14. Mai 2007 - hansetag

Transcrição

14. Mai 2007 - hansetag
Hansetag 2007
DESIGNPREIS
SCHLAGER
Emotionale Bürowelt
soll Produktivität
fördern. Wirtschaft d
Claudia Jung
lädt zum Träumen
ein.
Hansetag-Seite 2
d
Freitag
11. Mai 2007
„Ein Hansetag der Superlative“, sagte Bernd Saxe (r.), Vormann der Hanse, und überreichte
Bürgermeister Christof Sommer den Lübeck-Leuchter. I Fotos: Krumat
So dürfte noch kein Lippstädter den Grünen Winkel gesehen haben: In ein Meer von Farben war der Stadtpark gestern Abend bei
der offiziellen Eröffnungsfeier des Internationalen Hansetags getaucht. Hier die Bühne als Schiffsbug mit rotem Segel.
Es ist soweit: Wir sind Hanse!
Mit einer fulminanten Licht-Wasser-Leben-Inszenierung wurde gestern Abend der 27. Internationale Hansetag eröffnet.
Lichtermeer verwandelt Stadtpark in „Bunten Winkel“. Foto-Installation, Musik und Feuerwerk
LIPPSTADT I Um 22.21 Uhr
gab Bernd Saxe, Bürgermeister der Stadt Lübeck und
Vormann der Hanse, gestern
Abend im Grünen Winkel
den offiziellen Startschuss:
„Hiermit erkläre ich den 27.
Internationalen
Hansetag
der Neuzeit für eröffnet.“
Über tausend Besucher verfolgten die multimediale
Hansetags-Ouvertüre, einen
Mix aus Musik, Licht- und
Videoinstallationen sowie
Eröffnungsreden, der immer
wieder mit Beifall bedacht
wurde.
Der Grüne Winkel hatte
sich in einen „Bunten Winkel“ verwandelt, wie es ein
Zuschauer auf den Punkt
brachte.
Kastanienbäume
leuchteten in warmem Orange, das Ufer in strahlendem
Grün, und in der Lippe spiegelten sich der Quader für
die Bilder- und Videoprojektionen mal grün, mal rot –
der Stadtpark war in ein
Meer von Farben getaucht.
Ein einzigartiges optisches
Ereignis, das allein schon
den abendlichen Besuch
lohnte.
Nach dem „Hanse-Aperitif“ auf dem Rathausplatz,
bei der die von Lippstädtern
gebauten
„Hanse-Stühle“
präsentiert worden waren,
geleiteten Hanse-Guides die
Besucher zur offiziellen Eröffnungsfeier in den Grünen
Winkel. Hier überreichten
die Hanse-Delegierten den
Guides auch ein nicht-alltägliches Gastgeschenk: Sie hatten Erde und Wasser aus ihrer Heimat mitgebracht – mit
dem internationalen WasserErde-Mix soll ein Apfelbaum
gepflanzt werden, auf dass
er wie der hanseatische Gedanke prächtig gedeihe.
Im Grünen Winkel erwartete die Besucher eine faszinierende „Licht-Wasser-Leben“-Inszenierung. Nachdem Manfred Feith-Umbehr
das Kunstprojekt „Fragile“
vorgestellt und Wolfgang
Streblow vom Hansekontor
das Kulturprogramm mit
Führte souverän durchs Programm der Eröffnungsveranstaltung: Gudrun Höpker.
beinahe 100 Kulturgruppen
aus 45 Städten herausgestellt
hatte, läutete das „Glasen“
(der Schiffsglocke) die offizielle Eröffnungsfeier ein.
Tango-Melodien am Akkordeon, Gitarrenklänge vom
Kanu und der Song „Smile“
leiteten über zu „Lippstadt
lächelt“ – lachende Kinder
begrüßten die Gäste ebenso
wie die älteste Lippstädterin
oder ein SchützenkönigsTrio.
Nach einer Video-Installation zum Thema „Wasser ist
Leben“ brachten die „Cologne Voices“ den Grünen
Winkel zum Klingen – etwa
mit dem eigens für den Hansetag
arrangierten
Simon & Garfunkel-Song
„Bridge over troubled water“. Brücken – ein Bild, das
den Grenzen überwindenden Gedanken der Hanse
aufnahm – waren auch das
Thema der darauf folgenden
Foto-Projektion.
Den Abschluss bildeten
ein imposantes Feuerwerk,
das auf eine Mischung aus
Elektro-Akustik, Jazz und
House-Musik
abgestimmt
war, und die St. JohannesBöllerschützen aus Garfeln –
genau 27 Mal erfüllte ihr Kanonendonner den hanseatischen Abendhimmel über
Lippstadt. I hei
„Kleines Gastgeschenk“: Guides mit Hanse-Präsent.
Über tausend Besucher verfolgten vom Ufer aus die Multimedia-Show zur Eröffnung des Hansetags.
Neue Horizonte, neue Freunde
Bürgermeister: Hansetag-Motto „Miteinander handeln“ lenkt Blick auf das moderne Netzwerk.
Hanse-Vormann Saxe beobachtet „wachsendes Interesse der Menschen an der Hanse“
LIPPSTADT I „Wir wollen
voneinander lernen, über
den Tellerrand schauen,
neue Horizonte schaffen,
Freundschaften schließen
und ein Netzwerk schaffen,
das aus den Wurzeln des
Miteinander wächst.“ Mit
diesen Worten begrüßte Bürgermeister Christof Sommer
gestern Abend bei der Eröff-
Bilder-Galerie
Weitere Bilder von der Eröffnung des 27. Internationalen Hansetages sehen Sie
auf unserem Internet-Portal www.derpatriot.de ––
Rechts auf der Startseite befindet sich ein HansetagsButton. Den einfach anklicken und schon sind Sie
mittendrin in unserer reich
bestückten Bilder-Galerie.
Bootsfahrt mit Gitarrist: Musiker brachten den Grünen Winkel
gestern Abend zum Klingen.
nung des Hansetags die Gäste aus 15 Ländern Europas.
Den Besuchern werde ein
spannendes und abwechslungsreiches Programm geboten – ob jung oder alt, kultur- oder sportinteressiert.
Lippstadt präsentiere sich
als geschichtsträchtige wie
zukunftsorientierte
Stadt.
Sommer: „Unsere Stadt vereint – wie die Hanse – Tradition und Fortschritt gleichermaßen.“ Lippstadt halte an
Bewährtem fest und öffne
sich für Neues. „Deshalb
passen die Hanse und dieser
Hansetag auch so vorzüglich
zu unserer Stadt.“
Das Motto des Hansetages
„Miteinander handeln“ lenke den Blick „ganz bewusst
nicht nur zurück in die mittelalterliche Vergangenheit
der Hanse, sondern gerade
auch auf das lebende internationale Netzwerk der modernen Hanse und die hanseatische Zukunft.“ Sommer: „Ich hoffe, dass hier in
Lippstadt viele neue Wurzeln gepflanzt werden, der
27. Internationale Hansetag
noch über viele Jahre gute
Früchte trägt und einen Beitrag leisten kann für ein
friedliches, freundschaftliches und ein miteinander
handelndes Europa.“
Bernd Saxe, Vormann der
Hanse, hob die große Attraktivität hervor, die Lippstadt
auf andere Hansestädte aus-
übe. „Das ist der größte Hansetag seit Gründung der neuzeitlichen Hanse“, sagte er
mit Blick auf die Rekordbeteiligung von 116 Städten.
„Ein Hansetag der Superlative“, die Gastfreundschaft sei
„einzigartig“.
Die Stärke der mittelalterlichen Hanse, laut Saxe mit
225 Städten „eine Weltmacht“ und quasi Vorläufer
der EU, bestand in der Vielzahl kleiner Städte wie Lippstadt – „die vielen Kleinen
machten die Hanse aus.“
Lippstadt sei „eigentlich
schon dabei gewesen, bevor
die Hanse gründet wurde“.
Auch heute sei die Hanse
mit 20 Mio Einwohnern in
den Mitgliedsstädten „eine
Macht“, sagte Saxe, der ein
„wachsendes Interesse der
Menschen an der Hanse“ in
einem „Europa der Regionen“ beobachtet. I hei
„Schwanenstuhl“ für Münster
In Anlehnung an den liebeskranken Jungschwan aus dem Allwetterzoo überreichte der aus Lippstadt stammende TV-Star
Dominic Boeer dem Vertreter aus Münster einen „Schwanenstuhl“, den die Kleinen aus der Kindertagesstätte des Vereins
für unsere Kinder mitgebracht hatten. I Foto: Krumat
Nr. 109 - DER PATRIOT
Freitag
HANSETAG 2007
11. Mai 2007
TEL. (0 29 41) 201-203
Schöner träumen mit Claudia Jung
„Träumen erlaubt“ lautet das Motto, unter dem Schlagerstar Claudia Jung morgen auf dem Hansetag auftritt. Die Sängerin eröffnet um 19 Uhr das Showprogramm auf der Rathausplatz-Bühne.
Die aus Ratingen stammende Künstlerin wurde in ihrer über 20-jährigen Karriere unter anderem
mit fünf „Goldenen Stimmgabeln“ und zwei „Echos“ ausgezeichnet. In Lippstadt präsentiert sie
Lieder aus ihrem frisch erschienenen Album „Träumen erlaubt“. Der Eintritt ist frei.
Die Künstlerin Margret Weise (l.) aus Naumburg/Saale betrachtet die Kunstkiste von Dirk Behrens (Stade).
I
Fotos: Krumat
„Kunst lebt davon, dass
man über sie diskutiert“
Das erste Hanse-Art-Projekt „Fragile“ präsentiert eine sehr spannende
Mischung der verschiedensten künstlerischen Stile und Ausdrucksformen
von Andreas Balzer
Ron Williams bittet zur Bluesnight
Ron Williams ist morgen mit seiner Bluesnight Band in Lippstadt zu Gast. Der Sänger und Entertainer entert um 20.30 Uhr die Rathausplatz-Bühne. Während seiner langen Karriere ist der Kabarettist, Moderator und Schauspieler in über 800 Fernsehsendungen aufgetreten, und auch als
Sänger ist er immer wieder auf Tournee. In dem mit dem Inthega-Preis ausgezeichneten Theaterstück „I Have A Dream — Die Martin-Luther- King-Story“ war er auch in Lippstadt zu sehen. Mit
der Bluesnight Band setzt Williams auf traditionsbewussten Blues und R’n’B. Der Eintritt ist frei.
Akustik-Rocker schlachten heilige Kühe
Das Acoustic Fun Orchestra rockt morgen um 21 Uhr auf dem Rathausplatz. Das AFO versteht
sich nicht als „noch irgendeine Cover-Band“. Zwar spielen die Musiker ausschließlich „geklaute“
Songs, aber in abgespeckten akustischen Versionen und oft frech und witzig neu arrangiert.
„Manch’ heilige Kuh wird geschlachtet, einige Klassiker müssen Federn lassen“, verspricht die
Vorankündigung. Da trifft etwa ein runderneuerter Michael Jackson auf ein Polka-Recycling von
Nena , während Prince von AC/DC a cappella rechts überholt wird. Der Eintritt ist frei.
Puppentheater
und Schattenspiel
LIPPSTADT I Der Puppenspieler Jürgen Rassek gastiert zum Hansetag mit seinem Löwenecker Theaterchen in der Thomas-Valentin-Stadtbücherei. Auf dem
Programm steht heute um 15
und 16.30 Uhr sowie am
Sonntag um 11 Uhr das Puppentheater-Stück „Ein Mond
für Leonore“ für Kinder von
drei bis acht Jahren. An Kinder im Grundschulalter richtet sich das Schattenspiel
„Der Tausendfüßler und der
Skarabäuskäfer“, das morgen um 11 und um 12 Uhr zu
sehen ist. Der Puppenspieler
wird live auf der Blockflöte
oder Gitarre begleitet. Der
Eintritt ist frei.
Matinee in der Jakobikirche
Das Streichquartett Fonte Di Musica bittet am Sonntag, 13.
Mai, um 11 Uhr zur Hansetags-Matinee in die Jakobikirche.
Das Ensemble setzt sich aus dem führenden Mitgliedern des
gleichnamigen Kammerorchesters zusammen. Das Quartett
setzt auf ein breites Repertoire von Werken der Klassik bis zur
Gegenwart. Kompositionen von Haydn, Mozart, Beethoven
und Schubert stehen ebenso auf dem Programm wie Werke von
Respighi oder Schostakowitsch. Karten gibt es in der Kulturinformation im Rathaus oder an der Tageskasse.
LIPPSTADT I Sie haben
schon einige irritiert, diese
komischen Holzkuben die
seit Tagen in der Stadt rumstehen. Jetzt sind die Planen
weg, die die Glasfront verhüllten, und die vermeintlichen
Verpackungskisten
können als das wahrgenommen werden, was sie eigentlich sind: 14 Miniatur-Museen, die die Passanten mit
den
unterschiedlichsten
Spielarten moderner Kunst
konfrontieren, von der Malerei bis zur Fotografie, von
der Skulptur bis zur Installation.
„Das hat eine wunderschöne Diskussion in der
Stadt ausgelöst“, betonte
dann auch Bürgermeister
Christof Sommer bei der offiziellen Eröffnung des ersten
Hanse-Art-Projekts „Fragile
— ein Kunstwerk für Jedermann“ mit Blick auf die Kisten und die ästhetisch eng
mit ihnen verbundenen Hansetore. Aber, so Sommer:
„Kunst lebt davon, dass man
über sie diskutiert. Voller Erfolg!“
Weniger ums Diskutieren
als ums Feiern ging es freilich am Mittwochabend im
Lippstädter
Rathaussaal.
Und dazu gab es auch allen
Grund. 14 Künstler aus
sechs Nationen — Schweden,
Polen, Estland, Frankreich,
Niederlande und Deutschland — haben dazu beigetragen, „Fragile“ auch künstlerisch zu einem vollen Erfolg
zu machen. Der besondere
Dank des Bürgermeister galt
dabei natürlich Projektleiter
Manfred Feith-Umbehr, „der
sich in den letzten Wochen
so reingekniet hat, dass er
manchmal nicht wusste, ob
er wieder rauskommt“.
„Die Kunst in der Kiste ist
eine perfekte Kombination“,
betonte Ehrengast Jan Hoet
in seiner Rede. Der künstlerische Direktor des MARTaMuseums in Herford hatte
dem Projekt als Berater zur
Seite gestanden. Die Kiste,
so Hoet, mache deutlich, wie
verletzlich die Kunst sei: „Ab
dem Augenblick, in dem ein
Künstler seine Arbeit in die
Öffentlichkeit stellt, muss
sie für sich ganz allein bestehen können.“
Oft genug werde sie dabei
missverstanden. „Was eigentlich eine Kommunikation ist, empfinden wir oft genug als Provokation. Deswe-
Bürgermeister Sommer bedankte sich bei Projektleiter Manfred
Feith-Umbehr (l.), dem künstlerischen Berater Jan Hoet (M.)
und Projektinitiatorin Marion Steitner (nicht im Bild).
gen hilft der Kunst immer
auch ein schützender Rahmen, den sie sonst im Museum haben.“ Genau diese
Funktion erfüllten auch die
„Fragile“-Kisten: „Sie geben
uns die Distanz, die notwendig ist, um den Respekt vor
der Erfindung und Position
des Künstlers zu bekommen.“
Wie sich beim anschließenden Rundgang zeigte,
bieten die Kisten der Kunst
nicht nur eine Schutzraum,
sondern auch einen einheitlichen Rahmen, der dafür
sorgt, dass die unterschiedlichsten künstlerischen Ansätze, Stile und Ausdrucksformen nicht wie ein wüstes
Sammelsurium wirken. So
wächst zusammen, was vielleicht eigentlich gar nicht zusammengehört, sich im Rahmen von „Fragile“ aber als
äußerst spannende und sehr
gut funktionierende Mischung erweist.
Tatsächlich sind es oft gerade die Widersprüche, die
„Fragile“ so reizvoll machen.
So hat Jean-Pierre Dussaillant (La Rochelle) einen
Männerkopf aus Bronze geschaffen, der trotz seiner
Größe und der Schwere des
Materials erstaunlich filigran
wirkt. Genau den gegenteiligen Effekt erzielt Michael
Kortländer (Neuss) mit seiner betont strengen Arbeit
„separato ma insieme“. Die
beiden in ihren Formen sehr
reduzierten Objekte scheinen aus massivem Metall zu
bestehen, tatsächlich ist es
aber Wellpappe.
In die Tiefe geht der
Schwede Magnus Petersson
aus Kalmar — und zwar im
Wortsinne. Seine Kunstkiste
zeigt das vergrößerte und
vielfach bearbeitete „Sonar-
bild eines Schiffswracks in
der Ostsee“. „Um Leiber,
oder besser Weiber“ (FeithUmbehr) geht es wiederum
bei den prallen Frauenfiguren, die Marga Bles aus dem
niederländischen Doesburg
geschaffen hat.
Eine verstörende Version
des Abendmahls zeigt Hans
Molzberger (Salzwedel), der
Figuren mit Gesichtsmasken
um einen Tisch mit steinernem Brot gruppiert hat, während sich die junge polnische Künstlerin Iwona Liegmann sehr spielerisch einem
scheinbar urdeutschen Thema nähert — dem Gartenzwerg. Und während Margret Weise (Naumburg/Saale) phantasievolle Keramikfiguren und -köpfe zu einer
„Kleinen Inszenierung zum
Thema Heimat“ verbunden
hat, entführt der Beckumer
Ulrich Möckel die Betrachter
seiner Installation „Lichtes
Grün (Westfälische Landschaft)“ aus 50 Kopfweidenruten und drei wolkenähnlich geformten Neonröhren
in eine Art Zauberwald.
Wie ein Zauberwald wirkt
in Zeiten von „Fragile“ auch
die Lippstädter Innenstadt:
Es gibt überall etwas Neues
zu entdecken: Etwas Aufregendes, Poetisches, Witziges
oder Irritierendes. Und anders als bei einem Museum
muss das Publikum keine
Hemmschwelle
überwinden, um dieser Kunst zu begegnen. „Fragile“ bietet
wirklich, wie es der Untertitel verspricht, „ein Kunstwerk für Jedermann“.
„Vorübergehend“ heißt diese tatsächlich sehr fragil wirkende Arbeit, für die Renate Michalick
aus Osnabrück unter anderem handgeschöpftes Papier und Spiegel verwendet hat.
Nr. 109 - DER PATRIOT
HANSETAG 2007
Freitag
Mit ihren temperamentvollen Gesangs- und Tanzeinlagen sorgte die Folkloregruppe „Kudesy“ für ein besonderes Glanzlicht auf
der Bühne vor dem Rathaus. Die Akteure aus Nowgorod rissen die Zuschauer immer wieder zu Beifallsstürmen hin.
11. Mai 2007
TEL. (0 29 41) 201-203
Auch Piraten, dargestellt von einigen Jungen aus der Kindertagesstätte des Vereins für unsere
Kinder, machten den Hanse-Kaufleuten im Mittelalter das Leben schwer.
Bitte Platz nehmen
zum Hansetag!
Beim inoffiziellen Auftakt auf dem Rathausplatz
wurden 117 Stühle an die Delegationen übergeben
Buntes Farbenspiel prägt den
Stuhl für Einbeck.
Am Lübeck-Stuhl: die Bürgermeister Sommer und Saxe
Dieser Hund fühlte sich auf dem Schaukelpferd-Hansestuhl für
die Stadt Hasselt ausgesprochen wohl. I Fotos: Krumat
LIPPSTADT I Ein Stuhl für einen Schwan - auch das hatten die Lippstädter gestern
Abend beim Hanse-Aperitif
auf dem Rathausplatz zum
Auftakt des 27. Internationalen Hansetages zu bieten.
Insgesamt 117 Stühle wurden den Delegationen aus
ganz Europa zum Willkommen angeboten, und für die
Abordnung aus Münster gab
es einen „Schwanenstuhl“.
In Anlehnung an den kleinen
schwarzen Schwan, der sich
dort im Allwetterzoo in ein
weißes Plastik-Tretboot verliebt hat. Dieser Hanse-Stuhl
der besonderen Art, gestiftet
von den Mädchen und Jungen aus der Tagesstätte des
Vereins für unsere Kinder,
soll demnächst den liebeskranken Schwan im Zoo erfreuen. Das versprach jedenfalls der Abgesandte aus
Münster, der das schmucke
Sitzmöbel gleich mitnahm.
Aber nicht etwa der aus
der Art geschlagene Vogel,
für den sich inzwischen
schon japanische Fernsehteams interessieren, stand
gestern Abend im Mittelpunkt, die Bühne beherrschte vielmehr der Lippstädter
TV-Star Dominic Boeer. Locker und souverän zugleich
hieß er die Delegationen aus
117 Städten, übrigens neuer
Die Lipperose ziert diesen
Hansestuhl für Elburg.
Hanse-Rekord, auf dem Rathausplatz willkommen und
sorgte dafür, dass alle Gäste
schließlich auch auf ihrem
Stuhl Platz nehmen konnten. Den Besuchern aus Nah
und Fern versprach der eigens eingeflogene Moderator: „Dieser Hansetag wird
das größte und schönste Fest
sein, das Lippstadt je erlebt
hat, und wir werden verdammt noch mal gute Gast-
geber sein!“ Die Lippstädter
versprachen's mit donnerndem Applaus. Der weltläufige TV-Darsteller Dominic
Boeer ging seinen Mitbürgern mit gutem Beispiel voraus, indem er die Delegationen aus 15 Ländern mit verbalen Spielereien in ihrer
Landessprache begrüßte.
Für Abwechslung bei der
Begrüßung sorgten immer
wieder kleine Gruppen aus
aller Herren Länder, die in
der Menge auf dem Rathausplatz nach ihrem jeweiligen
Stuhl suchten. Sehr viel Spaß
brachten auch die Mädchen
und Jungen aus der Kita für
unsere Kinder, mit ihrem
Lied über das nicht immer
leichte Schicksal der HanseKaufleute und das gefährliche Leben der Ritter im Mittelalter. Zur Belohnung gab
es für die Kids viel Beifall.
Ein besonderes Glanzlicht
servierte die vielfach ausgezeichnete
Folkloregruppe
„Kudesy“ aus Nowgorod mit
ihren
temperamentvollen
Gesangs- und Tanzeinlagen.
Da hielt es niemanden mehr
auf einem der 117 Stühle.
Zum
krönenden
Abschluss wurde die HanseFahne auf dem Rathausplatz
gehisst. Danach gins's zur
offiziellen Eröffnung in den
Grünen Winkel. I hes-
Etwas Besonderes für den
Westfälischen Hansebund
Sehr originell der Stuhl für
Hafnarfjördur in Island
Dieser Knirps bekennt unumwunden: Mein Herz schlägt für
die Hansestadt Brilon im Sauerland.
„Fest der Superlative“
Bürgermeister Sommer begrüßte beim offiziellen Empfang
im Stadtpalais Gäste aus Politik, Wirtschaft und Vereinen
Bürgermeister Sommer begrüßte auch Graf Bernhard II.
LIPPSTADT I Zahlreiche Repräsentanten aus Politik,
Wirtschaft und Vereinen hat
Bürgermeister Christof Sommer gestern Abend zum offiziellen Hansetags-Empfang
im Stadtpalais begrüßt. Unter anderem war Hanse-Vormann Bernd Saxe, Bürgermeister der Hansestadt Lübeck, der Einladung gefolgt.
Vertreter anderer Hansestädte waren ebenso ins Stadtpalais gekommen.
„Der Hansetag in Lippstadt hat eine eigene Geschichte“, machte Sommer
gegenüber den Gästen deutlich und ging auf einzelne
Stationen von der ersten
Idee bis zum Großereignis
ein. Sommer sprach in diesem Zusammenhang unter
anderen den Organisatoren
seinen Dank aus. „Überall
steht Hansetag drauf, in
ganz Lippstadt ist Hansetag
drin“, schloss der Bürgermeister.
Bernd Saxe wies darauf
hin, dass der Hansetag in der
Lippe-Stadt ein Ereignis der
Superlative sei. „Lippstadt
hält die Top-Marke unter anderem mit den meisten Teilnehmern“, so der HanseVormann. Das Geheimnis
dieses Erfolgs sei, dass die
Stadt das Ereignis seit Jahren
in jede Richtung kommuniziert habe. Saxe: „Das hat
neugierig gemacht.“ I bw
Eine illustre Gästeschar mit Repräsentanten aus Politik, Wirtschaft und Vereinen war gestern Abend ins Stadtpalais gekommen,
um am offiziellen Hansetags-Empfang teilzunehmen. I Fotos: Winkelmann
Nr. 109 - DER PATRIOT
Freitag
LIPPSTADT
11. Mai 2007
TEL. (0 29 41) 201-203
SPRUCH DES TAGES
Die Liebe ist ein Stoff, den
die Natur gewebt und die
Phantasie bestickt hat.
Voltaire
STADT + KULTUR
NAMENSTAG
Freitag, 11. Mai
Gangolf, Joachim, Walbert
Hallenbad: 8 - 20.15 Uhr Badezeit.
Stadt Lippstadt, Fachdienst Grünflächen: 10 - 12.30 Uhr Infos zum
Gestaltungskonzept f. den grünen
Winkel, in der Volksbank, Kahlenstraße.
Vinzenzkolleg, Oststr.: 10 - 18 Uhr
geöffnet, stündlich Führungen, 24
Uhr „Geistliches Konzert“.
LWL-Wohnverbund in LP-Benninghausen: 14 . 18 Uhr „Tag der offenen Tür“ für die Bereiche „Tagesstättenverbund“ und „Wohngruppenübergreifende Fachdienste“.
KINO
Freitag, 11. Mai
Cinema-Studio
„Keine Sorge, mir geht's gut“
17.30, 20.15 Uhr
„Princesas“
20 Uhr
Cineplex
„Unsichtbar - Zwischen den
Welten“
15.30, 18, 20.30, 22.45 Uhr
„Black Book“
1´7, 20, 23 Uhr
„Die Eisprinzen“
15.30, 17.30, 20.15 Uhr
„Spider-Man 3“
14.30, 16, 17.30, 19.45, 20.30, 22.45
Uhr
„Born to be wild“
17.30, 20.15, 22.30 Uhr
„Shooter“
22.45 Uhr
„Vollidiot“
18.30, 20.30 Uhr
„300“
22.30 Uhr
„Mr. Bean macht Ferien“
15 Uhr
Kino für Kids:
„Die wilden Hühner und Liebe“
15.15 Uhr
„Das doppelte Lottchen“
15, 16.45 Uhr
Jagdhornbläser
auf Hansemarkt
LIPPSTADT I Jagdhörner aus
Warstein werden im Rahmen
des 27. Internationalen Hansetags am Samstag, 12. Mai,
immer wieder auf dem Hansemarkt zu hören sein. Auch
an Ständen der befreundeten
Hansestädte wollen die Bläser aufspielen. Bei den Warsteiner Jagdhornbläsern sei
es schon lange Tradition, die
Städte zum Hansetag zu besuchen. Allerdings werden
die Bläser unter Soester Flagge unterwegs sein.
Hanse-Präsidium bereitete Delegiertenversammlung vor
Während gestern Mittag auf dem Rathausplatz der Sound-Check für den „Hanse-Aperitif“ am Abend lief, traf sich im Rathaus bereits das fünfköpfige Hanse-Präsidium. Auf der Tagesordnung stand unter anderem die Vorbereitung der Delegiertenversammlung am Samstag im Stadttheater, bei der es unter anderem um die Aufnahme neuer Städte in den Hansebund geht. Dem HansePräsidium gehören zurzeit an Bernd Saxe, Bürgermeister von Lübeck und Präsident der Hanse (2.v.l.), Inger Harlevi (Visby, l.) sowie (v.r.) Manfred Schürkamp (Herford), Henk Jan Meijer (Zwolle) und Jolanta Murawska (Gdansk). I Foto: Heienbrok
PROGRAMM ZUM INTERNATIONALEN HANSETAG 2007
Rahmenprogramm
Freitag, 11. Mai 2007
9.30 Uhr Hanse-Wirtschaftsforum im Stadttheater
10 bis 17 Uhr Hanse-Café, Blumenstraße / Lange Straße
10 bis 17.30 Uhr Orgelfestival in der Nicolaikirche
10, 14, 16 Uhr histor. Stadtführung (deutsch), Rathaus
11 Uhr Eröffnung Hansemarkt, Rathausplatz
11 Uhr Eröffnung Mittelalterlicher Markt, Stiftsruine
12 Uhr histor. Stadtführung (englisch), Rathaus
17.30 Uhr Hanse-Montgolfiade am Jahnplatz
19 Uhr„Chords and Voices“ in der Jakobikirche
19 Uhr Die Junge Party zum Hansetag auf dem Kuhmarkt
20 Uhr harmony central – Open Air auf dem Rathausplatz
21 Uhr Swing Size Orchestra – Open Air in der Poststraße
22.30 Uhr Premiere: „Ein Jedermann“, Studiobühne
bis 23 Uhr „Moonlight Shopping“ des Lippstädter Einzelhandels in der Innenstadt
23 Uhr Late-Night-Konzert Ars Choralis Coeln – Te celi reginam in der Marienkirche
Bernhardbrunnen - Bühne
10.30 bis 11 Uhr Konzert mit Marianne Juvik Sæbø und
Vidar Eldholm
11 bis 11.30 Uhr Hanse-Lieder der Grundschule Benninghausen
11.30 bis 12 Uhr Folk-Konzert von Viljandi
12 bis 12.30 Uhr Konzert Hogener Lünen
12.30 bis 13 Uhr Ritterkampf
13 bis 13.45 Uhr Theater und Tanz der Theater Group
from Arts Academy at Turku University
13.45 bis 14.15 Uhr Musikkapelle „Gut, dass so“
14.15 bis 14.45 Uhr Jugendzirkus Zirkusstudio Fox
15.30 bis 16.15 Uhr Folkloregruppe Kudesy
16.30 bis 17 Uhr Unterstufenchor des Gymnasiums
Schloss Overhagen
17 bis 17.30 Uhr Bravo Tanzgruppe Lebork
17.30 bis 18.30 Uhr Dance Art Plus
18.30 bis 19.30 Uhr Musikverein Bad Waldliesborn
19.30 bis 20.30 Uhr Konzert Lipperoder Burgschwalben
20.30 bis 21.30 Uhr Konzert Fascinating Drums
21.30 bis 23 Uhr Pop-Rockkonzert Freestyle-CoverMusic
City - Bühne
15 bis 16 Uhr Chorkonzert Fluisterboot Schippers Zutphen
16 bis 16.30 Uhr Shanty-Chor „Stella maris“
16.30 Uhr 17.30 Uhr Theater Group (Turku)
17.30 bis 18 Uhr Rezitation Sprachenschule aus Lebork
18 bis 18.30 Uhr Breakdance Wild Life Style Lebork
Friedrichschule
9 bis 12 Uhr Schulbesuch Prometei
Grundschule Am Weinberg
10 bis 12 Uhr Jugendzirkus Zirkusstudio Fox
Grundschule An der Pappelallee
9.30 bis 13 Uhr Kultur in der Schule: Bravo Tanzgruppe Lebork; Fremdsprachenschule aus Lebork; Lewino Tanz und
Gesangensemble; Wild Life Style Lebork
Gymnasium Schloss Overhagen
10 bis 12 Uhr Volkstanzgruppe aus Koknese
Hans-Christian-Andersen-Schule
10 bis 12 Uhr Dance Art Plus
Hansemarkt-Bühne
10.30 bis 11 Uhr Konzert Fluisterboot Schippers Zutphen
11 bis 11.30 Uhr Konzert Riga Ensemble Vilkaci
11.30 bis 12 Uhr Konzert mit Marianne Juvik Sæbø und Vidar Eldholm
12.15 bis 13 Uhr Mönchguter Stralsund
13 bis 13.45 Uhr Schaukochen Stralsund
14 bis 14.30 Uhr Ostwestfälischer Volkstanzkreis GesekeSalzkotten
14.45 bis 15.30 Uhr Mönchguter, Stralsund
15.30 bis 16 Uhr Musikkapelle „Gut, dass so“
16 bis 16.15 Uhr Preisverlosung Stralsund
17 bis 17.30 Uhr Schaukochen Stralsund
17.30 bis 18 Uhr Konzert Grundschule Lipperode
18.30 bis 20 Uhr Rahmenprogramm Stralsund
Hella Kinderhaus
10 bis 12 Uhr Theater und Tanz Theater Group from Arts
Academy at Turku University
Jahnplatzwiesen
15 bis 22 Uhr Klassentreffen mit dem DJ-Team
Jakobikirche
15.15 bis 16 Uhr Rezitation Fremdsprachenschule aus Lebork
16 bis 17 Uhr Evangelische Kinderchöre Lippstadt
17 bis 21 Uhr Chords and Voices
gesamte Innenstadt
Blasorchester der Feuerwehr Herford; Historische Hansegruppe Gronau (Leine); Historisches Hansevolk zu Lübeck; Marching Band Mama Afrika; Ritterkampf; Mittelalterliche
Musik mit Ulven räven & haren
Kuhmarkt
19 Uhr „Cosmo Phonk Night“ mit Cosmo Klein und anderen
Marienschule
10 bis 12 Uhr „Perpetuum mobile“ Chor der Musikschule A
Kacanauskas
Marineverein im Grünen Winkel
De Deventer Hanzezangers und Stadtausrufer Günter; Fluisterboot Schippers Zutphen; Hogener Lünen; Marchingband Mama Afrika; Shanty koor Skomjend Wiid; ShantyChor „Stella maris“
Nicolaischule
10 bis 12 Uhr Konzert Folklorclub Gilë
Nicolaiweg
10 bis 20 Uhr historische Führungen
Ostendorf-Gymnasium
10 bis 11 Uhr Orchester der Musikschule Valmiera
Otto-Lilienthal-Schule
9 bis 11 Uhr Konzert TGHAB-Band Uden
Poststraßen-Bühne
10.30 bis 11 Uhr Ostwestfälischer Volkstanzkreis GesekeSalzkotten
11 bis 11.30 Uhr Folkloregruppe Kudesy
11.30 bis 12.30 Uhr Konzert Bläserklassen 5d, 6d, 7d der
Drost-Rose-Realschule
12.30 bis 13.15 Uhr Konzert TGHAB-Band Uden
13.30 bis 14.15 Uhr Chorkonzert De Deventer Hanzezangers und Stadtausrufer Günter
14.15 bis 15 Uhr Volkstanzgruppe aus Koknese
15.45 bis 17.15 Uhr Senioren-Orchester Soest
17.15 bis 18 Uhr Konzert Choro Club
18 bis 19 Uhr Konzert College Cave Band
19 bis 23 Uhr Swing Size
Rathausplatz - Bühne
10.30 bis 11 Uhr Accordion Ensemble „Ad Libitum“ & Narva Jazz Band
11 bis 11.45 Uhr Eröffnung De Deventer Hanzezangers und
Stadtausrufer Günter
11.45 bis 12.45 Uhr Blasorchester der Feuerwehr Herford
12.45 bis 13.15 Uhr Chorkonzert Sangkoret Lysbuen BKK
14 bis 15 Uhr Orchester der Musikschule Valmiera
15 bis 15.30 Uhr Konzert Folklorclub Gilë
15.30 bis 16.15 Uhr Fashion-Show Prometei
16.15 bis 16.45 Uhr Konzert Riga Ensemble Vilkaci
16.45 bis 17.15 Uhr Lewino Tanz und Gesangensemble
18 bis 23 Uhr Harmony central
St. Annen Rosengarten
Folk-Konzert von Viljandi; Ritterkampf
Thomas Valentin Stadtbücherei
Schattentheater Löwenecker-Theaterchen
Weitere Informationen bei den Hanse-Guides
„Hanse
Vorbild für
Europa“
Peter Liese würdigt
Hansetag in Lippstadt
LIPPSTADT I „Der 27. Internationale Hansetag in Lippstadt macht deutlich, wie tief
die Zusammenarbeit mit unseren europäischen Nachbarstaaten,
insbesondere
auch den mittel- und osteuropäischen, in der gemeinsamen Geschichte verwurzelt
ist.“ Mit dieser Feststellung
würdigt der heimische Europa-Abgeordnete Dr. Peter
Liese (CDU) die Bedeutung
des großen Hansetreffens in
Lippstadt. Beim Besuch der
Hansestädte, z.B. im Baltikum, könne man schon anhand des Baustils die Zusammengehörigkeit mit diesen
So lecker präsentiert sich Lippstadt
VERBÄNDE
AWo-Tagesstätte, Steinstr.9: 13 - 18
Uhr geöffnet.
KIA-Kaffeestube, Unionstr. 2b: 10-15
Uhr geöffnet.
DRK OV Lippstadt, Gaußstr. 11: 15 17 Uhr Seniorengruppe.
TAP, Treff am Park, Nußbaumallee:
10-12 Uhr Frauenfrühstücksgruppe
Reservistenkameradschaft
Lippstadt: 19.30 Uhr Treffen in der Halle
22.
AUS DEN KIRCHEN
Pastoralverbund LP-Süd-West
St. Josef, Eickelborn: 7.30 Uhr Rosenkranzgebet, anschl. Hl. Messe.
Pastoralverbund LP-Mitte
St. Nicolai: 10 - 17.30 Uhr Orgelfestival in der Nicolaikirche, 15 Uhr
Mädchengruppe: Die wilden Hüh-
JUGENDTREFF
St. Josef, Bad Waldliesborn: 19-22
Uhr Jugendtreff im Pfarrzentrum
„Die Brücke“.
Sozialdienst katholischer Frauen: 13
- 18 Uhr Hausaufgabenhilfe, 16 - 18
Uhr Jugendkeller, BWZ, Juchaczstr.
4.
Jugendtreff St. Elisabeth: 15 - 18
Uhr Kindertreff (8 - 12 Jahre).
TAP, Nußbaumallee: 13.30-16 Uhr
Hausaufgabenhilfe, 15-17.30 Uhr
Kindertreff, 16-17.30 Uhr Mädchengruppe ab 13 J., 17-19 Uhr Jungengruppe, 17.30-21 Uhr Jugendtreff,18-22 Uhr Internet-Treff.
Shalom, Jugendtreff, Brüderstr.: 16 02.00 Uhr youth Hansa Meetingpoint.
PARTEIEN
SPD-Ratsfraktion: 15-18 Uhr Bürgersprechstunde im Rathaus, Tel.:
98 04 52.
Lippstädter G8-Bündnis: 19 Uhr Diskussion: „Warum gegen den G8Gipfel demonstrieren?“, im Kunstturm, Von Treckow-Str. 31.
KURORT AKTUELL
Bad Waldliesborn: 19.30 Uhr „Lothar
von Versen“, Berliner Kabarettist,
satiirischer Chansonier, im Haus des
Gastes.
NOTDIENSTE
Zahnärzte: Zu erfragen unter (0 29 41)
66 28 51.
Apotheken Lippstadt und Umgebung: Laurentius-Apotheke, Erwitte,
Hellweg
19,
Telefon: (0 29 43) 9 72 70 (von 8 Uhr
morgens bis 8 Uhr des darauffolgenden Tages).
RAT UND HILFE
Dr. Peter Liese, heimischer
EU-Parlamentarier
Staaten erkennen. Liese betonte, dass die Hanse auch
ein Vorbild für die wirtschaftliche Integration Europas sei: „Den Hansestädten
ging es überdurchschnittlich
gut. Dies ist ein Beweis für
die These, dass man sich
nicht abschotten darf, sondern die Grenzen öffnen und
Handel treiben muss. Dieses
Rezept hat auch die Europäische Union zu wirtschaftlichem Erfolg geführt.“
Geschichten von
Gottes Kindern
Zum Internationalen Hansetag fehlt natürlich auch die kulinarische Seite der Lippe-Stadt nicht.
An sieben Ständen bieten heimische Gastronomen im Poststraßenpark ihre Spezialitäten feil. Ihr
Motto: „Lecker Lippstadt“. Von Antipasti und Baguette über Leberkäse und Spießbraten bis zu
unterschiedlichen Weinsorten sind einige Gaumenfreuden dabei. Mareike Albers, Jan und Alexander Hülsemann (v. l.) bieten stilecht mittelalterlich gewandet deftige Spezialitäten an. Geöffnet ist „Lecker Lippstadt“ Freitag und Samstag bis 24 Uhr, Sonntag bis 19 Uhr. I Foto: Gausmann
VEREINE
Modelleisenbahnclub Eickelborn:
19.30 - 22 Uhr Zusammenkunft in
der Alten Schule Eickelborn.
SGV Abt.-LP: 18 Uhr Treff der Walkinggruppe am Haus Hülshoff.
Karnevalclub
Dedinghausen:
20.11 Uhr Jahreshauptversammlung in der Gaststätte Kehl.
Gemischter Chor 1861 Lipperode:
19 Uhr Chorprobe in der evangelischen Kirche Lipperode.
Lipperoder Burgschwalben: 18 Uhr
Treffen Jugendchor I + II (in Chorkleidung) für den Auftritt (Hansetag),
Aula/Graf-Bernhard-Realschule zum Einsingen, 19.30 Uhr
Auftritt Bühne/Bernhardbrunnen,
20.30 Uhr Ende.
Rheuma-Liga: 16 - 17 Uhr Trockengymnastik, in der Turnhalle der
Friedrichschule.
Schützenverein Friedhardtskirchen
Overhagen: 20 Uhr Mitgliederversammlung im Bürgerhaus.
Lippstädter Schützenverein: 11 17 Uhr Schützenmuseum geöffnet,
im Schauroth‘schen Palais, vorm
Dreifaltigkeitshospital.
ner, 16 Uhr Die Muffins, 10 - 18
Uhr Ausstellung 200 Jh. St. Nicolai
in der Nicolaikirche.
St. Bonifatius: 17 Uhr Zweitausendkids, 18 Uhr Spieleabend, im Pfarrzentrum.
St. Joseph: 15.30 Uhr Mädchengruppe: Die Luder, Pfarrheim.
Ev.ref. Kirchengemeinde, Lipperode: 15 Uhr Kindergruppe, Gemeindehaus.
Christliche Gemeinde Lippstadt,
Fleischhauerstr. 7: 20 Uhr Bibelgesprächskreise.
Zeugen Jehovas, Bielitzer Str.16: 19
Uhr Theokratische Predigtdienstschule, 19.50 Uhr Dienstzusammenkunft (LP-Ost).
Freie Christengemeinde, Cappeltor
16: 20 Uhr „Offener Abend“.
Freie ev. Gemeinde, LP: 16.30 Uhr
Kindertreff, 18.30 Uhr JamClub.
Christopheruskirche Lipperbruch:
16 Uhr Kinderkirche.
BAD WALDLIESBORN I Die
Kinder-Kirche im Evangelischen Pfarrbezirk Bad Waldliesborn/Lipperbruch
beginnt am Freitag, 11. Mai,
um 16 Uhr in der Christophoruskirche Lipperbruch.
Angesprochen sind laut Pfarrer Volker Neuhoff auch
diesmal Kinder ab etwa fünf
Jahren, die Freude am Singen, Spielen und an Geschichten von den Kindern
Gottes haben. Im Mittelpunkt steht diesmal die Geschichte einer bemerkenswerten Frau, von der die Bibel erzählt: „Debora – eine
Frau, die anderen Mut
macht“.
Freitag, 11. Mai
Stadt/Kultur-Information Lippstadt 9.30-12.30 Uhr + 14.30 - 17.30 Uhr geöffnet, Tel.: 5 85 11 (Kultur-Infos+Kartenvorverkauf), Tel.: 5 85 15 (Stadt-Infos).
Lippstadt direkt: Der „heiße Draht“ zur Stadt. Vorschläge, Anregungen, Hinweise, Beschwerden. Jeder kann anrufen,Tel. 24 43 48.
Stadtwacht Lippstadt: Tel. (0 29 41)9 80-5 51oder 01 70 / 2 28 47 74.
Mobil-info der „RLG“: Service-Zentrale rund um Bus und Bahn im Kreis Soest): 6
- 19 Uhr Infos unter Tel.: 0 18 03 / 50 40 30.
Telefonseelsorge: Tel. 08 00 / 1 11 01 11 u. 08 00 / 1 11 02 22 (kostenlos, anonym, rund um die Uhr).
Frauen in Not: Wohnung, Tel. (0 29 41) 98 02 00.
Bürgertelefon Kliniken: Eickelborn/Benninghausen: Tel. (0 29 45) 9 81 22 55.
Forensik-Bürgertelefon der Polizei: Tel. (0 29 41) 91 00 55 55.
Weißer Ring: Kriminalitätsopfer finden Hilfe: Notruf (0 18 03) 34 34 34 kostenfrei, sowie Außenstelle Soest Tel. (0 29 21)9 81 62 33.
INI e.v., Südstr. 18: 8 - 13 Uhr Jugendberatung, Tel. 75 21 72.
INI-Arbeitslosenberatung, Geiststr. 18: 8.30 - 13 Uhr geöffnet.
Sozialdienst katholischer Frauen: Tel. 97 34-0 Minderjährigen-Vormundschaften, Adoptions- u. Pflegekinderdienst, Schwangerschaftsberatung, Soziale
Brennpunktarbeit, BWZ: Juchaczstr. und Am Rüsing.
Lebenshilfe, Beratungsstelle für Behinderte und Angehörige, Mastholter Str.46:
Tel. 96 70-16, Pädagogische Frühförderung entwicklungsverzögerter und behinderter Kinder von 0 - 6 Jahren, Tel. 96 70 - 17/18.
Hospizkreis Lippstadt: Begleitung Schwerstkranker u.Sterbender: Tel. 65 88 66.
AWo, Beckumer Str. 14: 8 - 11.30 Uhr Schwangerschaftskonfliktberatung, Tel.
970115.
Kreis-Beratungsstelle: 8.30 - 10 Uhr für Behinderte u. Angehörige Lippstadt, Lipperoder Str.8, Tel. 98 65 51/-52.
Katholische Beratungsstelle: für Ehe-, Familien u.Lebensfragen, Glockenweg 4,
Overhagen: 9 - 12 Uhr Anmeldung, Tel. 5 75 75.
Hebammen-Notdienst Lippstadt: Tel. (0 29 41) 20 46 47 (rund um die Uhr erreichbar).
Diakonie-Beratungsstelle für Suchtgefährdete+Abhängige+Ess-Störungen, Brüderstr. 13, Niemöllerhaus, : 9 - 12 Uhr geöffnet, Tel. 55 03, 18 - 22 Uhr Krisentelefon: 01 71/ 2 20 34 17.
Evangelischer Gemeindedienst Lippstadt: 8 - 17 Uhr Betreuungen und Vormundschaften, Familienpflege, Sozialpädagogische Familienhilfe, Tel. 9 78 550.
Donum Vitae Schwangerschaftskonfliktberatung, Bahnhofsplatz 1: 9 - 12 Uhr geöffnet, Tel. 92 24 11.
Caritas-Pflegeberatungszentrum, Klosterstr. 27: Beratung in Gesundheitsfragen, Kranken/Altenpflege, Mutter/Kind-Kur, Tel.: 2 84 88-0, Caritas Seniorenberatung, Tel.: 2 84 88-70.
Caritas-Erziehungsberatung, Steinstr. 9, Tel: 50 38.
Caritas-Wohnberatung, Klosterstr. 37: 9 - 12 Uhr geöffnet, Tel. 2 84 88-80.
AIDS-Beratung: 8.30 - 12 Uhr im Gesundheitsamt Lippstadt, Lipperoder Str. 8,
Tel. 98 65 56.
Alzheimer-Gesellschaft im Kreis Soest: Zu erreichen unter Tel. 01 76/
24 62 40 51.
AHA, Arbeit Hellweg Aktiv: Hartz IV Hotline 0 29 21/106-500, Öffnungszeiten: 812.30 Uhr, Am Siek 18-22 (Bürgerbüro Arbeit, Leistungsverwaltung+Vermittlung+Vermittlung Jugendliche U 25), Geiststr. 20 (Projekt Alleinerziehende)
Deutsches Rotes Kreuz, Pflege- und Gesundheitsdienst: Beratung zu allen
Fragen der Pflege und Betreuung, Tel. 28 98 0 o. 7 77 26 (24 Std. Rufbereitschaft).
Starter-Center Hellweg, im CarTec, Erwitter Str. 105: 8.30-13 Uhr für Infos und
Existenzgründer geöffnet.
Diakoniestation am evangelischen Krankenhaus: Beratung in Gesundheitsfragen, sowie bei Kranken.- und Altenpflege, Tel. 98 89 30.
Pflege - und Demenzberatung Haus Gisela, Bad Waldliesborn, Grüner Weg 31,
Tel. 9 44 80.
Rheumaliga Lippstadt: 17.15 - 19.15 Uhr Sprechstunden in den Büroräumen des
Dreifaltigkeitshospitals.
Nr. 110 - DER PATRIOT
HANSETAG 2007
Samstag
12. Mai 2007
TEL. (0 29 41) 201-203
Buntes Treiben in der ganzen Stadt: Folkloregruppen der verschiedensten Kulturen, mittelalterlich gewandete Musiker und Rittersleute eroberten gestern die Lippe-Stadt. Die internationalen Besucher erlebten ein fröhliches Spektakel, das sich auch heute und morgen noch fortsetzen wird. Unterwegs ist auch die größte historische Postkutsche, die zu Rundfahrten einlädt. I Fotos: Tuschen / Montage: Spiekermann
Echte Klotschen
für den
Bürgermeister
Rekordzahlen beim Lippstädter Hansemarkt.
99 Städte präsentieren sich bis Sonntag
gute Stimmung sorgten. Als
Dank für die gute Zusammenarbeit mit der Lippstädter Crew hatten sich die Hanzezangers ein ganz besonderes Geschenk einfallen lassen: Ein Lied, zu dem es sich
nicht nur wunderbar schunkeln lässt, sondern das die
Lippe-Stadt auch in den
höchsten Tönen preist.
„Lippstadt, so schön, so
groß und weit am Horizont,
die Hansestädte kommen
gerne her“, heißt es da im
Refrain. Zwar hatten sich die
Hanzezangers mit der Zeile
„Nie Regen, immer Sonnenschein“ für die gestrigen
Wetterverhältnisse
etwas
weit aus dem Fenster gelehnt, aber der Witterung
zum Trotz sorgten ja die gut
gelaunten Menschen auf
dem Hansemarkt für reichlich Sonnenschein. Außerdem hatten die Hanzezangers noch Deventer Kuchen
im Gepäck, der kurzerhand
unter den Besuchern verteilt
wurde. Für Christof Sommer
gab's exclusiv Holzschuhe,
die er für den Bummel über
den Markt schließlich wieder gegen seine Lederschuhe
eintauschte. I bw/jul
Stimmungsvoller Auftakt zum Hansemarkt: Moderator Dominic Boeer (l.) und Graf Bernhard alias Hattu Brand.
LIPPSTADT I Mit Rekordzahlen eröffnete Bürgermeister Christof Sommer
gestern Morgen begleitet
vom Lübecker Amtskollegen
und Vormann der Hanse,
Bernd Saxe, sowie Graf Bernhard den Hansemarkt. 118
Städte haben ihre Delegationen entsandt, 99 Städte präsentieren sich bis Sonntag
rund um die Marienkirche.
„Nutzen Sie die Chance, in
nur wenigen Stunden den
Urlaub für die nächsten 40
Jahre zu buchen“, rief Sommer den vielen Besuchern
auf dem Rathausplatz zu.
Die kleinen Abstriche beim
Wetter ließen sich bei so einem Rahmen gleich viel
leichter hinnehmen. Und,
mal ehrlich: Was ist denn ein
Hansetag ohne die typisch
maritime steife Brise?
Moderiert wurde die Eröffnung auf dem Rathausplatz
wieder von Dominic Boeer.
Gewohnt locker übernahm
der aus TV-Serien bekannte
Sohn der Lippe-Stadt die Regie und versuchte sich sogar
auf Niederländisch – passend zu den Deventer Hanzezangers, die mit ihrem
Stadtausrufer Günter für
Herzhaft, süß und bitter: Ellen Mulder (l.) und Esther Wagteveld mit niederländischen Spezialitäten.
Fröhliche Musikanten: Eine Folkloregruppe aus Litauen sorgte mit traditionellen Klängen und
spontanen Tanzeinlagen für Stimmung.
Lustige Amtskollegen: Bürgermeister Christof Sommer (l.) und
Hansevormann Bernd Saxe (Lübeck).
Originell: Hansekuchen ganz
speziell für Lippstadt.
Niederländischer Charme: Stadtausrufer Günter überbrachte
zur Eröffnung Grüße aus Deventer. I Fotos: Winkelmann
Knuspriges Brot aus Polen
gibt es bei Marzena Sulich.
Genussvoll kombiniert: Rien Kok (r.) aus dem niederländischen Doesburg preist seinen Käse mit Mostert an.
Nr. 110 - DER PATRIOT
HANSETAG 2007
Samstag
400 Teilnehmer aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Verwaltung erlebten gestern im Stadttheater ein vierstündiges Wirtschafts-Forum der Superlative. I Fotos (7): Bodo Krumat
12. Mai 2007
TEL. (0 29 41) 201-203
Diskutierten engagiert auf dem Podium (von rechts): Hella-Chef Dr. Jürgen Behrend, West LB-Experte Andreas Becker, Minister
Andreas Pinkwart, EU-Kommissar Günter Verheugen und OBI-Gründer Manfred Maus. Das Gespräch moderierte Martin Krigar.
Im Hanse-Netzwerk
neue Kontakte knüpfen
Wirtschaftsforum: Von neuer Datenbank profitieren Städte und Firmen.
Hochkarätige Referenten gaben Anstöße für stärkere Zusammenarbeit
Hmmm, lecker: Dorothee Frochte-Peters (r.) führte die Hansetag-Besucher durch die Produktion
und zeigte dabei unter anderem, wie die Pralinen dekoriert werden. I Fotos (3): Schneider
Nur verhüllt in die
Pralinen-Produktion
Anlässlich des Wirtschaftsforums machten zahlreiche
Lippstädter Unternehmen Betriebsbesichtigungen möglich
LIPPSTADT I Anlässlich des
Wirtschaftsforums öffneten
zahlreiche Lippstädter Betriebe ihre Türen für die nationalen und internationalen
Besucher des Hansetages, so
zum Beispiel Behr Hella
Thermocontrol
(BHTC).
Beim Hersteller von Bedienund Steuergeräten für Fahrzeugklimatisierung führten
Produktionsleiter
Ulrich
Wittköpper und drei seiner
Kolleginnen die Gäste etwa
eine Stunde lang durch die
Produktionshalle.
Ulrich Wittköpper nahm sich bei seinem Rundgang durch die
Produktion bei der Behr Hella Zeit für die Fragen der Gäste.
Fritz Hark zeigte den Besuchern bei seiner Führung unter anderem das Klimalager des Unternehmens.
Von seiner „Schokoladenseite“ zeigte sich auch das
Traditionsunternehmen Peters, dass seit über 40 Jahren
handgefertigte Pralinen herstellt. Dorothee Frochte-Peters und Betriebsleiter Matthias Meyer weihten die Besucher in die Herstellung edler Konfiserie ein. Aufgrund
der hohen Hygienevorschriften mussten diese zwar ihre
Kleidung mit einem Schutzmantel verhüllen und eine
Kopfbedeckung
tragen.
Doch am Ende gab es zur
„Entschädigung“ eine kleine
Kostprobe.
Einen Einblick in die Welt
der Orchideen gewährte das
Unternehmen Fritz Hark.
Wer denkt, dass es sich dabei um ein großes Blumengeschäft
handelt,
liegt
falsch. Auf dem Gelände befindet sich ein modernes Orchideenlabor. „Wir züchten
ausschließlich Pflanzen für
Großhändler und Gärtnereien aus aller Welt, nicht für
Privatleute“, betonte Fritz
Hark, der den Besuchern zusammen mit seinem Verkaufsleiter Karl-Heinz Lapornik das Labor, die Gartenanlage und vieles mehr
präsentierte.
Außer den genannten Firmen öffneten auch Hella,
Goodrich Lightning Systems, Rothe Erde, Satro
Milchwerk und Albany Door
Systems ihre Pforten. I tos
LIPPSTADT I Gemeinsam
geht vieles besser. Das wussten die Mitglieder der alten
Hanse schon vor hunderten
von Jahren. Doch auch die
Partner der neuen Hanse, die
1980 die Tradition nach 311
Jahren Pause wieder aus
dem Dornröschenschlaf erweckten, setzen auf länderübergreifende Kooperation.
Sie soll künftig noch vertieft
werden, und zwar durch
eine verstärkte wirtschaftliche Zusammenarbeit der
Hansestädte und ihrer Unternehmen. Den Grundstein
dafür legten die Partner gestern in Lippstadt. Beim
hochkarätig besetzten Wirtschaftsforum zum 27. Internationalen Hansetag fiel der
Startschuss für das HanseWirtschaftsnetz, das alle 163
Mitgliedsstädte aus 15 europäischen Ländern nutzen
können – gemäß dem Motto
„Miteinander handeln“.
400 Teilnehmer aus Wirt-
OBI-Gründer Manfred Maus
erläuterte seine Strategien.
schaft, Wissenschaft, Politik
und Verwaltung erlebten ein
vierstündiges Forum der Superlative, bei dem sich im
Stadttheater so viel Prominenz wie selten das Mikro in
die Hand gab. Neben EU-Industriekommissar
Günter
Verheugen zählte auch der
stellvertretende Landesvater
und Innovationsminister Andreas Pinkwart zu den Referenten, außerdem traten u.a.
OBI-Gründer Manfred Maus
und Hella-Chef Dr. Jürgen
Behrend ans Rednerpult. Sie
alle thematisierten auf ihre
Weise die Bedeutung von
Netzwerken. Simultan-Dolmetscher übersetzten die
Vorträge direkt in die Kopfhörer der fremdsprachigen
Gäste.
„Das Wirtschaftsforum ist
ein Novum in der neuen Ge-
schichte der Hanse“, freute
sich Hansevormann Bernd
Saxe. Stolz auf diese Premiere war auch Bürgermeister
Christof Sommer, der gleich
mit einer weiteren Neuheit
aufwartete: Der Hanse-Wirtschaftsdatenbank, die von
der
Wirtschaftsförderung
Lippstadt (WFL) erarbeitet
worden ist. WFL-Chef Wilhelm Coprian und Dr. Heinz
Günter Focken, Vorsitzender der Hansegesellschaft,
stellten das Projekt vor und
ermunterten die Hansepartner, die Datenbank rege zu
nutzen und mit ihrer Hilfe
neue Kontakte zu knüpfen.
Auf die kommt es heute
mehr denn je an, schließlich
findet die Globalisierung
„auf dem Dorf statt“, wie es
Bürgermeister Sommer ausdrückte.
„Die ökonomische Globalisierung hat eine neue Dimension erreicht“, unterstrich auch Günter Verheugen, Vizepräsident der EUKommission. „Es entsteht
ein immer stärkerer Wettbewerb zwischen den Regionen.“ Im Gespräch mit ihm
hätten Unternehmer immer
wieder bekräftigt, dass sie
bereit seien, sich dem internationalen Wettbewerb zu
stellen – wenn er unter fairen
und gleichen Bedingungen
stattfinde. „Dafür zu sorgen,
ist die Aufgabe der Politik“,
räumte Verheugen ein und
sieht Europa da auf einem
guten Weg. Auch bei Forschung, Ausbildung, Innovation und Bürokratieabbau
stehe man heute „wesentlich
besser da als noch vor einigen Jahren“. Bei der Globalisierung sieht der EU-Kommissar Europa ebenfalls auf
der Gewinnerseite. „Die OstErweiterung der EU hat unseren Binnenmarkt größer
Minister Pinkwart will den
Wissenstransfer fördern.
Günter Verheugen sprach
über Globalisierung.
und stärker gemacht.“
Auch Hella-Chef Dr. Jürgen Behrend stellte die Bedeutung der europäischen
Ost-Erweiterung für das Unternehmen heraus: Gäbe es
heute in Osteuropa keine
Hella-Fabriken, wäre der Zulieferer nicht mehr in der
Lage, international wettbewerbsfähig zu sein, verdeut-
Hella-Chef Dr. Jürgen Behrend setzt auf Netzwerke.
lichte der Unternehmer.
Auch Hella setzt auf Netzwerkstrategien, um sich am
Markt zu behaupten. Durch
dieses Bündeln von Kompetenzen sieht Behrend auch
Chancen, umweltfreundliche Innovationen zu entwickeln, die den CO2-Ausstoß
der Autos verringern können.
Beispielhaft für das HellaNetzwerk nannte der Firmenchef das Gemeinschaftsunternehmen Behr Hella
Thermocontrol (BHTC), das
Klimasteuergeräte für Autos
liefert, sowie das Joint Venture HBPO, das Frontendmodule baut. Beide Firmen hätten sich seit ihrer Gründung
hervorragend
entwickelt
und seien bereits zur Branchenspitze aufgerückt.
Europaweit an der Spitze
einer ganz anderen Branche
steht OBI. Manfred Maus,
Gründer der Baumarktkette,
trat mit einem Bekenntnis
ans Mikro: „Ich liebe die
Frauen“, gestand der smarte
Senior, „weil sie der Motor
unseres Geschäftes sind“.
Denn von den Kundinnen
gehe der Drang zur Veränderung aus. „Sie wollen neue
Badezimmer, neue Küchen
und neue Terrassen“, frohlockte Maus. Gut für den
Umsatz der Kette, zu der inzwischen 500 Läden mit
30 000 Mitarbeitern zählen.
Der ehemalige Vorstandschef schilderte am Beispiel
OBI den Aufbau eines internationalen Unternehmens
im Franchise-Verfahren.
Um die Bedeutung von
Bildung und Forschung ging
es im Referat von Innovationsminister Andreas Pinkwart. Er sprach sich für eine
intensivere Kooperation von
Wissenschaft und Wirtschaft
aus. Als positive Beispiele
nannte er das Zentrum für
Aufbau- und Verbindungstechnik im Technologienzentrum Cartec und das
Licht-Labor L-LAB. Im LLAB arbeiten Hella und die
Uni Paderborn zusammen.
Netzwerke zu gründen ist
die eine Sache, die Finanzierung eine andere. Einzelheiten dazu schilderte Andreas
Becker von der West LB, die
mit den Sparkassen zusammenarbeitet.
Bei der anschließenden
Podiumsdiskussion
unter
der Leitung von Martin Krigar, Chefredakteur des Westfälischen Anzeigers, diskutierten die Experten über die
Chancen, die sich aus einer
ökonomischen Vernetzung
der Hansestädte ergeben
können. I bar
Andreas Becker thematisierte
Finanzierungsfragen.
Nr. 110 - DER PATRIOT
HANSETAG 2007
Samstag
12. Mai 2007
TEL. (0 29 41) 201-203
Reingehen und die
Musik entdecken
Beim Orgelfestival in der Nicolaikirche stellen
Musikstudenten ihr Können unter Beweis
Die Schatzsuche auf der Lippe hat sich gelohnt: In Höhe des Marineheims konnten die großen und kleinen Piraten während ihrer
Kanufahrt eine goldene Schatztruhe mit Totenkopf-Flagge bergen - ein Symbol für die Eroberung der Stadt. I Fotos: Walter
LIPPSTADT I Reingehen,
lauschen und wieder weiterziehen, das scheint das Prinzip des Orgelfestivals im
Rahmen des Internationalen
Hansetages zu sein. Immer
wieder kommen neue Gäste
in das Gotteshaus hinein.
Still sitzen sie in den Bänken
und hören der Musik zu.
Mancher Zuschauer hat
während des Konzerts auch
die Augen halb geschlossen
und lächelt vor sich hin. Andere stützen ihren Kopf in
die Arme und hören dem
Spiel konzentriert zu.
Acht junge Künstler aus
Herford, Köln, Hamburg,
Hannover und Lübeck treten
beim Orgelfestival am gestrigen Freitag und am heutigen
Samstag in der Nicolaikirche
auf. Sie sind bis auf Harduin
Boeven, den Kantor der
Lippstädter Nicolaikirche,
Musikstudenten.
Jeweils
eine halbe Stunde hat ein
Nachwuchsmusiker
Zeit,
um sein Können vorstellen.
Von der Renaissance bis zur
Moderne reicht das Programm, das Andreas Bock,
Harduin Boeven, Jun Hashimoto, Daniel Kirchmann
und Matthias Neumann gestern vorgestellt haben. Ji Kyung Lee, Matthias Voget und
Su-Jung Lee treten heute
beim Orgelfestival auf.
Es ist die ganze Bandbreite der Orgelmusik, die die
jungen Musiker in der Nicolaikirche präsentieren. Mal
demonstrieren
sie,
wie
wuchtig das Instrument klin-
gen kann, dann wiederum
lassen sie leise Ton auf Ton
folgen, oder sie geben sich
experimentell.
Die meisten Zuschauer,
die das Festival besuchen,
kommen gezielt mit einem
Programmflyer in der Hand.
„Die spielen Marcel Duprés
‚Symphonie-Passion‘“, freut
sich beispielsweise ein älterer Herr und öffnet die Tür
zur Kirche. Auch während
des Konzerts huschen neue
Besucher mit ihren Einkaufstaschen ins Kircheninnere. Viele wirken neugierig.
Sie setzen sich, genießen das
Orgelspiel und lehnen sich
entspannt zurück, bevor sie
mit ihren voll bepackten Taschen langsam weiterziehen. I mes
Mit Totenkopf-Flagge
die Stadt erobert
Teilnehmer der Piratentour wandelten auf den Spuren der Lippstädter Hanse
und fanden schließlich eine goldene Schatztruhe im Grünen Winkel
LIPPSTADT I Stilecht mit
Augenklappen, Fernrohren
und Totenkopftüchern wandelten gestern über ein Dutzend kleine und große Pira-
ten auf den Spuren der Lippstädter Hanse. Vorbei am
Marktplatz, dem ehemaligen
Handelszentrum der Stadt,
dem historischen Rathaus
und dem Bürgerbrunnen
machte die Gruppe auch an
der mit Totenkopf-Flaggen
geschmückten „Piratengasse“ (Helle Halle) Halt.
Viel Wissenswertes über Lippstadt zur Hansezeit konnte Stadtführerin Sonja Gellrich den Teilnehmern der Piratentour vermitteln. Die Touren finden noch bis einschließlich Sonntag statt.
„Wusstet Ihr, dass im
kleinsten Haus der Stadt
Klaus Störtebeker wohnt?“
fragte Sonja Gellrich. Während die Mitorganisatorin
der Piratentouren auf ein
kleines goldenes Klingelschild zeigte, ergänzte sie
schnell mit einem Lächeln:
„Aber natürlich nur zur Hansezeit“.
Graf Bernhard alias Hattu
Brand, der zufällig vor der
Marienkirche auf die Piratenmeute traf, hätte die Seeräuber zur Blütezeit der
Hanse wohl ohne mit der
Wimper zu zucken, in die
Flucht geschlagen. Diesmal
ließ er jedoch sein Schwert
stecken. Und so ging es für
die Piraten dann auf abenteuerliche Kanufahrt in den
Grünen Winkel. Nach etwa
15 Minuten bargen sie sogar
einen richtigen Schatz: Unter einigen Fässern hatte sich
eine tellergroße Lipperose
versteckt und am Marineheim wartete eine goldene
Schatzkiste mit einer Totenkopf-Flagge als Inhalt. I awa
Experten tagten im Stadtarchiv
Daniel Kirchmann spielt Marcel Duprés „Symphonie Passion“ an der Orgel der Nicolaikirche.
Foto: Tuschen
I
Schwebende Töne
Das Hanseatica Chamber Orchestra aus Danzig
begeisterte in der Marienkirche mit barocken Klängen
LIPPSTADT I Wem am Donnerstag nach dem Rausch
der multimedialen Eröffnung des Hansetages der
Sinn nach leiseren Tönen
stand, der konnte in der Marienkirche dem Hanseatica
Chamber Orchestra aus Danzig lauschen. Die jungen
Musiker des 2003 gegründeten Ensembles überbrachten
die Grüße des Danziger Bürgermeisters, bevor sie unter
dem Motto „Hanseatica
plays Baroque“ Stücke von
Georg Philips Telemann, Antonio Vivaldi und Francesco
Geminiani präsentierten.
Die ruhige Atmosphäre
der dezent erleuchteten Marienkirche harmonierte angenehm mit der interessanten Musikauswahl. Zu Beginn gab es die Suite „Don
Quichotte“ von Georg Philipp Telemann. Schnell zeigte sich, dass die jungen Musiker technisch sehr versiert
sind und auf hohem Niveau
agieren. Die schwierigen
Tempiwechsel gelangen fast
schwerelos und die Töne
schwebten geradezu dahin.
Weiter ging es mit verschiedenen barocken Werken bis zum fulminanten „La
Follia“ von Francesco Geminiani als grandiosem Abschluss. Die zahlreichen Zuhörer bedankten sich mit
viel Applaus für den musikalischen Hochgenuss. I rix
Arbeitskreis Hansegeschichte und -tourismus diskutierte über verschiedene Hansethemen.
Bei den Tourismusexperten, Stadtarchivaren und Delegierten ging es auch um die Nikolaikirchen
LIPPSTADT I Hansethemen
standen im Mittelpunkt einer Sitzung des Arbeitskrei-
ses Hansegeschichte und
Hansetourismus, die gestern
im Lippstädter Stadtarchiv
stattfand. Die Mitglieder des
Arbeitskreises,
darunter
Stadtarchivare, Tourismus-
Die Mitglieder des Arbeitskreises Hansegeschichte und -tourismus trafen sich im Lippstädter
Stadtarchiv und diskutierten über verschiedene Hansethemen. I Foto: Winkelmann
experten und Delegierte aus
unterschiedlichen
Hansestädten, tauschten sich zu
den verschiedensten Aspekten aus. Mit dabei war auch
die Lippstädter Stadtarchivarin Dr. Claudia Becker als
Gastgeberin.
Bei dem Treffen im Stadtarchiv sprachen die Teilnehmer unter anderem über einen Hansischen Städteführer, ein Projekt Hansische Jakobswege und den Austausch mit Santiago de Compostela. Darüber hinaus thematisierten die Fachleute
auch die moderne Hansegeschichte und den Tag der
Hanse. Schließlich gab es einen Zwischenbericht über
Nikolaikirchen in Hansestädten. Auch über die zukünftige Struktur des Arbeitskreises Hansegeschichte und Hansetourismus
tauschten sich die Teilnehmer im Lippstädter Stadtarchiv aus. I bw
Das Hanseatica Chamber Orchestra spielte in der Marienkirche Werke von Telemann, Vivaldi
und Geminiani. I Foto: Rixen
Nr. 110 - DER PATRIOT
HANSETAG 2007
Samstag
12. Mai 2007
TEL. (0 29 41) 201-203
Im Stift hat nun der Vogt das Sagen
Spanferkel, Naschwerk, Seelenheil und Elfentau: Beim Mittelalterlichen Markt lassen Ritter und Händler mit viel Liebe
zum Detail ein Zeitalter auferstehen, in dem sie trotz aller Wertschätzung nie wirklich hätten leben wollen
LIPPSTADT I In 14 Tagen
lässt Ernst Albert wieder den
Alltag hinter sich. Dann
fliegt er nach China, um zu
prüfen, ob denn die Arbeiter
in Fernost bei der Fertigung
von
Elektronikbauteilen
auch deutsche Qualitätsstandards einhalten. Der 52-Jährige ist Maschinenbau-Techniker bei der Hella und hat
mit Projektplanung zu tun.
Heute jedoch entfernt sich
Ernst Albert auf ganz andere
Weise aus dem täglichen
Trott. Heute schlüpft er in
seine grüne Kluft, wirft den
braunen Mantel über und
legt sich eine neue Identität
zu. Fortan nennt Ernst Albert sich Ernstus de Lyppense. Als Marktvogt eröffnet er
an diesem Freitagvormittag
den Mittelalterlichen Markt,
den seine Gemeinschaft, die
Freyen Soeldner zur Lippe,
zum Hansetag organisiert
hat. Rund um die Stiftsruine
ersteht eine Zeit, in der das
verfallene Gotteshaus noch
als kleine Marienkirche Zentrum religiösen Lebens war.
Am Fuße des alten Gemäuers haben die Soeldner
ein Heerlager errichtet: mit
Zelten, in denen sie übernachten, mit einer Tafel, an
der sie die über dem Feuer
zubereiteten Speisen einnehmen – freitags nur Fischbällchen. An über zwei Dutzend Ständen bieten Händler ihre Waren feil. Es gibt
Tongefäße und Edelsteine,
Instrumente, Schwerter und
Kleidung. Spanferkel vom
Drehspieß und Naschwerk
aus dem Morgenland umschmeicheln den Gaumen.
„Seied willkommen auf
dem Markte zum feierlichen
Beitritt der Stadt tor Lippe
zur Hanse“, ruft der Markt-
vogt um fünf vor halb zwölf
aus. „Es gelte nun hier das
Marktrecht.“ Und während
Ernst Albert den Hellanern
in China auf die Finger
schaut, sorgt Ernstus de Lyppense im Stift für Ordnung:
Von den Schankleuten lässt
er sich das Eichmaß zeigen,
damit bloß kein Trinker be-
der eigentlich Volker Stiegemeyer heißt. An seinem Ohrläppchen glänzt ein silbernes Kreuz, in der Auslage
stehen Heiligenbildchen – etwas kitschig – und Wanderstäbe für Pilger, von der Decke hängen Rosenkränze.
Ein Schild verspricht „Seelenheil“. Die Waren würden
Marvin von Nagaroon – das ist sein echter Name – schmiedete
für einen Schild einen Faustschutz im Wikinger-Stil.
trogen werde. Den ersten Becher des dunklen Bieres darf
freilich ein Soeldner stürzen
– es könnte ja vergiftet sein.
Vor einem Verschlag aus
Ästen und Tüchern steht
Folkhard von Stiegenwald,
allerdings kaum nachgefragt, sagt Folkhard, es gehe
um das Hobby: „Da kann ich
ja nicht von leben.“
Markus Seitz kann das
sehr wohl. Er nennt sich
„Der Obstler“, und das ist
auch Programm. Dutzendweise hat er Flaschen auf seinem Tisch aufgebaut, gefüllt
mit Frucht- und Beerenweinen: „Feengold“ heißen die,
„Elfentau“ und „Druidenwurz“. Gerade schenkt er einer Frau ein grünes Gesöff
zum Probieren ein. „Das ist
Hexengalle von echten Hexen, verurteilt von der Inquisition“, sagt er. „So sieht's
auch aus“, sagt die Frau. Die
Balken des Standes knarzen
im Wind. Eine andere Frau
legt ein paar Taler und Kreuzer hin und kauft „Liebestrank“. „Gehabt euch wohl“,
ruft er ihr hinterher. „Gehaben Sie sich auch wohl.“
Vor ein paar Jahren war
Seitz, der aus Hoya kommt,
„ein Tagesritt südlich von
Bremen“, seinen Job als Speditionskaufmann leid, die
Belastung wurde zu groß,
sein Chef wollte aber keinen
Kollegen einstellen. Also
machte Seitz das Mittelalter
zu seinem Beruf, als Weinhändler fährt er nun von
Markt zu Markt. Heute arbeitet er viel mehr als früher,
aber es macht ihm Freude, er
hat auf einem Markt gar seine Frau kennen gelernt. „Ich
bin mein eigener Herr, wenn
ich jemandem Rechenschaft
schuldig bin, dann nur mir
selber.“ Früher war alles viel
stärker reguliert, weiß auch
Ernst Albert.
Dass ein Markt wie der im
Stift nur einen besonders
idyllischen Ausschnitt der
Geschichte zeigt, wissen hier
alle. „Ich möchte nicht im
Mittelalter gelebt haben“,
sagt Weinhändler Seitz. „Ich
liebe meine Dusche, meinen
Fernseher, meine Heizung.“
Die Nacht verbringt er im
Wohnmobil. I isa
Den ersten Schluck für die Soeldner: Zur Eröffnung des mittelalterlichen Marktes prüfte der Vogt
zuerst das Eichmaß und ließ sodann den Geschmack testen. I Fotos: Salmen
Für eine
Handvoll
Silberlinge
Klingendes
Spiel zur
Eröffnung
Spielleute, Marktvogt, Soeldner und Frouwen zogen gestern zur Eröffnung des Mittelalter-Marktes in den Park an der Stiftsruine ein.
LIPPSTADT I Die am weitesten gereisten Akteure des
Mittelalter-Marktes waren
die Spielleute Eygenart. Sie
kamen aus Ost-Vorpommern. Und deshalb durften
sie auch den kleinen Zug zur
Eröffnung des Marktes anführen. Trommelnd und trällernd zogen sie vorneweg,
der Marktvogt hinterher. Ein
Maienlied stimmten die Drei
extra an, doch es half nichts.
„Es klaret nicht auf“, befand
der Vogt, aber es wird schon
werden.“ Auch die Spielleute verzagten nicht: „Nun, wir
haben ja noch drei Tage
Zeit.“ Der Wind freilich
kämpfte mit Zelttüchern und
Heringen. I isa
Der Markt zeigt
lauter alte Gewerke
Katharina Kastens beförderte wie am Fließband die fertigen
Brotlaibe aus dem Buchenholz-Ofen.
Großer Lärm
und kleiner
Zauber
Eine ganze Reihe von Barden stimmten Lieder des Volkes an – auch Loki der Galgenvogel, der anscheinend ein besonders loses Mundwerk besitzt.
LIPPSTADT I „Ihr seht etwas
ärmlich aus, als seied ihr aus
dem Bauernstand“, tönt Loki
der Glagenvogel mit losem
Mundwerk. Dann greift er
zur Mandoline und stimmt
ein Lied an. Große Lärm und
kleiner Zauber stehen bei
diesem Markt Seit an Seit.
Hier messen sich die Freyen
Söldner im Schwertkampf
und können sich Kinder im
Axtwurf probieren, dort
stellt Margarete von Sparrenberg den Kleinen Trolle und
Zauberstäbe vor. Das Mittelalter fasziniert sie schon seit
Kindertagen: Sie ist in Bielefeld aufgewachsen - unter
der Sparrenburg am Sparrenberg. I isa
Markus Seitz verkaufte auch einen Wein, den er „Tynktur für
Haarwuchs“ taufte. Bei ihm hat es offenbar geholfen.
LIPPSTADT I Bei Lothar Kastens aus Melle kostet eine
Seele anderthalb Silberlinge.
Dafür ist sie dann auch mit
Mohn und Sesam bestreut.
„Eine trefflich' Geschicht'“
kann Kastens dazu erzählen.
Im Schwäbischen sei ein Bäcker einst zu einer Beerdingung gegangen, nun habe er
aber „die Leich' versuffen“,
sodass der Hefeteig, den er
vorher angesetzt hatte, ein
wenig länger quellen konnte.
Aus der großen Masse habe
er dann lange Stangen geformt – und so sei das Brot
entstanden, das man „Seele“
nenne.
„Furzlaibe“ und „Kräuterklötze“ können die Besucher
ebenso aus dem Holzofen erhalten. Früher war Kastens
als Handelsvertreter unterwegs, verkaufte Betonfarbe
und Betonchemie und sah
seine Familie bei zwei Mahlzeiten in der Woche. wie die
Kinder größer wurden, bekam er nicht mit. „Das war's
mir nicht wert.“ Also sattelte
aufs Mittelalter um und wurde Bäcker.
Der ganze Markt ist ein
Schaustück alter Gewerke.
Ein Schmied in keltischer
Kluft formt das heiße Eisen,
in einem Zelt dürfen die Gäste Kerzen ziehen und färben.
Holz- und Tonarbeiten liegen aus, Spielleute bauen
Querflöten. Eine Näherei
steht neben einem Stand, in
dem es alles gibt, was der
Mensch braucht: lauter „Firlefanz“. I isa
Nr. 110 - DER PATRIOT
HANSETAG 2007
Samstag
12. Mai 2007
TEL. (0 29 41) 201-203
„Das ist ein Symbol für
den Erfolg der Hanse“
93 Jung-Hanseaten beim Delegiertentreffen – so viele wie noch nie.
Thema „Ausbildung“ im Fokus: Hella-Nordwerk und Ini-Werkstatt besucht
LIPPSTADT I Die weiteste
und vermutlich strapaziöste
Anreise dürfte Lyubov hinter
sich haben. Rund 2000 Kilometer hat die junge Russin
aus Nowgorod seit Montag
zurückgelegt, um zum Hansetag nach Lippstadt zu
kommen – per Bus und Fähre via Finnland und Schweden. Jetzt freut sie sich, mit
so vielen anderen Jugendlichen aus Europa zusammenzutreffen – und sie sogleich
in ihre Heimat einzuladen,
wo zum 1150-jährigen Jubiläum von Nowgorod der
Hansetag 2009 stattfindet,
der für sie „ein Event für das
ganze Land“ sein soll.
93 Jugendhanse-Delegierte aus Polen, Russland, Finnland, Schweden, Norwegen,
Niederlande, Litauen, Lettland, Estland, Frankreich
und Deutschland – so viele
wie bei keinem Jugendhanse-Treffen zuvor. Erstmals
traf sich die Youth Hansa
(die Sprache der Jugendhanse ist Englisch) 1998 im
schwedischen Visby. Wermutstropfen: Zwei Jugendliche aus dem russischen Pesko hatten anders als Lyubov
in Petersburg kein Visum bekommen – ein Zeichen, dass
der hanseatisch-europäische
Gedanke noch weiter um
sich greifen sollte.
Die große Zahl der JungHanseaten
bezeichnete
Bernd Saxe, Vormann der
Hanse, als „Symbol für den
Erfolg der Hanse“, wie er bei
der Begrüßung sagte. Das
„Shalom“ dient als „meeting
point“, in der Wilhelmschule
sind Feldbetten aufgestellt.
Das Thema gestern war
„Ausbildung und Jugendarbeitslosigkeit“. Eine Problematik, die die jungen Europäer praktisch angingen.
Beim Besuch der Initiative
für Jugendhilfe, Bildung und
Arbeit wurden sie in kleinen
Ausbildung war gestern das Thema der Jugendhanse-Delegierten, hier beim Besuch der Ini-Werkstätten. I Fotos: Heienbrok
Leuchtendes Gastgeschenk: Sigita aus Litauen mit einer blinkenden Hanse-Kogge made by Hella.
Gruppen durch den Ini-Komplex an der Südstraße geführt – und waren beeindruckt von dem Ausbildungs-, Schul- und berufsvorbereitenden Angebot für
300 Jugendliche. Ein Projekt, das Laima. überzeugte.
„So was ist absolut notwendig“, sagte die junge Lettin –
und lobte die gute Ini-Küche.
Am Nachmittag stand
dann ein Besuch im HellaNordwerk an. Dort besichtigten die Delegierten (die
Jugendhanse steht jungen
Menschen zwischen 16 und
25 Jahren offen) sowohl die
Ausbildungswerkstatt
als
auch die Hightech-Produktion des Automobilzulieferers
– und erhielten von den Elek-
tro-Azubis blinkende HanseKoggen als Mitbringsel.
Bei der offiziellen Delegiertenversammlung
am
heutigen Samstag stellen
Jenny und Katrin aus Salzwedel (Ausrichter des Hansetags 2008) sowie Lyubow
aus Nowgorod ihre Städte
vor sowie verschiedene Projekte. Die Hansetag-Eröffnung in Nowgorod wird übrigens, wie die junge Russin
sagte, vor der St. Nikolai-Kirche stattfinden – jener Kirche, die vor Jahren auch mit
Lippstädter Hilfe renoviert
worden war.
Thema des heutigen Treffens ist auch das CD-Projekt,
bei dem Jugendbands aus diversen Hansestädten einen
gemeinsamen Silberling produzieren. Allerdings konnte
die CD nicht wie geplant
zum Lippstädter Hansetag
gepresst werden, auch weil
bisher „die Reaktion der
Städte eher verhalten“ war,
wie Lennart Krüger, Sprecher der Jugendhanse-Kommission, sagt. Hier gelte es
noch „Begeisterung zu wecken“ – aber angesichts der
Resonanz beim Lippstädter
Jugendtreffen geht er davon
aus, dass „das bestimmt
klappen wird“.
Für Jenny und Katrin aus
Salzwedel ist es bereits der
dritte Hansetag. Leute kennenlernen, Projekte anstoßen – das ist ihr Motiv, bei
der Jugendhanse mitzumachen. Und sie wollen Erfahrungen sammeln, die es bei
der Ausrichtung des Hansetages 2008 zu nutzen gilt.
Helena aus Brakel dagegen
ist das erste Mal bei einem
Hansetag dabei. So viele Jugendliche aus anderen Ländern auf einmal treffen zu
können, das habe sie gereizt.
Mit Vorurteilen gehen die
jungen Menschen übrigens
salopp-souverän um. Als ein
junger Mann aus dem polnischen Koszalin den von
Lippstädtern gebauten Stuhl
seiner Stadt am Donnerstagabend mitnehmen wollte,
fragte er, ob er das „wirklich
machen“ könne – offenbar
auf ein gängiges Klischee anspielend. Die Gastgeber
lachten und forderten ihn
auf, den Stuhl mit zum Stand
zu nehmen. I hei
Da sprang die gute Laune über: Der Sänger Burdette L Becks von „Harmony Central“ begeisterte
das Publikum, als er singend durch die vollen Reihen zog und die Gäste begrüßte. I Foto Rixen
Vokalartistik pur
Ein Feuerwerk aus Lebensfreude, Vokalartistik und swingenden Sounds
präsentierte „Harmony Central“ auf dem Rathausplatz
LIPPSTADT I „Seht ihr den
blauen Himmel?“ rief Marvin
Broadie, Sänger von Harmony Central, von der Bühne.
Und wirklich, während des
Konzertes am Freitagabend
auf dem Rathausplatz klarte
es zusehends auf. Das lag sicher auch an der Superlaune,
die die sechs Sänger auf der
Bühne verbreiteten.
Beim Publikum hatte die
Formation sofort gewonnen.
Singend
zog
Burdette
L.Becks durchs Publikum,
schüttelte Hände und anmierte zum Mitmachen.
Man glaubte es kaum,
aber die Sechs arbeiten nur
mit ihren Stimmen. Und da-
mit erzeugten sie eine ungeheuren Klangkosmos. Neben bekannten Pop- und
Soulklassikern hatte Harmony Central auch Jazz und
R´n‘B im Programm.
Die mitreißende Formation kombinierte unglaubliche Vokalartistik mit purer
Lebensfreude. I rix
Rappelvoll war es gestern in der Langen Straße zur Moonlight-Shopping-Aktion des Lippstädter
Einzelhandels. I Fotos: Winkelmann
Ein Einkaufs-Erlebnis
Zum Moonlight-Shopping strömten die Besucher in Scharen in die
Lippe-Stadt und nahmen auch an den Aktionen der Geschäfte teil
Gemeinsam am Wandpuzzle der Jugendhanse: Katrin (r.) und Jenny aus Salzwedel wollen auch
Erfahrungen hinsichtlich der Hansetag-Organisation sammeln. Schließlich findet hier der Hansetag 2008 statt. Für Helena (l.) aus Brakel ist es das erste Mal, dass sie einen Hansetag besucht.
Im Hella-Nordwerk besichtigten die jungen Europäer die Elektro-Werkstatt (Bild) und die modernen Produktionshallen.
Auf einem Laken verewigten
sich alle Delegierten der Jugendhanse.
93 Jung-Hanseaten aus elf Ländern sind nach Lippstadt gekommen – so viele wie noch nie bei einem Jugendhansetag.
LIPPSTADT I Nach Herzenslust einkaufen bis in den späten Abend, das machte gestern eine Moonlight-Shopping-Aktion des Lippstädter
Einzelhandels im Rahmen
des Internationalen Hansetags möglich. In Geschäften
der gesamten Innenstadt
suchten, stöberten und kauften die Late-Night-Shopper
was das Zeug hielt. In gediegenem Ambiente, versteht
sich – schließlich hatte sich
die Werbegemeinschaft attraktive Aktionen einfallen
lassen. Um den Besuchern
das Erlebnis-Einkaufen zusätzlich zu versüßen, setzten
die Kaufleute stimmungsvolle Akzente vor und in ihren
Geschäften.
So konnten die nächtlichen Shopper unter anderem im Kerzenschein einkaufen. Und vor den Türen
der Geschäfte sorgten Musikgruppen für Stimmung.
Eine besonders passende
Idee fanden viele Besucher
eine Leuchtbänder-Aktion.
So teilten die verschiedenen
Geschäfte leuchtende Armbänder an ihre Kunden aus.
Auf diese Weise „markiert“,
schlenderten die Besucher
dann in Massen durch die
Lippe-Stadt und genossen
den zumeist regenfreien
Abend.
Als Krönung gab es ein auf
den Hansetag zugeschnittenes Preisausschreiben, für
das die Kunden Fragen rund
um die Hanse beantworten
mussten. Auf die glücklichen Gewinner warten Einkaufsgutscheine. I bw
Christiane (l.) und Annika Smarslik aus Lippstadt zeigen zwei
der Leuchtbänder, die die Geschäfte an Kunden verteilten.
Nr. 110 - DER PATRIOT
HANSETAG 2007
Samstag
12. Mai 2007
TEL. (0 29 41) 201-203
Da wird gehämmert
und geschraubt...
Auf dem Hof Thombansen entsteht eine Hanse-Kogge
Der passende Name für das Schiff wird noch gesucht
Werkelt im Hof der Thombansens noch fleißig an der Kogge:
Zimmerer Kai Hecker. I Fotos: Gausmann
Das Segel ist schon gehisst – allerdings noch unterm Bierzelt:
Ilka und Daniel Thombansen mit Tochter Catharina.
LIPPSTADT I Sie nimmt allmählich Formen an: Die erste Kogge made in Lippstadt.
Bis sie wirklich vom Stapel
laufen kann, wird es zwar
noch ein wenig dauern, aber
Zimmerermeister
Marcus
Beckstedde feilt, hämmert
und schraubt mit seinen Kollegen Matthias Borgelt und
Kai Hecker unermüdlich im
Hof der Gaststätte Thombansen.
Die Kogge ist ein Segelschiff, das vor allem dem
Handel während der Hansezeit diente. Damit passt das
Projekt prima zum Hanstags-Thema
„Miteinander
handeln“. Allerdings, verrät
der Braumeister, habe es
während der Hansezeit gar
keine Koggen und auch keinen Schiffsbau in Lippstadt
gegeben. Das haben die
selbst ernannten Reeder bei
ihrer Recherche vor Projektstart erfahren. Also musste
die Lippe-Stadt erst zum
Gastgeber eines Internationalen Hansetages der Neuzeit werden, damit der erste
Schiffsbau verwirklicht werden kann.
Die Lippstädter Kogge
wird nun im Maßstab 1:5 gebaut und etwa fünf Meter
lang. Rund 100 Arbeitsstunden haben die Handwerker
schon investiert. Arbeitsmaterial ist Holz der deutschen
Eiche. Und zwar ein Exemplar, das dem Orkan „Kyrill“
im Verler Wald nicht standhalten konnte. Damit sei nun
wenigstens eine ehrwürdige
Verwendung für die Sturmeiche gefunden, sagt Beckstedde schmunzelnd. Übrigens: Die Kogge ist noch namenlos. „Vorschläge nehmen wir gern entgegen“,
sagt Daniel Thombansen.
Wenn das Schiff fertig ist,
was allerdings noch ein paar
Monate dauern könnte, wird
zur Schiffstaufe sicher noch
einmal ein Fass mit dem
selbst gebrauten Hansebier
angestochen. I jul
Das phonkt! DJ Dezibel legte im Hintergrund auf, Percussionist Uli Biggemann (r.) servierte den Groove und Cosmo Klein improvisierte dazu mit seiner souligen Stimme – kurzum: die Hanseparty am Kuhmarkt, Cosmos Phonk Night. I Foto: Salmen
„Du gehst auf die Bühne und
machst einfach Musik“
Die Hanseparty auf dem Kuhmarkt war nicht irgendeine Party, sondern die Phonk Night von
Cosmo Klein, dem Sänger und Lebenskünstler, der einst aus Anröchte in die Welt zog
LIPPSTADT I Echte Hanseaten zieht es eigentlich immer
gen Norden. Wo die Küste
ist, wo sie aufbrechen können. Junge Hanseaten zog es
gestern ebenfalls nach Norden, zum Kuhmarkt nämlich, wo das Zelt der Hanseparty stand – nicht irgendeiner Party, sondern von Cosmos Phonk Night.
Cosmo, das ist Cosmo
Klein, Sänger, Songwriter,
Künstler und Lebenskünstler, der in Dortmund lebt,
aus Anröchte stammt und eigentlich Marcus heißt, aber
nur noch von seiner „Mama“
so genannt wird. Und
Phonk? „Das ist eine Ableitung aus dem Funk der
70er“, sagt Cosmo. „Schmutziger!“, wirft sein Percussionist Uli Biggemann ein. Eine
Weiterentwicklung ist auch
die House-Musik, Cosmo
und seine Leute kombinieren nun beides. Und das ging
gestern so: Dance-Klassiker
aus den 70ern, gemischt mit
aktuellem House und R'n'B,
dafür war DJ Dezibel zuständig. Elektro mischte sich mit
Live-Improvisationen: von
Saxofonist Eike Drück, Percussionist Uli Biggemann –
und natürlich Cosmo Klein
mit souliger Stimme, samtig
und zugleich voller Groove.
Das Zelt tanzte.
Cosmo spricht selbst von
einem „Improvisationsprojekt“. Das könnte auch ein
Etikett für sein bisheriges Leben sein. Zumindest seit er
1999 das Abi am Schloss
Overhagen schmiss. „Ich bin
zur letzten Prüfung nicht
hingegangen.“ Seine Eltern
waren
schockiert,
fast
pflichtschuldig ergänzt er,
das könne er niemandem
empfehlen: „Ich hatte eine
sehr lange Durststrecke.“
Straßenmusik hat er gemacht, ist mit einem alten
Bulli, dem Cosmomobil, das
ihm eine Hip-Hop-Crew aus
Belecke mit Graffiti besprüht
hatte, durch die Republik getourt. „Ich wollte auf die
Bühne und so und mein eigenes Zeug machen.“ Also
fuhr er nach Hamburg, nach
München, nach Mannheim –
auch eine musikalische
Hauptstadt – und ging zu
Jam Sessions, um Gleichgesinnte zu treffen, viele davon. „Du gehst auf die Bühne
und machst einfach mit anderen Leuten Musik.“
In Dortmund wurde er
sesshaft, sang in Cafés, um
seine Flyer zu verteilen. Eine
Frau hörte ihn, sagte es ihrem Freund. Das war Sasha,
aus der Hansestadt Soest.
Zur
Fußball-WM
2002
schrieb Cosmo für ihn die
Hymne „This is my time“.
Zuletzt arbeitete er mit Maya
Saban, für deren Album er
ein Team von Songwritern
zusammenstellte. Ein neues
eigenes Album ist auf dem
Weg, „Cosmo Klein and the
Phunkguerilla“.
Ohne es zu wissen, ist er
also auch ein Hanseat und ist
das immer schon gewesen.
Er fuhr los, kooperierte mit
anderen und profitierte letzlich davon. „Von der Hanse“,
sagt Cosmo, „weiß ich nicht
viel.“ I isa
Maritimes Flair im Grünen Winkel
Während die DLRG-Ortsgruppe 30-minütige Bootstouren zur Rhedaer Bahn anbietet, treffen sich
im Marineheim über zwei Dutzend Shanty-Chöre und Musikapellen zum offenen Singen.
LIPPSTADT I Die See und
das Wasser gehören zur
Hanse wie Graf Bernhard zu
Lippstadt. Für ein wenig maritimes Flair auf den Hansetagen sorgen seit gestern
die heimische DLRG-Ortsgruppe und der LippstädterMarineverein mit ihren Angeboten im Grünen Winkel.
„Die Perpektive vom Wasser aus auf das Geschehen ist
eine völlig andere“, berichtet
Volker Wagner, technischer
Leiter der DLRG-Ortsgruppe
Lippstadt. Gemeinsam mit
seinen Kollegen fährt er Interessierte mit dem Motorrettungsboot durch den Grünen
Winkel bis zur Rhedaer
Bahn. Damit Wellenschläge
während der etwa 30-minütigen Fahrt vermieden werden
und sich die Teilnehmer der
Bootstouren „in Ruhe umschauen können“ (Wagner),
fahren die Motorrettungsboote Schrittgeschwindigkeit, das heißt sechs bis acht
Kilometer pro Stunde.
Wenige Meter vom Anlegesteg der DLRG-Boote entfernt, können sich Interessierte im Marineheim über
die Schifffahrt und speziell
über die mittlerweile 93-jährige Geschichte des Marinevereins informieren. Im Mittelpunkt steht außerdem das
Neben dem offenen Singen bietet der Lippstädter Marineverein in seinem Domizil im Grünen
Winkel auch vielfältige Informationen zu seiner knapp 93-jährigen Geschichte. I Fotos: Walter
offene Singen für angereiste
Shanty-Chöre und Musikkapellen. Über zwei Dutzend
Chöre hätten bereits ihr
Kommen angekündigt, erklärt Günter Heidrich, VizeVorsitzender des Marinevereins. Die Chöre aus Deventer
und Stade eröffneten mit
Schifferklavier,
Gitarre,
Trommel und jeder Menge
martimer und volkstümlicher Lieder bereits den musi-
kalischen Reigen.
Besonders stolz ist der
Marineverein auf seine Ausstellung im Heimatmuseum.
Hier befindet sich neben
selbst erstellten Exponaten
von Richard Schwartz auch
die gut einen Meter lange
„Dorstener Aak“. Diese sei
eine Leihgabe der Stadt
Dorsten, betont Ingolf Parl,
Schriftführer des Lippstädter
Marinevereins. I awa
Der Grüne Winkel einmal aus ungewohner Perspektive. Dieses
Erlebnis bieten die Bootstouren der DLRG-Ortsgruppe.
Geben in Vergessenheit geratenen Liedern eine neue Stimme:
Konni Deppe und Andreas Hermeyer. I Fotos: Heienbrok
Schatztruhe geöffnet
LIPPSTADT I Sie verbinden
Spieltechnik auf höchstem
Niveau mit stimmungsvollen Arrangements: Gestern
Abend bestritten zwei heimische Duos ein mit viel Beifall
bedachtes Konzert in der Jakobikirche. Andreas Hermeyer (Akkordeon) und
Sängerin Konni Deppe gaben
„vergessenen Liedern“ aus
den 20er bis 40er Jahren eine
neue Stimme – etwa beim
Song „Smile“ Das hätten
zwar schon viele Künstler interpretiert – „heute Abend
hören Sie die beste Version“,
so Hermeyer. Eddi Nünning
(Gitarre) und Sängerin Lara
Schallenberg sehen sich in
der Tradition der Singer/
Songwriter. Sie präsentierten neu arrangierte Lieder
etwa von Al Jareau und Neil
Young – und ein Stück von
ihrer neuen CD. I hei
Schütteten in der Jakobikirche „eine Schatztruhe von Stücken“
aus: Lara Schallenberg und Eddi Nünning.
Hansetag 2007
AMBIENTE
COSMO KLEIN
Besucher shoppten
stimmungsvoll bei
Kerzenlicht. Hansetag 7
Anröchter Hanseat
lud zur Phonk
Night.
Hansetag 8
Samstag
d
d
12. Mai 2007
Bravissimo! Das
war „großes Kino“
Die glänzend organisierte Eröffnungsfeier erntet viel Beifall.
Gute Noten auch für das excellent besetzte Wirtschaftsforum
Das Publikum im Grünen
Winkel war sichtlich angetan. An die 5000 Zuschauer
dürften es gewesen sein (da
haben wir mit unserer gestrigen Schätzung doch etwas
daneben gelegen). Sie waren
begeistert von einer faszinierenden Eröffnungsfeier.
Eine Premiere gab's gestern Morgen im Stadttheater.
Und auch die bescherte dem
Gastgeber allerbeste Noten.
Erstmalig fand im Rahmen
des Hansebundes ein Wirtschaftsforum statt. Es war
excellent besetzt und von
hohem Informations- und
Unterhaltungswert
(siehe
ausführlicher Bericht). Auch
da hat Lippstadt eindrucksvoll Zeichen gesetzt.
Fast zeitgleich nahmen
der Regen und die Sturmböen über Lippstadt immer
mehr zu. So viel WetterPech, das tut schon weh. Vor
allem der gestern eröffnete
Hanse-Markt und auch der
Mittelalterliche Markt mussten darunter leiden. Die große „Hanse-Familie“aber fand
dazu das passende Gegenmittel: Fröhlichkeit und
Herzlichkeit... I bö-
Hanseatisches Flair brachten die zahlreichen Gäste aus dem In- und Ausland in ihren historischen Trachten mit zum großen Hansemarkt rund um die Marienkirche. I Fotos: Tuschen
Dicht umlagert waren gestern die 120 Stände der Städte, die am 27. Internationalen Hansetag in Lippstadt vertreten waren. Bis
zum Abend nutzten die Besucher die Gelegenheit, sich über die Angebote zu informieren. I Foto: Prange
Schwere Zeiten: Beim mittelalterlichen Markt im Stift erfuhren die Knirpse des Wichernkindergartens von Ernst Albert (r.), was es heißt, einen eisernen Helm zu tragen. I Foto: Salmen
Hanse verbindet: Diese junge Dame aus Nowgorod freut sich
schon auf ein Wiedersehen in Lippstadt.
LIPPSTADT I Wenn das Wetter schon nicht mitspielt
beim 27. Internationalen
Hansetag in Lippstadt – ja
dann muss der Gastgeber
halt anderweitig glänzen.
Regen, orkanartige Winde
und kühle Temperaturen,
das ist nun wahrlich kein
Wunsch-Wetter. Doch Lippstadt tut sein Bestes, den Unbilden des Wetters zum
Trotz, und das Beste an diesen ersten zwei Hanse-Tagen – so darf man wohl sagen – das war richtig gut.
Allem voran die Eröffnungsfeier im prachtvoll illuminierten Grünen Winkel.
Eine Feier, die dem hohen
Anspruch des Hansetages
auf imponierende Weise gerecht geworden ist. „Großes
Kino“, wie es so schön heißt.
Die Farben, die Musik, die
harmonische Abstimmung,
die wunderschöne Atmosphäre. Es war zauberhaft !
Ein großes Bravissimo an
alle Beteiligten, die daran
„schuld waren“. Manfred
Feith-Umbehr, Hans-Jürgen
Netz, Reinhard Horn, Reinhard Schiele, Jürgen Honuschies usw...
Bilder-Galerie
Weitere Bilder von der Eröffnung des 27. Internationalen Hansetages sehen Sie
auf unserem Internet-Portal www.derpatriot.de ––
Rechts auf der Startseite befindet sich ein HansetagsButton. Den einfach anklicken und schon sind Sie
mittendrin in unserer reich
bestückten Bilder-Galerie.
Auch Günter Verheugen steht nun im Goldenen Buch
Leckeres Spanferkel gibt es
auf dem Mittelalter-Markt.
So viele Einträge ins Goldene Buch gab es selten an einem Tag: Fünf neue Unterschriften stehen
seit gestern auf dem Papier. Beim Hanse-Wirtschaftsforum im Stadttheater griff nicht nur EUKommissar Günter Verheugen (M.) zum Füller, sondern auch Vize-Landesvater Andreas Pinkwart, OBI-Gründer Manfred Maus, Hella-Chef Dr. Jürgen Behrend und Andreas Becker von der
West LB. Vize-Bürgermeister Klocke und Klaus Vollmer von der Stadt sahen zu. Hansetag 4d
Auch des Grafen Herz schlägt für die Jugendhanse
Auch das Herz von Stadtgründer Graf Bernhard, hier mit Jung-Hanseatin Janika, schlägt für die
Jugendhanse. Jedenfalls machte er den 93 Delegierten aus elf Ländern bei der Begrüßung im Ev.
Gemeindehaus seine Aufwartung. Bernd Saxe, Vormann der Hanse, hob die Rekordbeteiligung
hervor und sagte, sie sei „ein Symbol für den Erfolg der Hanse“. Gestern besuchten die jungen Europäer das Hella-Nordwerk und die Ini-Werkstatt. I Foto: Heienbrok
Hansetag 7 d
Nr. 110 - DER PATRIOT
HANSETAG 2007
Samstag
12. Mai 2007
TEL. (0 29 41) 201-203
PROGRAMM ZUM INTERNATIONALEN HANSETAG 2007
Rahmenprogramm
Samstag, 12. Mai
6.30 Uhr Hanse-Montgolfiade am Jahnplatz
10 bis 13 Uhr Orgelfestival in der Nicolaikirche
10, 14 und 16 Uhr histor. Stadtführung (deutsch), Rathaus
10 bis 17 Uhr Hanse-Café, Blumenstraße/Lange Straße
12 Uhr historische Stadtführung auf Englisch
14 bis 18 Uhr Chorkonzerte in der Brüderkirche
17.30 Uhr Hanse-Montgolfiade: Ballonfahrten am Jahnplatz
19 Uhr„Finnproject“ - Finnischer Tango in der Jakobikirche
19 Uhr Claudia Jung „Träumen erlaubt“ am Rathausplatz
20.30 Uhr Ron Williams und Bluesnight Band, Rathausplatz
20 Uhr Mittelalter-Ball im Rathaus
20.30 Uhr Acoustic Fun Orchestra in Poststraße
21.30 Uhr Hanse-Montgolfiade: Nightglow am Jahnplatz
Sonntag, 13. Mai
9 Uhr Ökumenischer Gottesdienst in der Marienkirche
10 bis 17 Uhr Hanse-Café, Blumenstraße/Lange Straße
10.30 Uhr Oldtimer-Ausfahrt vom Rathausplatz
11 Uhr „fonte di musica“ in der Jakobikirche
12 Uhr historische Stadtführung auf Englisch ab Rathaus
12 Uhr „Komm, sing mit!“ auf dem Rathausplatz
13 Uhr Verkaufsoffener Sonntag des Einzelhandels
14 Uhr historische Stadtführung auf Deutsch
16 Uhr Hanse-Parade ab Rathausplatz
20 Uhr Theater „Ein Jedermann“ auf der Studiobühne
an beiden Tagen Kindertrubel auf dem alten Markt; Hansekaufleute im Grünen Winkel
Bernhardbrunnen-Bühne
Samstag
10 bis 10.45 Uhr Konzert TGHAB-Band Uden
10.45 bis 11.15 Uhr Shanty-Chor „Steife Brise“
11.15 bis 11.45 Uhr Orientalischer Tanz mit Nur el Hayat
11.45 bis 12.30 Uhr Konzert Folklorclub Gilë
12.30 bis 13 Uhr Konzert Swingin’ Freaks
13 bis 13.45 Uhr Blasorchester Hellinghausen
13.45 bis 14.15 Uhr Magellan Shanty Chor Paderborn
14.15 bis 14.45 Uhr Shanty-Chor „Stella maris“
14.45 bis 15.15 Uhr Konzert Kokolores
15.15 bis 16 Uhr Volkstanzgruppe Kloster Oesede
16 bis 16.30 Uhr Konzert Splash, Musikschule Lippstadt
16.30 bis 17 Uhr Konzert Jakaranda, Musikschule Lippstadt
17 bis 17.45 Uhr Konzert Atemgold 09
17.45 bis 18.15 Uhr Shanty-Chor Marinekamer. Herford
18.15 bis 18.45 Uhr Konzert Multiple Voice
18.45 bis 19.15 Uhr Folkloregruppe Kudesy
19.15 Uhr 19.45 Uhr Chorkonzert Viva La Musica
Sonntag
10.45 bis 11.45 Uhr Konzert Exodus
11.45 bis 12.15 Uhr Konzert Folklorclub Gilë
12.15 bis 12.45 Uhr Jagdhornbläserkorps Hegering Rüthen
12.45 bis 13.30 Uhr Popkonzert Kiss the girl
13.30 bis 14.30 Uhr Blasorchester Feuerwehr Herford
14.30 bis 15.15 Uhr Chor der Musikschule A Kacanauskas
16 bis 16.45 Uhr Powerdance Energeticum/Trainerteam
17 bis 17.30 Uhr Lewino Tanz- und Gesangensemble
17.30 bis 18 Uhr Volkstanzgruppe Bielitz-Biala
Brüderkirche
Samstag
14 bis 14.30 Uhr Großer Chor der Kantorei Lippstadt
14.30 bis 15 Uhr Kantorei St. Jacobi
15 bis 15.30 Uhr Kleiner Chor der Kantorei Lippstadt
15.30 bis 16 Uhr Viva La Musica
16 bis 16.30 Uhr Kammerchor Lippstadt
16.30 bis 17 Uhr Sangkoret Lysbuen BKK
17 bis 17.30 Uhr Kammerchor des Gymnasiums Herford
17.30 bis 18 Uhr Konzertchor städt. Musikverein Lippstadt
City-Bühne
Samstag
10.30 bis 11 Uhr Breakdance Wild Life Style Lebork
11 bis 11.30 Uhr Konzert Riga Ensemble Vilkaci
11.45 bis 12.15 Uhr Gedichte und Musik mit Drachenflug
12.15 bis 13 Uhr Chorkonzert Sangkoret Lysbuen BKK
13 bis 13.30 Uhr Shanty koor Skomjend Wiid
13.30 bis 14 Uhr Konzert Multiple Voice
14 bis 14.30 Uhr Shanty Chor MC 46
15.30 bis 16 Uhr Lewino Tanz- und Gesangensemble
16 bis 16.30 Uhr Musikkapelle „Gut, dass so“
16.30 bis 17.15 Uhr Fashion-Show Prometei
17.15 bis 17.45 Uhr Accordion Ensemble „Ad Libitum“ &
Narva Jazz Band
17.45 bis 18.15 Uhr Rezitation Sprachenschule Lebork
18.15 bis 18.45 Uhr Konzert De Deventer Hanzezangers
und Stadtausrufer Günter
Sonntag
10.45 bis 11.15 Uhr Ritterkampf
12 bis 12.45 Uhr Stadtkapelle Salzwedel
12.45 bis 13.15 Uhr Folk-Konzert von Viljandi
14.30 bis 15.15 Uhr Shanty-Chor Hiev Rund
15.15 bis 15.45 Uhr Jagdhornbläserkorps Hegering Rüthen
Hansemarkt - Bühne
Samstag
10 bis 10.30 Uhr Gedichte und Musik mit Drachenflug
10.30 bis 11.30 Uhr Mönchguter, Stralsund
11.30 bis 12 Uhr Stadtkapelle Salzwedel
12 bis 12.30 Uhr Shanty-Chor „Steife Brise“
12.30 bis 13 Uhr Lewino Tanz- und Gesangensemble
13 bis 13.45 Uhr Kinderkochen Stralsund
13.45 bis 14.30 Uhr Mönchguter, Stralsund
14.30 bis 15 Uhr Volkstanzgruppe aus Koknese
15 bis 15.30 Uhr Jugendzirkus Zirkusstudio Fox
15.30 bis 16 Uhr Konzert Riga Ensemble Vilkaci
16 bis 16.15 Uhr Verlosung Stralsund
16.15 bis 16.45 Uhr Rahmenprogramm Stralsund
16.45 bis 17.15 Uhr Folk-Konzert von Viljandi
17.15 bis 17.45 Uhr Flying Finn Theater Group (Turku)
17.45 bis 18.30 Uhr Magellan Shanty Chor Paderborn
18.30 bis 19.15 Uhr Konzert mit Atemgold 09
19.15 bis 20 Uhr Gedichte und Musik mit Drachenflug
Sonntag
10.30 bis 11 Uhr Rahmenprogramm Stralsund
11 bis 11.30 Uhr Konzert Hogener Lünen
11.30 bis 12.15 Uhr Volkstanzgruppe Bielitz-Biala
12.15 bis 12.45 Uhr Indischer Tanz mit Nur el Hayat
13 bis 13.45 Uhr Schaukochen Stralsund
13.45 bis 14.15 Uhr Dance Art Plus
14.30 bis 15 Uhr Accordion Ensemble „Ad Libitum“ & Narva Jazz Band
15.15 bis 15.45 Uhr Rezitation Sprachenschule Lebork
15.45 bis 16 Uhr Verlosung Stralsund
Jakobikirche
Samstag
10 bis 10.45 Uhr Konzert Folklorclub Gilë
10.45 bis 11.30 Uhr Konzert La Sinfonietta
11.30 bis 12.15 Uhr Musikkapelle „Gut, dass so“
12.15 bis 13.15 Uhr Tanz und Theater Group (Turku)
13.15 bis 13.45 Uhr Bravo Tanzgruppe Lebork
13.45 bis 14.30 Uhr Kammerchor des Gymnasiums Herford
14.30 bis 15.15 Uhr Stadtkapelle Salzwedel
15.15 bis 16 Uhr Accordion Ensemble „Ad Libitum“ & Narva Jazz Band
16 bis 16.30 Uhr Hanse Hornfestival
Sonntag
9 bis 12.30 Uhr Fonte di Musica
12.30 bis 13.15 Uhr Projektorchester der Musikschule
13.15 bis 14 Uhr Konzert Riga Ensemble Vilkaci
Tagesstätte „Für unsere Kinder“
Samstag
14.30 bis 16.30 Uhr Tanz und Theater Group (Turku)
Gesamte Innenstadt
Samstag
Konzerte: Atemgold, Blasorchester Feuerwehr Herford, Briloner City Ramblers und Firlefey; Historische Hansegruppe
Gronau; Historisches Hansevolk Lübeck; MarchingBand Mama Afrika; Ritterkampf; Mittelalter-Musik mit Ulven, räven & haren; West-Highlanders Pipes and Drums
Sonntag
Blasorchester der Feuerwehr Herford; Historische Hansegruppe Gronau (Leine); Historisches Hansevolk zu Lübeck; Ritterkampf; Mittelalterliche Musik mit Ulven, räven & haren
Marineverein im Grünen Winkel
Samstag
Briloner City Ramblers, De Deventer Hanzezangers und
Stadtausrufer, Firlefey, Hanse Hornfestival, Hogener Lünen, March-Band Mama Afrika, sowie Shanty-Chöre Magellan Paderborn, MC 46, Skomjend Wiid, Steife Brise,
Stella maris und Marinekameradschaft Herford
Sonntag
De Deventer Hanzezangers und Stadtausrufer Günter, Hogener Lünen, March-Band Mama Afrika, Shanty koor Skomjend Wiid, Shanty-Chor Hiev Rund
Nicolaiweg
Samstag und Sonntag
10 bis 20 Uhr historische Führungen
Poststraßen-Bühne
Samstag
10 bis 10.30 Uhr Shanty-Chor „Stella maris“
10.30 bis 11 Uhr Powerdance Energeticum-Trainerteam
11 bis 11.45 Uhr Jugendblasorchester
11.45 bis 12.30 Uhr Musikschule der Stadt Haltern am See
12.30 bis 13.15 Uhr Konzert Hogener Lünen
14 bis 15 Uhr Orchester der Musikschule Valmiera
15 bis 16 Uhr Mandolinen- und Gitarrenorchester Lippstadt
16 bis 17 Uhr Blasorchester der Feuerwehr Herford
17.15 bis 17.45 Uhr Hanse Hornfestival
17.45 bis 19 Uhr Rockkonzert Most Wanted
19 bis 23 Uhr Acoustic fun
Sonntag
10.45 bis 11.15 Uhr Jugendzirkus Zirkusstudio Fox
11.15 bis 12.45 Uhr Konzert Blues Company
12.45 bis 13.15 Uhr Shanty-Chor Hiev Rund
13.15 bis 13.45 Uhr ChorkonzertViva La Musica
13.45 bis 14.15 Uhr Breakdance Wild Life Style Lebork
14.15 bis 15.30 Uhr Konzert Kamper Uien Koor
15.30 bis 16 Uhr Bravo Tanzgruppe Lebork
16 bis 17 Uhr Popkonzert Kiss the girl
17.30 bis 18.15 Uhr Rockkonzert Xenon
Rathausplatz - Bühne
Samstag
10.15 bis 10.45 Uhr Konzert mit Marianne Juvik Sæbø, Vidar Eldholm
10.45 bis 11.30 Uhr Kammerchor Gymnasium Herford
11.30 bis 12.15 Uhr Folkloregruppe Kudesy
12.15 bis 13 Uhr Chor der Musikschule A Kacanauskas
13 bis 14 Uhr Blasorchester der Feuerwehr Herford
14.15 bis 15 Uhr Hanse Hornfestival
15 bis 16 Uhr Konzert mit De Deventer Hanzezangers und
Stadtausrufer sowie den Shanty-Chören Magellan Paderborn, MC 46, Skomjend Wiid, Steife Brise, Stella maris und
Marinekameradschaft Herford
16 bis 16.45 Uhr Dance Art Plus
Sonntag
12 bis 13 Uhr Komm, sing mit!
13.15 bis 13.45 Uhr Zirkusstudio Fox
14 bis 14.30 Uhr Konzert De Deventer Hanzezangers
14.30 bis 15 Uhr Folkloregruppe Kudesy
15 bis 17.30 Uhr Big Band Glenn-Buschmann-Akademie
St.-Annen-Rosengarten
Samstag
Konzerte mit Firlefey und Viljandi; Ritterkampf
Sonntag
Folk-Konzertvon Viljandi; Ritterkampf
Stadttheater Lippstadt
Samstag
9.30 bis 12 Uhr Dance Art Plus
10.30 bis 12 Uhr West-Highlanders Pipes and Drums
Stiftsruine Mittelaltermarkt - Bühne
Samstag
Mittelalterlicher Tanz mit Nur el Hayat
Thomas Valentin Stadtbücherei
Samstag und Sonntag
Schattentheater Löwenecker-Theaterchen
Weitere Informationen bei den Hanse-Guides
Feine Arbeiten an der Holzskulptur: Gerth Grabow aus Pritzwalk demonstriert sein künstlerisches Geschick.
Historisches Handwerk: Narcyz Kalski zeigt am Stand von
Slupsk, wie Bernstein bearbeitet wird. I Fotos: Winkelmann
Süße Naschereien: Kadri Raig (l.) und Silver Tang aus Talinn
locken mit gebrannten Mandeln aus Estland.
Auf Entdeckungsreise
durch Länder und Kulturen
Besucher des Hansemarktes sammelten rund um die Marienkirche
vielfältige Eindrücke an den Ständen der internationalen Hansestädte
LIPPSTADT I Heftigen Windböen und einigen Regentropfen hatten die Repräsentanten auf dem Hansemarkt
etwas Wirkungsvolles entgegen zu setzen: ihr überaus
sonniges Gemüt. An den
über 110 Ständen rund um
die Marienkirche und in der
Marktstraße begegneten sich
Besucher und Hansestädtler
mit einem Lächeln auf den
Lippen. Wer gestern nach
der Eröffnung über den
Markt spazierte, begab sich
unweigerlich auf eine Entdeckungsreise durch die unterschiedlichsten
Kulturen
samt ihrer Bräuche und Besonderheiten. An so manchen Ständen hatte man das
Gefühl, in eine andere Zeit
versetzt zu werden.
„Miteinander handeln“
in Szene gesetzt
Mittelalterlich gewandet
begrüßten einige Delegationen die Besucher an ihrem
Stand. Von der Hektik moderner Zeiten war keine
Spur, denn auf dem Hansemarkt ging es gemächlich
zu. Immer wieder zog es die
Besucher zu Ständen, die
mit ihren ganz eigenen Aktionen eindrucksvoll das
Thema des Hansetages in
Lippstadt in Szene setzten:
„Miteinander handeln“.
Am Stand der niederländi-
schen Hansestadt Doesburg
etwa gab's würzigen Käse
mit handgemachten Mostert.
Würziger Mostert
im Hanse-Gewand
„Seit 1457 ist das Tradition bei uns – bis heute wird
der Mostert handgemacht“,
erklärte Rien Kok. Wer sich
den Käse hatte munden lassen, konnte seine kulinarische Reise gleich nebenan
fortsetzen. Am Stand von
Kampen schenkten Ellen
Mulder und Esther Wagteveld den Kampener KoggeBitter ein. Der Kräuterbitter
ist speziell für die kleine niederländische Hansestadt gebrannt und benannt nach
der Kogge, die im Mittelalter
das wichtigste Fortbewegungsmittel der Handelsleute war.
Andere Städte lockten mit
handwerklichen Kreationen.
Das Gold des Meeres etwa
leuchtete vor allem an den
Ständen der polnischen Hansestädte. In Slupsk zeigte
Narcyz Kalski, wie Bernstein
früher bearbeitet wurde.
Dazu schliff er ihn an einer
nach historischem Vorbild
rekonstruierten Maschine.
Wer Glück hatte, dem
schenkte er im Vorbeigehen
einen der prächtigen Steine.
Fidel gefidelt wurde indes
So kommt das Schiff in die Flasche: Robert Riekers demonstriert am Stand von Hamburg mit viel
Fingerspitzengefühl, wie ein echtes Buddelschiff entsteht.
vor dem Hansemarkt-Stand
der litauischen Stadt Kaunas. Die Folkloregruppe
sorgte traditionell gewandet
und mit spontanen Tanzeinlagen für gute Stimmung unter den Besuchern.
Gleich nebenan zeigte
Hobby-Schnitzer
Gerth
Grabow filigranes Handwerk. Am Stand von Pritzwalk feilte er in liebevoller
Detailarbeit an einer Holzfigur des heiligen Christophorus und gab allen Passanten
bereitwillig Auskunft über
sein
außergewöhnliches
Hobby.
Leckere Mandeln aus
Talinn probieren
Herrlich duftete es am
Stand von Talinn (Estland).
Dort rösteten nämlich Kadri
Raig alias Katharine Mandelfrau („das hört sich schön
deutsch an“) und Silver Tang
frische Mandeln. In einer
großen hölzernen Schale
und mit einem überdimensionalen Holzlöffel boten die
beiden den vorbei schlendernden Passanten ihre
Köstlichkeiten feil. Die Besucher griffen bei den süßen
Leckereien beherzt zu und
ließen sich die Süßigkeiten
schmecken.
„‘ne Buddel voll Schiff“
gab's bei den Hamburgern.
Dort zeigte nämlich Buddel-
schiffbauer Robert Riekers
geduldig, wie das Segelschiff
in die Flasche kommt. Sobald das Schiff fertig ist, wird
es wieder zusammen gerollt
– „wie eine Zigarre, und
denn geht das los“.
Wie das Schiff in die
Flasche kommt
Mit Fingerspitzengefühl –
„damit sich nichts vertüddelt“ – wird es durch den Flaschenhals geschoben und
dann an Bindfäden wieder
aufgerichtet. Robert Riekers
ist übrigens ein waschechter
Hanseat: In Bremerhaven geboren, lebte er eine Weile in
Kiel und ist nun schon seit
über 20 Jahren in Hamburg
zu Hause. Sein Hobby betreibt er inzwischen auch
schon ein ganzes Weilchen.
„Ein Beruf ist es aber nicht,
da wäre ich ja schon lange
verhungert“, sagt er.
Auf ihre Kosten kamen
auch all diejenigen, die auf
der Suche nach Reisetipps
waren. Denn natürlich rührten die internationalen Delegationen auch eifrig die Werbetrommel für ihre Hansestädte. Damit hat Bürgermeister Christof Sommer
also Recht behalten: In wenigen Stunden lässt sich auf
dem Hansemarkt der Urlaub
für die nächsten Jahre planen. I jul/bw
Gäste aus der Nachbarschaft: Die Bördekönigin und das Jägerken repräsentieren als Symbolfiguren die Hansestadt Soest.
Hansetag 2007
HANSEBUND
GRÜNER WINKEL
Drei Städte als neue
Mitglieder aufgenommen. Hansetag 4 d
Kinder waren von
der Spiellinie begeistert. Hansetag 3
Montag
d
14. Mai 2007
Abschied nehmen vom Hansetag 2007: Vertreter der Jugendhanse tragen die Hanse-Fahne durch die Menschenmenge auf dem
Rathausplatz zur Bühne. Künftig weht sie in Salzwedel, das 2008 den Hansetag ausrichtet. I Foto: Krumat
Ein wunderbares
Miteinander
Herzlich, fröhlich, unkompliziert: Der 27. Internationale Hansetag in
Lippstadt war trotz des wechselhaften Wetters ein großer Erfolg
LIPPSTADT I Liebe Lippstädter, liebes Hanse-Team, liebe
Gäste – was auch immer zu
sagen und zu schreiben ist
über den 27. Internationalen
Hansetag – das Bild, das zurückbleibt von diesen Tagen,
das wird in der Geschichte
Lippstadts einen Ehrenplatz
einnehmen. Und das nicht
nur, weil es ein großes Ereignis mit internationalem Flair
war, sondern viel mehr
noch, weil es auf wunderschöne Weise Freude verbreitet hat, die in Lippstadt
noch lange in Erinnerung
bleiben wird.
Wobei auch klar ist: Es
gab nicht nur „eitel Sonnen-
schein“. Dafür hat der Wettergott allzu sehr dazwischen gefunkt. Aber zumindest gestern bei der Abschlussfeier gab die Sonne –
quasi als Belohnung für all
die Mühen – ihr Bestes. Allen
Unbilden des Wetters zum
Trotz haben die Verantwortlichen dennoch für einen
rundum gelungenen 27. Internationalen Hansetag gesorgt. Und darauf darf Lippstadt zu Recht stolz sein.
Ob die Esten, die Finnen,
die Franzosen, die Russen,
die Holländer und all die anderen Nationen, die hier zu
Gast waren, das auch so sehen, das bleibt zu hoffen.
Komplimente aus der großen Hanse-Familie gab's jedenfalls reichlich. Und außerdem: Das Fest zum Fest
gemacht – herzlich, fröhlich
– das haben ja die vielen tausend Gäste, die in und mit
Lippstadt auf wunderbar unkomplizierte Weise gefeiert
haben. Also, Kompliment
zurück, liebe Hanse-Familie.
So ein bisschen war's wie
vor einem Jahr beim großen
WM-Happening: Die Welt zu
Gast bei Freunden...
Schade nur, dass das Lippstädter Hanse-Fest immer
wieder auch eine Zitter-Partie war. Wann gibt's den
nächsten Schauer? Wie ein
Damoklesschwert hing diese
Frage über den Fest-Plätzen.
April-Schauer im Mai. So
war das nicht geplant.
Vielleicht lag's ja daran,
dass das Wetter nicht in den
Händen von Carmen Harms
und ihrem Team lag. Denn
dann, so darf man sicher
sein, wäre es nicht so gekommen. „Miss Hanse“ und
ihre Mitstreiter/innen haben
ganz großen Anteil am tollen
Erfolg des Hansetages. Großes Lob! – So bleibt als Fazit
viel Positives und vor allem
die Feststellung: Die Hanse
lebt, und wie! Das hat Lippstadt jetzt hautnah gespürt...
Georg Böer
Bunt, phantasievoll, Freude ausstrahlend – so wie dieser kleine Besucher präsentierte sich der
27. Internationale Hansetag in Lippstadt. I Foto: Krumat
27. INTERNATIONALER
HANSETAG
HANSETAG
2007
IN
LIPPSTADT
Wörtlich
Schade, dass es jetzt zu
Ende geht. Wir haben uns
gerade richtig warmgelaufen.
Christof Sommer, Bürgermeister
In den Regenpausen drängten sich am Samstag zahlreiche Besucher vor den Bühnen in der Innenstadt – hier im Bereich Luchten-/Poststraße. I Foto: Prange
Anstoßen auf den Hansetag: Etwa 160 Gäste konnte Dirk Walter (re.), amtierender Präsident
von Round Table 133 Lippstadt-Soest, zum Hanseball im Rathaus begrüßen. Hansetag 6 d
Lippstadt war ein gehorsames Mitglied der Hanse. Es
zahlte immer pünktlich.
Bernd Saxe, Hanse-Vormann
Wir suchen noch den Verantwortlichen.
Christof Sommer mit Blick
aufs Wetter – jenem Aspekt,
der nicht durchorganisiert
werden konnte.
Bilder-Galerie
Bis auf die Rathaustreppe tummelten sich am Samstag die Zuhörer, als Schlagerstar Claudia
Jung eigene Ohrwürmer und gecoverte Partyhits anstimmte. I Foto: Salmen Hansetag 6 d
Weitere Bilder von der Eröffnung des 27. Internationalen Hansetages sehen Sie
auf unserem Internet-Portal www.derpatriot.de ––
Rechts auf der Startseite befindet sich ein HansetagsButton. Den einfach anklicken und schon sind Sie
mittendrin in unserer reich
bestückten Bilder-Galerie.
Zu orchestralen Klängen ließen die Ballonfahrer beim Nightglow am Samstag die Nacht zum Tag
werden und begeisterten die Besucher mit einer atemberaubenden Show. I Foto: Tuschen
Nr. 111 - DER PATRIOT
HANSETAG 2007
Montag
Mit einem „Knaller“ der hanseatischen Art ging gestern Nachmittag der 27. Internationale Hansetag zu Ende: Kilometerlang zog sich die Parade der Delegationen durch die Innenstadt.
14. Mai 2007
TEL. (0 29 41) 201-203
Applaus für einen „Hansetag der Superlative“, wie Vormann Bernd Saxe die Lippstädter Veranstaltung lobte. Tausende verfolgten
am Nachmittag den Abschied auf dem Rathausplatz. I Fotos: Krumat
Grandioses Finale
Kilometerlange Hanseparade mit Gästen aus 15 Nationen durch die Innenstadt.
Chor aus Litauen singt: „...wir reichen uns zum Abschied nun die Hände“
LIPPSTADT I Grandioses Finale am Sonntag: Mit Pauken, Trompeten und Böllerschüssen ging gestern Nachmittag der 27. Internationale
Hansetag zu Ende. Die Gäste
aus 118 Städten und 15 Nationen zeigten sich bei der
traditionellen Hanse-Parade
zum Ausklang des Treffens
in bester Laune - und das aus
gutem Grund. Die Sonne hatte mit den Hanseaten endlich
ein Einsehen. Sie überstrahlte den kilometerlangen Festzug durch die Altstadt, der
sich, gesäumt von tausenden
Zuschauern, vom Theater bis
zum Rathausplatz zog.
Allen voran Graf Bernhard
alias Hartmut Brand, der die
Hanseparade durch die Cappelstraße und die Lange Straße anführte. Dahinter reihten sich neben zahlreichen
Musik- und Folkloregruppen
Von Anklam bis Zwolle: 118 Städte waren beim Hansetag in Lippstadt vertreten – und trotz
wechselhaften Wetters mit der Resonanz sehr zufrieden.
auch Hanse-Vormann Bernd
Saxe und Bürgermeister
Sommer in den Festzug ein.
Auf dem Rathausplatz versammelten sich die Akteure
dann zur Abschlusskundgebung und zur Fahnenübergabe. Der Lippstädter Bürgermeister freute sich ebenso wie sein Lübecker Kollege
über eine gelungene Veranstaltung. Lob und Dank gab
es von allen Seiten für die
zahlreichen Akteure, vor allem aber für das unermüdliche Organisationsteam um
Carmen Harms und Wolfgang Streblow. Den Abschluss besorgte die Musikgruppe „Perpetuum Mobile“
aus Litauen, die alle Besucher zum Mitsingen einlud:
„Die Zeit mit euch geht langsam nun zu Ende, ... wir reichen uns zum Abschied unsere Hände.“ I wp
„In Lippstadt wird der
Hansegedanke gelebt“
„Besonders phantasievoll, kreativ und organisationsstark“: Hanse-Vormann
Bernd Saxe zeigt sich begeistert von „vier stimmungsvollen Tagen“
„Tschüss“ sagte auch die
Soester Bördekönigin.
Eine irische Weise zum Abschied sangen diese jungen
Litauer.
LIPPSTADT I Eine überaus
positive Bilanz des 27. Internationalen Hansetags in
Lippstadt zog gestern Bernd
Saxe, Vormann der Hanse.
„Es war eine sehr erfolgreiche Veranstaltung mit einer
Bombenstimmung“, so der
Bürgermeister von Lübeck
am Nachmittag bei einer
Pressekonferenz. Sein Fazit:
„In Lippstadt wird der Hanse-Gedanke aktiv gelebt.“
Die Vertreter der 118 teilnehmenden Hansestädte (so
viele wie noch nie) seien
„durchweg außerordentlich
zufrieden“. Gleiches gelte
für die vielen Besucher. Saxe
bedankte sich bei den Lippstädtern für „vier stimmungsvolle Tage“ und ein
„sehr
vielfältiges
Programm“. Respekt und Anerkennung zollte er auch den
Organisatoren des Wirtschaftsforums, das „wir in
der Hanse immer angestrebt
haben“ und das nun erstmals in Lippstadt stattfand.
Galt die Stadt in der mittelalterlichen Hanse als „gehorsames Mitglied“ (Saxe: „Die
haben immer pünktlich ge-
„Hansetag der Superlative“: Bernd Saxe , Dr. Heinz Günther Focken, Carmen Harms, Christof Sommer, Christoph BarnstorfLaumanns und Wolfgang Streblow (v.r.). I Foto: Heienbrok
zahlt“), habe sich Lippstadt
beim Hansetag als „besonders phantasievoll, kreativ
und organisationsstark“ bewiesen. Den Organisatoren
(„Das ist ein Knochenjob“)
bescheinigte er, hervorragende Arbeit geleistet zu haben.
Ihm persönlich habe besonders gefallen, dass beim
Hansetag die Vielfalt der
Hanse deutlich geworden
sei, ihre kulturelle Mannig-
faltigkeit und wirtschaftliche
Stärke. Denn, so Saxe: „Nur
Folklore ist zu wenig.“
Ist mit dem Lippstädter
Hansetag („Ein Hansetag der
Superlative“) die Latte hoch
gelegt für Salzwedel, den
HT-Ausrichter 2008? „Hansetage sind kein Wettbewerb,
da gibt's kein Ranking“, antwortete Saxe. Sie lebten von
der Vielfalt und vom jeweils
eigenen Charakter.
Zu den nicht unbeträchtli-
chen Kosten (Osnabrück
musste 360 000 Euro zuschießen) und der Frage, ob
diese womöglich kleinere
Hanse-Mitglieder abschrecken könnten, sagte Saxe,
dass „der Kostenfaktor nicht
zu unterschätzen“ sei. Allerdings habe sich „eingebürgert“, dass sich die Städte
(der Hansetag ist bereits bis
zum Jahr 2036 vergeben)
„langfristig darauf vorbereiten“. Zudem würden Sponsoren zunehmend den Wert
von Hansetagen erkennen.
Saxe: „Sponsoring wird immer wichtiger.“
Bürgermeister
Christof
Sommer sagte, dass mit der
Premiere von Wirtschaftsforum und Kunstfestival in der
großen Geschichte der Hansetage Wegmarken gesetzt
worden seien. Auch hob er
die große Beteiligung der
Bürgerschaft am Hansetag
2007 hervor. Und Dr. Heinz
Günther Focken, Vorsitzender der Hanse-Geselschaft,
zeigte sich erfreut, dass das
Hanse-Netzwerk auf vielen
Ebenen weiter ausgebaut
werden konnte. I hei
Swing mit viel Elan
Mit ihrem Auftritt in der Poststraße hatten die Sänger des Swing
Size Orchestra den Swing aus demrauchigen Jazz-Keller geholt.
Die Band setzte aufs Tempo und zeigte Spaß an der Improvisation. Damit eroberten die Musiker ihre Zuschauer im Sturm.
Entsprechend laut waren auch die Bravo-Rufe während des
Konzerts. I Foto: Meschede
Musiker interpretierten feinfühlig
Von Joseph Haydn bis zum Klezmer reichte das Spektrum, das
das Streichorchester „fonte di musica“ gestern in der Jacobikirche bot. Dabei zeigen die Musiker die ganze Bandbreite ihres
Könnens. Mal interpretierten sie lebendig Haydn, dann spielten sie fein ausgelotet argentinischen Tango und entführten
mit ihrer Klezmer-Musik in den Orient. Das Publikum hörte
konzentriert zu. I Foto: Meschede
Lieder für Liebe und Frieden
Ein farbenprächtiges Spektakel gab es Samstag am Bernhardbrunnen zu bewundern. In traditionellen Kostümen erinnerte
die Folkloregruppe Kudesy aus Nowgorod an die in den Kriegen
der Welt gefallenen Menschen. Ihre Lieder gelten als Symbol für
Liebe und Frieden. I Foto: Rickmann
Nr. 111 - DER PATRIOT
HANSETAG 2007
Montag
14. Mai 2007
TEL. (0 29 41) 201-203
Beim Ritterfest werden
Kinderträume wahr
Im St. Annen-Rosengarten verwandelten sich Jungen und Mädchen
in tapfere Edelherren, lustige Gaukler und kleine Prinzessinnen
LIPPSTADT I Wahrlich ritterlich ging es am Wochenende
im St. Annen-Rosengarten
zu. Jede Menge Jungen und
Mädchen nutzten die Gelegenheit, sich dort einen
Traum zu verwirklichen und
sich in einen tapferen Ritter
oder eine edle Prinzessin zu
verwandeln. Möglichkeiten
bot das Spielefest für Gaukler, Ritter und Prinzessinnen, das der Stadtjugendring
mit seinen Mitgliedsverbänden auf die Beine gestellt
hatte, jedenfalls genug.
Ole zum Beispiel. Eigentlich heißt der Elfjährige mit
Nachnamen Schmalenbach.
Aber am Wochenende, da
war der Lippstädter „Ritter
Ole von Drachenfels“. Am
Stand des Jugendtreffs Bökenförde hat er sich seine eigene Rüstung aus Pappe gebastelt. „Ich habe auch eine
Plastikrüstung, aber diese
hier ist viel schicker, weil ich
sie selbst gemacht habe“,
sagt Ole stolz.
Dass die Rüstung aus Pappe ist, hat noch einen anderen Vorteil: Sie erlaubt Bewegungsfreiheit auf dem
Hörsebalken. Den hatte der
Mäuse machen Theater: Nicola Kasper musste sich mit ihren
Geschichten nach den Hauptdarstellern richten.
Jugendtreff Eickelborn aufgebaut. Wer bei der Kissenschlacht auf dem Balken das
Gleichgewicht verlor, fiel
weich auf Strohballen.
Zu einer echten Ritterrüstung gehören aber natürlich
auch Schilde und Schwerter.
Auch daran war im St. Annen-Rosengarten gedacht. In
einer vom St. Martinus Jugendtreff
Benninghausen
aufgebauten
Werkstatt
konnten sich die Kids für
ihre nötigen Waffen kreativ
austoben. Die Schilde und
Schwerter aus Holz konnte
dort jeder Rittersmann und
natürlich auch jede Rittersfrau nach eigenem Dünken
bemalen.
Den Kampfgeist weckte
auch das mittelalterliche
Brettspiel „Hnefatafl“. Um
den Gegner zu schlagen, bedurfte es hier aber keiner
Muskelkraft. Die wechselnden Züge mussten – ähnlich
wie beim Schachspiel – wohl
überlegt sein. „Allerdings
kann man hier den Gegenspieler nicht direkt schlagen,
sondern nur gefangen nehmen“, erklärt Dirk Flöter
vom Treff am Park (TaP).
Zwischendurch
gab's
beim Fest für Gaukler, Ritter
und Prinzessinnen auch
noch kleine Kuriositäten. Da
machten nämlich echte
Mäuse richtig Theater. Die
Vierbeiner, die die Geschichten von Nicola Kasper illustrieren
sollten,
hatten
manchmal eigene Vorstellungen, so dass die Geschichtenerzählerin
auch
mal improvisieren und sich
dem Willen der Mäuse unterordnen musste – zur Freude der Zuschauer. I jul
Viel Bewegung und Unterhaltung: Die Spiellinie im Grünen Winkel lud an allen Ecken zum Mitmachen ein. Da konnten auch Erwachsene manchmal nicht widerstehen. I Fotos (5): Krumat
Schlagfertig und mit
Fingerspitzengefühl
Bei der Spiellinie im Grünen Winkel stellten die Kinder ihre
Talente unter Beweis und verdienten sich so eine Hanse-Urkunde
LIPPSTADT I Ein Spektakel
für den Nachwuchs gab's am
Samstag und Sonntag im
Grünen Winkel. Da wurde
eine Strohburg erobert und
Feuer gelöscht, die Schlagfertigkeit getestet und das
Wissen um Umwelt und Natur unter Beweis gestellt. Als
Belohnung für bestandene
Aufgaben winkten SchokoGoldtaler, die sich die Kinder
dann genüsslich auf der Zunge zergehen lassen konnten.
Bei den Angelvereinen aus
Lippstadt und Benninghausen war Treffsicherheit gefragt. Die Kinder mussten
beim Casting die AhrenbergScheibe treffen, um das ersehnte Gold zu bekommen.
Um Treffsicherheit ging es
auch bei den Jugendfeuerwehren aus Lippstadt und
Lipperode. Dort galt es, mit
einer Kübelspritze das Zielfeuer zu treffen, um die Be-
Im Grünen Winkel ging es
mitunter sportlich zu.
lohnung einzuheimsen.
Der Segelclub Lippstadt
setzte auf Fingerfertigkeit.
Wer den Achterknoten im
Griff hatte, konnte sein Sä-
ckel füllen lassen. Besonders
gut kam der Schlagkäfig der
Lippstädter Baseball-Mannschaft „Ochmoneks“ an.
Feinfühlig ging es im Sinnesparcours der Don-BoscoSchule und des Ev. Gymnasiums zu. Durch zehn Tore –
das letzte wurde gerade
pünktlich am Samstagmorgen fertig, wie Eckard Unger
von der Don-Bosco-Schule
erzählte – mussten sich die
Kinder schlängeln, um sich
die Goldtaler zu verdienen.
Fingerspitzengefühl
war
auch bei den Naturverbänden angesagt. Denn dort
mussten die Kinder neben
dem Naturquiz auch verschiedene Gegenstände ertasten. Am Ende bekamen
dann aber alle jungen Teilnehmer die Urkunde vom
Hansekontor – als Erinnerung an den Hansetag in
Lippstadt. I jul
Ganz schön filzig: Constantin (7) rollte im St. Annen-Rosengarten zusammen mit Edda (5) einen Filzball nach dem anderen. I Foto: Gausmann
Wasser Marsch im Grünen Winkel
Ein Wappen für die Rittersleut'
Bei den Jugendfeuerwehren aus Lipperode und Lippstadt
schlugen Kinderherzen höher. In kompletter Montur löschten
Dennis (12, l.) und Markus (12) mit ihren jungen Kameraden
ein Ziel-Feuer nach dem anderen und stellten dabei ihre Treffsicherheit unter Beweis. I Foto: Gausmann
In der Schilde- und Schwerterwerkstatt im St. Annen-Rosengarten herrschte Hochkonjunktur. Jungen und Mädchen verwandelten sich hier gleichermaßen in edle Rittersleut'. Beim Bemalen der Schilde war Kreativität gefragt, denn jeder konnte hier
sein eigenes Wappen entwerfen. I Foto: Krumat
Mit allen Sinnen: An zehn Toren mussten die Kinder Fingerspitzengefühl unter Beweis stellen.
Juchhe: Strohballen dominierten die Spielplätze im Grünen
Winkel und im St. Annen-Rosengarten.
Nr. 111 - DER PATRIOT
HANSETAG 2007
Montag
14. Mai 2007
TEL. (0 29 41) 201-203
Im „miteinander Handeln“
das größere Ganze sehen
Beim ökumenischen Gottesdienst am Sonntag in der Marienkirche
erweitert Präses Alfred Buß das Motto des Internationalen Hansetages
LIPPSTADT I Auch wenn
sich die Verantwortlichen
der Europäischen Union in
dem letztendlich gescheiterten
Verfassungsentwurf
nicht auf einen expliziten
Gottesbezug einigen konnten, für die Mitglieder des Internationalen Hansebundes
stellen die christlichen Wurzeln ihrer Städtegemeinschaft bis heute ein verbin-
den vielen Menschen aus
verschiedenen Ländern auch
die Vertreter der christlichen
Kirchen begrüßen zu können, darunter Bischof Lennart Koskinnen vom Bistum
Visby, Weihbischof KarlHeinz Wiesemann vom Erzbistum Paderborn, den Präses der Evangelischen Kirche
von Westfalen, Alfred Buß,
den Superintendenten Hans
rauf hin, dass die Hanse in
der europäischen Geschichte Verbindungen zwischen
Städten und Menschen geschaffen habe. Dabei habe
auch der Glaube eine wichtige Rolle gespielt, wie die
schönen, alten Kirchen in
vielen Hansestädten deutlich zeigten. Präses Alfred
Buß griff diesen Gedanken in
seiner Predigt auf, in der er
Beim Gottesdienst in der Marienkirche: Präses Alfred Buß, Bischof Lennart Koskinnen, Weihbischof Karl-Heinz Wiesemann und Dechant Karl-Heinz Peter (v. l.). I Foto: Tuschen
dendes Fundament dar. Und
so trafen sich die Vertreter
der Hansefamilie am letzten
Tag des Internationalen
Hansetages in Lippstadt, am
Sonntagmorgen, in bewährter Tradition zu einem ökumenischen Gottesdienst in
der Marienkirche.
Als „Hausherr“ äußerte
Pfarrer Thomas Hartmann
bei der Begrüßung seine große Freude darüber, neben
König und Dechant KarlHeinz Peter. Musikalisch gestaltet wurde der festliche
Gottesdienst vom Posaunenchor und der Kantorei Lippstadt unter der Leitung von
Kirchenmusikdirektorin
Christa Kirschbaum sowie
dem Domorganisten Claes
Holmgren aus dem schwedischen Visby.
In seiner Einführung wies
Weihbischof Wiesemann da-
sich mit dem „Vater unser“
auseinandersetzte. Dieses
Gebet sei so „völkerübergreifend“ wie die Hanse. In die
Bitten an den Vater könne jeder in seiner Sprache einstimmen. Dabei betonte Buß
jedoch, dass das Gebet nicht
als „Wunschkonzert“ missverstanden werden dürfe,
schließlich heiße es im „Vater unser“ auch „Dein Wille
geschehe“. Das bedeute,
dass die Nöte und Wünsche
der Menschen „in Gottes
Licht“ gestellt würden. Auch
der Hansetag in Lippstadt
nehme im völkerübergreifenden Bund das größere
Ganze in den Blick und wolle
sich im Miteinander daran
orientieren.
Wer vertrauensvoll bete,
dass der Wille Gottes geschehen solle, der sucht nach den
Worten des Präses „Befreiung von sich selbst“. Von
den Verstrickungen in Wirtschaft, Politik und Kirche,
die schnell dazu führen
könnten, dass man auf Kosten anderer Menschen lebe.
Darum gehöre zum Wesen
der menschlichen Gemeinschaft die Vergebung. Hier
machte Buß in seiner Predigt
aber
unmissverständlich
klar: „Vergebung heißt nicht
vergessen. Wir müssen präzise erinnern.“
Wer so bete, suche ferner
„Befreiung von den Mächten
dieser Welt“ und von der
Versuchung, das eigene Volk
und die Nation höher zu stellen als andere. Hier leiste der
Hansetag einen Beitrag zur
Einigung Europas und das
sei gut so. Eine weitere Versuchung liege in „unserem
westlichen Lebensstil“ , der
das Gleichgewicht des Lebens verletze. Schließlich, so
Buß, gehe es bei dem Gebet
um die „Befreiung zur Gemeinschaft mit anderen“ und
um die gerechte Teilhabe aller am Leben. Vor diesem
Anspruch müsse der Mensch
nicht verzagen, versicherte
der Präses und fuhr fort:
„Weil Gott mit uns auf dem
Weg ist zu seinem Ziel, beflügelt er uns zu tun, was in
unserer Kraft steht.“ I hes-
Ars Choralis
verzauberte
Publikum
Das Ensemble Ars Choralis Coeln sang mittelalterliche und gregorianische Lieder beim LateNight-Konzert in der Marienkirche. I Foto: Meschede
LIPPSTADT I Es war eine
Reise in eine andere Zeit. Mit
mittelalterlichen und gregorianischen Gesängen verzauberte die Gruppe Ars Choralis Coeln die Zuschauer beim
Late-Night-Konzert in der
Marienkirche. Unter dem Titel „Te celi reginam“ sang
das Frauenensemble Lieder
von Hildegard von Bingen
und Anna von Köln. Wie Wesen aus einer anderen Welt
wirkten die Sängerinnen mit
ihren historischen Gewändern und glockenhellen
Stimmen. Und so fragte
mancher Zuschauer: „Wann
sehen wir die Gruppe in
Lippstadt wieder?“ I mes
Die Gruppe „Dance Art Plus“ aus der Stadt Tikhvin in Russland erhielt für ihren „Drachentanz“
von den Teilnehmern der Delegiertenversammlung lang anhaltenden Beifall. I Fotos: Krumat
Erfolg für Lippstadt
und für die Hanse
Vormann Bernd Saxe gratuliert: „Vielleicht wird man von
diesem Hansetag noch in 20 oder 30 Jahren sprechen“
LIPPSTADT I Der Hansebund war für mittelalterliche
Verhältnisse eine „Weltmacht“, und auch sein Nachfolger, der 1980 in Zwolle gegründete
„Internationale
Hansebund“, übt auf die
Menschen in Europa eine
einzigartige Faszination aus,
wie der Vormann des Bundes, der Lübecker Bürgermeister Bernd Saxe, immer
wieder betont. Deutlich wurde diese Attraktion jetzt erneut am Samstag bei der Delegiertenversammlung des
Hansebundes im Stadttheater: Dort wurden mit Totma
aus Russland, Harderwijk in
den Niederlanden und Aberdeen (Schottland) gleich drei
neue Mitgliedsstädte in den
Hansebund aufgenommen.
Damit erhöht sich die Zahl
der dazu gehörigen Städte
von 163 auf 166. Und da
Schottland nach dem mehrheitlichen Votum der Delegierten, trotz seiner Zugehörigkeit zum Vereinigten Königreich, als selbständiges
Land betrachtet wird, umfasst die Landkarte des Internationalen
Hansebundes
nun mit Aberdeen insgesamt
16 europäische Länder. Musikalisch untermalt wurde
dieses denkwürdige Ereignis
durch den Auftritt eines
schottischen Dudelsackpfeifers - natürlich im Kilt! „Da
werden sich die Herren demnächst möglicherweise Gedanken über eine Änderung
der Kleiderordnung bei den
Hansetagen machen müssen“, prophezeite vielsagend
der Vormann Bernd Saxe.
Der Lübecker Bürgermeister äußerte im Übrigen seine
Genugtuung über den weiteren Zuwachs für den Hansebund. Das zeige, wie groß
das Interesse der Bürger Europas an dieser Vereinigung
sei. Der Grund dafür liegt
laut Saxe auf der Hand: „Die
Menschen
haben
den
Wunsch, im Hansebund ein
Stück Identität zu erleben
und gleichzeitig wollen sie
wissen, wie die Bürger in
den anderen Mitgliedsstädten leben.“ Darin liegt nach
den Worten des Vormanns
ein Teil der Faszination, die
von der Hanse ausgeht.
Delegiertentreffen
im Stadt-Theater
Saxe nahm die Versammlung auch zum Anlass, den
Lippstädtern erneut ein großes Lob für den einzigartigen Hansetag in ihrer Stadt
auszusprechen. Er hob insbesondere das gelungene
Kunst-Projekt „Fragile“ und
das hochkarätig besetzte
Wirtschaftsforum
hervor,
die es beide in Lippstadt so
zum ersten Mal bei einem
Hansetag gegeben habe. Unter dem Beifall der Delegierten erklärte Saxe: „Vielleicht
wird man in 20 oder 30 Jahren noch von dem Hansetag
in Lippstadt sprechen, weil
hier ein seit Langem geplantes Projekt realisiert worden
ist, nämlich die Hanse noch
mehr mit der Wirtschaft und
den Unternehmen zu verbinden - zum Wohle der beteiligten Städte. Das ist ein
großartiger Erfolg für die
Hanse und für Lippstadt!“
Doch darauf werden sich
die heimischen Veranstalter
nicht lange ausruhen können, denn mit Salzwedel und
Nowgorod stehen die Ausrichter der nächsten Hansetage schon in den Startlöchern, und die möchten natürlich Lippstadt am liebsten
noch übertreffen. In einem
Punkt war die Stadt Salzwedel in Sachsen-Anhalt schon
erfolgreich: Zum Hansetag
2008 wird kein Geringerer
als Bundespräsident Horst
Köhler den Hanseaten seine
Aufwartung machen, wie
Bürgermeister
Siegfried
Schneider den Delegierten
stolz berichtete.
Nicht ganz so gut sieht es
möglicherweise mit Nowgorod aus, denn dessen Abgesandte ermahnte in ihrer
Einladung die Delegierten
gleich mehrfach, sie möchten doch bitte rechtzeitig
ihre Visa zum Hansetag 2009
beantragen. Ohne dieses Papier gebe es nämlich selbst
für Hanseaten keine Einreise
nach Russland. Offenbar ist
dieses Riesenreich noch immer nicht ganz in Europa angekommen.
Wie es sich für eine Delegiertenversammlung gehört,
standen natürlich auch Berichte und Wahlen auf der
Tagesordnung. Die Berichte
wurden von den Anwesenden kommentarlos entgegen
genommen und bei den Ergänzungswahlen zum Präsidium hieß es per Akklamation: Wiederwahl. I hes-
Wenn
Elefanten
singen
Nashörner auf dem Rathausplatz: Nicht nur die kleinen Zuhörer ließen sich gestern von den Mitmach-Liedern der Lippstädter Musiker Reinhard und Ute Horn anstecken. I Fotos: Walter
LIPPSTADT I Schnipsen,
klatschen, mitsingen – beim
Familienkonzert von Ute
und Reinhard Horn auf dem
Rathausplatz war Mitmachen gestern Mittag ausdrücklich erwünscht. Viele
Dutzend Zuhörer, darunter
nicht nur die Kleinsten, waren begeistert dabei, die Lieder der Lippstädter Musiker
über Tiere, Freundschaft
und Alltägliches stimmlich
und gestenreich zu untermalen. So formten sich zu dem
Song „Wenn der Elefant in
die Disco geht“ etwa zahlreiche Arme zu Rüsseln, bei
dem Song „Wir sind Kinder
einer Welt“ waren es große
Weltkugeln. I awa
Bürgermeister Siegfried Schneider (r.) stellte die Stadt Salzwedel vor. Aufmerksame Zuhörer waren die Mitglieder des Hanse-Präsidiums (v. l.): Jolanta Murawska, Manfred Schürkamp, eine
Mitarbeiterin aus dem Lübecker Rathaus, Bernd Saxe , Inger Harlevi und Henk Jan Meijer.
Nr. 111 - DER PATRIOT
HANSETAG 2007
Montag
14. Mai 2007
TEL. (0 29 41) 201-203
Die Gewerkschaftsführerin Werke (Karin Cordes) hetzt die Arbeiter auf. Dabei denkt auch sie
nur an ihren eigenen Vorteil und lässt sich bedenkenlos von Jedermann kaufen.
Das eigentlich für die Stiftsruine konzipierte Bühnenbild von Manfred Feith-Umbehr funktioniert auch auf der Studiobühne des Stadttheaters ausgesprochen gut.
Thomas Jedermann (Holger Schubert) glaubt, alles im Griff zu haben. Doch bald muss der skrupellose Generaldirektor eines Rüstungskonzerns erkennen, dass die menschliche Existenz eine höchst fragile ist. I Fotos (5): Krumat
„Jetzt ist Feuer auf’m Dach“
Die Stiftsruine war immerhin als Fotoprojektion präsent. Aber auch auf der Studiobühne
funktionierte die neue Lippstädter Eigenproduktion „Ein Jedermann“ hervorragend
LIPPSTADT I „Gerichtstag!“,
verkündet eine sonore Stimme aus dem Off. Es ist Gottvater persönlich, der sich da
zu Wort meldet, und der bissige Kommentar folgt auf
dem Fuße: „Natürlich Gerichtstag. Was soll man sonst
mit den Menschen machen,
außer über sie zu richten?“
Der Heilige Geist kann dieses seltsame Gewürm nämlich nicht ausstehen. Ganz
anders als Gottes Sohn, der
war schließlich selber mal
aus Fleisch und Blut. „Oh
Gott, noch einmal Mensch
sein! Ich würde alles dafür
geben!“, gesteht er. Weniger
Sympathien hat er dagegen
für den Tod und den Teufel,
die ruhig auf zwei Schaukeln
vor sich hinschwingen und
dem internen Gotteszwist
lauschen. „Ich mag das
nicht. Der Sensemann! Was
soll denn das?“
Man merkt es gleich: Das
Personal mag beim „Jedermann“ (weitgehend) das
gleiche geblieben sein, aber
der Tonfall hat sich mächtig
geändert. Schließlich ist es
nicht das Originalstück von
Hugo von Hofmannsthal,
das am Freitag als neue Eigenproduktion der KWL und
der Conrad-Hansen-Musikschule im Rahmen des Hansetags Premiere feierte, sondern die Bearbeitung des österreichischen Dramatikers
Felix Mitterer. Die stammt
aus dem Jahr 1991 und versetzt das nach dem Vorbild
mittelalterlicher Mysterienspiele angelegte Drama ins
Hier und Jetzt.
Jedermann heißt jetzt
Thomas und ist Generaldirektor eines Rüstungskonzerns. Abgesehen davon ist
er derselbe Widerling wie
immer. Bedenkenlos lässt er
für ein paar Kröten Freunde
und Geschäftspartner über
die Klinge springen, und als
seine Frau (Christel Berenbrinker) mit Selbstmord
droht, brüllt er: „Ersauf
doch!“ Sie hält sich nicht
dran — und springt aus dem
Fenster.
Die Stiftsruine wäre die
ideale Kulisse gewesen für
dieses keck modernisierte
Spiel um Schuld und Vergebung. Doch die Studiobühne, auf die die Premiere wetterbedingt verlegt werden
musste, erweist sich als
durchaus passabler Ersatz.
Selbst in dem bunkerähnlichen Ambiente entfaltet das
bestechende Bühnenbild seine Wirkung. Eine große
Schwarzweiß-Projektion der
Stiftsruine im Hintergrund
verweist nicht nur auf den
ursprünglichen
Spielort,
sondern auch auf den theologischen Hintergrund der
Geschichte.
Der Teufel als
Troubleshooter
In Anlehnung an sein
„Fragile“-Projekt hat Manfred Feith-Umbehr die Bühne als eine aufgeklappte Verpackungskiste entworfen,
denn zerbrechlich ist nicht
nur die Kunst, sondern auch
die menschliche Existenz.
Jedermann erkennt das freilich erst, als es fast zu spät ist
und ihn die Versuchungen
des Teufels, der sich ihm als
Berater andient („Ich bin Ihr
Troubleshooter“), schon fast
ins Verderben gestürzt haben. Eine imposante Rampe
im Hintergrund, ein beweglicher Metalltisch und vier
Erst die Begegnung mit seinen toten Opfern lässt Jedermann zur Besinnung kommen (v.l.:
Christel Berenbrinker, Holger Schubert und Marie Heinrichsmeier).
Stühle geben reichlich Spielmöglichkeiten.
Und die nutzen Regisseurin Dagmar C. Weinert und
ihr Team hervorragend aus.
Wo die Vorgängerproduktion „Rydell High“ etwas an einem zu viel an Massenaufläufen und Vor-und-nebender-Bühne-Spielorten
litt,
setzt „Ein Jedermann“ auf
Konzentration, und das tut
der Sache außerordentlich
gut. So wirkt Thomas Jedermanns später Kampf um sein
Seelenheil, der in einer wütenden Generalabrechnung
bei seiner Geburtstagsparty
mündet,
ausgesprochen
dicht und überzeugend.
Großen Anteil am Gelingen haben natürlich auch die
Schauspieler, und da kann
sich Weinert auf ein eingespieltes und durchweg überzeugendes Team verlassen.
Akzente setzten neben „Jedermann“ Holger Schubert
zum Beispiel — um nur ein
paar zu nennen — Christoph
Angenendt als smarter Teufel, Jochen Riede-Wieneke
als melancholischer Tod und
Stephanie Lönne als Buhlschaft sowie das köstliche
Trio Karl-Heinz Reichhardt
(Stimme Gott), Matthias Häger (Stimme Sohn Gottes)
und Melanie Häger (Stimme
Heiliger Geist).
Als wirkliche Überraschung entpuppt sich außerdem Karin Cordes als korrupte, selbstgerechte Gewerkschaftsführerin Werke,
die mit ihrem Furor eine unglaubliche Dynamik ins
Spiel bringt, ohne dabei undifferenziert zu wirken. Ihren Standardspruch „Jetzt ist
aber Feuer auf’m Dach!“
glaubt man sofort.
Eigentlich ist Mitterers
„Ein Jedermann“ ein reines
Schauspiel, aber ganz ohne
Musik kommt eine Lippstädter Eigenproduktion natürlich nicht aus. Der Chor (Leitung: Wolfgang Streblow,
musikalische Leitung: Friederike Stahl und Michael
Ressel) ist dabei in der Rolle
von Partygästen und streikenden Arbeitern geschickt
in die Inszenierung eingebunden. Nach dem süffisanten Schlager „Lieben Sie Partys?“ ist das zweite Lied, wie
könnte es anders sein, Stings
„Fragile“. I bal
Der Tod (Jochen Riede-Wieneke) ist eigentlich ein ganz freundlicher Gesell. Seinen Job machen muss er natürlich trotzdem.
Angelika Unkruer (r.) und Daniela Bollich-Focke schminken
Holger Schubert und Stephanie Lönne. I Foto: Cordes
„Ja, lasst
es uns tun!“
Die letzten Minuten vor der Premiere.
Ein Bericht von „Werke“ alias Karin Cordes
LIPPSTADT I Ort: Stadttheater. Hinter den Kulissen.
Zeit: 20.33 Uhr. Befinden:
Hundsmiserabel.
Knappe
zwei Stunden bis zur Premiere. Das Herz rast. Kalter
Schweiß bricht aus. Und ich
denke: „Warum zum Teufel
bin ich jetzt hier und nicht
im Strickkurs der Volkshochschule? Wäre sicher
Balsam für meine Nerven.“
Der Teufel (Christoph Angenendt) steht übrigens gerade neben mir. Und auch
ihn plagt das Premierenfieber. Aber Fieber hin oder
her. Es soll endlich, endlich
losgehen. Jedermann ist bereit! Ein knappes Jahr haben
wir unter der Regie von Dagmar C. Weinert geprobt. In
der letzten Woche beinahe
bis zum Umfallen. Und Spaß
hat es gemacht. Mordsmäßigen Spaß! Nun gut, der
Traum von einer Premiere in
der Stiftsruine wurde uns
gründlich verregnet. Vielleicht klappt es ja im Juni.
20.53 Uhr. Der Tod (Jochen
Riede-Wieneke)
kommt aus der Maske. Jun-
ge, sieht der gruselig aus. In
den Gängen tobt das Leben.
Technische Probleme werden behoben, Kostüme gebügelt. Über die Schulter gespuckt. Der Chor singt sich
ein. Es wird ernst.
21.30 Uhr. Noch eine
Stunde. „Alle auf die Bühne“, klingt Dagmars Stimme
durch den Lautsprecher.
Noch ein paar motivierende
Worte von der Regisseurin
und spätestens jetzt sind wir
uns alle sicher: „Ja, lasst es
uns tun!“
22.00 Uhr. Ein Zurück gibt
es ohnehin nicht mehr. Die
Zuschauer strömen herbei.
Ausverkauft.
Herrlich!
Schon eine halbe Stunde vor
dem Beginn des Stückes betreten Tod, Teufel und unser
„Jedermann“ (Holger Schubert) die Bühne. Dort spielen
sie jetzt pausenlos bis zur
letzten Szene. Toi, toi, toi!
Ort: Stadttheater. Auf der
Bühne. Zeit: 23.50 Uhr. Befinden: Bombastisch! Strahlend baden wir im Schlussapplaus. Und ich hake den
Strickkurs endgültig ab.
Nr. 111 - DER PATRIOT
HANSETAG 2007
Montag
14. Mai 2007
TEL. (0 29 41) 201-203
Von „Star Trek“ bis
zum „Kriegstango“
Das „Finnproject“ faszinierte in der Jakobikirche
mit experimentellen Klängen und großer Spielfreude
LIPPSTADT I Die Finger greifen in unsichtbare Saiten. Es
sind exakte, strenge Bewegungen, die Theremin-Spielerin Barbara Buchholz an
dem ungewöhnlichen Instrument ausführt, dem einzigen, das ohne Berührung
gespielt wird. Beim „Finnproject“ konnten sich am
Samstagabend in der Jakobikirche über 200 Besucher
vom Reiz der elektronischen
„Ätherwellengeige“
überzeugen.
Vervollständigt wird das
junge Ensemble durch den
Lippstädter Andreas Hermeyer (Akkordeon), AnnaKatariina Hollmerús (Gesang), Christian Beckers
(Klavier) und Jan Krause
(Sampling, Live-Electronic).
Gemeinsam eröffneten die
Das „Finnproject“ lebt gerade von den klanglichen Kontrasten:
Christian Beckers (Klavier), Barbara Buchholz (Theremin)
und Andreas Hermeyer (Akkordeon). I Fotos: Heier
Anna-Katariina Hollmerús sang Lieder finnischer Komponisten. Jan Krause benutzte derweil unter anderem eine Gartenharke, um Geräusche zu produzieren.
fünf Musiker eine ungewöhnliche Klangwelt, die
sich auch die Macher von
„Star Trek“ zu Eigen machten. Jene Filmmelodie spielte Barbara Buchholz an, als
sie den faszinierten Besuchern das 1919 von Lev
Thermen entwickelte Instrument erklärte.
Der Kasten mit einer vertikalen und einer horizontalen
Antenne erzeugt sphärische
Töne. Barbara Buchholz bewegt ihre Hände innerhalb
eines Koordinatensystems,
in dem die eine Hand die
Tonhöhe und die andere
Hand die Lautstärke verändert. Ihre Körperbewegungen passen sich dem Spielfeld an und wirken dennoch
fast getanzt. Die Musik ist
schamanenartig, meditativ.
Vogelgezwitscher und Wellen entführen in die Weite einer Landschaft. Das Akkordeon rundet das Klangbild
ab und lässt die elektronisch
erzeugten Töne nicht zu
sehr ins Sphärische abdriften.
Sie alle improvisieren und
experimentieren,
bleiben
aber immer melodiös. Ausnahme sind die eingestreuten Samples — Rauschen,
Stimmengewirr, das Kratzen
einer Gartenharke — die oft
einen schrägen Kontrast zu
den homogenen Klängen
setzen. Mal ist es Pop, mal
Jazz, erst Melancholie, dann
Ekstase: Der finnische Tango
ist ein Element des Alltags
und voller Emotionen.
„Tanz der müden Sonne“
und „Das kleine Herz“ stammen von Komponisten wie
Toivo Kärkis, der 1942 mit
seinem „Kriegstango“ die
Hochblüte des finnischen
Tangos einleitete; einer Musik, die das Leid der Bevölkerung unter der russischen
Herrschaft
auszudrücken
vermochte.
„Finnproject“ bescherte
ein hoch interessantes musikalisches Bonbon fernab des
Hochbetriebs draußen. I rio
Tafel der modernen Ritter
Etwa 160 mittelalterlich kostümierte Gäste folgten der Einladung von
Round Table 133 Lippstadt-Soest zum Hanseball in den Rathaussaal
LIPPSTADT I Massive Kerzenleuchter schmückten die
Tische, „Wieswyn“ oder
„Cerveza Lemona“ gab es becherweise für ein oder zwei
„Thaler“ in der Schenke und
kulinarische Köstlichkeiten
aus neun Hansestädten präsentierten sich zu Füßen des
frei gelegten Hansewappens.
Zum Hanseball verwandelte sich der Rathaussaal in
eine mittelalterliche Kulisse.
„So festlich gewandet, so
zahlreich erscheinen“, begrüßte Dirk Walter, amtierender Präsident von Round
Table 133 Lippstadt-Soest,
die etwa 160 Herolde, Kaufleute und Burgfräuleins. Angelehnt an traditionelle Rittertugenden wie Aufrichtigkeit oder Schutz der Schwächeren, seien die Mitglieder
von Round Table eine Art
„Ritter der Moderne“, ver-
deutlichte Walter und verwies darauf, dass der Erlös
des Balls dem Projekt „Children's Wish“ zugute komme. Reichlich „Handgeklapper“ für ihr munteres Spiel
ernteten Burkhard Stehling
und Klaus Schmücker. Die
Sauerländer Gaukler schlugen schließlich Bürgermeister Christof Sommer zum
Ritter „Christopherus vom
Lipperland“. I awa
Ob „Salat von Matjesfischlyn“ (Bremen) oder „Tranchen vom Spanferkel“ (Köln): Die Ballgäste
konnten ihre Holzbrettchen mit Delikatessen aus neun deutschen Hansestädten füllen.
Zwanzig Minuten Nachspielzeit: Claudia Jung schrieb im Anschluss an ihren Auftritt noch lange und geduldig Autogramme auf
Karten und CD-Booklets, auf mitgebrachte Fanfotos und in Privatalben. I Fotos: Salmen
Herzschmerz, Evergreens
und hingebungsvoller Blues
Schlagerlady Claudia Jung und Multitalent Ron Williams nahmen lange Wege in
Kauf, um am Samstagabend viele tausend Zuhörer vorm Rathaus zu begeistern
LIPPSTADT I Von weit her
sind sie gekommen, die vielen kleinen Stars, die den
Hansetag tragen. Aus Riga
und King's Lynn, aus Turku
und La Rochelle. Da wollten
auch die großen Namen
nicht zurückstehen und nahmen lange Wege in Kauf, um
am Samstag dem Programm
vorm Rathaus noch ein wenig mehr Glanz zu verleihen.
Multitalent Ron Williams
reiste aus München an, seine
Bluesnight-Band hatte am
Vorabend noch beim Hamburger Hafengeburtstag gespielt. Und Schlagerlady
Claudia Jung kam mit dem
Auto aus Erfurt, wo sie für
eine ZDF-Sendung geprobt
hatte – „drei Stunden Fahrt,
mit Stau“.
Die Mühe hat sich gelohnt. Gut 4000 Zuhörer begrüßten die vielfach prämierte Sängerin am frühen
Abend auf dem bunt beflaggten Platz. Noch ehe sich
die Dämmerung über die
Köpfe senkte, schmachtete
Jung sehnsuchtsvoll von der
„Mittsommernacht“ und animierte das Publikum zum
Schunkeln: „Aber nicht nur
hin und her, wär' ja langweilig, auch hoch und runter!“
Auf die Schlagerfrau ist in
sentimentalen wie in ausgelassenen Momenten Verlass.
Mit Herzschmerz ging's am
Samstag los: „Auch wenn es
nicht vernünftig ist“, ver-
„The Thrill is gone“ bei George W. Bush und Gattin Laura, sagt
Ron Williams, der selbst voller Feuer für Blues und Soul ist.
sprach sie dennoch „Je t'aime mon amour“. Die Mischung der Stimmungen verdichtete sich im Klassiker
„Que sera“, den Jung erst anstimmte wie Doris Day im
Hitchcock-Film, um sogleich
in einen schnell stampfenden Party-Beat überzuge-
hen. Es folgten Evergreens
aus fremder Feder: das
„Knallrote
Gummiboot“,
„Ich will 'nen Cowboy als
Mann“, „Aber bitte mit Sahne“ und „Hey Baby“. Und die
Leute schunkelten nicht
mehr nur, sondern sangen
lauthals mit. Nach einer
Stunde war der Auftritt zu
Ende – aber für Jung noch
lange nicht Feierabend. Gut
zwanzig Minuten schrieb sie
Autogramme.
Dann übernahm Ron Williams das Mikro. Der Mann
hat irgendwie schon alles gemacht und jeder kennt ihn.
Als Sänger freilich haben ihn
viele erst am Samstag entdeckt, nun da er hanseatisch
zarte 65 Jahre alt ist. Zwei
Stunden röhrte er hingebungsvoll, unterstützt von
einer druckvollen Band. Er
legte los mit „I can't stand
the rain“ und „Route 66“,
servierte ein swingendes
„Mack the knife“ und ein
grandioses
Finale
mit
„Knock on wood“ und „Dock
of the bay“ – eine Melange
aus Blues, Soul und R'n'B.
Bei „Stand by me“ teilte Williams sich den Refrain mit
dem Publikum („Ich dirigiere!“). B. B. Kings „Thrill is
gone“ widmete er US-Präsident George W. Bush und
Gattin Laura.
Dass sich beim Hansetag
viele Nationalitäten begegnen, gefalle ihm, sagte Williams später. Seit Kindesbeinen war er mit Rassismus
konfrontiert, heute wirbt er
in Schulen für Toleranz.
„Und wenn mich die Leute
auf der Bühne erlebt haben,
dann sehen sie einen
Schwarzen beim nächsten
Mal vielleicht anders.“ I isa
Wenn Kreuzritter und Burgfräuleins feiern. Unter den 160 Ballgästen im mittelalterlich dekorierten Rathaussaal befanden sich
neben Mitgliedern heimischer Service-Clubs auch Vertreter des politischen und kulturellen Lebens . I Fotos: Walter
Nr. 111 - DER PATRIOT
HANSETAG 2007
Montag
14. Mai 2007
TEL. (0 29 41) 201-203
„Viel Power
und viel Drive“
Hansevertreter blicken beim Salzwedel-Abend
bereits auf den Hansetag 2008
LIPPSTADT I Wer am Samstag in die Stadtsparkasse
wollte, der musste zunächst
die historischen Stadtwachen von Salzwedel passieren. Die Stadt in der Altmark,
im Nordwesten von Sachsen-Anhalt nämlich, wird
Gastgeber des kommenden
Hansetags vom 5. bis 8. Juni
2008 sein.
Schon jetzt sprach Salzwedels Bürgermeister Siegfried
Schneider auf dem Salzwedel-Abend allen Hansemitgliedern die offizielle Einladung für das Zusammentreffen im kommenden Jahr aus.
Mit Blick auf die 20 000-Einwohner Stadt betonte Hansevormann Bernd Saxe besonders die Gleichheit der Han-
semitglieder: „In der Hanse
sind kleine und große Städte
vereint und alle sind gleich
wichtig“, erklärte Lübecks
Bürgermeister vor den rund
200 Offiziellen.
Während die Stadtkapelle
Salzwedel die Besucher bereits musikalisch auf den
kommenden Hansetag einstimmte, hatte Lippstadts
Bürgermeister noch einige
Tipps für seinen Amtskollegen aus Salzwedel parat: „Es
bringt viel Arbeit, macht vor
allem aber sehr viel Spaß“,
sagte er mit Blick auf die Organisation des Großereignisses. „Viel Power und viel
Drive“, wünschte sich Sommer auch für den Hansetag
2008. I ari
Vor der Bühne am Bernhardbrunnen konnten die Besucher die
Darbietungen der Musiker verfolgen. I Foto: Prange
Die Hanseflagge ist eingeholt: Zum Abschied winken die Bürgermeister Saxe, Sommer und
Schneider (v. r.) den vielen tausend Gästen der Abschlussfeier auf dem Rathausplatz zu.
Der Shanty-Chor „Steife Brise“ unterhielt die Besucher des
Hansetages am Bernhardbrunnen. I Foto: Prange
Adieu bis zum
nächsten Jahr!
Adieu, das war's. Der Hansetag 2007 in Lippstadt ist Geschichte. Kaum zu glauben,
dass die vier Tage schon vorüber sein sollen. Wie im
Rausch haben die Lippstädter und mit ihnen viele tausend Gäste dieses einzigartige Fest der europäischen
Hansefamilie erlebt. Zurück
bleibt ein buntes Kaleido-
skop von Farben, Tönen,
Düften und die Erinnerung
an einen Hansetag der Superlative. Jetzt gilt es erst
einmal innezuhalten, durchzuatmen und dann in Ruhe
alle Eindrücke, Erlebnisse
und Begegnungen zu verarbeiten. Das braucht seine
Zeit. Vor allem für die Organisatoren und ihre Helfer,
die sich monatelang auf dieses Großereignis vorbereitet
haben. Ihnen gilt jetzt der
Dank aller Hanseaten - in
Lippstadt und in den übrigen
Mitgliedsstädten. Daneben
bleibt die frohe Erwartung
auf das Wiedersehen im
nächsten Jahr. Wir freuen
uns schon auf den Hansetag
2008 in Salzwedel! I hes-
Rund 200 Hansevertreter blickten beim Salzwedel Abend bereits auf den Hansetag 2008. I Foto: Rickmann
Hanseflagge
eingeholt
Nach einem Jahr in Lippstadt wechselt
das Banner jetzt in die Altmark
Wiedersehen auf Helferparty
Erst die Arbeit, dann das Vergnügen: Dieses Motto beherzigten
die vielen Helfer und Offiziellen des Hansetags am Samstagabend. Nach getaner Arbeit trafen sich rund 800 Delegierten im
Festzelt am Kuhmarkt, um auf einer Helferparty gemeinsam
zu feiern. Die vielen bekannten Hits aus den Charts von der
Live Band NightFire brachten die Tanzfläche dabei schon frühzeitig zum kochen. Durch die Hansetage der vergangenen Jahre war die Party für viele Offizielle eine große Wiedersehensfeier. I Foto: Rickmann
Adieu bis zum nächsten Hansetag 2008 in Salzwedel: Teilnehmer des historischen Festumzuges
winken ihren Lippstädter Gastgebern noch einmal zum Abschied zu.
LIPPSTADT I Vier Tage lang
schmückte sie zusammen
mit den 15 Nationalflaggen
der 118 Städte des 27. Internationalen Hansetages das
Karree des Rathausplatzes.
Gestern Nachmittag, zum
Abschluss der Veranstaltung
wechselte die Hansefahne
wieder den Besitzer.
Pflichtgemäß gab Bürgermeister Christof Sommer die
Hanseflagge an den Vormann der Hanse, Bernd
Saxe, Bürgermeister der
Stadt Lübeck, zurück. Der
reichte die rot-weiße Fahne
mit der Hansekogge jedoch
sofort weiter an den Bürgermeister der Stadt Salzwedel,
die den Hansetag im nächs-
ten Jahr ausrichten darf.
Hanse-Vormann
Saxe
zeigte sich begeistert von
Lippstadt. „Wir haben wunderbare Tage erlebt und danken Lippstadt für die Gastfreundschaft. Diese einzigartige Veranstaltung wird uns
lange in Erinnerung bleiben“, sagte Saxe. Bürgermeister Siegfried Schneider
aus Salzwedel übergab er anschließend die Hanse-Flagge. Der dankte den Lippstädter Gastgebern ebenso wie
Saxe. Gleichzeitg machte er
aber schon Werbung „in eigener Sache“ für den nächsten Hansetag: „Sie werden
staunen, wie schön es bei
uns in Salzwedel ist.“ I wp
Eine Eiche
für die
Hanse-Kogge
Bürgermeister Christof Sommer bekam – in Anspielung auf den Koggenbau während des Hansetages von einem Lübeck-Radler eine junge Eiche überreicht. I Foto: Rickmann
LIPPSTADT I Gastgeber beim
traditionellen
„LübeckAbend“ des Hansetags waren am Freitagabend Lübecks Bürgermeister Bernd
Saxe und die stellvertretende
Stadtpräsidentin
Rowitha
Kaske. „Wir erleben in Lippstadt einen gut organisierten
Hansetag mit einem tollen
Programm“, sagte HanseVormann Bernd Saxe zu
Lippstadts
Bürgermeister
Christof Sommer. Dieser bekam – in Anspielung auf den
Koggenbau während des 27.
Internationalen Hansetages
von einem Lübeck-Radler
eine junge Eiche überreicht.
Hanse-Vormann Bernd Saxe ( r.) überreichte die Hanseflagge zum Ausklang des 27. Internationalen Hansetages an den Bürgermeister von Salzwedel, Siegfried Schneider. I Foto: Krumat
Nr. 111 - DER PATRIOT
Montag
HANSETAG 2007
14. Mai 2007
TEL. (0 29 41) 201-203
Edelkarossen glänzten
auf dem Rathausplatz
Zur 15. Oldtimerausfahrt begrüßte der MTC zum Hansetag
80 Liebhaber mit ihren schmucken Automobilen
Schwankende Riesen malten ein Bild aus Musik und Feuer in die Nacht
Laut brummt der Brenner und eine Stichflamme schießt in die Höhe. Langsam füllt sich die riesige Plane aus Nylonstoff und die
noch vor wenigen Minuten flach auf der Erde ausgerollte Bahn nimmt nach und nach die Form eines Brandenburger Tores an. Laut
erschallen die orchestralen Töne von „Conquest of Paradise“ und die fünf Heißluftballons zeichnen mit hell brennenden Flammen
ein malerisches Bild aus Musik und Feuer in die Nacht. Am Absperrzaun säumt eine große Menschenmenge den Jahnplatz und bejubelt den mutigen Einsatz der Ballonfahrer. Aufgrund des schlechten Wetters hatten diese den Start am Freitag und Samstag schon
absagen müssen. Aber Organisator Dirk Selzener wollte den Zuschauern wenigstens den Nightglow am Samstag noch gönnen.
Trotz starken Windes und nahenden Regens bauten die Ballonpiloten unter großen Anstrengungen ihre teilweise 33 Meter hohen
Heißluftballons auf, die wie schwankende Riesen im Takt der fesselnden Musik aufglühten. I so/Foto: Tuschen
LIPPSTADT I Rund 60 Jahre
Automobilgeschichte
seit
1910 tummelten sich gestern
auf dem Rathausplatz. Aus
ganz Nordrhein-Westfalen
und Teilen Hessens waren
80 Autoliebhaber mit ihren
Oldtimern in die Lippe-Stadt
gekommen, um an der 15.
Lippstädter
Oldtimerausfahrt für Automobile teilzunehmen. „Das ist eine wirklich beachtliche Teilnehmerzahl”, so Frank Schnerrer
vom
Motor-Touring-Club
(MTC) Lippstadt, der die
Ausfahrt als Fahrleiter begleitete. Der heimische Verein hatte das Treffen zum
Hansetag organisiert.
Vom Rathausplatz traten
die Motoristen ihre Fahrt
über die Dörfer nach Erwitte
und schließlich nach Rüthen
an. Von dort ging es über Büren und Geseke zu Cosacks
Brennerei, wo schließlich
die Auswertung stattfand.
Zwischendurch hatten die
Teilnehmer immer wieder
kleine Sonderprüfungen zu
meistern, um kräftig Punkte
zu sammeln. Darin ging es
unter anderem um die Hanse-Geschichte, aber auch um
Geschicklichkeit und um
Fahren auf Zeit. „Dahinter
steckt allerdings kein Rennen, sondern eine gemütliche Tour, bei der es gilt, eine
bestimmte Strecke in vorgegebener Zeit abzufahren”, so
Schnerrer. Alles lief ganz gemächlich, damit auch die
Zuschauer am Straßenrand
einen Blick auf die edlen alten Automobile werfen
konnten. I bw
Fast 100 Jahre alt: Der Benz 18/35 von 1910 – ein Einzelstück –
nahm als ältestes Fahrzeug an der Ausfahrt teil.
Liebhaberstücke: Auf dem Rathausplatz begutachteten Zuschauer neugierig die Oldtimer. I Fotos: Winkelmann
Satte Beats, tanzende Fans
„Sweet Dreams“ am Kuhmarkt: Bei der „Phonk Night“ sind kreischende Teenies
Fehlanzeige, weil Cosmo Klein kein Kunstprodukt, sondern ein richtig guter Musiker ist
Poppige Rhythmen mit Schwung und Biss
Die Bandmitglieder des Acoustic Fun Orchestra schwingen keine großen Reden, sondern greifen
gleich zu ihren Instrumenten und zum Mikrofon. Bei ihrem Auftritt auf der Poststraßenbühne
zeigten sie, dass man bekannte Hits aufpeppen kann. Schwungvoll und mit Biss interpretierten
sie Songs von Madonna bis Robbie Williams. Und das Publikum ließ sich von der Musik anstecken. So wippte mancher Zuhörer begeistert mit den Füßen mit. I Foto: Meschede
LIPPSTADT I Ein Star, geformt von einer unaufhörlich rotierenden Werbemaschine, ist er nicht. Zum
Glück. Keine kreischenden
Teenies, keine ohnmächtigen Zahnspangen-Trägerinnen, keine übermächtigen
Security-Schränke. Cosmo
Klein will Musik machen,
nur das eine, und das macht
er richtig gut. Cosmo rockt.
Mit ihm rocken am Freitagabend die Leute im Kuhmarkt-Zelt. Cosmo hat zu
seiner „Phonk Night“ eingeladen, Funk gekreuzt mit
House, Elektro-Beats mit Saxofon und Percussion. 600
Menschen wollen mitfeiern,
von so gerade erst über 16
bis knapp unter 60. Prallvoll
ist das Zelt nicht, dafür ist
mehr Platz zum Tanzen.
Wann das Konzert denn
losgeht, will ein Mädchen
vorher wissen. „Das wird
kein Cosmo-Klein-Konzert“,
antwortet Cosmo, „wird aber
trotzdem super.“ Wird es
auch. Kein Schmusepop.
Sondern Tanzmusik. DJ Dezibel legt Dance-Klassiker
auf wie „Sweet Dreams“ von
den Eurythmics oder „Celebration“ von Kool & the
Gang. An der Kante der Bühne improvisiert ein Trio
dazu: Uli Biggemann gibt an
der Djembé einen Afro-Beat
vor, Eike Drück streut am Saxofon immer wieder ein paar
Linien ein, Cosmo Klein lässt
mal die Originaltexte, mal
freie Scats einfließen.
Zwischendurch spielt DJ
Move Remixes von „Billie
Jean“, „Like a prayer“, „Money for nothing“, immer mit
dickem Bass. Nach dem Auftritt hockt Cosmo auf der
Bühne, angelehnt an eine
Monitor-Box, redet mit Zuschauern. Um ein Uhr muss
Bei der „Phonk Night“ rockte Cosmo Klein auf der Bühnenkante. Party-Fotos gibt's auf: www.derpatriot.de. I Foto: Salmen
Schluss sein, zumindest im
Zelt. Die Auflagen. DJ Move
legt zum Abschied Sinatra
auf, „New York, New York“.
Cosmo schlendert nach
draußen. „Ey!“, entfährt es
schrill einer Blondine auf der
Brücke am Lippertor, gut
über 30. „Cosmo ist gerade
an mir vorbeigelaufen!“ Da
ist er schon längst auf dem
Weg zum Tivoli. I isa
Äußere
und innere
Entspannung
Schubert, Grieg, ein Spiritual, dann Leonard Cohen: Der Sangkoret Lysbuen aus Bergen/Norwegen verband eine ungewöhnliche Liedfolge zu einem stimmigen Vortrag. I Fotos: Salmen
LIPPSTADT I Die Brüderkirche erwies sich am Samstag
als wahres Refugium. Sieben
Chöre ermöglichten den Besuchern des Hansetages im
halbstündigen Takt äußere
und innere Entspannung:
Vier kamen aus Lippstadt, je
einer aus Herford, Uden und
dem norwegischen Bergen.
Dabei stimmten die Sänger
ein weites Spektrum der
geistlichen Musik an, von
mittelalterlichen Werken bis
zu zeitgenössischer Chorliteratur. Die Kirche war
durchgehend voll. I isa
Surround Sound mundgemacht: Unter der Leitung von Christa Kirschbaum bot der große Chor
der Kantorei Bachs „Gloria sei dir gesungen“ auch aus mehreren Ecken des Raumes dar.

Documentos relacionados