“, sagt er. Auf ihre Kosten kamen auch all diejenigen, die auf der Suche nach Reisetipps waren. Denn natürlich rührten die internationalen Delegationen auch eifrig die Werbetrommel für ihre Hansestädte. Damit hat Bürgermeister Christof Sommer also Recht behalten: In wenigen Stunden lässt sich auf dem Hansemarkt der Urlaub für die nächsten Jahre planen. I jul/bw Gäste aus der Nachbarschaft: Die Bördekönigin und das Jägerken repräsentieren als Symbolfiguren die Hansestadt Soest. Hansetag 2007 HANSEBUND GRÜNER WINKEL Drei Städte als neue Mitglieder aufgenommen. Hansetag 4 d Kinder waren von der Spiellinie begeistert. Hansetag 3 Montag d 14. Mai 2007 Abschied nehmen vom Hansetag 2007: Vertreter der Jugendhanse tragen die Hanse-Fahne durch die Menschenmenge auf dem Rathausplatz zur Bühne. Künftig weht sie in Salzwedel, das 2008 den Hansetag ausrichtet. I Foto: Krumat Ein wunderbares Miteinander Herzlich, fröhlich, unkompliziert: Der 27. Internationale Hansetag in Lippstadt war trotz des wechselhaften Wetters ein großer Erfolg LIPPSTADT I Liebe Lippstädter, liebes Hanse-Team, liebe Gäste – was auch immer zu sagen und zu schreiben ist über den 27. Internationalen Hansetag – das Bild, das zurückbleibt von diesen Tagen, das wird in der Geschichte Lippstadts einen Ehrenplatz einnehmen. Und das nicht nur, weil es ein großes Ereignis mit internationalem Flair war, sondern viel mehr noch, weil es auf wunderschöne Weise Freude verbreitet hat, die in Lippstadt noch lange in Erinnerung bleiben wird. Wobei auch klar ist: Es gab nicht nur „eitel Sonnen- schein“. Dafür hat der Wettergott allzu sehr dazwischen gefunkt. Aber zumindest gestern bei der Abschlussfeier gab die Sonne – quasi als Belohnung für all die Mühen – ihr Bestes. Allen Unbilden des Wetters zum Trotz haben die Verantwortlichen dennoch für einen rundum gelungenen 27. Internationalen Hansetag gesorgt. Und darauf darf Lippstadt zu Recht stolz sein. Ob die Esten, die Finnen, die Franzosen, die Russen, die Holländer und all die anderen Nationen, die hier zu Gast waren, das auch so sehen, das bleibt zu hoffen. Komplimente aus der großen Hanse-Familie gab's jedenfalls reichlich. Und außerdem: Das Fest zum Fest gemacht – herzlich, fröhlich – das haben ja die vielen tausend Gäste, die in und mit Lippstadt auf wunderbar unkomplizierte Weise gefeiert haben. Also, Kompliment zurück, liebe Hanse-Familie. So ein bisschen war's wie vor einem Jahr beim großen WM-Happening: Die Welt zu Gast bei Freunden... Schade nur, dass das Lippstädter Hanse-Fest immer wieder auch eine Zitter-Partie war. Wann gibt's den nächsten Schauer? Wie ein Damoklesschwert hing diese Frage über den Fest-Plätzen. April-Schauer im Mai. So war das nicht geplant. Vielleicht lag's ja daran, dass das Wetter nicht in den Händen von Carmen Harms und ihrem Team lag. Denn dann, so darf man sicher sein, wäre es nicht so gekommen. „Miss Hanse“ und ihre Mitstreiter/innen haben ganz großen Anteil am tollen Erfolg des Hansetages. Großes Lob! – So bleibt als Fazit viel Positives und vor allem die Feststellung: Die Hanse lebt, und wie! Das hat Lippstadt jetzt hautnah gespürt... Georg Böer Bunt, phantasievoll, Freude ausstrahlend – so wie dieser kleine Besucher präsentierte sich der 27. Internationale Hansetag in Lippstadt. I Foto: Krumat 27. INTERNATIONALER HANSETAG HANSETAG 2007 IN LIPPSTADT Wörtlich Schade, dass es jetzt zu Ende geht. Wir haben uns gerade richtig warmgelaufen. Christof Sommer, Bürgermeister In den Regenpausen drängten sich am Samstag zahlreiche Besucher vor den Bühnen in der Innenstadt – hier im Bereich Luchten-/Poststraße. I Foto: Prange Anstoßen auf den Hansetag: Etwa 160 Gäste konnte Dirk Walter (re.), amtierender Präsident von Round Table 133 Lippstadt-Soest, zum Hanseball im Rathaus begrüßen. Hansetag 6 d Lippstadt war ein gehorsames Mitglied der Hanse. Es zahlte immer pünktlich. Bernd Saxe, Hanse-Vormann Wir suchen noch den Verantwortlichen. Christof Sommer mit Blick aufs Wetter – jenem Aspekt, der nicht durchorganisiert werden konnte. Bilder-Galerie Bis auf die Rathaustreppe tummelten sich am Samstag die Zuhörer, als Schlagerstar Claudia Jung eigene Ohrwürmer und gecoverte Partyhits anstimmte. I Foto: Salmen Hansetag 6 d Weitere Bilder von der Eröffnung des 27. Internationalen Hansetages sehen Sie auf unserem Internet-Portal www.derpatriot.de –– Rechts auf der Startseite befindet sich ein HansetagsButton. Den einfach anklicken und schon sind Sie mittendrin in unserer reich bestückten Bilder-Galerie. Zu orchestralen Klängen ließen die Ballonfahrer beim Nightglow am Samstag die Nacht zum Tag werden und begeisterten die Besucher mit einer atemberaubenden Show. I Foto: Tuschen Nr. 111 - DER PATRIOT HANSETAG 2007 Montag Mit einem „Knaller“ der hanseatischen Art ging gestern Nachmittag der 27. Internationale Hansetag zu Ende: Kilometerlang zog sich die Parade der Delegationen durch die Innenstadt. 14. Mai 2007 TEL. (0 29 41) 201-203 Applaus für einen „Hansetag der Superlative“, wie Vormann Bernd Saxe die Lippstädter Veranstaltung lobte. Tausende verfolgten am Nachmittag den Abschied auf dem Rathausplatz. I Fotos: Krumat Grandioses Finale Kilometerlange Hanseparade mit Gästen aus 15 Nationen durch die Innenstadt. Chor aus Litauen singt: „...wir reichen uns zum Abschied nun die Hände“ LIPPSTADT I Grandioses Finale am Sonntag: Mit Pauken, Trompeten und Böllerschüssen ging gestern Nachmittag der 27. Internationale Hansetag zu Ende. Die Gäste aus 118 Städten und 15 Nationen zeigten sich bei der traditionellen Hanse-Parade zum Ausklang des Treffens in bester Laune - und das aus gutem Grund. Die Sonne hatte mit den Hanseaten endlich ein Einsehen. Sie überstrahlte den kilometerlangen Festzug durch die Altstadt, der sich, gesäumt von tausenden Zuschauern, vom Theater bis zum Rathausplatz zog. Allen voran Graf Bernhard alias Hartmut Brand, der die Hanseparade durch die Cappelstraße und die Lange Straße anführte. Dahinter reihten sich neben zahlreichen Musik- und Folkloregruppen Von Anklam bis Zwolle: 118 Städte waren beim Hansetag in Lippstadt vertreten – und trotz wechselhaften Wetters mit der Resonanz sehr zufrieden. auch Hanse-Vormann Bernd Saxe und Bürgermeister Sommer in den Festzug ein. Auf dem Rathausplatz versammelten sich die Akteure dann zur Abschlusskundgebung und zur Fahnenübergabe. Der Lippstädter Bürgermeister freute sich ebenso wie sein Lübecker Kollege über eine gelungene Veranstaltung. Lob und Dank gab es von allen Seiten für die zahlreichen Akteure, vor allem aber für das unermüdliche Organisationsteam um Carmen Harms und Wolfgang Streblow. Den Abschluss besorgte die Musikgruppe „Perpetuum Mobile“ aus Litauen, die alle Besucher zum Mitsingen einlud: „Die Zeit mit euch geht langsam nun zu Ende, ... wir reichen uns zum Abschied unsere Hände.“ I wp „In Lippstadt wird der Hansegedanke gelebt“ „Besonders phantasievoll, kreativ und organisationsstark“: Hanse-Vormann Bernd Saxe zeigt sich begeistert von „vier stimmungsvollen Tagen“ „Tschüss“ sagte auch die Soester Bördekönigin. Eine irische Weise zum Abschied sangen diese jungen Litauer. LIPPSTADT I Eine überaus positive Bilanz des 27. Internationalen Hansetags in Lippstadt zog gestern Bernd Saxe, Vormann der Hanse. „Es war eine sehr erfolgreiche Veranstaltung mit einer Bombenstimmung“, so der Bürgermeister von Lübeck am Nachmittag bei einer Pressekonferenz. Sein Fazit: „In Lippstadt wird der Hanse-Gedanke aktiv gelebt.“ Die Vertreter der 118 teilnehmenden Hansestädte (so viele wie noch nie) seien „durchweg außerordentlich zufrieden“. Gleiches gelte für die vielen Besucher. Saxe bedankte sich bei den Lippstädtern für „vier stimmungsvolle Tage“ und ein „sehr vielfältiges Programm“. Respekt und Anerkennung zollte er auch den Organisatoren des Wirtschaftsforums, das „wir in der Hanse immer angestrebt haben“ und das nun erstmals in Lippstadt stattfand. Galt die Stadt in der mittelalterlichen Hanse als „gehorsames Mitglied“ (Saxe: „Die haben immer pünktlich ge- „Hansetag der Superlative“: Bernd Saxe , Dr. Heinz Günther Focken, Carmen Harms, Christof Sommer, Christoph BarnstorfLaumanns und Wolfgang Streblow (v.r.). I Foto: Heienbrok zahlt“), habe sich Lippstadt beim Hansetag als „besonders phantasievoll, kreativ und organisationsstark“ bewiesen. Den Organisatoren („Das ist ein Knochenjob“) bescheinigte er, hervorragende Arbeit geleistet zu haben. Ihm persönlich habe besonders gefallen, dass beim Hansetag die Vielfalt der Hanse deutlich geworden sei, ihre kulturelle Mannig- faltigkeit und wirtschaftliche Stärke. Denn, so Saxe: „Nur Folklore ist zu wenig.“ Ist mit dem Lippstädter Hansetag („Ein Hansetag der Superlative“) die Latte hoch gelegt für Salzwedel, den HT-Ausrichter 2008? „Hansetage sind kein Wettbewerb, da gibt's kein Ranking“, antwortete Saxe. Sie lebten von der Vielfalt und vom jeweils eigenen Charakter. Zu den nicht unbeträchtli- chen Kosten (Osnabrück musste 360 000 Euro zuschießen) und der Frage, ob diese womöglich kleinere Hanse-Mitglieder abschrecken könnten, sagte Saxe, dass „der Kostenfaktor nicht zu unterschätzen“ sei. Allerdings habe sich „eingebürgert“, dass sich die Städte (der Hansetag ist bereits bis zum Jahr 2036 vergeben) „langfristig darauf vorbereiten“. Zudem würden Sponsoren zunehmend den Wert von Hansetagen erkennen. Saxe: „Sponsoring wird immer wichtiger.“ Bürgermeister Christof Sommer sagte, dass mit der Premiere von Wirtschaftsforum und Kunstfestival in der großen Geschichte der Hansetage Wegmarken gesetzt worden seien. Auch hob er die große Beteiligung der Bürgerschaft am Hansetag 2007 hervor. Und Dr. Heinz Günther Focken, Vorsitzender der Hanse-Geselschaft, zeigte sich erfreut, dass das Hanse-Netzwerk auf vielen Ebenen weiter ausgebaut werden konnte. I hei Swing mit viel Elan Mit ihrem Auftritt in der Poststraße hatten die Sänger des Swing Size Orchestra den Swing aus demrauchigen Jazz-Keller geholt. Die Band setzte aufs Tempo und zeigte Spaß an der Improvisation. Damit eroberten die Musiker ihre Zuschauer im Sturm. Entsprechend laut waren auch die Bravo-Rufe während des Konzerts. I Foto: Meschede Musiker interpretierten feinfühlig Von Joseph Haydn bis zum Klezmer reichte das Spektrum, das das Streichorchester „fonte di musica“ gestern in der Jacobikirche bot. Dabei zeigen die Musiker die ganze Bandbreite ihres Könnens. Mal interpretierten sie lebendig Haydn, dann spielten sie fein ausgelotet argentinischen Tango und entführten mit ihrer Klezmer-Musik in den Orient. Das Publikum hörte konzentriert zu. I Foto: Meschede Lieder für Liebe und Frieden Ein farbenprächtiges Spektakel gab es Samstag am Bernhardbrunnen zu bewundern. In traditionellen Kostümen erinnerte die Folkloregruppe Kudesy aus Nowgorod an die in den Kriegen der Welt gefallenen Menschen. Ihre Lieder gelten als Symbol für Liebe und Frieden. I Foto: Rickmann Nr. 111 - DER PATRIOT HANSETAG 2007 Montag 14. Mai 2007 TEL. (0 29 41) 201-203 Beim Ritterfest werden Kinderträume wahr Im St. Annen-Rosengarten verwandelten sich Jungen und Mädchen in tapfere Edelherren, lustige Gaukler und kleine Prinzessinnen LIPPSTADT I Wahrlich ritterlich ging es am Wochenende im St. Annen-Rosengarten zu. Jede Menge Jungen und Mädchen nutzten die Gelegenheit, sich dort einen Traum zu verwirklichen und sich in einen tapferen Ritter oder eine edle Prinzessin zu verwandeln. Möglichkeiten bot das Spielefest für Gaukler, Ritter und Prinzessinnen, das der Stadtjugendring mit seinen Mitgliedsverbänden auf die Beine gestellt hatte, jedenfalls genug. Ole zum Beispiel. Eigentlich heißt der Elfjährige mit Nachnamen Schmalenbach. Aber am Wochenende, da war der Lippstädter „Ritter Ole von Drachenfels“. Am Stand des Jugendtreffs Bökenförde hat er sich seine eigene Rüstung aus Pappe gebastelt. „Ich habe auch eine Plastikrüstung, aber diese hier ist viel schicker, weil ich sie selbst gemacht habe“, sagt Ole stolz. Dass die Rüstung aus Pappe ist, hat noch einen anderen Vorteil: Sie erlaubt Bewegungsfreiheit auf dem Hörsebalken. Den hatte der Mäuse machen Theater: Nicola Kasper musste sich mit ihren Geschichten nach den Hauptdarstellern richten. Jugendtreff Eickelborn aufgebaut. Wer bei der Kissenschlacht auf dem Balken das Gleichgewicht verlor, fiel weich auf Strohballen. Zu einer echten Ritterrüstung gehören aber natürlich auch Schilde und Schwerter. Auch daran war im St. Annen-Rosengarten gedacht. In einer vom St. Martinus Jugendtreff Benninghausen aufgebauten Werkstatt konnten sich die Kids für ihre nötigen Waffen kreativ austoben. Die Schilde und Schwerter aus Holz konnte dort jeder Rittersmann und natürlich auch jede Rittersfrau nach eigenem Dünken bemalen. Den Kampfgeist weckte auch das mittelalterliche Brettspiel „Hnefatafl“. Um den Gegner zu schlagen, bedurfte es hier aber keiner Muskelkraft. Die wechselnden Züge mussten – ähnlich wie beim Schachspiel – wohl überlegt sein. „Allerdings kann man hier den Gegenspieler nicht direkt schlagen, sondern nur gefangen nehmen“, erklärt Dirk Flöter vom Treff am Park (TaP). Zwischendurch gab's beim Fest für Gaukler, Ritter und Prinzessinnen auch noch kleine Kuriositäten. Da machten nämlich echte Mäuse richtig Theater. Die Vierbeiner, die die Geschichten von Nicola Kasper illustrieren sollten, hatten manchmal eigene Vorstellungen, so dass die Geschichtenerzählerin auch mal improvisieren und sich dem Willen der Mäuse unterordnen musste – zur Freude der Zuschauer. I jul Viel Bewegung und Unterhaltung: Die Spiellinie im Grünen Winkel lud an allen Ecken zum Mitmachen ein. Da konnten auch Erwachsene manchmal nicht widerstehen. I Fotos (5): Krumat Schlagfertig und mit Fingerspitzengefühl Bei der Spiellinie im Grünen Winkel stellten die Kinder ihre Talente unter Beweis und verdienten sich so eine Hanse-Urkunde LIPPSTADT I Ein Spektakel für den Nachwuchs gab's am Samstag und Sonntag im Grünen Winkel. Da wurde eine Strohburg erobert und Feuer gelöscht, die Schlagfertigkeit getestet und das Wissen um Umwelt und Natur unter Beweis gestellt. Als Belohnung für bestandene Aufgaben winkten SchokoGoldtaler, die sich die Kinder dann genüsslich auf der Zunge zergehen lassen konnten. Bei den Angelvereinen aus Lippstadt und Benninghausen war Treffsicherheit gefragt. Die Kinder mussten beim Casting die AhrenbergScheibe treffen, um das ersehnte Gold zu bekommen. Um Treffsicherheit ging es auch bei den Jugendfeuerwehren aus Lippstadt und Lipperode. Dort galt es, mit einer Kübelspritze das Zielfeuer zu treffen, um die Be- Im Grünen Winkel ging es mitunter sportlich zu. lohnung einzuheimsen. Der Segelclub Lippstadt setzte auf Fingerfertigkeit. Wer den Achterknoten im Griff hatte, konnte sein Sä- ckel füllen lassen. Besonders gut kam der Schlagkäfig der Lippstädter Baseball-Mannschaft „Ochmoneks“ an. Feinfühlig ging es im Sinnesparcours der Don-BoscoSchule und des Ev. Gymnasiums zu. Durch zehn Tore – das letzte wurde gerade pünktlich am Samstagmorgen fertig, wie Eckard Unger von der Don-Bosco-Schule erzählte – mussten sich die Kinder schlängeln, um sich die Goldtaler zu verdienen. Fingerspitzengefühl war auch bei den Naturverbänden angesagt. Denn dort mussten die Kinder neben dem Naturquiz auch verschiedene Gegenstände ertasten. Am Ende bekamen dann aber alle jungen Teilnehmer die Urkunde vom Hansekontor – als Erinnerung an den Hansetag in Lippstadt. I jul Ganz schön filzig: Constantin (7) rollte im St. Annen-Rosengarten zusammen mit Edda (5) einen Filzball nach dem anderen. I Foto: Gausmann Wasser Marsch im Grünen Winkel Ein Wappen für die Rittersleut' Bei den Jugendfeuerwehren aus Lipperode und Lippstadt schlugen Kinderherzen höher. In kompletter Montur löschten Dennis (12, l.) und Markus (12) mit ihren jungen Kameraden ein Ziel-Feuer nach dem anderen und stellten dabei ihre Treffsicherheit unter Beweis. I Foto: Gausmann In der Schilde- und Schwerterwerkstatt im St. Annen-Rosengarten herrschte Hochkonjunktur. Jungen und Mädchen verwandelten sich hier gleichermaßen in edle Rittersleut'. Beim Bemalen der Schilde war Kreativität gefragt, denn jeder konnte hier sein eigenes Wappen entwerfen. I Foto: Krumat Mit allen Sinnen: An zehn Toren mussten die Kinder Fingerspitzengefühl unter Beweis stellen. Juchhe: Strohballen dominierten die Spielplätze im Grünen Winkel und im St. Annen-Rosengarten. Nr. 111 - DER PATRIOT HANSETAG 2007 Montag 14. Mai 2007 TEL. (0 29 41) 201-203 Im „miteinander Handeln“ das größere Ganze sehen Beim ökumenischen Gottesdienst am Sonntag in der Marienkirche erweitert Präses Alfred Buß das Motto des Internationalen Hansetages LIPPSTADT I Auch wenn sich die Verantwortlichen der Europäischen Union in dem letztendlich gescheiterten Verfassungsentwurf nicht auf einen expliziten Gottesbezug einigen konnten, für die Mitglieder des Internationalen Hansebundes stellen die christlichen Wurzeln ihrer Städtegemeinschaft bis heute ein verbin- den vielen Menschen aus verschiedenen Ländern auch die Vertreter der christlichen Kirchen begrüßen zu können, darunter Bischof Lennart Koskinnen vom Bistum Visby, Weihbischof KarlHeinz Wiesemann vom Erzbistum Paderborn, den Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, Alfred Buß, den Superintendenten Hans rauf hin, dass die Hanse in der europäischen Geschichte Verbindungen zwischen Städten und Menschen geschaffen habe. Dabei habe auch der Glaube eine wichtige Rolle gespielt, wie die schönen, alten Kirchen in vielen Hansestädten deutlich zeigten. Präses Alfred Buß griff diesen Gedanken in seiner Predigt auf, in der er Beim Gottesdienst in der Marienkirche: Präses Alfred Buß, Bischof Lennart Koskinnen, Weihbischof Karl-Heinz Wiesemann und Dechant Karl-Heinz Peter (v. l.). I Foto: Tuschen dendes Fundament dar. Und so trafen sich die Vertreter der Hansefamilie am letzten Tag des Internationalen Hansetages in Lippstadt, am Sonntagmorgen, in bewährter Tradition zu einem ökumenischen Gottesdienst in der Marienkirche. Als „Hausherr“ äußerte Pfarrer Thomas Hartmann bei der Begrüßung seine große Freude darüber, neben König und Dechant KarlHeinz Peter. Musikalisch gestaltet wurde der festliche Gottesdienst vom Posaunenchor und der Kantorei Lippstadt unter der Leitung von Kirchenmusikdirektorin Christa Kirschbaum sowie dem Domorganisten Claes Holmgren aus dem schwedischen Visby. In seiner Einführung wies Weihbischof Wiesemann da- sich mit dem „Vater unser“ auseinandersetzte. Dieses Gebet sei so „völkerübergreifend“ wie die Hanse. In die Bitten an den Vater könne jeder in seiner Sprache einstimmen. Dabei betonte Buß jedoch, dass das Gebet nicht als „Wunschkonzert“ missverstanden werden dürfe, schließlich heiße es im „Vater unser“ auch „Dein Wille geschehe“. Das bedeute, dass die Nöte und Wünsche der Menschen „in Gottes Licht“ gestellt würden. Auch der Hansetag in Lippstadt nehme im völkerübergreifenden Bund das größere Ganze in den Blick und wolle sich im Miteinander daran orientieren. Wer vertrauensvoll bete, dass der Wille Gottes geschehen solle, der sucht nach den Worten des Präses „Befreiung von sich selbst“. Von den Verstrickungen in Wirtschaft, Politik und Kirche, die schnell dazu führen könnten, dass man auf Kosten anderer Menschen lebe. Darum gehöre zum Wesen der menschlichen Gemeinschaft die Vergebung. Hier machte Buß in seiner Predigt aber unmissverständlich klar: „Vergebung heißt nicht vergessen. Wir müssen präzise erinnern.“ Wer so bete, suche ferner „Befreiung von den Mächten dieser Welt“ und von der Versuchung, das eigene Volk und die Nation höher zu stellen als andere. Hier leiste der Hansetag einen Beitrag zur Einigung Europas und das sei gut so. Eine weitere Versuchung liege in „unserem westlichen Lebensstil“ , der das Gleichgewicht des Lebens verletze. Schließlich, so Buß, gehe es bei dem Gebet um die „Befreiung zur Gemeinschaft mit anderen“ und um die gerechte Teilhabe aller am Leben. Vor diesem Anspruch müsse der Mensch nicht verzagen, versicherte der Präses und fuhr fort: „Weil Gott mit uns auf dem Weg ist zu seinem Ziel, beflügelt er uns zu tun, was in unserer Kraft steht.“ I hes- Ars Choralis verzauberte Publikum Das Ensemble Ars Choralis Coeln sang mittelalterliche und gregorianische Lieder beim LateNight-Konzert in der Marienkirche. I Foto: Meschede LIPPSTADT I Es war eine Reise in eine andere Zeit. Mit mittelalterlichen und gregorianischen Gesängen verzauberte die Gruppe Ars Choralis Coeln die Zuschauer beim Late-Night-Konzert in der Marienkirche. Unter dem Titel „Te celi reginam“ sang das Frauenensemble Lieder von Hildegard von Bingen und Anna von Köln. Wie Wesen aus einer anderen Welt wirkten die Sängerinnen mit ihren historischen Gewändern und glockenhellen Stimmen. Und so fragte mancher Zuschauer: „Wann sehen wir die Gruppe in Lippstadt wieder?“ I mes Die Gruppe „Dance Art Plus“ aus der Stadt Tikhvin in Russland erhielt für ihren „Drachentanz“ von den Teilnehmern der Delegiertenversammlung lang anhaltenden Beifall. I Fotos: Krumat Erfolg für Lippstadt und für die Hanse Vormann Bernd Saxe gratuliert: „Vielleicht wird man von diesem Hansetag noch in 20 oder 30 Jahren sprechen“ LIPPSTADT I Der Hansebund war für mittelalterliche Verhältnisse eine „Weltmacht“, und auch sein Nachfolger, der 1980 in Zwolle gegründete „Internationale Hansebund“, übt auf die Menschen in Europa eine einzigartige Faszination aus, wie der Vormann des Bundes, der Lübecker Bürgermeister Bernd Saxe, immer wieder betont. Deutlich wurde diese Attraktion jetzt erneut am Samstag bei der Delegiertenversammlung des Hansebundes im Stadttheater: Dort wurden mit Totma aus Russland, Harderwijk in den Niederlanden und Aberdeen (Schottland) gleich drei neue Mitgliedsstädte in den Hansebund aufgenommen. Damit erhöht sich die Zahl der dazu gehörigen Städte von 163 auf 166. Und da Schottland nach dem mehrheitlichen Votum der Delegierten, trotz seiner Zugehörigkeit zum Vereinigten Königreich, als selbständiges Land betrachtet wird, umfasst die Landkarte des Internationalen Hansebundes nun mit Aberdeen insgesamt 16 europäische Länder. Musikalisch untermalt wurde dieses denkwürdige Ereignis durch den Auftritt eines schottischen Dudelsackpfeifers - natürlich im Kilt! „Da werden sich die Herren demnächst möglicherweise Gedanken über eine Änderung der Kleiderordnung bei den Hansetagen machen müssen“, prophezeite vielsagend der Vormann Bernd Saxe. Der Lübecker Bürgermeister äußerte im Übrigen seine Genugtuung über den weiteren Zuwachs für den Hansebund. Das zeige, wie groß das Interesse der Bürger Europas an dieser Vereinigung sei. Der Grund dafür liegt laut Saxe auf der Hand: „Die Menschen haben den Wunsch, im Hansebund ein Stück Identität zu erleben und gleichzeitig wollen sie wissen, wie die Bürger in den anderen Mitgliedsstädten leben.“ Darin liegt nach den Worten des Vormanns ein Teil der Faszination, die von der Hanse ausgeht. Delegiertentreffen im Stadt-Theater Saxe nahm die Versammlung auch zum Anlass, den Lippstädtern erneut ein großes Lob für den einzigartigen Hansetag in ihrer Stadt auszusprechen. Er hob insbesondere das gelungene Kunst-Projekt „Fragile“ und das hochkarätig besetzte Wirtschaftsforum hervor, die es beide in Lippstadt so zum ersten Mal bei einem Hansetag gegeben habe. Unter dem Beifall der Delegierten erklärte Saxe: „Vielleicht wird man in 20 oder 30 Jahren noch von dem Hansetag in Lippstadt sprechen, weil hier ein seit Langem geplantes Projekt realisiert worden ist, nämlich die Hanse noch mehr mit der Wirtschaft und den Unternehmen zu verbinden - zum Wohle der beteiligten Städte. Das ist ein großartiger Erfolg für die Hanse und für Lippstadt!“ Doch darauf werden sich die heimischen Veranstalter nicht lange ausruhen können, denn mit Salzwedel und Nowgorod stehen die Ausrichter der nächsten Hansetage schon in den Startlöchern, und die möchten natürlich Lippstadt am liebsten noch übertreffen. In einem Punkt war die Stadt Salzwedel in Sachsen-Anhalt schon erfolgreich: Zum Hansetag 2008 wird kein Geringerer als Bundespräsident Horst Köhler den Hanseaten seine Aufwartung machen, wie Bürgermeister Siegfried Schneider den Delegierten stolz berichtete. Nicht ganz so gut sieht es möglicherweise mit Nowgorod aus, denn dessen Abgesandte ermahnte in ihrer Einladung die Delegierten gleich mehrfach, sie möchten doch bitte rechtzeitig ihre Visa zum Hansetag 2009 beantragen. Ohne dieses Papier gebe es nämlich selbst für Hanseaten keine Einreise nach Russland. Offenbar ist dieses Riesenreich noch immer nicht ganz in Europa angekommen. Wie es sich für eine Delegiertenversammlung gehört, standen natürlich auch Berichte und Wahlen auf der Tagesordnung. Die Berichte wurden von den Anwesenden kommentarlos entgegen genommen und bei den Ergänzungswahlen zum Präsidium hieß es per Akklamation: Wiederwahl. I hes- Wenn Elefanten singen Nashörner auf dem Rathausplatz: Nicht nur die kleinen Zuhörer ließen sich gestern von den Mitmach-Liedern der Lippstädter Musiker Reinhard und Ute Horn anstecken. I Fotos: Walter LIPPSTADT I Schnipsen, klatschen, mitsingen – beim Familienkonzert von Ute und Reinhard Horn auf dem Rathausplatz war Mitmachen gestern Mittag ausdrücklich erwünscht. Viele Dutzend Zuhörer, darunter nicht nur die Kleinsten, waren begeistert dabei, die Lieder der Lippstädter Musiker über Tiere, Freundschaft und Alltägliches stimmlich und gestenreich zu untermalen. So formten sich zu dem Song „Wenn der Elefant in die Disco geht“ etwa zahlreiche Arme zu Rüsseln, bei dem Song „Wir sind Kinder einer Welt“ waren es große Weltkugeln. I awa Bürgermeister Siegfried Schneider (r.) stellte die Stadt Salzwedel vor. Aufmerksame Zuhörer waren die Mitglieder des Hanse-Präsidiums (v. l.): Jolanta Murawska, Manfred Schürkamp, eine Mitarbeiterin aus dem Lübecker Rathaus, Bernd Saxe , Inger Harlevi und Henk Jan Meijer. Nr. 111 - DER PATRIOT HANSETAG 2007 Montag 14. Mai 2007 TEL. (0 29 41) 201-203 Die Gewerkschaftsführerin Werke (Karin Cordes) hetzt die Arbeiter auf. Dabei denkt auch sie nur an ihren eigenen Vorteil und lässt sich bedenkenlos von Jedermann kaufen. Das eigentlich für die Stiftsruine konzipierte Bühnenbild von Manfred Feith-Umbehr funktioniert auch auf der Studiobühne des Stadttheaters ausgesprochen gut. Thomas Jedermann (Holger Schubert) glaubt, alles im Griff zu haben. Doch bald muss der skrupellose Generaldirektor eines Rüstungskonzerns erkennen, dass die menschliche Existenz eine höchst fragile ist. I Fotos (5): Krumat „Jetzt ist Feuer auf’m Dach“ Die Stiftsruine war immerhin als Fotoprojektion präsent. Aber auch auf der Studiobühne funktionierte die neue Lippstädter Eigenproduktion „Ein Jedermann“ hervorragend LIPPSTADT I „Gerichtstag!“, verkündet eine sonore Stimme aus dem Off. Es ist Gottvater persönlich, der sich da zu Wort meldet, und der bissige Kommentar folgt auf dem Fuße: „Natürlich Gerichtstag. Was soll man sonst mit den Menschen machen, außer über sie zu richten?“ Der Heilige Geist kann dieses seltsame Gewürm nämlich nicht ausstehen. Ganz anders als Gottes Sohn, der war schließlich selber mal aus Fleisch und Blut. „Oh Gott, noch einmal Mensch sein! Ich würde alles dafür geben!“, gesteht er. Weniger Sympathien hat er dagegen für den Tod und den Teufel, die ruhig auf zwei Schaukeln vor sich hinschwingen und dem internen Gotteszwist lauschen. „Ich mag das nicht. Der Sensemann! Was soll denn das?“ Man merkt es gleich: Das Personal mag beim „Jedermann“ (weitgehend) das gleiche geblieben sein, aber der Tonfall hat sich mächtig geändert. Schließlich ist es nicht das Originalstück von Hugo von Hofmannsthal, das am Freitag als neue Eigenproduktion der KWL und der Conrad-Hansen-Musikschule im Rahmen des Hansetags Premiere feierte, sondern die Bearbeitung des österreichischen Dramatikers Felix Mitterer. Die stammt aus dem Jahr 1991 und versetzt das nach dem Vorbild mittelalterlicher Mysterienspiele angelegte Drama ins Hier und Jetzt. Jedermann heißt jetzt Thomas und ist Generaldirektor eines Rüstungskonzerns. Abgesehen davon ist er derselbe Widerling wie immer. Bedenkenlos lässt er für ein paar Kröten Freunde und Geschäftspartner über die Klinge springen, und als seine Frau (Christel Berenbrinker) mit Selbstmord droht, brüllt er: „Ersauf doch!“ Sie hält sich nicht dran — und springt aus dem Fenster. Die Stiftsruine wäre die ideale Kulisse gewesen für dieses keck modernisierte Spiel um Schuld und Vergebung. Doch die Studiobühne, auf die die Premiere wetterbedingt verlegt werden musste, erweist sich als durchaus passabler Ersatz. Selbst in dem bunkerähnlichen Ambiente entfaltet das bestechende Bühnenbild seine Wirkung. Eine große Schwarzweiß-Projektion der Stiftsruine im Hintergrund verweist nicht nur auf den ursprünglichen Spielort, sondern auch auf den theologischen Hintergrund der Geschichte. Der Teufel als Troubleshooter In Anlehnung an sein „Fragile“-Projekt hat Manfred Feith-Umbehr die Bühne als eine aufgeklappte Verpackungskiste entworfen, denn zerbrechlich ist nicht nur die Kunst, sondern auch die menschliche Existenz. Jedermann erkennt das freilich erst, als es fast zu spät ist und ihn die Versuchungen des Teufels, der sich ihm als Berater andient („Ich bin Ihr Troubleshooter“), schon fast ins Verderben gestürzt haben. Eine imposante Rampe im Hintergrund, ein beweglicher Metalltisch und vier Erst die Begegnung mit seinen toten Opfern lässt Jedermann zur Besinnung kommen (v.l.: Christel Berenbrinker, Holger Schubert und Marie Heinrichsmeier). Stühle geben reichlich Spielmöglichkeiten. Und die nutzen Regisseurin Dagmar C. Weinert und ihr Team hervorragend aus. Wo die Vorgängerproduktion „Rydell High“ etwas an einem zu viel an Massenaufläufen und Vor-und-nebender-Bühne-Spielorten litt, setzt „Ein Jedermann“ auf Konzentration, und das tut der Sache außerordentlich gut. So wirkt Thomas Jedermanns später Kampf um sein Seelenheil, der in einer wütenden Generalabrechnung bei seiner Geburtstagsparty mündet, ausgesprochen dicht und überzeugend. Großen Anteil am Gelingen haben natürlich auch die Schauspieler, und da kann sich Weinert auf ein eingespieltes und durchweg überzeugendes Team verlassen. Akzente setzten neben „Jedermann“ Holger Schubert zum Beispiel — um nur ein paar zu nennen — Christoph Angenendt als smarter Teufel, Jochen Riede-Wieneke als melancholischer Tod und Stephanie Lönne als Buhlschaft sowie das köstliche Trio Karl-Heinz Reichhardt (Stimme Gott), Matthias Häger (Stimme Sohn Gottes) und Melanie Häger (Stimme Heiliger Geist). Als wirkliche Überraschung entpuppt sich außerdem Karin Cordes als korrupte, selbstgerechte Gewerkschaftsführerin Werke, die mit ihrem Furor eine unglaubliche Dynamik ins Spiel bringt, ohne dabei undifferenziert zu wirken. Ihren Standardspruch „Jetzt ist aber Feuer auf’m Dach!“ glaubt man sofort. Eigentlich ist Mitterers „Ein Jedermann“ ein reines Schauspiel, aber ganz ohne Musik kommt eine Lippstädter Eigenproduktion natürlich nicht aus. Der Chor (Leitung: Wolfgang Streblow, musikalische Leitung: Friederike Stahl und Michael Ressel) ist dabei in der Rolle von Partygästen und streikenden Arbeitern geschickt in die Inszenierung eingebunden. Nach dem süffisanten Schlager „Lieben Sie Partys?“ ist das zweite Lied, wie könnte es anders sein, Stings „Fragile“. I bal Der Tod (Jochen Riede-Wieneke) ist eigentlich ein ganz freundlicher Gesell. Seinen Job machen muss er natürlich trotzdem. Angelika Unkruer (r.) und Daniela Bollich-Focke schminken Holger Schubert und Stephanie Lönne. I Foto: Cordes „Ja, lasst es uns tun!“ Die letzten Minuten vor der Premiere. Ein Bericht von „Werke“ alias Karin Cordes LIPPSTADT I Ort: Stadttheater. Hinter den Kulissen. Zeit: 20.33 Uhr. Befinden: Hundsmiserabel. Knappe zwei Stunden bis zur Premiere. Das Herz rast. Kalter Schweiß bricht aus. Und ich denke: „Warum zum Teufel bin ich jetzt hier und nicht im Strickkurs der Volkshochschule? Wäre sicher Balsam für meine Nerven.“ Der Teufel (Christoph Angenendt) steht übrigens gerade neben mir. Und auch ihn plagt das Premierenfieber. Aber Fieber hin oder her. Es soll endlich, endlich losgehen. Jedermann ist bereit! Ein knappes Jahr haben wir unter der Regie von Dagmar C. Weinert geprobt. In der letzten Woche beinahe bis zum Umfallen. Und Spaß hat es gemacht. Mordsmäßigen Spaß! Nun gut, der Traum von einer Premiere in der Stiftsruine wurde uns gründlich verregnet. Vielleicht klappt es ja im Juni. 20.53 Uhr. Der Tod (Jochen Riede-Wieneke) kommt aus der Maske. Jun- ge, sieht der gruselig aus. In den Gängen tobt das Leben. Technische Probleme werden behoben, Kostüme gebügelt. Über die Schulter gespuckt. Der Chor singt sich ein. Es wird ernst. 21.30 Uhr. Noch eine Stunde. „Alle auf die Bühne“, klingt Dagmars Stimme durch den Lautsprecher. Noch ein paar motivierende Worte von der Regisseurin und spätestens jetzt sind wir uns alle sicher: „Ja, lasst es uns tun!“ 22.00 Uhr. Ein Zurück gibt es ohnehin nicht mehr. Die Zuschauer strömen herbei. Ausverkauft. Herrlich! Schon eine halbe Stunde vor dem Beginn des Stückes betreten Tod, Teufel und unser „Jedermann“ (Holger Schubert) die Bühne. Dort spielen sie jetzt pausenlos bis zur letzten Szene. Toi, toi, toi! Ort: Stadttheater. Auf der Bühne. Zeit: 23.50 Uhr. Befinden: Bombastisch! Strahlend baden wir im Schlussapplaus. Und ich hake den Strickkurs endgültig ab. Nr. 111 - DER PATRIOT HANSETAG 2007 Montag 14. Mai 2007 TEL. (0 29 41) 201-203 Von „Star Trek“ bis zum „Kriegstango“ Das „Finnproject“ faszinierte in der Jakobikirche mit experimentellen Klängen und großer Spielfreude LIPPSTADT I Die Finger greifen in unsichtbare Saiten. Es sind exakte, strenge Bewegungen, die Theremin-Spielerin Barbara Buchholz an dem ungewöhnlichen Instrument ausführt, dem einzigen, das ohne Berührung gespielt wird. Beim „Finnproject“ konnten sich am Samstagabend in der Jakobikirche über 200 Besucher vom Reiz der elektronischen „Ätherwellengeige“ überzeugen. Vervollständigt wird das junge Ensemble durch den Lippstädter Andreas Hermeyer (Akkordeon), AnnaKatariina Hollmerús (Gesang), Christian Beckers (Klavier) und Jan Krause (Sampling, Live-Electronic). Gemeinsam eröffneten die Das „Finnproject“ lebt gerade von den klanglichen Kontrasten: Christian Beckers (Klavier), Barbara Buchholz (Theremin) und Andreas Hermeyer (Akkordeon). I Fotos: Heier Anna-Katariina Hollmerús sang Lieder finnischer Komponisten. Jan Krause benutzte derweil unter anderem eine Gartenharke, um Geräusche zu produzieren. fünf Musiker eine ungewöhnliche Klangwelt, die sich auch die Macher von „Star Trek“ zu Eigen machten. Jene Filmmelodie spielte Barbara Buchholz an, als sie den faszinierten Besuchern das 1919 von Lev Thermen entwickelte Instrument erklärte. Der Kasten mit einer vertikalen und einer horizontalen Antenne erzeugt sphärische Töne. Barbara Buchholz bewegt ihre Hände innerhalb eines Koordinatensystems, in dem die eine Hand die Tonhöhe und die andere Hand die Lautstärke verändert. Ihre Körperbewegungen passen sich dem Spielfeld an und wirken dennoch fast getanzt. Die Musik ist schamanenartig, meditativ. Vogelgezwitscher und Wellen entführen in die Weite einer Landschaft. Das Akkordeon rundet das Klangbild ab und lässt die elektronisch erzeugten Töne nicht zu sehr ins Sphärische abdriften. Sie alle improvisieren und experimentieren, bleiben aber immer melodiös. Ausnahme sind die eingestreuten Samples — Rauschen, Stimmengewirr, das Kratzen einer Gartenharke — die oft einen schrägen Kontrast zu den homogenen Klängen setzen. Mal ist es Pop, mal Jazz, erst Melancholie, dann Ekstase: Der finnische Tango ist ein Element des Alltags und voller Emotionen. „Tanz der müden Sonne“ und „Das kleine Herz“ stammen von Komponisten wie Toivo Kärkis, der 1942 mit seinem „Kriegstango“ die Hochblüte des finnischen Tangos einleitete; einer Musik, die das Leid der Bevölkerung unter der russischen Herrschaft auszudrücken vermochte. „Finnproject“ bescherte ein hoch interessantes musikalisches Bonbon fernab des Hochbetriebs draußen. I rio Tafel der modernen Ritter Etwa 160 mittelalterlich kostümierte Gäste folgten der Einladung von Round Table 133 Lippstadt-Soest zum Hanseball in den Rathaussaal LIPPSTADT I Massive Kerzenleuchter schmückten die Tische, „Wieswyn“ oder „Cerveza Lemona“ gab es becherweise für ein oder zwei „Thaler“ in der Schenke und kulinarische Köstlichkeiten aus neun Hansestädten präsentierten sich zu Füßen des frei gelegten Hansewappens. Zum Hanseball verwandelte sich der Rathaussaal in eine mittelalterliche Kulisse. „So festlich gewandet, so zahlreich erscheinen“, begrüßte Dirk Walter, amtierender Präsident von Round Table 133 Lippstadt-Soest, die etwa 160 Herolde, Kaufleute und Burgfräuleins. Angelehnt an traditionelle Rittertugenden wie Aufrichtigkeit oder Schutz der Schwächeren, seien die Mitglieder von Round Table eine Art „Ritter der Moderne“, ver- deutlichte Walter und verwies darauf, dass der Erlös des Balls dem Projekt „Children's Wish“ zugute komme. Reichlich „Handgeklapper“ für ihr munteres Spiel ernteten Burkhard Stehling und Klaus Schmücker. Die Sauerländer Gaukler schlugen schließlich Bürgermeister Christof Sommer zum Ritter „Christopherus vom Lipperland“. I awa Ob „Salat von Matjesfischlyn“ (Bremen) oder „Tranchen vom Spanferkel“ (Köln): Die Ballgäste konnten ihre Holzbrettchen mit Delikatessen aus neun deutschen Hansestädten füllen. Zwanzig Minuten Nachspielzeit: Claudia Jung schrieb im Anschluss an ihren Auftritt noch lange und geduldig Autogramme auf Karten und CD-Booklets, auf mitgebrachte Fanfotos und in Privatalben. I Fotos: Salmen Herzschmerz, Evergreens und hingebungsvoller Blues Schlagerlady Claudia Jung und Multitalent Ron Williams nahmen lange Wege in Kauf, um am Samstagabend viele tausend Zuhörer vorm Rathaus zu begeistern LIPPSTADT I Von weit her sind sie gekommen, die vielen kleinen Stars, die den Hansetag tragen. Aus Riga und King's Lynn, aus Turku und La Rochelle. Da wollten auch die großen Namen nicht zurückstehen und nahmen lange Wege in Kauf, um am Samstag dem Programm vorm Rathaus noch ein wenig mehr Glanz zu verleihen. Multitalent Ron Williams reiste aus München an, seine Bluesnight-Band hatte am Vorabend noch beim Hamburger Hafengeburtstag gespielt. Und Schlagerlady Claudia Jung kam mit dem Auto aus Erfurt, wo sie für eine ZDF-Sendung geprobt hatte – „drei Stunden Fahrt, mit Stau“. Die Mühe hat sich gelohnt. Gut 4000 Zuhörer begrüßten die vielfach prämierte Sängerin am frühen Abend auf dem bunt beflaggten Platz. Noch ehe sich die Dämmerung über die Köpfe senkte, schmachtete Jung sehnsuchtsvoll von der „Mittsommernacht“ und animierte das Publikum zum Schunkeln: „Aber nicht nur hin und her, wär' ja langweilig, auch hoch und runter!“ Auf die Schlagerfrau ist in sentimentalen wie in ausgelassenen Momenten Verlass. Mit Herzschmerz ging's am Samstag los: „Auch wenn es nicht vernünftig ist“, ver- „The Thrill is gone“ bei George W. Bush und Gattin Laura, sagt Ron Williams, der selbst voller Feuer für Blues und Soul ist. sprach sie dennoch „Je t'aime mon amour“. Die Mischung der Stimmungen verdichtete sich im Klassiker „Que sera“, den Jung erst anstimmte wie Doris Day im Hitchcock-Film, um sogleich in einen schnell stampfenden Party-Beat überzuge- hen. Es folgten Evergreens aus fremder Feder: das „Knallrote Gummiboot“, „Ich will 'nen Cowboy als Mann“, „Aber bitte mit Sahne“ und „Hey Baby“. Und die Leute schunkelten nicht mehr nur, sondern sangen lauthals mit. Nach einer Stunde war der Auftritt zu Ende – aber für Jung noch lange nicht Feierabend. Gut zwanzig Minuten schrieb sie Autogramme. Dann übernahm Ron Williams das Mikro. Der Mann hat irgendwie schon alles gemacht und jeder kennt ihn. Als Sänger freilich haben ihn viele erst am Samstag entdeckt, nun da er hanseatisch zarte 65 Jahre alt ist. Zwei Stunden röhrte er hingebungsvoll, unterstützt von einer druckvollen Band. Er legte los mit „I can't stand the rain“ und „Route 66“, servierte ein swingendes „Mack the knife“ und ein grandioses Finale mit „Knock on wood“ und „Dock of the bay“ – eine Melange aus Blues, Soul und R'n'B. Bei „Stand by me“ teilte Williams sich den Refrain mit dem Publikum („Ich dirigiere!“). B. B. Kings „Thrill is gone“ widmete er US-Präsident George W. Bush und Gattin Laura. Dass sich beim Hansetag viele Nationalitäten begegnen, gefalle ihm, sagte Williams später. Seit Kindesbeinen war er mit Rassismus konfrontiert, heute wirbt er in Schulen für Toleranz. „Und wenn mich die Leute auf der Bühne erlebt haben, dann sehen sie einen Schwarzen beim nächsten Mal vielleicht anders.“ I isa Wenn Kreuzritter und Burgfräuleins feiern. Unter den 160 Ballgästen im mittelalterlich dekorierten Rathaussaal befanden sich neben Mitgliedern heimischer Service-Clubs auch Vertreter des politischen und kulturellen Lebens . I Fotos: Walter Nr. 111 - DER PATRIOT HANSETAG 2007 Montag 14. Mai 2007 TEL. (0 29 41) 201-203 „Viel Power und viel Drive“ Hansevertreter blicken beim Salzwedel-Abend bereits auf den Hansetag 2008 LIPPSTADT I Wer am Samstag in die Stadtsparkasse wollte, der musste zunächst die historischen Stadtwachen von Salzwedel passieren. Die Stadt in der Altmark, im Nordwesten von Sachsen-Anhalt nämlich, wird Gastgeber des kommenden Hansetags vom 5. bis 8. Juni 2008 sein. Schon jetzt sprach Salzwedels Bürgermeister Siegfried Schneider auf dem Salzwedel-Abend allen Hansemitgliedern die offizielle Einladung für das Zusammentreffen im kommenden Jahr aus. Mit Blick auf die 20 000-Einwohner Stadt betonte Hansevormann Bernd Saxe besonders die Gleichheit der Han- semitglieder: „In der Hanse sind kleine und große Städte vereint und alle sind gleich wichtig“, erklärte Lübecks Bürgermeister vor den rund 200 Offiziellen. Während die Stadtkapelle Salzwedel die Besucher bereits musikalisch auf den kommenden Hansetag einstimmte, hatte Lippstadts Bürgermeister noch einige Tipps für seinen Amtskollegen aus Salzwedel parat: „Es bringt viel Arbeit, macht vor allem aber sehr viel Spaß“, sagte er mit Blick auf die Organisation des Großereignisses. „Viel Power und viel Drive“, wünschte sich Sommer auch für den Hansetag 2008. I ari Vor der Bühne am Bernhardbrunnen konnten die Besucher die Darbietungen der Musiker verfolgen. I Foto: Prange Die Hanseflagge ist eingeholt: Zum Abschied winken die Bürgermeister Saxe, Sommer und Schneider (v. r.) den vielen tausend Gästen der Abschlussfeier auf dem Rathausplatz zu. Der Shanty-Chor „Steife Brise“ unterhielt die Besucher des Hansetages am Bernhardbrunnen. I Foto: Prange Adieu bis zum nächsten Jahr! Adieu, das war's. Der Hansetag 2007 in Lippstadt ist Geschichte. Kaum zu glauben, dass die vier Tage schon vorüber sein sollen. Wie im Rausch haben die Lippstädter und mit ihnen viele tausend Gäste dieses einzigartige Fest der europäischen Hansefamilie erlebt. Zurück bleibt ein buntes Kaleido- skop von Farben, Tönen, Düften und die Erinnerung an einen Hansetag der Superlative. Jetzt gilt es erst einmal innezuhalten, durchzuatmen und dann in Ruhe alle Eindrücke, Erlebnisse und Begegnungen zu verarbeiten. Das braucht seine Zeit. Vor allem für die Organisatoren und ihre Helfer, die sich monatelang auf dieses Großereignis vorbereitet haben. Ihnen gilt jetzt der Dank aller Hanseaten - in Lippstadt und in den übrigen Mitgliedsstädten. Daneben bleibt die frohe Erwartung auf das Wiedersehen im nächsten Jahr. Wir freuen uns schon auf den Hansetag 2008 in Salzwedel! I hes- Rund 200 Hansevertreter blickten beim Salzwedel Abend bereits auf den Hansetag 2008. I Foto: Rickmann Hanseflagge eingeholt Nach einem Jahr in Lippstadt wechselt das Banner jetzt in die Altmark Wiedersehen auf Helferparty Erst die Arbeit, dann das Vergnügen: Dieses Motto beherzigten die vielen Helfer und Offiziellen des Hansetags am Samstagabend. Nach getaner Arbeit trafen sich rund 800 Delegierten im Festzelt am Kuhmarkt, um auf einer Helferparty gemeinsam zu feiern. Die vielen bekannten Hits aus den Charts von der Live Band NightFire brachten die Tanzfläche dabei schon frühzeitig zum kochen. Durch die Hansetage der vergangenen Jahre war die Party für viele Offizielle eine große Wiedersehensfeier. I Foto: Rickmann Adieu bis zum nächsten Hansetag 2008 in Salzwedel: Teilnehmer des historischen Festumzuges winken ihren Lippstädter Gastgebern noch einmal zum Abschied zu. LIPPSTADT I Vier Tage lang schmückte sie zusammen mit den 15 Nationalflaggen der 118 Städte des 27. Internationalen Hansetages das Karree des Rathausplatzes. Gestern Nachmittag, zum Abschluss der Veranstaltung wechselte die Hansefahne wieder den Besitzer. Pflichtgemäß gab Bürgermeister Christof Sommer die Hanseflagge an den Vormann der Hanse, Bernd Saxe, Bürgermeister der Stadt Lübeck, zurück. Der reichte die rot-weiße Fahne mit der Hansekogge jedoch sofort weiter an den Bürgermeister der Stadt Salzwedel, die den Hansetag im nächs- ten Jahr ausrichten darf. Hanse-Vormann Saxe zeigte sich begeistert von Lippstadt. „Wir haben wunderbare Tage erlebt und danken Lippstadt für die Gastfreundschaft. Diese einzigartige Veranstaltung wird uns lange in Erinnerung bleiben“, sagte Saxe. Bürgermeister Siegfried Schneider aus Salzwedel übergab er anschließend die Hanse-Flagge. Der dankte den Lippstädter Gastgebern ebenso wie Saxe. Gleichzeitg machte er aber schon Werbung „in eigener Sache“ für den nächsten Hansetag: „Sie werden staunen, wie schön es bei uns in Salzwedel ist.“ I wp Eine Eiche für die Hanse-Kogge Bürgermeister Christof Sommer bekam – in Anspielung auf den Koggenbau während des Hansetages von einem Lübeck-Radler eine junge Eiche überreicht. I Foto: Rickmann LIPPSTADT I Gastgeber beim traditionellen „LübeckAbend“ des Hansetags waren am Freitagabend Lübecks Bürgermeister Bernd Saxe und die stellvertretende Stadtpräsidentin Rowitha Kaske. „Wir erleben in Lippstadt einen gut organisierten Hansetag mit einem tollen Programm“, sagte HanseVormann Bernd Saxe zu Lippstadts Bürgermeister Christof Sommer. Dieser bekam – in Anspielung auf den Koggenbau während des 27. Internationalen Hansetages von einem Lübeck-Radler eine junge Eiche überreicht. Hanse-Vormann Bernd Saxe ( r.) überreichte die Hanseflagge zum Ausklang des 27. Internationalen Hansetages an den Bürgermeister von Salzwedel, Siegfried Schneider. I Foto: Krumat Nr. 111 - DER PATRIOT Montag HANSETAG 2007 14. Mai 2007 TEL. (0 29 41) 201-203 Edelkarossen glänzten auf dem Rathausplatz Zur 15. Oldtimerausfahrt begrüßte der MTC zum Hansetag 80 Liebhaber mit ihren schmucken Automobilen Schwankende Riesen malten ein Bild aus Musik und Feuer in die Nacht Laut brummt der Brenner und eine Stichflamme schießt in die Höhe. Langsam füllt sich die riesige Plane aus Nylonstoff und die noch vor wenigen Minuten flach auf der Erde ausgerollte Bahn nimmt nach und nach die Form eines Brandenburger Tores an. Laut erschallen die orchestralen Töne von „Conquest of Paradise“ und die fünf Heißluftballons zeichnen mit hell brennenden Flammen ein malerisches Bild aus Musik und Feuer in die Nacht. Am Absperrzaun säumt eine große Menschenmenge den Jahnplatz und bejubelt den mutigen Einsatz der Ballonfahrer. Aufgrund des schlechten Wetters hatten diese den Start am Freitag und Samstag schon absagen müssen. Aber Organisator Dirk Selzener wollte den Zuschauern wenigstens den Nightglow am Samstag noch gönnen. Trotz starken Windes und nahenden Regens bauten die Ballonpiloten unter großen Anstrengungen ihre teilweise 33 Meter hohen Heißluftballons auf, die wie schwankende Riesen im Takt der fesselnden Musik aufglühten. I so/Foto: Tuschen LIPPSTADT I Rund 60 Jahre Automobilgeschichte seit 1910 tummelten sich gestern auf dem Rathausplatz. Aus ganz Nordrhein-Westfalen und Teilen Hessens waren 80 Autoliebhaber mit ihren Oldtimern in die Lippe-Stadt gekommen, um an der 15. Lippstädter Oldtimerausfahrt für Automobile teilzunehmen. „Das ist eine wirklich beachtliche Teilnehmerzahl”, so Frank Schnerrer vom Motor-Touring-Club (MTC) Lippstadt, der die Ausfahrt als Fahrleiter begleitete. Der heimische Verein hatte das Treffen zum Hansetag organisiert. Vom Rathausplatz traten die Motoristen ihre Fahrt über die Dörfer nach Erwitte und schließlich nach Rüthen an. Von dort ging es über Büren und Geseke zu Cosacks Brennerei, wo schließlich die Auswertung stattfand. Zwischendurch hatten die Teilnehmer immer wieder kleine Sonderprüfungen zu meistern, um kräftig Punkte zu sammeln. Darin ging es unter anderem um die Hanse-Geschichte, aber auch um Geschicklichkeit und um Fahren auf Zeit. „Dahinter steckt allerdings kein Rennen, sondern eine gemütliche Tour, bei der es gilt, eine bestimmte Strecke in vorgegebener Zeit abzufahren”, so Schnerrer. Alles lief ganz gemächlich, damit auch die Zuschauer am Straßenrand einen Blick auf die edlen alten Automobile werfen konnten. I bw Fast 100 Jahre alt: Der Benz 18/35 von 1910 – ein Einzelstück – nahm als ältestes Fahrzeug an der Ausfahrt teil. Liebhaberstücke: Auf dem Rathausplatz begutachteten Zuschauer neugierig die Oldtimer. I Fotos: Winkelmann Satte Beats, tanzende Fans „Sweet Dreams“ am Kuhmarkt: Bei der „Phonk Night“ sind kreischende Teenies Fehlanzeige, weil Cosmo Klein kein Kunstprodukt, sondern ein richtig guter Musiker ist Poppige Rhythmen mit Schwung und Biss Die Bandmitglieder des Acoustic Fun Orchestra schwingen keine großen Reden, sondern greifen gleich zu ihren Instrumenten und zum Mikrofon. Bei ihrem Auftritt auf der Poststraßenbühne zeigten sie, dass man bekannte Hits aufpeppen kann. Schwungvoll und mit Biss interpretierten sie Songs von Madonna bis Robbie Williams. Und das Publikum ließ sich von der Musik anstecken. So wippte mancher Zuhörer begeistert mit den Füßen mit. I Foto: Meschede LIPPSTADT I Ein Star, geformt von einer unaufhörlich rotierenden Werbemaschine, ist er nicht. Zum Glück. Keine kreischenden Teenies, keine ohnmächtigen Zahnspangen-Trägerinnen, keine übermächtigen Security-Schränke. Cosmo Klein will Musik machen, nur das eine, und das macht er richtig gut. Cosmo rockt. Mit ihm rocken am Freitagabend die Leute im Kuhmarkt-Zelt. Cosmo hat zu seiner „Phonk Night“ eingeladen, Funk gekreuzt mit House, Elektro-Beats mit Saxofon und Percussion. 600 Menschen wollen mitfeiern, von so gerade erst über 16 bis knapp unter 60. Prallvoll ist das Zelt nicht, dafür ist mehr Platz zum Tanzen. Wann das Konzert denn losgeht, will ein Mädchen vorher wissen. „Das wird kein Cosmo-Klein-Konzert“, antwortet Cosmo, „wird aber trotzdem super.“ Wird es auch. Kein Schmusepop. Sondern Tanzmusik. DJ Dezibel legt Dance-Klassiker auf wie „Sweet Dreams“ von den Eurythmics oder „Celebration“ von Kool & the Gang. An der Kante der Bühne improvisiert ein Trio dazu: Uli Biggemann gibt an der Djembé einen Afro-Beat vor, Eike Drück streut am Saxofon immer wieder ein paar Linien ein, Cosmo Klein lässt mal die Originaltexte, mal freie Scats einfließen. Zwischendurch spielt DJ Move Remixes von „Billie Jean“, „Like a prayer“, „Money for nothing“, immer mit dickem Bass. Nach dem Auftritt hockt Cosmo auf der Bühne, angelehnt an eine Monitor-Box, redet mit Zuschauern. Um ein Uhr muss Bei der „Phonk Night“ rockte Cosmo Klein auf der Bühnenkante. Party-Fotos gibt's auf: www.derpatriot.de. I Foto: Salmen Schluss sein, zumindest im Zelt. Die Auflagen. DJ Move legt zum Abschied Sinatra auf, „New York, New York“. Cosmo schlendert nach draußen. „Ey!“, entfährt es schrill einer Blondine auf der Brücke am Lippertor, gut über 30. „Cosmo ist gerade an mir vorbeigelaufen!“ Da ist er schon längst auf dem Weg zum Tivoli. I isa Äußere und innere Entspannung Schubert, Grieg, ein Spiritual, dann Leonard Cohen: Der Sangkoret Lysbuen aus Bergen/Norwegen verband eine ungewöhnliche Liedfolge zu einem stimmigen Vortrag. I Fotos: Salmen LIPPSTADT I Die Brüderkirche erwies sich am Samstag als wahres Refugium. Sieben Chöre ermöglichten den Besuchern des Hansetages im halbstündigen Takt äußere und innere Entspannung: Vier kamen aus Lippstadt, je einer aus Herford, Uden und dem norwegischen Bergen. Dabei stimmten die Sänger ein weites Spektrum der geistlichen Musik an, von mittelalterlichen Werken bis zu zeitgenössischer Chorliteratur. Die Kirche war durchgehend voll. I isa Surround Sound mundgemacht: Unter der Leitung von Christa Kirschbaum bot der große Chor der Kantorei Bachs „Gloria sei dir gesungen“ auch aus mehreren Ecken des Raumes dar.