S. 20-26
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'5 Narreblättli Seite 20 So eine Kätter Gut gesaugt ist halb gefegt Nach dem Fasentmändiggilt esin denHöfen der Häuserin der Bellenwaldstraße17 und in der Stöcklesgasse 3 dasviele Konfetti wieder zu entfernen.Im Hof in der BellenwaldstraBe17 benutzt GünterDold den Besen.Im Hof der Stöcklesgasse3 benutzen Tanja Vollmer und Patrik Venzke dazu den Staubsauger,aber natürlicherst,nachdemdie Wohnung schonsauberist. Es ist jedoch weder überliefert, wer schnellerfertig war, noch wo es saubererwurde. Ausgeladen Pfarrer Ebersold war schon verwundert.Er wusstees genau, dasser auchWemerHug zur Feier seines65. Geburtstages eingeladenhatte,aberWemer hat sich überhaupt nicht sehen lassen, was sonstnicht seineArt ist. Da, etwa eine Woche später bei einer Beerdigung,entdeckte er Wemer und fragte ihn, warum er nicht zum Geburtstaggekommen sei. ,Ja will ich kei Einladung bikummehab", versicherte Wemer.Und er hatteRecht. Aber auch Pfarrer Ebersold hatteRecht:Die Einladungsteckte noch in der Manteltaschevon Dorle Fischer,der der Pfarrerdie Einladung an Wemer mitgegeben hatte. 2002 "Hajoo, un dann si'mer do eifach nüwwer geißt. Sportlich, gell." GeschlosseneEinrichtung Anderen Leuten immer wieder den Kopf zu waschenist ein hartesBrot. Und damit man selber dabei klaren Kopf bewahren kann, ist gelegentlichan die frischeLuft zu gehenein absolutes Muss.DiesemMussbeugtensich eines freien Nachmittags Hilde und Sibylle vom Friseurgeschäft Huber bei einem ausgiebigen Spaziergang.Um am Ende den Heimweg abzukürzen,kam der Kindergarten gerade recht. An diesemTag würden die Kindergartenhoftoremit Sicherheit...0 verdammt,die warenja geschlossen.DieseTore hielten sich aber auchan keine Regeln. Was machen,einen Umweg? Aber dochnicht Hilde und Sibylle: Gymnastikgestählt, wie esder heutigen Frau geziemt, lupften die beiden erst das linke, dann das rechteBein (für die Reihenfolge wird nicht gebürgt), und Ein gutes Familienlebenwill klettertenanmutigüber dasgarstige, geschlossene Gartentor. gepflegtsein,auchwenndie Kinder nicht mehr daheim wohnen. Bravo. Aber irgendwie hatte Hilde Das stößt gelegentlichaber auf docheinmalgehört,dassdie Tore Schwierigkeiten,wenn man wie außerhalb der Kindergartenzei- Sibylle Hug seineTochterSimoten geöffnetseien.Siegriff andie ne zum Esseneinladenwill, und die nicht will, weil sie Besseres Klinke und siehe da - das Tor war offen. Sie hättenhalt drüber zu tun hat. Beispielsweiseunbedingt auf den "Kätterlismarkt" in langenmüssen. Seelbachgehen. Gut, denkt Sibylle, de Kätterlismarktgehtvor. Aber als Mutter, die hartnäckig ihrer TochterGutestun will, lädt sie Simonehalt eine Woche späWas macht ein richtiger Ba- ter zum Essenein. Und was bebysitter mit seinem Schützling: kommt sie zu hören: "s geht nit, Er geht spazieren.Genaudastat do geh'wi uff de Kätterlismarkt!" auchNataschaZeitei, alsdie klei"Ha, do waTschdoch d' letscht ne Janain ihrer Obhut war: Man Woch schu",wundertsich Sibylhat Bewegung,die Kleine frische le und vernimmt: "Hajo, hi gfahLuft, undselberkommt manauch re bin i, awwerde Markt war dert etwas im Dorf herum und nicht nit, der isch erst die Woch." Was nur in dereigenenStraßewie Am soll manda sagen?- Kätterehalt! Wolfsbrunnen. Für den Fall, dass dem Schützling sein Schmusetierabhanden kommt, und die Suche Heiko Kranz trifft Markus danachviel Zeit kostet, sind BaSchwendemann. Es ist schonein bysitter heutzutagemit Handys ausgerüstet. Und JanasSchmuse- Weilchenher, dass sich die heitier war weg.Und die Suchehatte den gesehen haben. Also: schonviel Zeit gekostet,und Na- Tratsch, Tratsch. Auch ihre taschafürchtete,nicht pünktlich SchulkameradinTanja Ruf kam zu Hausezu sein.Also rief sie zu ins Gespräch. Markus: "Hee, Hause an und berichtete der heschschughört:d'Tanjaischim Mama von ihrem Pech und ge- Krankehuus." Heiko: "Jessis stand außerdem,dass sie sich Gott, was het sie?" Markus: "Ä Maidli!" verlaufenhabe:Im Brand. Ver-irren ist menschlich Krankhaft auf die Stange,und sein Schatz erhält ganzklar denbestenPlatz. Dannerst ist in jedem Fall Ruhein dem Hühnerstall. DasHuhn. Es hat an sich nicht viel zu tun. Dannund wannlegt esein Ei, damit der Menschzufriedensei, daswar's. So denktder Laie. dochjeden Tag erfährt aufsNeue jener, der sich Hühnerhält: Ein Huhn in seiner Hühnerwelt, DasHuhn besitztauchÜbem1ut. loser Siefertkennt dasgut. Damit esfleißig Eier lege erwartetes noch weit' re Pflege: Doch harn'sdie Viecher im Gefühl wennlosef mal in Urlaub will samtRosa,Karl und Anneros' Dann ist im Stall der Teufel los. So will seinGackervolk,wie schön, nicht ohnelosef schlafengehen. Ein jedes Huhn, ist dasnicht topp Hört aufs Kommando"alla hopp!", In diesemFall, manahntes schon, bekommtRalf SegerInstruktion. Fütterngehtnoch ganzbequem, Eier holenaußerdem, scharrtselbernur zum Teil nachNahrung.dannhupft esohneviel Gequengel Ansonstenlehrt uns die Erfahrung: auf seinenPlatzaufm Hühnerbengel. Zu viele Würmeroder Maden Gegen's Kommandovoll immun könntendemEierdotterschaden, ist jedoch JosefsLieblingshuhn. drum kriegt es eineKömergabe, damit daranes sich erlabe. DasHuhn ist daraufhinso frei Und legt - vielleicht - ein zweitesEi. jedoch der Bettgangwird zum Flop: kein Huhn hört da auf "alla hopp!", es fehlt, wie's manchmalhalt so geht, schlichtjosefscheAutorität. Nach der Zwiesprach'gaack,gaack,gaack, Das ha'm die Hühnerausgenutzt, wasdasHuhn besondersmag, SeppsLieblingshuhnzurechtgestutzt: setzt,und dasist ungewöhnlich Sie ließensich, um's zu verletzen, JosefdiesesHuhn persönlich jetzt auchmal auf die Stangesetzen. 'S Narreblättli Seite 21 2002 Schnellschlaf Urlaub in Spanienkann stinklangweilig sein. Vor allem wenn man um die acht Jahrealt ist und wartenmuss,bis die ganze Familie zum Abendessengeduschtund siehlandfeingemacht hat. ZeiteIs Jüngste jedenfalls zog es vor, so lange ein Schläfchen zu machen.Aber wenn sie schläft,dannschläftsie.Und wie. Schneller als jeder andere das könnte. In zehn Minuten glatte acht Stunden: Nachdem es der Familie nämlich endlich gelungen war, Sabrina zu wecken, schließlichwollte manja keineswegsdasAbendessenverpassen, begrüßte sie im Speisesaaldie Familie Dold mit einem verschlafenen"Guten Morgen" und bestand auf "Cornflakes" zum Abendessen.Sie war halt schon am nächstenMorgen angekommen. Man musssich zu helfen wissen "Schiebung!" forderte der frisch gefallene Schnee kurz vor Weihnachten vor August Hilberers Garage, "Schiebung, sonst bleibe ich einfach liegen und bringe deine Karre ins Schleudern." Doch August wäre kaum als ruhmreicher "Kuddelguscht", in die Annalen seiner Freunde eingegangen, ließe er sich ungestraft derart provozieren von einem so mir nichts dir nichts daher geschneiten Schneelein, das eh etwas schwach auf der Brust zu sein schien und nicht aussah,als ob es lange überleben würde. Zwar war es nicht so, dass August nicht zur Schiebung bereit gewesen wäre, aber schieb nun mal einer, wenn er keinen Schneeschieberhat. Und die Zeit, sich im HG-Markt einen solchen zu besorgen, konnte und wollte er nicht investieren, nicht jedenfalls, solange er sich nicht genau so gut oder gar noch besser zu helfen wüsste. So schnappte er sich mangels besagtem Schieber den Gartenschlauch, spritzte das kümmerliche Schneeklein druckvoll auf die Straße - und gab so seiner Gabi einmal mehr die Chance, festzustellen, was sie an ihrem August doch für einen flotten Spritzer hat. "Im Hof, do leit ä Huffe Laub", sait d'Waldi, un dezue:"ich glaub, im Gartesieht'snit besserus, lueg nur ämol zuemFensternus!" "Des Laub", sait sie zuemAmbi keck, "des viele Laub - meinschnit, 's sott weg?" Un wasfür Hiffe het er g'macht. Deskann er guet,deswärjo g'lacht. Doch dannam Samschtig,gegeOwe het ne kum nochde Besestielg'howe. Desisch dannde Punkt,wu er nimmi mag "Marn", sait er "isch jo au noch ä Tag." So isch de Ambi uff die Schnelle unni desan un für sich zuewelle, jedoch wirksam,g'nau jetz gnumme, z'mol zueme gueteVorsatzkumme. Un isch de Vorsatzerschtmol do, muesch'mau Tate folge 10. Un wasfür einer.Ä Sunndiggar. Tag der Erholung,desisch klar: Mit ämeFrühstückso richtig nachMaß, mit Kaffee un Kuecheun noch meh Spaß, un bevor's dannrichtig los geht - ich wett nomoi äStund zuede Waldi ins Bett... Also fegt er, kratzt un recht Doch schissebach, desDing gehtin d'Hosf: zwei Tag lang Laub un desnit schlecht dennin de Nachthet ihm einer ebbsblose: us Hof un Garte,us alle Ritze. Ä Wind so von de Windstärkeacht Wie g'schlecktsieht's us - halt einfachSpitze. het us sineLaubhiffe Bodedeckerg'macht. Fritig un Samschtighet er gschafft, Desfindet de Ambi jetzt wenigernett. alli Nochberehän 'gafft. Adieu Waldi! Adieu Bett! Wahnsinnig fest im Sattel Entwederdas Pferd gab sich gerade tiefschürfendenphilosophischen Betrachtungen hin, oder es stand so stocksteif vor Staunenüber Bert Dörings akrobatischen Reitkünsten. Bert machteim Sattel aber auch eine verdammtguteFigur, drobenauf dem Sägereckbei der Spättlewanderung. StefanieDecker hatte mit zusammenmit einer Reitfreundin "Wo sind die Männer zum zwei Pferde besorgt,zur UnterKüssen?"jubilierte EddaLauter- haltung der Kinder. Und da grifbach und schwebteauf etwa 0,5 fen natürlich auch die großen bis 1,2 Promillen mit ausgebrei- Kinder begeistert zu. Das sah teten Armen in KöningersWoh- man schon daran, wie schnell nung. Es war etwa 3 Uhr in der Bert oben im Sattel war: schon öchsleträchtigenNeujahrsnacht, beim sechstenAnlauf schaffteer und Festbeleuchtung hattesiean- es,seinrechtesBein überdaszugegebenermaßen etwashoheSatgelockt. Vier Männerstandenihr telhorn zu hieven, zumindest zur Auswahl,von denenzweijedoch schonin die Heia gegangen nachdemer sich daran erinnert hatte, dass schon beim Aufsteiwaren. Weil Edda aberin Neujahrs- gen der linke Fuß in den linken nächten auch vor Hindernissen Steigbügelgehört und nicht umnicht zurückweicht,gab sie sich gekehrt.Aber dann war er nicht mit dem vorhandenenMänner- mehr zu halten.Zu gernewäreer material keineswegs zufrieden. im Galoppdavongeprescht,hätte Nein, sieküssteesab - und weck- nicht die junge Amazone,der das te dann die anderen.Dabei be- Pferd gehörte, diesesam Zaum kam sie unterschiedlicheReak- geführt, so dass Bert nur im tionen: Richard Heid ließ sich Schritt reiten durfte, statt seinem wie immer für eine späteKüsse- Draufgängertumzu frönen. Dabei machteer aber wie gerei gerne wecken. Helmut aus Bayern aber war grantig. Edda sagteine so gute Figur, dassdie musstesich mit dreien zufrieden Komplikationenbeim Absteigen ~latt dahinterverblassten. geben. Gut geküsstist... Behinderter Suppenblick Also gewundert hat sich Cordi Döring schon. Gerade ist sie beim Dorffest dabei, ihren Löffel in die köstlich duftende "Flädlisupp" zu tauchen, die sie auch eindeutig als solche identifiziert hat, als jemand sie fragt: "Dätsch du mir sage, was du do für ä Supp isch?" "Ha ä Flädlisupp", gibt Cordi zwar erstaunt aber doch bereitwillig Auskunft, "wurum?". "Weisch", klärt Gerlinde Ruf sie auf, "ich wott halt au so ä Supp, aber ich hab kei Brill uff, un no weiß i jo nit, was i iss." Wenn i des g'wisst hät", resümmierte Cordi später, "no hätt i de Gerlind die Supp als Markklöslisupp vorgstellt," Tank-Nudel So ganzverrückteLeute bringen es fertig, an Tankstellenso etwas blödes wie Benzin oder Dieselzu tanken,neueScheibenwischerblätter oder Frostschutz für die Scheibenwaschanlagezu kaufen. Nicht so Patrik Venzke. Der benutzt die Tankstelle,um, wennesauchnicht ganzbillig ist, dasÜbliche zu tanken.Beispielsweise die Zutaten für einen Nudelsalat.Das machter immer so, wenn er versprochenhat, zur 1.-Mai-Feier einen Nudelsalat mit zu bringenunddummerweise nichtsdafür im Hausist. '5 Narreblättli 2002 Ausge(p)bufTt "Du schickst mich noch mal in denPuff!" - Jawemumallesin der Welt mag dieser - tz,tz,tz höchst unschickliche,im vorliegendenFall jedoch durchauszutreffende Ausruf nur entschlüpft sein. Lassenwir es zunächstoffen. Jedenfallslagenihm widrige Umständezugrunde,diesemFall, die ihren Ursprungdarin fanden, dassder Zug weg war. Auf dem Heimweg aus dem Urlaub in Spanien. In Narbonne. Schuld war natürlich ein Stau. Und in Narbonne ein Hotel finden um diese Zeit - Ich bitte Sie. Eine Ewigkeit fuhr man durch die Straßen: Toutes est complet. Plötzlich eine Erscheinung. Eine Art Erscheinungjedenfalls:In strahlendesLicht getauchteFassade,Palmen,Neonreklame - H.P wusstees sofort: Ein Hotel, ein Hotel, endlich ein Hotel. Die habenbestimmtnoch Zimmer. Gehrein und frag. Selbstdie Omawar Feuerund Flamme:,)0 mei, Edda,do gehst nei undfrrogst,obsnetzwei Zimmer für und harn. Eins für mich und eins für dich und den Hans-Peter. Gehorsame Tochter verschwindet in der Lichterpracht, kommt zurück und - sieheoben. Immerhin war Frau Lauterbach so geistesgegenwärtig, dem 80rdellchef nocheinenTipp für eine Übernachtungsmöglichkeit abzuluchsen.Nicht luxuriös. Aber immerhin: ein Zimmer für drei Personenist allemalbesseralszu dritt im Auto oder auf der Parkbank gepennt.Nur das doppelte Geschnarche,das war Edda ir~endwielästig. '5 Narreblättli 2002 Do hinte in Bad Peterstal Runde Geburtstagesind wie geschaffenfür ernsthafteDiskussionen über die Probleme der Menschheitim allgemeinenund über die Geisel des Terrorismus im besonderen.So befasstensich der Schmidtseppalias Willi Vetter, Alfons Kempf und Hubert Bau ebenso oechsleselig wie kompetenzstrotzend mit den tragischenGeschehnissen vom 11. Septemberund derenFolgen,als sie den50. Geburtstagvon Helga Bau, HubertsFrau,feierten. Im großen und ganzen war man sich einig darüber,dasseinerseitsdie Amerikaner und die Engländer,andererseitsdie Uno, sowiesoaber die Deutschenund alle zusammendies oder jenes, dassaber auf jeden Fall ein gewisserBin Ladenmehroder weniger so eine Art Dreckspatzsei. Zu Rechtfragtemansichauch ernsthaft, ob da in Afghanistan alles mit rechten oder eher mit linken Dingen zugehenmag, ob die FestungThora Bora nun endlich geknackt, der Bin Laden wohl erwischtwerdeund wasdie Politiker wohl auf dem Bonner Petersbergausheckten. Es stellte sich überraschenderweiseheraus,dasswir hier in der Ortenaueine ungeahntezentrale Rolle spielenin der gefährlichen Angelegenheit.Dabei schockierte vor allem das unvermuteteInsiderwissendesSchmidtseppdie Gesprächsteilnehmer, als er nach der Diskussionüber den Petersberg die geschichtsträchtige Frage stellte:"Isch dennder Bin Laden immer nochdo hinte im Bad Peterstal?" Seite 26 '5 Narreblättli 2002 Sie hat so lieb den Kaffeesieb Dessousvon wahrem Gewicht SchleppendeLeiden einesunfreiwilligen Gepäckentführers Der schönsteUrlaub geht zu Ende.Birgit Santound Karl Siefert sind froh, dasssie wiedergut in Frankfurt gelandetsind. Jetzt nur noch das Gepäckvom Laufbandnehmenund abnachHause. Kaum beginnt das Band zu laufen, schreckt Karl auf: "Du Birgit, do lauft einermit'm gliche Koffer wie mir." "Ach was", meint Birgit, "viele Koffer sehen sich ähnlich. Der unsere wird schonnoch kommen". Aber das Bandläuft und läuft und ihr Koffer will und will nicht kommen. Schließlichbleibt nur noch einer übrig, den sie dann vom Band nehmen. Aber irgendwietrauensie ihm nicht. Er ~iehtzwar fast genauso aus wie ihr Koffer, aber... "Nit dassdo Unterhosedrin sin, wu ich am End gar nit ni bass",befürchtet Karl. Schließlichbestätigt ein Blick auf den Gepäckanhänger:Es ist nicht ihr Koffer. Die zuständigeStelleim Flughafennimmt eszur Kenntnis,de- poniert den Koffer und wird ihn auch erst an den Besitzerausgeben, wenn dieser nachweisen kann,dasser derfälschlicherweise mitgenommenenKoffer an dessenrechtmäßigeBesitzer zurückgegebenhat. Karl undBirgit alsoohneKof: fer nach Hause. Ein Anruf am nächstenTag in Hanau, wo die richtigen Leute mit dem falschen Koffer wohnenergibt: Die haben von ihrem Glück noch gar nichtsbemerkt,und sie wollen es zunächstauchgar nicht glauben. "Ich habesehrwohl denrichtigen Koffer vom Band genommen, beharrtder guteMann. Als er ihn dannaberendlich öffnet und ihn Birgits Dessousanblitzen ist alles klar. Schonam nächstenTag klingelt es bei Siefert-Santo,und der Mann stehtmit Birgit und Karls richtigem Koffer vor der Tür. Er ist extra aus Hanau nach Zunsweier gefahren,denn schließlich braucht er für den Flughafenja "Also das mit dem Gewicht kann ich erklären: Bei meinen Dessous wiegt halt der nicht vorhandene Stoff am schwersten." die Bestätigung,den Koffer abgeliefert zu haben,um seineneigenenwieder zu bekommen. Sein wesentlicher Kommentar zu derGeschichte:Ich hättees merkenmüssen.Am Gewicht.So schwereKoffer bin ich nicht gewöhnt. Ich dachteschon, meine Frau hat einen Sack Sand vom Strandhinein gepackt." Ein Kaffeesiebgehörtin jeden anständigenHaushalt,denn nirgends steht geschrieben, dass man damit nur und ausschließlich Kaffee siebendarf und soll. Außerdemist dasjeder Hausfrau ihre eigeneSache,wassie mit einem Kaffeesiebanstellt. Auch Sibylle Hug möchte nicht ohneKaffeesiebleben.Seit der altekaputtist, läuft in der Küche nichts mehr so wie es soll. Also sagt sie zu Wemer, der mit ihr auf Einkaufstourist: "Du, ich mueß unbedingtnoch ä Kaffeesieb kaufe." "Aber Schatz",sagt Wemer nachsichtsvoll: "Du hesch doch s'letschte Mol schu einerkauft." Worauf sich Sibylle sicher ist: "Ich hab 'welle' einer kaufe, hab's aber dann doch nit g'macht." Wemer ist sich sicher, dass doch. Sibylle ist sich sicher,dass nicht, aberder Geschirrspülerzu Hause weiß es genau: Sie hat! Und als sie den Spüler öffnen, wissenSie es auch.Seithersiebt Sibylle denKaffeeoderwasauch immer stereo. Antrieb beendendesTelefongesprächmit bekannter Rundfunkanstalt Keiner hatte es noch geMerEntschlossen griff er zum kelt, dassesbald Stoibemwürde. Handy, rief beim SWR an und Zum hunderttausendsten Mal beschwertesich beim zuständitrat SWRI die Kanzlerkandida- gen Redakteur.Aber was heißt ten-Frageder CDU breit - und beschwertesich: Er diskutierte Manfred Schmäing,auf der Audem guten Mann sozusagendie tobahnvon Norden kommendin Ohrenvom Kopf - und sichselber Richtung Offenburg unterwegs, an der Ausfahrt Offenburg vorwar esendgültigsatt.Der Vorsitbei. zende der Zunsweirer CDU Scheißegal,dachte Manfred, mochte das Gelaber im Autora- dannwird halt bis Lahr weiterdisdio einfachnicht mehr hören. kutiert. Aber das funktionierte nur, bis er den nächstenLas!twagen überholt hatte.Dann wülrgte der Motor die Diskussionabrupt ab. Das tut er nämlich im]mer, wenn er nichts mehr zu sallIfen hat. Irgendwiemussdasdiskutierte ThemaManfred den Blick auf die Tankuhrverstellthaben. So fuhr der einst auch in den Wald, um einen Baum zu fallen halt, bewies dabei, wie es so geht, Wahnsinns-Professionalität, Umsichtigfand, mit einemWort, für 's Auto er nen sich'ren Ort, wo ihm der BaumnachseinemG'fühl nicht schadenkönnt, wie er auchfiel. Wer im Wald arbeitet,ehrlich, lebt gelegentlichgefährlich: wenner nicht wie ein Profi sägt, rechtbehändesich bewegt, ließ routiniert die Blicke schweifen: wo könnt' der Baumnen andemstreifen?, ließ, wasviel Sorgfalttat erheischen danndie Motorsägekreischen. Jetztaberendlich: Sägean und sägen,waser sägenkann, erst die Kerbe,dannden Schnitt, der Baum erzittert,neigt sich mit mit Augenmaßden Schnittbestimmt, die FallrichtungdesBaumestrimmt, wer nicht tritt mit sich'rem Fuß genauso wie - Franz-Anton Buss. Und stellt sie gleich drauf wieder ab: "aha Fleck, deswurd mer z'knapp" Franz-Antonprofihaft befand, mit Blick drauf, wo sein Auto stand. dem Wipfel erst etwas nach unten, hat dann den ficht' gen Dreh gefunden und landet mit gar lautem Krach auf - Franz-Antons Autodach.