Mein Bruder, der Schauspieler - Martin-Luther
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Mein Bruder, der Schauspieler - Martin-Luther
Ausgabe Mai 2007 Eine Frage des Mutes – Teil 1! Bereits vor Jahren haben Richard Kruse und ich zusammen gesessen, um zu überlegen, welche Möglichkeiten es gibt, größere Sponsoren für Kunst und Kultur im Martin-LutherViertel zu finden. nert, was vernünftiges Kunst- und Kultursponsoring so alles verändern und bewegen kann. Die Überschrift lautete: „Leuchtturm in der Provinz“. Richard Kruse ist der nette Mensch, der uns mit einer ordentlichen Spende hilft, das durch den Orkan „Kyrill“ zerstörte Lichtkunstwerk „Lunetta“ wieder an seinen angestammten Platz im Schacht des Steimannhauses zu bringen. Im Hauptberuf ist Richard Kruse Rechtsanwalt. Seine Sozietät ist in Werl zu finden. Ehrenamtlich hat Richard Kruse die Funktion eines Revisors in unserem Verein inne. Richard Kruse kommt gebürtig aus Erle, heute Raesfeld und kennt ganz viele Menschen in den Kreisen Borken und Coesfeld, u.a. auch über seinen damaligen Golfclub das Ehepaar Ernsting. Richard machte schon damals den Vorschlag, dank persönlicher Kontakte, sich doch wegen Sponsoring an besagte Familie zu wenden. Immerhin betrieben sie zu der Zeit eine Filiale am Westentor, direkt im Einganz zum Martin-Luther-Viertel. Leider haben wir die Idee nicht weiter verfolgt, wurden aber am 18.April diesen Jahres durch einen Artikel auf der überregionalen Kulturseite im Westfälischen Anzeiger wieder daran erin- Die Familie Ernsting hat der Kreisstadt Coesfeld, 37.000 Einwohner, für knapp 20 Millionen € ein Theater und Konzerthaus mit bis zu 623 Sitzplätzen „gespendet“. Musik- und Theaterliebhaber können künftig wählen zwischen Oper, Musical, Kabarett und Schauspiel. Wir müssen uns an dieser Stelle wiederholen, auch wenn der Eine oder Andere Zuständige und Verantwortliche das nie hören wollte: wir brauchen in der Stadtmitte Hamms mindestens eine anspruchsvolle Stätte für Kunst und Kultur. So richtig es ist, das ehemalige Horten- 1 und Kaufhallenareal städtischerseits zu kaufen und neu zu gestalten. Das wird nicht einmal ansatzweise die Probleme lösen, an denen unsere Stadtmitte krankt. Uns fehlt in erhöhtem Maße das an Kunst und Kultur interessierte Publikum mit Tiefgang, die das Erscheinungsbild der Innenstadt in den Abendstunden, an den Wochenenden deutlich verbessern, die in unserer Gastronomie noch zum Essen und Trinken bleibt, neugierig durch die Straßen flaniert und dann später tatsächlich auch zum Einkaufen oder für andere Dienstleistungen wieder nach Hamm kommt. wieder die Gleichen. Die Ergebnisse danach werden auch wieder die Gleichen sein. Hier ist nicht nur viel Sand im Getriebe, sondern auch in manchen Augen, die einfache Wahrheiten wegselektieren. Natürlich sind die Eheleute Ernsting und ihre Kulturstiftung echte Coesfelder. Aber gibt es wirklich nicht auch Menschen in unserer Stadt, die mehr Verantwortung in diese Richtung übernehmen könnten? In Bochum gab es eine ähnlich interessante Entwicklung. Hier wird bereits seit Jahren über die Errichtung eines Konzerthauses im öffentlichen Raum diskutiert. Es gibt einen Freundesund Spenderkreis, es gab aber immer auch viel Sand im Getriebe, um aus Theorie auch praktische Konsequenz werden zu lassen. Das änderte sich schlagartig, als sich Großsponsor Norman Faber in die Debatte einschaltete. Für ihn ist klar, und nur dafür gibt er das Geld, der Standort des Konzerthauses gehört in die Stadtmitte und muss rechtzeitig bis zum Ruhrgebiet als Kulturhauptstadt Europas fertig sein. Spätestens hier müssten wir uns wiederholen. Warum haben Politik und Verwaltung keinen Mut, sich so einer Herausforderung zu stellen. Zum Stadtmarketing gehört Nachhaltigkeit, Abrechenbarkeit der Steuer- und Spendermillionen. Abrechenbar könnte ein Anstieg der unterdurchschnittlichen Kaufkraft von Hamm sein, sichtbare positive Veränderungen des Erscheinungsbildes, das Verschwinden von Leerständen, die Niveauhebung des Dienstleistungsangebotes und vieles mehr. Wir können uns nur zu gut an die Begleitdiskussion zur Errichtung des Technischen Rathauses erinnern: „Davon würde Hamm profitieren, die Mitte und insbesondere das Bahnhofsquartier…“ Die Ergebnisse sind bekannt. Die Argumente zur Schaffung des neuen Bildungsstandortes „Und überhaupt, alle um Hamm sind bereits mit Theatern und Konzerthäusern gut aufgestellt. Für uns ist da doch überhaupt kein Platz mehr“ und „es fehlt das Geld“. Spätestens hier kommt der Betrachter des Geschehens nicht mehr aus dem Staunen heraus: Wie war das mit dem Lippesee und jetzt mit dem Horten-Abriss? Wohlgemerkt, dieser Artikel richtet sich nicht gegen die aktuellen Sanierungsprojekte im Bahnhofsquartier, wir befürworten das ohne wenn und aber. Die echte Gondel: ein zweites Beispiel, wo uns der Mut fehlte – vielleicht aus gutem Grund: Während der Osterstipvisite in Rom erreichte uns ein Handyanruf aus Sendenhorst. „Werner, ich möchte Dir meine Gondel schenken. Sie eignet sich doch bestimmt gut zur Aufstellung in Eurem Viertel. Du musst sie nur binnen zwei Tage abholen…“ Wir haben erst einmal geschluckt, dann überlegt. Transport und eventuell sofort anfallende Holzarbeiten lassen sich bestimmt rasch und kostenneutral durch uns gut gesinnte Men- 2 schen organisieren. Aber wohin mit einer Original venezianischen Gondel, die eine Länge von knapp 12 Metern, eine Breite von einem Meter, eine Höhe von anderthalb Metern und ein Gewicht von einer halben Tonne hat? Ideal wäre ein Standort auf dem Martin-Luther-Platz gewesen. Vision des Architekturbüros Noweck & Pahmeyer für das Martin-Luther-Viertel. Entwurf einer Markthalle für den ehemaligen Standort Atrium-Kino Aber hier hätten wir rasches und unbürokratisches Verhalten von Politik und Verwaltung gebraucht, eine entsprechende Zwischenlagerstätte, Kostenübernahme, Versicherungen und vieles mehr. Angesichts auch aktueller Erfahrungen (Rödinghauser Straße) haben wir davor zurück geschreckt. Wir waren doch nicht mutig genug. Nicht so eine Mitarbeiterin der Stadt Bergkamen. Sie hat diese Information an die zuständigen Stadtmarketingkollegen weiter geleitet, und die haben binnen Stunden bei unserem Freund Dieter Salamon angerufen, um die Gondel abzuholen. Was daraus wurde, ist bei Redaktionsschluss noch nicht bekannt. Im Nachhinein haben wir uns über unsere Unflexibilität total geärgert. Nehmen wir ein weiteres, vielleicht nicht ganz so spektakuläres Beispiel, nämlich die immer wiederkehrende Kirmes an der Pauluskirche und auf dem Santa-Monica-Platz. Sie ist keine Zierde und keine Werbung für unsere Stadt. Sie bringt teilweise ein Publikum in die Stadtmitte mit allen negativen Begleitumständen, das uns nicht zur Ehre gereicht. Wenn schon das Bedürfnis nach Kirmes da ist, warum wird dieser Standort nicht in ruhigere Fahrwasser gebracht, so wie es die meisten Ruhrgebietsstädte auch tun. Umgedreht ist die Frage zu stellen, warum z.B. ein Zirkus, wie der jüngst von Charles Knie, an den Zentralhallen gastieren muss? Zirkus gehört auf den Santa-Monica-Platz! Zirkus bringt vernünftige Menschen mittleren Alters mit ihren Kindern und Enkeln in die Mitte, die vorher und hinterher noch in der Stadt sind. Wem fehlt da der Mut, die Phantasie? Sagen Sie ja nicht, Zirkus ist laut, belästigt die Anwohnerschaft, die Patienten im Marienhospital. Im Verhältnis zu fast allen sonstigen „Events“ ist Zirkus geradezu leise und schafft darüber hinaus auch ein optisch reizvolles Erscheinungsbild der Stadtmitte. Werner Reumke Spendenkonto:: Volksbank Hamm, BLZ 410 601 20, Konto: 131 615 6700 War das schön im Zirkus Charles Knie! Manche Lebensweisheiten sprich Lebenssinnsprüche sind total banal oder banane oder so. „Man ist so alt wie man sich fühlt“ „Man lernt nie aus“ usw. usf. Trotzdem gibt es manchmal ein Quäntchen Wahrheit, zum Beispiel mit dem Auslernen. Meine Frau Christiane und ich haben im Verlauf unserer Beziehung bei Beibehaltung aller Individualität auch so manche Gemeinsamkeit entwickelt. Zum Gemeinsamen gehören dann 3 auch Dinge, die wir beide auch nicht getrennt oder vor unserer gemeinsamen Zeit gemacht haben, beispielsweise in einem Zirkus gewesen zu sein. gen, an einem Samstagabend, bei hohen Außentemperaturen. So passiert es häufig, dass uns Schausteller bitten, in unserem Geschäft Plakate für Ihre Veranstaltungen aufzuhängen, was wir auch anstandslos machen. Wir legen auch die dazu passenden Handzettel an der Kasse aus. Als Gegenleistung, obwohl von uns gar nicht erbeten, bekommen wir immer Freikarten für bestimmte Aufführungen. Bisher kamen die Karten ungenutzt in die Papierkiste. Wir dachten, wir sind die Einzigen. Weit gefehlt! Das Zirkuszelt war brechend voll, meistens mit Familien und deren Kindern. Wir hatten einen guten Platz, konnten alles sehen und hören. Und dann ging es los, mit dem Bauchredner und seinem verkleideten Pudel, mit unterschiedlichen Jongleuren und Akrobaten. Ob Gymnastikkeulen, Hulahupreifen, kleinen und großen Bällen, Rollen, brennenden Fackeln, alles wurde durch die Luft gewirbelt, gefangen und wieder zu neuem Höhenflug gebracht. Zwischendurch gab es verschiedene Nummern mit dressierten Tieren. Die Lamaherde umringte liebevoll den Dompteur, Kamele und Pferde machten ihre Figuren, Seelöwen spielten ebenfalls Kleinakrobatik. Es war zum „Schießen“. Und dann kamen die Elefanten, fast hautnah. Man fühlte sich irgendwie an den Ganges nach Indien versetzt. Da wir aber sowieso an einem Kinderfotobuch „Bioparco Roma“ (Zoo im Park der Villa Borghese) arbeiten, lag es auf der Hand, sich fotografisch auch in einem Zirkus zu versuchen. Zufälligerweise gastierte der Zirkus „Charles Knie“ an den Zentralhallen. Wir hatten also mal wieder Karten. Und diesmal sind wir hingegan- Und dann kam die Geschichte mit dem Würfel, der vom vielhändigen Publikum durch das 4 ne Teil der Darbietung vorbei war, kam die Trapeznummer. Wie gesagt, das Herz konnte schon vor Aufregung mal so richtig Bubbern. Rund gewirbelt wurde. Die Akteure brauchten Zeit zum Umbau, genauer gesagt zur Installierung der Raubtiermanege. Und dann kamen sie, die Wildkatzen, die Tiger, Löwen und Co. Es war fantastisch, was der Dompteur mit diesen nicht gerade ruhigen Wildtieren so anstellte. Da konnte schon mal der Atem stocken. Und nachdem auch dieser spannungsgelade- Nach fast drei Stunden war das in sich stimmige und abwechslungsreiche Programm vorbei. Wir sagen als Fazit ein Wort: Toll! Was lernen wir daraus: beim nächsten Zirkus in Hamm sind wir bestimmt wieder Zuschauer. Sie finden mehr zum Zirkus unter www.zirkus-charles-knie.de. Endlich! Picknick in der Ringpromenade Wir bereiten zu La Fête no 8 ein Fotobuch zu und über das Martin-Luther-Viertel vor. Für aktuelle Aufnahmen nutzen wir meistens die Sonntage. Und die waren in den letzten Wochen meistens durch strahlend blauen Himmel und durch wärmere Temperaturen ausgezeichnet, also geradezu ideale Bedingungen. Für was? Es herrscht trotz vorbeiflutendem Verkehr viel Ruhe und Entspannung. Für uns unverständlich bleibt die Situation, das tausende Menschen nur wenige Meter entfernt arbeiten, leben, behandelt werden oder sich sonst wie aufhalten, ohne dieses Juwel des persönlichen Seelenbalsams für sich zu entdecken. Das Martin-Luther-Viertel besteht unter anderem auch aus einem Teil der Ringpromenade, dem Abschnitt ab Stadtwerkehaus bis zur Goethestraße. Dieser Teil wird geprägt durch den schön zu Recht gemachten Rosengarten, durch einen vernünftigen Kinderspielplatz, durch sanfte Wellenbewegungen mit viel Grün. Würde diese Ringpromenade in Köln, München oder sonst wo für die individuelle Nutzung ausgebreitet sein, wäre sie bei schönem Wetter durch zig Menschen belebt und belegt, mit Decken, Picknickkörben und allem, was für ein paar schöne Stunden benötigt wird. 5 Endlich! hätten wir laut rufen mögen! Zweimal Menschen auf der Liegewiese. Endlich ein paar Mutige! Oder nur Vernünftige! Die ihre Stadt, ihre Möglichkeiten sinnvoll nutzen. Wir waren traditionell zu Ostern in Rom. Für die Römer ist es normal, sonntags mit „Kind und Kegel“ in die Parks, auf die Wiesen zu ziehen und dort Picknick zu machen. Wir glauben nach wie vor fest daran, das Hamm mit seiner Ringpromenade ein gutes regionales Alleinstellungsmerkmal hat, um sich im interkommunalen Wettbewerb gut darstellen zu können. Und hier muss noch mächtig inhaltlich für die eigene Bevölkerung und unsere Gäste investiert werden. Keine Angst, nicht an Geld sondern an phantasievollen Aktionen, damit eines Tages kein freier Platz mehr auf der Ringpromenade da ist. Sie haben da auch überhaupt keine Ehrfurcht, ihr Viergängemenue direkt neben zweitausend Jahre alten Ausgrabungen auszupacken. Bei all der Freude und Euphorie eine kleine Bitte: Wer essen und trinken mitbringt, sollte auch anschließend den Verpackungsmüll entsorgen. „Mein Bruder, der Schauspieler“ Gespräch mit Martin Ontrop „Mersch & Röper hat seit einigen Wochen eine neue Verkäuferin, Frau Matina OntropBrokinke. Sie ist das, was man sich als kleiner selbstständiger Unternehmer immer erhofft, eine pfiffige, engagierte und motivierte Mitarbeiterin. der zu Bett zu bringen. Erst war seine gerade Angetraute am Telefon, dann erklang eine nette angenehme männliche Stimme im Hörer. Also wie gesagt, Martin Ontrop ist Jahrgang 1963 und in Hamm geboren, hat hier auch den ersten Teil seines Lebens verbracht. Später ging er nach Berlin, wo er auch heute im Stadtteil Wilmersdorf lebt. Er studierte am OttoSuhr-Institut etwas ganz „Normales“. Erst später kam die Schauspielerei, konkreter gesagt das Theaterschauspiel. Martin Ontrop begann ein zweites Studium an der Hochschule für Musik und Theater in Hannover. Erste Theaterengagements folgten, u.a. am Nationaltheater in Mannheim, am Niedersächsischen Staatstheater Hannover, am Bayrischen Staatsschauspiel in München, am Maxim Gorki Theater in Berlin. Und da bleibt es nicht aus, das Frau OntropBrokinkel auch mal in Le Journal blättert, am Gesprächsgeschehen im Geschäft beteiligt ist. Und irgendwann erwähnte Matina eher in einem Nebensatz, das ihr Bruder Schauspieler ist. Neben seiner Arbeit am Theater steht er regelmäßig „vor der Kamera“. So spielte er im „König von St.Pauli“, „Was nicht passt, wird passend gemacht“, „Eine Hand voll Glück“, „Ein unmöglicher Mann“, in Folgen von „Rosa Roth“ etc. Martin Ontrop heißt er, ein waschechter Hammenser. Bereits früh wusste er, was die „Bretter der Welt“ bedeuten. Er, seine Schwester, die ganze Familie engagierten sich an der Waldbühne in Heessen. Im letzten Bienzle-Tatort spielte er den „Mörder“. Keine Angst, er ist nicht auf den „Bösen“ abonniert, trotzdem sieht er solche Rollen als starke Herausforderung schauspielerischer Leistung und Kunst. Am 22.Juni um 20.00 Uhr kommt der Thriller „Der Kronzeuge“ mit ihm als Darsteller ins erste Fernsehprogramm. Wir haben Herrn Ontrop sofort angerufen, haben um ein erstes kleines Interview gebeten. Nun sind wir keine journalistischen Routiniers, können nicht immer strukturiert, zielstrebig hinterfragen, das Entscheidende für die Leserschaft ventilieren. Wir haben Martin Ontrop auch fast sofort erreicht. Er war gerade dabei, seine beiden Kin- Seit 1995 arbeitet Martin Ontrop freiberuflich, ist durch eine Agentur „am Markt“. Zur Frage, was seine Lieblingsrolle ist, antwortete er „Die nächste Rolle ist immer meine Lieblingsrolle.“ Über Engagements kann er sich nicht beklagen. Es zieht ihn aber immer wieder zum Theater. Derzeit bereitet er eine szenische Lesung 6 als Zweipersonenstück mit dem Arbeitstitel „Dackelknacken“ vor. 2005 GG19 | Regie: Sabine Bernardi Munich | Regie: Steven Spielberg Dein Herz in meinem Hirn | Regie: Rosa von Praunheim 2004 Oegeln | Regie: Patrick Lambertz 2002 Blauer Nachmittag | Kurzfilm | Regie: Patrick Lambertz 2000 Was nicht passt, wird passend gemacht | Regie: Peter Thorwarth 1998 Bang Boom Bang | Regie: Peter Thorwarth Der große Lacher | Kurzfilm | Regie: Benjamin Hermann TV 2007 R. I. S. - Die Sprache der Toten | Serie | Regie: Florian Schwarz Notruf Hafenkante | Serie | Regie: Rolf Wellingerhof Dackelknacken ist eine Komödie von Martin Molitor und Christian Seltmann. Die Uraufführung findet im Tribuene Theater Berlin statt. Regie führt Benjamin Knight. Zur Handlung: „Die Herren Haber und Pörl sind Fahrstuhlführer im Fernsehturm am Alexanderplatz. Mehr ist in ihrem Leben eigentlich nicht los. Zwar kommen die beiden lurchgrauen Junggesellen in ihren muffigen Metallkabinen täglich auf engstem Raum hautnah mit jungen Touristinnen und schönen Frauen in Kontakt. Dennoch leben sie selbst seit zwanzig Jahren wie die Mönche. Das soll jetzt anders werden! 2006 Der Kronzeuge | Spielfilm | Regie: Johannes Grieser 2005 Tatort Bremen | Reihe | Regie: Thorsten Näter Tatort Bienzle – Bienzle und das Biest | Reihe | Regie: Hartmut Griesmayr Die Sitte | Serie | Regie: Rolf Wellingerhof Soko Wismar | Serie | Regie: Axel Bock Wild entschlossen ziehen die beiden los und verheddern sich tollkühn in einem Geflecht aus Selbstüberschätzung und verwegenen Strategien." Spielort: im Theater ist der der blaue Raum. Besetzt ist das Stück mit Martin Molitor und Martin Ontrop. Premiere ist Samstag, der 26.Mai. Natürlich haben wir Martin Ontrop gefragt, ob er eine Chance sieht, mit dem Stück auch in das Martin-Luther-Viertel zu kommen. Er sieht die Chance und möchte gerne in seiner Heimatstadt spielen. Wir können uns diesbezüglich auf den November und die Premiere freuen. Hier die Biografie von seiner Künstleragentur: FILM/KINO 2006 Was am Ende zählt | Regie: Julia von Heinz Hotel Eclipse| Regie: Nancy McGranaky Quaye Polizeiruf 110 - Die Matrosenbraut | Reihe | Regie: Christine Hartmann 7 2004-1999 Samt und Seide | Serie | Regie: Gunter Friedrich Eine Hand voll Glück | Spielfilm | Regie: Christiane Balthasar Im Namen des Gesetzes | Serie | Regie: Gunter Friedrich 1999 AEON | TV-Mehrteiler | Regie: Holger Neuhäuser 1997 Der König von St. Pauli | TV-Mehrteiler | Regie: Dieter Wedel Der Skorpion | Spielfilm | Regie: Dominik Graf THEATER 2003 "15 Sekunden" von Francois Archambault | Szenische Lesung | Insz.: J. von Westphalen "Abschiebung" von Francois Claruval | Szenische Lesung | Insz.: J. von Westphalen Maxim Gorki Theater Berlin 2002 "Die Herzogin von Malfa" | Insz.: Rachel West Festival "Hope and Glory", Zürich 2001 "Geräusch" von Francoise Bon | Insz.: Johannes v. Westphalen 2003 Die Wache | Serie | Regie: Peter Sämann Doppelter Einsatz | Reihe | Regie: Thorsten Näter 1. Festival der jungen Kunst, Volkenroda 1998 Theater Erlangen 1997-1996 Niedersächsisches Staatstheater Hannover 1996 Bayerisches Staatsschauspiel München Ein glücklicher Tag | Spielfilm | Regie: Paul Hengge 1995-1993 Schauburg - Theater der Jugend München 2002 In der Höhle der Löwin | Spielfilm | Regie: Helmut Metzger 1992-1989 Nationaltheater Mannheim 1992 Theater an der Winkelwiese Zürich Rosa Roth | Reihe | Regie: Carlo Rola AUSBILDUNG 2001 Die Cleveren | Serie | Regie: Axel de Roche 1989-1985 Hochschule für Musik und Theater Hannover 2000 Ein unmöglicher Mann | Spielfilm | Regie: Thomas Berger Faust Theater Hamm Auxilium „Der Jedermann“ für Jedermann „Le Journal“ entwickelt sich immer mehr zur regionalen Theaterzeitung. In der letzten Ausgabe berichteten wir voller Begeisterung über die „Jedermann“aufführung des Faust Theater Hamm Auxilium in der Aula des Hammonense. Für uns war klar, wenn das Amateurtheater auf hohem Niveau bereit ist, auf La Fête no 8 aufzutreten, wäre das eine absolute Bereicherung für das anspruchsvolle internationale Fest. Nun, sie treten auf, am Freitag, den 24.August um 19.00 Uhr als unsere Premiere auf der großen Bühne auf dem Martin-Luther-Platz. Wir haben Norbert Hagen, Intendant, Regisseur und Dramaturg gefragt, wer sich hinter dem „Faust Theater Hamm Auxilium“ verbirgt: „Wer sind wir? Gemeinsam sind wir alle ehemalige Schüler von verschiedenen Hammer Schulen, die sich 8 zu einem Ensemble Innerhalb- einer festen Institution (Auxilium Hamm) zusammengefunden haben, um Theater zu spielen, um uns auf diesem Gebiet weiter zu bilden und Erfahrungen zu sammeln. Alles begann mit einer Persiflage auf das Grimm Märchen „Schneewittchen“, danach folgte unsere Version von „Dr. Faustus“, weiter ging es mit „Unaufhaltsam“ und „Romeo und Julia im Nationalsozialismus“. Hierfür erhielten wir 2006 in Bochum den Sonderpreis des Intendanten Elmar Görden. In diesem Jahr steht „Jedermann – der mit dem Tod tanzt“ auf unserem Programm, wieder unsere Version. Und das ist auch ein Stück unserer Identität und Interpretation unserer Arbeit: Unsere Stücke schreiben wir selber, sie gehören zu uns, sie sagen etwas über uns aus und damit stellen wir uns unserem Publikum.“ Norbert Hagen selber war Lehrer an der Schule im Heithof, also an der Schule der Jugendpsychatrie. Zusätzlich unterrichtete er Theaterpädagogig am Franz Liszt-Colleg. Blanke Wut - Teil 1: Ein Morgen wie aus dem Bilderbuch. Die Sonne scheint bereits kräftig. Dieser Tag im April verspricht wieder ein schöner Tag zu werden. Die gute Stimmung entwickelt sich. Wir schreiben Mittwoch, den 11.April 2007. Es ist 6.45 Uhr. Es ist „Gelber Sack Tag““. Ich biege mit meinem APE-Dreirad gemütlich von der Sternstraße in die Ritterstraße auf dem Weg zu unserem Parkplatz direkt neben dem Laden. Langsam werde ich unruhig. Was machen die gelben flackernd rotierenden Warnlichter auf städtischen Fahrzeugen, was machen mehrere städtische Bedienstete in ihren reflektierenden Warnwesten, emsig hin- und herlaufend so früh in unserem Quartier? Dank der fleißigen städtischen Mitarbeiter war dieser fürchterliche Spuk bereits um 9.00 Uhr völlig beseitigt. Was war geschehen besser gesagt, was war wieder einmal geschehen, nur diesmal total krass? Unbekannte hatten in der Nacht, beginnend an der Ritterstraße bis zur Sternstraße eine Spur der Verwüstung gezogen und fast systematisch hunderte gelbe Säcke zerstört, so das sich deren Inhalt langsam und stetig ausbreiten und das Bild einer Müllhalde annehmen konnte. Als ich bei Grabitz in die Martin-Luther-Straße einbog, öffnete sich ein Anblick, den ich so nur vor Jahrzehnten auf einer Mülldeponie in meiner damaligen Heimatstadt hatte. Die Martin-Luther-Straße war sprichwörtlich Mülldeponie geworden. Dutzende aufgerissene gelbe Säcke flogen nebst Inhalt über Bürgersteige, Straßen und private Plätze. Der Teil unserer Innenstadt sah aus „wie Sau“. 9 Ich hatte an diesem Morgen nur noch kalte Wut im Bauch. Ich weiß nicht, was in diesem Moment geschehen wäre, wenn mir einer dieser Straftäter über den Weg gelaufen wäre. Aber aus emonitionaler Wut wird wieder rationaler Intellekt. Es kann nicht sein, das wir Steuerzahler derart kriminelles Vandalentum finanzieren müssen, das städtische Mitarbeiter die Lückenbüßer und Ausputzer für derartiges Gesocks sind. Es kann nicht sein, das zu den Wochenenden hin bei gutem Wetter das Zittern beginnt, was wieder in den Nächten durch wen passiert. Es kann nicht sein, das objektiv anwesend Augenzeugen keinen Mut finden zu reagieren. Nur wenn solche Typen in flagranti erwischt werden, gibt es eine Chance, diesem Treiben Einhalt zu gebieten. Diese Vandalismusspur beginnt in solchen Nächten meist auf der Südstraße oder vor der Diskothek Backstage. Und ist eng gekoppelt mit übermäßigem Alkoholgenuss. Wir drucken nachfolgend einen Artikel aus dem Westfälischem Anzeiger ab, aus dem klar hervorgeht, dass viele dieser Kriminellen nicht einmal aus Hamm stammen. Unsere Stadt scheint diesbezüglich mittlerweile eine „gute Adresse“ zu sein, um seine möglicherweise mal vorhandene „gute Kinderstube“ endgültig zu vergessen. Diese Entwicklung ist kein gutes Stadtmarketing und torpediert das Engagement unzähliger Bürger für eine attraktive Innenstadt. Auch hier sollten die Verantwortlichen aus Politik und Verwaltung endlich neue Akzente und Schwerpunkte setzen. Hamm muss sich entscheiden, was es sein will. Für Alle, insbesondere für Saufköppe und soziale Deformierte geht auf Dauer nicht. Und damit der Steuern zahlende Bürger so etwas einmal life mitbekommt, sollten die Verwüstungen einfach mal tagsüber liegen bleiben. Spätestens dann wird sich der Bürgerunmut so lauf manifestieren, das bereits nachts die richtige Entsorgung beginnt. Blanke Wut - Teil 2 Am Sonntag, den 15.April ist Fotografieren des Martin-Luther-Viertels angesagt. Wir wollen zu La Fête no 8 unser erstes Fotobuch herausbringen. Das Wetter ist wieder strahlend sonnig, die Menschen sind gut drauf. In der Ringpromenade trauen sich die Ersten zum Picknick, der Spielplatz ist gut frequentiert. Unser Viertel strahlt in das Kameraobjektiv und zeigt sich vom Allerfeinsten. Auch die erste innerstädtische KunstGasse, die Rödinghauser Straße badet sich in den Sonnenstrahlen, kleine versteckte Hinterhöfe leuchten besonders schön in diesem angenehmen Frühlingslicht. Nach vier Stunden sind einige hundert Aufnahmen digitalisiert und man schaut sich abends entspannt und etwas ermüdet den sonntäglichen „Tatort“ im Ersten an. Ein ganz anderer Tatort tut sich bereits am nächsten Vormittag auf. Es ist Lokaltermin mit Auszubildenden von MVS-Zeppelin, die in eigener Regie eine der vorgesehenen Visionären KulturBauStellen organisieren und gestalten wollen. Wir zeigen voller Stolz bei einer Führung etwas von unserer Arbeit. Sie erinnern sich noch, wie „unser“ Abschnitt der Rödinghauser Straße noch vor zwei Jahren ausgesehen hat? Martin Weber, unser Motor zur positiven Umgestaltung dieser innerstädtischen Verbindung formulierte es einst so: „Die Rödinghauser Straße wurde im Volksmund auch als Pissrinne bezeichnet.“ Martin Weber, alle Anlieger, mehrere externe Unterstützer, unser Verein haben die Ärmel aufgekrempelt, in die Hände gespuckt, angepackt und diese dreißig Meter Straße komplett saniert und künstlerisch durchgestaltet. Die Rödinghauser Straße wurde so zu dem Beispiel bürgerschaftlichem Engagement ist heute Vorzeigeprojekt in Sachen Kunst, Kultur und Gemeinsinn. An diesem Montagmorgen blieb mir das Herz fast stehen. Kriminelle hatten wieder zugeschlagen. Ein beträchtlicher Teil der frisch und teuer sanierten Wände und Schiebetore sind wieder voll gesprüht. Was geht in diesen Köpfen vor? Es ist weder „Kunst“ noch schön, es ist verdammt noch einmal eine Straftat, es ist Sachbeschädigung und muss mit aller Härte des Gesetzes und 10 entsprechender verfolgt werden. Schadensersatzansprüchen Diese Leute haben eine beträchtliche Schuld daran, das andere Motivierte entnervt aufgegeben haben und es so lassen, wie es ist. Wandschmierer tragen damit zur Verschlechterung des Stadtklimas und des Rufs einer Stadt bei. Auch hier glauben wir, dass es Augenzeugen gegeben haben muss. Warum greift niemand zum Handy? Wir, die Engagierten im Martin-Luther-Viertel sind nicht bereit, dieser „Klasse von geistig Verwahrlosten“ unsere Stadt zu überlassen. Wenn nichts mehr helfen sollte, müssen eben Videokameras aufgehängt oder Sicherheitsfirmen mit der Wahrnehmung unserer berechtigten Bürgerbedürfnisse beauftragt werden. Blanke Wut - Teil 3 Da ist er gerade installiert, der Telecompoint neben der grünen Insel auf dem Martin-LutherPlatz und schon waren auch die Schmierfinken da. Alle Telefoneinrichtungen im Viertel sind besprüht oder sonst wie beschädigt. Das ist die eine, leider furchtbare Seite. Was aber noch viel Schlimmer ist, diese Telekommunikationseinrichtungen werden auch von einigen „Herren der Schöpfung“ als Urinal zum Pinkeln benutzt. Wir sind immer wieder Augen- und Geruchszeugen dieser sozialen Unflätigkeiten. Man müsste für solche Fälle eigentlich einen Starkstromsensor einbauen, dann wäre der Frevel sofort zu hören und kurz darauf beim Arzt auch zu sehen. Aber so bleibt auch das „gesellschaftliche Normalität und Akzeptanz“. Wo kommen immer mehr Menschen an. Unsere Hauskatzen beispielsweise waren da richtiggehend sauber. Blanke Wut - Teil 4 Wir haben immer wieder über die Notwendigkeit eines prosperierenden Mittelstandes als gesellschaftliche Konstante und verlässliche Größe, als kulturelle Qualifizierung einer Stadt geschrieben. Und genauso lange schreiben und reden wir über den kleineren und größeren Vandalismus, der eine gewisse Aussichtslosigkeit beinhaltet und Resignation wachsen lässt. Zu diesem Kapitel gehören auch immer wiederkehrende Sachbeschädigungen an geparkten Fahrzeugen und weiteren Einrichtungen des Viertels. Es gibt immer noch viele Menschen in der Stadt, die das Schöne wollen und schätzen. Wenn der Vandalismusmob zwischen Südstraße und Diskothek „Backstage“ tobt, bleiben auch Dekorationen und Bestuhlungen von Il Rossini und Enchilada auf der Strecke. Allein hier entstehen jedes Jahr Sachschäden in fünfstelliger Höhe. Wer soll das auf Dauer aushalten, wer soll immer wieder die erforderlichen Mittel erwirtschaften? Wer soll das emotional durchstehen? Gibt es Antworten auf diese Entwicklung? Der Westfälische Anzeiger berichtete ebenfalls vor einigen Tagen über die Entwicklung der 11 Kriminalität in der Stadtmitte. Der Redakteur verglich unsere Mitte völlig unpassend mit der von Frankfurt. Hamm ist, was Kriminalität und Vandalismus betrifft, sicherlich nicht das Schlimmste auf deutschem Boden. Die veröffentlichte Zahl von 19 Straftaten pro Einwohner in der Stadtmitte kann unmöglich stimmen. Der Redakteur hat sicherlich einige Nullen in der Darstellung vergessen. Leider hat es auch sonst niemand gemerkt, da im WA keine Berichtigung auftauchte. Die Statistik zur Innenstadtkriminaltität ist sowieso nur eine Teilwahrheit. Es gibt beispielsweise mehr als 500 aktenkundige und ausgewiesene Vandalismusdelikte im Stadtbezirk. Wir glauben aus persönlicher Erfahrung damit nur die Spitze des Eisberges zu sehen. Man gibt irgendwann entnervt auf und beseitigt stillschweigend entstandene Sachbeschädi- gungen etc. ohne Aufheben auf eigene Kosten. Würde alles angezeigt, sähe die Statistik viel schlimmer aus. Wir haben zum Ende dieses Artikels auch keine Antworten. Wir können die auch nicht immer haben. Wir haben unsere Berufe erlernt, üben die so gut wir können außerhalb jeder vernünftigen Arbeitszeitregelung manchmal bis zu 80 Stunden pro Woche aus. Wir tragen damit ganz persönlich zum Bruttosozialprodukt unserer Gesellschaft bei. Um Kriminalität und Vandalismus in „den Griff“ zu bekommen, sind Fachleute gefragt, nicht nur am Runden Tisch, sondern auch und gerade in der konkreten Aktion. Und da sind mutige und unkonventionelle Maßnahmen und Schritte dringend erforderlich. Spendenkonto:: Volksbank Hamm, BLZ 410 601 20, Konto: 131 615 6700 Artikel vom 13. April 2007 im Westfälischen Anzeiger Prügeleien nach Baggerfete Polizei rückte zur Diskothek "Backstage" aus Heranwachsende Besucher verprügelt und ausgeraubt - Weitere Razzien? HAMM · An der Poststraße ging wieder einmal die Post ab. Gleich dreimal rückte die Polizei in der Nacht zu gestern zur Diskothek "Backstage" beziehungsweise deren Umfeld aus, um Prügeleien unter Jugendlichen aufzuklären. Erstes Opfer bei der "50 Cent Party und Baggerfete" wurde ein 18-jähriger Ahlener. Er gab an, von einem Unbekannten auf der Bühne des Lokals geschubst und von einer weiteren Person einen Schlag im Brustbereich erhalten zu haben. Die Polizei fand den jungen Mann gegen 2.15 Uhr auf dem Gehweg vor dem Backstage auf dem Boden liegend. Er wurde mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht. Eine Beschreibung der Übeltäter konnte er nicht abgeben. Gut eine Stunde später war der nächste Einsatz fällig. Gegen 3.30 Uhr wurde die Polizei zur Poststraße gerufen, weil sich vor dem Backstage ein 19-jähriger Dortmunder mit einem 17-jährigen Jugendlichen aus Unna prügelte. Hintergründe der Schlägerei wollte keiner der Beteiligten nennen. Bei beiden Streithähnen verlief ein Alkoholtest positiv. Der 19-Jährige wurde mit einem Rettungswagen zur ambulanten Behandlung in ein Krankenhaus gebracht. Dort wurde ihm eine Blut- probe entnommen. Der 17-Jährige verzichtete vor Ort auf eine ärztliche Versorgung und beabsichtigte selbstständig ein Krankenhaus aufzusuchen. Genug gefeiert hatten gegen 4.45 Uhr ein 20jähriger Bachstage-Besucher und sein 17jähriger Freund. Auf dem Weg zum Westentor begegneten sie einer sieben- bis achtköpfigen Gruppe vermutlich türkischer Staatsangehöriger. Diese gingen gleich zum Angriff über, vier von ihnen schlugen dem 20-Jährigen ins Gesicht und entwendeten ihm seine Geldbörse, in der sich unter anderem Bargeld und Ausweispapiere befanden. Der 17-Jährige wurde ebenfalls von mehreren aus der Gruppe mit Faustschlägen attackiert. Mit der erbeuteten Geldbörse flüchtete die Gruppe in Richtung Westentor. Der 20-Jährige wurde mit einem Rettungswagen in ein Krankenhaus gebracht, dass er nach ambulanter Behandlung wieder verlassen konnte. Der 17-Jährige erlitt leichte Verletzungen. Nach Angaben der Geschädigten hatten die Angreifer schwarze Haare. Eine weitere Beschreibung konnte nicht abgegeben werden. Die Fahndung nach den Tatverdächtigen verlief ergebnislos. 12 Bereits Ende Januar hatte die Polizei gemeinsam mit dem Ordnungs- und dem Jugendamt der Stadt die auffällige Häufung von Körperverletzungs- und so genannten "Zechanschlussdelikten" zum Anlass für eine große Razzia im Backstage genommen. Seinerzeit waren keine minderjährigen Besucher in der Diskothek angetroffen und auch sonst keine Auffälligkeiten festgestellt worden. Dass es aber seitdem immer wieder zu Schlägereien im Umfeld der Diskothek gekommen ist, bestätigt Polizeisprecher Detlef Schmidt-Lind. "Das betrifft aber nicht nur das Backstage, sondern alle Berei- che, wo gefeiert wird. Die Phänomene treten verstärkt in den Ferien auf." Weitere groß angelegte Kontrollen seien nach den gestrigen Ereignissen jedenfalls nicht auszuschließen, so Schmidt-Lind weiter. Eine ähnliche Einschätzung gab das Jugendamt ab. Ob auch das Backstage selbst in den Fokus von Ermittlungen gerät, stand gestern noch nicht fest. Bei der Polizei wurden die Einsätze als reine Körperverletzungsdelikte geführt. Zeugenhinweise werden unter Telefon 916 0 bearbeitet. Das Jugendamt war noch nicht über die Ereignisse informiert worden. · fl Bildung im Martin-Luther-Viertel „Wir bauen Brücken und öffnen Türen“ so lautet das Motto des Vereins. System Bildungszentrum, Internationaler Bildungs- und Umweltverein e.V., fördert Schüler von der 1. Klasse bis 13. Klasse mitten im Martin-Luther-Viertel. ner soll die Integration der ausländischen Kinder in die deutsche Gesellschaft unterstützt werden. Das System Bildungszentrum bemüht sich um eine Jugend, die säkular (weltlich), demokratisch und intellektuell sein und sich eigenständig in der Gesellschaft zurechtfinden soll. Wir geben Nachhilfe und Förderunterricht von der 1. bis 13. Klasse. Der Verein gibt seit 1995 erfolgreich Nachhilfe/ Förderunterricht. Es gab folgende Gründe für die Entstehung eines solchen Vereines: Systematisch zu besseren Noten und Spaß am Lernen sollen die Kinder haben, erst dann fangen sie an gute Noten zu schreiben und sich schulisch zu verbessern. Das System Bildungszentrum unterstützt Ihr Kind dabei, sich entsprechend seinen individuellen Fähigkeiten und Bedürfnissen weiterzuentwickeln. Individuelle Förderung liegt bei uns an erster Stelle. Schulprobleme können unterschiedliche Gründe haben. Wir unterstützen Ihr Kind so individuell, dass es sich optimal entwickeln kann und die schulischen Probleme gelöst werden können. • Die schlechte allgemeine und schulische Bildung und Erziehung von Jugendlichen. • Ermöglichung der interkulturellen Begegnung für Kinder und Jugendliche außer den städtischen Jugendzentren. • Allgemeine Orientierungsschwierigkeiten der Kinder und Jugendlichen. • Das Versagen in der Schule, von Jugendlichen meist aus sozial schwachen Familien oder aufgrund mangelnder Unterstützung zu Hause. Wir möchten mit unserem Verein ermöglichen, dass die Schulischen Leistungen der Schüler sich erheblich verbessern und dass die Schüler einen guten Schulabschluss schaffen. Fer- Wir halten auch das was wir versprechen. Der Erfolg des Kindes hängt von der Zusammenarbeit des Vereins, der Eltern und des einzelnen Kindes ab. Nähere Informationen über die 13 Nachhilfe und Förderunterricht können Sie bei uns im Verein erfahren. Wir sind im Vergleich zu den Instituten die kommerziell ausgerichtet sind 40-60 % günstiger, weil wir ein gemeinnütziger Verein sind. Seit Februar 2007 bieten wir Sprachförderung für 3-6 Jährige Kinder an. Ziel ist es Kinder früh genug sprachlich, kreativ und selbstsicher zu fördern. Ab dem 15.05.2007 werden wir mit den Integrationskursen anfangen. Wir sind der Meinung nicht nur Kinder müssen erzogen werden, sondern auch Erwachsene, und deshalb geben wir für die Eltern der Schüler Erziehungsseminare. Die Seminare sind breit gefächert und zugänglich für jede Altersgruppe ist. Die behandelten Themen sollen variieren und aus dem Bereich Bildung und Erziehung sein. Wir vom System Bildungszentrum haben die beiden Schüler gemeinsam mit den Familien zum Wettbewerb begleitet. Wir arbeiten eng mit den Schulen, Behörden und Instituten zusammen. Projekte mit den Schulen und verschiedenen Behörden wurden in der Vergangenheit zahlreich und erfolgreich durchgeführt. Informationsveranstaltung am 23.05.07 Damit Sie unseren Verein auch persönlich kennen lernen können bieten wir am 23.05.2007 eine Informationsveranstaltung in der Zeit von 16:30 – 19:30 in unseren Räumlichkeiten an der Martin-Luther-Str.38 / 59065 Hamm, an. Tel.: 02381 - 15393 und Fax: 02381 - 431049. Es werden verschiedene Referenten eingeladen. Für ein kaltes kulinarisches Buffet wird gesorgt. Ziel an diesem Tag ist es den Verein vorzustellen und Sie individuell zu Beraten. Büffel-Wissenstest am 02.06.07 Am 02.06.2007 bieten wir für die Schüler von der 4. Klasse bis 9.Klasse einen BÜFFELWISSENSTEST an. Die Schüler können an diesem Tag erfahren, wo ihr Wissensstand in den Fächern Deutsch, Mathe und Englisch liegen. Kunst hat bei uns im Verein einen ganz großen Stellenwert. Darum finden in unseren Räumlichkeiten auch viele verschiedene Ausstellungen statt. Viele Künstler haben in der Vergangenheit Ihre Werke in unseren Räumlichkeiten ausgestellt. Wir organisieren zahlreiche Wettbewerbe, indem wir die Kreativität der Kinder fördern möchten. Malwettbewerbe, Gedicht Wettbewerbe und zum Schluss auch einen Deutschlandweiten Mathematik Wettbewerb in Kooperation mit dem Academy Bildungsberatung e.V. wurde dieses Jahr organisiert. An dem Wettbewerb welches am 17. Februar lokal (Vorrunde) und am 17. März im Frankfurt (Finale) nahmen ca. 6000 Schüler bundesweit teil. Zwei Schüler kamen bis zum Finale und haben den 2. und 3. Platz belegt. Annika Benfer Klasse 7 vom Hammonense Gymnasium hat den 2. Platz und David Hauck Klasse 9 vom Beisenkamp Gymnasium hat den 3. Platz belegt. „Wie gut bin ich vorbereitet auf die Abschlussprüfung, schaffe ich die Orientierungsstufe 5+6, bekomme ich eine gute Empfehlung für die weiterführenden Schulen?“ Eine Antwort auf diese Fragen werden Sie beim BÜFFEL-WISSENSTEST bekommen. Sie können Ihr Kind am Tag der Informationsveranstaltung anmelden. Kosten pro Schüler 3,- Euro. „Wir sind selbstverständlich wie in jedem Jahr auf La Fête no 8 dabei!“ Das System Bildungszentrum beteiligt sich mit einem adäquaten Stand am Internationalen Kulturfest La Fête no 8. Hier können Sie nicht nur kulinarische Spezialitäten aus der Türkei kennen lernen, hier bekommen Sie auch jede gewünschte Information zur Arbeit des System Bildungszentrums. Wer sich für die räumlichen Bedingungen der Arbeit interessiert, an diesen drei Tagen finden Tage der „Offenen Tür“ statt. 14 Alle Achtung! Theater am Wall in Warendorf Es gibt unterschiedliche Theaterstrukturen in unserer Region. Da sind zum Beispiel die Landestheater. Die Nächsten sind in Detmold, Castrop Rauxel und Dortmund. Sie verfügen über ein eigenes Schauspielerensemble. Dann gibt es die freien Bühnen. Sie arbeiten „abseits des offiziellen“ Kulturbetriebs, sind oft klein, bespielen ungewöhnliche Orte und können meistens ökonomisch „nicht leben und nicht sterben“. Und dann gibt es noch die Tourneetheater. Diese sind mit ihren Programmen so autark, das sie im überspitzten Sinn jede „leere“ Halle bespielen können, also einschließlich Bühne, Technik, manchmal sogar inklusive der Bestuhlung. Ja und dann gibt es noch die Stadttheater, beispielsweise in Beckum, das hier seit dreißig Jahren von einem gemeinnützigen Verein mit unglaublichem Idealismus und großem Erfolg organisiert und betrieben wird. Die Engagierten hatten Erfolg. Die im Rat arbeitenden Parteien waren sich einig. So wurde am Rande der Innenstadt aus einem nicht mehr ganz so taufrischen Kino das Theater am Wall. Wenn sich die Bürger dort nicht engagiert hätten, wäre das traditionelle Kino zugunsten einer Aldi-Filliale abgebrochen worden. Aber heute ist das ehemalige Kino, das jetzige Theater für Warendorf, mittlerweile toll, hell und freundlich unter Beibehaltung seines historischen Charmes restauriert und renoviert. Getragen wird das Projekt, und das ist das eigentlich Spannende, von der Stadt Warendorf und dem gemeinnützigen Förderverein. Ein weiteres Stadttheater befindet sich nicht allzu weit entfernt. Und um Haaresbreite wäre dieser Spielort nie Theater geworden. Erst mussten Bürger gegen kulturellen Kahlschlag protestieren und demonstrieren. Sogar ein schwarzer Sarg „als Beerdigung der lokalen Kultur“ wurde plakativ durch die Stadt getragen. All das geschah vor knapp zehn Jahren in der Kreisstadt Warendorf. Die Stadt ist für den Unterhalt und Betrieb der Räumlichkeiten, die Organisierung des Kartenverkaufs und das technische Personal (administrativer Bereich) zuständig. Der Verein bearbeitet die Programmgestaltung und Entwicklung, organisiert den gesamten nichttechnischen Betrieb, Service um und im Theater. Wie das praktisch geht? Uns stand André Auer als kompetenter Gesprächspartner und Theaterführer zur Verfügung. André Auer ist Mitarbeiter im Kulturamt der Stadt Warendorf, Technischer Leiter des Theaters und geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Theatervereins. Er verkörpert höchstpersönlich das „Scharnier“ zwischen Stadt und Verein. Da wir Sonntag schreiben, ist André quasi in seiner Freizeit, als ehrenamtlicher Vorständler für uns Ansprechpartner. 15 Erstaunlich ist, die Leidenschaft für sein Theater ist überhaupt nicht abgekühlt. Wir hatten selten einen so begeisterten, motivierten Gesprächspartner. Während des Rundgangs war fast hinter jeder Tür sein Stolz auf das Geschaffene, auf die Arbeit und deren Entwicklungen zu spüren. Und damit haben wir bereits das erste Betätigungsfeld des Theaters. Hier wird Programmkino gezeigt, und zwar nicht einfach so, sondern meistens eingebettet in entsprechende Aktivitäten. Wir durften den Filmvorführraum besichtigen. Hier arbeitet ein Originalprojektor aus dem alten Kino, aus den fünfziger Jahren. Natürlich wurde er auf den neuesten technischen Stand gebracht. Daneben steht ein Zweiter. Er funktioniert aber nicht mehr. Wer sich für historische Kinotechnik interessiert, ist hier gut aufgehoben. André Auer ist die lebendige Geschichte des Theaters am Wall. Als wir bei strahlendem Sonnenschein den Bismarckplatz 9 am Ende der Fußgängerzone, neben dem innerstädtischen Grüngürtel gefunden hatten, war André Auer gerade damit beschäftigt, britische Fahnen vom Mast zu holen. Sie waren für den Film „Die Queen“ gehisst worden. Es war Samstag ein Riesenspektakel, da die Queen in Persona einer durchaus ähnlich aussehenden Schauspielerin dann tatsächlich im englischen Oldtimer vorfuhr. Über die Projektorenspulen hat man einen ersten Blick in den Theatersaal im Stil der Fünfziger. Der große Saal hat 450 Sitzplätze, übrigens alle neu. Wir dachten, wir könnten noch einen von den alten Klappstühlen „abstauben“, sie lagerten im Bühnenbildatelier, aber sie wären bei bloßer Berührung auseinander gefallen. Die Sitzreihen sind natürlich preislich gestaffelt. Der höchste Eintritt beginnt bei knapp 18 €. Die hinteren Reihen sind niedriger. Hat man ein Theaterabo, wird es noch einmal günstiger. Hier wird klassisches Theater gespielt. Die Stücke werden nach entsprechender Recherche bzw. Bewerbung bundesweit bei den zu Anfang beschriebenen Strukturen eingekauft. Ansonsten werden auf dieser Bühne auch Konzerte gegeben, wir konnten dafür sogar den Orchestergraben besichtigen. In Zusammenarbeit mit der örtlichen Volkshochschule engagieren sich hier ganz viele Laienspielgruppen der hiesigen Schulen. Überhaupt ist das die absolute Stärke dieses Theaters, die vielschichtige und enge Verzahnung in der heimischen Bevölkerung, die sich in hohem Maße mit ihrem Theater identifiziert. Entsprechend ist die Auslastung aller Veranstaltungen, die durchschnittlich bei über 85 % liegt. Der Rundgang führt uns hinter die Bühne, quasi zu den Kurbeln, die den Vorhang fallen lassen, in die funktionalen hellen Künstlergarderoben und zu den Beleuchtungsanlagen im 16 Bühnen- und Theaterraum. Auch ein Blick über die Regiepulte wurde uns gestattet. und Volker Pispers politisches Kabarett. Hier gibt es aber genauso im Rahmen des monatlich stattfindenden Jour Fix (Offene Bühne) ein Spiegel des Warendorfer Kulturpotentials. Und diese Abende verlaufen dann nicht im Rahmen „starrer Zeitabläufe“ sondern eher gegenteilig, spontan, improvisiert und mit „Überlänge“. Am 11.Mai gibt es dann den XXL Jour Fix verbunden mit einem Tag der offenen Tür. Einbeziehung der Bevölkerung heißt der große Arbeitsschwerpunkt. Am 25.August geht es dann mit einem großen Theaterfest für die ganze Stadt weiter. Der Termin ist gleichzeitig auch Beginn der neuen Theatersaison. Wer glaubt, jetzt ist Schluss, der irrt. Im Foyer im Charme der 50er ist eine Fotoausstellung mit Menschen vor ihren Haustüren zu sehen. Eine Zahl zur Entwicklung der Arbeit: 1996 fanden 13 regelmäßige Veranstaltungen im Hause statt. 2006 sind es bereits 150 mit mehr als 25.000 Zuschauern. Diese Ausstellung ist politischer Kampf. Die Bilder wurden im spanischen Andalusien gemacht. Der abgebildete Straßenzug soll zugunsten eines Großprojektes abgerissen und damit die dort seit Jahrzehnten lebenden Menschen wurzellos gemacht werden. Und noch etwas sehr interessantes: Nach den Vorführungen im Theater am Wall bleiben ganz viele Besucher noch in der Stadt und partizipieren vom reichhaltigen gastronomischem Angebot der Warendorfer Stadtmitte. So muss es sein! Der Weg führt in den lichtdurchfluteten ersten Stock. Hier befindet sich die Studiobühne, die bis zu hundert Besuchern Platz bietet. Diese Studiobühne wird nicht nur von „echten Profis“ bespielt, sie steht auch den „Laienspielern und Darstellern“ der Stadt in seiner unglaublichen Vielfältigkeit zur Verfügung. Konkret: hier spielen zum Beispiel Jürgen Becker Hier einige Ausschnitte aus dem Internetauftritt www.theateramwall.de: Aus der Geschichte: „Das Theater am Wall wurde am 02. November 1950 als Lichtspielhaus eröffnet. Mit nahezu 600 Sitzplätzen hatte der Erbauer Theodor Sparenberg in der Stadt Warendorf ein vergleichsweise großes Kino errichtet. Durch die 17 Auflage der Stadt, eine Bühne mit Orchestergraben einzubauen waren auch die Voraussetzungen geschaffen, gastierende Tourneetheater nach Warendorf zu holen. Doch zunächst stand die Nutzung des neuen Veranstaltungsraumes als Lichtspielhaus im Vordergrund. Innerhalb der ersten zehn Betriebsjahre hatte das Theater am Wall über 4 Millionen Zuschauer. Zudem wurde das Haus für Theateraufführungen, Vereins- und Firmenjubiläen und andere feierliche Anlässe, wie z.B. den Festakt aus Anlass 750. Jahre Stadt Warendorf genutzt. Ab Anfang der 70er Jahre hat die Stadt Warendorf über den so genannten Kulturring ein regelmäßiges Theaterabonnement im Theater am Wall angeboten. Seit dieser Zeit waren viele bekannte Fernseh, Film- und Bühnenschauspieler im Theater am Wall zu sehen. Mit dem großen "Kinosterben" Mitte der achtziger Jahre hat auch Mary Meyer-Sparenberg, die das Kino nach dem Tode Ihres Vaters übernommen hatte, den Kinobetrieb eingestellt. 1990 wurde das Haus von der Stadt Warendorf gekauft, damit weiter ein regelmäßiges Theaterangebot stattfinden konnte. Doch als Mitte der 90er Jahre der städtische Haushalt immer knapper wurde und die Zuschauerzahlen zurückgingen, standen auch das Theater am Wall und der Kulturring zur Disposition. Doch gegen das Vorhaben, das Theater zu schließen und den Betrieb einzustellen, formierte sich bürgerschaftlicher Widerstand. Dies führte letztendlich zur Gründung des Vereins TaW e.V. (Theater am Wall), der sich seit 1996 mit der "Erhaltung des Theater am Wall und Förderung der lokalen Kultur" befasst. Als Betreiberverein kooperiert TaW e.V. seit 1997 erfolgreich mit der Stadt Warendorf. Nachdem es gelungen war, auch das Land NRW vom Projekt TaW e.V/Stadt Warendorf zu überzeugen, konnten Fördermittel für die grundlegende Sanierung des Theaters bereitgestellt werden, durch die auch der Einbau eines Kleinkunsttheaters (Dachtheater) in der ehemaligen Wohnung der Kinobesitzer möglich wurde. Am 9. Oktober 2004 wurde die komplette Renovierung des Theaters abgeschlossen. Bemerkenswert bleibt, dass das denkmalgeschützte Theater am Wall das einzige original erhaltene 50er-Jahre-Kino im Münsterland und eines der ganz wenigen in NRW ist.“ Die Philosophie: Das Theater am Wall verkörpert im besten Sinne ein Beispiel für gelungenes PublicPrivate-Partnership, das effektive Zusammenwirken von privatem und öffentlichem Engagement im kulturellen Bereich. Durch einen formellen Kooperationsvertrag vertraglich abgesichert, findet zwischen dem privaten Trägerverein TaW e.V. und der Kulturverwaltung der Stadt Warendorf eine vertrauensvolle Zusammenarbeit statt. Die Grenzen sind fließend und für den Besucher des Theaters kaum in Gänze zu durchschauen. Wo das Leistungsvermögen des einen Kooperationspartners 18 endet, werden die vielfältigen Aufgaben vom anderen wahrgenommen. Am Mittwoch, den 16.05.2007 um 20:00 im Theater am Wall: Sechs Tanzstunden in sechs Wochen - Boulevardkomödie von Richard Alfieri Im Ergebnis präsentiert sich das Theater am Wall sowohl dem reisenden Theater als auch dem Publikum als ein gastfreundliches Haus mit einem ganz individuellen Charme. Die Programmvielfalt des Theaters hat in den letzten Jahren stetig zugenommen. Der traditionelle Spielplan besteht aus den drei Säulen Schauspiel, Kleinkunst-Kabarett und Kindertheater. Lily ist 72, kultiviert, konservativ und verwitwet. Ihr Mann war Baptistenprediger. Um für ein wenig Abwechslung in ihrem Leben zu sorgen, bucht Lily bei einer Agentur einen Tanzlehrer. Die Programmkommission, die für die Auswahl der Veranstaltungen verantwortlich zeichnet, ist sehr darum bemüht, in jedem Jahr einen niveauvollen und inhaltlich ausgewogenen Spielplan zusammen zu stellen. Die Veranstaltungspalette wird erweitert durch ein Programmkinoangebot, Seniorenkino, eine Jazzreihe, ein Klassik-Café, eine Reihe Tuchfühlung und viele weitere Einzelveranstaltungen. Zu ihr ins Haus geschickt wird Michael, 45, schwul, vulgär und respektlos. Seine Witze sind meist ebenso schlecht wie seine Manieren. Kein Wunder, dass es zwischen diesem ungleichen Paar zunächst gehörig kracht, aber Schritt für Schritt entsteht aus dem Mietverhältnis eine Beziehung, die über sechs Tanzstunden in sechs Wochen hinausgeht; eine Beziehung zweier sehr unterschiedlicher Menschen, die sich nur langsam entwickelt, immer wieder fragil wirkt und uns Zuschauer immer intensiver teilnehmen lässt am Leben von Mi- 19 chael und Lily, beide so stolz und doch verletzlich und einsam. Dabei wirkt der Kontrast dieser beiden Typen aber vor allem auch immer wieder erfrischend komisch. Ein Stück wie dieses, das einfach eine originelle private Geschichte erzählt ohne den ganz großen literari- schen Anspruch, steht und fällt mit den Akteuren, die die Figuren auf der Bühne verkörpern. Uns hat die Darstellung der Osnabrücker Christel Leuner und Dietmar Nieder – noch in guter Erinnerung von „Cloaca“, für viele der Höhepunkt der letzten Spielzeit – überzeugt. Das HELIOS Theater in Hamm 17 Jahre ist es her, dass Theaterleute aus Köln und Umgebung das Wagnis eingingen, ein eigenes Theater zu gründen... Ein Theater auch und vor allem für Kinder. Ein Theater, in dem Puppenspieler und Musiker ebenso prägend wirken können wie Schauspieler, Tänzer und bildende Künstler. ehemaliger Eilpostschuppen der deutschen Bahn als ein letztes IBA Projekt in ein modernes KinderTheaterHaus umgebaut werden. Durch die anerkannte künstlerische Qualität des Ensembles sowie ein sorgfältig ausgearbeitetes Konzept für ein KinderTheaterHaus wurde das neue Theater im Herbst 2004 mit großer überregionaler Aufmerksamkeit eröffnet. Direkt am Bahnhof gelegen wurde das Haus schnell zu einem Zentrum der Kultur für Kinder und Jugendliche. Zunächst und vor allem ist diese Spielstätte ein Ort professioneller Theaterkunst, ein Ort, in dem das Ensemble des HELIOS Theaters Stücke erarbeitet und ein Repertoire von 6-7 verschiedenen Inszenierungen spielt. Jährlich werden 1-2 Produktionen neu erarbeitet. 1989 in Köln gegründet, zog das Theater 1997 nach Hamm. Das Ensemble folgte dem Angebot, in der sich zu einer Großstadt entwickelnden 180.000 Einwohner zählenden Stadt ein erstes professionelles Theater aufzubauen. Eine interessante Herausforderung für ein freies Theater, das von Köln aus bisher vorrangig als Gastspieltheater gearbeitet hatte. Die Lust, an einem Ort konzeptionell zu arbeiten und Strukturen für ein Theater zu erschaffen, war groß und so kam es 1997 zum, in Fachkreisen bundesweit viel diskutierten, Umzug aus der Metropole in die Provinz. Zunächst befand sich die Spielstätte des HELIOS Theaters in einem Saal der VHS; schließlich konnte 2003-2004 mit Hilfe des Landesprogramms „Initiative ergreifen“ ein Das HELIOS Theater als Theater der Region Zeitgleich mit dem Umzug des HELIOS Theaters von Köln nach Hamm begann die damalige Landesregierung, die regionale Kulturförderung zu etablieren. Das HELIOS Theater wurde eingeladen, an diesem Gestaltungsprozess für die Region Hellweg mitzuwirken. In den folgenden Jahren entstand ein aufeinander aufbauendes Konzept, das unterschiedliche Aspekte des Theaters für ein junges Publikum beinhaltete. So ging es darum, in den Städten der Region verschiedene Inszenierungen zu zeigen und zu diskutieren, Workshops anzubieten und gemeinsam mit den verschiedenen Städten Strukturen für eine sich aufbauende Theaterarbeit zu entwickeln. Die Aufbauarbeit mündete 2002 in einem gemeinsam veranstal- 20 teten internationalen Theaterfestival des Kinder- und Jugendtheaters „hellwach“. Aufgrund des großen Erfolgs, beim Publikum wie auch überregional, befindet sich das mittlerweile 3. “hellwach“ Festival in Planung, wiederum ermöglicht durch die regionale Kulturförderung, wiederum als das Festival einer Region, an dem bis zu 8 Städte und Gemeinden beteiligt sind. Das 3. „hellwach“ Theaterfestival fand statt vom 18.-25. März 2007. „hellwach“ war und ist bis heute das einzige internationale Kinder- und Jugendtheaterfestival in NRW. Durch die Kontakte des HELIOS Theaters in andere Länder sind Freundschaften mit Theatern entstanden, die sich in weiteren geplanten internationalen Kooperationen niederschlagen. Allein in 2006 hat das HELIOS Theater in London, Padua, Bologna, Amsterdam, Charleroi, Paris und Madrid gastiert. Bereits im Mai 2005 begann eine erste Zusammenarbeit mit dem französischen Regisseur Laurent Dupont (Mitbegründer von TAM TEATROMUSICA, Italien). Entstanden ist „Erde, Stock und Stein“ eine Eigenproduktion für die „Allerkleinsten“ ab 2 Jahren. Die erfolgreiche Zusammenarbeit mit Laurent Dupont wird in den nächsten Jahren eine Fortsetzung finden. Planungen hierzu haben bereits begonnen. Dem Theater für die Allerkleinsten widmete sich bereits ein Schwerpunkt des Theaterfestivals „hellwach“ im November 2004 und zeigte interessante Standpunkte zu dieser Theaterform auf. 2005 wurde das Theater, welches bereits ganz besonders junge Zuschauer als Rezipienten von Kunst ernst nimmt, durch das HELIOS Theater noch weitergehender untersucht. Mit FIRST STEPS fand im September 2005, in Kooperation mit dem Kinder- und Jugendtheaterzentrum der BRD, ein internationales Symposium statt, bei dem wir gemeinsam mit anderen Interessierten und Fachleuten Hintergründe dieser Theaterform durchleuchteten, unterschiedliche Produktionen anschauten und diskutierten. Im Anschluss an das Festival wurde das HELIOS Theater eingeladen, der deutsche Partner im EU-Projekt „small size“ zu werden. Das EU-Projekt widmet sich dem Austausch von und der Auseinandersetzung mit Theaterkunst für kleine Kinder zwischen 1 und 6 Jahren. Beteiligt sind Theater aus insgesamt 7 europäischen Ländern (La Baracca – Bologna, Accion Educativa – Madrid, Théâtre de la Guimbarde – Charleroi, GOML – Ljubljana, Polka Theatre – London, Teatrul Ion Creanga –Bukarest, HELIOS Theater – Hamm). Im Juli 2006 erhielt „small size“ einen Bescheid auf finanzielle Unterstützung durch die EU aus Brüssel, und so kann man gespannt sein, welche Schritte zur Etablierung des Theaters für die Allerkleinsten in den nächsten drei Jahren in den verschiedenen Ländern erfolgen werden. Auch in Deutschland herrscht bezüglich dieses Themas Aufbruchstimmung, und so ist das HELIOS Theater parallel zu den europäischen Aktivitäten auch Teil des deutschen 21 Projekts „Theater von Anfang an“, initiiert vom Kinder- und Jugendtheaterzentrum (KJTZ). Hier werden Theater, Wissenschaftler und Pädagogen über zwei Jahre zusammenarbeiten und das „Theater für die Allerkleinsten“ untersuchen. gerichtetes Forum für aktuelle Fragen des Theaters und gleichzeitig ein Haus für die Kinder und Jugendlichen der Stadt und der Region zu sein, ist aufgegangen. Foto Walter Breuer Foto Walter Breuer Vom 18.-25. März 2007 lädt das HELIOS Theater nun bereits zum dritten Mal mit dem Theaterfestival „hellwach“ europäische Theater zu Gastspielen und Gesprächen ein. Nicht zuletzt dann wird sich wieder zeigen: der Plan, mit dem KinderTheaterHaus ein überregional aus- HELIOS Theater, Postfach 1467, 59004 Hamm, Tel: +49 2381 926837 - Fax: +49 2381 926838 [email protected] www.helios-theater.de Original Hinter-den-Kulissen-Bericht, live von der subversiven Hörspiellesung mit einer Million Beteiligten und Überraschungsperformance Keine Frage, die Idee war schon mal gut: Eine subversive Hörspiellesung mit untergründiger Musik dazu, plus kleiner Überraschungsperformance als Schlusshighlight. Klingt nach 1a Unterhaltung, und außerdem noch irgendwie stylish. Nach glücklichem Abschluss der abenteuerlichen Vorbereitungsphase (öffnungsresistentes Deko-Degen-Türschloss überlisten, Stühle schleppen, Dekorationskram herbeischaffen, Fünfunddreißig-Euro-Strafzettel einheimsen, Boxen schleppen, Stühle schleppen, Scheinwerfer schleppen, Scheinwerfer installieren, alles aufbauen und Stühle schleppen), standen allerdings schon neue Probleme in den Startlöchern, denn mit Problemen ist es ja so wie mit Unkraut oder Körperhaaren: Sie wachsen ständig nach. Zum Beispiel diese: Was, falls keiner kommt? Falls alle Beteiligten plötzlich zusammenbrechen? Das Haus einstürzt? Wir wegen Lärmbelästigung verhaftet werden? Vom Soundcheck, den LIVIDA, die sehr speziellen und phantastischen Untergrundmusikanten aus Dortmund, am Nachmittag veranstalteten, hatte man nämlich auch in Bockum-Hövel noch was. Ein bisschen lustig war es ja schon: Da tummelten sich also Scharen von Leuten, die sich gegenseitig nicht mal kannten, im Obergeschoss des unbewohnten, altehrwürdigen ExDeko-Degen-Hauses und lasen sich gegenseitig übungshalber Sachen aus der subversiven SCHAULAUFEN-FÜR-ANFÄNGERGeschichte vor, während Model Martina zwischendurch im Bikini durchs Bild promenierte, um modelgemäßes Schreiten zu lernen. Die anderen, nämlich Jörg Bartscher-Kleudgen, Christian Zirkwitz, Jennifer Gründer, Sebastian Schweer, Oliver Kühnle und Jeanette Sebrantke mussten alle jeweils eine Figur aus dem 22 Buch sein, und allmählich wurde uns klar, dass wir das Ganze zeitnah vor fremden Menschen würden vorführen müssen. WENN denn fremde Menschen kämen! Es kamen welche. Es kam sogar eine ganzer Haufen, sodass noch zusätzliche Stühle ausgeliehen und herbeigetragen werden mussten. Gut war auch, dass Werner Reumke, der sich unter anderem darum gekümmert hat, dass wir in das Ladenlokal eindringen durften, zuvor einen Elektriker in die Räumlichkeiten beordert hatte, da sonst die dicht gedrängt und wegen der unkontrolliert auf Hochtouren laufenden Heizung sehr wahrscheinlich stark erhitzten Gäste von tödlichen Stromschlägen aus den wüst aus den Wänden hervorstehenden Kabelenden dahingerafft worden wären. Es war also voll (gut vierzig Leute auf den Besucherklappstühlen und gefühlte weitere vierzig als Mitwirkende im hinteren Teil des Raums), sehr gut. Wie durch ein Wunder klappte sogar das Vorlesen, niemand verpasste seinen Einsatz oder erlitt einen Kreislaufkollaps, es wirkte alles wie wochenlang geprobt! Da aber kein Mensch eineinhalb Stunden lang sieben Leuten beim Vorlesen zuhören möchte, spielten LIVIDA nach jedem Leseabschnitt ihre bildschönen, zum Tanzen, Nachdenken und Mitfühlen geeigneten Lieder mit Gitarre, Bass und Synthetik. Die Gäste knabberten Sesamstraßenkekse, schwitzen rhythmisch in der hochsommerlichen Heizungsluft und wippten mit dem Fuß, was sich als Äußerung der Freude entpuppte. Und dann fehlte schließlich nur noch das Highlight: Nachdem beim Vorlesen hoffentlich schon hinreichend deutlich geworden ist, dass vieles in der Welt nicht mit rechten Dingen zugeht, zum Beispiel der militant verordnete Schönheitskonformismus, der nicht davor haltmacht, den Menschen vorzuschreiben, wie sie zu sein, und vor allem auch: was sie schön zu finden haben – als dies also bereits deutlich geworden ist, betrat schließlich Bikinimodel Martina die imaginäre Bühne, nachdem sich eine Romanfigur bösartig über ein Bademodenmodel lustig gemacht hatte, das körperlich nicht seinen Vorstellungen von Öffentlichkeitstauglichkeit entsprach. Martina, das echte Model, schritt selbstbewusst einher und sah hübsch aus, wenngleich natürlich nicht wie Kate Moss, denn bei Kate Moss kann man die Hüftknochen sehen und bei Martina nicht. Alles nahm also ein gutes Ende: Die Leser waren erleichtert, die Band auch, weil sie nämlich lauter neue Lieder gespielt hatten, die Besucher klatschten, nahmen sogar Bücher mit nach Hause und Martina behielt den Bikini gleich an, denn es war ja warm. Insgesamt sehr erleichtert, Bianca Stücker Eine Zeitreise in etwas andere brasilianische Musikwelten: Klänge aus Pernambuco In Anbetracht des sich nahenden Sommers begibt sich das Kulturbüro der Stadt Hamm im Rahmen vom Klangkosmos Weltmusik im Wonnemonat passenderweise in die warmen Gefilde Brasiliens. Am 22. Mai geht die Reise nach Recife (Hauptstadt des nordöstlichen Bundesstaates Pernambuco) und ins ländliche Hinterland. Brasilianische Musik ist eine ganz eigene Welt. Der Samba ist sicherlich eines der bekanntes- 23 ten „Produkte“, doch stellt er nur einen Bruchteil der Musikgeschichte dieses Landes dar. Diese Musik ist Weltmusik im weitesten Sinne, sie wird in der ganzen Welt gespielt und anerkannt und ihr Einfluss ist bei vielen Musikproduktionen anderer Länder spürbar. sche Ausdrucksformen, ist jedoch stets als typisch nordöstlich zu erkennen: starke Rhythmen, die meist etwas langsamer sind als in den übrigen Landesteilen, der Takt wird häufig eher von Akkordeon und/oder Gitarre bestimmt als von der Perkussion und die Texte werden in einem rauen, nasalen NordestinoAkzent gesungen. Renata Rosa ist gebürtige Paulista, also aus São Paulo, aber ihr Herz gehört dem brasilianischen Nordosten und seiner reichen Folklore. Von Recife aus begibt sie sich auf musikalische Streifzüge ins ländliche Hinterland und damit nicht selten auf Zeitreise. Der Klangkosmos widmet sich der Música Nordestina, einem unerschöpflichen Universum an Klängen aus dem Nordosten Brasiliens. Die Küste dieser Region ist verlockend, sie besitzt eine üppige Vegetation voller Kokospalmen, die schönsten Strände ganz Brasiliens, fruchtbaren Boden und große Plantagen. Nach weniger als einer Stunde Fahrt landet man jedoch bereits im ausgedörrten Hinterland, wo Trockenperioden mehrere Jahre anhalten können. Hier ist der Geburtsort von populären Rhythmen wie Forró, Coco, Ciranda oder Maracatú, der farbenprächtigen, mythenbeladenen Prozessions- und Kreistänze, die aus der Verschmelzung von Weisen der Indios, der Caboclos (Halbindianer) und der Afro-Brasilianer entstanden sind. Den passenden Akzent und Tonfall dieser Region imitiert Renata Rosa hervorragend, dabei macht sie sich aber nie über die Einheimischen lustig, sondern greift liebevoll deren Eigenarten auf. Einen archaischen Zug gewinnt ihre Performance durch den Einsatz einer schnarrenden Fiedel, der Rabeca. „Männliche Unterstützung“ erhält sie bei ihrem Auftritt durch Leonilcio Da Silva und Lucas Dos Prazeres an verschiedenen Saiten- und Perkussionsinstrumenten. Doch die Musik scheint hier prächtig zu gedeihen. Diese Region hat einen außerordentlichen Sinn für Wortspiele und Poesie. Die Música Nordestina hat verschiedene musikali- Das Konzert beginnt um 17 Uhr 30 in der Lutherkirche Hamm (Martin-Luther-Straße 27b). Der Eintritt ist wie immer frei. 24 Artikel aus dem Wochenblatt/Stadtanzeiger von Michael Girkens City-Initiative in der Krise Wie geht es mit der ISG Weststraße nach Ende der Förderung weiter? Hamm (mig). Steht die Immobilien- und Standortgemeinschaft (ISG) Weststraße vor dem Aus? Die Überlegungen jedenfalls haben begonnen, was aus ihr werden soll, wenn im kommenden Sommer die Förderung des Landes NRW abläuft: Für Anfang Mai wird das Stadtmarketing alle Beteiligten - also alle Geschäftsleute und Immobilienbesitzer der Weststraße - zu einem "offenen Forum" an einen Tisch bitten, um über die Zukunft zu beraten. Denn die ISG steckt in der Krise - das sieht auch ISG-Vorsitzender Peter Rosenberger so: "Es geht nur weiter, wenn jeder bereit ist, sein Scherflein zur ISG beizutragen." Stadtmarketing-Chef Ralf Hohoff sieht es ähnlich: "Sie ISG steckt in einer Sackgasse, aus der sie allein nicht herauskommt." Welche Chancen bestehen, aus dem materiellen ISG-Fundus dieses „leicht vergilbte“ Kunstwerk von Otmar Alt zu restaurieren? Die Bilanz der ISG: Die Mitgliederzahl stagniert bei 17. Von den Aktionen zur Stärkung der Weststraße ist nachhaltig nur die blaue Weihnachtsbeleuchtung übrig geblieben. Die Idee mit der Bepflanzung sorgte für Streit, der Blumenschmuck wurde wieder abgebaut. Der Internetauftritt unter http://www.isg-hamm.de ist ein inaktueller Flop. 120 000 Euro Förde- rung des Landes für den Aufbau der Gemeinschaft haben scheinbar wenig bewirkt. Dabei kommen die 120 000 Euro nicht allein aus den Kassen des Landes, das nur 60 Prozent zu dieser Summe beisteuerte. Den Rest steuerten je zur Hälfte, also jeweils 24 000 Euro, die Stadt und private Geldgeber dazu letztere meist Geschäftsleute aus der Weststraße oder Immobilienbesitzer. Die Summe ist noch nicht komplett aufgebraucht. Die Hälfte des Geldes wurde laut Stadtmarketing-Chef Ralf Hohoff für den Vorlauf zur ISG genutzt: "Ein Jahr haben wir gebraucht, um die Akteure so weit zu formen, damit sie miteinander arbeiten wollen", wie es Hohoff ausdrückt. Im Fachdeutsch heißt das Beratung, Medikation und wissenschaftliche Begleitung - durchgeführt durch das Stadtplanungs- und Forschungsbüro Junker und Kruse in Dortmund. Dieses Büro wird nach Angaben des Stadtmarketing bis zum kommenden Sommer, dem Ende des Förderzeitraumes, weitere 20 000 Euro für seine begleitenden Leistungen kassiert haben. Nachdem das Land im Jahr 2005 die Fördergelder auch für konkrete Maßnahmen freigegeben hatte, investierte die ISG in zwei Schritten ungefähr 17 500 Euro in die blau schimmernde Weihnachtsbeleuchtung - weitere 10 000 Euro kamen für das Projekt aus privaten Kassen. Mit 2 000 Euro schlägt der Aufbau der Internetseite durch die Firma "arteriell" des Rosenberger-Sohns Patrick zu Buche. So haben sich die Hoffnungen von Thomas Hunsteger-Petermann nicht erfüllt. Hier geht es "um die Entwicklung eines Modells, von dem nach Abschluss des Projektes alle Innenstadtquartiere lernen müssen", schrieb der OB im ersten und einzigen Newsletter zur ISG noch vor der Vereinsgründung. Wo liegen die Probleme der ISG - und wie schneiden vergleichbare Initiativen in Nordrhein-Westfalen ab? Rosenberger hofft auf ISG-Zwangsmitgliedschaft City-Initiative in der Krise - Zwei Jahre zu wenig Zeit, etwas zu bewegen? Positiv-Beispiele aus Nordrhein-Westfalen Hamm (mig). Chancen und Probleme der ISG schätzen Stadtmarketing-Chef Ralf Hohoff und ISG-Vorsitzender Peter Rosenberger ganz ähnlich ein. Beide sehen ein großes Potenzial - 25 am Beispiel des Blumen- und KunstSonntages: Die Menschen hätten die Weststraße geradezu gestürmt, der verkaufsoffene Sonntag samt Musik, Künstlern und Frühlingsautoschau sei voll und ganz angenommen worden. ternet-Präsenz ein - verweist aber auch darauf, der Auftritt sei zusätzlich und freiwillig. ISG-Beraterin Christina Nitz vom Büro Junker und Kruse sieht die ISG-Aktivitäten nicht so problematisch. Zwei Jahre seien wenig Zeit, um ein gutes Netzwerk aufzubauen. Und die ISG nur an der blauen Weihnachtsbeleuchtung zu messen sei nicht richtig - nicht gesehen würden von der Öffentlichkeit auch die Ideen und die Diskussionen darüber hinter den Kulissen. Nitz: "Erfolg ist allein schon der Versuch, etwas zu bewegen." Ein gewohnter Anblick: sonntags nachmittags, bestes Wetter, leere Weststraße. Wenige Kilometer weiter, in den nächsten Städten, auch im Zentrum meistens Hochbetrieb! Allerdings, und hier beginnen die Probleme, haben selbst an diesem Tag nicht alle mitgezogen. "Wir haben allen WeststraßeGeschäften das Angebot gemacht, über uns Blumen zu kaufen", sagt Rosenberger, "nur fünf von 25 haben davon Gebrauch gemacht." Tulpen, Primeln und Osterglocken - die Osterglocke für sieben Cent. Die Hälfte davon, 3,5 Cent, hätte die ISG bezahlt. "Unser Problem ist, dass nicht nur wenige mitmachen, sondern dass ein Großteil sogar dagegen ist und das öffentlich kundtut." Das sieht Hohoff ähnlich: "Die fehlende Beteiligung ist symptomatisch für die ISG." Dabei verweist der StadtmarketingChef auch auf die hohe Zahl von Filialisten, die kein eigenes Werbebudget für lokale Aktivitäten zur Verfügung hätten. Peter Rosenberger setzt auf ein neues NRW-Gesetz: Danach sollen Geschäftsleute und Immobilienbesitzer gezwungen werden können, einer Immobilienund Standortgemeinschaft beizutreten. Dann werde die Basis für seine Arbeit größer, sagt Rosenberger. Vielleicht sind viele in der Weststraße aber auch von den Aktivitäten der ISG nicht überzeugt. Darin könnte sie Blick in den WebAuftritt der Gemeinschaft, der von Rosenberger-Sohn Patrick und seiner Internetfirma "arteriell" betreut wird, bestärken. Brandaktuell war gestern nur die Meldung auf der Startseite: "US-Ölkonzern Halliburton beendet Aktivitäten im Iran." Die "News" bieten eine ISGStellungnahme vom 23. Juni vergangenen Jahres, und unter "Veranstaltungen" finden sich die Pläne für das erste Halbjahr 2006. Rosenberger räumt die Probleme mit der In- Wann passiert endlich etwas, um diese Monotonie zu beenden? Die angrenzenden Quartiere sind objektiv Mitbetroffene. Jens Imorde sieht das kritischer. Er beobachtet im Auftrag der Landesregierung mit seiner Münsteraner Firma Imorde Projekt- und Kulturberatung alle 22 ISGs, die wie die Weststraßen-ISG vor drei Jahren mit Landesmitteln gestartet sind und kann sehr positive Beispiele nennen. So seien auch in der ISG Bahnhofstraße in Münster nur 50 von 500 möglichen Mitgliedern organisiert. Dennoch sei es dort gelungen, den Einstieg in einen Branchenmix zu schaffen, der jenseits der Handyläden und Ein-Euro-Shops liege. Der Umbau des Bahnhofsvorplatzes sei in Absprache mit Geschäftsleuten und Immobilienbesitzern erfolgt, und zwei Hotels hätten aufgrund des erarbeiteten Konzepts ihr Geschäft angepasst. Auch in der Innenstadt von Bocholt habe der Zusammenschluss Positives bewirkt. Vor der Gründung sei die dortige Nordstraße auf dem absteigenden Ast gewesen - ein ShoppingCenter auf der anderen Seite der Innenstadt habe Publikum und Geschäfte abgezogen. Mit Hilfe eines schlüssigen Konzepts habe man die Leerstände wieder belegt und den Negativtrend in der Nordstraße gestoppt. Auch hier seien nicht alle Akteure im Boot gewesen. So teilt Imorde auch nicht die Hoffnung von Peter Rosenberger, allein ein neues NRWGesetz könne Immobilienbesitzer und Geschäftsleute zwangsweise in eine Interessenund Standortgemeinschaft hereinziehen. Zwar 26 sei im Gespräch, dass ein Mitgliedszwang eingesetzt werde, aber gleichzeitig müssten vor Ort bestimmte Bedingungen eingehalten werden - zum Beispiel müsste eine ISG eine Mindestzahl an Mitgliedern aufweisen. Und es werde eine Sperrminorität geben - das heißt: Wenn ein bestimmter Prozentsatz an möglichen Mitgliedern eine Zwangsmitgliedschaft ablehne, wird diese nicht eingeführt. Hammer 1-A-Lage noch nicht groß genug das hat auch Stadtmarketing-Chef Hohoff in den gleichen Worten gesagt. Aber Imorde fügt hinzu: "Eine ISG kann nur so gut sein, wie es die Mitglieder und Akteure geschafft haben, etwas zu tun." Michael Girkens, Westfälischer Anzeiger, Stadtanzeiger/ Wochenblatt, fon 02381 105289, fax 02381 105469 Seine Erklärung für die Schwierigkeiten in Hamm: Vielleicht sei der Leidensdruck in der Artikel aus dem Wochenblatt/Stadtanzeiger von Michael Girkens Investitionen auf dem Abstellplatz Starre Verordnung hindert Martin Weber an Bauvorhaben in der City Hamm (mig). Gern hätte Martin Weber in der Hammer City investiert. Der 40-Jährige aus dem Rheinland besitzt an der Weststraße, Ecke Rödinghauser Straße das Elternhaus seiner Mutter. Das Grundstück zieht sich entlang der Rödinghauser Straße - dort, wo derzeit drei Garagen samt Dachterrasse stehen, wollte er ein Haus mit Geschäft und einer Wohnung bauen. Doch nach ein paar Gesprächen und einem 332,50 Euro teuren Bescheid hat Weber von dem Projekt Abstand genommen: 54 000 Euro hätte er vorab an die Stadt überweisen müssen - so viel kostet die Ablöse von sechs Stellplätzen. Zu viel. "Da müsste ich ja blöd sein, hier zu investieren", sagt Martin Weber, der als Architekt weiß, wovon er spricht. Und er ist nicht einverstanden mit der Art und Weise, wie die Forderung zustande kommt: Sechs Stellplätze müsste er ablösen, jeder Stellplatz kostet 9 000 Euro. Die Rödinghauser Straße vor zwei Jahren Sechs Stellplätze? Auf diese Zahl kommt Weber nicht. Die Stadt stellt ihm drei Stellplätze in Rechnung, weil er drei Garagen abreißen will aber nur zwei Garagen gelten nach Ansicht Webers als notwendige Stellplätze: Die dritte Garage sei als Reserve für eine später zu errichtende Wohnung gedacht gewesen - die wurde aber nie gebaut. Die Rödinghauser Straße vor zwei Jahren – und dann begann das Engagement des „Vereins zur Förderung des Martin-Luther-Viertels e.V.“ unter Federführung von Martin Weber, der auch die finanzielle Hauptlast einschließlich der sich daraus ergebenden Arbeit trug. Drei weitere Stellplätze fordere die Stadt für das neu zu bauende Ladenlokal und eine Wohneinheit. Eine Berechnungs- oder Gesetzesgrundlage, auf die sich diese Forderung berufe, sei ihm das Bauordnungsamt bis heute schuldig geblieben, sagt Weber. In Gesprächen mit der Baubehörde im Vorfeld hieß es, 35 Quadratmeter Nutzfläche für ein Ladenlokal bedingen einen Stellplatz, sein Ladenlokal war mit 37,5 Quadratmetern 2,5 Quadratmeter größer geplant - das bedeutet: zwei Stellplätze. Auf die Möglichkeit, mit der Verkleinerung des Lokals um 2,5 Quadratmeter 9 000 Euro zu sparen, hat ihn seitens der Stadt niemand hingewiesen. 27 Nach Webers Informationen ist eine Reduzierung der Stellplatzablöse nach geltendem NRW-Baurecht möglich, wenn die Anbindung des Grundstücks an den öffentlichen Personennahverkehr sehr gut ist - für sein Grundstück träfe das zu. Aber: Eine Reduzierung sieht die Satzung der Stadt nicht vor. wegen wird in der Kölner City viel gebaut und in Hamm nicht." Bei Gesprächen mit Vertretern der Stadt riet ihm Bauordnungsamtsleiter Hans-Ulrich Sieker lediglich: "Starten Sie in dieser Sache doch ein Bürgerbegehren." Auf der linken Seite zu sehen ist die historische Stadtansicht aus dem Weber-Archiv, das Fotokunstwerk „Lichttisch“ von Osman Bol, das kinetische Kunstwerk „Contraires en Harmonie“ von Martine Mallet. All das wurde von der Familie Weber für unsere Stadt, unser Viertel realisiert und finanziert. Das hat Architekt Weber nicht gemacht - sondern brav seine 332,50 Euro für den Vorbescheid bezahlt und seine Baupläne eingestellt. "Ich hätte nicht gedacht, dass die Stadt so unflexibel mit einem möglichen Investor umgeht", fasst Weber zusammen. Und: "Dabei hätte ich mir das auch denken können. Bei meinen Ü-30-Partys im alten Atrium-Kino lief es ja so ähnlich." Die heutige Rödinghauser Straße Darüber hinaus wundert sich Weber grundsätzlich über die starre Stellplatzablösesatzung - geltend seit 1987 - der Stadt. Er verweist auf die Stadt Köln: Weil eine starre Stellplatzablösesatzung Bauvorhaben in der Innenstadt beinahe unmöglich gemacht hat, hat die Stadt die Regeln 2004 überarbeitet. Jetzt gibt es Ausnahmeregeln, die die Kosten der Ablöse erheblich verringern. Genauer heißt das: Die Ablöse eines Stellplatzes kostet in der Domstadt 11 500 Euro - also 2 500 mehr als in Hamm. Wenn aber Wohnungen ab dem ersten Stock gebaut werden oder ein kleiner Gewerbebetrieb bauen will, kann die Ablöse drastisch reduziert werden - auf ein Drittel, also 3 800 Euro. Wenn ein Gebäude nur aufgestockt oder andere Räume in bestehenden Gebäuden zu Innenstadt-Wohnungen umgebaut werden, sind sogar nur 950 Euro Ablöse fällig. Die Regelung mit dem Umbau hätte bei Weber gegriffen - in Köln. Die Hammer Satzung aber sieht alle Kölner Regelungen nicht vor, obwohl das Landesgesetz es zuließe. Weber: "Des- So ähnlich heißt: Weber durfte vier "Ausnahme-Veranstaltungen in dem früheren Kino durchführen. Dann verlangte die Stadt die strikte Einhaltung von Bauvorschriften wie Schallschutzgutachten, Tüv-Abnahme der Haustechnik, Wärmeschutznachrüstung und Brandschutzgutachten. Weber hatte angeboten, weitere Veranstaltungen in den Kinosaal zu holen und mit dem Erlös Schritt für Schritt die notwendigen Veränderungen durchzuführen. Denn eine Vorab-Investition von geschätzten 500 000 Euro kann er nicht stemmen. Aber auch hier kein Entgegenkommen der Stadt: Erst investieren, sonst geht gar nichts. So hat Martin Weber, der im vergangenen Frühjahr große Teile die Renovierung der Rödinghauser Straße zu einer Kunstgasse aus eigener Tasche bezahlte, ein Engagement in Hamm weitgehend aufgegeben. "Wer nicht will, der hat schon", sagt er. ET: 28.03.2007 (Wochenblatt Hamm) Michael Girkens, Westfälischer Anzeiger, Stadtanzeiger/ Wochenblatt, fon 02381 105289, fax 02381 105469 28 Ortstermin zu Visionäre KulturBauStellen, zum Baggerballett, zum Baumaschinenkonzert mit Auszubildenden von MVS-Zeppelin Drei Tage La Fête no 8 sind an sich schon Premiere genug. Aber wie das so ist im Leben, lassen einen bestimmte Visionen keine Ruhe, Visionen, die aus Notwendigkeiten entstanden sind. In der Stadtmitte von Hamm fehlt so einiges. die Regionale Stadtbahn auf Platz eins örtlicher Innovation stand. Wir reden von Kinderbetreuungseinrichtungen für Alleinerziehende, wir sprechen von einer Markthalle, von Kunst- und Kulturzentren, von Handwerkerhöfen und vielem mehr. Wir kennen angesichts solcher Träumereien auch fast alle Argumente, warum dies oder das gerade jetzt oder und überhaupt mal wieder nicht geht. Und überhaupt fehlt das Geld. Wir haben nicht umsonst dazu auf Seite 1 von Le Journal einen Leitartikel zu Mut und Phantasie geschrieben. Uns sind die Visionen noch nicht ausgegangen. Kleinere davon haben wir bereits selber abgearbeitet. Uns wird auch nicht die Kraft ausgehen. Ich hoffe, wir überdauern die Formalisten und Pessimisten. Impressionen auf der „Piazza delle Emotioni“: drei Kunstwerke – die Vespa wurde von Osman Bol gestaltet, die APE von Martine Mallet, der Giebel von Osman Bol – hier findet auch die Visionäre KulturBauStelle der MVSZeppelin Crew statt. : Wir reden vom einem zentralen Veranstaltungsort, wir reden von einem Konzerthaus, in dem natürlich auch Theater gespielt werden kann. Wir reden von einem Amphietheater, wo der gleiche künstlerisch-, kulturelle Anspruch auch bei schönem Wetter realisiert werden kann. Wir sprechen von neuen, umweltfreundlichen Verkehrskonzeptionen, in denen einst Um jedem Interessierten auch Visionen live und pur zu demonstrieren, richten wir auf La Fête no 8 Visionäre KulturBauStellen ein. Dann entstehen direkt neben „Mersch & Röper“ beispielsweise das „Stadttheater“, auf dem ehemaligen Dianakinoplatz dann der UBahnhof Martin-Luther-Viertel und in Quartiersparkbuchten die ersten Räume einer Kindertagesstätte. Jeder Besucher dieser Visionären KulturBauStellen hat das Gefühl, hier entsteht etwas Handfestes. So eine Illusion erfordert natürlich entsprechende Ausstattung. Nehmen wir die Firma MVS-Zeppelin aus Rhynern, ein Weltunternehmen, das für jede Baustelle zu jedem 29 Thema entsprechendes Baugerät zur Verfügung stellen kann. „Fundament“, für das „Gebäude“ selber brauchen. Sie kommen mit LKWs, Baggern, Bohrern, Rüttlern, Walzen, Bauzäunen, Flutlicht, Handwerkertoiletten und vielem mehr. Lassen wir uns überraschen. Der absolute Höhepunkt allerdings sind die ebenfalls von den MVS-Zeppelinern organisierten, choreografierten und durchgeführten „Baumaschinenkonzerte“ und „Baggerballette“. Die Bagger von MVS-Zeppelin sind dagegen geradezu riesig. MVS-Zeppelin ist auf La Fête no 8 alle drei Tage dabei, mit einer Visionären KulturBauStelle. Und das tolle ist, dieses Projekt wird konzipiert, organisiert und betreut von Auszubildenden dieses Unternehmens. Sie bringen alles mit, was wir für eine „Baugrube“, für das Beim gemeinsamen Lokaltermin zur Vorbereitung dieser Aktionen ist unglaublich viel Kreatives entwickelt und zusammen gekommen. Es macht einfach riesigen Spaß mit diesen Auszubildenden von MVS-Zeppelin etwas völlig Neues, kaum Dagewesenes zu konzipieren und umzusetzen. Zum Schluss bleibt schon jetzt Dank und Anerkennung an den Projektbetreuer Marco Zenses und der Unternehmensleitung von MVSZeppelin, sich hier so einzubringen. Spendenkonto:: Volksbank Hamm, BLZ 410 601 20, Konto: 131 615 6700 Ein zweiter Plakatentwurf von Martine Mallet zu La Fête no 8 30 Drei Tage La Fête no 8 vom 24. – 26.August 07 - Programmentwurf: Freitag, 24.August 2007 15.00 Eröffnung und Begrüßung durch Schirmherr Wolf Köhler, Bezirksvorsteher für Hamm-Mitte 15.00 Beginn Ü60-Internetcafé im Gemeindezentrum 15.00 Beginn der Stände auf dem MartinLuther-Platz und an den Straßen 15.00 Beginn „Kreativa“ in der Lutherkirche 15.00 Beginn „Visionäre KulturBauStellen“ 16.00 Baggerballett auf der „Piazza delle Emotioni“ 17.00 Gemeindezentrum: Ü60-Internetcafé 18.00 Baumaschinenkonzert auf der Piazza delle Emotioni 19.00 Gemeindezentrum: Ü60-Internetcafé 19.00 „Jedermann, der mit dem Tod tanzt“ – Faust-Theater Hamm Auxilium 20.30 Lutherkirche: Peter Sodann auf der Künstlercoach im Gespräch mit Anne Böse 22.30 Konzert: Löwes Rockn Roller 1.00 Ende La Fête no 8 Erster Tag 17.00 Einweihungsaktionen Kunst und Ausstellungen mit Musik – Details kommen in den nächsten Ausgaben von „Le Journal“ Samstag, 25.August 2007 11.00 Sinfonisches Blasorchester der Musikschule Hamm unter der Leitung von Georg Turwitt 11.00 Beginn Kinderfest mit Zirkus San Pedro Piccolino 11.00 Beginn „Leben und Gestalten“ auf dem Kirchplatz 11.00 Beginn Ü60-Internetcafé 11.00 Beginn „KulturaKreativa“ in der LutherKirche 11.00 Beginn der Stände auf dem Platz und an den Straßen 11.00 Beginn „Visionäre KulturBauStellen“ 12.00 Grußrede Oberbürgermeister Thomas Hunsteger-Petermann (noch offen) 13.00 Ü60-Internetcafé im Gemeindezentrum 13.00 Baumaschinenkonzert 14.00 Konzert: Lünener Akkordeonorchester 15.00 Baggerballett 15.00 Ü60-Internetcafé 16.00 Konzert: Mad Friday 17.00 Baumaschinenkonzert 17.00 Konzert: Livida 17.00 Ü60-Internetcafé 18.00 Konzert: Santino di Bartolo 19.00 Baggerballett 19.00 Ü60-Internetcafé 20.00 Konzert: Jean Claude Seferian 22.00 Konzert: Till & die Altobellis 24.00 Die Nachtöffnung im Martin-LutherViertel und der Weststraße (angefragt) ist zu Ende Sonntag, 26.August 2007 12.00 Beginn Kinderfest 12.00 Lutherkirche: Französische Folklore 12.00 Beginn Ü60-Internetcafé 13.00 Baggerballett 12.00 Beginn Kreativa in der Luther-Kirche 14.00 Konzert: Knallfrösche 14.00 Ü60-Internetcafé 15.00 Baumaschinenkonzert 16.00 Ü60-Internetcafé 12.00 Beginn der Stände auf dem Platz und an den Straßen 12.00 Beginn Visionäre KulturBauStellen 31 16.00 Musikalischer Gottesdienst Erben“ mit Cantate 86 „Luthers 18.00 Musiktheater in drei Teilen – u.a. Die Geschichte vom Soldaten von Igor Stravinsky – Mäander Sinfonietta in Westfalen, Peter Sommer, Leitung 22.00 Ende La Fête no 8 Spendenkonto:: Volksbank Hamm, BLZ 410 601 20, Konto: 131 615 6700 Oldtimer zu verkaufen! rüstetem Kat, Farbe blau, Anhängerkupplung, Blaupunktradio. Kilometerstand ist 181.000. Das Fahrzeug hat den Originalzustand, ist werkstattgepflegt und Nichtraucherauto, ein Garagenfahrzeug. Die Verhandlungsbasis beträgt 3.500 €. Normalerweise veröffentlichen wir derartige Anliegen nicht so gerne. Aber Ausnahmen bestätigen die Regel. Eine gute Kundin des Martin-Luther-Viertels, Frau Schmitz muss sich um die Angelegenheiten ihres Vaters kümmern, der als Betreuungsfall mittlerweile in einem Seniorenstift lebt. Frau Schmitz 02381/65343. hat die Rufnummer: Zu diesen Angelegenheiten gehört ein gut erhaltener, sofort fahrbereiter Mercedes Benz, Erstzulassung Juni 1983, Benziner mit nachge- „Resonanzen“ im Kreiskirchenamt Ausstellung zeigt Werke der Fotografin Annette Schüller und des Malers Christian Heynen Das Zusammentreffen der Fotografin Annette Schüller mit dem in Heessen aufgewachsenen Maler Christian Heynen ist das Thema der Ausstellung „Resonanzen“, die am Sonntag, 22. April im Rahmen einer Vernissage im Kreiskirchenamt Hamm eröffnet wurde. Die beiden Düsseldorfer Künstler inspirierten sich mit ihren Werken gegenseitig. Entstanden sind Fotografien und Malereien, die sich aufeinander beziehen. Unabhängig voneinander greifen Annette Schüllers Bilder und Christian Heynens Malerei ähnliche Themen und Stimmungen auf. Die unterschiedlichen Kunstformen treten miteinander in den Dialog und stellen ihre Motive für den Betrachter als Resonanzen vor. Zwischen den Fotos und der abs- trakten Malerei entsteht ein Widerhall, ein Mitschwingen im gleichen Takt. Der gebürtige Heessener Christian Heynen arbeitet als Diplom-Sozialarbeiter bei der Dia- 32 konie in Düsseldorf. „Beim Arbeiten an meinen Werken und beim anschließenden Betrachten beginnt meine Seele zu schweben“, beschreibt Heynen seinen Schaffensprozess. Durch die großzügig verwendeten Strukturmittel und die unterschiedlichen, in die Bildgestaltung einbezogenen Materialien wie Steine, kleine Äste oder sogar Türen wirken seine Bilder sehr plastisch. Annette Schüller, verheiratet und Mutter von zwei Kindern und ebenfalls bei der Diakonie Düsseldorf tätig, hat in ihren Fotogra- fien unter anderem Motive aus Urlaubsreisen nach Kanada und Ameland (Niederlande) verwendet. Der von ihr bewusst gewählte Standpunkt macht manchmal auch nur bestimmte Details sichtbar. Die Ausstellung „Resonanzen“ ist bis zum 8. Juni geöffnet montags bis donnerstags von 8.30 bis 16.00 Uhr und freitags von 8.30 bis 12.30 Uhr: Kreiskirchenamt Hamm, MartinLuther-Straße 27b. GRÜNE SichtARTen: 4.Vernissage Daniela Betting – Menschen Einladung: Samstag - 5. Mai 2007 16.00 – 18.00 Uhr, Portrait malen vor Ort (Preis ca. 20,00 €) Seit 2003 arbeitet sie nebenberuflich für einen Kunstverlag in Holzwickede. 18.00 Uhr : Vernissage "Die Themen meiner Bilder sind vielfältig, doch am wichtigsten Ort: des Geschehens Büro Kreisverband Bündnis 90//Die Grünen, Nassauerstr.25 – 27, Telefon: 495585 sind mir der Mensch und die Natur.“ Ausstellungen Vita: • "ARTenvielfalt" im Januar 2005 Daniela Betting wurde am 09.Dezember 1970 in Unna geboren. • „Alte Mühle“ in Bönen Juni 2005 • 2005 "Street of Art" im Finanzamt Hamm Ihr künstlerisches Schaffen begann sehr früh. Sie sagt selbst: "Ich male, seit ich denken kann." Während der Schulzeit besuchte sie Kurse in "Freiem Zeichnen" und "Lithographie" an der Jugendkunstschule in Unna. Beim Abitur 1990 belegte sie Kunst als Leistungsfach. Daniela Betting über die Vielfalt ihrer Arbeit:„Verschiedene Techniken wie Aquarell, Öl, lieber noch Kreide und Acryl habe ich mir selbst durch Experimente erarbeitet. • Perthes-Zentrum Kamen mit Magdalena Kempa 10/2005 bis 02/2006 • „la pasion de color“ 02/2006 bis 04/2006 * Weitere Ausstellungen in Kamen sind in Planung sowie die Teilnahme beim Künstlertreff des diesjährigen Altstadtfestes in Kamen vom 15. - 17. Juni 2007 Ich mische die Techniken oft untereinander." Manches bleibt rätselhaft Die Begegnung der anderen Art zwischen Fahrrad- und Autofahrer Umgedrehte Vorzeichen: Wir befahren mit dem PKW die Nassauerstraße Richtung Westhofenstraße. Wir halten die vorgeschriebene Geschwindigkeit von dreißig km/h ein. Plötzlich, in Höhe des SPD-Unterbezirks kommt von links, von der Westhofenstraße her ein Radler angebraust. Nur durch die Geistesgegenwart beider Verkehrsteilnehmer bleibt der vorprogrammierte Unfall aus. Bis auf einen beidseitigen gehörigen Schrecken fuhr jeder seines Weges. Und Jeder war sauer, weil er sich auf 33 der sicheren Seite wähnte. Beide Verkehrsteilnehme4r fühlten sich im Recht und trugen keinerlei Schuld an der Situation. Hier muss dringend für Abhilfe gesorgt werden. Wenn hier überhaupt eine Schuldfrage besteht, dann ist die eher bei den zuständigen Verkehrsplanern zu suchen. Auch die Westhofenstraße ist Einbahnstraße Richtung Südenwall. Ein kurzer Fahrradweg verläuft entgegengesetzt auf dem breiten Bürgersteig. Er ist auch in Höhe der Allianz-Versicherung als Fahrradweg mit einem blauen Schild gekennzeichnet. Aber dann löst sich der Radweg in Luft auf. Er endet ohne Vorwarnung entgegen der Einbahnstraße vor dem Martin-Luther-Platz quasi mitten auf der Nassauerstraße. Der den Fahrradweg nutzende Radler fährt automatisch in den entgegenkommenden Verkehr. Beide beteiligten Seiten können sich gegenseitig nicht sehen. Eine ähnliche Situation besteht für den neuen Radweg entgegen der Einbahnstraße auf der Martin-Luther-Straße. Hier kommt der Fahrradfahrer von der Pauluskirche, fährt in Richtung Sternstraße und spätestens an der Fahrradampel ist hier Schluss mit dem separaten Fahrradfahren. Der Radler kann nur rechts oder links auf der Sternstra0e weiter. Viele fahren aber nicht den vorschriftsmäßigen Weg sondern weiter auf der Martin-Luther-Straße in Richtung gleichnamiger Kirche. Auch hier konnten schon des Öfteren gefährliche Situationen zwischen den ungleichen Verkehrsteilnehmern beobachtet werden. An der Radlerampel Martin-Luther/Sternstraße muss unbedingt ein Hinweisschild hin, das das Geradeausfahren untersagt ist. Terminübersicht Lutherkirche Hamm für Mai 2007 (Ansprechpartnerin: Frau Salwasser,Tel. 142159) Donnerstag, 10.5.07, 8.00 Uhr, Schulgottesdienst Jeden Samstag 18.00 Gottesdienst Freitag. 11.5.07, Kulturnacht (Ansprechpartnerin Pfarrerin Bunse-Großmann/Stadt Hamm) Sonntags Gottesdienst jeweils von 9.00 – 10.30 der. Mennoniten Dienstag, 8.5.07, 20.00 Uhr, Ev. Akademie Hamm „Glauben in unsicheren Zeiten – Paul Gerhardt zwischen Alltag und Katastrophe“, Petra Bahr, Kulturbeauftragte der EKD; Eintritt: 3,-- Euro. Sonntag, 13.5.07, 17.00 Uhr „Luthers Erben“ Dienstag, 15.5.07, 20.00 Uhr, Ev. Akademie Hamm, „Mit Ängsten leben – Zwischen Furcht und Zuversicht“, Eugen Drewermann, Einritt: 3,-- Euro. 34 Dienstag, 22. 5.07, 17.30 – 19.30 Uhr, Klangkosmos Freitag, 25.5.07, 19.00 Uhr, ACK-Gottesdienst. Das obligatorische Ameliefoto Verein zur Förderung des Martin-Luther-Viertels e.V. www.martin-luther-viertel-hamm.de Kontaktadresse: Werner Reumke, "Mersch & Röper", Nassauer Str.28 - 32, D-59065 Hamm, Telefon: 02381/24989 und 0171/2604433, Fax: 02381/12281, www.mersch-und-roeper.de, E-Mail: [email protected] Spendenkonto:: Volksbank Hamm, BLZ 410 601 20, Konto: 131 615 6700 35