- bvse Entsorgergemeinschaft

Transcrição

- bvse Entsorgergemeinschaft
RECYAKTUELL
N a c h r i c h t e n
+
M e i n u n g e n
+
T r e n d s
04/2012
IFAT München vom 07. bis 11. Mai 2012
bvse-Gemeinschaftsstand in Halle B1, Stand 311/410
In knapp einem Monat beginnt die IFAT
2012 als weltweit wichtigste Fachmesse
für Innovationen und Dienstleistungen
in den Bereichen Wasser-, Abwasser-,
Abfall- und Rohstoffwirtschaft.
Die IFAT ENTSORGA 2012 verzeichnet
mit insgesamt 215.000 Quadratmetern
– 180.000 Quadratmeter Hallen- und
35.000 Quadratmeter Freifläche – einen
neuen Rekord. Die Ausstellerzahl von
2.730 zur vergangenen IFAT ENTSORGA wird übertroffen werden.
„Besonders erfreulich ist in diesem
Zusammenhang die Resonanz der Aussteller aus dem Ausland. Zur IFAT ENTSORGA haben sich insgesamt 27 internationale Gemeinschaftsstände aus 17
Ländern angemeldet. Japan, Kanada,
Norwegen, Russland und Spanien sind
dabei erstmals mit einer Gemeinschaftsbeteiligung vertreten“, so Eugen Egetenmeir, Geschäftsführer der Messe
München. „Die insgesamt hohe Beteiligung und die damit verbundene KomFortsetzung auf Seite 2
__Inhalt
bvse warnt vor Gebührenerhöhungen
2
Kommunalisierung wäre teure
Fehlsteuerung
3
15. Int. Altkunststofftag
4
FV Kunststoffrecycling gründet
neue Arbeitsgruppen / Termine
bvse-Landesversammlungen
5
Kasseler Abfallforum
6
Mercedes-Benz Econic Blue Hybrid
auf den Straßen Berlins
7
Auszeichnung für REL
8
Umwelthilfe wirft ALDI und REWE
Verbrauchertäuschung vor
9
1. Int. Alttextiltag / Impressum
10
Korea will Altholzrecycling verbessern / Termine
11
Altholzmarkt 2011 / Gerhard Eder
neuer Präsident des BDG
12
Deutscher Nachhaltigkeitspreis
2012 / Recyclingzentrum in Hanoi
13
Reiling: Neue Depot-Container /
Abfallverbringung: Wie Geschäftsgeheimnis wahren?
14
Textilrecycling: Stabile Marktlage / Neue Aktenvernichtungsnorm
15
CO2-Bilanzierung
16
Neue Mitglieder
17
Coolrec übernimmt RDE
18
ELPRO familienfreundlich
19
ESTATO: Neues Reifenrecyclingwerk
20
pekutherm jetzt in Geisenheim
21
Recycling von Verbundwerkstoffen
22
MAD: Neue Ausrichtung / KMU
schaffen Arbeitsplätze
23
PDR hat Testläufe abgeschlossen / Lkw-Fahrverbot im Inntal
verstößt gegen EU-Recht
24
REISSWOLF kooperiert mit Paprec
25
Reclay übernimmt Vfw
26
und weitere Artikel
1
RECYAKTUELL
04/2012
Fortsetzung von Seite 1
bvse-Gemeinschaftsstand in Halle B1, Stand 311/410
Komplettbuchung unserer Hallen zeigt
deutlich, dass die Unternehmen – national wie international – die IFAT ENTSORGA als die Leitmesse der Branche
sehen.“
14 Mitaussteller
Der bvse ist mit einem großen Messegemeinschaftsstand mit insgesamt 14
Mitausstellern vertreten. An vielen Veranstaltungen im Rahmen der Messe
nehmen bvse-Vertreter als Referenten
teil.
hochwertiges Recycling stärken", von
12:30 - 14:00 Uhr im Messeforum C 1.
Am Mittwoch findet auf unserem Messestand das Forum Schrott im bvse mit
dem Thema: "Recht und Praxis nach
der Novelle des Kreislaufwirtschaftsgesetzes" statt.
Ihre Teilnahme zugesagt haben: Dr.
Frank Petersen, Bundesumweltministerium, Klaus Hennemann, IGE Hennemann
Recycling GmbH, Heinz Will, Heinz Will
GmbH & Co. KG und Eric Rehbock,
bvse-Hauptgeschäftsführer.
bvse-Veranstaltungen am 8./9. Mai
bvse-Abend am 9. Mai
Zusammen mit dem Bundesumweltministerium veranstaltet der Verband am
Dienstag, 08. Mai die Tagung "Elektro
(nik)-Altgeräte – Ressourcen sichern,
Um 19.30 Uhr lädt der bvse dann zum
bvse-Abend ein. Eine gesonderte Einladung an die Mitgliedsunternehmen wird
dazu in den nächsten Tagen versendet.
Mitglieder können kostenfreie Tickets
für die Messe in der bvse-Geschäftsstelle anfordern. Anruf (0228/9884927)
oder Mail ([email protected]) genügt. Das
Team des bvse sowie die Mitaussteller
freuen sich auf das persönliche Gespräch mit Ihnen!
Besuchen Sie uns auf der IFAT
ENTSORGA 2012 in Halle B1, Stand
311/410.
Zurück zum Inhalt
bvse warnt vor Gebührenerhöhungen
HWWI-Studie prognostiziert Unterauslastung der vorhandenen Müllverbrennungsanlagen
erhebliche Gebührenmehrbelastungen auf
die Bürgerinnen und
Bürger
zukommen
werden.
Bonn/Hamburg. Das Hamburgische
WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) hat eine
neue Studie zu den Auswirkungen der
Abfallgesetzgebung auf das Abfallaufkommen und die Behandlungskapazitäten
bis 2020 vorgelegt.
Dabei wurde nachgewiesen, dass mit
erheblichen Unterauslastungen der vorhandenen Müllverbrennungskapazitäten
zu rechnen ist. Damit bestätigt sich die
Haltung des bvse, der sich dafür ausspricht, die Kapazitäten der Müllverbrennungsanlagen zügig abzubauen, da sonst
Nach den Worten von
Eric Rehbock, Hauptgeschäftsführer des
bvse, werde aber
auch das Recycling von Abfällen unter
dieser Entwicklung leiden, weil aufgrund
der Unterkapazitäten die Müllverbrennungspreise weiter fallen werden und
somit kein wirtschaftlicher Anreiz für die
stoffliche Verwertung gegeben ist.
„Je länger mit dieser notwendigen Strukturanpassung gewartet wird, desto größer wird das Problem werden", erklärte
Rehbock.
Die Autoren der HWWI-Studie, Sven
Schulze und Friso Schlitte, untersuchen
die Konsequenzen dieser und weiterer
sozio-ökonomischer Entwicklungen für
die Abfallmengen und Behandlungskapazitäten bis 2020. Der Fokus gilt den Siedlungsabfällen und den Abfällen aus Produktion und Gewerbe.
Basierend auf Annahmen zum Trennungsverhalten und seiner Änderung im
Zeitablauf, zur Bevölkerungsentwicklung,
zur wirtschaftlichen Entwicklung und zum
Ressourceneinsatz in Unternehmen entwirft die Studie drei Szenarien (Trend,
Trennung, Tradition) für die künftigen
Abfallmengen.
Den Ergebnissen aller drei Varianten ist
ein Rückgang der Abfallmengen im Hausmüll, aus hausmüllähnlichen Gewerbeabfällen sowie aus Produktion und Gewerbe
gemein. Zugleich nehmen jeweils Biound Grünabfälle merklich und die Abfallmengen aus Leichtverpackungen leicht
zu.
Zurück zum Inhalt
2
RECYAKTUELL
04/2012
Kommunalisierung wäre teure Fehlsteuerung
Wertstoffgesetz soll mehr Recycling ermöglichen, nicht mehr Verstaatlichung
Eine Kommunalisierung der Verpackungsabfälle ist für den Mittelstand der
Recycling- und Entsorgungsbranche
nicht diskutabel.
Das macht bvsePräsident Burkhard Landers deutlich
und bezieht sich dabei auf zwei vom
Verband kommunaler Unternehmen
(VKU) beauftragte Kurzgutachten.
Burkhard Landers: „Diese Papiere reihen sich in ihrer Einseitigkeit nahtlos ein
in die Strategie einer umfassenden
Kommunalisierung, die offenbar in
Deutschland realisiert werden soll. Wir
beobachten mit großer Sorge, dass in
der kommunalen Familie die soziale
Marktwirtschaft zunehmend in Frage
gestellt und auf die Kommunalisierung
als Instrument einer flächendeckenden
Verstaatlichung gesetzt wird. Auch in
der Politik sind diese Tendenzen feststellbar. Die Zeche für diese Fehlsteuerung werden die Bürgerinnen und Bürger zahlen."
Der bvse sieht in dem geplanten neuen
Wertstoffgesetz aber durchaus eine
„echte Chance", mehr Recycling von
Wertstoffen aus privaten Haushalten
möglich zu machen als bisher. Das setzt
nach Meinung des Verbandes jedoch
vernünftige Rahmenbedingungen voraus, die allen Beteiligten Anreize setzen
und genügend Handlungsoptionen geben, dieses Ziel auch zu erreichen.
„Eine effiziente und erfolgreiche Sammlung und Verwertung von Wertstoffen
aus privaten Haushalten kann es nur
geben, wenn eine sinnvolle Verzahnung
zwischen kommunaler Gewährleistungsfunktion und der Leistungsfähigkeit der
mittelständischen Recycling- und Entsorgungswirtschaft gelingt“, zeigt sich
der bvse-Präsident überzeugt.
Burkhard Landers: „Die Verpackungsentsorgung in Deutschland wird bisher
über Ausschreibungen, an denen sich
übrigens auch kommunale Unternehmen beteiligen, vergeben. Die neu hinzukommenden stoffgleichen Nichtverpackungen mit ca. 7 kg/Einwohner und
Jahr rechtfertigen sicher nicht, dass
diese Ausschreibungspraxis in Frage
Fortsetzung auf Seite 4
IFAT – ENTSORGA 2012 7. ‐ 11. Mai 2012 | Besuchen Sie uns: Halle B1 Stand 337/438 +++ NEU +++
myNature.Producer : Die IT-Lösung für ihren Geschäftsprozess komplett , einfach, strukturiert, flexibel, transparent iPad, iPhone & Co.: für Management und Vertrieb - Cloud Computing: Ressourceneffizienz - Innovationen - Kostenvorteile
+++ NEU +++
Zurück zum Inhalt
3
RECYAKTUELL
04/2012
Fortsetzung von Seite 3
Kommunalisierung wäre teure Fehlsteuerung
gestellt und diese Wertstoffe dem Markt
und dem Wettbewerb entzogen werden
sollten."
Von daher bleibt der bvse dabei: Wenn
den Kommunen die Gewährleistungsverantwortung für die Wertstofferfassung aus privaten Haushalten übertragen werden sollte, dann nur, wenn dies
mit einer Ausschreibungsverpflichtung
gesetzlich verknüpft wird.
Die vom VKU favorisierte Variante, dass
die Erfassung, Sortierung und Verwertung der Wertstoffe aus privaten Haushalten ausschreibungsfrei an kommunale Unternehmen vergeben werden
könnte, kommt für den bvse daher
„überhaupt nicht in Frage".
Die rechtlichen Argumente, die in der
vom VKU beauftragten Untersuchung
gegen eine Ausschreibungsverpflichtung
aufgeführt werden, sind weder stichhaltig noch zwingend. Entscheidend ist
vielmehr, dass die kommunale Ausschreibungsverpflichtung keinen Eingriff
in den Kernbereich des „Wesensgehalts"
des nach der Verfassung geschützten
Rechts der kommunalen Selbstverwaltung darstellt.
Genau das haben
Prof. Dr. Martin
Beckmann und Dr. Antje Wittmann
bvse-Präsident Burkhard Landers weist die Forderung des VKU nach Kommunalisierung der Verpackungsabfälle klar zurück.
schon 2011 in einem vom bvse beauftragten Gutachten nachvollziehbar und
sorgfältig herausgearbeitet.
Die vom bvse e.V. unterstützte kommunale Ausschreibungspflicht, unter Ausschluss der Eigenerledigung oder der
Inhouse-Vergabe, ist sogar wettbewerbsrechtlich notwendig, wenn den
Kommunen die Steuerungsverantwortung für die Wertstofferfassung übertragen werden soll.
Karpenstein, das die verschiedenen
Organisationsmodelle für die Wertstofferfassung im Auftrag des Bundesumweltministerium untersuchte.
„Wenn die Kommunen sich aktiv in der
Wertstofferfassung engagieren wollen,
ist dies nur möglich, wenn gleichzeitig
ein Wettbewerb um den Markt gewährleistet wird, an dem sich private und
kommunale Unternehmen gleichermaßen beteiligen können", lautet daher
das Fazit des bvse-Präsidenten.
Das ergibt sich aus dem Gutachten von
Dr. Alexander Schink und Dr. Ulrich
Zurück zum Inhalt
15. Internationaler Altkunststofftag am 12./13. Juni 2012
Der 15. Internationale Altkunststofftag
finden am 12. und 13. Juni 2012 in Bad
Neuenahr statt. Partnerland ist in diesem Jahr Spanien.
konstituierenden Sitzungen der Arbeitsgruppen „Mischkunststoffe“, PETrecycling“ sowie „Styrol und Copolymere“ statt.
In drei Praxis-Workshops werden am
12. Juni 2012 die Themen: Kunststoffrecycling in der Praxis, Kunststoffrecycling
in Spanien und der Fernostexport von
Kunststoffen behandelt. Abends findet
der traditionelle Grillabend statt. Am
gleichen Tag finden zuvor auch noch die
Am 13. Juni wird ein Überblick über die
Situation des Kunststoffrecyclings in
Europa, den USA und in Spanien gegeben. Ein hochkarätig besetztes Podium
mit Alejandro Villanueva, Institute
for Prospective Technological Studies –
IPTS, Joint Research Centre (JRC), Eu-
ropean Commission, Dr. Andreas Jaron, Bundesministerium für Umwelt,
Naturschutz und Reaktorsicherheit, Kai
Wagner, Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Dr. Helmut
Maurer, European Commission, DG
Environment, Ton Emans, EuPR und
Dr. Dirk Textor, Hubert Eing Kunststoffverwertung GmbH beleuchtet anschließend das Kunststoffrecycling unter
europäischen Vorgaben.
Zurück zum Inhalt
4
Rückantwort erbeten bis zum 30. Mai 2012
Fax-Nummer: 0228/98849-99
bvse-recyconsult GmbH
z.Hd. Frau Claudia Gräfen
Hohe Strasse 73
53119 Bonn
Fax-Nr.: 0228/988 49 99
Anmeldung
„15. Internationaler Altkunststofftag“ des bvse
am 12./13. Juni 2012, Steigenberger Hotel, Bad Neuenahr
Workshop A
Kunststoffrecycling in
der Praxis
Name, Vorname
12. Juni 2012,
15.00 Uhr
Workshop B
Workshop C
Grillabend
(12. Juni 2012)
Kunststoffrecycling Fernost-Export von
in Spanien
Kunststoffen
12. Juni 2012,
15.00 Uhr
12. Juni 2012,
15.00 Uhr
und
15. Int.
Altkunststofftag
(13. Juni 2012)
bvse-Mitglieder, Mitglieder der bvse-Entsorgergemeinschaft und Behördenvertreter nehmen zu einem
Gesamtpreis von 398,00 Euro* teil.
Die Teilnahmegebühr für Nichtmitglieder beträgt 598,00 Euro*.
*Die Preise verstehen sich zuzüglich 19% Mehrwertsteuer. Enthalten sind: Workshop A, B oder C, alle Speisen
und Getränke am Grillabend bis 23.00 Uhr, Kaffeepause und Mittagsimbiss am 13. Juni 2012.
Bei Stornierung nach dem 30.05.2012 wird die gesamte Teilnahmegebühr in Rechnung gestellt.
Bitte nehmen Sie ihre Zimmerreservierung direkt im Hotel vor.
_________________________________________________________________________________
Firma
_________________________________________________________________________________
Anschrift
_________________________________________________________________________________
Telefon / Fax
E-Mail
__________________________
Ort/Datum
______________________________
Unterschrift
Steigenberger Hotel Bad Neuenahr
Kurgartenstraße 1
Tel.: +49 (0) 26 41 / 9 41-155
Fax: +49 (0) 26 41 / 941 410
53474 Bad Neuenahr
TAGUNGSHOTEL
Zimmerreservierung aus dem Kontingent „bvse“
12./13. Juni 2012
Hiermit reserviere ich verbindlich:
Anreise:
____________________
Abreise:
____________________
___
Einzelzimmer, Name:
à € 105,00 pro Nacht inkl. Frühstück und MwSt.
___
Einzelzimmer, Name:
à € 105,00 pro Nacht inkl. Frühstück und MwSt.
___
Doppelzimmer, Name:
à € 180,00 pro Nacht inkl. Frühstück und MwSt.
___
Doppelzimmer, Name:
à € 180,00 pro Nacht inkl. Frühstück und MwSt.

Raucher

Nichtraucher (je nach Verfügbarkeit)
Bitte haben Sie Verständnis, wenn wir Ihnen bei Anreise vor 15.00 Uhr das Zimmer nicht sofort zur
Verfügung stellen können. Gern bieten wir Ihnen in diesem Fall die Möglichkeit an, Ihr Gepäck solange
bei uns zu deponieren. Die Reservierung erfolgt auf garantierter Basis. Liegt dem Hotel keine Stornierung
vor, werden im Falle einer Nichtanreise die Kosten in Rechnung gestellt.
Firma:
_______________________________________________________________________
Strasse
________________________
PLZ, Ort:
Faxnummer:
________________________
Telefonnummer
Datum/Unterschrift:
________________________________
__________________________
____________________________________________________
Bitte nehmen Sie Ihre Zimmerreservierung schnellstmöglich vor, da das Kontingent limitiert zur Verfügung
steht. Danach gehen die Zimmer des Kontingentes zurück in den freien Verkauf und die vereinbarten
Konditionen können nur noch nach Verfügbarkeit gewährt werden.












Vom Hotel als Rückbestätigung per Fax auszufüllen:
Die oben angegebene Buchung haben wir vorgenommen.
___________________ _________________
Reservierungsnummer
Datum/Name
_________________________________
Hotelstempel, Unterschrift


RECYAKTUELL
A u s
d e m
b v s e
04/2012
Fachverband Kunststoffrecycling gründet Arbeitsgruppen
„PET“ und „Mischkunststoffe“
Bonn. Das Kunststoffrecycling mit seinen
spezifischen Prozessen und Techniken ist
hochkomplex. Der bvse-Fachverband
Kunststoffrecycling hat deshalb neue
Arbeitsgruppen gegründet, die für die
Stoffströme „PET“ sowie „Mischkunststoffe“ materialspezifische Lösungen erarbeiten.
PET-Arbeitskreis konzentriert sich
auf Qualität und Effizienz
Das Aufkommen von PET-Abfällen beläuft
sich in Deutschland auf ca. 450.000 Tonnen im Jahr. In gleicher Größenordnung
stehen auch Aufbereitungskapazitäten
zur Verfügung. Zudem sind sowohl in
Europa, als auch in Asien weitere PETRecyclingkapazitäten vorhanden, was
eine intensive Wettbewerbssituation um
den PET-Stoffstrom zur Folge hat. Gleichzeitig erschweren die ständig steigenden
Energiepreise die Geschäftsstätigkeit der
PET-Recycler.
Der PET-Arbeitskreis, vorläufig unter Leitung von bvse-Vizepräsident Herbert
Snell, wird sich von daher vor allem mit
den Qualitäts- und Effizienzaspekten rund
um das PET-Recycling beschäftigen.
Interessierte Unternehmen, auch Nicht-
Mitglieder des bvse, sind herzlich zur
Mitarbeit und Teilnahme eingeladen. Die
konstituierende Sitzung findet im Rahmen
des 15. Internationalen Altkunststofftags
am Dienstag, den 12. Juni in Bad Neuenahr statt.
diert daher dafür, die Kunststoffsortierung zu überdenken und neu auszurichten, damit genügend Material mit ausreichender Qualität für die Mischkunststoffaufbereitung zur Verfügung gestellt werden kann", so Dr. Michael Scriba.
Arbeitsgruppe Mischkunststoffe:
Kunststoffsortierung neu ausrichten
Es sei nicht sinnvoll, sortenreine Minifraktionen zu erzeugen, indem sie den Mischkunststoffen entzogen werden, wenn
dadurch das große Potential dieser Mischungen für die werkstoffliche Verwertung vernichtet würde. „Mischkunststoffe
sind zu schade für die Verbrennung!“
Die Verwertung von Mischkunststoffen
steht vor neuen Aufgaben, beispielsweise
durch die Einführung der Wertstofftonne.
Zudem stelle sich in zunehmendem Maße
auch in den Nachbarländern die Aufgabe,
Mischkunststoffe sinnvoll zu verwerten.
„Eine Vielzahl von Recyclaten und Endprodukten werden aus Mischkunststoffen
ökologisch vorteilhaft hergestellt, dies soll
mit der AG Mischkunststoffe verdeutlicht
werden.“, so der Fachverbandsvorsitzende Dr. Dirk Textor bei der Gründung der
Arbeitsgruppe. Den vorläufigen Vorsitz
der bvse-Arbeitsgruppe Mischkunststoffe
hat Dr. Michael Scriba übernommen, der
eine vergleichbare Gruppe schon auf europäischer Ebene bei EuPR führt.
Sorge macht den Recyclingunternehmen
derzeit die stetig sinkende Materialqualität. „Die bvse-AG Mischkunststoffe plä-
Die bvse-Arbeitsgruppe Mischkunststoffe
besteht derzeit aus den mittelständischen
Recyclern HAHN Kunststoffe GmbH, Hubert Eing Kunststoffverwertung GmbH,
mtm plastics GmbH, PURUS PLASTICS
GmbH, KS Kunststofftechnik GmbH & Co.
KG, Cabka GmbH und Vogt-Plastic GmbH.
Die nächste öffentliche Sitzung der neuen
bvse-Arbeitsgruppe findet im Rahmen
des 15. Internationalen Altkunststofftags
am Dienstag, den 12. Juni, von 11.00 Uhr
bis 14.00 Uhr in Bad Neuenahr statt. Interessierte Aufbereiter und Verwerter von
Mischkunststoffen sind zur Teilnahme
eingeladen.
Zurück zum Inhalt
_Termine der bvse-Landesversammlungen 2012 +++
23.05.2012
Hamburg/Schleswig-Holstein/
Mecklenburg-Vorpommern
Greifswald: Sitzung im Hotel Mercure,
Besichtigung Zwischenlager Nord
05.06.2012
Berlin/Brandenburg/SachsenAnhalt/Sachsen/Thüringen
Werder: Sitzung und Betriebsbesichtigung
bei GRIAG
06.06.2012
Bremen/Niedersachsen
Braunschweig: Sitzung und
Betriebsbesichtigung bei ELPRO GmbH
20.06.2012
Baden-Württemberg
Schwäbisch Gmünd: Sitzung und
Betriebsbesichtigung bei der GOA
21.06.2012
tag-
Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland
Saarbrücken: Sitzung im Hotel Mercure, Mitessen im Restaurant Woll, Spicheren
28.06.2012
Nordrhein-Westfalen
Gescher: Sitzung im Landgut zur Krone,
Betriebsbesichtigung bei Hubert Eing GmbH
19.07.2012
Bayern
Regensburg: Sitzung im SORAT Insel Hotel
5
RECYAKTUELL
A u s
d e r
B r a n c h e
04/2012
Restmülltonne ungünstig für Verwertung
Von Gunnar Sohn
Kassel. Auf dem Abfall- und Bioenergieforum vom 27.-29. März 2012 in Kassel
wurde deutlich: Es gibt Interessenvertreter auf kommunaler Seite, die den Abfall
am liebsten in der Müllverbrennung sehen.. So etwas wird dann thermische
Verwertung genannt, obwohl der energetische Wirkungsgrad der Anlagen eher
bescheiden ist. Dabei sollte das Recycling
im Vordergrund stehen.
Rohstoffe zurückgewinnen
Unstrittig ist das ökologische Prinzip, Produkte wieder aufzufrischen, zu erneuern
und für eine Wiederverwendung zu sorgen. Am Beispiel von Handys gelingt das
über die sogenannte RefurbishingMethode. "Die Verlängerung der Lebensdauer von Handys ist ein wichtiger Punkt,
der in der Recyclingdebatte nicht vernachlässigt werden sollte. Über eine ausgefeilte Wartung und Reparatur kann
man eine Menge erreichen", erläutert
Dirk Müller vom Frankfurter After-SalesSpezialisten Bitronic http://bitronic.eu .
Dem Experten nach geht es um eine geordnete Aufbereitung der Geräte und
deren Verkauf und wenn gar nichts mehr
geht, um eine fachmännische Verwertung, um die der Rohstoffe wiederzugewinnen. Zudem müsse generell bei alten
Handys darauf geachtet werden, die
Restdaten zu bereinigen - das gelte sowohl für die Wiederverwendung als auch
für das Recycling. Bilder, SMS, Kontakte
und Apps sollten über ein Update gelöscht werden.
Energieeinsatz problematisch
Gerade die Reparatur ist oft ein wirksames und ökologisches Instrument im
Umweltschutz. "Die lateinische Herkunft
des Wortes ´reparare´ meint nicht nur
wiederherstellen und ausbessern, sondern auch erneuern. Im Reparieren
steckt eben auch Innovationspotenzial.
„Das gelingt nur mit Einfallsreichtum und
Ingenieurskunst", unterstreicht Müller.
Ähnlich viel Geistkapital ist vonnöten, um
den Abfall in einer Verwertungskaskade
so lange wie möglich als Rohstoffquelle
zu nutzen, bis er letztlich in einer Müllverbrennungsanlage landet.
cycling. "Das reicht nicht. Aus allen uns
bekannten Untersuchungen geht hervor,
dass Recycling nur über die Getrenntsammlung funktioniert. Nur dann bekommt man Sekundärrohstoffe, die im
industriellen Fertigungsprozess wieder
eingesetzt werden können", erklärt Wendenburg.
Die deutsche Bundesregierung
bekennt
sich klar zur Recycling-Gesellschaft. An
erster Stelle steht
Vermeidung von Müll.
Dann folgt Wiederverwendung, denn dadurch lässt sich Energie sparen.
Und dennoch: Recycling bedeutet immer
auch, dass ein Stoff
noch einmal unter
Einsatz von Energie in
einen
bestimmten
Zustand zurückgeführt wird, um daraus
wiederum unter Einsatz von Energie ein
neues Produkt herzustellen.
"Wenn ich ein Produkt aber weiter nutzen
kann, weil es noch gar nicht sein Lebensende erreicht hat, ist die weitere Nutzung
ökologisch am effizientesten", sagt Helge
Wendenburg, Ministerialdirektor und Leiter der Abteilung Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft und Bodenschutz beim Bundesumweltministerium, auf dem Abfallund
Bioenergieforum
http://
abfallforum.de in Kassel. An dritter Stelle
komme Recycling. "Wir müssen lernen,
dass wir in Zukunft immer mehr Stoffe
recyceln können."
Neue Ansätze erforderlich
Dieser Weg führt laut Wendenburg aber
nicht über die Restmüll-Tonne. Hier setze
man massiv auf energetische Brennstoffe
und nur so nebenbei auf ein wenig Re-
Dr. Helge Wendenburg
Sobald Reststoffe hingegen mit Wertstoffen kombiniert werden, bekommt man
einen minderwertigen Rohstoff, der sich
vielleicht noch für die Produktion von
Parkbänken eignet. Die Erklärung ist bei
der genaueren Betrachtung des Restabfalls einfach. Abfallwirtschaftler bezeichnen das als "Hygieneabfall" - also Windeln oder sonstige Abfälle, die in der Küche oder im Badezimmer anfallen.
"Das stopfen wir in eine graue Tonne,
packen noch gebrauchte Verpackungen
und stoffgleiche Nichtverpackungen
drauf, lassen das 14 Tage stehen, verdichten das Ganze noch ein wenig und
anschließend geht der Abfall auf das Sortierband." Für Wendenburg keine geeignete Alternative. Als Ergebnis entstehe
ein stinkendes Granulat, das aus Gründen
des Arbeitsschutzes in keine Industrieanlage reinkommt. "Dieser Weg wird nie
funktionieren", schlussfolgert Wendenburg.
Zurück zum Inhalt
6
RECYAKTUELL
04/2012
Mercedes-Benz Econic BlueTec Hybrid auf den Straßen Berlins
Technik pro Einsatztag durchschnittlich
rund 11 Liter Diesel und entlastete die
Umwelt damit um 30 Kilogramm CO2. Der
Kraftstoffverbrauch sank somit gegenüber direkt vergleichbaren, konventionell
angetriebenen Fahrzeugen um 23,9 Prozent – mehr, als selbst die Entwickler
vermutet hatten. Demgegenüber steht
ein Energieverbrauch von lediglich etwa
7kWh durch das Aufladen der Batterien
über Nacht an der Steckdose.
unternehmen wurde der Mercedes-Benz
Econic BlueTec Hybrid ein Jahr lang auf
rund 12 000 Kilometern von den Müllwerkern auf Herz und Nieren getestet – mit
rundum überzeugendem Leistungsnachweis.
Hinter dem niedrigen Kraftstoffverbrauch
des Econic BlueTec Hybrid steckt eine
ausgeklügelte Antriebsstrategie für alle
Betriebszustände. Das Anfahren übernimmt ein Elektromotor mit Energie aus
einer Lithium-Ionen-Batterie. Sobald der
Ladezustand der Akkus unter einen Wert
von 30 Prozent sinkt und das Fahrzeug
eine Geschwindigkeit von 30 km/h erreicht, schaltet sich ein Verbrennungsmotor ein, der den Vortrieb übernimmt.
Fährt der Hybrid-Econic mit konstanter
Geschwindigkeit schneller als 30 km/h,
wird das Fahrzeug vorwiegend vom
Verbrennungsmotor angetrieben.
Im Kundeneinsatz in Berlin sparte das
Fahrzeug mit Parallelhybrid und Plug-In-
Die beim Bremsen freigesetzte Energie
wird in Form von elektrischer Energie
Mercedes-Benz Econic BlueTec Hybrid im Feldversuch bei Berliner Stadtreinigung
Berlin. Auch bei Nutzfahrzeugen stellt
der Hybridantrieb für bestimmte Anwendungen eine wichtige Technologie zur
Reduktion von Kraftstoffverbrauch und
Emissionen dar. Dies hat unter anderem
der Mercedes-Benz Econic BlueTec Hybrid im vergangenen Jahr auf den Straßen
der Bundeshauptstadt eindrucksvoll bewiesen.
 Reduktion des Kraftstoffverbrauchs um
23,9 Prozent durch Hybridantrieb
 Aufladen des Elektromotors durch Rekuperation und an der Steckdose mittels Plug-In-Funktion
 Ausgeklügelte Antriebsstrategie für alle
Betriebszustände
Seit der Jahreswende 2010/2011 führt
Daimler mit dem sparsamen und leisen
Fahrzeug einen Feldversuch bei der Berliner Stadtreinigung (BSR) durch. Die Müllwerker und auch die Anwohner zeigen
sich von dem Hybrid-Lkw mit Nachhaltigkeitsfaktor begeistert.
Beim größten deutschen Stadtreinigungs-
Mercedes-Benz Econic BlueTec Hybrid - Vorderansicht
Fortsetzung auf Seite 8
7
RECYAKTUELL
04/2012
Fortsetzung von Seite 7
Mercedes-Benz Econic BlueTec Hybrid auf den Straßen Berlins
zurückgewonnen, in Batterien gespeichert und wieder für den Antrieb über
den Elektromotor verwendet. Des Weiteren wird die Ladung der Batterien beim
Gaswegnehmen im Schiebebetrieb rekuperiert.
Für den Einsatz im Abfallsammelbetrieb
sind Fahrzeuge mit Hybridantrieb ideal
geeignet. Ständiges Anfahren und Anhalten mit Distanzen von oft nur wenigen
Metern sind nicht nur für das Fahrzeug,
sondern auch für seine Besatzung und
die Anwohner eine Strapaze. Bei der Berliner Stadtreinigung stoppte der Econic
BlueTec Hybrid im Durchschnitt etwa 200
bis 300 Mal pro Tag. Beim Hybrid-Lkw
können sowohl der Kraftstoffverbrauch
als auch der Lärmpegel durch elektrisches Anfahren und Aufladen der Batterie
beim Brems- und Anhaltevorgang spürbar
reduziert werden.
Das Fahrzeug zeichnet sich zudem durch
Übersichtlichkeit und Geräumigkeit des
Niederflur-Fahrerhauses mit seinen vier
Sitzplätzen aus. Es ermöglicht einen niedrigen und bequemen Einstieg sowie einen
freien Durchgang ohne störenden Mitteltunnel und verfügt über volle Stehhöhe.
Kontakt:
Alexander Kleistner
Daimler AG
Mercedes Benz Vertrieb Deutschland
Behörden/Direktkunden/Sonderfahrzeuge
E-Mail: [email protected]
Zurück zum Inhalt
Auszeichnung für die REL GmbH & Co.KG
10 Jahre Entsorgungsfachbetrieb
und Abfallgesetzes ist gerade beim Umgang mit gefährlichen Abfällen, wie z.B.
Asbest, oftmals Voraussetzung für eine
Auftragserteilung, wie Geschäftsführerin
Monika Kattermann erläutert.
Bei dem jährlich stattfindenden Audit
werden alle abfallrechtlichen Tätigkeiten
auf ihre ordnungsgemäße und gesetzeskonforme Ausführung hin überprüft,
ebenso wie die lückenlose Dokumentation über den Verbleib der Stoffe.
Die REL bietet ihren Kunden aus Handel,
Gewerbe und Privat individuelle Entsorgungslösungen.
(V.l.n.r.) Eric Rehbock (Hauptgeschäftsführer des bvse), Monika Kattermann
(Geschäftsführerin REL), Zajrbek Elembaev (Geschäftsführer REL), Harald Rostock,
Holger Seitz, Petra Wolf-Rehberg (das kompetente Vertriebs-Beratungsteam).
Ladenburg. Die Recycling- und Entsorgungszentrum Ladenburg GmbH & Co.
KG ist bereits zum zehnten Mal in Folge
als Entsorgungsfachbetrieb zertifiziert
worden. Aus diesem Anlass war Eric Rehbock, Hauptgeschäftsführer des größten
deutschen Entsorgerverbandes, des bvse-
Bundesverband Sekundärrohstoffe und
Entsorgung e.V., aus Bonn angereist, um
der REL ihr Jubiläumszertifikat feierlich zu
überreichen.
Die Zertifizierung als Entsorgungsfachbetrieb gem. § 52 des Kreislaufwirtschafts-
Neben einer eigenen Sortieranlage für
Baustellen- und Gewerbeabfälle betreibt
die REL auch einen Containerdienst mit
Absetz- und Abrollcontainerfahrzeugen.
Informationen und Angebote erhalten Sie unter:
Internet: www.rel-hd.de
Email: [email protected]
Telefon: 06203/4029-10
Fax: 06203/4029-11
Zurück zum Inhalt
8
RECYAKTUELL
04/2012
Umwelthilfe wirft ALDI und REWE Verbrauchertäuschung vor
Tragetaschen aus Bioplastik bestehen zu mehr als zwei Dritteln aus Erdöl und werden weder
kompostiert noch recycelt
beim bvse-Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung: „Bioplastik sorgt
für große Probleme beim Kunststoffrecycling. Die Biokunststoffe mindern aufgrund
ihrer chemischen Zusammensetzung die
Qualität der Recyclate."
So führt der Eintrag von Biokunststoffen
beim Kunststoffrecycling zu deutlichen
Nachteilen. Das Waschwasser verschmutzt erheblich, da die Biokunststoffe
hier zerfallen und einen idealen Nährboden für Mikroorganismen bilden. Es muss
öfter ausgetauscht oder mit einem deutlich größeren Aufwand gereinigt werden.
Radolfzell. Mit ihren angeblich kompostierbaren Einkaufstüten geben die Handelsunternehmen Aldi und Rewe ihren
Kunden das Gefühl, einen Beitrag zum
Umweltschutz zu leisten. Recherchen der
Deutschen Umwelthilfe e.V. (DUH) ergaben jetzt, dass die als ökologisch beworbenen Plastiktüten weder umweltfreundlich sind noch kompostiert werden.
„Aldi und Rewe versuchen den Verbraucher für dumm zu verkaufen, indem man
ihn glauben lässt, durch den Kauf der
Tüten Gutes zu tun. Doch die angeblich
‚grünen‘ Plastiktüten helfen der Umwelt
nicht, im Gegenteil. Sie werden nicht
kompostiert, lassen sich auch nicht recyceln und bestehen hauptsächlich aus
Erdöl“, kritisiert Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH.
Resch fordert deshalb von Aldi und Rewe,
die Verbrauchertäuschung zu beenden.
Besonders interessant ist, dass sie laut
Herstellerangaben überhaupt nicht für die
Eigenkompostierung geeignet sind. In
industriellen Kompostierungsanlagen
werden sie gemeinsam mit herkömmlichen Plastiktüten als Störstoffe aussortiert, um Plastikreste im Kompost zu vermeiden.
In einer ersten Reaktion nahm REWE die
Bioplastik-Tüten zwar aus dem Sortiment.
Die DUH gab jedoch bekannt, dass sie
gegen ALDI und REWE juristisch vorgehen werde.
„Das Recycling biologisch abbaubarer
Kunststoffmischprodukte, wie die Aldiund Rewe-Tüten, bleibt in der Realität
ebenfalls eine Fantasie. Denn als biologisch abbaubar bezeichnete Biokunststoffe aus Haushalten lassen sich nicht werkstofflich recyceln“, erklärt die DUHBereichs-leiterin
für Kreislaufwirtschaft,
Maria
Elander.
Dr. Thomas Probst
Das
bestätigt
auch Dr. Thomas
Probst,
Kunststoffexperte
Darüber hinaus können beim Waschen
die herkömmlichen Kunststoffe mit einem
Film aus Biokunststoffen überzogen werden, der dann bei den weiteren thermischen Umsetzungsprozessen in die
Kunststoffe einbrennt. Die Recyclate werden schwarz und verkaufen sich schlecht.
Gelangen die Biokunststoffe in Kunststoffbauteile, die beim Recycling hergestellt werden, wie beispielsweise Rasengittersteine, Kunststoffpfähle und Kunststoffpaneele oder –bretter, so verändern
sie deren Stabilität nachteilig! Wenn vermehrt Bioplastik in Umlauf gebracht wird,
müsste dieser daher ausgeschleust werden. Das aber, so erläutert Probst, würde
zu erheblich erhöhten Anlagen- und Verfahrenskosten führen.
„Am Ende bleibt dann oft nur noch der
Weg in die Müllverbrennung, und das ist
sicher nicht im Sinne des Umweltschutzes. Um es ganz klar zu sagen: Wir sperren uns nicht gegen Biokunststoffe, aber
sind strikt gegen Etikettenschwindel. Für
alle Kunststoffarten muss die gleiche
Messlatte gelten: Das Recycling, nicht die
Verbrennung, muss die erste Verwertungsoption sein“, betont der Kunststoffexperte.
Zurück zum Inhalt
9
RECYAKTUELL
04/2012
1. Internationaler Alttextiltag des bvse vom 26. - 27. April
2012 in Budapest
tern sowie internationalen Referenten aus
Politik, Wirtschaft, Beratung und angrenzenden Industriezweigen eine Plattform
für den Austausch über die aktuellen und
zukünftigen Chancen und Potenziale des
Textilrecyclings.
Das Branchentreffen findet vom 26. - 27.
April 2012 im Hotel Corinthia im ungarischen Budapest statt. Am 27. April eröffnet Michael Sigloch, Vorsitzender des
bvse-Fachverbands Textilrecycling, die
Tagung. Dr. Andor Nagy, Mitglied des
ungarischen Parlaments und stellvertretender Vorsitzender des ungarischen
Nachhaltigkeitsrates, beschäftigt sich in
seiner Keynote Speech mit der Frage, wie
ein Weg aus der globalen Wirtschaftskrise über das Recycling führen kann. Anschließend gibt Mihály Hartay, Geschäftsführer der ungarischen ÖKOPACK KFT
und ÖKOPACK Nonprofit Coordination
Company, einen Überblick über die Situation des Textilrecyclings in Ungarn.
Bonn/Budapest. Nachdem der Fachverband Textilrecycling sich im letzten Jahr
dem bvse angeschlossen hat, findet der
1. Internationale Alttextiltag unter neuer
Ausrichtung vom 26. bis 27. April 2012 in
Budapest statt.
Die Herausforderungen und Schwierigkeiten der Branche werden immer anspruchsvoller. Die Schwemme asiatischer
Billigtextilien, steigende Logistikkosten
und schwankende Erfassungsmengen
sowie illegale Altkleidercontainer und die
Umsetzung der EU-Abfallrahmenrichtlinie
in die jeweiligen nationalen Gesetze fordern von den Marktteilnehmern höchste
Flexibilität und tragfähige Strategien.
Der 1. Internationale Alttextiltag des
Fachverbands Textilrecycling im bvse–
Bundesverband Sekundärrohstoffe und
Entsorgung e.V. bietet Branchenvertre-
Im Mittelpunkt der Veranstaltung stehen
die Konsequenzen und Handlungsmöglichkeiten für das Textilrecycling durch
das neue Kreislaufwirtschaftsgesetz. Dazu werden Dr. Ulrich Lottner vom Bayerischen Landesamt für Umwelt (LfU) und
Alexander Gläser, Rechtsanwalt und Notar der Kanzlei Gläser-Schewe-Schirmer
aus Stuttgart, Stellung beziehen und den
Branchenexperten in der anschließenden
Diskussion für Fragen zur Verfügung stehen.
Die Aufstellung illegaler Altkleidercontainer durch zahlreiche dubiose Sammler
hat sich zunehmend negativ auf die
Marktverhältnisse und das Ansehen kompetenter Fachbetriebe ausgewirkt. Davon
distanzieren sich die Mitglieder des Fachverbandes unter anderem mit neuen Leitlinien, die Beate Heinz, Fachreferentin
des bvse, bei der Tagung erstmals der
Öffentlichkeit präsentieren wird. Einen
weiteren Blick auf die Praxis wirft Kai-
Uwe Jobst, Geschäftsführer des Bremer
Unternehmens JO-BA, der die innovativen
Altkleidersammelcontainer EASYConnect
vorstellt.
Das attraktive Rahmenprogramm der
Tagung mit einem ungarischen Begrüßungsabend auf Einladung des bvseMitgliedsunternehmens ALGO TEXTIL
KFT sowie einem Kulturprogramm in Budapest bietet den Teilnehmern neben
dem Vortragsprogramm viele Möglichkeiten für Austausch und Networking.
Ein detailliertes Programm sowie Informationen zur Anmeldung finden Sie hier
Zurück zum Inhalt
_Impressum
Herausgeber:
bvse-Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V.,
Hohe Straße 73, 53119 Bonn,
Tel. 0228/98849-0,
E-Mail: [email protected]
V.i.S.d.P.:
Eric Rehbock
Redaktion:
Jörg Lacher (Chefredakteur)
Silke Casamassa
Egmont Schmitz
Birgit Guschall-Jaik
Dr. Thomas Probst
Andreas Habel
Beate Heinz
Thomas Braun
Eva Pollert
Michaela Ziss
Ilona Schäfer
Anna Wagner
21
Zurück zum Inhalt
10
Rückantwort erbeten an Fax-Nummer: 0228/98849-99
bvse-recyconsult GmbH
z.Hd. Frau Claudia Gräfen
Hohe Strasse 73
53119 Bonn
Fax-Nr.: 0228/988 49 99
Anmeldung
„1. Internationaler Alttextiltag“ des bvse
am 26./27. April 2012, Corinthia Hotel, Budapest
Name, Vorname
Ungarischer
Begrüßungsabend
TAGUNG
26. April 2012,
17.15 Uhr
27. April 2012,
9.30 Uhr
Stadtrundfahrt mit
Besichtigung und
Galadinner
27. April 2012,
16.30 Uhr
bvse-Mitglieder nehmen zu einem Gesamtpreis von 95,00 Euro* teil.
Die Teilnahmegebühr für Nichtmitglieder beträgt 249,00 Euro*.
*Die Preise verstehen sich zuzüglich 19% Mehrwertsteuer. Enthalten sind: Begrüßungsabend, Tagung sowie
Stadtrundfahrt mit Galadinner.
Bei Stornierung nach dem 12. April 2012 wird die gesamte Teilnahmegebühr in Rechnung gestellt.
Bitte nehmen Sie ihre Zimmerreservierung direkt im Hotel vor (Hotelanmeldebogen anbei)
_________________________________________________________________________________
Firma
_________________________________________________________________________________
Anschrift
_________________________________________________________________________________
Telefon / Fax
E-Mail
__________________________
Ort/Datum
______________________________
Unterschrift
ID: 283261
International Textile Recycling Conference
Corinthia Hotel Budapest, Budapest, Hungary
26th –28th April, 2012
Housing Form
T o e n j o y t h e c o n f e r e n c e r a t e , p l e a s e f i l l t h i s f o r m a n d f o r wa r d t o R e s e r v a t i o n d e p a r t m e n t , Corinthia Hotel Budapest
E-mail: [email protected]
Booking deadline: 19th March 2012
th
After 19 March 2012 rooms and rates are subject to availability
PERSONAL INFORMATION
DEPOSITS AND PAYMENT INFORMATIONS
First & Family Name
I guarantee my arrival and the payment of my account with the following credit
card:
Credit Card:
Diners Club
Master Card
VISA
Amex
Company
Credit Card Number
Address
Expiration Date
City
ZIP / Postal Code
Country
Name on the Card
Passport No.:
Date of Birth:
Daytime Phone – Country Code (City / Area Code) Number
Date
Fax Number – Country Code (City / Area Code) Number
E-mail Address
Arrival Date
Departure Date
ACCOMMODATION
Superior room for single occupancy: EUR 125, - /night
Superior room for double occupancy: EUR 145, - /night
Executive room supplement: +EUR 60- per room per night
Cardholder Signature
INFO: Please be informed, that your reservation can only be proceeded if your
credit card number is added at this page or a deposit payment (for the total
nights of your stay at the above mentioned room rate) is done via banktransfer. In case of nonarrival or shortened stay, the hotel reserves the right to
charge you for the following cancellation fees (in case the reservation was not
cancelled or amended 7 days before the arrival): 7 days prior to arrival 1
night’s room rate will be charged. Within 3 days full length of stay will be
charged. Changes will be accepted in writing only. Any cancellation within 3
days prior to the arrival and during the stay will be charged. Please further
more be advised that your reservation will be held overnight and is guaranteed
for late arrival.
Once your reservation is processed, a confirmation will be sent to you at the
contact numbers provided above within 48 hours.
TRANSFER
The above rates include our rich buffet breakfast, usage of the Royal Spay and
free internet connection in guest room but exclude taxes: 18%VAT and 4%
city tax.
Rates available from 26th – 28th April 2012 rooms outside these dates are
subject to availability.
If there is an increase in the taxes according to the operative tax law, room
rates may be higher.
Arrival on (day / time) ____________________________
Transfer from the airport (40, - Euro / Taxi)
Yes
No
Flight Nr. and time (by arrival) ________________________
Departure on (day / time) ____________________________
Transfer from the hotel (28, - Euro / Taxi)
Yes
No
Flight Nr. and time (by departure) _____________________
Select Type of Room Desired
SUBMIT THIS FORM (one form per room)
Superior single – 1 bed, 1 person
To: R e s e r v a t i o n D e p a r t m e n t Corinthia Hotel Budapest
Superior twin – 2 beds, 2 persons
By Fax:
By Phone:
By E-mail:
Executive single – 1 bed, 1 person
THANK YOU for choosing CORINTHIA HOTEL BUDAPEST
Superior double – 1 bed, 2 persons
+36 1 479 4727
+36 1 479 4813
[email protected]
Executive double – 1 bed, 2 persons
*(to be filled by Corinthia only)
Smoking
With pleasure we confirm your reservation:
Non Smoking
List all persons (with arrival/departure date) you will be sharing a room with:
Confirmation nr.: ____________________________________
Special requests
Info: The guest acknowledges joint and several liability for all services
rendered until full settlement of the bill. Management takes no responsibility for
valuables left in the guest room. Safety deposit boxes are provided without
charge at the Front Desk. Personal cheques are not accepted.
Check-in time is from 3PM. Check-out time is 12 noon. Early check-in & late
check-out upon request (subject to availability).
Signature: _________________________________________
Please contact the hotel if you do not have a
confirmation number by return!
ID: 283261
International Textile Recycling Conference
Corinthia Hotel Budapest, Budapest, Hungary
th
th
26 –28 April, 2012
Housing Form
T o e n j o y t h e c o n f e r e n c e r a t e , p l e a s e f i l l t h i s f o r m a n d f o r w a r d t o R e s e r v a t i o n d e p a r t m e n t , Corinthia Hotel Budapest
E-mail: [email protected]
Booking deadline: 19th March 2012
After 19th March 2012 rooms and rates are subject to availability
Deutsche Übersetzung ohne Haftung und Gewährleistung auf
inhaltliche Richtigkeit!
Zur Zimmerreservierung benutzen Sie bitte ausschließlich das
englische Formular!
Zahlungsinformation
Ich garantiere Ihnen meine Ankunft und die Zahlung meiner Rechnung mit
folgender Kreditkarte:
Kreditkarte:
Diners Club
Master Card
VISA
Amex
Persönliche Daten
KartenNr.
Vor- und Nachname
Ablaufdatum
Firma
Name Karteninhaber
Anschrift
Stadt
PLZ
Land
Datum
Personalausweis-Nr.:
Geburtstag:
Telefon – Landesvorwahl (Stadtvorwahl) Tel.Nr.
Fax – Landesvorwahl (Stadtvorwahl) Fax
E-Mail
Anreisedatum
Abreisedatum
UNTERKUNFT
Superior-Zimmer bei Einzelbelegung: EUR 125, - / Nacht
Superior Zimmer für zwei Personen: EUR 145, - / Nacht
Executive-Zimmer-Zuschlag: + EUR 60, - pro Zimmer pro Nacht
Die genannten Preise beinhalten unser reichhaltiges Frühstücksbuffet,
Nutzung des Royal Spay und kostenfreien Internetzugang in den
Gästezimmern, zuzüglich Steuern: 18% Mehrwertsteuer und 4% Kurtaxe.
Die Preise gelten vom 26.-28. April 2012, außerhalb dieser Zeit je nach
Verfügbarkeit.
Eine Erhöhung der Steuern nach dem geltenden Steuerrecht kann höhere
Zimmerpreise verursachen.
Zimmer
Unterschrift Karteninhaber
INFO:
Bitte beachten Sie, dass Ihre Reservierung nur vorgenommen werden kann,
wenn Sie Ihre Kreditkartennummer auf dieser Seite angeben oder eine
Zahlung (für die Gesamtzahl der Übernachtungen Ihres Aufenthalts gem. des
oben genannten Preises) mittels Banküberweisung erfolgt ist. Bei Nichtantritt
oder verkürztem Aufenthalt behält sich das Hotel das Recht vor, folgende
Stornogebühren zu erheben (im Fall, dass die Reservierung nicht 7 Tage vor
Anreise storniert oder geändert worden ist): 7 Tage vor Anreise wird der
Zimmerpreis für 1 Nacht fällig. Bei einer Stornierung 3 Tage vor Anreise wird
der gesamte Betrag in Rechnung gestellt. Änderungen werden nur schriftlich
akzeptiert. Bei Stornierungen innerhalb von 3 Tagen vor Anreise und
während des Aufenthalts wird der Gesamtbetrag des Zimmers in Rechnung
gestellt. Bitte beachten Sie, dass Ihre Reservierung auch während der ersten
Nacht und bei Spätanreise bestehen bleibt. Sobald uns Ihre Reservierung
vorliegt, erhalten Sie eine Bestätigung an Ihre Kontaktdaten innerhalb von 48
Stunden.
TRANSFER
Ankunft (Tag / Zeit) ____________________________
Yes
No
Transfer vom Flughafen (40, - Euro / Taxi)
Flug Nr. und Zeit (Ankunft) ________________________
Abreise (Tag / Zeit) ____________________________
Yes
No
Transfer vom Hotel (28, - Euro / Taxi)
Flug Nr. und Zeit (Abreise) _____________________
Superior Einzel – 1 Bett, 1 Person
Senden Sie dieses Formular (ein Formular pro Zimmer)
Superior Doppel – 1 Bett, 2 Personen
An: R e s e r v a t i o n D e p a r t m e n t Corinthia Hotel Budapest
Superior Twin – 2 Betten, 2 Personen
Executive Einzel – 1 Bett, 1 Person
Fax:
Tel.:
E-Mail:
Executive Doppel – 1 Bett, 2 Personen
Danke, dass Sie CORINTHIA HOTEL BUDAPEST gewählt haben
Raucher
Nichtraucher
Listen Sie alle Personen (mit An- und Abreisedatum) auf, die sich ein Zimmer
teilen:
+36 1 479 4727
+36 1 479 4813
[email protected]
*(nur von Corinthia auszufüllen)
With pleasure we confirm your reservation:
Confirmation nr.: ____________________________________
Besondere Wünsche
Info:
Der Gast erkennt die gesamtschuldnerische Haftung für alle Leistungen bis
zur vollständigen Begleichung der Rechnung an. Es wird keine Haftung für
Wertsachen in den Zimmern übernommen. Schließfächer werden kostenfrei
an der Rezeption zur Verfügung gestellt. Schecks werden nicht akzeptiert.
Check-in ist ab 15.00 Uhr. Check-out Zeit ist bis 12 Uhr. Früherer Check-in &
späterer Check-out nur auf Anfrage (nach Verfügbarkeit).
Signature: _________________________________________
Bitte kontaktieren Sie das Hotel, wenn Sie keine
Bestätigungsnummer erhalten!
RECYAKTUELL
04/2012
Korea will Altholzrecycling verbessern
Delegation informiert sich beim bvse über Standards in Deutschland
Recycling in Bönen.
Wie die Delegation berichtete, ist in Korea trotz abnehmender Altholzproduktion
die Energiegewinnung durch Dampferzeugung unter der Verwendung von Altholz gestiegen, was zu einer Krise der
Spanplatten-Industrie geführt hat, welche
seit Jahrzehnten Altholz zur Produktion
nutzt. Nun ist man auf der Suche nach
einem Weg, die Koexistenz beider Industriezweige zu ermöglichen.
bvse-Fachreferent Andreas Habel beantwortet Fragen der
koreanischen Recyclingexperten
Bonn. Am 3. April 2012 besuchte eine
Delegation der Korea Wood Recycling
Association, des Korea Zero Waste Movement Networks sowie der National University of Science and Technology in Seoul die Bundesgeschäftsstelle des bvse.
Bei dem Treffen tauschten sich die koreanischen Recyclingexperten mit dem zuständigen bvse-Fachreferenten Andreas
Habel über das Altholz-Recycling in
Deutschland und Korea aus.
Die Expertengruppe informierte sich auf
Initiative des Koreanischen Umweltministeriums bei Betrieben, Fachleute und
Organisationen in Deutschland, Italien
und Schweden, um Impulse für eine Verbesserung des Altholzrecyclings in Korea
zu generieren. Am Vortag besichtigte die
Gruppe bereits die Aufbereitungsanlage
für Altholz des bvse-Mitglieds Reiling MS-
Im Mittelpunkt des Interesses standen
Fragen zur Erfassung und Trennung von
Altholz, den Verwendungswegen verschiedener Altholzkategorien, Recyclingverfahren und der Marktsituation in
Deutschland.
Links:
Korea Wood Recycling Accociation:
http://www.woodrecycling.or.kr/
Korea Zero Waste Movement Network:
http://www.waste21.or.kr/html/eng.asp
Zurück zum Inhalt
_Termine ++ Termine ++ Termine
18./19.04.2012
Düsseldorf
15. Internationaler Altpapiertag
26./27.04.2012
Budapest
1. Internationaler Alttextiltag des bvse
07.-11.05.2012
München
Umweltmesse IFAT-ENTSORGA
30.05.-01.06.2012
Rom
BIR-Frühjahrskongress
12./13.06.2012
Bad Neuenahr
15. Internationaler Altkunststofftag des bvse
20./21.09.2012
Dresden
bvse-Jahrestagung
14./15.11.2012
Berlin
Forum Altöl
29.-30.10.2012
Barcelona
BIR-Herbstkongress
Zurück zum Inhalt
11
RECYAKTUELL
04/2012
Markt für Altholz 2011: Nachfrage hinkt Mengen hinterher
Bonn. Der Fachverband Altholz und Ersatzbrennstoffe im bvse zieht eine gemischte Bilanz für das Jahr 2011. Zwar
hat das abgelaufene Jahr mit seiner insgesamt guten konjunkturellen Lage sowohl im Gewerbe als auch in der Baubranche dem Markt große Mengen an
Altholz beschert. Bei gut gefüllten Lägern
ist dies jedoch gleichzeitig mit der Herausforderung verbunden, die Mengen
auch abzusetzen. Noch im Jahr 2010
überstieg die Nachfrage nach Altholz das
Angebot.
Die über den Winter 2010/2011 aufgelaufenen Bestände waren weit größer als
der tatsächliche Verbrauch. Zudem blieb
die zu Jahresbeginn typischerweise große
Nachfrage aufgrund der vergleichsweise
milden Witterung aus. Der Abbau der
Wintermengen hat sich zum Teil bis Mitte
des Jahres hingezogen.
Längere Revisionen einzelner Abnehmer
im Kraftwerksbereich sowie ein Abbau
von Überkapazitäten führten überdies zu
einer verhaltenen Nachfrage in der zweiten Jahreshälfte, in der saisonbedingt
immer mehr Material auf dem Markt ist.
Altholz Kategorie AI
In der Folge hatten einige Aufbereitungsbetriebe, gerade in den Sommermonaten,
einen Angebotsüberhang zu verzeichnen.
blieben die typischen kurzfristigen Nachfrageschübe zum Winter, mit denen sich
die Abnehmer Mengen sichern, 2011 aus.
Standortschließungen bei Spanplattenherstellern haben auch im Bereich der
stofflichen Verwertung für eine geringere
Nachfrage gesorgt. Darüber hinaus suchten verschiedene Endverwerter aus den
Bereichen Biomassekraftwerke und Holzwerkstoffindustrie im benachbarten Ausland nach Material und heizten den Preiswettbewerb damit zusätzlich an. Durch
den ganzjährig hohen Altholzbestand
In der Prognose für 2012 gehen die bvseMitglieder von einer gleichbleibenden
Marktlage aus. Einer der Gründe ist die
Streichung der Förderungen für die Altholzverwertung in neuen Biomassekraftwerken zu Beginn des Jahres 2012. Ein
weiterer Ausbau von Kapazitäten in diesem Bereich scheint daher nicht zu erwarten.
Zurück zum Inhalt
Gerhard Eder ist neuer Präsident des BDG
neuen Präsidenten des Bundesverbandes
der Deutschen Gießerei-Industrie gewählt
worden.
Gerhard Eder
Düsseldorf. Am 20. März 2012 ist Herr
Gerhard Eder, Geschäfts- und Werkleiter
der ANDREAS STIHL AG & Co. KG in
Prüm-Weinsheim, vom Präsidium zum
Nach einer Ausbildung zum Maschinenschlosser bei MAN AG in Hamburg und
anschließender Tätigkeit im SchiffsGroßdieselbau sowie nach Beendigung
seines Studiums zum Maschinenbautechniker an der Ingenieurschule in Hamburg,
begann Herr Eder seine berufliche Laufbahn als Vertriebsleiter für Trennmittel
für Guss- und Schmiedeprodukte.
Ehrenämter in zahlreichen Verbänden
und Institutionen wahrzunehmen (so z.B.
Vorsitzender des Vorstandes des Arbeitgeberverbandes der Metall- und Elektroindustrie Rheinland-Rheinhessen, Mitglied
des Präsidiums der Wirtschaftsvereinigung Metalle Berlin, Mitglied des Vorstandes der Landesvereinigung der Unternehmerverbände Rheinland-Pfalz (LVU), Vorsitzender des Vorstandes des Verbandes
Deutscher Druckgießereien und nunmehr
Präsident des BDG, um hier nur einige zu
nennen.
Sein großes Engagement für den Bereich
der Metall-Industrie hat ihn dazu geführt,
Zurück zum Inhalt
4
RECYAKTUELL
04/2012
Deutscher Nachhaltigkeitspreis 2012
Besonders nachhaltig agierende Unternehmen, Städte und Gemeinden werden ausgezeichnet
In diesem Jahr wird am 06./07. Dezember der Nachhaltigkeitspreis 2012 vergeben. Als "Institutioneller Partner"
unterstützt der bvse-Bundesverband Sekundärrohstoffe
und Entsorgung e.V. die Preisverleihung und ruft die Unternehmen der Branche zur Teilnahme auf.
Berlin/Bonn. Wie stellt sich Ihr Unternehmen den Herausforderungen der Zukunft? Leisten Sie mit Ihren Produkten
und Dienstleistungen Beiträge zu Ressourcenschonung, Energieeffizienz oder
Klimaschutz? Welche Rolle spielen dabei
soziale Fairness und gesellschaftliche
Verantwortung?
Teilnahmeberechtigt sind zum einen alle
Unternehmen, die in Deutschland Produkte oder Dienstleistungen anbieten.
Bewerbungen können sich dabei auf das
gesamte Unternehmen beziehen oder auf
einzelne Produkte, Dienstleistungen und
Initiativen. Zum anderen sind erstmals
auch alle deutschen Städte und Gemeinden eingeladen, sich zu bewerben.
Die Bewerber füllen dabei einen benutzerfreundlichen elektronischen Fragebogen aus. Die Methodik zielt auf maximale
Transparenz ab und hält den Bearbeitungsaufwand für die Bewerber überschaubar. Sie wurde für beide Preise mit
renommierten Methodikpartnern entwickelt. Eine Jury von renommierten Experten aus Wirtschaft, Politik, Forschung und
Zivilgesellschaft entscheidet über die
Nominierten und Gewinner. Der Deutsche
Nachhaltigkeitspreis ist kein Ranking; er
nennt und prämiert nur die im Wettbewerb erfolgreichsten Teilnehmer.
Die Auszeichnung ist eine Initiative der
Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis
e.V. in Zusammenarbeit mit der Bundesregierung, dem Rat für Nachhaltige Entwicklung, kommunalen Spitzenverbänden, Wirtschaftsvereinigungen, zivilgesellschaftlichen Organisationen und Forschungseinrichtungen.
Der Deutsche Nachhaltigkeitspreis wird
seit 2008 an Unternehmen verliehen, die
vorbildlich wirtschaftlichen Erfolg mit
sozialer Verantwortung und Schonung
der Umwelt verbinden. Sie prämiert Unternehmen jeder Größe und Branche, die
in ihrer Wertschöpfung ökologische und
soziale Belange in möglichst großem Umfang berücksichtigen und gleichzeitig
profitabel wirtschaften. In Abstimmung
mit dem Städtetag sowie dem Städteund Gemeindebund werden mit der Erweiterung des Preises nun auch Städte
und Gemeinden ausgezeichnet, die im
Rahmen ihrer wirtschaftlichen Möglichkeiten die Stadt- und Gemeindeentwicklung
vorbildlich nachhaltig gestalten und damit
in besonderer Weise den Gedanken einer
zukunftsfähigen Gesellschaft fördern. In
den Jurys arbeiten unter anderen Prof.
Dr. Klaus Töpfer, Christina Rau, Ole
Beust, Prof. Dr. Stefan Schaltegger, Prof.
Dr. Dr. h.c. mult. Heribert Meffert sowie
Prof. Dr. Edda Müller.
Finale des Wettbewerbes ist der Deutsche Nachhaltigkeitstag am 6. (Städte
und Gemeinden) und 7. Dezember
(Unternehmen). Im Mittelpunkt der Kongresse in Düsseldorf stehen die Wettbewerbsergebnisse als Monitor nachhaltiger
Entwicklung im öffentlichen Sektor und in
deutschen Unternehmen; die Köpfe der
im Wettbewerb erfolgreichsten Teilnehmer stellen ihre prämierten Nachhaltigkeitsstrategien und -maßnahmen vor,
renommierte Experten legen ihre Positionen zu unterschiedlichen Aspekten nachhaltigen Handelns im kommunalen sowie
im wirtschaftlichen Sektor dar und stehen
den Teilnehmern Rede und Antwort. Die
Wettbewerbssieger nehmen ihre Auszeichnungen im Rahmen einer Preisverleihung am jeweils gleichen Abend entgegen.
Zurück zum Inhalt
Größtes Müllrecyclingzentrum Asiens entsteht in Hanoi
Hanoi. Das größte Müllrecyclingzentrum
Asiens soll in der Stadt Hanoi in Vietnam
entstehen. Die Inbetriebnahme der Anlage wird Ende 2012 erfolgen und 2000t
Hausmüll pro Tag verarbeiten. In der
weiteren Ausbauphase ab 2014 wird sich
die tägliche Müllmenge auf 5000t/Tag
belaufen. Das Investitionsvolumen wird
sich in der 1. Ausbaustufe auf ca. Euro
100 Mio. belaufen.
Den Zuschlag für den Auftrag erhielt die
vietnamesische Aktiengesellschaft AIC
zusammen mit RES-Resources, Ecology,
Services GmbH und deren deutsche Partner von der Stadt Hanoi gegen den gesamten internationalen Wettbewerb.
Eine wesentliche Forderung der Stadt
Hanoi war die Recyclingquote von 90
Prozent – und das bei einer Müllzusam-
mensetzung, die 15 Prozent Bauschutt
sowie 55 Prozent Organik- und Speisereste mit ca. 60 Prozent Feuchte enthält.
Hinzu kamen die sehr stringenten Auflagen hinsichtlich der zu deponierenden
Reststoffe und der Spezifikation des gereinigten Sickerwassers (Leachate) , das
eine sehr spezielle Aufbereitungstechnologie erfordert.
Zurück zum Inhalt
12
RECYAKTUELL
04/2012
Reiling: Mit neuen Depotcontainern mehr E-Schrott sammeln
Marienfeld. Die Reiling Unternehmensgruppe aus dem münsterländischen Marienfeld hat einen neuen Container entwickelt, der die besonderen Herausforderungen der Elektrokleingerätesammlung
berücksichtigt.
Der Wertstoffcontainer „ESSB“ bietet
nach Angaben des bvse-Mitgliedsunternehmens viele Vorteile gegenüber existierenden Baumustern, die als Abwandlung
normaler Depotcontainer vielfach nur
eine größere Einwurföffnung haben.
Die Neuentwicklung mit dem Plus an
Sicherheit verhindert die unbefugte Entnahme des Sammelgutes. Innerhalb des
Containers gibt es keine beweglichen
oder hervorstehenden Teile. Auch der
Einwurfbereich ist ohne bewegliche Teile
ausgestattet, so dass die Verletzungsgefahr für den Benutzer minimiert wird.
Bodenplatte und Entleerungsöffnung sind
drehstabgedämpft und die Außenmaße
sind äußerst kompakt: Bei einer Höhe
von 1,85 m, einer Breite von 1,50 m und
einer Tiefe von 1,20 m verfügt der Container bei einem Eigengewicht von 420
Kilogramm über ein Fassungsvermögen
von 2,7 Kubikmetern. Die Adapterplatte
auf dem Behälterdach bietet eine universelle Anpassungsmöglichkeit an alle üblichen Leerungssysteme mit ein bis drei
Haken, beispielsweise von Grumbach,
Mit neuen Depotcontainern mehr E-Schrott sammeln
Rühland und Kinshofer. Der Containertyp
ist auch für die Sammlung von Altkleidern
und Schuhen geeignet.
Mit dem neuen Containerkonzept möchte
die Reiling Unternehmensgruppe dazu
beitragen, die Sammelmenge von Elektro-Kleingeräten zu erhöhen, da bisher
noch zu viele Altgeräte in der Restmülltonne landen und damit dem Wertstoffkreislauf wichtige Materialien verloren
gehen. Die Reiling Unternehmensgruppe
sieht den Grund für das zu geringe Aufkommen in den Sammelsystem der Kommunen, die für Bürger bisher wenig att-
raktiv sind. Die neuen Container können
analog zu den öffentlichen Glas- und
Papiercontainern aufgestellt werden und
bieten dem Bürger damit ein komfortableres Sammelsystem.
Die Unternehmensgruppe Reiling ist in
der Aufbereitung und Vermarktung von
Sekundärstoffen tätig und an zwölf nationalen und vier internationalen Standorten
vertreten. Heute beschäftigt die Gruppe
500 Mitarbeiter.
www.reiling.eu/
Zurück zum Inhalt
Abfallverbringung: Wie Geschäftsgeheimnis wahren?
EuGH fordert Angabe des Abfallerzeugers in Dokument nach Anhang VII
Luxemburg. Mit seinem Urteil vom 29.
März 2012 hat der Europäische Gerichtshof (EuGH) entschieden, dass Streckenhändler bei der Verbringung von Abfällen
nach der „Grünen Liste“ verpflichtet sind,
dem Empfänger einer Lieferung den Abfallerzeuger offen zu legen.
Für die praktische Umsetzung heißt das:
Das Dokument nach Anhang VII der Abfallverbringungsverordnung ist einschließ-
lich Feld sechs auszufüllen und dem Empfänger zu übermitteln.
Das bedeutet insbesondere für den Streckenhändler, dass er die Identität des
Abfallerzeugers offen legen muss, auch
wenn er damit gezwungen wird, Geschäftsgeheimnisse preiszugeben, die
seine Geschäftstätigkeit bedrohen können. Bei allem Verständnis für Transparenz bei der Abfallverbringung geht dies
nach Meinung des bvse zu weit, denn
hier entsteht ein erhebliches Vertraulichkeitsproblem, dass dem Missbrauch von
Kundendaten Tür und Tor öffnet. In einem Rundschreiben vom 03.04.2012 an
die bvse-Mitglieder gibt bvse-Justiziarin
Eva Pollert Hinweise, wie man hier sinnvoll und rechtskonform vorgehen kann.
Das Rundschreiben finden Sie hier.
Zurück zum Inhalt
14
RECYAKTUELL
04/2012
Textilrecycling verzeichnet stabile Marktlage
Bonn. Eine weitgehend stabile Marktlage
verzeichneten die Textilrecyclingunternehmen im Jahr 2011, auch wenn die
Erfassungsmengen um 0,8 Prozent leicht
zurückgingen. Dieser Negativtrend wird
sich im laufenden Jahr jedoch verstärken
und voraussichtlich einen Rückgang der
Erfassungsmenge um 1,4 Prozent zur
Folge haben. Das berichtet der FTRFachverband Textilrecycling im bvse.
Wie der bvse-Fachverband weiter mitteilte, gestaltete sich der Verkauf von sortierter Bekleidung nach Osteuropa und
Afrika positiv. Für Schuhe gab es weiterhin einen soliden Absatz mit unverändert
gutem Preisniveau. Die Nachfrage nach
Putzlappen und Recyclingartikeln kann
durch die boomende Industrie als gut
bezeichnet werden. Teilweise überstieg
die Nachfrage nach Putzlappen das Angebot deutlich, was zu steigenden Verkaufspreisen führte. Auch die Recyclingartikel
aller Qualitäten waren problemlos abzusetzen. Der Verkauf von Federn entwickelte sich immer besser, konnte aber
bisher nicht das einstmalige Spitzenniveau erreichen.
Problematisch ist für die Alttextilbranche
die kontinuierlich sinkende Qualität der
gesammelten Altbekleidung durch asiatische Billigtextilien, die überwiegend aus
Kunstfasern bestehen. Die beträchtliche
europäische Nachfrage nach Originalware, die oftmals nicht in ausreichenden
Mengen am Markt verfügbar war, führte
dazu, dass sich die Preisbildung zu wenig
an der tatsächlichen Qualität der Originalware orientierte. Steigende Containermieten und zeitweise zurückgehende Erfassungsmengen verstärkten diese Tendenz
und komplizierten insgesamt die Geschäftstätigkeiten.
Auch die Aufstellung illegaler Altkleidercontainer durch zahlreiche dubiose
Sammler wirkt sich negativ auf die Marktverhältnisse und das Ansehen kompetenter Fachbetriebe aus. Als Ergebnis einer
Umfrage innerhalb der Mitgliedschaft des
bvse hat sich ergeben, dass über 65 Prozent der Textilrecycler in 2011 feststellen
mussten, dass im Vergleich zu 2010 wesentlich mehr illegale Container aufgestellt wurden. Um dieser Problematik
entgegenzuwirken, wird sich der Fachverband Textilrecycling im bvse aktiv und
konstruktiv an der Bekämpfung des
„Containerwildwuchses“ beteiligen, indem
den betroffenen Kommunen eine konkrete Unterstützung und Zusammenarbeit
angeboten wird.
Im letzten Jahr war nach der neu geplanten Definition zur „Gemeinnützigen
Sammlung“ im Kreislaufwirtschaftsgesetz
zu befürchten, dass die Beteiligung von
gewerblichen Dienstleister bei gemeinnützigen Sammlungen nur noch zum
Selbstkostenpreis zulässig sei. Um diese
Zusammenarbeit auch weiterhin uneingeschränkt durchführen zu können, setzte
sich der bvse e.V. erfolgreich bei der Novellierung des Kreislaufwirtschaftsgesetzes ein.
Zudem hat sich der bvse-Fachverband
Textilrecycling (FTR) gegenüber der Europäischen Kommission dafür stark gemacht, das End-of-waste-Verfahren von
Alttextilien nicht weiter zu verfolgen, da
Alttextilien nach Auffassung des FTR zu
keinem Zeitpunkt Abfall sind. Mittlerweile
hat die EU-Kommission auf diese FTRForderung positiv reagiert und mitgeteilt,
dass keine EU-Verordnung für das Ende
der Abfalleigenschaft von Alttextilien geplant sei.
Zurück zum Inhalt
DIN stellt dritten
Entwurfsteil der neuen Aktenvernichtungsnorm DIN
66399 öffentlich
bvse erarbeitet Stellungnahme
Berlin/Bonn. Das DIN - Deutsches
Institut für Normung, Berlin, hat im
Rahmen der Modernisierung der DIN
32 757 – Vernichten von Informationsträgern vor wenigen Tagen den
dritten und letzten Entwurfsteil der
neuen Norm unter dem Titel DIN
SPEC 66399-3 öffentlich gestellt:
http://www.nia.din.de/cmd?level=tplart-detailansicht&committeeid
=54738935&artid=148899740&
bcrumblevel =3&languageid=de
Dieser Teil 3 befasst sich mit dem
„Prozess der Datenträgervernichtung“
und betrifft damit jedes in der Aktenund Datenträgervernichtung aktive
Unternehmen!
Stellungnahmen können bis Donnerstag, 31. Mai 2012, gegenüber dem
DIN abgegeben werden. So wie auch
zu den Entwürfen Teil 1 und 2 (siehe
bvse-Rundschreiben Nr. 05/12 vom
20. Januar 2012) wird der bvseAusschuss Akten- und Datenträgervernichtung auch hierzu eine MusterStellungnahme erarbeiten und Ihnen
zeitnah überlassen.
Ansprechpartner im bvse:
Thomas Braun,
Telefon: 0228/98849-14,
E-Mail: [email protected].
Zurück zum Inhalt
15
RECYAKTUELL
04/2012
CO2-Bilanzierung – Steigerung der Wirtschaftlichkeit in der
Entsorgungsbranche
Köln. Der Klimaschutz und die Ausweisung von Klimabilanzen prägen unverändert die öffentliche Diskussion. Auch die
Entsorgungsbranche muss sich verstärkt
mit dem Thema Treibhausgasbilanzen
befassen, um für aktuelle und zukünftige
Anforderungen von Kunden und Geschäftspartnern sowie von Seiten des
Gesetzgebers optimal aufgestellt zu sein.
Die Bilanzierung sogenannter Carbon
Footprints ist die Voraussetzung, um positive ökonomische und ökologische Effekte für Unternehmen, Prozesse und
Produkte aufzuzeigen. Da eine solche
Bilanzierung spezielles Wissen erfordert,
welches in den meisten Unternehmen
nicht vorhanden ist, ist die Unterstützung
von einem kompetenten Partner häufig
unabdingbar.
Produktvergleich auf Basis des Product Carbon Footprints am Beispiel von PVC
Der Carbon Footprint zur Bilanzierung von Treibhausgasen
Mit dem Carbon Footprint (CO2Fußabdruck/Treibhausgasbilanz) werden
die klimawirksamen Emissionen von Rohstoffen, Unternehmen, Dienstleistungen
und Produkten gemessen und bewertet.
Dabei umfasst der Product Carbon
Footprint die produktbezogenen Treibhausgasemissionen während der Corporate Carbon Footprint die unternehmensweiten Treibhausgasemissionen ausweist.
Ziel einer Carbon Footprint Berechnung
ist die Identifikation der Emissionstreiber
im Einflussbereich von Unternehmen und
in der Folge eine Reduktion der Klimagase. Dabei steht nicht allein die ökologische Vorteilhaftigkeit und deren Marketingwirkung im Fokus, sondern viel mehr
eine Reduktion von Energie- und Rohstoffkosten. Die Treibhausgasbilanz dient
zudem als quantitativer Benchmark für
zukünftige Reduktionsmaßnahmen und
als Maßstab für einen Vergleich mit Mitbewerbern. Gleichzeitig bereiten sich
Unternehmen mit der Berechnung von
Carbon Footprints auf zukünftige Anforderungen von privaten und gewerblichen
Abnehmern sowie auf gesetzliche Anforderungen vor.
Carbon Footprints in der Entsorgungsbranche
Systembetreiber und Großunternehmen
der Entsorgungswirtschaft wie Tönsmeier, Nehlsen, die Frankfurter Entsorgungsund Service GmbH oder auch die ReclayGroup, nutzen Carbon Footprints und
Nachhaltigkeitsberichte bereits erfolgreich
zur weiteren Optimierung und Kommunikation ihrer Umweltaktivitäten. Aber auch
diverse Kommunen und mittelständische
Entsorger und Aufbereiter haben die Bedeutung der Thematik erkannt und berechnen Klimabilanzen für ihre Unternehmen, bestimmen die ökologische Vorteilhaftigkeit von Ersatzbrennstoffen und
Recyclaten oder stellen die ökologische
Wertigkeit ihrer Sammelsysteme dar.
Der Nutzen solcher Maßnahmen ist vielfältig. Vor allem werden im Rahmen der
Carbon Footprint Bilanzierung Kostenreduktionspotenziale insbesondere im technischen Bereich (Druckluftoptimierung,
Wärmerückgewinnung, Lüftungstechnik
etc.) und im Energieeinkauf aufgedeckt.
Darüber hinaus eröffnen sich durch den
Nachweis der ökologischen Vorteilhaftigkeit von Ersatzbrennstoffen oder den
Einsatz von Recyclaten anstatt von Primärmaterialien weitere Geschäftsfelder.
So lassen sich zum Beispiel in der Verpackungsindustrie nicht selten über 80 Prozent der Materialemissionen durch den
Einsatz von Recyclaten einsparen.
Mittlerweile steigen der Kostendruck und
der Druck von Seiten der Kunden und des
Gesetzgebers so stark, dass Unternehmen die Recyclingfähigkeit ihrer Verpackungen und Produkte bereits in der Designphase berücksichtigen. Die Entsorgungswirtschaft hat damit schon heute
einen erheblichen Einfluss sowohl auf die
Rohstoffversorgung, als auch auf die
Produktentwicklung im Kontext der Verwertbarkeit. Im Umkehrschluss führt diese gestärkte Position dazu, dass Entsorgungsunternehmen den positiven Effekt
ihrer Recyclate gegenüber den Abnehmern in der Industrie darstellen müssen.
Eine solche Darstellung basiert in der
Fortsetzung auf Seite 17
16
RECYAKTUELL
04/2012
Fortsetzung von Seite 16
CO2-Bilanzierung – Steigerung der Wirtschaftlichkeit in der Entsorgungsbranche
Regel auf einer produktbezogenen Klimabilanz (Product Carbon Footprint) des
Primärstoffes und im Vergleich dazu die
Bilanzen der unterschiedlichen Recyclate.
Die Abbildung auf der vorherigen Seite
zeigt einen solchen Produktvergleich auf
Basis des Product Carbon Footprints am
Beispiel von PVC.
Im Sinne der genannten Beispiele gibt es
noch diverse andere Anwendungsgebiete,
bei denen Carbon Footprints eine wichtige Rolle spielen. So lassen sich zum Beispiel die Kosten im Emissionshandel
durch den Einsatz von Ersatzbrennstoffen
mit hohem biogenem Anteil senken.
Ebenso lässt sich die CO2-Vermeidung
durch die LVP-Sammlung oder die Wertstofftonne darstellen. Für die Entsorgungswirtschaft bieten sich dadurch neue
Möglichkeiten die Wirtschaftlichkeit zu
erhöhen, Ressourcen einzusparen, eine
positive Außendarstellung zu erreichen
und sich durch die Entwicklung innovativer Produkte mit Emissionsvorteilen ein
Alleinstellungsmerkmal im Markt zu sichern.
Mit dem Carbon Footprint zum nachhaltigen Partner und Innovationstreiber werden
Aus Sicht der Recarbon hat sich der Carbon Footprint als moderne und zukunftsweisende Bilanzierungsmethodik für ökologische Auswirkungen sowie als Mittel
zur internen und externen Kommunikation in der Wirtschaft etabliert. Entsprechende internationale Standards sorgen
für Sicherheit und Vergleichbarkeit. Darüber hinaus lässt sich der Carbon
Footprint nutzen, um die eigene Wettbewerbsposition zu verbessern. Dabei ist er
ein wichtiges Kriterium bei der Entwicklung neuer Produkte oder Dienstleistungen, hilft bei der Reduktion fossiler Rohstoffe und zeigt Potenziale für Energieeffizienzmaßnahmen auf. Der Ansatz vereint somit ökonomische und ökologische
Aspekte und ermöglicht es der Entsor-
gungswirtschaft, sich als nachhaltiger
Partner und Innovationstreiber zu positionieren.
Über die Recarbon
Die Recarbon, ein Tochterunternehmen
der Reclay Group, bietet professionelle
Beratungsleistungen im Bereich Nachhaltigkeitsmanagement an. Neben der Einführung von Energiemanagementsystemen, der Berechnung von Carbon
Footprints, Energieeffizienzanalysen,
nachhaltigen Verpackungslösungen und
der Betreuung emissionshandelspflichtiger Unternehmen steht die Entwicklung
von Nachhaltigkeitsstrategien und die
Erstellung von Nachhaltigkeitsberichten
im Mittelpunkt. Die Recarbon wurde als
erstes deutsches Unternehmen nach dem
renommierten Carbon Trust Standard
akkreditiert.
Dr. Sebastian Wolfgarten, Senior Consultant, Recarbon Deutschland GmbH,
www.recarbon.com
Zurück zum Inhalt
_Neue Mitglieder
Als neue Mitglieder begrüßen wir:
C.A.R.E. Biogas GmbH
Berliner Straße 100, 06258 Schkopau
Telefon: 0049 (0)345/959904810
Telefax: 0049 (0)345/959904819
[email protected]
Sekundärrohstoffsparten: Organische
Abfallstoffe (Bioabf.), Speisereste
RSR GmbH & Co. KG
Recycling von Sekundärrohstoffen
Artlandstraße 47, 49610 Quakenbrück
Telefon: 0049 (0)5431/902421
Telefax: 0049 (0)5431/902332
[email protected]
Sekundärrohstoffsparten: Altkunststoff,
Alttextil
Blitz Dienstleistungen
Am alten Rathaus 12, 53797 Lohmar
Telefon: 0049 (0)2206/8647-110
Telefax: 0049 (0)2206/8647-135
[email protected]
www.blitz-dienstleistungen.de
Sekundärrohstoffsparten: Altpapier, Altglas, Altholz, Alttextil, Elektro– und Elektronikschrott
REPLAS Recycling Plastics Sp.zoo
ul. Zygmunta Milkowskiego 3 m 501,
PL-30-349 Kraków
Telefon: 0049 (0)151/11444477
Telefax: 0049 (0)201/364039927
[email protected]
Sekundärrohstoffsparte: Altkunststoff
Hekatron Vertriebs GmbH
Brühlmatten 9, 79295 Sulzburg
Telefon: 0049 (0)7634/5000
Telefax: 0049 (0)7634/6419
[email protected]
Hersteller von Brandmeldesystemen
Zwickel GmbH
Kiebitzhagen 1, 21217 Seevetal
Telefon: 0049 (0)40/28493838
Telefax: 0049 (0)40/28493836
[email protected]
Sekundärrohstoffsparten: Altpapier,
Altkunststoff
Zurück zum Inhalt
17
RECYAKTUELL
04/2012
Coolrec und RDE: Gemeinsame Expansion in Deutschland
Pulheim/Eindhoven. Coolrec, ein Unternehmen der niederländischen van
Gansewinkel Gruppe und einer der europäischen Marktführer im Recycling elektrischer und elektronischer Altgeräte
(WEEE), hat die mittelständische RDE
Rücknahmen Demontagen ElektronikRecycling GmbH übernommen. Die RDE
verarbeitet jährlich ca. 20.000 t Altgeräte
und andere verwandte Fraktionen und
verfügt über ein gutes Portfolio, bestehend aus Kommunen und gewerblichen
b2c und b2b-Kunden. Nach dieser Übernahme verarbeitet Coolrec mit ihren Anlagen in den Niederlanden, Belgien,
Frankreich und Deutschland insgesamt
170.000 t Altgeräte und setzt diese in
neue Rohstoffe um.
RDE betreibt in Pulheim bei Köln ein industrielles Rückbauzentrum für hochwertige Geräte und Anlagen sowie in Baumholder (Rheinland-Pfalz) zwei nach
BImSchV genehmigte Behandlungsbetriebe für Elektroaltgeräte und andere verwandte Abfälle. Alle Betriebe sind zertifizierte Erstbehandlungsanlagen nach
ElektroG.
„Das RDE-Profil ist die Ergänzung, die
Coolrec suchte, um eine komplette
Dienstleistungspalette in den jeweiligen
Ländern anbieten zu können. In Deutschland erhalten wir den Zugang zu Unternehmen und Kommunen“, sagt Nico van
Lith, Vorstandsvorsitzender von Coolrec.
Darüber hinaus sorgen die bei RDE aus
den Erstbehandlungsanlagen entstehenden Materialfraktionen für einen zusätzlichen Input in die Aufbereitungsanlagen
der Coolrec. Die bisher sehr gute Zusammenarbeit der RDE mit deutschen Aufbereitungsanlagen bleibt aber stabil. „Ich
freue mich sehr auf die Zusammenarbeit
mit unseren neuen sachkundigen deutschen Kollegen. Wir werden gemeinsam
an der Verwirklichung unserer Ziele arbeiten“, ergänzt Jan Visser, Geschäftsführer der Coolrec Deutschland GmbH und
seit Jahren verantwortlich für das europäische Stoffstrommanagement bei Coolrec.
Ullrich Didszun
Weiterhin führt Ullrich Didszun das Geschäft der RDE. Er ist seit 1998 Geschäftsführender Gesellschafter in Pulheim und hat sehr wesentlich dafür gesorgt, dass das Unternehmen nach den
Turbulenzen im Jahre 2004 mit neuem
Namen wieder in die Erfolgsspur zurückkam. „Gemeinsam mit Coolrec können
wir unsere Ambitionen in Deutschland
und den Nachbarländern realisieren“,
sieht sich Ullrich Didszun an einem wichtigen Meilenstein seiner Unternehmertätigkeit angekommen. Neben dem erwähnten Zugang zum klassischen WEEEMarkt bietet RDE der Coolrec spezifische
Kenntnisse über die engmaschige Einsammlung und die Demontage hochwertiger Elektronikgeräte mit dem Ziel der
Ersatzteil-Rückgewinnung und des hochwertigen Recyclings. „Gemeinsam sind
wir für ein weiteres Wachstum bestens
aufgestellt. Wir sind uns einig, dass wir
eine hohe Qualität in der Dienstleistung
und im Recycling anbieten“, begründen
Coolrec und RDE die gemeinsame Strategie. Die RDE bleibt ein mittelständisches
Unternehmen und wird sich weiterhin im
bvse-Bundesverband Sekundärrohstoffe
und Entsorgung e.V. engagieren.
Die Coolrec Deutschland GmbH hat ihren
Sitz von Goch ebenfalls nach Pulheim
verlegt. In Goch wurden bisher NEFraktionen aus Müllverbrennungsschlacken und Shredder-Rückständen (Metall-,
Kfz-, Elektronikschrott) aufbereitet. Die
Aufbereitungsanlage wurde bereits in
Goch abgebaut und in Belgien neu installiert. Die Betreuung der deutschen Kunden erfolgt aus Pulheim, weiterhin ist
Emiel van Loon der Ansprechpartner.
Kontaktadresse:
RDE Rücknahmen Demontagen Elektronik-Recycling GmbH
Coolrec Deutschland GmbH
Donatusstrasse 127 -129, 50259 Pulheim
www.rde-gmbh.de
www.coolrec.com
Zurück zum Inhalt
18
RECYAKTUELL
04/2012
ELPRO Elektronik-Produkt Recycling GmbH besonders
familienfreundlich
Unternehmenswettbewerb „Erfolgsfaktor Familie 2012“
Braunschweig.
Aus über 530 Unternehmen bundesweit hat die ELPRO
Elektronik-Produkt
Recycling
GmbH
beim
Unternehmenswettbewerb
„Erfolgsfaktor Familie 2012“ des
Bundesfamilienministeriums die Endrunde erreicht.
Der Unternehmenswettbewerb „Erfolgsfaktor Familie 2012“ findet im Rahmen
des Unternehmensprogramms „Erfolgsfaktor Familie" statt. „Erfolgsfaktor Familie“ bündelt Informationen rund um das
Thema Familienfreundlichkeit in Unternehmen. Es bietet Erfolgsbeispiele und
Erfahrungsberichte von Unternehmen, die
mit innovativen Maßnahmen eine familienbewusste Personalpolitik praktizieren.
Zum Unternehmensprogramm „Erfolgsfaktor Familie" gehören das gleichnamige
Unternehmensnetzwerk sowie die Initiative „Familienbewusste Arbeitszeiten“.
Die ELPRO Elektronik-Produkt Recycling
GmbH ist ein Entsorgungsfachunternehmen für Elektroaltgeräte. Das Unternehmen setzt auf die Handzerlegung von
Altgeräten, sichert auf diese Weise viele
Arbeitsplätze am Standort Braunschweig
ab und ermöglicht eine außergewöhnlich
sortenreine Gewinnung und Sortierung
von Sekundärrohstoffen.
Die ELPRO Elektronik-Produkt Recycling
GmbH trägt mit ihrer Arbeit dazu bei,
Natur und Umwelt zu schützen und für
nachkommende Generationen zu erhalten. Nachhaltigkeit bedeutet für das Unternehmen eine familienfreundliche Unternehmenspolitik, die es den Mitarbeitern ermöglicht, als Eltern, Partner oder
Pflegende der persönlichen Verantwor-
tung in ihren Familien nachzukommen.
Für dieses Engagement wurde das Unternehmen bereits 2010 von Aygül Özkan,
Ministerin für Soziales, Frauen, Familie,
Gesundheit und Integration in Niedersachsen, als besonders familienfreundliches Unternehmen in Niedersachsen mit
einem Sonderpreis der Jury ausgezeichnet.
„Wenn unsere Mitarbeiter zu uns kommen und um unsere Hilfe bitten, dann
nehmen wir sie an die Hand und ziehen
alle Register“ beschreibt Geschäftsführer
Dr. Dirk Schöps die prämierte Hilfe für
Mitarbeiter in Notsituationen. In diesem
Jahr ist ELPRO Elektronik-Produkt Recycling GmbH eines von bundesweit 42 Unternehmen, die für einen Preis für familienfreundliche Unternehmensführung
nominiert sind.
„Über die große Beteiligung am Unternehmenswettbewerb freue ich mich sehr.
Und auch darüber, dass die Qualität der
Bewerbungen seit dem letzten Wettbewerb 2008 nochmals gestiegen ist. Dies
zeigt, dass immer mehr Unternehmen in
Deutschland ihre Beschäftigten bei der
Vereinbarkeit von Familie und Beruf unterstützen“, sagt Bundesfamilienministerin Dr. Kristina Schröder.
Derzeit begutachten die Auditorinnen und
Auditoren des Kompetenzpartners
„berufundfamilie“, einer Initiative der
Hertie-Stiftung, die familienfreundlichen
Maßnahmen von ELPRO Elektronik- Produkt Recycling GmbH direkt vor Ort. Anschließend wählt eine hochkarätig besetzte Jury unter Vorsitz von Bundesfamilienministerin Dr. Kristina Schröder die Sieger
aus. Mitglieder der Jury sind unter anderem Prof. Dr. Hans Heinrich Driftmann,
Präsident des Deutschen Industrie- und
Handelskammertages, Otto Kentzler,
Präsident des Zentralverbandes des
Handwerks, und Ingrid Sehrbrock, stellvertretende Vorsitzende des Deutschen
Gewerkschaftsbundes. Die Preisverleihung findet am 2. Mai 2012 in Berlin
statt.
Mit dem Wettbewerb zeichnet das Bundesministerium die familienfreundlichsten
Unternehmen Deutschlands aus. Der
Wettbewerb steht unter der Schirmherrschaft von Bundeskanzlerin Dr.
Angela Merkel
Infos und Kontakt:
Astrid Oldermann
[email protected]
www.elpro-gmbh.de
Zurück zum Inhalt
Bundesrat stimmt
neuer Bioabfallverordnung zu
Berlin. Am 30. März hat der Bundesrat der Verordnung zur Änderung der
Bioabfallverordnung, der Tierische
Nebenprodukte-Beseitigungsverordnung und der Düngemittelverordnung
zugestimmt.
Sie können sich hier die vom Bundesrat beschlossene Vorlage unter TOP
41 herunterladen (Drucksache
802/12; Dateigröße 13 MB).
Die Novelle der Bioabfallverordnung
wird somit in Kürze im Bundesanzeiger veröffentlicht werden und die
novellierte Bioabfallverordnung bereits
am 01.05.2012 in Kraft treten.
Zurück zum Inhalt
19
RECYAKTUELL
04/2012
ESTATO Umweltservice GmbH: Spatenstich für neues Reifenrecyclingwerk
Gesamtinvestitionsvolumen beträgt rund 3,5 Millionen Euro
mehr verwendet werden können, wird
granuliert und an die weiterverarbeitende
Gummi-Industrie veräußert.
Sechs Produktionslinien zur Verwertung
von Altreifen sorgen für die Erzeugung
von Gummigranulat. Im Jahr 2011 wurden in diesen sechs Anlagen insgesamt
rund 6,7 Millionen Altreifen zu Granulat
verarbeitet. Neben Gummigranulat und
Textilstoffen konnten 2011 rund 8.700
Tonnen Reifendraht gewonnen und an
die Stahlindustrie verkauft werden.
Spatenstich mit Weidener Wirtschaftsförderer Stefan Jarmer, VolksbankVorstandssprecher Gerhard Ludwig, Bauunternehmer Walter Scharnagl, Architekt Jochen
Kuhlemann, Estato-Geschäftsführer Josef Hösl, Weidener OB Kurt Seggewiß, A.T.U-Chef
Manfred Ries und Volksbank-Direktor Rudolf Winter.
Weiden in der Oberpfalz. Die ESTATO
Umweltservice GmbH baut im Industriegebiet „Weiden-West“ ein neues Werk für
das Recycling von Altreifen. Der Spatenstich hierzu erfolgte am 15.03.2012 im
Beisein u.a. von Kurt Seggewiß, Oberbürgermeister von Weiden, Manfred Ries,
Vorsitzender der A.T.U-Geschäftsführung,
Josef Hösl, Geschäftsführer der ESTATO
Umweltservice GmbH und Walter Scharnagl, Geschäftsführer der Scharnagl
GmbH. Mit dem Neubau von Werk III
sichert ESTATO die rund 100 qualifizierten Arbeitsplätze der Recyclinganlagen
am Standort Weiden. Das Gesamtinvestitionsvolumen beträgt rund 3,5 Millionen
Euro.
Marktes gerecht zu werden.
Trotz mehrerer interessanter Alternativstandorte beschloss ESTATO, das neue
Werk am Standort Weiden zu bauen.
Durch den Neubau des dritten Werks
strebt die ESTATO eine Produktverbesserung bei den Recyclingstoffen Gummigranulat, Reifendraht und Textilfaser an, um
den gestiegenen Anforderungen des
Zur Weiterverarbeitung von Altreifen hat
ESTATO ein spezielles Sammel- und Sortierverfahren entwickelt. Dieses Verfahren ermöglicht es, große Mengen von
Reifen in vergleichsweise gutem Zustand
auszusortieren und z.B. an Hersteller
runderneuerter Reifen zu verkaufen. Die
überwiegende Zahl an Altreifen, die nicht
Zum Geschäftsmodell der ESTATO gehören die Verwertung von Abfällen, der
Handel mit Stoffen zur Rückführung in
den Wirtschaftskreislauf und alle damit
zusammenhängenden Dienstleistungen.
Ein Großkunde ist A.T.U Auto-TeileUnger, der Marktführer im deutschen KfzService. Durch ESTATO wird der gesamte
Entsorgungsbedarf der A.T.U Gruppe
abgedeckt. Die Leistungen werden aber
auch externen Kunden angeboten. In den
beiden Recyclingzentren in Weiden und
Werl werden sämtliche Abfallstoffe umgeschlagen, sortiert und zu Rohstoffen aufbereitet.
Des Weiteren wurden 3,74 Millionen Liter
Altöl, 7.600 Tonnen Altbatterien, 6.800
Tonnen Kartonagen und 7.100 Tonnen
Altmetalle gesammelt, sortiert und verarbeitet bzw. zur Weiterverarbeitung an
Dritte abgegeben und verkauft. Ölfilter
werden zerkleinert und in ihre Komponenten, d.h. Filtermaterial, Metall und
Altöl, zerlegt, die sodann getrennt entsorgt werden. Mit einer Anlage zur Entleerung von Stoßdämpfern werden diese
vom gefährlichen Abfall zum werthaltigen
Metallschrott.
ESTATO Umweltservice ist mit seinem
einzigartigen Recyclingsystem und den
modernsten Reifenrecyclinganlagen führend in Europa. Das auf diesem Weg
gewonnene Gummigranulat erfreut sich
einer hohen Nachfrage als Basisstoff zur
Schall- und Schwingungsdämpfung sowie
im Sportstättenbau. Der aufbereitete
Reifendraht mit der Qualitätsstufe „fein“
entwickelt sich als Industrievorteil in der
Roheisenproduktion. Der Trend: Nutzen
der Rohstoffquelle Deutschland und Rohstoffsicherung mit langfristigen Lieferund Abnahmeverträgen.
www.estato-umweltservice.de
www.atu.de
Zurück zum Inhalt
20
RECYAKTUELL
04/2012
Acrylglas und Polycarbonat: pekutherm recycelt jetzt in
Geisenheim
Geisenheim. Der auf die Verwertung
industrieller Restkunststoffe aus Acrylglas
(PMMA) und Polycarbonat (PC) spezialisierte Kunststoffrecycler pekutherm ist
umgezogen. Bei laufendem Betrieb ist
das bvse-Mitgliedsunternehmen seit Jahresbeginn Schritt für Schritt an den neuen Unternehmensstandort Geisenheim
(Nähe Wiesbaden) verlagert worden.
Jetzt sind dort alle Maschinen betriebsbereit, und der angestrebte Personalstand
von rund 40 Mitarbeitern ist erreicht. 20
Beschäftigte waren ihrer Firma an den
neuen Standort gefolgt, ebenso viele
konnten neu eingestellt werden. Die flächendeckend videoüberwachte Geisenheimer Produktionsstätte verfügt über die
Betriebsgenehmigung für das Kunststoffrecycling gemäß Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG), was den hohen
Standard hinsichtlich Umwelt-, Brandund Arbeitsschutz dokumentiert.
Dank des deutlich erweiterten Platzangebots am neuen Standort Geisenheim
konnte pekutherm eine neue, 12 Meter
lange Schredderanlage installieren, die
den Produktionsablauf erheblich rationalisiert.
pekutherm setzt in Geisenheim sechs
Präzisionsschneidmühlen bzw. Zerkleinerungsanlagen ein, um rund 5000 Jahrestonnen Industrieabfälle in hochwertige
PMMA- und PC-Rezyklate zu verwandeln.
Im Zuge des Ortswechsels und des damit
verbundenen Raumgewinns hat das Unternehmen in eine neue, zwölf Meter
lange Schredderanlage für Kunststoffreste investiert. Die Anlage ist mit zwei großen Förderbändern ausgestattet, von
denen eines die Sekundärkunststoffe zur
Mühle transportiert. Dabei können jetzt
auch besonders schwere, großvolumige
Reste wie Anfahrbrocken, Platten oder
Teile von Lärmschutzwänden bis zu Dicken von rund 35 cm zerkleinert werden.
Das zweite Förderband leitet dann das
Mahlgut zu einem Sichter, von wo aus es in
Bigbags abgepackt wird.
Darüber hinaus nutzt
pekutherm das neue
Platzangebot, um für
Lieferanten eine größere
Anzahl von Sammelboxen für Sekundärkunststoffe bereitzustellen und
dadurch die Effizienz bei
der Entsorgung zu steigern.
Dazu Geschäftsführer
Heiko Pfister: „Die Stadt
Raunheim sieht eine
geänderte Verwendung
für unseren früheren
Standort vor, so dass wir
zum Ortswechsel gezwungen waren. In Geisenheim haben wir von
MAN Roland ein 14.200
qm großes Areal erworben. Dazu gehören drei
Hallen mit einer Produktions- und Lagerflache
Dank des deutlich erweiterten Platzangebots am
von ca. 10.000 qm, eine
neuen Standort Geisenheim konnte pekutherm eine
davon ein Industriedenkneue, 12 Meter lange Schredderanlage installieren,
die den Produktionsablauf erheblich rationalisiert.
mal aus dem Jahr 1908,
in dem früher Druckmaschinen montiert wurden. Trotz aller lo- bau (Schutzverglasungen) sowie aus der
gistischen Aufwendungen sind wir heute Sammlung von CDs und DVDs gezahlten
froh über diesen Ortswechsel. Unsere Vergütungen orientieren sich grundsätzneuen Produktions- und Büroräume sind lich an den in der Branche bekannten
hell und freundlich. Die Infrastruktur Indizes. Entscheidend sind primär die
passt, und das große Areal gibt uns viel Größe, Form und Dicke der KunststoffRaum für die weitere Expansion unseres ausschüsse sowie die Sortenreinheit.
Unternehmens. Dank unserer deutlich Preisbildend wirken auch die verfügbare
höheren Lagerkapazitäten können wir Menge und die Transportkosten. Pfister:
schwankende Mengenaufkommen jetzt „Wir können unseren Zulieferern attraktibesser kompensieren und gegebenenfalls ve Vergütungen anbieten, weil unsere
qualitativ hochwertigen, speziell entauch größere Mengen aufkaufen.“
staubten Rezyklate und unsere glasklaren
Die von pekutherm für PMMA- und PC- Mahlgüter in der Industrie gesucht sind.
Zuschnittreste aus dem Möbel-, Laden-, Zu den typische Anwendungen gehören
Messe-, Gewächshaus- und Maschinen- Kfz-Reflektoren, Steckdosen, LichtschalFortsetzung auf Seite 22
21
RECYAKTUELL
04/2012
Fortsetzung von Seite 21
ter und strukturierte Platten, beispielsweise für Dächer oder Wandverkleidungen.“
Die pekutherm Kunststoffe GmbH, Geisenheim, ist ein 1985 gegründetes, führendes Unternehmen im Bereich Recycling von industriellen Restkunststoffen
aus Acrylglas und Polycarbonat. Zurzeit
kauft das Unternehmen bundesweit bei
pekutherm recycelt jetzt in Geisenheim
etwa 150 Kunststoff verarbeitenden Betrieben entsprechende Produktionsabfälle, meist Plattenverschnittreste und
Randabschnitte in Extrusionsqualität.
pekutherm kauft darüber hinaus alle in
diesen Unternehmen anfallenden Kunststofftypen auf, sodass eine komplette
Entsorgung aus einer Hand gewährleistet
ist. Alle Sekundärkunststoffe werden in
kostenlos bereitgestellten Boxen gesammelt und anschließend termingenau mit
eigenem Lkw oder Hausspedition abgeholt, wobei ein Entsorgungsnachweis die
ordnungsgemäße Rückführung der Abfälle ins Recycling dokumentiert.
Zur Homepage von pekutherm
Zurück zum Inhalt
Recycling von Verbundwerkstoffen
Abb. 1: Beispiele Verbundwerkstoffe
Meckesheim. Verbundwerkstoffe, zum
Beispiel Metall/Kunststoff oder Kunststoff/Glasfaser-Verbunde, sind sehr populär: man kann mit diesen Werkstoffkombinationen leichtere, materialsparende
Teile herstellen. Das Recycling der anfallenden Produktionsabfälle will dabei auch
berücksichtigt sein - ebenso wie die Wiederverwertung der Teile am Ende des
Gebrauchs.
Diese Materialien können mit moderner
Aufbereitungstechnik von HERBOLD Meckesheim GmbH wirtschaftlich und mit
hohem Reinheitsgrad aufgeschlossen und
sortenrein werkstofflich wiederverwertet
werden.
Der besondere Augenmerk wird auf die
Reinheit aller anfallenden Fraktionen gelegt. Nicht nur der wertvollere Anteil des
Verbunds steht im Vordergrund: ein möglichst vollständiges Wiederverwerten ist
die Maxime. Oft steckt auch in den min-
Abb. 2: Herbold 1- und 2-Wellenshredder
derwertigen Fraktionen ein Wertschöpfungspotential. Dies gelingt mit moderner
Technik, die sich in 3 Schritte gliedert:
 Die Vorzerkleinerung, sofern es die
Abmessung der anfallenden Teile erfordert. Dafür stehen 1- und 2Wellenshredder zur Verfügung (Abb.
2), die das Material in großen Portionen aufnehmen können, sodass ohne
Personalaufwand ganze Gitterboxoder Containerfüllungen entleert werden können. Die Dosierung nimmt der
Shredder selbsttätig vor
 Die effektive Prallzerkleinerung, um
durch Impaktwirkung die Verbundstoffe voneinander zu lösen (Abb. 3). Dafür stehen Maschinen mit 22 bis 250
kw Antriebsleistung zur Verfügung
 Die Trennung, angepasst an die stofflichen Eigenschaften und Erfordernisse.
Abb. 3: Herbold Feinmühle Typ PU 500
HERBOLD (www.herbold.com) hat jahrzehntelange Erfahrung im Bau von Anlagen zum Recycling von Kunststoffabfällen. Neben der Trockenaufbereitung baut
HERBOLD Meckesheim auch Nasstrennstufen, die für manche Trennprozesse im
Verbundmaterialbereich optimal geeignet
sind. Das können kleine, kompakte Lösungen für wenige Hundert kg/h Anfall
sein, aber auch Anlagen für hohe Mengendurchsätze mit mehreren Tonnen pro
Stunde.
Ein Technikum mit einem Nasstrennbereich und Trockenaufbereitungsschritten
steht in Meckesheim zur Verfügung, um
Versuche im Produktionsmaßstab durchzuführen und im Dialog mit dem Kunden
die spezifische Lösung zu erarbeiten, die
dem Kundenproblem am Besten gerecht
wird.
Zurück zum Inhalt
22
RECYAKTUELL
04/2012
MAD – neue Ausrichtung und erweiterte Geschäftsführung
MAD-Gruppe hat Geschäftsführung erweitert und Neuausrichtung der Aktivitäten beschlossen
in verschiedenen Kooperationen mittelständischer Entsorger. Die Region NORDOST mit Sitz in Krostitz wird weiterhin
von Frank Herrmann geführt, dieser ist
in der Geschäftsführung zuständig für
Betrieb und Technik sowie die ausländischen Tochterunternehmen.
Frank Herrmann
Peter Meißner
München. Wie die MAD – Münchener
Akten + Daten Vernichtung GmbH mitteilte, ist Peter Meißner (45) seit Anfang Februar als neuer Geschäftsführer
für das Unternehmen tätig und übernimmt als Sprecher der Geschäftsführung
die Funktionen Vertrieb, Einkauf, Strategie und Verwaltung. Außerdem ist er
Regionalleiter der neuen Region SÜDWEST mit Sitz in München. Herr Meißner
war zuletzt für einen familiengeführten
Konzern tätig und davor Geschäftsführer
MAD ist in Deutschland mit vier Standorten aktiv sowie mit Tochtergesellschaften
und Beteiligungen in Tschechien, Polen
und Litauen. Im Zuge der Erweiterung
der Geschäftsführung wurden auch die
Weichen gestellt für den Ausbau der Geschäftsbereiche Entsorgung von Altpapier
und Handel mit Altpapier.
An den drei Standorten für die AltpapierSortierung werden anhand von erfolgten
Marktanalysen alle Optionen für den Umbau oder den Neubau von Sortieranlagen
sowie Kooperationen mit interessierten
Marktteilnehmern geprüft. Der Standort
München wird auf Basis einer erneuerten
Genehmigung ausgebaut.
Die MAD – Münchener Akten + Daten
Vernichtung GmbH – ist eine 100%ige
Tochter der LEIPA Georg Leinfelder
GmbH mit Sitz in Schwedt. LEIPA ist ein
1847 gegründeter, traditionsreicher Hersteller von Karton und Papier mit Werken
in Schrobenhausen und Schwedt sowie
mit dem Geschäftsbereich FlexPack - ein
Lieferant innovativer Verbund-Verpackungen. Innerhalb der LEIPA-Gruppe
übernimmt die MAD die Beschaffung des
von LEIPA für die fünf Papier- und Karton-Maschinen benötigten Altpapiers.
MAD ist in den Geschäftsbereichen Entsorgung, Sortierung und Handel von Altpapier tätig, beschäftigt ohne Tochtergesellschaften 211 Mitarbeiter und erzielte
2011 eine Gesamtumsatz von 172 Mio. €.
MAD gehört mit ca. einer Million Tonnen
Altpapier zu den größeren Dienstleistern
in diesem Marktsegment in Deutschland.
Zurück zum Inhalt
Vor allem KMU schaffen neue Arbeitsplätze
Brüssel. 85 Prozent aller neuen Arbeitsplätze werden von Kleinen und Mittleren
Unternehmen (KMU) geschaffen. Dieser
Wert liegt erheblich über dem 67prozentigen Anteil der KMU an der Gesamtbeschäftigtenzahl. Das hat eine von
der Kommission vorgelegte Studie für
den Zeitraum 2008 bis 2010 ermittelt.
Mit 1 Prozent war das jährliche Beschäftigungswachstum bei KMU höher als bei
großen Unternehmen (0,5 Prozent). Vor
allem jüngere Unternehmen aus der
Dienstleistungsbranche sind in der EU ein
Jobmotor. Im Durchschnitt entstanden
jährlich 1,1 Millionen neue Stellen.
Innerhalb der KMU verzeichnen die
Kleinstunternehmen (weniger als 10 Beschäftigte) den höchsten Anteil am Netto-
beschäftigungswachstum in der gewerblichen Wirtschaft. Außerdem entfällt eine
überwältigende Mehrheit der neuen Arbeitsplätze auf neue Unternehmen, die
jünger als fünf Jahre sind. Neue Unternehmen im Bereich der Dienstleistungen
für Unternehmen haben mehr als ein
Viertel (27 Prozent) aller neuen Arbeitsplätze geschaffen, solche im Bereich Verkehr und Kommunikation dagegen am
wenigsten (6 Prozent).
Der für Unternehmen und Industrie zuständige Kommissionsvizepräsident Antonio Tajani erklärte: „In diesen schwierigen Zeiten für Europas Wirtschaft können
wir uns auf die kleinen Unternehmen
verlassen, denn sie sind die treibende
Kraft bei der Schaffung von Arbeitsplätzen. Ihr beträchtlicher Anteil bei der Ent-
stehung von Arbeitsplätzen zeigt, dass
die Bedeutung von KMU größer als jemals
zuvor ist. Sie müssen auf allen Ebenen
gefördert werden. Die kleinen und neuen
Unternehmen sind ganz eindeutig der
Schlüssel für die Wiederbelebung des
Wirtschaftswachstums.“
Die Studie ist Teil der KMULeistungsüberprüfung und beruht auf
einer Ende 2010 durchgeführten Unternehmensbefragung, die die 27 EUMitgliedstaaten und zehn weitere Länder
umfasst.
Weitere Informationen auf der Website
zur SME Performance Review (KMULeistungsüberprüfung)
Zurück zum Inhalt
23
RECYAKTUELL
04/2012
PDR hat erste Testläufe erfolgreich abgeschlossen
bevorzugen weiter die herkömmlichen
isocycanathaltigen Produkte. Die Rücknahme und das Recycling der gebrauchten Dosen erfolgt über die Branchenlösung des führenden europäischen PURSchaumherstellers PDR. Die PDR stellt in
ihrem Werk in Thurnau eine zirka 95prozentige Verwertung sicher. Darüber
hinaus verwertet PDR Druckpatronen im
Auftrag von Hewlett-Packard.
Kontakt:
PDR Recycling GmbH + Co KG
Rolf Apfeld
[email protected], www.pdr.de
Zurück zum Inhalt
PDR hat die ersten Testläufe für das Recycling von monomerarmen und alphasilanterminierten Montageschäumen erfolgreich abgeschlossen. (Bildquelle: PDR)
Thurnau. Die ersten Testläufe für das
Recycling von Montageschäumen mit
neuer chemischer Zusammensetzung hat
PDR Recycling GmbH + Co KG, Thurnau
(Nord-Bayern), erfolgreich abgeschlossen. Seit Ende 2010 sind neben den klassischen isocyanat- bzw. MDI-haltigen
Montageschäumen auch monomerarme
und alphasilanterminierte im Handel erhältlich, die nicht dem Selbstbedienungsverbot unterliegen.
Die ersten zum Recycling zurückgeschickten Chargen wurden zu Versuchszwecken
über die Recyclinganlage geführt. Die
Tests haben ergeben, dass sowohl von
den monomerarmen als auch den alphasilanterminierten Produkten die Inhaltsstoffe und die Verpackungsanteile zurückzugewinnen sind. Insgesamt ist eine
Verwertungsquote von zirka 95 Prozent
erzielbar.
Nach Auskunft von Marketing- und Entsorgungslogistikleiter Rolf Apfeld hat bereits ein Klebemittelhersteller Proben der
Recyclate für Laboruntersuchungen ange-
fordert. Geplant ist, die zurückgewonnenen Rohstoffe unter den Markennamen
Mapur (Monomerarmes Präpolymer) und
Sipur (Silanterminiertes Präpolymer) zu
vermarkten. Die Markennamen sind bereits geschützt. Vor der Vermarktung
müssen allerdings noch weitere Probeläufe durchgeführt werden, um das Material
in der später angebotenen Reinheit als
Testmuster anbieten zu können. „Wir
sind zuversichtlich, die beiden neuen
Produkte in ebenso zuverlässiger Qualität
wie unser PREPUR, einem MDI-haltigen
Präpolymer, auf den Markt bringen zu
können“, erklärt Apfeld.
Hintergrundinformation
Monomerarme und alphasilanterminierte
PUR-/Montage-Schäume sind seit Ende
2010 in den deutschen Baumärkten erhältlich. Die Produkte wurden neu entwickelt, um das seit Dezember 2010 geltende Selbstbedienungsverbot für klassische
PUR-Schäume zu vermeiden. Die neuen
Schäume werden fast ausschließlich von
Heimwerkern verwendet. Profianwender
Lkw-Fahrverbot im
Inntal verstößt gegen EU-Recht
Luxemburg. Das Fahrverbot auf
einem Teilstück der österreichischen
Inntal-Autobahn A12 für Lkw über 7,5
Tonnen, die bestimmte Güter wie
beispielsweise Sekundärrohstoffe oder
Abfälle zur Verwertung befördern,
verstößt gegen europäisches Recht,
urteilte der Europäische Gerichtshof
(EuGH) am 21.12.2011 in der Rechtssache C-28/09.
Die EU-Kommission hatte im Januar
2009 ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Österreich eingeleitet, da
sie die Maßnahme der österreichischen Behörden, ein sektorales Fahrverbot einzurichten, als Verstoß gegen
die Warenverkehrsfreiheit aus Art. 28
EG und Art. 29 EG ansah.
Der EuGH hat der Kommission nun
nach einem fast dreijährigen Verfahren Recht gegeben.
Zurück zum Inhalt
24
RECYAKTUELL
04/2012
Reisswolf kooperiert mit Paprec
weiten Geschäft der Aktenvernichtung
und Archivierung und ist mit 92 Standorten in 26 Ländern vertreten.
Paris/Hamburg. REISSWOLF erweitert
sein Serviceangebot im Dokumentenmanagement in Europa: Neuer Kooperationspartner und Anbieter der Marke Reisswolf für die Aktenvernichtung in Frankreich ist die Firma CDI ("Centre des Dechets lndustriels") mit Sitz in Paris, wie
REISSWOLF bekannt gab. CDI ist eine
Tochtergesellschaft der Paprec Recyclage
Gruppe.
REISSWOLF ist Marktführer im europa-
Neuer Partner in Frankreich ist die Firma
CDI, eine Tochtergesellschaft der Paprec
Recyclage Gruppe, ein in den letzten Jahren stetig gewachsener, erfolgreicher und
heute führender Anbieter von Entsorgungsdienstleistungen industrieller Rohstoffabfälle sowie Spezialist der Datenträgervernichtung. Die Firma PAPREC Recyclage hat in 2011 4 Millionen Tonnen
Abfälle entsorgt. Sie erwirtschaftet einen
Gesamtumsatz von 60 Millionen Euro.
Die Zusammenarbeit von CDI/Paprec
Recyclage und REISSWOLF in Frankreich
bezieht sich auf den gesamten französischen Markt und Monaco und hat zum
Ziel, im Bereich sicherer Informationsvernichtung die Marktführerschaft anzustreben und zugleich das europäische Angebot für internationale Verträge zu verdichten.
Oliver Graumann, Vorstand von Reisswolf
International, ist sich sicher: "Mit der
Firma CDI/Paprec Recyclage haben wir
für Frankreich und somit auch für Europa
den besten Partner für unsere internationale Dienstleistung im Dokumentenmanagement gefunden! Wir freuen uns, mit
vereinten Kräften im französischen und
europaweiten Markt neue Impulse setzen
zu können und die Marke Reisswolf weiter in den Märkten zu entwickeln."
Zurück zum Inhalt
Jetzt auch in Österreich Online-Containerservice
Düsseldorf/Linz. Die AVE Österreich
GmbH bietet ihren Online-Containerservice für Privatkunden jetzt flächendeckend in Österreich an. In einem ersten
Schritt gingen die Mulden-Shops für die
Bundesländer Salzburg und Oberösterreich online. Für jeden Bezirk finden die
Besucher alle buchbaren Leistungen
übersichtlich dargestellt mit allen wichtigen Informationen und Preisen. Darüber
steht auch der lokale Ansprechpartner
mit seinem Beratungsangebot zur Verfügung.
Das Angebot in den anderen Bundesländern wird stufenweise ausgebaut. Bis
dahin können die Besucher eine unverbindliche Entsorgungsanfrage stellen.
Damit trägt die AVE der zunehmenden
Regionalisierung der Märkte im Internet
Rechnung. Aus diesem Grund hat man
sich auch am Modell der Containerbestellung24, dem Marktführer mit zur Zeit 133
Partnern in Deutschland, orientiert und
deren Betreiber mit einer Adaption für
den österreichischen Markt beauftragt.
Dabei überzeugte initial interactive gmbh
mit Top-Positionierungen zu den relevanten Suchbegriffen der Branche, einer
benutzerfreundlichen Website sowie ei-
nem sehr leicht zu bedienenden Redaktionssystem zur Einrichtung und Verwaltung der Containershops.
Bereits 12 Stunden nach dem Launch
erscheint das neue Portal zu wichtigen
Begriffen, wie 'Containerdienst',
'Sperrmüllcontainer' oder 'Mulde mieten'
auf den vorderen Plätzen bei einer Suche
in Google.at. In den kommenden Monaten gilt es nun, die lokalen Angebote der
AVE in den regionalen Märkten nachhaltig
zu etablieren.
www.containerdienst24.at
Zurück zum Inhalt
25
RECYAKTUELL
04/2012
Reclay übernimmt die Vfw
Köln. Die Reclay Holding GmbH übernimmt die Vfw GmbH von der Reverse
Logistics GmbH (RLG). Dazu wird die
RLG, hinter der als Hauptinhaber die Privat Equity Firma Monitor Clipper Partners
steht, neben den Gesellschaftern Raffael
A. Fruscio und Martin Schürmann neue
Minderheitsgesellschafterin der Reclay
Holding. Über die weiteren Einzelheiten
der Transaktion wurde Stillschweigen
vereinbart. Die Übernahme geschieht
vorbehaltlich der kartellbehördlichen Genehmigung, die bis Ende April erwartet
wird.
Ziel der Übernahme der Vfw ist der strategische Ausbau des Produktportfolios
der Reclay Group sowie die Sicherung
einer relevanten Unternehmensgröße im
Markt der dualen Systeme. „Wir haben
längere Zeit nach einem Unternehmen
gesucht, dessen Angebot und Kundenstruktur zur erfolgreichen Weiterentwicklung der Reclay Group beitragen könnte.
Nach sorgfältiger Prüfung verschiedener
Optionen ist die Vfw unsere erste Wahl“,
kommentiert Raffael A. Fruscio, Gesellschafter der Reclay Group.
Die Reclay Group ist im Umwelt- und
Entsorgungsmanagement tätig. Mit ihren
spezialisierten Gesellschaften deckt sie
die komplette Wertschöpfungskette der
Verpackungsentsorgung und -verwertung
sowie das Thema Nachhaltigkeitsmanagement ab. Die Vfw ist ein Unternehmen
der Reverse Logistics Group und hat sich
neben der Erfüllung gesetzlicher Recycling- und Entsorgungspflichten aus der
Verpackungsverordnung als Spezialist für
Rücknahmesysteme für Verpackungen,
Batterien und Elektrogeräte etabliert.
Durch die Übernahme kann die Reclay
Group ihr Angebot insbesondere auf dem
Gebiet der Rücknahmelösungen strategisch erweitern.
Auch die Kundenstrukturen beider Unternehmen ergänzen sich hervorragend.
Während die Reclay Group schwerpunkt-
mäßig für die Betreuung von Großkunden
insbesondere aus der Lebensmittelbranche steht, betreut die Vfw eher kleinere
und mittlere Kunden aus Spezialgebieten
wie der Medizin oder dem Baugewerbe.
„Wir freuen uns auf die neuen Möglichkeiten, den Kunden beider Unternehmen
noch umfassendere Entsorgungslösungen
aus einer Hand anbieten zu können. Damit verfügt die Reclay Group über eine
einzigartige Palette an umweltrelevanten
Dienstleistungen im Bereich der Kreislaufwirtschaft“, so Fruscio.
Die Integration der Vfw in die Reclay
Group soll bis Ende dieses Jahres umgesetzt werden. „Für Mitarbeiter, Kunden
und Lieferanten der Vfw gibt es zunächst
einmal keine Änderungen und das Geschäft läuft verlässlich weiter“, ergänzt
Fruscio. Die genauen Modalitäten werden
in den nächsten Wochen und Monaten
definiert.
Darüber hinaus baut die Reclay Group
durch die Übernahme des dualen Systems der Vfw ihre Position in diesem
Markt aus. „Dies ist auch ein Signal dafür,
dass sich die Reclay Group dauerhaft im
Markt der dualen Systeme engagieren
wird. Für die nachhaltige Sicherung der
haushaltsnahen Erfassung muss hier ein
Prozess der Konsolidierung stattfinden“,
so Martin Schürmann, Gesellschafter der
Reclay Group.
Für die Übernahme sprachen auch strukturelle Überlegungen: Beide Unternehmen sind nicht mit einem Entsorgungskonzern verbunden. „Im Gegensatz zu
den entsorgerdominierten dualen Systemen, haben sich die Reclay Group und
die Vfw als innovative Wirtschaftsunternehmen stets an den Bedürfnissen der
Kunden orientiert und nur solche Produkte entwickelt, die deren Interessen entsprechen. Diese Verpflichtung gegenüber
dem Kunden passt hervorragend zusammen“, so Peter S. Laino, Vorsitzender des
Aufsichtsrats der RLG.
Zurück zum Inhalt
Smurfit Kappa investiert 117 Millionen Euro in Papierfabrik Townsend
Dublin. Smurfit Kappa hat angekündigt, innerhalb von drei Jahren 117
Millionen Euro in seinen Produktionsstandort Townsend Hook im britischen
Kent investieren zu wollen. Einbau
und Inbetriebnahme der gebrauchten
Maschine für leichtgewichtige Wellpappenrohpapiere sollen bis Ende
2014 abgeschlossen sein. Damit soll
die Versorgung aller Verpackungsstandorte von Smurfit Kappa in Großbritannien und Irland sichergestellt
werden.
Die mit dem Projekt verbundenen
Kosten laufen über drei Jahre und
befinden sich im Rahmen der möglichen jährlichen Investitionsausgaben
von Smurfit Kappa. Dabei handelt es
sich um die größte Investition eines
etablierten britischen Papierherstellers.
Die Papiermaschine, die das Unternehmen von der italienischen Cartiera
di Cadidavid erworben hat, soll zwei
bestehende Maschinen ersetzen und
die Kapazitäten für FSC-zertifiziertes
Recyclingpapier pro Jahr um mehr als
acht Prozent steigern: von 240.000
auf 260.000 Tonnen.
Chris Allen, CEO von Smurfit Kappa
Paper UK kommentiert: “ Diese Investition im gegenwärtigen Wirtschaftsklima zeigt die Bindung von Smurfit
Kappa an britische, irische und gesamteuropäische Kunden.“
Mit der Investition wird die 150jährige Geschichte der Papierherstellung im Werk Townsend Hook fortgeschrieben. Smurfit Kappa ist mit 4,7
Mio Tonnen pro Jahr ein führender
Papierhersteller in Europa.
Zurück zum Inhalt
26
RECYAKTUELL
04/2012
Deponierung machte 2010 weiterhin fast 40 Prozent der behandelten kommunalen Abfälle in der EU27 aus
Brüssel. Nach Angaben von EUROSTAT
fielen 2010 in der EU27 502 kg kommunaler Abfall pro Person an, davon wurden
486 kg abfallwirtschaftlich behandelt: 38
Prozent wurden deponiert, 22 Prozent
verbrannt, 25 Prozent recycelt und 15
Prozent kompostiert.
Das Aufkommen kommunaler Abfälle
variiert deutlich zwischen den Mitgliedstaaten. Zypern, mit 760 kg pro Person,
hatte das höchste Abfallaufkommen im
Jahr 2010, gefolgt von Luxemburg, Dänemark und Irland mit Werten zwischen
600 und 700 kg pro Person sowie den
Niederlanden, Malta, Österreich, Deutschland, Spanien, Frankreich, Italien, dem
Vereinigten Königreich und Portugal mit
Werten zwischen 500 und 600 kg. Finnland, Belgien, Schweden, Griechenland,
Slowenien, Ungarn und Bulgarien erzeugten jeweils zwischen 400 und 500 kg pro
Person, während diese Werte in Litauen,
Rumänien, der Slowakei, der Tschechischen Republik, Polen, Estland und Lettland unter 400 kg pro Person lagen.
In Dänemark und Schweden machte
Verbrennung mindestens die Hälfte der
behandelten Abfälle aus
* Schätzung von Eurostat
0 bedeutet weniger als 0,5 Prozent, "-" bedeutet einen echten Nullwert.
Kommunale Abfälle bestehen zu einem großen Teil aus Abfall, der von Haushalten erzeugt wird. Sie können ebenfalls ähnliche
Abfälle umfassen, die von kleineren Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen erzeugt werden und von den Gemeinden
gesammelt werden. Dieser Teil der kommunalen Abfälle kann von Gemeinde zu Gemeinde und von Land zu Land, je nach
lokalem Abfallentsorgungssystem, variieren. Für Gebiete, die nicht an die kommunale Abfallentsorgung angeschlossen sind, wird
eine Schätzung der erzeugten Abfallmenge vorgenommen. Nicht berücksichtigt werden Abfälle aus Landwirtschaft und Industrie.
Die angegebenen Mengen an erzeugten und behandelten Abfällen stimmen für manche Mitgliedstaaten aus folgenden Gründen
nicht genau überein: Schätzungen des Abfallaufkommens von der nicht an die Müllabfuhr angeschlossenen Bevölkerung, Gewichtsverlust durch Trocknung, Doppelzählung von Abfall, der zwei oder mehr Behandlungsschritte durchläuft, Ausfuhren und
Einfuhren von Abfall und zeitliche Verzögerungen zwischen Abfallaufkommen und -behandlung (vorübergehende Lagerung).
Abfallbehandlung bezieht sich auf die folgenden Methoden:
- Deponierung ist definiert als die Ablagerung von Abfällen im oder auf dem Boden, einschließlich der Lagerung auf speziell
angelegten Deponien sowie der vorübergehenden Lagerung für länger als ein Jahr.
- Verbrennung bedeutet thermische Behandlung von Abfällen in einer Müllverbrennungsanlage.
- Recycling bezieht sich jedes Wiederherstellungsverfahren bei dem Abfallmaterialen in Erzeugnisse, Materialien oder Stoffe
weiterverarbeitet werden, entweder für den ursprünglichen oder für andere Zwecke (ausgenommen der Verwendung als
Brennstoff).
- Kompostierung ist die biologische (anaerobe oder aerobe) Behandlung von biologisch abbaubaren Stoffen, welches zu
einem verwertbaren Erzeugnis führt.
Im Allgemeinen beziehen sich die Daten zu den behandelten kommunalen Abfällen nur auf die im Mitgliedstaat behandelten
Abfälle und berücksichtigen nicht die zur Behandlung exportierten Abfälle. Die Recyclingkapazitäten eines Landes können jedoch
begrenzt sein. Luxemburg ist ein Beispielsfall, wo die Exporte in die recycelte Menge mit einbezogen werden.
Die Behandlungsmethoden unterscheiden
sich deutlich zwischen den Mitgliedstaaten. Die Mitgliedstaaten mit dem höchsten Anteil an deponierten kommunalen
Abfällen im Jahr 2010 waren Bulgarien
(100 Prozent der behandelten Abfälle),
Rumänien (99 Prozent), Litauen
(94Prozent) und Lettland (91 Prozent).
Die höchsten Anteile der Verbrennung
kommunaler Abfälle wurden in Dänemark
(54 Prozent der behandelten Abfälle),
Schweden (49 Prozent), den Niederlanden (39 Prozent), Deutschland (38 Prozent), Belgien (37 Prozent), Luxemburg
(35 Prozent) und Frankreich (34 Prozent)
verzeichnet. In zehn Mitgliedstaaten wurFortsetzung auf Seite 28
27
RECYAKTUELL
04/2012
Fortsetzung von Seite 27
Deponierung machte 2010 weiterhin fast 40 Prozent der behandelten kommunalen
Abfälle in der EU27 aus
de 1 Prozent oder weniger der Abfälle
verbrannt.
Am häufigsten verbreitetet war Recycling
in Deutschland (45 Prozent der behandelten Abfälle), Belgien (40 Prozent), Slowenien (39 Prozent), Schweden (36 Prozent), Irland (35 Prozent) und den Niederlanden (33 Prozent). Die Mitgliedstaaten mit der höchsten Kompostierungsrate
von kommunalen Abfällen waren Österreich (40 Prozent), die Niederlande (28
Duale Systeme
schreiben Entsorgungsaufträge ab
2013 aus
Am 16. April 2012 beginnt die Ausschreibung der neuen Entsorgungsaufträge ab 2013. Damit wird die Erfassung von Verpackungen aus Glas
und LVP neu ausgeschrieben. An der
Ausschreibung beteiligen sich die Dualen Systeme von DSD GmbH, BellandVision GmbH, Interseroh GmbH,
Redual GmbH, Landbell AG, VfW
GmbH und Zentek GmbH & Co. KG.
Die Aufträge werden auf der gemeinsamen Ausschreibungsplattform der
Dualen Systeme unter
www.ausschreibung-erfassung.de in
der Zeit vom 16. bis 27. April 2012
bekannt gemacht. Auf dieser Seite
stehen konkrete Informationen zu
dem Ausschreibungsverfahren und
den Teilnahmebedingungen bereit.
Grundsätzlich wird das aus dem letzten Jahr bekannte Konzept der Ausschreibungsführerschaft auch bei der
diesjährigen Ausschreibung beibehalten
Zurück zum Inhalt
Prozent), Belgien (22 Prozent), Luxemburg (20 Prozent), Dänemark (19 Prozent) und Spanien (18 Prozent).
Recycling und Kompostierung von kommunalen Abfällen machten zusammen
mindestens 50 Prozent der behandelten
Abfälle in Österreich (70 Prozent), Belgien und Deutschland (je 62 Prozent),
den Niederlanden (61 Prozent) und
Schweden (50 Prozent) aus. In fünf Mitgliedstaaten wurden weniger als 10 Pro-
zent der Abfälle recycelt oder kompostiert.
Diese Informationen werden von Eurostat, dem statistischen Amt der Europäischen Union, veröffentlicht.
Weitere Informationen erhalten Sie auf
der Webseite von Eurostat unter Statistiken/ Umwelt/ Environmental Data Centre
on Waste.
Zurück zum Inhalt
Interseroh mit Ergebnis- und Umsatzplus
Köln. Der börsennotierte Umweltdienstleister und Rohstoffhändler INTERSEROH SE hat das Geschäftsjahr 2011
mit einem um Entkonsolidierungsgewinne
bereinigten Ergebnisplus (EBT) von rund
6,8 Mio. Euro auf 39,3 Mio. Euro abgeschlossen (Vorjahresvergleichswert: 32,5
Mio. Euro). Der Umsatz aus den fortzuführenden Geschäftsbereichen Stahl- und
Metallrecycling sowie Dienstleistung kletterte von 1,8 Milliarden Euro auf 2,2 Milliarden Euro.
ling in Deutschland signifikant steigen.“
Bei der Bilanzpressekonferenz in Köln
sagte Vorstandschef Dr. Axel Schweitzer:
„2011 war für die Interseroh-Gruppe ein
Jahr der Veränderungen. Wir haben uns
mit dem Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag mit ALBA gesellschaftsrechtlich und strukturell so aufgestellt,
dass wir einerseits die Risiken der extrem
hohen Volatilität an den Rohstoffmärkten
beherrschen, andererseits sich abzeichnende Zukunftstrends mitgestalten und
zunehmend Rohstoffpartner für die Industrie sind. Unsere Geschäftszahlen
zeigen schon nach etwas mehr als sechs
Monaten, dass wir mit dem eingeschlagenen Weg richtig lagen und liegen. Zudem
lassen die Unsicherheiten bei der Rohstoffbeschaffung das Interesse an Recyc-
Interseroh habe den Trend zu einer erhöhten Nachfrage nach Recyclingmaterial
erkannt, biete seit Jahren wertvolle Sekundärrohstoffe an und sei Vorreiter in
der Entwicklung von geschlossenen Kreisläufen und neuer Verfahren zur Aufbereitung von Abfällen und Wertstoffen.
Wie jüngste Veröffentlichungen des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) zeigten, ließen Unsicherheiten
bei der Rohstoffbeschaffung in Deutschland das Interesse der Industrie an Recycling signifikant steigen. Bereits heute
sähen 76 Prozent der deutschen Unternehmen in der Entwicklung der Rohstoffund Energiepreise das Top-Risiko für die
Zukunft ihrer Unternehmen.
Beispielsweise habe Interseroh mit Unternehmen der Kunststoffindustrie einen
innovativen Kunststoff aus nahezu 100
Prozent Recyclingmaterial hergestellt. Die
Qualität des Recyclingkunststoffs Procyclen sei vergleichbar mit den Parametern
von Neumaterial.
Zurück zum Inhalt
28
RECYAKTUELL
04/2012
15. Int. Altpapiertag am 18. und 19. April 2012 in Düsseldorf
Veränderte Rahmenbedingungen und neue Herausforderungen
Bonn/Düsseldorf. Der internationale
Markt für Altpapier ist ständig in Bewegung. Die Sammler und Verwerter sind
gefordert, Strategien zu entwickeln, um
weltweite Nachfrageschwankungen und
nationale Sammelaufkommen in Einklang
zu bringen. Gleichzeitig steigen die Anforderungen an die Altpapierunternehmen in
einem Umfeld hoher Transport- und
Energiekosten sowie wachsender Qualitätsansprüche der Papierfabriken. Das
neue Kreislaufwirtschaftsgesetz macht den Marktzugang
für gewerbliche Sammlungen
nicht einfacher, und wie das
neue Gesetz in der Praxis angewendet wird, bedarf in vielen Punkten noch der Konkretisierung.
Beim 15. Internationalen Altpapiertag des bvse – Bundesverband Sekundärrohstoffe
und Entsorgung e.V. diskutieren internationale Branchenexperten sowie Vertreter angrenzender Wirtschaftsbereiche
und der Politik über die Zukunft des Papierrecyclings. Der
europaweit größte Altpapierkongress, den
im letzten Jahr mehr als 600 Experten
besuchten, findet in diesem Jahr im Düsseldorfer Maritim Hotel unter Leitung von
Reinhold Schmidt, Vorsitzender des bvseFachverbands Papierrecycling und bvseVizepräsident, statt und wird in den Sprachen Deutsch und Englisch simultan gedolmetscht.
Die Tagung startet am 19. April mit Vorträgen zu den Auswirkungen des Kreislaufwirtschaftsgesetzes auf die Altpapierbranche. bvse-Präsident Burkhard Landers und MinR Dr. Frank Petersen vom
Bundesumweltministerium stellen die
Gesetzesnovelle in den Mittelpunkt ihrer
Ausführungen.
Können europäische Papierfabriken noch
mehr recyceln? Auf diese Frage und die
aktuelle Entwicklung der Altpapiermärkte
antwortet Jori Ringman-Beck, Director
Recycling, Product and Environment der
Confederation of European Paper Industries (CEPI). Die Preise und die Verfügbarkeit von Altpapier in einer dynamischen
Welt sind das Thema von David Powlson,
Principal bei Pöyry Management Consulting. Ranjit Singh Baxi, Geschäftsführer
und Gründer von J & H Sales International und Präsident des BIR Paper Board
beleuchtet die steigenden Qualitätsansprüche asiatischer Papierfabriken und
die Herausforderungen, die sich daraus
für die europäische Altpapierbranche
ergeben.
Die Einflussfaktoren entlang der Wertschöpfungskette von grafischen Druckpapieren beschreibt Jörg Schönemann, Leiter Konzerneinkauf bei der Axel Springer
AG. Merja Helander, Präsidentin der European Recovered Paper Association
(ERPA), informiert über den Stand der
Novellierung der Europäischen AltpapierStandardsortenliste EN 643.
Abfall oder Produkt – Belastung oder
Chance? Die neue EU-Verordnung zum
Abfallende von Altpapier stellt Martin van
Tuyl, Vorstandsmitglied der ERPA zur
Diskussion. Über Neuerungen bei der
Ladungssicherheit von Altpapier informiert Thorsten Ludwig von der DEKRA
Automobil GmbH.
Ein Höhepunkt des Internationalen Altpapiertages wird angesichts der Unsicherheiten auf den Finanzmärkten sicherlich
die Einschätzung des Journalisten und
ehemaligen ARD-Börsenmanns Frank
Lehmann sein. Er ist sich sicher: „An der
Börse ist alles möglich – auch das Gegenteil!“ Ob dies auch für die
Altpapierbranche gilt, können
die Teilnehmer im Laufe des
Tages unter Leitung von Lars
Kossack, stellvertretender
Vorsitzender des bvseFachverbands Papierrecycling,
diskutieren.
Den festlichen Rahmen der
Veranstaltung bildet der traditionelle Altpapierabend am
19. April. Weitere Möglichkeiten für Austausch und Kontaktpflege bietet das GetTogether für Frühanreisende
am 18 April.
Die Teilnahmegebühr beträgt 598 Euro.
Für Mitglieder des bvse, der bvseEntsorgergemeinschaft e.V. und Behördenvertreter wird ein Tagungsbeitrag von
398 Euro erhoben. Das Tagungsprogramm, Anmelde- und die Hotelreservierungsformulare können Sie nachfolgend
downloaden. Hintergrundinformationen
zum Thema Altpapier stehen auf der Internetseite
http://www.papierrecycling.info
zur Verfügung.
Programmflyer zum 15. Internationalen
Altpapiertag
Anmeldeformular
Hotel Reservierung MARITIM HOTEL
Hotel Reservierung Sheraton Hotel
Hotel Reservierung Hotel Lindner
Zurück zum Inhalt
6
RECYAKTUELL
4/2012
__Literaturhinweise
Ministerialrat a. D.
2012, Loseblattwerk, 3.668 Seiten in 2
Ordnern, € (D) 104,ISBN 978 3 503 00886 5
ERICH SCHMIDT VERLAG
Die Arbeitsgrundlage für den Entsorgungs-Fachmann!
Für alle Praktiker in der Abfallwirtschaft
oder bei einer Umweltbehörde bilden
die richtigen Informationen eine Grundlage für die effektive Bewältigung der
verantwortungsvollen Aufgaben. Die
ergänzbare Sammlung TVAB bündelt
diese praxisrelevanten Informationen!
Lindner / Bergs/ Radde
Technische Vorschriften
für die Abfallbeseitigung
Ergänzbare Sammlung der Technischen
Anleitungen, Technischen Regeln, Richtlinien, Merkblätter, Musterblätter u. a.
für die Vorbereitung, Planung und
Durchführung von Maßnahmen zur
schadlosen Beseitigung und zur Verwertung von Abfällen aus Haushaltungen,
Gemeinden, gewerblichen Betrieben
und Landwirtschaft einschließlich der
Maßnahmen gesundheitstechnischer Art
Herausgegeben von Dr.-Ing. Karl-Heinz
Lindner†, Ministerialrat a. D., Dr. agr.
Claus-Gerhard Bergs, Ministerialrat im
Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, und Dr.
rer. nat. Claus-André Radde, Regierungsdirektor im Bundesumweltministerium.
Begründet von Prof. Dr. med. habil.
Gottfried Hösel, Ministerialrat a. D. und
Prof. Dr.-Ing. E. h. Walther Kumpf ,
Sie stellt alle wichtigen Materialien zur
Verfügung und bietet:
eine Vielzahl relevanter Texte – Gesetze, Verordnungen, Technische Anleitungen, Technische Regeln, Richtlinien,
Merkblätter sowie Musterblätter sowie
Materialien zu den Themenbereichen
Deponien, Rekultivierung, Verbrennung,
Biologische Behandlung, Sonderabfälle
sowie wichtige Unfallverhütungsvorschriften, Vorschriften zum Gesundheitsschutz und Sicherheitsregeln.
Dazu gehören u.a. die Mitteilungen der
Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Abfall
(LAGA) sowie Dokumente von Institutionen wie dem LAI (Länderausschuss für
Immissionsschutz), der BAM (Bundesanstalt für Materialforschung und
-prüfung), dem BDE (Bundesverband
der deutschen Entsorgungswirtschaft e.
V.) u.v.m. Zusätzlich: Die aktuelle, beiliegende CD-ROM mit den Dokumenten
für das neue abfallrechtliche Nachweisverfahren „BUDAN – neu“ inkl. der
Übergangsregelungen sowie den bisherigen Datenschnittstellen und ein Login-
Ticket für den Online-Zugriff auf die
stets aktuellen abfallrechtlichen Vorschriften der Umweltrechtsdatenbank
UMWELTdigital.de ergänzen und bereichern die Sammlung.
Mit der jüngsten Ergänzung wurden
folgende Inhalte aktualisiert:
 Bericht der Kommission über die
thematische Strategie für Abfallvermeidung und -recycling
 EU: Leitlinien zur Auslegung der R-1
Energieeffizienzformel für Verbrennungsanlagen, deren Zweck in der
Behandlung fester Siedlungsabfälle
besteht
 Arbeitshilfe Fotovoltaik auf Deponien
und Altablagerungen
 Leitfaden zur Brandvermeidung
durch Selbstentzündung bei der Lagerung von Recycling- und Deponiestoffen
 Bund/Länder-Bericht zur 75. UMK:
Strategie zur nachhaltigen PhosphorNutzung
 EU: ECHA (REACH)-Leitlinien zu Abfall und zurückgewonnenen Stoffen
 EU: Mitteilung der Komission an EP
und den Rat über künftige Schritte
bei der Bewirtschaftung von Bioabfällen in der EU
 Ergebnisbericht der LAGA – Ad hoc
AG „Elektroaltgeräteexporte“
Bestellmöglichkeit online unter
www.ESV.info/978 3 503 00886 5
Zurück zum Inhalt
30