Mein Bruder, der Schauspieler - Martin-Luther

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Mein Bruder, der Schauspieler - Martin-Luther
Ausgabe Mai 2007
Eine Frage des Mutes – Teil 1!
Bereits vor Jahren haben Richard Kruse und
ich zusammen gesessen, um zu überlegen,
welche Möglichkeiten es gibt, größere Sponsoren für Kunst und Kultur im Martin-LutherViertel zu finden.
nert, was vernünftiges Kunst- und Kultursponsoring so alles verändern und bewegen kann.
Die Überschrift lautete: „Leuchtturm in der
Provinz“.
Richard Kruse ist der nette Mensch, der uns
mit einer ordentlichen Spende hilft, das durch
den Orkan „Kyrill“ zerstörte Lichtkunstwerk
„Lunetta“ wieder an seinen angestammten
Platz im Schacht des Steimannhauses zu bringen.
Im Hauptberuf ist Richard Kruse Rechtsanwalt.
Seine Sozietät ist in Werl zu finden. Ehrenamtlich hat Richard Kruse die Funktion eines Revisors in unserem Verein inne.
Richard Kruse kommt gebürtig aus Erle, heute
Raesfeld und kennt ganz viele Menschen in
den Kreisen Borken und Coesfeld, u.a. auch
über seinen damaligen Golfclub das Ehepaar
Ernsting. Richard machte schon damals den
Vorschlag, dank persönlicher Kontakte, sich
doch wegen Sponsoring an besagte Familie zu
wenden. Immerhin betrieben sie zu der Zeit
eine Filiale am Westentor, direkt im Einganz
zum Martin-Luther-Viertel.
Leider haben wir die Idee nicht weiter verfolgt,
wurden aber am 18.April diesen Jahres durch
einen Artikel auf der überregionalen Kulturseite
im Westfälischen Anzeiger wieder daran erin-
Die Familie Ernsting hat der Kreisstadt Coesfeld, 37.000 Einwohner, für knapp 20 Millionen
€ ein Theater und Konzerthaus mit bis zu 623
Sitzplätzen „gespendet“. Musik- und Theaterliebhaber können künftig wählen zwischen
Oper, Musical, Kabarett und Schauspiel.
Wir müssen uns an dieser Stelle wiederholen,
auch wenn der Eine oder Andere Zuständige
und Verantwortliche das nie hören wollte: wir
brauchen in der Stadtmitte Hamms mindestens
eine anspruchsvolle Stätte für Kunst und Kultur. So richtig es ist, das ehemalige Horten-
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und Kaufhallenareal städtischerseits zu kaufen
und neu zu gestalten. Das wird nicht einmal
ansatzweise die Probleme lösen, an denen
unsere Stadtmitte krankt. Uns fehlt in erhöhtem
Maße das an Kunst und Kultur interessierte
Publikum mit Tiefgang, die das Erscheinungsbild der Innenstadt in den Abendstunden, an
den Wochenenden deutlich verbessern, die in
unserer Gastronomie noch zum Essen und
Trinken bleibt, neugierig durch die Straßen
flaniert und dann später tatsächlich auch zum
Einkaufen oder für andere Dienstleistungen
wieder nach Hamm kommt.
wieder die Gleichen. Die Ergebnisse danach
werden auch wieder die Gleichen sein. Hier ist
nicht nur viel Sand im Getriebe, sondern auch
in manchen Augen, die einfache Wahrheiten
wegselektieren.
Natürlich sind die Eheleute Ernsting und ihre
Kulturstiftung echte Coesfelder. Aber gibt es
wirklich nicht auch Menschen in unserer Stadt,
die mehr Verantwortung in diese Richtung
übernehmen könnten?
In Bochum gab es eine ähnlich interessante
Entwicklung. Hier wird bereits seit Jahren über
die Errichtung eines Konzerthauses im öffentlichen Raum diskutiert. Es gibt einen Freundesund Spenderkreis, es gab aber immer auch
viel Sand im Getriebe, um aus Theorie auch
praktische Konsequenz werden zu lassen. Das
änderte sich schlagartig, als sich Großsponsor
Norman Faber in die Debatte einschaltete. Für
ihn ist klar, und nur dafür gibt er das Geld, der
Standort des Konzerthauses gehört in die
Stadtmitte und muss rechtzeitig bis zum Ruhrgebiet als Kulturhauptstadt Europas fertig sein.
Spätestens hier müssten wir uns wiederholen.
Warum haben Politik und Verwaltung keinen
Mut, sich so einer Herausforderung zu stellen.
Zum Stadtmarketing gehört Nachhaltigkeit,
Abrechenbarkeit der Steuer- und Spendermillionen. Abrechenbar könnte ein Anstieg der
unterdurchschnittlichen Kaufkraft von Hamm
sein, sichtbare positive Veränderungen des
Erscheinungsbildes, das Verschwinden von
Leerständen, die Niveauhebung des Dienstleistungsangebotes und vieles mehr.
Wir können uns nur zu gut an die Begleitdiskussion zur Errichtung des Technischen Rathauses erinnern: „Davon würde Hamm profitieren, die Mitte und insbesondere das Bahnhofsquartier…“
Die Ergebnisse sind bekannt. Die Argumente
zur Schaffung des neuen Bildungsstandortes
„Und überhaupt, alle um Hamm sind bereits
mit Theatern und Konzerthäusern gut aufgestellt. Für uns ist da doch überhaupt kein Platz
mehr“ und „es fehlt das Geld“.
Spätestens hier kommt der Betrachter des
Geschehens nicht mehr aus dem Staunen
heraus: Wie war das mit dem Lippesee und
jetzt mit dem Horten-Abriss?
Wohlgemerkt, dieser Artikel richtet sich nicht
gegen die aktuellen Sanierungsprojekte im
Bahnhofsquartier, wir befürworten das ohne
wenn und aber.
Die echte Gondel: ein zweites Beispiel, wo uns der Mut fehlte – vielleicht aus gutem Grund:
Während der Osterstipvisite in Rom erreichte
uns ein Handyanruf aus Sendenhorst. „Werner, ich möchte Dir meine Gondel schenken.
Sie eignet sich doch bestimmt gut zur Aufstellung in Eurem Viertel. Du musst sie nur binnen
zwei Tage abholen…“
Wir haben erst einmal geschluckt, dann überlegt. Transport und eventuell sofort anfallende
Holzarbeiten lassen sich bestimmt rasch und
kostenneutral durch uns gut gesinnte Men-
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schen organisieren. Aber wohin mit einer Original venezianischen Gondel, die eine Länge
von knapp 12 Metern, eine Breite von einem
Meter, eine Höhe von anderthalb Metern und
ein Gewicht von einer halben Tonne hat? Ideal
wäre ein Standort auf dem Martin-Luther-Platz
gewesen.
Vision des Architekturbüros Noweck & Pahmeyer für das Martin-Luther-Viertel. Entwurf
einer Markthalle für den ehemaligen Standort
Atrium-Kino
Aber hier hätten wir rasches und unbürokratisches Verhalten von Politik und Verwaltung
gebraucht, eine entsprechende Zwischenlagerstätte, Kostenübernahme, Versicherungen
und vieles mehr. Angesichts auch aktueller
Erfahrungen (Rödinghauser Straße) haben wir
davor zurück geschreckt. Wir waren doch nicht
mutig genug.
Nicht so eine Mitarbeiterin der Stadt Bergkamen. Sie hat diese Information an die zuständigen Stadtmarketingkollegen weiter geleitet,
und die haben binnen Stunden bei unserem
Freund Dieter Salamon angerufen, um die
Gondel abzuholen. Was daraus wurde, ist bei
Redaktionsschluss noch nicht bekannt.
Im Nachhinein haben wir uns über unsere
Unflexibilität total geärgert.
Nehmen wir ein weiteres, vielleicht nicht ganz
so spektakuläres Beispiel, nämlich die immer
wiederkehrende Kirmes an der Pauluskirche
und auf dem Santa-Monica-Platz. Sie ist keine
Zierde und keine Werbung für unsere Stadt.
Sie bringt teilweise ein Publikum in die Stadtmitte mit allen negativen Begleitumständen,
das uns nicht zur Ehre gereicht.
Wenn schon das Bedürfnis nach Kirmes da ist,
warum wird dieser Standort nicht in ruhigere
Fahrwasser gebracht, so wie es die meisten
Ruhrgebietsstädte auch tun. Umgedreht ist die
Frage zu stellen, warum z.B. ein Zirkus, wie
der jüngst von Charles Knie, an den Zentralhallen gastieren muss?
Zirkus gehört auf den Santa-Monica-Platz!
Zirkus bringt vernünftige Menschen mittleren
Alters mit ihren Kindern und Enkeln in die Mitte, die vorher und hinterher noch in der Stadt
sind.
Wem fehlt da der Mut, die Phantasie?
Sagen Sie ja nicht, Zirkus ist laut, belästigt die
Anwohnerschaft, die Patienten im Marienhospital. Im Verhältnis zu fast allen sonstigen „Events“ ist Zirkus geradezu leise und schafft
darüber hinaus auch ein optisch reizvolles
Erscheinungsbild der Stadtmitte.
Werner Reumke
Spendenkonto:: Volksbank Hamm, BLZ 410 601 20, Konto: 131 615 6700
War das schön im Zirkus Charles Knie!
Manche Lebensweisheiten sprich Lebenssinnsprüche sind total banal oder banane oder so.
„Man ist so alt wie man sich fühlt“ „Man lernt
nie aus“ usw. usf.
Trotzdem gibt es manchmal ein Quäntchen
Wahrheit, zum Beispiel mit dem Auslernen.
Meine Frau Christiane und ich haben im Verlauf unserer Beziehung bei Beibehaltung aller
Individualität auch so manche Gemeinsamkeit
entwickelt. Zum Gemeinsamen gehören dann
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auch Dinge, die wir beide auch nicht getrennt
oder vor unserer gemeinsamen Zeit gemacht
haben, beispielsweise in einem Zirkus gewesen zu sein.
gen, an einem Samstagabend, bei hohen Außentemperaturen.
So passiert es häufig, dass uns Schausteller
bitten, in unserem Geschäft Plakate für Ihre
Veranstaltungen aufzuhängen, was wir auch
anstandslos machen. Wir legen auch die dazu
passenden Handzettel an der Kasse aus. Als
Gegenleistung, obwohl von uns gar nicht erbeten, bekommen wir immer Freikarten für bestimmte Aufführungen. Bisher kamen die Karten ungenutzt in die Papierkiste.
Wir dachten, wir sind die Einzigen. Weit gefehlt! Das Zirkuszelt war brechend voll, meistens mit Familien und deren Kindern. Wir hatten einen guten Platz, konnten alles sehen und
hören. Und dann ging es los, mit dem Bauchredner und seinem verkleideten Pudel, mit
unterschiedlichen Jongleuren und Akrobaten.
Ob Gymnastikkeulen, Hulahupreifen, kleinen
und großen Bällen, Rollen, brennenden Fackeln, alles wurde durch die Luft gewirbelt,
gefangen und wieder zu neuem Höhenflug
gebracht.
Zwischendurch gab es verschiedene Nummern
mit dressierten Tieren. Die Lamaherde umringte liebevoll den Dompteur, Kamele und Pferde
machten ihre Figuren, Seelöwen spielten ebenfalls Kleinakrobatik. Es war zum „Schießen“. Und dann kamen die Elefanten, fast
hautnah. Man fühlte sich irgendwie an den
Ganges nach Indien versetzt.
Da wir aber sowieso an einem Kinderfotobuch
„Bioparco Roma“ (Zoo im Park der Villa Borghese) arbeiten, lag es auf der Hand, sich fotografisch auch in einem Zirkus zu versuchen.
Zufälligerweise gastierte der Zirkus „Charles
Knie“ an den Zentralhallen. Wir hatten also mal
wieder Karten. Und diesmal sind wir hingegan-
Und dann kam die Geschichte mit dem Würfel,
der vom vielhändigen Publikum durch das
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ne Teil der Darbietung vorbei war, kam die
Trapeznummer.
Wie gesagt, das Herz konnte schon vor Aufregung mal so richtig Bubbern.
Rund gewirbelt wurde. Die Akteure brauchten
Zeit zum Umbau, genauer gesagt zur Installierung der Raubtiermanege. Und dann kamen
sie, die Wildkatzen, die Tiger, Löwen und Co.
Es war fantastisch, was der Dompteur mit diesen nicht gerade ruhigen Wildtieren so anstellte. Da konnte schon mal der Atem stocken.
Und nachdem auch dieser spannungsgelade-
Nach fast drei Stunden war das in sich stimmige und abwechslungsreiche Programm vorbei.
Wir sagen als Fazit ein Wort: Toll!
Was lernen wir daraus: beim nächsten Zirkus
in Hamm sind wir bestimmt wieder Zuschauer.
Sie finden mehr zum Zirkus unter
www.zirkus-charles-knie.de.
Endlich!
Picknick in der Ringpromenade
Wir bereiten zu La Fête no 8 ein Fotobuch zu
und über das Martin-Luther-Viertel vor. Für
aktuelle Aufnahmen nutzen wir meistens die
Sonntage. Und die waren in den letzten Wochen meistens durch strahlend blauen Himmel
und durch wärmere Temperaturen ausgezeichnet, also geradezu ideale Bedingungen.
Für was?
Es herrscht trotz vorbeiflutendem Verkehr viel
Ruhe und Entspannung.
Für uns unverständlich bleibt die Situation, das
tausende Menschen nur wenige Meter entfernt
arbeiten, leben, behandelt werden oder sich
sonst wie aufhalten, ohne dieses Juwel des
persönlichen Seelenbalsams für sich zu entdecken.
Das Martin-Luther-Viertel besteht unter anderem auch aus einem Teil der Ringpromenade,
dem Abschnitt ab Stadtwerkehaus bis zur Goethestraße. Dieser Teil wird geprägt durch den
schön zu Recht gemachten Rosengarten,
durch einen vernünftigen Kinderspielplatz,
durch sanfte Wellenbewegungen mit viel Grün.
Würde diese Ringpromenade in Köln, München oder sonst wo für die individuelle Nutzung ausgebreitet sein, wäre sie bei schönem
Wetter durch zig Menschen belebt und belegt,
mit Decken, Picknickkörben und allem, was für
ein paar schöne Stunden benötigt wird.
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Endlich! hätten wir laut rufen mögen! Zweimal
Menschen auf der Liegewiese. Endlich ein
paar Mutige! Oder nur Vernünftige! Die ihre
Stadt, ihre Möglichkeiten sinnvoll nutzen.
Wir waren traditionell zu Ostern in Rom. Für
die Römer ist es normal, sonntags mit „Kind
und Kegel“ in die Parks, auf die Wiesen zu
ziehen und dort Picknick zu machen.
Wir glauben nach wie vor fest daran, das
Hamm mit seiner Ringpromenade ein gutes
regionales Alleinstellungsmerkmal hat, um sich
im interkommunalen Wettbewerb gut darstellen
zu können. Und hier muss noch mächtig inhaltlich für die eigene Bevölkerung und unsere
Gäste investiert werden. Keine Angst, nicht an
Geld sondern an phantasievollen Aktionen,
damit eines Tages kein freier Platz mehr auf
der Ringpromenade da ist.
Sie haben da auch überhaupt keine Ehrfurcht,
ihr Viergängemenue direkt neben zweitausend
Jahre alten Ausgrabungen auszupacken.
Bei all der Freude und Euphorie eine kleine
Bitte: Wer essen und trinken mitbringt, sollte
auch anschließend den Verpackungsmüll entsorgen.
„Mein Bruder, der Schauspieler“
Gespräch mit Martin Ontrop
„Mersch & Röper hat seit einigen Wochen eine
neue Verkäuferin, Frau Matina OntropBrokinke. Sie ist das, was man sich als kleiner
selbstständiger Unternehmer immer erhofft,
eine pfiffige, engagierte und motivierte Mitarbeiterin.
der zu Bett zu bringen. Erst war seine gerade
Angetraute am Telefon, dann erklang eine
nette angenehme männliche Stimme im Hörer.
Also wie gesagt, Martin Ontrop ist Jahrgang
1963 und in Hamm geboren, hat hier auch den
ersten Teil seines Lebens verbracht. Später
ging er nach Berlin, wo er auch heute im Stadtteil Wilmersdorf lebt. Er studierte am OttoSuhr-Institut etwas ganz „Normales“. Erst später kam die Schauspielerei, konkreter gesagt
das Theaterschauspiel.
Martin Ontrop begann ein zweites Studium an
der Hochschule für Musik und Theater in Hannover. Erste Theaterengagements folgten, u.a.
am Nationaltheater in Mannheim, am Niedersächsischen Staatstheater Hannover, am Bayrischen Staatsschauspiel in München, am Maxim Gorki Theater in Berlin.
Und da bleibt es nicht aus, das Frau OntropBrokinkel auch mal in Le Journal blättert, am
Gesprächsgeschehen im Geschäft beteiligt ist.
Und irgendwann erwähnte Matina eher in einem Nebensatz, das ihr Bruder Schauspieler
ist.
Neben seiner Arbeit am Theater steht er regelmäßig „vor der Kamera“. So spielte er im
„König von St.Pauli“, „Was nicht passt, wird
passend gemacht“, „Eine Hand voll Glück“,
„Ein unmöglicher Mann“, in Folgen von „Rosa
Roth“ etc.
Martin Ontrop heißt er, ein waschechter Hammenser. Bereits früh wusste er, was die „Bretter der Welt“ bedeuten. Er, seine Schwester,
die ganze Familie engagierten sich an der
Waldbühne in Heessen.
Im letzten Bienzle-Tatort spielte er den „Mörder“. Keine Angst, er ist nicht auf den „Bösen“
abonniert, trotzdem sieht er solche Rollen als
starke Herausforderung schauspielerischer
Leistung und Kunst. Am 22.Juni um 20.00 Uhr
kommt der Thriller „Der Kronzeuge“ mit ihm als
Darsteller ins erste Fernsehprogramm.
Wir haben Herrn Ontrop sofort angerufen,
haben um ein erstes kleines Interview gebeten.
Nun sind wir keine journalistischen Routiniers,
können nicht immer strukturiert, zielstrebig
hinterfragen, das Entscheidende für die Leserschaft ventilieren.
Wir haben Martin Ontrop auch fast sofort erreicht. Er war gerade dabei, seine beiden Kin-
Seit 1995 arbeitet Martin Ontrop freiberuflich,
ist durch eine Agentur „am Markt“. Zur Frage,
was seine Lieblingsrolle ist, antwortete er „Die
nächste Rolle ist immer meine Lieblingsrolle.“
Über Engagements kann er sich nicht beklagen. Es zieht ihn aber immer wieder zum Theater. Derzeit bereitet er eine szenische Lesung
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als Zweipersonenstück mit dem Arbeitstitel
„Dackelknacken“ vor.
2005 GG19 | Regie: Sabine Bernardi
Munich | Regie: Steven Spielberg
Dein Herz in meinem Hirn | Regie: Rosa von
Praunheim
2004 Oegeln | Regie: Patrick Lambertz
2002 Blauer Nachmittag | Kurzfilm | Regie:
Patrick Lambertz
2000 Was nicht passt, wird passend gemacht
| Regie: Peter Thorwarth
1998 Bang Boom Bang | Regie: Peter Thorwarth
Der große Lacher | Kurzfilm | Regie: Benjamin
Hermann
TV
2007 R. I. S. - Die Sprache der Toten | Serie |
Regie: Florian Schwarz
Notruf Hafenkante | Serie | Regie: Rolf Wellingerhof
Dackelknacken ist eine Komödie von Martin
Molitor und Christian Seltmann. Die Uraufführung findet im Tribuene Theater Berlin statt.
Regie führt Benjamin Knight. Zur Handlung:
„Die Herren Haber und Pörl sind Fahrstuhlführer im Fernsehturm am Alexanderplatz. Mehr
ist in ihrem Leben eigentlich nicht los. Zwar
kommen die beiden lurchgrauen Junggesellen
in ihren muffigen Metallkabinen täglich auf
engstem Raum hautnah mit jungen Touristinnen und schönen Frauen in Kontakt. Dennoch
leben sie selbst seit zwanzig Jahren wie die
Mönche. Das soll jetzt anders werden!
2006 Der Kronzeuge | Spielfilm | Regie: Johannes Grieser
2005 Tatort Bremen | Reihe | Regie: Thorsten
Näter
Tatort Bienzle – Bienzle und das Biest | Reihe |
Regie: Hartmut Griesmayr
Die Sitte | Serie | Regie: Rolf Wellingerhof
Soko Wismar | Serie | Regie: Axel Bock
Wild entschlossen ziehen die beiden los und
verheddern sich tollkühn in einem Geflecht aus
Selbstüberschätzung und verwegenen Strategien." Spielort: im Theater ist der der blaue
Raum. Besetzt ist das Stück mit Martin Molitor
und Martin Ontrop. Premiere ist Samstag, der
26.Mai.
Natürlich haben wir Martin Ontrop gefragt, ob
er eine Chance sieht, mit dem Stück auch in
das Martin-Luther-Viertel zu kommen. Er sieht
die Chance und möchte gerne in seiner Heimatstadt spielen. Wir können uns diesbezüglich auf den November und die Premiere freuen.
Hier die Biografie von seiner Künstleragentur:
FILM/KINO
2006 Was am Ende zählt | Regie: Julia von
Heinz
Hotel Eclipse| Regie: Nancy McGranaky
Quaye
Polizeiruf 110 - Die Matrosenbraut | Reihe |
Regie: Christine Hartmann
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2004-1999 Samt und Seide | Serie | Regie:
Gunter Friedrich
Eine Hand voll Glück | Spielfilm | Regie: Christiane Balthasar
Im Namen des Gesetzes | Serie | Regie: Gunter Friedrich
1999 AEON | TV-Mehrteiler | Regie: Holger
Neuhäuser
1997 Der König von St. Pauli | TV-Mehrteiler |
Regie: Dieter Wedel
Der Skorpion | Spielfilm | Regie: Dominik Graf
THEATER
2003 "15 Sekunden" von Francois Archambault | Szenische Lesung | Insz.: J. von
Westphalen
"Abschiebung" von Francois Claruval | Szenische Lesung | Insz.: J. von Westphalen
Maxim Gorki Theater Berlin
2002 "Die Herzogin von Malfa" | Insz.: Rachel
West
Festival "Hope and Glory", Zürich
2001 "Geräusch" von Francoise Bon | Insz.:
Johannes v. Westphalen
2003 Die Wache | Serie | Regie: Peter Sämann
Doppelter Einsatz | Reihe | Regie: Thorsten
Näter
1. Festival der jungen Kunst, Volkenroda
1998 Theater Erlangen
1997-1996 Niedersächsisches Staatstheater
Hannover
1996 Bayerisches Staatsschauspiel München
Ein glücklicher Tag | Spielfilm | Regie: Paul
Hengge
1995-1993 Schauburg - Theater der Jugend
München
2002 In der Höhle der Löwin | Spielfilm | Regie: Helmut Metzger
1992-1989 Nationaltheater Mannheim
1992 Theater an der Winkelwiese Zürich
Rosa Roth | Reihe | Regie: Carlo Rola
AUSBILDUNG
2001 Die Cleveren | Serie | Regie: Axel de
Roche
1989-1985 Hochschule für Musik und Theater
Hannover
2000 Ein unmöglicher Mann | Spielfilm | Regie: Thomas Berger
Faust Theater Hamm Auxilium
„Der Jedermann“ für Jedermann
„Le Journal“ entwickelt sich immer mehr zur
regionalen Theaterzeitung. In der letzten Ausgabe berichteten wir voller Begeisterung über
die „Jedermann“aufführung des Faust Theater
Hamm Auxilium in der Aula des Hammonense.
Für uns war klar, wenn das Amateurtheater auf
hohem Niveau bereit ist, auf La Fête no 8 aufzutreten, wäre das eine absolute Bereicherung
für das anspruchsvolle internationale Fest.
Nun, sie treten auf, am Freitag, den 24.August
um 19.00 Uhr als unsere Premiere auf der
großen Bühne auf dem Martin-Luther-Platz.
Wir haben Norbert Hagen, Intendant, Regisseur und Dramaturg gefragt, wer sich hinter
dem „Faust Theater Hamm Auxilium“ verbirgt:
„Wer sind wir?
Gemeinsam sind wir alle ehemalige Schüler
von verschiedenen Hammer Schulen, die sich
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zu einem Ensemble Innerhalb- einer festen
Institution (Auxilium Hamm) zusammengefunden haben, um Theater zu spielen, um uns auf
diesem Gebiet weiter zu bilden und Erfahrungen zu sammeln.
Alles begann mit einer Persiflage auf das
Grimm Märchen „Schneewittchen“, danach
folgte unsere Version von „Dr. Faustus“, weiter
ging es mit „Unaufhaltsam“ und „Romeo und
Julia im Nationalsozialismus“. Hierfür erhielten
wir 2006 in Bochum den Sonderpreis des Intendanten Elmar Görden. In diesem Jahr steht
„Jedermann – der mit dem Tod tanzt“ auf unserem Programm, wieder unsere Version.
Und das ist auch ein Stück unserer Identität
und Interpretation unserer Arbeit: Unsere Stücke schreiben wir selber, sie gehören zu uns,
sie sagen etwas über uns aus und damit stellen wir uns unserem Publikum.“
Norbert Hagen selber war Lehrer an der Schule im Heithof, also an der Schule der Jugendpsychatrie. Zusätzlich unterrichtete er
Theaterpädagogig am Franz Liszt-Colleg.
Blanke Wut - Teil 1:
Ein Morgen wie aus dem Bilderbuch. Die Sonne scheint bereits kräftig. Dieser Tag im April
verspricht wieder ein schöner Tag zu werden.
Die gute Stimmung entwickelt sich. Wir schreiben Mittwoch, den 11.April 2007. Es ist 6.45
Uhr. Es ist „Gelber Sack Tag““. Ich biege mit
meinem APE-Dreirad gemütlich von der Sternstraße in die Ritterstraße auf dem Weg zu
unserem Parkplatz direkt neben dem Laden.
Langsam werde ich unruhig. Was machen die
gelben flackernd rotierenden Warnlichter auf
städtischen Fahrzeugen, was machen mehrere
städtische Bedienstete in ihren reflektierenden
Warnwesten, emsig hin- und herlaufend so
früh in unserem Quartier?
Dank der fleißigen städtischen Mitarbeiter war
dieser fürchterliche Spuk bereits um 9.00 Uhr
völlig beseitigt.
Was war geschehen besser gesagt, was war
wieder einmal geschehen, nur diesmal total
krass? Unbekannte hatten in der Nacht, beginnend an der Ritterstraße bis zur Sternstraße
eine Spur der Verwüstung gezogen und fast
systematisch hunderte gelbe Säcke zerstört,
so das sich deren Inhalt langsam und stetig
ausbreiten und das Bild einer Müllhalde annehmen konnte.
Als ich bei Grabitz in die Martin-Luther-Straße
einbog, öffnete sich ein Anblick, den ich so nur
vor Jahrzehnten auf einer Mülldeponie in meiner damaligen Heimatstadt hatte.
Die Martin-Luther-Straße war sprichwörtlich
Mülldeponie geworden. Dutzende aufgerissene
gelbe Säcke flogen nebst Inhalt über Bürgersteige, Straßen und private Plätze. Der Teil
unserer Innenstadt sah aus „wie Sau“.
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Ich hatte an diesem Morgen nur noch kalte
Wut im Bauch. Ich weiß nicht, was in diesem
Moment geschehen wäre, wenn mir einer dieser Straftäter über den Weg gelaufen wäre.
Aber aus emonitionaler Wut wird wieder rationaler Intellekt.
Es kann nicht sein, das wir Steuerzahler derart
kriminelles Vandalentum finanzieren müssen,
das städtische Mitarbeiter die Lückenbüßer
und Ausputzer für derartiges Gesocks sind.
Es kann nicht sein, das zu den Wochenenden
hin bei gutem Wetter das Zittern beginnt, was
wieder in den Nächten durch wen passiert.
Es kann nicht sein, das objektiv anwesend
Augenzeugen keinen Mut finden zu reagieren.
Nur wenn solche Typen in flagranti erwischt
werden, gibt es eine Chance, diesem Treiben
Einhalt zu gebieten.
Diese Vandalismusspur beginnt in solchen
Nächten meist auf der Südstraße oder vor der
Diskothek Backstage. Und ist eng gekoppelt
mit übermäßigem Alkoholgenuss. Wir drucken
nachfolgend einen Artikel aus dem Westfälischem Anzeiger ab, aus dem klar hervorgeht,
dass viele dieser Kriminellen nicht einmal aus
Hamm stammen.
Unsere Stadt scheint diesbezüglich mittlerweile
eine „gute Adresse“ zu sein, um seine möglicherweise mal vorhandene „gute Kinderstube“
endgültig zu vergessen. Diese Entwicklung ist
kein gutes Stadtmarketing und torpediert das
Engagement unzähliger Bürger für eine attraktive Innenstadt. Auch hier sollten die Verantwortlichen aus Politik und Verwaltung endlich
neue Akzente und Schwerpunkte setzen.
Hamm muss sich entscheiden, was es sein
will. Für Alle, insbesondere für Saufköppe und
soziale Deformierte geht auf Dauer nicht.
Und damit der Steuern zahlende Bürger so
etwas einmal life mitbekommt, sollten die Verwüstungen einfach mal tagsüber liegen bleiben. Spätestens dann wird sich der Bürgerunmut so lauf manifestieren, das bereits nachts
die richtige Entsorgung beginnt.
Blanke Wut - Teil 2
Am Sonntag, den 15.April ist Fotografieren des
Martin-Luther-Viertels angesagt. Wir wollen zu
La Fête no 8 unser erstes Fotobuch herausbringen. Das Wetter ist wieder strahlend sonnig, die Menschen sind gut drauf. In der Ringpromenade trauen sich die Ersten zum Picknick, der Spielplatz ist gut frequentiert. Unser
Viertel strahlt in das Kameraobjektiv und zeigt
sich vom Allerfeinsten.
Auch die erste innerstädtische KunstGasse,
die Rödinghauser Straße badet sich in den
Sonnenstrahlen, kleine versteckte Hinterhöfe
leuchten besonders schön in diesem angenehmen Frühlingslicht.
Nach vier Stunden sind einige hundert Aufnahmen digitalisiert und man schaut sich abends entspannt und etwas ermüdet den sonntäglichen „Tatort“ im Ersten an.
Ein ganz anderer Tatort tut sich bereits am
nächsten Vormittag auf. Es ist Lokaltermin mit
Auszubildenden von MVS-Zeppelin, die in
eigener Regie eine der vorgesehenen Visionären KulturBauStellen organisieren und gestalten wollen.
Wir zeigen voller Stolz bei einer Führung etwas
von unserer Arbeit.
Sie erinnern sich noch, wie „unser“ Abschnitt
der Rödinghauser Straße noch vor zwei Jahren ausgesehen hat? Martin Weber, unser
Motor zur positiven Umgestaltung dieser innerstädtischen Verbindung formulierte es einst so:
„Die Rödinghauser Straße wurde im Volksmund auch als Pissrinne bezeichnet.“ Martin
Weber, alle Anlieger, mehrere externe Unterstützer, unser Verein haben die Ärmel aufgekrempelt, in die Hände gespuckt, angepackt
und diese dreißig Meter Straße komplett saniert und künstlerisch durchgestaltet.
Die Rödinghauser Straße wurde so zu dem
Beispiel bürgerschaftlichem Engagement ist
heute Vorzeigeprojekt in Sachen Kunst, Kultur
und Gemeinsinn.
An diesem Montagmorgen blieb mir das Herz
fast stehen. Kriminelle hatten wieder zugeschlagen. Ein beträchtlicher Teil der frisch und
teuer sanierten Wände und Schiebetore sind
wieder voll gesprüht.
Was geht in diesen Köpfen vor? Es ist weder
„Kunst“ noch schön, es ist verdammt noch
einmal eine Straftat, es ist Sachbeschädigung
und muss mit aller Härte des Gesetzes und
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entsprechender
verfolgt werden.
Schadensersatzansprüchen
Diese Leute haben eine beträchtliche Schuld
daran, das andere Motivierte entnervt aufgegeben haben und es so lassen, wie es ist.
Wandschmierer tragen damit zur Verschlechterung des Stadtklimas und des Rufs einer Stadt
bei.
Auch hier glauben wir, dass es Augenzeugen
gegeben haben muss. Warum greift niemand
zum Handy?
Wir, die Engagierten im Martin-Luther-Viertel
sind nicht bereit, dieser „Klasse von geistig
Verwahrlosten“ unsere Stadt zu überlassen.
Wenn nichts mehr helfen sollte, müssen eben
Videokameras aufgehängt oder Sicherheitsfirmen mit der Wahrnehmung unserer berechtigten Bürgerbedürfnisse beauftragt werden.
Blanke Wut - Teil 3
Da ist er gerade installiert, der Telecompoint
neben der grünen Insel auf dem Martin-LutherPlatz und schon waren auch die Schmierfinken
da.
Alle Telefoneinrichtungen im Viertel sind besprüht oder sonst wie beschädigt. Das ist die
eine, leider furchtbare Seite. Was aber noch
viel Schlimmer ist, diese Telekommunikationseinrichtungen werden auch von einigen „Herren der Schöpfung“ als Urinal zum Pinkeln
benutzt.
Wir sind immer wieder Augen- und Geruchszeugen dieser sozialen Unflätigkeiten. Man
müsste für solche Fälle eigentlich einen Starkstromsensor einbauen, dann wäre der Frevel
sofort zu hören und kurz darauf beim Arzt auch
zu sehen.
Aber so bleibt auch das „gesellschaftliche
Normalität und Akzeptanz“. Wo kommen immer mehr Menschen an. Unsere Hauskatzen
beispielsweise waren da richtiggehend sauber.
Blanke Wut - Teil 4
Wir haben immer wieder über die Notwendigkeit eines prosperierenden Mittelstandes als
gesellschaftliche Konstante und verlässliche
Größe, als kulturelle Qualifizierung einer Stadt
geschrieben. Und genauso lange schreiben
und reden wir über den kleineren und größeren
Vandalismus, der eine gewisse Aussichtslosigkeit beinhaltet und Resignation wachsen lässt.
Zu diesem Kapitel gehören auch immer wiederkehrende Sachbeschädigungen an geparkten Fahrzeugen und weiteren Einrichtungen
des Viertels.
Es gibt immer noch viele Menschen in der
Stadt, die das Schöne wollen und schätzen.
Wenn der Vandalismusmob zwischen Südstraße und Diskothek „Backstage“ tobt, bleiben
auch Dekorationen und Bestuhlungen von Il
Rossini und Enchilada auf der Strecke.
Allein hier entstehen jedes Jahr Sachschäden
in fünfstelliger Höhe. Wer soll das auf Dauer
aushalten, wer soll immer wieder die erforderlichen Mittel erwirtschaften? Wer soll das emotional durchstehen?
Gibt es Antworten auf diese Entwicklung?
Der Westfälische Anzeiger berichtete ebenfalls
vor einigen Tagen über die Entwicklung der
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Kriminalität in der Stadtmitte. Der Redakteur
verglich unsere Mitte völlig unpassend mit der
von Frankfurt. Hamm ist, was Kriminalität und
Vandalismus betrifft, sicherlich nicht das
Schlimmste auf deutschem Boden. Die veröffentlichte Zahl von 19 Straftaten pro Einwohner
in der Stadtmitte kann unmöglich stimmen. Der
Redakteur hat sicherlich einige Nullen in der
Darstellung vergessen. Leider hat es auch
sonst niemand gemerkt, da im WA keine Berichtigung auftauchte.
Die Statistik zur Innenstadtkriminaltität ist sowieso nur eine Teilwahrheit. Es gibt beispielsweise mehr als 500 aktenkundige und ausgewiesene Vandalismusdelikte im Stadtbezirk.
Wir glauben aus persönlicher Erfahrung damit
nur die Spitze des Eisberges zu sehen. Man
gibt irgendwann entnervt auf und beseitigt
stillschweigend entstandene Sachbeschädi-
gungen etc. ohne Aufheben auf eigene Kosten. Würde alles angezeigt, sähe die Statistik
viel schlimmer aus.
Wir haben zum Ende dieses Artikels auch
keine Antworten. Wir können die auch nicht
immer haben. Wir haben unsere Berufe erlernt,
üben die so gut wir können außerhalb jeder
vernünftigen Arbeitszeitregelung manchmal bis
zu 80 Stunden pro Woche aus. Wir tragen
damit ganz persönlich zum Bruttosozialprodukt
unserer Gesellschaft bei.
Um Kriminalität und Vandalismus in „den Griff“
zu bekommen, sind Fachleute gefragt, nicht
nur am Runden Tisch, sondern auch und gerade in der konkreten Aktion. Und da sind mutige und unkonventionelle Maßnahmen und
Schritte dringend erforderlich.
Spendenkonto:: Volksbank Hamm, BLZ 410 601 20, Konto: 131 615 6700
Artikel vom 13. April 2007 im Westfälischen Anzeiger
Prügeleien nach Baggerfete
Polizei rückte zur Diskothek "Backstage" aus
Heranwachsende Besucher verprügelt und
ausgeraubt - Weitere Razzien?
HAMM · An der Poststraße ging wieder einmal
die Post ab. Gleich dreimal rückte die Polizei in
der Nacht zu gestern zur Diskothek "Backstage" beziehungsweise deren Umfeld aus, um
Prügeleien unter Jugendlichen aufzuklären.
Erstes Opfer bei der "50 Cent Party und Baggerfete" wurde ein 18-jähriger Ahlener. Er gab
an, von einem Unbekannten auf der Bühne
des Lokals geschubst und von einer weiteren
Person einen Schlag im Brustbereich erhalten
zu haben. Die Polizei fand den jungen Mann
gegen 2.15 Uhr auf dem Gehweg vor dem
Backstage auf dem Boden liegend. Er wurde
mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus
gebracht. Eine Beschreibung der Übeltäter
konnte er nicht abgeben.
Gut eine Stunde später war der nächste Einsatz fällig. Gegen 3.30 Uhr wurde die Polizei
zur Poststraße gerufen, weil sich vor dem
Backstage ein 19-jähriger Dortmunder mit
einem 17-jährigen Jugendlichen aus Unna
prügelte. Hintergründe der Schlägerei wollte
keiner der Beteiligten nennen. Bei beiden
Streithähnen verlief ein Alkoholtest positiv.
Der 19-Jährige wurde mit einem Rettungswagen zur ambulanten Behandlung in ein Krankenhaus gebracht. Dort wurde ihm eine Blut-
probe entnommen. Der 17-Jährige verzichtete
vor Ort auf eine ärztliche Versorgung und beabsichtigte selbstständig ein Krankenhaus
aufzusuchen.
Genug gefeiert hatten gegen 4.45 Uhr ein 20jähriger Bachstage-Besucher und sein 17jähriger Freund. Auf dem Weg zum Westentor
begegneten sie einer sieben- bis achtköpfigen
Gruppe vermutlich türkischer Staatsangehöriger. Diese gingen gleich zum Angriff über, vier
von ihnen schlugen dem 20-Jährigen ins Gesicht und entwendeten ihm seine Geldbörse, in
der sich unter anderem Bargeld und Ausweispapiere befanden. Der 17-Jährige wurde ebenfalls von mehreren aus der Gruppe mit Faustschlägen attackiert. Mit der erbeuteten Geldbörse flüchtete die Gruppe in Richtung Westentor.
Der 20-Jährige wurde mit einem Rettungswagen in ein Krankenhaus gebracht, dass er
nach ambulanter Behandlung wieder verlassen
konnte. Der 17-Jährige erlitt leichte Verletzungen. Nach Angaben der Geschädigten hatten
die Angreifer schwarze Haare. Eine weitere
Beschreibung konnte nicht abgegeben werden.
Die Fahndung nach den Tatverdächtigen verlief ergebnislos.
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Bereits Ende Januar hatte die Polizei gemeinsam mit dem Ordnungs- und dem Jugendamt
der Stadt die auffällige Häufung von Körperverletzungs- und so genannten "Zechanschlussdelikten" zum Anlass für eine große Razzia im
Backstage genommen. Seinerzeit waren keine
minderjährigen Besucher in der Diskothek
angetroffen und auch sonst keine Auffälligkeiten festgestellt worden. Dass es aber seitdem
immer wieder zu Schlägereien im Umfeld der
Diskothek gekommen ist, bestätigt Polizeisprecher Detlef Schmidt-Lind. "Das betrifft aber
nicht nur das Backstage, sondern alle Berei-
che, wo gefeiert wird. Die Phänomene treten
verstärkt in den Ferien auf."
Weitere groß angelegte Kontrollen seien nach
den gestrigen Ereignissen jedenfalls nicht auszuschließen, so Schmidt-Lind weiter. Eine
ähnliche Einschätzung gab das Jugendamt ab.
Ob auch das Backstage selbst in den Fokus
von Ermittlungen gerät, stand gestern noch
nicht fest. Bei der Polizei wurden die Einsätze
als reine Körperverletzungsdelikte geführt.
Zeugenhinweise werden unter Telefon 916 0
bearbeitet. Das Jugendamt war noch nicht
über die Ereignisse informiert worden. · fl
Bildung im Martin-Luther-Viertel
„Wir bauen Brücken und öffnen Türen“ so lautet das Motto des Vereins.
System Bildungszentrum, Internationaler Bildungs- und Umweltverein e.V., fördert Schüler
von der 1. Klasse bis 13. Klasse mitten im
Martin-Luther-Viertel.
ner soll die Integration der ausländischen Kinder in die deutsche Gesellschaft unterstützt
werden. Das System Bildungszentrum bemüht
sich um eine Jugend, die säkular (weltlich),
demokratisch und intellektuell sein und sich
eigenständig in der Gesellschaft zurechtfinden
soll.
Wir geben Nachhilfe und Förderunterricht von
der 1. bis 13. Klasse.
Der Verein gibt seit 1995 erfolgreich Nachhilfe/
Förderunterricht. Es gab folgende Gründe für
die Entstehung eines solchen Vereines:
Systematisch zu besseren Noten und Spaß am
Lernen sollen die Kinder haben, erst dann
fangen sie an gute Noten zu schreiben und
sich schulisch zu verbessern. Das System
Bildungszentrum unterstützt Ihr Kind dabei,
sich entsprechend seinen individuellen Fähigkeiten und Bedürfnissen weiterzuentwickeln.
Individuelle Förderung liegt bei uns an erster
Stelle. Schulprobleme können unterschiedliche
Gründe haben. Wir unterstützen Ihr Kind so
individuell, dass es sich optimal entwickeln
kann und die schulischen Probleme gelöst
werden können.
• Die schlechte allgemeine und schulische
Bildung und Erziehung von Jugendlichen.
• Ermöglichung der interkulturellen Begegnung
für Kinder und Jugendliche außer den städtischen Jugendzentren.
• Allgemeine Orientierungsschwierigkeiten der
Kinder und Jugendlichen.
• Das Versagen in der Schule, von Jugendlichen meist aus sozial schwachen Familien
oder aufgrund mangelnder Unterstützung zu
Hause.
Wir möchten mit unserem Verein ermöglichen,
dass die Schulischen Leistungen der Schüler
sich erheblich verbessern und dass die Schüler einen guten Schulabschluss schaffen. Fer-
Wir halten auch das was wir versprechen. Der
Erfolg des Kindes hängt von der Zusammenarbeit des Vereins, der Eltern und des einzelnen Kindes ab. Nähere Informationen über die
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Nachhilfe und Förderunterricht können Sie bei
uns im Verein erfahren.
Wir sind im Vergleich zu den Instituten die
kommerziell ausgerichtet sind 40-60 % günstiger, weil wir ein gemeinnütziger Verein sind.
Seit Februar 2007 bieten wir Sprachförderung
für 3-6 Jährige Kinder an. Ziel ist es Kinder
früh genug sprachlich, kreativ und selbstsicher
zu fördern.
Ab dem 15.05.2007 werden wir mit den Integrationskursen anfangen.
Wir sind der Meinung nicht nur Kinder müssen
erzogen werden, sondern auch Erwachsene,
und deshalb geben wir für die Eltern der Schüler Erziehungsseminare. Die Seminare sind
breit gefächert und zugänglich für jede Altersgruppe ist. Die behandelten Themen sollen
variieren und aus dem Bereich Bildung und
Erziehung sein.
Wir vom System Bildungszentrum haben die
beiden Schüler gemeinsam mit den Familien
zum Wettbewerb begleitet.
Wir arbeiten eng mit den Schulen, Behörden
und Instituten zusammen. Projekte mit den
Schulen und verschiedenen Behörden wurden
in der Vergangenheit zahlreich und erfolgreich
durchgeführt.
Informationsveranstaltung am
23.05.07
Damit Sie unseren Verein auch persönlich
kennen lernen können bieten wir am
23.05.2007 eine Informationsveranstaltung in
der Zeit von 16:30 – 19:30 in unseren Räumlichkeiten an der Martin-Luther-Str.38 / 59065
Hamm, an.
Tel.: 02381 - 15393 und Fax: 02381 - 431049.
Es werden verschiedene Referenten eingeladen. Für ein kaltes kulinarisches Buffet wird
gesorgt.
Ziel an diesem Tag ist es den Verein vorzustellen und Sie individuell zu Beraten.
Büffel-Wissenstest am 02.06.07
Am 02.06.2007 bieten wir für die Schüler von
der 4. Klasse bis 9.Klasse einen BÜFFELWISSENSTEST an. Die Schüler können an
diesem Tag erfahren, wo ihr Wissensstand in
den Fächern Deutsch, Mathe und Englisch
liegen.
Kunst hat bei uns im Verein einen ganz großen
Stellenwert.
Darum finden in unseren Räumlichkeiten auch
viele verschiedene Ausstellungen statt. Viele
Künstler haben in der Vergangenheit Ihre Werke in unseren Räumlichkeiten ausgestellt.
Wir organisieren zahlreiche Wettbewerbe,
indem wir die Kreativität der Kinder fördern
möchten. Malwettbewerbe, Gedicht Wettbewerbe und zum Schluss auch einen Deutschlandweiten Mathematik Wettbewerb in Kooperation mit dem Academy Bildungsberatung e.V.
wurde dieses Jahr organisiert.
An dem Wettbewerb welches am 17. Februar
lokal (Vorrunde) und am 17. März im Frankfurt
(Finale) nahmen ca. 6000 Schüler bundesweit
teil. Zwei Schüler kamen bis zum Finale und
haben den 2. und 3. Platz belegt. Annika Benfer Klasse 7 vom Hammonense Gymnasium
hat den 2. Platz und David Hauck Klasse 9
vom Beisenkamp Gymnasium hat den 3. Platz
belegt.
„Wie gut bin ich vorbereitet auf die Abschlussprüfung, schaffe ich die Orientierungsstufe 5+6, bekomme ich eine gute
Empfehlung für die weiterführenden Schulen?“
Eine Antwort auf diese Fragen werden Sie
beim BÜFFEL-WISSENSTEST bekommen.
Sie können Ihr Kind am Tag der Informationsveranstaltung anmelden.
Kosten pro Schüler 3,- Euro.
„Wir sind selbstverständlich wie in
jedem Jahr auf La Fête no 8 dabei!“
Das System Bildungszentrum beteiligt sich mit
einem adäquaten Stand am Internationalen
Kulturfest La Fête no 8.
Hier können Sie nicht nur kulinarische Spezialitäten aus der Türkei kennen lernen, hier bekommen Sie auch jede gewünschte Information zur Arbeit des System Bildungszentrums.
Wer sich für die räumlichen Bedingungen der
Arbeit interessiert, an diesen drei Tagen finden
Tage der „Offenen Tür“ statt.
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Alle Achtung!
Theater am Wall in Warendorf
Es gibt unterschiedliche Theaterstrukturen in
unserer Region. Da sind zum Beispiel die Landestheater. Die Nächsten sind in Detmold,
Castrop Rauxel und Dortmund. Sie verfügen
über ein eigenes Schauspielerensemble. Dann
gibt es die freien Bühnen. Sie arbeiten „abseits
des offiziellen“ Kulturbetriebs, sind oft klein,
bespielen ungewöhnliche Orte und können
meistens ökonomisch „nicht leben und nicht
sterben“. Und dann gibt es noch die Tourneetheater. Diese sind mit ihren Programmen so
autark, das sie im überspitzten Sinn jede „leere“ Halle bespielen können, also einschließlich
Bühne, Technik, manchmal sogar inklusive der
Bestuhlung. Ja und dann gibt es noch die
Stadttheater, beispielsweise in Beckum, das
hier seit dreißig Jahren von einem gemeinnützigen Verein mit unglaublichem Idealismus und
großem Erfolg organisiert und betrieben wird.
Die Engagierten hatten Erfolg. Die im Rat arbeitenden Parteien waren sich einig. So wurde
am Rande der Innenstadt aus einem nicht
mehr ganz so taufrischen Kino das Theater am
Wall.
Wenn sich die Bürger dort nicht engagiert hätten, wäre das traditionelle Kino zugunsten
einer Aldi-Filliale abgebrochen worden.
Aber heute ist das ehemalige Kino, das jetzige
Theater für Warendorf, mittlerweile toll, hell
und freundlich unter Beibehaltung seines historischen Charmes restauriert und renoviert.
Getragen wird das Projekt, und das ist das
eigentlich Spannende, von der Stadt Warendorf und dem gemeinnützigen Förderverein.
Ein weiteres Stadttheater befindet sich nicht
allzu weit entfernt. Und um Haaresbreite wäre
dieser Spielort nie Theater geworden. Erst
mussten Bürger gegen kulturellen Kahlschlag
protestieren und demonstrieren. Sogar ein
schwarzer Sarg „als Beerdigung der lokalen
Kultur“ wurde plakativ durch die Stadt getragen. All das geschah vor knapp zehn Jahren in
der Kreisstadt Warendorf.
Die Stadt ist für den Unterhalt und Betrieb der
Räumlichkeiten, die Organisierung des Kartenverkaufs und das technische Personal (administrativer Bereich) zuständig.
Der Verein bearbeitet die Programmgestaltung
und Entwicklung, organisiert den gesamten
nichttechnischen Betrieb, Service um und im
Theater.
Wie das praktisch geht?
Uns stand André Auer als kompetenter Gesprächspartner und Theaterführer zur Verfügung.
André Auer ist Mitarbeiter im Kulturamt der
Stadt Warendorf, Technischer Leiter des Theaters und geschäftsführendes Vorstandsmitglied
des Theatervereins. Er verkörpert höchstpersönlich das „Scharnier“ zwischen Stadt und
Verein.
Da wir Sonntag schreiben, ist André quasi in
seiner Freizeit, als ehrenamtlicher Vorständler
für uns Ansprechpartner.
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Erstaunlich ist, die Leidenschaft für sein Theater ist überhaupt nicht abgekühlt. Wir hatten
selten einen so begeisterten, motivierten Gesprächspartner. Während des Rundgangs war
fast hinter jeder Tür sein Stolz auf das Geschaffene, auf die Arbeit und deren Entwicklungen zu spüren.
Und damit haben wir bereits das erste Betätigungsfeld des Theaters. Hier wird Programmkino gezeigt, und zwar nicht einfach so, sondern meistens eingebettet in entsprechende
Aktivitäten. Wir durften den Filmvorführraum
besichtigen. Hier arbeitet ein Originalprojektor
aus dem alten Kino, aus den fünfziger Jahren.
Natürlich wurde er auf den neuesten technischen Stand gebracht. Daneben steht ein
Zweiter. Er funktioniert aber nicht mehr. Wer
sich für historische Kinotechnik interessiert, ist
hier gut aufgehoben.
André Auer ist die lebendige Geschichte des
Theaters am Wall.
Als wir bei strahlendem Sonnenschein den
Bismarckplatz 9 am Ende der Fußgängerzone,
neben dem innerstädtischen Grüngürtel gefunden hatten, war André Auer gerade damit beschäftigt, britische Fahnen vom Mast zu holen.
Sie waren für den Film „Die Queen“ gehisst
worden. Es war Samstag ein Riesenspektakel,
da die Queen in Persona einer durchaus ähnlich aussehenden Schauspielerin dann tatsächlich im englischen Oldtimer vorfuhr.
Über die Projektorenspulen hat man einen
ersten Blick in den Theatersaal im Stil der
Fünfziger. Der große Saal hat 450 Sitzplätze,
übrigens alle neu. Wir dachten, wir könnten
noch einen von den alten Klappstühlen „abstauben“, sie lagerten im Bühnenbildatelier,
aber sie wären bei bloßer Berührung auseinander gefallen.
Die Sitzreihen sind natürlich preislich gestaffelt. Der höchste Eintritt beginnt bei knapp 18
€. Die hinteren Reihen sind niedriger. Hat man
ein Theaterabo, wird es noch einmal günstiger.
Hier wird klassisches Theater gespielt. Die
Stücke werden nach entsprechender Recherche bzw. Bewerbung bundesweit bei den zu
Anfang beschriebenen Strukturen eingekauft.
Ansonsten werden auf dieser Bühne auch
Konzerte gegeben, wir konnten dafür sogar
den Orchestergraben besichtigen. In Zusammenarbeit mit der örtlichen Volkshochschule
engagieren sich hier ganz viele Laienspielgruppen der hiesigen Schulen.
Überhaupt ist das die absolute Stärke dieses
Theaters, die vielschichtige und enge Verzahnung in der heimischen Bevölkerung, die sich
in hohem Maße mit ihrem Theater identifiziert.
Entsprechend ist die Auslastung aller Veranstaltungen, die durchschnittlich bei über 85 %
liegt.
Der Rundgang führt uns hinter die Bühne,
quasi zu den Kurbeln, die den Vorhang fallen
lassen, in die funktionalen hellen Künstlergarderoben und zu den Beleuchtungsanlagen im
16
Bühnen- und Theaterraum. Auch ein Blick über
die Regiepulte wurde uns gestattet.
und Volker Pispers politisches Kabarett. Hier
gibt es aber genauso im Rahmen des monatlich stattfindenden Jour Fix (Offene Bühne) ein
Spiegel des Warendorfer Kulturpotentials. Und
diese Abende verlaufen dann nicht im Rahmen
„starrer Zeitabläufe“ sondern eher gegenteilig,
spontan, improvisiert und mit „Überlänge“. Am
11.Mai gibt es dann den XXL Jour Fix verbunden mit einem Tag der offenen Tür.
Einbeziehung der Bevölkerung heißt der große
Arbeitsschwerpunkt. Am 25.August geht es
dann mit einem großen Theaterfest für die
ganze Stadt weiter. Der Termin ist gleichzeitig
auch Beginn der neuen Theatersaison.
Wer glaubt, jetzt ist Schluss, der irrt. Im Foyer
im Charme der 50er ist eine Fotoausstellung
mit Menschen vor ihren Haustüren zu sehen.
Eine Zahl zur Entwicklung der Arbeit: 1996
fanden 13 regelmäßige Veranstaltungen im
Hause statt. 2006 sind es bereits 150 mit mehr
als 25.000 Zuschauern.
Diese Ausstellung ist politischer Kampf. Die
Bilder wurden im spanischen Andalusien gemacht. Der abgebildete Straßenzug soll zugunsten eines Großprojektes abgerissen und
damit die dort seit Jahrzehnten lebenden Menschen wurzellos gemacht werden.
Und noch etwas sehr interessantes: Nach den
Vorführungen im Theater am Wall bleiben
ganz viele Besucher noch in der Stadt und
partizipieren vom reichhaltigen gastronomischem Angebot der Warendorfer Stadtmitte.
So muss es sein!
Der Weg führt in den lichtdurchfluteten ersten
Stock. Hier befindet sich die Studiobühne, die
bis zu hundert Besuchern Platz bietet.
Diese Studiobühne wird nicht nur von „echten
Profis“ bespielt, sie steht auch den „Laienspielern und Darstellern“ der Stadt in seiner unglaublichen Vielfältigkeit zur Verfügung. Konkret: hier spielen zum Beispiel Jürgen Becker
Hier einige Ausschnitte aus dem Internetauftritt
www.theateramwall.de:
Aus der Geschichte:
„Das Theater am Wall wurde am 02. November 1950 als Lichtspielhaus eröffnet. Mit nahezu 600 Sitzplätzen hatte der Erbauer Theodor
Sparenberg in der Stadt Warendorf ein vergleichsweise großes Kino errichtet. Durch die
17
Auflage der Stadt, eine Bühne mit Orchestergraben einzubauen waren auch die Voraussetzungen geschaffen, gastierende Tourneetheater nach Warendorf zu holen.
Doch zunächst stand die Nutzung des neuen
Veranstaltungsraumes als Lichtspielhaus im
Vordergrund. Innerhalb der ersten zehn Betriebsjahre hatte das Theater am Wall über 4
Millionen Zuschauer. Zudem wurde das Haus
für Theateraufführungen, Vereins- und Firmenjubiläen und andere feierliche Anlässe, wie
z.B. den Festakt aus Anlass 750. Jahre Stadt
Warendorf genutzt. Ab Anfang der 70er Jahre
hat die Stadt Warendorf über den so genannten Kulturring ein regelmäßiges Theaterabonnement im Theater am Wall angeboten.
Seit dieser Zeit waren viele bekannte Fernseh, Film- und Bühnenschauspieler im Theater am
Wall zu sehen. Mit dem großen "Kinosterben"
Mitte der achtziger Jahre hat auch Mary Meyer-Sparenberg, die das Kino nach dem Tode
Ihres Vaters übernommen hatte, den Kinobetrieb eingestellt. 1990 wurde das Haus von der
Stadt Warendorf gekauft, damit weiter ein regelmäßiges Theaterangebot stattfinden konnte. Doch als Mitte der 90er Jahre der städtische Haushalt immer knapper wurde und die
Zuschauerzahlen zurückgingen, standen auch
das Theater am Wall und der Kulturring zur
Disposition. Doch gegen das Vorhaben, das
Theater zu schließen und den Betrieb einzustellen, formierte sich bürgerschaftlicher Widerstand.
Dies führte letztendlich zur Gründung des Vereins TaW e.V. (Theater am Wall), der sich seit
1996 mit der "Erhaltung des Theater am Wall
und Förderung der lokalen Kultur" befasst. Als
Betreiberverein kooperiert TaW e.V. seit 1997
erfolgreich mit der Stadt Warendorf. Nachdem
es gelungen war, auch das Land NRW vom
Projekt TaW e.V/Stadt Warendorf zu überzeugen, konnten Fördermittel für die grundlegende
Sanierung des Theaters bereitgestellt werden,
durch die auch der Einbau eines Kleinkunsttheaters (Dachtheater) in der ehemaligen
Wohnung der Kinobesitzer möglich wurde. Am
9. Oktober 2004 wurde die komplette Renovierung des Theaters abgeschlossen. Bemerkenswert bleibt, dass das denkmalgeschützte
Theater am Wall das einzige original erhaltene
50er-Jahre-Kino im Münsterland und eines der
ganz wenigen in NRW ist.“
Die Philosophie:
Das Theater am Wall verkörpert im besten
Sinne ein Beispiel für gelungenes PublicPrivate-Partnership, das effektive Zusammenwirken von privatem und öffentlichem Engagement im kulturellen Bereich. Durch einen
formellen Kooperationsvertrag vertraglich abgesichert, findet zwischen dem privaten Trägerverein TaW e.V. und der Kulturverwaltung
der Stadt Warendorf eine vertrauensvolle Zusammenarbeit statt. Die Grenzen sind fließend
und für den Besucher des Theaters kaum in
Gänze zu durchschauen. Wo das Leistungsvermögen des einen Kooperationspartners
18
endet, werden die vielfältigen Aufgaben vom
anderen wahrgenommen.
Am Mittwoch, den 16.05.2007 um 20:00 im
Theater am Wall:
Sechs Tanzstunden in sechs Wochen - Boulevardkomödie von Richard Alfieri
Im Ergebnis präsentiert sich das Theater am
Wall sowohl dem reisenden Theater als auch
dem Publikum als ein gastfreundliches Haus
mit einem ganz individuellen Charme. Die Programmvielfalt des Theaters hat in den letzten
Jahren stetig zugenommen. Der traditionelle
Spielplan besteht aus den drei Säulen Schauspiel, Kleinkunst-Kabarett und Kindertheater.
Lily ist 72, kultiviert, konservativ und verwitwet.
Ihr Mann war Baptistenprediger. Um für ein
wenig Abwechslung in ihrem Leben zu sorgen,
bucht Lily bei einer Agentur einen Tanzlehrer.
Die Programmkommission, die für die Auswahl
der Veranstaltungen verantwortlich zeichnet,
ist sehr darum bemüht, in jedem Jahr einen
niveauvollen und inhaltlich ausgewogenen
Spielplan zusammen zu stellen. Die Veranstaltungspalette wird erweitert durch ein Programmkinoangebot, Seniorenkino, eine Jazzreihe, ein Klassik-Café, eine Reihe Tuchfühlung und viele weitere Einzelveranstaltungen.
Zu ihr ins Haus geschickt wird Michael, 45,
schwul, vulgär und respektlos. Seine Witze
sind meist ebenso schlecht wie seine Manieren. Kein Wunder, dass es zwischen diesem
ungleichen Paar zunächst gehörig kracht, aber
Schritt für Schritt entsteht aus dem Mietverhältnis eine Beziehung, die über sechs Tanzstunden in sechs Wochen hinausgeht; eine
Beziehung zweier sehr unterschiedlicher Menschen, die sich nur langsam entwickelt, immer
wieder fragil wirkt und uns Zuschauer immer
intensiver teilnehmen lässt am Leben von Mi-
19
chael und Lily, beide so stolz und doch verletzlich und einsam. Dabei wirkt der Kontrast dieser beiden Typen aber vor allem auch immer
wieder erfrischend komisch. Ein Stück wie
dieses, das einfach eine originelle private Geschichte erzählt ohne den ganz großen literari-
schen Anspruch, steht und fällt mit den Akteuren, die die Figuren auf der Bühne verkörpern.
Uns hat die Darstellung der Osnabrücker
Christel Leuner und Dietmar Nieder – noch in
guter Erinnerung von „Cloaca“, für viele der
Höhepunkt der letzten Spielzeit – überzeugt.
Das HELIOS Theater in Hamm
17 Jahre ist es her, dass Theaterleute aus
Köln und Umgebung das Wagnis eingingen,
ein eigenes Theater zu gründen... Ein Theater
auch und vor allem für Kinder. Ein Theater, in
dem Puppenspieler und Musiker ebenso prägend wirken können wie Schauspieler, Tänzer
und bildende Künstler.
ehemaliger Eilpostschuppen der deutschen
Bahn als ein letztes IBA Projekt in ein modernes KinderTheaterHaus umgebaut werden.
Durch die anerkannte künstlerische Qualität
des Ensembles sowie ein sorgfältig ausgearbeitetes Konzept für ein KinderTheaterHaus
wurde das neue Theater im Herbst 2004 mit
großer überregionaler Aufmerksamkeit eröffnet.
Direkt am Bahnhof gelegen wurde das Haus
schnell zu einem Zentrum der Kultur für Kinder
und Jugendliche. Zunächst und vor allem ist
diese Spielstätte ein Ort professioneller Theaterkunst, ein Ort, in dem das Ensemble des
HELIOS Theaters Stücke erarbeitet und ein
Repertoire von 6-7 verschiedenen Inszenierungen spielt. Jährlich werden 1-2 Produktionen neu erarbeitet.
1989 in Köln gegründet, zog das Theater 1997
nach Hamm. Das Ensemble folgte dem Angebot, in der sich zu einer Großstadt entwickelnden 180.000 Einwohner zählenden Stadt ein
erstes professionelles Theater aufzubauen.
Eine interessante Herausforderung für ein
freies Theater, das von Köln aus bisher vorrangig als Gastspieltheater gearbeitet hatte.
Die Lust, an einem Ort konzeptionell zu arbeiten und Strukturen für ein Theater zu erschaffen, war groß und so kam es 1997 zum, in
Fachkreisen bundesweit viel diskutierten, Umzug
aus der Metropole in die Provinz.
Zunächst befand sich die Spielstätte des HELIOS Theaters in einem Saal der VHS;
schließlich konnte 2003-2004 mit Hilfe des
Landesprogramms „Initiative ergreifen“ ein
Das HELIOS Theater als Theater der
Region
Zeitgleich mit dem Umzug des HELIOS Theaters von Köln nach Hamm begann die damalige Landesregierung, die regionale Kulturförderung zu etablieren. Das HELIOS Theater wurde eingeladen, an diesem Gestaltungsprozess
für die Region Hellweg mitzuwirken. In den
folgenden Jahren entstand ein aufeinander
aufbauendes Konzept, das unterschiedliche
Aspekte des Theaters für ein junges Publikum
beinhaltete. So ging es darum, in den Städten
der Region verschiedene Inszenierungen zu
zeigen und zu diskutieren, Workshops anzubieten und gemeinsam mit den verschiedenen
Städten Strukturen für eine sich aufbauende
Theaterarbeit zu entwickeln. Die Aufbauarbeit
mündete 2002 in einem gemeinsam veranstal-
20
teten internationalen Theaterfestival des Kinder- und Jugendtheaters
„hellwach“. Aufgrund des großen Erfolgs, beim
Publikum wie auch überregional, befindet sich
das mittlerweile 3. “hellwach“ Festival in Planung, wiederum ermöglicht durch die regionale
Kulturförderung, wiederum als das Festival
einer Region, an dem bis zu 8 Städte und Gemeinden beteiligt sind. Das 3. „hellwach“ Theaterfestival fand statt vom 18.-25. März 2007.
„hellwach“ war und ist bis heute das einzige
internationale Kinder- und Jugendtheaterfestival in NRW.
Durch die Kontakte des HELIOS Theaters in
andere Länder sind Freundschaften mit Theatern entstanden, die sich in weiteren geplanten
internationalen Kooperationen niederschlagen.
Allein in 2006 hat das HELIOS Theater in London, Padua, Bologna, Amsterdam, Charleroi,
Paris und Madrid gastiert. Bereits im Mai 2005
begann eine erste Zusammenarbeit mit dem
französischen Regisseur Laurent Dupont (Mitbegründer von TAM TEATROMUSICA, Italien).
Entstanden ist „Erde, Stock und Stein“ eine
Eigenproduktion für die „Allerkleinsten“ ab 2
Jahren. Die erfolgreiche Zusammenarbeit mit
Laurent Dupont wird in den nächsten Jahren
eine Fortsetzung finden. Planungen hierzu
haben bereits begonnen.
Dem Theater für die Allerkleinsten widmete
sich bereits ein Schwerpunkt des Theaterfestivals „hellwach“ im November 2004 und zeigte
interessante Standpunkte zu dieser Theaterform auf.
2005 wurde das Theater, welches bereits ganz
besonders junge Zuschauer als Rezipienten
von Kunst ernst nimmt, durch das HELIOS
Theater noch weitergehender untersucht. Mit
FIRST STEPS fand im September 2005, in
Kooperation mit dem Kinder- und Jugendtheaterzentrum der BRD, ein internationales Symposium statt, bei dem wir gemeinsam mit anderen Interessierten und Fachleuten Hintergründe dieser Theaterform durchleuchteten,
unterschiedliche Produktionen anschauten und
diskutierten.
Im Anschluss an das Festival wurde das HELIOS Theater eingeladen, der deutsche Partner im EU-Projekt „small size“ zu werden. Das
EU-Projekt widmet sich dem Austausch von
und der Auseinandersetzung mit Theaterkunst
für kleine Kinder zwischen 1 und 6 Jahren.
Beteiligt sind Theater aus insgesamt 7 europäischen Ländern (La Baracca – Bologna, Accion
Educativa – Madrid, Théâtre de la Guimbarde
– Charleroi, GOML – Ljubljana, Polka Theatre
– London, Teatrul Ion Creanga –Bukarest,
HELIOS Theater – Hamm).
Im Juli 2006 erhielt „small size“ einen Bescheid
auf finanzielle Unterstützung durch die EU aus
Brüssel, und so kann man gespannt sein, welche Schritte zur Etablierung des Theaters für
die Allerkleinsten in den nächsten drei Jahren
in den verschiedenen Ländern erfolgen werden. Auch in Deutschland herrscht bezüglich
dieses Themas Aufbruchstimmung, und so ist
das HELIOS Theater parallel zu den europäischen Aktivitäten auch Teil des deutschen
21
Projekts „Theater von Anfang an“, initiiert vom
Kinder- und Jugendtheaterzentrum (KJTZ).
Hier werden Theater, Wissenschaftler und
Pädagogen über zwei Jahre zusammenarbeiten und das „Theater für die Allerkleinsten“
untersuchen.
gerichtetes Forum für aktuelle Fragen des
Theaters und gleichzeitig ein Haus für die Kinder und Jugendlichen der Stadt und der Region zu sein, ist aufgegangen.
Foto Walter Breuer
Foto Walter Breuer
Vom 18.-25. März 2007 lädt das HELIOS Theater nun bereits zum dritten Mal mit dem Theaterfestival „hellwach“ europäische Theater zu
Gastspielen und Gesprächen ein. Nicht zuletzt
dann wird sich wieder zeigen: der Plan, mit
dem KinderTheaterHaus ein überregional aus-
HELIOS Theater, Postfach 1467, 59004
Hamm, Tel: +49 2381 926837 - Fax: +49 2381
926838
[email protected]
www.helios-theater.de
Original Hinter-den-Kulissen-Bericht,
live von der subversiven Hörspiellesung mit einer Million Beteiligten und
Überraschungsperformance
Keine Frage, die Idee war schon mal gut: Eine
subversive Hörspiellesung mit untergründiger
Musik dazu, plus kleiner Überraschungsperformance als Schlusshighlight. Klingt nach 1a
Unterhaltung, und außerdem noch irgendwie
stylish. Nach glücklichem Abschluss der abenteuerlichen Vorbereitungsphase (öffnungsresistentes Deko-Degen-Türschloss überlisten,
Stühle schleppen, Dekorationskram herbeischaffen, Fünfunddreißig-Euro-Strafzettel einheimsen, Boxen schleppen, Stühle schleppen,
Scheinwerfer schleppen, Scheinwerfer installieren, alles aufbauen und Stühle schleppen),
standen allerdings schon neue Probleme in
den Startlöchern, denn mit Problemen ist es ja
so wie mit Unkraut oder Körperhaaren: Sie
wachsen ständig nach. Zum Beispiel diese:
Was, falls keiner kommt? Falls alle Beteiligten
plötzlich zusammenbrechen? Das Haus einstürzt? Wir wegen Lärmbelästigung verhaftet
werden? Vom Soundcheck, den LIVIDA, die
sehr speziellen und phantastischen Untergrundmusikanten aus Dortmund, am Nachmittag veranstalteten, hatte man nämlich auch in
Bockum-Hövel noch was.
Ein bisschen lustig war es ja schon: Da tummelten sich also Scharen von Leuten, die sich
gegenseitig nicht mal kannten, im Obergeschoss des unbewohnten, altehrwürdigen ExDeko-Degen-Hauses und lasen sich gegenseitig übungshalber Sachen aus der subversiven
SCHAULAUFEN-FÜR-ANFÄNGERGeschichte vor, während Model Martina zwischendurch im Bikini durchs Bild promenierte,
um modelgemäßes Schreiten zu lernen. Die
anderen, nämlich Jörg Bartscher-Kleudgen,
Christian Zirkwitz, Jennifer Gründer, Sebastian
Schweer, Oliver Kühnle und Jeanette Sebrantke mussten alle jeweils eine Figur aus dem
22
Buch sein, und allmählich wurde uns klar, dass
wir das Ganze zeitnah vor fremden Menschen
würden vorführen müssen. WENN denn fremde Menschen kämen!
Es kamen welche. Es kam sogar eine ganzer
Haufen, sodass noch zusätzliche Stühle ausgeliehen und herbeigetragen werden mussten.
Gut war auch, dass Werner Reumke, der sich
unter anderem darum gekümmert hat, dass wir
in das Ladenlokal eindringen durften, zuvor
einen Elektriker in die Räumlichkeiten beordert
hatte, da sonst die dicht gedrängt und wegen
der unkontrolliert auf Hochtouren laufenden
Heizung sehr wahrscheinlich stark erhitzten
Gäste von tödlichen Stromschlägen aus den
wüst aus den Wänden hervorstehenden Kabelenden dahingerafft worden wären.
Es war also voll (gut vierzig Leute auf den
Besucherklappstühlen und gefühlte weitere
vierzig als Mitwirkende im hinteren Teil des
Raums), sehr gut. Wie durch ein Wunder
klappte sogar das Vorlesen, niemand verpasste seinen Einsatz oder erlitt einen Kreislaufkollaps, es wirkte alles wie wochenlang geprobt!
Da aber kein Mensch eineinhalb Stunden lang
sieben Leuten beim Vorlesen zuhören möchte,
spielten LIVIDA nach jedem Leseabschnitt ihre
bildschönen, zum Tanzen, Nachdenken und
Mitfühlen geeigneten Lieder mit Gitarre, Bass
und Synthetik. Die Gäste knabberten Sesamstraßenkekse, schwitzen rhythmisch in der
hochsommerlichen Heizungsluft und wippten
mit dem Fuß, was sich als Äußerung der Freude entpuppte.
Und dann fehlte schließlich nur noch das Highlight: Nachdem beim Vorlesen hoffentlich
schon hinreichend deutlich geworden ist, dass
vieles in der Welt nicht mit rechten Dingen
zugeht, zum Beispiel der militant verordnete
Schönheitskonformismus, der nicht davor
haltmacht, den Menschen vorzuschreiben, wie
sie zu sein, und vor allem auch: was sie schön
zu finden haben – als dies also bereits deutlich
geworden ist, betrat schließlich Bikinimodel
Martina die imaginäre Bühne, nachdem sich
eine Romanfigur bösartig über ein Bademodenmodel lustig gemacht hatte, das körperlich
nicht seinen Vorstellungen von Öffentlichkeitstauglichkeit entsprach. Martina, das echte Model, schritt selbstbewusst einher und sah
hübsch aus, wenngleich natürlich nicht wie
Kate Moss, denn bei Kate Moss kann man die
Hüftknochen sehen und bei Martina nicht.
Alles nahm also ein gutes Ende: Die Leser
waren erleichtert, die Band auch, weil sie nämlich lauter neue Lieder gespielt hatten, die
Besucher klatschten, nahmen sogar Bücher
mit nach Hause und Martina behielt den Bikini
gleich an, denn es war ja warm.
Insgesamt sehr erleichtert,
Bianca Stücker
Eine Zeitreise in etwas andere brasilianische Musikwelten: Klänge aus
Pernambuco
In Anbetracht des sich nahenden Sommers
begibt sich das Kulturbüro der Stadt Hamm im
Rahmen vom Klangkosmos Weltmusik im
Wonnemonat passenderweise in die warmen
Gefilde Brasiliens. Am 22. Mai geht die Reise
nach Recife (Hauptstadt des nordöstlichen
Bundesstaates Pernambuco) und ins ländliche
Hinterland.
Brasilianische Musik ist eine ganz eigene Welt.
Der Samba ist sicherlich eines der bekanntes-
23
ten „Produkte“, doch stellt er nur einen Bruchteil der Musikgeschichte dieses Landes dar.
Diese Musik ist Weltmusik im weitesten Sinne,
sie wird in der ganzen Welt gespielt und anerkannt und ihr Einfluss ist bei vielen Musikproduktionen anderer Länder spürbar.
sche Ausdrucksformen, ist jedoch stets als
typisch nordöstlich zu erkennen: starke
Rhythmen, die meist etwas langsamer sind als
in den übrigen Landesteilen, der Takt wird
häufig eher von Akkordeon und/oder Gitarre
bestimmt als von der Perkussion und die Texte
werden in einem rauen, nasalen NordestinoAkzent gesungen.
Renata Rosa ist gebürtige Paulista, also aus
São Paulo, aber ihr Herz gehört dem brasilianischen Nordosten und seiner reichen Folklore. Von Recife aus begibt sie sich auf musikalische Streifzüge ins ländliche Hinterland und
damit nicht selten auf Zeitreise.
Der Klangkosmos widmet sich der Música
Nordestina, einem unerschöpflichen Universum an Klängen aus dem Nordosten Brasiliens. Die Küste dieser Region ist verlockend,
sie besitzt eine üppige Vegetation voller Kokospalmen, die schönsten Strände ganz Brasiliens, fruchtbaren Boden und große Plantagen.
Nach weniger als einer Stunde Fahrt landet
man jedoch bereits im ausgedörrten Hinterland, wo Trockenperioden mehrere Jahre anhalten können.
Hier ist der Geburtsort von populären Rhythmen wie Forró, Coco, Ciranda oder Maracatú,
der farbenprächtigen, mythenbeladenen Prozessions- und Kreistänze, die aus der Verschmelzung von Weisen der Indios, der Caboclos (Halbindianer) und der Afro-Brasilianer
entstanden sind.
Den passenden Akzent und Tonfall dieser
Region imitiert Renata Rosa hervorragend,
dabei macht sie sich aber nie über die Einheimischen lustig, sondern greift liebevoll deren
Eigenarten auf. Einen archaischen Zug gewinnt ihre Performance durch den Einsatz
einer schnarrenden Fiedel, der Rabeca.
„Männliche Unterstützung“ erhält sie bei ihrem
Auftritt durch Leonilcio Da Silva und Lucas Dos
Prazeres an verschiedenen Saiten- und Perkussionsinstrumenten.
Doch die Musik scheint hier prächtig zu gedeihen. Diese Region hat einen außerordentlichen Sinn für Wortspiele und Poesie. Die
Música Nordestina hat verschiedene musikali-
Das Konzert beginnt um 17 Uhr 30 in der
Lutherkirche Hamm (Martin-Luther-Straße
27b). Der Eintritt ist wie immer frei.
24
Artikel aus dem Wochenblatt/Stadtanzeiger von Michael Girkens
City-Initiative in der Krise
Wie geht es mit der ISG Weststraße
nach Ende der Förderung weiter?
Hamm (mig). Steht die Immobilien- und
Standortgemeinschaft (ISG) Weststraße vor
dem Aus? Die Überlegungen jedenfalls haben
begonnen, was aus ihr werden soll, wenn im
kommenden Sommer die Förderung des Landes NRW abläuft: Für Anfang Mai wird das
Stadtmarketing alle Beteiligten - also alle Geschäftsleute und Immobilienbesitzer der Weststraße - zu einem "offenen Forum" an einen
Tisch bitten, um über die Zukunft zu beraten.
Denn die ISG steckt in der Krise - das sieht
auch ISG-Vorsitzender Peter Rosenberger so:
"Es geht nur weiter, wenn jeder bereit ist, sein
Scherflein zur ISG beizutragen." Stadtmarketing-Chef Ralf Hohoff sieht es ähnlich: "Sie ISG
steckt in einer Sackgasse, aus der sie allein
nicht herauskommt."
Welche Chancen bestehen, aus dem materiellen ISG-Fundus dieses „leicht vergilbte“
Kunstwerk von Otmar Alt zu restaurieren?
Die Bilanz der ISG: Die Mitgliederzahl stagniert
bei 17. Von den Aktionen zur Stärkung der
Weststraße ist nachhaltig nur die blaue Weihnachtsbeleuchtung übrig geblieben. Die Idee
mit der Bepflanzung sorgte für Streit, der Blumenschmuck wurde wieder abgebaut. Der
Internetauftritt unter http://www.isg-hamm.de
ist ein inaktueller Flop. 120 000 Euro Förde-
rung des Landes für den Aufbau der Gemeinschaft haben scheinbar wenig bewirkt.
Dabei kommen die 120 000 Euro nicht allein
aus den Kassen des Landes, das nur 60 Prozent zu dieser Summe beisteuerte. Den Rest
steuerten je zur Hälfte, also jeweils 24 000
Euro, die Stadt und private Geldgeber dazu letztere meist Geschäftsleute aus der Weststraße oder Immobilienbesitzer. Die Summe ist
noch nicht komplett aufgebraucht.
Die Hälfte des Geldes wurde laut Stadtmarketing-Chef Ralf Hohoff für den Vorlauf zur ISG
genutzt: "Ein Jahr haben wir gebraucht, um die
Akteure so weit zu formen, damit sie miteinander arbeiten wollen", wie es Hohoff ausdrückt.
Im Fachdeutsch heißt das Beratung, Medikation und wissenschaftliche Begleitung - durchgeführt durch das Stadtplanungs- und Forschungsbüro Junker und Kruse in Dortmund.
Dieses Büro wird nach Angaben des Stadtmarketing bis zum kommenden Sommer, dem
Ende des Förderzeitraumes, weitere 20 000
Euro für seine begleitenden Leistungen kassiert haben.
Nachdem das Land im Jahr 2005 die Fördergelder auch für konkrete Maßnahmen freigegeben hatte, investierte die ISG in zwei Schritten ungefähr 17 500 Euro in die blau schimmernde Weihnachtsbeleuchtung - weitere
10 000 Euro kamen für das Projekt aus privaten Kassen. Mit 2 000 Euro schlägt der Aufbau
der Internetseite durch die Firma "arteriell" des
Rosenberger-Sohns Patrick zu Buche.
So haben sich die Hoffnungen von Thomas
Hunsteger-Petermann nicht erfüllt. Hier geht es
"um die Entwicklung eines Modells, von dem
nach Abschluss des Projektes alle Innenstadtquartiere lernen müssen", schrieb der OB im
ersten und einzigen Newsletter zur ISG noch
vor der Vereinsgründung. Wo liegen die Probleme der ISG - und wie schneiden vergleichbare Initiativen in Nordrhein-Westfalen ab?
Rosenberger hofft auf ISG-Zwangsmitgliedschaft
City-Initiative in der Krise - Zwei Jahre zu wenig Zeit, etwas zu bewegen? Positiv-Beispiele aus Nordrhein-Westfalen
Hamm (mig). Chancen und Probleme der ISG
schätzen Stadtmarketing-Chef Ralf Hohoff und
ISG-Vorsitzender Peter Rosenberger ganz
ähnlich ein. Beide sehen ein großes Potenzial -
25
am Beispiel des Blumen- und KunstSonntages: Die Menschen hätten die Weststraße geradezu gestürmt, der verkaufsoffene
Sonntag samt Musik, Künstlern und Frühlingsautoschau sei voll und ganz angenommen
worden.
ternet-Präsenz ein - verweist aber auch darauf,
der Auftritt sei zusätzlich und freiwillig.
ISG-Beraterin Christina Nitz vom Büro Junker
und Kruse sieht die ISG-Aktivitäten nicht so
problematisch. Zwei Jahre seien wenig Zeit,
um ein gutes Netzwerk aufzubauen. Und die
ISG nur an der blauen Weihnachtsbeleuchtung
zu messen sei nicht richtig - nicht gesehen
würden von der Öffentlichkeit auch die Ideen
und die Diskussionen darüber hinter den Kulissen. Nitz: "Erfolg ist allein schon der Versuch,
etwas zu bewegen."
Ein gewohnter Anblick: sonntags nachmittags,
bestes Wetter, leere Weststraße. Wenige Kilometer weiter, in den nächsten Städten, auch
im Zentrum meistens Hochbetrieb!
Allerdings, und hier beginnen die Probleme,
haben selbst an diesem Tag nicht alle mitgezogen. "Wir haben allen WeststraßeGeschäften das Angebot gemacht, über uns
Blumen zu kaufen", sagt Rosenberger, "nur
fünf von 25 haben davon Gebrauch gemacht."
Tulpen, Primeln und Osterglocken - die Osterglocke für sieben Cent. Die Hälfte davon, 3,5
Cent, hätte die ISG bezahlt. "Unser Problem
ist, dass nicht nur wenige mitmachen, sondern
dass ein Großteil sogar dagegen ist und das
öffentlich kundtut." Das sieht Hohoff ähnlich:
"Die fehlende Beteiligung ist symptomatisch für
die ISG." Dabei verweist der StadtmarketingChef auch auf die hohe Zahl von Filialisten, die
kein eigenes Werbebudget für lokale Aktivitäten zur Verfügung hätten. Peter Rosenberger
setzt auf ein neues NRW-Gesetz: Danach
sollen Geschäftsleute und Immobilienbesitzer
gezwungen werden können, einer Immobilienund Standortgemeinschaft beizutreten. Dann
werde die Basis für seine Arbeit größer, sagt
Rosenberger.
Vielleicht sind viele in der Weststraße aber
auch von den Aktivitäten der ISG nicht überzeugt. Darin könnte sie Blick in den WebAuftritt der Gemeinschaft, der von Rosenberger-Sohn Patrick und seiner Internetfirma "arteriell" betreut wird, bestärken. Brandaktuell
war gestern nur die Meldung auf der Startseite:
"US-Ölkonzern Halliburton beendet Aktivitäten
im Iran." Die "News" bieten eine ISGStellungnahme vom 23. Juni vergangenen
Jahres, und unter "Veranstaltungen" finden
sich die Pläne für das erste Halbjahr 2006.
Rosenberger räumt die Probleme mit der In-
Wann passiert endlich etwas, um diese Monotonie zu beenden? Die angrenzenden Quartiere sind objektiv Mitbetroffene.
Jens Imorde sieht das kritischer. Er beobachtet
im Auftrag der Landesregierung mit seiner
Münsteraner Firma Imorde Projekt- und Kulturberatung alle 22 ISGs, die wie die Weststraßen-ISG vor drei Jahren mit Landesmitteln
gestartet sind und kann sehr positive Beispiele
nennen. So seien auch in der ISG Bahnhofstraße in Münster nur 50 von 500 möglichen
Mitgliedern organisiert. Dennoch sei es dort
gelungen, den Einstieg in einen Branchenmix
zu schaffen, der jenseits der Handyläden und
Ein-Euro-Shops liege. Der Umbau des Bahnhofsvorplatzes sei in Absprache mit Geschäftsleuten und Immobilienbesitzern erfolgt, und
zwei Hotels hätten aufgrund des erarbeiteten
Konzepts ihr Geschäft angepasst.
Auch in der Innenstadt von Bocholt habe der
Zusammenschluss Positives bewirkt. Vor der
Gründung sei die dortige Nordstraße auf dem
absteigenden Ast gewesen - ein ShoppingCenter auf der anderen Seite der Innenstadt
habe Publikum und Geschäfte abgezogen. Mit
Hilfe eines schlüssigen Konzepts habe man
die Leerstände wieder belegt und den Negativtrend in der Nordstraße gestoppt. Auch hier
seien nicht alle Akteure im Boot gewesen.
So teilt Imorde auch nicht die Hoffnung von
Peter Rosenberger, allein ein neues NRWGesetz könne Immobilienbesitzer und Geschäftsleute zwangsweise in eine Interessenund Standortgemeinschaft hereinziehen. Zwar
26
sei im Gespräch, dass ein Mitgliedszwang
eingesetzt werde, aber gleichzeitig müssten
vor Ort bestimmte Bedingungen eingehalten
werden - zum Beispiel müsste eine ISG eine
Mindestzahl an Mitgliedern aufweisen. Und es
werde eine Sperrminorität geben - das heißt:
Wenn ein bestimmter Prozentsatz an möglichen Mitgliedern eine Zwangsmitgliedschaft
ablehne, wird diese nicht eingeführt.
Hammer 1-A-Lage noch nicht groß genug das hat auch Stadtmarketing-Chef Hohoff in
den gleichen Worten gesagt. Aber Imorde fügt
hinzu: "Eine ISG kann nur so gut sein, wie es
die Mitglieder und Akteure geschafft haben,
etwas zu tun."
Michael Girkens, Westfälischer Anzeiger,
Stadtanzeiger/ Wochenblatt, fon 02381
105289, fax 02381 105469
Seine Erklärung für die Schwierigkeiten in
Hamm: Vielleicht sei der Leidensdruck in der
Artikel aus dem Wochenblatt/Stadtanzeiger von Michael Girkens
Investitionen auf dem Abstellplatz
Starre Verordnung hindert Martin
Weber an Bauvorhaben in der City
Hamm (mig). Gern hätte Martin Weber in der
Hammer City investiert. Der 40-Jährige aus
dem Rheinland besitzt an der Weststraße,
Ecke Rödinghauser Straße das Elternhaus
seiner Mutter. Das Grundstück zieht sich entlang der Rödinghauser Straße - dort, wo derzeit drei Garagen samt Dachterrasse stehen,
wollte er ein Haus mit Geschäft und einer
Wohnung bauen. Doch nach ein paar Gesprächen und einem 332,50 Euro teuren Bescheid
hat Weber von dem Projekt Abstand genommen: 54 000 Euro hätte er vorab an die Stadt
überweisen müssen - so viel kostet die Ablöse
von sechs Stellplätzen. Zu viel. "Da müsste ich
ja blöd sein, hier zu investieren", sagt Martin
Weber, der als Architekt weiß, wovon er
spricht. Und er ist nicht einverstanden mit der
Art und Weise, wie die Forderung zustande
kommt: Sechs Stellplätze müsste er ablösen,
jeder Stellplatz kostet 9 000 Euro.
Die Rödinghauser Straße vor zwei Jahren
Sechs Stellplätze? Auf diese Zahl kommt Weber nicht. Die Stadt stellt ihm drei Stellplätze in
Rechnung, weil er drei Garagen abreißen will aber nur zwei Garagen gelten nach Ansicht
Webers als notwendige Stellplätze: Die dritte
Garage sei als Reserve für eine später zu errichtende Wohnung gedacht gewesen - die
wurde aber nie gebaut.
Die Rödinghauser Straße vor zwei Jahren –
und dann begann das Engagement des „Vereins zur Förderung des Martin-Luther-Viertels
e.V.“ unter Federführung von Martin Weber,
der auch die finanzielle Hauptlast einschließlich der sich daraus ergebenden Arbeit trug.
Drei weitere Stellplätze fordere die Stadt für
das neu zu bauende Ladenlokal und eine
Wohneinheit. Eine Berechnungs- oder Gesetzesgrundlage, auf die sich diese Forderung
berufe, sei ihm das Bauordnungsamt bis heute
schuldig geblieben, sagt Weber. In Gesprächen mit der Baubehörde im Vorfeld hieß es,
35 Quadratmeter Nutzfläche für ein Ladenlokal
bedingen einen Stellplatz, sein Ladenlokal war
mit 37,5 Quadratmetern 2,5 Quadratmeter
größer geplant - das bedeutet: zwei Stellplätze.
Auf die Möglichkeit, mit der Verkleinerung des
Lokals um 2,5 Quadratmeter 9 000 Euro zu
sparen, hat ihn seitens der Stadt niemand
hingewiesen.
27
Nach Webers Informationen ist eine Reduzierung der Stellplatzablöse nach geltendem
NRW-Baurecht möglich, wenn die Anbindung
des Grundstücks an den öffentlichen Personennahverkehr sehr gut ist - für sein Grundstück träfe das zu. Aber: Eine Reduzierung
sieht die Satzung der Stadt nicht vor.
wegen wird in der Kölner City viel gebaut und
in Hamm nicht." Bei Gesprächen mit Vertretern
der Stadt riet ihm Bauordnungsamtsleiter
Hans-Ulrich Sieker lediglich: "Starten Sie in
dieser Sache doch ein Bürgerbegehren."
Auf der linken Seite zu sehen ist die historische Stadtansicht aus dem Weber-Archiv, das
Fotokunstwerk „Lichttisch“ von Osman Bol, das
kinetische Kunstwerk „Contraires en Harmonie“ von Martine Mallet. All das wurde von der
Familie Weber für unsere Stadt, unser Viertel
realisiert und finanziert.
Das hat Architekt Weber nicht gemacht - sondern brav seine 332,50 Euro für den Vorbescheid bezahlt und seine Baupläne eingestellt.
"Ich hätte nicht gedacht, dass die Stadt so
unflexibel mit einem möglichen Investor umgeht", fasst Weber zusammen. Und: "Dabei
hätte ich mir das auch denken können. Bei
meinen Ü-30-Partys im alten Atrium-Kino lief
es ja so ähnlich."
Die heutige Rödinghauser Straße
Darüber hinaus wundert sich Weber grundsätzlich über die starre Stellplatzablösesatzung
- geltend seit 1987 - der Stadt. Er verweist auf
die Stadt Köln: Weil eine starre Stellplatzablösesatzung Bauvorhaben in der Innenstadt
beinahe unmöglich gemacht hat, hat die Stadt
die Regeln 2004 überarbeitet. Jetzt gibt es
Ausnahmeregeln, die die Kosten der Ablöse
erheblich verringern.
Genauer heißt das: Die Ablöse eines Stellplatzes kostet in der Domstadt 11 500 Euro - also
2 500 mehr als in Hamm. Wenn aber Wohnungen ab dem ersten Stock gebaut werden oder
ein kleiner Gewerbebetrieb bauen will, kann
die Ablöse drastisch reduziert werden - auf ein
Drittel, also 3 800 Euro. Wenn ein Gebäude
nur aufgestockt oder andere Räume in bestehenden Gebäuden zu Innenstadt-Wohnungen
umgebaut werden, sind sogar nur 950 Euro
Ablöse fällig.
Die Regelung mit dem Umbau hätte bei Weber
gegriffen - in Köln. Die Hammer Satzung aber
sieht alle Kölner Regelungen nicht vor, obwohl
das Landesgesetz es zuließe. Weber: "Des-
So ähnlich heißt: Weber durfte vier "Ausnahme-Veranstaltungen in dem früheren Kino
durchführen. Dann verlangte die Stadt die
strikte Einhaltung von Bauvorschriften wie
Schallschutzgutachten, Tüv-Abnahme der
Haustechnik, Wärmeschutznachrüstung und
Brandschutzgutachten. Weber hatte angeboten, weitere Veranstaltungen in den Kinosaal
zu holen und mit dem Erlös Schritt für Schritt
die notwendigen Veränderungen durchzuführen. Denn eine Vorab-Investition von geschätzten 500 000 Euro kann er nicht stemmen. Aber
auch hier kein Entgegenkommen der Stadt:
Erst investieren, sonst geht gar nichts.
So hat Martin Weber, der im vergangenen
Frühjahr große Teile die Renovierung der Rödinghauser Straße zu einer Kunstgasse aus
eigener Tasche bezahlte, ein Engagement in
Hamm weitgehend aufgegeben. "Wer nicht
will, der hat schon", sagt er.
ET: 28.03.2007 (Wochenblatt Hamm)
Michael Girkens, Westfälischer Anzeiger,
Stadtanzeiger/ Wochenblatt, fon 02381
105289, fax 02381 105469
28
Ortstermin zu Visionäre KulturBauStellen, zum Baggerballett, zum
Baumaschinenkonzert mit Auszubildenden von MVS-Zeppelin
Drei Tage La Fête no 8 sind an sich schon
Premiere genug. Aber wie das so ist im Leben,
lassen einen bestimmte Visionen keine Ruhe,
Visionen, die aus Notwendigkeiten entstanden
sind. In der Stadtmitte von Hamm fehlt so einiges.
die Regionale Stadtbahn auf Platz eins örtlicher Innovation stand.
Wir reden von Kinderbetreuungseinrichtungen
für Alleinerziehende, wir sprechen von einer
Markthalle, von Kunst- und Kulturzentren, von
Handwerkerhöfen und vielem mehr.
Wir kennen angesichts solcher Träumereien
auch fast alle Argumente, warum dies oder das
gerade jetzt oder und überhaupt mal wieder
nicht geht. Und überhaupt fehlt das Geld. Wir
haben nicht umsonst dazu auf Seite 1 von Le
Journal einen Leitartikel zu Mut und Phantasie
geschrieben.
Uns sind die Visionen noch nicht ausgegangen. Kleinere davon haben wir bereits selber
abgearbeitet. Uns wird auch nicht die Kraft
ausgehen. Ich hoffe, wir überdauern die Formalisten und Pessimisten.
Impressionen auf der „Piazza delle Emotioni“:
drei Kunstwerke – die Vespa wurde von Osman Bol gestaltet, die APE von Martine Mallet,
der Giebel von Osman Bol – hier findet auch
die Visionäre KulturBauStelle der MVSZeppelin Crew statt. :
Wir reden vom einem zentralen Veranstaltungsort, wir reden von einem Konzerthaus, in
dem natürlich auch Theater gespielt werden
kann. Wir reden von einem Amphietheater, wo
der gleiche künstlerisch-, kulturelle Anspruch
auch bei schönem Wetter realisiert werden
kann. Wir sprechen von neuen, umweltfreundlichen Verkehrskonzeptionen, in denen einst
Um jedem Interessierten auch Visionen live
und pur zu demonstrieren, richten wir auf La
Fête no 8 Visionäre KulturBauStellen ein.
Dann entstehen direkt neben „Mersch & Röper“ beispielsweise das „Stadttheater“, auf
dem ehemaligen Dianakinoplatz dann der UBahnhof Martin-Luther-Viertel und in Quartiersparkbuchten die ersten Räume einer Kindertagesstätte.
Jeder Besucher dieser Visionären KulturBauStellen hat das Gefühl, hier entsteht etwas
Handfestes.
So eine Illusion erfordert natürlich entsprechende Ausstattung. Nehmen wir die Firma
MVS-Zeppelin aus Rhynern, ein Weltunternehmen, das für jede Baustelle zu jedem
29
Thema entsprechendes Baugerät zur Verfügung stellen kann.
„Fundament“, für das „Gebäude“ selber brauchen. Sie kommen mit LKWs, Baggern, Bohrern, Rüttlern, Walzen, Bauzäunen, Flutlicht,
Handwerkertoiletten und vielem mehr.
Lassen wir uns überraschen.
Der absolute Höhepunkt allerdings sind die
ebenfalls von den MVS-Zeppelinern organisierten, choreografierten und durchgeführten
„Baumaschinenkonzerte“ und „Baggerballette“.
Die Bagger von MVS-Zeppelin sind dagegen
geradezu riesig.
MVS-Zeppelin ist auf La Fête no 8 alle drei
Tage dabei, mit einer Visionären KulturBauStelle. Und das tolle ist, dieses Projekt wird
konzipiert, organisiert und betreut von Auszubildenden dieses Unternehmens. Sie bringen
alles mit, was wir für eine „Baugrube“, für das
Beim gemeinsamen Lokaltermin zur Vorbereitung dieser Aktionen ist unglaublich viel Kreatives entwickelt und zusammen gekommen. Es
macht einfach riesigen Spaß mit diesen Auszubildenden von MVS-Zeppelin etwas völlig
Neues, kaum Dagewesenes zu konzipieren
und umzusetzen.
Zum Schluss bleibt schon jetzt Dank und Anerkennung an den Projektbetreuer Marco Zenses und der Unternehmensleitung von MVSZeppelin, sich hier so einzubringen.
Spendenkonto:: Volksbank Hamm, BLZ 410 601 20, Konto: 131 615 6700
Ein zweiter Plakatentwurf von Martine Mallet zu La Fête no 8
30
Drei Tage La Fête no 8 vom 24. –
26.August 07 - Programmentwurf:
Freitag, 24.August 2007
15.00 Eröffnung und Begrüßung durch
Schirmherr Wolf Köhler, Bezirksvorsteher für
Hamm-Mitte
15.00 Beginn Ü60-Internetcafé im Gemeindezentrum
15.00 Beginn der Stände auf dem MartinLuther-Platz und an den Straßen
15.00
Beginn „Kreativa“ in der Lutherkirche
15.00
Beginn „Visionäre KulturBauStellen“
16.00 Baggerballett auf der „Piazza delle
Emotioni“
17.00
Gemeindezentrum: Ü60-Internetcafé
18.00 Baumaschinenkonzert auf der Piazza
delle Emotioni
19.00
Gemeindezentrum: Ü60-Internetcafé
19.00 „Jedermann, der mit dem Tod tanzt“ –
Faust-Theater Hamm Auxilium
20.30 Lutherkirche: Peter Sodann auf der
Künstlercoach im Gespräch mit Anne Böse
22.30
Konzert: Löwes Rockn Roller
1.00
Ende La Fête no 8 Erster Tag
17.00 Einweihungsaktionen Kunst und Ausstellungen mit Musik – Details kommen in den
nächsten Ausgaben von „Le Journal“
Samstag, 25.August 2007
11.00 Sinfonisches Blasorchester der Musikschule Hamm unter der Leitung von Georg
Turwitt
11.00 Beginn Kinderfest mit Zirkus San Pedro Piccolino
11.00 Beginn „Leben und Gestalten“ auf dem
Kirchplatz
11.00
Beginn Ü60-Internetcafé
11.00 Beginn „KulturaKreativa“ in der LutherKirche
11.00 Beginn der Stände auf dem Platz und
an den Straßen
11.00
Beginn „Visionäre KulturBauStellen“
12.00 Grußrede Oberbürgermeister Thomas
Hunsteger-Petermann (noch offen)
13.00
Ü60-Internetcafé im Gemeindezentrum
13.00
Baumaschinenkonzert
14.00
Konzert: Lünener Akkordeonorchester
15.00
Baggerballett
15.00
Ü60-Internetcafé
16.00
Konzert: Mad Friday
17.00
Baumaschinenkonzert
17.00
Konzert: Livida
17.00
Ü60-Internetcafé
18.00
Konzert: Santino di Bartolo
19.00
Baggerballett
19.00
Ü60-Internetcafé
20.00
Konzert: Jean Claude Seferian
22.00
Konzert: Till & die Altobellis
24.00 Die Nachtöffnung im Martin-LutherViertel und der Weststraße (angefragt) ist zu
Ende
Sonntag, 26.August 2007
12.00
Beginn Kinderfest
12.00
Lutherkirche: Französische Folklore
12.00
Beginn Ü60-Internetcafé
13.00
Baggerballett
12.00
Beginn Kreativa in der Luther-Kirche
14.00
Konzert: Knallfrösche
14.00
Ü60-Internetcafé
15.00
Baumaschinenkonzert
16.00
Ü60-Internetcafé
12.00 Beginn der Stände auf dem Platz und
an den Straßen
12.00
Beginn Visionäre KulturBauStellen
31
16.00 Musikalischer Gottesdienst
Erben“ mit Cantate 86
„Luthers
18.00 Musiktheater in drei Teilen – u.a. Die
Geschichte vom Soldaten von Igor Stravinsky
– Mäander Sinfonietta in Westfalen, Peter
Sommer, Leitung
22.00
Ende La Fête no 8
Spendenkonto:: Volksbank Hamm, BLZ 410 601 20, Konto: 131 615 6700
Oldtimer zu verkaufen!
rüstetem Kat, Farbe blau, Anhängerkupplung,
Blaupunktradio. Kilometerstand ist 181.000.
Das Fahrzeug hat den Originalzustand, ist
werkstattgepflegt und Nichtraucherauto, ein
Garagenfahrzeug. Die Verhandlungsbasis
beträgt 3.500 €.
Normalerweise veröffentlichen wir derartige
Anliegen nicht so gerne. Aber Ausnahmen
bestätigen die Regel. Eine gute Kundin des
Martin-Luther-Viertels, Frau Schmitz muss sich
um die Angelegenheiten ihres Vaters kümmern, der als Betreuungsfall mittlerweile in
einem Seniorenstift lebt.
Frau
Schmitz
02381/65343.
hat
die
Rufnummer:
Zu diesen Angelegenheiten gehört ein gut
erhaltener, sofort fahrbereiter Mercedes Benz,
Erstzulassung Juni 1983, Benziner mit nachge-
„Resonanzen“ im Kreiskirchenamt
Ausstellung zeigt Werke der Fotografin Annette Schüller und des Malers Christian Heynen
Das Zusammentreffen der Fotografin Annette
Schüller mit dem in Heessen aufgewachsenen
Maler Christian Heynen ist das Thema der
Ausstellung „Resonanzen“, die am Sonntag,
22. April im Rahmen einer Vernissage im
Kreiskirchenamt Hamm eröffnet wurde.
Die beiden Düsseldorfer Künstler inspirierten
sich mit ihren Werken gegenseitig. Entstanden
sind Fotografien und Malereien, die sich aufeinander beziehen. Unabhängig voneinander
greifen Annette Schüllers Bilder und Christian
Heynens Malerei ähnliche Themen und Stimmungen auf. Die unterschiedlichen Kunstformen treten miteinander in den Dialog und stellen ihre Motive für den Betrachter als Resonanzen vor. Zwischen den Fotos und der abs-
trakten Malerei entsteht ein Widerhall, ein Mitschwingen im gleichen Takt.
Der gebürtige Heessener Christian Heynen
arbeitet als Diplom-Sozialarbeiter bei der Dia-
32
konie in Düsseldorf. „Beim Arbeiten an meinen
Werken und beim anschließenden Betrachten
beginnt meine Seele zu schweben“, beschreibt
Heynen seinen Schaffensprozess. Durch die
großzügig verwendeten Strukturmittel und die
unterschiedlichen, in die Bildgestaltung einbezogenen Materialien wie Steine, kleine Äste
oder sogar Türen wirken seine Bilder sehr
plastisch. Annette Schüller, verheiratet und
Mutter von zwei Kindern und ebenfalls bei der
Diakonie Düsseldorf tätig, hat in ihren Fotogra-
fien unter anderem Motive aus Urlaubsreisen
nach Kanada und Ameland (Niederlande) verwendet. Der von ihr bewusst gewählte Standpunkt macht manchmal auch nur bestimmte
Details sichtbar.
Die Ausstellung „Resonanzen“ ist bis zum 8.
Juni geöffnet montags bis donnerstags von
8.30 bis 16.00 Uhr und freitags von 8.30 bis
12.30 Uhr: Kreiskirchenamt Hamm, MartinLuther-Straße 27b.
GRÜNE SichtARTen: 4.Vernissage
Daniela Betting – Menschen
Einladung: Samstag - 5. Mai 2007
16.00 – 18.00 Uhr, Portrait malen vor Ort
(Preis ca. 20,00 €)
Seit 2003 arbeitet sie nebenberuflich für einen
Kunstverlag in Holzwickede.
18.00 Uhr : Vernissage
"Die Themen meiner Bilder sind vielfältig, doch
am wichtigsten
Ort: des Geschehens
Büro Kreisverband
Bündnis 90//Die Grünen, Nassauerstr.25 – 27,
Telefon: 495585
sind mir der Mensch und die Natur.“
Ausstellungen
Vita:
•
"ARTenvielfalt" im Januar 2005
Daniela Betting wurde am 09.Dezember 1970
in Unna geboren.
•
„Alte Mühle“ in Bönen Juni 2005
•
2005
"Street of Art" im Finanzamt Hamm
Ihr künstlerisches Schaffen begann sehr früh.
Sie sagt selbst: "Ich male, seit ich denken
kann."
Während der Schulzeit besuchte sie Kurse in
"Freiem Zeichnen" und "Lithographie"
an der Jugendkunstschule in Unna. Beim Abitur 1990 belegte sie Kunst als Leistungsfach.
Daniela Betting über die Vielfalt ihrer Arbeit:„Verschiedene Techniken wie Aquarell, Öl,
lieber noch Kreide und Acryl habe ich mir
selbst durch Experimente erarbeitet.
•
Perthes-Zentrum Kamen mit Magdalena Kempa 10/2005 bis 02/2006
•
„la pasion de color“ 02/2006 bis
04/2006
* Weitere Ausstellungen in Kamen sind in Planung sowie die Teilnahme beim
Künstlertreff des diesjährigen Altstadtfestes in
Kamen vom 15. - 17. Juni 2007
Ich mische die Techniken oft untereinander."
Manches bleibt rätselhaft
Die Begegnung der anderen Art
zwischen Fahrrad- und Autofahrer
Umgedrehte Vorzeichen: Wir befahren mit dem
PKW die Nassauerstraße Richtung Westhofenstraße. Wir halten die vorgeschriebene
Geschwindigkeit von dreißig km/h ein. Plötzlich, in Höhe des SPD-Unterbezirks kommt von
links, von der Westhofenstraße her ein Radler
angebraust. Nur durch die Geistesgegenwart
beider Verkehrsteilnehmer bleibt der vorprogrammierte Unfall aus. Bis auf einen beidseitigen gehörigen Schrecken fuhr jeder seines
Weges. Und Jeder war sauer, weil er sich auf
33
der sicheren Seite wähnte. Beide Verkehrsteilnehme4r fühlten sich im Recht und trugen
keinerlei Schuld an der Situation.
Hier muss dringend für Abhilfe gesorgt werden.
Wenn hier überhaupt eine Schuldfrage besteht, dann ist die eher bei den zuständigen
Verkehrsplanern zu suchen. Auch die Westhofenstraße ist Einbahnstraße Richtung Südenwall. Ein kurzer Fahrradweg verläuft entgegengesetzt auf dem breiten Bürgersteig. Er ist
auch in Höhe der Allianz-Versicherung als
Fahrradweg mit einem blauen Schild gekennzeichnet. Aber dann löst sich der Radweg in
Luft auf. Er endet ohne Vorwarnung entgegen
der Einbahnstraße vor dem Martin-Luther-Platz
quasi mitten auf der Nassauerstraße. Der den
Fahrradweg nutzende Radler fährt automatisch
in den entgegenkommenden Verkehr. Beide
beteiligten Seiten können sich gegenseitig
nicht sehen.
Eine ähnliche Situation besteht für den neuen
Radweg entgegen der Einbahnstraße auf der
Martin-Luther-Straße. Hier kommt der Fahrradfahrer von der Pauluskirche, fährt in Richtung
Sternstraße und spätestens an der Fahrradampel ist hier Schluss mit dem separaten
Fahrradfahren. Der Radler kann nur rechts
oder links auf der Sternstra0e weiter. Viele
fahren aber nicht den vorschriftsmäßigen Weg
sondern weiter auf der Martin-Luther-Straße in
Richtung gleichnamiger Kirche.
Auch hier konnten schon des Öfteren gefährliche Situationen zwischen den ungleichen Verkehrsteilnehmern beobachtet werden.
An
der
Radlerampel
Martin-Luther/Sternstraße muss unbedingt ein Hinweisschild
hin, das das Geradeausfahren untersagt ist.
Terminübersicht Lutherkirche Hamm für Mai 2007
(Ansprechpartnerin: Frau Salwasser,Tel. 142159)
Donnerstag, 10.5.07, 8.00 Uhr, Schulgottesdienst
Jeden Samstag 18.00 Gottesdienst
Freitag. 11.5.07, Kulturnacht (Ansprechpartnerin Pfarrerin Bunse-Großmann/Stadt Hamm)
Sonntags Gottesdienst jeweils von 9.00 –
10.30 der. Mennoniten
Dienstag, 8.5.07, 20.00 Uhr, Ev. Akademie
Hamm „Glauben in unsicheren Zeiten – Paul
Gerhardt zwischen Alltag und Katastrophe“,
Petra Bahr, Kulturbeauftragte der EKD; Eintritt:
3,-- Euro.
Sonntag, 13.5.07, 17.00 Uhr „Luthers Erben“
Dienstag, 15.5.07, 20.00 Uhr, Ev. Akademie
Hamm, „Mit Ängsten leben – Zwischen Furcht
und Zuversicht“, Eugen Drewermann, Einritt:
3,-- Euro.
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Dienstag, 22. 5.07, 17.30 – 19.30 Uhr, Klangkosmos
Freitag, 25.5.07, 19.00 Uhr, ACK-Gottesdienst.
Das obligatorische Ameliefoto
Verein zur Förderung des Martin-Luther-Viertels e.V.
www.martin-luther-viertel-hamm.de
Kontaktadresse: Werner Reumke, "Mersch & Röper", Nassauer Str.28 - 32, D-59065 Hamm, Telefon: 02381/24989 und 0171/2604433, Fax: 02381/12281, www.mersch-und-roeper.de, E-Mail:
[email protected]
Spendenkonto:: Volksbank Hamm, BLZ 410 601 20, Konto: 131 615 6700
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