- bvse Entsorgergemeinschaft
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RECYAKTUELL N a c h r i c h t e n + M e i n u n g e n + T r e n d s 04/2012 IFAT München vom 07. bis 11. Mai 2012 bvse-Gemeinschaftsstand in Halle B1, Stand 311/410 In knapp einem Monat beginnt die IFAT 2012 als weltweit wichtigste Fachmesse für Innovationen und Dienstleistungen in den Bereichen Wasser-, Abwasser-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft. Die IFAT ENTSORGA 2012 verzeichnet mit insgesamt 215.000 Quadratmetern – 180.000 Quadratmeter Hallen- und 35.000 Quadratmeter Freifläche – einen neuen Rekord. Die Ausstellerzahl von 2.730 zur vergangenen IFAT ENTSORGA wird übertroffen werden. „Besonders erfreulich ist in diesem Zusammenhang die Resonanz der Aussteller aus dem Ausland. Zur IFAT ENTSORGA haben sich insgesamt 27 internationale Gemeinschaftsstände aus 17 Ländern angemeldet. Japan, Kanada, Norwegen, Russland und Spanien sind dabei erstmals mit einer Gemeinschaftsbeteiligung vertreten“, so Eugen Egetenmeir, Geschäftsführer der Messe München. „Die insgesamt hohe Beteiligung und die damit verbundene KomFortsetzung auf Seite 2 __Inhalt bvse warnt vor Gebührenerhöhungen 2 Kommunalisierung wäre teure Fehlsteuerung 3 15. Int. Altkunststofftag 4 FV Kunststoffrecycling gründet neue Arbeitsgruppen / Termine bvse-Landesversammlungen 5 Kasseler Abfallforum 6 Mercedes-Benz Econic Blue Hybrid auf den Straßen Berlins 7 Auszeichnung für REL 8 Umwelthilfe wirft ALDI und REWE Verbrauchertäuschung vor 9 1. Int. Alttextiltag / Impressum 10 Korea will Altholzrecycling verbessern / Termine 11 Altholzmarkt 2011 / Gerhard Eder neuer Präsident des BDG 12 Deutscher Nachhaltigkeitspreis 2012 / Recyclingzentrum in Hanoi 13 Reiling: Neue Depot-Container / Abfallverbringung: Wie Geschäftsgeheimnis wahren? 14 Textilrecycling: Stabile Marktlage / Neue Aktenvernichtungsnorm 15 CO2-Bilanzierung 16 Neue Mitglieder 17 Coolrec übernimmt RDE 18 ELPRO familienfreundlich 19 ESTATO: Neues Reifenrecyclingwerk 20 pekutherm jetzt in Geisenheim 21 Recycling von Verbundwerkstoffen 22 MAD: Neue Ausrichtung / KMU schaffen Arbeitsplätze 23 PDR hat Testläufe abgeschlossen / Lkw-Fahrverbot im Inntal verstößt gegen EU-Recht 24 REISSWOLF kooperiert mit Paprec 25 Reclay übernimmt Vfw 26 und weitere Artikel 1 RECYAKTUELL 04/2012 Fortsetzung von Seite 1 bvse-Gemeinschaftsstand in Halle B1, Stand 311/410 Komplettbuchung unserer Hallen zeigt deutlich, dass die Unternehmen – national wie international – die IFAT ENTSORGA als die Leitmesse der Branche sehen.“ 14 Mitaussteller Der bvse ist mit einem großen Messegemeinschaftsstand mit insgesamt 14 Mitausstellern vertreten. An vielen Veranstaltungen im Rahmen der Messe nehmen bvse-Vertreter als Referenten teil. hochwertiges Recycling stärken", von 12:30 - 14:00 Uhr im Messeforum C 1. Am Mittwoch findet auf unserem Messestand das Forum Schrott im bvse mit dem Thema: "Recht und Praxis nach der Novelle des Kreislaufwirtschaftsgesetzes" statt. Ihre Teilnahme zugesagt haben: Dr. Frank Petersen, Bundesumweltministerium, Klaus Hennemann, IGE Hennemann Recycling GmbH, Heinz Will, Heinz Will GmbH & Co. KG und Eric Rehbock, bvse-Hauptgeschäftsführer. bvse-Veranstaltungen am 8./9. Mai bvse-Abend am 9. Mai Zusammen mit dem Bundesumweltministerium veranstaltet der Verband am Dienstag, 08. Mai die Tagung "Elektro (nik)-Altgeräte – Ressourcen sichern, Um 19.30 Uhr lädt der bvse dann zum bvse-Abend ein. Eine gesonderte Einladung an die Mitgliedsunternehmen wird dazu in den nächsten Tagen versendet. Mitglieder können kostenfreie Tickets für die Messe in der bvse-Geschäftsstelle anfordern. Anruf (0228/9884927) oder Mail ([email protected]) genügt. Das Team des bvse sowie die Mitaussteller freuen sich auf das persönliche Gespräch mit Ihnen! Besuchen Sie uns auf der IFAT ENTSORGA 2012 in Halle B1, Stand 311/410. Zurück zum Inhalt bvse warnt vor Gebührenerhöhungen HWWI-Studie prognostiziert Unterauslastung der vorhandenen Müllverbrennungsanlagen erhebliche Gebührenmehrbelastungen auf die Bürgerinnen und Bürger zukommen werden. Bonn/Hamburg. Das Hamburgische WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) hat eine neue Studie zu den Auswirkungen der Abfallgesetzgebung auf das Abfallaufkommen und die Behandlungskapazitäten bis 2020 vorgelegt. Dabei wurde nachgewiesen, dass mit erheblichen Unterauslastungen der vorhandenen Müllverbrennungskapazitäten zu rechnen ist. Damit bestätigt sich die Haltung des bvse, der sich dafür ausspricht, die Kapazitäten der Müllverbrennungsanlagen zügig abzubauen, da sonst Nach den Worten von Eric Rehbock, Hauptgeschäftsführer des bvse, werde aber auch das Recycling von Abfällen unter dieser Entwicklung leiden, weil aufgrund der Unterkapazitäten die Müllverbrennungspreise weiter fallen werden und somit kein wirtschaftlicher Anreiz für die stoffliche Verwertung gegeben ist. „Je länger mit dieser notwendigen Strukturanpassung gewartet wird, desto größer wird das Problem werden", erklärte Rehbock. Die Autoren der HWWI-Studie, Sven Schulze und Friso Schlitte, untersuchen die Konsequenzen dieser und weiterer sozio-ökonomischer Entwicklungen für die Abfallmengen und Behandlungskapazitäten bis 2020. Der Fokus gilt den Siedlungsabfällen und den Abfällen aus Produktion und Gewerbe. Basierend auf Annahmen zum Trennungsverhalten und seiner Änderung im Zeitablauf, zur Bevölkerungsentwicklung, zur wirtschaftlichen Entwicklung und zum Ressourceneinsatz in Unternehmen entwirft die Studie drei Szenarien (Trend, Trennung, Tradition) für die künftigen Abfallmengen. Den Ergebnissen aller drei Varianten ist ein Rückgang der Abfallmengen im Hausmüll, aus hausmüllähnlichen Gewerbeabfällen sowie aus Produktion und Gewerbe gemein. Zugleich nehmen jeweils Biound Grünabfälle merklich und die Abfallmengen aus Leichtverpackungen leicht zu. Zurück zum Inhalt 2 RECYAKTUELL 04/2012 Kommunalisierung wäre teure Fehlsteuerung Wertstoffgesetz soll mehr Recycling ermöglichen, nicht mehr Verstaatlichung Eine Kommunalisierung der Verpackungsabfälle ist für den Mittelstand der Recycling- und Entsorgungsbranche nicht diskutabel. Das macht bvsePräsident Burkhard Landers deutlich und bezieht sich dabei auf zwei vom Verband kommunaler Unternehmen (VKU) beauftragte Kurzgutachten. Burkhard Landers: „Diese Papiere reihen sich in ihrer Einseitigkeit nahtlos ein in die Strategie einer umfassenden Kommunalisierung, die offenbar in Deutschland realisiert werden soll. Wir beobachten mit großer Sorge, dass in der kommunalen Familie die soziale Marktwirtschaft zunehmend in Frage gestellt und auf die Kommunalisierung als Instrument einer flächendeckenden Verstaatlichung gesetzt wird. Auch in der Politik sind diese Tendenzen feststellbar. Die Zeche für diese Fehlsteuerung werden die Bürgerinnen und Bürger zahlen." Der bvse sieht in dem geplanten neuen Wertstoffgesetz aber durchaus eine „echte Chance", mehr Recycling von Wertstoffen aus privaten Haushalten möglich zu machen als bisher. Das setzt nach Meinung des Verbandes jedoch vernünftige Rahmenbedingungen voraus, die allen Beteiligten Anreize setzen und genügend Handlungsoptionen geben, dieses Ziel auch zu erreichen. „Eine effiziente und erfolgreiche Sammlung und Verwertung von Wertstoffen aus privaten Haushalten kann es nur geben, wenn eine sinnvolle Verzahnung zwischen kommunaler Gewährleistungsfunktion und der Leistungsfähigkeit der mittelständischen Recycling- und Entsorgungswirtschaft gelingt“, zeigt sich der bvse-Präsident überzeugt. Burkhard Landers: „Die Verpackungsentsorgung in Deutschland wird bisher über Ausschreibungen, an denen sich übrigens auch kommunale Unternehmen beteiligen, vergeben. Die neu hinzukommenden stoffgleichen Nichtverpackungen mit ca. 7 kg/Einwohner und Jahr rechtfertigen sicher nicht, dass diese Ausschreibungspraxis in Frage Fortsetzung auf Seite 4 IFAT – ENTSORGA 2012 7. ‐ 11. Mai 2012 | Besuchen Sie uns: Halle B1 Stand 337/438 +++ NEU +++ myNature.Producer : Die IT-Lösung für ihren Geschäftsprozess komplett , einfach, strukturiert, flexibel, transparent iPad, iPhone & Co.: für Management und Vertrieb - Cloud Computing: Ressourceneffizienz - Innovationen - Kostenvorteile +++ NEU +++ Zurück zum Inhalt 3 RECYAKTUELL 04/2012 Fortsetzung von Seite 3 Kommunalisierung wäre teure Fehlsteuerung gestellt und diese Wertstoffe dem Markt und dem Wettbewerb entzogen werden sollten." Von daher bleibt der bvse dabei: Wenn den Kommunen die Gewährleistungsverantwortung für die Wertstofferfassung aus privaten Haushalten übertragen werden sollte, dann nur, wenn dies mit einer Ausschreibungsverpflichtung gesetzlich verknüpft wird. Die vom VKU favorisierte Variante, dass die Erfassung, Sortierung und Verwertung der Wertstoffe aus privaten Haushalten ausschreibungsfrei an kommunale Unternehmen vergeben werden könnte, kommt für den bvse daher „überhaupt nicht in Frage". Die rechtlichen Argumente, die in der vom VKU beauftragten Untersuchung gegen eine Ausschreibungsverpflichtung aufgeführt werden, sind weder stichhaltig noch zwingend. Entscheidend ist vielmehr, dass die kommunale Ausschreibungsverpflichtung keinen Eingriff in den Kernbereich des „Wesensgehalts" des nach der Verfassung geschützten Rechts der kommunalen Selbstverwaltung darstellt. Genau das haben Prof. Dr. Martin Beckmann und Dr. Antje Wittmann bvse-Präsident Burkhard Landers weist die Forderung des VKU nach Kommunalisierung der Verpackungsabfälle klar zurück. schon 2011 in einem vom bvse beauftragten Gutachten nachvollziehbar und sorgfältig herausgearbeitet. Die vom bvse e.V. unterstützte kommunale Ausschreibungspflicht, unter Ausschluss der Eigenerledigung oder der Inhouse-Vergabe, ist sogar wettbewerbsrechtlich notwendig, wenn den Kommunen die Steuerungsverantwortung für die Wertstofferfassung übertragen werden soll. Karpenstein, das die verschiedenen Organisationsmodelle für die Wertstofferfassung im Auftrag des Bundesumweltministerium untersuchte. „Wenn die Kommunen sich aktiv in der Wertstofferfassung engagieren wollen, ist dies nur möglich, wenn gleichzeitig ein Wettbewerb um den Markt gewährleistet wird, an dem sich private und kommunale Unternehmen gleichermaßen beteiligen können", lautet daher das Fazit des bvse-Präsidenten. Das ergibt sich aus dem Gutachten von Dr. Alexander Schink und Dr. Ulrich Zurück zum Inhalt 15. Internationaler Altkunststofftag am 12./13. Juni 2012 Der 15. Internationale Altkunststofftag finden am 12. und 13. Juni 2012 in Bad Neuenahr statt. Partnerland ist in diesem Jahr Spanien. konstituierenden Sitzungen der Arbeitsgruppen „Mischkunststoffe“, PETrecycling“ sowie „Styrol und Copolymere“ statt. In drei Praxis-Workshops werden am 12. Juni 2012 die Themen: Kunststoffrecycling in der Praxis, Kunststoffrecycling in Spanien und der Fernostexport von Kunststoffen behandelt. Abends findet der traditionelle Grillabend statt. Am gleichen Tag finden zuvor auch noch die Am 13. Juni wird ein Überblick über die Situation des Kunststoffrecyclings in Europa, den USA und in Spanien gegeben. Ein hochkarätig besetztes Podium mit Alejandro Villanueva, Institute for Prospective Technological Studies – IPTS, Joint Research Centre (JRC), Eu- ropean Commission, Dr. Andreas Jaron, Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, Kai Wagner, Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Dr. Helmut Maurer, European Commission, DG Environment, Ton Emans, EuPR und Dr. Dirk Textor, Hubert Eing Kunststoffverwertung GmbH beleuchtet anschließend das Kunststoffrecycling unter europäischen Vorgaben. Zurück zum Inhalt 4 Rückantwort erbeten bis zum 30. Mai 2012 Fax-Nummer: 0228/98849-99 bvse-recyconsult GmbH z.Hd. Frau Claudia Gräfen Hohe Strasse 73 53119 Bonn Fax-Nr.: 0228/988 49 99 Anmeldung „15. Internationaler Altkunststofftag“ des bvse am 12./13. Juni 2012, Steigenberger Hotel, Bad Neuenahr Workshop A Kunststoffrecycling in der Praxis Name, Vorname 12. Juni 2012, 15.00 Uhr Workshop B Workshop C Grillabend (12. Juni 2012) Kunststoffrecycling Fernost-Export von in Spanien Kunststoffen 12. Juni 2012, 15.00 Uhr 12. Juni 2012, 15.00 Uhr und 15. Int. Altkunststofftag (13. Juni 2012) bvse-Mitglieder, Mitglieder der bvse-Entsorgergemeinschaft und Behördenvertreter nehmen zu einem Gesamtpreis von 398,00 Euro* teil. Die Teilnahmegebühr für Nichtmitglieder beträgt 598,00 Euro*. *Die Preise verstehen sich zuzüglich 19% Mehrwertsteuer. Enthalten sind: Workshop A, B oder C, alle Speisen und Getränke am Grillabend bis 23.00 Uhr, Kaffeepause und Mittagsimbiss am 13. Juni 2012. Bei Stornierung nach dem 30.05.2012 wird die gesamte Teilnahmegebühr in Rechnung gestellt. Bitte nehmen Sie ihre Zimmerreservierung direkt im Hotel vor. _________________________________________________________________________________ Firma _________________________________________________________________________________ Anschrift _________________________________________________________________________________ Telefon / Fax E-Mail __________________________ Ort/Datum ______________________________ Unterschrift Steigenberger Hotel Bad Neuenahr Kurgartenstraße 1 Tel.: +49 (0) 26 41 / 9 41-155 Fax: +49 (0) 26 41 / 941 410 53474 Bad Neuenahr TAGUNGSHOTEL Zimmerreservierung aus dem Kontingent „bvse“ 12./13. Juni 2012 Hiermit reserviere ich verbindlich: Anreise: ____________________ Abreise: ____________________ ___ Einzelzimmer, Name: à € 105,00 pro Nacht inkl. Frühstück und MwSt. ___ Einzelzimmer, Name: à € 105,00 pro Nacht inkl. Frühstück und MwSt. ___ Doppelzimmer, Name: à € 180,00 pro Nacht inkl. Frühstück und MwSt. ___ Doppelzimmer, Name: à € 180,00 pro Nacht inkl. Frühstück und MwSt. Raucher Nichtraucher (je nach Verfügbarkeit) Bitte haben Sie Verständnis, wenn wir Ihnen bei Anreise vor 15.00 Uhr das Zimmer nicht sofort zur Verfügung stellen können. Gern bieten wir Ihnen in diesem Fall die Möglichkeit an, Ihr Gepäck solange bei uns zu deponieren. Die Reservierung erfolgt auf garantierter Basis. Liegt dem Hotel keine Stornierung vor, werden im Falle einer Nichtanreise die Kosten in Rechnung gestellt. Firma: _______________________________________________________________________ Strasse ________________________ PLZ, Ort: Faxnummer: ________________________ Telefonnummer Datum/Unterschrift: ________________________________ __________________________ ____________________________________________________ Bitte nehmen Sie Ihre Zimmerreservierung schnellstmöglich vor, da das Kontingent limitiert zur Verfügung steht. Danach gehen die Zimmer des Kontingentes zurück in den freien Verkauf und die vereinbarten Konditionen können nur noch nach Verfügbarkeit gewährt werden. Vom Hotel als Rückbestätigung per Fax auszufüllen: Die oben angegebene Buchung haben wir vorgenommen. ___________________ _________________ Reservierungsnummer Datum/Name _________________________________ Hotelstempel, Unterschrift RECYAKTUELL A u s d e m b v s e 04/2012 Fachverband Kunststoffrecycling gründet Arbeitsgruppen „PET“ und „Mischkunststoffe“ Bonn. Das Kunststoffrecycling mit seinen spezifischen Prozessen und Techniken ist hochkomplex. Der bvse-Fachverband Kunststoffrecycling hat deshalb neue Arbeitsgruppen gegründet, die für die Stoffströme „PET“ sowie „Mischkunststoffe“ materialspezifische Lösungen erarbeiten. PET-Arbeitskreis konzentriert sich auf Qualität und Effizienz Das Aufkommen von PET-Abfällen beläuft sich in Deutschland auf ca. 450.000 Tonnen im Jahr. In gleicher Größenordnung stehen auch Aufbereitungskapazitäten zur Verfügung. Zudem sind sowohl in Europa, als auch in Asien weitere PETRecyclingkapazitäten vorhanden, was eine intensive Wettbewerbssituation um den PET-Stoffstrom zur Folge hat. Gleichzeitig erschweren die ständig steigenden Energiepreise die Geschäftsstätigkeit der PET-Recycler. Der PET-Arbeitskreis, vorläufig unter Leitung von bvse-Vizepräsident Herbert Snell, wird sich von daher vor allem mit den Qualitäts- und Effizienzaspekten rund um das PET-Recycling beschäftigen. Interessierte Unternehmen, auch Nicht- Mitglieder des bvse, sind herzlich zur Mitarbeit und Teilnahme eingeladen. Die konstituierende Sitzung findet im Rahmen des 15. Internationalen Altkunststofftags am Dienstag, den 12. Juni in Bad Neuenahr statt. diert daher dafür, die Kunststoffsortierung zu überdenken und neu auszurichten, damit genügend Material mit ausreichender Qualität für die Mischkunststoffaufbereitung zur Verfügung gestellt werden kann", so Dr. Michael Scriba. Arbeitsgruppe Mischkunststoffe: Kunststoffsortierung neu ausrichten Es sei nicht sinnvoll, sortenreine Minifraktionen zu erzeugen, indem sie den Mischkunststoffen entzogen werden, wenn dadurch das große Potential dieser Mischungen für die werkstoffliche Verwertung vernichtet würde. „Mischkunststoffe sind zu schade für die Verbrennung!“ Die Verwertung von Mischkunststoffen steht vor neuen Aufgaben, beispielsweise durch die Einführung der Wertstofftonne. Zudem stelle sich in zunehmendem Maße auch in den Nachbarländern die Aufgabe, Mischkunststoffe sinnvoll zu verwerten. „Eine Vielzahl von Recyclaten und Endprodukten werden aus Mischkunststoffen ökologisch vorteilhaft hergestellt, dies soll mit der AG Mischkunststoffe verdeutlicht werden.“, so der Fachverbandsvorsitzende Dr. Dirk Textor bei der Gründung der Arbeitsgruppe. Den vorläufigen Vorsitz der bvse-Arbeitsgruppe Mischkunststoffe hat Dr. Michael Scriba übernommen, der eine vergleichbare Gruppe schon auf europäischer Ebene bei EuPR führt. Sorge macht den Recyclingunternehmen derzeit die stetig sinkende Materialqualität. „Die bvse-AG Mischkunststoffe plä- Die bvse-Arbeitsgruppe Mischkunststoffe besteht derzeit aus den mittelständischen Recyclern HAHN Kunststoffe GmbH, Hubert Eing Kunststoffverwertung GmbH, mtm plastics GmbH, PURUS PLASTICS GmbH, KS Kunststofftechnik GmbH & Co. KG, Cabka GmbH und Vogt-Plastic GmbH. Die nächste öffentliche Sitzung der neuen bvse-Arbeitsgruppe findet im Rahmen des 15. Internationalen Altkunststofftags am Dienstag, den 12. Juni, von 11.00 Uhr bis 14.00 Uhr in Bad Neuenahr statt. Interessierte Aufbereiter und Verwerter von Mischkunststoffen sind zur Teilnahme eingeladen. Zurück zum Inhalt _Termine der bvse-Landesversammlungen 2012 +++ 23.05.2012 Hamburg/Schleswig-Holstein/ Mecklenburg-Vorpommern Greifswald: Sitzung im Hotel Mercure, Besichtigung Zwischenlager Nord 05.06.2012 Berlin/Brandenburg/SachsenAnhalt/Sachsen/Thüringen Werder: Sitzung und Betriebsbesichtigung bei GRIAG 06.06.2012 Bremen/Niedersachsen Braunschweig: Sitzung und Betriebsbesichtigung bei ELPRO GmbH 20.06.2012 Baden-Württemberg Schwäbisch Gmünd: Sitzung und Betriebsbesichtigung bei der GOA 21.06.2012 tag- Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland Saarbrücken: Sitzung im Hotel Mercure, Mitessen im Restaurant Woll, Spicheren 28.06.2012 Nordrhein-Westfalen Gescher: Sitzung im Landgut zur Krone, Betriebsbesichtigung bei Hubert Eing GmbH 19.07.2012 Bayern Regensburg: Sitzung im SORAT Insel Hotel 5 RECYAKTUELL A u s d e r B r a n c h e 04/2012 Restmülltonne ungünstig für Verwertung Von Gunnar Sohn Kassel. Auf dem Abfall- und Bioenergieforum vom 27.-29. März 2012 in Kassel wurde deutlich: Es gibt Interessenvertreter auf kommunaler Seite, die den Abfall am liebsten in der Müllverbrennung sehen.. So etwas wird dann thermische Verwertung genannt, obwohl der energetische Wirkungsgrad der Anlagen eher bescheiden ist. Dabei sollte das Recycling im Vordergrund stehen. Rohstoffe zurückgewinnen Unstrittig ist das ökologische Prinzip, Produkte wieder aufzufrischen, zu erneuern und für eine Wiederverwendung zu sorgen. Am Beispiel von Handys gelingt das über die sogenannte RefurbishingMethode. "Die Verlängerung der Lebensdauer von Handys ist ein wichtiger Punkt, der in der Recyclingdebatte nicht vernachlässigt werden sollte. Über eine ausgefeilte Wartung und Reparatur kann man eine Menge erreichen", erläutert Dirk Müller vom Frankfurter After-SalesSpezialisten Bitronic http://bitronic.eu . Dem Experten nach geht es um eine geordnete Aufbereitung der Geräte und deren Verkauf und wenn gar nichts mehr geht, um eine fachmännische Verwertung, um die der Rohstoffe wiederzugewinnen. Zudem müsse generell bei alten Handys darauf geachtet werden, die Restdaten zu bereinigen - das gelte sowohl für die Wiederverwendung als auch für das Recycling. Bilder, SMS, Kontakte und Apps sollten über ein Update gelöscht werden. Energieeinsatz problematisch Gerade die Reparatur ist oft ein wirksames und ökologisches Instrument im Umweltschutz. "Die lateinische Herkunft des Wortes ´reparare´ meint nicht nur wiederherstellen und ausbessern, sondern auch erneuern. Im Reparieren steckt eben auch Innovationspotenzial. „Das gelingt nur mit Einfallsreichtum und Ingenieurskunst", unterstreicht Müller. Ähnlich viel Geistkapital ist vonnöten, um den Abfall in einer Verwertungskaskade so lange wie möglich als Rohstoffquelle zu nutzen, bis er letztlich in einer Müllverbrennungsanlage landet. cycling. "Das reicht nicht. Aus allen uns bekannten Untersuchungen geht hervor, dass Recycling nur über die Getrenntsammlung funktioniert. Nur dann bekommt man Sekundärrohstoffe, die im industriellen Fertigungsprozess wieder eingesetzt werden können", erklärt Wendenburg. Die deutsche Bundesregierung bekennt sich klar zur Recycling-Gesellschaft. An erster Stelle steht Vermeidung von Müll. Dann folgt Wiederverwendung, denn dadurch lässt sich Energie sparen. Und dennoch: Recycling bedeutet immer auch, dass ein Stoff noch einmal unter Einsatz von Energie in einen bestimmten Zustand zurückgeführt wird, um daraus wiederum unter Einsatz von Energie ein neues Produkt herzustellen. "Wenn ich ein Produkt aber weiter nutzen kann, weil es noch gar nicht sein Lebensende erreicht hat, ist die weitere Nutzung ökologisch am effizientesten", sagt Helge Wendenburg, Ministerialdirektor und Leiter der Abteilung Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft und Bodenschutz beim Bundesumweltministerium, auf dem Abfallund Bioenergieforum http:// abfallforum.de in Kassel. An dritter Stelle komme Recycling. "Wir müssen lernen, dass wir in Zukunft immer mehr Stoffe recyceln können." Neue Ansätze erforderlich Dieser Weg führt laut Wendenburg aber nicht über die Restmüll-Tonne. Hier setze man massiv auf energetische Brennstoffe und nur so nebenbei auf ein wenig Re- Dr. Helge Wendenburg Sobald Reststoffe hingegen mit Wertstoffen kombiniert werden, bekommt man einen minderwertigen Rohstoff, der sich vielleicht noch für die Produktion von Parkbänken eignet. Die Erklärung ist bei der genaueren Betrachtung des Restabfalls einfach. Abfallwirtschaftler bezeichnen das als "Hygieneabfall" - also Windeln oder sonstige Abfälle, die in der Küche oder im Badezimmer anfallen. "Das stopfen wir in eine graue Tonne, packen noch gebrauchte Verpackungen und stoffgleiche Nichtverpackungen drauf, lassen das 14 Tage stehen, verdichten das Ganze noch ein wenig und anschließend geht der Abfall auf das Sortierband." Für Wendenburg keine geeignete Alternative. Als Ergebnis entstehe ein stinkendes Granulat, das aus Gründen des Arbeitsschutzes in keine Industrieanlage reinkommt. "Dieser Weg wird nie funktionieren", schlussfolgert Wendenburg. Zurück zum Inhalt 6 RECYAKTUELL 04/2012 Mercedes-Benz Econic BlueTec Hybrid auf den Straßen Berlins Technik pro Einsatztag durchschnittlich rund 11 Liter Diesel und entlastete die Umwelt damit um 30 Kilogramm CO2. Der Kraftstoffverbrauch sank somit gegenüber direkt vergleichbaren, konventionell angetriebenen Fahrzeugen um 23,9 Prozent – mehr, als selbst die Entwickler vermutet hatten. Demgegenüber steht ein Energieverbrauch von lediglich etwa 7kWh durch das Aufladen der Batterien über Nacht an der Steckdose. unternehmen wurde der Mercedes-Benz Econic BlueTec Hybrid ein Jahr lang auf rund 12 000 Kilometern von den Müllwerkern auf Herz und Nieren getestet – mit rundum überzeugendem Leistungsnachweis. Hinter dem niedrigen Kraftstoffverbrauch des Econic BlueTec Hybrid steckt eine ausgeklügelte Antriebsstrategie für alle Betriebszustände. Das Anfahren übernimmt ein Elektromotor mit Energie aus einer Lithium-Ionen-Batterie. Sobald der Ladezustand der Akkus unter einen Wert von 30 Prozent sinkt und das Fahrzeug eine Geschwindigkeit von 30 km/h erreicht, schaltet sich ein Verbrennungsmotor ein, der den Vortrieb übernimmt. Fährt der Hybrid-Econic mit konstanter Geschwindigkeit schneller als 30 km/h, wird das Fahrzeug vorwiegend vom Verbrennungsmotor angetrieben. Im Kundeneinsatz in Berlin sparte das Fahrzeug mit Parallelhybrid und Plug-In- Die beim Bremsen freigesetzte Energie wird in Form von elektrischer Energie Mercedes-Benz Econic BlueTec Hybrid im Feldversuch bei Berliner Stadtreinigung Berlin. Auch bei Nutzfahrzeugen stellt der Hybridantrieb für bestimmte Anwendungen eine wichtige Technologie zur Reduktion von Kraftstoffverbrauch und Emissionen dar. Dies hat unter anderem der Mercedes-Benz Econic BlueTec Hybrid im vergangenen Jahr auf den Straßen der Bundeshauptstadt eindrucksvoll bewiesen. Reduktion des Kraftstoffverbrauchs um 23,9 Prozent durch Hybridantrieb Aufladen des Elektromotors durch Rekuperation und an der Steckdose mittels Plug-In-Funktion Ausgeklügelte Antriebsstrategie für alle Betriebszustände Seit der Jahreswende 2010/2011 führt Daimler mit dem sparsamen und leisen Fahrzeug einen Feldversuch bei der Berliner Stadtreinigung (BSR) durch. Die Müllwerker und auch die Anwohner zeigen sich von dem Hybrid-Lkw mit Nachhaltigkeitsfaktor begeistert. Beim größten deutschen Stadtreinigungs- Mercedes-Benz Econic BlueTec Hybrid - Vorderansicht Fortsetzung auf Seite 8 7 RECYAKTUELL 04/2012 Fortsetzung von Seite 7 Mercedes-Benz Econic BlueTec Hybrid auf den Straßen Berlins zurückgewonnen, in Batterien gespeichert und wieder für den Antrieb über den Elektromotor verwendet. Des Weiteren wird die Ladung der Batterien beim Gaswegnehmen im Schiebebetrieb rekuperiert. Für den Einsatz im Abfallsammelbetrieb sind Fahrzeuge mit Hybridantrieb ideal geeignet. Ständiges Anfahren und Anhalten mit Distanzen von oft nur wenigen Metern sind nicht nur für das Fahrzeug, sondern auch für seine Besatzung und die Anwohner eine Strapaze. Bei der Berliner Stadtreinigung stoppte der Econic BlueTec Hybrid im Durchschnitt etwa 200 bis 300 Mal pro Tag. Beim Hybrid-Lkw können sowohl der Kraftstoffverbrauch als auch der Lärmpegel durch elektrisches Anfahren und Aufladen der Batterie beim Brems- und Anhaltevorgang spürbar reduziert werden. Das Fahrzeug zeichnet sich zudem durch Übersichtlichkeit und Geräumigkeit des Niederflur-Fahrerhauses mit seinen vier Sitzplätzen aus. Es ermöglicht einen niedrigen und bequemen Einstieg sowie einen freien Durchgang ohne störenden Mitteltunnel und verfügt über volle Stehhöhe. Kontakt: Alexander Kleistner Daimler AG Mercedes Benz Vertrieb Deutschland Behörden/Direktkunden/Sonderfahrzeuge E-Mail: [email protected] Zurück zum Inhalt Auszeichnung für die REL GmbH & Co.KG 10 Jahre Entsorgungsfachbetrieb und Abfallgesetzes ist gerade beim Umgang mit gefährlichen Abfällen, wie z.B. Asbest, oftmals Voraussetzung für eine Auftragserteilung, wie Geschäftsführerin Monika Kattermann erläutert. Bei dem jährlich stattfindenden Audit werden alle abfallrechtlichen Tätigkeiten auf ihre ordnungsgemäße und gesetzeskonforme Ausführung hin überprüft, ebenso wie die lückenlose Dokumentation über den Verbleib der Stoffe. Die REL bietet ihren Kunden aus Handel, Gewerbe und Privat individuelle Entsorgungslösungen. (V.l.n.r.) Eric Rehbock (Hauptgeschäftsführer des bvse), Monika Kattermann (Geschäftsführerin REL), Zajrbek Elembaev (Geschäftsführer REL), Harald Rostock, Holger Seitz, Petra Wolf-Rehberg (das kompetente Vertriebs-Beratungsteam). Ladenburg. Die Recycling- und Entsorgungszentrum Ladenburg GmbH & Co. KG ist bereits zum zehnten Mal in Folge als Entsorgungsfachbetrieb zertifiziert worden. Aus diesem Anlass war Eric Rehbock, Hauptgeschäftsführer des größten deutschen Entsorgerverbandes, des bvse- Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V., aus Bonn angereist, um der REL ihr Jubiläumszertifikat feierlich zu überreichen. Die Zertifizierung als Entsorgungsfachbetrieb gem. § 52 des Kreislaufwirtschafts- Neben einer eigenen Sortieranlage für Baustellen- und Gewerbeabfälle betreibt die REL auch einen Containerdienst mit Absetz- und Abrollcontainerfahrzeugen. Informationen und Angebote erhalten Sie unter: Internet: www.rel-hd.de Email: [email protected] Telefon: 06203/4029-10 Fax: 06203/4029-11 Zurück zum Inhalt 8 RECYAKTUELL 04/2012 Umwelthilfe wirft ALDI und REWE Verbrauchertäuschung vor Tragetaschen aus Bioplastik bestehen zu mehr als zwei Dritteln aus Erdöl und werden weder kompostiert noch recycelt beim bvse-Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung: „Bioplastik sorgt für große Probleme beim Kunststoffrecycling. Die Biokunststoffe mindern aufgrund ihrer chemischen Zusammensetzung die Qualität der Recyclate." So führt der Eintrag von Biokunststoffen beim Kunststoffrecycling zu deutlichen Nachteilen. Das Waschwasser verschmutzt erheblich, da die Biokunststoffe hier zerfallen und einen idealen Nährboden für Mikroorganismen bilden. Es muss öfter ausgetauscht oder mit einem deutlich größeren Aufwand gereinigt werden. Radolfzell. Mit ihren angeblich kompostierbaren Einkaufstüten geben die Handelsunternehmen Aldi und Rewe ihren Kunden das Gefühl, einen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten. Recherchen der Deutschen Umwelthilfe e.V. (DUH) ergaben jetzt, dass die als ökologisch beworbenen Plastiktüten weder umweltfreundlich sind noch kompostiert werden. „Aldi und Rewe versuchen den Verbraucher für dumm zu verkaufen, indem man ihn glauben lässt, durch den Kauf der Tüten Gutes zu tun. Doch die angeblich ‚grünen‘ Plastiktüten helfen der Umwelt nicht, im Gegenteil. Sie werden nicht kompostiert, lassen sich auch nicht recyceln und bestehen hauptsächlich aus Erdöl“, kritisiert Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH. Resch fordert deshalb von Aldi und Rewe, die Verbrauchertäuschung zu beenden. Besonders interessant ist, dass sie laut Herstellerangaben überhaupt nicht für die Eigenkompostierung geeignet sind. In industriellen Kompostierungsanlagen werden sie gemeinsam mit herkömmlichen Plastiktüten als Störstoffe aussortiert, um Plastikreste im Kompost zu vermeiden. In einer ersten Reaktion nahm REWE die Bioplastik-Tüten zwar aus dem Sortiment. Die DUH gab jedoch bekannt, dass sie gegen ALDI und REWE juristisch vorgehen werde. „Das Recycling biologisch abbaubarer Kunststoffmischprodukte, wie die Aldiund Rewe-Tüten, bleibt in der Realität ebenfalls eine Fantasie. Denn als biologisch abbaubar bezeichnete Biokunststoffe aus Haushalten lassen sich nicht werkstofflich recyceln“, erklärt die DUHBereichs-leiterin für Kreislaufwirtschaft, Maria Elander. Dr. Thomas Probst Das bestätigt auch Dr. Thomas Probst, Kunststoffexperte Darüber hinaus können beim Waschen die herkömmlichen Kunststoffe mit einem Film aus Biokunststoffen überzogen werden, der dann bei den weiteren thermischen Umsetzungsprozessen in die Kunststoffe einbrennt. Die Recyclate werden schwarz und verkaufen sich schlecht. Gelangen die Biokunststoffe in Kunststoffbauteile, die beim Recycling hergestellt werden, wie beispielsweise Rasengittersteine, Kunststoffpfähle und Kunststoffpaneele oder –bretter, so verändern sie deren Stabilität nachteilig! Wenn vermehrt Bioplastik in Umlauf gebracht wird, müsste dieser daher ausgeschleust werden. Das aber, so erläutert Probst, würde zu erheblich erhöhten Anlagen- und Verfahrenskosten führen. „Am Ende bleibt dann oft nur noch der Weg in die Müllverbrennung, und das ist sicher nicht im Sinne des Umweltschutzes. Um es ganz klar zu sagen: Wir sperren uns nicht gegen Biokunststoffe, aber sind strikt gegen Etikettenschwindel. Für alle Kunststoffarten muss die gleiche Messlatte gelten: Das Recycling, nicht die Verbrennung, muss die erste Verwertungsoption sein“, betont der Kunststoffexperte. Zurück zum Inhalt 9 RECYAKTUELL 04/2012 1. Internationaler Alttextiltag des bvse vom 26. - 27. April 2012 in Budapest tern sowie internationalen Referenten aus Politik, Wirtschaft, Beratung und angrenzenden Industriezweigen eine Plattform für den Austausch über die aktuellen und zukünftigen Chancen und Potenziale des Textilrecyclings. Das Branchentreffen findet vom 26. - 27. April 2012 im Hotel Corinthia im ungarischen Budapest statt. Am 27. April eröffnet Michael Sigloch, Vorsitzender des bvse-Fachverbands Textilrecycling, die Tagung. Dr. Andor Nagy, Mitglied des ungarischen Parlaments und stellvertretender Vorsitzender des ungarischen Nachhaltigkeitsrates, beschäftigt sich in seiner Keynote Speech mit der Frage, wie ein Weg aus der globalen Wirtschaftskrise über das Recycling führen kann. Anschließend gibt Mihály Hartay, Geschäftsführer der ungarischen ÖKOPACK KFT und ÖKOPACK Nonprofit Coordination Company, einen Überblick über die Situation des Textilrecyclings in Ungarn. Bonn/Budapest. Nachdem der Fachverband Textilrecycling sich im letzten Jahr dem bvse angeschlossen hat, findet der 1. Internationale Alttextiltag unter neuer Ausrichtung vom 26. bis 27. April 2012 in Budapest statt. Die Herausforderungen und Schwierigkeiten der Branche werden immer anspruchsvoller. Die Schwemme asiatischer Billigtextilien, steigende Logistikkosten und schwankende Erfassungsmengen sowie illegale Altkleidercontainer und die Umsetzung der EU-Abfallrahmenrichtlinie in die jeweiligen nationalen Gesetze fordern von den Marktteilnehmern höchste Flexibilität und tragfähige Strategien. Der 1. Internationale Alttextiltag des Fachverbands Textilrecycling im bvse– Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V. bietet Branchenvertre- Im Mittelpunkt der Veranstaltung stehen die Konsequenzen und Handlungsmöglichkeiten für das Textilrecycling durch das neue Kreislaufwirtschaftsgesetz. Dazu werden Dr. Ulrich Lottner vom Bayerischen Landesamt für Umwelt (LfU) und Alexander Gläser, Rechtsanwalt und Notar der Kanzlei Gläser-Schewe-Schirmer aus Stuttgart, Stellung beziehen und den Branchenexperten in der anschließenden Diskussion für Fragen zur Verfügung stehen. Die Aufstellung illegaler Altkleidercontainer durch zahlreiche dubiose Sammler hat sich zunehmend negativ auf die Marktverhältnisse und das Ansehen kompetenter Fachbetriebe ausgewirkt. Davon distanzieren sich die Mitglieder des Fachverbandes unter anderem mit neuen Leitlinien, die Beate Heinz, Fachreferentin des bvse, bei der Tagung erstmals der Öffentlichkeit präsentieren wird. Einen weiteren Blick auf die Praxis wirft Kai- Uwe Jobst, Geschäftsführer des Bremer Unternehmens JO-BA, der die innovativen Altkleidersammelcontainer EASYConnect vorstellt. Das attraktive Rahmenprogramm der Tagung mit einem ungarischen Begrüßungsabend auf Einladung des bvseMitgliedsunternehmens ALGO TEXTIL KFT sowie einem Kulturprogramm in Budapest bietet den Teilnehmern neben dem Vortragsprogramm viele Möglichkeiten für Austausch und Networking. Ein detailliertes Programm sowie Informationen zur Anmeldung finden Sie hier Zurück zum Inhalt _Impressum Herausgeber: bvse-Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V., Hohe Straße 73, 53119 Bonn, Tel. 0228/98849-0, E-Mail: [email protected] V.i.S.d.P.: Eric Rehbock Redaktion: Jörg Lacher (Chefredakteur) Silke Casamassa Egmont Schmitz Birgit Guschall-Jaik Dr. Thomas Probst Andreas Habel Beate Heinz Thomas Braun Eva Pollert Michaela Ziss Ilona Schäfer Anna Wagner 21 Zurück zum Inhalt 10 Rückantwort erbeten an Fax-Nummer: 0228/98849-99 bvse-recyconsult GmbH z.Hd. Frau Claudia Gräfen Hohe Strasse 73 53119 Bonn Fax-Nr.: 0228/988 49 99 Anmeldung „1. Internationaler Alttextiltag“ des bvse am 26./27. April 2012, Corinthia Hotel, Budapest Name, Vorname Ungarischer Begrüßungsabend TAGUNG 26. April 2012, 17.15 Uhr 27. April 2012, 9.30 Uhr Stadtrundfahrt mit Besichtigung und Galadinner 27. April 2012, 16.30 Uhr bvse-Mitglieder nehmen zu einem Gesamtpreis von 95,00 Euro* teil. Die Teilnahmegebühr für Nichtmitglieder beträgt 249,00 Euro*. *Die Preise verstehen sich zuzüglich 19% Mehrwertsteuer. Enthalten sind: Begrüßungsabend, Tagung sowie Stadtrundfahrt mit Galadinner. Bei Stornierung nach dem 12. April 2012 wird die gesamte Teilnahmegebühr in Rechnung gestellt. Bitte nehmen Sie ihre Zimmerreservierung direkt im Hotel vor (Hotelanmeldebogen anbei) _________________________________________________________________________________ Firma _________________________________________________________________________________ Anschrift _________________________________________________________________________________ Telefon / Fax E-Mail __________________________ Ort/Datum ______________________________ Unterschrift ID: 283261 International Textile Recycling Conference Corinthia Hotel Budapest, Budapest, Hungary 26th –28th April, 2012 Housing Form T o e n j o y t h e c o n f e r e n c e r a t e , p l e a s e f i l l t h i s f o r m a n d f o r wa r d t o R e s e r v a t i o n d e p a r t m e n t , Corinthia Hotel Budapest E-mail: [email protected] Booking deadline: 19th March 2012 th After 19 March 2012 rooms and rates are subject to availability PERSONAL INFORMATION DEPOSITS AND PAYMENT INFORMATIONS First & Family Name I guarantee my arrival and the payment of my account with the following credit card: Credit Card: Diners Club Master Card VISA Amex Company Credit Card Number Address Expiration Date City ZIP / Postal Code Country Name on the Card Passport No.: Date of Birth: Daytime Phone – Country Code (City / Area Code) Number Date Fax Number – Country Code (City / Area Code) Number E-mail Address Arrival Date Departure Date ACCOMMODATION Superior room for single occupancy: EUR 125, - /night Superior room for double occupancy: EUR 145, - /night Executive room supplement: +EUR 60- per room per night Cardholder Signature INFO: Please be informed, that your reservation can only be proceeded if your credit card number is added at this page or a deposit payment (for the total nights of your stay at the above mentioned room rate) is done via banktransfer. In case of nonarrival or shortened stay, the hotel reserves the right to charge you for the following cancellation fees (in case the reservation was not cancelled or amended 7 days before the arrival): 7 days prior to arrival 1 night’s room rate will be charged. Within 3 days full length of stay will be charged. Changes will be accepted in writing only. Any cancellation within 3 days prior to the arrival and during the stay will be charged. Please further more be advised that your reservation will be held overnight and is guaranteed for late arrival. Once your reservation is processed, a confirmation will be sent to you at the contact numbers provided above within 48 hours. TRANSFER The above rates include our rich buffet breakfast, usage of the Royal Spay and free internet connection in guest room but exclude taxes: 18%VAT and 4% city tax. Rates available from 26th – 28th April 2012 rooms outside these dates are subject to availability. If there is an increase in the taxes according to the operative tax law, room rates may be higher. Arrival on (day / time) ____________________________ Transfer from the airport (40, - Euro / Taxi) Yes No Flight Nr. and time (by arrival) ________________________ Departure on (day / time) ____________________________ Transfer from the hotel (28, - Euro / Taxi) Yes No Flight Nr. and time (by departure) _____________________ Select Type of Room Desired SUBMIT THIS FORM (one form per room) Superior single – 1 bed, 1 person To: R e s e r v a t i o n D e p a r t m e n t Corinthia Hotel Budapest Superior twin – 2 beds, 2 persons By Fax: By Phone: By E-mail: Executive single – 1 bed, 1 person THANK YOU for choosing CORINTHIA HOTEL BUDAPEST Superior double – 1 bed, 2 persons +36 1 479 4727 +36 1 479 4813 [email protected] Executive double – 1 bed, 2 persons *(to be filled by Corinthia only) Smoking With pleasure we confirm your reservation: Non Smoking List all persons (with arrival/departure date) you will be sharing a room with: Confirmation nr.: ____________________________________ Special requests Info: The guest acknowledges joint and several liability for all services rendered until full settlement of the bill. Management takes no responsibility for valuables left in the guest room. Safety deposit boxes are provided without charge at the Front Desk. Personal cheques are not accepted. Check-in time is from 3PM. Check-out time is 12 noon. Early check-in & late check-out upon request (subject to availability). Signature: _________________________________________ Please contact the hotel if you do not have a confirmation number by return! ID: 283261 International Textile Recycling Conference Corinthia Hotel Budapest, Budapest, Hungary th th 26 –28 April, 2012 Housing Form T o e n j o y t h e c o n f e r e n c e r a t e , p l e a s e f i l l t h i s f o r m a n d f o r w a r d t o R e s e r v a t i o n d e p a r t m e n t , Corinthia Hotel Budapest E-mail: [email protected] Booking deadline: 19th March 2012 After 19th March 2012 rooms and rates are subject to availability Deutsche Übersetzung ohne Haftung und Gewährleistung auf inhaltliche Richtigkeit! Zur Zimmerreservierung benutzen Sie bitte ausschließlich das englische Formular! Zahlungsinformation Ich garantiere Ihnen meine Ankunft und die Zahlung meiner Rechnung mit folgender Kreditkarte: Kreditkarte: Diners Club Master Card VISA Amex Persönliche Daten KartenNr. Vor- und Nachname Ablaufdatum Firma Name Karteninhaber Anschrift Stadt PLZ Land Datum Personalausweis-Nr.: Geburtstag: Telefon – Landesvorwahl (Stadtvorwahl) Tel.Nr. Fax – Landesvorwahl (Stadtvorwahl) Fax E-Mail Anreisedatum Abreisedatum UNTERKUNFT Superior-Zimmer bei Einzelbelegung: EUR 125, - / Nacht Superior Zimmer für zwei Personen: EUR 145, - / Nacht Executive-Zimmer-Zuschlag: + EUR 60, - pro Zimmer pro Nacht Die genannten Preise beinhalten unser reichhaltiges Frühstücksbuffet, Nutzung des Royal Spay und kostenfreien Internetzugang in den Gästezimmern, zuzüglich Steuern: 18% Mehrwertsteuer und 4% Kurtaxe. Die Preise gelten vom 26.-28. April 2012, außerhalb dieser Zeit je nach Verfügbarkeit. Eine Erhöhung der Steuern nach dem geltenden Steuerrecht kann höhere Zimmerpreise verursachen. Zimmer Unterschrift Karteninhaber INFO: Bitte beachten Sie, dass Ihre Reservierung nur vorgenommen werden kann, wenn Sie Ihre Kreditkartennummer auf dieser Seite angeben oder eine Zahlung (für die Gesamtzahl der Übernachtungen Ihres Aufenthalts gem. des oben genannten Preises) mittels Banküberweisung erfolgt ist. Bei Nichtantritt oder verkürztem Aufenthalt behält sich das Hotel das Recht vor, folgende Stornogebühren zu erheben (im Fall, dass die Reservierung nicht 7 Tage vor Anreise storniert oder geändert worden ist): 7 Tage vor Anreise wird der Zimmerpreis für 1 Nacht fällig. Bei einer Stornierung 3 Tage vor Anreise wird der gesamte Betrag in Rechnung gestellt. Änderungen werden nur schriftlich akzeptiert. Bei Stornierungen innerhalb von 3 Tagen vor Anreise und während des Aufenthalts wird der Gesamtbetrag des Zimmers in Rechnung gestellt. Bitte beachten Sie, dass Ihre Reservierung auch während der ersten Nacht und bei Spätanreise bestehen bleibt. Sobald uns Ihre Reservierung vorliegt, erhalten Sie eine Bestätigung an Ihre Kontaktdaten innerhalb von 48 Stunden. TRANSFER Ankunft (Tag / Zeit) ____________________________ Yes No Transfer vom Flughafen (40, - Euro / Taxi) Flug Nr. und Zeit (Ankunft) ________________________ Abreise (Tag / Zeit) ____________________________ Yes No Transfer vom Hotel (28, - Euro / Taxi) Flug Nr. und Zeit (Abreise) _____________________ Superior Einzel – 1 Bett, 1 Person Senden Sie dieses Formular (ein Formular pro Zimmer) Superior Doppel – 1 Bett, 2 Personen An: R e s e r v a t i o n D e p a r t m e n t Corinthia Hotel Budapest Superior Twin – 2 Betten, 2 Personen Executive Einzel – 1 Bett, 1 Person Fax: Tel.: E-Mail: Executive Doppel – 1 Bett, 2 Personen Danke, dass Sie CORINTHIA HOTEL BUDAPEST gewählt haben Raucher Nichtraucher Listen Sie alle Personen (mit An- und Abreisedatum) auf, die sich ein Zimmer teilen: +36 1 479 4727 +36 1 479 4813 [email protected] *(nur von Corinthia auszufüllen) With pleasure we confirm your reservation: Confirmation nr.: ____________________________________ Besondere Wünsche Info: Der Gast erkennt die gesamtschuldnerische Haftung für alle Leistungen bis zur vollständigen Begleichung der Rechnung an. Es wird keine Haftung für Wertsachen in den Zimmern übernommen. Schließfächer werden kostenfrei an der Rezeption zur Verfügung gestellt. Schecks werden nicht akzeptiert. Check-in ist ab 15.00 Uhr. Check-out Zeit ist bis 12 Uhr. Früherer Check-in & späterer Check-out nur auf Anfrage (nach Verfügbarkeit). Signature: _________________________________________ Bitte kontaktieren Sie das Hotel, wenn Sie keine Bestätigungsnummer erhalten! RECYAKTUELL 04/2012 Korea will Altholzrecycling verbessern Delegation informiert sich beim bvse über Standards in Deutschland Recycling in Bönen. Wie die Delegation berichtete, ist in Korea trotz abnehmender Altholzproduktion die Energiegewinnung durch Dampferzeugung unter der Verwendung von Altholz gestiegen, was zu einer Krise der Spanplatten-Industrie geführt hat, welche seit Jahrzehnten Altholz zur Produktion nutzt. Nun ist man auf der Suche nach einem Weg, die Koexistenz beider Industriezweige zu ermöglichen. bvse-Fachreferent Andreas Habel beantwortet Fragen der koreanischen Recyclingexperten Bonn. Am 3. April 2012 besuchte eine Delegation der Korea Wood Recycling Association, des Korea Zero Waste Movement Networks sowie der National University of Science and Technology in Seoul die Bundesgeschäftsstelle des bvse. Bei dem Treffen tauschten sich die koreanischen Recyclingexperten mit dem zuständigen bvse-Fachreferenten Andreas Habel über das Altholz-Recycling in Deutschland und Korea aus. Die Expertengruppe informierte sich auf Initiative des Koreanischen Umweltministeriums bei Betrieben, Fachleute und Organisationen in Deutschland, Italien und Schweden, um Impulse für eine Verbesserung des Altholzrecyclings in Korea zu generieren. Am Vortag besichtigte die Gruppe bereits die Aufbereitungsanlage für Altholz des bvse-Mitglieds Reiling MS- Im Mittelpunkt des Interesses standen Fragen zur Erfassung und Trennung von Altholz, den Verwendungswegen verschiedener Altholzkategorien, Recyclingverfahren und der Marktsituation in Deutschland. Links: Korea Wood Recycling Accociation: http://www.woodrecycling.or.kr/ Korea Zero Waste Movement Network: http://www.waste21.or.kr/html/eng.asp Zurück zum Inhalt _Termine ++ Termine ++ Termine 18./19.04.2012 Düsseldorf 15. Internationaler Altpapiertag 26./27.04.2012 Budapest 1. Internationaler Alttextiltag des bvse 07.-11.05.2012 München Umweltmesse IFAT-ENTSORGA 30.05.-01.06.2012 Rom BIR-Frühjahrskongress 12./13.06.2012 Bad Neuenahr 15. Internationaler Altkunststofftag des bvse 20./21.09.2012 Dresden bvse-Jahrestagung 14./15.11.2012 Berlin Forum Altöl 29.-30.10.2012 Barcelona BIR-Herbstkongress Zurück zum Inhalt 11 RECYAKTUELL 04/2012 Markt für Altholz 2011: Nachfrage hinkt Mengen hinterher Bonn. Der Fachverband Altholz und Ersatzbrennstoffe im bvse zieht eine gemischte Bilanz für das Jahr 2011. Zwar hat das abgelaufene Jahr mit seiner insgesamt guten konjunkturellen Lage sowohl im Gewerbe als auch in der Baubranche dem Markt große Mengen an Altholz beschert. Bei gut gefüllten Lägern ist dies jedoch gleichzeitig mit der Herausforderung verbunden, die Mengen auch abzusetzen. Noch im Jahr 2010 überstieg die Nachfrage nach Altholz das Angebot. Die über den Winter 2010/2011 aufgelaufenen Bestände waren weit größer als der tatsächliche Verbrauch. Zudem blieb die zu Jahresbeginn typischerweise große Nachfrage aufgrund der vergleichsweise milden Witterung aus. Der Abbau der Wintermengen hat sich zum Teil bis Mitte des Jahres hingezogen. Längere Revisionen einzelner Abnehmer im Kraftwerksbereich sowie ein Abbau von Überkapazitäten führten überdies zu einer verhaltenen Nachfrage in der zweiten Jahreshälfte, in der saisonbedingt immer mehr Material auf dem Markt ist. Altholz Kategorie AI In der Folge hatten einige Aufbereitungsbetriebe, gerade in den Sommermonaten, einen Angebotsüberhang zu verzeichnen. blieben die typischen kurzfristigen Nachfrageschübe zum Winter, mit denen sich die Abnehmer Mengen sichern, 2011 aus. Standortschließungen bei Spanplattenherstellern haben auch im Bereich der stofflichen Verwertung für eine geringere Nachfrage gesorgt. Darüber hinaus suchten verschiedene Endverwerter aus den Bereichen Biomassekraftwerke und Holzwerkstoffindustrie im benachbarten Ausland nach Material und heizten den Preiswettbewerb damit zusätzlich an. Durch den ganzjährig hohen Altholzbestand In der Prognose für 2012 gehen die bvseMitglieder von einer gleichbleibenden Marktlage aus. Einer der Gründe ist die Streichung der Förderungen für die Altholzverwertung in neuen Biomassekraftwerken zu Beginn des Jahres 2012. Ein weiterer Ausbau von Kapazitäten in diesem Bereich scheint daher nicht zu erwarten. Zurück zum Inhalt Gerhard Eder ist neuer Präsident des BDG neuen Präsidenten des Bundesverbandes der Deutschen Gießerei-Industrie gewählt worden. Gerhard Eder Düsseldorf. Am 20. März 2012 ist Herr Gerhard Eder, Geschäfts- und Werkleiter der ANDREAS STIHL AG & Co. KG in Prüm-Weinsheim, vom Präsidium zum Nach einer Ausbildung zum Maschinenschlosser bei MAN AG in Hamburg und anschließender Tätigkeit im SchiffsGroßdieselbau sowie nach Beendigung seines Studiums zum Maschinenbautechniker an der Ingenieurschule in Hamburg, begann Herr Eder seine berufliche Laufbahn als Vertriebsleiter für Trennmittel für Guss- und Schmiedeprodukte. Ehrenämter in zahlreichen Verbänden und Institutionen wahrzunehmen (so z.B. Vorsitzender des Vorstandes des Arbeitgeberverbandes der Metall- und Elektroindustrie Rheinland-Rheinhessen, Mitglied des Präsidiums der Wirtschaftsvereinigung Metalle Berlin, Mitglied des Vorstandes der Landesvereinigung der Unternehmerverbände Rheinland-Pfalz (LVU), Vorsitzender des Vorstandes des Verbandes Deutscher Druckgießereien und nunmehr Präsident des BDG, um hier nur einige zu nennen. Sein großes Engagement für den Bereich der Metall-Industrie hat ihn dazu geführt, Zurück zum Inhalt 4 RECYAKTUELL 04/2012 Deutscher Nachhaltigkeitspreis 2012 Besonders nachhaltig agierende Unternehmen, Städte und Gemeinden werden ausgezeichnet In diesem Jahr wird am 06./07. Dezember der Nachhaltigkeitspreis 2012 vergeben. Als "Institutioneller Partner" unterstützt der bvse-Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V. die Preisverleihung und ruft die Unternehmen der Branche zur Teilnahme auf. Berlin/Bonn. Wie stellt sich Ihr Unternehmen den Herausforderungen der Zukunft? Leisten Sie mit Ihren Produkten und Dienstleistungen Beiträge zu Ressourcenschonung, Energieeffizienz oder Klimaschutz? Welche Rolle spielen dabei soziale Fairness und gesellschaftliche Verantwortung? Teilnahmeberechtigt sind zum einen alle Unternehmen, die in Deutschland Produkte oder Dienstleistungen anbieten. Bewerbungen können sich dabei auf das gesamte Unternehmen beziehen oder auf einzelne Produkte, Dienstleistungen und Initiativen. Zum anderen sind erstmals auch alle deutschen Städte und Gemeinden eingeladen, sich zu bewerben. Die Bewerber füllen dabei einen benutzerfreundlichen elektronischen Fragebogen aus. Die Methodik zielt auf maximale Transparenz ab und hält den Bearbeitungsaufwand für die Bewerber überschaubar. Sie wurde für beide Preise mit renommierten Methodikpartnern entwickelt. Eine Jury von renommierten Experten aus Wirtschaft, Politik, Forschung und Zivilgesellschaft entscheidet über die Nominierten und Gewinner. Der Deutsche Nachhaltigkeitspreis ist kein Ranking; er nennt und prämiert nur die im Wettbewerb erfolgreichsten Teilnehmer. Die Auszeichnung ist eine Initiative der Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis e.V. in Zusammenarbeit mit der Bundesregierung, dem Rat für Nachhaltige Entwicklung, kommunalen Spitzenverbänden, Wirtschaftsvereinigungen, zivilgesellschaftlichen Organisationen und Forschungseinrichtungen. Der Deutsche Nachhaltigkeitspreis wird seit 2008 an Unternehmen verliehen, die vorbildlich wirtschaftlichen Erfolg mit sozialer Verantwortung und Schonung der Umwelt verbinden. Sie prämiert Unternehmen jeder Größe und Branche, die in ihrer Wertschöpfung ökologische und soziale Belange in möglichst großem Umfang berücksichtigen und gleichzeitig profitabel wirtschaften. In Abstimmung mit dem Städtetag sowie dem Städteund Gemeindebund werden mit der Erweiterung des Preises nun auch Städte und Gemeinden ausgezeichnet, die im Rahmen ihrer wirtschaftlichen Möglichkeiten die Stadt- und Gemeindeentwicklung vorbildlich nachhaltig gestalten und damit in besonderer Weise den Gedanken einer zukunftsfähigen Gesellschaft fördern. In den Jurys arbeiten unter anderen Prof. Dr. Klaus Töpfer, Christina Rau, Ole Beust, Prof. Dr. Stefan Schaltegger, Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Heribert Meffert sowie Prof. Dr. Edda Müller. Finale des Wettbewerbes ist der Deutsche Nachhaltigkeitstag am 6. (Städte und Gemeinden) und 7. Dezember (Unternehmen). Im Mittelpunkt der Kongresse in Düsseldorf stehen die Wettbewerbsergebnisse als Monitor nachhaltiger Entwicklung im öffentlichen Sektor und in deutschen Unternehmen; die Köpfe der im Wettbewerb erfolgreichsten Teilnehmer stellen ihre prämierten Nachhaltigkeitsstrategien und -maßnahmen vor, renommierte Experten legen ihre Positionen zu unterschiedlichen Aspekten nachhaltigen Handelns im kommunalen sowie im wirtschaftlichen Sektor dar und stehen den Teilnehmern Rede und Antwort. Die Wettbewerbssieger nehmen ihre Auszeichnungen im Rahmen einer Preisverleihung am jeweils gleichen Abend entgegen. Zurück zum Inhalt Größtes Müllrecyclingzentrum Asiens entsteht in Hanoi Hanoi. Das größte Müllrecyclingzentrum Asiens soll in der Stadt Hanoi in Vietnam entstehen. Die Inbetriebnahme der Anlage wird Ende 2012 erfolgen und 2000t Hausmüll pro Tag verarbeiten. In der weiteren Ausbauphase ab 2014 wird sich die tägliche Müllmenge auf 5000t/Tag belaufen. Das Investitionsvolumen wird sich in der 1. Ausbaustufe auf ca. Euro 100 Mio. belaufen. Den Zuschlag für den Auftrag erhielt die vietnamesische Aktiengesellschaft AIC zusammen mit RES-Resources, Ecology, Services GmbH und deren deutsche Partner von der Stadt Hanoi gegen den gesamten internationalen Wettbewerb. Eine wesentliche Forderung der Stadt Hanoi war die Recyclingquote von 90 Prozent – und das bei einer Müllzusam- mensetzung, die 15 Prozent Bauschutt sowie 55 Prozent Organik- und Speisereste mit ca. 60 Prozent Feuchte enthält. Hinzu kamen die sehr stringenten Auflagen hinsichtlich der zu deponierenden Reststoffe und der Spezifikation des gereinigten Sickerwassers (Leachate) , das eine sehr spezielle Aufbereitungstechnologie erfordert. Zurück zum Inhalt 12 RECYAKTUELL 04/2012 Reiling: Mit neuen Depotcontainern mehr E-Schrott sammeln Marienfeld. Die Reiling Unternehmensgruppe aus dem münsterländischen Marienfeld hat einen neuen Container entwickelt, der die besonderen Herausforderungen der Elektrokleingerätesammlung berücksichtigt. Der Wertstoffcontainer „ESSB“ bietet nach Angaben des bvse-Mitgliedsunternehmens viele Vorteile gegenüber existierenden Baumustern, die als Abwandlung normaler Depotcontainer vielfach nur eine größere Einwurföffnung haben. Die Neuentwicklung mit dem Plus an Sicherheit verhindert die unbefugte Entnahme des Sammelgutes. Innerhalb des Containers gibt es keine beweglichen oder hervorstehenden Teile. Auch der Einwurfbereich ist ohne bewegliche Teile ausgestattet, so dass die Verletzungsgefahr für den Benutzer minimiert wird. Bodenplatte und Entleerungsöffnung sind drehstabgedämpft und die Außenmaße sind äußerst kompakt: Bei einer Höhe von 1,85 m, einer Breite von 1,50 m und einer Tiefe von 1,20 m verfügt der Container bei einem Eigengewicht von 420 Kilogramm über ein Fassungsvermögen von 2,7 Kubikmetern. Die Adapterplatte auf dem Behälterdach bietet eine universelle Anpassungsmöglichkeit an alle üblichen Leerungssysteme mit ein bis drei Haken, beispielsweise von Grumbach, Mit neuen Depotcontainern mehr E-Schrott sammeln Rühland und Kinshofer. Der Containertyp ist auch für die Sammlung von Altkleidern und Schuhen geeignet. Mit dem neuen Containerkonzept möchte die Reiling Unternehmensgruppe dazu beitragen, die Sammelmenge von Elektro-Kleingeräten zu erhöhen, da bisher noch zu viele Altgeräte in der Restmülltonne landen und damit dem Wertstoffkreislauf wichtige Materialien verloren gehen. Die Reiling Unternehmensgruppe sieht den Grund für das zu geringe Aufkommen in den Sammelsystem der Kommunen, die für Bürger bisher wenig att- raktiv sind. Die neuen Container können analog zu den öffentlichen Glas- und Papiercontainern aufgestellt werden und bieten dem Bürger damit ein komfortableres Sammelsystem. Die Unternehmensgruppe Reiling ist in der Aufbereitung und Vermarktung von Sekundärstoffen tätig und an zwölf nationalen und vier internationalen Standorten vertreten. Heute beschäftigt die Gruppe 500 Mitarbeiter. www.reiling.eu/ Zurück zum Inhalt Abfallverbringung: Wie Geschäftsgeheimnis wahren? EuGH fordert Angabe des Abfallerzeugers in Dokument nach Anhang VII Luxemburg. Mit seinem Urteil vom 29. März 2012 hat der Europäische Gerichtshof (EuGH) entschieden, dass Streckenhändler bei der Verbringung von Abfällen nach der „Grünen Liste“ verpflichtet sind, dem Empfänger einer Lieferung den Abfallerzeuger offen zu legen. Für die praktische Umsetzung heißt das: Das Dokument nach Anhang VII der Abfallverbringungsverordnung ist einschließ- lich Feld sechs auszufüllen und dem Empfänger zu übermitteln. Das bedeutet insbesondere für den Streckenhändler, dass er die Identität des Abfallerzeugers offen legen muss, auch wenn er damit gezwungen wird, Geschäftsgeheimnisse preiszugeben, die seine Geschäftstätigkeit bedrohen können. Bei allem Verständnis für Transparenz bei der Abfallverbringung geht dies nach Meinung des bvse zu weit, denn hier entsteht ein erhebliches Vertraulichkeitsproblem, dass dem Missbrauch von Kundendaten Tür und Tor öffnet. In einem Rundschreiben vom 03.04.2012 an die bvse-Mitglieder gibt bvse-Justiziarin Eva Pollert Hinweise, wie man hier sinnvoll und rechtskonform vorgehen kann. Das Rundschreiben finden Sie hier. Zurück zum Inhalt 14 RECYAKTUELL 04/2012 Textilrecycling verzeichnet stabile Marktlage Bonn. Eine weitgehend stabile Marktlage verzeichneten die Textilrecyclingunternehmen im Jahr 2011, auch wenn die Erfassungsmengen um 0,8 Prozent leicht zurückgingen. Dieser Negativtrend wird sich im laufenden Jahr jedoch verstärken und voraussichtlich einen Rückgang der Erfassungsmenge um 1,4 Prozent zur Folge haben. Das berichtet der FTRFachverband Textilrecycling im bvse. Wie der bvse-Fachverband weiter mitteilte, gestaltete sich der Verkauf von sortierter Bekleidung nach Osteuropa und Afrika positiv. Für Schuhe gab es weiterhin einen soliden Absatz mit unverändert gutem Preisniveau. Die Nachfrage nach Putzlappen und Recyclingartikeln kann durch die boomende Industrie als gut bezeichnet werden. Teilweise überstieg die Nachfrage nach Putzlappen das Angebot deutlich, was zu steigenden Verkaufspreisen führte. Auch die Recyclingartikel aller Qualitäten waren problemlos abzusetzen. Der Verkauf von Federn entwickelte sich immer besser, konnte aber bisher nicht das einstmalige Spitzenniveau erreichen. Problematisch ist für die Alttextilbranche die kontinuierlich sinkende Qualität der gesammelten Altbekleidung durch asiatische Billigtextilien, die überwiegend aus Kunstfasern bestehen. Die beträchtliche europäische Nachfrage nach Originalware, die oftmals nicht in ausreichenden Mengen am Markt verfügbar war, führte dazu, dass sich die Preisbildung zu wenig an der tatsächlichen Qualität der Originalware orientierte. Steigende Containermieten und zeitweise zurückgehende Erfassungsmengen verstärkten diese Tendenz und komplizierten insgesamt die Geschäftstätigkeiten. Auch die Aufstellung illegaler Altkleidercontainer durch zahlreiche dubiose Sammler wirkt sich negativ auf die Marktverhältnisse und das Ansehen kompetenter Fachbetriebe aus. Als Ergebnis einer Umfrage innerhalb der Mitgliedschaft des bvse hat sich ergeben, dass über 65 Prozent der Textilrecycler in 2011 feststellen mussten, dass im Vergleich zu 2010 wesentlich mehr illegale Container aufgestellt wurden. Um dieser Problematik entgegenzuwirken, wird sich der Fachverband Textilrecycling im bvse aktiv und konstruktiv an der Bekämpfung des „Containerwildwuchses“ beteiligen, indem den betroffenen Kommunen eine konkrete Unterstützung und Zusammenarbeit angeboten wird. Im letzten Jahr war nach der neu geplanten Definition zur „Gemeinnützigen Sammlung“ im Kreislaufwirtschaftsgesetz zu befürchten, dass die Beteiligung von gewerblichen Dienstleister bei gemeinnützigen Sammlungen nur noch zum Selbstkostenpreis zulässig sei. Um diese Zusammenarbeit auch weiterhin uneingeschränkt durchführen zu können, setzte sich der bvse e.V. erfolgreich bei der Novellierung des Kreislaufwirtschaftsgesetzes ein. Zudem hat sich der bvse-Fachverband Textilrecycling (FTR) gegenüber der Europäischen Kommission dafür stark gemacht, das End-of-waste-Verfahren von Alttextilien nicht weiter zu verfolgen, da Alttextilien nach Auffassung des FTR zu keinem Zeitpunkt Abfall sind. Mittlerweile hat die EU-Kommission auf diese FTRForderung positiv reagiert und mitgeteilt, dass keine EU-Verordnung für das Ende der Abfalleigenschaft von Alttextilien geplant sei. Zurück zum Inhalt DIN stellt dritten Entwurfsteil der neuen Aktenvernichtungsnorm DIN 66399 öffentlich bvse erarbeitet Stellungnahme Berlin/Bonn. Das DIN - Deutsches Institut für Normung, Berlin, hat im Rahmen der Modernisierung der DIN 32 757 – Vernichten von Informationsträgern vor wenigen Tagen den dritten und letzten Entwurfsteil der neuen Norm unter dem Titel DIN SPEC 66399-3 öffentlich gestellt: http://www.nia.din.de/cmd?level=tplart-detailansicht&committeeid =54738935&artid=148899740& bcrumblevel =3&languageid=de Dieser Teil 3 befasst sich mit dem „Prozess der Datenträgervernichtung“ und betrifft damit jedes in der Aktenund Datenträgervernichtung aktive Unternehmen! Stellungnahmen können bis Donnerstag, 31. Mai 2012, gegenüber dem DIN abgegeben werden. So wie auch zu den Entwürfen Teil 1 und 2 (siehe bvse-Rundschreiben Nr. 05/12 vom 20. Januar 2012) wird der bvseAusschuss Akten- und Datenträgervernichtung auch hierzu eine MusterStellungnahme erarbeiten und Ihnen zeitnah überlassen. Ansprechpartner im bvse: Thomas Braun, Telefon: 0228/98849-14, E-Mail: [email protected]. Zurück zum Inhalt 15 RECYAKTUELL 04/2012 CO2-Bilanzierung – Steigerung der Wirtschaftlichkeit in der Entsorgungsbranche Köln. Der Klimaschutz und die Ausweisung von Klimabilanzen prägen unverändert die öffentliche Diskussion. Auch die Entsorgungsbranche muss sich verstärkt mit dem Thema Treibhausgasbilanzen befassen, um für aktuelle und zukünftige Anforderungen von Kunden und Geschäftspartnern sowie von Seiten des Gesetzgebers optimal aufgestellt zu sein. Die Bilanzierung sogenannter Carbon Footprints ist die Voraussetzung, um positive ökonomische und ökologische Effekte für Unternehmen, Prozesse und Produkte aufzuzeigen. Da eine solche Bilanzierung spezielles Wissen erfordert, welches in den meisten Unternehmen nicht vorhanden ist, ist die Unterstützung von einem kompetenten Partner häufig unabdingbar. Produktvergleich auf Basis des Product Carbon Footprints am Beispiel von PVC Der Carbon Footprint zur Bilanzierung von Treibhausgasen Mit dem Carbon Footprint (CO2Fußabdruck/Treibhausgasbilanz) werden die klimawirksamen Emissionen von Rohstoffen, Unternehmen, Dienstleistungen und Produkten gemessen und bewertet. Dabei umfasst der Product Carbon Footprint die produktbezogenen Treibhausgasemissionen während der Corporate Carbon Footprint die unternehmensweiten Treibhausgasemissionen ausweist. Ziel einer Carbon Footprint Berechnung ist die Identifikation der Emissionstreiber im Einflussbereich von Unternehmen und in der Folge eine Reduktion der Klimagase. Dabei steht nicht allein die ökologische Vorteilhaftigkeit und deren Marketingwirkung im Fokus, sondern viel mehr eine Reduktion von Energie- und Rohstoffkosten. Die Treibhausgasbilanz dient zudem als quantitativer Benchmark für zukünftige Reduktionsmaßnahmen und als Maßstab für einen Vergleich mit Mitbewerbern. Gleichzeitig bereiten sich Unternehmen mit der Berechnung von Carbon Footprints auf zukünftige Anforderungen von privaten und gewerblichen Abnehmern sowie auf gesetzliche Anforderungen vor. Carbon Footprints in der Entsorgungsbranche Systembetreiber und Großunternehmen der Entsorgungswirtschaft wie Tönsmeier, Nehlsen, die Frankfurter Entsorgungsund Service GmbH oder auch die ReclayGroup, nutzen Carbon Footprints und Nachhaltigkeitsberichte bereits erfolgreich zur weiteren Optimierung und Kommunikation ihrer Umweltaktivitäten. Aber auch diverse Kommunen und mittelständische Entsorger und Aufbereiter haben die Bedeutung der Thematik erkannt und berechnen Klimabilanzen für ihre Unternehmen, bestimmen die ökologische Vorteilhaftigkeit von Ersatzbrennstoffen und Recyclaten oder stellen die ökologische Wertigkeit ihrer Sammelsysteme dar. Der Nutzen solcher Maßnahmen ist vielfältig. Vor allem werden im Rahmen der Carbon Footprint Bilanzierung Kostenreduktionspotenziale insbesondere im technischen Bereich (Druckluftoptimierung, Wärmerückgewinnung, Lüftungstechnik etc.) und im Energieeinkauf aufgedeckt. Darüber hinaus eröffnen sich durch den Nachweis der ökologischen Vorteilhaftigkeit von Ersatzbrennstoffen oder den Einsatz von Recyclaten anstatt von Primärmaterialien weitere Geschäftsfelder. So lassen sich zum Beispiel in der Verpackungsindustrie nicht selten über 80 Prozent der Materialemissionen durch den Einsatz von Recyclaten einsparen. Mittlerweile steigen der Kostendruck und der Druck von Seiten der Kunden und des Gesetzgebers so stark, dass Unternehmen die Recyclingfähigkeit ihrer Verpackungen und Produkte bereits in der Designphase berücksichtigen. Die Entsorgungswirtschaft hat damit schon heute einen erheblichen Einfluss sowohl auf die Rohstoffversorgung, als auch auf die Produktentwicklung im Kontext der Verwertbarkeit. Im Umkehrschluss führt diese gestärkte Position dazu, dass Entsorgungsunternehmen den positiven Effekt ihrer Recyclate gegenüber den Abnehmern in der Industrie darstellen müssen. Eine solche Darstellung basiert in der Fortsetzung auf Seite 17 16 RECYAKTUELL 04/2012 Fortsetzung von Seite 16 CO2-Bilanzierung – Steigerung der Wirtschaftlichkeit in der Entsorgungsbranche Regel auf einer produktbezogenen Klimabilanz (Product Carbon Footprint) des Primärstoffes und im Vergleich dazu die Bilanzen der unterschiedlichen Recyclate. Die Abbildung auf der vorherigen Seite zeigt einen solchen Produktvergleich auf Basis des Product Carbon Footprints am Beispiel von PVC. Im Sinne der genannten Beispiele gibt es noch diverse andere Anwendungsgebiete, bei denen Carbon Footprints eine wichtige Rolle spielen. So lassen sich zum Beispiel die Kosten im Emissionshandel durch den Einsatz von Ersatzbrennstoffen mit hohem biogenem Anteil senken. Ebenso lässt sich die CO2-Vermeidung durch die LVP-Sammlung oder die Wertstofftonne darstellen. Für die Entsorgungswirtschaft bieten sich dadurch neue Möglichkeiten die Wirtschaftlichkeit zu erhöhen, Ressourcen einzusparen, eine positive Außendarstellung zu erreichen und sich durch die Entwicklung innovativer Produkte mit Emissionsvorteilen ein Alleinstellungsmerkmal im Markt zu sichern. Mit dem Carbon Footprint zum nachhaltigen Partner und Innovationstreiber werden Aus Sicht der Recarbon hat sich der Carbon Footprint als moderne und zukunftsweisende Bilanzierungsmethodik für ökologische Auswirkungen sowie als Mittel zur internen und externen Kommunikation in der Wirtschaft etabliert. Entsprechende internationale Standards sorgen für Sicherheit und Vergleichbarkeit. Darüber hinaus lässt sich der Carbon Footprint nutzen, um die eigene Wettbewerbsposition zu verbessern. Dabei ist er ein wichtiges Kriterium bei der Entwicklung neuer Produkte oder Dienstleistungen, hilft bei der Reduktion fossiler Rohstoffe und zeigt Potenziale für Energieeffizienzmaßnahmen auf. Der Ansatz vereint somit ökonomische und ökologische Aspekte und ermöglicht es der Entsor- gungswirtschaft, sich als nachhaltiger Partner und Innovationstreiber zu positionieren. Über die Recarbon Die Recarbon, ein Tochterunternehmen der Reclay Group, bietet professionelle Beratungsleistungen im Bereich Nachhaltigkeitsmanagement an. Neben der Einführung von Energiemanagementsystemen, der Berechnung von Carbon Footprints, Energieeffizienzanalysen, nachhaltigen Verpackungslösungen und der Betreuung emissionshandelspflichtiger Unternehmen steht die Entwicklung von Nachhaltigkeitsstrategien und die Erstellung von Nachhaltigkeitsberichten im Mittelpunkt. Die Recarbon wurde als erstes deutsches Unternehmen nach dem renommierten Carbon Trust Standard akkreditiert. Dr. Sebastian Wolfgarten, Senior Consultant, Recarbon Deutschland GmbH, www.recarbon.com Zurück zum Inhalt _Neue Mitglieder Als neue Mitglieder begrüßen wir: C.A.R.E. Biogas GmbH Berliner Straße 100, 06258 Schkopau Telefon: 0049 (0)345/959904810 Telefax: 0049 (0)345/959904819 [email protected] Sekundärrohstoffsparten: Organische Abfallstoffe (Bioabf.), Speisereste RSR GmbH & Co. KG Recycling von Sekundärrohstoffen Artlandstraße 47, 49610 Quakenbrück Telefon: 0049 (0)5431/902421 Telefax: 0049 (0)5431/902332 [email protected] Sekundärrohstoffsparten: Altkunststoff, Alttextil Blitz Dienstleistungen Am alten Rathaus 12, 53797 Lohmar Telefon: 0049 (0)2206/8647-110 Telefax: 0049 (0)2206/8647-135 [email protected] www.blitz-dienstleistungen.de Sekundärrohstoffsparten: Altpapier, Altglas, Altholz, Alttextil, Elektro– und Elektronikschrott REPLAS Recycling Plastics Sp.zoo ul. Zygmunta Milkowskiego 3 m 501, PL-30-349 Kraków Telefon: 0049 (0)151/11444477 Telefax: 0049 (0)201/364039927 [email protected] Sekundärrohstoffsparte: Altkunststoff Hekatron Vertriebs GmbH Brühlmatten 9, 79295 Sulzburg Telefon: 0049 (0)7634/5000 Telefax: 0049 (0)7634/6419 [email protected] Hersteller von Brandmeldesystemen Zwickel GmbH Kiebitzhagen 1, 21217 Seevetal Telefon: 0049 (0)40/28493838 Telefax: 0049 (0)40/28493836 [email protected] Sekundärrohstoffsparten: Altpapier, Altkunststoff Zurück zum Inhalt 17 RECYAKTUELL 04/2012 Coolrec und RDE: Gemeinsame Expansion in Deutschland Pulheim/Eindhoven. Coolrec, ein Unternehmen der niederländischen van Gansewinkel Gruppe und einer der europäischen Marktführer im Recycling elektrischer und elektronischer Altgeräte (WEEE), hat die mittelständische RDE Rücknahmen Demontagen ElektronikRecycling GmbH übernommen. Die RDE verarbeitet jährlich ca. 20.000 t Altgeräte und andere verwandte Fraktionen und verfügt über ein gutes Portfolio, bestehend aus Kommunen und gewerblichen b2c und b2b-Kunden. Nach dieser Übernahme verarbeitet Coolrec mit ihren Anlagen in den Niederlanden, Belgien, Frankreich und Deutschland insgesamt 170.000 t Altgeräte und setzt diese in neue Rohstoffe um. RDE betreibt in Pulheim bei Köln ein industrielles Rückbauzentrum für hochwertige Geräte und Anlagen sowie in Baumholder (Rheinland-Pfalz) zwei nach BImSchV genehmigte Behandlungsbetriebe für Elektroaltgeräte und andere verwandte Abfälle. Alle Betriebe sind zertifizierte Erstbehandlungsanlagen nach ElektroG. „Das RDE-Profil ist die Ergänzung, die Coolrec suchte, um eine komplette Dienstleistungspalette in den jeweiligen Ländern anbieten zu können. In Deutschland erhalten wir den Zugang zu Unternehmen und Kommunen“, sagt Nico van Lith, Vorstandsvorsitzender von Coolrec. Darüber hinaus sorgen die bei RDE aus den Erstbehandlungsanlagen entstehenden Materialfraktionen für einen zusätzlichen Input in die Aufbereitungsanlagen der Coolrec. Die bisher sehr gute Zusammenarbeit der RDE mit deutschen Aufbereitungsanlagen bleibt aber stabil. „Ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit mit unseren neuen sachkundigen deutschen Kollegen. Wir werden gemeinsam an der Verwirklichung unserer Ziele arbeiten“, ergänzt Jan Visser, Geschäftsführer der Coolrec Deutschland GmbH und seit Jahren verantwortlich für das europäische Stoffstrommanagement bei Coolrec. Ullrich Didszun Weiterhin führt Ullrich Didszun das Geschäft der RDE. Er ist seit 1998 Geschäftsführender Gesellschafter in Pulheim und hat sehr wesentlich dafür gesorgt, dass das Unternehmen nach den Turbulenzen im Jahre 2004 mit neuem Namen wieder in die Erfolgsspur zurückkam. „Gemeinsam mit Coolrec können wir unsere Ambitionen in Deutschland und den Nachbarländern realisieren“, sieht sich Ullrich Didszun an einem wichtigen Meilenstein seiner Unternehmertätigkeit angekommen. Neben dem erwähnten Zugang zum klassischen WEEEMarkt bietet RDE der Coolrec spezifische Kenntnisse über die engmaschige Einsammlung und die Demontage hochwertiger Elektronikgeräte mit dem Ziel der Ersatzteil-Rückgewinnung und des hochwertigen Recyclings. „Gemeinsam sind wir für ein weiteres Wachstum bestens aufgestellt. Wir sind uns einig, dass wir eine hohe Qualität in der Dienstleistung und im Recycling anbieten“, begründen Coolrec und RDE die gemeinsame Strategie. Die RDE bleibt ein mittelständisches Unternehmen und wird sich weiterhin im bvse-Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V. engagieren. Die Coolrec Deutschland GmbH hat ihren Sitz von Goch ebenfalls nach Pulheim verlegt. In Goch wurden bisher NEFraktionen aus Müllverbrennungsschlacken und Shredder-Rückständen (Metall-, Kfz-, Elektronikschrott) aufbereitet. Die Aufbereitungsanlage wurde bereits in Goch abgebaut und in Belgien neu installiert. Die Betreuung der deutschen Kunden erfolgt aus Pulheim, weiterhin ist Emiel van Loon der Ansprechpartner. Kontaktadresse: RDE Rücknahmen Demontagen Elektronik-Recycling GmbH Coolrec Deutschland GmbH Donatusstrasse 127 -129, 50259 Pulheim www.rde-gmbh.de www.coolrec.com Zurück zum Inhalt 18 RECYAKTUELL 04/2012 ELPRO Elektronik-Produkt Recycling GmbH besonders familienfreundlich Unternehmenswettbewerb „Erfolgsfaktor Familie 2012“ Braunschweig. Aus über 530 Unternehmen bundesweit hat die ELPRO Elektronik-Produkt Recycling GmbH beim Unternehmenswettbewerb „Erfolgsfaktor Familie 2012“ des Bundesfamilienministeriums die Endrunde erreicht. Der Unternehmenswettbewerb „Erfolgsfaktor Familie 2012“ findet im Rahmen des Unternehmensprogramms „Erfolgsfaktor Familie" statt. „Erfolgsfaktor Familie“ bündelt Informationen rund um das Thema Familienfreundlichkeit in Unternehmen. Es bietet Erfolgsbeispiele und Erfahrungsberichte von Unternehmen, die mit innovativen Maßnahmen eine familienbewusste Personalpolitik praktizieren. Zum Unternehmensprogramm „Erfolgsfaktor Familie" gehören das gleichnamige Unternehmensnetzwerk sowie die Initiative „Familienbewusste Arbeitszeiten“. Die ELPRO Elektronik-Produkt Recycling GmbH ist ein Entsorgungsfachunternehmen für Elektroaltgeräte. Das Unternehmen setzt auf die Handzerlegung von Altgeräten, sichert auf diese Weise viele Arbeitsplätze am Standort Braunschweig ab und ermöglicht eine außergewöhnlich sortenreine Gewinnung und Sortierung von Sekundärrohstoffen. Die ELPRO Elektronik-Produkt Recycling GmbH trägt mit ihrer Arbeit dazu bei, Natur und Umwelt zu schützen und für nachkommende Generationen zu erhalten. Nachhaltigkeit bedeutet für das Unternehmen eine familienfreundliche Unternehmenspolitik, die es den Mitarbeitern ermöglicht, als Eltern, Partner oder Pflegende der persönlichen Verantwor- tung in ihren Familien nachzukommen. Für dieses Engagement wurde das Unternehmen bereits 2010 von Aygül Özkan, Ministerin für Soziales, Frauen, Familie, Gesundheit und Integration in Niedersachsen, als besonders familienfreundliches Unternehmen in Niedersachsen mit einem Sonderpreis der Jury ausgezeichnet. „Wenn unsere Mitarbeiter zu uns kommen und um unsere Hilfe bitten, dann nehmen wir sie an die Hand und ziehen alle Register“ beschreibt Geschäftsführer Dr. Dirk Schöps die prämierte Hilfe für Mitarbeiter in Notsituationen. In diesem Jahr ist ELPRO Elektronik-Produkt Recycling GmbH eines von bundesweit 42 Unternehmen, die für einen Preis für familienfreundliche Unternehmensführung nominiert sind. „Über die große Beteiligung am Unternehmenswettbewerb freue ich mich sehr. Und auch darüber, dass die Qualität der Bewerbungen seit dem letzten Wettbewerb 2008 nochmals gestiegen ist. Dies zeigt, dass immer mehr Unternehmen in Deutschland ihre Beschäftigten bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf unterstützen“, sagt Bundesfamilienministerin Dr. Kristina Schröder. Derzeit begutachten die Auditorinnen und Auditoren des Kompetenzpartners „berufundfamilie“, einer Initiative der Hertie-Stiftung, die familienfreundlichen Maßnahmen von ELPRO Elektronik- Produkt Recycling GmbH direkt vor Ort. Anschließend wählt eine hochkarätig besetzte Jury unter Vorsitz von Bundesfamilienministerin Dr. Kristina Schröder die Sieger aus. Mitglieder der Jury sind unter anderem Prof. Dr. Hans Heinrich Driftmann, Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages, Otto Kentzler, Präsident des Zentralverbandes des Handwerks, und Ingrid Sehrbrock, stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes. Die Preisverleihung findet am 2. Mai 2012 in Berlin statt. Mit dem Wettbewerb zeichnet das Bundesministerium die familienfreundlichsten Unternehmen Deutschlands aus. Der Wettbewerb steht unter der Schirmherrschaft von Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel Infos und Kontakt: Astrid Oldermann [email protected] www.elpro-gmbh.de Zurück zum Inhalt Bundesrat stimmt neuer Bioabfallverordnung zu Berlin. Am 30. März hat der Bundesrat der Verordnung zur Änderung der Bioabfallverordnung, der Tierische Nebenprodukte-Beseitigungsverordnung und der Düngemittelverordnung zugestimmt. Sie können sich hier die vom Bundesrat beschlossene Vorlage unter TOP 41 herunterladen (Drucksache 802/12; Dateigröße 13 MB). Die Novelle der Bioabfallverordnung wird somit in Kürze im Bundesanzeiger veröffentlicht werden und die novellierte Bioabfallverordnung bereits am 01.05.2012 in Kraft treten. Zurück zum Inhalt 19 RECYAKTUELL 04/2012 ESTATO Umweltservice GmbH: Spatenstich für neues Reifenrecyclingwerk Gesamtinvestitionsvolumen beträgt rund 3,5 Millionen Euro mehr verwendet werden können, wird granuliert und an die weiterverarbeitende Gummi-Industrie veräußert. Sechs Produktionslinien zur Verwertung von Altreifen sorgen für die Erzeugung von Gummigranulat. Im Jahr 2011 wurden in diesen sechs Anlagen insgesamt rund 6,7 Millionen Altreifen zu Granulat verarbeitet. Neben Gummigranulat und Textilstoffen konnten 2011 rund 8.700 Tonnen Reifendraht gewonnen und an die Stahlindustrie verkauft werden. Spatenstich mit Weidener Wirtschaftsförderer Stefan Jarmer, VolksbankVorstandssprecher Gerhard Ludwig, Bauunternehmer Walter Scharnagl, Architekt Jochen Kuhlemann, Estato-Geschäftsführer Josef Hösl, Weidener OB Kurt Seggewiß, A.T.U-Chef Manfred Ries und Volksbank-Direktor Rudolf Winter. Weiden in der Oberpfalz. Die ESTATO Umweltservice GmbH baut im Industriegebiet „Weiden-West“ ein neues Werk für das Recycling von Altreifen. Der Spatenstich hierzu erfolgte am 15.03.2012 im Beisein u.a. von Kurt Seggewiß, Oberbürgermeister von Weiden, Manfred Ries, Vorsitzender der A.T.U-Geschäftsführung, Josef Hösl, Geschäftsführer der ESTATO Umweltservice GmbH und Walter Scharnagl, Geschäftsführer der Scharnagl GmbH. Mit dem Neubau von Werk III sichert ESTATO die rund 100 qualifizierten Arbeitsplätze der Recyclinganlagen am Standort Weiden. Das Gesamtinvestitionsvolumen beträgt rund 3,5 Millionen Euro. Marktes gerecht zu werden. Trotz mehrerer interessanter Alternativstandorte beschloss ESTATO, das neue Werk am Standort Weiden zu bauen. Durch den Neubau des dritten Werks strebt die ESTATO eine Produktverbesserung bei den Recyclingstoffen Gummigranulat, Reifendraht und Textilfaser an, um den gestiegenen Anforderungen des Zur Weiterverarbeitung von Altreifen hat ESTATO ein spezielles Sammel- und Sortierverfahren entwickelt. Dieses Verfahren ermöglicht es, große Mengen von Reifen in vergleichsweise gutem Zustand auszusortieren und z.B. an Hersteller runderneuerter Reifen zu verkaufen. Die überwiegende Zahl an Altreifen, die nicht Zum Geschäftsmodell der ESTATO gehören die Verwertung von Abfällen, der Handel mit Stoffen zur Rückführung in den Wirtschaftskreislauf und alle damit zusammenhängenden Dienstleistungen. Ein Großkunde ist A.T.U Auto-TeileUnger, der Marktführer im deutschen KfzService. Durch ESTATO wird der gesamte Entsorgungsbedarf der A.T.U Gruppe abgedeckt. Die Leistungen werden aber auch externen Kunden angeboten. In den beiden Recyclingzentren in Weiden und Werl werden sämtliche Abfallstoffe umgeschlagen, sortiert und zu Rohstoffen aufbereitet. Des Weiteren wurden 3,74 Millionen Liter Altöl, 7.600 Tonnen Altbatterien, 6.800 Tonnen Kartonagen und 7.100 Tonnen Altmetalle gesammelt, sortiert und verarbeitet bzw. zur Weiterverarbeitung an Dritte abgegeben und verkauft. Ölfilter werden zerkleinert und in ihre Komponenten, d.h. Filtermaterial, Metall und Altöl, zerlegt, die sodann getrennt entsorgt werden. Mit einer Anlage zur Entleerung von Stoßdämpfern werden diese vom gefährlichen Abfall zum werthaltigen Metallschrott. ESTATO Umweltservice ist mit seinem einzigartigen Recyclingsystem und den modernsten Reifenrecyclinganlagen führend in Europa. Das auf diesem Weg gewonnene Gummigranulat erfreut sich einer hohen Nachfrage als Basisstoff zur Schall- und Schwingungsdämpfung sowie im Sportstättenbau. Der aufbereitete Reifendraht mit der Qualitätsstufe „fein“ entwickelt sich als Industrievorteil in der Roheisenproduktion. Der Trend: Nutzen der Rohstoffquelle Deutschland und Rohstoffsicherung mit langfristigen Lieferund Abnahmeverträgen. www.estato-umweltservice.de www.atu.de Zurück zum Inhalt 20 RECYAKTUELL 04/2012 Acrylglas und Polycarbonat: pekutherm recycelt jetzt in Geisenheim Geisenheim. Der auf die Verwertung industrieller Restkunststoffe aus Acrylglas (PMMA) und Polycarbonat (PC) spezialisierte Kunststoffrecycler pekutherm ist umgezogen. Bei laufendem Betrieb ist das bvse-Mitgliedsunternehmen seit Jahresbeginn Schritt für Schritt an den neuen Unternehmensstandort Geisenheim (Nähe Wiesbaden) verlagert worden. Jetzt sind dort alle Maschinen betriebsbereit, und der angestrebte Personalstand von rund 40 Mitarbeitern ist erreicht. 20 Beschäftigte waren ihrer Firma an den neuen Standort gefolgt, ebenso viele konnten neu eingestellt werden. Die flächendeckend videoüberwachte Geisenheimer Produktionsstätte verfügt über die Betriebsgenehmigung für das Kunststoffrecycling gemäß Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG), was den hohen Standard hinsichtlich Umwelt-, Brandund Arbeitsschutz dokumentiert. Dank des deutlich erweiterten Platzangebots am neuen Standort Geisenheim konnte pekutherm eine neue, 12 Meter lange Schredderanlage installieren, die den Produktionsablauf erheblich rationalisiert. pekutherm setzt in Geisenheim sechs Präzisionsschneidmühlen bzw. Zerkleinerungsanlagen ein, um rund 5000 Jahrestonnen Industrieabfälle in hochwertige PMMA- und PC-Rezyklate zu verwandeln. Im Zuge des Ortswechsels und des damit verbundenen Raumgewinns hat das Unternehmen in eine neue, zwölf Meter lange Schredderanlage für Kunststoffreste investiert. Die Anlage ist mit zwei großen Förderbändern ausgestattet, von denen eines die Sekundärkunststoffe zur Mühle transportiert. Dabei können jetzt auch besonders schwere, großvolumige Reste wie Anfahrbrocken, Platten oder Teile von Lärmschutzwänden bis zu Dicken von rund 35 cm zerkleinert werden. Das zweite Förderband leitet dann das Mahlgut zu einem Sichter, von wo aus es in Bigbags abgepackt wird. Darüber hinaus nutzt pekutherm das neue Platzangebot, um für Lieferanten eine größere Anzahl von Sammelboxen für Sekundärkunststoffe bereitzustellen und dadurch die Effizienz bei der Entsorgung zu steigern. Dazu Geschäftsführer Heiko Pfister: „Die Stadt Raunheim sieht eine geänderte Verwendung für unseren früheren Standort vor, so dass wir zum Ortswechsel gezwungen waren. In Geisenheim haben wir von MAN Roland ein 14.200 qm großes Areal erworben. Dazu gehören drei Hallen mit einer Produktions- und Lagerflache Dank des deutlich erweiterten Platzangebots am von ca. 10.000 qm, eine neuen Standort Geisenheim konnte pekutherm eine davon ein Industriedenkneue, 12 Meter lange Schredderanlage installieren, die den Produktionsablauf erheblich rationalisiert. mal aus dem Jahr 1908, in dem früher Druckmaschinen montiert wurden. Trotz aller lo- bau (Schutzverglasungen) sowie aus der gistischen Aufwendungen sind wir heute Sammlung von CDs und DVDs gezahlten froh über diesen Ortswechsel. Unsere Vergütungen orientieren sich grundsätzneuen Produktions- und Büroräume sind lich an den in der Branche bekannten hell und freundlich. Die Infrastruktur Indizes. Entscheidend sind primär die passt, und das große Areal gibt uns viel Größe, Form und Dicke der KunststoffRaum für die weitere Expansion unseres ausschüsse sowie die Sortenreinheit. Unternehmens. Dank unserer deutlich Preisbildend wirken auch die verfügbare höheren Lagerkapazitäten können wir Menge und die Transportkosten. Pfister: schwankende Mengenaufkommen jetzt „Wir können unseren Zulieferern attraktibesser kompensieren und gegebenenfalls ve Vergütungen anbieten, weil unsere qualitativ hochwertigen, speziell entauch größere Mengen aufkaufen.“ staubten Rezyklate und unsere glasklaren Die von pekutherm für PMMA- und PC- Mahlgüter in der Industrie gesucht sind. Zuschnittreste aus dem Möbel-, Laden-, Zu den typische Anwendungen gehören Messe-, Gewächshaus- und Maschinen- Kfz-Reflektoren, Steckdosen, LichtschalFortsetzung auf Seite 22 21 RECYAKTUELL 04/2012 Fortsetzung von Seite 21 ter und strukturierte Platten, beispielsweise für Dächer oder Wandverkleidungen.“ Die pekutherm Kunststoffe GmbH, Geisenheim, ist ein 1985 gegründetes, führendes Unternehmen im Bereich Recycling von industriellen Restkunststoffen aus Acrylglas und Polycarbonat. Zurzeit kauft das Unternehmen bundesweit bei pekutherm recycelt jetzt in Geisenheim etwa 150 Kunststoff verarbeitenden Betrieben entsprechende Produktionsabfälle, meist Plattenverschnittreste und Randabschnitte in Extrusionsqualität. pekutherm kauft darüber hinaus alle in diesen Unternehmen anfallenden Kunststofftypen auf, sodass eine komplette Entsorgung aus einer Hand gewährleistet ist. Alle Sekundärkunststoffe werden in kostenlos bereitgestellten Boxen gesammelt und anschließend termingenau mit eigenem Lkw oder Hausspedition abgeholt, wobei ein Entsorgungsnachweis die ordnungsgemäße Rückführung der Abfälle ins Recycling dokumentiert. Zur Homepage von pekutherm Zurück zum Inhalt Recycling von Verbundwerkstoffen Abb. 1: Beispiele Verbundwerkstoffe Meckesheim. Verbundwerkstoffe, zum Beispiel Metall/Kunststoff oder Kunststoff/Glasfaser-Verbunde, sind sehr populär: man kann mit diesen Werkstoffkombinationen leichtere, materialsparende Teile herstellen. Das Recycling der anfallenden Produktionsabfälle will dabei auch berücksichtigt sein - ebenso wie die Wiederverwertung der Teile am Ende des Gebrauchs. Diese Materialien können mit moderner Aufbereitungstechnik von HERBOLD Meckesheim GmbH wirtschaftlich und mit hohem Reinheitsgrad aufgeschlossen und sortenrein werkstofflich wiederverwertet werden. Der besondere Augenmerk wird auf die Reinheit aller anfallenden Fraktionen gelegt. Nicht nur der wertvollere Anteil des Verbunds steht im Vordergrund: ein möglichst vollständiges Wiederverwerten ist die Maxime. Oft steckt auch in den min- Abb. 2: Herbold 1- und 2-Wellenshredder derwertigen Fraktionen ein Wertschöpfungspotential. Dies gelingt mit moderner Technik, die sich in 3 Schritte gliedert: Die Vorzerkleinerung, sofern es die Abmessung der anfallenden Teile erfordert. Dafür stehen 1- und 2Wellenshredder zur Verfügung (Abb. 2), die das Material in großen Portionen aufnehmen können, sodass ohne Personalaufwand ganze Gitterboxoder Containerfüllungen entleert werden können. Die Dosierung nimmt der Shredder selbsttätig vor Die effektive Prallzerkleinerung, um durch Impaktwirkung die Verbundstoffe voneinander zu lösen (Abb. 3). Dafür stehen Maschinen mit 22 bis 250 kw Antriebsleistung zur Verfügung Die Trennung, angepasst an die stofflichen Eigenschaften und Erfordernisse. Abb. 3: Herbold Feinmühle Typ PU 500 HERBOLD (www.herbold.com) hat jahrzehntelange Erfahrung im Bau von Anlagen zum Recycling von Kunststoffabfällen. Neben der Trockenaufbereitung baut HERBOLD Meckesheim auch Nasstrennstufen, die für manche Trennprozesse im Verbundmaterialbereich optimal geeignet sind. Das können kleine, kompakte Lösungen für wenige Hundert kg/h Anfall sein, aber auch Anlagen für hohe Mengendurchsätze mit mehreren Tonnen pro Stunde. Ein Technikum mit einem Nasstrennbereich und Trockenaufbereitungsschritten steht in Meckesheim zur Verfügung, um Versuche im Produktionsmaßstab durchzuführen und im Dialog mit dem Kunden die spezifische Lösung zu erarbeiten, die dem Kundenproblem am Besten gerecht wird. Zurück zum Inhalt 22 RECYAKTUELL 04/2012 MAD – neue Ausrichtung und erweiterte Geschäftsführung MAD-Gruppe hat Geschäftsführung erweitert und Neuausrichtung der Aktivitäten beschlossen in verschiedenen Kooperationen mittelständischer Entsorger. Die Region NORDOST mit Sitz in Krostitz wird weiterhin von Frank Herrmann geführt, dieser ist in der Geschäftsführung zuständig für Betrieb und Technik sowie die ausländischen Tochterunternehmen. Frank Herrmann Peter Meißner München. Wie die MAD – Münchener Akten + Daten Vernichtung GmbH mitteilte, ist Peter Meißner (45) seit Anfang Februar als neuer Geschäftsführer für das Unternehmen tätig und übernimmt als Sprecher der Geschäftsführung die Funktionen Vertrieb, Einkauf, Strategie und Verwaltung. Außerdem ist er Regionalleiter der neuen Region SÜDWEST mit Sitz in München. Herr Meißner war zuletzt für einen familiengeführten Konzern tätig und davor Geschäftsführer MAD ist in Deutschland mit vier Standorten aktiv sowie mit Tochtergesellschaften und Beteiligungen in Tschechien, Polen und Litauen. Im Zuge der Erweiterung der Geschäftsführung wurden auch die Weichen gestellt für den Ausbau der Geschäftsbereiche Entsorgung von Altpapier und Handel mit Altpapier. An den drei Standorten für die AltpapierSortierung werden anhand von erfolgten Marktanalysen alle Optionen für den Umbau oder den Neubau von Sortieranlagen sowie Kooperationen mit interessierten Marktteilnehmern geprüft. Der Standort München wird auf Basis einer erneuerten Genehmigung ausgebaut. Die MAD – Münchener Akten + Daten Vernichtung GmbH – ist eine 100%ige Tochter der LEIPA Georg Leinfelder GmbH mit Sitz in Schwedt. LEIPA ist ein 1847 gegründeter, traditionsreicher Hersteller von Karton und Papier mit Werken in Schrobenhausen und Schwedt sowie mit dem Geschäftsbereich FlexPack - ein Lieferant innovativer Verbund-Verpackungen. Innerhalb der LEIPA-Gruppe übernimmt die MAD die Beschaffung des von LEIPA für die fünf Papier- und Karton-Maschinen benötigten Altpapiers. MAD ist in den Geschäftsbereichen Entsorgung, Sortierung und Handel von Altpapier tätig, beschäftigt ohne Tochtergesellschaften 211 Mitarbeiter und erzielte 2011 eine Gesamtumsatz von 172 Mio. €. MAD gehört mit ca. einer Million Tonnen Altpapier zu den größeren Dienstleistern in diesem Marktsegment in Deutschland. Zurück zum Inhalt Vor allem KMU schaffen neue Arbeitsplätze Brüssel. 85 Prozent aller neuen Arbeitsplätze werden von Kleinen und Mittleren Unternehmen (KMU) geschaffen. Dieser Wert liegt erheblich über dem 67prozentigen Anteil der KMU an der Gesamtbeschäftigtenzahl. Das hat eine von der Kommission vorgelegte Studie für den Zeitraum 2008 bis 2010 ermittelt. Mit 1 Prozent war das jährliche Beschäftigungswachstum bei KMU höher als bei großen Unternehmen (0,5 Prozent). Vor allem jüngere Unternehmen aus der Dienstleistungsbranche sind in der EU ein Jobmotor. Im Durchschnitt entstanden jährlich 1,1 Millionen neue Stellen. Innerhalb der KMU verzeichnen die Kleinstunternehmen (weniger als 10 Beschäftigte) den höchsten Anteil am Netto- beschäftigungswachstum in der gewerblichen Wirtschaft. Außerdem entfällt eine überwältigende Mehrheit der neuen Arbeitsplätze auf neue Unternehmen, die jünger als fünf Jahre sind. Neue Unternehmen im Bereich der Dienstleistungen für Unternehmen haben mehr als ein Viertel (27 Prozent) aller neuen Arbeitsplätze geschaffen, solche im Bereich Verkehr und Kommunikation dagegen am wenigsten (6 Prozent). Der für Unternehmen und Industrie zuständige Kommissionsvizepräsident Antonio Tajani erklärte: „In diesen schwierigen Zeiten für Europas Wirtschaft können wir uns auf die kleinen Unternehmen verlassen, denn sie sind die treibende Kraft bei der Schaffung von Arbeitsplätzen. Ihr beträchtlicher Anteil bei der Ent- stehung von Arbeitsplätzen zeigt, dass die Bedeutung von KMU größer als jemals zuvor ist. Sie müssen auf allen Ebenen gefördert werden. Die kleinen und neuen Unternehmen sind ganz eindeutig der Schlüssel für die Wiederbelebung des Wirtschaftswachstums.“ Die Studie ist Teil der KMULeistungsüberprüfung und beruht auf einer Ende 2010 durchgeführten Unternehmensbefragung, die die 27 EUMitgliedstaaten und zehn weitere Länder umfasst. Weitere Informationen auf der Website zur SME Performance Review (KMULeistungsüberprüfung) Zurück zum Inhalt 23 RECYAKTUELL 04/2012 PDR hat erste Testläufe erfolgreich abgeschlossen bevorzugen weiter die herkömmlichen isocycanathaltigen Produkte. Die Rücknahme und das Recycling der gebrauchten Dosen erfolgt über die Branchenlösung des führenden europäischen PURSchaumherstellers PDR. Die PDR stellt in ihrem Werk in Thurnau eine zirka 95prozentige Verwertung sicher. Darüber hinaus verwertet PDR Druckpatronen im Auftrag von Hewlett-Packard. Kontakt: PDR Recycling GmbH + Co KG Rolf Apfeld [email protected], www.pdr.de Zurück zum Inhalt PDR hat die ersten Testläufe für das Recycling von monomerarmen und alphasilanterminierten Montageschäumen erfolgreich abgeschlossen. (Bildquelle: PDR) Thurnau. Die ersten Testläufe für das Recycling von Montageschäumen mit neuer chemischer Zusammensetzung hat PDR Recycling GmbH + Co KG, Thurnau (Nord-Bayern), erfolgreich abgeschlossen. Seit Ende 2010 sind neben den klassischen isocyanat- bzw. MDI-haltigen Montageschäumen auch monomerarme und alphasilanterminierte im Handel erhältlich, die nicht dem Selbstbedienungsverbot unterliegen. Die ersten zum Recycling zurückgeschickten Chargen wurden zu Versuchszwecken über die Recyclinganlage geführt. Die Tests haben ergeben, dass sowohl von den monomerarmen als auch den alphasilanterminierten Produkten die Inhaltsstoffe und die Verpackungsanteile zurückzugewinnen sind. Insgesamt ist eine Verwertungsquote von zirka 95 Prozent erzielbar. Nach Auskunft von Marketing- und Entsorgungslogistikleiter Rolf Apfeld hat bereits ein Klebemittelhersteller Proben der Recyclate für Laboruntersuchungen ange- fordert. Geplant ist, die zurückgewonnenen Rohstoffe unter den Markennamen Mapur (Monomerarmes Präpolymer) und Sipur (Silanterminiertes Präpolymer) zu vermarkten. Die Markennamen sind bereits geschützt. Vor der Vermarktung müssen allerdings noch weitere Probeläufe durchgeführt werden, um das Material in der später angebotenen Reinheit als Testmuster anbieten zu können. „Wir sind zuversichtlich, die beiden neuen Produkte in ebenso zuverlässiger Qualität wie unser PREPUR, einem MDI-haltigen Präpolymer, auf den Markt bringen zu können“, erklärt Apfeld. Hintergrundinformation Monomerarme und alphasilanterminierte PUR-/Montage-Schäume sind seit Ende 2010 in den deutschen Baumärkten erhältlich. Die Produkte wurden neu entwickelt, um das seit Dezember 2010 geltende Selbstbedienungsverbot für klassische PUR-Schäume zu vermeiden. Die neuen Schäume werden fast ausschließlich von Heimwerkern verwendet. Profianwender Lkw-Fahrverbot im Inntal verstößt gegen EU-Recht Luxemburg. Das Fahrverbot auf einem Teilstück der österreichischen Inntal-Autobahn A12 für Lkw über 7,5 Tonnen, die bestimmte Güter wie beispielsweise Sekundärrohstoffe oder Abfälle zur Verwertung befördern, verstößt gegen europäisches Recht, urteilte der Europäische Gerichtshof (EuGH) am 21.12.2011 in der Rechtssache C-28/09. Die EU-Kommission hatte im Januar 2009 ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Österreich eingeleitet, da sie die Maßnahme der österreichischen Behörden, ein sektorales Fahrverbot einzurichten, als Verstoß gegen die Warenverkehrsfreiheit aus Art. 28 EG und Art. 29 EG ansah. Der EuGH hat der Kommission nun nach einem fast dreijährigen Verfahren Recht gegeben. Zurück zum Inhalt 24 RECYAKTUELL 04/2012 Reisswolf kooperiert mit Paprec weiten Geschäft der Aktenvernichtung und Archivierung und ist mit 92 Standorten in 26 Ländern vertreten. Paris/Hamburg. REISSWOLF erweitert sein Serviceangebot im Dokumentenmanagement in Europa: Neuer Kooperationspartner und Anbieter der Marke Reisswolf für die Aktenvernichtung in Frankreich ist die Firma CDI ("Centre des Dechets lndustriels") mit Sitz in Paris, wie REISSWOLF bekannt gab. CDI ist eine Tochtergesellschaft der Paprec Recyclage Gruppe. REISSWOLF ist Marktführer im europa- Neuer Partner in Frankreich ist die Firma CDI, eine Tochtergesellschaft der Paprec Recyclage Gruppe, ein in den letzten Jahren stetig gewachsener, erfolgreicher und heute führender Anbieter von Entsorgungsdienstleistungen industrieller Rohstoffabfälle sowie Spezialist der Datenträgervernichtung. Die Firma PAPREC Recyclage hat in 2011 4 Millionen Tonnen Abfälle entsorgt. Sie erwirtschaftet einen Gesamtumsatz von 60 Millionen Euro. Die Zusammenarbeit von CDI/Paprec Recyclage und REISSWOLF in Frankreich bezieht sich auf den gesamten französischen Markt und Monaco und hat zum Ziel, im Bereich sicherer Informationsvernichtung die Marktführerschaft anzustreben und zugleich das europäische Angebot für internationale Verträge zu verdichten. Oliver Graumann, Vorstand von Reisswolf International, ist sich sicher: "Mit der Firma CDI/Paprec Recyclage haben wir für Frankreich und somit auch für Europa den besten Partner für unsere internationale Dienstleistung im Dokumentenmanagement gefunden! Wir freuen uns, mit vereinten Kräften im französischen und europaweiten Markt neue Impulse setzen zu können und die Marke Reisswolf weiter in den Märkten zu entwickeln." Zurück zum Inhalt Jetzt auch in Österreich Online-Containerservice Düsseldorf/Linz. Die AVE Österreich GmbH bietet ihren Online-Containerservice für Privatkunden jetzt flächendeckend in Österreich an. In einem ersten Schritt gingen die Mulden-Shops für die Bundesländer Salzburg und Oberösterreich online. Für jeden Bezirk finden die Besucher alle buchbaren Leistungen übersichtlich dargestellt mit allen wichtigen Informationen und Preisen. Darüber steht auch der lokale Ansprechpartner mit seinem Beratungsangebot zur Verfügung. Das Angebot in den anderen Bundesländern wird stufenweise ausgebaut. Bis dahin können die Besucher eine unverbindliche Entsorgungsanfrage stellen. Damit trägt die AVE der zunehmenden Regionalisierung der Märkte im Internet Rechnung. Aus diesem Grund hat man sich auch am Modell der Containerbestellung24, dem Marktführer mit zur Zeit 133 Partnern in Deutschland, orientiert und deren Betreiber mit einer Adaption für den österreichischen Markt beauftragt. Dabei überzeugte initial interactive gmbh mit Top-Positionierungen zu den relevanten Suchbegriffen der Branche, einer benutzerfreundlichen Website sowie ei- nem sehr leicht zu bedienenden Redaktionssystem zur Einrichtung und Verwaltung der Containershops. Bereits 12 Stunden nach dem Launch erscheint das neue Portal zu wichtigen Begriffen, wie 'Containerdienst', 'Sperrmüllcontainer' oder 'Mulde mieten' auf den vorderen Plätzen bei einer Suche in Google.at. In den kommenden Monaten gilt es nun, die lokalen Angebote der AVE in den regionalen Märkten nachhaltig zu etablieren. www.containerdienst24.at Zurück zum Inhalt 25 RECYAKTUELL 04/2012 Reclay übernimmt die Vfw Köln. Die Reclay Holding GmbH übernimmt die Vfw GmbH von der Reverse Logistics GmbH (RLG). Dazu wird die RLG, hinter der als Hauptinhaber die Privat Equity Firma Monitor Clipper Partners steht, neben den Gesellschaftern Raffael A. Fruscio und Martin Schürmann neue Minderheitsgesellschafterin der Reclay Holding. Über die weiteren Einzelheiten der Transaktion wurde Stillschweigen vereinbart. Die Übernahme geschieht vorbehaltlich der kartellbehördlichen Genehmigung, die bis Ende April erwartet wird. Ziel der Übernahme der Vfw ist der strategische Ausbau des Produktportfolios der Reclay Group sowie die Sicherung einer relevanten Unternehmensgröße im Markt der dualen Systeme. „Wir haben längere Zeit nach einem Unternehmen gesucht, dessen Angebot und Kundenstruktur zur erfolgreichen Weiterentwicklung der Reclay Group beitragen könnte. Nach sorgfältiger Prüfung verschiedener Optionen ist die Vfw unsere erste Wahl“, kommentiert Raffael A. Fruscio, Gesellschafter der Reclay Group. Die Reclay Group ist im Umwelt- und Entsorgungsmanagement tätig. Mit ihren spezialisierten Gesellschaften deckt sie die komplette Wertschöpfungskette der Verpackungsentsorgung und -verwertung sowie das Thema Nachhaltigkeitsmanagement ab. Die Vfw ist ein Unternehmen der Reverse Logistics Group und hat sich neben der Erfüllung gesetzlicher Recycling- und Entsorgungspflichten aus der Verpackungsverordnung als Spezialist für Rücknahmesysteme für Verpackungen, Batterien und Elektrogeräte etabliert. Durch die Übernahme kann die Reclay Group ihr Angebot insbesondere auf dem Gebiet der Rücknahmelösungen strategisch erweitern. Auch die Kundenstrukturen beider Unternehmen ergänzen sich hervorragend. Während die Reclay Group schwerpunkt- mäßig für die Betreuung von Großkunden insbesondere aus der Lebensmittelbranche steht, betreut die Vfw eher kleinere und mittlere Kunden aus Spezialgebieten wie der Medizin oder dem Baugewerbe. „Wir freuen uns auf die neuen Möglichkeiten, den Kunden beider Unternehmen noch umfassendere Entsorgungslösungen aus einer Hand anbieten zu können. Damit verfügt die Reclay Group über eine einzigartige Palette an umweltrelevanten Dienstleistungen im Bereich der Kreislaufwirtschaft“, so Fruscio. Die Integration der Vfw in die Reclay Group soll bis Ende dieses Jahres umgesetzt werden. „Für Mitarbeiter, Kunden und Lieferanten der Vfw gibt es zunächst einmal keine Änderungen und das Geschäft läuft verlässlich weiter“, ergänzt Fruscio. Die genauen Modalitäten werden in den nächsten Wochen und Monaten definiert. Darüber hinaus baut die Reclay Group durch die Übernahme des dualen Systems der Vfw ihre Position in diesem Markt aus. „Dies ist auch ein Signal dafür, dass sich die Reclay Group dauerhaft im Markt der dualen Systeme engagieren wird. Für die nachhaltige Sicherung der haushaltsnahen Erfassung muss hier ein Prozess der Konsolidierung stattfinden“, so Martin Schürmann, Gesellschafter der Reclay Group. Für die Übernahme sprachen auch strukturelle Überlegungen: Beide Unternehmen sind nicht mit einem Entsorgungskonzern verbunden. „Im Gegensatz zu den entsorgerdominierten dualen Systemen, haben sich die Reclay Group und die Vfw als innovative Wirtschaftsunternehmen stets an den Bedürfnissen der Kunden orientiert und nur solche Produkte entwickelt, die deren Interessen entsprechen. Diese Verpflichtung gegenüber dem Kunden passt hervorragend zusammen“, so Peter S. Laino, Vorsitzender des Aufsichtsrats der RLG. Zurück zum Inhalt Smurfit Kappa investiert 117 Millionen Euro in Papierfabrik Townsend Dublin. Smurfit Kappa hat angekündigt, innerhalb von drei Jahren 117 Millionen Euro in seinen Produktionsstandort Townsend Hook im britischen Kent investieren zu wollen. Einbau und Inbetriebnahme der gebrauchten Maschine für leichtgewichtige Wellpappenrohpapiere sollen bis Ende 2014 abgeschlossen sein. Damit soll die Versorgung aller Verpackungsstandorte von Smurfit Kappa in Großbritannien und Irland sichergestellt werden. Die mit dem Projekt verbundenen Kosten laufen über drei Jahre und befinden sich im Rahmen der möglichen jährlichen Investitionsausgaben von Smurfit Kappa. Dabei handelt es sich um die größte Investition eines etablierten britischen Papierherstellers. Die Papiermaschine, die das Unternehmen von der italienischen Cartiera di Cadidavid erworben hat, soll zwei bestehende Maschinen ersetzen und die Kapazitäten für FSC-zertifiziertes Recyclingpapier pro Jahr um mehr als acht Prozent steigern: von 240.000 auf 260.000 Tonnen. Chris Allen, CEO von Smurfit Kappa Paper UK kommentiert: “ Diese Investition im gegenwärtigen Wirtschaftsklima zeigt die Bindung von Smurfit Kappa an britische, irische und gesamteuropäische Kunden.“ Mit der Investition wird die 150jährige Geschichte der Papierherstellung im Werk Townsend Hook fortgeschrieben. Smurfit Kappa ist mit 4,7 Mio Tonnen pro Jahr ein führender Papierhersteller in Europa. Zurück zum Inhalt 26 RECYAKTUELL 04/2012 Deponierung machte 2010 weiterhin fast 40 Prozent der behandelten kommunalen Abfälle in der EU27 aus Brüssel. Nach Angaben von EUROSTAT fielen 2010 in der EU27 502 kg kommunaler Abfall pro Person an, davon wurden 486 kg abfallwirtschaftlich behandelt: 38 Prozent wurden deponiert, 22 Prozent verbrannt, 25 Prozent recycelt und 15 Prozent kompostiert. Das Aufkommen kommunaler Abfälle variiert deutlich zwischen den Mitgliedstaaten. Zypern, mit 760 kg pro Person, hatte das höchste Abfallaufkommen im Jahr 2010, gefolgt von Luxemburg, Dänemark und Irland mit Werten zwischen 600 und 700 kg pro Person sowie den Niederlanden, Malta, Österreich, Deutschland, Spanien, Frankreich, Italien, dem Vereinigten Königreich und Portugal mit Werten zwischen 500 und 600 kg. Finnland, Belgien, Schweden, Griechenland, Slowenien, Ungarn und Bulgarien erzeugten jeweils zwischen 400 und 500 kg pro Person, während diese Werte in Litauen, Rumänien, der Slowakei, der Tschechischen Republik, Polen, Estland und Lettland unter 400 kg pro Person lagen. In Dänemark und Schweden machte Verbrennung mindestens die Hälfte der behandelten Abfälle aus * Schätzung von Eurostat 0 bedeutet weniger als 0,5 Prozent, "-" bedeutet einen echten Nullwert. Kommunale Abfälle bestehen zu einem großen Teil aus Abfall, der von Haushalten erzeugt wird. Sie können ebenfalls ähnliche Abfälle umfassen, die von kleineren Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen erzeugt werden und von den Gemeinden gesammelt werden. Dieser Teil der kommunalen Abfälle kann von Gemeinde zu Gemeinde und von Land zu Land, je nach lokalem Abfallentsorgungssystem, variieren. Für Gebiete, die nicht an die kommunale Abfallentsorgung angeschlossen sind, wird eine Schätzung der erzeugten Abfallmenge vorgenommen. Nicht berücksichtigt werden Abfälle aus Landwirtschaft und Industrie. Die angegebenen Mengen an erzeugten und behandelten Abfällen stimmen für manche Mitgliedstaaten aus folgenden Gründen nicht genau überein: Schätzungen des Abfallaufkommens von der nicht an die Müllabfuhr angeschlossenen Bevölkerung, Gewichtsverlust durch Trocknung, Doppelzählung von Abfall, der zwei oder mehr Behandlungsschritte durchläuft, Ausfuhren und Einfuhren von Abfall und zeitliche Verzögerungen zwischen Abfallaufkommen und -behandlung (vorübergehende Lagerung). Abfallbehandlung bezieht sich auf die folgenden Methoden: - Deponierung ist definiert als die Ablagerung von Abfällen im oder auf dem Boden, einschließlich der Lagerung auf speziell angelegten Deponien sowie der vorübergehenden Lagerung für länger als ein Jahr. - Verbrennung bedeutet thermische Behandlung von Abfällen in einer Müllverbrennungsanlage. - Recycling bezieht sich jedes Wiederherstellungsverfahren bei dem Abfallmaterialen in Erzeugnisse, Materialien oder Stoffe weiterverarbeitet werden, entweder für den ursprünglichen oder für andere Zwecke (ausgenommen der Verwendung als Brennstoff). - Kompostierung ist die biologische (anaerobe oder aerobe) Behandlung von biologisch abbaubaren Stoffen, welches zu einem verwertbaren Erzeugnis führt. Im Allgemeinen beziehen sich die Daten zu den behandelten kommunalen Abfällen nur auf die im Mitgliedstaat behandelten Abfälle und berücksichtigen nicht die zur Behandlung exportierten Abfälle. Die Recyclingkapazitäten eines Landes können jedoch begrenzt sein. Luxemburg ist ein Beispielsfall, wo die Exporte in die recycelte Menge mit einbezogen werden. Die Behandlungsmethoden unterscheiden sich deutlich zwischen den Mitgliedstaaten. Die Mitgliedstaaten mit dem höchsten Anteil an deponierten kommunalen Abfällen im Jahr 2010 waren Bulgarien (100 Prozent der behandelten Abfälle), Rumänien (99 Prozent), Litauen (94Prozent) und Lettland (91 Prozent). Die höchsten Anteile der Verbrennung kommunaler Abfälle wurden in Dänemark (54 Prozent der behandelten Abfälle), Schweden (49 Prozent), den Niederlanden (39 Prozent), Deutschland (38 Prozent), Belgien (37 Prozent), Luxemburg (35 Prozent) und Frankreich (34 Prozent) verzeichnet. In zehn Mitgliedstaaten wurFortsetzung auf Seite 28 27 RECYAKTUELL 04/2012 Fortsetzung von Seite 27 Deponierung machte 2010 weiterhin fast 40 Prozent der behandelten kommunalen Abfälle in der EU27 aus de 1 Prozent oder weniger der Abfälle verbrannt. Am häufigsten verbreitetet war Recycling in Deutschland (45 Prozent der behandelten Abfälle), Belgien (40 Prozent), Slowenien (39 Prozent), Schweden (36 Prozent), Irland (35 Prozent) und den Niederlanden (33 Prozent). Die Mitgliedstaaten mit der höchsten Kompostierungsrate von kommunalen Abfällen waren Österreich (40 Prozent), die Niederlande (28 Duale Systeme schreiben Entsorgungsaufträge ab 2013 aus Am 16. April 2012 beginnt die Ausschreibung der neuen Entsorgungsaufträge ab 2013. Damit wird die Erfassung von Verpackungen aus Glas und LVP neu ausgeschrieben. An der Ausschreibung beteiligen sich die Dualen Systeme von DSD GmbH, BellandVision GmbH, Interseroh GmbH, Redual GmbH, Landbell AG, VfW GmbH und Zentek GmbH & Co. KG. Die Aufträge werden auf der gemeinsamen Ausschreibungsplattform der Dualen Systeme unter www.ausschreibung-erfassung.de in der Zeit vom 16. bis 27. April 2012 bekannt gemacht. Auf dieser Seite stehen konkrete Informationen zu dem Ausschreibungsverfahren und den Teilnahmebedingungen bereit. Grundsätzlich wird das aus dem letzten Jahr bekannte Konzept der Ausschreibungsführerschaft auch bei der diesjährigen Ausschreibung beibehalten Zurück zum Inhalt Prozent), Belgien (22 Prozent), Luxemburg (20 Prozent), Dänemark (19 Prozent) und Spanien (18 Prozent). Recycling und Kompostierung von kommunalen Abfällen machten zusammen mindestens 50 Prozent der behandelten Abfälle in Österreich (70 Prozent), Belgien und Deutschland (je 62 Prozent), den Niederlanden (61 Prozent) und Schweden (50 Prozent) aus. In fünf Mitgliedstaaten wurden weniger als 10 Pro- zent der Abfälle recycelt oder kompostiert. Diese Informationen werden von Eurostat, dem statistischen Amt der Europäischen Union, veröffentlicht. Weitere Informationen erhalten Sie auf der Webseite von Eurostat unter Statistiken/ Umwelt/ Environmental Data Centre on Waste. Zurück zum Inhalt Interseroh mit Ergebnis- und Umsatzplus Köln. Der börsennotierte Umweltdienstleister und Rohstoffhändler INTERSEROH SE hat das Geschäftsjahr 2011 mit einem um Entkonsolidierungsgewinne bereinigten Ergebnisplus (EBT) von rund 6,8 Mio. Euro auf 39,3 Mio. Euro abgeschlossen (Vorjahresvergleichswert: 32,5 Mio. Euro). Der Umsatz aus den fortzuführenden Geschäftsbereichen Stahl- und Metallrecycling sowie Dienstleistung kletterte von 1,8 Milliarden Euro auf 2,2 Milliarden Euro. ling in Deutschland signifikant steigen.“ Bei der Bilanzpressekonferenz in Köln sagte Vorstandschef Dr. Axel Schweitzer: „2011 war für die Interseroh-Gruppe ein Jahr der Veränderungen. Wir haben uns mit dem Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag mit ALBA gesellschaftsrechtlich und strukturell so aufgestellt, dass wir einerseits die Risiken der extrem hohen Volatilität an den Rohstoffmärkten beherrschen, andererseits sich abzeichnende Zukunftstrends mitgestalten und zunehmend Rohstoffpartner für die Industrie sind. Unsere Geschäftszahlen zeigen schon nach etwas mehr als sechs Monaten, dass wir mit dem eingeschlagenen Weg richtig lagen und liegen. Zudem lassen die Unsicherheiten bei der Rohstoffbeschaffung das Interesse an Recyc- Interseroh habe den Trend zu einer erhöhten Nachfrage nach Recyclingmaterial erkannt, biete seit Jahren wertvolle Sekundärrohstoffe an und sei Vorreiter in der Entwicklung von geschlossenen Kreisläufen und neuer Verfahren zur Aufbereitung von Abfällen und Wertstoffen. Wie jüngste Veröffentlichungen des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) zeigten, ließen Unsicherheiten bei der Rohstoffbeschaffung in Deutschland das Interesse der Industrie an Recycling signifikant steigen. Bereits heute sähen 76 Prozent der deutschen Unternehmen in der Entwicklung der Rohstoffund Energiepreise das Top-Risiko für die Zukunft ihrer Unternehmen. Beispielsweise habe Interseroh mit Unternehmen der Kunststoffindustrie einen innovativen Kunststoff aus nahezu 100 Prozent Recyclingmaterial hergestellt. Die Qualität des Recyclingkunststoffs Procyclen sei vergleichbar mit den Parametern von Neumaterial. Zurück zum Inhalt 28 RECYAKTUELL 04/2012 15. Int. Altpapiertag am 18. und 19. April 2012 in Düsseldorf Veränderte Rahmenbedingungen und neue Herausforderungen Bonn/Düsseldorf. Der internationale Markt für Altpapier ist ständig in Bewegung. Die Sammler und Verwerter sind gefordert, Strategien zu entwickeln, um weltweite Nachfrageschwankungen und nationale Sammelaufkommen in Einklang zu bringen. Gleichzeitig steigen die Anforderungen an die Altpapierunternehmen in einem Umfeld hoher Transport- und Energiekosten sowie wachsender Qualitätsansprüche der Papierfabriken. Das neue Kreislaufwirtschaftsgesetz macht den Marktzugang für gewerbliche Sammlungen nicht einfacher, und wie das neue Gesetz in der Praxis angewendet wird, bedarf in vielen Punkten noch der Konkretisierung. Beim 15. Internationalen Altpapiertag des bvse – Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V. diskutieren internationale Branchenexperten sowie Vertreter angrenzender Wirtschaftsbereiche und der Politik über die Zukunft des Papierrecyclings. Der europaweit größte Altpapierkongress, den im letzten Jahr mehr als 600 Experten besuchten, findet in diesem Jahr im Düsseldorfer Maritim Hotel unter Leitung von Reinhold Schmidt, Vorsitzender des bvseFachverbands Papierrecycling und bvseVizepräsident, statt und wird in den Sprachen Deutsch und Englisch simultan gedolmetscht. Die Tagung startet am 19. April mit Vorträgen zu den Auswirkungen des Kreislaufwirtschaftsgesetzes auf die Altpapierbranche. bvse-Präsident Burkhard Landers und MinR Dr. Frank Petersen vom Bundesumweltministerium stellen die Gesetzesnovelle in den Mittelpunkt ihrer Ausführungen. Können europäische Papierfabriken noch mehr recyceln? Auf diese Frage und die aktuelle Entwicklung der Altpapiermärkte antwortet Jori Ringman-Beck, Director Recycling, Product and Environment der Confederation of European Paper Industries (CEPI). Die Preise und die Verfügbarkeit von Altpapier in einer dynamischen Welt sind das Thema von David Powlson, Principal bei Pöyry Management Consulting. Ranjit Singh Baxi, Geschäftsführer und Gründer von J & H Sales International und Präsident des BIR Paper Board beleuchtet die steigenden Qualitätsansprüche asiatischer Papierfabriken und die Herausforderungen, die sich daraus für die europäische Altpapierbranche ergeben. Die Einflussfaktoren entlang der Wertschöpfungskette von grafischen Druckpapieren beschreibt Jörg Schönemann, Leiter Konzerneinkauf bei der Axel Springer AG. Merja Helander, Präsidentin der European Recovered Paper Association (ERPA), informiert über den Stand der Novellierung der Europäischen AltpapierStandardsortenliste EN 643. Abfall oder Produkt – Belastung oder Chance? Die neue EU-Verordnung zum Abfallende von Altpapier stellt Martin van Tuyl, Vorstandsmitglied der ERPA zur Diskussion. Über Neuerungen bei der Ladungssicherheit von Altpapier informiert Thorsten Ludwig von der DEKRA Automobil GmbH. Ein Höhepunkt des Internationalen Altpapiertages wird angesichts der Unsicherheiten auf den Finanzmärkten sicherlich die Einschätzung des Journalisten und ehemaligen ARD-Börsenmanns Frank Lehmann sein. Er ist sich sicher: „An der Börse ist alles möglich – auch das Gegenteil!“ Ob dies auch für die Altpapierbranche gilt, können die Teilnehmer im Laufe des Tages unter Leitung von Lars Kossack, stellvertretender Vorsitzender des bvseFachverbands Papierrecycling, diskutieren. Den festlichen Rahmen der Veranstaltung bildet der traditionelle Altpapierabend am 19. April. Weitere Möglichkeiten für Austausch und Kontaktpflege bietet das GetTogether für Frühanreisende am 18 April. Die Teilnahmegebühr beträgt 598 Euro. Für Mitglieder des bvse, der bvseEntsorgergemeinschaft e.V. und Behördenvertreter wird ein Tagungsbeitrag von 398 Euro erhoben. Das Tagungsprogramm, Anmelde- und die Hotelreservierungsformulare können Sie nachfolgend downloaden. Hintergrundinformationen zum Thema Altpapier stehen auf der Internetseite http://www.papierrecycling.info zur Verfügung. Programmflyer zum 15. Internationalen Altpapiertag Anmeldeformular Hotel Reservierung MARITIM HOTEL Hotel Reservierung Sheraton Hotel Hotel Reservierung Hotel Lindner Zurück zum Inhalt 6 RECYAKTUELL 4/2012 __Literaturhinweise Ministerialrat a. D. 2012, Loseblattwerk, 3.668 Seiten in 2 Ordnern, € (D) 104,ISBN 978 3 503 00886 5 ERICH SCHMIDT VERLAG Die Arbeitsgrundlage für den Entsorgungs-Fachmann! Für alle Praktiker in der Abfallwirtschaft oder bei einer Umweltbehörde bilden die richtigen Informationen eine Grundlage für die effektive Bewältigung der verantwortungsvollen Aufgaben. Die ergänzbare Sammlung TVAB bündelt diese praxisrelevanten Informationen! Lindner / Bergs/ Radde Technische Vorschriften für die Abfallbeseitigung Ergänzbare Sammlung der Technischen Anleitungen, Technischen Regeln, Richtlinien, Merkblätter, Musterblätter u. a. für die Vorbereitung, Planung und Durchführung von Maßnahmen zur schadlosen Beseitigung und zur Verwertung von Abfällen aus Haushaltungen, Gemeinden, gewerblichen Betrieben und Landwirtschaft einschließlich der Maßnahmen gesundheitstechnischer Art Herausgegeben von Dr.-Ing. Karl-Heinz Lindner†, Ministerialrat a. D., Dr. agr. Claus-Gerhard Bergs, Ministerialrat im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, und Dr. rer. nat. Claus-André Radde, Regierungsdirektor im Bundesumweltministerium. Begründet von Prof. Dr. med. habil. Gottfried Hösel, Ministerialrat a. D. und Prof. Dr.-Ing. E. h. Walther Kumpf , Sie stellt alle wichtigen Materialien zur Verfügung und bietet: eine Vielzahl relevanter Texte – Gesetze, Verordnungen, Technische Anleitungen, Technische Regeln, Richtlinien, Merkblätter sowie Musterblätter sowie Materialien zu den Themenbereichen Deponien, Rekultivierung, Verbrennung, Biologische Behandlung, Sonderabfälle sowie wichtige Unfallverhütungsvorschriften, Vorschriften zum Gesundheitsschutz und Sicherheitsregeln. Dazu gehören u.a. die Mitteilungen der Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Abfall (LAGA) sowie Dokumente von Institutionen wie dem LAI (Länderausschuss für Immissionsschutz), der BAM (Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung), dem BDE (Bundesverband der deutschen Entsorgungswirtschaft e. V.) u.v.m. Zusätzlich: Die aktuelle, beiliegende CD-ROM mit den Dokumenten für das neue abfallrechtliche Nachweisverfahren „BUDAN – neu“ inkl. der Übergangsregelungen sowie den bisherigen Datenschnittstellen und ein Login- Ticket für den Online-Zugriff auf die stets aktuellen abfallrechtlichen Vorschriften der Umweltrechtsdatenbank UMWELTdigital.de ergänzen und bereichern die Sammlung. Mit der jüngsten Ergänzung wurden folgende Inhalte aktualisiert: Bericht der Kommission über die thematische Strategie für Abfallvermeidung und -recycling EU: Leitlinien zur Auslegung der R-1 Energieeffizienzformel für Verbrennungsanlagen, deren Zweck in der Behandlung fester Siedlungsabfälle besteht Arbeitshilfe Fotovoltaik auf Deponien und Altablagerungen Leitfaden zur Brandvermeidung durch Selbstentzündung bei der Lagerung von Recycling- und Deponiestoffen Bund/Länder-Bericht zur 75. UMK: Strategie zur nachhaltigen PhosphorNutzung EU: ECHA (REACH)-Leitlinien zu Abfall und zurückgewonnenen Stoffen EU: Mitteilung der Komission an EP und den Rat über künftige Schritte bei der Bewirtschaftung von Bioabfällen in der EU Ergebnisbericht der LAGA – Ad hoc AG „Elektroaltgeräteexporte“ Bestellmöglichkeit online unter www.ESV.info/978 3 503 00886 5 Zurück zum Inhalt 30