Wirtshaus-Zeitung

Transcrição

Wirtshaus-Zeitung
Wirtshaus-Zeitung
Niederösterreich – wie das Land schmeckt Frühling 2015
ausgezeichnet! michael Kolm kocht bärig gut am Waldviertler bärenhof.
Wirtshaus
Top, das
gilt! Niederösterreichs beste
Wirtshäuser sind jetzt in Frühlingsküchenlaune und Top-Wirt
Michael Kolm präsentiert seine raffiniertesten Gerichte.
Ausgabe 70
I h r pe r s ön l Ic h e s
G r a t I s e x e m p l a r
H erb er t L eH m a n n
250 Wirtshäuser auf www.wirtshauskultur.at
Mein Niederösterreich
r o M A N sEi D l
G i l B Er t N o v y / K U riEr / pi c t U rED E sK .co M
„Seit vielen Jahren lebe ich mit meinem Mann und meinen beiden Söhnen im
südlichen Niederösterreich, in der herrlichen Natur. Familienausflüge unternehmen
wir gern und oft in die Landschaft entlang der Gumpoldskirchner Weingärten.
Da können sich die Kinder wunderbar austoben und sind immer den Geheimnissen
der Natur auf der Spur.“ Maya Hakvoort
oft ist Maya Hakvoort auf ihrer Harley in
Niederösterreich unterwegs. Für Familien­
ausflüge wechselt sie aber gerne aufs Fahrrad
und erobert mit schlichten zwei pedalstärken
die landschaft.
Die Kaiserin des Musicals
D
er Berufsweg war denkbar früh
vorgezeichnet. Schon als Vierjährige
trällert Maya Hakvoort alles mit, was im
Radio gespielt wird. Mit sieben beginnt
sie mit dem Klavierspiel, mit elf steht
unverrückbar fest, dass sie Sängerin und
nichts anderes werden will.
Den Weg zum Weltruhm beschreitet
sie 1994. Da steht die gebürtige Holländerin im Theater an der Wien erstmals als
Kaiserin Elisabeth auf der Bühne – und
ahnt nicht einmal im Traum, dass dieser
Premiere über 1000 weitere Vorstellungen folgen werden. Souverän und anmutig
setzt sie die Rolle der Kai serin auf der
Bühne um und wird damit weit über die
Grenzen Österreichs hinaus berühmt. Bis
2012 singt Maya Hakvoort die Elisabeth
unter anderem in Triest, Osaka und Tokio.
Um sich intensiv auf die Rolle vorzubereiten, reiste sie nach Madeira und Korfu, besuchte auch Bad Ischl und Gödöllö. Sie
möchte möglichst nahe an und in den Personen sein, die sie verkörpert.
2
Frühling 2015
Im Gegensatz zur kapriziösen Sisi ist
Maya Hakvoort allerdings frei von Allüren. Schöne Roben trägt sie nur auf der
Bühne, privat sind Jeans und T-Shirt angesagt. Von Luxushotels gar nicht angetan,
schwärmt sie vielmehr für das Glück auf
den zwei Rädern ihrer Harley-Davidson.
Wenig verwunderlich ist dann auch, dass
sie sich für die jährlich stattfindende Harley-Davidson® Charity-Tour engagiert, um
für kranke Kinder Spenden zu sammeln.
Auch dem karitativen Verein Rote Nasen
schenkte Maya ihr Herz und ihre Stimme.
Seit vielen Jahren schon ist Niederösterreich ihre Wahlheimat. Vor allem der
Kinder wegen hat es die zweifache Mutter
nach Brunn am Gebirge im Wienerwald
gezogen. Hier lebt sie in einer PatchworkFamilie inmitten der Natur, die sie so liebt
und die ihr so wichtig ist. Aber auch die
atmosphärische Qualität der Wohngegend
mag sie sehr: „Privat schätze ich die Übersicht. Da ist der Stadtkern, da die Musikschule, da der Sportclub.“ Zudem ist es
von Brunn nicht weit zur Burg Perchtoldsdorf, wo sie immer wieder auf der Bühne
steht – mit eigenen Solo- und „Voices of
Musical“-Produktionen oder auch, um ihr
Publikum einen Abend lang mit Liedern
aus James-Bond-Filmen zu begeistern.
In ihrer Freizeit radelt sie oft nach
Laxenburg oder in die traumhafte Landschaft rund um die Gumpoldskirchner
Weinberge, gemeinsam mit ihrem Mann
Marc und den Kindern Joshua und Jason
samt Hund Snoopy! Und natürlich schätzt
sie als Künstlerin besonders das breite
Kulturangebot im Land: „Es passiert
einfach kulturell viel. Das mag ich an
Niederösterreich.“
Austoben in der Natur
„Da staunst du!“ Unter diesem Motto bieten
ausgewählte Gastgeber in Niederösterreich
spannende Abenteuerferien für Kinder an.
Mit viel Freiraum zum Austoben, Erkundungs­
touren in die Natur und vielen Gelegenheiten,
tierische Bekanntschaft zu schließen.
www.niederoesterreich.at/abenteuerferien
MicHAEl liEBErt
Ins Land schauen
Herrlichkeit in Ewigkeit: inmitten einer
zauberhaften landschaft erhebt sich das
barocke Gesamtkunstwerk stift Melk.
KUltUr & NAtUr. Eindrucksvoll legen in Niederösterreich zahlreiche schlösser, Burgen und Klöster Zeugnis
ab von der Macht und dem Kunstsinn ihrer Erbauer. Einige dieser Monumente eröffnen aber nicht nur
spannende Einblicke in die Geschichte, sondern auch grandiose Ausblicke auf die region. Eine Auswahl.
• Hoch über der Donau thront auf einer
Felsterrasse in stolzer Erhabenheit Stift
Melk. Die monumentale Anlage ist einer
der schönsten Sakralbauten, die das Barock hervorgebracht hat, und Teil des
UNESCO-Weltkulturerbes Wachau. Nicht
weniger als die von Menschenhand geschaffene Pracht vermag aber auch ein
Blick von der Aussichtsterrasse die Augen
der Besucher zu erfreuen. Die Sicht reicht
von hier aus weit hinein ins Donautal und
ins Waldviertel.
• Wie die Ordensbrüder in Melk sind
auch die Benediktiner im Stift Göttweig
mit einer grandiosen Architektur, erlesenen Kunst samm lungen und einer reizvoll
exponierten Lage gesegnet. Von „Österreichs Montecassino“ genießt man einen
wunderschönen Panoramablick über das
südliche Donauufer und die Kremstaler
und Wachauer Weingärten.
• Wie die barocken Kirchenfürsten investierte auch die Politprominenz der Epoche
gerne in ambitionierte Bauprojekte in Niederösterreich. Im Marchfeld ließ sich Prinz
Eugen Schloss Hof als repräsentativen
luxuriösen Wohnräumen. Grandios ist
Landsitz samt Terrassengarten und Gutsaber auch die Lage: Die Anlage scheint
hof-Idyll errichten. Bereits damals erregte
aus einem mächtigen Granitfelsen direkt
nicht zuletzt der Fernblick bis zum Thebein den Himmel zu wachsen und eröffnet
ner Kogel und den Kleieinen prachtvollen Blick
nen Karpaten staunende
ins Waldviertel.
Bewunderung. Fürst Khe• Reichlich Ritterromanvenhüller schwärmte gar
tik verheißt auch ein Ausvom „schönsten Prospect
flug auf die Burgruine
der Welt“.
Aggstein. Nach einem
• Tief in die Tasche griff
Rundgang durch Verlies,
auch Kaiser Franz II., um
Kapelle und Kemenaten
in Laxenburg einen mär- Beste Aussichten bietet auch ein
geht’s hoch hinauf zum
chenhaften Bau zu gestal- Ausflug zur Burg rappottenstein.
„Rosengärtlein“ – einem
ten. Nach seinen WünFelsvorsprung, von dem
schen entstand inmitten eines weitläufiaus man das ganze Donautal überblickt.
gen Parks die neugotische Franzensburg
mit Rittersälen, Turnierhof und einem
Niederösterreich nach Hause holen
mächtigen Turm. Wer die 168 Stufen zu
Michael liebert fängt mit seiner Kamera die
unterschiedlichen landschaften Nieder­
seiner Spitze erklimmt, wird mit einem
österreichs ein. Davon gibt es hochwertige
tollen Rundblick nach Wien, zum Schneeleinenbilder auf shop.michaelliebert.com
berg und zum Leithagebirge belohnt.
• Authentisches Mittelalter-Feeling verMehr aussichtsreiche Informationen
mittelt die Burg Rappottenstein mit
in der top­Ausflugsziele Karte 2015 (Bestell­
kupon seite 15) oder auf www.ausflug.at
ihren Gewölben, Arkadengängen und
Frühling 2015
3
TOR AUF!
PERE PR AT D E S A B A
Neue Ausstellungen und neue Weine entdecken: An der Weinstraße Niederösterreich öffnen im Frühjahr
nicht nur die Kulturbetriebe, sondern auch die Weingüter ihre Pforten.
F OT O @ W EI N FR A N Z .CO M
Zum Niederlegen schön: Arbeiten von Pipilotti Rist in der Kunsthalle Krems.
Zum Verlieben gut: Weingenuss im Traisental.
M
it den Römern, heißt es, sei der
Weinbau nach Mitteleuropa gekommen. Als die Römer 15. v. Chr. in Niederösterreich ankamen, prostete ihnen jedoch die Bevölkerung schon mit Wein zu.
Seit 4000 Jahren, so lauten Schätzungen
4
Frühling 2015
anhand eines Weinkernfunds aus dem
Traisental, ist der Wein in Niederösterreich zu Hause – und prägt hier die Landschaft, die Menschen und die Kultur.
Wer auch immer in Niederösterreich
kulturell das Sagen hatte – Kelten, Römer,
Mönche, Fürsten- und Kaisergeschlechter –, hinterließ nicht nur bedeutende Kulturschätze, sondern sorgte auch für die
Kultivierung des Weinbaus. Ob bei den
römischen Ausgrabungen im Weinbaugebiet Carnuntum, in den sich über den
Weingärten erhebenden Stiften an der
Donau, in den Kellergassen im Weinviertel oder in den Heurigen rund um die Biedermeierstadt Baden: Wo immer sich der
Reisende im Weinland Niederösterreich
hinwendet, spürt er auf eine unmittelbare
und genießerische Weise das harmonische Miteinander von Wein und Kultur.
Ganz besonders innig präsentiert sich
das Wein- und Kulturangebot an der
Weinstraße Niederösterreich, die mit 830
Kilometer Länge eine der längsten dem
Wein folgenden Routen der Welt ist. Hier
finden sich mit der österreichischen Weingeschichte eng verbundene Prachtbauten
wie Stift Göttweig, Stift Klosterneuburg
oder imposante Lesehöfe aus dem Barock
in trauter Nachbarschaft mit Vinotheken
und hochmodern gestalteten Weingütern.
Zudem triff t man auf eine Vielzahl von
Sehenswürdigkeiten aus verschiedensten
Jahrhunderten: An der Genussroute liegen
Top-Ausflugsziele wie Stift Melk, Schloss
Grafenegg oder das Festschloss Hof ebenso wie moderne Museen, z. B. jene an der
Kunstmeile Krems, das Nitsch-Museum
in Mistelbach oder die Sammlung Essl in
Klosterneuburg.
Ganz besonders lohnt die Reise an die
Weinstraße Niederösterreich im Frühjahr.
TOR AUF heißt das Programm, bei dem
Kultur und Wein die Saisoneröff nung feiern und bei dem sich neue Ausstellungen
und neue Weine entdecken lassen. Einige
Museen an der Weinstraße laden sich diesen Frühling interessante Gäste ein. Die
Kunsthalle Krems bittet die berühmte
Schweizer Videokünstlerin Pipilotti Rist,
die auch im New Yorker MoMA und auf der
Biennale in Venedig für Gesprächsstoff
sorgte, vor den Vorhang. Das Arnulf Rainer
Museum in Baden hat mit Markus Lüpertz
einen der wichtigsten deutschen Maler und
Bildhauer der Gegenwart zu Gast. Und das
MAMUZ Museum Mistelbach präsentiert
Ötzi (die Eismumie, nicht den DJ) und seine
steinzeitliche Lebenswelt.
Wenn die Kellergassen ergrünen und
die Mandel- und Pfirsichbäume in den
Weingärten in Blüte stehen, erblüht an der
Erlebnisse für Auge,
Ohr und Gaumen
Top-Events im Kultur- und Weinfrühling
Weinstraßen an der Donau:
Ab 8. 3. Mordillo im Karikaturmuseum Krems
21. 3. Saisonstart im Archäologischen Park
Carnuntum
Ab 22. 3. Pipilotti Rist in der Kunsthalle
Krems
29. 3. Saisonstart im Ausstellungshaus
Spoerri in Hadersdorf/Kamp
9.–23. 4. wachau GOURMETFestival
9.–12. 4. Literatur & Wein im Stift Göttweig
10.–11. 4. WEIN & GENUSS Krems
11. 4. Weinpräsentation „Losgelös(s)t“
in Rohrendorf
11.–12. 4. Göttlesbrunner Jungweinschnuppern
12. 4.–31. 5. Wagramer Lössfrühling
24. 4.–2. 5. Donaufestival
in Krems
25.–26. 4. Weinfrühling im
Kamptal, Kremstal und
Traisental
1.–3. 5. Frühlingserwachen
am Wagram
2.–3. 5. Tour de Vin
2.–3. 5. Wachauer
Weinfrühling
22.–25. 5. Internationale
Barocktage Stift Melk
23.–25. 5. Nußdorfer
Pfingstfest & Bauernmarkt
30. 5. Weinerlebnis „Zwischen Himmel
und Erde“ in Senftenberg
18.–19. 6. Sommernachtsgala in Grafenegg
Weinstraße Thermenregion Wienerwald:
Bis 17. 5. „Rainer Universalis“ im Arnulf
Rainer Museum Baden
11. 4. Gema Hauer schau’n in Pfaffstätten
11.–12. 4. Tage der offenen Keller in
Gumpoldskirchen/Thallern
24.–25. 4. Jungweinstrassln Perchtoldsdorf
1.–31. 5. Weinfestival Thermenregion,
u. a. mit Weinpräsentation im Kurpark
Baden (14. 5.) und wEINKAUFsamstag (16. 5.)
22. 5. bis Okt. Markus Lüpertz und Arnulf
Rainer im Arnulf Rainer Museum Baden
28. 5.–7. 6. Großheuriger in Tattendorf
Alle Angebote und Termine zum Kulturund Weinfrühling finden Sie unter
www.niederoesterreich.at
Frühling
Frühling 2015
2015
5
F OT O @ W EI N FR A N Z .CO M
Weinstraße auch der
Weinfrühling. Die Winzer öff nen ihre Kellertüren, putzen Presshaus
und Koststüberl heraus,
richten kleine Schmankerln her, stellen Bänke
und Tische ins Freie und
bitten zur ersten spannenden Verkostung des
neuen Jahrgangs. Die
besten Gelegenheiten,
möglichst viele Winzer
zu besuchen, sind dabei
die großen Verkostungs- Alter Brauch, neu belebt: „In die Grean gehen“ im Weinviertel.
Wochenenden der einzelnen Weinbaugebiete (Niederösterreich
sich beim Jungweinschnuppern gemütlich
hat acht davon) von Mitte April bis in den
von Weingut zu Weingut schlendern und
Mai hinein. Die nennen sich beispielsgenussvoll erkunden, wie wunderbar
weise Weintour (im Weinviertel), Frühstrahlig und fein den Winzern – dank viel
lingserwachen (am Wagram), WeinfrühGespür und großer Liebe zum Wein – der
ling (Kamptal, Kremstal, Traisental und
2014er-Jahrgang trotz so mancher WetterWachau) oder Weinfestival (Thermenrekapriolen gelungen ist.
gion) – gemeint ist aber immer dasselbe:
An diesen Tagen laden die meisten Winzer die Besucher in ihren Weingütern ein,
Unser Reisetipp: In die Grean gehen –
gemeinsam die neuen Weine zu probieFrühling im Weingarten
ren. Für Weingenießer der optimale ZeitMit dem Winzer durch die Weinberge wandern.
Die pulsierende Kraft des Frühlings spüren. Dapunkt, sich einen Überblick über den Chanach verkosten, wie der junge Wein schmeckt.
rakter des neuen Jahrgangs zu verschaffen
Was Sie erwartet:
und den eigenen Keller zu füllen.
• 3 Tage / 2 Nächtigungen mit Frühstück
Am intensivsten wird der Weinfrühling
• 5-gängiges Menü aus regionalen Produkten
heuer am 25. und 26. April gefeiert, da
mit Weinbegleitung
• Riedenwanderung mit dem Winzer, Verkosbitten nämlich gleich drei Weinbauregiotung der Jungweine und frühlingshafte Heurinen – Krems-, Kamp- und Traisental – mit
genjause am Weingut
über 180 Winzern zur Verkostung der
Ab € 159,– p. P./DZ. Buchbar jeweils an den
neuen Weine. Geradezu familiär geht es
Wochenenden von 3. April bis 24. Mai 2015
da hingegen in Göttlesbrunn zu: In der
Information & Buchung: Weinviertel Tourismus, Tel. 02552/35 15, www.weinviertel.at
Carnuntiner Rotwein-Hochburg lässt es
L I C H T EN EC K ER
Weinstraße Niederösterreich: 830 km Wein- und Kulturerlebnis.
SÜ DT I R O L ER A RC H Ä O L O G I EM USEU M /
AU GUS T I N O C H SEN REI T ER
Weinstraße Weinviertel
Ganzjährig „Arena – Werk aus dem Werk“
im Nitsch Museum Mistelbach
Ab 21. 3. „Ötzi. Der Mann aus dem
Eis“ im MAMUZ Mistelbach
6. 4. Grea in der Kellergasse
Krummer Weg in Unterretzbach
6. 4. Frühlingserwachen in der
Kellergasse in Wolkersdorf
11.–12. 4. Weintour Weinviertel
15. 4. Saisonstart im Museumsdorf
Niedersulz
15. 5. Lange Nacht der Kellergassen
31. 5. Oldtimerradrennen „In Velo
Veritas“ in Retz
Grund zur Freude: Michael Kolm ist der neue Top-Wirt.
Wo er ist, ist oben
Kulinarisch unTerWeGs. Der Bärenhof in arbesbach ist niederösterreichs
Top-Wirt des Jahres. Das hat nicht zuletzt den Grund, dass der Bärenwirt
Michael Kolm in Österreichs genussträchtigstem hochland kocht.
D
as Waldviertel ist so nah und doch so
fern. Jedenfalls aus dem Blickwinkel
der St. Pöltner, Wiener und Linzer. Erst
für die Salzburger und Münchner und
ganz besonders für Besucher aus Nebraska ist die beträchtliche Ausdehnung dieses Viertels im nordwestlichen Kreuzeck
Österreichs unbedeutend. Aber wer von
Wien nach Litschau reist, hat es nach der
gefühlten Zeit dreimal so weit wie nach
Krems, das ja streng geografisch auch eine
Waldviertler Ortschaft ist. Da tut es gut,
6
Frühling 2015
wenn man in der Weite des Hochlands ein
paar Stätten weiß, an denen man sich mit
Speisen und Getränken laben kann.
Arbesbach hat mit dem Bärenhof eine
solche Stätte. Wer nicht grad zwischen
Königswiesen und Rappottenstein unterwegs ist, wird ihn zielgerichtet ansteuern
müssen, weil er ein bisserl abseits der
kontinentalen Hauptverkehrswege liegt.
Aber es gibt zwei gute Gründe dafür: Erstens die erlebnisreiche Gastlichkeit und
zweitens die Bären.
Die Bären wohnen im Bärenwald und
sind vor den Besuchern durch einen Zaun
geschützt. Man kann sie besichtigen,
wenn sie sich nicht grad, wie das Bären
öfter tun, in eine Höhle verkrochen haben.
Bärenwald ist ein lobenswertes Projekt
zur Beseitigung der Not von Bären, die
schlecht gehalten wurden. Dafür ist der
Verein „Vier Pfoten“ zuständig. Der angrenzende Bärenhof ist ein lobenswertes
Projekt zur Verbreitung der Waldviertler
Genusskultur. Dabei ist Michael Kolm
federführend.
Fast zehn Jahre war Michael Kolm in
Top-Restaurants in Wien zu Werke, aber
in emotionaler Hinsicht hat ihn die Heimat nie losgelassen. „Einmal Waldviertler, immer Waldviertler“, sagt er – und
sagte sich, dass man auch an nicht gar so
leicht erreichbaren Orten gastronomisch
FoTos: herBerT lehMann
Top sind die Wirte!
Mehr als 50 Wirtshauskultur-Wirte haben
die Tests mit Bravour bestanden. Die hier
genannten waren besonders gut:
Der Top-Wirt
des Jahres ist
Michael Kolm vom
Bärenhof, schönfeld 18,
3925 arbesbach,
Tel. 02813/242
www.baerenhof-kolm.at
Als Einsteiger
des Jahres wurde Familie
essl ausgezeichnet, die
in rührsdorf 17, 3602
rossatz ihr landgasthaus
und Winzerstüberl gleichen namens betreibt.
Tel. 02714/6384,
www.winzerstueberl.at
FoTos: riTa neWMan
erfolgreich sein kann. Vor ein paar Jahren
hat er ein Gasthaus bei Arbesbach übernommen, um den Beweis anzutreten.
In einem ersten Entwicklungsschritt
hat er das Gasthaus wieder modern gemacht, ganz auf die bodenständige Art,
mit Produkten vom Nachbarbauern und
von dem in der übernächsten Ortschaft.
Weil die Ortschaften im Waldviertel gelegentlich weit auseinander liegen, reicht
der Einzugsbereich von Kolms liebsten
Zutaten mittlerweile von Langenlois bis
Haugschlag. Als dann das Wirtshaus
richtig flott war, hat Michael Kolm dem
Alten etwas ganz Neues hinzugesetzt, ein
Restaurant mit Bar. Seither kann am
Bärenhof das gesamte Spektrum der kulinarischen Begierden abgedeckt werden,
von wirtshäuslich bis hochkreativ.
Am liebsten packt Michael Kolm aber
gleich alles – die Tradition und das Kreative, die Produkte der Region und des
Meeres, die Würze aus aller Welt und eine
kräftige Prise kulinarischen Witz – in ein
einziges Gericht. Aus dieser Neigung entstehen dann so unwahrscheinliche Speisen wie Karpfenfilet (no na!) mit Blunzensticks (oha!) und Krenfleisch vom Eismeersaibling; dass Michael Kolm in seiner
Speisekarte zu dem Bärenhof-Klassiker
„2erlei Bärenteller“ in Klammer „(vom
Rind)“ dazuschreibt bezeugt, dass auch
ihm das Wohl der Bären am Herzen liegt.
Weil Michael Kolm die Schnitzel und
Kalbsstelzen aber genauso gut beherrscht
wie das Reisfleisch mit Riesengarnelen,
hat er sich zusätzlich zu den Auszeichnungen der Gourmetkritik nun auch die
höchste der Wirtshauskulktur erworben:
Top-Wirt des Jahres.
Der Aufsteiger
des Jahres ist Familie
hönig vom hönigwirt
in Kirchschlag in der
Buckligen Welt. Günser
straße 2, 2860 Kirchschlag, Tel. 02646/2216,
www.hotel-posthoenig.at
So top die Wirtskultur!
alljährlich werden von
Genusskulturexperten die
besten WirtshauskulturWirte ertestet und ernannt. Die
allerbesten wurden zu Top-Wirten ernannt.
Wer aller ausgezeichnet ist, lässt sich auf
www.wirtshauskultur.at feststellen und
per Wirtsbesuch genussvoll auf Korrektheit
überprüfen.
Genussvoll gewinnen!
ein „Top-Wirt-Menü“ für 2 Personen
inkl. Getränken beim Bärenhof Kolm.
Voraussetzung nr. 1: Frage richtig beantworten. nr. 2: antwort senden (adressen
siehe unten). nr. 3: ein bisserl Glück.
und hier ist die Frage: Welche Pflanze
sollte man lieber nicht essen:
A) Bärlauch, B) Bärenklau
C) Blaubeeren
Bitte senden sie ihre antwort bis 17. Mai
2015 an die niederösterreich-information, 3100 st. Pölten, niederösterreichring 2 oder an [email protected]
(Der rechtsweg ist ausgeschlossen,
Barablöse ist nicht möglich, Daten
werden nicht an Dritte weitergegeben.
automatisierte eintragungen werden
von der Teilnahme ausgeschlossen und
rechtlich verfolgt.)
so schaut sie aus, die kreative und doch bodenständige Küche des Wirtshauskultur Top-Wirts:
links ein almoxen-reisfleisch mit Meeresfrüchten obendrauf, rechts ein schoko-Frucht-Dessert.
Beim letzten Gewinnspiel haben
gewonnen: ilse Beck, Bad Vöslau
elfriede Müllner, herzogenburg
christoph rettig, Wien
Frühling 2015
7
M ed i a f o R M ed i c a l / c h R o M o R a n Ge / Pi c t u Red e sk .co M
Wenn der Rücken
schmerzt
Rückenprobleme sind weit verbreitet, aber man kann vorbeugen – oder wirk­
same Gegenmaßnahmen ergreifen, wenn die Prophylaxe schon zu spät kommt.
D
er Gedanke von der guten alten Zeit
stimmt hier zwar ausnahmsweise,
aber auch nicht lückenlos: Dass es früher
weniger Rückenprobleme gab, lag natürlich auch an der einst geringeren Lebenserwartung, vor allem aber am anderen Lebensstil. Prim. Dr. Johannes Püspök, ärztlicher Leiter des „Wirbelsäulenzentrum
Xundheitswelt“ im Moorheilbad Harbach:
„Wir leben heute durch den hohen Anteil
sitzend ausgeübter Berufe viel zu bewegungsarm, so sind Rücken- und Bauchmuskulatur bei sehr vielen Menschen untrainiert, und sie können die Wirbelsäule
nicht (unter)stützen. Auch in der Freizeit
wird zu wenig Bewegung gemacht – oder,
und das ist das andere Extrem, Leistungssport betrieben. Darauf aber muss ein untrainierter Wirbelsäulenbereich erst langsam vorbereitet werden.“
Zwei Drittel der Österreicherinnen und
Österreicher sind im Lauf ihres Lebens
zumindest einmal von Rückenproblemen
betroffen, Ursache und Auswirkungen sind
verschieden. Johannes Püspök: „Meistens
werden die Schmerzen von Fehlhaltungen
und Muskelverspannungen verursacht und
8
Frühling 2015
es liegt gar keine morphologische Ursache
vor. Strahlt der Schmerz nicht aus, dann
erzielt man innerhalb weniger Tage durch
Wärme im betroffenen Bereich schon gute
Erfolge.“
Unangenehmer wird’s natürlich, wenn
der Schmerz ausstrahlt, und unerlässlich
ist der Arzt-Besuch, wenn auch nervliche
Ausfälle, etwa Gefühllosigkeit mancher
Körperpartien, zu beobachten sind.
Die richtige Sportart wählen
All diesen Problemen kann jedoch vorgebeugt werden. Man darf sich Wirbelsäule,
Muskulatur und Bänder als gut eingespieltes Team vorstellen, und im Idealfall
werden sie bereits von der Kindheit an
durch Sport trainiert. Auch die Bandscheiben selbst profitieren durch Bewegung,
bei ihnen sind Schäden nämlich kaum
noch gutzumachen. Man erkennt also:
Wird mit Sport und Training erst im mittleren Lebensalter ernsthaft begonnen,
dann müssen Rücken- und Bauchmuskulatur umso mehr leisten, weil sie auch
die Bandscheibenschäden zu kompensieren haben.
Johannes Püspök: „Die für den Rücken
allerbeste Sportart ist das Schwimmen:
Viele Muskelpartien werden trainiert, aber
der Stützapparat wird nicht belastet. Kleine Einschränkung: Wer schon Rückenprobleme hat, sollte zur Schonung des Halsbereiches rückenschwimmen.“ Leicht in
den Alltag zu integrieren sind Radfahren
oder Gehen (Stiegensteigen statt Aufzug
etwa oder kleine Wege ohne Auto zurücklegen), ebenso Nordic Walking, also Sportarten, bei denen die Wirbelsäule keinen
Stößen ausgesetzt ist. Daher ist auch Skilanglauf ideal, Laufen ist nur mit dämpfenden Schuhsohlen auf weichen Waldböden empfehlenswert. Tennis und AlpinSkifahren hingegen belasten die Wirbelsäule durch ruckartige Bewegungen.
Wer Rückenproblemen wirkungsvoll
vorbeugen oder die Heilung unterstützen
möchte, ist natürlich in einem der vielen
niederösterreichischen Gesundheitszentren (Adressen finden Sie im Kasten unten)
bestens aufgehoben, wie Johannes Püspök
erklärt: „Bei uns werden in einem Screeningverfahren (potenzielle) Schwachstellen im Wirbelsäulenbereich perfekt identifiziert und die Behandlung wird darauf
abgestimmt. Zur Wahl stehen beispielsweise Elektrotherapien, Moorbäder, Akupunktur, auch manualtherapeutische Methoden, um die Blockaden zwischen den
kleinen Wirbelgelenken zu lösen. Wichtig
ist natürlich das Muskeltraining im Wirbelsäulenbereich, ein rund 15-minütiges
Übungsprogramm für jeden Tag bekommen unsere Gäste mit.“
Natürlich steigt durch tägliches Training und regelmäßigen Sport auch die allgemeine Fitness, das Gewicht bleibt leichter im idealen Bereich, die neu gewonnene
Lebensqualität wird schnell fühlbar.
Den Rücken entzücken
die besten adressen bei Rückenproblemen
oder zur Prophylaxe:
• Moorheilbad Harbach
• Lebens.Resort Ottenschlag
• Nuhr-Medical Center
• Gesundheits- und Kurhotel Badener Hof
• Gesundheitsresort Königsberg Bad Schönau
alle informationen dazu finden sie auf
www.gesund­bleiben.at
Angebot „Rücken fit“
7 nächtigungen mit VP, umfangreiches thera­
pieprogramm inkl. ärztl. untersuchung, heil­
gymnastik, david­training, spineliner u. v. m.
Preis p. P. ab € 1.055,– im DZ. Info & Buchung:
Moorheilbad harbach, tel. 02858/5255­1620,
www.moorheilbad­harbach.at
Weitere Gesundheitsangebote finden sie
im neuen Katalog „Gesund bleiben“ (Bestellung
tel. 02742/9000­9000 oder mit kupon auf
seite 15) sowie auf www.gesund­bleiben.at
Noch mehr Schau-Plätze
NÖ LANDESBIBLIOtHEK
ausstellungen, die Zeit­ und kulturreisende
nicht versäumen sollten.
Expedition in die
Alpen. an den drei
standorten frankenfels,
Wienerbruck und
Neubruck eröffnet die
Niederösterreichische
landesausstellung
„ÖtscheR:Reich – die
alpen und wir“ spannende einblicke in kultur,
Wirtschaft und Geschichte des alpenraums.
25. 4.–1. 11. www.noe­landesausstellung.at
kiM haRt
Klang trifft Kulisse. am 18. und 19. Juni
macht die sommernachtsgala in Grafenegg
den auftakt zu einem hochkarätigen Pro­
gramm an einem der attraktivsten festival­
standorte Österreichs. Bis zum Finale am
6. september werden an 25 spieltagen
79 Veranstaltungen geboten.
Kunst & Kraut.
Das mitten im Regierungsviertel von St. Pölten
gelegene Landesmuseum Niederösterreich
präsentiert ein abwechslungsreiches ausstel­
lungsprogramm aus den Bereichen Geschichte,
kunst und natur. derzeit oder demnächst
zu sehen: „Weil kunst entsteht“ (bis 19. 4.),
„Bader, Medicus, Primar“ (bis 18. 10.), „War­
zenkraut und Krötenstein“ (bis 7. 2. 2016),
„figl von Österreich“ (19. 4. bis 26. 10.) und
eine Retrospektive von arbeiten karl korabs
(17. 5. bis 26. 10.).
Horden aus dem Norden
ie Bewohner des nordenglischen Klosters Lindisfarne schlossen im Jahr
793 als Erste unerfreuliche Bekanntschaft
mit den kampfeslustigen Seeleuten aus
dem Norden. Als die ungebetenen Gäste
wieder abzogen, waren die Klostermauern
niedergebrannt, die Mönche erschlagen
und die kostbaren liturgischen Geräte unterwegs in Richtung norwegische Küste.
Von da an blieben die Wikinger für drei
Jahrhunderte der Schrecken Europas. „Befreie uns, o Herr, von der Raserei der
Nordmänner“, betete man nun regelmäßig in den Kirchen zwischen den Britischen Inseln und Gibraltar. Auf Schiffen,
die „Wellenwolf“ oder „Fjordhund“ hießen, gelangten die „Horden aus dem Norden“ schließlich über Europa hinaus bis zu
den Grenzen der damals bekannten Welt.
Gute Gelegenheit, diese gewagten Expeditionen zu erkunden, gibt es ab 28. März
auf der Schallaburg. Etwa 500 Exponate
wurden für eine umfassende Ausstellung
zum Thema „Wikinger“ zusammengetragen, viele davon sind erstmals in Österreich zu sehen.
Beleuchtet wird auf der Schallaburg
aber auch das Alltagsleben abseits der
spektakulären Beutezüge. Wie sahen die
Siedlungen der Wikinger aus, welche Kleidung trugen sie, was stand auf ihrem
Speisezettel? Welche Götter verehrten sie,
und wie bestatteten sie ihre Toten? Wie
gestaltete sich das Familienleben, welche
Stellung hatten die Frauen in dieser Gesellschaft?
Antworten auf diese und viele weitere
Fragen gibt die Ausstellung auf der
Schallaburg in anschaulicher Weise und
auf der Grundlage neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse. Aus den Forschungsergebnissen von Archäologen, Historikern
und Philologen haben die Ausstellungsmacher ein für alle Altersgruppen lebendiges
und aktuelles Bild der Wikinger gestaltet.
Ein besonderes Anliegen des wissenschaftlichen Teams ist es nicht zuletzt,
populäre, aber falsche Klischees zurechtzurücken. Der mit Tierhörnern geschmückte
Helm als unverzichtbares Accessoire jedes
Wikinger-Kriegers wird etwa ebenso als
reines Phantasieprodukt enttarnt wie
manches andere geläufige Bild, das sich
durch Richard Wagners „Ring der Nibelungen“ oder „Wickie und die starken Männer“ in unseren Köpfen festgesetzt hat.
Wikinger ante portas
die ausstellung „Wikinger!“ auf der schalla­
burg ist von 28. 3. bis 8. 11. täglich von
9 bis 17 Uhr (Sa, So, Fei bis 18 Uhr) geöffnet.
www.schallaburg.at
WWW.alMa­MahleR.coM
D
PEtER BÖttCHER
kultuRGeschichte. die schallaburg widmet den Wikingern eine umfassende
ausstellung. dabei wird das leben abseits der Plünderungszüge beleuchtet
und so manches klischee zurechtgerückt.
Der Zeit ihre Kunst.
„Zeit Kunst Niederöster­
reich“ präsentiert an
zwei standorten – der
dominikanerkirche in
krems und der shed­
halle des landesmuse­
ums in St. Pölten – regel­
mäßig monografische ausstellungen von zeit­
genössischen Kunstschaffenden, die eng mit
Niederösterreich verbunden sind. Als Nächste
mit einer Personale gewürdigt werden franz
Xaver Ölzant (28. 3. bis 23. 8. in St. Pölten) und
Rudolf Polanszky (31. 5. bis 18. 10., krems).
Femme fatale. 1996
uraufgeführt, ist „alma –
A Show Biz ans Ende“
eine der erfolgreichsten
österreichischen
theaterproduktionen.
die Verbindung von
interaktivem theater­
stück und exklusiver Party beschreibt in einem
szenischen Reigen das bewegte leben von
alma Mahler­Werfel. Wie schon vergangenes
Jahr wird das Werk auch 2015 in einer
ehemaligen fabrik in Wiener neustadt
bildgewaltig in Szene gesetzt. Aufführungen
zwischen 29. 5. und 13. 6.
Noch mehr Kultur gewünscht?
den katalog „selection 2015“ gibt es mit
kupon auf seite 15 oder unter telefon
02742/9000­9000. Weitere termine auf
veranstaltungen.niederoesterreich.at
Frühling 2015
9
Den Frühling auf den Teller!
KULINARISCH UNtERWEgS. Mit dem Bärlauch geht’s los, und dann geht es schwungvoll mit Spargel, Lamm und Fischen
in ein neues Jahr hocharomatischer genüsse. Ein Lokalaugenschein beim Donauwirt in Weißenkirchen macht Appetit.
D
en Frühling in der Wachau erkennt
man an der Marillenblüte. Die ist ein
wahrlich prachtvolles, kraftvolles Zeichen
des Aufbruchs in ein neues Jahr voll
Fruchtigkeit und Leben. Allerdings muss
man sehr aufmerksam sein, will man
das Schauspiel der duftig weißen Blütenwolken nicht versäumen. Marillenbäume
blühen nämlich nicht länger als ein paar
Tage, in der Wachau recht unprognostizierbar irgendwann zwischen Mitte März
und April; zuerst blühen sie in der Kremser Gegend, wo die Bäume nah bei den
Häusern gepflanzt sind, später bei Spitz
und Schwallenbach, wo sie freier stehen,
und ganz zum Schluss im Spitzer Graben,
wo es am kühlsten ist. Wer sich nicht zur
rechten Zeit am rechten Ort befindet, hat
von der Marillenblüte gar nichts.
Den Frühling in der Wachau kann
man aber auch in den wirtshauskultivierten Gasthäusern genießen, wo ihn natur-
sinnige Köchinnen und Köche sehr animierend auf die Teller bringen. Zum Beispiel Maria Rosenberger, die beim Donauwirt in Weißenkirchen ihr segensreiches
Werk verrichtet.
Für Maria Rosenberger beginnt der
Frühling mit dem Bärlauch, weil der gleich
hinterm Haus, nur ein paar Minuten den
Berg hinauf und in die Wälder, sehr üppig
sprießt. Das hocharomatische Blattwerk
wird beim Donauwirt vielseitig genutzt,
WIE SCHÖN DOCH DIE KULINARISCHEN FRüHLINgSKREAtIONEN IN DER WIRtSHAUSKULtUR ERBLüHEN!
Drei Beispiele aus dem Repertoire der Donauwirtin: Praline vom Waldviertler Bachsaibling auf Wachauer Wildkräutern (ganz oben),
Holunderblütenterrine mit Früchten (ausnahmsweise auch exotischen) und Carpaccio vom Maibockrücken mit Frühlingssalaten und Wachtelei.
10
Frühling 2015
Sorgen in Weißenkirchen für beste gastlichkeit:
Kulturwirtin und -wirt Rosenberger.
auch eine gute Methode, um den Frühling für später zu konservieren.
In diesen Wochen kommen sie bei der
Donauwirtin als Begleitung zum Lamm
auf die Teller, das, wie der Spargel, nun
konsequent die Speisekarten ziert. Notabene ist auch das Lammfleisch für die
Donauwirt-Küche aus der Gegend. Auch
gleich von hinter dem Haus, keine halbe
Stunde entfernt. „Was brauch ich Lamm
aus der Camargue?“, fragt sich Maria Rosenberger sehr zu Recht, wenn es doch
auch auf den eigenen Wiesen ganz wunderbar gedeiht! Auf denen des Zainzinger
Hofs zum Beispiel, wo schon naturgerecht gewirtschaftet wurde, als von „Bio“
noch lang keine Rede war. Nachhaltigkeit
ist Maria Rosenberger wichtiger als alle
Zertifi kate. „Man schmeckt es ja auch“,
stellt die Donauwirtin fest, und wenn sie
das sagt, dann muss es stimmen.
„Ich bin nämlich beim Essen wie a
lahmige Goaß“, sagt Maria Rosenberger.
Der Ausdruck – man muss ihn wohl übersetzen, weil ja nicht jeder mit dem Waldviertler Idiom vertraut ist – steht für besonders heikel, wie ja auch Geißen bezüglich der Ernährung sehr wählerisch sein
können. Und ihre Gäste, sagt die anspruchsvolle Küchenchefin, kriegen aus-
Gemüse, grenzgenial
Zum Beispiel passt unter das gedämpfte
Saiblingsfi let eine Mischung aus Blattspinat und Bärlauch und zu den Forellen – zart gebraten oder auch pochiert –
ein Spargelsalat.
„Der grüne Spargel ist für Salat
grenzgenial“, sagt Maria Rosenberger, so
wie wilder Spargel, der kommt aus dem
Traisental, aber der weiße (ausnahmsweise aus dem fernen Marchfeld) geht natürlich auch. Die Donauwirtin hobelt die
Spargelstangen mit einem Gemüseschäler hauchdünn, schwenkt sie kurz in Butter mit einem kleinen Schuss Rindsuppe
und ein paar Spritzern weißem Balsamicoessig („nicht zu viel, es darf nicht
zu sauer werden“), gibt ein paar fein
geschnittene Bärlauchblätter dazu, gießt
mit einem Schuss Obers auf und
schmeckt mit Salz, Pfeffer und allenfalls
einem Haucherl Zucker ab. Lauwarm
kommt dieser Salat auf die Teller und als
Garnitur gibt es ein paar gehobelte und
geröstete Marillenkerne. Die kommen
von Markus Wieser in Wösendorf, der
aus und mit den Marillen die spektakulärsten Dinge macht. „Schmecken ungefähr wie Mandeln“, sagt Maria Rosenberger, aber Mandeln könne man ja überall
haben, während die Marillenkerne eine
Wachauer Spezialität sind.
Beim Donauwirt in Weissenkirchen sind
gäste nach der Winterpause ab 2. April wieder
herzlich willkommen. Infos und Reservierung
für Wirtshaus und Hotel unter tel. 02715/
2247 oder via www.donauwirt.at
Aus dem
Blickwinkel von
Petra Bohuslav, der
Tourismuslandesrätin
in Niederösterreich:
„Saisonal und regional –
das ist nicht nur das
Erfolgsrezept der
Niederösterreichischen
Wirtshauskultur. Unzählige
Ausflugs- und Urlaubsdestinationen bezaubern
durch ihre Einzigartigkeit,
die sich im Lauf des Jahres
immer wieder anders und
reizvoll präsentiert.“
Wo die Wirtshauskultur
feminin ins Kraut schießt
Nicht nur die Donauwirtin, auch andere
Wirtshauskultur-Köchinnen verstehen sich auf
frühlingshafte Küche. Zum Beispiel diese:
Wer im Mostviertel die feminine Küche
genießen will, fährt am besten nach Mank, wo
im Wirtshaus Beringer Mutter und tochter die
Kochlöffel zum Wohl der gäste kreisen lassen.
tel. 02755/2220,
www.beringer-mank.at
Im Weinviertel steht das
Hausleitener gasthaus Amstätter für
frühlingshafte Wirtshausküche, und das ist
vor allem ein Verdienst
der Küchenchefin
gabriele Amstätter.
tel. 02265/7272,
www.amstaetter.com
Im Wienerwald ist es nicht weit ins
gasthaus „Essenszeit. Die gastwirtschaft “ in
guntramsdorf, wo Michaela Handschuh eine
gute Hand für die Kreation kulinarischer Köstlichkeiten beweist. tel.: 0664/201 81 41,
www.essens-zeit.at
StURM: DEUtSCHLANDS FLORA
IN ABBILDUNgEN, 1796
FOtOS: HEBERt LEHMANN
Von der Wiese in den Topf
Weil der „wilde Knofl“ so nützlich ist,
kommt er auch in Gläser, und zwar als
Püree, das wieder für die Verfeinerung
von Speisen und die Zubereitung der
Bärlauchnudeln dient – nicht solche Nudeln, die mit einem Bärlauchpesto vollendet werden, sondern grüne Nudeln, für
die pürierter Bärlauch in den Teig kommt
und dort seine aromatische Botschaft
hinterlässt. Bärlauch nudeln sind nicht
nur vielseitig zu verwenden, sondern
schließlich solche Sachen, die sie selbst
gerne essen mag. Ihre Vorliebe gilt den
Gerichten mit viel Geschmack. Darum
verkocht sie vom Fleisch nicht nur die Filets, Koteletts und Keulen, sondern hat
auch Beuschel, Lammbratwürstel und
spezielle Saumaisen im Repertoire.
Aber derlei Kräftigkeiten werden in der
Wirtshauskultur eher später im Jahr gespielt. Der Frühling steht ganz im Zeichen
einer Leichtigkeit des kulinarischen Seins.
Da kommt gleich Fisch ins Spiel, der auch
nicht lange reist, um von seinem Ursprung
in Maria Rosenbergers Küche zu gelangen. „Lachs oder so was Exotisches brauch
ich auf meiner Speis’karten nicht“, umgrenzt die resolute Wirtin ihren Einkaufshorizont, der ungefähr beim Thomas Muschl und der Bründl-Mühle in Großreinprechts endet. Der hat keine Lachse, dafür
aber Bachforellen, Saiblinge, Zander und
dergleichen, die ja – behutsam gegart –
ganz formidabel mit Frühlingskräutern
und -gemüse harmonieren.
güNtER KARgL
als Beilage zum gesottenen Tafelspitz und
als Würze zu den Flusskrebsen, als Garnitur zum Saibling und ganz vegan in der
Verwandlung zu Bärlauchrisotto.
Und in vielen anderen WirtshauskulturWirtshäusern in ganz Niederösterreich.
Die neue Straßenkarte „Der Weg zur
Wirtshauskultur“ bitte mit Kupon auf Seite
15 oder unter tel. 02742/9000-9000 bestellen. Infos zu allen Mitgliedsbetrieben finden
Sie auch auf www.wirtshauskultur.at
Frühling 2015
11
Zu Gast im frühlingsfrischen Land
Rosenfest und Schwaigen-Reigen: Wo sich Niederösterreich von seinen schönsten Seiten zeigt.
Was Außergewöhnliches erleben
N I KO L AUS PFUS T ER S C H M I D
Schloss Hof erblüht | April bis Ende Mai
Zu Saisonbeginn begrüßt Schloss Hof seine
Gäste mit einem einzigartigen Naturschauspiel. Im prachtvollen Terrassengarten des
Marchfeld-Schlosses stehen rund 35.000
Tulpen und Narzissen in voller Blüte und
erwecken den Eindruck eines riesigen
lebenden Teppichs. www.schlosshof.at
Dem Ruf
der Berge folgen
K U RD I REK T I O N B A D EN
Rosige Zeiten | 6.–28. Juni
Alljährlich zur Zeit der Rosenblüte lässt die
Biedermeierstadt die Königin der Blumen
hochleben. Ein besonders attraktives
Programm wird beim Eröffnungsfest der
Badener Rosentage am 6. Juni geboten.
Besucher können etwa einen musikalischen Duftspaziergang unternehmen.
rosentage.baden.at
Einfach fabelhaft | 28.–31. Mai
Der Schriftsteller und Märchenerzähler
Folke Tegetthoff lädt zum großen Festival
„Fabelhaft!“. Bad Schönau in der Buckligen
Welt verwandelt sich am Samstag und
Sonntag in eine einzige große Erzählbühne
und feiert das „Große Fest im kleinen
Dorf“ – ein Erlebnis für die ganze Familie.
Auch kulinarisch wird Außergewöhnliches
geboten, etwa bei der Genuss-GeschichtenShow mit Top-Köchen aus der Region.
www.fabelhaft-storytellingfestival.at
Hoch zu Rad | 30./31. Mai
Beeindruckend ist der Hauptplatz von Retz
mit seinen Barock- und Biedermeierbauten
immer. Ende Mai ist er außerdem Startplatz
Tafeln in der Natur | Ab 20. Juni
Zwischen Rebstöcken, in lauschigen Kellergassen oder in einem eleganten Schlosshof: 21 Mal wird die Weinviertler Tafel an
einem außergewöhnlichen Platz gedeckt.
Unter freiem Himmel werden Schmankerln,
Weine, Musik und laue Sommerabende
genossen. www.tafeln-im-weinviertel.at
S T EPH A N S C H U E T Z
Feurige Spektakel | 20. und 27. Juni
Um den Sommerbeginn steht die Donauregion ganz im Zeichen der Sonnwendfeiern. Tausende vom Fackelschein erleuchtete Weinrieden am Strom und bunte Feuerwerke machen die nächtlichen Stunden in
der Wachau (20. Juni) und im Nibelungengau (27. Juni) zum unvergesslichen Erlebnis.
www.donau.com
C AT H RI N E S T U K H A RD
für die Oldtimer-Radrallye „In Velo Veritas“.
Teilnehmer aus aller Welt rollen dabei über
verschlungene Wege und durch die Kellergassen, um das Viertel besonders intensiv,
vor allem aber entschleunigt zu erfahren.
www.inveloveritas.at
Schöne Töne | 11.–14. Juni
Bereits zum 23. Mal geht heuer das Festival
„aufhOHRchen“ in Szene. Schau- bzw. Hörplätze sind diesmal fünf Orte in der Region
Allentsteig. Etwa 1000 Mitwirkende – Einzelkünstler, Chöre und Blasmusiken – präsentieren traditionelle wie auch moderne
Volksmusik. www.aufhohrchen.at
Bergsommer Niederösterreich
Juni bis September
Die Bergregionen des Mostviertels und
der Wiener Alpen in Niederösterreich sind
wieder Schauplätze für vielfältige sportliche,
kulturelle und genusskultivierte Veranstaltungen. Highlights sind unter anderem
• das Wander- und Bergsteigeropening
Reichenau (25. April): Die Veranstaltung
unter dem Motto „Mit Kind und Kegel
N I ED ER Ö S T ERREI C H-W ERB U N G /
A L EK S A N D R A PAW L O FF
Sinne auf
Entdeckungsreise
auf den Berg“ bietet Entdeckungsreisen
durch den Wald, eine Zaubershow, einen
Kletterturm, Dixieland-Melodien u. v. m.
• das Wanderopening Semmering (9. Mai):
Auf einer gemeinsamen Wanderung geht’s
zum herrlichen „20-Schilling-Blick“.
• die Ybbstaler Narzissenblüte (14.–17.
Mai): Abertausend Blüten tauchen die
Landschaft um den Lunzer See in ein
strahlendes Weiß. Begleitet wird das
Spektakel von einem bunten Veranstaltungsreigen in allen Ybbstal-Gemeinden.
• Wanderbare Gipfelklänge (6.–7. Juni,
Naturpark Ötscher-Tormäuer): Auf dem
Programm stehen Wanderungen und
Konzerte unter freiem Himmel.
• der Schwaigen-Reigen (13. Juni am
Wechsel): Hunderte Musikanten ziehen
einen Tag lang von Alm zu Alm.
• der Schneeberg-Sommer-WanderAuftakt (20. Juni): Der Sommerbeginn
wird hier mit einer geführten Wanderung
und reichlich Verpflegung gefeiert.
Weitere Informationen zum Bergsommer
und alle Veranstaltungstermine auf
www.bergsommer.at
Niederösterreich
immer dabei – mit dem
Veranstaltungskalender
Niederösterreich. Jetzt
in Ihrem App-Store.
Weitere attraktive Events finden Sie auf veranstaltungen.niederoesterreich.at und in der Broschüre „Die besten
Termine & Tipps für Ihr Niederösterreich-Erlebnis | 2015“ (bestellbar mit Kupon auf Seite 15 oder unter Tel. 02742/9000-9000).
12
Frühling 2015
Zart oder deftig, ganz wie es beliebt: Was jetzt bei den Wirtshauskulturwirten Hochsaison hat.
Brunchtime!
Bei der genussvollen Kombination von
Frühstück & Lunch kredenzen die
wirtshauskultivierten Wirte regionale
Spezialitäten der Saison. Zum Beispiel
• jeden Sonn- und Feiertag im Gasthaus
Goldenes Bründl in Oberrohrbach
www.goldenesbruendl.at
• am 10. Mai beim Muttertagsbrunch
im Gasthaus mit Gästehaus Bsteh in
Wulzeshofen. www.bsteh.at
• am 28. Juni beim Jazz-Brunch in der
Gastwirtschaft Neunläuf in Wilfersdorf
www.neunlaeuf.at
Germ? Gern!
jeden Freitag | Gasthaus Rath
Seit 150 Jahren werden im gastfreundlichen Haus in Klosterneuburg-Weidling
Hunger und Durst verlässlich gestillt, seit
25 Jahren liegt die verdienstvolle Aufgabe
in den Händen der Familie Smetana. Weit
über den Wienerwald hinaus gerühmt
werden vor allem die Germknödel, die
jeden Freitag auch Hauptdarsteller eines
herrlichen Mittagsmenüs sind.
www.gasthaus-rath-smetana.info
Im Gasthaus Buchegger in Tiefenbach
Bodenständige Küche mit kompromisslosem Qualitätsanspruch zeichnet den Gasthof in der Buckligen Welt besonders aus.
Vieles – von der Forelle bis zum Bauernbrot –
kommt aus der eigenen Landwirtschaft.
www.gasthaus-buchegger.at
Im Gut Weißenbach in Waidhofen/Ybbs
Im traditionsreichen Haus (gegründet 1829)
pflegt Patron Dietmar Wutzl authentische
Mostvierteler Landküche und bettet seine
Gäste in behaglichen Genießerzimmern
zur guten Nacht. www.gut-weissenbach.at
Mehr Termine & Tipps für genussvolle
Stunden auf www.wirtshauskultur.at
Frau R. und N. aus dem Gesäuse sind verwundert über Mäuse: Sehr geehrter Herr
Professer, wir wüssten gern ein bisserl besser, warum in unserer Küchensprache
bezeichnet wird so manche Sache, ganz anders als man es erachtet, wenn man die
Zutaten betrachtet. Wir sagen nur: geback’ne Maus! Wer, bitte, denkt sich so was aus?
Was Sie schon immer über
Wirtshauskultur wissen wollten.
Prof. G. Nuss klärt auf.
Anerkannt ist als Genie, Herr Nuss in Etymologie, quod est trefflich
demonstrandum, im hier gedruckten Memorandum: Die Speisenwelt, verehrte
Damen, ist gespickt mit solchen Namen, die uns keinesfalls gestatten, einen
Schluss auf die Zutatten, deren Wortlaut zu entwinden, vielmehr wir darin
finden, Hinweise auf andere Gaben, welche die Gerichte haben: „Wäscher­
mädel“ beispielsweise, kennt man als Aprikosenspeise – Marille rosa, Mädel
auch, so ward der Name bald zum Brauch. Desgleichen ist die Farbigkeit der
„Schlosserbuben“ Eigenheit, welcher man zum guten Schluss, den Namen
zugestehen muss, denn in des Buben Innenraume, sitzt eine gedörrte Pflaume,
die dunkel ist als wie die Nacht, desgleichen war der Schlosser Tracht. Im Falle der
genannten Maus, schaut die Sache anders aus: Ich beziehe die Geschichte eventuell
auf die Gewichte, welche die geback’nen Werke haben, etwa gleich an Stärke, wie die
netten Nagetiere, nämlich Deka zwei bis viere, manche weiters Schwänze ziehen,
wie die Mäuse, wenn sie fliehen.
uSS
Jü RGEN SK A R WA N
ProF
.g
Sie
Im Schlosshotel Mailberg
Das idyllisch gelegene mittelalterliche
Schloss im Pulkautal verbindet historisches
Ambiente und modernste Gastlichkeit.
Die kreative Küche im Schlosskeller Mailberg
sorgt für eindrucksvolle Geschmackserlebnisse. www.schlosshotel-mailberg.at
.n
Fr ag
e
TIPP Zum Muttertag Genuss schenken
... mit einem Wirtshauskultur-Gutschein.
In hübscher Hülle, mit praktischer Straßenkarte und einlösbar bei allen 250 Wirtshauskulturwirten. www.wirtshauskultur.at
Wo Sie jetzt ausspannen und kulinarische
Köstlichkeiten genießen können?
Alles Spargel!
9.–25. Mai | Landgasthof Jautschnig
Im Traditionsbetrieb in Höflein wird dem
königlichen Gemüse Samstag, Sonn- und
Feiertag in schmackhafter Weise gehuldigt.
www.jautschnig.com
Feines vom Borstenvieh
1.–21. Juni | in ganz Niederösterreich
In zahlreichen Wirtshauskultur-Wirtshäusern werden drei kulinarische Wochen
rund ums Schweinefleisch zelebriert.
Klassiker der bodenständigen Küche
stehen ebenso auf dem Programm wie
manche unkonventionelle Kreation.
www.wirtshauskultur.at
Kalb, Lamm & frische Kräuter
5. und 6. April | Landgasthof Mann
Im gemütlichen Gasthof in Königsbrunn am
Wagram kommen zu Ostern frühlingsfrische Köstlichkeiten auf den Festtagstisch.
www.mann.co.at
n
wachauGOURMETfestival
20. & 22. April | Winzerstüberl Essl
Ein kulinarisch-vinophiles Top-Programm
erwartet die Gäste beim Top-Einsteiger der
Niederösterreichischen Wirtshauskultur.
Neben den Essls steht auch der deutsche
Spitzenkoch Thorsten Probost am Herd
des Landgasthofs in Rossatz bei Krems.
www.winzerstueberl.at
Auf Genussurlaub
R O B ER T H ERB S T
RI TA N E W M A N
Mit den besten Empfehlungen
Noch Fragen? Schreiben Sie an Prof. G. Nuss: [email protected]
Frühling 2015
13
„Weinviertel Kosten & Genießen“ exklusiv
2 Nächtigungen mit Frühstück, 1x 4-gäng.
Menü im Weinviertler Haubenlokal,
1x Massage (45 Min.), Kellerführung und
Weinverkostung mit Kellerjause, Tageseintritt Therme laa inkl. Sauna
Weingenuss im Weinviertel
2 Nächtigungen mit Sektfrühstück, Begrüßungsdrink, All-inclusive-Heurigenbesuch,
Weinverkostung mit dem Winzer inkl.
Winzerjause und Kellerführung
Genießerzimmer-Angebote finden Sie
hier und im Katalog (Bestellkupon auf
der rechten Seite) sowie auf
www.geniesserzimmer.at
pro Person im DZ
€ 159,–
pro Person im DZ
erwachen in den Baumkronen
2 Nächtigungen im Baumhaus, Frühstück
mit hausgemachten Marmeladen, Schinken, Käse am Zimmer, 1 Fl. Sekt, Obstkorb,
Obstsaft aus der region, Mineralwasser
Baumhaus für 2 Personen
Baumhaus für 4 Personen
Genießen & relaxen im Waldviertel
2 Nächtigungen mit Frühstück, Abendbuffet, 3x ganztägiger eintritt in die Badeund Saunawelt des Sole-Felsen-Bades,
1x relax-to-Balance-Teilkörpermassage,
Benützung des Fitnessraumes
€ 460,–
€ 700,–
pro Person im DZ
Ferien im Winzerhaus
2 Nächtigungen in der Ferienwohnung,
Frühstückskorb, Benutzung der Fass-Sauna
im garten, gartenbenutzung mit grillplatz
Wohnung i, 2 Personen
Wohnung ii, 2 Personen
Wohnung iii, 2 Personen
€ 344,–
€ 364,–
€ 394,–
Buchbar: ganzjährig 2015
heritage dürnstein
3601 Dürnstein, Tel. 0676/558 50 16
www.heritage.co.at
€ 259,–
Wiener alPen in niederöSterreich
Ferienhaus mit Badespaß im Grünen
3 (Do–So) oder 4 Nächtigungen (So–Do) im
Ferienhaus gruber-list, 1x Frühstückskorb,
Brettljause für 2 Personen auf der Herrgottschnitzerhütte, Wanderkarte, 1 Fl. Hausschnaps zum Abschied
Ferienhaus für 2 Personen
inkl. endreinigung
€ 379,–
Buchbar: März bis Oktober 2015
Wiener alpen in niederösterreich
Tel. 02622/789 60, www.wieneralpen.at
Waldviertel
entspannung im „apartment Flieder“
2 Nächtigungen im 120 m2 großen Apartment, landhausfrühstück, Obstschale,
gemütlicher Abend mit Verkostung von Produkten aus eigener erzeugung (z. B.: Bratkartoffeln mit Topfenkäse) und 1 getränk
pro Person im DZ
Buchbar: bis 30. September 2015
hotel Sole Felsen Bad Gmünd
3950 gmünd, Tel. 02852/202 03-203
www.hotel-sole-felsen-bad.at
HeriTAge DürNSTeiN/gregOr SeMrAD
Buchbar: 1. Juni bis 31. Oktober 2015
Baumhaus lodge Schrems
3943 Schrems, Tel. 0664/73 10 06 90
www.baumhaus-lodge.at
donau niederöSterreich
Waldviertel
moStviertel
Bärig genießen in Petzenkirchen
2 Nächtigungen mit genießerfrühstück,
1 Fl. Mostbirnensekt am Zimmer, 1x 3-gäng.
Mostmenü, 1x 5-gäng. Mostviertler Menü
mit Most & Weinfolge, Besuch Haubiversum
pro Person im DZ
Frühling 2015
€ 233,–
Buchbar: Ostern, 10.–12. April, 13.–17. und
22.–25. Mai 2015
landgasthof Bärenwirt
3252 Petzenkirchen, Tel. 07416/521 53
www.baerenwirt1.at
Alle Preise verstehen sich exkl. Nächtigungstaxe. Aktuelle infos finden Sie auf: www.niederoesterreich.at/taxen
14
€ 119,–
Buchbar: ganzjährig 2015
landhaus lunkowitz
3873 Brand, Tel. 0680/221 03 45
www.landhaus-lunkowitz.at
FAMilie grUBer
Waldviertel
€ 180,–
Buchbar: ganzjährig 2015
Winzer- und Gästehaus Stur
2223 Hohenruppersdorf, Tel. 02574/84 84
www.winzerhaus-stur.at
HOTel SOle-FelSeN-BAD
BAUMHAUS lODge
Buchbar: Mai bis Oktober 2015
Wein- & Schlafgut Sonnenhügel
2074 Unterretzbach, Tel. 0676/761 17 46
www.weingut-sonnenhuegel.at
lANDHAUS lUNKOWiTZ
Adressen, um sich von der Schönheit und
den Gaumenfreuden Niederösterreichs
verführen und inspirieren zu lassen.
Sie sind auch ideale Ausgangspunkte,
um Niederösterreichs Kulturangebot
kennenzulernen. Als GenießerzimmerGast erhalten Sie das „Kulturticket
Niederösterreich“ mit Ermäßigungen
zu über 80 Ausflugszielen und
Veranstaltungen.
Weinviertel
BäreNWirT
Weinviertel
Genießerzimmer. Die besten
gäSTeHAUS STUr
WeiNgUT SONNeNHügel
Jetzt: Urlaub in Niederösterreich!
Peter Gretzel / Eva Maria Hois
Arthur Halberstadt (1874–1950). Volkskundler
und Volksliedforscher im Semmeringgebiet.
Von Beruf Bankdirektor in Wiener Neustadt, widmete
Arthur Halberstadt seine freie Zeit der Erforschung der
volkskundlichen und musikalischen Traditionen rund
um die Semmering-Landschaft. Das vorliegende Buch
würdigt seine Arbeit und gibt
zugleich Einblicke in die Volkskunde und Volksmusikforschung
jener Zeit. Angeschlossen sind
humorvolle Erzählungen aus der
Feder Halberstadts sowie eine CD
mit historischen Tondokumenten
und Neuaufnahmen von Liedern
und Instrumentalmusik, wie sie
Halberstadt überliefert hat.
331 Ausflugsziele entdecken
1 Jahr freier Eintritt um nur € 55,–
Werbung
BUCHTIPP
Jetzt
!
erhältlich
€ 32,90, Info & Bestellung:
Tel. 02275/46 60 oder Mail
an [email protected]
www.niederoesterreich-card.at
EDITION
„KELLERGASSE NIEDERÖSTERREICH“
Eine
harmonische
Beziehung.
von Karl Korab
Presshaus XIII, 2014
(ca. 45 x 50 x 75 mm)
Exklusiv für die Niederösterreich-Werbung schuf
der Künstler Karl Korab diese limitierte
Edition; jedes Jahr wird sie um ein
Presshaus erweitert – hergestellt
werden die Häuser aus feinstem
Porzellan und in kunstvoller
Handarbeit! Farbabweichungen sind deshalb nicht auszuschließen.
Ab sofort erhältlich und
solange der Vorrat reicht!
Preis pro Stück
€ 15,– zuzüglich
Versandkosten.
Bitte bestellen Sie mit der
Anforderungskarte unten.
Bestellen!
Absender(in):
Kundennummer
(bitte dem Adressaufdruck
auf der letzten Seite dieser
Zeitschrift entnehmen)
E-Mail
PLZ Ort
Straße
■ Niederösterreichs 47 Top-Ausflugsziele mit Reisekarte
■ Die Wirtshauskultur Straßenkarte
mit allen 250 Wirtshäusern
Name
Vorname
■ Ja, ich möchte in Ihre Datei aufgenommen werden, die kostenlose Zeitschrift „Übers weite Land“ und „Wirtshaus-Zeitung“ sowie den kostenlosen
Newsletter mit den aktuellsten News und Tipps aus den niederösterreichischen Destinationen erhalten. Weiters möchte ich:
.
.
Geburtsdatum
■ Kulturprogramm Selection 2015
■ Top Heuriger 2015 mit ausgezeichneten Wein- und Mostheurigen
■ Sommerangebote Mostviertel
■ Angebote Auszeit im Waldviertel
■ Weinstraße Weinviertel mit
zahlreichen Veranstaltungstipps
■ Ausflugstipps Unterwegs am
Wiener Alpenbogen
■ Entdeckerkarte Nibelungengau
■ Den neuen Katalog Gesund bleiben
in Niederösterreich
■ Heurigenführer Thermenregion
■ Die große Radkarte Niederösterreich mit den Top-Radrouten
■ ... Stück Presshaus XIII, 2014:
Wienerwald
à € 15,– zuzügl. € 5,40 Versandkosten
Niederösterreich-Information | 3100 St. Pölten | Tel. 02742/9000-9000 (täglich 9–17 Uhr) | [email protected] | www.niederoesterreich.at
Frühling 2015
15
P.b.b.
GZ 02Z030653 M
Niederösterreich-Werbung GmbH
Niederösterreich-Ring 2, 3100 St. Pölten, DVR 079 84 87
Retouren an „Postfach 555, 1008 Wien“.
Postaufgabe: 20. März 2015
Gelb und
blau, ein
Mosaik
Es geschah in jener Woche, in der sich
auch im Donauraum die Vögel zurück­
gemeldet hatten. Sie waren nicht mehr
Hungrig­Bittende, sondern Fröhlich­Zwit­
schernde. Der Winter war vorüber und
tausende gefiederte Freunde des Men­
schen wurden zu Boten der Sonne vor dem
strahlenden Blau des Himmels und dem
frischen Grün der Wiesen entlang des gro­
ßen Stromes …
Die Mehl­ und die Rauchschwalben
wagten sich sogar hinein in die Städte. Die
Häher und Elstern (lateinisch „Pica pica“)
belebten selbst tote Kirchengemäuer und
Stadtruinen. Und dann war auch er ge­
kommen, endlich, der Vogelkönig! Nicht
sogleich sichtbar, dann aber umso hörba­
rer mit seinem unverwechselbaren Intro­
itus des Frühlings in Wald und Flur:
Kuckuck, Kuckuck, Kuckuck …
Mit dabei, so berichteten die Zeitungen,
waren eine Handvoll eifrig­mutige Ballon­
fahrer, die es den Vögeln gleichtaten; sie
zogen ÜBERS WEITE LAND hinweg. Und
was sie da aus kühler Höhe als „Vogelper­
spektive“ beobachteten, das war auf der
Erde Gewusel und Getümmel, Eisenbah­
nen und Automobile. Und die Menschen?
Sie bewegten sich wie bunte Faschings­
girlanden – und machten durch bestän­
diges Brummen auch noch die Nähe der
Zivilisation deutlich.
Nun war es in mehr oder weniger blü­
henden Zeiten in vielen Familien üblich
I L LuS T R AT I O N: PA D H M A B AT T
HANS MAGENSCHAB über den Charme
von Frühlingsausflügen, wenn in
Niederösterreich der Kuckuck ruft.
geworden, zum ersten gemeinsamen Früh­
lingsausflug aufzubrechen, zum ersten
Weekend des Reisens und Genießens
im Jahr. Oder anders: Wien tritt HINEIN
INS LEBEN!
*
Nur eine Stunde benötigten meine Familie
und ich – dank neuer Schnellstraßen –, bis
wir am Osttor zur Wachau einen grandi­
osen Blick auf das Stift von Göttweig wer­
fen konnten. Und sogleich erzählte meine
Frau den Kindern nun auch die Geschichte
vom heiligen Severin in Mautern, dem
Helfer der einfachen Menschen in der Not
der Völkerwanderungszeit. Was aber war
Severin wirklich – Römer, Germane, Öster­
reicher? Doch plötzlich stand ein Vers aus
Grillparzers „König Ottokar“ im Raum,
den mein Sohn Georg an sich gerissen
hatte: „Drum ist der Österreicher froh und
frank. Trägt seinen Fehl, trägt offen seine
Freuden …“
Es ist mir noch immer ein Rätsel, wo­
her meine Tochter Marie die passende
Antwortzeile parat hatte. Sie forderte uns
zum Blick auf das blaue Juwel von Dürn­
stein auf, zur Stadt zwischen Fels, Strom
und mehr: „Vom Silberband der Donau
rings umwunden, hebt’s sich empor zu
Hügeln voller Wein …“ Sodass ich es ein­
fach hatte, selbst mein altes Gymnasial­
wissen anzubringen: „Schaut rings umher,
wohin der Blick sich wendet, lacht’s wie
dem Bräutigam die Braut entgegen – mit
hellem Wiesengrün und Saatengold, von
Lein und Safran gelb und blau gestickt …“
Erstaunlich, wie schnell es gelang, aus
einem Puzzle ein Mosaik zu formen, Wort,
Bild und Melodie zu kombinieren und aus
Versen ein Loblied anzustimmen, dort, wo
Österreich am schönsten ist: „Von Blumen
süß durchwürzt und edlem Kraut … ein
voller Blumenstrauß, so weit es reicht …“
Kitsch? Nicht doch. Denn alle waren
ergriffen. Mag sein, dass es auch nur die
Klänge einer Blasmusik waren, die uns
von fern her grüßte, als uns die Rollfähre
von Spitz über den großen Fluss zog. Wie
einstens schon die Nibelungen. Und ir­
gendwer deklamierte weiter: „Wo habt ihr
dessengleichen schon gesehen?“
Hans Magenschab war Chef des
Niederösterreich-Kurier, Pressesprecher in der Präsidentschaftskanzlei bis 2004 und ist derzeit
Chefredakteur der Kulturzeitschrift
„morgen“.
Impressum | Medieninhaber: Niederösterreich-Werbung, 3100 St. Pölten, Niederösterreich-Ring 2, Haus C, Tel. 02742/9000-19800. Herausgeber: Amt der
Niederösterreichischen Landesregierung, Tourismusabteilung, 3109 St. Pölten, Landhausplatz 1, Haus 14. Die Verantwortung für Programme und Angebote liegt
bei den Leistungsträgern. Trotz sorgfältiger Bearbeitung ohne Gewähr. Preis- und Terminänderungen vorbehalten, Stand: März 2015. Gestaltung: Büro Meisinger,
1060 Wien. Druck: Berger, Horn. Offenlegung gem. § 25 MedienG: abrufbar auf www.niederoesterreich.at/kundenzeitung-offenlegung
Mit freundlicher
Unterstützung:

Documentos relacionados