Volles Rohr auf die Zähne

Transcrição

Volles Rohr auf die Zähne
1,70 €
Sonntag,
23.8.2009
Nr. 34/22. Jg.
BVB: 1:1! Boxeinlage zwischen Lehmann und Subotic
„Volles Rohr auf
die Zähne“
Aktuell
Schalke: Barcelona ist noch weit weg
Bochum: Großer Ärger über Ex-Profi
MSV: 2:2! Spektakel ohne Happy End
Extras
Keser: „Schuld war immer der Türke“
Wieder Ärger zwischen DFB und Polizei
Ortstermine: Gdynia und Los Angeles
2
Anpfiff
Nr. 34-2009
Top
Mann des Tages
Aufsteiger auf dem Zaun: Nach dem Sieg
gegen die Bayern war in Mainz Ausnahmezustand angesagt (Foto: firo).
3. Spieltag
TSG 1899 Hoffenheim - Schalke 04
Bor. Dortmund - VfB Stuttgart
1.FC Köln - Eintr. Frankfurt
1.FC Nürnberg - Hannover 96
SC Freiburg - Bayer Leverkusen
FSV Mainz 05 - Bayern München
0:0
1:1 (1:0)
0:0
0:2 (0:1)
0:5 (0:1)
2:1 (2:0)
Sonntag, 23. August:
VfL Bochum - Hertha BSC
Werder Bremen - Bor. M‘gladbach
VfL Wolfsburg - Hamburger SV
(15.30 h)
(17.30 h)
(17.30 h)
1. Bayer Leverkusen
3
2
1
0
8:2
7
2. FC Schalke 04
3
2
1
0
5:1
7
3. VfL Wolfsburg
2
2
0
0
5:1
6
4. Mainz 05
3
1
2
0
5:4
5
5. Eintracht Frankfurt
3
1
2
0
4:3
5
6. Hamburger SV
2
1
1
0
5:2
4
1.FC Nürnberg/ SC Freiburg
7. B. Mönchengladbach
2
1
1
0
5:4
4
8. Hannover 96
3
1
1
1
3:2
4
Freud und Leid der Bundesliga-Aufsteiger. Da schlagen die
Mainzer die Bayern und sorgen
für die Schlagzeilen. Aber die anderen beiden kamen grob unter
die Räder. Und das im eigenen
Stadion. Nürnberg und Freiburg
kommen bisher ihre Grenzen im
Oberhaus aufgezeigt. Zwar sind
Ansätze erkennbar, doch zumindest die Ergebnisse sprechen
(noch) eine nüchterne Sprache.
Was sich dann natürlich auch in
der Tabelle spiegelt - die Neulinge schon tief im Keller. Ein
guter Start sieht anders aus.
9. VfB Stuttgart
3
1
1
1
5:5
4
3
1
1
1
3:5
4
11. Hertha BSC
2
1
0
1
2:2
3
12. FC Bayern München
3
0
2
1
3:4
2
13. 1899 Hoffenheim
3
0
2
1
1:2
2
14. Werder Bremen
2
0
1
1
3:4
2
15. VfL Bochum
2
0
1
1
3:6
1
16. 1. FC Nürnberg
3
0
1
2
2:5
1
17. 1. FC Köln
3
0
1
2
1:4
1
18. SC Freiburg
3
0
1
2
3 : 10
1
Tuchel
(Mainz)
Karhan
(Mainz)
Salihovic
(Hoffenheim)
Ende einer Ära?
Vasoski
(Frankfurt)
Rolfes
(Leverkusen)
Stajner
(Hannover)
Flop
Bayerns miserabler Start wirft Fragen auf
Neuer
(Schalke)
Team des Tages
Niedermeier
(Stuttgart)
FSV Mainz 05
Trotz des 5:0-Sieges des neuen
Tabellenführers Bayer Leverkusen - die größte Hochachtung
genießt an diesem Wochenende
das Team von Mainz 05. Dass der
Aufsteiger die Millionentruppe
des FC Bayern schlägt, damit hat
wohl niemand gerechnet und so
ziemlich alle Oddset-Tipps pulverisiert. Trainer-Novize Thomas Tuchel spuckt dem WeltCoach Louis van Gaal dermaßen
in die Suppe, dass damit die Woche für alle Medien gesichert ist.
Denn der Karnevalsklub hat den
Rekordmeister richtig tief in die
Krise geschossen.
Die Tabelle
10. Borussia Dortmund
4. Spieltag
Freitag, 28. August, 20.30 Uhr
Bor. M‘gladbach - FSV Mainz 05
Samstag, 29. August, 15.30 Uhr
VfB Stuttgart - 1.FC Nürnberg
Schalke 04 - SC Freiburg
Bay. Leverkusen - VfL Bochum
Hannover 96 - 1899 Hoffenheim
Eintr. Frankfurt - Bor. Dortmund
Bayern München - VfL Wolfsburg (18.30)
Sonntag, 30. August
Hertha BSC - Werder Bremen (15.30 h)
Hamburger SV - 1.FC Köln (17.30 h)
Jiri Stajner (Hannover 96)
Es liegen schwere Wochen hinter den Niedersachsen. Nach der
Trennung von Dieter Hecking
war da der Sieg in Nürnberg
Gold wert. Sichergestellt wurde
er von einem „Oldie“, auf dem
stets Verlass ist. Trotz etlicher
Millionen-Investitionen für den
Angriff, ist der Tscheche immer
noch die beste Waffe von „96“.
Wohl auch in dieser Saison.
Djakpa
(Hannover)
Hummels
(Dortmund)
Bance
(Mainz)
Barnetta
(Leverkusen)
von Ulrich Homann
Es war erst der dritte Spieltag.
Noch ist gar nichts passiert. Aber
die bisherigen Auftritte des Rekordmeisters werfen tiefgreifende Fragen auf. Hat der scheinbar
runderneuerte, in Wahrheit aber
wohl abgewrackte Rekordmeister die Zügel in der Liga aus der
Hand gegeben? Schon von der
reinen Aufstellung her macht sich
kein Gegner mehr in die Hosen.
Vom Torwart über die gänzlich
neu formierte Abwehr, das wenig
kreative Mittelfeld und den lauen
Sturm gibt es eine Fülle von Ungereimtheiten. So viel Durchschnitt
war selten im FCB-Kader. Und
auch Ribery wird es alleine nicht
richten können. Zwar wurden
wieder zig Millionen ausgegeben,
um den Verlust des Titels umgehend wett zu machen. Aber auch
die geballte Kompetenz in der
Führungsetage der Bayern kann
sich mal irren. Und ob der neue
holländische Coach seine dringend erforderliche Autorität allein
aus früheren Erfolgen stabil halten kann, scheint zweifelhaft. Die
erfolgsverwöhnten Modefans der
Bayern werden Pleiten wie beim
Karnevalsklub Mainz 05 jedenfalls nicht oft klaglos hinnehmen.
Nr. 34-2009
3
Borussia Dortmund – VfB Stuttgart
Zahlenspiel
Dortmund
Stuttgart
5
Chancen
7
13
Schüsse ges.
15
4
Ecken
9
10
Flanken
9
45
Ballbesitz in %
55
50
gew. Zweikämpfe in %
50
22
Fouls
12
6
Abseits
1
Einzelstatistik
Das zweite Tor im dritten Spiel: Nelson Valdez bejubelt seinen Treffer zum 1:0 (Foto: firo).
BVB - STUTTGART 1:1 (1:0) / Fleischer unsouverän / Dortmund rehabilitiert sich
„Es war ein Schritt nach vorne“
Dortmund (RS).
ach einer bitteren Woche mit
zwei bösen Pleiten und neun
Gegentoren konnte sich Borussia Dortmund am Samstag zumindest teilweise rehabilitieren.
Im Vergleich mit dem VfB Stuttgart
erkämpfte sich das Team von Jürgen Klopp ein leistungsgerechtes
1:1 (1:0)-Unentschieden - und hätte mit etwas Glück sogar als Sieger vom Feld gehen können. Doch
Stuttgarts Georg Niedermeier (47.),
der die Dortmunder Führung durch
Nelson Valdez (27.) kurz nach dem
Seitenwechsel egalisierte, und
Schiedsrichter Dr. Helmut Fleischer
erwiesen sich als Spielverderber.
N
Über den BVB berichtet
Matthias Dersch
„Wir haben dieses Ergebnis erreicht, deshalb müssen wir damit
leben. Das Unentschieden geht
auch in Ordnung. Der Start war
für uns sicherlich nicht leicht,
denn ich kann uns nicht davon
freisprechen, dass uns die Ereignisse der letzten Wochen nicht
beeindruckt hätten“, bilanzierte
Klopp und lobte die gute Reaktion
seiner Elf: „Zu Beginn fehlte uns
deshalb die Leichtigkeit. Aber wir
haben im Laufe der Partie sehr
stark an Sicherheit gewonnen. Das
war ein ganz wichtiger Aspekt am
Samstag.“
Zurecht wies der 42-Jährige in
seiner anschließenden Analyse darauf hin, dass sein Team mit einer
2:0-Führung in die Pause hätte gehen können - doch Fleischer hatte
zu Unrecht auf eine Abseitsposition von Nuri Sahin entschieden,
nachdem dieser eine Kopfballvorlage des emsigen Valdez über die
Linie geschoben hatte (15.). Es war
nicht der einzige Fehler des Unparteiischen, dessen strittige Entscheidungen letztlich allerdings
kein Team klar bevorteilten.
Klopp wollte die Situation deshalb auch nicht zu hoch hängen,
sondern versuchte, die positiven
Erkenntnisse aus dem Remis herauszuziehen: „Wir sind durch die
Schwächephase durch und haben
unsere Sicherheit zurück. Jetzt
geht es weiter.“
Sein Gegenüber, Gäste-Coach
Markus Babbel, wollte ebenfalls
nicht mit dem Ergebnis hadern.
Nach dem Auftritt in der Champions League Qualifikation unter der
Woche hatte er seinem Team eine
Rotation verordnet und auf drei
Positionen umgestellt - trotzdem
reichte es zum Punktgewinn. Sein
Fazit fiel deshalb ebenso positiv
aus, wie das des Gastgebers: „Ich
denke, beide Mannschaften können mit dem Ergebnis gut leben.
In der ersten Hälfte wäre für uns
sicher mehr drin gewesen. Aber
im Endeffekt müssen wir glücklich
sein. In Dortmund einen Punkt zu
holen, ist gut. Mein Motto lautet ja
ohnehin: Wenn man nicht gewinnt,
sollte man wenigstens zusehen,
dass man auch nicht verliert.“
Wesentlich unentspannter als
der Stuttgarter Coach sahen indes
die Protagonisten auf dem Feld die
Partie - zumindest während der
hart umkämpften 90 Minuten. Von
der ersten Sekunde an entfaltete
sich eine intensive Begegnung, in
der beide Seiten ordentlich einstecken mussten - und in der Referee Fleischer wie angedeutet
nicht immer souverän agierte. So
entging ihm ein Foul von Dede an
Stuttgarts Sebastian Rudy im BVBStrafraum ebenso wie das harte
Einsteigen von Jens Lehmann und
Neven Subotic auf der Gegenseite
(siehe Extrastory).
„Man konnte sehen, dass beide
Teams das Spiel gewinnen wollten
und um jeden Ball gekämpft haben“, fasste Sahin das bissige Treiben auf dem Platz zusammen, und
konnte sich ein Schmunzeln nicht
verkneifen: „Ich fand das gut.“
Mit dem Punkt konnte sich der
20-Jährige dagegen ganz und gar
nicht anfreunden - nicht nur weil
ihm ein Tor geklaut worden war.
Kritisch urteilte er: „Ich denke, dass
wir von den Spielanteilen auf Augenhöhe agiert haben. Wir wollten
unbedingt gewinnen, das ist uns leider nicht gelungen, auch wenn wir
die klaren Chancen hatten. Trotzdem war es ein Schritt nach vorne.“
Am kommenden Wochenende soll in Frankfurt der nächste
Schritt aus der Mini-Krise folgen.
Ein Dortmunder wird dabei allerdings nicht mithelfen können: Tinga. Der Brasilianer verletzte sich
gegen Stuttgart bereits nach vier
Minuten und musste humpelnd
vom Feld. „Es sieht nach einem
Muskelfaserriss im Adduktorenbereich aus“, gab Klopp eine erste
Diagnose der Verletzung ab, die
ohne Fremdverschulden aufgetreten war. Endgültige Klarheit wird
allerdings erste eine genaue Untersuchung am Sonntag bringen.
meisten Schüsse
Valdez (3)
Niedermeier (3)
meisten Vorlagen
Blaszczykowski (4)
Khedira (4)
meisten Ballkontakte
Owomoyela (70)
Magnin (80)
Zweikampfstärksten
Hummels (77%)
Magnin (70%)
Fazit
Beide Mannschaften lieferten sich ein
intensives und umkämpftes Duell, das
allerdings erst nach 20 Minuten Fahrt
aufnahm. Stuttgart hatte mehr Spielanteile und mehr Tormöglichkeiten. Die
besseren Chancen entfielen jedoch auf
die Borussen, denen zudem ein reguläres Tor aberkannt wurde. Insgesamt
geht das Remis deshalb in Ordnung.
Spielwertung
Mann des Spiels
Mats Hummels
Es ist keine angenehme Situation,
bereits nach vier Minuten eingewechselt zu werden. Mats Hummels
löste die Aufgabe am Samstag nach
kleinen Anfangsschwierigkeiten
jedoch blendend und war nicht nur
deshalb der beste Borusse auf dem
Feld. Mit seiner Leistung empfahl er
sich nachhaltig als erster Vertreter für
den noch immer verletzten etatmäßigen „Sechser“ Sebastian Kehl.
Der Aufreger
Wenn Jens Lehmann in den Signal
Iduna Park kommt, ist immer etwas
los. Diesmal lieferte sich der frühere
BVB-Keeper ein hartes Duell mit
Dortmunds Innenverteidiger Neven
Subotic. Beide teilten ebenso aus wie
sie einstecken, die Initiative zum Boxkampf ging jedoch vom 39-Jährigen
aus, der hinterher das Unschuldslamm spielte.
Borussia Dortmund: Weidenfeller Owomoyela, Subotic, Felipe Santana,
Dede - Tinga (4. Hummels) - Blaszczykowski (77. Großkreutz), Sahin - Hajnal - Valdez, Barrios (64. Rangelow)
VfB Stuttgart: Lehmann - Celozzi,
Niedermeier, Delpierre, Magnin - Khedira, Hitzlsperger - Rudy (61. Gebhart),
Hleb (46. Elson) - Cacau, Schieber (70.
Pogrebnijak)
Tore: 1:0 Valdez (27.), 1:1 Niedermeier
(47.)
Gelbe Karten: Barrios, Valdez - Hitzlsperger, Gebhart (2)
Schiedsrichter: Helmut Fleischer
(Sigmertshausen)
Zuschauer: 72.100
4
Borussia Dortmund – VfB Stuttgart
InTeam
Ungeachtet der Diskussionen um
seinen Ellenbogen-Einsatz gegen Jens
Lehmann stellte sich Neven Subotic
auch am Samstag vor die Mikrofone
und gab bereitwillig Auskunft. Seine
Analyse der Partie:„Ich denke, wir haben einen Schritt nach vorne gemacht
im Vergleich zur letzten Woche. Wir
waren präsent in den Zweikämpfen. Ein
Sieg wäre deshalb möglich gewesen,
aber das Unentschieden ist ok.“
Schon gegen Hamburg und Madrid
hatte sich der BVB nach wenigen
Minuten bereits einen - bzw. mehrere Treffer gefangen. Gegen Stuttgart war
es zwei Minuten nach dem Seitenwechsel soweit. Eine Erklärung dafür
konnte auch Subotic nicht geben:„Das
darf natürlich nicht passieren. Denn bei
Standards gibt es Zuordnungen. Generell war es aber auch keine einfache
Situation.“
BVB-Keeper Roman Weidenfeller
dürfte sich besonders über den Gegentreffer geärgert haben. Denn hätte der
29-Jährigen sein Tor nur neun weitere
Minuten saubergehalten, wäre ihm ein
Eintrag im BVB-Geschichtsbuch sicher
gewesen. So aber verpasste er den
Rekord für die längste Zu-Null-Serie im
eigenen Stadion (497 Minuten) knapp.
Über einen ungewohnten Besucher
konnten sich die Dortmunder freuen:
Bundestrainer Joachim Löw hatte sich
nach langer Zeit mal wieder in den Signal Iduna Park begeben. Böse Zungen
könnten allerdings behaupten, er wäre
nur wegen dem VfB gekommen...
Am Freitag gaben die BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke und
Thomas Treß die Bilanzen für das
abgelaufene Geschäftsjahr 2008/2009
bekannt. Die KGaA erwirtschafte demnach einen Verlust von 2,9 Millionen
Euro. Der Verlust des Gesamtkonzerns
lag aufgrund von höheren Abschreibungen für das Stadion sogar bei 5,9
Millionen Euro. Der Konzernumsatz
stieg im Vergleich zum Vorjahr um 2,6
Millionen Euro auf 107,9 Millionen Euro.
„Das Ergebnis ist nicht begeisterungsfähig, aber es liegt im grünen Bereich“,
urteilte Treß, während Watzke verkündete:„Wir hatten die Möglichkeit, aus
diesem Verlust einen dicken Gewinn
zu machen. Sie bestand im Mai und
im Juni relativ häufig, weil wir für eine
Reihe unserer Spieler werthaltige Angebote bekommen haben, die teilweise
im achtstelligen Bereich lagen.“ Mit
Blick auf die große sportliche Perspektive hätte man jedoch den Verlust in
Kauf genommen und die Angebote
abgelehnt.
Konkrete Namen nannte der 50-Jährige
zwar nicht, Neven Subotic dürfte aber
im Zentrum des Interesses gestanden haben. Seit Monaten wird der
20-Jährige mit Topklubs aus England in
Verbindung gebracht, zuletzt soll der
FC Arsenal seine Fühler nach Subotic
ausgestreckt haben.
Nr. 34-2009
Nach Tingas Verletzung: Hummels lässt Worten beeindruckende Taten folgen
„Ich war kurz von den Socken“
Dortmund (RS).
anchmal ist das Pech des einen das Glück des anderen so war es auch am Samstag,
als sich Tinga früh verletzte und
Mats Hummels für den Brasilianer
einspringen musste. Denn eigentlich hatte sich der etatmäßige Innenverteidiger darauf eingerichtet,
frühestens in Hälfte zwei zu einigen
Einsatzminuten zu kommen - nicht
jedoch bereits nach vier Minuten.
„Ich war kurz von den Socken, als
es hieß, ich solle eingewechselt
werden. Ich habe dann auch einige
Minuten gebraucht, um ins Spiel
zu finden“, schilderte der 20-Jährige die ungewöhnliche Situation:
„Denn es ist schwer, wenn man
sich geistig auf 45 Minuten auf der
Bank eingerichtet hat und dann
plötzlich ran muss.“
Wie schon gegen Weiden, Köln
und Hamburg rückte Hummels
auch gegen Stuttgart nach seiner
Einwechslung wieder auf die zentrale Mittelfeld-Position vor der
Abwehr und sortierte dort - nach
einer kurzen Eingewöhnungsphase - seine Neben- und Hintermänner mit Geschick und Übersicht.
„Ich habe in den letzten Wochen
öfter auf der ‚Sechs‘ gespielt und
konnte mich dort nach und nach
einfinden“, verkniff sich der U21-
M
Mats Hummels „war von den Socken“ als er bereits in der vierten Minute von seiner
Einwechslung erfuhr (Foto: firo).
Europameister jedoch ein Eigenlob
und überließ diese Aufgabe seinem
Trainer Jürgen Klopp, der zufrieden urteilte: „Mats hat seine Sache
sehr gut gemacht, auch wenn er
anfangs etwas zu tief stand.“
Einen Persilschein für die kommende Partie in Frankfurt wollte
Klopp seinem Schützling dennoch
nicht ausstellen. Doch trotzdem
dürfte Hummels die beste Karten
im Aufstellungspoker besitzen.
Denn seiner verbalen Ankündigung, wieder in die Startelf zu wol-
len, ließ er gegen Stuttgart überzeugende Taten folgen.
Weil darüber hinaus sowohl Tinga als auch Sebastian Kehl (beide
Muskelfaserriss im Adduktorenbereich) für längere Zeit auszufallen
drohen, ist der Ex-Bayer die naheliegendste Option. Der Gelobte
selbst wollte sich darauf jedoch
nicht festnageln lassen. Stattdessen schmunzelte er: „Ich bin froh,
dass ich am Samstag mal wieder
länger gespielt habe. Jetzt bin ich
gespannt, was in Frankfurt ist.“
Lehmann vs. Subotic: Wer schlug seinen Ellenbogen zuerst ins Gesicht des anderen?
„Er schlägt mir volles Rohr vor die Zähne“
Dortmund (RS). Es war der Aufreger eines zwar intensiven, aber
dennoch nur leidlich spannenden
Fußballspiels zwischen Borussia
Dortmund und dem VfB Stuttgart: Der Ringkampf zwischen VfBKeeper Jens Lehmann und seinem
jungen Dortmunder Kontrahenten
Neven Subotic. Doch was war passiert, dass es nach dem Abpiff von
Schiedsrichter Dr. Helmut Fleischer nur dieses eine Thema gab?
Vor einem Einwurf der Dortmunder gerieten Subotic und der
fast doppelt so alte Lehmann am
Fünf-Meter-Raum zusammen. Die
TV-Bilder belegten, dass erst der
Torhüter seinen Gegenspieler mit
dem Ellenbogen im Gesicht getroffen hatte, und sich der BVB-Innenverteidiger anschließend - ebenso
unfair - mit einem harten Ellenbogeneinsatz revanchierte. Referee
Fleischer unterbrach daraufhin
die Partie und trennte die beiden
Streithähne - eine Verwarnung
sprach er allerdings für keinen der
Beteiligten aus.
„Wenn ich so etwas machen
würde, würde ich direkt gesperrt“,
echauffierte sich Lehmann anschließend lautstark über Subotic‘
Einsatz und zeigte dabei auf seine
lädierte Lippe: „Ich habe es in 20
Jahren geschafft, keinen Zahn zu
verlieren. Am Samstag dachte ich,
es wäre soweit.“ Davon, dass auch
er hart eingestiegen war und damit erst zur Eskalation der Szene
beigetragen hat, wollte er indes
nichts wissen: „Er kommt zu mir
und hält mir seinen Ellenbogen ins
Gesicht. Ich drücke ihn runter und
dann schlägt er mir volles Rohr vor
die Zähne. Man kann deshalb nicht
sagen, dass ich auf seine Aktion
reagiert habe.“
Neven Subotic beurteilte die Situation, die sich in der Mitte der
ersten Halbzeit abgespielt hatte,
dagegen etwas anders, und bestätigte damit den Eindruck, den auch
die TV-Kameras vermittelten: „Ja,
ich habe ihn getroffen, aber er hat
mich zuerst erwischt. Lehmann
hat mir seinen Arm ins Gesicht gehalten. Daraufhin habe ich mich
gewehrt.“
Die wenig zimperliche Begegnung der beiden war nicht die
erste in der Partie. Bereits zuvor
hatten beide vor einer BVB-Ecke
miteinander gerungen - auch
hier beließ es Fleischer bei einer
Ermahnung.
Unfair und sportwidrig waren
unbestritten beide Szenen - ob
sie jedoch ein Nachspiel vor dem
DFB-Sportgericht haben, ist in
beiden Fällen unwahrscheinlich.
Die beiden Streithähne Jens Lehmann
und Neven Subotic (rechts) (Foto: firo).
Denn weil Schiedsrichter Fleischer
die Begegnung nach den Aktionen
unterbrach und mit den Kontrahenten sprach, fällte er eine Tatsachenentscheidung - nämlich die,
keinen Platzverweis, sondern nur
mündliche Ermahnungen auszusprechen. Eine Glückssache für
Subotic und Lehmann, aber: Fair
geht anders.
Nr. 34-2009
5
Borussia Dortmund – VfB Stuttgart
FUSSBALLSCHUHE
ZU SPORTLICHEN
PREISEN
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• Hallen-Fußballschuh
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Nuri Sahin brauchte etwas, um ins Spiel zu kommen (Foto: firo).
Einzelkritik
Jakub Blaszczykowski (3): War
sichtbar bemüht, Wiedergutmachung zu betreiben, blieb allerdings häufig mit seinen Dribblings
hängen (58.). Defensiv sehr engagiert, auch wenn ihm Magnin ab
und an entwischte. Steigerte sich
- wie gegen Hamburg - nach dem
Wechsel, und kam zu mehreren
guten Szenen (58., 62.).
Tinga (-): Musste bereits nach vier
Minuten verletzt vom Feld. Eine
Bewertung entfällt deshalb.
Tamas Hajnal (4+): Stärker als gegen Hamburg und Real. Bewegte
sich viel und tauschte immer wieder die Positionen mit Sahin und
Blaszczykowski. Dennoch ist der
Regisseur noch weit von seiner
Bestform entfernt. Sowohl seine
Pässe als auch seine eigenen Abschlüsse waren schon deutlich
stärker.
Nelson Valdez (2-): Erzielte gegen
Stuttgart schon seinen zweiten
Saisontreffer, als er Lehmann aus
elf Metern tunnelte (27.). Hätte den
VfB-Keeper danach ein weiteres
Mal bezwingen müssen, scheiterte
jedoch mit seinem Schuss aus zehn
Metern. Dennoch eine starke Vorstellung, weil er immer dort war,
wo es brannte.
Lucas Barrios (5): Verlor erneut
die meisten seiner Zweikämpfe,
setzte sich dafür allerdings vor
der 1:0-Führung gleich gegen zwei
Stuttgarter durch. Trotzdem dürfte
Klopp mit seinem Auftritt nicht zufrieden gewesen sein. Denn weder
kam er selbst zum Abschluss, noch
stimmten seine Laufwege - wie die
hohe Abseitsquote bewies. Einzige
Ausnahme: Sein Kopfball aus sechs
Metern, der aber über den Kasten
ging (60.).
Mats Hummels (2-): Kam bereits nach vier Minuten für den
verletzten Tinga. Rückte auf die
„Sechser“-Position und brauchte
dort etwas Eingewöhnungszeit.
Wurde mit zunehmender Zeit sicherer und traute sich dann auch,
selbst etwas für die Offensive zu
tun (30., 52., 56.). In dieser Form
dürfte er in den nächsten Spielen
als Kehl-Vertreter gesetzt sein.
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performance
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RevierSport_17.indd 1
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performance
deichmann.de
Roman Weidenfeller (2-): Wie
schon gegen Hamburg zeigte er
auch diesmal Schwächen in der
Strafraumbeherrschung (36., 40.).
Gleiches gilt für die schnelle Spielereröffnung (53.). Dafür parierte
er dreimal klasse gegen Schieber
(44., 68.) sowie Gebhart (79.) und
verdiente sich so eine gute Note.
Denn beim Gegentreffer durch Niedermeyer (48.) war er machtlos.
Patrick Owomoyela (4+): Wirkte
sichtlich verunsichert und verursachte deshalb viele unnötige Ballverluste. Traute sich lange nicht,
den Vorwärtsgang einzulegen, sondern konzentrierte sich lieber auf
Absicherung. In der Luft gelang
ihm das ordentlich, am Boden nur
bedingt. In Hälfte zwei deutlich
besser - und sogar mit ein, zwei
engagierten Vorstößen (59., 64.).
Neven Subotic (3-): Hatte gegen
den jungen Schieber in einigen Szenen seine Mühe (13., 44.). Schien
zudem seine Zielortung falsch eingestellt zu haben, denn sein - sonst
so gutes - Passspiel in die Spitze
funktionierte gegen Stuttgart nur
selten.
Felipe Santana (3-): Leistete sich
mehrere Schnitzer im Aufbauspiel
und wirkte auch in der Defensive nicht immer hundertprozentig
sicher. Immerhin blieb er ohne
großen Patzer. Und: Bei eigenen
Standards sorgte er regelmäßig
für Unruhe.
Dede (4+): Hatte Glück, dass Fleischer seine riskante Grätsche gegen Rudy im Strafraum nicht als
Foul wertete. Und auch als ihn
Gebhart vernaschte, wirkte er
nicht so souverän wie sonst (77.).
Zudem fehlte ihm bei Diagonalpässen das Timing.
Nuri Sahin (3+): Brauchte 25 Minuten, um ins Spiel zu finden, wurde dann jedoch immer stärker. Bewies vor dem 1:0 von Valdez (27.)
sehr große Übersicht. Und auch
sein Hackenpass auf Valdez (34.)
war große Fußballkunst. Dass er
kein Schönspieler ist, bewies sein
guter Einsatz in der Defensive.
Auch wenn er in Hälfte zwei etwas
abbaute.
12.08.09 14:02
6
TSG Hoffenheim – FC Schalke 04
Nr. 34-2009
Victoria präsentiert die
Bundesliga-Auswärtsspiele!
Aktuelle Berichte unter www.partnerfuerfans.de
Zahlenspiel
Hoffenheim
Schalke
3
Chancen
17
Schüsse ges.
6
Ecken
26
Flanken
58
Ballbesitz in %
55
gew. Zweikämpfe in %
24
Fouls
5
Abseits
0
3
4
13
42
45
28
2
Einzelstatistik
meiste Schüsse
Salihovic (5)
Mineiro, Höwedes, Westermann (je 1)
meiste Vorlagen
Obasi (4)
Rafinha, Kuranyi (1)
meiste Ballkontakte
Salihovic (116)
Rafinha (91)
meiste Fouls
Obasi (5)
Bordon (5)
Fazit: Wer ohne eigene Torchance in
Hoffenheim einen Punkt holt, dem
ist im weiteren Saisonverlauf einiges
zuzutrauen. Magath scheint gerade
den Nimbus der Unbesiegbarkeit in
sein junges Team zu impliantieren. Bei
dem Glauben an die eigene Stärke hilft
dieses Unentschieden vielleicht mehr
als der Sieg in Nürnberg.
Spielwertung
Mann des Spiels
Manuel Neuer
Der Schnapper sammelte unter den
Augen der gestrengen Bundestrainer
weitere Pluspunkte im Vierkampf um
ein Ticket für die WM 2010.„Manu“
strahlte eine unglaubliche Ruhe aus.
Schalkes Bester, Manuel Neuer, schnappt sich auch diesen Ball vor Vedad Ibisevic (Foto: firo).
0:0 in Hoffenheim bringt den besten Start seit fünf Jahren, aber:
„Der FC Barcelona ist noch ein Stück weg“
Sinsheim (RS).
elix Magath ist ein Mann, der
mit seiner Wortwahl für gewöhnlich vor der laufenden
Kamera sehr genau umgeht und
gerne auch mal über die Medien
mit seinen Spielern kommuniziert.
Und so nutzte der Meistertrainer
nach dem glücklichen 0:0 Unentschieden bei 1899 Hoffenheim
noch am späten Freitagabend die
Gunst der Stunde, um Levan Kenia
ins Gewissen zu reden.
F
Aus Hoffenheim berichtet
Stefan Bunse
Der Aufreger
Den lieferte Ralf Rangnick nach dem
Spiel, als er nicht nur in der Szene von
Christoph Moritz gegen Vedad Ibisevic
einen Elfmeter haben wollte. Das war
selbst Jan Schindelmeiser zu viel.„Die
Entscheidungen waren völlig korrekt“,
winkte Hoffenheims Manager ab.
Hoffenheim: Hildebrand - Beck,
Simunic, Compper, Eichner - Vorsah
(46. Ba), Ibertsberger (76. Weis) - Carlos
Eduardo, Salihovic - Obasi, Ibisevic (83.
Maicosuel).
Schalke: Neuer - Rafinha, Bordon,
Zambrano, Höwedes - Mineiro - Moritz,
Pliatsikas (46. Kenia), Westermann Farfan, Kuranyi.
Schiedsrichter: Weiner (Giesen).
Zuschauer: 30.150 (ausverkauft).
Gelbe Karten:Vorsah (2), Salihovic,
Eichner, Obasi - Pliatsikas, Zambrano,
Höwedes, Bordon.
Der hatte unter der Woche recht
freizügig von seinem Traum von
der Primera Division in Spanien
geplaudert. Was dem Fußballlehrer nicht gefallen hat. „Levan hat
in Nürnberg und zu Hause gegen
Bochum zwei gute Halbzeiten
gehabt und nun sehen müssen,
dass es auch in dieser Liga Mannschaften und Gegner gibt, die ihm
nicht so viel Spielraum ermöglichen, sein Können zu zeigen“, erklärte Magath süffisant.
„Wir waren in der ersten Halbzeit viel zu sorglos. In der zweiten
Halbzeit konnten wir uns ebenfalls nicht lösen, auch nicht mit
der offensiveren Variante Levan
Kenia“, analysierte Magath. „Gegen Hoffenheim haben wir gesehen, dass der FC Barcelona noch
ein Stück weg ist - und für einen
18-Jährigen auch die Bundesliga
ein guter Einstand für die Karriere ist“.
Kenia müsse „sich und die Dinge
richtig einordnen. Er hat gut gearbeitet, aber er musste halt auch
feststellen, dass er sich hier nicht
so ganz hat durchsetzen können“,
meinte Magath, ohne die grundsätzliche Klasse seines jungen
Schützlings in Frage zu stellen.
Das galt für sein gesamtes Team.
Schalke erarbeitete sich über die
gesamte Spieldauer keine einzige
Torchance. Die Stürmer hingen
total in der Luft. „Unsere Unterlegenheit war fast dramatisch.
Wir standen von 90 Minuten 70
Minuten unter Druck und können uns bei Manuel Neuer und
Mineiro bedanken, die uns diesen
Punkt gerettet haben“, betrachtete Magath das Experiment mit
„Billy“ Pliatsikas als Manndecker
für Carlos Eduardo nach 45 Minuten als gescheitert und korrigierte
seine Entscheidung.
In der Tat war es Schalkes Nummer eins, die seine Mannschaft
im Spiel hielt. „Manuel hat trotz
seines Alters internationales Format“, wiederholte Magath deshalb seine Ansage in Richtung der
DFB-Offiziellen, doch endlich auf
Neuer zurückzugreifen.
Nach drei Spieltagen hat sich
die königsblaue Rasselbande mit
sieben Punkten ungeschlagen
vorerst in der Tabellenspitze fest-
gesetzt. Am kommenden Samstag
besteht mit einem Sieg gegen den
SC Freiburg die große Chance,
den jetzt schon besten Saisonstart
seit fünf Jahren zu veredeln.
Währenddessen
hat
Ralf
Rangnick ganz andere Sorgen. Nur
schön spielen und nicht gewinnen
reicht nicht mehr. Die Ansprüche
der Hoffenheimer sind gestiegen und zwei Zähler nach drei Partien
zu wenig. „Wir haben viel Druck
gemacht und Schalke zu Fehlern gezwungen. Was gefehlt hat,
war das entscheidende Tor“, bat
Rangnick um Geduld.
Und dann bräuchte er auch
nicht mehr vermeintlichen nicht
gegebenen Elfmetern hinterherzutrauern, wie nach dem Hosenzupfer von Christoph Moritz
an Vedad Ibisevic. Schalkes ExCoach biss sich bei der medialen
Aufbereitung der Szene aus der
22. Minute regelrecht fest und
forderte zur Verwunderung Magaths einen weiteren Strafstoß,
als in der zweiten Halbzeit Chinedu Obasi zu Fall, aber Marvin
Compper zu einer fetten Kopfballchance kam.
Während „Rolf“ Rangnick am
Mikro heiß lief, bremste Magath
den Kollegen mit einem souveränen Statement, dass man dann
wohl in keinem Spiel ohne Elfmeter auskäme, aus.
Und so war Schalke wenigstens
im Nachspiel der TSG überlegen.
Nr. 34-2009
TSG Hoffenheim – FC Schalke 04
7
Bernd Hollerbach besuchte seinen Großneffen Arno
Vom Rasen in die VIP-Lounge
Sinsheim (RS).
ohl dem, der sich zu helfen
weiß. Als Michael Weiner
den schimpfenden Bernd
Hollerbach nach 73 Minuten auf
die Tribüne befördern wollte, hatte
der Schiedsrichter die Rechnung
ohne den Schalker Co-Trainer gemacht. Hollerbach besuchte in der
VIP-Lounge kurzerhand seinen
Großneffen.
Arno Hollerbach, Eigentümer
der Hollerbach-Gruppe, war mit
seinem Unternehmen in der 60 Millionen Euro teuren Rhein-NeckarArena mit dem Innenausbau der
40 Logen sowie der Kassenhäuschen und der Kioske beauftragt.
Neben Finanzgeber Dietmar
Hopp genießt der Industrielle aus
dem Neckar-Odenwald-Kreis im
Hoffenheimer Schmuckkästchen
als Einziger den Luxus einer eigenen Firmenloge.
Und so schaute sich der Ex-Profi
bei seinem Verwandten die letzte
Viertelstunde im noblen Ambiente
an, während seine Mannschaft un-
W
Mineiro war überall zu finden, auch in dieser Szene gegen Andreas Beck (Foto: firo).
Einzelkritik
wird präsentiert von
Manuel Neuer (2): Parierte einige
Male glänzend, so gegen Salihovic,
als er neuen Minuten vor Schluss
einen Freistoß aus dem Winkel
fischte. In der 26. Minute eine
leichte Unsicherheit beim Herauslaufen, als er 20 Meter vor dem Tor
den Ball nicht richtig traf. Dennoch
mit Abstand bester Schalker.
Rafinha (4+): An seinem Wirkungskreis lässt sich der Spielverlauf am besten ablesen. In der
Anfangsviertelstunde mit zwei,
drei sehenswerten Vorstößen nach
vorne. Danach nur noch in der Defensive gebunden. Sorgte durch
einige kleine Fouls für kurzzeitige
Entlastung im Dauerdruck der
Hoffenheimer. Stand in der 50. Minute falsch, als er gegen Ibisevic
nicht mehr an den Ball kam.
Carlos Zambrano (4-): Ständig
an der Belastungsgrenze. Sah fast
zwangsläufig nach einer halben
Stunde nach einem Zweikampf gegen Chinedu Obasi Gelb und hätte
sich über Rot nicht beschweren
dürfen. Danach völlig von der Rolle. Hatte in der 40. Minute Glück,
dass Ibisevic den Ball nach einem
gewonnenen Kopfballduell neben
den Pfosten setzte. Fing sich in der
zweiten Halbzeit wieder etwas.
Marcelo Bordon (4+): Rettete in
der 16. Minute in höchster Not
vor dem einschussbereiten Carlos
Eduardo. Ohne große Fehler, hatte
aber mit dem schnellen Kurzpassspiel der Hoffenheimer Probleme.
In der Spieleröffnung mit einigen
Befreiungsschlägen, die zumeist
postwendend zurück kamen.
Benedikt Höwedes (4+): Kämpfte
bis zum Umfallen. War aber mit
Andreas Ibertsberger und später
Demba Ba so gefordert, dass er
nach vorne nichts reißen konnte,
Dennoch grundsolide Partie, der
dennoch einige gefährliche Flanken nicht verhindern konnte. Im
Kopfballspiel eine Bank.
Vasilios Pliatsikas (5): Sollte als
zweite Sechs neben Mineiro für
mehr Absicherung gegen die
starke Hoffenheimer Offensive
sorgen. Das ging in die Hose. War
mit der Aufgabe im defensiven
Mittelfeld überfordert. In dieser
Verfassung für die Bundesliga zu
langsam. Musste folgerichtig nach
45 Minuten das Feld verlassen.
Mineiro (3+): Was hat der Mann
für ein Auge. Lief ab, was abzulaufen war. Bestach erneut durch
ein hervorragendes Stellungsspiel.
Fand beim schnellen Umschalten
nicht immer eine Anspielstation.
Baute mit zunehmender Spieldauer aber etwas ab.
Christoph Moritz (4-): Hält Ibisevic in der 22. Minute an der Strafraumkante am der Hose fest. Das
war knapp. Konnte im Gegensatz
zu den ersten beiden Spielen in
Nürnberg und gegen Bochum keine Akzente nach vorne setzen.
Heiko Westermann (4): Besser
im Spiel als in den ersten beiden
Partien. Versuchte die Löcher im
Mittelfeld zu stopfen, was ihm nur
teilweise gelang. Sollte mit seiner
Schnelligkeit eigentlich für Druck
nach vorne sorgen, davon war
nichts zu sehen. Versuchte es bei
einem der wenigen Entlastungsversuche mit einem harmlosen
Schuss (75.).
Jefferson Farfan (3-): Starker Beginn, als er an die Leistung gegen
Bochum anknüpfte. Fand bei seinen schnellen Dribblings mit zunehmender Dauer immer weniger
Anspielstationen und hing in der
Luft. War der Einzige, der ab und
zu für Entlastung sorgte.
Kevin Kuranyi( 5): Nach den ersten guten fünf Minuten kaum
noch zu sehen. Hatte wieder einmal Probleme in der Ballverarbeitung und war im Zweikampf meist
zweiter Sieger. Fiel in der 26. Minute negativ auf, als er Christoph
Moritz aufforderte, einer unmöglichen Kopfballvorlage hinterherzulaufen. Konnte sich keine einzige Torchance erarbeiten.
Levan Kenia (4): Forderte gleich
immer wieder den Ball. War unheimlich gallig. Bekam aber in der
einseitigen Abwehrschlacht keine Gelegenheit zu zeigen, was er
drauf hat.
Nachgefragt
Heiko Westermann, wie bewerten
sie den Punkt in Hoffenheim?
Wir sind mit dem Anspruch nach
Hoffenheim gefahren, zu gewinnen. Aber davon war am Freitag
nichts zu sehen. Mit so einem Auftritt kann man nicht gewinnen. Wir
hatten während der gesamten 90
Minuten keine einzige Torchance.
Das spricht nicht gerade für uns
und zeigt, dass wir noch viel lernen müssen. Deshalb können wir
uns über das Unentschieden wahrlich nicht beschweren.
Woran lag es Ihrer Meinung
nach?
Hoffenheim hat schon eine vor
allem in der Offensive richtig starke
Mannschaft. Aber wir haben auch
kein gutes Spiel gezeigt. Wir haben
Kurz notiert
Felix Magath setzte auf Vasilios Platsikas als Bewacher von Hoffenheims
Spielmacher Carlos Eduardo. Obwohl
der Coach den Griechen nach 45 Minuten wieder auswechselte, habe dieser
„seine Sache gut gelöst. Er sollte die
Kreise von Carlos Eduardo einengen,
das hat er gemacht. Daher war ich mit
ihm durchaus zufrieden“, erklärte Magath, der in der zweiten Hälfte „etwas
mehr für die Offensive tun wollte“.
„Das war kein gutes Match von uns. Ich
habe versucht, das Spiel offen zu halten,
mit nach hinten zu gehen und den
Gegner zu zustellen. Defensiv haben wir
die Aufgaben teilweise erfüllt. Aber nach
vorne haben wir viel zu hektisch agiert“,
befand Christoph Moritz, der nach sei-
ten auf dem Rasen den Punkt über
die Zeit rettete. „Ich habe mir gedacht, wenn ich schon auf die Tribüne muss, dann kann ich mir das
Ding auch mal von innen anschauen“, grinste Bernd Hollerbach.
„Ich habe sowieso nicht verstanden, warum ich überhaupt hoch
sollte. Zunächst hatte Herr Weiner
gesagt, ich sollte die Bank beruhigen, dann hat er mich des Platzes
verwiesen“, war der ehemalige
Profi des Hamburger SV wohl eher
ein Bauernopfer für den immer
wieder wild gestikulierenden und
abwinkenden S04-Chefcoach Felix
Magath.
Hollerbach, früher eher ein Vertreter der eher rustikalen Fußballschule, fand den Ausflug in
die Welt des Schicki-Micki nicht so
prickelnd. „Auch von dort war es
spannend, aber auf dem Platz ist
es schöner“, ist der Magath-Assistent froh, wenn er am kommenden Samstag gegen den SC Freiburg wieder echten Rasen riechen
kann.
zu viele Fouls begangen. So dürfen
wir nach zwei Siegen in Folge einfach nicht auftreten. Unser ganzes
Spiel war sehr zerfahren, wir sind
nie richtig in diese Partie gekommen. Die ersten 45 Minuten waren
sogar richtig katastrophal. Das war
die erste echte Standortbestimmung
gegen eine Spitzenmannschaft und
es kam viel zu wenig. Wenn wir etwas erreichen wollen, müssen wir
ganz anders auftreten
Wie haben Sie die Szene mit
Benedikt Höwedes neun Minuten
vor Schluss gesehen?
Ich bin zum Schiedsrichter gegangen und habe ihm gesagt, dass
„Benny“ den Mann nicht gesehen
hat. Ich weiß nicht, ob er dann
noch seinen Assistenten befragt
hat. Aber das war natürlich wichtig für uns. Sonst wäre der Druck
gegen Ende des Spiels noch größer
geworden.
nen zwei guten Leistungen in Nürnberg
und gegen Bochum leistungsmäßig an
seine Grenze gehen musste.„Das war
schon einen deutlicher Qualitätsunterschied“, nickte der 19-Jährige.
Während sich die Schalker Edelreservisten Gerald Asamoah und
Halil Altintop nicht zu ihrer Situation
äußern wollten, hofft Lewis Holtby
auf eine schnelle Chance auf einen
Einsatz.„Ich will natürlich spielen und
bin sehr ehrgeizig. Aber ich bin doch
noch jung und muss akzeptieren, dass
es momentan andere Spieler vor mir
gibt, die noch besser sind, als ich. Ich
muss mich weiter im Training anbieten und warten, bis dran bin“, glaubt
Holtby nicht, dass er von Magath für
sein Fehlverhalten im ersten Spiel in
Nürnberg weiter abgestraft wird.„Nein,
die Dinge wurden besprochen. Das ist
doch erledigt.“
8
TSG Hoffenheim – FC Schalke 04
Nr. 34-2009
Kurz notiert
Mineiro durfte sich erneut das Lob von
Felix Magath einstecken.„Von ihm war
ich vor allem in der zweiten Halbzeit
begeistert. Da war er der Einzige, der
Spitzenniveau verkörperte und uns
noch einigermaßen stabil gehalten
hat“, betonte der S04-Coach.„Die
Mannschaft und der Verein können ihm
dankbar sein. Er wird in der gesamten
Saison eine gute Rolle spielen.“
„Es gibt derzeit keine Anfragen für Spieler“, verwies Magath das angebliche
Interesse des FC Barcelona an Rafinha
ebenso ins Reich der Spekulation wie
das von Juventus Turin an Ivan Rakitic.
„Ich stehe schließlich im Tor, um ein
gutes Spiel zu machen und nach
Möglichkeit keinen Gegentreffer zu
kassieren“, wollte Manuel Neuer um
seine abermalige starke Leistung
kein Aufhebens machen. Auch die
Anwesenheit von Joachim Löw und
Andreas Köpke habe ihn nicht unter
Druck gesetzt.„Egal, wer im Stadion ist:
ich will immer ein gutes Spiel machen
und mich so natürlich auch für die Nationalmannschaft empfehlen“, gab er zu.
Fanreporter
Was denn, ich habe doch nichts gemacht! „Benny“ Höwedes war froh, dass Schiri
Michael Weiner ihn nicht vom Platz schickte (Foto: firo).
Höwedes und eine Schwalbe im Spätsommer
Michael Eisenkopf, Lahnstein
Der Badener Plastikverein hat sich die
letzten Sympathien verscherzt. Mehr
als 30 Euro für Plätze, auf denen vor
Zäunen, Zaunpfosten, Fangnetzen mit
weiteren Pfosten und Schildern fast
nichts zu sehen war, sind eine beispiellose Abzocke der Gästefans. Dazu leisteten
sich einige Hoffenheimer derbe Fouls,
die der schwache Schiri Weiner nicht
ahndete. Glück und Können sind bei unseren Jungs eine gute Mischung eingegangen, aber ohne Manu im Tor wären
wir mit leeren Händen heimgefahren.
Mit dem Punkt aus einem Drecksspiel
kann ich gut leben. So langt‘s am Ende
für einen Platz ziemlich weit oben.
Näher dran ist besser.
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Infos unter: 98.7radioemscherlippe.de
„Dachte, Schiri gibt mir Rot“
Sinsheim (RS).
wei Szenen beschäftigten im
über 90 Minuten verbissen
geführten Spiel zwischen Hoffenheim und Schalke die Gemüter.
Neben der vermeintlichen Elfmeterszene zwischen Christoph Moritz und Vedad Ibisevic war das vor
allem das angebliche Foulspiel von
Benedikt Höwedes gegen Demba
Ba neun Minuten vor dem Ende
der Begegnung.
Schiedrichter Michael Weiner
nestelte zunächst an seiner Brusttasche und schien den Schalker
Verteidiger in die Kabine schicken
zu wollen. „Als ich gesehen habe,
dass der Schiedsrichter an sein
Trikot gegriffen hat, war ich ein
bisschen geschockt. In dem Moment habe ich schon fast damit
gerechnet, dass er mir die Rote
Karte gibt“, atmete der U-21-Europameister nach der Partie erst
einmal tief durch. „Ich war total
überrascht. Für mich war das noch
nicht mal ein Foul. Ba tritt mir in
vollem Lauf auf den Fuß und fällt
dann hin. Nach dem Spiel hat er
mir gegenüber selbst zugegeben,
dass es eine Schwalbe war“, war
„Benny“ froh, dass es Weiner zu-
Z
mindest bei dem Freistoß gegen
sein Team beließ.
„Es bringt unsere junge Mannschaft wieder ein Stück weiter,
wenn wir in so einem Spiel, in dem
wir deutlich unterlegen sind, die
Punkte nicht liegen lassen“, analysierte Höwedes. Das Team sei
in einem Lernprozess, das gelte
auch weiterhin für ihn. „Auch ich
bekomme immer mehr Sicherheit
und Selbstvertrauen auf dieser
Position. Noch gelingt nicht alles,
aber wir haben als Mannschaft
noch großes Potenzial nach oben“,
glaubt Höwedes.
Ihn habe vor allem gefreut, wie
die Mannschaft versucht habe, ihn
in der besagten Szene zu schützen.
„Heiko Westermann und vier, fünf
andere Spieler sind sofort zum
Schiedsrichter gegangen und haben ihm vernünftig gesagt, was
passiert ist. Das zeigt, dass wir als
Mannschaft funktionieren“, betont
der 21-Jährige.
Vielleicht nur wegen der Intervention habe Weiner aus seiner Sicht
richtig entschieden. Ein Ausfall
von Höwedes wäre auch das Letzte, was Schalke derzeit gebrauchen
könnte...
Denn airberlin verlost für das Spiel FC Schalke 04 gegen den
SC Freiburg am 29. August 09 (15.30 Uhr) in der Veltins Arena einen Platz an der Stadion-Kamera. Ihr könnt die Kamera
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und eure Bilder laufen live auf Arena TV.
Zur Teilnahme am Gewinnspiel bitten wir bis zum 25. August 09 (13 Uhr) um eine E-Mail an gewinnspiel@reviersport.
de (Betreff: „Arena TV“). Mitspielen darf jeder ab 14 Jahre.
Viel Glück wünscht airberlin! airberlin.com, Your Airline.
Nr. 34-2009
9
Bundesliga
SCHALKE: Ehrenkarte auf Lebenszeit: Mondpalast-Prinzipal Christian Stratmann stärkt Rudi Assauer den Rücken
„Stillos und peinlich“
Wanne-Eickel.
chte Freunde steh‘n zusammen: „Egal, was Rudi Assauer
jemals über den Mondpalast
sagt, eine Ehrenkarte ist ihm auf
Lebenszeit sicher!“
So reagierte Christian Stratmann, Prinzipal des Mondpalasts
von Wanne-Eickel, auf die Nachricht, dass der FC Schalke 04 seinem ehemaligen Manager Rudi Assauer beide Ehrenkarten für den
Stadioneintritt entzogen hat.
Die Entscheidung des Schalker
Vorstandes gegen Assauer, für die
bisher keine offiziellen Gründe bekannt wurden, bezeichnet Stratmann als „stillos und peinlich“: „So
geht man nicht mit Kritik um. Wir als
Theater stehen bei jeder Aufführung
in der Kritik, und wir stellen uns,
egal ob sie von Rudi Assauer kommt,
vom Publikum oder den Medien. Und
käme sie wirklich einmal von Rudi
Assauer, dann würde ich sie mir sehr
zu Herzen nehmen, denn ich weiß
genau, dass sie bei Rudi Assauer immer direkt vom Herzen kommt.“
E
Vorsicht, Feind! Anlässlich der 400. Aufführung der Fußball-Erfolgskomödie „Ronaldo & Julia“ im November 2007 übernahm Rudi
Assauer eine vielumjubelte Nebenrolle. Seitdem zählt er zu den besten Freunden des Volkstheaters in Wanne-Eickel (Foto: Bettina
Engel-Albustin/Mondpalast).
Bundesliga am Sonntag: Offensivspektakel in Wolfsburg
Noch kein 0:0 gegen den HSV
Hamburg (sid). Der Spielplan
meint es gut mit dem deutschen
Fußballmeister VfL Wolfsburg.
Zum absoluten Spitzenspiel des
dritten Bundesligaspieltages reist
am Sonntag (17.30 Uhr/live bei Sky
und Liga total) der Tabellendritte
Hamburger SV zum stets emotionalen Nordderby bei den „Wölfen“
an.
Für den mit zwei Siegen überzeugend gestarteten Meister ergibt sich so die Chance, mit einem
Sieg einen Kontrahenten um die
Spitzenplätze in der Liga bereits
um fünf Punkte zu distanzieren.
„Besonders für uns ist das ein Topspiel, weil wir die Möglichkeit haben, uns oben festzusetzen“, sagte
Trainer Armin Veh, „allein deswegen ist es ganz wichtig für uns.“
Das Nordderby verspricht ein
Spektakel zu werden. Noch nie in
zwölf Jahren Bundesliga endete
das Spiel 0:0 und zu Beginn dieser
Spielzeit überzeugten beide Teams
mit ihrer Offensive. Beim VfL Wolfsburg um Torschützenkönig Grafite
(„Spiele gegen Hamburg sind immer etwas ganz Besonderes“) ist
man das gewohnt. Aber auch beim
HSV knipsen bislang die Torjäger,
wie Mladen Petric, um den sich der
VfL im Sommer vergeblich bemüht
hatte. „Wir kombinieren nach
vorne durch und davon profitieren auch wir Stürmer“, sagte der
Kroate, der in Frankreich gleich
dreimal erfolgreich war.In der
Quali zur Europa League waren
Donnerstag auch Werder Bremen
(6:3 gegen FK Aktobe) und Hertha
BSC Berlin (1:2 bei Brödby Kopen-
hagen) aktiv. Die Bremer treten am
Sonntag ebenfalls um 17.30 Uhr
gegen Borussia Mönchengladbach
an, Hertha muss schon um 15.30
Uhr beim VfL Bochum auflaufen.
Im grün-weißen Werder-Trikot
könnte Marco Marin ein Wiedersehen mit seinen alten Kollegen feiern. Der Nationalspieler war erst
vor dieser Saison für acht Millionen Euro vom Niederrhein an die
Weser gewechselt. Hundertperozentig eingeschlagen ist der kleine
Dribbler bei seinem neuen Team
aber noch nicht und so droht ihm
möglicherweise ausgerechnet gegen seinen alten Klub zunächst die
Bank. Die noch sieglosen Bremer
müssen das Spiel gewinnen, um einen ähnlichen Fehlstart wie in der
Vorsaison zu vermeiden.
Voraussichtliche Aufstellungen:
VfL Wolfsburg - Hamburger SV
Wolfsburg: Benaglio - Riether, Madlung, Barzagli, Schäfer - Josue - Ziani,
Gentner - Misimovic - Grafite, Dzeko.
- Trainer: Veh.
Hamburg: Rost (Hesl) - Benjamin,
Boateng, Mathijsen, Aogo - Ze Roberto,
Jarolim - Trochowski, Elia - Guerrero,
Petric. - Trainer: Labbadia.
Schiedsrichter: Kircher (Rottenburg).
Werder Bremen - Mönchengladbach
Bremen: Wiese - Fritz, Mertesacker, Naldo, Boenisch - Frings, Borowski - Özil,
Hunt - Almeida, Pizarro. - Trainer: Schaaf.
Mönchengladbach: Heimeroth - Levels, Kleine, Brouwers, Jaures - Bradley,
Meeuwes, Marx - Matmour, Arango Bobadilla. - Trainer: Frontzeck.
Schiedsrichter: Perl (Pullach)
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10
VfL Bochum
Nr. 34-2009
Fakten zum Spiel
Statistik: Mehr als ein Jahrzehnt
war Hertha BSC an der Castroper
Straße ein Punktelieferant, nahm
nicht einen Zähler mit. Doch in
den letzten sieben Spielen gelang
dem VfL nur noch ein Erfolg. Die
Gesamtbilanz kann sich aber sehen lassen: 14-3-3, bei einem
Torverhältnis von 50:24. Im Vorjahr unterlag der VfL daheim mit
2:3.
Situation: Nicht der eine Zähler,
sondern die teilweise indiskutable Leistung der Mannschaft
haben in Bochum mal wieder
für ein äußerst gereiztes Klima
innerhalb der Fanschaft gesorgt.
Kein Wunder, denn nach dem
Heimspiel gegen Hertha stehen
dem VfL mit Leverkusen und Hoffenheim zwei schwere Auswärtsspiele ins Haus.
Vorbereitung: Nach der knallharten Aussprache am Montag hat
Marcel Koller in den Trainingseinheiten verbal immer wieder
eingegriffen, Fehler korrigiert
und auch mal einen Spieler an
die Hand genommen und dorthin
gezerrt, wo er eigentlich stehen
müsste. Mit Erfolg, denn untereinander wurde wieder kommuniziert und sich gegenseitig geholfen. Nun gilt es, das auf den
Ernstfall zu übertragen.
Krankenstation: Schneller als erwartet ist die wieder voll. Marcel
Maltritz (Muskelfaserriss) und Vahid Hashemian (Innenband) dürften erst wieder in drei Wochen in
Hoffenheim zur Verfügung stehen.
Mimoun Azaouagh, der schon ins
Spiel auf Schalke mit einer Virusinfektion ging, konnte am Freitag
zwar trainieren, fällt aber gegen
Hertha aus. Glück im Unglück
hatte Diego Klimowicz, der sich
Freitagmorgen eine Wadenverletzung zuzog. Seinem Einsatz steht
aber wohl nichts im Wege. Sicherheitshalber fuhr Roman Prokoph
am Samstag als zusätzlicher Angreifer mit ins Mannschaftshotel.
Kulisse: Bis Freitagmittag waren
rund 15.000 Tickets abgesetzt. Bei
sonnigem Wetter dürften mehr als
20.000 der Partie beiwohnen.
Das meint RS: Der VfL schafft es,
über zwei Hälften eine konstante
Leistung abzurufen. Die Neuen in
der Startelf - Bönig, Johansson,
Freier - sorgen für frischen Wind
und den ersten Dreier. Tipp: 2:1.
Gegner im Blick
> Mit Simunic, Voronin und Pantelic hat Hertha BSC gegenüber der
Vorsaison an Qualität verloren.
Besonders die beiden Angreifer
werden schmerzlich vermisst. Im
Vergleich zu den Beiden ist Artur
Wichniarek nur eine Notlösung.
> Dreh- und Angelpunkt hinter
den Spitzen ist Kacar, der sich allerdings im UEFA-Cup-Quali-Spiel
am Donnerstag in Kopenhagen
(1:2) eine Fußprellung zuzog. Sein
Einsatz in Bochum ist fraglich.
> Bei der Niederlage gegen Bröndby musste auch Wichniarek schon
nach 30 Minuten verletzt raus.
> Zum Leidwesen auch von Bochums Coach gab es keine TV-Bilder des Hertha-Spiels. Allerdings
soll die Leistung der Berliner alles
andere als tauglich für internationale Spiele gewesen sein.
> Von der wackligen Form seiner
Vorderleute scheint auch Ex-VfLKeeper Jaroslav Drobny angesteckt zu sein. Der Goalie, der in
der abgelaufenen Spielzeit durchweg Bestnoten erhielt, leistete
sich, wie schon in Mönchengladbach, wieder den einen oder anderen Fehlgriff.
> Weil das Olympiastadion derzeit wegen der LeichtathletikWM besetzt ist, muss Hertha
nach Gladbach und Kopenhagen
in Bochum schon sein drittes
Auswärts-Pflichtspiel in Folge
bestreiten.
Drei Fragen an:
Herr Pfertzel, schon beim zweiten Heimspiel nimmt der Druck
auf Ihr Team enorm zu.
Wir haben alle verstanden, in
welcher Situation wir uns befinden.
Auf keinen Fall wollen wir noch
mal eine Hinrunde wie im letzten
Jahr erleben. Deshalb werden wir
gegen Hertha reagieren und den
ersten Saisonsieg schaffen.
nicht über Mut reden, sondern mutig spielen. Wir haben doch, wenn
auch nur 45 Minuten, gezeigt, dass
wir alles können, was für einen
Sieg notwendig ist. Deshalb habe
ich auch keine Angst, sondern Vertrauen in die Mannschaft.
Wie steht es um das Innenleben
des Teams?
Wir haben in dieser Woche hart
gearbeitet und der Kopf geht wieder nach oben. Was wir jetzt brauchen, sind zwei gute Halbzeiten,
denn einen Dreier bekommst du in
der Bundesliga nur für 90 Minuten
harte Arbeit.
Über den VfL Bochum
berichtet Günther Pohl
Was muss sich denn ändern?
Das ist ganz einfach. Wir müssen
Marc Pfertzel (li.) verspricht den ersten Saisonsieg gegen Hertha BSC (Foto: firo).
Voraussichtliche
Aufstellung
Heerwagen
Pfertzel
Mavraj
Freier
Johansson
Klimowicz
Kacar
Bönig
Imhof
Epalle
Sestak
Raffael
Ebert
Pejcinovic
Yahia
Cicero
von Bergen
Domovchiyski
Dardai
Friedrich
Piszczek
Drobny
12
VfL Bochum
Fanreporter
Nr. 34-2009
InTeam
Kevin Vogt, der sich im Spiel der
zweiten Mannschaft gegen Borussia
Mönchengladbach II einen „Pferdekuss“
zugezogen hatte, reiste zwar zum Lehrgang der U19, konnte allerdings nur ein
eingeschränktes Programm absolvieren. Weil außerdem die Schule wieder
begonnen hat, trainierte das Talent in
keiner Einheit mit den Profis und spielte auch Samstag nicht in der zweiten
Mannschaft in der Regionalliga-Partie
gegen Waldhof Mannheim.
VfL-Fan Manuel Dörr
„Ich erwarte von der Mannschaft,
dass sie das umsetzt, was in der
gesamten Woche angekündigt
wurde: Kampf und Leidenschaft.
Besonders wünsche ich mir aber,
dass das Team und die Fans eine
bessere Einheit bilden, als es
noch beim ersten Heimspiel gegen
Mönchengladbach der Fall war.
Es passt mir nicht, dass bereits
nach 20 Minuten die ersten „Koller
raus“- Rufe zu hören sind. Slawo
Freier sollte gegen Hertha BSC von
Beginn an eine Chance erhalten.
Er hat mich in den letzten beiden
Spielen am meisten überzeugt.
Leider hat der VfL schon wieder
viele Verletzte, aber auch Zlatko Dedic wäre mal ein Kandidat
für die Startelf. Ich tippe auf ein
2:1-Heimsieg.“
Mit Medikamenten und Tapeverband
bewaffnet kam Vahid Hashemian am
Freitagmittag aus der Kabine:„Ich habe
mich körperlich richtig fit gefühlt und
dann so eine blöde Verletzung. Gegen
Hoffenheim will ich unbedingt wieder
spielen.“
Dennis Grote, der zuletzt nicht zum
Aufgebot gehörte, nahm Samstag am
Abschlusstraining teil und rutschte
wieder in den 18er-Kader.
Der VfL Bochum hat einen neuen
Premium-Partner. Nach dem Einstieg
zur vergangenen Saison als BandenPartner, weitet Research Im Motion
(RIM) mit seiner Marke BlackBerry
sein Engagement beim VfL deutlich
aus. VfL-Vorstand Thomas Ernst:„Wir
freuen uns sehr, noch enger mit einer
internationalen Marke wie BlackBerry zusammen zu arbeiten. Das
Comedian Hans-Werner Olm hat am Freitag seine neue VfL-CD auf den Markt gebracht.
Das Musikwerk, das ab sofort im Fanshop erhältlich ist, besteht aus vier neuen VfLLiedern und ist laut Ansgar Schwenken „ein absolutes Muss für den Partykeller und das
Stadion“. Olm ist gebürtiger Bochumer und begleitet den VfL seit 1968 als Fan (Foto VfL
Bochum).
betont erneut den Stellenwert des
VfL als erstklassige und professionelle
Kommunikations-Plattform.“ Das Paket
beinhaltet Hospitality-Maßnahmen,
zahlreiche Promotion-Aktivitäten und
Nachgefragt
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Co-Trainer Frank Heinemann,
Ihr Ex-Mannschaftskollege Thorsten Legat will eine halbe Million spenden, wenn man ihm den
Klassenerhalt des VfL garantiert.
Wir freuen uns auf das Geld. Hoffentlich vergisst er das nicht.
Seine krassen Vorwürfe: Der VfL
würde weniger trainieren als sein
zehnjähriger Sohn und das Team
bestehe nur aus Mitläufern.
Ich empfinde diese Äußerung als
eine Unverschämtheit. Er hat vor
zwei Wochen mit 40 Jugendlichen
auf einem Nebenplatz ein Training
geleitet und von dort wohl kaum
mehr als ein paar Minuten aus
einer Entfernung von 150 Metern
zuschauen können. Wenn er sich
informieren will, dann sollte er
richtig hinschauen. In der abgelaufenen Saison war er auch nur
ein einziges Mal im Stadion. Und
das natürlich mit einer Freikarte.
Deshalb verstehe ich den ganzen
Zirkus, den Thorsten veranstaltet,
nicht.
Hat Thorsten Legat vielleicht
ein Problem mit seinem Ex-Klub?
Ich weiß es nicht. Vor einem halben Jahr hat er angefragt, ob er
bei uns hospitieren darf. Ich habe
das abgeklärt und Bereitschaft signalisiert. Seit der Anfrage habe
ich nichts mehr von ihm gehört.
umfangreiche TV-relevante Darstellungen. Zudem wird es im rewirpowerSTADION Interviewrücksteller, TV-Banden
und GetUps neben den Toren mit dem
Logo von BlackBerry geben.
Nachgefragt
Slawo Freier, mit Ihren Einwechslungen kam jeweils Feuer ins
Spiel. Hoffen Sie nun auf einen
Platz in der Startformation?
Nach den Trainingsspielen mache ich mir schon Hoffnungen.
Aber das ist unwichtig. Wir sollten
uns vor dem Spiel gegen Hertha hüten, irgendwelche großen Sprüche
zu klopfen. Es gilt nur eines, dass
wir pünktlich um halb vier topfit
auf dem Platz stehen. Und das von
der ersten Sekunde an. Wir wollen
dem Publikum ein gutes Spiel und
nicht nur eine gute Halbzeit zeigen.
Und natürlich auch gewinnen.
In den abgelaufenen Trainingseinheiten wurde viel miteinander
gesprochen.
Das ist doch ein sehr gutes Zeichen. Die Mannschaft lebt. Ich bin
sicher, dass wir das Fußballspielen
nicht verlernt haben und uns aus der
schwierigen Situation befreien. Doch
alles fängt damit an, dass wir uns anders, besser präsentieren als zuletzt.
Gegen einen unberechenbaren
Gegner aus Berlin.
Das ist Hertha in der Tat. Sie
spielen auswärts sehr diszipliniert, brauchten in der Vergangenheit nur wenige Chancen, um
am Ende zu siegen. Das wird ein
Geduldsspiel. Dennoch bin ich
zuversichtlich.
Nr. 34-2009
MAINZ - MÜNCHEN 2:1 (2:0) / van Gaal noch schlechter als Klinsmann
Schwächster Start seit 43 Jahren
Mainz wie es singt und lacht: Während Bayern-Star Mario Gomez frustriert auf dem Boden liegt, feiert der Aufsteiger den Sieg gegen
den Rekordmeister (Foto: firo).
Mainz (sid).
as Star-Ensemble von Bayern
München ist unter dem neuen
Trainer Louis van Gaal noch
schlechter als unter Vorgänger
Jürgen Klinsmann und steht nach
dem schwächsten Saisonstart seit
43 Jahren bereits mit dem Rücken zur Wand. „Die Geschichte
eines Vereins ist immer wichtig.
Das ist mir völlig klar“, sagte der
neue Bayern-Coach nach dem
peinlichen 1:2 (0:2) beim Aufsteiger FSV Mainz 05 und flüchtete
sich in Durchhalteparolen: „Ich
werde jetzt noch härter und besser arbeiten, damit wir bald Erfolg
haben. Wir wissen, dass wir unbedingt Punkte holen müssen.“
Ersatzkapitän Philipp Lahm
sprach nach dem sportlichen Offenbarungseid gegen die frechen
Mainzer dagegen Klartext: „Wenn
man als FC Bayern nach drei Spielen nur zwei Punkte auf dem Konto
hat, kann man ganz klar von einem
Fehlstart sprechen. Es muss sich
jetzt einiges ändern, vor allem die
Einstellung. Uns hat von Anfang
an die Aggressivität gefehlt.“
Das weiterhin pomadige Spiel
der Bayern unter van Gaal brachte auch die Klubbosse in Rage.
Manager Uli Hoeneß, Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge
und Finanzvorstand Karl Hopfner
stapften direkt nach Spielschluss
wutentbrannt mit hochroten Köpfen in die Kabine. Die erste Halbzeit gegen die Rheinhessen war
mit das Enttäuschendste, was die
Bayern-Bosse in den vergangenen
Jahren von ihrer Millionen-Truppe
geboten bekamen.
Während Hoeneß und Hopfner
schwiegen, musste Rummenigge
D
13
Bundesliga
zugeben, dass seine kürzlich geäußerte Idee, den Vertrag mit van
Gaal zu diesem frühen Zeitpunkt
bereits zu verlängern, wohl ein
Rohrkrepierer werden könnte. „Ich
habe gelernt, dass nach Niederlagen oder Siegen keine Entscheidungen gefällt werden. Wir haben
nach drei Spielen zwei Punkte.
Das ist keine Situation, die uns befriedigt“, sagte Rummenigge, der
wohl selbst keine Erklärung hat,
warum die Münchner nicht mehr
in der Lage sind, wie ein Spitzenteam aufzutreten.
Ex-Coach Felix Magath hatte
wohl zuletzt recht. Der FC Bayern
hat in der Bundesliga die Dominanz der früheren Jahre verloren.
Vor allem ohne Franck Ribery, der
dem Bayern-Spiel derzeit an allen
Ecken und Enden fehlt. Kein Rad
greift mehr ins andere, die Abwehr
gleicht nach dem Abgang von Lucio
zu Inter Mailand einem Torso, der
Sturm um 30-Millionen-Mann Mario Gomez ist nur ein laues Lüftchen. „Uns hat von Beginn an die
richtige Einstellung zum Spiel gefehlt, wir wollten alle Situationen
spielerisch lösen. Das ist uns lange
nicht gelungen“, sagte Gomez, der
noch reichlich Luft nach oben hat.
Das gilt auch für Schlussmann
Michael Rensing, der die Pleite mit
einem kapitalen Schnitzer einleitete. Das Tor durch den Mainzer
Neuzugang Andreas Ivanschitz
zum 0:1 in der 25. Minute hätte
ein Torwart mit Nationalmannschafts-Ambitionen
verhindern
müssen. Beim 0:2 durch Aristide Bance (37.) war Rensing dann
machtlos. Für das Spiel der Bayern bezeichnend war, dass der
Anschlusstreffer aus einem Eigen-
tor des Mainzers Nikolce Noveski
(47.) resultierte. „Bei dem ersten
Gegentor sehe ich sicher nicht gut
aus. Unsere Leistung war absolut
desolat. So reicht es nicht“, gab
Rensing zu.
Während die Bayern schnurstracks in den Teambus stiegen,
feierten die Aufsteiger aus Mainz
um den starken Goalgetter Bance
auch noch lange nach Spielende.
Der neue Trainer Thomas Tuchel
hat mit dem ersten Pflichtsieg der
Mainzer gegen die Bayern sowohl
Kult-Coach Jürgen Klopp als auch
Aufstiegstrainer Jörn Andersen
innerhalb weniger Wochen vergessen gemacht. Doch trotz drei
Spielen ohne Niederlage und fünf
Punkten auf der Habenseite ließ
sich Bundesliga-Novize Tuchel von
den freudetrunkenen Fans erneut
nicht überreden, auf den Zaun
zu steigen. „Ich bin keinen Meter
gelaufen und habe auch kein Tor
geschossen. Die Mannschaft soll
sich für ihren Aufwand und ihren
Erfolg feiern lassen. Ich nehme
mich da als Einzelperson nicht so
wichtig“, sagte Tuchel.
Mainz: Heinz Müller - Heller, Bungert,
Noveski (66. Löw), van der Heyden
- Svensson (61. Pekovic), Karhan Hoogland, Ivanschitz (81. Hyka) - Bance,
Schürrle. - Trainer: Tuchel
München: Rensing - Lahm, van Buyten,
Badstuber, Braafheid - Timoschtschuk
- Altintop (33. Thomas Müller), Pranjic
(39. Olic) - Schweinsteiger - Klose (72.
Sosa), Gomez. - Trainer: van Gaal
SR: Thorsten Kinhöfer (Herne)
Tore: 1:0 Ivanschitz (25.), 2:0 Bance
(37.), 2:1 Noveski (47., Eigentor)
Zuschauer: 20.300 (ausverkauft)
Statistik
1. FC Köln - Eintracht Frankfurt 0:0
Köln: Mondragon - Brecko (84.
Schorch), Geromel, Mohamad, Wome
- Maniche, Petit - Freis (78. Brosinski),
Ehret (59. Chihi) - Novakovic, Podolski. Trainer: Soldo
Frankfurt: Nikolov - Ochs, Vasoski, Russ,
Spycher - Chris - Teber (81. Köhler), Meier - Caio (73. Bajramovic) - Liberopoulos
(58. Franz), Amanatidis. - Trainer: Skibbe
Schiedsrichter: Manuel Gräfe (Berlin)
Zuschauer: 49.200
Rote Karte: Ochs wegen groben Foulspiels (54.)
Gelbe Karten: Petit, Maniche Lberopoulos, Amanatidis, Teber (2)
SC Freiburg - B. Leverkusen
0:5
Freiburg: Salz - Cha, Krmas, Bastians,
Butscher - Flum, Schuster - Abdessadki
(62. Makiadi), Jäger (76. Mujdza) - Bechmann (69. Reisinger), Idrissou. - Trainer:
Dutt
Leverkusen: Adler - Castro, Hyypiä,
Friedrich, Kadlec - Rolfes, Vidal (29.
Schwaab) - Renato Augusto (70. Zdebel), Barnetta (80. Kroos) - Derdiyok,
Kießling. - Trainer: Heynckes
Schiedsrichter: Marco Fritz (Korb)
Tore: 0:1 Kießling (35.), 0:2 Barnetta
(47.), 0:3 Derdiyok (70.), 0:4 Barnetta
(76.), 0:5 Derdiyok (84.)
Zuschauer: 22.000
Gelbe Karten: Bechmann - Vidal (2),
Rolfes
1. FC Nürnberg - Hannover 96
0:2
Nürnberg: Schäfer - Diekmeier, Wolf
(46. Nordveit), Maroh, Pinola - Broich
(72. Risse) - Kluge, Gündogan - Mintal Bunjaku (58. Eigler), Charisteas. - Trainer:
Oenning
Hannover: Enke - Cherundolo, Haggui,
Schulz, Rausch (89. Krzynowek) Balitsch - Rama (58. Schmiedebach),
Djakpa - Bruggink - Ya Konan (86. Eggimann), Stajner. - Trainer: Bergmann
Schiedsrichter: Jochen Drees (Mainz)
Tore: 0:1 Stajner (15.), 0:2 Stajner (86.)
Zuschauer: 38.600
Gelbe Karten: Schäfer, Kluge - Balitsch,
Djakpa
Bes. Vorkommnis: Schäfer hält Foulelfmeter von Stajner (55.)
Kurz notiert
ZUSCHAUER: 232.350 Fans wollten
die bisherigen sechs Begegnungen
des 3. Spieltages live vor Ort erleben.
Das ergibt einen Schnitt von 38.725
Besuchern pro Partie.
SIEGLOS: München hat nach dem 1:2
gegen Mainz nach drei Spielen nur
zwei Punkte auf dem Konto. Zuletzt
zwei Unentschieden und eine Niederlage nach drei Spielen gab es beim
Rekordmeister 1966/67. Einen schlechteren Saisonstart mussten die Bayern in
ihrer Bundesligageschichte noch nicht
verbuchen.
14
Ortstermin
Nr. 34-2009
Bild oben: In fast allen
Stadien istdie Haupttribüne als Sitzmöglichkeit
bekannt. An der Olimpijska in Gdynia ist die
Atmosphäre jedoch so
beeindruckend, dass man
im wahrsten Sinne des
Wortes von den Sitzen
gerissen wird.
Das Einsatzkommando
wurde bei diesem brisanten Duell von einem
Hubschrauber unterstützt. Dieser überwachte
die Lage außerhalb des
Stadions.
9. August 2009, Ulica Olimpijska Stadion GOSiR, Gdynia, Polen
Der Sieg wird im Meer gefeiert
Das Spiel in der polnischen Ekstraklasa zwischen Arka Gdingen und Legia Warschau ist ein Prestige-Duell. Besonders
für die Anhänger der beiden Klubs. Beide Fan-Gruppierungen gelten als berüchtigt und gefürchtet. Am 2. Spieltag der
polnischen Eliteliga stand das brisante Duell zwischen dem Ostsee-Klub und den Haupstädern an. Wir waren vor Ort.
N
Text und Fotos:
Krystian Wozniak
Die Fans von Arka Gdynia
fühlen sich an der ulica
Olimpijska nicht wohl.
Das GOSiR Stadion ist die
Heimat des Ortsrivalen
Baltyk Gdynia (3.Liga).
Die Blau-Gelben von
Arka würden am liebsten
an die ulica Ejsmonda
zurückkehren. Denn der
Ejsmond Park ist die
eigentliche Heimat von
Arka Gdynia. Jedoch
erfüllt dieses Stadion die
Auflagen nicht.
Bild unten links: In diesem
Jahr werden die BlauGelben 80 Jahre alt. Arka
will im Jubiläumsjahr
unbedingt die Klasse
halten.
Bild unten rechts: Die
rund 300 heißblütigen
Legia-Fans sind bekannt
für ihren enthusiastischen
Support. Die Anhänger
hoffen darauf, dass die
Mannschaft von Trainer
Jan Urban sich mit dem
Titelgewinn für die tolle
Unterstützung bedankt.
ormalerweise fasst das Stadion
GOSiR an der Olimpijska in Gdingen bis zu 12.000 Zuschauer. Doch
am zweiten August-Wochenende war an
der polnischen Ostsee Legia Warschau
zu Gast. Das heißt: Alarmstufe Rot! Der
Verband lässt bei solchen Risiko-Spielen
nur 50 Prozent der offiziellen Stadionkapazität zu. Nur maximal fünf Prozent
der Tickets gehen an die Gäste-Fans. Im
weiten Rund von Arka sind heute 6.000
Fans mit von der Partie, darunter etwa
300 Schlachtenbummler aus der Hauptstadt. Das heiße Aufeinandertreffen
wird von der Polizei per Hubschrauber
überwacht. In Polen ist es nicht unüblich, dass sich vor und während des
Spiels Anhänger beider Vereine zum
Kräftemessen außerhalb des Stadions
verabreden. „Bei uns geht die Identifikation mit den Vereinsfarben über das
„normale“ weit hinaus“, erzählt ein „Legionista“, so werden die Fans aus Warschau bezeichnet.
Das, was sich beim Spiel in Gdynia
auf dem Rasen abspielt ist nur Nebensache. Die eigentliche Partie findet auf
den Rängen statt. Über 90 Minuten lang
ist die Atmosphäre überragend. Dabei
muss man bedenken, dass „nur“ 6.000
Zuschauer im Stadion sind und bei solchen Spielen kein Alkohol ausgeschüttet
wird. Zudem ist für alkoholisierte Personen kein Platz. Die Alkoholkontrolle
ist bei solchen Spielen massiv. Einem
Arka-Anhänger wurde der Zugang ins
Stadion verweigert, da dieser zu stark
torkelte. Für solche Fälle gibt es in Gdynia ein Vereinslokal in dem man bei Bier
und Wodka das Spiel verfolgen kann.
Bei heißen Temperaturen machen die
Heim-Fans richtig Feuer auf der Tribüne. Vor allem bis zum Ende der ersten
Halbzeit sind die Gelb-Blauen von Arka
den „Legionisci“ überlegen. Kein Wunder: Die 300 Warschauer haben sich
erst in der 40. Minute im Gästeblock
eingefunden. Der Sonderzug aus Warschau hatte Verspätung. In dieser Hinsicht kann sich die polnische PKP (Polska Kolej Pociagowa) mit der Deutschen
Bahn ohne weiteres vergleichen.
Kurz vor der Pause übernehmen die
Legia-Fans gemeinsam mit ihren Freunden von Olimpia Elblag das Zepter in die
Hand und unterstützen ihre Mannschaft
bis zum Spielende. Sogar in der Halbzeitpause wird durchgesungen „Jestesmy zawsze tam gdzie nasza Legia gra“
(„Wir sind überall dort, wo unsere Legia
spielt“).
Diese fantastische Atmosphäre beflügelt die Legia-Akteure anscheinend,
die gegen die defensiv eingestellten
Gdinger über weite Strecken überlegen
sind. U-21 Nationalspieler Maciej Rybus
trifft in der 84. Spielminute per Freistoß
zum 1:0-Sieg der Warschauer über Arka
Gdynia.
Nach dem Spiel teilt mir ein „Legionista“ mit, dass ein Teil der WarschauerAnhängerschaft den Sieg am Strand der
Ostsee genießen wird. Ich entscheide
mich, die Fans alleine feiern zu lassen
und mache mich auf den Heimweg.
In der Vorwoche haben einige „LegiaFans“ jedoch schon vor dem Spiel (Europa-League bei Bröndby Kopenhagen 1:1)
in der Altstadt ordentlich gefeiert und
anschließend heftig randaliert. Einhundert „Fans“ wurden von der dänischen
Polizei in Gewahrsam genommen. Auch
das sind leider die fanatischen Anhänger von Legia Warszawa.
Nr. 34-2009
15
2. Bundesliga
Umbruchstimmung beim KSC
Vater Kahn steht bereit
Karlsruhe (sid).
iga-Fehlstart, Manager Dohmen in der Kritik. Nach dem
Ende der Ära von Edmund Becker steht Bundesliga-Absteiger
Karlsruher SC vor einem radikalen
Schnitt. Als neuer starker Mann
steht Rolf Kahn, Vater von Ex-Nationaltorhüter Oliver Kahn, für die
Wahl zum neuen Präsidenten am
12. Oktober bereit.
Doch das Hauptaugenmerk liegt
zunächst auf der Suche nach einem
Nachfolger von Urgestein Becker.
Dabei könnte sich erneut eine heimische Lösung abzeichnen. Zum
Kandidatenkreis soll der gebürtige
Karlsruher Rainer Scharinger vom
Drittligisten VfR Aalen gehören,
der den KSC aus seiner aktiven Zeit
kennt. Als weitere Anwärter werden
Friedhelm Funkel, Rudi Bommer
und „Euro Eddy“ Edgar Schmitt genannt, dessen Name an glorreiche
Europapokal-Zeiten erinnert.
„Wir wollen natürlich so schnell
wie möglich eine dauerhafte Lösung finden, aber wir lassen uns
bei der Suche nach einem neuen
Trainer nicht unter Druck setzen“, sagte Dohmen: „Ich habe
auch noch nicht mit 30 NachfolgeKandidaten gesprochen.“Die Trainingseinheiten wird bis auf Weiteres Markus Kauczinski leiten.
Der bisherige Coach der zweiten
Mannschaft wird wohl auch am
Montag (20.15 Uhr/live im DSF, bei
Sky und Liga total) bei 1860 München die Verantwortung tragen.
Dohmen verteidigte unterdessen
die Entlassung von Becker, an dem
er lange festgehalten hatte. „Ede
wusste, dass es bei jedem Spiel
um jeden von uns geht“, sagte der
57-Jährige dem Fachmagazin kicker. Um seinen eigenen Job will
L
Dohmen kämpfen: „Ich schmeiße
bestimmt nicht hin. Ich will meinen Vertrag bis 2010 erfüllen,
möglicherweise auch verlängern.“
Ob es dazu kommen wird, ist
allerdings fraglich. Dohmen wird
angelastet, schon bei der Zusammensetzung der Mannschaft in der
ersten Liga kein glückliches Händchen gehabt zu haben. Viele Einkäufe wie Dino Drpic oder Marco
Engelhardt gelten als teure Fehlinvestitionen. Bei einer möglichen
Wahl von Rolf Kahn zum neuen
Klubboss stünde wohl auch Dohmen vor dem Aus.
Kahn senior hat bereits angekündigt, den Verein im Falle seiner Wahl
im Oktober umzukrempeln, um die
Badener in die Erfolgsspur zurückzuführen. „Sportlich muss der Fahrstuhlkomplex weg. Unser Ziel muss
heißen: Wir wollen aufsteigen, und
anschließend nicht: Wir wollen nicht
absteigen“, sagte er. Oliver Kahn
soll ihn dabei „beraten und Türen
öffnen“.Rolf Kahn will auch die Pläne eines Stadionneubaus oder des
Umbaus des alten Wildparkstadions
vorantreiben. Doch zunächst gibt es
andere Baustellen.
Kurz notiert
Alemannia Aachen plagen vor dem
Spiel gegen Kaiserslautern Personalsorgen. Lukasz Szukala laboriert an einer
schweren Darmentzündung und fällt
zwei Wochen aus. Ebenfalls ausfallen
wird in den kommenden Wochen
Stürmer Abdul Özgen, der am Montag
am Außenmeniskus operiert wird. Stark
gefährdet ist der Einsatz von Szilard
Nemeth. Der Slowake laboriert an
einer Innenbanddehnung im Knie.
3
3
0
3. Spieltag
Freitag, 21. August::
Fortuna Düsseldorf – TuS Koblenz
1:0
FSV Frankfurt – SC Paderborn
0:0
FSV Frankfurt: Klandt - Simac (61. Diakite), Gledson,
Husterer, Ledesma (39. Ledgerwood) - Coulibaly, Voigt Pintol (79. Ross), Kujabi - Mokhtari, Cenci
SC Paderborn: Masuch - Wachsmuth, Gonther, Holst,
Schachten - Krösche - Guie-Mien (75. Brandy), Alushi,
Brückner (83. Daghfous) - Löning, Güvenisik (72. Manno)
Schiedsrichter: Georg Schalk (Augsburg) Gelbe Karten: Voigt, Gledson (2) - Krösche Zuschauer: 3.874
Union Berlin – Hansa Rostock
1:0
Union Berlin: Glinker - Bemben, Göhlert, Stuff,
Kohlmann - Younga-Mouhani - Mattuschka (72. Rauw),
Dogan (68. Sahin), Gebhardt (80. Parensen) - Mosquera,
Benyamina
Hansa Rostock: Walke - Schöneberg, Bülow, Sebastian,
Carnell (62. Oczipka) - Schlitte (69. Bartels), Retov,
Schröder, Jänicke - Kern (69. Schied), Fillinger
Schiedsrichter: Peter Sippel (München) Tore: 1:0
Mosquera (33.) Gelbe Karten: Dogan (2) - Retov
Zuschauer: 17.500
Samstag, 22. August, 13 Uhr:
FC St. Pauli – MSV Duisburg
2:2
Arminia Bielefeld – FC Augsburg
1:2
Bielefeld: Eilhoff - Lamey, Fischer, Mijatovic, Schuler (58.
Wer fiel auf?
Die Tabelle
1. Union Berlin
Viel zu tun beim KSC: Manager Rolf Dohmen (Foto: firo).
Oliver Fink
0
5:0
9
2. FC St. Pauli
3
2
1
0
9:3
7
3. Düsseldorf
3
2
0
1
4:1
6
4. Kaiserslautern
2
2
0
0
3:1
6
5. MSV Duisburg
3
1
2
0
6:5
5
6. Energie Cottbus
2
1
1
0
5:3
4
7. FC Augsburg
3
1
1
1
5:6
4
8. SC Paderborn
3
1
1
1
2:3
4
9. Greuther Fürth
2
1
0
1
5:2
3
10. 1860 München
2
1
0
1
3:2
3
11. Bielefeld
3
1
0
2
6:6
3
12. TuS Koblenz
3
1
0
2
3:5
3
13. Hansa Rostock
3
1
0
2
3:5
3
14. Karlsruher
2
0
1
1
1:3
1
15. RW Oberhausen
2
0
1
1
2:5
1
16. Aachen
2
0
1
1
1:6
1
17. FSV Frankfurt
3
0
1
2
1:6
1
18. RW Ahlen
2
0
0
2
1:3
0
Die Düsseldorfer Fortuna verpflichtete vor der Saison Namen,
die im Profifußball schon nach etwas klingen. Dmitri Bulykin, Christian Weber oder Johannes van
den Berg. Aber der beste Neue
bisher ist sicherlich Oliver Fink.
Es macht richtig Spaß dem Neuzugang aus Unterhaching zuzusehen. Echte Schwächen scheint der
Kicker kaum zu haben. Er überzeugt sowohl in der Vorwärts- als
auch in der Rückwärtsbewegung.
So auch gegen Koblenz, wo der
eigentlich als Ersatz für Ahmet
Cebe verpflichtete seinen Dienst in
der zentralen Mittelfeld-Position
wie selbstverständlich verrichtete.
Und somit sogar den Ausfall von
Marco Christ vergessen machen
konnte. Es scheint, als sei den Fortuna-Verantwortlichen mit dem
27-Jährigen, der ablösefrei kam,
ein echtes Schnäppchen ins Netz
gegangen.
Berisha) - Kauf (76. Kamper) - Katongo, Federico, Halfar
(58. Janjic), Feick - Fort
FC Augsburg: Jentzsch - Reinhardt, Möhrle, de Roeck,
Bellinghausen - Ndjeng, Sinkala, Brinkmann, Traore (90.
Werner) - Szabics (63. Torghelle), Thurk (84. da Costa)
Schiedsrichter: Norbert Grudzinski (Hamburg) Tore:
0:1 Thurk (53.), 1:1 Katongo (57.), 1:2 Traore (74.)
Gelbe Karten: Lamey, Feick, Berisha, Katongo - Thurk
Zuschauer: 13.500
Sonntag, 23. August, 13.30 Uhr:
Energie Cottbus – Greuther Fürth
Kaiserslautern – Alemannia Aachen
RW Oberhausen – Rot Weiss Ahlen
Montag, 24. August, 20.15 Uhr:
TSV 1860 München – Karlsruher SC
4. Spieltag
Freitag, 28. August, 18 Uhr:
Karlsruher SC – FC St. Pauli
Rot Weiss Ahlen – 1860 München
TuS Koblenz – Energie Cottbus
Samstag, 29. August, 13 Uhr:
Greuther Fürth – Arminia Bielefeld
Hansa Rostock – RW Oberhausen
Sonntag, 30. August, 13.30 Uhr:
Alemannia Aachen – FSV Frankfurt
FC Augsburg – 1. FC Union Berlin
SC Paderborn – Kaiserslautern
Montag, 31. August, 20.15 Uhr:
MSV Duisburg – Fortuna Düsseldorf
16
St. Pauli – MSV Duisburg
Nr. 34-2009
Zahlenspiel
St. Pauli
12
18
5
11
52%
11
7
Chancen
Schüsse ges.
Ecken
Flanken
Ballbesitz in %
Fouls
Abseits
Duisburg
13
19
5
21
48%
22
2
Einzelstatistik
meisten Schüsse
Naki 5
Kouemaha 6
meisten Vorlagen
Bruns 6
Tiffert 7
Zweikampfstärksten
Morena
Schlicke
Fazit
Es war ein echtes Fußballfest. St. Pauli
hat nicht nur seine kämpferischen
Tugenden in die Waagschale geworfen, sondern auch spielerisch voll
überzeugt. Aber der MSV hat klasse
dagegengehalten und wieder einmal
zwei Rückstände aufgeholt. Natürlich
hätte in der Überzahl auch ein Sieg
herausspringen können, aber die Hanseaten sind auchmit nur zehn Mann
brandgefährlich geblieben. Das Remis
ist absolut gerecht.
Dorge Kouemaha brachte die Zebras nur drei Minuten nach dem ersten Rückschlag zurück in die Partie (Foto: firo).
2:2 in St. Pauli - Zebras zeigen Moral, verspielen aber den Sieg
Spielwertung
Neururer: „Das war ein Spektakel“
Mann des Spiels
Sandro Wagner
Er hat einfach einen Lauf. Mit seinem
vierten Saisontreffer hat sich der ehemalige Münchner im Hexenkesel am
Millerntor selbst belohnt. Aber Wagner
besticht nicht nur als Vollstrecker, sondern übernimmt auch innerhalb des
Teams Verantwortung. Immer, wenn
die Mannschaft drohte, den Faden zu
verlieren, peitschte er seine Elf wild
gestikulierend nach vorne. Und seine
Motivationshilfe kam nicht nur bei den
Mitspielern an, auch die Fans gingen
auf ihren Liebling ein.
Der Aufreger
Die Ampelkarte für Charles Takyi
erzürnte die Volksseele auf dem Kiez.
Aber Schiedsrichter Deniz Aytekin hat
vollkommen zurecht Gelb-Rot gezeigt,
denn Takyi war bereits vorbelastet. Und
wer schon verwarnt ist, darf sich nicht
wundern, wenn er nach einem völlig
überflüssigen Kopfstoß frühzeitig unter
die Dusche muss.
St. Pauli: Hain - Rothenbach, Morena,
Thorandt, Drobo-Ampem - Boll, Lehmann - Bruns (79. Hennings), Takyi, Naki
(85. Sako) - Ebbers (77. Schultz).
Duisburg: Starke - Korzynietz, Schlicke,
Fahrenhorst, Veigneau - Jankow, Bodzek (64. Grlic), Tararache (46. Caiuby) Tiffert - Wagner, Kouemaha (77. Ede).
Schiedsrichter: Deniz Aytekin
(Oberasbach).
Tore: 1:0 Bruns (13., Foulelfmeter),
1:1 Kouemaha (16.), 2:1 Takyi (27.), 2:2
Wagner (59.).
Gelbe Karten: Bruns - Bodzek, Korzynietz, Caiuby.
Gelb-Rote Karte: Takyi (36., Unsportlichkeit). Zuschauer: 22.554.
Hamburg (RS).
ußball-Herz was willst du
mehr? Es klingt zwar etwas
abgedroschen, trifft den Nagel aber auf den Kopf. Denn das
Spitzenspiel zwischen St. Pauli
und dem MSV ist seinem Ruf völlig
gerecht geworden. „Das war ein
Spektakel, das man in der zweiten Liga nicht sehr häufig sieht“,
schnalzte Peter Neururer mit der
Zunge. Und auch Holger Stanislawski stand noch unter dem Eindruck des 2:2 (2:1)-Remis‘: „Bei
solchen Partien komme ich ins
Schwärmen.“
F
Aus Hamburg berichtet
Thorsten Richter
Der 5:0-Kantersieg in Aachen
hatte die Kiez-Kicker derart beflügelt, dass sie die Zebras von Beginn
an beschäftigten. Allen voran Deniz
Naki und Charles Takyi wirbelten die
Duisburger Defensive ständig durcheinander. „Es ist verdammt schwer,
gegen die beiden gut zu verteidigen“,
meinte Keeper Tom Starke.
Zusammen mit Florian Bruns
und Ex-Zebra Marius Ebbers ließ
das Duo die Viererkette um Björn
Schlicke ein ums andere Mal blöd
aussehen. Denn weder der Kapitän, noch Frank Fahrenhorst oder
die Außen Bernd Korzynietz sowie Olivier Veigneau konnten dem
Tempo-Fußball im ersten Durchgang etwas entgegensetzen. Und
das Engagement der Nordlichter
wurde bereits in der 13. Minute belohnt. Schlicke wusste sich gegen
Naki nur mit einem ungestümen
Foul zu helfen. Konsequenz: Elfmeter, Florian Bruns schießt - 1:0.
„Das war dumm von mir, denn ich
habe ihn umgehauen“, gab Schlicke offen zu. Doch seinen Patzer
machte er in der 55. Minute wieder gut. Naki lief alleine auf Starke
zu, umkurvte den Torwart, doch
Schlicke spitzelte ihm das Leder
sechs Meter vor dem leeren Tor
noch vom Fuß. „Das war wichtig,
denn sonst hätte es 3:1 für St. Pauli gestanden“, meinte Starke.
Denn in der Zwischenzeit lochten Dorge Kouemaha nach einer
schönen Flanke von Christian Tiffert (16.) sowie Takyi mit einem
Sonntagsschuss aus 18 Metern ein
(27.). Erst nach dem Platzverweis
für Takyi (siehe Seite 17!) kamen
die Duisburger besser mit dem
Kontrahenten zu Recht. Aber es
dauerte bis zur 59. Minute, ehe
Sandro Wagner den 2:2-Endstand
markierte. „Wenn man solange in
Überzahl agiert, muss man viel
mehr machen“, haderte Neururer
mit dem Schicksal, nicht mit drei
Zählern im Gepäck die Heimreise
angetreten zu haben.
Doch das wäre wohl auch des
Guten zu viel gewesen, denn St.
Pauli hatte die Partie bis zum
Platzverweis im Griff. „Der erste
Durchgang war total doof, aber
dann haben wir uns zum Glück
gefangen“, resümierte Starke. Und
wie schon gegen Cottbus hat der
MSV nie aufgegeben und sich im
Spielverlauf in das Match hineingekämpft. Schwamm die Defensive
in den ersten 45 Minuten mehrfach, so strahlte sie nach dem Seitenwechsel wieder die gewohnte
Sicherheit aus. „Das war ein Erlebnis, denn beide Mannschaften
haben im Vergleich zur Vorsaison
eine Weiterentwicklung durchlebt“, erkannte Neururer deutliche Fortschritte im spielerischen
Bereich. Die Zufriedenheit des
Fußballlehrers ist verständlich,
immerhin ist seine Elf seit zwölf
Auswärtsspielen ohne Niederlage.
Und beim bisherigen Spitzenreiter
ist auch ein Punkt ein Erfolg. „Das
war Weltklasse von meiner Mannschaft, wir waren viel besser als in
Aachen“, lobte Stanislawski und
strich dadurch noch einmal die
Bedeutung des Unentschiedens für
den MSV heraus.
Die 22.554 Zuschauer am fast
ausverkauften Millerntor sorgten
zudem für den passenden Rahmen. „Es macht immer wieder
Spaß, hier aufzulaufen. Die Atmosphäre ist einfach der Wahnsinn“,
lachte Starke und strich heraus,
dass „wir viel weiter als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres sind.
Dieses Team macht einfach Spaß.“
Aber während sich die Duisburger
in der letzten Saison auf die stabile
Abwehr verlassen konnten, rappelt es nun regelmäßig in seinem
Kasten. „Das wird sich ändern,
wenn wir alle eingespielt sind“, erzählte Starke.
Neururers Fazit: „Wir haben Moral bewiesen und uns zwei Mal zurückgekämpft. Deshalb muss manmit dem Ergebnis einverstanden
sein.“ Sein Zusatz: „In der kommenden Woche müssen wir diesen
guten Start mit einem Heimsieg im
Derby, das hoffentlich ausverkauft
sein wird, gegen Fortuna Düsseldorf vergolden. Dann bin ich mit
dem Auftakt einverstanden.“ Und
dann heißt es auch für ihn: Fußball-Herz, was willst du mehr?
Nr. 34-2009
St. Pauli – MSV Duisburg
Takyi zeigt sich nach Blackout und Ampelkarte reumütig
Bodzek: „Er hat mich berührt“
Hamburg (RS).
s war die spielentscheidende
Szene, als Schiedsrichter Deniz
Aytekin St. Paulis Spielmacher
Charles Takyi die Ampelkarte unter die Nase hielt (36.). Denn ohne
den 24-Jährigen, der mit einem
Sonntagsschuss die 2:1-Führung
markierte, lief nicht mehr viel
in der Offensive der Hanseaten
zusammen.
Aber was war passiert? Adam
Bodzek hatte den ehemaligen
Fürther im Mittelfeld gelegt. „Es
war das gefühlte tausendste Foul
an mir“, beschwerte sich Takyi,
dass man es auf ihn abgesehen
hätte. Natürlich musste der 1,76
Meter große „Dauerläufer“ einiges
einstecken. „Aber beim Fußball
gibt es nun einmal Körperkontakt“, zuckte Bodzek nur mit den
Schultern. Denn nach dem er Takyi „gefällt“ hatte, sprang dieser
auf und meckerte den Duisburger
an. „Ich habe mich aufgeregt und
dann haben wir beide ein wenig
geschnackt“, berichtete Takyi. „Er
ist wie ein Wilder auf mich zugestürmt. Wenn ich doch schon eine
Gelbe Karte gesehen habe, mache
ich so etwas nicht“, merkte Bodzek
an.
Doch bei einem verbalen Scharmützel blieb es nicht. Takyi be-
E
Stimmen
Das erste Gänsehauterlebnis erlebten
die Fans bereits vor dem Match. Für
den verunglückten St. Pauli-Fan in
Aachen, der von der Tribüne abgestürzt ist und im Koma liegt, wurde der
Kultschlager „You never walk alone“
gespielt.
„Das ist einfach klasse, in diesem
engen Stadion zu spielen“, war das
Match für Sandro Wagner nicht nur
wegen seines Tores ein echtes Erlebnis.
„Als ich die Fans und die Mannschaft
angepeitscht habe, sind einfach die
Emotionen durchgegangen.“
Gefühlte tausend Mal gefoult am Boden: Adam Bodzek (Foto: firo).
wegte sein Haupt wie bei einer
Kopfnuss Richtung Bodzek. „Das
darf mir nicht passieren“, zeigte
sich Takyi nach seinem Blackout
reumütig. „Aber ich habe Adam
nicht berührt, denn sonst wäre es
eine Tätlichkeit gewesen und ich
hätte den roten Karton gesehen.“
Bodzek sah es anders. „Er hat
mich berührt und als Schutz bin
ich natürlich nach hinten gefallen.“ Und hat sich damit den Zorn
der 20.000 St. Pauli-Fans auf sich
gezogen, denn er wurde gnaden-
los ausgepfiffen und musste sogar
von Regenschirmen geschützt in
die Kabine geleitet werden. „Die
Zuschauer sind nicht so schlimm
wie die Gegenspieler gewesen. Die
hatten es nur noch auf mich abgesehen“, erzählte der gebürtige
Pole, „aber so etwas macht mir
nichts. Ich kann damit umgehen.“
Sein Fazit: „Wir haben uns natürlich eine Sieg erhofft, aber mit
dem Zähler können wir leben. Den
müssen wir nun aber gegen die
Fortuna vergolden.“
im zweiten Durchgang wie das gesamte Team steigerte.
Chavdar Yankov (4): Rettete den
Ball auf der Linie (4.). Seinen
Schuss aus 25 Metern hielt Matthias Hain (9.). Blieb in der Offensive
aber ohne Fortune. Katastrophaler
Fehlpass beim Spielaufbau (50.).
Zum Schluss aber mit wichtigen
Ballgewinnen im Mittelfeld.
Adam Bodzek (3+): Er stand immer
wieder im Mittelpunkt und wie zuletzt immer richtig gut drauf. Kein
Zweikampf ging verloren. Sorgte
mit seiner theatralischen Einlage
für die Ampelkarte Takyis. Clever.
Christian Tiffert (3): Klasse Flanke auf Kouemaha (16.). War der
Dreh- und Angelpunkt in der Offensive und führte die Mannschaft
immer wieder nach vorne.
Mihai Tararache (4): Konnte seine
gute Vorstellung aus dem Match
gegen Cottbus nicht bestätigen und
fiel in den alten Trott zurück. Versuchte zwar, Kouemaha und Wagner in Szene zu setzen, aber die
Pässe landeten oft im Nirgendwo.
Dorge Kouemaha (3+): Sein Kopfballtreffer in der 16. Minute war
typisch für den Goalgetter. Mit
vollem Körpereinsatz gewann er
das Luftduell und platzierte das
Leder im langen Eck. War ein ständiger Aktivposten.
Und er untermauert, dass er ein Zebra
bleiben wird:„Ich bin dem MSV sehr
dankbar und werde meinen Vertrag
auch verlängern. Ich gehe nicht weg.
Ich möchte aber auch mal so eine klare
Ansage vom Verein hören.“
Bernd Korzynietz resümierte:„Wir
müssen endlich mal wieder zu Null
spielen, damit das Selbstvertrauen aller
Abwehrspieler steigt. Wir hätten gewinnen müssen, denn schließlich waren
wir lange in Überzahl.“
Die St. Pauli-Fans revanchierten sich
beim MSV für den in ihren Augen ungerechtfertigten Platzverweis für Charles
Takyi auf ihre Weise. Als der Duisburger Bus die Stadion-Ausfahrt verließ,
klebten sie „St. Pauli gegen rechts“Aufkleber auf das blau-weiße Mobil.
Norbert Meier hat die Chance genutzt,
sich den MSV live anzuschauen.„Wir
spielen in acht Tagen in Duisburg und
da habe ich mir das Spiel in St. Pauli natürlich nicht entgehen lassen“, erzählt
der Düsseldorfer Coach.
Einzelkritik
Tom Starke (2-): Hatte weder beim
Elfer (13.), noch beim Geschoss von
Charles Takyi eine Chance (27.).
Gute Reaktionen, als er innerhalb
von 60 Sekunden erst einen Kopfball und dann einen harten Schuss
von Marius Ebbers parierte. Sicherte mit einer Glanzparade kurz
vor dem Abpfiff den Punkt.
Bernd Korzynietz (4+): Hatte
Glück, dass sein hartes Einsteigen gegen Takyi ungeahndet blieb
(26.). Rieb sich in den Duellen gegen Deniz Naki auf.
Björn Schlicke (4+): Konsequent
gegen Takyi (8.). Verschuldete den
Elfer. Anstatt Naki nur „zu stellen“, ging er viel zu robust gegen
den quirligen Antreiber vor (12.).
Das war unnötig. Sensationell wie
er Naki, der frei vor dem leeren
Tor stand, den Ball vom Fuß spitzelte (55.).
Frank Fahrenhorst (4+): Klärte
gut in höchster Not gegen Fabian
Boll (9.). Klasse gegen Ebbers (60.).
Scheute nicht wie gegen Cottbus
die Zweikämpfe, sondern hielt die
Abwehr zusammen.
Olivier Veigenau (4): Verlor das
Laufduell gegen Takyi, der daraufhin das 2:1 markierte (27.).
Aber das war nicht seine einzige
Unsicherheit. Er wirkte oftmals
unkonzentriert, auch wenn er sich
17
Nachgefragt
Sicherte den Punkt: Tom Starke (Foto:
firo).
Sandro Wagner (3+): Er hat einen
Lauf. Im ersten Durchgang blieb er
noch völlig blass, sorgte mit seinem
Ausgleichstreffer für die Erlösung
(59.). Hatte Pech, dass sein Freistoß (75.) und Kopfball (82.) knapp
das Ziel verfehlten.
Caiuby (3-): Brachte nach dem
Wechsel den nötigen Schwung
in die Offensive. Schade, dass
Naki seinen Kopfball von der Linie kratzte (58.). Kunstvolle Vorlage per Fallrückzieher, die zum
2:2-Ausgleich führte.
Bruno Hübner, haben Sie einen Punkt gewonnen oder zwei
verloren?
Wir hatten in der Abwehr Probleme mit den spielerisch sehr
starken St. Paulianern. Aber wir
haben nie aufgegeben, deshalb ist
das Remis am Ende in Ordnung,
auch wenn wir mehr als eine Halbzeit in Überzahl gespielt haben.
Die Angebote für Sandro Wagner werden stetig höher. Wann
werden Sie schwach?
Gar nicht, Sandro ist unverkäuflich. Er wird wohl hoffentlich auch
über die Saison hinaus bei uns
bleiben.
In der letzten Saison hatten sie
nach drei Spieltagen auch fünf
Punkte auf dem Konto. Damals
sind die Fans aber auf die Barrikaden gegangen, jetzt jubeln sie.
Was hat sich verändert?
Die Mannschaft spielt begeisternden Fußball. Wir suchen
immer den Weg nach vorne. Wir
wollten ein Team aufbauen, das in
zwei Jahren das Zeug zum Aufstieg
hat. Das ist jetzt der Fall.
18
Rot-Weiß Oberhausen
Nr. 34-2009
InTeam
RWO wird Ende August und Anfang
September zwei Testspiele bestreiten.
Am Mittwoch, 26. August, spielt RWO
beim A-Kreisligisten FC Rhade. Um
19 Uhr wird die Partie im Sportzentrum Dahlenkamp angepfiffen. Am
Mittwoch, 2. September, reisen die
„Kleeblätter“ nach Siegen-Geisweid, wo
sie auf Einladung des Hauptsponsors
VATRO auf den Landesligisten 1. FC
Kaan-Marienborn treffen. Der Anstoß
erfolg um 19 Uhr.
wie Forstwirt Dennis Schwedler oder
Reinigungskraft Claudia Wisniewski aus
zahlreichen Bewerbern ausgewählt,
um sich mit den Rot-Weiß-Spielern
ablichten zu lassen.
Im wahrsten Sinne des Wortes
riesengroß kommt RWO in diesen
Tagen daher. Ab sofort sind am neuen
Parkhaus am Technischen Rathaus in
Sterkrade elf 5,50m x 2,20m große
Plakate mit den Motiven der „Echte
Kumpel“-Saisonkampagne zu sehen,
die auch die Rückseiten der aktuellen
Autogrammkarten der RWO-Profis
bilden. Für diese exklusive Fotostrecke
wurden echte Malocher des Alltags
Im Juli bestritt RWO ein Benefizspiel
bei Glück-Auf Sterkrade für den kleinen
Elias, der nach einer Standardimpfung
an einer schweren Entwicklungsstörung erkrankt ist und mittlerweile als
100-prozentig schwerbehindert gilt.
„Uns hat das Schicksal des Jungen sehr
berührt. Daher sind wir froh, dass wir
helden konnten“, betont Sportvorstand Thomas Dietz. Durch die Partie
kamen 8565 Euro zusammen.
Benoten Sie die eigene Mannschaft
auf www.reviersport.de. Wer hat
Ihnen besonders gut gefallen, wer war
nicht wirklich in Form? Klicken Sie nach
der Partie gegen Ahlen einfach die
RWO-Artikel an und stimmen Sie ab.
Drei Fragen an:
Fakten zum Spiel
Hans-Günter Bruns, wie haben
Sie den dänischen Teststürmer
Mike Tullberg gesehen? Er hat
in den letzten Jahren wenig
gespielt.
Was war, interessiert mich nicht.
Wichtig ist, wie er sich hier präsentiert hat. Und das war gut.
Natürlich hat er etwas Nachholbedarf, aber er hat zuletzt auch
nicht trainieren können. Ein interessanter Junge, der eine Sache
hat, die völlig außergewöhnlich ist.
Und das ist sein Schuss. Gegen den
war meiner nichts. Bei mir wurden
124 km/h gemessen, ihn schätze
ich auf über 140 km/h ein.
Wie sieht die Situation um ihn
herum nun aus?
Er steht bei Reggina Calcio noch
zwei Jahre unter Vertrag. Sein Berater hat gesagt, dass alles möglich wäre. Das bedeutet, auch für
uns könnte eine Lösung dabei sein.
Klar ist nur, wir zahlen keine Ablöse. Wir werden in den kommenden
Tagen die Gespräche aufnehmen
und sehen, was uns erwartet.
Weiß er, dass man in Oberhausen keine Unsummen verdienen
kann?
Davon gehe ich aus. Sein Berater
hat schon einen Spieler bei uns,
daher wird er ihm wohl davon erzählt haben.
Voraussichtliche
Aufstellung
Uster
Petersch
Kaya
Schlieter
Stoppelkamp
Embers
Schmidtgal
Terranova
König
Toborg
Reichwein
Moosmayer
Di Gregorio
Döring
Book
Felgenhauer
Omodiagbe
Busch
Kirschstein
Statistik: 18 Pflichtspiele bestritten
beide Klubs bisher. Acht Siege feierte RWO, sieben Ahlen, die anderen endeten in einer Punkteteilung.
Wobei die beiden Mannschaften die
Punkte nicht regelmäßig zu Hause
holten. So gewann RWO nur drei
von neun Begegnungen im Stadion
Niederrhein, drei wurden abgegeben, drei Mal gab es keinen Sieger.
Das letzte Heimspiel endete am 20.
September 2008 mit 1:3.
Situation: RWO hat auf den völlig verpatzten Auftakt gegen Berlin mit dem 2:2 in Augsburg die
richtige Reaktion gezeigt. Die soll
fortgeführt werden und den ersten
Dreier der Saison bringen. Ahlen
muss schnell in die Spur finden,
nachdem man die ersten beiden
Partien verlor.
Vorbereitung: Aus Oberhausener
Sicht gab es keine großen Ände-
rungen. Am Dienstag gab es den
freien Tag, am Mittwoch standen
zwei Einheiten auf dem Plan. Donnerstag ging es ganz früh auf den
Platz, um der großen Hitze etwas
aus dem Weg zu gehen.
Krankenstation: Die Langzeitverletzten Benny Reichert und Felix
Luz fallen weiter aus. Dominik
Borutzki muss nach seiner KnieOP knapp zehn Wochen zusehen.
Tim Kruse und Daniel Gordon sind
wieder an Bord, auch Ronny König
(Kapselriss im Knie) hat seine Probleme rechtzeitig überwunden.
Kulisse: Es wird überschaubar
bleiben. Mehr als 6000 Zuschauer
sind nicht zu erwarten.
Das meint RS: Serie hin oder her.
Es wird Zeit für den ersten Heimsieg der Kleeblätter. Den fahren sie
ein, das Wie muss dabei egal sein.
Tipp: 2:1.
Gegner im Blick
Pirson
Pappas
Mikolajczak
Der Übergroße Dimi Pappas.
> Der Start wurde mit zwei Niederlagen in den Sand gesetzt.
> In Oberhausen fehlen RWA Mohammed Lartey (Rotsperre), Daniel Thioune (Reha), Tim Gorschlüter (Adduktoren), Manuel Bölstler,
Sebastian Pelzer und Dino Djulbic
(nicht berücksichtigt).
> Im Sommer gab es trotz des
Klassenerhaltes den großen Kaderumbruch in Ahlen. Neun Kicker
verließen den Klub, ganze zwölf
Akteure kamen neu zum Verein.
> Besonders schmerzhaft waren
die Verluste der beiden Talente
Kevin Großkreutz (zum BVB) und
Marco Reus (Gladbach), für den
man aber eine Ablöse von knapp
einer Millionen Euro bekam.
> Neben RWO hat Ahlen wohl den
geringsten Etat der Liga. Von dem
muss man auch noch eine knapp
siebenstellige Summe in den Stadionausbau stecken. In den kommenden beiden Spielzeiten müssen DFL-Auflagen erfüllt werden,
daher werden die Tribünen hinter
den Toren ausgebaut.
> Ein Wiedersehen gibt es mit
Stürmer Lars Toborg. Der Knipser
saß zuletzt gegen Kaiserslautern
nur auf der Bank. „Weil ich seinen
Ehrgeiz kitzeln wollte“, betonte
Coach Stefan Emmerling, der seinen ersten Sturm noch nicht gefunden hat.
Nr. 34-2009
19
Rot-Weiß Oberhausen/Fortuna Düsserldorf
Eigene Ideen entwickeln für den ersten Heimdreier
Tobias Rathgeb kommt nicht
Oberhausen (RS).
s bleibt dabei: Die linke Seite ist
für RWO nur schwer zu besetzen. Unter der Woche stellte sich
Rostock Tobias Rathgeb vor. Aber
auch er reiste am Freitag um 12.20
Uhr wieder ab. Und zwar ohne
Aussicht auf einen Vertrag. Coach
Jürgen Luginger betonte: „Ein sehr
guter Junge, der sicher einen Verein finden wird. Aber er sieht sich
eher nicht auf der Außenbahn.“
Was er gegenüber RS bestätigte:
„Ich bin froh, dass ich mich zeigen
konnte. Nach meinen Verletzungen
hatte ich keine Probleme mehr.
Aber ich fühle mich auf der Sechs
am wohlsten.“
E
Über RWO berichtet
Christian Brausch
Kann gegen Ahlen wohl auflaufen: Ronny König, hier gegen Union Berlin (Foto: firo).
Daher bleibt es bei der Besetzung auf dem Flügel, vorne kann
man sich eine Verpflichtung von
Mike Tullberg vorstellen. Der
Testangreifer konnte die Verantwortlichen überzeugen, in der
kommenden Woche wird man die
Verhandlungen aufnehmen.“ Am
besten mit dem ersten Ligadreier im Rücken. Der soll am Sonntag gegen RW Ahlen eingefahren
werden. Auch wenn die Gäste die
letzten drei Partien in Oberhausen
für sich entscheiden konnten, ist
Luginger nicht bange. „Wir haben
zuletzt auch immer gegen Union
Berlin gewonnen. Am ersten Spieltag sah das anders aus. So soll es
sich auch gegen Ahlen drehen.“
Ein gutes Vorzeichen: Ronny König, der Mr. Doppelpack von Augsburg, kann wohl auflaufen. Am
Freitag nahm er das Training auf
und spulte das volle Pensum ab.
Genau wie Tim Kruse und Daniel
Gordon. Daher hat der Trainer fast
die Qual der Wahl. Trotzdem wird
er wohl dieselbe Elf aufbieten, die
in Augsburg einen Zähler holte.
Das heißt auch mit Dimi Pappas,
der in den ersten beiden Begegnungen noch nicht an die Form
der letzten Spielzeit anknüpfen
konnte. Luginger: „Er hatte zuletzt
mit Ibrahima Traore auch einen
starken Gegenspieler. Da war er
etwas weit weg vom Mann.“ Gegen
Ahlen wird er die nächste Chance
bekommen, das gilt wohl auch für
Moritz Stoppelkamp. Denn RWO
erwartet defensive Gäste. Das bedeutet für die Kleeblätter: Man
erhält die undankbare Aufgabe,
das Spiel zu machen. Der Trainer
legt sich fest: „Das ist nicht nur unser Problem, so geht es fast jeder
Mannschaft in der Liga. Es ist das
schwierigste, eigene Ideen zu entwickeln. Wir müssen einfach die
Zweikämpfe besser annehmen als
gegen Berlin, damit wir schnell die
Bälle erobern. Und dann werden
wir das Match auch gewinnen.“
Denn Luginger macht unmissverständlich klar. „Wir müssen die
Zähler für den Klassenerhalt zu
Hause holen. Drei haben wir gegen
Berlin schon liegen lassen. Er wird
Zeit für den ersten Heimsieg. Und
das nötige Selbstvertrauen haben
wir uns in Augsburg geholt.“
Der Gast aus Ahlen kommt hingegen mit zwei Niederlagen im Gepäck. Aber Luginger warnt: „Beide Begegnungen waren von RWA
nicht schlecht. Gegen St. Pauli hat
man in der Nachspielzeit verloren,
gegen Kaiserslautern hatte Ahlen
viele Chancen. Die 90 Minuten
werden brutal hart.“
DÜSSELDORF: 1:0 - Nach Koblenz-Sieg voll in der Liga angekommen
Meier sah den unbedingten Willen
Düsseldorf (RS). Gegen Paderborn
trafen die Düsseldorfer mit jedem
Schuss. Gegen Koblenz war es bis
zur Pause ein Düsseldorfer Scheibenschießen, aber „die TuS hatte
die Latte und Keeper David Yelldell“, bilanzierte Fortuna-Coach
Norbert Meier nach der Partie.
Daher musste sich der Ex-Profi
beim 1:0-Erfolg mit dem goldenen
Treffer von Ranisav Jovanovic
begnügen.
gewohnt, Ausfälle zu kompensieren. Natürlich war Marco in einer
bestechenden Verfassung. Aber
ich habe nicht lamentiert, weil
es sowieso nichts bringt. Bei uns
dürfen die Leute nur nicht geballt
ausfallen.“
Dann könnte es für den Aufsteiger eng werden, in Bestbesetzung
hat die Truppe aber gezeigt, dass
sie in der Klasse mithalten kann.
Daher die Bilanz von Meier: „Wir
haben uns das nötige Quäntchen
Glück erarbeitet. Die Jungs haben
viel investiert und eine super Reaktion auf die Niederlage in Berlin
gezeigt. Man merkt, diese Truppe
hat den unbedingten Willen.“
Aus Düsseldorf berichtet
Christian Brausch
Was auch bedeutete, dass gegen
lange destruktive Gäste bis zum
Ende gezittert werden musste, ehe
der mehr als verdiente Erfolg vor
20.150 begeisterten Zuschauern im
Sack war. Dementsprechend gab
es auch zwei völlig unterschiedlich aufgelegte Trainer nach dem
Match. Gäste-Coach Uwe Rapolder
war bedient: „Es gab auf unserer
Seite viel zu viele Fehlpässe. Die
Aggressivität und die Konzentration hat gefehlt. Es wäre mehr für
uns drin gewesen, wenn wir besser
gespielt hätten.“
Aber die Fortuna ließ – speziell
ab Minute 20 – kaum etwas zu. Damit hat man mit sechs Punkten aus
Zu Hause scheint die Fortuna sich zu einer Macht zu entwickeln (RS-Foto: Brausch).
drei Partien den Auftakt hingelegt,
von dem die meisten geträumt haben. Ein zufriedener Meier betonte:
„Wir hatten den Gegner gut im
Griff und hatten vor dem Wechsel
eine Vielzahl an Chancen. Das 1:0
zur Pause hat das Ergebnis sicher
nicht richtig ausgedrückt.“ Daher
hatte auch Meier noch Punkte, die
er kritisieren konnte. „Wir müs-
sen mehr Treffer erzielen. So kann
man gegen die beiden Kuqis hinten
schnell in Bedrängnis kommen. Die
sind schwer zu verteidigen.“
Was Anderson und Hamza Cakir
aber mit Bravour gelang. Und im
Spiel nach vorne sah man einen
starken zentralen Oliver Fink, der
den verletzten Marco Christ glänzend vertrat. Meier: „Wir sind es ja
Düsseldorf: Ratajczak – Weber,
Cakir, Anderson, van den Bergh –
Lambertz (90. Sieger), Fink, Costa,
Caillas (78. Hergesell) – Bulykin,
Jovanovic (84. Kadah)
Koblenz: Yelldell – Lense, Matej,
Ndjeng, Langen – Skeraj (59. N.
Kuqi), Hartmann, Melinho, Geißler
(73. Müller) – Rahn (46. Stieber), S.
Kuqi
Schiedsrichter: Tobias Welz Tore:
1:0 Jovanovic (38.) Gelbe Karten:
- Langen, Mavric, Geißler, Müller
Zuschauer: 20.150
20
Fortuna Düsseldorf – TuS Koblenz
Einzelkritik
Michael Ratajczak (3+): Musste vor
der Pause nicht eingreifen. Einmal gefordert, in der entscheidenden Szene
mit der Klassetat gegen S. Kuqi (66.).
Christian Weber (3): Schöne Eröffnung (10.), fast wieder ein abgefälschtes Tor (20.), starker Schuss, den
Yelldell halten konnte (35.). Schöne
Offensivszene (49.). Kopfball-Klärung
zur Ecke (56.).
Hamza Cakir (3+): Ein Missverständnis mit Anderson (11.), danach
sicher und mit dem schönen Pass auf
Lambertz (45.). Nach der Pause ohne
Fehler. in der Zentrale.
Anderson (3): Vor dem Wechsel sehr
fahrig. Missverständnis mit Cakir (11.),
Unsicher gegen Kuqi (12.) und ein fast
zu kurzer Rückpass (30.). Gut gegen
S. Kuqi (58.). Steigerte sich nach dem
Pausentee gewaltig und gewann wichtige Zweikämpfe.
Johannes van den Bergh (3): Defensiv ohne Probleme in Halbzeit eins,
dazu ein schöner Flankenwechsel (32.).
Stark auf Caillas durchgesteckt (59.),
schwache Flanke (62.).
Andreas Lambertz (3-): Musste nach
einer Platzwunde ab Minute 17 mit einem Turban spielen. Einen Freistoß aus
zentraler Position hat er rausgeholt
(24.), per Volleyabnahme erzielte er
fast die Führung (37.), scheitere in der
Aktion aber am sehr stark reagierenden Yelldell.
Claus Costa (3+): Er rechtfertigte die
erste Zweitliga-Startnominierung.
Gewann fast alle Zweikämpfe und
versuchte auch offensive Akzente zu
setzen. Bemerkenswert: Er kam fast
ohne Foul aus.
Oliver Fink (2): Der Junge macht richtig Spaß. Fast alles was er macht, hat
Hand und Fuß. Vor der Abwehr räumte
er auf der einen Seite ab – das immer
fair. Zudem nach vorne als Antreiber
mit etlichen guten Szenen. Starke
Einzelaktion (29.), ein Schuss knapp
vorbei, tolle Vorarbeit (42.).
Olivier Caillas (2-):Gelungene Aktion,
aber mit dem harmlosen Abschluss
(18.). Danach war er voll in der Begegnung. Gute Ecke (31.), gefährlicher
Schuss (32.), noch ein guter Versuch
aus der Distanz (53.). Schöner Lupfer
auf Bulykin (54.), genaue Flanke (59.),
gefolgt von präzisem Standard (69.).
Viel besser als im Heimspiel gegen
Paderborn.
Ranisav Jovanovic (2-): 20 Minuten
nicht zu sehen, dann nahm er Fahrt
auf. Erst ein schwacher Schuss (22.),
dann der Freistoß-Knaller an die Latte.
Beim 1:0 nahm er bei dem tollen
Schuss genauer Maß. Kopfballchance
drüber (69.). Nach der Pause etwas
weniger zu sehen. Sein Laufpensum
war bemerkenswert.
Dmitri Bulykin (3): Brauchte auch 20
Minuten um in die Partie zu finden.
Erst ein Kopfball knapp verzogen
(21.), dann eine schöne Ablage auf
Jovanovic (22.). Anschließend trat er
als kluger Vorlagengeber in Erscheinung. Zwei klasse Vorlagen (35., 37.).
Nächster Kopfball drüber (59.). Im
Abschluss muss er noch bissiger zu
Werke gehen.
Nr. 34-2009
InTeam
Michael Ratajczak, der nur einmal
wirklich eingreifen musste, bekam nach
dem Match ein Lob von Coach Norbert
Meier:„Es ist ganz gefährlich, wenn du
fast nie geprüft wirst. Dann musst du
für eine Szene da sein. Das hat Michael
geschafft.“
Und der Schlussmann bilanzierte
nach dem Sieg zu Null:„Das ist mein
Job. Sobald der Ball auf das Tor kommt,
muss ich mit aller Macht verhindern,
dass er rein geht. Vorher hätten wir
aber schon das 2:0 machen müssen,
dann wäre es etwas ruhiger geworden.
Jetzt haben wir sechs Punkte aus drei
Partien, hinten wurde wieder wenig
zugelassen und zu Hause müssen wir
weiter so eine Macht sein.“
Kapitän Andreas Lambertz hatte den
Kaffee nach 17 Minuten schon fast auf.
Erst wurde ein klares Foul an ihn nicht
geahndet, dann zog sich der Mittelfeldmann bei einem Kopfballduell gegen
Dominique Ndjeng eine Platzwunde
am Kopf zu. Den Rest der Partie musste
er in Dieter-Hoeneß-Manier mit einem
Turban verbringen. Nach den 90
Minuten bilanzierte Lambertz:„Koblenz
hatte keine klare Chance, daher geht
der Sieg sicher in Ordnung. Aber am
Ende waren wir nicht wirklich clever,
weil wir viele Ballverluste hatten und
daher noch mehr laufen mussten.“
Und nachdem Lambertz in Berlin nach 60
Sieht die Fortuna in der Liga angekommen: Andreas Lambertz (Foto: firo).
Minuten mit Krämpfen zu kämpfen hatte
nach seiner Verletzungspause, fühlte
er sich gegen die TuS schon wieder ein
Stück fitter.„Es ging schon besser. Die 90
Minuten haben gut getan.“ Und mit
Blick auf die sechs Punkte aus den ersten
drei Partien fällt die Bilanz klar aus:„Wir
sind in der Liga angekommen.“
Das hat auch Rechtsverteidiger
Christian Weber so gesehen.„Wir
haben eine super erste Hälfte gespielt
und es nur verpasst, noch einen Treffer
nachzulegen. Jetzt sind wir zufrieden
mit dem Auftakt, der Start ist für den
ganzen Verein gelungen.“
Und auch für Weber persönlich, der
im ersten Heimspiel gegen Paderborn mit einem abgefälschten Schuss
traf. Gegen Koblenz gab es fast das
gleiche Schauspiel, diesmal flog das
Leder aber knapp am Pfosten vorbei.
Einen anderen Schuss entschärfte
David Yelldell. Weber: „Es wird immer
besser. Ich komme in fast jeder Partie
zum Schuss. Aber ich bin froh, dass
Ranisav ein Tor erzielt hat. Die Angreifer standen zuletzt etwas im Mittelpunkt, weil sie noch nicht getroffen
haben. Jetzt ist das Thema weg und
das Ding hat dem Rani sicher sehr
gut getan.“
Jovanovic widmet sein Tor dem verstorbenen Opa
„Keiner unter der normalen Form“
Düsseldorf (RS).
nter der Woche gab es nach
nur zwei Ligaspielen schon
die ersten Fragen nach einer
Knipserkrise bei der Fortuna. Eine
Partie später hat sich das Thema
schon wieder erledigt. Denn Ranisav Jovanovic hämmerte das Leder
gegen Koblenz zum umjubelten 1:0
in die Maschen. Nachher stand er
den Medien Rede und Antwort und
verriet, wem er das Tor gewidmet
hat.
U
Ranisav Jovanovic, wie haben Sie
die Partie gesehen?
In der ersten Halbzeit hätten
wir 2:0 oder 3:0 führen müssen.
Der Torwart hat einige gute Dinger gehalten, ich habe die Latte
getroffen. Es hätte leichter werden können, wenn wir früher alles
klar gemacht hätten. Das Ergebnis geriet trotzdem nie in Gefahr,
weil die Koblenzer vorne relativ
schwach waren. Daher war der
Dreier absolut verdient.
Und Sie haben das erste Stürmertor erzielt.
Das fühlte sich natürlich gut an.
Besonders deswegen, weil mein
Opa am Freitag gestorben ist. So
konnte ich ihm dem Treffer widmen. Aber in meinen Augen ist
es nicht wichtig, ob ein Angreifer
trifft. Es zählt nur die Leistung für
die Mannschaft. Und da haben wir
gegen die TuS keinen Kicker dabei
gehabt, der unter seiner normalen
Form gespielt hat.
Wie schwer war es mit der familiären Nachricht, sich auf das
Match zu konzentrieren?
Ich habe es morgens von meiner Mutter erfahren. Sie ist gerade in Bosnien. Und genau in dem
Moment ist er leider gestorben.
So ist das Leben, es muss weiter
gehen. Auch wenn das sehr traurig ist. Wenn man bei meinem Jubel genau hingesehen hat, konnte
man schon deuten, für wen das
Tor war. Ich habe natürlich auch
vor und nach der Partie daran gedacht, aber während der Begegnung muss man versuchen, das zu
vergessen.
Waren Sie froh über Ihre Auswechselung? Sie sahen platt aus.
Wir haben es nach dem Wechsel
verpasst nachzurücken. Da klaffte ein Loch zwischen den Mannschaftsteilen. Wenn ich mich umgedreht habe, war keiner mehr da
und ich musste jedes Mal 30 oder
40 Meter zurück rennen. Das hat
schön geschlaucht.
Wie sehen Sie den Auftakt mit
sechs Punkten aus drei Spielen?
Wir sind sehr glücklich über die
Ranisav Jovanovic (Foto: firo).
ersten Wochen. In Berlin war sogar noch mehr drin. Jetzt haben
wir verdient Koblenz geschlagen
und wenn wir so auftreten, müssen
wir uns in einer Woche in Duisburg
auch nicht verstecken. Mit der gezeigten Leistung können wir in
der Liga bestehen. Jetzt gilt es, als
Kollektiv weiter gut zu arbeiten.
Dann werden wir auch auswärts
den einen oder anderen Zähler
einfahren.
Nr. 34-2009
21
3. Liga
5. Spieltag
Freitag, 21. August:
Ingolstadt - BVB II
Samstag, 22. August:
WSV - Sandhausen
Bild des Tages
0:1
0:2
Nicht genug, dass der WSV gegen Sandhausen verlor, Trainer Uwe Fuchs musste
sich das Ganze nach einer Stunde auch
noch von der Tribüne ansehen.
Offenbach - Kiel
2:3
Offenbach: Wulnikowski - Huber,
Hysky, Kopilas, Schutzbach (64. Mesic)
- Haas, Pfingsten (46. Teixeira) - Zinnow,
Rode (74. Chaftar), Laux - Türker
Kiel: Frech - Lamprecht (74. Brückner),
Boy, Müller, Jürgensen - Vujcic, Jerat,
Holt (80. Meyer), Schulz - Sykora, Sembolo (74. Heider)
Schiedsrichter: Karl Valentin (Taufkirchen) Tore: 1:0 Kopilas (43.), 1:1 Sykora
(52.), 1:2 Holt (57.), 2:2 Zinnow (65.),
2:3 Jerat (83.) Gelbe Karten: Kopilas,
Pfingsten - Brückner, Lamprecht (5),
Heider Zuschauer: 7.587
Heidenheim - Bayern II
4:2
Heidenheim: Sabanov - Meier, Göhlert,
Beisel, Feistle - Weil - Essig (58. Demirkiran), Schnatterer, Bagceci - Spann (67.
Krebs), Mayer
München II: Kraft - Schürf, Schütz,
Kopplin, Stierle (46. Rieß) - Schwarz Görlitz, Alaba (72. Ekici) - Baumjohann
- Sene, Erb (46. Sikorski)
Schiedsrichter: Marcel Unger (Halle/
Saale) Tore: 1:0 Essig (2.), 2:0 Spann (5.),
3:0 Schnatterer (21.), 3:1 Sikorski (49.),
4:1 Mayer (51.), 4:2 Sene (61.) Gelbe
Karten: Beisel (4), Meier (2) - Schwarz,
Baumjohann, Rieß (2), Ekici Zuschauer:
7.150
Dresden - Aue
3:0
Dresden: Keller - Cozza, Oppitz, Palionis, Nikol - Wagefeld, Hübener - Gerrit
Müller (46. Dobry), Kegel (87. Kastrati),
Soltau (83. Trehkopf ) - Savran
Aue: Männel - Klingbeil, Paulus, Kos, Le
Beau - Curri, Cimen, Sven Müller (46.
Gambo/58. Glasner), Stark (46. Hiemer) Braham, Klotz
Schiedsrichter: Babak Rafati (Hannover) Tore: 1:0 Savran (24.), 2:0 Kegel
(64.), 3:0 Savran (70.) Gelbe Karten:
Savran - Stark (2), Cimen, Müller Zuschauer: 14.650
Bremen II - Burghausen
3:4
Bremen II: Mielitz - Schiller, Maek, Dominik Schmidt, Andersen - Stallbaum,
Feldhahn (86. Zengin) - Kempe, Ayik,
Perthel (46. Testroet) - Oehrl
Burghausen: Riemann - Burkhard,
Kresin, Gorka, Kokocinski - Hertl, Niederquell - Traut, Holzer, Cappek (73. Belleri)
- El Haj Ali
Schiedsrichter: Martin Thomsen (Kleve) Tore: 0:1 Cappek (5.), 1:1 Ayik (12.),
2:1 Oehrl (13., Foulelfmeter), 2:2 Hertl
(29.), 2:3 Kresin (51.), 2:4 Cappek (60.),
3:4 Maek (67.) Gelbe Karten: Stallbaum, Andersen - Traut Zuschauer: 580
Unterhaching - Osnabrück
1:0
Unterhaching: Kampa - Schulz,
Susak (23. Brysch), Hain (82. Schwabl), Schaschko - Konrad, Mitterhuber,
Leandro, Zillner - Schweinsteiger (90.
Kanca), Balkan
Osnabrück: Berbig - Herrmann (46.
Schnetzler), Barletta, Krük, Nickenig
(58. Stang) - Heidrich - Siegert, Lejan,
Lindemann - Keseroglu (46. Kotuljac),
Schmidt
Schiedsrichter: Tobias Christ (Kaisers-
Mann des Tages
Halil Savran
(Dynamo Dresden)
lautern) Tore: 1:0 Balkan (40.) Gelbe
Karten: Brysch, Mitterhuber - Schmidt
(2), Lindemann Gelb-Rote Karten:
Schnetzler wegen wiederholten Foulspiels (74. ), Lejan wegen wiederholten
Foulspiels (88.) Zuschauer: 2.200
Regensburg - Braunschweig
1:0
Regensburg: Sattelmaier - Jarosch,
Hagmann, Maul, Binder - Haller (71.
Shynder), Zellner, Schlauderer, Berger (90. Hörnig) - Jürgen Schmid (85.
Beigang), Stoilov
Braunschweig: Petkovic - Brinkmann,
Schanda, Dogan, Reichel (84. Henn) Kruppke, Fuchs (75. Banser), Washausen, Boland (61. Pfitzner) - Onuegbu,
Calamita
Schiedsrichter: Robert Kampka
(Plüderhausen) Tore: 1:0 Zellner
(31., Foulelfmeter) Gelbe Karten:
Hagmann, Haller, Jürgen Schmid
So spielt man sich in die Herzen der
Dynamo-Fans. Besser gesagt: So schießt
man sich in die Herzen. Halil Savran ist
im Sommer von Tennis Borussia Berlin
nach Dresden gewechselt. Nach dem
fünften Drittliga-Spieltag ist der Türke
bei Dynamo richtig angekommen. Im
Ost-Derby gegen Erzgebirge Aue steuerte er zwei Treffer zum 3:0-Sieg der
Dresdner bei. Nach fünf Spieltagen hat
der 23-Jährige bereits drei Treffer auf
seinem Konto zu Buche stehen. Wenn
Savran so weitermacht, wird er auch
lange in den Herzen bleiben.
(3) - Calamita, Kruppke (3), Dogan
Zuschauer: 6.108
Sonntag, 23. August, 14 Uhr:
Stuttgart II - SV Wehen
CZ Jena - RW Erfurt
Top
6. Spieltag
Freitag, 28. August, 19 Uhr:
BVB II - Unterhaching
Samstag, 29. August, 14 Uhr:
Osnabrück - CZ Jena
Kiel - Ingolstadt
Bayern II - WSV Borussia
Sandhausen - Stuttgart II
SV Wehen - Regensburg
Aue - Heidenheim
RW Erfurt - Dresden
Sonntag, 30. August, 14 Uhr:
Braunschweig - Bremen II
Burghausen - Offenbach
SV Sandhausen
Die Tabelle
1. SV Sandhausen
5
3
2
0
13 : 5
11
2. Jahn Regensburg
5
3
2
0
8:4
11
3. Eintracht Braunschweig 5
3
1
1
5:2
10
4. Wacker Burghausen
5
3
1
1
9:8
10
5. FC Carl-Zeiss Jena
4
2
2
0
10 : 3
8
6. Kickers Offenbach
5
2
2
1
6:3
8
7. VfB Stuttgart II
4
2
1
1
7:4
7
8. SpVgg Unterhaching
5
1
4
0
8:7
7
9. Dynamo Dresden
5
2
1
2
4:4
7
10. FC Ingolstadt 04
5
2
0
3
9:7
6
11. KSV Holstein Kiel
5
2
0
3
8:7
6
12. VfL Osnabrück
5
2
0
3
6:6
6
13. FC Erzgebirge Aue
5
1
3
1
3:5
6
14. Borussia Dortmund II
5
1
2
2
4:5
5
15. 1. FC Heidenheim
5
1
2
2
7 : 10
5
16. Wuppertaler SV Borussia 5
1
2
2
7 : 11
5
17. Werder Bremen II
5
1
1
3
4:9
4
18. SV Wehen 1926
4
1
0
3
5:6
3
19. Rot-Weiß Erfurt
4
0
2
2
1:8
2
20. Bayern München II
5
0
2
3
3 : 13
2
So spielt ein echtes Top-Team! Das
kann man von der Dais-Truppe
zweifelsohne behaupten. Die Süddeutschen haben in Wuppertal brenzlige
Situationen überstanden und im richtigen Moment eiskalt zugeschlagen.
Nach den Führungstreffern haben die
Schwarz-Weißen den Gastgebern den
Zahn gezogen und das Spiel im Stile
einer Spitzenmannschaft kontrolliert.
Nach fünf Spielen belegt der SVS Rang
eins und in den nächsten vier Spielen
kann man der Konkurrenz davonziehen. Denn drei Partien werden daheim
ausgetragen. Und wenn Goalgetter Regis Dorn und Sturmpartner Sreto Ristic
weiterhin so treffen, dann wird der SV
Sandhausen weiter oben mitmischen.
Flop
FC Bayern München II
Die neuen Trainer haben einfach kein
Glück bei den Bayern. Weder Louis
van Gaal noch Mehmet Scholl können
ihre Mannschaften auf die Erfolgsspur
bringen. Die Bayern-Bubis unterlagen
in Heidenheim mit 2:4 und das trotz
der Unterstützung von Andreas Görlitz
und Alexander Baumjohann. Nach fünf
Spielen rangiert die Bayern-Reserve
auf dem letzten Tabellenplatz und hat
dabei ein grausames Torverhältnis vorzuweisen. Als Deutschlands Vorzeigeklub müsste die Reserve in der 3. Liga
sicherlich eine bessere Rolle spielen.
Sowohl van Gaal als auch Scholl müssen langsam Punkte sammeln, sonst
wird Uli Hoeneß explodieren und dann
wird es ungemütlich an der Säbener
Straße.
22
3. Liga
Nr. 34-2009
WSV BORUSSIA - SV SANDHAUSEN 0:2 (0:1) / Dais-Elf tritt in Manier eines Top-Teams auf
Gute halbe Stunde reicht gegen Dorn und Co. nicht aus
Wuppertal(RS).
ach dem 3:2-Sieg in Wehen
haben die WSV-Anhänger
gedacht, dass der Knoten bei
ihrer Mannschaft geplatzt ist. Am
Samstag wurden die WSV-Fans
bei der 0:2-Heimpleite gegen den
SV Sandhausen allerdings bitter
enttäuscht.
N
Aus dem Stadion am Zoo
berichtet Krystian Wozniak
Uwe Fuchs schickte das Siegerteam von Wehen gegen die
Süddeutschen ins Rennen. In den
ersten 25 Minuten beherrschte
der WSV das Spielgeschehen und
erarbeitete sich dabei gute Einschussmöglichkeiten. Nach nur
wenigen Sekunden hatten die gut
3.500 Zuschauer im Stadion am
Zoo den Torjubel auf den Lippen.
Jedoch verfehlte der Schuss von
Steve Müller nach einer klasse Hereingabe von Marvin Braun das
Tor deutlich.
Die Bergischen legten ein hohes Tempo vor, agierten druckvoll
und passgenau, jedoch wurde die
Fuchs-Elf für ihren Aufwand nicht
belohnt. Die Gästemannschaft aus
dem Rhein-Neckar-Kreis konnte
die brenzligen Situationen (1., 4.,
20.) unbeschadet überstehen und
schlug selbst nach 27 Minuten
durch Regis Dorn eiskalt zu. „ Wir
haben die Wuppertaler Drangphase gut überstanden. Dabei hatten
wir auch das Glück auf unserer
Seite“, sagte SVS-Coach Gerd Dais.
Und fügte hinzu: „Unsere Treffer
haben wir zum richtigen Zeitpunkt
erzielt. Die zweite Halbzeit plätscherte so dahin, man hat gemerkt,
dass der WSV dem hohen Anfangstempo Tribut zahlen musste.“
Fuchs sah die Partie ähnlich wie
sein Trainerkollege. „In der ersten
halben Stunde haben wir Sandhausen auseinander geschraubt. Nach
dem Tor hat man gesehen, warum
Sandhausen ein Aufstiegsfavorit
ist. Sie haben diszipliniert und cool
gespielt. Der SVS ist wie eine Spitzenmannschaft aufgetreten“, war
Fuchs voll des Lobes für den Geheimfavoriten der 3. Liga.
Sandhausen ist nach dem Dreier in Wuppertal erst einmal Tabellenführer. „Wir haben jetzt in
den nächsten vier Partien drei
Heimspiele vor der Brust. Dann
werden wir sehen, wo wir stehen“, schnalzt Dais bereits mit der
Zunge. Fuchs dagegen hat ganz
Der SVS feierte den dritten Sieg in Folge. Die Garanten für den guten Lauf sind vor
allemRegis Dorn (links), Roberto Pinto (mitte) und Sreto Ristic (rechts, Foto: Rittershaus)
andere Probleme. „Wieder einmal
haben wir zwei Gegentore kassiert
und das durch blöde individuelle
Fehler, das müssen wir schleunigst
abstellen“, ärgert sich der WSVTrainier. Offensivmann Salih Altin
sieht das ähnlich: „Wir sind spielerisch stark, das wissen wir. Jedoch
kommt nichts Zählbares dabei heraus. Wir müssen mal gut über 90
Minuten spielen und drei Punkte
einsacken.“ Am besten schon
nächste Woche in München.
Wuppertal: Maly - Neppe, Neunaber,
Schäfer, Valencia (68. Najdi) - Asaeda,
Fischer - Braun, Müller (60. Bernhardt),
Altin (72. Dressler) - Damm.
Sandhausen: Gurski - Hillenbrand,
Schuon, Eberlein, Mintzel (81. Throm) Pinto, Fießer, Jungwirth (77. Bindnagel),
Schauerte - Ristic (83. Hosiner), Dorn.
Schiedsrichter: Arne Aarnick
(Nordhorn)
Tore: 0:1 Dorn (27.), 0:2 Ristic (68.) Zuschauer: 3.528 Gelbe Karten: Eberlein
- Asaeda (2), Schäfer
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Christian Maly (3): Wenn er geprüft wurde, war er zu Stelle. Bei
den Gegentreffern schuldlos.
Marco Neppe (3-): Ist rechts in der
Viererkette sehr gut aufgehoben.
Wenn der WSV gefährlich wurde,
dann durch seine rechte Seite.
Beim 0:1 nicht ganz schuldlos.
Mario Neunaber (4): Machte eigentlich kaum Fehler. War nur leider an beiden Gegentreffern beteiligt. Um Dorn und Ristic sollte sich
die Innenverteidigung kümmern.
Beide Stürmer erzielten je ein Tor.
Mitja Schäfer (4): Dem Kapitän
war kämpferisch nie etwas vorzuwerfen. Spielte eigentlich eine
solide Partie. Wie Neunaber war
aber auch Schäfer an beiden Gegentoren beteiligt.
Jose Valenica Murillo (4-): Musste
in der 68. Minute mit Wadenproblemen ausgewechselt werden, bis
dahin einer der schwächeren Wuppertaler. Konnte nur in den ersten
25 Minuten überzeugen, ähnlich
wie das gesamte Team.
Ken Asaeda (3+): Einer der besten
WSV-Akteure. In der Wuppertaler
Anfangsphase die Schaltzentrale.
Sorgte mit feiner Technik und guter
Übersicht für gefährliche Aktionen.
Die Fleißbiene räumte vor der Abwehr alles ab. Tauchte in der zweiten Hälfte jeoch unter. Unglücklich
bei seinen Schussversuchen.
Karsten Fischer (5): In Wehen
war er mit Asaeda noch der beste
Mann auf dem Platz. Gegen Sandhausen einer der schwächsten in
der Fuchs-Mannschaft. Auch auf
der Tribüne spürte man die Unzufriedenheit des Publikums. Der
letzte Biss fehlte. Vom Kämpferischen darf man mehr verlangen. Ungenaue Pässe, schlechte
Antizipation.
Marvin Braun (2-): Der Ex-Osnabrücker war bester Akteur. Wenn
es gefährlich wurde, dann über
die rechte Offensiv-Seite des WSV.
Stark im Dribbling. Gute Kombinationen mit Neppe. Nur im Abschluss zeigte er Schwächen.
Steve Müller (5): Wurde nach 60
Minuten zu Recht ausgewechselt.
Lange nicht so stark wie in Wehen.
Viele Fehlpässe, wenig Durchsetzungsvermögen. So wird es Müller
schwer haben, seinen Platz in der
ersten Elf zu behalten.
Salih Altin (4): Er wollte, konnte jedoch nicht. Das Spiel lief am
feinen Techniker vorbei. Der WSV
beschränkte sich zumeist auf die
rechte Seite. Schönes Solo (21.).
Tobias Damm (3-): Versuchte viel,
rackerte unheimlich. Konnte oft
nur durch Fouls (48.) gestoppt
werden. Hatte keine klare Einschussmöglichkeit, auch weil zu
wenig Flanken bei ihm ankamen.
Nr. 34-2009
23
3. Liga
JENA: Stürmer Holwijn kommt
Aktion „Jena im Herzen“
Jena (sid).
arl Zeiss Jena hat den niederländischen Stürmer Melvin Holwijn verpflichtet. Der
29-Jährige hatte einst die Talentschmiede von Ajax Amsterdam
durchlaufen. Holwijn kommt ablösefrei vom niederländischen
Zweitligisten SC Telstar und erhält
einen Vertrag bis 2010. Die Kosten
für den rechten Außenstürmer
werden komplett von einem Sponsor übernommen.
Der Sponsor, der aus dem Umfeld des FC Carl Zeiss Jena kommt:
„Ich möchte, dass der FCC weiter
C
sportlich erfolgreich bleibt und somit einen zusätzlichen Beitrag zur
Aktion „Jena im Herzen“ leisten.
Daher habe ich mich bewusst für
dieses zweckgebundene Engagement entschieden.“ Trainer René
van Eck über den neuen Holländer in den Reihen seiner Mannschaft: „Er ist schnell, technisch
stark und ein Spieler, der sowohl
sportlich, als auch menschlich
zu uns passt!“ Holwijn ist in der
Offensive vielseitig einsetzbar. So
kann er sowohl im Sturm als auch
auf den offensiven Außenbahnen
spielen.
SANDHAUSEN: Stürmer Lüttmann wurde verpflichtet
„Oben ein Wörtchen mitreden“
Befreite mit seinem Treffer die BVB-Reserve: Yasin Öztekin (Foto: firo).
INGOLSTADT - BVB II 0:1
Befreiung durch Öztekin
Ingolstadt (RS).
er Zweitvertretung von Borussia Dortmund ist am Freitag
beim Zweitligaabsteiger FC
Ingolstadt mit dem 1:0-Sieg der ersehnte Befreiungsschlag geglückt.
Durch den Treffer von Yasin Öztekin (33.) gewannen die BVB„Bubis“ vor 2.660 Zuschauern im
Ingolstädter Tuja-Stadion und verließen dank der Siegpremiere in
der 3. Liga die Abstiegszone.
„Diesen
ersten
Saisonsieg
brauchten wir. Vom Gefühl her
wusste ich, dass wir jetzt nach den
zuletzt guten Spielen irgendwann
dran sein müssen. Ich bin sehr
froh, dass es in Ingolstadt geklappt
hat“, atmete BVB II-Coach Theo
Schneider nach dem wichtigen
Auswärts-Dreier auf.
Seine Mannschaft hatte von Beginn an frech aufgespielt und die
Zielsetzung, früh Unruhe ins Spiel
der Ingolstädter zu bringen, nahezu perfekt umgesetzt. Das Lob
ihres Trainers hatte sie sich deshalb redlich verdient: „Die Truppe
hat unsere Stärken in die Waagschale geworfen und dem FC Probleme bereitet. So hatte ich mir
das vorgestellt.“
Einzig die mangelhafte Chancenauswertung führte dazu, dass
die Schwarz-Gelben am Ende noch
einmal zittern mussten. „Das war
unnötig. Gerade als Ingolstadt
hinten aufgemacht hat, hätten
wir unsere Kontersituationen entschlossener nutzen müssen. Aber
es fehlte häufig der entscheidende
letzte Pass“, monierte deshalb
D
auch Schneider, der mit seinen
Jungs jedoch nicht allzu hart ins
Gericht gehen wollte.
Denn auch ohne einen zweiten
Treffer war die Freude bei den
Gästen nach dem Schlusspfiff von
Schiedsrichter Markus Schmidt
riesig. Nach drei Partien ohne eigenes Tor und vier Spielen ohne
Sieg rissen in Ingolstadt beide Negativserien. Die „leichte Unruhe“,
die Schneider in den letzten Tagen
im erweiterten Umfeld ausgemacht
hatte, dürfte sich jetzt erst einmal
wieder legen.
Der frühere Bielefelder, der am
Sonntag seinen 49. Geburtstag
feiert, will sich damit jedoch nicht
zufrieden geben: „Diese erste kritische Phase haben wir überstanden. Aber das große Ziel ist es natürlich, in der kommenden Woche
gegen Unterhaching noch einmal
nachzulegen. Dann wären wir endgültig in den Tabellenregionen, die
wir uns vor der Saison vorgenommen hatten.“ Matthias Dersch
FC Ingolstadt 04: Lutz - Bambara,
Pisot, Wenczel, Ruprecht - Karl - Leitl,
Neuendorf (69. Keidel), Buchner Braber (60. Demir), Hartmann (60.
Wohlfarth)
Borussia Dortmund II: Höttecke Hasanbegovic, Hünemeier, Sobiech,
Vrzogic (64. Neumeister) - Bender Piossek, Tyrala, Öztekin - Kullmann (73.
Hille), Ginczek (82. Großkreutz)
Tore: 0:1 Öztekin (33.)
Schiedsrichter: Markus Schmidt
(Stuttgart)
Zuschauer: 2.660
Sandhausen (RS). In Oberhausen
endete die Zeit von Stürmer Julian
Lüttmann mit dem Abpfiff der letzten Spielzeit. Jetzt hat der Knipser
einen neuen Verein gefunden.
Nachdem sich ein Engagement
auf Zypern zerschlagen hat, unterschrieb der Angreifer beim ambitionierten Drittligisten aus Sandhausen einen Vertrag, der zunächst
bis zum Ende der Saison läuft. „Ich
bin super zufrieden. In der dritten
Liga gibt es keinen klaren Favoriten und wir wollen versuchen,
oben ein Wörtchen mitzureden“,
betont Lüttmann, der zunächst alleine in Sandhausen ist. Allerdings
werden seine Frau und seine kleine
Tochter Emma Lynn (zwei Monate
jung) in Kürze nachkommen. „Die
Kleine macht uns so viel Freude“,
zeigt sich der Vater begeistert vom
Nachwuchs, „die schlaflosen Nächte werden auch immer weniger.“
Bis zum Vertragsabschluss in
Sandfhausen hielt sich der Ex-
Münsteraner bei der VDV fit. Und
er hat nur lobende Worte parat:
„Das kann ich jedem nur empfehlen. Ich war dreieinhalb Wochen
da und es war wie ein kleines Trainingslager. Natürlich ist dort die
Ausrichtung etwas anders als bei
einem Verein, aber ich bin jetzt
fit.“
Und da bis zum Wochenende die
Spielgenehmigung da war, gab es
beim 2:0-Erfolg in Wuppertal das
Debüt. Zwar nur im KAder, aber
immerhin, Damit hat die Sandhausener Angriffsreihe (bisher mit
13 Treffern die beste der Liga) hat
eine weitere treffsichere Option in
der Hinterhand. Lüttmann: „Mit
Sreto Ristic, Regis Dorn oder Daniel
Jungwirth spielen dort richtig gute
Jungs. Die Qualität ist da. Zudem
scheint man sich wie bei RWO sehr
teamorientiert zu präsentieren.“
Und wo da hingeführt hat, konnte man vor etwas mehr als einem
Jahr sehen...Christian Brausch
Will mit Sandhausen um den Aufstieg mitspielen: Stürmer Julian Lüttmann (Foto: firo).
24
Frauenfußball
Nr. 34-2009
SG SCHÖNEBECK: Überfliegerin Malinowski steht vor ihrem nächsten Karrieresprung
Nach dem EM-Titel folgt das Bundesliga-Debüt
Essen (RS).
yra Malinowski erlebt derzeit
einen aufregenden Sommer.
Vor acht Wochen gewann sie
zunächst mit den U17-Juniorinnen
des Deutschen Fußball-Bundes
(DFB) den Europameistertitel, nur
neun Tage später sicherte sie sich
mit der U16-Nationalmannschaft
beim Nordic Cup in Schweden die
Silbermedaille. Und der nächste
Karrieresprung steht kurz bevor:
das Debüt in der 1. Bundesliga.
Dabei kickte Malinowski 2008
noch in der männlichen C-Jugend
von Schwarz-Weiß Eppendorf.
K
Über Frauenfußball berichtet
Desirée Kraczyk
Ralf Agolli, Trainer ihres neuen Vereins SG Essen-Schönebeck,
merkte bereits an: „Von Kyra versprechen wir uns sehr viel.” Die
16-Jährige kam auch mit besten
Empfehlungen an die Ardelhütte.
Bei ihrem ersten großen Turnier,
der U17-EM in der Schweiz, avancierte die Bochumerin zur Überfliegerin. Zunächst beteiligte sie sich
beim 4:1-Sieg gegen Frankreich
mit drei Toren an dem Einzug ins
Finale und dann schoss Malinowski
die U17 mit fünf Treffern beim 7:0
gegen Spanien quasi im Alleingang
zum Titelgewinn. „Daran erinnere ich mich natürlich gerne“, erklärt die Schülerin des Märkischen
Gymnasiums in Wattenscheid, die
selbst ein wenig überrascht von
ihrer unglaublichen Treffsicherheit war. Gratulationen musste sie
nach ihrer Rückkehr zahlreiche
entgegennehmen. In übermäßige
Euphorie ist Malinowski nach ihrer
Galavorstellung aber nicht verfallen, dafür sorgt auch der Bundestrainer, wie die Neu-Schönebeckerin zugibt: „Ralf Peter meinte auch,
ich soll nicht abheben, sondern
weiterarbeiten.“
Und für weitere Einsätze kann
sie sich nun mit einer beständigen
Leistung in der 1. Bundesliga empfehlen. Nach einer Saison bei der
SG Wattenscheid 09 stapelten sich
bei Malinowski die Angebote. Um
das Nachwuchstalent buhlten der
SC Freiburg, SC 07 Bad Neuenahr,
FCR 2001 Duisburg und eben die
SG Schönebeck. „Das Probetraining in Essen hat mir gut gefallen.
Ich bin sehr zufrieden, dass ich
dorthin gewechselt bin“, betont
die 16-Jährige, die zudem ihren
Wohnsitz nicht wechseln wollte.
Bei der SGS gehört sie nun zu den
„Küken“, wie Agolli die Youngsters
nennt, auf denen aber auch bereits
viele Hoffnungen ruhen. Sofia Nati
Kyra Malinowski (rechts), hier noch im Trikot ihres Ex-Vereins SG Wattenscheid, erlebt
derzeit einen aufregenden Sommer (RS-Foto: mmb).
kennt sie schon aus der Nationalmannschaft, ihre anderen neuen
Teamkolleginnen hat Malinowski in der vergangenen Woche im
Trainingslager besser kennengelernt. Nun erhofft sie sich einen
Stammplatz für ihre erste Bundesliga-Saison, mit einer Anzahl von
Toren hält sie sich unterdessen
noch zurück. Und bevor der Bundesligaalltag beginnt, steht auch
noch die erste Qualifikationsrunde
zur U17-Europameisterschaft auf
Island an.
Zur Person
Name: Kyra Malinowski
Geburtsdatum: 20. Januar
1993
Geburtsort: Bochum
Position: Mittelfeld
Rückennummer: 13
Bisherige Vereine: SW Eppendorf, SG Wattenscheid 09
(07/2008-06/2009), SG EssenSchönebeck (seit 07/2009)
Erfolge: U17-Europameisterin 2009, Torschützenkönigin
U17-EM 2009
SOMMERLIGA: SG Schönebeck gewinnt deutlich
DFB: EM-Auftakt gegen Mitfavorit Norwegen
Wattenscheid verliert erneut
Einsatz von Laudehr fraglich
Duisburg (RS). Die SG EssenSchönebeck hat ihr zweites
Gruppenspiel in der Sommerliga
gewonnen. Gegen die Zweitvertretung des FCR 2001 Duisburg
setzte sich das Team von Trainer
Ralf Agolli am Sonntag ohne wirklich gefordert zu werden mit 8:1
(5:0) durch. „Die Leistung war insgesamt durchwachsen. Der Gegner war aber auch zu schwach“,
erklärte der SGS-Coach, der vor
allem die Chancenauswertung kritisierte: „Der Sieg hätte auch noch
fünf, sechs Tore höher ausfallen
können.“
Im Vergleich zur Vorwoche, als
sich die Essenerinnen gegen den
Ligakontrahenten SC 07 Bad Neuenahr mit 1:0 geschlagen geben
mussten, waren die Spielerinnen
konditionell leistungsfähiger und
hatten den Großteil der Spielanteile. „Es war schon ein deutlicher
Klassenunterschied erkennbar“,
meinte Agolli, der in der zweiten
Hälfte ordentlich durchwechselte.
Die Tore erzielten Melanie Hoffmann (2), Stephanie Goddard, Caroline Hamann, Stefanie Weichelt
(2), Sofia Nati und Kyra Malinowski. Am Sonntag gastiert die SGS
bei der SG Wattenscheid 09 (15.30
Uhr, Platzanlage Espenloh), die ge-
gen den Herforder SV die nunmehr
zehnte Niederlage in Folge in der
Vorbereitung kassierte. Trainer
Jürgen Krust war nach der 1:3
(1:1)-Pleite bedient: „Das war eine
schwache Leistung. Wir haben zu
wenig Kampfgeist an den Tag gelegt, haben nicht gezeigt, dass wir
das Spiel gewinnen wollen.“ Lena
Poppe erzielte in der 22. Minute
den Ausgleich. Sara Doorsoun hatte anschließend die große Möglichkeit zur Führung, scheiterte allerdings per Foulelfmeter. Für Krust
war es nach dem 0:5 gegen FCR
Duisburg am vergangenen Dienstag wieder ein Schritt rückwärts.
Wattenscheids Trainer Jürgen Krust
zeigte sich enttäuscht (Foto: firo).
Tampere (sid). Die deutschen
Fußballerinnen müssen bei ihrem
ersten Spiel bei der Europameisterschaft in Finnland am Montag
(16.00 Uhr MESZ/live in der ARD
und bei Eurosport) in Tampere
gegen Mitfavorit Norwegen wahrscheinlich ohne Mittelfeldspielerin
Simone Laudehr auskommen. Die
23-Jährige vom UEFA-Cup-Sieger
FCR 2001 Duisburg laboriert nach
wie vor an einer Innenbandzerrung im Knie und konnte auch am
Samstag nicht mit der Mannschaft
trainieren.
„Wir warten den Sonntag noch
ab, aber es wird knapp. Wir wollen nichts riskieren. Sie kommt
nur zum Einsatz, wenn sie keine Probleme mehr hat“, erklärte DFB-Trainerin Silvia Neid, die
aber schon ohne Laudehr plant:
„Die Aufstellung der Startelf habe
ich bereits im Kopf.“ Aufgrund
des wahrscheinlichen Ausfalls von
Laudehr werden vermutlich Linda
Bresonik und Kim Kullig die Positionen im zentralen Mittelfeld des
Titelverteidigers besetzen.
Abgesehen von Laudehr sind
alle Spielerinnen der deutschen
Auswahl, die noch nie ein EMAuftaktspiel verloren hat und seit
20 EM-Partien ungeschlagen ist,
einsatzbereit. Nicht zuletzt deshalb geht Neid zuversichtlich in
die Partie: „Es wird ein ausgeglichenes Spiel. Beide Teams wollen
gewinnen. Aber ich weiß, was meine Spielerinnen drauf haben.“
Als Ziel für die EM, an der erstmals zwölf anstatt wie bisher acht
Teams teilnehmen, wurde bereits
der Titel und damit der fünfte EMTriumph in Folge formuliert. Neid
warnt allerdings auch vor Überheblichkeit: „Wir haben kein Abo
auf den EM-Sieg.“ Zu den Mitfavoriten zählt die Bundestrainerin
Dänemark, Norwegen, England,
Schweden und Frankreich. Das
zweite Spiel bestreiten die DFBFrauen am Donnerstag gegen
Frankreich.
Simone Laudehr laboriert noch an einer
Innenbandzerrung und wird gegen Norwegen vermutlich ausfallen (Foto: firo).
Nr. 34-2009
25
Jugendfußball
DORTMUND - MÜNSTER 6:0
U19-Bundesliga
„Nach ganz oben“
2. Spieltag:
Freitag, 21. August:
1. FC Köln - Wattenscheid 09
0:1
Wattenscheid: Potrikus - Sperlich (90. Kohl), Rosenbach, Hoopmann (71. Yahkem) - Dupierry (46. Titz),
Portmann, Bomheuer, Sam. Davulku - Ucdu, Yildirim (34.
Akman), Carlino
Schiedsrichter: Kühlmeyer (Hohenstein)
Tor: 0:1 Portmann (42.)
Bes. Vorkommnis: Portmann scheitert mit Foulelfmeter
an Horn (38.)
Samstag, 22. August:
Borussia Dortmund - Preußen Münster
6:0
Dortmund: Alomerovic - Senci, Cenik, Terzic (46. Hermes), Ujma - Paurevic, Ekici (66. Benatelli), Silaj - M. Götze
(64. Stenzel), Stiepermann (70. Barry), Hounyovi-Huschka
Münster Wiedenhöft - Hecker, Yaglioglu, Secgel (79.
Krasenbrink), C. Müller - Kaldewey, Seifert (66. Maddente), Vieira Martins, Westermann - Kwiotek (46. Bothen),
Holtkamp (46. Kone)
Schiedsrichter: Haupt (Bremen)
Tore: 1:0 Stiepermann (26.), 2:0 M. Götze (33.), 3:0 Paurevic (37.), 4:0 Stiepermann (42.), 5:0 Hounyovi-Huschka
(63.), 6:0 Hounyovi-Huschka (84.)
Sonntag, 23. August, 11 Uhr
Bayer Leverkusen - VfL Bochum
Bochum: Görres - Kirschstein, Schattauer, Wolff, Soukou
- Walther, Haufe , Rudolph, Avci - Kefkir, Adeoye
F. Düsseldorf - Schalke 04
Düsseldorf: Sanchez del Villar - Gerding, Fritsch,
Böckling, Neumann - Siebert, Quaner, Gombarek, Fejzic Blaas, Karaduman
Schalke: Lenz - Temme, Kayaoglu, Weber, Hadzhiev Waldoch, Stevanovic, Frank, Ferati - Wiegel, Langlitz
Es fehlen: Haizameh (Rotsperre), Yedek (Knieentzündung), Fadel (Aufbautraining), Gerding, Cömez, Blaas
(alle fraglich) / Matip (Aufbautraining nach Mittelfußbruch), Ferati (fraglich)
MSV Duisburg - Arminia Bielefeld
Duisburg: Hillebrand - Reinter, Schneider, Hoffmann,
Akarca - Örücü - Schikowski, Dej - Kunt - Özdemir,
Exslager
Es fehlt: Goralski (Knieprobleme)
Borussia M‘Gladbach - Viktoria Köln
RW Ahlen - Alemannia Aachen
3. Spieltag:
Samstag. 29. August, 15.00 Uhr:
Viktoria Köln - MSV Duisburg
Sonntag. 30. August, 11.00 Uhr:
FC Schalke 04 - Alemannia Aachen
VfL Bochum - Borussia Dortmund
Preußen Münster - Rot-Weiss Ahlen
Fortuna Düsseldorf - 1. FC Köln
SG Wattenscheid 09 - Bor. Mönchengladbach
Arminia Bielefeld - Bayer 04 Leverkusen
15.00 Uhr
Will nach oben: Schalkes Richard Weber (Foto: gri).
SCHALKE: Richard Weber will nach oben
„Höwedes ist mein Vorbild“
Gelsenkirchen (RS).
it sieben Jahren zog sich
Richard Weber das erste Mal
das Blau-Weiße Trikot über.
Seitdem war er Jahr für Jahr eine
feste Größe in den Nachwuchsteams der Knappen und absolviert
nun seine letzte Saison im Juniorenbereich des S04. „Natürlich ist
es ein großer Traum von mir, im
nächsten Jahr einen Profivertrag
zu erhalten. Ich bin hier aufgewachsen, spiele seit zwölf Jahren
in diesem Verein und würde mich
schon als richtigen Schalker bezeichnen“, macht der Youngster
keinen Hehl daraus, dass sein Herz
nur für „Königsblau“ schlägt.
Viel Zeit für Freundin oder Familie bleibt Weber jedoch nicht.
Er besucht wie viele seiner Teamkollegen die Gesamtschule Berger
Feld, die mit dem FC Schalke kooperiert. Der 18-Jährige sieht die
Partnerschaft als gute Sache an:
„Bisher habe ich die Schule gut
hinbekommen, auch wenn mir bewusst ist, dass es dieses Jahr noch
einmal schwerer wird“, erklärt der
M
angehende Abiturient. „Ein Schulabschluss ist einfach wichtig. Klar
will ich Profi werden, aber man
weiß nie, was im Leben als nächstes passiert. Vielleicht verletzt
man sich schwer und steht plötzlich mit leeren Händen da.“ Genau
deshalb setzt sich Weber hin und
wieder auch mal abends nach dem
Training an den Schreibtisch: „Da
muss man sich dann auch mal quälen“, weiß der Abwehrspieler, der
sowohl links als auch in der Mitte
eingesetzt werden kann, worauf es
ankommt.
Als Stärken nennt der HöwedesFan neben seinem „guten linken
Fuß“ und sein „Kopfball- und Aufbauspiel.“ „Aber mein rechter Fuß
muss besser werden, genauso wie
ich mich im Zweikampfverhalten
noch steigern kann.“
Deutschlands U19-Coach Heiko
Herrlich ist auf jeden Fall bereits
auf Weber aufmerksam geworden
und hat ihn vergangene Woche beobachtet. Vielleicht sieht man den
18-Jährigen also schon bald im
DFB-Dress.
luc
Dortmund (RS). Auch im zweiten
Spiel der Saison konnten die von
Peter Hyballa betreuten A-Junioren
der Borussia die Partie gegen den
Aufsteiger aus Münster mit 6:0
(4:0) klar für sich entscheiden. Der
Dortmund-Coach zeigte sich nach
dem Spiel auch mit der Art und
Weise wie sein geforderter Risikofußball umgesetzt wurde, weitestgehend zufrieden: „In den ersten 20
Minuten hat mein Team noch nicht
so ganz in den Rhythmus gefunden.
Bezeichnend dafür war, dass unser
Führungstreffer durch einen „Blitzeinfall“ von Marco Stiepermann zustande gekommen ist.“
Daraufhin lief es aber bei den
Schwarz-Gelben, innerhalb der
letzten 20 Minuten des ersten
Durchgangs musste der PreußenKeeper noch drei Mal hinter sich
greifen. Zweiter Durchgang, unverändertes Bild: Die Dortmunder
dominierten das Geschehen und
konnten sich den Luxus leisten,
den ein oder anderen Leistungsträger für die Partie am Mittwoch
gegen Köln zu schonen. Dem Spiel
schadete das nicht, denn „auch die
Jungs, die reingekommen sind, haben ihre Sache gut gemacht“, fand
Hyballa. Sein Zusatz: „Was wir auf
jeden Fall drauf haben, ist der Tempo- und Powerfußball.“ Dass auch
die Vielzahl der anderen Trainer
den BVB diese Saison wieder ganz
oben sehen, lässt den Coach hingegen kalt: „Das ist mir egal, wie die
anderen uns sehen. Klar ist: Wir
wollen immer nach ganz oben.“
Der Trainer blickt aber auch
schon auf das nächste Spiel gegen
den Kölner Nachwuchs. der überraschend gegen die SGW verlor:
Hyballa sieht das aber keineswegs
als Vorteil: „Die werden mit einer
gehörigen Portion Wut im Bauch
zu uns kommen.“ luc
Kurz notiert
VFL: Einladung
Die Tabelle
1.Borussia Dortmund
2.Bayer Leverkusen
3.RW Ahlen
4.Arminia Bielefeld
5.Fortuna Düsseldorf
6.SG Wattenscheid 09
7.1. FC Köln
8.VfL Bochum
9.MSV Duisburg
10.Borussia M‘Gladbach
11.SCB Viktoria Köln
12.Alemannia Aachen
13.FC Schalke 04
14.SC Preußen Münster
2
1
1
1
1
2
2
1
1
1
1
1
1
2
2
1
1
1
1
1
1
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
1
1
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
1
1
0
0
1
1
1
1
2
7:
3:
3:
3:
3:
3:
2:
2:
2:
2:
1:
0:
1:
0:
0
0
1
2
2
3
2
2
2
3
2
1
3
9
6
3
3
3
3
3
3
1
1
0
0
0
0
0
U17-Bundesliga
2. Spieltag:
Arminia Bielefeld - MSV Duisburg
Preußen Münster - Bayer Leverkusen
Sonntag, 23. August, 11 Uhr
Schalke 04 - 1. FC Köln
SF Troisdorf - Bor. M‘Gladbach
Bonner SC - Rot-Weiß Essen
Al. Aachen - Borussia Dortmund
Wattenscheid 09 - F. Düsseldorf
Die Tabelle:
1. Leverkusen
2 2 0
2. MSV Duisburg
2 1 1
3. Arminia Bielefeld
2 1 1
4. 1. FC Köln
1 1 0
5. FC Schalke 04
1 1 0
6. SG Wattenscheid
1 1 0
7. Rot-Weiss Essen
1 1 0
8. Borussia Dortmund
1 0 0
9. Alemannia Aachen
1 0 0
10. Mönchengladbach
1 0 0
11. Fortuna Düsseldorf
1 0 0
12. Sportfreunde Troisdorf 1 0 0
13. Preußen Münster
2 0 0
14. Bonner SC
1 0 0
3:3
0:2
0
0
0
0
0
0
0
1
1
1
1
1
2
1
7: 0
6: 3
4: 3
3: 0
3: 1
2: 1
2: 1
1: 2
1: 2
0: 1
1: 3
0: 3
0: 5
0: 5
6
4
4
3
3
3
3
0
0
0
0
0
0
0
Bochums U19-Kicker Justin Pfaff,
Soukou Cebio, Steven Behrens, Julian
Wolf, Pascal Thomas, Jonas Ermes und
Marius Walther haben eine Einladung
zur Vorbereitung auf den A2-Pokal
(Länderpokal für A-Junioren) erhalten.
Zudem steht deren Teamkollege Hakan
Demir auf Abruf bereit.
ARMINIA: International
Sowohl U17-Stürmer Kacper Przybylko (16), als auch der 15-jährige Nico
Perrey wurden von ihren Verbänden zur
Nationalmannschaft eingeladen. Während Przybylko derzeit für Polen beim
„Syrenka Cup“ unterwegs ist, gewann
Perrey mit dem deutschen Nachwuchs
ein internationales Jubiläums-Turnier in
Liechtenstein. Der junge Armine durfte
nach dem gewonnenen Halbfinale (4:2
gegen die Schweiz) auch im 6:2-Finalsieg gegen „Nachbar“ Österreich sein
Können unter Beweis stellen.
26
Regionalliga
Nr. 34-2009
Regionalliga West
Top
3. Spieltag
SF Lotte - Kaiserslautern II
2:0 (1:0)
Preußen Münster
Lotte: Poggenborg - Brinker, Czyszczon, Thamm, Sidney - Wingerter, Seggewiß (89. Gersch) - Pagano, Arend
(81. Schiersand), Dondorf - Fischer (87. Mar. Schneider)
Kaiserslautern II: Trapp - Becker, Reuter, Buchner,
Saiti (80. Stulin) - Correia - Galm (74. Nazarov), Klinger
(84. Wooten) - Pinheiro - Zellner, Akcam Schiedsrichter: Hussein (Bad Harzburg)
Tore: 1:0 Pagano (27.), 2:0 Fischer (65.) Zuschauer: 751
Gelbe Karten: Sidney, Mar. Schneider - Trapp, Galm,
Nazarov
Münster - Schalke II
4:1 (0:0)
Eintracht Trier - SC Verl
3:2 (2:0)
Trier: Kronholm - G. Schulz, Cinar, Dingels, Rakic - Anicic
(63. Kempny), Anfang, Bradasch (75. Bauer), Wagner Senesie, Risser (58. Eckstein)
Verl: Mandic - Schmidt, Leeneman, Flottmann,
Bömer-Schulte (70. Röber) - Großeschallau (85. Dreichel),
Hagedorn, Venker (70. Freiberger), Bertels, Neumann
- Knappmann
Schiedsrichter: Steinberg (Korntal-Münchingen)
Tore: 1:0 Risser (11.), 2:0 Risser (15.), 2:1 Hagedorn
(50.), 2:2 Freiberger (73.), 3:2 G. Schulz (89.)
Zuschauer: 3.230 Gelbe Karten: - Venker,
Neumann, Schmidt
Wormatia Worms - Bonner SC
0:0
Worms: T. Müller - Dal. Gataric, Roesner, Lang, Krettek Dan. Gataric, Schröer (78. Aslan), Mpassy-Nzoumba, KassemSaad (84. Gebhardt) - Monetta, Bolm (64. Rasp)
Bonn: Shohat - Moschny, Binder, Wiwerink, Canizales Quotschalla (70. Niang), Adnaouene, Atulahi, Danilo (61.
Addai) - Rennie (78. Nachtigall), Lewejohann Schiedsrichter: Günsch (Battenberg) Zuschauer: 1800
Gelbe Karten: Dan. Gataric - Rennie
M‘gladbach II - Mainz II
3:4 (2:0)
M‘gladbach II: Blaswich - Schaaf, Dams, Heubach,
Schumacher - Pirschel (84. Engin), Alberman, Schlösser
(77. Podszus), Kacar - Bäcker, Pisano (67. Platzek)
Mainz 05 II: Kleinheider - Telch, Krause, Kessel,
Fring - Kaldirim, Kröner, Riske, Grimm - Amani (85. Man.
Schneider), Elliot (46. A. Grimaldi) Schiedsrichter:
Schwegler (Dortmund)
Tore: 1:0 Kacar (12.), 2:0 Kacar (16., Foulelfmeter), 2:1
Kessel (77.), 2:2 A. Grimaldi (79.), 3:3 Heubach (87.), 3:4
Man. Schneider (90.+2) Zuschauer: 315 Gelbe
Karten: Pisano, Heubach - Kröner
Mannheim - Bochum II
1:1 (1:1)
SV Elversberg - D‘dorf II
0:3 (0:1)
Leverkusen II - 1. FC Köln II
1:0 (1:0)
Leverkusen: Poremba - Rubink, Celik, Happe, Selmani - Schultens, Kluft (59. Köse) - Kaplan (85. Drexler),
Tour - Sukuta-Pasu, Zieba (81. Kampl)
Köln: R. Müller (67. Schwabke) - Salger, Cullmann,
Schwellenbach, Basala-Mazana - Yabo (56. Temür), Matuschyk (72. Kialka), Bahcecioglu - Kraus, Bouallal, Terodde.
Schiedsrichter: Petersen (Stuttgart)
Tore: 1:0 Happe (44.). Zuschauer: 231. Gelbe
Karten: Selmani - Cullmann
Sonntag, 23. August, 14 Uhr:
RW Essen - 1. FC Saarbrücken
4. Spieltag
Freitag, 28. August, 19 Uhr:
Fortuna Düsseldorf II - Eintracht Trier
Bonner SC - SV Elversberg
Mainz 05 II - Waldhof Mannheim
Samstag, 29. August, 14 Uhr:
VfL Bochum II - Bayer Leverkusen II
SC Verl - Rot-Weiss Essen
1. FC Saarbrücken - Preußen Münster
Sonntag, 30. August, 14 Uhr:
Schalke 04 II - Sportfreunde Lotte
1. FC Köln II - Wormatia Worms
Kaiserslautern II - Bor. M‘gladbach II
Es war schon kurz davor, richtig
ungemütlich zu werden. Nachdem
die Preußen mit zwei Niederlagen in die Saison gestartet sind,
machten sich bereits die ersten
atmosphärischen Störungen bemerkbar. 24 Minuten vor Ende der
Begegnung mit der königsblauen
Zweitvertretung machte es sogar den Anschein, als würde sich
die Situation höchtens noch verschärfen. Mit Orhan Özkayas Treffer zum 2:1 für die Münsteraner
schien der ominöse Knoten aber
schon fast hörbar zu platzen. In
der Schlussphase legten die Hausherren noch zwei Treffer nach und
scheinen nach dem dritten Spieltag
endlich in der Saison angekommen
zu sein.
Mehr als zufrieden mit dem Auftritt seiner Kicker: Düsseldorfs Coach Goran Vucic.
SV ELVERSBERG - DÜSSELDORF II 0:3 (0:1) / Vucic:
„Eine überragende Leistung“
Elversberg (RS).
a ist den Düsseldorfern ein
echter Coup gelungen. Mit 3:0
besiegte der Aufsteiger den
SV Elversberg, nach dem letzten
Spieltag immerhin noch Tabellenführer. „Das war kämpferisch
und läuferisch ganz stark von meiner Mannschaft, Respekt vor den
Jungs“, strahlte Fortuna-Coach
Goran Vucic.
Dabei stach allerdings nicht nur
Doppeltorschütze Marcel Gaus
hervor: „Es war von allen eine
überragende Leistung, von der
ersten bis zur letzten Minute. Wir
haben Elversberg überhaupt keine
Chance gelassen, offensiv aktiv zu
werden“, schwärmte der Trainer.
In der Schlussphase wurde es allerdings fast noch einmal spannend.
Beim Stand von 0:2 bekamen die
Hausherren einen Strafstoß zugesprochen (70.). Den Versuch von
Cem Islamoglu konnte Düsseldorfs
Keeper Patrick Nettekoven jedoch
parieren. Als der Elfmeterschütze
D
gegen den Torhüter nachsetzte,
handelte er sich zu allem Überfluss
auch noch die Gelb-Rote Karte ein.
Spätestens als Gaus sein zweites
Tor nachlegte, war die Messe gelesen und die Überraschung perfekt.
Nun warten auf die Landeshauptstädter allerdings die ganz dicken
Brocken: Trier, Essen und Münster
heißen die nächsten Gegner. Vucic
bleibt allerdings entspannt: „Das
wir natürlich richtig schwer, aber
wenn wir uns präsentieren wie
gegen Elversberg, haben wir auch
gegen die eine gute Chance.“ ak
Elversberg: Masic - Kühne, Islamoglu, Paul, Drescher Fall (70. Omerbegovic), Reiß (46. Gross), Türkeri, Klasen
- A. Haas (46. Arifi), Willmann
Düsseldorf: Nettekoven - L. van den Bergh, Yuki, F. Haas,
Altenbeck - R. Schmitz, Abelski (78. Michalsky), Hampel,
Gaus (89. Klotz) - Ari (85. Zaskoku), Zent. Schiedsrichter:
Siewer (Drolshagen)
Tore: 0:1 Gaus (30.), 0:2 Hampel (66.), 0:3 Gaus (77.)
Besonderes Vorkommnis: Nettekoven hält Foulelfmeter von Islamoglu (70.) Gelbe Karten: Willmann,
Paul - Abelski, Yuki, Gaus. Gelb-Rot: Islamoglu (71.
wiederholtes Foulspiel). Zuschauer: 450.
Die Tabelle
1. Sportfreunde Lotte
3
2
1
0
9:1
7
2. SV Eintracht Trier
3
2
1
0
8:5
7
3. FSV Mainz 05 II
3
2
0
1
7 : 11
6
4. Fortuna Düsseldorf II
3
1
2
0
6:3
5
5. VfL Bochum II
3
1
2
0
5:2
5
6. SV Elversberg
3
1
1
1
7:4
4
7. Waldhof Mannheim
3
1
1
1
5:4
4
8. 1. FC Köln II
3
1
1
1
3:3
4
9. Bayer Leverkusen II
3
1
1
1
4:5
4
10. FC Schalke II
3
1
1
1
4:6
4
11. SC Preußen Münster
3
1
0
2
5:4
3
12. Rot-Weiss Essen
2
1
0
1
2:1
3
13. VfR Wormatia Worms
3
0
3
0
1:1
3
14. Mönchengladbach II
3
1
0
2
6:9
3
15. Kaiserslautern II
3
1
0
2
1:4
3
16. SC Verl
3
0
2
1
3:4
2
17. Bonner SC
3
0
2
1
2:3
2
18. 1. FC Saarbrücken
2
0
0
2
1:9
0
Flop
SV Elversberg
Eine völlig enttäuschende Vorstellung der Saarländer, die sich
nach dem letzten Spieltag immerhin noch Tabellenführer nennen
durften und nun dem Aufsteiger
aus Düsseldorf mit 0:3 unterlagen.
Symptomatisch für den schlechten
Tag der Elversberger: Cem Islamoglus Einlage aus dem KuriositätenKabinett. Nicht nur, dass der Abwehrmann vom Elfmeterpunkt die
Chance verspielte, den Gästen eine
heiße Schlussphase zu bereiten. Im
Anschluss an die Parade des Fortuna-Schlussmanns Patrick Nettekoven grätschte der unglückliche
Schütze den Keeper im Kampf um
den Ball auch noch um und kassierte folgerichtig die Gelb-Rote
Karte. Ein Tag, an dem er wohl am
besten im Bett geblieben wäre.
Mann des Tages
Silvio Pagano
Eine gewisse Genugtuung kann er
wohl kaum verhehlen. Im Sommer musste Silvio Pagano die
schmerzhafte Erfahrung machen,
beim Ligakonkurrenten Rot-Weiss
Essen aussortiert zu werden. Bei
seinem neuen Arbeitgeber, den
Sportfreunden Lotte, marschiert er
nun vorneweg. Zudem konnte sich
der Deutsch-Italiener, wie schon
in der Vorwoche beim 2:0 gegen
Kaiserslautern II, erneut in die
Torschützenliste eintragen. Auch
wenn Trainer Mike Walpurgis
nicht müde wird zu betonen, dass
er mit seiner Mannschaft nicht gegen die „Großen“ mithalten könne,
in dieser Form sind Pagano & Co.
sicherlich der Geheimfavorit, für
die sie viele halten.
Nr. 34-2009
27
Regionalliga
RWE: Erst vereinslos, dann zum Top-Favoriten
Lemke will in die Startelf
Essen (RS).
s ist viel passiert in diesem
Sommer. Holger Lemke hat in
wenigen Wochen die Höhen und
Tiefen des Fußballerdaseins ausgelotet. Nach der enttäuschenden
Saison beim SV Elversberg stand
der 21-Jährige zwischenzeitlich
sogar ohne Vertrag da. „Ich hatte im April ein Angebot, aber wir
konnten uns dann nicht einigen,
also war ich schließlich zwei Wochen vereinslos.“
E
Über Rot-Weiss Essen berichtet
Aaron Knopp
Schließlich sollte ihm die Situation aber sogar zum Vorteil gereichen, denn plötzlich lud RWETeamchef Thomas Strunz zum
Holger Lemke.
Probetraining „Ich hatte zwar auch
andere Angebote, aber man findet
in der Regionalliga nunmal keine
bessere Adresse als Rot-Weiss Essen“, bekennt Lemke. Eine Chance, die er sich nicht nehmen ließ:
Zwei Treffer im Test gegen Werder
Bremen reichten Strunz jedenfalls,
um ihn länger zu beobachten und
letztlich zu verpflichten. Dabei ist
der wuselige Flügelstürmer eigentlich eher Vorbereiter als Vollstrecker. „Ich habe zwar früher Stürmer gespielt, aber mit 1,72 Meter
ist es im Zentrum natürlich nicht
so leicht. Ich kann zwar in der Mitte spielen, fühle mich auf den Außen aber auch wohl.“
Seine Joker-Qualitäten brachte
der ehemalige Trierer bei seinen
Einsätzen schon zur Geltung. Das
mittelfristige Ziel lautet aber Startelf. „Wenn ich das nicht erreichen
wollte, wäre das merkwürdig“,
findet Lemke. Zumal sich die Gelegenheit auf einen Einsatz von
Beginn an vielleicht schon früher
als erwartet auftun könnte: Robert
Mainka plagt sich mit Adduktorenproblemen herum, eine Planstelle
offensiv links tut sich auf. Für den
Ex-Elversberger wäre eine Partie
gegen Saarbrücken sicherlich doppelt besonders: „Aber das ist egal.
Saarbrücken ist angeschlagen und
das müssen wir nutzen, um die
drei Punkte zu holen.“
Kurz notiert
Die Einsatzbusse der Essener Verkehrs AG (EVAG) in Richtung Altenessen/Katernberg/Kray werden aufgrund
der Straßensperrung direkt vor dem
Stadion an der gegenüberliegenden
Hafenstraßenseite in Richtung Krablerstraße abfahren.
fenstraße, in der RWE-Vereinsgaststätte
sowie beim Fan-Beauftragten Lothar
Dohr erworben werden. Außerdem
bietet RWE im Rahmen des Heimspiels
am Kassenhaus Haupttribüne gegen
Saarbrücken an einer Sonderkasse
Tickets für das Verl-Spiel an.
Robert Mainka wird aufgrund seiner
Adduktorenprobleme am Sonntag
voraussichtlich doch nicht zum Einsatz
kommen. Für ihn könnte Marcel Stiepermann ins Aufgebot rücken.
Du bist bei jedem Spiel Deines Klubs
im Stadion und möchtest gegenüber
RevierSport gerne Deine Meinung zum
Geschehen äußern? Dann bewirb Dich
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ruft Dich kurz nach dem Match an
und bittet Dich um Deine Einschätzung zur Partie. Diese wird dann auf
etwa 20 bis 30 Zeilen mit Deinem
Foto versehen in der aktuellen
RevierSport-Ausgabe veröffentlicht.
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vorhanden, einen wertgleichen Preis
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ist ausgeschlossen. Die Daten werden
ausschließlich für die Teilnahme an
diesem Gewinnspiel verwendet und
anschließend von uns gelöscht.
Neuer Wirbel ist in die „Affäre“ um
Thomas Strunz‘ Beratervertrag bei
der städtischen Grunstücks-Tochter
GVE gekommen. Eine Privatperson
hat gegen Essens Oberbürgermeister Wolfgang Reiniger und GVEGeschäftsführer Andreas Hillebrand
wegen des Verdachts der Untreue
Strafanzeige gestellt. Die Staatsanwaltschaft soll nun klären, ob Strunz für
seine Bezüge tatsächlich entsprechende Leistungen erbracht hat, oder ob
lediglich über Umwege das Gehalt des
Teamchefs aufgestockt werden soll.
Ab sofort läuft der Kartenvorverkauf für
das Auswärtsspiel beim SC Verl. Die
Karten können am Ticket-Center Ha-
Denny Herzig will gegen das Tabellenschlusslicht voll auf Sieg spielen (Foto:
RWE: Herzig will gegen Saarbrücken Zähne zeigen
Niederlagen-Video als Motivation
Essen (RS). Die Niederlage auf
Schalke hat weh getan, fast schon
körperlich. Denny Herzig zum Beispiel hat sie nicht nur jede Menge
Nerven, sondern auch einen Zahn
gekostet. Allerdings kann der Verteidiger Entwarnung geben: „Wir
waren ja schon einen Tag vorher
auf Schalke, da ist der Zahn im
Brötchen hängen geblieben. Es war
aber ohnehin nur ein Provisorium
und mittlerweile ist wieder alles in
Ordnung“, erläutert der 24-Jährige. Zumindest was die Physis angeht. Im Kopf wirkt die Pleite noch
etwas nach: „Ich würde noch nicht
einmal sagen, dass wir geknickt
waren, wir haben uns eher geärgert und waren enttäuscht, denn
wir hätten mindestens einen Punkt
verdient, sowas dauert dann schon
mal einen Tag länger, bis man es
verdaut hat.“
Da sollte man meinen, dass es
der Erholung nicht unbedingt zuträglich ist, wenn der Teamchef
die Niederlage auch noch ausführlich per Video analysiert. Thomas
Strunz tat es trotzdem, sogar intensiver als normal. „Einfach um
jedem zu zeigen, dass wir nicht
so schlecht waren“, erklärt der
Blondschopf. Und sicherlich auch,
um sich erneut auf einen tiefstehenden Gegner vorzubereiten
- und diesmal tunlichst mehr als
Langholz im Angebot zu haben.
„Denn ich kann mir nicht vorstellen, dass die groß nach vorne spielen werden“, glaubt Herzig. Dabei
sieht der ehemalige Elversberger
die Saarbrücker vor allem offensiv
stärker als es die 1:9-Saisontore
aussagen. „Die sind vorne nicht
so schwach, wie das nach dem
schlechten Start dargestellt wurde.
Aber hinten sind sie schon anfällig
und das müssen wir nutzen.“
Auch wenn der Defensivmann,
ganz gleich ob nun als „Sechser“
oder als Innenverteidiger eingesetzt, eher für das Toreverhindern
eingesetzt wird, verspricht er, dass
RWE gegen das Schlusslicht wieder Zähne zeigen wird: „Zu Hause werden wir sicherlich nicht auf
Ergebnis halten spielen. Schließlich haben wir ein Heimspiel und
wollen in der Liga auch etwas erreichen.“ Und hofft dabei, trotz der
Niederlage auf Schalke wieder auf
die Unterstützung der Fans: „Denn
das war schon eine geile Sache,
das pusht einen einfach.“
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28
Regionalliga
Nr. 34-2009
MÜNSTER - SCHALKE II 4:1 - Erste S04-Pleite
„Zu viele Geschenke“
Münster (RS).
nttäuscht und mit hängenden
Köpfen schlichen die Schalker
Spieler nach dem Schlusspfiff
vom Rasen des Preußenstadions
und verschwanden schnell in der
Kabine.
Gegen die zuvor in zwei Spielen
sieglosen Münsteraner setzte es
die erste Saison-Niederlage für die
Zweitvertretung des FC Schalke
04. „Wir sind enttäuscht. Für uns
war hier deutlich mehr drin“, ärgerte sich Schalke-Trainer Oliver
Ruhnert. Dabei lieferte seine Truppe, die bis auf Jeffrey Tunaman für
den Verletzten Danny Latza mit der
gleichen Aufstellung wie vier Tage
zuvor gegen RW Essen auflief, eine
ordentliche erste Halbzeit ab.
E
Aus Münster berichtet
Benjamin Neumann
Gegen zu Beginn einfallslose und
planlos agierende Gastgeber hatten die Königsblauen die Partie zunächst im Griff. Allerdings konnten
die Gelsenkirchener kein Kapital
aus der Harmlosigkeit der Preußen
schlagen, denn Torchancen waren
Mangelware.
Dies änderte sich unmittelbar
nach dem Wiederanpfiff. Massi
Wasseys Eckball verlängerte Milko Trisic auf Philipp Kraska, so
dass der gebürtige Wattenscheider
zur verdienten Führung für die
Knappen einköpfen konnte (47.).
„Wir hätten nur unsere 1:0-Führung länger halten müssen, denn
bis dahin ist alles so gelaufen, wie
wir uns das vorgenommen hatten.
Dem Gegner wollten wir wenig
Raum bieten und wenige Chancen
zulassen“, resümierte Ruhnert.
Doch nach der Führung zogen
sich die Gäste immer weiter zurück und halfen so, den Preußen mehr ins Spiel zu finden.
„Wir haben gegen immer offensiver werdende Münsteraner zu
viele Geschenke verteilt. Das 1:1
hat Münster beflügelt und uns
gelähmt“, sagte der Schalker
Fußball-Lehrer. Dem schnellen
Ausgleich durch Pereira Wilson
Weller (57.), der für den ExSchalker Marc Lorenz in die Partie kam, folgte wenig später der
zweite Treffer durch Orhan Özkara (66.). In der Folge hatte Münster gegen die Gäste leichtes Spiel
und konnte die Führung durch
Tore von Massimo Ornatelli und
Weller auf 4:1 ausbauen.
Denn vor allem die Abwehr um
Jungprofi Marvin Pachan offenbarte im zweiten Durchgang zu viele
Schwächen. „Am Ende wirkten einige meiner Spieler recht müde.
Nun müssen wir aber vorausblicken und uns im nächsten Spiel
gegen Spitzenreiter Lotte wieder
besser und frischer präsentieren“,
erklärte Ruhnert.
Münster: Buchholz - Fall, Ivicevic, Özkara, Wissing - Ornatelli,
Lauretta, Nimptsch (90. Matlik),
Lorenz (46. Weller) - Kara, Pollok
(58. El Nounou)
Schalke: Amsif - Pachan (75.
Matsunaga), Mimbala, Kraska,
Schalkes Stürmer Lukas Schmitz versucht in dieser Szene am Münsteraner Ivica Ivicevic
vorbei zukommen (RS-Foto: Neumann).
Tumanan - Trisic, Kühn (78. Lapaczinski), Kilian, Schmitz - Erwig,
Wassey (66. Prskalo)
Schiedsrichter:
Bandurski
(Oberhausen)
Tore: 0:1 Kraska (47.), 1:1 Weller
(57.), 2:1 Özkara (66.), 3:1 Ornatelli (81.), 4:1 Weller (86.)
Zuschauer: 3.604
Gelbe Karten: Ornatelli - Kilian
SCHALKE II: Heimkehrer Wassey enttäuscht
Kurz notiert
Münster bleibt kein gutes Pflaster für die „kleinen Knappen“. Die
Münsteraner gingen in den vergangenen vier Spielzeiten in allen direkten
Aufeinandertreffen mit den Gelsenkirchenern als Sieger vom eigenen Platz.
S04-Neuzugang Denis Lapaczinski
absolvierte in Münster seinen zweiten
Pflichtspieleinsatz im Trikot der Knappen. In der 78. Minute kam er für Maurice Kühn in die Partie und durfte nach
seiner mehrwöchigen Verletzungspause wieder Spielpraxis sammeln.
Nach dem Schlusspfiff ärgerte sich der
„Oldie“ (27) im Schalker Team über die
Niederlage:„Bis zum 1:0 haben wir sehr
guten Fußball gespielt. In der Folge haben wir Preußen Münster aber wieder
stark gemacht. Das war ein Spiel, das
wir nicht hätten verlieren dürfen.“
Obwohl die neue Haupttribüne im
Preußenstadion schon einige Spiele
– darunter das DFB-Pokalspiel gegen
Hertha BSC Berlin und das erste
Ligaspiel gegen Mainz II – hinter sich
hat, fand vor der Partie gegen Schalke
die offizielle Einweihung des 4,5
Millionen Euro teuren Bauwerks statt.
Über 200 geladene Gäste waren am
Freitagabend vor Ort, als um kurz nach
17.30 Uhr Kaplan Dr. Jochen Reidegeld
mit einer Segnung den feierlichen Akt
vollzog.
Trotzdem waren auf der mit knapp
3000 Sitzplätzen, sowie mit nagelneuen Kabinen und Presse- und VIPRäumen ausgestatteten Tribüne noch
zahlreiche freie Plätze zu finden. Wenig
los war auch in der Gästekurve. Ganze
30 Schalke-Anhänger verloren sich
auf den weitläufigen Stehplatzrängen.
Am kommenden Dienstagabend (25.
August) dürfte Schalke-Trainer Oliver
Ruhnert erneut im Preußenstadion in
Münster weilen. In der zweiten Runde
des Westfalenpokals empfangen die
Münsteraner die Sportfreunde Lotte.
Der 37-Jährige hat so die Chance, den
nächsten Heimspielgegner (Sonntag,
30. August, 14 Uhr, Sportpark WanneSüd) der königsblauen Zweitvertretung noch einmal unter die Lupe zu
nehmen.
„Münster war schon tot“
Münster (RS). Für Schalkes Massih Wassey war die Partie bei Preußen Münster eine Rückkehr in die
alte Heimat, die er sich eigentlich
ganz anders vorgestellt hatte. Der
21-Jährige gebürtige Münsteraner
trägt seit Anfang Juli das königsblaue Trikot. Zuvor kickte er drei
Jahre lang für die Preußen und
brachte es dort auf 37 Einsätze in
der Oberliga Westfalen und zwölf
in der Regionalliga-West. In der
vergangenen Spielzeit setzten ihn
allerdings zahlreiche Verletzungen
mehrere Monate außer Gefecht.
Auf Schalke greift der DeutschKanadier nun neu an. In allen drei
bisherigen Partien gehörte der
Spielmacher zur Startformation
von Coach Oliver Ruhnert.
Doch nach guten Partien in Trier und gegen Essen lief es ausgerechnet bei seinem früheren Klub
nicht ganz rund für Wassey. Gegen die Preußen konnte auch der
Linksfuß kaum Akzente setzten
und wurde nach 66 Minuten sogar ausgewechselt. „Wir wussten
vorher, dass es schwer werden
kann, wenn Münster einmal aufdreht. Das wollten wir vermeiden,
doch wir sind durch zwei dumme
Fehler in den Rückstand geraten“,
ärgert sich Wassey und fügt an:
„Nach unserem Tor hätten wir viel
cleverer agieren müssen. Münster
war schon tot, doch wir haben sie
wieder auferstehen lassen.“
Nach der Partie wurde der
Schalker „Zehner“ von zahlreichen alten Bekannten getröstet, darunter auch von Ex-Mitspieler David Lauretta, zudem er
immer noch im ständigen Kontakt
steht. Obwohl Wassey nun eine
neue Heimat, samt Wohnung in
der Nähe der Arena, in Gelsenkirchen gefunden hat, ist der
Kontakt ins Münsterland noch
nicht ganz abgerissen. Falls die
knappe Zeit zwischen Spielen und
Trainingseinheiten einmal Raum
für Besuch bei Freunden in Münster lässt, verfügt er noch über
ein Zimmer in einer WG in der
Universitätsstadt.
Nr. 34-2009
Regionalliga
MANNHEIM - BOCHUM II 1:1 (1:1)/ Zweitvertretung schrammt an Niederlage vorbei
Luthe und viel Glück
Mannheim (RS).
as Gute vorweg: Durch eine
starke kämpferische Leistung
blieb die Zweitvertretung des
VfL auch im 13. Spiel (10 Testspiele)
weiterhin unbesiegt. Beim Traditionsklub Waldhof Mannheim war
das 1:1 (1:1) vor 3.205 Zuschauern allerdings mehr als glücklich.
Das gestand auch Gästecoach Nico
Michaty nach den temporeichen 90
Minuten ein: „Waldhof hat hervorragend gespielt, aber Glücksgöttin
Fortuna und Andreas Luthe haben
uns einen Punktgewinn beschert.“
D
Aus Mannheim berichtet
Günther Pohl
Zuvor hatte er mit den Zuschauern im Carl-Benz-Stadion
ein trotz sommerlicher Temperaturen temporeiches und hart
umkämpftes
Regionalliga-Spiel
gesehen, das mit einem schmeichelhaften Punktgewinn für sein
Team endete. Die VfL-Youngster
hatten schon am Tag vor dem
Spiel einen Rückschlag wegzustecken. Roman Prokoph, Kapitän und Sturmführer, trainierte
Samstag zeitgleich bei den Profis
und reiste anschließend als 19.
Spieler mit in deren Trainingsquartier. Michaty: „Er fehlte uns
an allen Ecken und Enden.“ Damit
nicht genug. Jugendnationalspieler Kevin Vogt und Dennis Grote, in den ersten beiden Partien
dabei, konnten ebenfalls nicht
mitmischen. Doch das kompensierte ein glänzend aufgelegter
Andreas Luthe. Erst verhinderte
er mit einer prima Fußabwehr
das 0:2 (19.). Nach einer guten Stunde machte er dann mit
einem riesigen Reflex die beste
Waldhof-Chance zunichte. Fasst
man die 90 Minuten zusammen,
hatten die Hausherren nicht nur
die größeren Spielanteile, sondern auch die klareren Chancen.
Waldhofs Trainer Walter Pradt:
„Das war ein Spiel mit brutal hohem Tempo, in dem wir alles versucht haben. Schade, dass wir die
vielen Möglichkeiten nicht nutzen
konnten.“ Doch am Ende musste auch der Heimtrainer noch
einmal kräftig durchatmen. Als
Oliver Zechs 25-Meter-Schuss von
Torwart Kevin Knödler nur abgeklatscht werden konnte, versenkte
Pascal Pellowski den Ball zum 1:2
ins Netz. Doch zum Glück für die
Hausherren entschied der Linienrichter auf Abseits - der Torschütze war es definitiv nicht. Aber ein
Sieg des VfL hätte den Spielverlauf auch auf den Kopf gestellt.
29
Kurz notiert
In der Internationalen Nachwuchsrunde trifft der VfL am kommenden
Mittwoch um 17.30 Uhr auf die U23
von Luxemburg. Gespielt wird im
Jugendleistungszentrum.
Patrick Fabian war nach dem Teilerfolg
in Mannheim nicht unzufrieden:„Natürlich haben wir auch eine Portion Glück
gehabt. Aber es ist schon bemerkenswert, wie sich unsere junge Mannschaft
gewehrt hat. Im letzten Jahr hätten wir
den Zähler nicht geholt.“
Andreas Luthe parierte hervorragend
(Foto: firo).
Waldhof: Knödler - Rebholz, Geissinger,
Kirschner, Schwall - Reith (50. Benincasa), Hock, Ginter, Pandong - Reule,
Jüllich (83. Burgio)
Bochum: Luthe - Duah (55. Labiadh),
Kalina, Fabian, Pellowski - Semlits, Zech,
Rzatkowski (81. Neumann), Breininger Aydin, Eilers (67. Mengert)
SR: Thomas Metzen Zuschauer: 3.205
Tore: 1:0 Reule (6.), 1:1 Eilers (35.)
Im großen Rund des Carl-Benz-Stadions
war nicht eine einzige VfL-Fahne zu
entdecken. Dafür aber ein riesiges Plakat
mit der Aufschrift:„Patrick Fabian“. Der
Innenverteidiger:„Ich habe schon in Lotte
und gegen Mönchengladbach gestaunt
und mich riesig gefreut.“ Inzwischen ist
auch die Malerin bekannt. Es handelt sich
um Rabeja, ein glühender VfL-Fan.
Richtig eingestimmt auf die 90 heißen
Minuten in Mannheim hatte sich
Andreas Luthe. Nach dem Schlusspfiff
verriet er:„Auf dem Hinweg zum Stadion haben wir uns eine DVD von ManU
angesehen mit herrlichen Paraden
von Edwin van der Saar. Das hat mich
zusätzlich gepusht.“ Das regelmäßige
Training bei den Profis scheint dem
Keeper richtig gut zu tun, der momentan konstanter und gefestigter wirkt als
noch vor Jahresfrist.
30
NRW-Liga
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Nr. 34-2009
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DUISBURG II - SPELDORF 0:1 (0:0) / Pickenäcker:
„Sieg war relativ ungefährdet“
5. Spieltag
Freitag, 21. August:
SF Siegen – RW Essen II
4:1
Samstag, 22. August:
MSV Duisburg II – VfB Speldorf
0:1
Sonntag, 23. August, 15 Uhr:
Hammer SpVg. – Fortuna Köln
Hamm: Nowak- Thiele, Bollmann, S.Dyballa Aktas,
Krug, Kücük, Stein (70. Kusakci), Fiore- Chouliaras (60.
Lanzendörfer), Kuntz.
VfB Hüls – ETB SW Essen
Hüls: Schmidt - Lemke, Planhof, Tomaschewski, Krantz
- Stondzik (Dosedal), Yavuzaslan,, Piorunek, Olschewski
- Urban, Krawietz.
Es fehlen: Seyfullah Kalayci (Fußentzündung), Lokman
El-Kasmi (Wadenbeinbruch).
Essen: Ritz (Agen) – Schulitz, Losing, Schweer (Hecht),
Hensel – Schikora - Yilmaz, M. Zeh, Schulz – Westerhoff,
Setzke.
Es fehlt: Christopher Finnern (Kreuzbandriss).
SC Wiedenbrück – SV Schermbeck
Schermbeck: Fronczyk - Hahn, Turhal, Zepanski,
Konowski - Siebert, Turgut, Milaszewski, Djuliman – Köse
(Woberschal), Makarchuk.
Bissig ging es zwischen dem MSV II und Speldorf zu (Foto: mmb).
Duisburg (RS).
er MSV Duisburg hat für die
0:4-Niederlage in Windeck im
Heimspiel gegen den VfB Speldorf keine Wiedergutmachung betreiben können. Das Tor des Tages
für die Speldorfer erzielte Kapitän
Christian Hinz in der 61. Minute.
VfB-Manager Ingo Pickenäcker
sprach nach dem Match von einem
„doch relativ ungefährdeten Sieg“
gegen die Zebras. „Wir haben nicht
ganz so gut angefangen, der MSV
hatte mit dem Pfostenkopfball in
der Anfangsphase die beste Chance zur Führung“, gesteht Pickenäcker ein und fügt hinzu: „Aber
nach 15 Minuten haben wir besser
in die Partie gefunden und konnten die Begegnung ausgeglichener
gestalten.“
Dennoch ging es torlos in die
Kabine, aus der beide Teams gut
rauskommen sollten: „Wir kommen eigentlich gut ins Spiel, gehen dann aber zu leichtfertig mit
unserem Ballbesitz um“, haderte
MSV-Trainer Markus Reiter. „So
fällt dann auch das 0:1. Einer unserer Stürmer verlor in der gegnerischen Hälfte den Ball, Speldorf
nutzte das und fuhr den Konter,
der dann letztendlich von Hinz mit
links abgeschlossen wurde.“ Dem
MSV blieb also noch eine gute halbe Stunde, um zumindest ein Remis zu holen. „Duisburg ist dann
gekommen, klar. Aber wir haben
hinten gut gestanden und hätten
mit etwas mehr Ruhe noch das 2:0
machen können. Wir haben dann
aber die Konter nicht vernünftig
zu Ende gefahren“, stellte der VfBManager fest.
D
Reiter sah das ähnlich, war aber
dennoch nicht ganz unzufrieden
mit der gezeigten Leistung seiner
Mannschaft: „Ich denke, das Spiel
war nicht vergleichbar mit dem
Auftritt in Windeck. Wir haben vor
allem in Sachen Laufbereitschaft
und Einsatzfreude einen großen
Schritt nach vorne gemacht. Auch
das Verhalten gegen den Ball war
von unserer Seite gut, aber wirklich gefährlich geworden sind wir
nur durch Standards.“
Zudem kam zehn Minuten vor
Schluss noch ein kleiner Aufreger
dazu: MSV-Stürmer Joseph Laumann hielt in einem Zweikampf
den Schlappen drauf und der Unparteiische sah sich gezwungen,
den 25-Jährigen vorzeitig Duschen
zu schicken, da er schon im ersten Durchgang Gelb gesehen hatte. Pickenäcker sprach von einer
„vertretbaren Entscheidung nach
einem Frustfoul“, Reiter teilte diese Einschätzung, „wobei man nicht
zwangweise Gelb-Rot zeigen muss.
Aber gerade Joseph darf und sollte
so etwas nicht passieren.“ luc
MSV Duisburg: Koczor - Odak, Öztürk
(46. Student), Theißen, Tietz - Lehmann,
Ferati (77. Athanasios), Sahan, Hennen Laumann, Pozder (60. Helwig).
VfB Speldorf: Grote - Stankiewicz,
Flöth, Synowiec, Ramadani (81. Corvers)
- Güney, Mutluer, Scheelen, Hinz - Beric
(60. Pütters), Yilmaz (33. Klusmeyer).
Schiedsrichter: Cetin Sevinc (Waltrop).
Tor: 0:1 Hinz (61.). Zuschauer: 340.
Gelb-Rote Karte: Laumann (80., wd.
Foulspiel).
SG Wattenscheid – TSG Sprockhövel
Wattenscheid: Lowens - Kljajic, Baum, Toku - Wienecke,
Muni, Schütze, Adade, Erdmann, Schreier - Ropkas.
Fraglich: Kevin Barra (Adduktorenbeschwerden),
Marcello Asta (Bluterguss im Oberschenkel).
Es fehlen: Kai Michalke (Rotsperre), Dominik Kemler
(Knie).
Sprockhövel: Knieps- Kerstiens, Paulsen, R. Meister,
Winczura- A. Meister, Preissing, Balaika, Abou-SalehDemirel, Peterson.
Germania Windeck – Westfalia Herne
Herne: Bautz - Mikic, Mustroph, Eisen (65. Odobasic) Kluy, Gebauer, Tahiri (46. Jubt), Kacar - Diaz, Urban - OuroAkpo (74. Onucka).
A. Aachen II – SSVg. Velbert
Velbert: Öztürk - Steegmann, Winterpacht, Eraslan,
Lyttek - Zajas, Gensler, Reucher, Badur - Nigbur, Janas.
Es fehlen: Martin Lyttek (Rotsperre), Enes Kaya (Mittelfußbruch), Tuncay Aksoy, Julian Schmahl (beide Knie).
Bergisch Gladbach – A. Bielefeld II
Spielfrei: 1. FC Kleve
6. Spieltag
Freitag, 28. August, 20 Uhr:
Fortuna Köln – Bergisch Gladbach
Sonntag, 30. August, 15 Uhr:
A. Bielefeld II – VfB Hüls
ETB SW Essen – SF Siegen
1. FC Kleve – A. Aachen II
SSVg. Velbert – Germania Windeck
Westfalia Herne – MSV Duisburg II
VfB Speldorf – SG Wattenscheid
TSG Sprockhövel – SC Wiedenbrück
SV Schermbeck – Hammer SpVg.
Spielfrei: RW Essen II
Torjäger:
3 Tore:
Sebastian Janas (Velbert)
Daniel Nigbur (Velbert)
Maslar Hayro (Bergisch Gladbach)
2 Tore:
Sebastian Westerhoff (SW Essen)
Markus Hayer (Windeck)
Dennis Pozder (Duisburg II)
Tim Woberschal (Schermbeck)
Adrian Mahr (Kleve)
Die Tabelle
1. VfB Speldorf
4
2
2
0
5:2
8
2. SF Siegen
4
2
1
1
11 : 6
7
3. Arminia Bielefeld II
3
2
1
0
5:2
7
4. SC Wiedenbrück 2000
3
2
1
0
5:3
7
5. TSV Germania Windeck
2
2
0
0
7:2
6
6. Alemannia Aachen II
2
2
0
0
3:0
6
7. VfB Hüls
3
1
2
0
8:6
5
8. SSVg Velbert
2
1
1
0
6:5
4
9. Hammer SpVg
3
1
1
1
5:5
4
10. SC Fortuna Köln
3
1
1
1
2:2
4
11. 1. FC Kleve
3
1
1
1
5:7
4
12. Bergisch Gladbach
3
1
0
2
7:6
3
13. ETB SW Essen
3
1
0
2
5:6
3
14. MSV Duisburg II
4
1
0
3
4:9
3
15. SV Schermbeck 1912
3
0
2
1
5:6
2
16. SC Westfalia Herne
3
0
2
1
3:5
2
17. TSG Sprockhövel
3
0
1
2
2:5
1
18. SG Wattenscheid 09
3
0
1
2
5 : 10
1
19. Rot-Weiß Essen 2
4
0
1
3
6 : 12
1
Nr. 34-2009
31
NRW-Liga
SF SIEGEN - RW ESSEN II 4:1 (3:0) / Uzun trifft dreifach gegen seinen Ex-Klub
HAMM: Chance für „Lanze“?
Wrobel: „Verlieren nicht die Nerven“
Moors hat plötzlich
die Qual der Wahl
Siegen (RS).
ie Sportfreunde Siegen kommen langsam ins Rollen und
Rot-Weiss Essen II steht offenbar vor einer ganz schweren Saison. So könnte man den 4:1-Sieg
der Siegener vom Freitagabend
gegen die Essener Zweitvertretung interpretieren. Jörg Jung,
Coach der Sportfreunde, betont
zwar, am Ende „hochverdient“ gegen die rot-weisse Zweitvertretung
gewonnen zu haben, räumt aber
umgehend ein: „Bis dahin war es
ein gutes Stück Arbeit. Das beweist
allein schon die Tatsache, dass
RWE 14 oder 15 Eckbälle hatte,
das ist schon sensationell für ein
Auswärtsspiel.“
Wenn nur ein Treffer dabei rausspringt, ist das allerdings deutlich
zu wenig. Fast schon sinnbildlich
für die RWE-Reserve mag Emrah
Uzun herhalten, der gegen sein
Ex-Team gleich drei Mal einnetzte.
Der personelle Umbruch scheint
den Essenern doch mehr abzuverlangen, als manch einer vielleicht
gehofft hatte. Immerhin, an der
Moral lag es nicht. Selbst Jung
musste anerkennen: „Die haben
bis zum Ende gekämpft.“
RWE-Coach Waldemar Wrobel
sieht das ganz ähnlich: „Das war
sicherlich kein angenehmes Erleb-
D
Essens Coach Waldemar Wrobel bleibt besonnen (Foto: mmb).
nis, aber wir verlieren jetzt nicht
die Nerven. Meine Hauptaufgabe
ist es jetzt natürlich, die jungen
Spieler wieder aufzurichten.“
Die Sportfreunde haben dagegen
ganz andere Probleme: spätestens
jetzt gehören sie zu den Gejagten.
Jung will davon allerdings nichts
hören: „Wir haben die Umfragen,
nach denen wir Favorit sein sollen, ja nicht gemacht. Wir konzentrieren uns nur auf SchwarzWeiß Essen, denn das wird schwer
genug.“
Siegen: Müller – Jung, Schönwälder, Ibrahim, Bogusz – Reichert (71. Dalman),
Zschiesche, Özkaya, Okumak (65. Tahiri),
Jakobs – Uzun (74. Ben-Hatira)
RWE II: Zbiorczyk – Aydin, von der
Gathen, Jensen (46. Dutschke), Karabas
– Tokat, Brauer – Alpay, Karadag (46.
Munoz), Avci – Enzmann (70. Wagner)
SR: Denis Magne (Arnsberg)
Tore: 1:0 Uzun (9.), 2:0 Jakobs (17.), 3:0
Uzun (22.), 3:1 Alpay (56.), 4:1 Uzun
(65.).
Zuschauer: 2.135.
Hamm (RS). Nach dem im Vergleich
zum Vorjahr ohnehin schon guten
Saisonstart stellen sich bei der Hammer
Spielvereinigung plötzlich ganz unerwartete Sorgen ein. Trainer Hans-Werner Moors kann fast von Luxusproblemen reden, wenn er sich beim Spiel in
Köln für eine erste Elf entscheiden soll.
Denn während vorne Kevin Lanzendörfer „allmählich in die Verfassung
kommt, dass er länger durchspielen
kann“, drängen drei weitere Akteure
in die Startformation. Die Defensivkräfte Marc Dyballa, Florian Kraus und
Michael Kaminski haben die letzten
Härtetests erfolgreich absolviert und
stehen Gewehr bei Fuß.
Moors will zwar im Duell bei der Fortuna kein Risiko eingehen, Aber natürlich
bringen die zuletzt angeschlagenen
Kicker jede Menge Erfahrung auf den
Platz und könnten den „Rothosen“ nach
der ersten Niederlage in Bielefeld die
nötige Stabilität wiederbringen. Da
Sebastian Krug Magen- und Darmprobleme plagen, wird es mindestens einen
Wechsel in der Mannschaft geben.
Der Auftritt in Köln dürfte die Tendenz
vorzeigen, wo es für die Hammer in
dieser Serie hingeht. Eine Niederlage,
und der alt bekannte Kampf gegen den
Abstieg beginnt schon jetzt. Ein Sieg
im Südstadion aber würde die HSV zu
einer der positiven Überrschungen der
NRW-Liga stempeln. hb
SSVG. VELBERT: Kuhn sieht in der Defensive noch Arbeit
Kurz notiert
Yesilmen verpflichtet
Velbert (RS). Velbert rüstet
nach. Die SSVg. hat der aktuellen
Schwachstelle im Kader Rechnung
getragen und für die linke Außenbahn Youssef Yesilmen verpflichtet. „Nach dem Platzverweis von
Martin Lyttek und der Verletzung
von Massimo Mondello mussten
wir reagieren“, erklärt „Boss“
Oliver Kuhn.
Yesilmen kommt von der SG
Wattenscheid ins Stadion „Sonnenblume“. Der 21-jährige Gladbecker, der im Oktober seinen
Zivildienst beginnt, kann sowohl
in der Defensive als auch offensiv
agieren. „Er ist ein echter Allrounder, der trotz seiner Jugend schon
über reichlich Erfahrung verfügt“,
reibt sich Kuhn die Hände. Denn
immerhin hat der Ex-Schalker in
der vergangenen Serie 34 Einsätze
für die 09er absolviert. „Er ist sehr
schnell, spielerisch gut und wir erhoffen uns einiges von ihm“, hat
der Funktionär den Neuzugang
mit einem Ein-Jahresvertrag plus
Option auf eine weitere Spielzeit
ausgestattet.
Mit Yesilmens Nachverpflichtung ist der Velberter Kader nun
dicht. „Wir sind gut besetzt und
guter Dinge, dass wir eine erfolgreiche Saison bestreiten werden“,
freut sich Kuhn. Beim Blick auf die
Mannschaft sieht er lediglich noch
Arbeit für die Defensive. „Hinten
könnten wir noch ein bisschen
besser stehen, aber vorne läuft es
schon richtig gut“, kann er sich
auf seine Goalgetter Daniel Nigbur und Sebastian Janas, die beide
bereits schon drei Mal eingelocht
haben, verlassen. „Wir haben nun
mit Aachen und Windeck zwei ordentliche Kaliber vor der Brust.
Wenn die beiden Spiele absolviert
sind, wissen wir, wohin unser Weg
kurzfristig führen wird.“
Gegen die kleine Alemannia
rechnet sich Kuhn durchaus Chancen aus, auch wenn die Printenstädter in der vergangenen Saison
bärenstark waren. „Das sind sie
auch immer noch, aber wir müssen uns mit unserer Truppe ganz
bestimmt hinter keiner Mannschaft verstecken“, ist er zuversichtlich, mit etwas Zählbarem ins
Revier zurück zu kehren.
Denn schließlich haben die Velberter mit der Reserve noch eine
Rechnung offen. In der Vorsaison
wurden nämlich beide Partien verloren. Besonders bitter: Am 25.
April, einen Tag nach der Installierung von Coach Marek Lesniak,
ging die Partie mit 0:2 verloren.
Kuhn: Das haben wir noch alle in
Erinnerung.“ tr
SGW: Michalke
Die SG Wattenscheid hat sich von Kai
Michalke getrennt. Zu dieser Entscheidung sind 09-Chef Christoph Jacob
und der Ex-Profi in beiderseitigem
Einvernehmen gekommen.„Es ist ein
unglücklicher Zeitpunkt“, weiß Jacob.
„Dazu ist die Trennung für die Mannschaft wie auch die Nachwuchsabteilung bedauerlich. Wir werden uns aber
zeitnah um einen adäquaten Ersatz für
die Trainerpostion bemühen.“ Michalke wird nach seinem erfolgreichen
Einstand als Coach der U17 (2:1-Sieg
bei Borussia Dortmund) sein Team am
Sonntag bei der Heimpremiere gegen
Fortuna Düsseldorf ein letztes Mal betreuen. Der 33-Jährige hätte auf seinen
Einsatz als Spieler in der NRW-Liga
aufgrund der Rotsperre sowie der noch
nicht geregelten Freigabe durch seinen
letzten Verein (SC Heracles Almelo,
Niederlande) noch Wochen warten
müssen. Jacob:„So ist es die beste
Lösung für alle.“
SGW: Erfolgszwang
Nach drei sieglosen Spielen steht die
SG Wattenscheid unter Erfolgszwang.
09-Trainer Stefan Blank hat in intensiven Gesprächen das Selbstvertrauen
seiner Truppe gestärkt.„Sprockhövel
spielt einen rustikalen und körperbetonten Fußball. Wir müssen von der
ersten Minute an konzentriert sein
und die richtige Einstellung zeigen. Wir
spielen zu Hause und müssen das Spiel
gewinnen. Dafür muss aber die Abwehr
stabilisiert werden.„Zehn Gegentore
in drei Spielen sind eindeutig zu viel.
So kann man in der NRW-Liga nicht
bestehen“, urteilt Blank.
VELBERT: Waniek
Jürgen Waniek ist wieder da. Der
28-jährige Torwart war schon von 2006
bis Ende des letzten Jahres in Velbert.
Die Rückrunde spielte er dann beim
Verbandsligisten 1.FC Wülfrath, wo
sein Vertrag aber im beiderseitigen
Einvernehmen aufgelöst wurde.„Er
ist sofort spielberechtigt und wird in
Aachen schon auf der Bank sitzen“,
freut sich Boss Oliver Kuhn, dass er
auch die vakante Position auf der Linie
geschlossen hat.
WIEDENBRÜCK: Kompakt
Thomas Stratos erwartet mit dem SV
Schermbeck „einen defensiv eingestellten Gegner“. Der SCW-Trainer erklärt:
„Den SVS kenne ich nur wenig, aber die
stehen recht kompakt in der Abwehr.“
Doch wie das Bollwerk geknackt
werden soll, hat seine Elf im Kreispokal
gegen den C-Ligisten GW Harsewinkel
gezeigt. Am Ende stand es 19:1 für den
SCW.
32
NRW-Liga
Nr. 34-2009
SV SCHERMBECK: Verbands-Einspruch wird abgelehnt
Eine Ohrfeige für den WFLV
Schermbeck (RS).
er Westdeutsche Fußballund Leichtathletik Verband
(WFLV) muss die nächste Pleite verdauen. Nachdem der Verband bereits beim LizenzierungsVerfahren zur aktuellen Saison
keine gute Figur abgegeben hat,
scheitern die Funktionär nun auch
im Nachgang.
Denn das Oberlandesgericht
Düsseldorf hat in einem sechsseitigen Senatsbeschluss (liegt der
Redaktion vor) den Einspruch des
WFLV bereits abgelehnt. „Und in
diesem Schriftstück steht ziemlich
deutlich, dass der Verband auch
keine Chance haben wird“, reibt
sich Schermbecks Rechtsanwalt
Stephan Proff die Hände.
Rückblick: Der SVS hatte die
Lizenzierungs-Unterlagen 15 Minuten zu spät eingereicht. Daraufhin ist dem Klub die Teilnahme an
der NRW-Liga verweigert worden.
Nachdem „Boss“ Johannes Brilo
vor den drei Verbands-Instanzen
mit seinem Einspruch gescheitert
war, ist er vor das Zivilgericht gezogen und hat Recht bekommen.
Doch gegen diese einstweilige Verfügung, Schermbeck in der Klasse
spielen zu lassen, hat der WFLV
Einspruch eingelegt. „Und damit
scheitern sie erneut“, berichtet
Proff zufrieden.
D
In dem Schreiben machen die
Richter deutlich, dass der Verband
keinerlei Chance habe, denn „die
Entscheidung des Landgerichts beruht weder auf einer Rechtsverletzung noch rechtfertigen nach §529
ZPO zugrunde zulegende Tatsachen eine andere Entscheidung.“
Und weiter heißt es: „Das Landgericht hat dem Antrag des Klägers
auf Erlass einer einstweiligen Verfügung gemäß §§935, 940 ZPO zu
Recht entsprochen.“ Übersetzt: Der
SVS ist und bleibt NRW-Ligist. „Das
Verfahren ist jetzt wohl gelaufen“,
hofft auch Proff. „Es ist zwar noch
nicht rechtskräftig, aber es ist
schön, sich entspannt zurücklehnen zu können.“
Sollte der WFLV diese Entscheidung doch noch anfechten, würde
„es heißen, dass sie sich weitere
Blamagen abholen“, prognostiziert
Proff. „Ich weiß ja nicht, wie leidensfähig die Leute dort sind, aber
ein vernünftiger Mensch würde
sagen, dass er weiß, wann er verloren hat. Beim Verband rechnet
man aber mit allem, auch wenn
es nicht im Interesse des WFLV
liegen kann.“ Seine Empfehlung
an Walter Hützen, der seitens des
Verbands mit dem Fall beauftragt
worden ist, sich gerade allerdings
im Urlaub befindet, ist: „Er soll es
einfach bei diesem Beschluss be-
Schermbecks Rechtsanwalt Stephan Proff freut sich über den Beschluss des OLG Düsseldorf und rechnet damit, dass der Fall nun auch abgeschlossen wird (Foto: Gernoth).
lassen. So ist es für den Verband
das kleinere Übel.“
Dennoch haben sich die Funktionäre mit ihrer Beschwerde ein
klassisches Eigentor geschossen.
Denn auch wenn sie Klarheit im
Falle einer erneuten Fristversäumnis haben wollten, sind solche Unternehmungen einfach nur
störend und fallen sicherlich nicht
unter das Fairnessgebot. Doch
beim Verband in Duisburg weiß
man noch gar nichts von seinem
Glück. WFLV-Chef Heinz-Leopold
Schneider zuckt ahnungslos mit
den Schultern, als ihn RS mit dem
Schreiben
konfrontierte:
„Am
Freitag, als ich um 14 Uhr die Geschäftsstelle in Duisburg verlassen
habe, lag noch kein Schreiben des
Oberlandes Gerichtes Düsseldorf
vor. Deshalb kann ich zu diesem
Vorgang auch nichts sagen.“
Fest steht aber, dass die erneute
Ohrfeige für den WFLV nicht nur
bei den betroffenen Schermbeckern, sondern in der gesamten
Liga mit einem breiten Lächeln
zur Kenntnis genommen worden
ist. tr
EXPERTENTIPP: Darmstädter wirft „Sky“ in den Müll
WESTFALIA HERNE: Schlebach schaltet Anwalt ein
Rantzow sitzt auf der Bank
Haneke: „Dürftig“
Marl (RS). Horst Darmstädter hat
richtig Spaß. Denn die Aussagen
von Peter Neururer in der letzten
RS-Ausgabe haben den Nagel in
seinen Augen auf den Kopf getroffen. „Ich finde es klasse von Peter,
dass er sich so mutig und engagiert
zeigt. Er hat völlig Recht. Denn die
Auseinanderziehung der Bundesliga-Spieltage bricht den Amateuren
das Genick.“
Und weil das so ist, hat der Chef
des VfB Hüls ein Schreiben des TVSenders „Sky“ auch gleich in den
Müll geworfen. „Die wollten uns
für 40 Euro im Monat den Fußball
im Vereinsheim verkaufen. Dafür
hätten wir dann aber alle Adressen unserer Mitglieder herausgeben müssen. Das ist ja wohl eine
Frechheit.“ Darmstädter weiter:
„Die sollen uns den Sportkanal
kostenlos zur Verfügung stellen,
denn schließlich kosten sie uns
schon genug Zuschauer.“
Klare Worte, die der Funktionär
auch mit Blick auf die Liga findet.
„Aachen II, Bielefeld II und Wiedenbrück sind absolut reif für den
Aufstieg. Lediglich Windeck und
wir gehören nicht ganz dort oben
hin.“ Dass die Elf seines Trainers
Klaus Täuber noch ungeschlagen
ist und fünf Zähler auf dem Konto hat, begeistert Darmstädter:
„Wir sind zufrieden und die Jungs
spielen richtig gut.“ Und das obwohl mit der Nummer eins, Tobias
Rantzow, der etatmäßige Keeper
immer noch verletzt ist. „Aber er
wird gegen Essen wieder auf der
Bank sitzen“, hofft „HD“ auf ein
schnelles Comeback.
Darmstädter
RS
Aachen II - SSVg. Velbert
2:2 1:2
Einschätzung: Aachen ist ein ganz großer Favorit. Aber
Velbert hat eine sehr gute Truppe.
B. Gladbach – Bielefeld II
2:1 0:1
Einschätzung: Die Arminia ist zwar nicht umsonst
oben, aber Gladbach hat Auftrieb und gewinnt.
G. Windeck - Westf. Herne
1:1 2:1
Einschätzung: Die Windecker sind extrem stark. Da
frage ich mich, wo die das bloß hernehmen? Herne ist
aber auch nicht schlecht.
Hammer SpVg. – Fort. Köln
1:1 2:1
Einschätzung: Die Fortuna hat sich noch nicht gemausert. Hamm ist völlig ausgeglichen.
VfB Hüls – ETB SW Essen
2:0 1:1
Einschätzung: Wir sind im Moment so stark, dass ich
dem Team alles zutraue. Auch einen Erfolg.
Wattenscheid – Sprockhövel
2:1 2:2
Einschätzung: Die 09er sind einfach mal dran, ein
Match zu gewinnen.
Wiedenbrück – Schermbeck
3:1 2:1
Einschätzung: Ich stehe dem SVS sehr nah, aber
Wiedenbrück ist stark und gewinnt. tr
Herne (RS). Lange war es bei der
Westfalia ruhig, aber jetzt steht
den Hernern der nächste Ärger
ins Haus. „Der Verein hat meine
Abfindung, die mir zusteht, immer
noch nicht bezahlt“, ärgert sich
Christoph Schlebach.
Der ehemalige Coach des SCW,
der nach eigenen Angaben einen
mündlichen Vertrag bis zum 30.
Juni 2010 verfügt, zieht zusammen
mit seinem damaligen „Co“ Frank
Plewka jetzt die Konsequenz. „Ich
musste einen Anwalt einschalten“,
haben Schlebach und Plewka den
Schermbecker Juristen Stephan
Proff zu Rate gezogen. „Ich habe
mehrmals versucht, mich mit dem
Ehrenpräsidenten und Sponsor
Jürgen Stieneke zu einigen, aber
er meldet sich einfach nicht bei
mir. Diese Sache habe ich nicht angestrebt, aber wenn von der Vereinsseite kein Entgegenkommen
ist, bleibt mir nichts anderes übrig,
als rechtliche Schritte einzuleiten“,
erklärt Schlebach.
Proff hat hingegen eine Reaktion
der Westfalia auf sein Schreiben
erhalten. „Es war ein Friedensangebot, aber wir werden da wohl
noch weiter verhandeln müssen“,
geht der Rechtsvertreter davon
aus, dass ihn der Fall noch länger
beschäftigen wird.
Westfalias „Boss“ Horst Haneke
schüttelt indes nur mit dem Kopf.
„Wir müssen uns im Vorstand noch
beraten, wie wir eine gütliche Einigung erzielen können. Dabei wird
es vorrangig darum gehen, ob der
Vertrag wirklich geschlossen wurde. Aber weil wir uns in einem
schwebenden Verfahren befinden,
kann ich nichts weiter sagen.“
Dafür äußert sich der Funktionär aber zum sportlichen Bereich. Mit dem Auftakt der Truppe
seines Trainer Frank Schulz, der
mit einer Grippe im Bett liegt, ist
er nicht unbedingt einverstanden.
„Der Start war etwas dürftig. Aber
bedingt dadurch, dass wir 14 neue
Leute integrieren müssen, ist es
auch verständlich. Diese Saison ist
ohnehin eine Aufbauphase“, bleibt
Haneke völlig relaxt.
Das macht auch Schlebach: „Natürlich ist der mündlich geschlossene Vertrag rechtskräftig. Dass
überhaupt wieder darüber gesprochen wird, ist aber nicht so toll.“
Der ehemalige Schermbecker, der
noch keinen neuen Verein gefunden hat, langsam aber wieder Lust
auf eine neue Aufgabe bekommt,
schiebt nach: „Ich hoffe, dass wir
uns schnell einigen werden, denn
schließlich haben wir ja immer
noch ein gutes Verhältnis.“ tr
Nr. 34-2009
BV BRAMBAUER: Hader und Bednarek überzeugen Trainer Dirk Bördeling
„Es ist noch Luft nach oben“
Lünen (RS).
er BV Brambauer hat sich
nach dem schlechten Saison-Auftakt
gegen
Recklinghausen sofort eindrucksvoll
zurückgemeldet.
Mit 6:1 fegten die Schützlinge
von Coach Dirk Bördeling den FC
96 vom Platz. „Die Jungs waren
auch verärgert und haben sich selber in die Pflicht genommen“, ist
Bördeling über die Reaktion seines
Teams glücklich. „Ich habe natürlich auf so etwas gehofft, aber
dass es so klar werden würde, war
schon überraschend. Doch Recklinghausen hat uns auch extrem
geholfen, deshalb sollten wir es
nicht so hoch hängen.“
Denn mit Borussia Dröschede
wartet ein unangenehmer Gegner auf ihn und seine Schützlinge.
Doch mit dem fünffachen Torschützen Michael Häming, vor dem auch
schon Dröschedes Coach Holger
Gehrmann die Knie schlottern, ist
Bördeling für die Auswärtsfahrt
gerüstet. „Er hat einfach einen
Lauf und würde im Moment aus
jeder Lage die Bude treffen. Michael ist gut drauf und ich hoffe,
dass er so weiter macht“, meint
der Trainer.
Denn schließlich verfolgen die
Lüner die Marschroute, sich oben
D
„Komm, steh wieder auf!“ Der BV Brambauer hat sich nach dem misslungen Auftakt
eindrucksvoll zurückgemeldet (RS-Foto: mmb).
festzubeißen. „Wir wissen, dass
wir noch hart arbeiten müssen,
weil unser Ziel sehr hochgesteckt
ist. Die Integration der Neuen
läuft jedenfalls gut, so dass ich
mir wenig Sorgen machen muss.“
Besonders Pascal Harder und
Keeper Mike Bednarek haben den
Linienchef überzeugt. „Bei dem
ein oder anderen ist sicherlich
DRÖSCHEDE: Hilfe
KREFELD: Testspieler
Borussia-Coach Holger Gehrmann
ist sauer. Denn nach der Schlägerei
mit seinem Spieler Tim Mühlhof in
Schwerte (RS berichtete) fühlt er sich
falsch verstanden:„Ich würde nie einem
meiner Spieler in den Rücken fallen.
Ich stelle mich immer vor die Jungs.“
Gehrmann erklärt:„Ich will und werde
Tim unbedingt schützen und wehre
mich gegen den Vorwurf, dass ich
nicht zu ihm halten würde. Ich habe
ihm meine Hilfe angeboten. Er ist ein
Straßenfußballer, den ich auch sehr
mag, aber seine Aktion ist und bleibt
selbstverständlich unentschuldbar.“
Der 19-jährige Christos Pappas absolviert momentan ein Probetraining
bei Krefelds Coach Dieter Hußmanns.
Der Grieche, der gerade der A-Jugend
von Borussia Dortmund entsprungen
ist, hat einen guten Eindruck hinterlassen. Eine Entscheidung wird in der
kommenden Woche fallen, denn am 31.
August schließt das Transferfenster.
Zum Spiel des Jahres zwischen dem
VfR Fischeln und dem KFC Uerdingen
(11. September) haben die beiden
Klubs ein Angebot ausgedacht. Alle
Sportvereine, egal welcher Sportart,
erhalten für dieses Highlight die Karten
zum ermäßigten Tarif. Das heißt: Statt
13 Euro (sechs Euro für einen Stehplatz) zahlen die Mannschaften nur
zehn Euro (fünf Euro). Dieses Angebot
gilt bei einer Mindestkartenanzahl von
25 Tickets pro Verein. Vorbestellungen
sind in der Geschäftsstelle des KFC
möglich sowie per Fax 02151-4905-55
oder per Mail [email protected]
möglich.
Westfalenliga 1
3. Spieltag
Freitag, 21. August:
RW Horn – SV Lippstadt
0:0
Sonntag, 23. August, 15 Uhr:
VfB F. Bielefeld – Westf. Rhynern
Rhynern: Wegner – Naßhan, Mehnert, Kaleoglu, Jonca
– Lipki, Neumann (Schmidt), Dej, Schiller – Gehrmann,
Traufetter.
Dav. Davensberg – Emsdetten 05
RW Ahlen II – FC Gütersloh
SC Paderborn II – Pr. Münster II
SuS Neuenkirchen – FCE Rheine
SuS Stadtloh – Delbrücker SC
Borussia Emsdetten – RW Dornberg
Hövelhofer SV – SV Mesum
noch Luft nach oben, aber insgesamt können wir sehr zufrieden
sein.“
Einverstanden ist er auch mit
dem Heilungsverlauf bei Fathallah Boufeljat. Bördeling: „Ich
denke, dass er mindestens zwei
Wochen benötigt bis er wieder bei
der Mannschaft ist. Aber er macht
große Fortschritte.“ tr
Kurz notiert
UERDINGEN: Tickets
33
Revierkick
ERKENSCHWICK: Grieß
Der VfL Schwerte stockt seinen Kader
wieder auf. Nach den Abgängen der
letzten Wochen haben die Schwerter
nach Stürmer Haluk Cekirdek nun
auch Björn Goeseke verpflichtet. Der
29-jährige Mittelfeld-Routinier zockte
bereits in der vergangenen Saison am
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So geht‘s weiter
4. Spieltag
Sonntag 30. August, 15 Uhr:
SV Lippstadt – SuS Neuenkirchen
FCE Rheine – SC Paderborn II
Pr. Münster II – RW Ahlen II
Gütersloh – VfB F. Bielefeld
Westf. Rhynern – Hövelhofer SV
SV Mesum – Borussia Emsdetten
TuS Dornberg – Dav. Davensberg
Emsdetten 05 – SuS Stadtlohn
Delbrücker SC – RW Horn
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17 Uhr
Am 1. September
Remscheids Mittelfeldspieler Mario
Kraft wurde nach einem Handbruch
im Spiel gegen Wülfrath operiert und
fällt vier bis sechs Wochen aus.
SCHWERTE: Goesecke
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WANNE: Der BVB ist zu Gast
REMSCHEID: Kraft
Mirko Grieß hat die Spielvereinigung
Erkenschwick verlassen.„Wir haben
ihm die Freigabe erteilt“, berichtet Manager Klaus Bockoff. Der Stürmer wird
ab sofort für den Bezirksligisten TuS 05
Sinsen auf Torejagd gehen.
TABELLE
1. Delbrücker SC
2. SuS Neuenkirchen
3. RW Horn
4. SC Paderborn II
5. SV Lippstadt
6. Bor. Emsdetten
7. RW Ahlen II
8. TuS Dornberg
9. SpVg Emsdetten
10. VfB F. Bielefeld
11. SV Mesum
12. Westf. Rhynern
13. FCE Rheine
14. FC Gütersloh
15. SuS Stadtlohn
16. Dav. Davensberg
17. Pr. Münster II
18. Hövelhofer SV
Schwertes Berater Franz-Josef Kneuper
hat sich zwei Neuzugänge geangelt (RSFoto: Stockbrügger).
Schützenhof, hatte sich dann aber zum
Saisonende jedoch abgemeldet.„Es war
der Wunsch unseres Trainers Olaf Muschal, ihn zurückzuholen“, verrät VfLBerater Franz-Josef „Kiki“ Kneuper.
„Aber wir haben ja noch eine Woche
Zeit und werden diese auch nutzen, um
eventuell noch einmal nachzulegen.“
Herne (RS). Madrid war gestern
– Wanne ist morgen. Im Jahr seines 100-jährigen Bestehens spielt
Borussia Dortmund nicht nur
gegen Königliche, sondern auch
gegen Nachbarn. Am Dienstag,
1. September, ab 18 Uhr gibt der
Erstligist seine Visitenkarte in der
Mondpalast-Arena ab. „Und zwar
mit allen Stars, die fit sind“, verspricht Manfred Lange, Geschäftsführer des DSC.
Damit das Stadionrund gut gefüllt ist planen die Herner ein
buntes Rahmenprogramm. DSCHauptsponsor Gerd Pieper hofft
auf „3000 bis 4000 Zuschauer“.
Willi Koppmann ist zuversichtlich,
dass auch so viele Fans kommen
werden: „Das ist für uns alle etwas
ganz besonderes und die Dortmunder müssen ja auch nicht weit fahren. Und bei uns in Wanne-Eickel
sind sowieso alle heiß.“
Der Vorverkauf für das Highlight
hat bereits begonnen; Eintrittskarten gibt es für acht Euro. An der
Tageskasse kosten die Tickets elf
Euro. tr
34
Revierkick
RECKLINGHAUSEN: Anders muss Umstellungen vornehmen
Westfalenliga 2
3. Spieltag
Sonntag, 23. August, 15 Uhr:
Langenscheid/E. – SSV Mühlhausen
SSV: Tiszai - Üstün, Neuhaus, Aktas, Rentsch – Pi. Szymaniak, Roos, Vardi, Krahn - Raffenberg, Schawlochow.
ASC Dortmund – Erkenschwick
Dortmund: Boldt - Hense, Buchwald, Wisse, Steindor Woidtke, Boutagrat, Schiattarella, Nolte - Moreira, Lorenz.
E‘schwick: Kunz – Schurig, Falkowski, Schmidt – Allali,
Bönighausen, Warncke, Ernst, Eisenkopf – Oerterer,
Bockhoff.
TuS Ennepetal – SF Oestrich
Ennepetal: Schulz – Sobotzki, Kragl, Nigeloh, Dorszewski - Fastenrath, Dautovic, Schierbaum, Pajdzik – Klimek,
Mecal.
DSC Wanne – VfL Schwerte
Wanne: Johns - Gökcek, Gaida, Strohmann, Langer
- Wolf, Gidaszewski - Geppert, El-Hamad - Bendig,
Gavranovic.
Es fehlen: Markus Scherff (Mittelfußbruch), Mirko Talaga
(Oberschenkelprellung), Serdar Yigit (Bänderdehnung).
Schwerte: Limberg - dos Santos - Krause, Wemmer,
Tuday - Aydin, Tost, Isiktekin, Schepers (Aslan) - Sprenger,
Flamme.
Bor. Dröschede – BV Brambauer
Brambauer: Fink – Köse, Schaffer, Stolzenhoff, Nitsche
(Kumac) - Felix, Coers (Joldic), Sawatzki, Bednarek Harder, Häming.
Es fehlt: Fathallah Boufeljat (Muskelfaserriss).
Recklinghausen – SpVg. Olpe
Recklinghausen: Pieschetsrieder – Colak, Flossbach,
Bertram, Khimiri - Pavlovic, Oepping, Simon, Wille - Jesih,
Luvuezo.
SC Hassel – SF Siegen II
Hassel: Stauder - Koch, Schlüter, T. Heitbreder, Ligmann Schulz, Borzek, Buda, Akdas - Demirbay, Moritz.
T. SuS Waltrop– SV Herbede
Waltrop: Apitzsch - Schlej, Stöve, Seidler, Dördelmann Behrens, M. Breuer, Kapica, Beckmann - Peveling, Knößl.
Herbede: Wirges - Kiessling, Cetinbag, Kohllöffel,
Kaczmarek - Wondra, Rathmann, Günkaya, Öztürk Jankowski, Kleine.
TuS Erndtebrück - Hombruch
Hombruch: Papajewski - Cusano, Engel, Baron, Szugfil Schöpf, Anil Konya, Fudala, Ribeiro - Schwarz, Bazzani.
Es fehlen: Andreas Braun (Bänderriss), André Kötter
(Rotsperre).
TABELLE
1. SSV Mühlhausen
2. TuS Erndtebrück
3. Hombrucher SV
4. Langscheid/E.
5. VfL Schwerte
6. SC Hassel
7. Spvgg. Erkenschwick
8. SV Herbede
9. BV Brambauer
10. Bor. Dröschede
11. TuS Ennepetal
12. SpVg. Olpe
13. DSC Wanne
14. SF Oestrich
15. Recklinghausen
16. Teut. SuS Waltrop
17. ASC Dortmund
18. SF Siegen II
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So geht‘s weiter
4. Spieltag
Freitag, 29. August, 19 Uhr:
Hombruch - T. SuS Waltrop
Samstag, 29. August, 15.30 Uhr:
Erkenschwick – TuS Erndtebrück
Sonntag, 30. August, 15 Uhr:
SpVg. Olpe – Bor. Dröschede
BV Brambauer – DSC Wanne
VfL Schwerte – TuS Ennepetal
SF Oestrich – ASC Dortmund
SV Herbede – Langenscheid/E.
SSV Mühlhausen – SC Hassel
SF Siegen II – Recklinghausen
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Nr. 34-2009
Pischetsrieder ist gefordert
Recklinghausen (RS).
icht nur der ASC muss eine
Bauchlandung
verkraften.
Auch der FC 96 Recklinghausen hat beim 1:6 in Brambauer ein
Waterloo erlebt.
RS sprach mit Trainer Peter
Anders über die Gründe für das
Debakel und seine Pläne für die
Zukunft.
N
Herr Anders, zusammen mit Siegen II haben Sie die schlechteste
Abwehr. Woran liegt es?
Das Spiel gegen Brambauer war
eine Katastrophe. Unser Keeper
Holger Pischetsrieder hatte nicht
seinen besten Tag. Aber nach seiner schweren Knie-Verletzung hat
er vielleicht zu früh angefangen.
Er hat noch nicht die Spritzigkeit,
die man benötigt.
Also hat der ehemalige Hasseler die Pleite zu verantworten?
Nein, mit Sicherheit nicht alleine.
Holger ist ein super Torwart, der
aber nun einmal noch nicht richtig fit war. Doch er hat seine Klasse
bereits mehrfach bewiesen, ist nun
aber auch gefordert. Aber die ganze Abwehr hat nicht gut ausgesehen. Die Defensive steht noch nicht
und auch im Mittelfeld gehen wir
nicht so in die Zweikämpfe, wie ich
es mir wünsche.
Was werden Sie verändern?
So ein Match war wichtig, damit
alle sehen, dass es mit dieser Formation nicht weiter gehen wird.
Wir benötigen dringend eine bessere Absicherung nach hinten, damit
wir nicht ins offene Messer laufen.
Zumindest so lange, bis sich das
Team gefunden hat.
Dass der Brambauer Michael
Häming fünf Tore erzielt...
... darf einfach nicht sein. Deswegen werde ich taktische Umstellungen vornehmen, aber auch
personell überlege ich, etwas zu
ändern. Denn wir haben in der Abwehr nicht die schnellsten Spieler,
das hat man klar gesehen. Wenn
wir am Donnerstag im Kreispokal
gegen Preußen Hochlarmark spielen, werde ich noch einmal etwas
ausprobieren.
Die Liga steht derzeit auf dem
Kopf, oder nicht?
Ja, es ist einiges durcheinander.
Besonders die Tatsache, dass der
ASC 0:4 gegen Hombruch verliert,
oder Wanne nicht aus den Puschen kommt, ist unglaublich. Dort
stimmt einiges nicht. Bei uns ist es
verständlich, denn wir haben viele
neue Spieler aus unterklassigeren
Ligen bekommen.
Wie geht es weiter?
Diesen bitteren Schock müssen
Recklinghausens Coach Peter Anders
glaubt an seinen Keeper Holger Pischetsrieder (RS-Foto: mmb).
wir am Sonntag gegen Olpe begradigen. Und ich bin mir sicher, dass
wir in den kommenden Wochen
wieder bessere Ergebnis erzielen
werden. Denn schließlich gibt es ja
auch gute Ansätze. Aber die müssen wir nun auch mal zeigen. tr
EXPERTENTIPP WL 2: Wannes Koppmann setzt auf Erkenschwick
„Häming soll sein Pulver verschießen“
Herne (RS). Die Liga schlittert von
einer Überraschung in die nächste.
Während die eigentlichen Topfavoriten aus Dortmund, Iserlohn oder
Wanne im Keller herumstolpern,
mischen die vermeintlichen Underdogs aus Mühlhausen, Hombruch
oder Hassel ganz vorne mit.
„Aber das wird sich alles regulieren“, ist sich DSC-Coach Willi
Koppmann sicher. „Sprockhövel
stand nach den ersten sechs Spieltagen im letzten Jahr auch nur auf
Platz zehn und ist am Ende aufgestiegen.“ Deshalb will er auch nicht,
dass man bereits jetzt von einem
Fehlstart spricht. „Das ist Unsinn.
Natürlich haben wir uns mehr
versprochen, aber diese Klasse ist
eben kein Wunschkonzert.“
Für ihn ist es gegen den Angstgegner aus Schwerte wichtig, dass
„meine Mannschaft vor unseren
Fans nicht wieder verkrampft
und an die Leistung aus Oestrich
anknüpft.“
Das ist mit Blick auf die kommende Woche auch notwendig,
denn innerhalb von nur fünf Tagen
stehen gleich zwei Duelle gegen
Brambauer an. Zum einem am
Mittwoch im Westfalen-Pokal, zum
anderen am Sonntag in der Meisterschaft. Und BVB-Goalgetter
Michael Häming hat derzeit einen
klasse Lauf. „Er soll sein Pulver ruhig am Wochenende in Dröschede
verschießen, dann kann er sich in
den beiden Partien gegen uns auch
mal eine Pause gönnen“, lächelt
Koppmann.
Und zusammen mit RS konkretisiert er seine Tipps für den aktuellen Spieltag.
Koppmann
RS
Langscheid/E. – Mühlhausen
3:1 2:0
Einschätzung: Langscheid hat wesentlich höheres
Potenzial als Mühlhausen und ist zu Hause der klare
Favorit.
ASC Dortmund – Erkenschwick
1:1 1:2
Einschätzung: Erkenschwick ist sehr unbequem,
weil sie sehr aggressiv sind. Der ASC wird es verdammt
schwer haben.
Ennepetal – SF Oestrich
2:1 1:1
Einschätzung: Oestrich hat noch Probleme. Ennepetal
ist ein guter Aufsteiger und will den ersten Heimsieg
einfahren.
DSC Wanne – VfL Schwerte
2:0 4:0
Einschätzung: Wir werden an die Leistung gegen Oestrich anknüpfen und unsere herausgespielten Chancen
viel besser nutzen.
Dröschede – BV Brambauer
2:1 2:2
Einschätzung: Die Borussia ist sehr heimstark. Der BVB
ist traditionell auswärts etwas schwächer.
Recklinghausen – Spvg. Olpe
2:1 1:0
Einschätzung: Ich drücke meinen Ex-Coach Peters
Anders die Daumen, dass er einen Sieg landen wird.
DSC-Coach Willi Koppmann (RS-Foto:
Richter).
SC Hassel – SF Siegen II
2:2 2:1
Einschätzung: Ich müsste aus Sympathie für den SC
Hassel tippen, kann sie aber nicht mit sieben Punkten
starten lassen. Außerdem hat Siegen noch etwas
gutzumachen.
T. SuS Waltrop – Herbede
0:1 0:3
Einschätzung: Herbede steht in der Defensive sehr
kompakt und der Aufsteiger aus Waltrop tut sich in der
Liga noch schwer. Deshalb gewinnt die Truppe von Coach
Jörg Silberbach.
Erndtebrück – Hombruch
3:0 1:1
Einschätzung: Erndtebrück ist extrem spielstark und zu
Hause eine Macht. Hombruch wird ohne Zähler wieder
nach Hause fahren müssen. tr
Nr. 34-2009
TURU DÜSSELDORF: Farid Loukil kann gehen
Niederrheinliga
3. Spieltag
Sonntag, 23. August, 15 Uhr:
1. FC Viersen – WSV Borussia II
Wuppertal: Karagiannis - Incilli, Poloczek, Kraft, Daftari - Weikl, Nikolic - Sindi,
Celikovic, Uca (Schröder) - Keita-Ruel.
Es fehlt: Daniel Esselborn (Schambein).
Krefeld-Fischeln – SC D´dorf-West
Krefeld: Kohnen – Haupt, Kipka,
Schmitz, Killich – Hebold, Richter, Enger
– Kox – Sahin, Bahr .
Es fehlt: Mike Grün (Kreuzbandriss).
Düsseldorf: Clemens – Steinfort, Bogesitz, D. Rossow, Bryks – Seta, Franciamore, Marzok, Thederan – Körs, Kägebein.
TuRa 88 Duisburg – SV Hö/Nie
Duisburg: Sagsinlar – Welky, Füten,
Baum, Theissen – Zimmermann,
Kästner, Köse, Hotoglu , Schirru
– Kroepmanns.
Fraglich: Ramazan Ünal (Virus).
VfB Homberg – Ratingen 04/19
Homberg: Rauhut - Kwiatkowski,
Steinke, Schiek, Giorri - Dammrath, Acar,
Dragovic, Attris - Sogolj , Bougjdi.
Ratingen: Glenz – Fiedorra, Rohpeter,
Seidenzal – Ince, Yalcinkaya, Karadag,
Rehag, Gümüstas – Zelles, Isiklar.
TuRU Düsseldorf – FC Remscheid
Düsseldorf: Prostka – Sesterhenn,
Weiß, Willems, Rey – Nounouh, Duran,
Schweers, Homann – Kizilaslan, Lopez
Torres.
Es fehlen: Serdar Özdemir (Kreuzbandriss), Sinisa Nedeljkovic (Nasenbeinbruch), Michael Rentmeister
(Kieferbruch).
Remscheid: Kreil – Rahmann,
Ta.Kurmali, Plate, Grund - Tu.Kurmali,
Dittrich, Grolewsk, Krasniqi - M. Bach,
Günther.
Es fehlen: Stephan Bach (Rotsperre),
Mario Kraft (Handbruch).
Wülfrath – Uerdingen
Wülfrath: Honnacker – Menge, Melis,
Haschke, Rauner – Dogan, Sagmak,
Arafkas, Butziat – Aydogan, Pundt.
Es fehlen: Bastian Altenkamp (Muskelfaserriss), Murat Yildirim (Zehbruch)
Uerdingen: Kockel – Edu, Geiger, Hähner, Kegel – Flock, Schnecker, Tennagels,
Sokolowski – Banushi, Radtke.
TV Jahn Hiesfeld – Union Solingen
Hiesfeld: Fill - Rademacher, N. Koncic,
Kisyna, Fagrach - Ohnesorge, Erdogan,
Haddad, B. Koncic - Oburu, Sevinc.
Solingen: Szczygiel - Solmaz (81.
Kaplan), Dzombic, Kowski, Petti - Vodeb,
Gashi, Pesic (46.Monteiro), Meier - Siedlarski, Budak (81.Wendling).
Viktoria Goch – VfL Rhede
Kapellen-Erft – SV Straelen
35
Revierkick
Steininger wechselt zum 1.FCW
Düsseldorf (RS).
napp eine Woche vor dem
Transfermarkt-Schluss dreht
sich das Personalkarussell
bei der TuRU noch einmal auf
Hochtouren.
Denn Dimitri Steininger ist mit
sofortiger Wirkung zum Ligagefährten 1. FC Wülfrath gewechselt.
„Er ist ein junger Kerl, der in der
Liga auch noch Fuß fassen kann“,
weiß Frank Zilles, dass der ehemalige Wattenscheider „ein Guter“
ist. „Aber wir sind hinten mit Daniel Theisen, Bernd Willems, Daniel Rey-Alonso und Carsten Weiß
richtig gut besetzt. Dimi bringt es
nichts, sich bei uns auf die Bank
zu setzen.“ Die TuRU überlegt,
den Youngster mal zurückzuholen.
„Unsere Türen sind für ihn offen“,
meint Chef Heinz Schneider.
Das gleiche Schicksal wird wohl
auch Farid Loukil ereilen. „Wir haben ihm nahe gelegt, dass er sich
einen neuen Verein suchen kann“,
berichtet Zilles. „Es bringt uns und
Farid gar nichts, wenn wir mit
sechs Innenverteidigern in die Saison starten.“
Von einem Comeback ist Michael
Rentmeister derweil noch weit entfernt. Der ehemalige Aachener hat
sich im Training einen Kieferbruch
zugezogen und ist bereits operiert
K
TABELLE
1. WSV Bor. II
2. VfB Homberg
3. SV Viktoria Goch
4. TuRU Düsseldorf
5. 1. FC Viersen
6. SV Straelen
7. KFC Uerdingen
8. FC Remscheid
9. 1.FC Wülfrath
10. TV Jahn Hiesfeld
11. VfR Fischeln
12. VfL Rhede
13. TuRa 88 Duisburg
14. SC D´dorf-West
15. SV HöNie .
16. Ratingen 04/19
17. SC Kapellen Erft
18. Union Solingen
2
2
2
2
2
2
2
2
2
2
2
2
2
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1
1
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0
1
1
1
1
0
0
1
1
1
1
1
2
6: 3
5: 3
4: 2
2: 0
3: 2
2: 1
4: 3
4: 3
3: 3
2: 3
1: 1
1: 1
2: 3
3: 5
1: 3
0: 2
0: 2
1: 4
6
4
4
4
4
4
3
3
3
3
2
2
1
1
1
1
1
0
So geht‘s weiter
TuRU‘s Abwehrrecke Farid Loukil soll
sich einen neuen Verein suchen (RS-Foto:
mmb).
worden. „Der Eingriff ist gut verlaufen“, pustet Zilles tief durch.
„Ihm wurden zwei kleine Stahlplatten eingesetzt. Weil er aber
nur Flüssignahrung zu sich nehmen darf, hat er richtig Hunger.“
Den will die TuRU gegen Remscheid auch auf die drei Punkte haben. „Der FC hat sich gut verstärkt.
Es ist eine Truppe, die auch über
die Nummer elf hinaus Qualität
mitbringen wird. Aber wir halten
dagegen“, kündigt Zilles an. tr
4. Spieltag
Sonntag, 30. August, 15 Uhr:
KFC Uerdingen – TuRU Düsseldorf
FC Remscheid – VfB Homberg
Ratingen 04/19 – TuRa 88 Duisburg
SV Hö/Nie – Krefeld-Fischeln
SC D´dorf-West – Kapellen-Erft
SV Straelen – Viktoria Goch
VfL Rhede – 1. FC Viersen
WSV Borussia II – TV Jahn Hiesfeld
Union Solingen – 1. FC Wülfrath
Torjäger
3 Tore:
Nerim Celikovic (WSV II)
2 Tore
Bougjdi El Houcine (Homberg)
Miguel Lopez Torres (Düsseldorf )
EXPERTENTIPP NL: Hombergs Graf sieht TuRU als die Nummer eins
„Hiesfeld spielt frei auf“
Duisburg (RS). Der VfB Homberg
kann mit seinem Auftakt zufrieden sein. Mit vier Zählern aus den
ersten beiden Spielen hat sich die
Mannschaft gut verkauft. „Mit dem
Auftakt der beiden Partien sind
wir einverstanden. Die Verläufe
spiegeln die Punkteausbeute in
den ersten Begegnungen wieder.
Also ist es für uns kein schlechter
Start gewesen“, bilanziert Wolfgang Graf den Saisonstart seiner
Mannschaft.
Der Abteilungsleiter freut sich
nun auf das Heimspiel gegen Ratingen 04/19, die bisher nur einen
Zähler geholt haben und somit
weit unten in der Tabelle zu finden
sind. Trainer Günter Abel kann
auf seinen kompletten Kader zurück greifen. Graf zeigt sich beim
RS-Expertentipp jedenfalls schon
einmal zuversichtlich.
Graf
RS
1.FC Viersen - WSV Borussia II
1:3 0:1
Einschätzung: Wuppertal sehe ich im technischen
Bereich überlegen.
VfR Krefeld - SC D‘ dorf West
1:0 1:1
Einschätzung: Krefeld wird den Aufstiegsschwung aus
der vorherigen Saison mit in das Match nehmen.
TuRa 88 Duisburg - SV HöNie
1:1 2:1
Einschätzung: Beide Teams befinden sich auf
Augenhöhe. Über ein 1:1 werden sie jedoch nicht hinaus
kommen.
1. FC Wülfrath - KFC Uerdingen
1:0 1.2
Einschätzung: Bei dieser Partie hat Wülfrath durch seine Heimstärke einen Vorteil. Uerdingen wird es in dieser
Begegnung schwer haben, einen Punkt zu entführen. Am
Ende wird jedoch ein Sieg für den Trainer Frank Kurth
herausspringen.
TV Jahn Hiesfeld - Union Solingen
2:0 1:0
Einschätzung: Durch die Heimstärke wird Jahn Hiesfeld
definitiv siegen. Außerdem spielen sie frei auf, da sie der
Aufstieg insbesondere in den ersten Partien beflügeln
wird.
VfB Homberg - Ratingen 04/19
2:1 3:2
Einschätzung: Mit der Leistung unserer Mannschaft
können wir zufrieden sein und wir hoffen, dass es nun
weiter so positiv verläuft.
Viktoria Goch - Vfl Rhede
3:2 2:2
Einschätzung: Die Fans dürfen sich auf ein packendes
Spiel freuen, dass Goch am Ende ganz knapp für sich
entscheiden wird. Die Spielstärke der Viktoria wird sich
bezahlt machen und ausschlaggebend für den Dreier
sein.
TuRU Düsseldorf - FC Remscheid
3:0 2:1
Einschätzung: TuRU ist für mich unter den Aufstiegskandidaten die absolute Nummer eins. Sie werden das
Heimspiel gegen den Neuling aus Remscheid eindeutig
für sich entscheiden.
Kapellen-Erft - SV Straelen
0:0 1:0
Einschätzung: Dieses wird das einzige Match ohne Tore
sein. Beide Mannschaften zeichnen sich durch starke
Abwehrreihen aus und werden nur wenige Chancen
zulassen. ad
36
Revierkick
Landesliga Westfalen 2
3. Spieltag
Sonntag, 23. August, 15 Uhr:
TuS Plettenberg - BSV Menden
SpVg Hagen - Hasper SV
SV 10 Hohenlimburg - TSV Weisstal
SG Hemer - TuS Erndtebrück II
SV Rothemühle - FSV Werdohl
SuS Niederschelden - Kiersper SC
FC Kaan-Marienborn - SSV Hagen
Salchendorf - Schmallenberg/ Fr. 15:15
1. FC Kaan-Marienborn
2. SpVg Hagen
3. TSV Weisstal
4. SG Hemer
5. SV Rothemühle
6. SV 10 Hohenlimburg
7. Schmallenberg/ Fr.
8. Kiersper SC
9. TuS Plettenberg
10. Germ. Salchendorf
11. Hasper SV
12. FSV Werdohl
13. TuS Erndtebrück II
14. SSV Hagen
15. SuS Niederschelden
16. BSV Menden
2
2
2
2
2
2
2
2
2
2
2
2
2
2
2
2
2
2
2
2
1
1
1
1
1
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
1
1
0
0
0
2
1
1
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
1
1
1
0
1
1
2
2
2
2
9: 1
9: 3
4: 1
4: 2
5: 2
3: 1
5: 4
3: 3
4: 6
3: 3
3: 4
3: 6
2: 6
3: 8
2: 7
1: 6
6
6
6
6
4
4
3
3
3
2
1
1
0
0
0
0
4. Spieltag
Sonntag, 30. August, 15 Uhr:
Kiersper SC - SV 10 Hohenlimburg
FSV Werdohl - SuS Niederschelden
Hasper SV - SG Hemer
SSV Hagen - TuS Plettenberg
BSV Menden - Germ. Salchendorf
Schmallenberg/ Fr. - SV Rothemühle
TuS Erndtebrück II - Kaan-Marienborn
TSV Weisstal - SpVg Hagen
Landesliga Westfalen 3
3. Spieltag
Samstag, 22. August:
VfB Günnigfeld - SW Eppendorf
2:0
WSV Bochum - TuS Hordel
1:5
Sonntag, 23. August, 15 Uhr:
TuS Stockum - BG Schwerin
Weitmar 45 - FC Brünninghausen
VFB Habinghorst - SV Sodingen
Herten-Langenbo. - Vorw. Kornharpen
1. DJK TuS Hordel
2. VfB Günnigfeld
3. SSV Buer 07/28
4. SW Wattenscheid 08
5. FC Brünninghausen
6. VFB Habinghorst
7. TuS Stockum
8. WSV Bochum 06
9. SC Weitmar 45
10. Herten-Langenbo.
12. SV Sodingen
13. SW Eppendorf
13. SpVg BG Schwerin
14. Vorw. Kornharpen
15. Germania Gladbeck
3
3
2
2
1
1
2
3
1
2
2
3
1
2
0
3
2
1
1
1
1
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1
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0
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0
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0
0
0
1
1
0
0
0
0
1
1
1
1
0
0
0
0 11: 2
1 3: 4
0 5: 3
0 3: 1
0 6: 1
0 4: 2
1 4: 7
2 5: 9
0 0: 0
1 1: 2
1 1: 3
2 1: 4
1 1: 3
2 4: 8
0 0: 0
9
6
4
4
3
3
3
3
1
1
1
1
0
0
0
4. Spieltag
Sonntag, 30. August, 15 Uhr:
SW Eppendorf - WSV Bochum 06
Vorw. Kornharpen - VfB Günnigfeld
SW Wattenscheid 08 - TuS Stockum
Brünninghausen - VfB Habinghorst
BG Schwerin - SC Weitmar 45
SV Sodingen - SSV Buer 07/28
Sonntag, 23. August, 15 Uhr:
TSG Dülmen - Eintracht Coesfeld
SV Zweckel - SC Münster 08
VfL Wolbeck - Grün-Weiß Nottuln
Dorsten-Hardt - SG Telgte
FC Viktoria Heiden - Westfalia Gemen
1. 1. FC Gievenbeck
2. SV Zweckel
3. SV Dorsten-Hardt
4. BSV Roxel
5. SC Münster 08
6. TSG Dülmen
7. SpVgg Vreden
8. FC Viktoria Heiden
9. TuS Hiltrup
10. YEG Hassel
11. Grün-Weiß Nottuln
12. VfL Wolbeck
13. Eintracht Coesfeld
14. SG Telgte
15. Westfalia Gemen
16. Vorwärts Wettringen
3
2
2
3
2
2
3
2
3
3
2
2
2
2
2
3
2
2
2
1
1
1
1
1
1
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0
0
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0
1
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0
2
1
1
1
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0
0
2
2
1
1
0
0
0 4: 2
0 11: 1
0 3: 1
0 7: 4
0 6: 3
0 5: 4
1 4: 4
1 3: 1
2 1: 2
2 2: 5
0 6: 6
0 3: 3
1 4: 7
1 2: 9
2 1: 5
3 1: 6
7
6
6
5
4
4
4
3
3
3
2
2
1
1
0
0
4. Spieltag
Sonntag, 30. August, 15 Uhr:
DJK Eintracht Coesfeld - VfL Wolbeck
Grün-Weiß Nottuln - SV Zweckel
TuS Hiltrup - SpVgg Vreden
SC Münster 08 - SV Dorsten-Hardt
BSV Roxel - TSG Dülmen
SG Telgte - FC Viktoria Heiden
Westfalia Gemen - 1. FC Gievenbeck
Vorwärts Wettringen - YEG Hassel
Landesliga Westfalen 5
3. Spieltag
Sonntag, 23. August, 15 Uhr:
TuS Sundern - SVA Bockum-Hövel
Eving Lindenhorst - VfK Weddinghofen
Lüner SV - SC Neheim
Bad Westernkotten - Mengede 08/20
SF DJK Mastbruch - SSV Meschede
SV Westf. Rhynern II - SpVg Beckum
SVE Heessen - Oestinghausen
RW Mastholte - BV Westfalia Wickede
1. Mengede 08/20
2
2. RW Mastholte
2
3. BV Westfalia Wickede 2
4. SV Westf. Rhynern II 2
5. VfK Weddinghofen 2
6. TuS SG Oestinghausen2
7. TuS Eving Lindenhorst2
8. SC Neheim
2
9. SpVg Beckum
2
10. SVA Bockum-Hövel 2
11. SSV Meschede
2
12. Lüner SV
2
13. SF DJK Mastbruch 2
14. TuS Sundern
2
15. SVE Heessen
2
16. Bad Westernkotten 2
2
2
2
1
1
1
1
1
1
1
0
0
0
0
0
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2
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0
0
1
1
1
1
1
0
1
1
2
2
2
6: 0
6: 3
5: 2
4: 1
2: 1
6: 5
3: 2
5: 5
2: 2
2: 2
2: 2
2: 4
1: 5
3: 6
1: 4
2: 8
6
6
6
4
4
3
3
3
3
3
2
1
1
0
0
0
4. Spieltag
Sonntag, 30. August, 15 Uhr:
SC Neheim - SV Westf. Rhynern II
SpVg Beckum - SF DJK Mastbruch
Mengede 08/20 - Lüner SV
Westfalia Wickede - Bad Westernkotten
SSV Meschede - SVE Heessen
SG Oestinghausen - Eving-Lindenhorst
Bockum-Hövel - RW Mastholte
VfK Weddinghofen - TuS Sundern
Landesliga Niederrhein 1
Landesliga Westfalen 4
3. Spieltag
Samstag, 22. August:
1. FC Gievenbeck - TuS Hiltrup
Vreden - Vorw. Wettringen
YEG Hassel - BSV Roxel
1:0
1:0
0:3
Nr. 34-2009
2. Spieltag
Samstag, 22. August, 17 Uhr:
SV Schonnebeck - FSV Vohwinkel 0:0
Sonntag, 23. August, 15 Uhr:
SSV Sudberg - SV Burgaltendorf
Union Mülheim - SSVg Heiligenhaus
FC Kray - Cronenberger SC
Dominic Nagel und die SV Schonnebeck warten nach dem 0:0 gegen den FSV Vohwinkel noch auf den ersten „Dreier“ in der Landesliga (RS-Foto: mmb).
TuS Helene - ASV Wuppertal
SG Schönebeck - SC Velbert
Tgd. Essen-West - ESC Rellinghausen
SV Wermelskirchen - RW Oberhausen II
1. Cronenberger SC
2. SSVg Heiligenhaus
3. RW Oberhausen II
4. Tgd. Essen-West
5. Spvg Schonnebeck
6. ASV Wuppertal
7. TuS Union Mülheim
8. SV Burgaltendorf
9. FC Kray
10. ESC Rellinghausen
11. SC Velbert
12. SSV Sudberg
13. FSV Vohwinkel
14. TuS Helene
15. SV Wermelskirchen
16. SG Schönebeck
1
1
1
1
2
1
1
1
1
1
1
1
1
1
1
1
1
1
1
1
0
0
0
0
0
0
0
0
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0
0
0
0
0
0
0
2
1
1
1
1
1
1
1
1
0
0
0
0
0
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3. Spieltag
Sonntag, 30. August, 15 Uhr:
Cronenberger SC - Tgd. Essen-West
ASV Wuppertal - FC Kray
SC Velbert - SV Wermelskirchen
SSVg Heiligenhaus - RW Oberhausen II
FSV Vohwinkel - SSV Sudberg
Union Mülheim - TuS Helene
SV Burgaltendorf - SG Schönebeck
ESC Rellinghausen - Spvg Schonnebeck
Samstag, 5. September, 16 Uhr:
RW Oberhausen II - SC Velbert
Landesliga Niederrhein 3
Samstag, 22. August, 16 Uhr:
Duisburger SV - VfL Tönisberg
3:0
Sonntag, 23. August, 15 Uhr:
Adler Osterfeld - TuB Bocholt
1.FC Bocholt - 1.FC Kleve II
Wesel-Lackhausen - SV Straelen II
Fichte Lintfort - GSV 1910 Moers
VfR Warbeyen - SV Sonsbeck
SuS Dinslaken - SF Hamborn 07
Spvgg Sterkrade - Arminia Klosterhardt
1.
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10.
11.
12.
13.
14.
15.
16.
DJK/VfL Tönisberg 1
SV Sonsbeck
1
SF Hamborn 07
1
SuS Dinslaken
1
Duisburger SV
2
1.FC Bocholt
1
VfR Warbeyen
1
GSV 1910 Moers
1
Spvgg Sterkrade
1
SV Adler Osterfeld 1
Arminia Klosterhardt 1
SV Straelen II
1
TuB Bocholt
1
1.FC Kleve II
1
TuS Fichte Lintfort 1
PSV Wesel-Lackhausen1
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1
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3
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3. Spieltag
Freitag, 28. August, 19.30 Uhr:
TuB Bocholt
SV Sonsbeck
Samstag, 29. August, 16 Uhr:
SV Straelen II - VfR Warbeyen
Sonntag, 30. August, 15 Uhr:
DJK/VfL Tönisberg - SuS Dinslaken
GSV Moers - Duisburger SV
1.FC Kleve II - PSV Wesel-Lackhausen
SF Hamborn 07 - 1.FC Bocholt
SV Adler Osterfeld - Spvgg Sterkrade
Arminia Klosterhardt - Fichte Lintfort
Nr. 34-2009
Revierkick
37
BW WULFEN: Der halbe Kader musste gehen
Neustart nach „Hintern-Affäre“
Duisburg (RS).
lau-Weiß Wulfen hat die letzte
Spielzeit mit einem handfesten
Skandal beendet. Zumindest
sahen sich die Verantwortlichen
des Klubs gezwungen, den größten
Teil des Kaders rauszuwerfen und
mit jungen Akteuren einen kompletten Neuanfang zu wagen. Bislang eher mit mäßigem Erfolg.
B
0:5- und 1:7-Klatschen
zum Saisonstart
Die Saison konnte für die BlauWeißen kaum schlechter beginnen. Der heimische Auftakt gegen
den Aufstiegsaspiranten Preußen
Hochlarmark ging mit 0:5 in die
Hose. Bei TuS Sinsen ging die Elf
um den neuen Trainer Uwe Heller
nach einer guten ersten Halbzeit
am Ende doch noch deutlich mit
1:7 unter.
„Eigentlich kann man nicht sagen, dass die beiden Ergebnisse
überraschend sind“, zuckt Vereinschef Franz-Josef Humme allerdings mit den Schultern. „Wir
mussten uns von 13 Spielern trennen und haben ausschließlich auf
unseren eigenen Nachwuchs gesetzt. Wir haben eine ganz, ganz
schwere Saison vor uns und wissen, dass wir es mit unserem sehr
jungen Kader nicht einfach haben
werden.“
Nötig machte diesen Umbruch
ein handfester Skandal am letzten
Spieltag der abgelaufenen Spielzeit. Nach dem Abpfiff der Begegnung machten sich die Kicker des
BW Wulfen per Planwagen auf den
Weg zu Rot-Weiß Dorsten und danach zum BVH Dorsten. Dort angekommen „benahmen sich einige
Akteure extrem vereinsschädigend.
Sie haben obszöne Lieder gesungen und den Leuten zum Abschied
den nackten Hintern gezeigt. Das
ging natürlich gar nicht.“
Obszöne Lieder und nackte
Hintern
Die Konsequenzen waren für
Humme klar: “Nach der Geschichte
mussten wir einfach unser Gesicht
bewahren und aufräumen. 13 Kicker haben wir schließlich aus der
Mannschaft geworfen. Uns blieb
einfach keine Möglichkeit, um weiteren Schaden abzuwenden, auch
in dem vollen Bewusstsein, dass
dadurch diese Spielzeit extrem
schwer wird.“
Trotz der beiden derben Klatschen zum Auftakt sieht der Vorsitzende aber schon erste positive Ansätze. „Bei TuS Sinsen haben wird
in der ersten Halbzeit gut mitgehalten und sind erst in der zweiten
Hälfte unter die Räder gekommen.
Wir sind hier aber alle Realisten
und wissen um unsere Chancen für
den Klassenerhalt.“ dr
SV SPELLEN: Voerder Stadtmeister
„Komplett neu orientieren“
Voerde (RS). Wie der Kader weitestgehend unverändert geblieben
ist, so hätte sich Spellens Trainer
Ingo Bargmann auch über Konstanz in der Liga gefreut. Und
das nicht auf die wechselhaften
Leistungen seines Teams in der
Vorsaison bezogen, die am Ende
immerhin für den neunten Rang
reichten, sondern auf die Ligabelegung. Doch da das Leben kein
Wunschkonzert ist, landete der
Voerder Klub in der Gruppe 8. „In
unserer alten Gruppe kannten wir
alles und hatten fast nur Spiele auf
dem Rasen“, zuckt Bargmann mit
den Schultern, „nun müssen wir
uns komplett neu orientieren.“
Die ersten beiden Spieltage bieten jedenfalls noch ein wenig Umgewöhnungszeit. Beim Saisonauftakt in Möllen konnte die sehr
junge Mannschaft sogar überraschen und brachte es so weit, dass
der Mitfavorit Glückauf Möllen am
Ende mit dem 1:1 beim Stadtduell
sogar mit dem einem Zähler zufrieden war. Nun erwartet der SV
Spellen 08/29 Friedrichsfeld zum
nächsten Derby. 300 Zuschauer
werden zu der Begegnung erwartet. „Das ist wie Schalke und Dort-
mund in der Bezirksliga“, erklärt
Bargmann, „aber trotz aller Rivalitäten geht es auf dem Platz immer
fair zu.“ Einzig der Verlust von
Daniel Hinnemann, den es zum
Landesligaaufsteiger PSV WeselLackhausen zog, wiegt schwer.
Bargmann, der es gewohnt ist, mit
einem jungen Team zu arbeiten,
hat aber auch wieder neue Leute
an Land gezogen und formuliert
so das Saisonziel: „Wie im Vorjahr
wollen wir mit dem Abstieg nichts
zu tun haben. Ein Mittelfeldrang
hört sich zwar unspektakulär an,
ist aber für uns eine zufriedenstellende Platzierung.“ Dann fährt der
Spellener Trainer, der seit 2007
die Mannschaft betreut, fort: „Gegen Gegner, die wir kennen, spielen meine Jungs auch locker und
unverkrampft auf.“
Der Beweis: Die erste Voerder
Stadtmeisterschaft kurz vor Saisonstart entschied der SVS für sich
und ließ dabei Friedrichsfeld und
Möllen hinter sich. „Ich weiß aber
nicht, ob sich meine Kicker einschüchtern lassen, wenn es gegen
einen hart kämpfenden Gegner
geht, den wir nicht kennen“, bemerkt Bargmann. hg
Burgaltendorfs Trainer Jörg Oswald peilt einen Platz zwischen drei und fünf an (RSFoto: w-click).
SV BURGALTENDORF: Oswald glaubt nicht an Aufstieg
Der große Wurf bleibt wohl aus
Essen (RS). Nachdem der SV
Burgaltendorf in der letzten Saison
auf Rang sechs in der Landesliga
1 Niederrhein landete, möchte der
Klub nun wieder oben mitspielen.
Im Sommer konnten die Süd-Essener mit Herolind Vladi vom ETB
Schwarz-Weiß Essen und Mirko
Krüger von Westfalia Herne zwei
Spieler aus der Westfalenliga verpflichten. Große Sprünge erwartet
Trainer Jörg Oswald aber dennoch
nicht: „Wir haben uns gezielt verstärkt und peilen Platz drei bis
sechs an. Für den ganz großen
Wurf wird es in dieser Saison leider noch nicht reichen.“
In der ersten Partie der aktuellen
Spielzeit zog sich die Mannschaft
gegen den hochgehandelten Niederrhein-Absteiger SG Schonnebeck achtbar aus der Affäire. „Hätte man mir vor dem Anpfiff gesagt,
dass wir einen Punkt holen, wäre
ich absolut zufrieden gewesen.“
Den Trainer stört vor allem, dass
seine Schützlinge zehn Minuten
vor Schluss noch mit 1:0 in Führung war. „Das ist total ärgerlich.
Bis zur 80. Minute lagen wir vorne
und haben dann einen total blöden
Elfmeter gegen uns bekommen.
Der Gegenspieler dreht sich aus
dem Strafraum raus, wird berührt
und fällt. Im Gegenzug hätten wir
dann das 2:1 machen müssen, sodass wir eigentlich zwei Zähler
verloren, statt einen gewonnen haben. Ein knapper Sieg wäre zumindest verdient gewesen.“
Vor einer ungewissen Zukunft
steht auch die Zweite Mannschaft.
Dort kam es vor dem Ende derletzten Saison zu erheblichen
Problemen. Das Trainergespann
Dirk Kupferschmidt und Jörg Kontermann hatten ihre Ämter überraschend im April niederlegt, sodass Co-Trainer André Wißel bis
zum letzten Spieltag übernehmen
musste.
Nachdem der drohende Abstieg
aus der Bezirksliga nicht abgewendet werden konnte, verließen zehn
Stammspieler die Mannschaft. „Der
Kader ist nun relativ klein, sodass
immer wieder Leute aus unserer
ersten Mannschaft bei der Reverve
spielen müssen“, erklärt Oswald.
Der direkte Wiederaufstieg ist auf
der Ruhrhalbinsel kein Thema: „In
der Kreisliga A befinden sich sieben Klubs, die aufsteigen können.
Das wird sehr schwer.“ dr
38
Revierkick/Veranstaltungen
Nr. 34-2009
BSV BEECK: Überlebenskampf nach dem Abstieg aus der Kreisliga A
24-Mann-Kader für zwei Mannschaften
Duisburg (RS).
ute Zeiten, schlechte Zeiten.
Beim BSV Beeck ist man aktuell in einer milde ausgedrückt
weniger guten Zeit angelangt, man
freut sich über jeden Lichtblick.
Der Absturz der ersten Mannschaft aus der Kreisliga A am
letzten Spieltag der Saison war
auch gleichzeitig das erste mal in
der Saison, dass die Duisburger
auf einem Abstiegsrang landeten.
Trainer Gerd Heinrich nahm daraufhin gleich Reißaus und vier
Kicker gingen mit ihm. Am Ende
landeten zwölf Abmeldungen im
Briefkasten. Hinzu kommt die Verbitterung im Verein, dass der Traditionsklub beim Konjunkturpaket
keinerlei Berücksichtigung fand.
Nicht einmal die maroden Kabinen
werden als Trostpflaster aufgepäppelt, wenn es schon keinen neuen
Kunstrasenplatz gibt.
Nun ist Michael Hegmann als
Linienchef wieder da. Mit dem
45-Jährigen erlebte der Verein
schon bessere Tage und er kennt
den Klub. Immerhin stieg er in der
Saison 2006/2007 mit der ersten
Mannschaft in die Kreisliga A auf.
Bei der Frage, ob dies zu wiederholen sei, kann er aber nur milde
lächeln.
G
Michael Hegmann, Trainer des BSV Beeck hofft auf besser Zeiten (Foto: Rieckhoff).
„Wir haben zwar aktuell zwei
Mannschaften in der Kreisliga B,
aber ich glaube die Kaderstärke
beider Teams liegt zusammen bei
24 Mann“, beschreibt Hegmann
die größte Klemmstelle, nämlich
die Personalnot und er fährt fort:
„Es geht nur um den Erhalt des
Istzustandes. Wenn es so weitergeht, muss sich der Verein früher
oder später leider damit anfreunden, nur noch ein Seniorenteam zu
stellen.“
Dass es in der Tat hart werden wird, ist gleich nach dem ersten Spieltag klar geworden. Bei
Rhenania Hamborn gingen die
Gelb-Schwarzen mit 1:6 unter. An
diesem Sonntag hat das HegmannTeam, das nun insgesamt zwölf
Abgänge zu verzeichnen hat, spielfrei. Am 5. September wird in der
Beecker Kuhle dann aber wieder
an bessere Tage gedacht.
Das wohl beste Jahr der jüngeren
bis mittleren Vergangenheit datiert
aus der Spielzeit 1995/1996. Die
Erste stieg in die Bezirksliga auf
und auch die Zweite schaffte den
Sprung in die Kreisliga B. „Das
war super. Später sind wir alle gemeinsam durch Beeck gezogen“,
erinnert sich der ehemalige Akteur Olaf Brestel, der dem Verein
treu geblieben ist und sich nun um
die Homepage kümmert, an das
feuchtfröhliche Vergnügen. „Die
Kulisse war damals Wahnsinn.“
Und genau diese beiden Mannschaften wurden wie jüngst einige
Kicker für das Seniorenteam reaktiviert und treffen nun aufeinander,
eine Erinnerung an bessere Zeiten
mit der Hoffnung auch einen Schub
für das jetzige Geschehen mitzunehmen. Heiko Gaeb
RHEINBERG: Fussballwelt-Meisterschaft 2009 startet am 25. September
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Rheinberg (RS). Das lange Warten
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Fussballwelt Niederrhein - Wer
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Nr. 34-2009
39
Ortstermin
Das Home Depot Center
in L.A. in seiner ganzen
bunten Wirklichkeit.
Text und Fotos:
Christian Krumm
15. August, Home Depot Center, Los Angeles
LA Galaxy – Seattle Sounders 0:2
Die Weisheit „Ein Spiel dauert 90 Minuten“ ist so nicht immer korrekt. Denn die Partie der amerikanischen Major League Soccer zwischen den LA Galaxy und den Seattle Sounders war für viele der
20.162 Zuschauern bereits in der 17. Minute beendet. Zu diesem Zeitpunkt verließ die „große Attraktion“ mit hängendem Kopf den Platz. Nach einem rüden Foulspiel an der Mittellinie schickte Referee
Ricardo Salazar Superstar David Beckham mit einer glatten Roten Karte unter die Dusche.
D
Kein vernünftiger Fußball,
aber Getränkepreise, als
wenn es kein Morgen
gäbe.
ie Reaktion des Publikums konnte
unterschiedlicher nicht sein. Während die jungen Mädchen nicht
mehr aufhörten zu kreischen oder „David, I love you“-Rufe von sich zu geben,
war die „Angel-City-Brigade“ (ACB), so
etwas wie die Galaxy-Ultras, aufgrund
der Entscheidung des Schiedsrichters
aufgebracht. Ein paar Leute verließen
sogar das „Home Depot Center“, weil
der Grund für ihr Kommen in der Kabine verschwunden war.
Doch nicht jeder ist von dem Hype um
Beckham begeistert. „Ich spreche nicht
über ihn“, sagt James, der als Mitglied
der ACB vor dem Spiel Zettel mit FanGesängen verteilte und die Leute zum
Support aufforderte. „Beckham ist doch
nur einer von vielen Spielern in unserem Team. Wir sind nicht seinetwegen hier, sondern wegen der gesamten
Mannschaft.“ Dennoch nahm er den
Engländer in Schutz: „Das war nie im
Leben eine Rote Karte. Ein Freund von
mir sieht das Spiel im Fernsehen und
hat gesagt, dass es höchstens Gelb war.“
Den Blick für die Realität verliert also
auch der Fußball-Anhänger in den USA
schon mal.
Dabei ist der Stellenwert von Deutschlands großem Volkssport in Amerika einfach zu beschreiben. „Es ist bei uns nur
Nummer fünf“, sagt James, der jedoch
auf die Frage, warum er dann ausgerechnet zum Fußball geht, entschlossen
antwortet: „Weil es das einzig Wahre ist!
Ich habe mir auch schon mal ein Baseball- oder Football-Spiel angeguckt,
aber das ist doch total langweilig.“ In
Hollywood sieht man das ein bisschen
anders. Zumindest, wenn man einen
Fahrer einer Sightseeing-Tour durch
Beverly Hills, Bel Air, etc. nach dem Weg
zum Stadion fragt. „Du willst zum Fußball? Das spielen in Amerika nur kleine Mädchen in der Schul-Mannschaft.“
Normalerweise dreht man sich als Fan
nach so einer Frage direkt um, aber was
will man machen, wenn der gute Mann
einem helfen kann. Man bleibt freundlich und gelassen: „Bei uns in Deutschland ist das ein wenig anders.“
Genauso wie die Gewohnheiten des
„Amis“ beim Besuch eines „SoccerMatches“. Kurz nach dem Eingang bekommen die Leute eine Tragetasche in
die Hand gedrückt. Beim Blick hinein
stellt man jedoch nichts als Leere fest.
Und jetzt? Naja, wer weiß, wofür man
so einen Beutel nochmal gebrauchen
kann. Kurze Zeit später war es dann
klar, als eine Familie ihr Popcorn und
ihre Tüte Nachos sicher verstaute. Was
bei uns eher im Kino zu finden ist, gehört in den Staaten dazu. Immerhin gab
es auch Hot-Dog und Bier, für das man
lockere acht Dollar hinblättern musste.
Als kurz nach dem Anpfiff dann noch
Zuckerwatte für schlanke fünf Euro in
den Tribünen-Gängen angeboten wurde, wünschte man sich in die RuhrpottStadien zurück.
Auch James hat sich schon Spiele in
Deutschland angesehen. „Ich war für
drei Jahre mit der Army dort stationiert,
ein weiteres Jahr habe ich noch mit mei-
ner Frau bei euch gelebt.“ Das erklärte
also auch sein einwandfreies Deutsch
und den schwarz-rot-goldenen Aufnäher
auf seiner Jeans-Weste. „Ich bin großer Club-Fan. Und für welchen Verein
schlägt dein Herz“, fragte er. Die Antwort „VfL Bochum“ versetzte ihn in ein
Schmunzeln: „Jeder hat sein Problem!“
Manchmal hatte er da tatsächlich Recht.
Aber zurück zur Begegnung zwischen seinen Galaxys und Seattle. Nur
vier Minuten nach der Hinausstellung
von Beckham schloss Steve Zakuani einen Sounders-Konter ab. In Durchgang
zwei erhöhte Fredy Montero auf 2:0,
auch die beiden weiteren Platzverweise
gegen Seattle-Verteidiger Tyrone Marshall und LA-Captain Eddie Lewis taten
nichts mehr zur Sache. Unauffällig blieben auch die ehemaligen BundesligaAkteure Kasey Keller, der im SoundersKasten nicht viel zu tun bekam, und auf
der anderen Seite Gregg Berhalter und
Jovan Kirovski. Landon Donovan, in Los
Angeles ähnlich umjubelt wie Beckham,
kam erst zur zweiten Hälfte. „Er hat die
Schweinegrippe“, wusste James nach
dem Schlusspfiff zu berichten. „Es ist
schon lobenswert, dass er sich trotzdem
zur Verfügung stellt.“ Sein Fazit zu den
90 Minuten kann man übrigens eins zu
eins stehen lassen: „Es war einfach nur
schlimm!“ Bereut hat man den Gang in
die Arena dennoch nicht, schließlich
ging man mit der Erkenntnis nach Hause, dass es auch in den USA Menschen
gibt, die Fußball als „das einig Wahre“
ansehen.
40
Fan
Nr. 34-2009
GELSENKIRCHEN: Fußball-Forum der Gewerkschaft der Polizei NRW fand in der Schalker Arena statt
Appell gegen sicherheitsrelevante Spiele am Freitagabend
Gelsenkirchen (RS/sid).
ie Gewerkschaft der Polizei
(GdP) hat sich einmal mehr
mit einer öffentlichen Forderung den Unmut des Deutschen
Fußball-Bundes (DFB) zugezogen.
Der nordrhein-westfälische GdPVorsitzende Frank Richter hatte
bei der Eröffnung des FußballForums seiner Gewerkschaft am
Donnerstag in der Schalker Arena
gefordert, dass die Bundesligaspiele nicht nur nach kommerziellen
Interessen terminiert werden:
„Der DFB muss sicherstellen,
dass brisante Spiele mit einem
hohen Gewaltpotential nicht ausgerechnet an einem Freitagabend
stattfinden.“ Zudem müsse der
Verband generell mehr für die Eingrenzung der Gewalt bei Fußballspielen tun.
Der DFB erklärte darauf postwendend: „Diese Aussage ist ein
Musterbeispiel dafür, wie populistisch, oberflächlich und unsachlich die Polizeigewerkschaft argumentiert. Für die Spielansetzungen
in der ersten und zweiten Bundesliga ist die Deutsche Fußball Liga
zuständig und nicht der DFB. Und
alle Terminierungen in der ersten
und zweiten Liga werden in enger
D
Zu den Teilnehmern des Forums der GdP „Fußball ohne Gewalt - eine Chance für NRW“ zählte unter anderem der DFB-Sicherheitsbeauftragte Helmut Spahn (obere Reihe 2. v. li./Foto: Manfred Vollmer).
Absprache mit der ZIS durchgeführt. Dabei spielt gerade der Sicherheitsaspekt eine wesentliche
Rolle“, sagte DFB-Kommunikations-Direktor Harald Stenger.
Die Zentrale Informationsstelle
Sporteinsätze (ZIS) registriert und
beobachtet bundesweit Fußball-
Gewalttäter im Rahmen der Kartei
„Gewalttäter Sport“ und wird durch
die Polizei Nordrhein-Westfalen
unterhalten. Sie hat ihren Sitz in
Duisburg und arbeitet eng mit dem
DFB und der DFL zusammen.
Zugleich sprach sich Richter bei
der Veranstaltung in Gelsenkirchen aber gegen eine finanzielle
Beteilung des DFB an den Kosten
der Polizei-Einsätze im Umfeld
der Fußballspiele aus, die seine
eigene Gewerkschaft vor einigen
Monaten gefordert hatte. „Die Gewährleistung der öffentlichen Sicherheit ist Aufgabe des Staates.
Sie ist Aufgabe der Polizei und
nicht Aufgabe privater Vereine“,
erklärte der GdP-Funktionär: „Für
Fußballspiele gilt nichts anderes
als zum Beispiel für Karnevalsumzüge oder für eine FronleichnamsProzession.“
Am Donnerstag diskutierten unter dem Titel `Fußball ohne Gewalt
- eine Chance für NRW´ mehr als
150 Polizisten aus ganz NRW, Entscheidungsträger des Innenministeriums, Vertreter des DFB und
der Fanprojekte über Maßnahmen
zur Eindämmung der Gewalt bei
Fußballspielen.
DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger hat sich abermals entschieden gegen die von einigen Polizeigewerkschaftern
geforderte
Kostenbeteiligung der Vereine an
den Einsätzen von Beamten bei
Fußball-Spielen
ausgesprochen.
„Das wäre eine himmelschreiende
Ungerechtigkeit und unverant-
wortlich“, sagte Zwanziger beim
Auftakt-Gespräch zur Innenminister-Konferenz in Chemnitz.
Zwanziger verwies in diesem
Zusammenhang auf die Aufwendungen der Vereine von rund 20
Millionen Euro für Ordnungsdienste in den Stadien, die jährlich gezahlten Steuern in Höhe von
etwa 700 Millionen und die großen Leistungen des Fußballs - speziell der Ehrenamtlichen - für die
Gesellschaft.
Zwanziger sieht zudem kein OstWest-Gefälle mehr beim Thema
Ausschreitungen. Die Auswertung
der letzten Saison habe dies ergeben, insgesamt würde es ohnehin
nur eine kleine Anzahl an Spielen
mit Gewalttätigkeiten geben. Das
Hauptproblem bestünde außerhalb
der Stadien, da müssen seiner Ansicht nach künftig auch die „Verkehrsträger“ mehr eingebunden
werden, damit zu Gewalt führende
Situationen vermieden werden.
Insgesamt gab es im vergangenen Jahr 1914 Begegnungen
in den beiden Bundesligen, der 3.
Liga und den Regionalligen. Davon
waren 149 und somit sieben Prozent sogenannte Risikospiele. Hessens Innenminister Volker Bouffier,
Chef der Innenministerkonferenz
sagte: „Wir wollen da mit großer
Polizeipräsenz zeigen, dass sich
die Gewaltsuchenden nicht austoben können. Das ist eine große
Belastung für die Polizei, dies zahlt
sich aber auf Sicht aus.“
Heiko Buschmann
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Nr. 34-2009
41
Tippspiel
Zahlen, bitte!
Gladbach-Mainz: Die letzten fünf
Duelle aus Sicht von BMG: kein
Sieg, ein Remis, vier Pleiten, 2:12
Tore.
Stuttgart-Nürnberg: Der VfB ist
saisonübergreifend seit elf Heimspielen in der Liga ungeschlagen.
Schalke-Freiburg: Der SCF siegte
im Kalenderjahr 2009 in sechs von
acht Auswärtsspielen.
Leverkusen-Bochum: Der VfL ließ
als einziger Erstligist in beiden
Partien jeweils drei Gegentore zu.
Frankfurt-BVB: Vor zwei Jahren
begann Eintracht ebenfalls gut mit
vier Zählern nach zwei Spielen.
Am Ende wurde man Neunter.
Hannover-Hoffenheim: Im Vorjahr
war 1899 besser gestartet: Da gab
es zwei Siege und kein Gegentor
(statt einem Punkt heute).
Bayern-Wolfsburg:
Die
letzte
Spielzeit brachte zwei Schützen-
feste. Zusammen fielen in beiden
Duellen zwölf Treffer.
Berlin-Bremen: Bis zur 1:2-Niederlage im April hatte Werder Hertha fünfmal in Folge geschlagen.
Hamburg-Köln: Der HSV lag bisher
als einzige Elf in beiden Partien zur
Pause vorne. Bei Köln fielen keine
Tore in den ersten 45 Minuten.
Rostock-RWO: Hansa gewann vier
seiner sechs vergangenen Auftritte
vor heimischem Publikum. Davor
viermal in Serie nicht.
BVB II-Haching: Vier Ligaspiele,
vier Unentschieden – das ist die Bilanz der SpVgg. Auswärts hieß es
jeweils 1:1.
Bayern II-Wuppertal: Der WSV ist
auswärts noch ungeschlagen (ein
Sieg, ein Remis) und nur Sandhausen traf in der Fremde öfter.
Verl-RWE: Die letzten drei Siege
feierte Verl auf fremden Plätzen,
immer mit einem Tor Vorsprung.
Die besten Tipper der 2. Tipprunde
26 + 20 Punkte + 50 Euro:
Gritzan, Sandy; Gelsenkirchen
25 + 10 Punkte:
Eisenkopf, Michael; Lahnstein
24 + 5 Punkte:
Tschuschke, Uwe; Neukirchen-Vluyn
23 Punkte:
Maaß, Nicole; Castrop-Rauxel
Die Einzelplatzierungen nach der 2. Tipprunde
1
2
3
4
5
6
8
Tippschein 4
10
12
Einsendeschluss: Do., 27.2.2009 (Datum des
Poststempels oder des Faxeingangs)
Tippschein in einen Briefumschlag stecken
und senden an: RevierSport, Heßlerstraße 37,
45329 Essen / Fax: 0201 862 06 66
* Die Punkte werden von RevierSport eingetragen
ˆ MANNSCHAFTWERTUNG
Team: ______________________
14
18
Jeder Tippschein
darf nur für eine
Wertung benutzt
werden!
Bitte links ankreuzen!
ˆ
EINZELWERTUNG
1.
Bor. M‘gladbach - Mainz 05
2.
VfB Stuttgart - 1. FC Nürnberg
3.
FC Schalke 04 -SC Freiburg
4.
Bayer Leverkusen - VfL Bochum
5.
Eintr. Frankfurt - Borussia Dortmund
6.
Hannover 96 - 1899 Hoffenheim
7.
Bayern München - VfL Wolfsburg
8.
Hertha BSC Berlin - Werder Bremen
9.
Hamburger SV - 1. FC Köln
Hansa Rostock - RW Oberhausen
11.
Bor. Dortmund II - SpVg. Unterhaching
12.
Bayern München II - Wuppertaler SV
13.
SC Verl - Rot-Weiss Essen
Absender:
10.
Name, Vorname:
Ihr
Tipp
Punkte
22 Punkte:
Lippertz, Heike; Schmidtheim
Wittig, Frank; Bochum
21 Punkte:
Jager, Mike; Gelsenkirchen
Möller, Rudolf; Gladbeck
Tritt, Heinz; Dortmund
Wünstel, Helga; Lahnstein
24
27
30
41
Sandy Gritzan, Gelsenkirchen
Stefan Hannappel, Düsseldorf
Leon Patzelt, Gelsenkirchen
Ulrich Arndt, Schwelm
Tom Köhl, Essen
Michael Eisenkopf, Lahnstein
Maik Kickuth, Gevelsberg
Ulrike Arndt, Schwelm
Michael Hartel, Essen
Klaus Hüppen, Kalenborn
Uwe Tschuschke, Neukirchen-Vluyn
Ingo Schiffke, Löhne
Detlef Schmidt, Essen
Angelika Baschek, Gelsenkirchen
Alexander Kaminski, Hagen
Frank Wittig, Bochum
Ulli van Embden, Emmerich
Jörg Brückner, Burscheid
Achim Bunk, Moers
Ralf Faßbender, Dortmund
Ilja Reymers, Essen
Frauke Schwarz, Solingen
Heinz Tritt, Dortmund
Frank Kasprzyk, Oberhausen
Nicole Maaß, Castrop-Rauxel
Wolfgang Thiele, Düsseldorf
Jörg Heß, Bottrop
Kirsten Hirsch, Castrop-Rauxel
Michael Weissenborn, Dortmund
Werner Barz, Duisburg
Olaf Dwornickzak, Essen
Roswitha Holtey, Dortmund
Rudolf Möller, Gladbeck
Florian Rattun, Bochum
Frank Saler, Gera
Karsten Schmitt, Neukirchen-Vluyn
Ralf Schmittgen, Essen
Sascha Schwiderski, Gelsenkirchen
Burghard Vrede, Unna
Thorsten Wein, Neuss
Alkan Akyüz, Duisburg
Heinz Beckmann, Mülheim
Detlef Burgheim, Leichlingen
Andreas Görgen, Essen
Ingo Heise, Wuppertal
Walter Hohaus, Dortmund
Heidi Hussenether, Dortmund
Rainer Maun, Mülheim
57
53
50
49
47
46
46
41
41
40
40
39
39
38
38
38
38
37
37
37
37
37
37
36
36
36
35
35
35
34
34
34
34
34
34
34
34
34
34
34
33
33
33
33
33
33
33
33
Ursula Michael, Ratingen
Helga Wünstel, Lahnstein
Georg van Wijk, Mönchengladbach
52 Irma Brock, Essen
Marc Bruns, Oer-Erkenschwick
Uschi Clemens, Fachbach
Jörg Dahlmann, Ismaning
Hannelore Goede, Duisburg
Darinka Gutschalk, Essen
Volker Himmelberg, Essen
Wolfgang Koch, Kaarst
Thorsten Kruska, Dortmund
Markus Paulus, Essen
Gertrud Rudowitz, Essen
Frank Schneider, Herne
Jürgen Schönig, Oberhausen
Michael Seemann, Oer-Erkenschwick
Julia Stachowitz, Herne
Beate Stadie, Hamm
Uwe Thiel, Duisburg
69 Brigitte Altkemper, Gladbeck
Stefan Bach, Iserlohn
Manfred Becker, Duisburg
Kornelia Behring, Essen
Erich Bittner, Castrop-Rauxel
Astrid Dwornickzak, Essen
Selina Faßbender, Lohra-Weipolshausen
Klaus Hoffmann, Duisburg
Micha-Sascha Hoffmann, Essen
33
33
33
32
32
32
32
32
32
32
32
32
32
32
32
32
32
32
32
32
31
31
31
31
31
31
31
31
31
Mannschafts-Tipp Nr. 02
Gesamtpunktestand
A. u. R. Hannecke
100
Rhein Ruhr Connection
99
Giants Hagen
93
Rapener Knappen
90
Lange Theke Herne
89
Königsblaue Theissen
89
Schwarzgeldjäger
87
Ertl Bazis
84
Stammtisch Hetzel
83
Haider United
82
Die 45er
80
Bochum Fans-Dorstfeld
79
Kaffee-Bohne Tchibo
77
TG Jupp Rentmeister
77
Die Steeler Fighter
76
__________________________________________
Straße: ___________________________________________________
PLZ / Ort: _________________________________________________
Roland Back aus Essen (rechts) gewann in der Tippspiel-Einzelwertung 365 Flaschen
Mineralwasser von SCHLOSS QUELLE. Vertriebsleiter Dietmar F. Brauckmann gratulierte
dem langjährigen RevierSport-Leser persönlich.
42
Sportplatz Revier
Nr. 34-2009
Linkes Bild: Anfang Dezember verwandelt sich das Rheinufer wieder in eine Schneelandschaft - rechtes Bild: Die Baseballer der Senators haben eine ruhmreiche Vergangenheit.
Düsseldorfer Sport-Mix: Marathon am Rheinufer und Hochsprung im Airport
Banditen, Senatoren und Drachen
Dass die Sportstadt Düsseldorf weit mehr als „nur“ Fußball, Eishockey und Handball zu bieten hat, beweisen viele weitere
Attraktionen aus sämtlichen Spektren des Sports. RS liefert einen Überblick:
Ski: Langlauf-Worldcup
Vom 5. bis zum 6. Dezember ist es
wieder soweit: Die Schneekanonen rücken am Burgplatz an und
präparieren das Rheinufer zu einer Langlauf-Skipiste. In diesem
Jahr feiert das Event seine achte
Auflage. Die Veranstaltung, die
anfänglich ihren Platz am Anfang
der Langlauf-Saison im Oktober
hatte, wurde durch die Verlegung
in den Dezember im letzten Jahr
enorm aufgewertet. „Dieser Termin mitten im Wettkampfkalender hebt die Bedeutung der Veranstaltung hervor. Sie ist nämlich
keineswegs nur ein spektakulärer
Show-Event, sondern lupenreiner
Sport, bei dem es um wichtige
Weltcup-Punkte geht,“ freut sich
Oberbürgermeister Elbers über
die Verschiebung.
Fußball: BV Düsseldorf
Deutlich früher tragen sich die
Sportfans das traditionelle Osterturnier des BV 04 Düsseldorf im
Kalender ein. Die Veranstaltung,
die mittlerweile unter dem Namen „U19 Champions Trophy firmiert“, gehört zu den stärksten
Wettbewerben für A-Jugendmannschaften. Ob Kaká, Andy van der
Meyde oder Michael Owen – sie
alle haben ihre Visitenkarte in der
Landeshauptstadt abgegeben. Und
für viele war das Turnier tatsächlich der Ausgangspunkt für eine
Weltkarriere. Ob Marco Königs
der nächste sein wird, der durch-
startet, bleibt abzuwarten. Immerhin sicherte sich der FortunaAngreifer bei der letzten Auflage
die Torjägerkrone, die ihm von
Schirmherr Lars Ricken übergeben worden war. „Für mich war es
das schönste Erlebnis meiner bisherigen Laufbahn“, berichtet der
Youngster. So wie ihm ist es schon
vielen Akteuren gegangen, ob sie
nun beim FC Barcelona, Chelsea
London oder dem Gastgeber BV 04
tätig sind.
Baseball: Senators
Mit den Bandits und den Senators
kann Düsseldorf zwei Baseballvereine vorweisen. Die Senatoren aus
dem Stadtteil Benrath sind dabei
die bekanntesten. Der ehemalige
Bundesligist wurde 1987 als eigenständiger Verein gegründet
und bildet seit 1992 eine Abteilung
bei der TSG Benrath.
Bereits 1988 spielten die SüdDüsseldorfer in der 1. BaseballBundesliga und gehörten dieser
zehn Jahre lang an. 1998 kam es
zum eigenständigen Rückzug in die
Verbandsliga. „Wir mussten leider
das Oberhaus verlassen, weil wir
keinen richtigen Baseballplatz
hatten“, begründet Abteilungsleiter Börje Devoti die damalige
Entscheidung.
Vor drei Jahren erhielten die
Senators den lang ersehnten Baseballplatz. Trotzdem schaffte der
Verein noch nicht den Aufstieg in
eine höhere Liga. Devoti: „Leider
ist es im Baseball immer mehr dazu
gekommen, dass die Vereine Spieler mit Geld abwerben. Wir wollen
aber auf die eigene Jugend setzen
und über diesen Weg nach oben
kommen. Der ist zwar mühsamer,
aber dafür auch nachhaltiger.“
Rugby: Düsseldorf Dragons
Rugby gehört in Deutschland nicht
zu populärsten Sportarten, jedoch
erfreut sich dieser ur-englische
Sport immer größerer Beliebtheit.
Der Ursprung der Dragons geht
ins Jahr 1945 zurück. „Damals
wurde hier nur von der englischen
Armee Rugby gespielt. Als Zivilist
und erst recht als Deutscher war
es unmöglich, dazu zu gehören.
„Erst Anfang der 90er öffneten
sich die Dragons für normale Bürger und auch Deutsche“, berichtet
„Drache“ Frank Troschitz.
Nach dem Abzug der britischen
Armee 1993 waren die Dragons eigenständig, trainierten aber noch
auf dem ehemaligen Armeegelände. 1995 kam der nächste große
Schritt: Der Zusammenschluss mit
dem Post SV Düsseldorf ermöglichte die bisher größten Erfolge der
Klubgeschichte. „Wir sind damals
in die 2.Bundesliga aufgestiegen
und klopften einige Male kräftig an
die 1. Liga an“, erklärt Troschitz.
Übergangslos ging es in eine
eigenständige Abteilung des TuS
95. In der 3. Liga haben die Dragons zuletzt knapp den Aufstieg
verpassten.
Tanzen: Rot-Weiss
Der Tanzsportclub Düsseldorf RotWeiss gehört zu den fleißigsten
Titelsammlern in der Stadt. Zahllose Deutsche, Europa- und Weltmeisterschaften zählt der auf Formationstanz ausgerichtete Verein.
Trotz der Erfolge musste 2004 ein
großer Einschnitt gemacht werden. „Wir waren zu sehr mit unsere Leistungsklasse beschäftigt
und haben unsere eigene Jugend
vernachlässigt“, erklärt Sportwart
Michael Reymann.
So entschloss sich der Verein zu
einer Formationsgemeinschaft mit
dem Tanzsportzentrum Aachen.
„Das war bis dato unser größter
Rivale“, grinst der Funktionär.
Der Zusammenschluss sollte
sich aber auszahlen: „Im Endeffekt
haben beide Vereine profitiert. Aachen hatte kein Vereinshaus, dafür
aber wir, sodass sie öfters bei uns
trainieren. Aachen bringt im Gegenzug Sponsoren mit. In der Jugend haben wir dann einfach alle
Formationen zusammengelegt.“
Ein besonders prominentes Mitglied des TD ist Oliver Seefeld. Der
ehemalige Tanzprofi trat in zwei
Staffeln der TV-Sendung „Let‘s
Dance“ auf und tanzte dort mit
Schauspielerin Wolke Hegenbarth
und Katja Ebstein. Noch heute reist Seefeld regelmäßig von Berlin
an den Rhein, um bei seinem alten
Klub Trainingseinheiten zu leiten.
Dominic Ritterbach,
Kai Griepenkerl
Nr. 34-2009
43
Sportplatz Revier
Beach-Duo Walkenhorst-Windscheif holt U23-EM-Titel
Bottroper Volleyball auf der Überholspur
Bottrop (RS).
enige Wochen vor dem Start
der Hallenvolleyball-Saison
läuft der OrganisationsApparat des VC90 Bottrop auf
Hochtouren. Vor allem Manager
Wolfgang Donat ist seit dem frühsommerlichen
Bundesliga-Aufstieg der RWE Volleys umtriebig
mit einer Vielzahl von Aufgaben
beschäftigt.
Neben der notwendigen personellen Verstärkung mit neuen
erstligatauglichen Spielern und
dem renommierten holländischen
Coach Teun Buijs scheint er auch
infrastrukturell seine Hausaufgaben in enger Kooperation mit den
Sport- und Bäderbetrieben der
Stadt gemacht zu haben: Der Hallenboden wurde sponsorenwirksam blau eingefärbt, eine mobile
Zusatztribüne gewährleistet nun
Sitzplatzkontingente von über
1.000 Zuschauern und auch ein
neu eingerichteter VIP-Raum genügt höchsten Bundesliga-Ansprüchen. Da passt es dem „Mr. Volleyball“ Bottrops gut ins Konzept, dass
ein gerade für den Stammverein
verpflichtetes Beachvolley-Team
in den neuen Räumlichkeiten innerhalb der Dieter-Renz-Halle
ob eines großen Erfolges geehrt
und gefeiert werden konnte. So
kehrten Alexander Walkenhorst
und Stefan Windscheif als frischgebackene U23-Europameister am
vergangenen Donnerstag von den
Beachvolleyball-Titelkämpfen im
russischen Jantarny in heimische
Gefilde zurück und wurden gebührend von einer Administration der
Bottroper Gesellschaft empfangen.
„Wir sind sehr glücklich, dass
zwei bekannte Gesichter aus der
Szene unsere Beachvolleyball-Abteilung verstärken und dann auch
noch mit dem EM-Titel einen solchen Einstand geben“, freute sich
Donat über den Erfolg der beiden
Schmetterasse, die erst vor wenigen Wochen von zwei Essener
Vereinen losgeeist werden konnten. Mit Walkenhorst kehrt ein
W
Bottrops Gratulantenschar vor den neuen Europameistern: Marcel Werzinger (VC90), Eva Fuhrmann (2. Vors. VC90), Lorie Jakobi (Betriebsausschuss), Sportdezernent Bernd Tischler und Gerd Kießlich (Betriebsleiter der Sport- und Bäderbetriebe) (v.l.), Stefan Windscheif und Alexander Walkenhorst (im Hintergrund) (RS-Foto: Wein).
ambitionierter „Beacher“ als ehemaliger VC90er zu seinen Wurzeln zurück, mit Windscheif konnte ein Top-Athlet, der in anderer
Teambesetzung auch an Turnieren der Weltserie teilnimmt, verpflichtet werden. In der Spitze erhält der aufstrebende Trendsport
Beachvolleyball auf der lokalen
Acht-Feld-Beachanlage Jacobi im
Bottroper Westen neben dem Duo
David Kampa und Jan Romund
nun mit den beiden Eurostars
eine deutliche Verstärkung.
„Die Sportart boomt auch hierzulande. Daher ist gerade im professionellen
Wettkampfbereich
die deutsche Serie enorm stark“,
bleibt Walkenhorst trotz aller Euphorie für die Zukunft realistisch,
während Windscheif ergänzt: „Aktuell schweben das deutsche Welt-
meister-Duo
Brink-Reckermann
und die Weltranglisten-Dritten
Klemperer-Koreng aus Essen über
allen. Für uns ist da in einem Wettkampf vieles vom Turnierverlauf
und den Ansetzungen der Paarungen abhängig.“
Die bescheidene Zurückhaltung zweier Nachwuchstalente,
die sich mit den Ambitionen einer
„Sportstadt Bottrop“ wohl gut in
Einklang bringen lässt, ruft fast
folgerichtig Bottrops Sportdezernenten Bernd Tischler auf den
Plan: „Bottrop hat nun nicht nur
ein Bundesliga- sondern auch ein
Europameister-Team. Insofern ist
Volleyball ein großer Imagefaktor
für unsere Stadt, den es angesichts
solcher Erfolge weiter zu fördern
gilt. Das geht nur Schritt für Schritt
und den Möglichkeiten klug ange-
passt.“ Als dann Windscheif in gemütlicher Runde von Turnieren in
Bahrain, Dubai oder China zu berichten weiß, werden erste Ideen
für ein großes BeachvolleyballEvent auf dem innerstädtischen
Berliner Platz gesponnen und mit
gewohntem Bottroper Understatement zurechtgerückt. Die Rahmenbedingungen, die Machbarkeit und
die Unterstützung auf breiter Ebene gilt es hier zu prüfen und das
bislang Erreichte sukzessiv auszubauen. Bottrop spielt Volleyball –
immer mehr. Da allerdings mit den
Aufgaben die Ziele wachsen, kann
man rund um den VC90 und in
Bottrop noch einiges erwarten, sofern das gut bestellte Feld mit der
bekannten Sorgfalt bewirtschaftet
wird.
Thomas Wein
Kurz notiert
BOR. DÜSSELDORF: Ehrung
Große Ehre für Eberhard Schöler.
Der Vize-Weltmeister des Jahres 1969
erhält am Montag im Düsseldorfer
Rathaus das Verdienstkreuz am Bande
des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Damit wird DefensivKünstler Schöler, der nach dem Ende
seiner sportlichen Karriere die Rolle
des Funktionärs einschlug, für seinen
unermüdlichen ehrenamtlichen Einsatz
auf nationaler und internationaler
Ebene geehrt.
Der 68-Jährige war 26 Jahre lang Vize-
präsident des Deutschen TischtennisBundes (DTTB), ist seit 1994 Vizepräsident der ETTU und sitzt zudem
seit 1992 im sogenannten „Board of
Directors“ der ITTF, einer Art erweiterter Vorstand. Seit 41 Jahren ist Schöler
Mitglied bei Borussia Düsseldorf und
war als Spieler am Gewinn von sieben
Deutschen Mannschaftsmeisterschaften beteiligt.
Bei der Auszeichnung im Düsseldorfer
Rathaus wird 155-fache Nationalspieler
von DTTB-Präsident Thomas Weikert
und seinem langjährigen Weggefährten Hans Wilhelm Gäb, dem heutigen
Verwaltungsratsvorsitzenden der
Borussia, begleitet.
DÜSSELDORF: Renntag
Am Sonntag findet zum 23. Mal der
Sparkassen-Renntag auf der Galopprennbahn Grafenberg statt. Neben
insgesamt 9 Pferderennen lädt die
Stadtsparkasse ab 12 Uhr zu Spiel und
Spaß für die ganze Familie ein. Im Mittelpunkt der neun Rennen umfassenden Veranstaltung auf dem Grafenberg
steht der mit 30.000 Euro dotierte
Große Sparkassenpreis, einem Listenrennen über die Distanz von 1400m für
dreijährige und ältere Stuten.
Das offizielle Programm wird um 12.30
Uhr mit der exklusiven Pferdegala im
Führring eröffnet. Insgesamt gibt neun
Rennen. Für die kleinen Besucher gibt
es eine Erlebniswelt sowie Ponyreiten.
Beginn der Veranstaltung
12 Uhr
1. Start
14.15 Uhr
Großer Preis der Stadtsparkasse Düsseldorf
16.50 Uhr
Preise: Einzelticket 5 Euro, Familienticket 7,50 Euro, VIP-Lounge 10 Euro, bis
16 Jahren freier Eintritt
44
Veranstaltungen
Nr. 34-2009
Bild oben:
Die Schülerinnen und
Schüler der Gesamtschule
Globus hatten viel Spaß
im goalfever Center.
LESERSERVICE: Gesamtschule Globus zu Gast in Willis Revier
Sportplatz statt Schwimmbad
Herrlichstes Freibadwetter mit strahlendem Sonnenschein gab es nicht nur zu Beginn der vergangenen
Woche. Auch als die Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule Globus aus Duisburg im Rahmen
der Ausbildungsoffensive der Techniker Krankenkasse am Donnerstagmorgen im goalfever Center in
Essen-Altenessen ankamen, zeigte das Thermometer wieder hochsommerliche Temperaturen an.
A
ber niemand beschwerte sich darüber, dass er oder sie das kühle
Nass im Freibad nicht aufsuchen
konnte. Viel zu groß war das Freizeitangebot des goalfever und die Vorfreude,
den Rekordspieler der 2. Bundesliga,
Willi Landgraf kennen zu lernen. Pünktlich nach dem Mittag war es dann auch
so weit. Gemeinsam mit seinem „Co“
Christian Vandam von der Schalker Jugendabteilung begrüßte der Ex-Profi
die Jungen und Mädchen der neunten
Klasse. Schon bei der Einleitung kam
viel Spaß auf. Wie sollte es auch anders
sein, wenn Willi in der Nähe ist? Noch
dazu war es für den Schalker Jugendtrainer ein gefundenes Fressen, dass
Mike, selbst BVB-Sympathisant, bereits
zur ersten Trainingseinheit im schwarzgelben Dress auflief. Landgraf mit einem
Augenzwinkern: „Wenn sich die Freiwilligen schon so auffällig kennzeichnen,
dann lass ich mich auch nicht lange bitten.“ Und schickte Mike als ersten Fänger ins Rennen beim Aufwärmspiel.
Aber es war auch noch ein weiterer
Ex-Profi-Kicker anwesend. Dirk Heun
war in den 70er Jahren für Rot-Weiß
Oberhausen und Tennis Borussia Berlin in der zweiten Liga am Ball. 1976
schaffte er mit den Spreestädtern sogar
den Aufstieg in das Fußball-Oberhaus.
Dort kam er auf insgesamt zehn Einsätze für die „Lilien“. Heute ist er Sportlehrer an der Gesamtschule und weiß, wie
er mit seinen Schülern umzugehen hat.
„Mit mir kann man sehr viel Spaß haben. Aber die Schüler kennen die Grenzen und diese überschreiten sie nur selten. Ich sehe da viele Parallelen zu Willi.
Er hat genau die gleiche Art und Weise,
wie er Jugendliche animiert“, war der
Ex-Profi vom Zweitliga-Rekordspieler
angetan.
Natürlich war es auch wichtig, dass
vor, während und nach den Übungseinheiten viel getrunken wurde. Für den
Flüssigkeitsausgleich sorgte die Schloss
Quelle, Partner von Willis Revier, mit
verschiedenen Produkten. „Gerade bei
diesen Wetterbedingungen ist eine gute
Flüssigkeitsergänzung wichtig“, erklärte Diplom-Oecotrophologin Julia Dehn,
die mit den Jugendlichen eine Ernährungsberatung durchführte und von der
Gruppe beeindruckt war: „Erstaunlich,
wie viel die Zehntklässler über dieses
Thema wussten.“
Was die Schülerinnen und Schüler aber nicht wussten, war, dass man
mit seiner Körpersprache viele Signale
ausstrahlt und sich so auch in einem
Vorstellungsgespräch verkaufen kann.
Für Aufklärung sorgte Tanja Bidlo. Die
Schauspielerin erklärte in anschaulichen Übungen, worauf man bei Bewerbungsgesprächen achten sollte. „Die
Noten interessieren zu diesem Zeitpunkt
nicht mehr, weil sie vorher schon ausgewertet wurden“, erklärte Bidlo. „Viel
wichtiger ist, dass man sich anhand der
Körpersprache und einzelnen Gesten für
das Unternehmen interessant macht.“
Bidlo hatte für die Jugendlichen viele
gute Tipps. Sie weiß auch: „Es ist schon
schwierig, im Fokus zu stehen und dabei seinen Namen zu nennen. Aber es
ist wichtig, das zu können. Die Firmen
wollen sehen, dass man Spaß an dem
hat, was man dort mal machen soll. Und
wenn man diesen nicht vermitteln kann,
bringt das ganze Gespräch nichts.“
Zum Abschluss des zweitägigen Aufenthalts in Altenessen setzte Willi seine
Geheimwaffe ein. S04-Jugendkoordinationstrainer Jörg Mikoleit besuchte die
Schüler mit seinen High-Tech-Messgeräten und brachte die Körper noch einmal in Schwung. Mikoleit: „Mit diesen
Geräten kann man die Reaktionszeit
und die Schnelligkeit messen.“ Nach
anfänglichem Misstrauen waren die
Schüler von der Kontakt-Matte kaum
noch zu trennen bevor es dann wieder
in Richtung Heimat ging. Und vielleicht
ja auch direkt ins Schwimmbad.
Schauspielerin Tanja
Bidlo stellte den Schülerinnen und Schülern
die Bedeutung der
Körpersprache vor.
Text und Fotos:
Thorsten Sterna
Ablaufplan
- Bewerbungstraining
- Training mit Willi
- Sensibilisierung der eigenen
Körperwahrnehmung
- Ernährung und
Ernährungsberatung
- Auszubildende der Techniker
Krankenkassen berichten von
ihren Erfahrungen
- Training mit Willi
Bild unten links:
Trotz der deutlichen Farbtrennung hatten Willi und
Mike viel zu lachen.
Bild unten rechts:
Auch für die weiblichen
Teilnehmer bietet das
goalfever Center ein
abwechslungsreiches
Freizeitangebot (hier:
Badminton).
Nr. 34-2009
45
Eishockey
HEV: Klartext von Pape und Roos beim Fantreffen am Montag
Zukunft in Gelsenkirchen kaum vorstellbar
Herne (RS).
m kommenden Sonntag stehen
in Nordrhein-Westfalen die
Kommunalwahlen an. Für Ralf
Pape, Jürgen Scmitz und Matthias Roos, Hallenbesitzer in Herne
bzw. Geschäftsführer der Herner
Eishockey-Profis bedeutet dies,
warten zu müssen. Die Gespräche
mit Bürgermeister und Kommunalpolitikern verliefen ergebnislos
und werden vor dem Urnengang
auch keine Fortsetzung finden. Bei
den Unterredungen wiesen Pape
und HEV-Geschäftsführer Matthias
Roos noch einmal darauf hin, dass
die umfassende Sanierung der Eissporthalle Essen, baugleich mit der
am Gysenberg, durch den Zugriff
auf 2,6 Mio. aus dem Konjunkturpaket möglich geworden sei.
„Wir werden in den nächsten
Monaten alles daran setzen, eine
entsprechende Unterstützung der
Herner Politik und Wirtschaft zu
erhalten, um in der Saison 2010/11
wieder Eis am Gysenberg zu haben“, gibt sich Ralf Pape kämpferisch und verdeutlicht noch einmal
die dringend nötigen Veränderungen auf der Einnahmeseite.
„Fakt ist, dass die in den letzten
beiden Spielzeiten geschlossenen
Werbeverträge und weiteren Einnahmen nicht ausreichen, um den
Profisport in Herne zu erhalten.
Daher musste die Pape-Gruppe erneut aushelfen und nun auch das
Risiko in der anstehenden Saison
tragen.“
Spekulationen über Standortver-
Impressum
Verlag
A
Prokom Medienberatungs- und Verlagsgesellschaft mbH, Heßlerstraße 37, 45329
Essen
Geschäftsführung: Ulrich Homann
Abo und Vertrieb: Tessa Kunanz (-28)
Herstellung: Udo Jansen (-44)
Telefon:
Verwaltung:
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Redaktion:
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(Redaktion)
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0201 | 86206-57
0201 | 86206-(Durchwahl)
0201 | 86206-22 oder
0201 | 86206-66
[email protected]
Redaktion
EVD-Boss Ralf Pape kann nicht aushelfen.
lagerungen erteilte Pape eine klare
Absage: „Es wird sich in den nächsten Monaten herausstellen, inwieweit Profi-Eishockey mit dem HEV
überhaupt zu realisieren ist. Die
Füchse Duisburg werden weiterhin ihren eigenen Weg gehen und
sollen auf sportlichem Weg wieder
nach oben kommen.“ Auf einem
Fantreffen wollen Pape und Roos
am Montag noch einmal ausführlich die Lage der Dinge erläutern.
Wenn es die umfassende Sanierung der Herner Eissporthalle bis
zum August 2010 beziehungsweise in der Sommerpause 2011nicht
geben wird, wäre ein Verbleib in
Gelsenkirchen denkbar, da die
Emscher-Lippe-Halle
Oberligaund Zweitligaansprüchen durchaus genügen würde. Allerdings
sind mit den Schalker Haien und
den Revier Löwen in den letzten
15 Jahren gleich mehrere Klubs
am unzureichenden Sponsorenund
auch
Zuschauerinteresse
gescheitert. Letztlich gibt es zur
Sanierung der Gysenberghalle
wohl keine Alternative, wenn die
kommende Spielzeit nicht die letzte eines HEV-Teams sein soll, der
lebende Mythos in Rot, Weiß und
Grün Geschichte werden soll. Markus Terbach
EHC DORTMUND: Testspielchance für Orkan, kein weiterer Transfer-Coup
Nighbert muss gehen
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RevierSport online
Dortmund (RS). Vier harte Trainingswochen werden hinter den
Spielern des EHC Dortmund liegen, wenn sie am kommenden
Wochenende endlich die ersten
Testspiele bestreiten können.
Gegner wird das Amateurteam
der DEG Metro Stars sein. Dann
werden auch die neuen Trikots
zum Einsatz kommen, doch der
neue Mannschaftsbus der Elche
wird schon am Montag bei der
gemeinsamen Stadtrundfahrt des
gesamten Teams seine Premiere
feiern. Wie Fußball-Bundesligist
VfL Bochum arbeiten auch die
Westfalen-Elche mit der Firma
Rosi-Reisen Overhoff aus Marl
zusammen, die einen ihrer VIPLiner mit dem EHC-Logo versehen wird.
Kein Trikot mit Elche Logo wird
in der kommenden Saison einer
von zwei Try-Out-Spieler tragen.
Kevin Nighbert, Kanadier mit
deutschem Pass, konnte Trainer
und Sportmanager Frank Gentges
mit seinen Leistungen nicht über-
zeugen. Tobias Orkan hat dagegen
noch die Chance auf ein Engagement bei den Dortmundern. Der
Coach wird in den nächsten Tagen
einige Spieler aus der JuniorenBundesligamannschaft der Elche
mittrainieren lassen und ansonsten denen vertrauen, die im Moment im Training sind. „Sie ziehen
gut mit und ich denke nicht, dass
es da noch Veränderungen geben
wird“, zeigt sich Gentges mit dem
Engagement der Cracks mit festen
Verträgen absolut zufrieden und
tritt immer wieder aufkeimenden
Gerüchten entgegen, dass die Elche
in den nächsten Tagen noch einen
Transfer-Coup landen würden.
Zum Ende der letzten Trainingswoche hat der Trainer den neuen
Kapitän und die Mitglieder des
Mannschaftsrates bestimmt. Das
„C“ auf dem Trikot wird Stephan
Kreuzmann tragen, der Mannschaftsrat besteht neben dem Kapitän aus TJ Sakaluk, Roman Weilert und Nils Sondermann. Markus
Terbach
www.reviersport.de
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An der Rheinberger Heide 3
47495 Rheinberg, Tel. 02843 | 95 99 60
Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 14
vom 1. Januar 2009
Neuzugang Ryan Martens präsentiert
das neue Heimtrikot der Elche.
Anschrift für alle Mitarbeiter
über den Verlag.
46
Erdal Keser im
Trikot der BVBTraditionsmannschaft.
Text: Stefan Bunse.
Fotos: firo, Bunse.
Erdal Keser über Verbandsdruck und das Deutschland der 1980er Jahre und heute
„Schuld war immer der Türke“
Einst war er der erste türkische Fußballprofi von Borussia Dortmund. Heute ist er einer der wichtigsten Männer im Türkischen Fußball. Von 1980 bis 1984 und noch einmal von 1986 bis 1987
schnürte Erdal Keser für den BVB die Schuhe. Dazwischen und danach stand der Außenstürmer
über zehn Jahre in Diensten von Galatasaray Istanbul. Seit fünf Monaten arbeitet Keser wieder als
Geschäftsführer und Technischer Leiter des Europa Büros des Türkischen Fußballverbandes (TFF) in
Köln. Diese Tätigkeit hat er bereits von 1999 bis 2003 ausgeübt.
K
eser ist mit einer Deutschen verheiratet und lebt mit seiner Frau und
seinen zwei Kindern in Hagen. „Ich
bin stolz, ein Türke zu sein“, sagte der
junge Keser einst den Medien. Zu einer
Zeit, als das noch fast unmöglich schien.
In seinem Geburtsland engagiert er sich
für den Ausbau der medizinischen Versorgung. In Deutschland für Kinder mit
Rett-Syndrom. Das ist eine genetisch
bedingte Erkrankung, die besonders bei
Mädchen auftritt und im frühen Kindesalter die geistige wie körperliche Entwicklung verhindert. Seine Nichte ist von
dieser Krankheit betroffen. Erdal Keser
führt ein Leben zwischen Bosporus und
Ruhr, ohne je einen Zweifel an seiner
Herkunft offen gelassen zu haben.
Herr Keser, Sie verdanken Ihre ungeheure Popularität in der Türkei auch
dem Umstand, dass Sie zu den ersten
Türken gehörten, die sich in der Bundesliga durchsetzten. Wie war das
damals im Deutschland der 1980er
Jahre?
Vor mir spielten nur Erhan Öner von
Bayern München und Ilyas Tüfekci beim
VfB Stuttgart und später bei Schalke 04
in der Bundesliga. Zu unserer Zeit durf-
ten nur zwei Ausländer pro Mannschaft
eingesetzt werden. Und keiner von uns
hatte ja den deutschen Pass. Da war es
natürlich weitaus schwerer als heute,
sich zu behaupten. Zudem herrschten
ganz andere Zustände in den Stadien.
Bei Auswärtsspielen haben mir damals
noch ganze Tribünen „Türke raus!“ entgegen gebrüllt. Und es gab keinen Stadionsprecher, der sich dazu veranlasst
sah, etwas dagegen zu unternehmen.
Fair Play oder Antirassismus war in
den 1980er Jahren in den Stadien ein
Fremdwort.
Wie sind Sie damit umgegangen?
Es gab nur den einen Weg. Du musstest besser sein, als die anderen. Wenn
wir mal als Mannschaft schlecht gespielt
haben und ich war nur genauso schlecht
wie die anderen, dann war immer der
Türke schuld. Ich hatte Glück, und war
zumeist besser. Aber andere haben das
nicht geschafft.
Ihrer Familie ging es in der Türkei
nicht schlecht. Ihr Vater spielte früher bei Demirspor Ankara ebenfalls in
der höchsten türkischen Liga. Warum
zogen Ihre Eltern Anfang der 1970er
Jahre trotzdem in das Wirtschaftwunderland Deutschland?
Meine Eltern wollten meinen Schwestern und mir den Weg in eine sichere
Zukunft ebnen. Deshalb sind sie nach
Deutschland gezogen, als ich neun Jahre alt war.
Später hat Ihr Vater in Deutschland
als Dreher gearbeitet. Mit dem Geld bezahlte er einen Privatlehrer, der Ihnen
den bestmöglichen Start ermöglichte!
Sie haben uns alle erdenklichen Hilfestellungen gegeben. Die Politiker
würden sagen, sie haben sich schnell
integriert.
Dennoch arbeiten Sie heute, knapp
40 Jahre später, für den Türkischen
Fußballverband. Heute würden die
gleichen Politiker vielleicht eher fragen: Was ist da schief gelaufen?
Gar nichts. Ich habe als Profi für die
beiden Vereine gespielt, die ich am
meisten liebe. Das sind Borussia Dortmund und Galatasaray Istanbul. Ich
lebe seit fast 40 Jahren in Deutschland.
Hier ist meine Heimat. Aber mein Herz
schlägt auch weiterhin als Türke. Von
daher ist es für mich kein Widerspruch
für den Türkischen Fußballverband zu
arbeiten. Das habe ich ja auch schon
als Co-Trainer der Nationalmannschaft
getan.
So sieht türkische Fußballbegeisterung aus.
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„Wenn ein junger türkischstämmiger Spieler
für Deutschland spielen
möchte, dann sind wir
genauso stolz auf ihn,
wenn er es in die Nationalmannschaft geschafft
hat“ - sagt Erdal Keser
über den „glücklichen
Deutschen Mesut Özil.
Wikipedia:
Erdal Keser (* 20. Juni
1961 in Sivas) ist ein ehemaliger Fußballspieler
und -trainer.
Erdal Keser wuchs in Hagen (Westf.) auf und lebt
dort mit seiner Frau und
seinen beiden Kindern.
Er war 16 Jahre lang
als Fußballprofi unter
anderem für Borussia
Dortmund, Galatasaray
Istanbul sowie für die
türkische Fußballnationalmannschaft tätig.
Nach seiner aktiven Zeit
machte er die Ausbildung
zum Fußballlehrer, gleichzeitig war er Co-Trainer
der türkischen Nationalmannschaft. Im Frühjahr
2006 legte er nach vier
Jahren als technischer
Direktor des türkischen
Fußballverbandes seine
vorerst letzte Funktion im
Profifußball nieder, um
sich anderen Aufgaben zu widmen. Unter
anderem kümmert er sich
um den Ausbau der medizinischen Versorgung in
der Türkei.
Erdal Keser als stolzer
Preisträger beim GOFUSTurnier.
Es gibt Zungen, die behaupten, Sie
versuchten in Ihrer jetzigen Funktion junge in Deutschland ausgebildete
Deutsch-Türken abzuwerben!
Das stimmt ja nicht. Zunächst einmal
sind wir europaweit tätig und nicht nur
in Deutschland. Wir haben 25 Scouts im
Einsatz, deren Arbeit ich von Köln aus
koordiniere. Wenn zum Beispiel in England oder Frankreich ein talentierter
Jugendspieler lebt, der für die Türkei
spielen möchte, schauen wir ihn uns an
und bewerten ihn. So habe ich auch die
Altintops gescoutet.
Es heißt, es wird auch Druck auf die
Entscheidungsfindung und die Familien ausgeübt!
Nein, wir akzeptieren die persönliche
Entscheidung jedes einzelnen Spielers. Jeder soll für das Land spielen, zu
dem er sich hingezogen fühlt. Wenn ein
junger türkischstämmiger Spieler für
Deutschland spielen möchte, dann sind
wir genauso stolz auf ihn, wenn er es in
die Nationalmannschaft geschafft hat.
Wir haben noch nie jemanden unter
Druck gesetzt. Das machen wir nicht.
Aber die Entscheidung sollte auch tatsächlich beim Spieler liegen, und nicht
bei irgendeinem Verband. Unsere Intention ist es, zu sagen: Wenn sich jemand
als Türke fühlt und für die Türkei spielen möchte, dann ebnen wir ihm bei entsprechendem Talent den Weg. Wir öffnen die Tür. Ob jemand hindurch geht,
entscheidet er dann ganz alleine selbst.
Warum dann dieser Aufwand?
Wir wollen nicht, dass unsere jungen
Landsleute später sagen, sie hätten sich
für ein anderes Land entscheiden, weil
die Türkei sich nicht genügend um sie
gekümmert hätte. Denn mittlerweile
werden die Kinder von den Verbänden
der anderen Länder schon früh regelrecht bedrängt.
Können
Sie
Ihre
Vorwürfe
konkretisieren?
Was in einigen Ländern – und leider
auch in Deutschland - in den Verbänden mittlerweile abläuft, geht gar nicht
mehr. Es wird ein immenser Druck auf
die Kinder und Jugendlichen ausgeübt.
Ganz unverhohlen wird mit Konsequenzen gedroht, sollten sie mit uns in
Verbindung treten. Da wird mit Ausbootung zum Beispiel aus Jugendleistungszentren und Nichtberücksichtigung bei
weiteren Lehrgängen und Maßnahmen gearbeitet. Es ist ein regelrechter
Kampf um die Jugendlichen entbrannt.
Und das auf dem Rücken von Heranwachsenden, die noch ihre Identität suchen. Das ist eine Vorgehensweise, die
wir uns auch so nicht mehr lange mit
ansehen werden. Wir überlegen gerade,
welche Schritte wir dagegen unternehmen können.
Eine Lösung könnte die Neuregelung
der FIFA bringen, nach der sich Spieler
noch bis zum ersten Pflichtspieleinsatz
in der A-Nationalmannschaft umorientieren können!
Von dieser Regelung halte ich gar
nichts. Was soll dieser Quatsch? Die
Spieler orientieren sich doch dann immer mehr ganz pragmatisch daran, bei
welchem Land auf einer bestimmten
Position bessere Aussichten bestehen,
zum Einsatz zu kommen. Sie können
regelrecht experimentieren. Aber zunächst für das eine und dann für ein
anderes Land zu spielen, das entspricht
nicht meiner Auffassung von einer Nationalmannschaft. Heute spiele ich mal
für Deutschland, morgen für die Türkei
und übermorgen nehme ich eine andere Staatsbürgerschaft an und spiele für
England? Was sollen das denn für Mannschaften sein, die da in ein paar Jahren
auflaufen? Ich überlege deshalb ernsthaft, bei der FIFA einen Antrag zu stellen, die Nationalmannschaften in International-Mannschaften umzubenennen.
Und das, obwohl der türkische Verband wohl eher ein Nutznießer dieser
Regelung sein könnte!
Natürlich hat es uns in den letzten
Jahren weiter gebracht, zu den vielen
jungen Talenten im eigenen Land, die
balltechnisch zumeist besser sind als die
Mitteleuropäer, noch die Spieler, die eine
andere Spielweise verkörpern, hinzu zu
bekommen. Die Erfahrung und Routine
dieser Spieler haben dazu beigetragen,
dass wir unseren Abstand zur europäischen Spitze verkleinern konnten. Wenn
wir hier zukünftig die richtige Mischung
finden, werden wir auch weiter eine gute
Rolle in Europa spielen. Aber wenn sich
jemand als erwachsener Mensch für ein
Land entscheiden hat, soll er auch dabei
bleiben. Das ist meine Meinung.
Sie selbst haben 27 Spiele für die türkische Nationalmannschaft bestritten.
Haben Sie nie überlegt, für Deutschland zu spielen?
Berti Vogts wollte mich in die deutsche
U21 Nationalmannschaft holen. Aber
für mich stand das nie zur Diskussion.
Allerdings bin ich auch in der Türkei
geboren.
Inzwischen ist ein Trend zu erkennen, dass sich junge Spieler immer
häufiger für das Land entscheiden, in
dem sie aufgewachsen sind. Wird Ihre
Tätigkeit dadurch nicht irgendwann
überflüssig?
Nein, eher ist das Gegenteil der Fall.
Sie ist nötig, weil Kinder von Migranten
mittlerweile einen erheblichen Anteil in
den Nachwuchsteams stellen. Fußball
ist eine Sportart, die auch Menschen
aus einfachen Verhältnissen spielen
können. Das spiegelt sich dann auch
auf dem Platz wieder. Andere Kinder
spielen Golf und laufen im Winter Ski
und gehen nach Hause, wenn es mal ein
paar Tropfen regnet. Das können diese
Jungs oft nicht. Für sie ist der Fußball
oftmals immer noch der einzige Weg zu
sozialer Anerkennung. Ein gutes Beispiel ist doch die deutsche U21 Nationalmannschaft, die gerade in Schweden
Europameister wurde. Dort sind ganz
überwiegend Spieler mit Migrationshintergrund für Deutschland aufgelaufen.
Oder schauen Sie sich das Länderspiel
des neuen Jahrgangs der U21 an. Beim
Spiel der Türkei gegen Deutschland vor
wenigen Wochen wurden zwei der drei
Tore beim 3:1 Sieg der Türken durch
türkische Spieler aus Deutschland erzielt. Die Migranten sind längst ein
realer Teil der Gegenwart im europäischen Fußball. Und ich glaube, das Potenzial ist so groß, dass es für Deutschland und die Türkei ausreicht.
Welches Verhältnis haben Sie heute
noch zum BVB?
Es erfüllt mich mit Stolz, ein Teil dieser wechselvollen Vereinsgeschichte
zu sein. Deshalb laufe ich auch immer
gerne für die Traditionself der SchwarzGelben auf. In Deutschland gibt es keinen anderen Verein, der vergleichbare
Anhänger hat. Im Gegensatz zum Verein, der viele Höhen und Tiefen erlebt
hat, sind diese Fans immer spitze gewesen. Schon zu meiner Zeit im Westfalenstadion. Wenn du solche Fans hast, ist
das aber auch eine Verpflichtung. Deshalb bin ich froh, dass der BVB wieder
aus der Krise gefunden hat. Ich verfolge
hoffnungsfroh den eingeschlagenen Weg
und ich bin überzeugt, dass die Borussia
in einigen Jahren wieder um den Titel
mitspielen kann.

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